IK Im Dialog - Interviewreihe rund um Kunststoff Recycling Klima- und Umweltschutz (2. Teil)

Page 18

Recycler und Kunststoffbranche müssen enger zusammenarbeiten Prof. Dr.-Ing. habil. Christina Dornack, TU Dresden

Prof. Dr.-Ing. habil. Christina Dornack ist Direktorin des Instituts für Abfallund Kreislaufwirtschaft an der TU Dresden. Im Interview hat sie uns unter anderem erzählt, warum ein Verzicht auf Plastik keine Lösung ist und mit welchen Stellschrauben sich das Image von Kunststoff verbessern lässt. Sie haben sich die Reportage „Die Recyclinglüge“ angeschaut. Ist Mülltrennung und Recycling in Deutschland eine Lüge? Mülltrennung funktioniert in Deutschland seit vielen Jahren sehr gut. Nur weil auch in trennenden Systemen Sortier- und Aufbereitungsverluste auftreten und daraus erzeugte Abfallströme in Einzelfällen

verwenden können. Daher passen

werden die Sekundärrohstoffe qua-

Mülltrennung und Recycling sehr gut

litativ besser, sodass es auch hier zu

zusammen.

einer deutlichen Verbesserung der

Die Kunststoffindustrie kennt ihre Schwachstellen und arbeitet daran, diese zu beheben. Seit drei Jahren ist – auch durch das Verpackungsgesetz – viel in Bewegung. Was ist Ihre Meinung dazu?

fähigkeit kommen kann.

Im Film wird auch über das Greenwashing der großen Konzerne gesprochen. Richtig oder falsch? Aus meiner Sicht findet kein Greenwashing statt. Natürlich gibt es

skandalträchtige Wege nehmen,

18

Produkte hinsichtlich ihrer Recycling-

wäre es falsch zu behaupten, dass

Die Zusammenarbeit zwischen den

in jeder Branche immer ein paar

das gesamte System nicht funktio-

Kunststoffherstellern und den Recyc-

schwarze Schafe und es ist auch gut,

niert. Seitdem sie eingeführt wurde,

lern muss sich noch deutlich verbes-

wenn ein paar Dinge aufgedeckt

haben wir eine ganze Menge gelernt.

sern. Die Recycler wissen sehr gut,

werden. Aber man darf eine Branche

Das Recyclingsystem ist auf diese

welche Kunststoffe sich gut recyceln

nicht pauschalisieren. (...)

Mülltrennung ausgerichtet bzw. die

und wie sich daraus hochqualita-

Mülltrennung auf das Recycling-

tive Sekundärrohstoffe herstellen

Das Interview vom 23.11.2022 in

system – und so funktioniert es auch.

lassen. Die Industrie hingegen kennt

voller Länge finden Sie hier:

Nur der Abfall, der sauber getrennt

ihre Anforderungen an hochwertige

wurde, lässt sich im Anschluss auch

Inputstoffe für die Produktion sehr

gut recyceln. Wenn wir nicht tren-

gut. Die Kunststoffhersteller und

nen, können wir nicht recyceln. Es ist

Recycler müssen sich besser zu-

keine Lüge, wir haben hierzulande

sammentun, damit die Produkte am

sehr hohe Recyclingquoten. Wir

Ende gut recyclingfähig sind. Dann

haben hohe Stoffmengen, die wir

kommen wir zu einem wesentlich

als Sekundärrohstoffe auch wieder-

höherwertigen Recycling. Gleichzeitig


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Verbraucher:innen sollten zeitlose und hochwertige Bekleidung kaufen

4min
pages 40-41

Wir wollen das Müllproblem im E-Commerce an der Wurzel packen

1min
page 36

Mehrweg ist in der Logistik besonders sinnvoll

4min
pages 32-33

Der mediale Mainstream bewertet Kunststoff derzeit falsch

4min
pages 30-31

Unsere Entscheidungen sollten auf naturwissenschaftlichen und technisch sinnvollen Erkenntnissen basieren

5min
pages 28-30

81 Prozent der Haushaltsverpackung sind recyclingoder mehrwegfähig

4min
pages 26-27

DR. JÜRGEN BRUDER

2min
pages 24-25

Der Kunststoff muss vollständig zirkulär werden –und zwar schnell

6min
pages 19-23

Recycler und Kunststoffbranche müssen enger zusammenarbeiten

2min
page 18

Der Verzicht auf Plastik ist keine Lösung

3min
pages 16-17

KATJA KILLIAN

6min
pages 11-13

Wir haben ein Abfallproblem, kein Plastikproblem

1min
page 10

Ökologisch nachhaltiges Handeln muss endlich belohnt werden

3min
pages 6-7

Verbraucher:innen sollten zeitlose und hochwertige Bekleidung kaufen

6min
pages 21-22

Müllproblem im E-Commerce an der Wurzel packen Wir wollen

2min
pages 19-21

Erwartungen an die Kunststoffindustrie Erwartungen in puncto Kreislaufwirtschaft

2min
pages 18-19

Mehrweg ist in der Logistik besonders sinnvoll

2min
page 17

81 Prozent der Haushaltsverpackung sind recyclingoder mehrwegfähig

9min
pages 14-17

Der Kunststoff muss vollständig zirkulär werden –und zwar schnell

8min
pages 10-13

Der Verzicht auf Plastik ist keine Lösung

3min
pages 9-10

Erwartungen an die Politik

1min
page 8

IM DIALOG

13min
pages 1-7

DR. RER. NAT. CHRISTOPH GÜRTLER

2min
page 43

Verbraucher:innen sollten zeitlose und hochwertige Bekleidung kaufen

4min
pages 40-42

Erwartungen in puncto Kreislaufwirtschaft

4min
pages 35-40

Erwartungen an die Kunststoffindustrie

1min
page 34

Mehrweg ist in der Logistik besonders sinnvoll

2min
pages 32-33

basieren

5min
pages 28-31

81 Prozent der Haushaltsverpackung sind recyclingoder mehrwegfähig

2min
pages 26-27

DR. JÜRGEN BRUDER

2min
pages 24-25

Der Kunststoff muss vollständig zirkulär werden –und zwar schnell

4min
pages 19-23

Recycler und Kunststoffbranche müssen enger zusammenarbeiten

1min
page 18

Ich erwarte mir ein radikales Eingeständnis der Missstände

1min
page 17

Der Verzicht auf Plastik ist keine Lösung

1min
page 16

Erwartungen an die Politik

1min
pages 14-15

Wir haben ein Abfallproblem, kein Plastikproblem

5min
pages 10-13

INHALT

6min
pages 4-9

VORWORT

1min
page 3
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
IK Im Dialog - Interviewreihe rund um Kunststoff Recycling Klima- und Umweltschutz (2. Teil) by newsroom.kunststoffverpackungen - Issuu