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Der Verzicht auf Plastik ist keine Lösung
Eine Einordnung der ARD-Doku „Die Recyclinglüge“
der Woche der Abfallvermeidung
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Erinnern Sie sich noch an „Die Recyclinglüge“? Die im Sommer 2022 ausgestrahlte ARD-Reportage sorgte in der Kunststoff- und Recyclingbranche für großen Unmut und kontroverse Reaktionen. Die Verpackungshersteller zeigten sich vor allem enttäuscht über die Botschaft „Recycling ist eine Lüge, Mülltrennung lohnt sich nicht“. Schließlich berichtet auch der Newsroom Kunststoffverpackungen seit einigen Jahren über den problematischen Umgang mit Plastik, aber eben auch über die nachweislichen Fortschritte bei der Kreislaufwirtschaft.
Dass die Branche ihre Schwachstellen kennt und intensiv daran arbeitet, diese zu beheben, hat zuletzt die Weltleitmesse K gezeigt. Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft waren die alles dominierenden Themen. Andererseits deckt die Reportage auch illegale Machenschaften auf, die es dringend zu beenden gilt – nicht nur im Sinne der Ehrlichen, sondern vor allem im Sinne von Umwelt, Mensch und Klima. Denn Plastikabfall ist Wertstoff und gehört nicht in die Umwelt, sondern muss gesammelt und recycelt werden. Durch die Botschaften der Reportage fühlten sich Verbraucher:innen verunsichert und betrogen; wollten gar ihre Gelbe Tonne abbestellen.
Gemeinsam handeln und besser werden
Dabei wissen wir, dass alle Parteien – Hersteller, Handel, Verbraucher:innen, und die Politik – gemeinsam handeln müssen, um Kunststoffe besser im Kreislauf führen zu können. Denn weder ist ein modernes Leben noch das Erreichen der Klimaziele ohne Kunststoffe möglich. Gleichzeitig muss sich die erzeugende Industrie von den fossilen Rohstoffen abkoppeln, Kunststoffe recyceln und erneuerbare Ressourcen erschließen. Es gibt weder die EINE Lösung noch den EINEN Verantwortlichen.
Deshalb haben wir den konstruktiven Diskurs gesucht und Benedict Wermter, einen der Autoren der Reportage „Die Recyclinglüge“, interviewt.
Und um die Vorwürfe, aber auch die unschönen Wahrheiten im Film noch besser einordnen zu können, war es uns wichtig, zusätzlich sowohl die Wissenschafts- als auch die Praxisseite zu hören. Wir haben in zwei weiteren Interviews mit Prof. Dr.-Ing. Christina Dornack, Direktorin des Instituts für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der TU Dresden, und mit Michael Wiener, CEO der DSD – Duales System Holding, gesprochen.
Weitere Informationen finden Sie hier: