NEUE GRUPPE - Chronik 1966 bis heute

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NEUE GRUPPE CHRONIK 1966 BIS HEUTE


50 Jahre NEUE GRUPPE



1966 – 2016 50 Jahre NEUE GRUPPE Dr. Gerhard Müther / Dr. Hans-Henning Ohlrogge † / Dr. Dr. Klaus Dusemund †

Berlin, Chicago, Tokio, Barcelona, Istanbul, London, Mailand, Moskau, Neu-Delhi, Paris, Prag, São Paulo, Seoul, Singapur, Warschau


Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN: 978-3-86867-349-4

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Autoren: Dr. Gerhard Müther / Dr. Hans-Henning Ohlrogge † / Dr. Dr. Klaus Dusemund †

NEUE GRUPPE CHRONIK



1966 – 2016 Ein Rückblick auf 50 Jahre Herausgeber: Dr. Gerhard Müther für die Quintessenz Verlags-GmbH

Berlin, Chicago, Tokio, Barcelona, Bukarest, Istanbul, London, Mailand, Moskau, Neu-Delhi, Paris, Peking, Prag, Riad, São Paulo, Seoul, Singapur, Warschau und Zagreb


Copyright © 2016 by Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Geräten. ISBN: 978-3-86867-349-4 Layout und Herstellung: René Kirchner, Quintessenz Verlag Berlin


Vorwort ■■■ 5

Vorwort 2016 ist für die NEUE GRUPPE ein bedeutendes Jahr. Mit Stolz blickt sie auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück. Das nehmen wir zum Anlaß, zurück zu blicken und die Entwicklung der NEUEN GRUPPE Revue passieren zu lassen. Nach dem Kriegsende und den dann folgenden Jahren des Wiederaufbaus war in der Bundesrepublik Deutschland fachliche Fortbildung auf dem Gebiet der Zahnheilkunde schwierig. Die bis weit in die 1930er Jahre reichende führender Position der deutschen Zahnheilkunde war verloren gegangen. Prägende Persönlichkeiten der zahnärztlichen Wissenschaft hatten das Land freiwillig oder gezwungenermaßen verlassen oder waren im Krieg gefallen. Auch noch Anfang der 1960er Jahre wurde den jungen ZahnDr. Brigitte Simon ärzten und Zahnärztinnen an den Hochschulen ein Wissen vermittelt, das in weiten Bereichen dem neueren Erkenntnisstand nicht entsprach. Andererseits berichteten junge Kollegen, die in der Schweiz oder gar in den Vereinigten Staaten ihre Assistenzzeit verbracht hatten, von neuen, zukunftsweisenden Therapieverfahren und von systematisierten Behandlungskonzepten. Dieser Umstand veranlasste Dr. Günther Wunderlich aus Bad Pyrmont einen Kreis von Praktikern, Hochschullehrern und Wissenschaftlern zu gründen, innerhalb dessen fachliche Informationen gründlicher erarbeitet und ausgetauscht werden sollten. Dr. Wunderlich dachte zunächst eine Art „Akademie für wissenschaftliche Mitarbeit“ einen „wissenschaftlichen Ring“ oder Ähnliches als Kreis innerhalb der DGZMK. Daraus ist eine Gruppe engagierter und kritischer Kollegen geworden, die fachliche Kompetenz anstrebt und auch privat untereinander harmonisiert, eben die NEUE GRUPPE. Seit der konstituierenden Versammlung 1966 in Frankfurt erscheint nun die vierte Chronik im Sinne einer Fortführung und Aktualisierung. Das Ziel der NEUEN GRUPPE war und ist es, die international besten Methoden zahnärztlicher Behandlungen den Zahnärzten in Deutschland zugänglich zu machen und hierfür wissenschaftliche Kongresse, Seminare und Kurse zu organisieren. Diese Chronik hält fest, welche hervorragenden Tagungen, Kurse und Workshops seit der Gründung abgehalten worden sind. Zwischen den Mitgliedern sind viele freundschaftliche Beziehungen entstanden, die der NEUEN GRUPPE ihren familiären Charakter verleihen. Das vor allem unterscheidet sie von anderen zahnärztlichen Vereinigungen. Ehrlicher kollegialer Austausch im Freundeskreis – das ist das Bindeglied zwischen den Mitgliedern und das macht die NEUE GRUPPE damals und heute für engagierte Zahnärzte und Zahnärztinnen attraktiv. Für die Mitgliedschaft in der NEUEN GRUPPE wurden fachliche, ethische und menschliche Kriterien entwickelt, um das anspruchsvolle Niveau der Mitgliedschaft zu gewährleisten. Nach strenger Prüfung durch zwei Bürgen können sich interessierte Kollegen oder Kolleginnen als Kandidaten den Mitgliedern durch Vortrag, Praxistag und Teilnahme


6 ■■■ Vorwort

an Kursen bekannt machen. Entscheidend zur Aufnahme als neues Mitglied ist die fachliche und ethische Integrität, sowie die Bereitschaft, sich aktiv in die NEUE GRUPPE einzubringen. So bleibt unsere Vereinigung auch 50 Jahre nach ihrer Gründung die NEUE GRUPPE. Mein herzlicher Dank gilt Gerhard Müther, der in mühevoller Kleinarbeit Text und Material für die Chronik zusammengetragen hat. Ebenso danke ich dem Quintessenz Verlag für die professionelle Unterstützung. Tradition und Innovation lautet das Motto unserer wissenschaftlichen Vereinigung. In diesem Sinne wünsche ich der NEUEN GRUPPE weiterhin viel Erfolg bei der Verfolgung ihrer Ziele in freundschaftliche Verbundenheit ihrer Mitglieder.

Stuttgart, im Juli 2016

Dr. Brigitte Simon (Präsidentin der NEUEN GRUPPE 2016/2017)


Anmerkungen ■■■ 7

Anmerkungen zur 1. Chronik der NEUEN GRUPPE Am 29.04.1966 konstituiert sich im Hotel Intercontinental in Frankfurt / Main die „NEUE GRUPPE“ als Vereinigung von Zahnärzten innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zur Förderung des Austausches fachlicher Informationen mittels „Gesprächs“ zwischen Praktikern und Hochschullehrern bzw. Wissenschaftlern. Zu dieser konstituierenden Sitzung hatte Dr. Günther Wunderling alle Kollegen eingeladen, die zuvor bei einem Informationsgespräch anläßlich der Jahrestagung der DGZMK am 19.09.1965 in Stuttgart ihr Interesse bekundet hatten, einer solchen Vereinigung beizutreten. Wunderling dachte an eine Art „Akademie für wissenschaftliche Mitarbeit“, „Forum“, „Wissenschaftlicher Dr. Günther Wunderling Ring“ o. Ä. als innerer Kreis der DGZMK. Geworden ist daraus zunächst einmal ein Kreis engagierter und kritischer Kollegen, der fachliche Kompetenz als höchstes Ziel anstrebt und der auch privat untereinander harmonisiert, eben die „NEUE GRUPPE“. Im Laufe der Jahre hat sich eine weitere Herausforderung dazugesellt: sich berufspolitischen Fragen zu stellen und dagegen zu kämpfen, dass staatliche Reglementierungen und unqualifizierte, öffentliche Polemik die wissenschaftliche Fortentwicklung in der Zahnheilkunde behindern. Der Zugriff auf wissenschaftliche Dokumentation ist heute dank weltweiter Kommunikation in kürzester Zeit nahezu uneingeschränkt möglich. Aber es genügt nicht, Bildung nur zu konsumieren; sie sollte auch im engen Labor oder gedrängt um den Behandlungsstuhl miteinander erarbeitet werden. Darauf sind von Beginn an die Kurse der NEUEN GRUPPE angelegt. Nach 25 Jahren wird es notwendig aufzuschreiben, was und wie es war; denn die NEUE GRUPPE erhält sich jung, und die Jungen sollen nachlesen können, wenn die Stimme der Älteren verstummt ist. Unterlagen hierfür sind Versammlungsprotokolle, Rundschreiben, Veranstaltungsprogramme und persönliche Erinnerungen, die mir von vielen Freunden zugesandt wurden. Häufig sind von der sonst durchgehenden Ausgestaltung abweichende Schreibweisen u. ä. bewußt übernommen worden, weil sie vielleicht auf die persönliche Prägung seiner Amtszeit durch den jeweiligen Präsidenten hinweisen. Akademische Titel sind ab dem Zeitpunkt der Mitgliedschaft des Einzelnen in der NEUEN GRUPPE nicht mehr angeführt worden, ausländische Titel mögen nicht vollständig sein; hierfür bitte ich um Nachsicht. Insbesondere in der Beschreibung der Gründungsphase habe ich mir persönliche Anmerkungen nicht versagen können; sie sollten als solche verstanden werden. Das häufig erwähnte „Archiv der NEUEN GRUPPE“ konnte auch schon von früheren Chronisten nicht gefunden werden. Es muß, falls es je bestanden haben sollte, als verschollen gelten. Diese Chronik soll durch Berichte der jeweiligen Präsidenten über ihre Amtszeit fortgeschrieben werden, hierbei kann Vergessenes nachgeholt und Fehlerhaftes korrigiert werden. Neuss, im Oktober 1991

Dr. Dr. Klaus Dusemund


8 ■■■ Anmerkungen

Anmerkungen zur 2. Chronik der NEUEN GRUPPE Rückblick auf 30 Jahre NEUE GRUPPE Schon nach 6 Jahren eine Neuauflage mit Fortführung der Chronik herauszugeben, erscheint etwas hastig und unmotiviert. Aber noch sind wir Herausgeber im Schwung, die alten Druckvorlagen sind noch vorhanden und somit kostengünstig wiederverwendbar, die alte Werbung ist z.T. nicht mehr aktuell und die NEUE GRUPPE ändert sich in unserer doch merklich veränderten Zeit. Gründe also genug, Themen, Kurse, Ereignisse und Gedanken der letzten Jahre zusammenzufassen, wobei als Quellen die NEUE GRUPPE – Nachrichten, gut geführte Protokolle, Programm – Hefte, Autoreferate, Seminar- und Kursankündigungen und noch wache Erinnerungen die Arbeit sehr erleichtert haben.

Dr. Dr. Klaus Dusemund

Hierfür sage ich allen Autoren herzlichen Dank; Dank auch dem Quintessenz-Verlag für die Hilfsbereitschaft und die Herstellung und Ausstattung. „Altes bewahren, Neues gemeinsam erarbeiten“ könnte ein Wahlspruch sein, der in fachlicher und gesellschaftlicher Hinsicht die Idee der NEUEN GRUPPE weitertragen möge. Neuss, im Oktober 1998

Dr. Dr. Klaus Dusemund


Anmerkungen ■■■ 9

Anmerkungen zur 3. Chronik der NEUEN GRUPPE Rückblick auf 40 Jahre NEUE GRUPPE Der Wunsch, anlässlich des 40-jährigen Bestehens der NEUEN GRUPPE im Jahre 2006 eine Neuauflage der Chronik zu veröffentlichen, war schon früh vorhanden. Alle Vorstände der vergangenen Jahre haben dieses Vorhaben unterstützt. Da die Druckvorlagen der früheren Chronikausgaben diesmal aus technischen Gründen nicht wiederzuverwenden waren, mußte die gesamte Druckschrift neu konzipiert werden. Damit stellt sich für den Vorstand die Frage der Finanzierung. Ein Projekt dieser Größenordnung läßt sich kostengünstig nur durch Werbeannoncen und wohlwollendes Entgegenkommen großzügiger Sponsoren realisieren. Von Seiten der NEUEN GRUPPE wurde beschlossen, als Kostenbeitrag die Frühjahrsausgabe 2006 der NEUE GRUPPE-Nachrichten ausfallen zu lassen. Wir als Verfasser hatten nun die Aufgabe, in zusätzlicher Kleinarbeit alle Dokumente und Originalfotos wiederzubeschaffen, was nicht immer gelungen ist. Wir, das sind nach dem Ableben unseres Freundes Hans-Henning Ohlrogge seine für die Chronik zuständigen Nachfolger Gerhard Müther und Klaus Dusemund. In diesem Zusammenhang gilt unser Dank allen Mitgliedern und Freunden der NEUEN GRUPPE, die uns tatkräftig unterstützt haben. Insbesondere bedanken wir uns beim Quintessenz-Verlag und seinem Mitarbeiter Herrn Thomas Pricker, dessen unermüdliche Hilfe uns viel Arbeit abgenommen hat. Die Zahnheilkunde hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Fortschritte in der Medizin und der Medizintechnik haben neue Diagnoseverfahren und neue Behandlungsmethoden möglich gemacht. In nicht wenigen Fällen scheitert die Umsetzung dieser neuen Möglichkeiten an restriktiven Erstattungsregeln oder an beschränkten finanziellen Ressourcen. Unabhängig von aller zunehmenden Spezialisierung ist es unser Ziel, die Aktualisierung unseres Wissens auf der Basis neuester zahnmedizinischer Erkenntnisse und damit die wertfreie Erweiterung der fachlichen Kompetenz zu betreiben. Die Diskussion in freundschaftlichem Rahmen ist dabei unser Bindeglied. In diesem Sinne soll die Neuauflage der Chronik an die vielfältigen Aktivitäten in der Vergangenheit erinnern und dazu beitragen, die freundschaftliche Bindung aller Mitglieder der NEUEN GRUPPE zu festigen. Viel Glück NEUE GRUPPE ! Düsseldorf und Neuss, im Dezember 2005

Dr. Gerhard Müther, Dr. Dr. Klaus Dusemund


10 ■■■ Anmerkungen

Anmerkungen zur Chronik der NEUEN GRUPPE 1966 – 2016 Rückblick auf 50 Jahre NEUE GRUPPE Mit sicherlich großem Stolz blicken die Mitglieder der NEUEN GRUPPE auf das nun 50- jährige Bestehen ihrer wissenschaftlichen Vereinigung zurück. Schon lange bestand bei allen der Wunsch, anlässlich dieses Jubiläums im Jahr 2016 eine Neuauflage der Chronik zu verfassen. Außenstehende zollen der NEUEN GRUPPE Respekt und Hochachtung, zumal es meines Wissens nach landesweit keine berufsbezogene Vereinigung gibt, die in Bezug auf den wissenschaftlichen Anspruch und in Bezug auf die freundschaftliche Verbundenheit ihrer Mitglieder her mit der NEUEN GRUPPE vergleichbar ist. Die Neue Gruppe hat hier durchaus ein AlleinstellungsmerkmaL

Dr. Gerhard Müther

Den Initiatoren der NEUEN GRUPPE Chronik, Hans Hennig Ohlrogge und Klaus Dusemund, war schon nach kurzem Bestand der NEUEN GRUPPE bewusst, dass die Aktivitäten der NEUEN GRUPPE aufgeschrieben werden sollen. Die erste Chronik wurde nach dem 25-jährigen Bestehen der NEUEN GRUPPE unter ihrer Schriftleitung veröffentlicht. Nach dem viel zu frühen Tod von Hans Hennig Ohlrogge hat Klaus Dusemund mit großem Engagement und persönlichem Einsatz das Werk zunächst allein fortgesetzt. Als er mich Ende der 90er Jahre ansprach, ihn bei dieser Aufgabe zu unterstützten und mit ihm die Chronik weiterzuführen, habe ich ihm gerne zugesagt. Als derzeitiger Verfasser kann ich nun auf diese Vorarbeit aufbauen. Ich bin stolz, die Arbeit der Beiden in Ihrem Sinne weiterführen zu dürfen. Das häufig erwähnte „Archiv der NEUEN GRUPPE“ konnte auch schon von früheren Chronisten nicht gefunden werden. Es muss, falls es je bestand haben sollte, nach wie vor als verschollen gelten. Bildmaterial und Archivalien aus den ersten Jahren der NEUEN GRUPPE sind – der Zeit und den Umständen geschuldet – nur bruchstückhaft vorhanden. Umso dankbarer bin ich, dass mit dem Zeitalter der Digitalisierung insbesondere die Bilddokumentation gerade in der jüngeren Vergangenheit ungleich leichter geworden ist. Nun kann man dem Chronisten vorwerfen, die letzten Jahre seien sehr „bildlastig“ geworden. Ich denke, dass diese Entwicklung der Zeit geschuldet ist. Die Neuauflage der Chronik „lebt“ gerade von den Abbildungen. Auch wenn die Verfassung der Chronik mit viel Mühe und enormen Zeiteisatz verbunden war, so hat mir rückblickend betrachtet alles viel Spaß bereitet. Wann hat man schon Gelegenheit, entscheidende Entwicklungen in der Zahnheilkunde, an deren Zustandekommen die NEUE GRUPPE entscheidend beteiligt war, so nah begleiten zu können?


Anmerkungen ■■■ 11

ln diesem Zusammenhang geht natürlich mein Dank an alle Mitglieder und Freunde der NEUEN GRUPPE, die mich uneingeschränkt und selbstlos unterstützt haben. Insbesondere geht mein Dank an den Quintessenz-Verlag in Berlin und seinen Mitarbeiter Herrn René Kirchner, dessen kompetente Unterstützung zum Gelingen der NEUEN GRUPPE Chronik entscheidend beigetragen hat. ln diesem Sinne soll die aktualisierte Neuauflage der Chronik an die vielfältigen wissenschaftlichen Tagungen, Kurse, Workshops, gesellschaftlichen Ereignisse und vor allem an die unzähligen freundschaftlichen Treffen erinnern. Ich wünsche mir, dass das Lesen oder auch nur das Blättern in dieser Chronik dazu beiträgt, die freundschaftlichen Bindungen aller Mitglieder der NEUEN GRUPPE zu stärken. Der Blick in die Vergangenheit soll insbesondere den jungen Freunden in der NEUEN GRUPPE zeigen, welche Chancen und welches Potential der einzigartige Freundeskreis der NEUEN GRUPPE bietet. Dieses Potential sollte genutzt, weiterentwickelt und an die nächste Generationen weitergereicht werden. Düsseldorf, im März 2016

Dr. Gerhard Müther


12 ■■■ 1965

Das Jahr 1965 Die NEUE GRUPPE 1965

In der Bundesrepublik Deutschland ist fachliche Fortbildung auf dem Gebiet der Zahnheilkunde notwendig aber auch schwierig. Der nach seinem Staatsexamen von der Hochschule entlassene junge Zahnarzt hat ein Wissen vermittelt bekommen, das in weiten Bereichen neuerem Erkenntnisstand nicht entspricht. Das Fach Parodontologie z.B. wird nebenher in der konservierenden Zahnheilkunde „abgehandelt“. Das heißt aber meistens, dass in der zahnärztlichen Chirurgie etwas über Gingivektomie, in der Prothetik etwas über okklusale Störungen eventuell gar über das Gelenk und in der Zahnerhaltung etwas über Zahnsteinentfernung erzählt wird und bei dem Studenten der Eindruck entsteht: „Das laß ich mal besser, das gibt nur Ärger und bringt nichts.“ Die Fachtagungen der großen Gesellschaften und die Gesellschaften selbst werden von eben diesen Hochschullehrern beherrscht. Neben hochwissenschaftlichen Habilitations-Untersuchungen wird dem praktischen Zahnarzt kaum etwas Brauchbares angeboten. Andererseits berichten junge Kollegen, die in der Schweiz oder gar in Amerika ihre Assistentenzeit verbracht haben, von perfektionierten und systematisierten Behandlungen mit neuestem Instrumentarium. Der kollegiale Kontakt ist reserviert, Besuche untereinander in der Praxis gar absolute Ausnahme. Wenn der Assistent sich niederläßt, wird nachts die Distanz zur Praxis abgeschritten, ob die „Bannmeile“ auch eingehalten wurde. Zu entbehrungsreich war die eigene Existenzgründung und zu wach die Erinnerung an den Wiederaufbau. Aber diese Sorge war für Vorausschauende auch eine Triebfeder, durch bessere Zahnheilkunde seine Patienten mehr binden zu können. Sprachliche Barrieren machten das Erlernen neuer Dinge nicht eben leichter. Vor diesem Hintergrund geschah nun Folgendes: Im Mai 1965 schreibt Dr. Günther Wunderling Bad Pyrmont an 127 ihm persönlich bekannte Zahnärzte in Deutschland einen Rundbrief, in dem er zu überlegen auffordert, ob es sinnvoll wäre einen Kreis zu gründen, innerhalb dessen fachliche Informationen gründlicher erarbeitet werden könnten. Er sei „aufgefordert“ worden, einleitende Gespräche mit interessierten und aufgeschlossenen Zahnärzten zu führen. Die DGZMK hatte errechnet, dass nur 25% aller Zahnärzte Mitglied dieser Gesellschaft sind, und dass von diesen nur wieder jeder 4. in irgendeiner Arbeitsgemeinschaft aktiv mitarbeitete. Ihm antworten 55 Kollegen, und erfreut schreibt er in einem zweiten Rundbrief im August 1965 an eben jene 55 Kollegen, „dem kleinen aber wichtigen Teil der Zahnärzteschaft, der stets bei allen Veranstaltungen anzutreffen ist, durch eine Vereinigung die Möglichkeit zu geben, sich zum Gespräch zu finden.“ Das Fortbildungsangebot ist für den Einzelnen, ohne dass er seine Praxis zu oft verwaist, nicht mehr wahrzunehmen. Aber die reine Fortbildungs-Konsumption ist auch zu oberflächlich. Das Gehörte sollte in Kursen praktisch erarbeitet werden können. Weiterhin gilt es, ein kommunikatives Glied zwischen Hochschule und niedergelassener Zahnärzteschaft, zwischen Wissenschaft und Praxis zu schaffen. Mittel ist das „kollegiale Gespräch“. Zu einem „Informationsgespräch“, bei dem man den bisher brieflichen Kontakt durch persönliches Kennenlernen vertiefen wollte, lädt Wunderling im Rahmen der Generalversammlung der DGZMK am 18.09.65 in Stuttgart ein. Von dieser Zusammenkunft ist eine handschriftliche Anwesenheitsliste, allerdings nur deren zweite Seite, erhalten. Sie ist alphabetisch geordnet, von gleicher Handschrift geschrieben und enthält einige Zusätze und Streichungen.


1965 ■■■ 13

Kopie der Anwesenheitsliste

In einem 3. Rundbrief mit Datum Dezember 1965 schreibt Wunderling, dass er bei diesem Gespräch den Eindruck gewonnen habe, auf dem richtigen Wege zu sein. Zwar zogen sich Diskussionen und Wahlen der Jahrestagung der DGZMK bis zum späten Nachmittag hin, sodass den Anwesenden keine Zeit blieb, Wesentliches zu beschließen, doch scheint der Name “NEUE GRUPPE“ hier geboren worden zu sein; denn im Text dieses Briefes kommt dieser Name zweimal vor und auch das „Mitgliederverzeichnis“ vom 1.11.65 trägt diesen Namen. Man verspricht sich, im Frühjahr wieder zusammenzukommen. Nachdem der erste ins Auge gefaßte Termin und Ort Kronberg oder Bad Homburg sich nicht verwirklichen ließen, erfolgte mit Brief vom Februar 66 die Einladung zur konstituierenden Sitzung und erstem Gespräch der „NEUEN GRUPPE“ am 29.04.1966 ins Hotel Intercontinental in Frankfurt.


14 ■■■ 1965 Es war ein Glück für Günther Wunderling und für die NEUE GRUPPE, dass mit Dr. Charlie Przetak aus Düsseldorf von Anfang an ein so äußerst engagierter Kollege mit dabei war, der zusätzlich über die besten Kontakte zu zahnärztlichen Hochschulen in den USA und zu angesehenen Zahnarzt-Persönlichkeiten verfügte.

Dr. Charlie Przetak


1966 ■■■ 15

Das Jahr 1966 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Kurt Georg Kiesinger ist Bundeskanzler einer CDU-SPD Koalitionsregierung geworden • Prinzessin Beatrix der Niederlande heiratet Claus von Amsberg • Die Raumschiffe Luna 9 und Surveyor 1 landen weich auf dem Mond • Das “Wembley-Tor“ entscheidet die Fußball-Weltmeisterschaft zugunsten Englands • Ein katastrophales Hochwasser des Arno zerstört in Florenz zahlreiche Kunstschätze

Die NEUE GRUPPE 1966

Der Vorstand 1. Koordinator

Dr. Günther Wunderling

2. Koordinator

Dr. Charlie Przetak

3. Regionale Leiter

Dr. Horst Cochanski Dr. Hans Feilner Dr. Alexander Gutowski Dr. Günther Wunderling

KALENDER 29.04.1966

Konstituierende Sitzung in Frankfurt

30.04.1966

Dr. Benno Singer/Meran hält das „1. Gespräch“

21.–23.07.1966

Dr. Richard Petralis/Boston in der Praxis Cochanski: „Grenzen und Möglichkeiten der Parodontalchirurgie“

23.–24.09.1966

Prof. Dr. Balters/Waldbröl: „Theorie und praktische Anwendung des Bionators“

14.10.1966

„Routinesitzung“ der NEUEN GRUPPE in Nürnberg Thema: „Dentalhygienist – ja oder nein?“ Bei den Vorstandswahlen der ARPA wird Hansjoachim Trefz als neuer Kassenführer gewählt. Dr. Dr. Kurt Kreusser wird Referent für Parodontopathien im PA-Ausschuß der KZBV als Vertreter der ARPA. Mitgliederstand zum 31.12.1966: 60 aktive Mitglieder   1 korrespondierendes Mitglied


16 ■■■ 1966 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN

Frankfurt 29.04.1966

Am 29.04.1966 treffen sich die eingeladenen Zahnärzte im Hotel Intercontinental Frankfurt zur Konstituierenden Sitzung. Darüber liegt folgendes Protokoll vor:


1966 ■■■ 17 P R O T O K O L L Am 29. April 1966 haben sich in Frankfurt/Main 20 Zahnärzte zusammengefunden, um eine Vereinigung zu gründen,die es sich zur Aufgabe macht, ohne besondere Berücksichtigung einzelner Fachgebiete im Gespräch miteinander fachliche Informationen auszutauschen. Sie ist um eine Verbindung von Praxis zur Hochschule und sonstigen Stätten der Forschung bemüht. Das verbindende Medium ist das Gespräch und die Demonstration im kleinen Kreis. Sie erstrebt den Kontakt mit ausländischen Zahnärzten und natürlich den mit ostdeutschen Kollegen. Da dieser Kreis von Zahnärzten u.E. eine Verbindung zwischen bestehenden wertvollen regionalen Institutionen und Fachvereinigungen zur Forschung und zu außerhalb Westdeutschlands tätigen Zahnärzten herstellen könnte, ohne die Funktion obiger Gruppen zu stören, bezeichnet er sich zunächst als “NEUE GRUPPE“. Ihre Mitglieder müssen der Deutschen Gesellschaft für ZMK angehören und Bezieher der DZZ (Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift) sein. Neue Mitglieder bedürfen zu ihrer Aufnahme der Empfehlung eines Mitgliedes der NEUEN GRUPPE. Es soll versucht werden, eine Form zu finden, ausländische Zahnärzte, die zur NEUEN GRUPPE direkten Kontakt aufgenommen haben oder dies wünschen, ohne Beitrag als korrespondierende oder befreundete Mitglieder zu führen. Die Gespräche finden in unregelmäßigen Zeitabständen auf Grund besonderer kurzer Mitteilung oder Einladung an verschiedenen Orten statt, wobei etwa an die Räume um Hamburg-Kiel, Düsseldorf, Frankfurt/Main und den süddeutschen Raum gedacht ist. Zu diesen Gesprächen werden auf Wunsch der Mitglieder Zahnärzte oder sonstige Persönlichkeiten eingeladen, die zur jeweils gewünschten Information ihren Standpunkt darlegen und für Fragen und Demonstrationen zur Verfügung stehen; sie sind Gäste der NEUEN GRUPPE. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wird eine jährliche Umlage erhoben, die auf der jährlichen ordentlichen Sitzung anläßlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für ZMK stattfindet. Die Umlage für 1966 beträgt DM 100,(i.W. Einhundert) und ist auf das Konto Nr. 10373 der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf, Postscheckkonto Essen Nr. 5378, einzuzahlen. Die Zahlung bestätigt die Mitgliedschaft. Zur Durchführung dieser Arbeit gibt sich die NEUE GRUPPE eine Geschäftsleitung. Der erste Leiter ist der Koordinator, der zweite vertritt ihn und führt Kasse und Protokoll. Vier weitere sind für die benannten Bezirke zuständig und halten Verbindung. Alle Mitteilungen, Anregungen und Wünsche können an jeden der Benannten eingereicht werden. Das Protokoll ist die Grundlage für die zukünftige Arbeit und wird durch die Eintragung in die Anwesenheitsliste bestätigt. Für die Leitung haben sich die Herren Wunderling, Przetak, Cochanski, Feilner und Gutowski zur Verfügung gestellt. Die Anwesenden beschließen die Benachrichtigung der Deutschen Gesellschaft, wünschen jedoch weitgehende Unabhängigkeit und zunächst keine Erweiterung des Kreises, bis sich möglichst alle der NEUEN GRUPPE angehörenden Zahnärzte persönlich kennengelernt haben. gez. Dr. Wunderling

gez. Dr. Przetak

Hieraus geht hervor, dass voller Idealismus und Unschuld in vereinsrechtlichen Dingen eine Vereinigung gegründet wurde, der eine Art geschäftsführendes Gremium vorstehen sollte. Das Geschäftsjahr war auch noch nicht das Kalenderjahr, sodass die Legislaturperiode des „Vorstands“ von der jeweiligen Jahreshauptversammlung zur nächstjährigen dauerte.


18 ■■■ 1966 Erster Koordinator wird Dr. Günther Wunderling, Bad Pyrmont. Dass „nur“ 20 Zahnärzte anwesend sind, liegt an Terminschwierigkeiten und mißverständlichen Absprachen. Streng genommen sind nur diese 20 eigentliche Gründungsmitglieder, aber es sollen auch alle Kolleginnen und Kollegen der ersten Treffen und „Gespräche“ dazuzählen. Die fachliche Verbesserung des einzelnen Zahnarztes und die Hebung des qualitativen Standards ist das erklärte Ziel. Es wird aber auch großer Wert auf persönliche Kontakte untereinander gelegt. Am folgenden Tag fängt gleich die Arbeit an. Dr. Benno Singer/ Meran führt das 1. Gespräch (wie der NEUE GRUPPE-Sprachgebrauch zunächst festlegt) über die Behandlung des Gingivalsaumes bei prothetischen Arbeiten und Charlie Przetak zeigte einen Film von Prof. Gerber, dessen Problematik bei einem folgenden Gespräch im Oktober in Zürich diskutiert werden sollte. Das folgende Bild gibt einen Einblick in den Teilnehmerkreis.

Dr. Dr. Benno Singer und Dr. Bob Leppert

Von links nach rechts erkennen wir: Wieslav Klymiuk, Werner Riegger, H. Krebs, Hans Peter Lux, Willi Beckenbach, Hubertus Przybilla, Hans Feilner, Benno Singer, Kurt Kreusser, Elly Hawlik, Julian Kachane. Hinter Hans Feilner steht Horst Cochanski.


1966 ■■■ 19 Kiel 21.–23.07.1966

Auf Vermittlung von Benno Singer kann ein dreitägiger Kursus mit Dr. Richard Petralis aus Boston über die Grenzen und Möglichkeiten der Parodontalchirurgie in der allgemeinen Praxis für den 21.–23.07. in der Praxis Cochanski in Kiel verabredet werden.

Waldbröl 23.–24.09.1966

Am 23.-24.09.66 findet für die Mitglieder der NEUEN GRUPPE in der Praxis von Prof. Balters in Waldbröl ein Kursus über Theorie und praktische Anwendung des Bionators statt. Alle Kurse finden regen Zuspruch und ermuntern zum Weitermachen. Die Routinesitzung der NEUEN GRUPPE wird anläßlich der Jahrestagung der DGZMK am 14.10.66 in Nürnberg abgehalten. Dort soll über das bisherige und das weitere Programm gesprochen werden. Das Diskussionsthema hieß: “Dentalhygienist – ja oder nein.“ Die Schaffung eines Hilfsberufes zur Entlastung des Zahnarztes wird übereinstimmend als erstrebenswert erachtet. Weiterhin will man sich persönlich besser kennenlernen und erst dann an Neuaufnahmen denken. Nach diesem Bericht von Dr. Wunderling ist anzunehmen, dass 1966 – 1967 überhaupt niemand „neu“ aufgenommen wird, der nicht bei der Gründungsversammlung und den 55 Briefbeantwortern dabei war. Da in mehreren Rundschreiben auf den Beschluß der Gründungsversammlung hingewiesen wird, dass das Fortbestehen der Mitgliedschaft vom Bezahlen der jährlichen Umlage abhängt, muß geschlossen werden, dass viele der ursprünglich Begeisterten säumige Zahler sind. Da ja auch viele sich zunächst persönlich nicht kennen, ist es heute schwierig festzustellen, wer wie lange dabei ist. Im Mitgliederverzeichnis steht deshalb häufig als Ende der Mitgliedschaft das Jahr 1967, was im Einzelfall nicht stimmen mag.


20 ■■■ 1967

Das Jahr 1967 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Altbundeskanzler Konrad Adenauer stirbt • Christiaan Barnard gelingt die erste Herztransplantation am Menschen • In Regensburg wird eine neue Universität eröffnet • Schweden stellt den Straßenverkehr von links auf rechts um • Das „Nullwachstum“ des deutschen Bruttosozialproduktes kündet vom Ende des „Wirtschaftswunders“

Die NEUE GRUPPE 1967

Geschäftsführendes Gremium 1. Koordinator

Dr. Günther Wunderling

2. Koordinator

Dr. Charlie Przetak

3. Regionale Leiter

Dr. Horst Cochanski Dr. Hans Feilner Dr. Alexander Gutowski Dr. Günther Wunderling

KALENDER 06.–07.01.1967

Dr. Richard Petralis/Boston: „Colloquium parodontale“ in der Praxis Przetak

01.–02.04.1967

Regionales Treffen in der Praxis von Jochen Schulz-Bongert

21.–24.06.1967

Prof. Dr. Bob Stein/Boston: „Praktischer und theoretischer Kurs über parodontologische Betrachtungen zum festsitzenden Zahnersatz“

22.–24.09.1967

Prof. Dr. Arne Lauritzen/Seattle A-Kurs in Salzburg

20.10.1967

„Ordentliche jährliche Zusammenkunft“ Günther Wunderling wird in den Vorstand der DGZMK gewählt. Hansjoachim Trefz erhält den Otto-Loos-Preis und wird Fellow im ICD. Mitgliederstand zum 31.12.1967: 50 aktive Mitglieder   1 korrespondierendes Mitglied

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Düsseldorf 06.–07.01.1967

Der Referent des Praxiskurses bei Horst Cochanski im letzten Jahr Dick Petralis hatte so großen Anklang gefunden, dass gleich eine Fortsetzung geplant wurde: Dr. Richard Petralis Colloquium parodontale in der Praxis Przetak in Düsseldorf.


1967 ■■■ 21 12 Teilnehmer erleben ein anstrengendes Programm: – Frühbehandlung der Parodontopathien (initial treatment) – Einschleifbehandlung (Methode Jankelson) – Chirurgische Behandlung (Lappenoperation) – Material- und Instrumentenkunde – Aufschärfen der Instrumente – Befunderhebung und Planung der parodontalen Therapie – Zahnersatz im parodontalgeschädigten Gebiß – Kieferorthopädische Maßnahmen zur Nachbehandlung. Es wird eine Dokumentation zusammengestellt und an jeden Teilnehmer versendet. Im nächsten Rundschreiben wird von einem vergessenem braunem Pullover berichtet.

Düsseldorf 01.–02.04.1967

Ein nächstes Treffen findet am 1./2.04.67 in der Praxis von Jochen Schulz-Bongert statt: – – – – –

Düsseldorf 21.–24.06.1967

Dr. Richard (Dick) Petralis

Erfahrungen mit der Ionophorese Die porzellanfacettierte Verblendkrone Industriekleber Rationelle Praxisführung Betriebskalkulation (Gastvortrag von Dr. Eduard Knellecken)

Im neuen Vorklinischen Institut der Westdeutschen Kieferklinik, Düsseldorf gelingt es, einen sehr interessanten Kurs zu veranstalten. Prof. Sheldon R. Stein/Boston/Mass: „Parodontologische Betrachtungen zum festsitzenden Zahnersatz“ – 21./22.06.67 Theoretischer Teil – 23./24.06.67 Praktischer Teil

Prof. Sheldon R. (Bob) Stein


22 ■■■ 1967 Prof. Dr. H. Böttger, der „Hausherr“, ist kritischer Zuhörer; nicht alles findet seine Zustimmung und auch uns sträuben sich beim Trockenpräparieren die Nackenhaare. Jedoch das exakte Präparationsschema und die vielen praxisnahen Tips und Kniffe machen diesen Kurs zu einem Gewinn für jeden Teilnehmer. Auf der Einladung zu dieser Veranstaltung steht unten der zaghafte Satz: „Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise: Im Anschluß an den österreichischen Zahnärztetag in Salzburg ist ein Fortbildungskursus mit Dr. Arne Lauritzen USA geplant. Interessenten mögen sich bitte unter Berufung auf die NEUE GRUPPE direkt anmelden.“ Damit eröffnet sich der NEUEN GRUPPE der Weg in die Gnathologie. Teilnehmer dieses ersten Kurses sind Alexander Gutowski, Knud Schmidt-Diemel und Hartmut Wengel von der NEUEN GRUPPE und Oskar Bock, Sigi Schreiber, Heinz Mack, Walter Sebald, Franz Moser, Franz Holzmann und Klaus Dusemund.

A-Kurs Dr. Lauritzen in Salzburg Der didaktisch klare Aufbau, das Konzept, durch welches bei jedem Schritt ein Fehler im Vorangegangenen entdeckt wird, die menschlich gewinnende Art Lauritzens und die Tatsache, dass er in Italien italienisch, in Spanien spanisch, in Frankreich französisch und in Deutschland deutsch spricht sind die überzeugenden Vehikel seiner fachlichen Botschaft.

1. Jahrestagung Wiesbaden 20.10.1967

Anläßlich der Jahrestagung der DGZMK in Wiesbaden trifft sich die NEUE GRUPPE zur ordentlichen jährlichen Zusammenkunft am 20.10.67 im Hotel Blum. Im wissenschaftlichen Programm sprechen Charlie Przetak über „amerikanische Impressionen“ und als Gast der damalige Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein Dr. Karl Winter über das Verhältnis Arzt–Zahnarzt. In der Mitgliederversammlung wird die Mitgliederzahl auf 50 begrenzt, bei Neuaufnahme zwei Bürgen gefordert, der Jahresbeitrag ab 1.1.68 auf 150,– DM erhöht, eine korporative Mitgliedschaft in der DGZMK beschlossen und vereinbart, die Rundschreiben vertraulich zu behandeln. Der Vorsitz im geschäftsführenden Gremium geht auf Dr. Charlie Przetak, Düsseldorf über.


1968 ■■■ 23

Das Jahr 1968 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Robert Kennedy und Martin Luther King werden ermordet • Richard Nixon wird Präsident in den USA • Die Arbeitslosenquote beträgt in der Bundesrepublik 0,9% • Die Mehrwertsteuer wird eingeführt • Der Assuan Staudamm wird vollendet • Die Olympischen Spiele finden in Grenoble und Mexico statt

Die NEUE GRUPPE 1968

Geschäftsführendes Gremium 1. Koordinator

Dr. Charlie Przetak

2. Koordinator

Dr. Günther Wunderling

3. Verwalter des Kontos

Dr. Günther Lomberg

4. Regionale Leiter

Dr. Horst Cochanski Dr. Hans Feilner Dr. Alexander Gutowski Dr. Charlie Przetak

KALENDER 15.–20.02.1968

Dr. Richard Petralis/Dr. Paul Lustig/Boston: „Perio-Prothetik in den USA heute“

04.–07.05.1968

Bad Pyrmonter Wochenende – Hauptversammlung

01.–05.05.1968

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: „Ideale Okklusion“ – Kurs in der Uni-Zahnklinik Marburg

19.–23.06.1968

Prof. Dr. Peter K. Thomas/Beverly Hills: „The full mouth rehabilitation“ Kurs in der Zahnärztekammer Nordrhein. Mitgliederstand am 31.12.1968: 50 aktive Mitglieder 1 korrespondierendes Mitglied

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Die NEUE GRUPPE hat sich bisher noch keinen offiziellen Vorstand bestellt; das Amt des Primus inter Pares wechselt auf Charlie Przetak. Es wird eine Arbeitsgruppe gewählt, die eine Satzung erstellen soll. Ihr gehören neben Charlie Przetak auch Horst Cochanski, Hans Feilner, Julius Jantzen, Jochen Schulz-Bongert und Günther Wunderling an. Günther Lomberg wird offiziell zum Verwalter der Kasse bestimmt.


24 ■■■ 1968 Würzburg 15.–20.02.1968

Vom 15.-20.02. findet in Würzburg, Universitätsklinik, Abteilung Prof. Naujocks ein praktischer Kurs mit dem Thema: „Perio-Prothetik in den USA heute“ statt. Richard Petralis und Paul Lustig, beide aus Boston/Mass., der eine von der Tuft’s University, der andere von der Harvard University, demonstrieren an Patienten eindrucksvoll ihr Vorgehen.

Dr. Paul Lustig (links) und Dr. Richard Petralis (rechts) Die Firma Brasseler, Spezialhersteller für rotierende Schleifinstrumente, erweist sich als sehr kooperativ, und so kann Paul Lustig hier seinen bekannten Präparationssatz zusammenstellen.

2. Jahrestagung Bad Pyrmont 04.–07.04.1968

Die Hauptversammlung der NEUEN GRUPPE wird im Rahmen eines Bad Pyrmonter Wochenendes vom 4.-7.04.68 abgehalten. Das Hauptthema lautet: Allgemeine Praxisführung. Es referieren: Herr Koch/Kiel: „Finanzen – Management – Diskussion“ Herr Krieger/Nürnberg: „Ergonomie in der Praxis“ Herr Winter/Düsseldorf: „Der Arzt als freier Beruf in der Wirtschaft“ Frau Ullmer/Kiel: „Psychologie in der Praxis“ Herr Fritz Singer/Meran: „Die Rationalisierung des zahnärztlichen Ambulatoriums“. Film

London 24.–28.04.1968

Charlie Przetak und Knud Schmidt-Diemel reisen zur 25. Jahrestagung der AngloContinental Dental Society nach London. Sie können dort dem Präsidenten dieser Gesellschaft, sowie den Präsidenten des ICD und des FDI von der Existenz und den Zielen der NEUEN GRUPPE berichten.

Marburg 01.–05.05.1968

Unter der organisatorischen Leitung von Knud Schmidt-Diemel findet an der Universitäts-Zahnklinik Marburg ein Arne G. Lauritzen-Kurs statt. Zimmerreservierungen sind zu Preisen ab 15,– DM möglich!!!


1968 ■■■ 25 Düsseldorf 19.–23.06.1968

In Zusammenarbeit mit dem Fortbildungsreferenten der Zahnärztekammer Nordrhein Dr. Hugo Forstmann wird für die Mitglieder ein Peter-Thomas-Kurs „The full-mouth-rehabilitation“ unter besonderer Berücksichtigung der von ihm entwickelten Modelliertechnik in Düsseldorf durchgeführt, an dessen theoretischem Teil auch Nichtmitglieder teilnehmen können. So entstehen erheblich geringere Kosten.

Prof. Dr. Dr. Oskar Bock (links) und Peter K. Thomas DDS., BSc. (rechts) Die für den Herbst geplanten Kurse mit Dr. Jankelson über Totalprothetik und Okklusion und mit Prof. Dr. Marvin Stark/San Francisco müssen verschoben werden.

Peter K.-Thomas-Kurs in Düsseldorf. Von links: Axi Gutowski, Heidi Przetak, Peter Thomas, Oskar Bock, Hartmut Wengel, Charlie Przetak, Sigi Schreiber, Hans Arkenbout, Adolf Schmitz; knieend: Kasimir Mucko.


26 ■■■ 1969

Das Jahr 1969 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Gustav Heinemann wird deutscher Bundespräsident • Willy Brandt wird mit Hilfe der „umfallenden“ FDP-Bundeskanzler • Dwight D. Eisenhower stirbt • Neil Armstrong betritt als erster Mensch am 21.Juli um 03.56 Uhr MEZ den Mond • Die Damen tragen überlange Maximäntel über Minirock und Stiefeln

Die NEUE GRUPPE 1969

Geschäftsführender Vorstand (nach der 1. Hauptversammlung vom 11.–13.04.69 Bad Pyrmont)

ausscheidender Vorsitzender: zukünftiger Vorsitzender: Vorsitzender: Schatzmeister: Beirat:

Dr. Charlie Przetak Dr. Günther Wunderling Dr. Hans Feilner Dr. Günther Lomberg Dr. Axel Bauer Dr. Charlie Przetak

KALENDER 02.01.1969

Dr. Bob Leppert, Baden-Baden, stirbt

11.–13.04.1969

Hauptversammlung in Bad Pyrmont

12.–16.05.1969

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: Kurs in Düsseldorf

31.05.–01.06.1969

Dr. Maurice J. Oringer/New York: Kurs in der Praxis Dr. Dr. Volker Krüger, Hamburg

01.–05.06.1969

Dr. Peter K. Thomas/Beverly Hills: Kurs in Düsseldorf

02.–07.06.1969

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: B-Kurs in Marburg

01.–02.10.1969

Dr. Merrill Mensor/San Francisco: Vortrag in Bremen

21.–23.11.1969

Außerordentliche Hauptversammlung in Düsseldorf Mitgliederstand am 31.12.1969: 54 aktive Mitglieder 1 korrespondierendes Mitglied   Dr. Dr. Benno Singer wird ordentliches Mitglied. Dr. Richard Petralis wird korrespondierendes Mitglied.

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN 02.01.1969

Bob Leppert † Charlie Przetak als nunmehr ordentlich von einer Mitgliederversammlung gewählter Präsident hat als Erstes die traurige Pflicht, den Mitgliedern den Tod von Robert Leppert am 2.01.69 bekanntzugeben. Bob Leppert war Mitinitiator der NEUEN GRUPPE und einer ihrer meist­engagierten Kollegen. † Dr. Bob Leppert


1969 ■■■ 27 Hauptversammlung Bad Pyrmont 11.–13.04.1969

Offenbar ohne wissenschaftliches Programm wird vom 11.–13.04.69 die Hauptversammlung in Bad Pyrmont abgehalten.

Düsseldorf 12.–16.05.1969

Axel Bauer organisiert in Düsseldorf den Kurs: Dr. Arne Lauritzen „Funktionsanalyse und Gebißregistrierung“

Hamburg 31.05.–01.06.1969

– Es wird beschlossen, einen geschäftsführenden Vorstand zu bilden. Dieser besteht aus dem Vorsitzenden und einem Beirat, dem der ausscheidende Vorsitzende, der zukünftige Vorsitzende, der Schatzmeister und ein weiteres Mitglied angehören. Dem Vorsitzenden obliegt auch die Führung des Sekretariats. – Ferner wird festgelegt: Von allen Veranstaltungen sollen Tagungsberichte allen Mitgliedern weitergeleitet werden. – Der Jahresbeitrag wird gegen Quittung mit 200,- DM erhoben. – Über die Hauptversammlung wird ein Protokoll erstellt und allen Mitgliedern ausgehändigt. – Bei Wechsel von Praxis-Personal haben die Gruppenmitglieder sich untereinander zu konsultieren.

In der Praxis von Volker Krüger in Hamburg wird folgender Kurs angekündigt: Dr. Maurice J. Oringer: „Elektro-Chirurgie“

Marburg 01.–05.06.1969

Knud Schmidt-Diemel organisiert in Marburg den A. Lauritzen-B-Kurs: „Funktionsanalyse und Gebißregistrierung“

Düsseldorf 02.–07.06.1969

Gleichzeitig läuft in Düsseldorf unter der Leitung von Charlie Przetak der Kurs: Dr. Peter K. Thomas: „Die Totalrekonstruktion des Mundes unter besonderer Berücksichtigung der gnathologischen Analyse und der Aufwachstechnik“ Zur Ergänzung der Helferinnen- und Technikerfortbildung sowie zur Schaffung einer zahnärztlichen Fachbibliothek werden engabgegrenzte Themen auf Tonbandkassetten gesprochen und durch eine Dia-Dokumentation von 24 Lichtbildern ergänzt. Elf Mitglieder der NEUEN GRUPPE haben sich bereiterklärt, über ein ihnen besonders vertrautes Thema zu referieren. Diese Unterlagen werden jedem Mitglied leihweise zur Verfügung gestellt und können für eigenen Gebrauch vervielfältigt werden. Die Urheberrechte bleiben beim Vorstand, eine Weitergabe an Nichtmitglieder ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Vorstandes gestattet.

01.–02.10.1969

Dr. Peter K. Thomas

Anläßlich der Jahrestagung der DGZMK möchte die NEUE GRUPPE durch Gestaltung eines wissenschaftlichen Vorprogramms erstmalig öffentlich in Erscheinung treten. Dazu wird folgender Kurs angeboten: Dr. Merrill Mensor/San Francisco: „Okklusion, Funktion und die Arbeit mit dem TMJ-Instrument“ und Dr. Benno Singer: „Grenzen und Möglichkeiten der Parodontalchirurgie“


28 ■■■ 1969

Dr. Merrill Mensor

3. Jahrestagung Düsseldorf 21.–23.11.1969

Zum Austausch der bisher erarbeiteten Unterlagen und zur Ausstellung der vorhandenen Dokumentation soll im November eine weitere Hauptversammlung einberufen werden. Als ausdrücklicher Programmpunkt wird „Aufnahme neuer Mitglieder“ angesetzt. Zum wissenschaftlichen Programm wird die Thematik: „Funktionelle Analyse und totale Rehabilitation des stomatognathen Systems“ gewählt: Außerordentliche Hauptversammlung in Düsseldorf Im Einzelnen werden folgende Vorträge gehalten: Prof. Dr. Giancarlo Chiarini/Genua: „Die totale Rehabilitation des Mundes“ Ass. Prof. Dr. R. Petralis/Boston Mass: „Parodontalchirurgische Maßnahmen“ Dr. S. Iversen/Kopenhagen: „Die funktionelle Analyse des neuromuskulären Systems“ Dr. R. Etscheid/Düsseldorf: „Der heutige Stand der Mund- und Gesichtskosmetik“ Ass. Prof. Dr. Jan Pameijer/Amsterdam: „Bestimmung von Okklusionskontakten mit Hilfe von Radiosendern“ Dr. Dr. A. Hanecke/Solingen: „Chirurgische Behandlung des Kiefergelenks“ ZTM A. Küpper/Säckingen: „Grenzen und Möglichkeiten der Metallkeramik. Das Aufbrennen von Porzellan auf unedle Legierungen“ Die geplante Ausstellung der vorhandenen Dokumentation gerät zum „DentalHappening“, einer Multi-Media-Schau, wie wir heute sagen würden, bei der „die Post abgeht“. Breiten Raum nimmt bei der Mitgliederversammlung die Diskussion über das Verhältnis der NEUEN GRUPPE zur Hochschule ein. Es wird betont, dass die NEUE GRUPPE unabhängig bleiben möchte, aber jederzeit großes Interesse an einer Zusammenarbeit bestehe. Für Kollegen, die nicht ständig innerhalb der NEUEN GRUPPE tätig sein können, sich aber freundschaftlich verbunden fühlen, wird der Status des „korrespondierenden Mitglieds“ neu definiert und Dick Petralis als Erster gewählt. Archiv und Dokumentation sollen auf neuerlichen Beschluß und aus gegebener Veranlassung ausschließlich Mitgliedern zugänglich sein.


1969 ■■■ 29


30 ■■■ 1969 Als neue Mitglieder werden aufgenommen: Dr. Erich Bauer, Dr. Günther Klimberg, Dr. Dr. Volker Krüger, Dr. Franz Moser, Dr. Helge Richter, Dr. Rainer Schluckebier, Dr. Uwe Werner und Dr. Dr. Klaus Dusemund, der bisher nur hinter dem Bindestrich seines Gemeinschaftspraxis-Partners Udo Kissenkoetter geführt wurde. Dr. R. Gärtner und Dr. Bernd Silber werden in der neuen Mitgliederliste nicht mehr geführt.

Parodontalchirurgie 1969. Einiges hat sich inzwischen verändert.


1970 ■■■ 31

Das Jahr 1970 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Der Atomwaffensperrvertrag tritt nach Ratifizierung durch 43 Staaten in Kraft • Bundeskanzler Brandt spricht von 2 deutschen Staaten • In Erfurt findet das erste deutsch-deutsche Gipfelgespräch zwischen Brandt und Stoph statt • Charles de Gaulle und Gamel Abd el Nasser sterben • Der erste „Jumbo“ (Boeing 747) überfliegt den Nordatlantik • Die „Contergan“-Produktion wird nach langem Prozeß eingestellt • Der Bundeshaushalt beträgt 91 Milliarden DM

Die NEUE GRUPPE 1970

Der Vorstand Präsident:

Dr. Hans Feilner

Schatzmeister:

Dr. Günther Lomberg

Beirat:

Dr. Axel Bauer Dr. Horst Cochanski Dr. Charlie Przetak

Dr. Hans Feilner

KALENDER 08.–13.04.1970

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: B 6 Kurs in Düsseldorf

15.–20.04.1970

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: C 6 Kurs in Düsseldorf

22.–24.04.1970

Dr. Siegfried Iversen/Kopenhagen: Seminar in Münster

01.–04.05.1970

Hauptversammlung im Forsthaus Gravenbruch

25.–30.05.1970

Dr. Peter K. Thomas/Beverly Hills: Aufwachskurs im Stuart-Artikulator

31.08.–04.09.1970

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: A 5 Kurs Freiburg

23.10.1970

Dr. Max Lüscher/Luzern in der Praxis Karl Heinz Thuir

06.–08.11.1970

Dr. Phil Molloy/Boston: Endodontie-Kurs

06.–08.11.1970

D. Grainger/Florida: Prothetik-Kurs Praxis Romanowsky

05.12.1970

Gründungsversammlung des Arbeitskreises für Okklusionsdiagnostik und Therapie Ralf Mutschelknauss wird zum Präsident der ARPA gewählt. Kurt Kreusser wird Generalsekretär und Hansjoachim Trefz wird als Schatzmeister dieser Gesellschaft wiedergewählt. Mitgliederstand am 31.12.1970: 54 aktive Mitglieder 1 korrespondierendes Mitglied.


32 ■■■ 1970 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Mit Datum „Neujahr 1970“ wird den Mitgliedern das Protokoll der außerordentlichen Hauptversammlung vom 21.–23.11.69 in Düsseldorf zugeschickt. Interessantes Detail ist das im Briefkopf ausgedruckte „neue Zeichen“, die Posseltsche Banane mit dem Schriftzug “Neue Gruppe“.

Der Gedanke zu diesem Logo kommt von Axel Bauer, der es auch grafisch gestalten lässt. So wird es den Mitgliedern zur Beurteilung vorgestellt und gefällt offenbar.

Düsseldorf 08.–13.04.1970 15.–20.04.1970

Folgende Kurse werden angekündigt: Arne G. Lauritzen – B 6 Kurs in Düsseldorf Arne G. Lauritzen – C 6 Kurs in Düsseldorf Administrative Leitung für beide Kurse: Axel Bauer

Münster 22.–24.04.1970

Dr. Siegfried Iversen – Gnathologisches Seminar in Münster Bei Adolf Schmitz, in dessen Hause man sich gemütlich trifft, verzieren die Gäste zu vorgerückter Stunde ein Kaminbrett mehr oder weniger kunstvoll. Iversens Molarenkaufläche gefällt ebenso wenig wie Marxkors’ Gerber’sche Registierung, und da beide sich sowieso nicht einigen können, verlängert Iversen die Protrusionslinie zu einem Kreuz und spricht: „Mensch Marxkors, Sie sind mein Kreuz!“

4. Jahrestagung Gravenbruch/ Frankfurt 01.–04.05.1970

Zur Jahreshauptversammlung im Forsthaus Gravenbruch / Frankfurt wird ein zweitägiger Kurs und die Vorführung eines wissenschaftlichen Films mit anschließender Diskussion angekündigt: Bob Stein – Moderne Präparationsmethoden Hans Feilner trägt vor, dass die NEUE GRUPPE zunehmender Kritik seitens der Hochschulen ausgesetzt sei. „Diese Kritik ist nur allzu verständlich und muß nicht tragisch genommen werden. Wesentlich für die Mitglieder der NEUEN GRUPPE ist die Leistungssteigerung, die unseren Patienten täglich zugute kommt“ sind die selbstbewußten Worte des Präsidenten. Diskutiert wird, dass nicht nur durch Bezahlen des Beitrags die Mitgliedschaft aufrechterhalten werden könne, sondern auch durch aktive Mitarbeit verdient werden müsse. Referenten-Honorare sollen als Endpreis und auf DM-Basis verhandelt werden. Jochen Schulz-Bongert warnt vor den Tendenzen kommender Sozialisierung, aber vor einer Resolution an die Standesführung schreckt die Versammlung zurück. Das Archiv der NEUEN GRUPPE wird noch strengeren Ausleih- und Kopierbedingungen unterworfen. Neuaufnahmen als Mitglieder erfolgen nicht, in die Anwärterliste zur Mitgliedschaft werden Dr. Veit Bauer, Dr. Peter J. Engelhardt, Dr. Dr. Heinz Erpenstein und Frau Franz aufgenommen.


1970 ■■■ 33 Weitere Kursankündigungen sind:

Düsseldorf 25.–30.05.1970 Freiburg 31.08.–04.09.1970

Peter K. Thomas – Totalrehabilitation im Stuart-Artikulator. Gnathologie für ­Fortgeschrittene. Administrative Leitung: Charlie Przetak in Düsseldorf Arne G. Lauritzen – A 5 Kurs in der Freiburger Universitätszahnklinik. Administrative Leitung: Axel Bauer und Alexander Gutowski

Lauritzen-Kurs in Freiburg. Heinz Mack, Arne Lauritzen, Franz Moser, Walter Sebald, HartmutWengel. Der Rücken gehört Sigi Schreiber

Bad Homburg 10.10.1970

Empfohlen und ans Herz gelegt wird den Mitgliedern die Teilnahme an der ARPA Jahrestagung am 10.10.70 in Bad Homburg. Eigentlich sollte jedes NEUE GRUPPE Mitglied auch dieser Gesellschaft angehören. In Bad Homburg stehen Vorstandswahlen an. Nach dem Ausscheiden von Prof. Fröhlich, der DGZMK- Präsident wird, wählt die Versammlung aus dem bisherigen Vorstand Ralf Mutschelknauss zum neuen Präsidenten der ARPA. Kurt Kreusser wird Generalsekretär und Hansjoachim Trefz bleibt Schatzmeister. Heinz Erpenstein kommt in den Beirat. Damit besteht die Möglichkeit einer festen Zusammenarbeit zwischen ARPA und NEUER GRUPPE.

Düren 23.10.1970 Düsseldorf 06.–08.11.1970

Am 23.10.70 bietet Karl Heinz Thuir in seiner Praxis in Düren den folgenden Kurs an: Dr. Max Lüscher „Funktions-Psychologie und Farbtest“ In der Praxis Jochen Schulz-Bongert: Dr. Phil Molloy/ Boston: Endodontie-Kurs Der Kurs wird wegen seines hohen fachlichen Standards und wegen der menschlichen Sympathie des Referenten zu einem großen Erfolg.

Dr. Phil Molloy


34 ■■■ 1970 Düsseldorf 06.–08.11.1970 Mainz 05.12.1970

In der Praxis Günther Romanowsky: D. Grainger – „Prothetik für die tägliche Praxis“ Für Ende November wird eine Fortbildungsveranstaltung zur Eröffnung der Zentralen Fortbildungsstätte der NEUEN GRUPPE in den Räumen der Firma Siemens/ Bensheim angekündigt, die aber später auf das Frühjahr 1971 verschoben wird. Am 5. Dezember lädt Oskar Bock zur Gründungsversammlung des „Arbeitskreises für funktionelle Okklusionsdiagnostik und Therapie“ in die Kieferklinik der Mainzer Universität ein. Den Einführungsvortrag hält Prof. Dr. Willy Krogh-Poulsen, Kopenhagen, den viele von uns dort zum ersten Mal kennenlernen. Prof. Dr. Willy Krogh-Poulsen

Prof. Krogh-Poulsen im Kurs. Im Hintergrund Hansjoachim Trefz, Oskar Bock und Volker Krüger


1971 ■■■ 35

Das Jahr 1971 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Willi Brandt erhält den Friedens-Nobelpreis • In Paris werden die alten Markthallen abgerissen • Louis Armstrong, der König des Jazz, stirbt • Rolls-Royce erklärt Konkurs • Die ARPA-Internationale löst sich auf

Die NEUE GRUPPE 1971

Der Vorstand Präsident:

Dr. Hans Feilner

Schatzmeister:

Dr. Günther Lomberg

Beirat

Dr. Axel Bauer Dr. Horst Cochanski Dr. Charlie Przetak Dr. Hans Feilner

KALENDER 22.–24.01.1971

Dr. Jean Michel Cotté: „Die organische Okklusion in der Funktionsdiagnostik“ in der Praxis von Charlie Przetak in Düsseldorf und zum gleichen Datum: Dr. Richard Petralis: „Mucogingivalchirurgie“. Demonstrationskurs in der Praxis Hans Feilner, Frankfurt

05.–07.03.1971

Jahreshauptversammlung in Bensheim

13.–18.04.1971

Arne G. Lauritzen: C 6-Kurs in Düsseldorf

19.04.1971

Arne G. Lauritzen: Vortrag in Düsseldorf

21.–26.04.1971

Arne G. Lauritzen: B 6-Kurs in Bensheim

28.04.–03.05.1971

Arne G. Lauritzen: B 6-Kurs in Bensheim

15.–18.07.1971

Dr. Harry C. Lundeen D.D.S./Lexington: „Aufwachskurs nach Payne“ in Erlangen

23.–31.08.1971

Arne G. Lauritzen: D 9-Kurs in Düsseldorf

13.–17.09.1971

Arne G. Lauritzen: A 5-Kurs in Düsseldorf

11.–16.10.1971

Dr. Peter K. Thomas: Aufwachskurs in Schwäbisch-Gmünd.

14.–21.11.1971

Seminar in der Vita-Zahnfabrik in Säckingen Dr. Günther Wunderling bekommt die Hermann-Euler-Medaille verliehen. Mitgliederstand am 31.12.1971: 47 aktive Mitglieder 1 korrespondierendes Mitglied.


36 ■■■ 1971 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN 5. Jahrestagung Bensheim 05.–07.03.1971

Die aus dem Herbst letzten Jahres verschobene Eröffnung der zentralen Fortbildungsstätte in Bensheim wird nachgeholt. Dieses mit viel persönlichem Einsatz von Hans Feilner angestoßene ehrgeizige Projekt in Zusammenarbeit mit der Fa. Siemens Dental wird als Jahrestagung kombiniert mit der Jahreshauptversammlung der NEUEN GRUPPE 1971. Zentrale Fortbildungsstätte in Bensheim. Im wissenschaftlichen Programm sprechen: Dr. Gilbert Crussol/Paris: „Endodontie“ Dr. Jean M. Cotté/Paris: „Funktionsdiagnostische und funktionstherapeutische Aspekte“ Dr. H. Veigel/Freudenstadt: „Gesundheitsführung in der zahnärztlichen Praxis“ Dr. Peter Guldener/Bern: „Indikation und Durchführung der PA-Schienung“ Dieses interessante Programm wird umrahmt von einer Werksführung der Firma Siemens, einer wissenschaftlichen Filmvorführung „Der heiße Frieden“ und einem geselligen Abend. Bei der Hauptversammlung geht es hoch her: 4 Mitglieder treten aus, 3 weitere werden ausgeschlossen. Prof. Dr. J. Peter Engelhardt wird als neues Mitglied aufgenommen. Ausdruck des Bemühens, die NEUE GRUPPE aus der ihr nachgesagten „splendid isolation“ zu führen, ist die Einladung an den Präsidenten des BDZ Kollegen Dr. H. Veigel, künftig an Kursen der NEUEN GRUPPE teilzunehmen.

Erlangen 15.–18.07.1971

Außerhalb des Veranstaltungsprogramm der NEUEN GRUPPE gibt Dr. Harry Lundeen/ USA in Erlangen einen Aufwachskurs nach Payne. Teilnehmer in Erlangen sind folgende Freunde: Oskar Bock, Peter Diedrich, Heinz Erpenstein, Hans Feilner, Jakob Glas, Kurt Kreusser, Bertold Meister, Alex Motsch, Ralf Mutschelknauss, Jürgen Schmitter, Adolf Schmitz, aber auch Marco Bibica/Triest, Franz Clementschitsch/ Salzburg, Erich Körber/Tübingen, Siegfried Kulmer/Innsbruck, Walter Schöttl/Erlangen, Rüdiger Thümmel/Frankfurt und Otto Völkelt/Frankfurt. Also eine „hochrangige Besetzung“. Empfohlen wird die Teilnahme am FDI-Kongress in München, wo die NEUE GRUPPE eine En-bloc-Reservierung arrangiert hat und einen Cocktail-Empfang gibt.

Dr. Harry C. Lundeen


1971 ■■■ 37 Säckingen 14.–21.11.1971

Ein praktischer Arbeitskurs, wobei Techniker und wissenschaftliche Mitarbeiter der Vita-Zahnfabrik hilfreich zur Seite stehen und exakte Informationen geben, wird unter Leitung von Dr. Charlie Przetak in Säckingen angeboten. Bei Vita findet die NEUE GRUPPE von Anfang an offene Ohren.

Bei Vita, Säckingen

Ehrungen

Eine besondere Ehrung wird Dr. Günther Wunderling zuteil: Anläßlich ihrer Jahrestagung verleiht die DGZMK ihm die Hermann-Euler-Medaille. Der für die kommende Amtsperiode gewählte neue Präsident Dr. Horst Cochanski ruft in seinem ersten Rundschreiben im November 1971 zu größerer Konzentration auf, insbesondere um Kursüberschneidungen zu vermeiden.

Intraorale Bild­dokumentation 1971, ohne dem Patienten in den Mund zu kriechen


38 ■■■ 1972

Das Jahr 1972 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Großbritannien, Irland und Dänemark werden Mitglieder der EG • Ein konstruktives Mißtrauensvotum gegen Bundeskanzler Brandt scheitert unter nicht geklärten Umständen • Die nach Neuwahlen gestärkte Regierung Brandt/Scheel startet ihre Ostpolitik • Bei den Olympischen Sommerspielen in München kommt es zu einem grauenvollen Massaker arabischer Terroristen an israelischen Sportlern auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck • Mark Spitz – US Schwimm-Ass gewinnt 7 Goldmedaillen

Die NEUE GRUPPE 1972

Der Vorstand Präsident:

Dr. Horst Cochanski

Vizepräsident:

Dr. Hans Feilner

Schatzmeister:

Dr. Günther Lomberg

Beirat:

Dr. Axel Bauer Dr. Charlie Przetak Dr. Günther Wunderling Dr. Horst Cochanski

KALENDER 28.–30.01.1972

Zahnarzthelferinnen-Fortbildung in der Praxis Karlheinz Thuir

11.–14.05.1972

Jahreshauptversammlung in Kiel

18.–27.08.1972

Lauritzen: D-Kurs in Düsseldorf

09.–10.09.1972

Peter K.Thomas: Kurs in Düsseldorf

11.–13.09.1972

Peter K.Thomas: Kurs in Düsseldorf Ralf Mutschelknauss wird als Präsident und Kurt Kreusser als Generalsekretär der DGP-ARPA wiedergewählt. Manfred Pohle wird Schatzmeister dieser Gesellschaft. Mitgliederstand am 31.12.1972: 53 aktive Mitglieder 1 korrespondierendes Mitglied.

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN 6. Jahrestagung Kiel 11.–14.05.1972

Unruhige Zeiten also, aber auch die NEUE GRUPPE rührt sich. Die erste Tagung findet in den Räumen des Kieler Yachtclubs statt. Sie wird Frühjahrstreffen genannt, da auch ein Herbsttreffen geplant ist. Das wissenschaftliche Thema ist die zahnärztliche Implantologie.


1972 ■■■ 39 Hauptreferent ist: Dr. Ronald Cullen/London: 1. Implantatkurs Einführung 2. Theorie der Implantate 3. Demonstration der Eingliederung der Implantate Dies erfolgt in getrennten Gruppen in der Praxis von Horst Cochanski. Prof. Grießer/Kiel: Einführung in die Möglichkeiten elektronischer Datenverarbeitung (EDV) in der Klinik und Praxis der Medizin und Zahnheilkunde. Die anschließende Jahreshauptversammlung sieht neben den Routinepunkten Berichten, Entlastungen, Neuwahlen auch die Aufnahme neuer Mitglieder sowie Berichte über die Stiftung „Robert-Leppert-Preis“ vor. Die NEUE GRUPPE hat einen mit 5000,– DM dotierten Preis ausgeschrieben, der im 2-Jahresturnus für eine Arbeit vergeben werden soll, die „zu einem in der Praxis verwertbarem Ergebnis“ führt.

Dr. Ronald Cullen

(So die Formulierung von Prof. Dr. F. R. Singer/Meran, einem Mitglied der Jury.) Der Name „Robert-Leppert-Preis“ wird zu Ehren des hochgeschätzten, viel zu früh verstorbenen Gründungsmitgliedes gewählt. Als neue Mitglieder werden Veit Bauer, Heinz Erpenstein, Jacob Glas, Ralf Mutschel­ knauss, Walter Sebald und Jörg Stoffregen aufgenommen. Heinz Mack hätte auch aufgenommen werden können, ist aber nicht anwesend. Axel Bauer scheidet aus dem bisherigen Vorstand aus. Erich Bauer und Kurt Kreusser kommen als neue Beisitzer in den Vorstand. Günther Wunderling bedauert im Namen des Vorstandes einen Vorfall, der zu Mißverständnissen geführt hatte. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Zahnärzte, Dr. Herbert Veigel hatte wegen des Fernsehauftrittes eines Vorstandsmitgliedes in einer Karnevals-Sendung offiziell beim Landesvorstand einer KZV interveniert und einige allzu ernsthafte Kollegen sahen eine mögliche Schädigung des Ansehens des zahnärztlichen Berufsbildes. Die Wogen können wegen der Harmlosigkeit des Anlasses bald wieder geglättet werden. Stein des Anstoßes war folgende Szene: Die Ziehung der Lottozahlen fand in einer angedeuteten Zahnarztpraxis statt. Ein Mann im weißen Kittel zog mit dem Rücken zur Kamera mit einer Extraktionszange weiße menschliche Zähne ins Bild, auf die Zahlen gemalt waren. Dazu wurden diese Zahlen vorgelesen. In einem weiteren Programmpunkt wird über Aufnahmemodalitäten zur Mitgliedschaft ausführlich diskutiert. Es soll zum gründlichen Kennenlernen die Vorstufen: Interessenten, Anwärter und Kandidaten geben.

Düren 28.–30.01.1972

Karlheinz Thuir führt in seiner Praxis in Düren einen erfolgreichen Helferinnen- Fortbildungskurs durch

Düsseldorf 18.–27.08.1972

Arne G. Lauritzen D-Kurs in der Vorklinik in Düsseldorf

Düsseldorf 09.–10.09.1972

Peter K. Thomas: „Rund um die Okklusion“ Vortrag im Vorklinikum Düsseldorf Arne muß häufig „in den Teppich beißen“, wenn z. B. wieder jemand beim Vorzeigen seiner Arbeit die „Fingernägel“ nicht sauber hat.


40 ■■■ 1972 Düsseldorf 10.–13.09.1972 Karlsruhe 07.10.1972

Peter K. Thomas: „Aufwachskurs“ im Vorklinikum Düsseldorf Axel Bauer/Alexander Gutowski: „Gnathologie in der Praxis“, Stuart-Artikulatorkurs in Münster Am Rande der Jahrestagung der DGZMK am 7.10.72 in Karlsruhe treffen sich viele Kollegen zum Empfang der NEUEN GRUPPE. Horst Cochanski hält eine Begrüßungsansprache, in der er den anwesenden Hochschullehrern und Standespolitikern über die bisher geleistete Fortbildungsarbeit und über die Ziele der NEUEN GRUPPE berichtet. Nach Absage des Hauptreferenten Prof. Schröder/Bern muß die Herbsttagung abgesagt werden, da so kurzfristig kein adäquates Programm arrangiert werden kann. Für die nahe Zukunft laufen die Vorbereitungen zu einem Thema der Erwachsenen-Kieferorthopädie.


1973 ■■■ 41

Das Jahr 1973 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Ägypten beginnt den Jom Kippur Krieg • Der Vietnam Krieg wird mit einem Waffenstillstandsabkommen in Paris beendet • Walter Ulbricht stirbt, Erich Honecker wird sein Nachfolger auch als Staatsratsvorsitzender der DDR • Der Ölboykott der Araber verursacht eine Energiekrise und führt zum Sonntags-Fahrverbot • In den USA zieht der Watergate-Skandal weite Kreise • In Aachen gelingt die rationelle Insulin-Synthese • Paavo Nurmi – das finnische Laufwunder – stirbt fast vergessen

Die NEUE GRUPPE 1973

Der Vorstand Präsident

Dr. Horst Cochanski

Schatzmeister

Dr. Günther Lomberg

Beirat

Dr. Erich Bauer Dr. Hans Feilner Dr. Dr. Kurt Kreusser Dr. Charlie Przetak Dr. Günther Wunderling Dr. Horst Cochanski

KALENDER 10.02.1973

Dr. Arthur S. Takamoto/Palo Alto: Einführungskurs: „Gnathologische Orthodontie mit Crozat-Geräten“ in München

11.–12.02.1973

Praktischer Kurs: „Kieferorthopädie mit Crozat-Geräten“ in München

15.–17.02.1973

Gleiches Programm in Düsseldorf

05.–09.09.1973

Jahrestagung mit Hauptversammlung in Kiel Bei der Jahrestagung der DGZMK im Oktober/Hannover wird die APW (Akademie Praxis und Wissenschaft) als „Arbeitsgruppe“ geboren Dr. Horst Cochanski und Dr. Ernst-Helmut Pruin werden als Beisitzer in den erweiterten Vorstand der DGZMK aufgenommen Oskar Bock wird Präsident der European Academy of Gnathology, Axel Bauer wird sein Vizepräsident Mitgliederstand am 31.12.1973: 55 aktive Mitglieder 1 korrespondierendes Mitglied

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN München 10.02.1973

Heinz Mack in München und Charlie Przetak in Düsseldorf organisieren zwei Vortragsund Kursveranstaltungen zum Thema: Kieferorthopädie mit Crozat-Geräten nach gnathologischen Gesichtspunkten. Dr. Arthur S. Takamoto: Einführungskurs, München


42 ■■■ 1973 München 11.–12.02.1973

Dr. Arthur S. Takamoto: Praktischer Kurs. Indikation, Herstellung, Anwendung, Demonstration, München

Düsseldorf 15.–17.02.1973

Gleiches Programm in Düsseldorf Beim Münchener Kurs regt sich in der Diskussion einiger Widerstand aus dem Lager der konservativen Kieferorthopäden. Der Referent war Charlie Przetak von Charles Stuart und Peter Thomas als hervorragender Experte empfohlen worden, der sein kieferorthopädisches Behandlungsziel erst mit einem auch funktionell einwandfreiem Ergebnis erreicht sieht. Er geht aber auf Fragen oder Kritik seiner rund 60 Zuhörer entweder gar nicht oder zu ungenau ein, sodass einige schon am 2. Tag des 3-tägigen Kurses nicht wiederkommen. Für den Kurs in Düsseldorf ist das sehr vorteilhaft; denn hier hatte er sich vorbereitet. Alle 90 Teilnehmer haben den Eindruck, viel Neues und Interessantes gelernt zu haben. Auch die Organisatoren haben daraus gelernt. Martin S. Seymour, Freund der NEUEN GRUPPE und Editor des Organs der AngloContinental Dental Society veranlaßt, dass Dr. Horst Cochanski einen Artikel über die NEUE GRUPPE veröffentlichen kann (Journal No. 28, 4/73).

7. Jahrestagung Kiel 05.–09.09.1973

Für die Jahrestagung im Kieler Yachtclub wird als Hauptreferent Bob Stein eingeladen, der schon mehrfach in Kursen und Vorträgen begeistern konnte. Dr. Sheldon R. Stein/Boston: „Metallkeramik“ Dr. Gerd Henning/Fa. Heraeus: „Materialkunde“ Dr. Günther Lomberg und Dr. Kasimir Mucko: „Fotografie in der Praxis, Technik, Beleuchtung, Dokumentation“ Direktor Koch/Kiel: „Geldanlage und Altersvorsorge“ Das Programm wird durch Demonstrationen einiger Dentalfirmen abgerundet, u. A. zur Fissurenversiegelung. In der Hauptversammlung wird es lebhaft. Für die Mitglieder ein wenig überraschend, weil nicht anwesend, werden Dr. Walter Drum, Berlin und Dr. Ralph Stöhr, Ahrensburg aufgenommen. Zusätzlich erfolgt die Aufnahme der anwesenden Kollegen Prof. Dr. Dr. Oskar Bock, Prof. Dr. Siegfried Schreiber, Dr. Franz Holzmann, Heinz Mack und Dr. Ernst-Helmut Pruin. Erstmalig nimmt die Diskussion um standespolitische Fragen bei der NEUEN GRUPPE einen breiten Raum ein. Günther Wunderling und das neue Mitglied Ernst Helmut Pruin weisen auf Angriffe von „außen“ gegen die Fortbildung der Zahnärzte und auf massive Forderungen der Zahntechniker-Innung vor dem Arbeitsministerium hin.

Hannover 12.–13.10.1973

Die „Akademie Praxis und Wissenschaft“ entsteht. Die bevorstehende Jahresversammlung der DGZMK mit Neuwahlen am 12./13.10. wird eingehend besprochen. Man beschließt, einen Antrag auf Erweiterung des Vorstandes der DGZMK um zwei Praktiker zu stellen. Die Antragsfrist ist bereits verstrichen, aber das Vorhaben sorgt für Wirbel, sodass die DGZMK von sich aus eine Arbeitsgruppe „Akademie“ vorschlägt, in der Praktiker überwiegen sollen. Damit hat Wunderling sein Ziel erreicht, eine „Akademie Praxis und Wissenschaft“ zu schaffen, deren Bildungsangebot von Praktikern vermittelt wird. Aus der NEUEN GRUPPE mit ihrem hervorragenden fachlichen Wissensstand stehen Wunderling qualifizierte Lehrer zur Verfügung. Horst Cochanski und Ernst-Helmut Pruin werden in den erweiterten Vorstand der DGZMK aufgenommen. Mit „Zähneknirschen“ wird eine notwendige Beitragserhöhung auf 300,– DM beschlossen. Der „Robert-Leppert-Preis“ wird mit 5000,– DM und einer 14-tägigen Reise zu befreundeten Hochschulen in die USA dotiert. Für die Jury können Prof. Dr. Dr. C. H. Fischer, Prof. Dr. Dr. F. Singer, Privatdozent Dr. D. Lange zusammen mit dem jeweiligen Präsidenten der NEUEN GRUPPE gewonnen werden.


1974 ■■■ 43

Das Jahr 1974 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Walter Scheel wird Bundespräsident • Die Spionageaffaire um Kanzleramtsminister Günther Guillome zwingt Bundeskanzler Willi Brandt zum Rücktritt • Helmut Schmidt wird neuer Bundeskanzler • Richard Nixon fällt dem Watergate-Skandal zum Opfer, Gerald Ford wird neuer Präsident der USA • In Wolfsburg wird endgültig kein „Käfer“ mehr produziert • A. Chang/S. N. Cohen gelingt die erste Gentransplantation • Duke Ellington und Erich Kästner sterben • Deutschland wird Fußball-Weltmeister

Die NEUE GRUPPE 1974

Der Vorstand Präsident:

Dr. Erich Bauer

Vizepräsident:

Dr. Horst Cochanski

Schatzmeister:

Dr. Günther Lomberg

Beirat:

Dr. Dr. Kurt Kreusser Dr. Charlie Przetak Dr. Knud Schmidt-Diemel Dr. Jochen Schulz-Bongert Dr. Erich Bauer

KALENDER, 20.–21.04.1974

Dr. Norman Goldberg/USA: Kurs: Implantologie

20.–22.05.1974

Prof. Dr. Ralph A. Yuodelis/USA: Prothetik-Kurs

19.10.1974 30.10.–03.11.1974 02.11.1974

Bernhard Weissmann/New York: „Das TMS Pin-Technik-System in Wort, Film und Dias“ Jahrestagung mit Hauptversammlung in Säckingen Die NEUE GRUPPE ist ein „eingetragener Verein“ Heinz Erpenstein wird Generalsekretär der ARPA-DGP. Hartmut Hennies wird Vorstandsmitglied der DGZ.

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Der neue Präsident Erich Bauer kündigt zwei Kurse an, die das Erlernte unmittelbar in die tägliche Arbeit einfließen lassen.

Köln 20.–21.04.1974

Im „HELFTA-KOLLEG“ Austenal Köln: Norman Goldberg/Providence USA „Der heutige Stand der Implantologie mit besonderer Berücksichtigung der prothetischen Versorgung“


44 ■■■ 1974 Düsseldorf 20.–22.05.1974

In der Zahnärztekammer Nordrhein Düsseldorf: Ralph A. Yuodelis/Seattle USA „Festsitzender und herausnehmbarer Zahnersatz unter besonderer Berücksichtigung parodontaler und gnathologischer Gesichtspunkte“ Mit eindrucksvollen Bildern dokumentiert Yuodelis seine Behandlungserfolge. Er sorgt auch mit seinem „Gruppenkontakt“, den er fallweise anstrebt, für reichlich Diskussionsstoff in der bisher „eckzahngeführten“ NEUEN GRUPPE.

Düsseldorf 19.10.1974

Ein Demonstrationskurs im Rheinstern-Hotel, Düsseldorf bringt Informationen zu parapulpären Stiften aus erster Hand: Bernhard Weissmann/New York USA „Das TMS Pin-Technik-System in Wort, Film und Dias“.

Düsseldorf 14.10.1974

Die Besorgnis in der deutschen Zahnärzteschaft über den vor dem Abschluß stehenden neuen Prothetikvertrag wächst. Erich Bauer versendet am 14. Oktober gleichlautende Protestschreiben der NEUEN GRUPPE an KZBV und KZV-Nordrhein gegen die geplante Erweiterung des Leistungskataloges, die u.a. den unterschiedlichen Aufwand zahnärztlicher Leistungen nicht mehr honorarfähig macht. Dies ist die erste offizielle berufspolitische Aktion der NEUEN GRUPPE und damit eine Ausweitung ihrer ursprünglichen Ziele. Es haben sich in vielen KZV-Bereichen Arbeitskreise gebildet, denen fast ausschließlich Mitglieder der NEUEN GRUPPE vorstehen. In Zusammenarbeit dieser Arbeitkreise mit den Hochschullehrern Prof. Bock, Prof. Fuchs, Prof. Körber und Prof. Krafft wird ein Memorandum verfaßt, das rechtzeitig vor dem 12. Dezember, dem Tag des Vertragsabschlusses zur Kassenprothetik an die Bundes-KZV, an alle Landes-KZVen und ca. 15 namhafte und einflußreiche Kollegen versendet wird. Es wird die Besorgnis formuliert, durch „Unterhonorierung“ den festsitzenden Zahnersatz mit der notwendigen parodontalen Vor- und Weiterbehandlung als bester aller Lösungen faktisch „ausmerzen“ zu wollen. Der individuelle Vertragsabschluß mit dem Patienten sei zu fordern. Zum Gutachterwesen sollen nur Kollegen berufen werden, die sich durch nachgewiesene Kursbesuche das Niveau der modernen Zahnheilkunde erworben haben.

Stuttgart 20.11.1974

8. Jahrestagung Säckingen 30.10.–03.11.1974

Zuvor hatten sich Vertreter der Arbeitskreise, u. a. Alfred Beck, Hans Feilner, Udo Kissenkoetter, Kurt Kreusser und Walter Sebald zu einem Gespräch mit den zahnärztlichen Standesvertretern Dr. Huber und Dr. Stoll am 20. November in Stuttgart getroffen, bei dem zwar Einsicht erzielt werden kann, die beiden Herren es aber nicht für opportun halten, weitere Maßnahmen gegen die getroffenen Beschlüsse zu unternehmen oder gar die Unterschrift unter die Verträge zu verweigern. Die Jahrestagung findet im Trompeter-Schloß in Säckingen statt. Auf Vermittlung des geschäftsführenden Gesellschafters Konsul Dr. Herbert Rauter nutzt die NEUE GRUPPE die organisatorischen Möglichkeiten der Vita Zahnfabrik. Die Vorträge befassen sich mit Keramik und Metallkeramik unter gnathologischen Gesichtspunkten. Dr. Gerd Henning: „Die physikalischen und chemischen Theorien der Metallkeramikbindungen“ Dr. Pralow/Vita Zahnfabrik: „Zusammensetzung und Herstellung dental-keramischer Massen“ Dr. John W. McLean/London: „Aluminous porcelain and new types of metal ceramics“ Dr. Axel Gutowski: „Zielvorstellungen gnathologischer Rekonstruktionen“ Prof. Dr. Alex Motsch: „Die Gestaltung der Kauflächen unter Berücksichtigung anatomischer und funktioneller Werte“ Prof. Dr. Robert Dupont/Paris: „Esthetic and cosmetic considerations in ceramics and metal ceramics“ Dr. Paul Feinmann/Genf: „Die Wertigkeit verschiedener Artikulatoren und Gesichtsbögen unter Berücksichtigung der heutigen anatomischen und physiologischen Erkenntnisse“


1974 ■■■ 45 Prof. Dr. G. C. Chiarini/Genua: „Tooth preparation for porcelain restorations“ Prof. Dr. K. H. Körber/Kiel: „Die Belastbarkeit des Zahnhalteapparates durch prothetische Rekonstruktionen“ Dr. Guy Huré/Paris: „Fullmouth reconstruction with porcelain occlusals on a Stuart instrument (a case presentation)“ Tischdemonstrationen von Technikern der Firma Vita zeigen das Aufbrennen von Porzellan auf Metall, das Aufbrennen auf unedle Metalle, das Bemalen und Glasieren, Form und Farbe keramischer Fertigfabrikate. Volker Niggebrügge zeigt das Glätten und Polieren von Porzellan mit rotierenden Instrumenten, Charlie Przetak führt Selbstkontrolle mit dem „Preptrainer“ vor, Alex Motsch demonstriert Aufwachstechnik und Gerd Henning zeigt mechanische Effekte beim Bohren und Schleifen von Zähnen. Das Vortragsprogramm wird fortgesetzt mit: Dr. John Mc Lean/London „Air abrasive carving techniques in developing occlusion“. Prof. Dr. Mario Martignoni/Rom „Step by step procedures in developing functional tolerated reconstructions. Gnathological effects to porcelain reconstructions, where centric relation occlusion is lost“ Dr. Siegfried Iversen/Kopenhagen „Kaufunktionsgerechte Rekonstruktion mit keramischen Massen“ Hauptpunkt der Tagesordnung der Mitgliederversammlung ist die Vorstellung eines Satzungsentwurfs und die daran anschließende Beratung. Nach grundsätzlicher Billigung, aber kleinen Änderungen und Umstellungen wird der Vorstand beauftragt, die Satzung in die endgültige Form zu bringen. Nach dem Ausscheiden des Past-Präsidenten Dr. Horst Cochanski wird der Beirat wie folgt gewählt: Dr. Knud Schmidt-Diemel, Dr. Charlie Przetak, Dr. Dr. Kurt Kreusser, Dr. Jochen Schulz-Bongert und Dr. Jörg Stoffregen. Schatzmeister und auch Protokollführer bleibt Dr. Günther Lomberg. Als neue Mitglieder werden aufgenommen: Dr. Hanns Dechant, Dr. Hartmut Hennies, Dr. Arne Hertzog, Dr. Eckbert Schulz, Dr. Martin Seymour, Dr. Günter Staehle, Dr. Ralph Stöhr und Dr. Dethard Suabedissen.

Mitgliederversammlung 1974


46 ■■■ 1974 Der „Robert-Leppert-Preis“ kann 1974 nicht vergeben werden, da keine der fünf eingereichten Arbeiten den Ansprüchen genügt. Dr. Meinhard Demeler verliest einen Entwurf des oben erwähnten Memorandums, eine Diskussion kann jedoch aus Zeitmangel nicht mehr erfolgen. Das ausgezeichnete Festbankett im „Adler“ in Häusern sowie der gemütliche Abschiedsabend mit dem stimmungsvollen Trompeter-Lied beschließen im Kreise der neuen Mitglieder und Freunde die Jahrestagung 1974.

Jahrestagung in Säckingen


1975 ■■■ 47

Das Jahr 1975 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die Kommunisten Nordvietnams überrennen trotz Waffenstillstand halb Südvietnam einschließlich der Hauptstadt Saigon • Der spanische Diktator Generalissimus Franco stirbt • Die USA und die UdSSR koppeln zwei bemannte Raumschiffe im All • Der Suez-Kanal wird nach 8 Jahren endlich wieder geöffnet • Haile Selassie, Tschiang Kai-schek, Aristoteles Onassis, Josephine Baker und Thornton Wilder sterben • Die erste Serien-Kamera mit „Autofocus“ wird entwickelt und das Zeitalter der elektronischen Digital-­ Quarzuhren bricht an

Die NEUE GRUPPE 1975

Der Vorstand Präsident:

Dr. Erich Bauer

Vizepräsident:

Dr. Knud Schmidt-Diemel

Schatzmeister:

Dr. Günther Lomberg

Beirat:

Dr. Dr. Kurt Kreusser Dr. Charlie Przetak Dr. Jochen Schulz-Bongert Dr. Jörg Stoffregen Dr. Erich Bauer

KALENDER 01.–02.05.1975

Dr. Albert. T. Wiebrecht/Milwaukee USA: Crozat-Kurs in Köln

08.–09.05.1975

Dr. Niles F. Guichet/Anaheim, USA: Vortrag und Demonstration in Düsseldorf

30.10.–02.11.1975

Jahrestagung mit Hauptversammlung in Düsseldorf Thema: Präventiv-Medizin

11.–14.11.1975

Dr. Peter K. Thomas/Beverley Hills, USA: Zwei gnathologische Demonstrationskurse in der Praxis Arne Hertzog

21.–22.11.1975

Prof. Dr. P. Schärer/Zürich und Prof. Dr. K. H. Körber/Kiel: Seminar über Grundlagenforschung zum Gebiet Okklusion Arne G. Lauritzen und Peter K. Thomas werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Oskar Bock wird zum 1. Vorsitzenden des „Arbeitskreises Funktionsdiagnostik“ innerhalb der DGZMK gewählt. Franz Holzmann wird Vizepräsident der European Academy of Gnathology. Mitgliederstand am 31.12.1975: 69 aktive Mitglieder 2 Ehrenmitglieder   1 korrespondierendes Mitglied   Im Protokoll-Entwurf vom 31.10.75 steht: Mitgliederstand 78(!)


48 ■■■ 1975 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Köln 01.–02.05.1975

Der Kurs mit Dr. Albert T. Wiebrecht „Crozat – Appliances in maxillo-facial orthopedics“ im Austenal-Labor in Köln knüpft thematisch an die Takamoto-Kurse von 1973 an und weckt großes Interesse.

Düsseldorf 08.–09.05.1975

Die zweite Veranstaltung des Jahres bringt den Vortrag und die Demonstration von: Dr. Niles F. Guichet/Anaheim, USA „Advanced occlusal treatment.“ Im Hörsaal der Zahnärztekammer Nordrhein, Düsseldorf. Es wird hauptsächlich das verbesserte Denar System vorgestellt, dazu noch einige Tips zum Praxismanagement und zur Kommunikation mit dem Labor. Die Teilnehmerzahl ist groß, viele Gäste hören erstmalig etwas über Gnathologie und sind begeistert. Niles F. Guichet

9. Jahrestagung Düsseldorf 30.10.–02.11.1975

ORALE PRÄVENTIV-MEDIZIN Die Jahrestagung in Düsseldorf steht unter dem neuen Thema: „Orale Präventiv-Medizin“ Es sprechen im Vortragszentrum des neuen Messegeländes: Prof. Dr. G. Ahrens/Marburg: „Neue Methoden in der oralen Präventiv-Medizin – Entwicklungstendenzen“ Dr. M. Frey-Nyitrai/Ebnat-Kappel: „28 Jahre Kariesprophylaxe, Rückblick und Ausblick“ Dr. Wolfram Hahn/Santa Maria, Calif., USA: „Restaurative Zahnmedizin unter dem Aspekt der Prävention“ Frau Dr. Elisabeth Stapf /Köln: „Die Motivierung des Patienten zur verantwortlichen Mitarbeit. z.B. Mundhygiene“ Prof. Dr. W. Büttner/Münster: 1. „Füllungstherapie und orale Prävention“ 2. „Kombinierte Fluoridanwendung und deren Effizienz“ Dr. W. H. Mörmann/Zürich: „Prävention und Therapie des mukogingivalen Problems“ Frau Dr. Lavin Flores de Jacoby/Münster: „Parodontologische Gesichtspunkte der Operationsmethode nach Edlan und Mejchar“ Cap. Dr. Harold Marks/Neckarems: „Pulp therapie for primary dentition“ Prof. Dr. Johanna Wahl/Münster: „In vitro-Untersuchungen zur Schmelzversiegelung mit Adhäsivmaterialien“ Prof. Dr. G. Graber/Basel: „Psychosomatische Aspekte der Okklusion“ Miss M. Edwards/New Castle upon Thyne: „The speech problems associated with cleft lip and palate“ Prof. Dr. W. Bramstedt/Würzburg: „Die richtige Ernährung als Faktor in der präventiven Zahnheilkunde“ Cap. Dr. Harold Marks: „Pedodontics as a speciality“ Dr. U. P. Saxer/Zürich: „Mundhygiene heute und ökonomische Aspekte der Prophylaxe“ Prof. Dr. T. M. Marthaler/Zürich: „Selektive Intensivprophylaxe, eine neue Strategie zur Ergänzung der allgemeinen zahnmedizinischen Präventivbestrebungen“ Dr. Roland Saladin/Bern: „Grau, Freund, ist alle Theorie – Erfahrungen aus der Praxis“


1975 ■■■ 49 Im Rahmen eines festlichen Breakfastmeeting, zu dem das „Rheinische Bläsertrio“ unter Leitung von Prof. K. A. Toubartz den musikalischen Hintergrund gibt, werden Arne G. Lauritzen und Peter K. Thomas als Ehrenmitglieder der NEUEN GRUPPE aufgenommen. Die Jahreshauptversammlung wählt Knud Schmidt-Diemel zum neuen Präsidenten. Charlie Przetak scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Beirat aus. Als neue Mitglieder werden nach langer Diskussion über die Vielzahl der Kandidaten aufgenommen: Franz Christians, Dr. Dr. Peter Diedrich, Dr. Hans Fischer, Dr. Jochen Gieseler, Dr. Klaus Haberkorn, Dr. Robert Jacoby, Dr. Berthold Meister, Anton Mommertz, Prof. Dr. Alex Motsch, Dr. Henning Rocke und Dr. Jürgen Schenck. Im Kandidatenstand werden Dr. Alfred Beck, Dr. Dieter Bolten, Dr. Ulf Pape, Dr. Jürgen Schmitter, Prof. Dr. Spranger und Dr. Eckard Jacobi belassen. Günther Wunderling bittet die Mitglieder der NEUEN GRUPPE, sich als Lehrer der APW zur Verfügung zu stellen. Heinz Mack stellt den Antrag, auszuwählende Mitglieder zu verpflichten, auf künftigen Hauptversammlungen eigene Referate zu halten. Ähnliche Gedanken waren schon 1970 laut gedacht worden. Nach Diskussion wird dies etwas konkretisiert. Grundüberlegung ist, aktive Mitarbeit zu erzwingen und bloßes Zuhören als nicht ausreichend für eine Mitgliedschaft zu definieren. Aber nicht jedem ist es gegeben, dozierend eigene Erfahrungen zu verbreiten; die wertvollsten Tipps erhält man ohnehin im persönlichen Gespräch. Und gerade darauf war von Anfang an der größere Wert gelegt worden. Damit geht diese Jahrestagung mit ihrem außerordentlich anregendem und in die Zukunft weisendem Thema zu Ende.

Düsseldorf 21.–22.11.1975

Ein wichtiges Thema hat das folgende Seminar in Düsseldorf zum Inhalt: Prof. Dr. Peter Schärer/Prof. Dr. Erich Körber: „Grundlagenforschung zum Gebiet der Okklusion“

Aachen 11.–12. und 13.–14.11.1975

Arne Hertzog veranstaltet in seiner Praxis in Aachen zwei Kurse mit Peter K. Thomas Gnathologischer Demonstrationskurs. Erich Bauer verabschiedet sich als Präsident mit dem weisen Gedicht des Psychiaters Kraepelin: „Lerne statt zu reden schweigen, fällt es Dir auch noch so schwer, ehe Dir die andern zeigen, Deinen Rat braucht keiner mehr. Lerne auf die Seite treten, eh’ man Dich zur Seite schiebt, gehe, eh’ man ungebeten, lächelnd Dir den Abschied gibt. Lern’ die schwerste Kunst auf Erden, macht es Dir auch grimme Pein. Lerne mit dem Älterwerden, langsam wieder nichts zu sein“ Nach Genehmigung der auf der Hauptversammlung 1974 beschlossenen Satzung ist die NEUE GRUPPE seit dem 2.11.1974 (sic!) ein „eingetragener Verein“.


50 ■■■ 1976

Das Jahr 1976 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Jimmy Carter wird neuer Präsident in den USA • Mao Tse Tung stirbt, Ulrike Meinhof begeht Selbstmord • In Düsseldorf wird eine komplette, 12500 t schwere Rheinbrücke seitlich um 50 m verschoben • Die Bundesbahn stellt die letzte Dampflokomotive außer Dienst • Im italienischen Seveso ereignet sich eine Giftgas-Katastrophe • Rosi Mittermayer gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck zwei Goldmedaillen und den Weltpokal • Die dunkle Wolke des KVKG (Krankenversicherungskostendämpfungsgesetz) zieht auf

Die NEUE GRUPPE 1976

Der Vorstand Präsident:

Dr. Knud Schmidt-Diemel

Vizepräsident:

Dr. Erich Bauer

Schatzmeister

Dr. Günther Lomberg

Beirat

Dr. Dr. Kurt Kreusser Dr. Jochen Schulz-Bongert Dr. Jörg Stoffregen Dr. Knud Schmidt-Diemel

KALENDER 16.03.1976 26.–27.03.1976 30.04.–02.05.1976

Dr. Dr. Volker Krüger stirbt Dr. Peter Guldener/Bern: Endodontie-Kurs in Marburg Dr. A. T. Wiebrecht/Milwaukee: Crozat-Kurs in Essen

10.–12.05.1976

Dr. A. T. Wiebrecht: gleicher Kurs in Hamburg

14.–15.05.1976

Prof. Dr. Max Lüscher/Luzern: Psychologie-Kurs in Aachen

29.–30.10.1976

Prof. Dr. Max Lüscher/Luzern: gleicher Kurs in Aachen

14.–17.10.1976

Jahrestagung mit Hauptversammlung in Bad Nauheim

13.–14.11.1976

Dr. Charles Mc Neill/USA: TMJ-Kurs in Marburg Dr. Günther Wunderling und Dr. Richard Petralis werden zu Ehrenmitgliedern der NEUEN GRUPPE ernannt. Dr. Dr. Heinz Erpenstein erhält den Jahresbestpreis der DGZMK. Mitgliederstand am 31.12.1976: 73 aktive Mitglieder 4 Ehrenmitglieder


1976 ■■■ 51 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Der neue Präsident Knud Schmidt-Diemel stellt in seinem ersten Rundschreiben Ideen zur Neugestaltung der Fortbildungsveranstaltungen vor. Neben weiterhin zu verpflichtenden Topreferenten aus der ganzen Welt sollen Seminare organisiert werden, bei denen dann jeder Teilnehmer mitdiskutieren dürfe und solle. Regionale „Study Groups“ sollten feste Treffen verabreden, doch müsse alles mit dem Vorstand abgesprochen werden, um terminliche Überschneidungen zu vermeiden. Schließlich sei es leider nicht länger zu vermeiden, zu sozialpolitischen Entwicklungen Stellung zu beziehen und die Stimme der NEUEN GRUPPE zu erheben. H. J. Trefz hatte vorgeschlagen, Großveranstaltungen mit Spitzenpolitikern zu organisieren. Das Jahr des 10-jährigen Bestehens fordert eine Besinnung. Die diesjährige Hauptversammlung, immer mit einem großen wissenschaftlichen Programm verbunden, droht aus diesem Anlaß etwas feierlicher zu werden. Deshalb legte der Vorstand auf seiner letzten Sitzung, November 75 in Düsseldorf, fest, außer der Jahreshauptversammlung nur 2 bis 3 weitere Kurse durchzuführen, Absprachen mit den Fortbildungsinstituten der Landeszahnärztekammern zu treffen, um Parallelveranstaltungen zu vermeiden und um teure Auslandsreferenten kostenteilend verpflichten zu können.

16.03.1976

Volker Krüger † Völlig unerwartet trifft die Mitglieder am 16. März die Nachricht vom Tode Volker Krügers. Mit ihm verliert die NEUE GRUPPE einen ihrer profiliertesten Kollegen und einen Freund. Er war in jeder Beziehung eine große Persönlichkeit.

Marburg 26.–27.03.1976

Peter Guldener aus Bern gibt in Marburg einen eineinhalbtägigen Kurs über optimale und rationelle Endodontie und Endo-Paro-Erkrankungen. Diese Thematik ist neu im Kreise der NEUEN GRUPPE, war von vielen Mitgliedern schon seit längerem gewünscht worden und der Kurs wird, da Peter Guldener ein fachlich herausragender, begeisterungsfähiger Referent ist, für die 29 Teilnehmer ein voller Erfolg.

Essen 30.04.–02.05.1976

F. Christians organisiert in Essen für 19 Teilnehmer und B. Meister danach in Hamburg einen Arbeitskurs mit Albert T. Wiebrecht über die Crozat-Technik.

Dr. Albert T. Wiebrecht beim Kurs in Essen

Dr. Peter Guldener


52 ■■■ 1976 10. Jahrestagung Bad Nauheim 14.–17.10.1976

Die Jahreshauptversammlung findet in den Räumen des Fortbildungsinstitutes der Landesärztekammer Hessen in Bad Nauheim statt. Das Programm wird geteilt. Am 1. Tag geben Kurzvorträge aus eigenen Reihen Gelegenheit, gemeinsam Erlerntes und in die persönliche Alltagspraxis Übernommenes kritisch zu werten. Am 2. Tag stellen herausragende Gastreferenten interessante Themen vor. Im Einzelnen sprechen am 1. Tag: 0skar Bock: „Schneidezahnführung und Kondylenbahnneigung“ Alex Motsch: „Untersuchungen und Erfahrungen mit dem TMJ- Artikulatorsystem“ Arne Hertzog: „Konometrie-Aufbrenntechnik in der Gnathologie“ Hartmut Hennies: „Einschleiftechnik analog zur additiven Kauflächengestaltung“ Heinz Mack: „Fehlerquellen bei Rekonstruktionen“ Veit Bauer: „Prothetische Versorgung eines Patienten nach gnathologischen Gesichtspunkten“ Kurt Kreusser: „Komplikationen nach Rehabilitation“ Joachim Schulz-Bongert: „Frontverblockung? Funktionelle Provisorien?“ Kasimir Mucko: „Kronenaufbauten am vitalen und devitalen Zahn“ Sigi Schreiber: „Abformung und Relationsbestimmung von fixen Ankern in Verbindung mit Freiendsätteln“ Rosemarie Lohmiller und Gerd Hennig: „Farberkennung und Fehler in der Aufbrennkeramik“ Ralf Mutschelknauss: „Operationsmethoden zur Verbreiterung der Gingiva propria“ Heinz Erpenstein: „Freie Schleimhauttransplantate“ Manfred Pohle: „Erfolg mit Crozat-Geräten“ Franz Moser: „Funktionsanalyse in der Kieferorthopädie“ Hans Arkenbout: „Zahnärztliche Behandlung eines Unfalles“ Hanns Dechant: „Komplizierte Halte- und Stützelemente bei Risikopatienten“ Jörg Stoffregen: „Der Zahnarzt als Patient“ Hans Feilner: „EDV in der zahnärztlichen Praxis“ Hansjoachim Trefz: „Wissenschaft ‚en miniature’ im Rahmen unserer täglichen Praxis“ Am 2. Tag referieren: Prof. Rudolf Slavicek/Wien: „Die Synthese der Anschauungen in Orthopädie und Gnathologie“ Carl G. Wirth D.D.S./Gainesville, USA: „Prioritäten bei okklusaler Behandlung“ Die anschließende Hauptversammlung ist geprägt von lebhaften Diskussionen über eine Satzungsergänzung zur Kandidatendefinition und über die Aufrechterhaltung der einmal errungenen Mitgliedschaft durch Aktivitäten wie Referaten, Table clinics, Praxistagen, Organisation von Kursen sowie über den nächsten Präsidentschaftskandidaten. Auf Vorschlag Knud Schmidt-Diemels wird ein Passus in die Satzung aufgenommen, dass eine Mitgliedschaft in der NEUEN GRUPPE die Verpflichtung beinhaltet, aktiv in der Vereinigung tätig zu sein. Die Form dieser Aktivität wurde in dem Antrag von Heinz Mack bei der letztjährigen Hauptversammlung beschrieben.


1976 ■■■ 53 Zur Wahl des Vizepräsidenten werden Dr. Manfred Pohle und Dr. Dr. Udo Kissenkoetter vorgeschlagen. In der Abstimmung gewinnt Pohle mit knappem Vorsprung. Neuer Schatzmeister wird Hartmut Wengel. Günther Wunderling, der Initiator der NEUEN GRUPPE und Richard Petralis, von dem alle so viel in der Parodontologie gelernt haben, werden zu Ehrenmitgliedern der NEUEN GRUPPE ernannt. Dick Petralis kann in diesem Jahr nicht anwesend sein. Als neue Mitglieder werden Dr. Alfred Beck, Dr. Dieter Bolten, Prof. Dr. Heinz Spranger, Dr. Jürgen Schmitter und Dr. Eckard Jacobi aufgenommen. Den krönenden Abschluß dieser Jahrestagung bildet ein festlicher Ball im stimmungsvollen Kursaal Bad Nauheim. Horst Cochanski hält eine launige Rede zum 10 jährigen Jubiläum.

Aachen 14.–15.05.1976 29.–30.10.1976

Auf Initiative von Karl Heinz Thuir kommt es in Aachen im Mai und Oktober zu zwei sehr interessanten Kursen mit Prof. Max Lüscher über die psychologische Betreuung der Patienten. Dabei lernen die Teilnehmer eindrucksvoll, wie notwendig und im Grunde genommen einfach es ist, mit Hilfe des Lüscher Farbtestes Einblicke in die seelische Grundverfassung unserer Patienten zu gewinnen als Voraussetzung, eine schließlich erfolgreiche Behandlung durchführen zu können.

Marburg 13.–14.11.1976

In Marburg gibt Charles Mc Neill einen 2-Tageskurs über das Thema: „Management of TMJ and Occlusal Disorders“ vor 23 hochinteressierten Teilnehmern. Als Koreferentin kann Frau Dr. Maria Kleinrok von der stomatologischen Abteilung der Medizinischen Akademie in Lublin/Polen gewonnen werden. Eine Öffnung nach Osten, die NEUE GRUPPE zeigt keine Berührungsängste. Alle Kursteilnehmer gehen mit dem Gefühl nach Hause, wieder viel gelernt zu haben. Kuki Krüger, die Frau unseres verstorbenen Mitgliedes Dr. Dr. Volker Krüger, regt die Gründung einer Stiftung an, aus deren Mitteln ernsthaft interessierten Kollegen Zuschüsse zu Kursgebühren gezahlt würden, wenn sie sich Kurse finanziell noch nicht leisten können. Frau Krüger bringt eine beträchtliche Grundsumme ein, die von der NEUEN GRUPPE ergänzt werden soll.

Ehrungen

Bei der Jahrestagung der DGZMK erhält Heinz Erpenstein den Jahresbestpreis.


54 ■■■ 1977

Das Jahr 1977 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Eine Serie von Morden an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (Buback, Ponto, Schleyer) durch Terroristen der „Rote Armee-Fraktion“ erschreckt die Bundesbürger • Die im Baader-Meinhof Prozeß verurteilten Baader, Enslin, Raspe begehen Selbstmord im Gefängnis Stuttgart-Stammheim • Jimmy Carter wird Präsident der USA • Ludwig Erhardt, Sepp Herberger, Charlie Chaplin, Maria Callas, Wernher von Braun und Bing Crosby sterben • Der erste Überschall-Transatlantik Passagier Linienflug mit der „Concorde“ von London nach New York eröffnet eine neue Ära

Die NEUE GRUPPE 1977

Der Vorstand Präsident:

Dr. Knud Schmidt-Diemel

Vizepräsident:

Dr. Manfred Pohle

Schatzmeister:

Dr. Hartmut Wengel

Beirat:

Dr. Horst Cochanski Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Jochen Schulz-Bongert Dr. Jörg Stoffregen Dr. Knud Schmidt-Diemel

KALENDER 17.03.1977

07.–08.05.1977 30.05.–01.06.1977

Gespräch des Vorstandes mit dem Referenten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) über Besorgnisse wegen des geplanten Krankenversicherungskostendämpfungsgesetzes Prof. Dr. Sheldon R. Stein/Boston: Kurs in Marburg Dr. Ronald Roth und Dr. Gerald Preiner: Seminar für Kieferorthopäden, Prothetiker und Gnathologen in Hamburg

17.–18.06.1977

Prof. Dr. Max Lüscher/Luzern: Kurs in Aachen

01.–04.09.1977

Jahrestagung und Hauptversammlung in Bad Nauheim

30.09.–01.10.1977

Prof. Dr. Rateitschak/Basel: Parodontologisches Seminar in Basel

04.–07.10.1977

Dr. A. T. Wiebrecht/Milwaukee: Crozat-Kurs in Essen

09.–12.10.1977

Dr. Bert Wiebrecht: gleicher Kurs in Hamburg

30.10.–01.11.1977 10.–12.11.1977

Prof. Dr. Eissmann: Technikkurs in Säckingen Dr. Rudolf Slavicek/Wien: Fernröntgendiagnose Mitgliederstand am 31.12.77 72 aktive Mitglieder 4 Ehrenmitglieder


1977 ■■■ 55 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Es ist das 2. Jahr der Präsidentschaft Knud Schmidt-Diemels. Im vorigen Jahr geknüpfte Kontakte zu Referenten konkretisieren sich, die Mühen geleisteter Arbeit tragen Früchte. Das Kursprogramm verspricht Höhepunkte für die Fortbildung. Seit Einführung eines neuen Bezuschussungssystems bei zahnprothetischen Versorgungen haben sich die Ausgaben der Krankenkassen für Zahnersatz sprunghaft erhöht. Dies wird nun allzu gern offiziös mit einer entsprechenden Einkommenssteigerung für die Zahnärzte gleichgesetzt. Der Eindruck ist politisch gewollt um dem Wähler den oder die – keiner weiß es – Referentenentwürfe des KVKG (Krankenversicherungskostendämpfungsgesetz) verkaufen zu können. Schon im Dezember 1974 hatten Mitglieder der NEUEN GRUPPE in regionalen Arbeitskreisen zusammen mit weiteren Kollegen ein Memorandum verfaßt, um Fehlentwicklungen bei der Neufassung der Prothetikverträge zu stoppen. Auch fand ein Gespräch mit Zahnarzt-Spitzenfunktionären (Stoll u. Huber) in Stuttgart statt. Durch Vermittlung Udo Kissenkoetters, der zu der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Frau Annemarie Renger, Kandidatin im Wahlkreis Neuss, einen „heißen Draht“ hat, gelingt es, ein Gespräch mit dem Referenten im Bundesarbeitsministerium, Dr. Matzke, zu verabreden. Am 17.03.77 tragen Knud Schmidt-Diemel, Manfred Pohle, Jochen Schulz-Bongert, Kurt Kreusser und Udo Kissenkoetter in Anwesenheit von Dr. Eickenboom, dem persönlichen Referenten von Frau Renger und Dr. Döhler, dem Geschäftsführer der KZV Kiel die Besorgnisse der NEUEN GRUPPE über Fehlentwicklungen durch dieses Gesetz vor. Es war nicht zu erwarten, dass sachlich-fachliche Kritik einer Gruppierung, die zwar rational kompetent, politisch und berufspolitisch aber unabhängig und nicht legitimiert ist, großen Eindruck machen würde in einer Zeit, in der Gesetze nach politischem Kalkül und ideologischen Fata Morganen ausgerichtet werden; jedenfalls kann nun nicht mehr behauptet werden, dass die heutige Entwicklung nicht vorhersehbar gewesen wäre. Die NEUE GRUPPE hatte sie in diesem Gespräch Regierungsvertretern als zu erwarten vorgezeigt und in einer Informationsschrift niedergelegt. Trotzdem streben die Mitglieder der NEUEN GRUPPE weiterhin nach beruflicher Qualifikation und Perfektion. Dazu bietet sich beim Kurs von Prof. Bob Stein von der Boston University, der schon 1968 in Düsseldorf durch seine perfekte Präparationstechnik begeistert hatte, in Marburg Gelegenheit.

Marburg 07.–08.05.1977

Bob Stein/Boston: „Ceramo-metal restorations, the ultimate aesthetic achievement“ 54 Teilnehmer verfolgen Vortrag und Demonstration. Im Vorfeld der gemeinsamen wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie, der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie und der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde arrangieren Knud Schmidt-Diemel und Berthold Meister in Hamburg.

Hamburg 30.05.–01.06.1977

Ronald Roth und Gerald Preiner: „Kommunikationsseminar für Kieferorthopäden, Prothetiker und Gnathologen“ 50 Teilnehmer haben interessante Eindrücke gewonnen.

Aachen 17.–18.06.1977

Der von Karl Heinz Thuir in Aachen veranstaltete Kommunikationskurs mit Max Lüscher als Fortsetzung der letztjährigen Kurse wird von 14 Teilnehmern besucht.


56 ■■■ 1977 11. Jahrestagung Bad Nauheim 01.–04.09.1977

Die Jahreshauptversammlung findet wieder im Fortbildungszentrum der Landesärztekammer Hessen in Bad Nauheim statt. Das Programm wird, wie im letzten Jahr erfolgreich begonnen, am 1. Tag durch Vorträge aus den eigenen Reihen gestaltet. Hierzu war im Vorfeld bei einer Vorstandssitzung ein Losentscheid getroffen worden, welche Mitglieder im Laufe der kommenden 2 Jahre nach Auflage der Satzung „aktiv“ werden sollten. Der 2. Tag steht unter dem Thema: Röntgenaufnahmetechnik des Kiefergelenks sowie systemgerechte Diagnose und Therapie in der Zahnheilkunde. Günter Staehle: „Praktibilität des Registrierens der zentrischen Relation“ Bob Jacoby: „Über die Fixierung der zentrischen Relation“ Axel Bauer: „Neue Remontage-Technik nach PKT“ Adolf Schmitz: „Okklusionsebene nach der Fernröntgendiagnostik“ Alexander Gutowski: „Vermeidung von Fehlern in der Gnathologie“ Heinz Spranger: „Praktische Konsequenz aus wissenschaftlichen Arbeiten über die Valenzanalyse von Kaumuskelgruppen“ Jochen Gieseler: „Verblockung im Restgebiß“ Willy Schubert: „Kfo- und PA-Behandlungen mit Bionator nach Balters“ Benno Singer: „Falldemonstration zum Thema Parodontologie und Prothetik“ Asami Tanaka C.D.T./Skokie, Illinois: „Basic outline of the one-bake-technique“ Dr. F. Pasler/Zürich: „Die Aufnahmetechnik des Kiefergelenks eine allgemeine Übersicht“ Gerd Hanel/Oberlinden: „Ein neues System der radiographischen Aufzeichnung der Kiefergelenke“ Dr. Rudolf Slavicek/Wien: „Systemgerechte Diagnose – systemgerechte Therapie in der Zahnheilkunde“ Dipl. Ing. Dr. P. Lugner/Wien: „Die mathematische Abklärung der mechanischen Artikulationsprobleme und die mathematische Absicherung der Befunde“ Am Abend findet ein denkwürdiger Dämmerschoppen mit rustikalem Mahl im wunderschönen Rittersaal des Marburger Schlosses statt, ein Rahmen, wie er nur ganz wenigen zuteil werden wird. Anschließend gibt es eine Volkstanz-Vorführung und dann heiße Dixieland-Klänge. Es ist seither nie wieder ein solch profanes Fest in diesem Saal, der – denkmalgeschützt – ein Kleinod mittelalterlicher Kultur ist, gefeiert worden. Wir alle, die wir dies erleben durften, haben Knud Schmidt-Diemel dafür herzlichst zu danken. Ein Fettfleck auf dem Sandsteinboden gibt nachhaltigen Ärger. Die Hauptversammlung diskutiert neben den Routineaufgaben die Formalien der von Frau Kuki Krüger eingebrachten Stiftung und beschließt als Namen: NEUE GRUPPE/ Volker Krüger-Stiftung.

Dr. Richard Petralis, der im letzten Jahr Ehrenmitglied der NEUEN GRUPPE geworden war, aber nicht kommen konnte, darf das Faß anschlagen.


1977 ■■■ 57 Basel 30.09.–01.10.77

Als Kandidat zur Neuaufnahme wird Dr. Volker Niggebrügge gewählt. Eine erneute Diskussion über den Verlust der Mitgliedschaft lässt die Meinung der HV erkennen, dass Ausschluß wegen Passivität fragwürdig ist. Vielmehr sollte nach Kontaktaufnahme die persönliche Entscheidung über einen Austritt empfohlen werden. Dies veranlaßt Dr. Kurt Edelhäuser zum Austritt. Im Hörsaal des zahnärztlichen Institutes der Universität Basel veranstaltet die NEUE GRUPPE ein parodontologisches Seminar unter Leitung von Prof. Rateitschak/Basel und Prof. Schröder/Zürich, zu dem auch die Schweizerische Gesellschaft für Parodontologie per Rundschreiben ihre Mitglieder eingeladen hatte. So kommen 58 Teilnehmer zu einem intensiven, wertvollen Kurs.

Essen/Hamburg 04.–07.10.1977 09.–12.10.1977 Säckingen 30.10.–01.11.1977

Aufbauend auf den letztjährigen Crozat-Kursen organisierten Franz Christians in Essen und Berthold Meister in Hamburg wieder Kurse mit Albert T. Wiebrecht: ­Crozat-Technik im Wechselgebiß für Fortgeschrittene. Noch stärkeren Zuspruchs, nämlich 72 Teilnehmer, erfreut sich Anfang November der Arbeits- und Demonstrationskurs von Prof. Eissmann aus Kalifornien in der Vita Zahnfabrik/Säckingen über metallkeramische Verblendungen.

Kursteilnehmer in Säckingen

Essen 10.–12.11.1977

Ehrungen

In Essen organisiert Franz Christians den lange geplanten Fernröntgenkurs mit Rudolf Slavicek. Dieses gut erforschte Gebiet sollte als weiteres diagnostisches Hilfsmittel in der Arbeit des Gnathologen nicht länger ein Schattendasein führen. Knud SchmidtDiemel verabschiedet sich als Präsident mit dem Appell, trotz drohender sozialistischer Nivellierungstendenzen, sich seinen Berufsidealismus zu erhalten. Zum Gedeihen der NEUEN GRUPPE regt er an, durch Besuche in der Praxis das Zusammenwachsen der älteren mit der jüngeren Generation zu fördern. Dr. Ernst Kittner bekommt die Hermann-Euler-Medaille verliehen.


58 ■■■ 1978

Das Jahr 1978 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Papst Paul VI stirbt, sein Nachfolger Papst Johannes Paul I stirbt schon nach 33 Tagen Amtszeit ebenfalls • Sein Nachfolger Papst Johannes Paul II ist nach 4 ¹⁄² Jahrhunderten ein Nichtitaliener und der erste Slawe überhaupt • Bisher größte Ölpest durch Havarie eines Supertankers vor der bretonischen Küste • Das erste im Reagenzglas gezeugte Baby wird in England geboren • Reinhold Messner besteigt den Nanga Parbat im Alleingang • Der Schlager „Kreuzberger Nächte“ wird populär

Die NEUE GRUPPE 1978

Der Vorstand Präsident:

Dr. Manfred Pohle

Vizepräsident:

Dr. Knud Schmidt-Diemel

Schatzmeister:

Dr. Hartmut Wengel

Beirat:

Dr. Horst Cochanski Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Jochen Schulz-Bongert Dr. Jörg Stoffregen Dr. Manfred Pohle

KALENDER März 1978 Mai 1978 22.05.–04.06.1978

Dr. Phil Molloy/Boston: Endodontie-Kurse in den Praxen Christians/Essen und Meister/Hamburg Dr. A. T. Wiebrecht/Milwaukee: Crozat-Kurse in den Praxen Christians/Essen und Meister/Hamburg Dr. Asami Tanaka/Chicago: Porzellan-Einbrandtechnik. Mehrere Kurse für Zahnärzte und Techniker, organisiert durch Otto Völkelt in Frankfurt und Dr. Jürgen Schmitter in Duisburg

08.–10.06.1978

Jahrestagung und Jahreshauptversammlung in Kiel. Thema: „Gesunderhaltung des Zahnarztes“

07.–08.06.1978

Prof. Daniel Garliner/Coral Gables, Florida: „Myofunktionelle Therapie“

22.–23.09.1978

Dr. Robert L. Lee/Grand Terrace, Colton/Calif.: „Occlusal Rehabilitation based upon Anterior Bio-Feedback“. Kurs in der Zahnärztekammer Düsseldorf

28.–31.10.1978

Dr. Peter K. Thomas/Beverly Hills: Kurs in der Praxis Hertzog

08.–09.12.1978

Mary Ann Bolten/Wiesbaden: „Myofunktionelle Therapie“ Kurs in der Praxis Engelhardt in Düsseldorf In Düsseldorf wird das „Karl-Häupl-Institut“ eröffnet Prof. Dr. Arne G. Lauritzen feiert seinen 70. Geburtstag im Falsled Kro und im Hotel Hesselet by Nyborg in Dänemark Mitgliederstand am 31.12.1978 72 aktive Mitglieder 4 Ehrenmitglieder


1978 ■■■ 59 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Die Fortbildung wird schwieriger. Die „großen“ Themen, Gebiete, auf denen echter Nachholbedarf bestand, sind für die Mitglieder der NEUEN GRUPPE erschöpft. Gleichzeitig wird die Luft im Abrechnungswesen mit den Krankenkassen dünner, das Klima verschlechtert sich. Dies ist die Situation für den neuen Präsidenten Manfred Pohle. Er fordert die Mitglieder zu einer Arbeitszeitstudie in ihren Praxen über definierte Arbeitsabläufe auf, um der „Kimmel-Studie“ etwas entgegensetzen zu können. Das Ergebnis zeigt ganz andere Relationen, wie wir meinen, realistischere.

12. Jahrestagung Kiel 08.–10.06.1978

Die Jahrestagung findet in Kiel statt. Das Programm ist nach inzwischen bewährter Methode aufgeteilt in Vorträge aus den eigenen Reihen und Gastreferate. Am 1. Tag sprechen: Franz Moser: „Okklusale Vor- und Nachbehandlung bei Horizontalverschiebung des UK durch Osteotomie“ Hubertus Przybilla: „Gnathologische Fälle psychologisch gesehen“ Dethard Suabedissen: „Die frontzahngeführte Totalprothese“ Hans-H. Ohlrogge: „Gedanken und Experimente zur Pantoskopie“ Jürgen Staats: „Psychische Aspekte des myofacialen Schmerzes“ Jürgen Schenck: „Falldemonstration“ Henning Rocke: „Endodontische Maßnahmen“ Herbert D. Norton: „Bewährte Methoden der Wurzelbehandlung und der Abdrucktechnik bei Kronen- und Brückenarbeiten“ Günter Klimberg: „Präprothetische Maßnahmen bei Kieferanomalien“ Peter Diedrich: „Indikationsbereich der Bracket-Adhäsiv-Technik“ Eckard Jacobi: „Quo vadis deutsche Zahnheilkunde?“ Ernst-Helmut Pruin: „Aufgaben des BDZ als Interessenvertretung der Zahnärzteschaft“ Als Gastreferenten sprechen: Prof. J. Henßge/Lübeck: 1. „Das Vertebralissyndrom als Komponente des Cervicalsyndroms“ 2. „Rotatorenmanschettenschäden an der Schulter“ Dr. G. Schmidt-Kennedy/Dornach, Schweiz: 1. „Ernährung und menschliche Gesundheit“ 2. „Ernährung und Zahngesundheit“ 3. „Wechselwirkungen im Organismus im Hinblick auf die Ernährung der Zähne“ Diplom Volkswirtin Frau H. Wiese/Karlsruhe: „Arbeitswissenschaft in der zahnärztlichen Ergonomie“ Prof. W. Ehrich/Homburg: „Augen und Sehen“ Dr. Laabs/Detmold: „Bewegungstherapie mit CHIRO-Gymnastik, eine funktionelle Wirbelsäulengymnastik“ Das Rahmenprogramm bringt eine stimmungsvolle, nächtliche Seefahrt sowie eine rauschende Ballnacht mit heißen Rhythmen.


60 ■■■ 1978 Düsseldorf 22.–23.09.1978

Der Vorstand beschließt, dass der Bob Lee-Kurs im Karl Häupl-Institut der Zahnärztekammer Nordrhein durchgeführt werden soll. Jochen Schulz-Bongert ist der Fortbildungsreferent in Nordrhein und unter seiner Ägide gelingt es, diesen Kurs in Düsseldorf zu veranstalten. Im Vorstand wird überlegt, per Satzungsänderung die Vorstandsfunktion eines Generalsekretärs zu schaffen. Arne Lauritzen feiert im Kreise vieler Freunde sehr stimmungsvoll seinen 70. Geburtstag in einem alten „Kro“ in Dänemark und am nächsten Tag in einem modernen, auch bei unseren bescheidenen Politikern sehr geschätzten Tagungs­ restaurant in Hesselet.

Düsseldorf 08.–09.12.1978

Mit Frau Mary Ann Bolten findet ein sehr interessanter Kurs über Myofunktionelle Therapie in der Praxis von Peter Engelhardt statt.

Bad Nauheim 01.–02.12.1978

Bei der Jahrestagung des Arbeitskreises für Funktionsdiagnostik am 1./2.12. in Bad Nauheim ist die NEUE GRUPPE mit zahlreichen Mitgliedern vertreten. Der unermüdliche Einsatz von Jochen Schulz-Bongert als Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Nordrhein findet in der Gründung des „Karl-Häupl-Instituts“ einen besonderen Höhepunkt. Die Zahnärztekammer hat damit die am modernsten ausgestattete Fortbildungsstätte in der Bundesrepublik.


1979 ■■■ 61

Das Jahr 1979 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Margaret Thatcher wird Premierministerin in Großbritannien und damit erster weiblicher Regierungschef in Europa • Rußlands militärische Intervention in Afghanistan führt zu internationalen Spannungen • Der Schah flüchtet aus Persien und Ajatollah Khomeini kehrt aus seinem Pariser Exil zurück • Erster erfolgreicher Start der „Europa-Rakete“ Ariane • 44 Tage Streik in der deutschen Stahlindustrie um die 35-Stunden-Woche bringt keinen großen Erfolg, aber leert die Gewerkschaftskasse • Reinhold Messner ersteigt im Alleingang den K2-Gipfel • Das Fernsehen startet den Versuchsbetrieb mit „Videotext“ • Hanna Reitsch, Hans Stuck, Peter Frankenfeld, Carlo Schmidt und Rudi Dutschke sterben

Die NEUE GRUPPE 1979

Der Vorstand Präsident:

Dr. Manfred Pohle

Vizepräsident:

Dr. Kasimir Mucko

Schatzmeister:

Dr. Hartmut Wengel

Generalsekretär:

Franz Christians (kommissarisch)

Beirat:

Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Knud Schmidt-Diemel Dr. Jörg Stoffregen Dr. Manfred Pohle

KALENDER 16.–18.03.1979 19.03.1979

Dr. Phil Molloy/Boston: Endodontischer Kurs in der Praxis Christians in Essen Fr. Molloy/Boston: Helferinnenkurs in Essen

27.–29.04.1979

Dr. A. T. Wiebrecht/Milwaukee: Crozat-Kurs in Essen

03.–05.05.1979

Dr. A. T. Wiebrecht/Milwaukee: Crozat-Kurs in Hamburg

08.–09.06.1979

Frühjahrstagung. 1. Familientreffen in Celle

29.09.1979

Prof. Dr. Dr. Oskar Bock stirbt

01.–03.11.1979

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung in Kiel. Thema: „Psychologische Fragen der Praxisführung“

20.–21.11.1979

Dr. Robert M. Ricketts/Colton, Calif. „Anatomie und Erkrankung des Kiefergelenks.“ Kurs in Essen Mitgliederstand am 31.12.1979: 71 aktive Mitglieder 4 Ehrenmitglieder


62 ■■■ 1979 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Die berufspolitische Entwicklung gibt weiterhin zur Sorge Anlaß. Die NEUE GRUPPE möchte ihre berufspolitischen Aktivitäten nicht erweitern, stellt aber jedem Mitglied anheim, in entsprechenden Gremien mitzuarbeiten. Hier kann die NEUE GRUPPE mit dem in ihren Reihen angehäuften fachlichen Wissen Unterstützung liefern, ja sogar durch Schulung der Kollegenschaft in der Kammerfortbildung und als Lehrer an der „Akademie Praxis und Wissenschaft“ die Qualifikation der jungen Zahnärzte verbessern helfen. Der Vorstand erstellt eine Liste mit den jeweiligen Funktionen der Mitglieder in den berufspolitischen Gremien. Aber auch das Praxishilfspersonal soll stärker fortgebildet werden und last not least die eigene Fortbildung darf nicht vernachlässigt werden. Hierzu bietet sich ein Wiederauffrischen des allgemeinmedizinischen Grundwissens ebenso an wie Erkenntnisse in Praxismanagement, Schulung in Rhetorik, Didaktik und Dialektik.

Essen 16.–18.03.1979

Am meisten lernt man immer noch in praktischen Arbeitskursen, so in der Praxis von Franz Christians in Essen: Phil Molloy: Endodontischer Kurs

Hamburg 27.–29.04.1979

parallel: Fr. Molloy: Helferinnenkurs. A. T. Wiebrecht: Crozat-Kurs

Hamburg 03.–05.05.1979

und in der Praxis von Bertold Meister in Hamburg: A. T. Wiebrecht: Crozat-Kurs

Frühjahrstagung Celle 08.–09.06.1979

Eine Voraussetzung gedeihlichen Zusammenlebens auch im fachlichen Bereich ist die Notwendigkeit zwischenmenschlichen Verstehens und Mögens. Da die Mitgliederzahl der NEUEN GRUPPE ständig wächst, soll eine „Familientagung“ mit Kind und Kegel für besseres Kennenlernen sorgen. Das erste Familientreffen findet in Celle statt. Ein Vortragsprogramm wird aus eigenen Reihen bestritten, da jeder aus den Erfahrungen, Kniffen und Tricks des anderen lernen kann. Günter Klimberg: „Ein Weg zur rationellen Behandlungs- und Terminplanung. Karteikarteneintragung“ Jochen Schulz-Bongert: „Mitarbeitereinsatz und Checklisten zur Modellanalyse, Bißführungsplatte, Registrierung“ Hartmut Hennies: „Recall System“ Eckard Jacobi: „Neue Gebührenordnung für Zahnärzte, Abdingung“ Hartmut Wengel: „Erste Erfahrungen mit dem Panadent/Lee-Artikulator-­ Registrier-System“ Ralf Stöhr: „Erfahrungen mit Sattelextensionsbrücken“ Franz Christians: „Günstige Einkaufsmöglichkeiten zahnärztlicher Materialien in den USA“ Anton Mommertz: „Demonstration – rationelle Modellmontage“ Klaus Haberkorn: a. „Instrument- und Materialnovitäten“ b. „Spezielle Aufbautechnik“ Rose Marie Lohmiller: „Applikationstechnik von Retraktionsfäden“ Bertold Meister: „Crozat-Reparaturen im Sprechzimmer“ Julius Jantzen: „Reparatur einer durch Unfall beschädigten metallkeramischen Schiene im Munde“


1979 ■■■ 63 Kasimir Mucko: „Postrestaurative Endodontie, Kronenaufbauten, Erneuerung einer Geschiebekrone“ Round-Table-Diskussion. Selbst das Festmenü wird unter kreativer und gestalterischer Leitung der Mitglieder der NEUEN GRUPPE zubereitet und serviert. Pit Beyer, Udo Kissenkoetter, Hubertus Przybilla und Jörg Stoffregen verblüffen selbst die Küchencrew des Hauses.

29.09.1979

Nachruf Prof. Dr. Dr. Oskar Bock Am 29. September 1979 stirbt Oskar Bock. Mit ihm, der als erster Hochschullehrer Mitglied der NEUEN GRUPPE wurde, verlieren wir nicht nur einen vorbildhaften Wissenschaftler und Fachkollegen, sondern vor allem einen offenen Freund. Ein Nachruf von Peter Fuchs und Walter Sebald ist in der ZM und in der DZZ 35, p. 586 (1980) erschienen.

† Prof. Dr. Dr. Oskar Bock

13. Jahrestagung Kiel 01.–04.11.1979

Psychologische Fragen der Praxisführung Die 13. Jahrestagung findet wieder im Hotel Maritim in Kiel statt. Diesmal werden für das wissenschaftliche Programm, das ganz im Zeichen erweiterter Fortbildung steht, ausschließlich Gastreferenten aufgeboten. Dr. Henning /Lörrach, Dr. Friesewinkel/Basel: „Psychologische Aspekte der Mitarbeiter und Patientenführung“ Prof. Dr. Rüdel/Ulm: „Muskelphysiologie unter besonderer Berücksichtigung der Kaumuskulatur“ Prof. Lewin/Johannesburg: „Elektrognathographie“ Die Jahreshauptversammlung beschließt, auch für 1980 keinen Beitrag zu erheben. Als Kandidaten für die Neuaufnahme werden Dr. Ulrich Klimberg und Dr. HansHenning Ohlrogge vorgestellt. Als Satzungsänderung wird der Vorstand um den Posten des Generalsekretärs erweitert. Franz Christians wird als erster Generalsekretär gewählt.


64 ■■■ 1979 Essen 20.–21.11.1979

Franz Christians veranstaltet in Essen folgenden Kurs: Robert Ricketts, Kalifornien: „Anatomie und Erkrankung des Kiefergelenkes“ Zahlreiche hochinteressierte Teilnehmer danken dem Organisator für die Möglichkeit, diesen herausragenden Referenten hören zu können. Die Präsidentenschaft Manfred Pohles geht zwar am 31.12. zu Ende, doch trägt seine Arbeit auch im folgenden Jahr noch Früchte. So ist es immer; denn Kursvorbereitungen haben einen langen Vorlauf. Deshalb kündigt er zu recht in seinem letzten Rundschreiben den Kurs über Strukturbiologie von Prof. Schroeder/Bern an.

Personalia

Prof. Dr. Alex Motsch wird Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Oskar Bock als Vorsitzender des Arbeitskreises Funktionsdiagnostik in der DGZMK. Dr. Hans Fischer wird Vizepräsident der European Academy of Gnathology.


1980 ■■■ 65

Das Jahr 1980 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die Bundestagswahl bestätigt die sozial-liberale Koalitionsregierung Schmidt-Genscher • Ronald Reagan wird neuer Präsident in den USA • Königin Juliane der Niederlande verzichtet zugunsten ihrer Tochter Beatrix auf den Thron • In Polen gründet Lech Walesa die unabhängige Gewerkschaft „Solidarnosc“ • Die Arbeitslosenzahl steigt in der Bundesrepublik auf 1 Million • Formaldehyd wird als krebsverursachend erkannt • Josip Tito, Jean Paul Sartre, Oskar Kokoschka, Helmut Käutner und Jesse Owens sterben • Die Olympischen Sommerspiele in Moskau werden wegen der russischen Intervention in Afghanistan von 64 Nationen boykottiert

Die NEUE GRUPPE 1980

Der Vorstand Präsident:

Dr. Kasimir Mucko

Vizepräsident:

Dr. Manfred Pohle

Schatzmeister:

Dr. Hartmut Wengel

Generalsekretär:

Franz Christians

Beirat:

Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Knud Schmidt-Diemel Dr. Jörg Stoffregen Dr. Kasimir Mucko

KALENDER 01.03.1980

Prof. Dr. H. Schröder/Bern Grundlagenkurs: „Orale Strukturbiologie“

13.–14.06.1980

Frühjahrstagung im Hotel Krautkrämer/Münster

17.–19.10.1980

Dr. Peter K. Thomas/Beverly Hills: Rehabilitationskurs in der Praxis Hertzog in Aachen

06.–09.11.1980

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Hotel Nikko in Düsseldorf.

21.–23.11.1980

Prof. Dr. Max Lüscher/Luzern: „Funktionspsychologie, Farbtest“. Kurs in Stuttgart Bei der Vorstandswahl der DGP werden Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss, Dr. Dr. Kurt Kreusser, Dr. Dr. Heinz Erpenstein, Prof. Dr. Heinz Spranger und Prof. Dr. Lavin Flores de Jacoby in ihren Funktionen wiedergewählt. Dr. Julius Jantzen scheidet aus Alters- und Gesundheitsgründen als Mitglied aus. Dr. Werner Fischer bittet Dr. Manfred Pfeiffer, ihm ein individuelles EDV-Programm für seine Praxis zu erstellen. DER ZAHNARZTRECHNER erlebt seine Geburtsstunde! Mitgliederstand am 31.12.1980: 75 aktive Mitglieder 4 Ehrenmitglieder

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Kasimir Mucko stellt seine Amtszeit unter den Leitgedanken der „Defensiven Zahnheilkunde“, ganz nach dem obersten ärztlichen Gesetz des „nihil nocere“. Dazu ist Grundlagenwissen notwendig, und das vermittelt der erste, noch von Manfred Pohle organisierte Kurs im Hotel Intercontinental in Frankfurt:


66 ■■■ 1980 Frankfurt 01.03.1980 Frühjahrstagung Münster 13.–15.06.1980

Prof. Hubert Schroeder: „Orale Strukturbiologie“

Die Frühjahrstagung mit dem Charakter eines „Familientreffens der NEUEN GRUPPE“, die im letzten Jahr ein so großer Erfolg war, ist diesmal im Hotel Krautkrämer bei Münster. Das wissenschaftliche Programm wird zum Teil durch Vorträge aus den eigenen Reihen gestaltet, zum Teil durch Gastreferenten. Dr. Dr. Dieter Mayer/Stuttgart: „Notfallbehandlung und Verhütung von Notfallsituationen in der zahnärztlichen Praxis“ Heinz Erpenstein: „Zwei interessante Grenzfälle aus der Praxis“ Feilner/Trefz: Film „Vestibulum-Extension durch gestieltes Schleimhauttransplantat“ Ernst-Helmut Pruin: „Fotografie in der zahnärztlichen Praxis“ Alfred Beck: „Überblick über die Notwendigkeit der initialtherapeutischen Maßnahmen“ Bob Jacoby: „Bericht über den Kongreß der EG in Dublin“ Peter Fuchs: „Kiefergelenksbehandlung vor Rehabilitation“ Kasimir Mucko: „Defensive Zahnheilkunde“ Eckard Jacobi: „Letzter Stand der Verhandlungen mit den Krankenkassen im KZVB wegen Umstrukturierung des Bema; Entwicklung bei der Neuordnung der Gebührenordnung“ Hartmut Wengel: „Blitzlichter aus der NEUEN GRUPPE“ Charlie Przetak: „Werdegang der NEUEN GRUPPE“ Alfred Beck: „Einführung prophylaktischer Maßnahmen in der zahnärztlichen Praxis und Honorargestaltung für die Prophylaxe“ Das Sommergartenfest bei Hilde und Günter Klimberg sowie das Festbankett sichern den geselligen Teil dieser schönen und lehrreichen Tage als harmonische Glanzpunkte.

Aachen 17.–19.10.1980

Arne Hertzog führt in seiner Praxis einen reinen Arbeitskurs durch: Peter K. Thomas: „Rehabilitationskurs“ Kurs und Kursdurchführung finden regen Zuspruch und Anerkennung.

14. Jahrestagung Düsseldorf 05.–09.11.1980

Die 14. Jahrestagung findet in Düsseldorf im „Nikko“ statt. Grundlagenwissen in Parodontalerkrankung und Metallkeramik auf nichtedelmetallhaltigen Legierungen sind die Themen. Prof. Jan Lindhe/Göteborg: „Periodontal disease; etiology, diagnosis, treatment“ Peter Weiss, D.M.D./Needham, Mass.: „Porcelaine-fused-to-metal restaurations ­especially utilizing nonprecious alloys and their advantages“ Die Jahreshauptversammlung befaßt sich neben den Routinepunkten Entlastungen, Neuwahlen, Kassenbericht mit der Neufestsetzung des Jahresbeitrags auf 100,– DM und der Frage, welchen Status Nicht-Zahnärzte innerhalb der NEUEN GRUPPE haben könnten. Als neue Mitglieder werden Dr. Ulrich Klimberg und Dr. Hans-Henning Ohlrogge sowie auf Sonderbeschluß Dr. Jürgen Dapprich, Dr. Herbert Norton und Dr. Jürgen Staats aufgenommen. Als Kandidaten werden Dr. Wolfgang Drücke und Dr. Götz Siebert vorgestellt.

Stuttgart 21.–23.11.1980

Aufbauend auf vorangegangene Kurse veranstaltet Günter Staehle einen Zweieinhalb-Tageskurs im Waldhotel „Schatten“ bei Stuttgart: Max Lüscher/Luzern: 1. „Psychosomatischer Farbtest“ 2. „Entscheidungshilfe bei der Diagnostik der psychosomatischen Disposition“ 3. „Farben und Formen in der medizinischen Diagnostik“


1981 ■■■ 67

Das Jahr 1981 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • François Mitterand wird französischer Staatspräsident • Bundeskanzler Helmut Schmidt trifft DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker am Werbellinsee • Prinz Charles heiratet Lady Diana • Ägyptens Staatspräsident A. Sadat wird ermordet • Der „Saure Regen“ wird als Verursacher des Waldsterbens erkannt • Auf den Papst Johannes Paul II. wird ein Attentat verübt, bei dem er eine schwere Schußverletzung erhält • Das neue Leipziger Gewandhaus wird eröffnet • Lotte Lenya, Zarah Leander, Bill Haley sterben

Die NEUE GRUPPE 1981

Der Vorstand Präsident:

Dr. Kasimir Mucko

Vizepräsident:

Dr. Günther Lomberg

Schatzmeister:

Dr. Hartmut Wengel

Generalsekretär:

Franz Christians

Beirat:

Dr. Peter Beyer Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Knud Schmidt-Diemel Dr. Kasimir Mucko

KALENDER, 13.–14.03.1981

Kurs von Dr. Hartmut Hennies und Dr. Eckbert Schulz in Göttingen: „Das selektive Einschleifen im natürlichen Gebiß“

19.–21.03.1981

Lindsay A. Sherwood/Düsseldorf: „Mundhygiene.“ Kurs in der Zahnärztekammer Nordrhein in Düsseldorf

27.–28.03.1981

Prof. Kellner/Wien: „Gingivalzytologie und Diätumstellung vor Operationen“ Kurs in Stolberg, organisiert von Karl Heinz Thuir

01.–02.05.1981

Dr. Phil Molloy/Boston: C-Kurs „Endodontie“ in der Praxis Christians, Essen

25.05.1981 05.–08.06.1981

Dr. Günther Wunderling stirbt. Frühjahrstagung im Hotel Krautkrämer, Münster

06.06.1981

Dr. Günther Klimberg feiert seinen 60. Geburtstag.

10.10.1981

Dr. E. Ben-Zur: „Kinderzahnheilkunde.“ Kurs in der Praxis Dr. Dieter Bolten in Wiesbaden

18.–22.11.1981

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Hotel Nikko in Düsseldorf Mitgliederstand am 31.12.1981: 76 aktive Mitglieder 4 Ehrenmitglieder


68 ■■■ 1981 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Dr. Günther Wunderling † Völlig überraschend trifft die Mitglieder Ende Mai die Nachricht vom Tode Günther Wunderlings. Durch seine Initiative war 1966 die NEUE GRUPPE gegründet worden, sein Wirken, erst in vorderster Front, später mehr im Hintergrund, hatte maßgeblich die Entwicklung der NEUEN GRUPPE bestimmt. Aber er hatte auch rechtzeitig für Kontinuität durch Jüngere gesorgt, und so lebt seine Vorstellung von der Verbindung praktischen Tuns mit wissenschaftlicher Weiterbildung in herzlichem, gegenseitigem persönlichen Verständnis fort. Ein Nachruf ist u. a. in der ZM 13/1981 erschienen.

Göttingen 13.–14.03.1981

Hartmut Hennies und Eckbert Schulz geben in Göttingen einen Kurs über das selektive Einschleifen im natürlichen Gebiß.

Düsseldorf 19.–21.03.1981

Im Fortbildungsinstitut der Zahnärztekammer Nordrhein findet statt: Lindsay A. Sherwood: „Mundhygiene: Prä- und Postparodontalbehandlung“, Kurs für Zahnärzte und fortgeschrittene Helferinnen. Der Fortbildungsreferent ist Dr. Jochen Schulz-Bongert.

Stolberg 27.–28.03.1981

Karlheinz Thuir veranstaltet in Stolberg bei Aachen den Kurs: Prof. Kellner: ­„Gingivalzytologie und Diätumstellung vor Operationen“. Ein sehr interessantes Thema, gar nicht so sehr am „Rande“.

Essen 01.–02.05.1981 Frühjahrstagung Münster 05.–08.06.1981

In der Reihe seiner Endodontie-Kurse veranstaltet Franz Christians in seiner Praxis in Essen: Philip Molloy: C-Kurs Endodontie. Für die Frühjahrstagung wird der Schwerpunkt auf endlich mal ausreichende Diskussion der zahlenmäßig bewußt kleingehaltenen Referate gelegt. Es sprechen: Jochen Schulz-Bongert: „Das restaurative Konzept im Zeitraffer, dargestellt anhand von Praxisfällen“ J. H. Schreinemakers jun.: „Noch eine neue Abdruckmasse?“ Arne Lauritzen: „Axiographie – ein wichtiger Fortschritt in der Totalprothetik“ Kasimir Mucko: „Präzisionsgeschiebe in der restaurativen Zahnheilkunde“ Uwe A. Garlichs: „Unterstützende Maßnahmen bei der Behandlung von Myoarthro­ pathien mit Schienen“ Hans-Henning Ohlrogge: „Elektronische Kieferbewegungs-Analyse“ Ludwig Koller: „Wertigkeit der klinischen Funktionsanalyse“ Götz Siebert: „Anteriore-posteriore Führung – wo liegt die Dominanz?“ Hans-Jörg Staehle: „Kauflächengestaltung mit der FGP-Methode“ Engin Coruh: „Das Röntgenbild als Hilfsmaßnahme bei der Behandlung von Kiefergelenk-Erkrankungen“ Eckard Jacobi: „Neuester Stand der Bundesgebührenordnung“ In den Termin der Frühjahrstagung fällt auch Günter Klimbergs 60. Geburtstag. Es wird ein harmonisches Familientreffen, an das alle Mitglieder sich gern erinnern.

Wiesbaden 10.10.1981

In der Praxis Dieter Bolten in Wiesbaden findet ein Kurs zu einem sehr wichtigen Thema des Praxisalltags statt: Dr. E. Ben-Zur „Kinderzahnheilkunde“


1981 ■■■ 69 15. Jahrestagung Düsseldorf 18.–22.11.1981

Die Jahrestagung mit der Jahreshauptversammlung findet im Hotel Nikko in Düsseldorf statt. Das Thema läßt den erhobenen Zeigefinger des Präsidenten erkennen: Nicht alles, was wir glauben, an unseren Patienten korrigieren zu müssen, muß auch tatsächlich behandelt werden. Folgende Vorträge zum gleichen Thema fesseln die Aufmerksamkeit des großen Auditoriums: Dr. Lawrence A. Weinberg/New York, USA: „TMJ Diagnostics and Therapeutical Consequences“ Dr. Stuart Davidson/Warren, Mich. USA: „TMJ Diagnostics and Therapeutical Consequences“ Dr. Dr. Rolf Klett/Würzburg: „Elektronische Registrierverfahren für die Kiefergelenksdiagnostik“ Dr. Vitus Stachniss/Göttingen: „TMJ Diagnostics and Therapeutical Consequences“ Prof. Dr. Götz Siebert/Mainz: „Aspekte zu Kiefergelenkserkrankungen“ Round-Table-Diskussion Die Jahreshauptversammlung wählt nach der Entlastung Dr. Günther Lomberg zum neuen Präsidenten für die Amtszeit 82/83 sowie Dr. Dr. Udo Kissenkoetter zum Generalsekretär. Franz Christians kandidiert als Generalsekretär nicht wieder. Endgültig als neue Mitglieder werden Dr. Jürgen Dapprich, Dr. Wolfgang Drücke, Prof. Dr. Götz Siebert und Dr. Jürgen Staats begrüßt. Als Kandidaten werden Dr. Rüdiger Butz, Engin Coruh, Dr. Dr. Uwe Garlichs und Dr. Ludwig Koller vorgestellt. Dr. Werner Riegger scheidet aus persönlichen Gründen aus. In der Diskussion werden schwebende berufspolitische Themen beraten. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine Forschungsstudie über zahnärztliche Behandlungsabläufe an ein dänisches Ingenieurbüro vergeben. Hier sollen die Mitglieder der NEUEN GRUPPE fleißig mitarbeiten, um noch Schlimmeres zu verhüten. Eine aktuelle Beschreibung zahnärztlicher Leistung als Grundlage einer neuen Gebührenordnung unter wesentlicher Beteiligung von NEUE GRUPPE-Mitgliedern ist in der„ZM“ erschienen. Arne Hertzog mahnt die Lösung des Problems alter, nicht im Sinne der Satzung aktiver Mitgliedschaften an. Erich Bauer bittet eindringlich um Unterlagen für ein Archiv der NEUEN GRUPPE. Hans Feilner berichtet als Betroffener, dass die Stadt Frankfurt eine Verordnung erlassen hat, nach der eine zahnärztliche Praxis nicht in einem Wohngebäude sein darf. Im Rahmenprogramm berichtet Frau Pechstein über Körperpflege und Akupressur und Dr. Lothar Berger übt Konversation. Ein rustikales Rittermahl und ein Festbankett pflegen die Geselligkeit und ein Theaterabend dank Familie Muckos freundschaftlicher Beziehungen zum „Komödien-Ensemble“ lassen das übrige Publikum der Vorstellung durch die aktualisierten Pointen ahnen, dass da wohl ein größeres Zahnarztereignis stattgefunden haben müsse.

Ehrungen

Dr. Charlie Przetak erhält die Hermann-Euler-Medaille verliehen. Dr. Hansjoachim Trefz erhält das Ehrenzeichen der LZK Hessen.


70 ■■■ 1982

Das Jahr 1982 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • In Bonn beendet ein konstruktives Mißtrauensvotum gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt die SPD-FDP Koalitionsregierung • Helmut Kohl bildet eine neue Koalitionsregierung aus CDU-CSU-FDP • Mit der Verhaftung der Top-Terroristen Klar, Mohnhaupt und Schulz wird der Kern der RAF zerschlagen • Großbritannien erobert die von Argentinien besetzten Falkland-Inseln zurück • Die erste private Hochschule der Bundesrepublik wird in Witten-Herdecke gegründet • Das Aachener Klinikum wird fertiggestellt • Fürstin Gracia Patricia von Monaco verunglückt tödlich • Leonid Breschnew, Alexander Mitscherlich, Romy Schneider, Curd Jürgens, Rainer Werner Fassbinder, Fatty George, Bully Buhlan sterben

Die NEUE GRUPPE 1982

Der Vorstand Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Dr. Günther R. Lomberg Dr. Kasimir Mucko Dr. Hartmut Wengel Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Peter Beyer Franz Christians Dr. Knud Schmidt-Diemel Dr. Günther R. Lomberg

KALENDER 28.–31.05.1982

Frühjahrstagung in Schloß Auel bei Köln

08.–09.06.1982

Dan Loughlin, D.D.S., M.S./San Antonio,Tx.: „Parodontologie“ – Kurs in der Praxis Dr. Jürgen Schmitter in Duisburg

17.–20.06.1982

ICD-Tagung in Düsseldorf

17.06.1982

Ralph B. Sozio, D.D.S./Boston: „Keramischer Zahnersatz“ – Kurs

01.–03.10.1982

Peter K. Thomas, D.D.S./Beverly Hills: „Okklusion“ – Kurs in der Praxis Dr. Caspar Lachmann, Münster

17.–21.11.1982

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Hotel „Excelsior Ernst“ in Köln. Dr. Dr. Kurt Kreusser erhält die Hermann-Euler-Medaille Dr. Dr. Heinz Erpenstein wird Fellow im ICD Dr. Charlie Przetak wird Präsident der European Section des ICD Mitgliederstand am 31.12.1982 84 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder


1982 ■■■ 71 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Charles Stuart † In seinem ersten Rundschreiben als Präsident muß Günther Lomberg der traurigen Pflicht nachkommen, den Tod von Charles Stuart bekannt zu geben. Er gedenkt dieses „Großen“ der Zahnheilkunde in ehrenden und zugleich bewegten Worten.

† Dr. Charles Stuart Das Beispiel der NEUEN GRUPPE, praxisorientierte Fortbildung zu erarbeiten, hat Schule gemacht. Es kam und kommt zu Neugründungen von Arbeitskreisen, Studiengruppen und Fortbildungsvereinigungen neben dem erweiterten Angebot der Zahnärztekammern, alles im Sinne des Grundanliegens der NEUEN GRUPPE, den Qualitätsstandard zahnärztlicher Arbeit zu verbessern, eine sehr begrüßenswerte Entwicklung. Dass nun auch Neider und aus anderen als fachlich-objektiven Gründen umgetriebene Kollegen sich gezielt ungezielt bemerkbar machen, überrascht und zwingt den neuen Vorstand unter Günther Lomberg zu Stellungnahmen und berufspolitisch-taktischem Verhalten. Der böse Artikel im Editorial der ZWR/Dez. 81 vom Kollegen Dr. K. H. Kimmel unter der Überschrift: „Notwendigkeit und Grenzen elitärer Konzepte“ wird von Günther Lomberg überzeugend als das entlarvt, was „laute“ Politik eigentlich immer ist, nämlich erschreckend dumm.

Frühjahrstagung Schloß Auel 28.–31.05.1982

Die inzwischen liebgewordene Frühjahrstagung findet Pfingsten im idyllischen Schloß Auel im Aggertal statt. Es hatten sich nicht ausreichend Vortragende aus den eigenen Reihen gefunden und so bringen Gastreferenten trockene, aber notwendige Theorie ins Bewußtsein. Prof. Dr. Hans Schwickerath/Köln: „Edelmetallreduzierte Legierungen in der Aufbrennkeramik“ Prof. Dr. Adolf Knappwost/Hamburg: „Die Depotphorese. Ein universell anwendbares Verfahren zur quantitativen Aufbereitung, Desinfektion und Versorgung des Wurzelkanalsystems“ Dr. Eckard Jacobi/Hannover: „Überblick über den gegenwärtigen Stand der Fortentwicklung der Gebührenordnung“ Prof. Dr. Adolf Knappwost/Hamburg: „Wirkungsmechanismen der lokalen Fluoridierung, ihre Optimierung und praxisnahe Durchführung mit Schmelzversiegelungsliquid“


72 ■■■ 1982 Dr. Caspar Lachmann/Münster: „Mut zur Erwachsenen-Kieferorthopädie“ Dr. Dr. Peter Diedrich/Köln: „Kieferorthopädische Aspekte bei parodontal erkrankten Patienten“ Martin S. Seymour, B.D.S./London: „15 years experience with Stud and Bars in Prosthetics“ Dr. Hubertus Przybilla/Köln: „Hypnose – Einführung in eine therapeutische Möglichkeit“ Charlie Przetak war zum Präsidenten der European Section des ICD gewählt worden. Er veranstaltet daher die Jahrestagung dieser renommierten internationalen Gesellschaft im Juni in Düsseldorf. Innerhalb des wissenschaftlichen Programms wird folgender Kurs der NEUE GRUPPE angeboten: Ralph B. Sozio/Boston: „Keramischer Zahnersatz. Das ,Cerestore’-System“ Einladung an die Mitglieder der NEUEN GRUPPE zum wissenschaftlichen Programm des ICD. Zur Enttäuschung des Präsidenten der NEUEN GRUPPE finden Kurs und Programm im besonderen Umfeld der ICD-Tagung seitens der Mitglieder keinen regen Zuspruch.

Duisburg 08.–09.06.1982

Ralph B. Sozio, DDS.

In der Praxis von Jürgen Schmitter findet folgender Kurs statt: Dan Loughlin: „Parodontologie“ In der Praxis Caspar Lachmann gastiert Peter K.Thomas: „Okklusion – Kurs“

16. Jahrestagung Köln 17.–21.11.1982

Die Jahrestagung findet im Hotel „Excelsior-Ernst“ in Köln statt. Themen sind die Endodontie und die Funktionslehre. Prof. S. M. Brayton/Halifax Canada: „Materials and Techniques useful in Orthodontics“ H. Shpunthoff, D.D.S./NewYork/USA: „Myofunctional Registration“ Dr. Rudolf Slavicek/Wien: „Gegenwärtiger Stand der Funktionsanalyse und ihre Bereiche“ Dr. Peter Guldener/Bern: „Endodontische Chirurgie und Paro-Endodontie“ Auf der Jahreshauptversammlung wird neben den Regularien lange über die Zukunft der NEUEN GRUPPE diskutiert. Die Zahl der Mitglieder soll vorläufig nicht erhöht werden, lange nicht mehr gesehenen Mitgliedern soll der Austritt nahegelegt werden und zur Intensivierung der Fortbildung sollen auf Vorschlag von Heinz Erpenstein und Peter Diedrich Praxistage zum gegenseitigen „über die Schulter sehen“ durchgeführt werden. Als neue Mitglieder werden Engin Coruh, Dr. Dr. Uwe Garlichs, Dr. Ludwig Koller und Dr. Herbert Norton begrüßt. Prof. Dr. Franz Moser, Graz, scheidet als Mitglied aus persönlichen Gründen aus. Als Kandidaten werden Dr. Peter Guldener, Dr. Caspar Lachmann und Dr. Jörg Mutschelknauss vorgestellt. Die seinerzeit mit viel gutem Willen gestartete NEUE GRUPPE/Volker Krüger Stiftung droht dem Finanzamt mehr einzubringen als dem geförderten Kollegen. Frau Kuki Krüger wird daher vom Präsidenten gebeten, das seinerzeit gegebene Legat zurückzunehmen.

Ehrungen

Kurt Kreusser erhält von der DGZMK die Hermann Euler-Medaille verliehen. Heinz Erpenstein wird Fellow im ICD.


1983 ■■■ 73

Das Jahr 1983 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Lech Walesa erhält den Friedensnobelpreis • Nach einem fiktiven Mißtrauensvotum löst Bundespräsident Karl Carstens den Bundestag auf und setzt Neuwahlen an • Helmut Kohl bildet eine neue Regierung • Im „Stern“ erscheinen die Hitler-Tagebücher • Russische U-Boot Spionage vor Schwedens Küste • Ein südkoreanisches Verkehrsflugzeug wird über russischem Hoheitsgebiet abgeschossen • In der Bundesrepublik gibt es jetzt 2,2 Millionen Arbeitslose • AIDS wird bekannt • Das Evangeliar Heinrichs des Löwen wird für 32,5 Millionen DM ersteigert • Leopold III., König von Belgien, und Umberto, letzter König von Italien, sterben, mit ihnen Harry James, Earl Hines, Charlie Rivel und Gloria Swanson • Die „Aerobic“-Welle läuft

Die NEUE GRUPPE 1983

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Dr. Günther R. Lomberg Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss Dr. Hartmut Wengel Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Dr. Peter Beyer Franz Christians Dr. Knud Schmidt-Diemel Dr. Günther R. Lomberg

KALENDER 08.04.1983

Dr. Hanns Dechant stürzt mit seinem Flugzeug ab

25.04.1983

Dr. W. K. Solberg/Los Angeles: Kurs über Gelenkstörungen in Aachen

15.–16.04.1983

Praxistage bei Prof. Dr. J. Peter Engelhardt in Düsseldorf

16.–19.06.1983

Frühjahrstagung in Schloß Auel bei Köln

24.–25.06.1983

Praxistage bei Dr. Dr. Heinz Erpenstein in Münster

19.06.1983

Dr. Erich Bauer stirbt

02.–04.09.1983

Praxistage bei Dr. Werner Fischer in Braunschweig

09.–10.09.1983

Praxistage bei Dr. Hans-Henning Ohlrogge in Aachen

22.–23.09.1983

Praxistage bei Franz Christians in Essen

07.–11.11.1983

Praxistage bei Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss in Stuttgart


74 ■■■ 1983 17.–20.11.1983

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Hotel Excelsior Ernst in Köln. Dr. Hans-Henning Ohlrogge wird in den Vorstand der DGP gewählt. Mitgliederstand am 31.12.1983: 80 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Nachruf Dr. Hanns Dechant und Dr. Erich Bauer Die Nachricht vom Tode unseres Freundes Hanns Dechant, der mit seinem Flugzeug im dichten Nebel am 8. April abgestürzt war, trifft alle schmerzlich. Wenige Wochen später, am 19. Juni, müssen wir von Erich Bauer, unserem ehemaligen Präsidenten und Vorbild Abschied nehmen. Beidesmal halten wir einen Moment inne in unserem Tagesablauf, etwas lähmt unsere Aktivität. Wir sind ärmer geworden, ärmer um zwei Menschen, deren Freundschaft uns soviel wert gewesen war. Für Befremden sorgt ein Brief des Vorsitzenden der „Studiengruppe für restaurative Zahnheilkunde e.V.“, Kollege Dr. U.Thoneick, an den amtierenden Vorsitzenden des Nauheimer Kreises, Kollege Dr. G. Stoll, in dem er sich beklagt, dass andere gnathologisch tätigen Gruppen, wie der neuen (sic) Gruppe, ihn über ihre Fortbildungsprogramme nicht informieren.

† Dr. Hanns Dechant

Präsident Günther Lomberg stellt dies in einem Brief an Dr. Günther Stoll richtig: „Die NEUE GRUPPE nimmt für sich Anspruch, entscheidenden Anteil an der Einführung einer wissenschaftlichen Fortbildung modernen Zuschnitts in und über die Bundesrepublik hinaus genommen ... zu haben ... Die Veranstaltungen der NEUEN GRUPPE sind ... stets allen approbierten Zahnärzten zugänglich gewesen ... Die NEUE GRUPPE wird mit dem Nauheimer Kreis zusammenarbeiten, wenn es um Wahrung gleicher und gemeinsamer Belange geht“

Aachen 25.04.1983 Frühjahrstagung Schloß Auel 16.–19.06.1983

Ein interessanter Kurs findet in der Praxis Dres. Ohlrogge in Aachen statt: W. K. Solberg/Los Angeles, USA „Orthopedic Aspects in Diagnosis and Treatment of TMJ-Disorders“ Die Frühjahrstagung findet wieder in Schloß Auel statt. Zwei wichtige Themenbereiche werden angesprochen, die Reanimation nach Zwischenfällen und die Behandlung des älteren Patienten. Dr. Stephan Kampschulte/München: „Notfallbehandlung und Reanimation“ Dr. Günther Klimberg/Münster: „Erfahrungsbericht über die modifizierte ,Weinberg-Kiste’“ Dr. Veit Bauer/Düsseldorf: „Bericht über eine Reise in die Sahel-Zone“ Prof. Dr. Ulrik Bertram, Dr. John Christensen/Aarhus und Kopenhagen: „Gerodontology. The elderly Population, Dental Treatment, Edentulous Geriatric Patient, Handicapped Geriatric Patient, Education in Gerodontology“ Veit Bauer wirbt mit seinem Vortrag um Unterstützung der Initiative seines Freundes Karl Heinz Böhm „Menschen für Menschen“ in Äthiopien. Die NEUE GRUPPE unterstützt mit einem namhaften Betrag den Aufbau einer Zahnbehandlungsstation. Die Frühjahrstagung wird nur von 18 Kollegen besucht, was allen, die nicht dabei waren, heftige Schelte einträgt. Auch die „Praxistage“ kommen nicht so recht in Schwung. Von den angebotenen 7 können wegen mangelnder Beteiligung nur 3 durchgeführt werden.


1983 ■■■ 75 Der Präsident droht, mit „geeigneten Mitteln“ dem Beschluß, diese Art der Fortbildung einzuführen, Geltung zu verschaffen. Alle Mitglieder werden angehalten, die Jahrestagung mit Hauptversammlung der DGZMK am 1.10. wegen der anstehenden Neuwahlen zu besuchen. Die durch Vorstandsbeschluß eingerichteten Praxistage werden zunächst angeboten von:

15.–16.04.1983

Praxis Peter Engelhardt, Düsseldorf

24.–25.06.1983

Praxis Heinz Erpenstein, Münster

02.–04.09.1983

Praxis Werner Fischer, Braunschweig

09.–10.09.1983

Praxis Hans-Henning Ohlrogge, Aachen

22.–23.09.1983

Praxis Franz Christians, Essen

07.–11.11.1983

Praxis Ralf Mutschelknauss, Stuttgart

17. Jahrestagung Köln 17.–20.11.1983

Zur 17. Jahrestagung und Hauptversammlung lädt der Präsident wieder ins Hotel Excelsior Ernst in Köln ein. Die Themen sind einmal mehr aus dem großen Gebiet der Metallkeramik. Parodontale und ästhetische Gesichtspunkte werden ebenfalls in den Vordergrund gestellt: Raymond Contino D.D.S./Pasadena, California: „Periodontal Problems in Ceramo-metal Crowns and Bridgework under Esthetic Aspects“ Dr. P. N. Guilbert und Dr. S. Rozanès/Paris: „Prostetic and esthetic management of severely periodontally involved dentitions (The long tooth syndrom)“ Dr. Axel Bauer: „Das Stuart-Kondylo-Meter – ein Zusatzgerät zur Erweiterung des Stuart-Systems“ Im wissenschaftlichen Beiprogramm spricht Herr Steuerberater Walafried Malzkorn/ Köln über aktuelle Steuerfragen in der Zahnarztpraxis. In der Hauptversammlung äußert der Präsident sein Bedauern darüber, dass so wenige Mitglieder die Frühjahrstagung besucht haben. Der Schatzmeister Hartmut Wengel stellt nach langen Jahren verdienstvoller Tätigkeit sein Amt zur Verfügung. Zum neuen Schatzmeiter wird Robert Jacoby gewählt, zum neuen Generalsekretär Franz Christians und zum neuen Präsidenten Ralf Mutschelknauss. Neu in den Vorstand kommt als Beisitzer auch Hans-Henning Ohlrogge. Klaus von der Hagen und Walter Drum werden von der Mitgliedschaft ausgeschlossen. Mit viel Engagement stellt Ralf Mutschelknauss geplante Kurse für die kommende Zeit vor, wobei er das Schwergewicht der Fortbildung auf die Parodontologie legen möchte.

Ehrungen

Hanns Dechant wird – posthum – die Hermann-Euler-Medaille der DGZMK verliehen. Heinz Erpenstein und Peter Diedrich bekommen den Tagesbestpreis der DGP.


76 ■■■ 1984

Das Jahr 1984 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Richard von Weizsäcker wird zum 6. Bundespräsidenten gewählt • Indira Ghandi wird ermordet • DDR-Bürger flüchten in westliche Botschaften in Berlin und Prag, um ihre offizielle Aussiedlung zu erzwingen • Schwerste Ausschreitungen durch Randalierer bei einem Fußballspiel in Brüssel fordern 38 Menschenleben • Eine Giftgaskatastrophe im indischen Bhopal tötet rund 3000 Menschen • Radio Luxemburg geht mit „RTLplus“ auf Sendung • Die Olympischen Spiele finden in Sarajewo und Los Angeles statt • Mit Count Basie und Tarzan Johnny Weismüller sterben zwei Idole ihrer Zeit

Die NEUE GRUPPE 1984

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss Dr. Günther R. Lomberg Dr. Robert Jacoby Franz Christians Dr. Peter Beyer Dr. Hans-Henning Ohlrogge Dr. Knud Schmidt-Diemel Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss

KALENDER, 11.–13.01.1984

Praxistage bei Dr. Alfred Beck in Regensburg Praxistage bei Prof. Dr. J. Peter Engelhardt in Düsseldorf Praxistage bei Dr. Dr. Heinz Erpenstein in Münster Praxistage bei Dr. Hans Hermann Hupe in Peine Praxistage bei Dr. Hans-Henning Ohlrogge in Aachen Praxistage bei Dr. Peter Beyer in Düsseldorf Praxistage bei Dr. Günther Klimberg in Münster

24.03.1984

Prof. Dr. Tore L. Hansson/Amsterdam: Kurs in Aachen

11.–13.05.1984

Frühjahrstagung im Hotel Sonne Post/Murrhardt

18.–19.05.1984

Dr. C. Ochsenbein/Dallas: „Periodontal Therapy“-Kurs

21.–22.05.1984

Prof. Dr. Willy Krogh-Poulsen/Kopenhagen: „Seminar und Praktikum der klinischen Funktionsdiagnostik“

13.–15.09.1984

Dr. H. Corn/Philadelphia: „Advanced Surgical and Periodontal Reconstructiv Procedure“. Kurs in Stuttgart

10.–13.10.1984

Rozanes/Guilbert: „Ästhetik in der Rekonstruktion“. Kurs in Paris


1984 ■■■ 77 22.–25.11.84 29.11.–01.12.1984

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Hotel Graf Zeppelin, Stuttgart Symposium der Parodontaltherapie in Lembach Mitgliederstand am 31.12.1984: 78 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Ein neuer Vorstand unter Präsident Ralf Mutschelknauss geht mit großem Schwung ans Werk. Die Vorbereitungen für die geplanten Kurse sind natürlich längst abgeschlossen. Ein Schwerpunkt der wissenschaftlich-praktischen Arbeit soll in den kommenden Jahren die Wiederbelebung des Interesses an parodontologischen Problemen sein. „Praxistage“ sind das wohl zugleich lockerste und intensivste Instrument, miteinander Erfahrungen auszutauschen und dabei zu lernen. Sie finden statt bei Alfred Beck in Regensburg, bei Hans-Henning Ohlrogge in Aachen, bei Günther Klimberg in Münster, bei Peter Engelhardt und Peter Beyer, beide Düsseldorf, bei Heinz Erpenstein in Münster, bei Henning Rocke in Freiburg, bei Günter Staehle in Böblingen und bei Hans-Hermann Hupe in Peine. Alle Teilnehmer, Gäste wie Gastgeber, sind überzeugt, viel gelernt zu haben.

Aachen 24.03.1984 22.–25.11.1984 Frühjahrstagung Murrhardt 11.–13.05.1984

In der Praxis von Hans-Henning Ohlrogge in Aachen gibt Tore L. Hansson/Amsterdam einen Kurs mit dem Thema: „Working Diagnosis in TMJ-Dysfunction“. Damit bietet sich erstmalig Gelegenheit, von diesem erfahrenen Fachkollegen intensiv zu lernen. Die Frühjahrstagung findet im Hotel Sonne-Post in Murrhardt statt. Traditionsgemäß wird das wissenschaftliche Programm von Mitgliedern für Mitglieder der NEUEN GRUPPE gestaltet. Neue Erkenntnisse aus den Fachgebieten werden im einzelnen vorgetragen von: Peter Guldener: „Endodontologie“ (die Endo-Ultrasonic-Methode) Lavin Flores de Jacoby: „Parodontologie“ Alex Motsch: „Konservierende Zahnheilkunde“ Götz Siebert: „Funktionslehre“ Bob Jacoby: „Das Prophylaxeprogramm in Hessen“ J. Peter Engelhardt: „Praxis­hygiene – aktuell“ Hubertus Przybilla: „Behandlung ängstlicher Patienten in Hypnose“ Hans Feilner: „Verwendung des Computers in der Praxis“ Alexander Gutowski: „Verbesserung der Paßgenauigkeit von Gußobjekten“ Kasimir Mucko: „Kronenaufbauten aus Edelmetall im Seitenzahnbereich“ Jörg Stoffregen: „Pins – nützliche Hilfe zur Rettung in Frage gestellter Rehabilitationen“ Veit Bauer: „Keramikverblendungen auf Degulor M“ Werner Fischer: „Die Pharmakologie für die Zahnheilkunde“ Franz Christians: „Homöopathie in der Zahnheilkunde“ Peter Fuchs: „Aufbißschienen und zentrische Registrate“ Alfred Beck: ,,Okklusaltraumen und Parodontalschäden“ Günther Klimberg: „Modifikationen der ‚Weinberg-Kiste’ zum Röntgen des Kiefergelenks“


78 ■■■ 1984 Eckart Jacobi: „Langzeitbehandlung in Analgosedierung“ Udo Kissenkoetter: „Historie der Stauffer am Tagungsort“ Vortrag und Stadtführung durch den mitreißenden und sachkundigen Dr. Schweizer vermitteln einen detaillierten Einblick in die Geschichte und Geschichtliches des Ortes Murrhardt. Wer kannte schon die Walterichskapelle, dieses kulturhistorische Kleinod der Romanik.

Stuttgart 18.–19.05.1984

Ein Wochenende später findet in der Praxis von Ralf Mutschelknauss ein hochinteressanter Kurs statt: Clifford Ochsenbein: „Periodental Therapy“ – ein Höhepunkt für alle Teilnehmer.

Aachen 21.–22.05.1984

Beim Seminar und Praktikum der klinischen Funktionsdiagnostik von Prof. Willy KroghPoulsen in der Praxis Ohlrogge in Aachen bietet sich uns die seltene Chance, dem großen Mann der Kiefergelenks-Funkionsdiagnostik hautnah bei der Arbeit auf die Hände sehen zu können. Das kommt im Hörsaal oder im Fernsehfilm „nicht rüber“, wie man heute salopp formulieren würde.

Stuttgart 13.–15.09.1984

Im Hörsaal des Katharinenhospitals in Stuttgart: Herman Corn: „Advanced surgical and periodontal reconstructive procedure“ Dieser Kurs war leider nicht gut besucht.

Paris 10.–13.10.1984

Im Oktober gehen Mitglieder erstmalig zu einem exklusiv für die NEUE GRUPPE organisierten Kurs auf Reisen; Bob Jacoby hatte auf Initiative von Ralf Mutschelknauss in der Praxis von Rozanès/Guilbert, die beide ihre Ausbildung in Boston, Mass. verfeinert hatten und die im Vorjahr durch ihren Vortrag bei der Hauptversammlung das Interesse geweckt hatten, in Paris einen Kurs vereinbart: „Ästhetik in der Rekonstruktion“.

Dr. Rozanès

18. Jahrestagung Stuttgart 22.–25.11.1984

FORTSCHRITTE IN DER PARODONTOLOGIE Die Jahrestagung findet November im Hotel Graf Zepellin in Stuttgart statt. Das wissenschaftliche Thema ist: „Fortschritte in der Parodontologie“. Referenten aus den beiden derzeitigen Hochburgen moderner Parodontologie, Göteborg und Ann Arbor, sprechen zu den 150 Mitgliedern und Gästen. J. Slots/Göteborg: „Etiology of periodontal disease-microbiological aspects“ J. Lindhe/Philadelphia: „Current concepts of the etiology and pathogenesis of periodontal disease“ F. Burgett/Ann Arbor: „Four Types of Periodontal Treatment compared over five Years“ P. Schärer/Zürich: „Von der Ätiologie zur Therapie der parodontalen Rehabilitation“ Das anspruchsvolle Programm erfordert dauernde Konzentration und regt zu lebhafter Diskussion an. Top 6 der Jahreshauptversammlung ist die Neuwahl des Vizepräsidenten. Eckard Jacobi wird einstimmig gewählt. Teilnehmer an den Praxistagen berichten über nur positive Erfahrungen. Durch den Tod zweier Mitglieder, den Austritt von Ernst Kittner und einen Ausschluß können vier neue Kandidaten aufgenommen werden.


1984 ■■■ 79 Lembach 29.11.–01.12.1984

Gleich im Anschluß an die Jahrestagung reist eine Gruppe zu einem vertiefenden oder abrundenden Symposium der modernen Parodontaltherapie nach Lembach. Unter der Federführung von Eckard Jacobi wird eine Kommission gebildet, die im Hinblick auf die neue GOZ ein Statement zur dentalen Prophylaxe erarbeiten soll. Peter Engelhardt, Heinz Erpenstein, Hans-Peter Lux und Ernst Helmut Pruin sagen ihre Mitarbeit zu. Nach langen Jahren positiver klinischer Erfahrungen wird 1984 das BRÅNEMARKSYSTEM vorgestellt und in die Praxis eingeführt.

Ehrungen

Dr. Hans Feilner und Prof. Dr. Alex Motsch bekommen die Hermann-Euler-Medaille. Dr. Hans Joachim Trefz erhält die Otto-Loos-Medaille.

Personalia

Dr. Dr. Heinz Erpenstein wird Präsident der DGP. Dr. Hans-Henning Ohlrogge wird als Beisitzer im DGP-Vorstand bestätigt. Dr. Horst Cochanski wird Vorsitzender des Direktoriums der APW, Dr. Peter Beyer und Dr. Hans Feilner werden Mitglieder des Direktoriums. Dr. Jochen Schulz-Bongert wird in den Vorstand der „Privatzahnärztlichen Vereinigung“ und der „Studiengruppe für Restaurative Zahnheilkunde“ gewählt, die er gegründet hatte.


80 ■■■ 1985

Das Jahr 1985 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Bundespräsident Richard von Weizsäcker hält eine weithin beachtete und anerkannte Rede zum 40. Jahrestag des Endes des II. Weltkrieges • Spanien und Portugal werden in die EG aufgenommen • Michail Gorbatschow wird Generalsekretär der KPdSU unter Staatsoberhaupt Alexander Gromyko • „Glykol“ wird als Weinverbesserer Wort des Jahres • Ende der VW-Käfer-Produktion nach 20,6 Millionen Exemplaren • Boris Becker wird nach seinem Wimbledon-Sieg Sportler des Jahres • Marc Chagall, Heinrich Böll, Orson Welles, Yul Brynner, Rock Hudson und Axel Springer sterben

Die NEUE GRUPPE 1985

Der Vorstand Präsident:

Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss

Vizepräsident:

Dr. Eckard Jacobi

Schatzmeister:

Dr. Robert Jacoby

Generalsekretär:

Franz Christians

Beirat:

Dr. Peter Beyer Dr. Hans-Henning Ohlrogge Dr. Knud Schmidt-Diemel Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss

KALENDER 22.–23.03.1985

Prof. Dr. Peter Schärer/Zürich: Kurs über rekonstruktive Zahnheilkunde in Zürich

18.–20.04.1985

Prof. Dr. Arne G. Lauritzen/Seattle: „Refresher-Kurs“ in der Universitäts-Zahnklinik in Marburg

28.–29.04.1985

Dr. Phil Molloy/Boston: Endo-Perio-Kurs in der Praxis Franz Christians in Essen

15.05.1985 16.–19.05.1985 07.09.1985 31.10.–02.11.1985 04.11.1985 15.–17.11.1985

Prof. Dr. Willy Krogh-Poulsen/Kopenhagen: „Klinische Funktionsdiagnostik“ in der Praxis Ohlrogge/Aachen Frühjahrstagung im Hotel Sonne-Post, Murrhardt Prof. Dr. Martin Brännström/Stockholm: Kurs über die Dentinwunde, Klinikum der RWTH Aachen Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Hotel Graf Zeppelin in Stuttgart Prof. Dr. Raul Caffesse/Ann Arbor, Mich.: „Periodontal Surgery.“ Kurs in Marburg Prof. Dr. Mogens Kilian/Aarhus: „Periodontal Immunology“ Praxistage finden statt bei Dr. Eckard Jacobi, Dr. Hans Feilner, Dr. Henning Rocke, Dr. Peter Beyer, Dr. Knud Schmidt-Diemel und Dr. Hans-Henning Ohlrogge. Mitgliederstand am 31.12.1985: 78 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder


1985 ■■■ 81 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Die Erfahrungen aus Kursen und aus Gesprächen am Rande von Kursen haben für die Zukunft der NEUEN GRUPPE einige Überlegungen angeregt. So gilt es, viel stärker als bisher, an berufspolitischen Entwicklungen gestaltend mitzuwirken und Einfluß zu nehmen. Hierzu ist eine „Öffnung“ der NEUEN GRUPPE nötig, solche junge Kollegen aufzunehmen, die den fachlichen Ansprüchen der NEUEN GRUPPE entsprechen, menschlich zu diesem Kreis passen und schließlich berufspolitisches Engagement versprechen. Weiterhin hat sich gezeigt, dass im Generalthema Parodontologie längst keine Übersättigung eingetreten ist und vertiefende Kurse „volle Häuser“ versprechen. Das ist wichtig, denn mit finanziell guten Ergebnissen lassen sich Kursthemen stützen, deren Erfolg von vornherein nicht abzusehen ist. Dies kommt schon im Programm mit den Kursen Brännström, Caffesse und Kilian zum Ausdruck. Die Darstellung der Arbeit der NEUEN GRUPPE soll verbessert werden, u. a. durch Veröffentlichung von Vorträgen in der „Quintessenz“. Schließlich sollen die Hochschullehrer die Mitglieder der NEUEN GRUPPE sind, ihre Mitarbeiter oder Examenssemester aufmerksam machen, dass sie in den Praxen der NEUEN GRUPPE- Mitglieder hospitieren können.

Zürich 22.–23.03.1985

Das Programm 1985 beginnt mit einem Kurs, der schon seit Monaten überbucht ist: Prof. Dr. Peter Schärer/Zürich: „Rekonstruktive Zahnheilkunde“ Schärer und seine Oberärzte Dr. Lehner und Dr. Marinello sowie Dr. Boitel, Zürich, Zahntechnikermeister Wohlwend und das Hygienisten-Team demonstrieren, von der Präparationstechnik bis zur Nachsorge, das eindrucksvolle Konzept der Züricher Zahnklinik.

Marburg 18.–20.04.1985

Arne ruft, und fast alle kommen! Prof. Dr. Anre G. Lauritzen: „Refresher-Kurs“ in Marburg Es ist bewundernswert, mit welcher Energie und Konzentration Arne uns wieder in seinen Bann zieht. Allein zu hören, was unser alter Arne selbst hinzugelernt hat und ohne Bruch in sein Konzept zu integrieren vermag, lohnt den Weg nach Marburg.

Essen 28.–29.04.1985 Frühjahrstagung Murrhardt 16.–19.05.1985

In der Praxis Franz Christians in Essen erleben 10 Teilnehmer eine gekonnte Demonstration sauberer Zahnheilkunde im Kurs: Dr. Phil J. Molloy: „Endo-Perio-Treatment“. Die Frühjahrstagung verbunden mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung findet im Hotel Sonne-Post in Murrhardt statt. Das wissenschaftliche Programm wird durch Vorträge aus den eigenen Reihen gestaltet. Es sprechen im einzelnen: Peter Fuchs: „Kiefergelenksfunktion und Dysfunktion“ Jochen Schulz-Bongert: „Die sogenannte ,nichtfunktionelle’ zentrale Relation“ Hans-H. Ohlrogge: „Mißverständliche Effekte bei axialer Aufzeichnung der Kiefergelenksbewegungen“ Jürgen Staats: „Individualpsychologische Beratung von Myoarthropathiepatienten“ Günther Staehle: „Transparenz des Muskelbefundes“ Götz Siebert: „Aufgaben und Strukturen von Schmerz-Zentren“ Eckard Jacobi: „Die Analgosedierung in der zahnärztlichen Praxis“ J. Peter Engelhardt: Seminar „Praxishygiene aktuell“ Hans-H. Ohlrogge: „Freude am Amalgam – Posterdemonstration“ Wolfgang Drücke: „Die zeitgemäße zahnärztliche Anamnese und Initialdiagnostik“


82 ■■■ 1985 Peter Beyer: „Die Goldhämmerfüllung – heute noch aktuell?“ Kasimir Mucko: „Reparatur und Erweiterungsmöglichkeiten an festsitzendem Zahnersatz innerhalb des Mundes und Herstellung von Edelmetall-Kronenaufbauten am vitalen Zahn“ Peter Guldener: „Modifizierte Aufbereitungstechnik nach Weine“ Henning Rocke: „Endosonics – eine mögliche Verbesserung in der Reinigung und Aufbereitung des Wurzelkanals“ Charlie Przetak: „Parodontale Gesichtspunkte bei der prothetischen Versorgung der einseitig verkürzten Zahnreihe“ Charles Eller/San Diego, C. Ripoll/Mexico-City: „Gnathologie“ Peter Diedrich: „Präprothetische orthodontische Maßnahmen“ Fritz Singer: „Phonetik bei der Aufstellung der Frontzähne nach Earl Pound“ Hubertus Przybilla: „Hypnose – eine eigenständige Therapieform“ Hansjoachim Trefz: „Musik in der Praxis“ Manfred Pohle: „Zahngesundheit ecuadorianischer Ureinwohner bezogen auf ihre Eßgewohnheiten und die zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung auf den Galapagos Inseln“ Hansjoachim Trefz: „Als Zahnarzt im vietnamesischen Flüchtlingslager“ Im Rahmenprogramm sorgt eine Sherry-Probe von Jörg Stoffregen für Stimmung, und das „CONVIVIUM ROMANUM“ zelebriert von den Hobby-Köchen Peter Beyer, Klaus Haberkorn, Hubertus Przybilla und Jörg Stoffregen unter Assistenz der Profis Wilhelm und Albert Bofinger vom Hause Sonne-Post füllt alle Mägen.

„CONVIVIUM ROMANUM“ Die Diskussionen bei der außerordentlichen Hauptversammlung haben den Erhalt und die Förderung des Qualifikationsstandards der NEUEN GRUPPE zum Inhalt. Bei der nunmehr wieder möglichen und wünschenswerten Öffnung für neue Mitglieder solle vor allem der persönliche Bekanntheitsgrad innerhalb der NEUEN GRUPPE Vorrang haben, aber auch die fachliche und menschliche Qualifikation.


1985 ■■■ 83 In Deutschland steht eine Vereinigung vor ihrer Gründung, die sich „Neue Gruppe KFO“ nennen will und in Osterreich hat sich eine „Neue Gruppe Österreich“ konstituiert. Präsident Ralf Mutschelknauss schreibt am 11.07. Briefe an die Herren Dr. Peter Watzlav und Dr. Karl Bauer mit dem Hinweis, dass sich die NEUE GRUPPE diese Namensgebung verbäte, erhält aber keine Antwort. Schließlich muß die Angelegenheit zur Klärung an einen Rechtsanwalt übergeben werden.

Aachen 13.05.1985

Hans-Henning Ohlrogge ist es gelungen, in seiner Praxis den Kurs Prof. Willy G. Krogh-Poulsen: „Klinische Funktionsdiagnostik“ zu arrangieren. Die Teilnehmer können durch „über die Schulter sehen“ und durch anschließende Diskussion viel aus dem reichen Erfahrungsschatz des großen alten Mannes lernen. Ein Kurs ganz in der Tradition der NEUEN GRUPPE.

Aachen 07.09.1985

19. Jahrestagung Stuttgart 31.10.–02.11.1985

Im Klinikum der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule organisiert Hans-Henning Ohlrogge den Kurs: Prof. Dr. Martin Brännström/Stockholm: „Communication between the Pulp and the Oral Cavity“. Ein Seminar über die Dentinwunde und ihre Versorgung

MODERNE PARODONTALTHERAPIE Die Jahrestagung mit der Hauptversammlung der NEUEN GRUPPE findet in Stuttgart statt. Hauptthema dieser 19. Tagung ist die moderne Parodontaltherapie. Hierzu sprechen: Prof. Dr. K.H. Rateitschak/Basel: „Lokale Parodontalbehandlung“ Raul G. Caffesse D.D.S. M.S./Ann Arbor, Michigan: „Mucogingival Surgery“ Prof. St. R. Nyman/Göteborg: „The biological rationale for splinting of teeth and bridge therapy in patients with reduced periodontal support“ Prof. Birgit Thilander/Göteborg: „Orthodontic tooth movement in periodontal therapy“ Die Jahreshauptversammlung erledigt ihre Regularien zügig. Bei den Wahlen zum Vorstand der NEUEN GRUPPE wird Werner Fischer als neuer Beisitzer an Stelle des ausscheidenden Knud Schmidt-Diemel gewählt. Als Kandidaten werden Dr. Ulrich Bube, Dr. Klaus Prinz und Dr. Walter Schneider aufgenommen. Ralf Mutschelknauss bedauert, dass bei den Vorstandswahlen zum Direktorium der APW Horst Cochanski eine Stimme zur Wiederwahl fehlte, und dies, weil selbst ortsnah wohnende Mitglieder der NEUEN GRUPPE nicht anwesend waren. Das Rahmenprogramm bringt neben einem Ballettabend im Württembergischen Staatstheater und einem Festbankett einen „Offiziellen Begrüßungsabend“ auf Burg Lichtenberg mit drangvoller, gemütlicher Enge als mittelalterliches Weinfest.

Marburg 04.11.1906

Der Referent der Jahrestagung Raul Caffesse hält in Marburg einen vertiefenden Kurs: „Periodontal Surgery“.

Marburg 15.–17.11.1906

Ebenfalls in Marburg, im Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde veranstaltet Lavin Flores de Jacoby eine hochwissenschaftliche Vorlesung für die NEUE GRUPPE: Prof. Dr. Mogens Kilian/Aarhus: „Periodontal Immunology“. Den Teilnehmern schwirrt der Kopf. Soviel geballte Wissenschaft und abstrakte Theorie war lange nicht auf sie niedergegangen. Aber auch damit werden wir uns auseinandersetzen müssen, wollen wir in Zukunft mitreden können.

Ehrungen Personalia

Hansjoachim Trefz wird zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie ernannt. Prof. Dr. J. Peter Engelhardt wird Präsident der PZVD. Dr. Hans Feilner wird in das Direktorium der APW berufen.


84 ■■■ 1986

Das Jahr 1986 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die Atomkraftwerk-Katastrophe von Tschernobyl fordert Besinnung • Der Kongreß der USA beschließt Sanktionen gegen Südafrika wegen der Apartheid-Politik • Der Halley’sche Komet kommt in Erdnähe • Kurz nach dem Start explodiert die amerikanische Raumfähre „Challenger“ • Das größte bisher gebaute Sturmflutwehr wird in der Osterschelde fertiggestellt • Über der Antarktis wird ein „Ozonloch“ erkannt • Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme wird erschossen, Wjatscheslaw Molotow, Joseph Beuys, Benny Goodman, Simone de Beauvoir, Lilli Palmer sterben

Die NEUE GRUPPE 1986

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Dr. Eckard Jacobi Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss Dr. Robert Jacoby Franz Christians Dr. Peter Beyer Dr. Hans-Henning Ohlrogge Dr. Werner Fischer Dr. Eckard Jacobi

KALENDER 08.03.1986 08.–11.05.1986 16.05.1986 06.–08.06.1986 31.10.–01.11.1986

Prof. Dr. Tore L. Hansson/Amsterdam: „Kiefergelenkserkrankungen“ Praxis Coruh, Hückelhoven Frühjahrstagung im Hotel Fürstenhof/Celle Dr. Charlie Przetak stirbt. Prof. Dr. Pentti Kirveskari/Helsinki: „Stomatognathic Physiology“ Praxis Coruh/Hückelhoven Symposium: „Einseitig verkürzte Zahnreihe“ in Aachen Mitgliederstand am 31.12.1986: 81 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Der neue Präsident Eckard Jacobi mahnt in seinem ersten Rundschreiben die Mitglieder der NEUEN GRUPPE in diesem für die Entwicklung unseres Berufsstandes so wichtigen Jahr 1986 Geschlossenheit und Uberzeugung nach außen zu zeigen, dass bessere zahnärztliche Betreuung der Patienten nicht durch Uberbürokratisierung und einschneidende Reglementierung zu erhalten ist. Wie das Beispiel der neuen Ärztebugo zeigt, droht die neue „Zahnärztebugo“ Inhalte zu bekommen, die eine Berufsausübung, wie die NEUE GRUPPE sie sich erarbeitet hat, in Zukunft nicht mehr ermöglicht.


1986 ■■■ 85 Hückelhoven 08.03.1986 und 05.04.1986

In der Praxis Engin Coruh werden folgende Kurse angeboten:

06.–08.06.1986

Prof. Dr. Pentti Kirveskari/Helsinki: „Stomatognathic Physiology“

Frühjahrstagung Celle 08.–11.05.1986

Prof. Dr. Tore L. Hansson/Amsterdam: „Kiefergelenkserkrankungen“

Die Frühjahrstagung wird im Hotel „Fürstenhof“ in Celle gehalten. Das Tagungs­ programm ist wieder durch Vorträge aus den eigenen Reihen gestaltet: Horst Cochanski/Kasimir Mucko: „Unser Anfang“ Ralf Mutschelknauss: „Die festsitzende Brücke im parodontalgeschädigten Gebiß“ Hans Hermann Hupe: „Parodontologie für Praktiker, Eindrücke aus Praxen ­amerikanischer Kollegen“ Adolf Schmitz: „Praktische Nutzanwendung aus Praxisdemonstrationen“ Herbert Norton: „Vergleichende Studie über verschiedene Wurzelfüllungsmethoden“ Werner Fischer: „Motografie“ Heinz Mack: „Probleme der instrumentellen Diagnostik“ Hans-Henning Ohlrogge: „Neue zahntechnischen Entwicklungen“ Kasimir Mucko: „Teilrestaurationen“ Wolfgang Drücke: „Rechnergestützte Aufwachstechnik“ Hartmut Hennies: „Die Keramikkrone: Eine Herausforderung“ Eckard Jacobi: „Reanimation in der Praxis mit Übungen“ Horst Cochanski: „Durapatite“ Eckbert Schulz: „Optische Hilfen bei der zahnärztlichen Tätigkeit“ Henning Rocke: „Probleme und Grenzen der Endodontie“ Manfred Pohle: „Extra- und Intraorale Photographie“ Bob Jacoby: „Abrechnung prophylaktischer Leistungen“ Herbert Norton: „Anglo-Continental Dental Society“ Hansjoachim Trefz: „Goethe und das Os intermaxillare“. Jörg Mutschelknauss: „Das Barotrauma“ Arne G. Lauritzen: „Die balancierte Artikulation in der Totalprothetik“ Eckard Jacobi: „Analoge Bewertung zahnärztlicher Leistungen“ Ein harmonischer Festabend schließt diese gelungene Tagung ab und niemand ahnt, dass wir alle an diesem Abend unseren Freund Charlie Przetak zum letzten Mal unter uns haben.

16.05.1986

Charlie Przetak † Am 16.05.86 verstirbt er allzu früh, nachdem er sich von einer Operation gut erholt zu haben schien. Mit ihm verliert die NEUE GRUPPE einen ihrer führenden Repräsentanten, er war der Freund jedes Mitgliedes. Ralf Mutschelknauss widmet ihm einen Nachruf, der allen Mitgliedern zugesandt wird.

15.07.1986

Willy Krogh-Poulsen † Noch eine Todesnachricht trifft ein. Im Juli verstirbt unser verehrter Lehrer Willy KroghPoulsen. Von ihm haben wir gelernt, nicht allein fachliches Wissen unsere Diagnose stellen zu lassen, sondern auch menschliche Erfahrung und Einfühlung in unseren Patienten. Hans-Henning Ohlrogge, der ihn seinen väterlichen Freund nennt, schreibt einen von tiefer Bewegung gekennzeichneten Nachruf.


86 ■■■ 1986 Aachen 31.10.–01.11.1986

Eine neue Art ganz intensiver Fortbildung bringt das 2-tägige Symposium in Aachen „Therapiemöglichkeiten der einseitig verkürzten Zahnreihe“. Prof. de Boever/Gent: „Die Praemolarenokklusion“ Prof. Dr. J. P. Engelhardt/Düsseldorf: „Die prothetische Versorgung der einseitig verkürzten Zahnreihe“ Prof. Dr. Dr. P. Diedrich/Aachen: „Kieferorthopädische Möglichkeiten zur Schaffung endständiger Brückenpfeiler“ Prof. Dr. Dr. H. Spiekermann/Aachen: „Die Versorgung mit Implantaten“ Frau Prof. Dr. L. Flores de Jacoby/Marburg: „Erfahrungen mit mehrgliedrigen Extensionsbrücken im parodontal sanierten Kauorgan“ Dr. Dr. Rolffs/Frankfurt: „Die Autotransplantation von Zähnen mit dem Ziel der Schaffung endständiger Brückenpfeiler“ OA Dr. Jürgen Becker/Berlin: „Experimente mit Zahntransplantationen unter Familienangehörigen“

20. Jahrestagung Hannover 20.–22.11.1986

KOPF- UND GESICHTSSCHMERZ IN DIAGNOSTIK UND THERAPIE Zur Jahrestagung ruft der Präsident nach Hannover ins Hotel Maritim. Zu diesem Thema halten Referenten aus allen Gebieten der Medizin grundlegende und auf ihr Gebiet fachbezogene Vorträge, so dass der Präsident Eckard Jacobi mit Recht stolz darauf hinweisen kann, dass wohl selten eine so umfassende Betrachtung dieser Thematik vor Zahnärzte aufgerollt worden ist. Im einzelnen sprechen: Prof. Dr. D. Soyka/Kiel: „Trigeminusneuralgie und Cluster-Kopfschmerz (Bing-Horton-Syndrom)“ Dr. Wolfgang Miltner/Tübingen: „Verhaltensmedizin von Kopf- und Gesichtsschmerz“ Dr. Kurt Beisch/Karlsruhe: „Elektroakupunktur“ Prof. Dr. M. Samii/Hannover: „Neurochirurgische Therapieverfahren bei Gesichtsschmerz“ Prof. Dr. Karl Hoffmann/Hannover: „Kopf- und Gesichtsschmerz aus der Sicht des Augenarztes“ Priv. Doz. Dr. Henning Stürz/Hannover: „Kopf- und Gesichtsschmerz in der Orthopädie“ Dr. Hendrik Lehnert/Mainz: „Die Rolle der Endokrinologie bei Kopf- und Gesichtsschmerz“ Dr. Wil. K.H. Wortmann/Wiesbaden: „Kopfschmerz in der Gynäkologie“ Prof. Dr. W. Forth/München: „Schwachwirksame Analgetika – eine Standortbestimmung“ Dr. Ellen Simon/Hildesheim: „Kopfschmerz im Kindesalter“ Dr. Lutz Osterwald/Hannover: „Kopf- und Gesichtsschmerz aus der Sicht des Hals-Nasen-Ohrenarztes“ Dr. Dr. Rudolf Reich/Hannover: „Der posttraumatische Schmerz“ Prof. Dr. T. Hansson/Amsterdam: „The origine of pain in the cranio-mandibular disorder? Its importance for the initial treatment“


1986 ■■■ 87 Die Jahreshauptversammlung hat nach Erledigung der Regularien den Vizepräsidenten neu zu wählen. Dieser gilt dann für das übernächste Jahr als Präsident elect. Einziger Kandidat ist Prof. Dr. J. Peter Engelhardt und seine Wahl erfolgt einstimmig. Er gibt auch sogleich ein Signal seines schwäbischen Naturells, indem er ankündigt, die Jahrestagung unter seiner Regie auf zwei Tage zu verkürzen. Zum ausklingenden Ball haben wir dank der spontanen Initiative einer Dame plötzlich zwei Kapellen. Die zweite muß dann „ante portas“ musizieren. Auch die Gattin eines Gastes erlebt eine Überraschung mit ihrem Tanzpartner. Scheint er ihr doch etwas sehr fremd: war er auch, kam er doch geradewegs von der Straße. Zahlreiche Kursankündigungen lassen umfangreiche Planung der Freizeit jedes einzelnen für das nächste Jahr geraten erscheinen. Bei der DGP Hauptversammlung wird der Vorstand neu gewählt. Mitglieder der NEUEN GRUPPE können wichtige und ehrenvolle Positionen besetzen. Heinz Erpenstein wird als Präsident, Hans-Henning Ohlrogge und Lavin Flores de Jacoby in den Beirat wiedergewählt.

Ehrungen Personalia

Dr. Horst Cochanski erhält die Hermann-Euler-Medaille. Dr. Dr. Heinz Erpenstein wird als Präsident der DGP wiedergewählt, ebenso Dr. HansHenning Ohlrogge als Beisitzer.


88 ■■■ 1987

Das Jahr 1987 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Erich Honecker besucht die Bundesrepublik • Die Pfeiffer-Barschel-Affäre beschäftigt die Deutschen • Das Blüm’sche Reformpaket für das Gesundheitswesen wird im Bundestag angenommen • Der Sportpilot Mathias Rust landet mit einer Cessna auf dem Roten Platz in Moskau • Frankreich wird zu einer Schadensersatzzahlung von 8,2 Mill. $ an „Greenpeace“ wegen der Versenkung der „Rainbow-Warrior“ verurteilt • Gorbatschows Buch „Perestroika“ erscheint • Jean Anouilh, Andy Warhol, Gerhard Fieseler – der Konstrukteur des „Storchs“, Gustav Fröhlich, Herbert von Karajan und Willibald Pschyrembel sterben

Die NEUE GRUPPE 1987

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Dr. Eckard Jacobi Prof. Dr. J. Peter Engelhardt Dr. Robert Jacoby Franz Christians Dr. Peter Beyer Dr. Werner Fischer Dr. Hans-Henning Ohlrogge Dr. Eckard Jacobi

KALENDER 14.02.1987

Goetzke/Wick: „Existenzsicherungs-Seminar“ in der Praxis Jacobi, Hannover

07.03.1987

Prof. Dr. Arne Petersson/Malmö: „Die Relevanz der röntgenologischen Darstellung des Kiefergelenks bei Funktionsstörungen“. Kurs in der Praxis Ohlrogge in Aachen

13.–15.03.1987

Dr. Stephan Kampschulte/München: „Theorie und Praxis der Reanimation“ Kurs im Schwabinger Krankenhaus München

27.–28.05.1987

Dr. Koray Oral/Dr.Thomas Braun: „Kiefergelenkserkrankung – Kiefergelenkschirurgie“ Vorlesung in der Praxis Jacobi, Hannover

28.–31.05.1987

Frühjahrstagung in Fallersleben

08.–12.06.1987

Intensivkurs „Klinische Parodontologie“ bei Dr. G. Kramer/Dr. Myron Nevins in ihrer Praxis in Swampscott/Mass., USA

25.09.1987 19.–21.11.1987

Dr. Dr. Rolf Klett/Würzburg: In der Praxis Jacobi, Hannover: „Elektronische Kiefergelenks-Diagnostik“ Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung in Hannover

22.11.1987

Dr. Franklin S. Weine, Maywood/Illinois, USA: „Klinische Endodontie“. Arbeitskurs in Hannover

28.10.1987

Dr. Albert Schretzenmayer stirbt Mitgliederstand am 31.12.1987: 85 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder


1987 ■■■ 89 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN In diesem Jahr steht die Verabschiedung der neuen Gebührenordnung für Zahnärzte – GOZ – bevor. Die schlimmsten Befürchtungen im Hinblick auf restriktive und bürokratisierende Verordnungen werden wohl eintreffen, da hinter den Kulissen bereits alles nach rein politischem Kalkül festgeklopft zu sein scheint und Verbesserungen für die Zahnärzte und die Patienten wenn überhaupt, dann nur in kosmetischen Wischern noch zu erreichen sein werden. Der neue „Besen“ im Vorstand, Vizepräsident Peter Engelhardt, Präsident Eckard Jacobi und der Vorsitzende der Privatzahnärztlichen Vereinigung, Jochen Schulz-Bongert, haben versucht, die Besorgnisse der Zahnärzte den Politbürokraten des Bundesarbeitsministeriums darzulegen; jetzt scheint es nur noch möglich zu sein, durch Protestveranstaltungen in der Öffentlichkeit eine Stimmung zu erzeugen, die die Verantwortlichen zum Uberdenken ihres Machwerks veranlassen könnte. Aber wen hätten die Zahnärzte schon als Lobby?

Hannover 14.02.1987

Vor diesem bedrohlichen Hintergrund findet in der Praxis Jacobi mit den Referenten Goetzke/Wick ein Existenzsicherungsseminar statt. Zweck ist die Erstellung einer Pilotstudie über die Analyse der finanziellen Situation des einzelnen Zahnarztes.

Aachen 07.03.1987

Die Praxis Ohlrogge in Aachen bietet an: Prof. Dr. Arne Petersson/Malmö „Die Relevanz der röntgenologischen Darstellung des Kiefergelenks bei Funktionsstörungen“

München 13.–15.03.1987

Eine Woche später der für alle freipraktizierenden Zahnärzte wichtige Kurs: Dr. Stephan Kampschulte, München „Theorie und Praxis der Reanimation“ Kursort ist das Schwabinger Krankenhaus in München.

Frühjahrstagung Fallersleben 28.–31.05.1987

Zur Frühjahrstagung ruft der Präsident nach Fallersleben. Das wissenschaftliche Programm wird, inzwischen traditionsgemäß, durch Vorträge aus den eigenen Reihen gestaltet. Günther Staehle: „Der extraorale Funktionsabdruck“ Hartmut Wengel: „Anodontia spuria mit Amelogenesis imperfecta – prothetisch therapiert“ Ulrich Bube: „Extreme Prognathie – Gelungene Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis“ Klaus Prinz: „Myofunktionelle Gesichtspunkte in der Totalprothetik“ Walter Schneider: „Das direkte Inlaysystem“ Hans Feilner: „Computergestützte Planung einer systematischen Gesamtbehandlung“ Dieter Bolten: „Das Glaskeramikinlay“ Peter Beyer: „Abformverfahren bei fixen Restaurationen“ Jochen Schulz-Bongert: „Die elektrolytische Wurzelkanaldesinfektion – lonophorese“ Uwe A. Garlichs: „Kiefergelenksdurchleuchtung unter Axiografie“ Jacob Jan Glas: „Die Situation der Zahnheilkunde in Holland im Vergleich zu Deutschland“ Heinz Spranger: „Wittener Modelluniversität“ Engin Coruh: „Koronaler Verschiebelappen mit horizontalem Entlastungsschnitt“ Peter Diedrich: „Wechselbeziehungen Parodontologie – Kieferorthopädie“ In der anschließenden außerordentlichen Mitgliederversammlung kommt wieder die Betroffenheit über die zu erwartende GOZ und der parlamentarische bzw. vorparlamentarische Trickreichtum, mit der der Referentenentwurf „durchgezogen“ wurde zur Sprache. Das Bundesministerium für Arbeit u. Soziales gesteht den Zahnärzten einen Stundensatz von 240,– DM zu. Dabei betragen die Kosten schon 180,– DM.


90 ■■■ 1987 Ralf Mutschelknauss hat bei seinen Reisen in die USA in Swampscott/Mass. eine parodontologisch tätige Fachpraxis kennengelernt, die ihn durch ihre fachliche Qualifikation und ihr wissenschaftliches Engagement begeisterte. Er hat daher spontan einen einwöchigen Intensivkurs verabredet und dazu die Mitglieder der NEUEN GRUPPE eingeladen. Für die Zwölf, die sich rechtzeitig angemeldet hatten, beginnt eine erlebnisreiche Fortbildungsreise.

Swampscott 08.–12.06.1987

Kramer/Nevins, Swampscott/Mass: „Intensivkurs klinische Parodontologie“ Zu zweit kann jeweils einen halben Tag umschichtig jedem der vier dort tätigen Parodontologen bei der praktischen Arbeit zugesehen und bei einem Vortrag zugehört werden. Dieses Seminar findet begeisterte Zustimmung und wird sofort für das nächste Jahr wiedervereinbart, wobei insgeheim jeder hofft, beim nächsten Mal ein ruhigeres Zimmer im „Captain Jack’s Inn“, dem einzigen Hotel am Ort, zu bekommen.

Prof. Engelhardt, Dr. Nevins, Dr. Kramer

Hannover 25.09.1987

Der Kurs von Rolf Klett in der Praxis Jacobi mit dem Thema „Elektronische Kiefergelenksdiagnostik“ findet leider bei den Mitgliedern nicht den gewünschten regen Zuspruch.

28.10.1987

Nachruf Dr. Albert Schretzenmeyer Völlig überraschend trifft uns alle im November die Nachricht vom allzu frühen Tode unseres Freundes Albert Schretzenmayer. Er wird uns als liebenswerter Mensch und als gewissenhafter, fachlich ­hochqualifizierter Kollege in Erinnerung bleiben. Alexander Gutowski widmet seinem Freund einen von hoher Achtung und tiefer Betroffenheit gekennzeichneten Nachruf.

† Dr. Albert Schretzenmayer


1987 ■■■ 91 21. Jahrestagung Hannover 19.–21.11.1987

NEUE ERKENNTNISSE IN DIAGNOSTIK UND THERAPIE Die Jahrestagung verbunden mit der Jahreshauptversammlung findet im Hotel „Maritim“ in Hannover statt. Zum Thema sprechen folgende Referenten aus ihren Fachgebieten: Prof. Dr. B. Klaiber/Freiburg: „Die Dentinwunde – vitalerhaltende Maßnahmen. Ist das Präparationstrauma vermeidbar?“ Prof. Dr. Alex Motsch: „Kunststoff- und Keramikrestaurationen“ Dr. Jan Pameijer/Amsterdam: „Periodontal, occlusal and esthetic aspects of crowns and bridges“ Franklin S. Weine D.D.S. M.S.D./Maywood, Ill.: „Recent studies and clinical trials in new methods of endodontic treatments“ Dr. Per Axelsson/Karlstad, Schweden: „Needs-related preventive programs for children and adults“ Prof. Dr. Alex Motsch/Göttingen: „Indikation und Technik der Goldhämmerfüllung – heute“ Prof. Dr. Vitus Stachniss/Marburg: „Neue Amalgame und ihre Verarbeitung“ Dr. Michael Noack/Berlin: „Die adhäsive Kompositfüllung im Front- und Seitenzahnbereich“ Die Mitgliederversammlung beschließt mehrere Gremien, die eine Liste von fachlich korrekten Begründungen zu GOZ-Einzelpositionen und Behandlungskomplexen erstellen sollen. Peter Engelhardt stellt einen Antrag zur Schaffung des Status einer „außerordentlichen Mitgliedschaft“ in der NEUEN GRUPPE, um neue, junge Mitglieder aufnehmen zu können, ohne das Mitgliedslimit erhöhen zu müssen. Die Neuwahl des Vorstandes bringt den satzungsgemäß vorgesehenen Wechsel des bisherigen Vizepräsidenten Peter Engelhardt zum Präsidenten und entsprechend wird der bisherige Präsident Eckard Jacobi Vizepräsident. Der langjährige Generalsekretär Franz Christians kandidiert aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr; so wird der bisherige Beirat Hans-Henning Ohlrogge zum neuen Generalsekretär gewählt. Peter Diedrich wird neues Beiratsmitglied. Alle Wahlen erfolgen einstimmig. Als neue Mitglieder werden Dr. Wolfgang Bolz, Dr. Eckart Fischer, Dr. Norbert Grosse, Dr. Wolfram Hahn und Dr. Rüdiger Thümmel aufgenommen, als Kandidaten Dr. Gisela Schulz-Brauns und Dr. Ulrich Englert. Zum bevorstehenden 25. Jubiläum wird die Herausgabe einer Festschrift erwogen, die ab dann fortgeführt werden soll. Zur Finanzierung sollen Mittel freigehalten werden. Um den zukünftigen Chronisten nicht übergebührlich zu belasten, soll jeder Präsident, beginnend mit Peter Engelhardt, die Jahre seiner Amtszeit beschreiben.

Hannover 22.11.1987

Im Anschluß an die Jahrestagung findet in Hannover ein Arbeitskurs statt: Franklin Scott Weine D.D.S. M.D.S./ Maywood, Illinois „Klinische Endodontie“.

Franklin Scott Weine DDS, MDS


92 ■■■ 1988

Das Jahr 1988 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Steffi Graf siegt in den 4 wichtigsten Tennisturnieren der Welt und wird so „Grand Slam“-Siegerin • George Bush wird Präsident der USA • Der Film „Der letzte Kaiser“ erhält 9 Oskars • In den USA wird erstmals eine gentechnisch manipulierte Maus patentiert • Ein „Jumbo-Jet“ stürzt nach einem Attentat auf die schottische Stadt Lockerbie • Bei einem Flugtag in Ramstein stürzt ein Düsenjäger einer Schaustaffel nach einer Kollision in der Luft brennend in die Zuschauermenge • Kurt-Georg Kiesinger, Franz-Josef Strauß, Enzo Ferrari und Gert Fröbe sterben

Die NEUE GRUPPE 1988

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Prof. Dr. J. Peter Engelhardt Dr. Eckard Jacobi Dr. Robert Jacoby Dr. Hans-Henning Ohlrogge Dr. Peter Beyer Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich Dr. Werner Fischer Prof. Dr. J. P. Engelhardt

KALENDER 10.–13.03.1988

PA-Seminar in Lembach

17.–23.03.1988

Dr. Robert Fadal/Texas: „Perfektionierung von Edelmetallgüssen“. Kurse und Vorlesung

12.–14.05.1988

Frühjahrstagung. Hotel Monrepos/Ludwigsburg

27.06.–01.07.1988

G. M. Kramer D.M.D./M. Nevins D.D.S.: „lntensivkurs klinische Parodontologie“ in Swampscott/Mass Dr. Wolfgang Bengel/Lorsch: Fotoseminar in der Praxis Dr. Mucko, Düsseldorf Zahntechnikermeister Stuck: „Gußtechnik – Linearisierung von Einbettmassen“ Dipl. Kfm. Dr. Venker: „Organisationsfragen der Praxis.“ Kurs für Mitarbeiter in Düsseldorf

04.–06.11.1988

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Industrieclub Düsseldorf Mitgliederstand am 31.12.1988: 86 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder


1988 ■■■ 93 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Das Kuckucksei der GOZ 88 ist ausgebrütet. Wir Zahnärzte waren von vornherein „als Opfer auserkoren und hatten somit in einem politischen Entscheidungsprozeß wenig Erfolgschancen“, wie es Eckard Jacobi vor der Hauptversammlung in Hannover im Vorjahr formulierte. Es wird sich zeigen, ob Nivellierung, Pauschalierung und Aufhebung der Vertragsfreiheit nicht letztendlich zu Einbußen der Behandlungsqualität für den Patienten führen. Auf Veranlassung des Vorstandes der NEUEN GRUPPE werden mehrere Arbeitsgruppen aus den Reihen der Mitglieder eine Liste fachlich korrekter Begründungen zu GOZ-Einzelpositionen erstellen.

04.–06.11.1988

Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung im Industrieclub Düsseldorf. Mitgliederstand am 31.12.1988: 86 aktive Mitglieder 3 Ehrenmitglieder

Lembach 10.–13.03.1988

Im März findet das inzwischen schon traditionelle Parodontologie-Seminar in Lembach statt. Pit Beyer hatte für die perfekte Organistion gesorgt. Für das nächste Jahr wird erwogen, ein zusätzliches Thema einzufügen; z. B. „Rhetorik“.

Düsseldorf 17.–23.03.1988

Im „Karl-Häupl-Institut“, Düsseldorf, veranstaltet Axel Bauer eine Kursreihe mit Einführungsvorlesung Dr. Robert Fadal „Perfektionierung von Edelmetallgüssen“. Viele Mitglieder der NEUEN GRUPPE nehmen wie in den ersten Tagen lerneifrig Wachsmesser, Gipsbecher und Gasbrenner zur Hand, um „learning by doing“ zu praktizieren. Der Kurs ist ein echter Gewinn!

Dr. Ohlrogge (links oben), Dr. Fadal (links) und Dr. Bauer (oben)


94 ■■■ 1988 Frühjahrstagung Ludwigsburg 12.–14.05.1988

Zur Frühjahrstagung ruft der Präsident aus Düsseldorf in sein Heimatländle BadenWürttemberg, ins Hotel Monrepos/Ludwigsburg. Das wissenschaftliche Programm wird mit Vorträgen aus den eigenen Reihen gestaltet. Rüdiger Butz: „Modifizierte Operationstechnik beim freien Schleimhauttransplantat mit Option für coronale Verschiebung“ Rose Marie Lohmiller: „Ästhetische Zahnheilkunde – Anspruch und Praxis“ Hans Arkenbout: „Ästhetische Restaurationen mit MIRAGE“ Bertold Meister: „Inlays und Onlays mit Keramik verblendet“ Meinhard Demeler: „Über die psychologische Beziehung zwischen Patient und Zahnarzt. Bericht über die Balint-Gruppenarbeit“ Jürgen Schmitter: „Die Bedeutung des Weisheitszahnes für den Gesamtorganismus“ Franz Christians: „Homöopathie in der zahnärztlichen Praxis“ Jörg Mutschelknauss: „Klinische Parodontologie in Swampscott“ Knud Schmidt-Diemel: „Der kombiniert festsitzend-abnehmbare Zahnersatz: ein Problem?“ Jochen Gieseler: „Langzeitbeobachtungen nach Anwendung von Teleskop- und Geschiebeverbindungen“ Eckard Jacobi: „Die neue GOZ- Eine Einführung“ Kaspar Lachmann: „Rationelles Laborprozedere bei Splints insbesondere der Schienentherapie nach Tore Hansson“ Eckhart Fischer: „Accu Fast System 1“ Ludwig Koller: „Optimierung der Praxis - EDV-Einsatz zur Funktionsdiagnostik“ Horst D. Ziegler: „Das Zest- und Dyna-System in der Praxis“ Die breite Themenpalette teils faszinierender Referate, die den Teilnehmer gedruckt in Kurzform zur Verfügung stehen, findet großen Anklang. Bedauert wird von den Organisatoren die mangelnde Einhaltung der vorgegebenen Redezeit. Die Fürsorge des Präsidenten für sein „Volk“ zeigt sich in der Schaffung eines „Kongreßordners“ mit grünem Umschlagdeckel als Leitfarbe aller künftigen Kongresse, Seminare und Kurse der NEUEN GRUPPE. Alle Unterlagen lassen sich darin übersichtlich sammeln und wiederfinden. Das Rahmenprogramm ermöglicht fachlichen Gedankenaustausch im persönlichen Gespräch und wichtige Entspannung bei Spaziergang, Radeltour und erstmalig Golfturnier, von Monika und Eckhart Fischer perfekt organisiert. Im Burghof unter freiem Himmel finden Kämpfer und Nichtsportler stimmungsvoll zusammen.

Swampscott 27.06.–01.07.1988

Das schon lange im voraus ausgebuchte Seminar Kramer/Nevins: „Klinische Parodontologie“ in Swampscott/Mass bringt für alle Teilnehmer wieder einen großen fachlichen Gewinn und volle Zufriedenheit. Klaus Haberkorn fertigt einen schriftlichen Bericht an. In der Praxis von Kasimir Mucko organisiert Jürgen Schenck mit Dr. Wolfgang Bengel einen „Fotokurs zur Arbeits-Dokumentation“. Der Zahnarzt Bengel zeigt sich als Fast-Profi-Fotograf und kann fundierte praktische Erfahrung vermitteln. Eine Wiederholung des Kurses mit einigen speziellen Fragestellungen wird verabredet. Werner Fischer ist mit dem von ihm veranstalteten Kurs mit Zahntechnikermeister Stuck „Gußtechnik – Linearisierung von Einbettmassen“ nicht sehr glücklich, da die z. T. unzureichenden Arbeitsunterlagen das bei der NEUEN GRUPPE übliche Qualitätsniveau in Frage stellen.


1988 ■■■ 95 Großen Anklang findet in Düsseldorf der Kurs für Praxismitarbeiter: K. Venker „Organisationsfragen der Praxis“, obwohl wegen der sehr zögerlichen Anmeldung die Veranstalter in großer Sorge waren, den Kurs überhaupt durchführen zu können.

22. Jahrestagung Düsseldorf 04.–06.11.1988

MODERNE KONZEPTE BIOLOGISCHER GRUNDLAGEN UND KLINISCHER RELEVANZ DER PROTHETISCH-RESTAURATIVEN VERSORGUNG DES FREIENDLÜCKENGEBISSES Die Jahrestagung mit Jahreshauptversammlung findet vom 4.–6.11.88 im Industrieclub Parkhotel in Düsseldorf statt. Die Referenten sind: Univ.-Doz. Med. Rat Dr. R. Slavicek/Wien: „Physiologie und Dynamik der Teilprothese – biologische Grundlagen und ihre klinische Relevanz“ Prof. Dr. K. Donath/Hamburg: „Histologie der Pfeilerzähne und des zahnlosen Prothesenlagers“ Prof. Dr. Dr. P. Fuchs: „Sekundäre Schienung des Restgebisses durch teleskopierenden Zahnersatz“ Dr. C. Marinello/Zürich: „Die extrakoronale Verankerung in der Teilprothetik – konventionell oder adhäsiv?“ Dr. A. Kirsch/Filderstadt: „Enossale Abstützung für fixen Zahnersatz – der Stand heute“ Prof. Dr. U. Belser/Genf: „Die Extensionsbrücke – eine echte Alternative?“

Titelblatt des Programmheftes


96 ■■■ 1988 Prof. Dr. Dr. H. Spiekermann/Aachen: „Dentale und enossale Verankerung von abnehmbarem Zahnersatz“ Die gründliche Standortbestimmung war notwendig. Die zahnärztliche Prothetik befindet sich im Wandel. Zunehmend werden ästhetische und „Komfort“-Fragen in den Vordergrund gestellt. Die in funktioneller Hinsicht oftmals befriedigendere Versorgung mit herausnehmbarem Zahnersatz wird vom Patienten häufig abgelehnt. Implantate sind fester Bestandteil des Behandlungsspektrums geworden. Das Rahmenprogramm und der Theaterbesuch in der „Komödie“ sorgen für willkommene Entspannung. Die Hauptversammlung bringt als Hauptpunkt die Verabschiedung einer aktualisierten Satzung. Sie enthält den Status einer „außerordentlichen Mitgliedschaft“ und ändert den Aufnahmemodus, um den Kreis der Mitglieder nicht zu groß werden zu lassen. Hierbei wird den Bürgen eine höhere Verantwortung auferlegt. Die Vorstandsneuwahlen ergeben das Ausscheiden des Vizepräsidenten Eckard Jacobi und die Wahl seines Nachfolgers Hans-Henning Ohlrogge. Damit wird die Position des Generalsekretärs vakant, in die Jochen Gieseler als Beisitzer einstimmig gewählt wird. Als neue Mitglieder werden Gisela Schultz-Brauns und Ulrich Englert eingeführt, als neue Kandidaten bestehen Rolf Herrmann, Jürgen Koob und Hans-Georg von der Ohe die strenge Wahl. Für das Ehrenmitglied Arne G. Lauritzen hat der Sekretär ein Emblem anfertigen lassen und es ihm als Geburtstagsgeschenk zum 80. überreicht. Die NEUE GRUPPE trifft sich neuerdings anläßlich der Tagungen der großen wissenschaftlichen Fachgesellschaften zu einem gemeinsamen Mittagstisch: Aktuelle Information, Treffen von Freunden, Gedankenaustausch. Diese Treffen werden vor Ort von einem Mitgied organisiert.

Personalia

Bei der Jahrestagung der DGP wird Heinz Erpenstein als Präsident wiedergewählt. In der Privatzahnärztlichen Vereinigung (PZVD) geht die Präsidentschaft an Jochen Schulz-Bongert über.


1989 ■■■ 97

Das Jahr 1989 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die letzten sowjetischen Truppen, die seit 1979 Afghanistan besetzt hatten, verlassen das Land • Der völlige Zusammenbruch der DDR und der Fall der Mauer ist die politische Weltsensation • In der Volksrepublik China werden sind auf dem „Platz des himmlischen Friedens“ Demonstranten von Panzern niedergewalzt • Der Friedensnobelpreis geht an den 14. Dalai Lama • Vor der Südküste Alaskas läuft der mit 206.000 Tonnen beladene Tanker „Exxon Valdez“ auf ein Riff • Salvador Dali stirbt in Figueras/Spanien

Die NEUE GRUPPE 1989

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Prof. Dr. J. Peter Engelhardt Dr. Hans-Henning Ohlrogge Dr. Robert Jacoby Dr. Jochen Gieseler Dr. Peter Beyer Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich Dr.Werner Fischer Prof. Dr. J. P. Engelhardt

KALENDER, 28.–29.01.1989

Dr. Stephan Kampschulte/München: „Notfall-Medizin.“ Kurs im Schwabinger Krankenhaus München

09.–12.03.1989

Dr. Gundolf Meyer-Hentschel/Saarbrücken-Scheidt: „Zeitorganisation.“ Vortrag innerhalb des Lembach-Seminars Dr. Manfred Pfeiffer/Düsseldorf: „EDV-unterstützte Verwaltung.“ Mitarbeiterkurse in Düsseldorf

07.–08.04.1989

Prof. Dr. J. Lindhe/Philadelphia/Prof. Dr. Flores de Jacoby/Marburg: „Guided tissue regeneration.“ Seminar in Marburg

25.–27.05.1989

Frühjahrstagung im Edwin-Scharff-Haus/Neu-Ulm

16.–17.06.1989

Prof. Dr. Dr. R. Ewers/Kiel: „Klinik der Kiefergelenkserkrankungen“. Klinische Tage in Kiel

26.–30.06.1989

G.M. Kramer D.M.D./M. Nevins D.D.S./Swampscott: „Klinische Parodontologie“ Intensivkurs in Swampscott/Mass., USA

01.–02.09.1989

Horst Rückle: „Erfolgreiches Praxismanagement“. Kurs organisiert von Dr. Walter Schneider

04.–07.10.1989

Prof. Dr. U. P. Saxer/Zürich: „Betreuung des Recall-Patienten“. Mitarbeiterkurs in Zürich

26.–28.10.1989

Gemeinsame Jahrestagung mit der „Studiengruppe für Restaurative Zahnheilkunde“ und dem „Zahnärztlichen Arbeitskreis Kempten“. Jahreshauptversammlung im Hotel „Rheinpark Plaza“ in Neuss


98 ■■■ 1989 10.–11.11.1989

Prof. Dr. Graf von Keyserlingk/Aachen: Kurs in Aachen. „Anatomie des Gesichtsschädels“

24.–25.11.1989

Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich/Aachen: „Präprothetische Kieferorthopädie“. Kurs in Aachen Mitgliederstand am 31.12.1989: 90 aktive Mitglieder 2 inaktive Mitglieder   4 Ehrenmitglieder

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN München 20.–22.01.1989

Der erste Kurs im Jahr ist gleich ein Erfolg: Dr. Stephan Kampschulte: „Notfallmedizin“.

Lembach 09.–12.03.1989

In Lembach bekommen die Kursteilnehmer dann beigebracht, wieviel Zeit sie eigentlich haben könnten, wenn sie diese ordentlich planten: Dr. Gundolf Meyer-Hentschel: „Zeitorganisation“ Der Referent selbst ist das anschauliche Beispiel seiner Maxime. Menschlich versöhnlich ist dann, dass das hervorragende Abendessen im „Cheval blanc“ seine Planung gründlich durcheinanderbringt.

Düsseldorf

Marburg 07.–08.04.1989

Frühjahrstagung Neu-Ulm 25.–27.05.1989

Großen Anklang finden die Mitarbeiterkurse zur Anwendung des „Zahnarzt-­ Rechner“-Programms. Dr. Manfred Pfeiffer: „EDV-unterstützte Verwaltung. Abrechnung, Heil- und Kostenpläne, Textprogramme“ „Klinische Tage“ sind eine neue Form, intensiv fachliche Fortbildung zu erfahren. Hochschullehrer und Mitarbeiter sollen an ihren Abteilungen kleineren Gruppen ihre tägliche Arbeit vorstellen. In Marburg findet der Kurs: Prof. Dr. J. Lindhe/Prof. Dr. Flores de Jacoby, D.D.S.: „New Attachment formation in the human periodontium by guided tissue-regeneration“ statt. Der Kurs ist mit 25 Teilnehmern voll belegt und sehr informativ. Wie schon im letzten Jahr zieht es den Düsseldorfer Präsidenten zur Frühjahrstagung wieder ins Schwabenländle, diesmal in die alte Reichshauptstadt, ins EdwinScharff-Haus in Neu-Ulm. Das wissenschaftliche Programm wird wieder vollständig von Vorträgen aus den eigenen Reihen getragen. Im einzelnen sprechen: Götz K. Siebert: „NE-Legierungen“ Wolfram Hahn: „Ist die Pinledge-Verankerung durch die Maryland-Brücke abgelöst?“ Kasimir Mucko: „Stiftverankerungen in der restaurativen Zahnheilkunde“ Helge Richter: „Vollkeramische Frontzahnbrücken“ Knud Schmidt-Diemel/Kai Schmidt-Diemel: „Verbesserung der Paßgenauigkeit von Gußobjekten durch Modellgußverfahren“ Ernst-Helmut Pruin: „Über ein aussichtsreiches Verfahren zur Stabilisierung der totalen UK-Prothese“ Rüdiger Thümmel: „Berufsbedingte Haltungsschäden des Zahnarztes“ Rainer Schluckebier: „Instrumentarium einmal anders“ Rose Marie Lohmiller: „Die Interplak-Zahnbürste“ Walter Schneider: „Rationeller Computereinsatz bei Kostenplan und Rechnungslegung im Privatbereich“ Klaus Dusemund: „Die Seidenstraße, ein touristisches Abenteuer“


1989 ■■■ 99 Ralf Mutschelknauss: „Parodontologische Aspekte bei restaurativen Arbeiten im Wandel der Zeit“ Heinz Erpenstein: „Die chirurgische Kronenverlängerung“ Arne Hertzog: „Überprüfung der Klett-Computerwerte für den Stuart-Artikulator und der Einfluß von Pro-, Re-, Sur- und Detrusion auf die gefundenen Werte“ Jürgen Dapprich: „Elektronische Registrierung und das Reproduzieren der UK-Bewegungen auf die Lee-, SAM- und Stuartsysteme“ Heinz Mack: „Elektronische Registrierung mit Axiotron“ Alfred Beck: „Das okklusale Trauma – nur okklusal?“ Hans-Henning Ohlrogge: „Untersuchungen zum Periotest-Verfahren“ Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung kommt neben Rück- und Ausblicken auf Kurse eine Diskussion über die letzte Satzungsänderung auf. Der Punkt „außerordentliche Mitgliedschaft“ müsse noch einmal überdacht werden. Außerdem wird erwogen, die Vielzahl der angebotenen Kurse wieder zu reduzieren. Das Rahmenprogramm bringt neben dem Besuch des Brotmuseums und der Fahrt in den schwäbischen Barock die generöse Einladung in die Proszeniumslogen- Wohnung der Familie Mösch; ein wunderschöner, unvergeßlicher Abend. Rolf Hermann hat ein Golfturnier vorbereitet, bei dem sich viele Mitglieder im sportlichen Wettkampf messen.

Kiel 16.–17.06.1989

„Klinische Tage“ diesmal in Kiel im Klinikum der Christian-Albrechts-Universität.

Swampscott 26.–30.06.1989

„Klinische Tage“ in Swampscott/Mass.: G.M. Kramer/D.M.D./M. Nevins D.D.S. „Klinische Parodontologie“

Prof. Dr. Dr. R. Ewers/Dr. A. Bumann/Dr. St. Kopp: „Klinik der Kiefergelenkerkrankungen, Diagnostik – konservative/chirurgische Therapie“

Wieder ein großer Erfolg und spontane Anmeldung für den Kurs im nächsten Jahr. Ralf Mutschelknauss bekommt seine Warteliste einfach nicht leer.

Böblingen 01.–02.09.1989

Walter Schneider veranstaltet in Böblingen: Horst Rückle: „Erfolgreiches Praxismanagement“. Der Kurs wird sehr positiv aufgenommen, die sozialpolitische Entwicklung nach dem „Blüm-Bauch“ zwingt den Zahnarzt, sich auch als Manager zu verstehen. Walter Schneider berichtet anschaulich über Grenzen und Möglichkeiten der praktischen Umsetzung.

Aachen 29.09.1989 Zürich 04.–10.10.1989 23. Jahrestagung Neuss 26.–28.10.1989

Anläßlich der DGP-Tagung in Aachen treffen sich die anwesenden Mitglieder der NEUEN GRUPPE zum gemeinsamen Mittagstisch. Für die Praxismitarbeiterinnen gibt es einen hochinteressanten Kurs in Zürich: Prof. Dr. U. Saxer: „Die Betreuung der Recallpatienten“

PROGRESSIVE ZAHNHEILKUNDE IN DIAGNOSTIK + THERAPIE Die Jahrestagung wird in diesem Jahr erstmalig gemeinsam mit zwei weiteren, von Zahnärzten gegründeten und getragenen Fachgesellschaften durchgeführt. Zum einen konnte damit der Zwickmühlensituation vieler, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen zu müssen, begegnet werden. Zum anderen bot die zu erwartende höhere Teilnehmerzahl finanziell die Möglichkeit, durch mehrere Referenten ein umfassenderes Themenspektrum anbieten zu können. So treten denn als Veranstalter die NEUE GRUPPE, die Studiengruppe für Restaurative Zahnheilkunde und der Zahnärztliche Arbeitskreis Kempten auf zur gemeinsamen Jahrestagung in Neuss. In Ganz- und Halbtagsseminaren, Table clinics und Vorträgen im Plenum werden Themen angesprochen, in denen „sich etwas tut“:


100 ■■■ 1989 Prof. Dr. Heiner Weber/Dipl. Ing. Jürgen Geis-Gerstorfer/Tübingen: „Keramische Restaurationen mit oder ohne metallischer Substruktur?“ Herbert T. Shillingburg D.D.S./Oklahoma-City Gianfranco Carnevale M.D., D.D.S./ Bologna: „The treatment of multirooted Teeth with interradicular Lesions – a comprehensive View and a retrospective Analysis“ Harold M. Shavell D.D.S./Chicago, USA: „Mastering the Art of Tissue Management for maximum Aesthetics“ Prof. Dr. K. M. Lehmann/Marburg: „Abformmaterialien und Abformmethoden für festsitzenden Zahnersatz“ Masahiro Kuwata/Tokio, Japan: „Ceramcis 1989“ Prof. Mariano Rocabado/Santiago, Chile: „Skeletal Malposition and cranio-mandibular Disorders – an interdisciplinary Problem?“ Dianne Rekow D.D.S.PhD/Minneapolis, USA: „Computer Generated Restoration – The Minnesota System“ Ronald E. Goldstein D.D.S./N.W.-Atlanta, Georgia Prof. Dr. Thorkild Karring/ Aarhus, Dänemark: „Guided Tissue Regeneration - New Perspectives for Periodontal Treatment“ Franklin S. Weine D.D.S., M.S.D./Maywood, Illinois: „Endodontics in the 21st Century“ Prof. Dr. Jörg R. Strub/Freiburg: „Prothetische Versorgung des Lückengebisses – Behandlungskonzepte der 90er Jahre“ Dr. Alexander Gutowski: „Abformproblematik bei kombiniert festsitzendem-abnehmbarem Zahnersatz“ Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich: „Die orthodontische Behandlung Erwachsener“ Prof. Dr. Kurt Gausch/Innsbruck: „Fronteckzahnführung bei Vollprothesen, wissenschaftliche Grundlagen und Klinik“ Prof. Dr. Georg Meyer/Göttingen: „Kiefergelenk-Registrierverfahren – eine kritische Wertung“ Dr. Dr. A. Hüls/Göttingen: „Zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Kiefergelenks aus der Sicht einer erweiterten radiologischen Bildgebung“ Prof. Dr. Dr. R. H. Reich/Hannover: „Perspektiven der funktionellen Kiefergelenkchirurgie“ 30 Table Clinics, die ausschließlich von Mitgliedern der drei ausrichtenden Vereinigungen gegeben werden, zeigen die praktisch klinische Umsetzbarkeit aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Ausstellung von 61 Firmen des Fachhandels glänzt mit Bekanntem und Allerneuestem unseres Berufes. Werner Fischer erhält den Tagungsbestpreis der Table Clinics. Die stimmungsvolle Eröffnung des Festabends geschieht durch die meisterliche Darbietung des Forellenquintetts durch die Kollegen Alex Motsch, Günter Staehle, Rudolf Mercy, Wolfgang Umland und Hans-Dieter Märtterer. Nun sage noch einer, das Hörvermögen der Zahnärzte leide durch das Turbinengepfeife.


1989 ■■■ 101 Jahreshauptversammlung 25.10.1989

Die ordentliche Jahreshauptversammlung findet am 25.10.89 statt. Der Vorstand wird wie folgt gewählt: Präsident: Hans-Henning Ohlrogge; Vize: J. Peter Engelhardt; Schatzmeister: Robert Jacoby; Generalsekretär: Jochen Gieseler; Beisitzer: Peter Beyer, Peter Diedrich, Werner Fischer. Auf Vorschlag des Präsidenten wird von der Versammlung wegen seiner großen Verdienste um die NEUE GRUPPE Dr. Kasimir Mucko zum Ehrenmitglied ernannt. Als neue Mitglieder werden Dr. Rolf Hermann, Dr. Jürgen Koob und Dr. Hans-Georg von der Ohe aufgenommen. Zur Mitgliedschaft vorgeschlagen sind Dr. Wolfram Bücking, Dr. Hannelore Dechant, Dr. Dr. Rolf Klett. Sie werden nach Wahl mit Zweidrittel-Mehrheit ebenfalls als neue Mitglieder aufgenommen. Zum Thema „Außerordentliche Mitgliedschaft“ wird der Status einer „Inaktiven Mitgliedschaft“ diskutiert und als Satzungsänderung zusätzlich beschlossen. Kurt Fischer und Günter Staehle machen davon Gebrauch.

Aachen 10.–11.11.1989

Hans-Henning Ohlrogge organisiert einen Kurs in Aachen: Prof. Dr. Graf von Keyserlingk „Anatomischer Präparierkurs des Gesichtsschädels“.

Aachen 24.–25.11.1989

Lange geplant, gut besucht und begeistert aufgenommen wird der Kurs unseres Mitgliedes und Freundes Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich „Präprothetische Kieferorthopädie und orthodontische Maßnahmen zur Unterstützung der Parodontaltherapie“.

Ehrungen

Dr. Kasimir Mucko wird zum Ehrenmitglied der NEUEN GRUPPE ernannt. Dr. Dr. Heinz Erpenstein erhält die Hermann-Euler-Medaille. Heinz Mack und Dr. Hans- Henning Ohlrogge erhalten den Jahresbestpreis der DGZMK.

Personalia

Dr. Peter Beyer, Dr. Hans Feilner und Prof. Dr. Alex Motsch werden in das Direktorium der APW gewählt. Dr. Norbert Grosse ist im Vorstand der KZBV und 2. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Funktionsdiagnostik innerhalb der DGZMK. Dr. Jürgen Koob wird als Generalsekretär der DGP wiedergewählt, Dr. Wolfgang Bolz wird Schatzmeister der DGP. Dr. Dr. Heinz Erpenstein und Dr. Hans- Georg von der Ohe kommen in den Beirat der DGP.


102 ■■■ 1990

Das Jahr 1990 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Im März finden in der DDR nach 40 Jahren der sozialistischen Herrschaft die ersten freien Wahlen statt • Der südafrikanische Bürgerrechtler Nelson Mandela wird nach über 27 Jahren aus der Haft entlassen • Am 3. Oktober erfolgt die Wiedervereinigung Deutschlands • Bei den ersten Bundestagswahlen nach der Wiedervereinigung erringt die CDU/FDP-Koalition unter Helmut Kohl einen überzeugenden Sieg • George Bush wird amerikanischer Präsident • Der Irak besetzt Kuwait • Deutschland wird nach einem 1:0-Sieg über Argentinien Fußball-Weltmeister • Herbert Wehner stirbt in Bonn

Die NEUE GRUPPE 1990

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Dr. Hans-Henning Ohlrogge, Aachen Prof. Dr. J. Peter Engelhardt, Düsseldorf Dr. Robert Jacoby, Marburg Dr. Jochen Gieseler, Köln Dr. Peter Beyer, Düsseldorf Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich, Aachen Dr. Werner Fischer, Braunschweig Dr. Hans-Henning Ohlrogge

KALENDER 28.01.1990 16.–17.02.1990

Dr. Kurt Fischer vollendet sein 80. Lebensjahr. IMZ Implantatkurs in Filderstadt

28.02.1990

Dr. Peter K. Thomas, Ehrenmitglied seit 1975, stirbt 76jährig in Los Angeles.

10.03.1990

Kurs zur Elektromyographie mit dem „Muscle-Balance-Monitor“ in Aachen

06.–07.04.1990 27.04.–02.05.1990 09.06.1990

Seminar „Aktuelle Zahnheilkunde in Deutschland“ in Dresden Frühjahrstagung in Schenna/Meran Kurs in Würzburg zur „Communication between the Oral Cavity and the Dental Pulp“

15.–16.06.1990

Kurs für Praxismitarbeiterinnen in Hannover zur Oralprophylaxe

15.–19.10.1990

Parodontologisches Intensivseminar in Swampscott/USA

20.–23.10.1990

Seminar in Dallas/USA zur heutigen Zahnheilkunde in den USA

02.–04.11.1990

24. Jahrestagung in Aachen Mitgliederstand am 31.12.1990: 91 aktive Mitglieder 13 inaktive Mitglieder   3 Ehrenmitglieder   5 außerordentliche Mitglieder


1990 ■■■ 103 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Filderstadt 16.–17.01.1990

Los Angeles 28.02.1990

Aachen 10.03.1990

Dresden 06.–07.04.1990

Dr. Kirsch und Dr. Ackermann/Filderstadt zeigen am 16./17. Januar in ihrer Praxis eindrucksvoll „IMZ-Implantate“ und funktionelle Suprakonstruktionen. Durch theoretische Abhandlungen und viele Patientendemonstrationen können sich die Teilnehmer vom erfolgreichen Einsatz der Implantate und von störungsfreien Langzeitergebnissen überzeugen. Dr. Peter K. Thomas, Ehrenmitglied seit 1975, stirbt 76jährig in Los Angeles. Mit Peter K. Thomas verliert die NEUE GRUPPE am 28. Februar nicht nur eines ihrer Ehrenmitglieder, sondern einen ihrer herausragenden Lehrer und einen väterlichen Freund. Dr. Axel Bauer und Dr. Alexander Gutowski widmen ihm einen Nachruf. Auf der Grundlage elektromyographischer Untersuchungen von Dr. Naeye aus der Abteilung Prof. Hansson, Amsterdam, wurde der „Muscle-Balance-Monitor“ als Gerät entwickelt. Durch den Seitenvergleich der Muskelpotentiale von Masseter und Temporalis kann auf funktionelle Störungen bzw. den Therapieverlauf geschlossen werden. Neuen Entwicklungen gegenüber stets aufgeschlossen, lädt die NEUE GRUPPE Dr. Naeye am 10. März zu einem Demonstrationskurs in die Praxis Ohlrogge nach Aachen ein. Trotz anfänglicher Störungen durch elektrische Felder in den Behandlungsräumen zeigen die Versuche, die die Teilnehmer gegenseitig vornehmen, interpretierbare Ergebnisse. Dennoch bleiben viele Fragen offen.

AKTUELLE ZAHNHEILKUNDE IN DEUTSCHLAND Der Zusammenbruch der DDR und die Öffnung der Grenzen bringt auch für die Zahnärzteschaft große Veränderungen. Der Präsident der NEUEN GRUPPE regt ein Seminar in der noch bestehenden DDR an, um den persönlichen und fachlichen Dialog mit den dortigen Kollegen wieder aufzunehmen. Der Vorschlag findet breite Resonanz und tatkräftige Unterstüzung insbesondere durch Dr. Peter Beyer auf der hiesigen Seite und die Abteilung von Prof. Staegemann sowie Frau Dr. Ute Koch in Dresden. Telefonieren ist kaum möglich, es dauert Stunden bis eine Verbindung zustande kommt. So reist der Präsident dreimal zur Vorbereitung in die DDR und trifft immer wieder auf neue Überraschungen. Schließlich findet am 6./7 April das Seminar „Aktuelle Zahnheilkunde in Deutschland“ in den Räumen der Medizinischen Akademie „Carl-Gustav-Carus“ in Dresden statt. Die Veranstaltung beginnt mit einem Begrüßungsabend im „Meissener Weinkeller“. Herr H. W. Haase vom QUINTESSENZ-Verlag hat dankenswerterweise die Kosten für diesen Abend übernommen und so die Kasse der NEUEN GRUPPE entlastet. 120 Teilnehmer aus Ost und West hören interessante Vorträge von Referenten aus Dresden und Mitgliedern der NEUEN GRUPPE. Die Herren Prof. Nossek, Prof. Staegemann, Prof. Harzer, Dr. Loges, Dr. Köhler, Doz. Dr. Fröhlich und Dr. Päßler, alle Dresden, geben einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aktivitäten der Medizinischen Akademie. Es wird über die Wirkung des Zink auf Plaque und Gingiva, die endodontische Implantation, die chirurgisch-kieferorthopädische Einordnung retinierter Eckzähne und die Erfahrung mit dem „Pro-BondSystem“ ebenso berichtet wie über Metallkorrosionen, Erfahrungen zur Kryotherapie und zum Problem der Lippen- und Schleimhautkarzinome. Die Referenten der NEUEN GRUPPE Prof. Flores de Jacoby, Prof. Engelhardt, Prof. Mutschelknauss, Dr. W. Fischer, Dr. Dr. Klett, Dr. Ohlrogge und Dr. Schmidt-Diemel berichten aus ihren fachlichen Schwerpunktbereichen. In einem eindrucksvollen Referat spricht Dr. Lux, Düsseldorf, u. a. über die sozialpolitische Entwicklung in der Bundesrepublik und richtet den dringenden Appell an die Zuhörer, die Chance des Neubeginnes zu nutzen und die Fehler des westlichen Systems zu vermeiden.


104 ■■■ 1990

Hörsaal der ­Medizinischen A ­ kademie Dresden Die Veranstaltung ist von einer Fachausstellung begleitet, die von der „Quintessenz“ veranstaltet wird. Der Hauptgewinn des Treffens in Dresden, das mit einem fröhlichen Abend im „Meissener Weinkeller“ beginnt, ist die Vielzahl neugeknüpfter Kontakte, und das „Brechen des Eises“. So können die alten und neuen Kollegen Hoffnung schöpfen. Beim festlichen Abend im „Dresdener Hof“ wird bewußt auf den Tanz verzichtet, um den 140 Gästen die Möglichkeit zu geben, die persönlichen Kontakte zu vertiefen. Eine Band unter der Leitung von Michael Fuchs, ein Pantomime und kabarettistische Einlagen von Monika Hildebrandt und Justus Fritsche geben dem Abend einen fröhlichen Rahmen. Peter Beyer hatte sowohl den Kontakt zu den Künstlern hergestellt, der Hotelküche Anregungen für den Festabend gegeben, als auch dafür gesorgt, dass alle Interessenten Karten für die „Semper Oper“ oder das Schauspielhaus erhielten. Ein kleiner Kreis von Freunden hatte die Gelegenheit, Elbtalweine in einem sehr kühlen privaten Weinkeller in Meißen zu verkosten.

Frühjahrstagung Schenna/Meran 27.04.–01.05.1990

Dem seit langem bestehenden Vorschlag Dr. Fritz Singers folgend und wegen des günstig langen Wochenendes findet die Frühjahrstagung vom 27. April bis 1. Mai in Schenna oberhalb Merans statt. Die zum Teil sehr lange Anreise der Teilnehmer wird entschädigt durch ein vielfältiges wissenschaftliches Programm, sonnigstes Frühjahrswetter und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Das wissenschaftliche Programm wird überwiegend von Mitgliedern der NEUEN GRUPPE, aber auch von Gastreferenten bestritten, die den fachlichen Bezug zu Italien herstellen. Im einzelnen wird folgendes Programm vorgetragen: Dr. Mumelter/Bozen: „Zahnheilkunde an einer Schnittstelle Europas“ Dr. Guldener/Bern: „Endodontische Notfälle“ Dr. Englert/Leonberg: „Fachübergreifende Behandlungsplanung“ Dr. Haberkorn/Würzburg: „Quo vadis – hinge axis“ Dr. Niggebrügge/Düsseldorf: „Computergestützte Kiefergelenksdiagnostik mit CARDIAX“


1990 ■■■ 105 ZA Sebald/München: „Die Auswertung des schräglateralen Röntgenbildes des Kiefergelenkes“ Dr. Schneider/Böblingen/Dr. Pfeiffer, London: „Datenverarbeitung in der Praxis – optimal genutzt?“ Dr. Dr. B. Singer/Meran: „Einschleifen im natürlichen Kauorgan – mein Konzept“ Prof. Borea/Bologna: „Möglichkeiten der orthodontischen Behandlung Erwachsener“ Dr. Schulz-Bongert/Düsseldorf: „Erfahrungen mit der GOZ 88“ Frau Dr. Schulz-Brauns/München: „FGP – ein praxisnahes Konzept“ Dr. Hertzog/Aachen: „Personalmanagement“ Dr. Koob/Hamburg: „Hemisektion und Prämolarisierung“ Dr. Bolz/München: „Erfahrungen mit enossalen Implantaten nach Brånemark“ Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung wird u. a. kontrovers über die gemeinsam mit der APW geplante Frühjahrstagung 91 diskutiert, insbesondere weil die Eigenständigkeit der NEUEN GRUPPE in Gefahr gesehen wird. Schließlich siegt die Einsicht, dass die NEUE GRUPPE durch räumliche und konsequent zeitliche Trennung 1991 zu einer Frühjahrstagung in ihrem Sinne kommen wird, ohne den Mitgliedern ein zusätzliches fachliches Wochenende aufzubürden. Ein fröhlicher Begrüßungsabend im „Allgunder Weinkeller“, zu dem die Familien Singer einladen, ein Empfang im Schloß in Schenna mit anschließendem Festball, Vortrag zu Südtirol und Wanderung, der Abschlußabend in Schloß „Ringberg“ und ein Reisebericht über das Nanga Parbat Gebiet, als Multi-Media-Show von Jürgen Dapprich vorbereitet, bilden einen abwechslungsreichen Rahmen der Frühjahrstagung. Der Präsident dankt ganz besonders Fritz Singer und seiner Familie, die diese Tagung ganz hervorragend betreut haben.

Würzburg 09.06.1990

Am 9. Juni findet in der Zahnklinik Würzburg in Zusammenarbeit mit der Abteilung von Prof. Klaiber ein Kurs mit Prof. Dr. Martin Brännström/Stockholm statt. Der Referent folgt einer Einladung der NEUEN GRUPPE und trägt vor 40 Teilnehmern seine aktuellen und faszinierenden Forschungsergebnisse zum Problem der Dentinwunde und zur Hydrodynamik der Pulpa vor. Dr. Reinhardt Winkler/Bielefeld schreibt einen umfangreichen Bericht in der „Zahnarztwoche“.

Hannover 15.–16.06.1990

Der Bedarf an qualifizierten Praxismitarbeiterinnen, insbesondere zur Sicherung einer korrekten Vor- und Nachsorge, wird immer größer. Diesem Umstand Rechnung tragend, veranstaltet die NEUE GRUPPE am 15./16.Juni mit Frau Iris Jacobi und ihren Mitarbeiterinnen in Hannover ein Intensivseminar zur Individualprophylaxe. Der gewissenhaft vorbereitete Kurs findet großen Anklang, so dass Fortsetzungen geplant werden.

München 13.–15.09.1990

Jahrestagung der DGP in München Das Programm der Tagung der DGP in München leitet Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschel­ knauss mit einem vielbeachteten, kritisch-konstruktiven Referat zur Geschichte der ARPA/DGP ein. Die Vorstandswahlen bestimmen Frau Prof. Dr. Flores de Jacoby, Marburg, ao. Mitglied der NEUEN GRUPPE, zur Präsidentin. Generalsekretär wird Dr. Wolfgang Bolz, München. In den Beirat werden Dr. Hans-Georg von der Ohe, Bielefeld, und Dr. Walter Schneider, Böblingen, gewählt. Alle drei Kollegen sind Mitglieder der NEUEN GRUPPE. Dr. Dr. Heinz Erpenstein scheidet nach 20 Jahren erfolgreicher DGP-Vorstandstätigkeit ebenso aus wie Dr. Jürgen Koob, Hamburg.

Swampscott 15.–19.10.1990

Vom 15.–19. Oktober findet das erfolgreiche PA-Seminar in der Praxis Dr. Kramer und Dr. Nevins in Swampscott/Mass./USA statt. Beeindruckende klinische Demonstrationen wechseln sich mit Referaten ab. Die Teilnehmer sind begeistert.


106 ■■■ 1990 Dallas 20.–23.10.1990

24. Jahrestagung Aachen 02.–04.11.1990

Vom 20.–23. Oktober schließt sich ein Besuch der NEUEN GRUPPE in Dallas an. Die mitreisenden Kollegen haben die Möglichkeit, in herausragenden Praxen zu hospitieren, so bei Dr. Clifford Ochsenbein, Dr. Thomas Dawson, Dr. David Hildebrand, Dr. Steven Sims und Dr. James Shadle. Bei einer abschließenden Diskussion mit allen Referenten und Teilnehmer im „Petroleum-Club“ in Fort Worth dankt Dr. Ohlrogge als Präsident der NEUEN GRUPPE allen Referenten, besonders aber Dr. Dan Loughlin, der wesentlichen Anteil an der Organisation des Seminars hatte. Einige Kollegen nutzen die Gelegenheit zur Teilnahme an der Jahrestagung der „American Academy of Periodontology“ (AAP) in Dallas.

SPEKTRUM DER ZAHNÄRZTLICHEN ÄSTHETIK – EIN HEIßES THEMA Die Anmeldungen zur 24. Jahrestagung sprengen alle Rahmen! Thema und Referenten scheinen anzusprechen. Die Tagung des Vorjahres hat offensichtlich den Bekanntheitsgrad der NEUEN GRUPPE erheblich gesteigert. So kann der Präsident am 2. November nahezu 400 Tagungsgäste im „Eurogress“ Aachen begrüßen, darunter erfreulicherweise 33 Kolleginnen und Kollegen aus der ehemaligen DDR. Ein Empfang durch den Bürgermeister Aachens, Herrn Dieter Philipp, im historischen Rathaus und ein Festabend im Hotel „Quellenhof“ sind Höhepunkte des Rahmenprogrammes. Das wissenschaftliche Programm gibt einen hervorragenden Einblick in alle Bereiche der zahnärztlichen Asthetik: Prof. Hausamen/Hannover: „Aktuelle Möglichkeiten der wiederherstellenden Kieferchirurgie“ Prof. Seibert/Philadelphia: „Periodontal Procedures to Improve Esthetics in Problem Edentulous Ridge and Bridge Cases“ Dr. Wachtel/Berlin: „Ästhetische Aspekte der komplexen perio-prothetischen Behandlung“ Dr. M. Alexander/Arlington/USA: „The Aspects of Esthetics in Orthodontics“ Dr. L. Miller/Boston/USA: „Ceramics – State of the Art“ Prof. Lacy/San Francisco/USA: „Porcelain Veneers – State of the Art“ Frau Prym-Bruck/Stolberg: „Zahnärztliche Asthetik aus der Sicht einer Patientin“ Prof. Palla/Zürich: „Die Ästhetik des Totalersatzes“

Frau Dr. Dusemund, Dr. Dr. Dusemund, der Chronist, und Dr. Ohlrogge (Mitte)


1990 ■■■ 107 Prof. Roulet/Berlin: „Zahnfarbene Füllungen im Front- und Seitenzahnbereich – Anspruch und Realität“ Frau Dr. Wyss/Zürich: „Praxis der keramischen Verblendschalen“ Dr. Bengel/Lorch: „Die Ästhetik der Dentalfotografie, Dokumentation und Kommunikation mit dem Labor“ Prof. Franks/Birmingham: „The Aesthetics of Ageing“ Einige der Hauptreferenten führen in Seminaren weiter in ihre spezielle Thematik ein. Zudem können als Ergänzung zum Tagungsthema Klaus Müterthies, Marienfeld, und Arnold Wohlwend, Zürich, einen beeindruckenden Einblick in ihr zahntechnisches Geschick bieten. Eine Fachausstellung, an der sich 38 Firmen beteiligen, rundet das Programm ab. Die Ausstellungsorganisation lag in den Händen des „Quintessenz-Verlages“, wohlbetreut von Frau Kathrin Voth. Zum Abschluß der Tagung lädt die Firma Bayer-Leverkusen, vertreten durch Herrn Dr. Bernd Leusner, alle Referenten zu einem gemeinsamen Abendessen ein und unterstreicht so ihre langjährige Verbundenheit zur NEUEN GRUPPE.

Jahreshauptversammlung

Die Jahreshauptversammlung hat ein umfangreiches Programm zu bewältigen. Dr. Henning Rocke, Freiburg, wird zum neuen Vize-Präsidenten gewählt, Dr. Walter Schneider wird Mitglied des Beirates, nachdem Dr. Werner Fischer, Braunschweig, vorzeitig ausscheidet. Ebenso scheidet Prof. Dr. J. Peter Engelhardt als Vizepräsident satzungsgemäß aus. Der Präsident dankt beiden für ihren unermüdlichen Einsatz im Vorstand. Prof. Dr. Tore L. Hansson, Phoenix/AZ/USA, Dr. Myron Nevins, Swampscott/USA, Prof. Dr. Dr. Hubertus Spiekermann, Aachen, und Prof. Dr. Franklin S.Weine/Maywood/USA, werden zu außerordentlichen Mitgliedern gewählt. 11 Mitglieder, die sich aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen haben, entschließen sich zur inaktiven Mitgliedschaft im Sinne der Satzung. Die Kollegen Dr. Wolfgang Bengel, Bensheim, Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen, und Dr. Jochen Schumacher, Berlin, werden als neue Mitglieder aufgenommen. Wieder geht ein erfolgreiches Jahr der NEUEN GRUPPE zu Ende.

Ehrungen Personalia

Prof. Dr. J. Peter Engelhardt erhält die Hermann-Euler-Medaille. Frau Prof. Dr. Lavin Flores de Jacoby wird zur Präsidentin der „Deutschen Gesellschaft für Parodontologie“ (DGP) gewählt. Dr. Jochen Schulz-Bongert wird Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein. Die NEUE GRUPPE wählt Prof. Dr. Tore L. Hansson, Dr. Myron Nevins, Prof. Dr. Dr. Hubertus Spiekermann und Prof. Dr. Franklin S. Weine zu außerordentlichen Mitgliedern.


108 ■■■ 1991

Das Jahr 1991 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Der 2. Golfkrieg beginnt. Unter Führung der USA starten die alliierten eine Bodenoffensive gegen den Irak, nachdem der irakische Präsident Saddam Hussein ein Ultimatum zum Rückzug aus Kuwait hat verstreichen lassen • Karsten Detlef Rohwedder, der Chef der Treuhandanstalt, wird am Ostermontag von RAF-Terroristen in seinem Haus in Düsseldorf erschossen • Im Automobilwerk Eisenach rollt der letzte PKW der Marke Wartburg vom Band • In Jugoslawien führen interne Nationalitätenkonflikte zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen • Im August scheitert ein Putschversuch orthodoxer Kommunisten in der UdSSR an der Standhaftigkeit Boris Jelzins und dem Willen des Volkes zur Demokratie. Die KPdSU löst sich auf. Die baltischen Staaten gewinnen ihre Unabhängigkeit zurück • Es sterben in diesem Jahr: Max Frisch, Arno Breker, Klaus Kinski

Die NEUE GRUPPE 1991

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beirat:

Dr. Hans-Henning Ohlrogge, Aachen Dr. Henning Rocke, Freiburg Dr. Robert Jacoby, Marburg Dr. Jochen Gieseler, Köln Dr. Peter Beyer, Düsseldorf Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich, Aachen Dr. Walter Schneider, Böblingen Dr. Hans-Henning Ohlrogge

KALENDER 18.–19.01.1991 26.01.1991

Kurs zur „Osseointegration nach Brånemark“ in Böblingen. Thümmel/Schwalbach: „Röntgenkurs für Praxismitarbeiterinnen“ Bänzingen/Düsseldorf: Kurs zur „Persönlichkeitsanalyse“ Der Kurs mit Prof. Nisengard in Marburg zur Parodontaldiagnostik muß wegen Erkrankung des Referenten kurzfristig abgesagt werden

22.02. + 01.03.1991

Schuppan/Köln: „Brånemark-Operationskurse“

14.–17.03.1991

Seminar zur „Foto-Kommunikation“ in Lembach/Elsaß

25.–28.04.1991

Frühjahrstagung in München zeitgleich mit der Frühjahrstagung der APW und dem gemeinsam organisierten „Dr.-Günther-Wunderling-Tag“

10.–11.05.1991

Kulmer/Innsbruck: „Der komplexe Behandlungsfall“

01.–02.06.1991

Roulet/Berlin: „Klinik und Praxis des zahnfarbenen Inlays“

07.–08.06.1991

Das Prophylaxe-Seminar in Hannover muß kurzfristig verschoben werden

06.06.1991 12.–13.07.1991 15.08.1991

Hansson/Phoenix: „Craniomandibular Disorders and Facial Pain“ Stuhldreier/Aachen: „Zeitmanagement“ Dr. Veit Bauer/Düsseldorf, stirbt nach längerer Krankheit im Alter von 54 Jahren.


1991 ■■■ 109 24.08.1991

Workshop in München, Thema „Das Axiotron“

14.09.1991

Schmitter/Duisburg: „Alternative Methoden in der Zahnheilkunde“

07.–11.10.1991

Seminar „Clinical Periodontology“ in Swampscott/USA

31.10.–02.11.91

25. Jahrestagung in Aachen

23.11.1991

Nevins/Aachen: „Kurs zur klinischen Parodontologie im Klinikum der RWTH“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Mit viel Elan stürzt sich die NEUE GRUPPE in das Jahr ihres Jubiläums.

Böblingen 18.–19.01.1991

Die „Osseointegration“ hat wegen ihrer offensichtlichen Zuverlässigkeit einen hohen Stellenwert in der zahnärztlichen Implantologie erreicht. Das Verfahren nach Brånemark und das IMZ-System seien neben anderen hier besonders genannt. Die NEUE GRUPPE veranstaltet deshalb einen Einführungskurs zum BrånemarkSystem auf Initiative von Walter Schneider, Böblingen, in dessen Praxis. Die ausgezeichneten Referenten sind Mitarbeiter aus der Brånemark-Abteilung in Göteborg. Die Teilnehmer werden sehr eindrucksvoll in die Theorie und Praxis des Verfahrens eingeführt.

Köln 22.02.1991 01.03.1991

Als Ergänzung zeigt Dr. Dr. Knut Schuppan in Operationskursen das klinische Prozedere. Die Teilnehmer sind begeistert von der „Hautnähe“ der Kurse und dem fachlichen Geschick des Operateurs.

Schwalbach 18.–19.01.1991

Die Röntgentechnik ist ein Teil zahnärztlicher Diagnostik, in der der Behandler in besonderem Maße auf die Hilfe qualifizierter Mitarbeiterinnen angewiesen ist. Aus diesem Grunde lädt Rüdiger Thümmel zur „Optimierung des intraoralen Röntgenbildes“ in seine Praxis nach Schwalbach ein. Die Praxismitarbeiterinnen werden in die theoretischen und gesetzlichen Aspekte des Röntgens ebenso eingeführt wie ihnen Fehlermöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Mitarbeiterinnen kommen höchst motiviert in die heimischen Praxen zurück!

Düsseldorf 25.01.1991

Ein außergewöhnliches Thema „Die Form des Ohres als Spiegel des Wesens“ präsentiert die NEUE GRUPPE mit Prof. Dr. Max Bänzinger in einem Kurs, der auf Initiative von Rainer Schluckebier am 26. Januar in Düsseldorf stattfindet. Der Referent stellt in Anlehnung an Erkenntnisse der alten Ägypter die Möglichkeit dar, aus bestimmten Merkmalen der Physiognomie seines Gegenübers auf Wesensmerkmale zu schließen. Ein Kurs, der den faszinierten Teilnehmern bei aller Skepsis viele „Aha-Erlebnisse“ bringt. Der Kurs mit Prof. Nisengard „Modern Concepts in Periodontal Diagnosis“ in Marburg am 26.Januar muß kurzfristig abgesagt werden, da der Referent erkrankt. Es haben sich über 60 Teilnehmer gemeldet, eine Zahl, die für die besondere Attraktivität des Themas spricht. Die NEUE GRUPPE wird das Kursthema gezielt weiter verfolgen und zu gegebener Zeit präsentieren.

Lembach 14.–17.03.1991

Zum traditionellen „Lembach-Seminar“ stellt Wolfgang Bengel sehr eindrucksvoll in Wort, Bild und einer Tagungsmappe den aktuellen Wissensstand zur „Herstellung und Archivierung von Praxisdias und den Einsatz von Video und PC bei der Erstellung von Präsentationsdias“ dar. Die gastliche Atmosphäre des Tagungsortes bildet einen angenehmen Rahmen zum fachlichen und persönlichen Gedankenaustausch.


110 ■■■ 1991 Frühjahrstagung München 25.–28.04.1991

Die NEUE GRUPPE bezieht zu ihrer ureigenen Frühjahrstagung das traditionsreiche Hotel „Platzl“ in München. Am Begrüßungsabend am Donnerstag, zu dem auch das Direktorium der APW eingeladen ist, führt Prof. Dr. Hans-Michel Körner, Würzburg, in seinem Festvortrag in die historisch begründeten Eigenheiten des Bayerischen und Bayerns ein. Das wissenschaftliche Programm wird von Mitgliedern, aber – der neuen Satzung gemäß – auch von Kollegen bestritten, die sich mit dem Wunsch zur Mitgliedschaft vorstellen möchten. Die Berichte zur„Relationsbestimmung in Trance“ (Dr. Staats, Braunschweig), zur Arbeit mit dem „Axiotron“ (Dr. Seeher, München), zur „Erwachsenen-Kieferorthopädie“ (Dr. Mayerhöfer, Düsseldorf) und zum „Einsatz von Composites im Arbeitsbereich des Parodontologen“ (Dr. Heinz, Hamburg) sind ebenso interessant wie die Referate zu „Suprakonstruktionen auf Brånemark-Implantaten“ (Dr. Hoffmann, München), zur „UDA-Ankerbrücke“ (Dr. Bücking, Wangen) und über „Betriebswirtschaftliche Ideen zur Praxisführung“ (Dr. Stöhr, Ahrensburg). Etwa 80 Teilnehmer, Mitglieder und Angehörige, folgen gespannt den Ausführungen und diskutieren angeregt. Die außerordentliche Mitgliederversammlung beschließt u. a., junge wissenschaftliche Mitarbeiter an den Hochschulen durch Beteiligung an Reisekosten, Ubersetzungsgebühren etc. zu unterstützen. Den Abend des Samstages feiert die NEUE GRUPPE im Hotel Platzl. 75 Mitglieder und Angehörige lauschen dem Spiel zweier junger Musiker an Hackbrett und Konzertharfe und der „bayerischen Lyrik“, vorgetragen vom Staatsschauspieler Fritz Straßner. Pit Beyer hat die Küche des Platzl zur Höchstleistung angespornt. Der „Abend“ muß um 3.00 Uhr morgens abgebrochen werden, um dem Hotelpersonal wenigstens die Gelegenheit zur Vorbereitung des Frühstücks zu geben.

München 26.04.1991

DR.-GÜNTHER-WUNDERLING-TAG Die gemeinsam mit der APW organisierte Veranstaltung gibt Gelegenheit, des Mitbegründers der NEUEN GRUPPE und des Initiators der APW Günther Wunderling zu gedenken. In einer Feierstunde am Freitag, dem 26. April im „Arabella-Centrum“ in München lassen Prof. Hahn, Prof. Straßburg, Dr. Stoll und Dr. Ohlrogge in persönlichen Rückblicken die Erinnerung an die außergewöhnliche Persönlichkeit Dr. Günther Wunderlings wach werden. Den musikalischen Rahmen der Feststunde gestalten Christiane Denes (Flöte) und Dorothee Broichhausen (Klavier) mit Sätzen aus der a-Moll-Suite von Caesar Franck. Das wissenschaftliche Programm für Samstag, den 27. April hatte die NEUE GRUPPE unter dem Thema „Aktueller Stand der Funktionslehre und ihre praxisgerechte Umsetzung“ wie folgt zusammengestellt Prof. Engelhardt/Düsseldorf: „Der erste Kontakt mit dem funktionsgestörten Patienten“ Prof. Graber/Basel: „Gibt es für den Zahnarzt einen Screeningtest zur Erkennung primär psychogener Störungen?“ Dr. Dr. Hüls/Göttingen „Zum Stellenwert des KG-Röntgens und anderer bildgebender Verfahren in der Funktionslehre“ Dr. Bumann/Kiel: „Manuelle Untersuchungstechniken zur Differenzierung von ­Funktionsstörungen im Kauorgan“ Prof. Meyer/Göttingen: „Praxisgerechte instrumentelle Diagnostik“ Prof. Ewers/Wien: „Invasive Gelenkdiagnostik und Therapie“ Dr. Ohlrogge/Aachen: „Das zentrische Registrat – ein wesentlicher Schritt zum Behandlungserfolg“ Prof. Motsch/Göttingen: „Kritische Betrachtungen zur Versorgung der Seitenzähne mit Composites“ Über 550 Teilnehmer füllen den Vortragssaal des „Arabella“.


1991 ■■■ 111 Innsbruck 10.–11.05.1991

Prof. Kulmer präsentiert in seiner Abteilung in Innsbruck ein fachliches Feuerwerk zum Thema „Der komplexe Behandlungsfall“. Es werden Patienten gezeigt, deren Therapie den üblichen Rahmen sprengt und die des besonderen Ideenreichtums zahnärztlicher Maßnahmen bedürfen. So zeigt Kulmer u. a., dass in Einzelfällen die Führung des Unterkiefers über die Weisheitszähne zu langjährig stabilen Therapieergebnissen führen kann.

Berlin 01.–02.06.1991

Neue Materialien und Verfahren lassen die zahnfarbene Versorgung im Seitenzahngebiet immer vertretbarer erscheinen. Die Abteilung Zahnerhaltung der Klinik Nord in Berlin unter Prof. Roulet gilt als der Ort mit den gesichertsten wissenschaftlichen und klinischen Erfahrungen auf diesem Gebiet. So lädt die NEUE GRUPPE zu einem Kurs nach Berlin ein. Prof. Roulet und seine Mitarbeiter Dr. Noack, Dr. Blunck, Dr. Lösche, Dr. Herder, ZA. Bergmann und ZA. Pöschke zeigen eindrucksvoll die verschiedenen Möglichkeiten zur Herstellung zahnfarbener Inlays und deren Eingliederung. Im Bestreben, die Vorteile keramischer Werkstoffe durch innovative Bearbeitungsmethoden der Zahnheilkunde nutzbar zu machen, stellt MIKRONA erstmals das CELAY-System vor. Besonders die Freunde hochpräziser Feinmechanik, aber auch die übrigen Kollegen sind begeistert von dem Kopierfräsgerät zur Herstellung paßgenauer Keramikinlays. SIEMENS hatte die Entwicklung gefräster Keramikwerkstücke für die Zahnmedizin mit der Präsentation des CEREC-Verfahrens nach Mörmann einige Jahre zuvor eingeleitet. Im praktischen Kursteil zementiert jeder Teilnehmer am Phantom ein Inlay, um sich mit diesem besonders wichtigen Schritt auf dem Wege zu einem langdauernden Therapieerfolg vertraut zu machen. Ein hochinteressanter, sehr instruktiver Kurs mit nahezu 40 Teilnehmern. Hierunter erstmals ein junger Mitarbeiter von Prof. Motsch/Göttingen auf Einladung der NEUEN GRUPPE. Das „Prophylaxe-Intensiv-Seminar“ mit Frau Iris Jacobi – vorgesehen am 07./08. Juni muß kurzfristig verschoben werden, da der Praxisinhaber Dr. Eckard Jacobi schwer verunglückt und der organisatorische Kursablauf erst nach seiner Genesung durchführbar ist.

Phoenix/Arizona 01.–06.07.1991

„Craniomandibular Disorders and Facial Pain“ Am Problem „Kopfschmerz“ interessiert reisen 8 Zahnärzte auf Initiative der NEUEN GRUPPE nach Phoenix/Arizona in die Abteilung von Prof. Tore Hansson. Hansson präsentiert ein überzeugendes, in sich geschlossenes Konzept zur Diagnostik und Initialtherapie von Kopf- und Gesichtsschmerzen. Die enge Zusammenarbeit von Neurologen, Psychologen sowie Zahnärzten und gezielt ausgebildeten Physiotherapeuten führt zu beeindruckenden Behandlungserfolgen. Frau Dr. Plenge, Frau Dr. Obitz und Dr. Karoly gehören neben Hansson und den Physiotherapeutinnen Frau Minor und Frau Taylor zu den Referenten dieses Seminars.

Bei Prof. Tore Hansson in Phoenix


112 ■■■ 1991 Aachen 12.–13.07.1991

15.08.1991

Der Umgang mit der Zeit Dipl. Ing. Dipl. Volkswirt Josef Stuhldreier hält auf Initiative von Dr. Hertzog in Aachen ein Seminar zum Thema „Zeitmanagement“. Die Teilnehmer werden an Hand umfangreichen Bild- und Textmaterials dazu angeleitet, sich Gedanken über den Umgang mit der eigenen Zeit zu machen. Prioritäten setzen, Freiräume vorsehen, Delegieren und vieles mehr sind Devisen des interessanten Kurses. Nachruf Dr. Veit Bauer Tiefbetroffen erhält die NEUE GRUPPE die Nachricht vom Tode ihres Mitgliedes Dr. Veit Bauer. Veit stirbt am 15. August nach längerer Krankheit im Alter von 54 Jahren. Peter Beyer würdigt in seinem Nachruf das hohe fachliche und persönlich-soziale Engagement Veits.

† Dr. Veit Bauer

Duisburg 12.09.1991

Swampscott 07.–11.10.1991

25. Jahrestagung Aachen 31.10.–02.11.1991

„Alternative Methoden in der Zahnheilkunde“ In einer Zeit, in der trotz des hohen Wissensstandes der Medizin einige Phänomene nicht erklärbar sind, rücken auch in der Zahnheilkunde alternative Methoden in den Vordergrund des Interesses. Dr. Jürgen Schmitter beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesem Thema und lädt in seine Praxis in Duisburg ein. Angelehnt an die speziellen Wünsche der Teilnehmer gibt er einen Einblick in die Möglichkeiten, die alternative Methoden als Ergänzung des „schulmedizinischen“ diagnostischen und therapeutischen Spektrums bieten. „Clinical Periodontology“ In der Praxis Dr. Kramer/Dr. Nevins und ihrer Mitarbeiter in Swampscott findet wieder das PA-Seminar der NEUEN GRUPPE statt. Die Referenten und das Thema erfreuen sich ungebrochener Attraktivität, so dass das Seminar bei hohem Anmeldeüberhang seit Monaten ausgebucht ist. Beeindruckende klinische Tätigkeit und Praxisorganisation ziehen die Teilnehmer wieder in ihren Bann.

INNOVATIVE DIAGNOSTIK UND LANGZEITERFAHRUNG IN DER ZAHNHEILKUNDE – DIE BASIS EINER SICHEREN THERAPIE Die Jubiläumstagung der NEUEN GRUPPE findet im „Eurogress“ Aachen statt. Der Termin mußte um eine Woche vorverlegt werden, um räumlich für eine hohe Teilnehmerzahl gerüstet zu sein. Zum Tagungsthema sind namhafte Referenten des In- und Auslandes zu folgenden Bereichen eingeladen: Prof. Mittermayer/Aachen: „Fortschritte der Krebsdiagnostik als Chance der Therapie“ Prof. de Boever/Gent: „Behandlungsbedürftigkeit – Behandlungsbedarf“ Dr. Egle/Mainz: „Zur Früherkennung psychogener Schmerzpatienten in der Zahnheilkunde“ Prof. Flores de Jacoby/Marburg: „Aktuelle parodontale Diagnostik“ Dr. Weise/Aachen: „Komplementäre diagnostische Verfahren und therapeutische Konsequenzen“ Prof. Slavicek/Wien: „Angewandte Funktionsdiagnostik heute“ Prof. Schwarze/Köln: „Wie stabil ist das kieferorthopädische Behandlungsergebnis?“ Prof. Kerschbaum/Köln: „Langzeitbewährung prothetischer Restaurationen“ Dr. Dr. Erpenstein/Münster: „Klinische Erfahrungen mit Glaskeramikkronen“ Prof. Wirz/Basel: „Moderne Materialien – ist alles brauchbar und verläßlich?“


1991 ■■■ 113 Prof. van Steenberghe/Leuven: „Clinical Evaluation of Implant Success: Culminative Failure Rates“ Dr. Kramer/Swampscott: „Parodontal and Restaurative Factors influencing Longtermsuccess in Clinical Dentistry“ Neben einigen der Hauptreferenten kann auch Prof. Tore Hansson die Ergebnisse seines Forschungsgebietes in einem Seminar „The Effect in Morphological Asymmetry on Temporomandibular Disorders“ vertiefend darstellen. Zum Festabend aus Anlaß des Jubiläums lädt der Präsident in den Krönungssaal des Aachener Rathauses ein. Pater Augustinus Henckell-Donnersmarck fesselt die Zuhörer mit einem Vortrag zum Thema: „Europa – Zukunftsperspektiven aus der Vergangenheit“. Ein festliches Dinner, musikalische Darbietung, Ehrungen und historische Rückblicke runden den Abend ab. Der Erlös der Veranstaltung fließt der Erhaltung des Aachener Domes zu. Bei einem fröhlichen Festabend am Samstag im Schloß „Vaalsbroek“ ist die NEUE GRUPPE zusammen mit den Referenten der Tagung „unter sich“. Dr. Henning Rocke, Freiburg, übernimmt sein Amt als neuer Präsident. Ein geeigneter Rahmen auch die „Chronik“ den Mitgliedern und Freunden zu präsentieren.

Aachen 23.11.1991

Dr. Myron Nevins, Swampscott/USA, zeigt im Klinikum der RWTH-Aachen eine Video-Live-Demonstration zum Thema: „Advanced and Creative Periodontology“. Ron Nevins, a. o. Mitglied der NEUEN GRUPPE, ist Past Präsident der „American Academy of Periodontology“ (AAP) und gilt als einer der erfahrensten und brillantesten klinischen Parodontologen unserer Tage. Ein in vielen Beziehungen ereignisreiches Jubiläumsjahr der NEUEN GRUPPE geht zu Ende.


114 ■■■ 1992

Das Jahr 1992 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Der Bürgerkrieg in ehemals Jugoslawien geht nun in der Provinz Bosnien-Herzegowina mit unvorstellbarer Grausamkeit weiter. Die freie Welt erweist sich als kläglich machtlos • Die EG erkennt Slovenien und Kroatien als unabhängige Staaten an • Bei den olympischen Winterspielen in Albertville erringt das wiedervereinigte Deutschland die meisten Goldmedaillen • Die Außen- und Finanzminister der EG-Mitgliedsstaaten unterzeichnen den Vertrag von Maastricht • König Juan Carlos von Spanien eröffnet die 25. Olympischen Sommerspiele in Barcelona • Gerhard Stoltenberg tritt als Bundesverteidigungsminister zurück • Es sterben in diesem Jahr Altbundespräsident Karl Carstens, Altbundeskanzler Willy Brandt, Alexander Dubcek, Marlene Dietrich, Menachim Begin, Josef Neckermann und Astor Piazzolla

Die NEUE GRUPPE 1992

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Henning Rocke, Freiburg Dr. Hans-Henning Ohlrogge, Aachen Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Walter Schneider, Böblingen Dr. Peter Beyer, Düsseldorf Dr. Jochen Gieseler, Köln Prof. Dr. Dr. Alex Motsch, Göttingen Dr. Henning Rocke

KALENDER 17.01.1992

Sindelfingen: Klausurtagung des erweiterten Vorstandes

21.–22.02.1992

Günzburg: Praxisseminar Dres. Anke und Rolf Herrmann. Referent: Pater Dr. Dr. Zoche „Vermittlung von Konfliktstrategien“

20.–21.03.1992

Hans Dörr/Lembach: „Impulstage zur Sensibilisierung“

21.03.1992 03.–04.04.1992

Iris Jacobi/Hannover: „Prophylaxe Intensiv-Seminar“ Egle/Mainz: „Seminar zur Psychosomatik mit Übungen“

08.05.1992

Schuppan/Köln: „Das Brånemark-Implantatsystem“

16.05.1992

Hugger/Kordaß/Köln: „Bildgebende Verfahren, Kiefergelenk“

28.–30.05.1992 Juni 92

Freiburg: Frühjahrstagung Günzburg, Praxiskurs Dres. Anke und Rolf Herrmann. Referent Phil Molloy: „Guttapercha-Technik“

11.09.1992

Zürich, Microna: Celay-Verfahren

18.09.1992

Praxiskurs Dr. Bretthauer/Esslingen, Groot Landeweer: „Kiefergelenk – Diagnostik und Therapie“

09.–10.10.1992

Praxiskurs Dres. Anke und Rolf Herrmann/Günzburg, Prof. Dr. Flores de Jacoby: „GTR-Technik“


1992 ■■■ 115 23.10.1992 29.–31.10.1992 November 1992

Renggli/Nijmegen: „Helferinnen-Intensivkurs“ Freiburg: Jahrestagung: Endodontologie – Implantologie Egle/Mainz: „Das orofaciale Schmerz-Dysfunktionssyndrom“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Das vergangene „Jubiläumsjahr“ 1991 hatte auch den Gedanken aufkommen lassen, „wie geht es denn nun weiter mit der NEUEN GRUPPE?“ Der Vorstand berief ein Klausurtreffen nach Sindelfingen und lud dazu noch Knud Schmidt-Diemel, Ralf Mutschelknauss, Jürgen Koob und Hans-Henning Ohlrogge ein. Für eine „Grundsatz-Diskussion“, die anläßlich der Frühjahrstagung geführt werden sollte, wurde ein Themenkatalog erarbeitet. Letztlich ging es um die Dauerbrenner „Mitgliedschaft“, „Kursteilnahme“, „Praxistage“, aber es tauchten auch neue Begriffe wie „Außenwirkung“, „Unterstützung spezieller wissenschaftlicher“ Forschungsvorhaben und – erschreckend genug – „Umgang miteinander“ auf.

Lembach 20.–21.03.1992

Unter der bewährten Kursleitung von Pit Beyer trafen sich elf Lembachfreunde zum „Impulsempfang“ zur Sensibilisierung von Kommunikation und Kooperation im Team mit dem Referenten Hans-Georg Dörr. Viele Lauritzen-Kurs A bis D Absolventen kennen Hans Dörr als eloquenten Weinsachverständigen, weil er in konsequenter Fortführung obiger Kursnumerierung bald am Ende des Alphabets mit seinen Seminaren angekommen ist. Aber in Lembach wurde ernsthaft gearbeitet und obendrein stellte der Referent sein Kurshonorar der NEUEN GRUPPE wieder zur Verfügung.

Frühjahrstagung Freiburg 28.–30.05.1992

Das wissenschaftliche Programm wurde durch Vorträge von Mitgliedern der NEUEN GRUPPE gestaltet. Wolfgang Bengel referierte über Zahninfraktionen, Hans-Henning Ohlrogge über Technische Faszination – nicht nur dental –, Jochen Gieseler über Differentialindikationen des Frontzahnersatzes bei Jugendlichen und Wolfram Bücking über das kopiergefräste Inlay – das Celaysystem. Dies waren anspruchsvolle Themen, die, sorgfältig recherchiert, kritisch aus der Sicht der täglichen Praxis dargestellt wurden. Breiten Raum nahm innerhalb der außerordentlichen Mitgliederversammlung die gewünschte „Grundsatzdiskussion“ ein. Folgende Gedanken wurden eingebracht: „Wesentlicher Punkt der NEUE GRUPPE Philosophie ist der freundschaftliche Kontakt. Daher ist es unverzichtbar, auch die Möglichkeit zu haben, einander persönlich kennen zu lernen. Dies geht nur, wenn alle Mitglieder auch ab und zu an Veranstaltungen teilnehmen.“ Die Satzung empfiehlt die jährlich einmalige Teilnahme an der Frühjahrs- oder Herbsttagung oder an einem Kurs. Dies ist wenig und sollte deshalb strenger überwacht werden. Nach zwei Jahren Abwesenheit sollte der Präsident einen mahnenden Brief schicken und die Mitgliedschaft des Säumigen beenden, wenn keine begründete Entschuldigung abgegeben wird. „Die NEUE GRUPPE ist überaltert“. Vielleicht auch daher die viel zu geringe Teilnahme an Kursen. Aber Fortbildung für Andere ist nicht Aufgabe der NEUE GRUPPE. Die wird von Kammern und kommerziellen Anbietern inzwischen ausreichend veranstaltet. Wegweisende Neuerungen gilt es aufzuspüren und zu erlernen. Junge, „heiße“ Kollegen müssen zur NEUEN GRUPPE finden. Sie dürfen nicht durch komplizierte Aufnahmeverfahren verschreckt werden. Werbung um neue Mitglieder nein, aber Interesse wecken durch nach Außen attraktives Auftreten, Corps-Geist, Kollegialität, offene Diskussion in der Gemeinschaft, aber nicht an der Bar oder heimlich in einer Ecke. Organisatorische Zwänge lassen es notwendig werden, schon den übernächsten Präsident-Kandidaten in den Vorstand zu wählen. Für die Jahre 1994/1995 und 1996/97, so gibt der Vorstand zu verstehen, ist dies mit der Wahl von Bob Jacoby und Alex Motsch bereits geschehen. Ein kulturhistorischer Leckerbissen war die Fahrt nach Breisach, Colmar und zum Isenheimer Altar. Das zünftige Freiluftessen im Schloß Rimsingen und das festliche Abendessen im „Adler“ runden die Frühjahrstagung 1992 als positives und für den Fortbestand der NEUEN GRUPPE notwendiges Ereignis ab.


116 ■■■ 1992 Esslingen 18.03.1992

„Kiefergelenkdiagnostik und Therapie“ Zu einem Intensivkurs mit Patienten hatte Jürgen Bretthauer den Physiotherapeuten Gert Groot Landeweer in seine Praxis nach Esslingen eingeladen. Im kleinen Kreis konnte so konzentriert die subtile Untersuchungstechnik und aus deren Ergebnis Baustein für Baustein eine Diagnose des Krankheitsbildes des jeweiligen Patienten erlernt werden. Für Krogh-Poulsen-Fans ein alter Hut, aber hier erkannte man erneut, was dieser aus seiner riesigen Erfahrung intuitiv tat und warum. Nach der Basisuntersuchung folgen erweiterte Untersuchungen, um zu einer Feindifferenzierung der Beschwerden im Sinne einer gewebespezifischen Diagnose zu kommen. Es handelt sich hierbei um die konsequente Einbringung orthopädischer Tests in die Kiefergelenksdiagnostik. Rege Diskussion und freundschaftlicher Gedankenaustausch ließen den Kurs zu einem für alle Teilnehmer erfreulichem und nutzvollem Ereignis werden.

26. Jahrestagung Freiburg 29.–31.10.1992

ENDODONTOLOGIE – IMPLANTOLOGIE Unter diesem Thema zeigte die 26. Jahrestagung mit 265 Teilnehmern eine hohe Akzeptanz und war mit den Vortragenden hochkarätig besetzt. Prof. Dr. Jens Ove Andreasen/Kopenhagen berichtete über unterschiedliche Therapie-Effekte nach Frontzahntraumen. Prof. lan E. Barnes/Newcastle upon Tyne zeigte sein endodontisch-chirurgisches Vorgehen. Prof. Dr. Gunnar Bergenholtz/Göteborg betonte die Abhängigkeit der Prognosen für endodontische Behandlungen von Faktoren vor und während der Therapie. Dr. Arnold S.T. Franks/Birmingham philosophierte über natürliche Zähne oder Implantate. Prof. Dr. Giesbert Krekeler/Freiburg hob den parodontalen Aspekt in der Implantologie hervor. Prof. Dr. Niklaus Peter Lang/Bern untersuchte kritisch, ob Implantate wirklich ein bewährtes Therapieverfahren sind, was er letztlich bejahen konnte. Dr. Pierre Machtou/Paris beschrieb das schwierige und unerfreuliche Vorgehen, mißglückte Wurzelbehandlungen erfolgreich zu erneuern. Priv.-Doz. Dr. Dr. F. W. Neukam/Hannover stellte der „Sofortimplantation“ je nach Indikation die verzögerte und die späte Sofortimplantation zur Seite. Prof. Dr. Dr. Hubertus Spiekermann/Aachen verglich verschiedene Implantatsysteme. Dr. Chris Stock/London empfahl weiterhin die manuelle gegenüber der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung. Prof. Franklin S. Weine/Chicago stellte neue Methoden und Werkstoffe zur Wurzel­ kanalfüllung vor. Dr. Graham E. White/Sheffield zeigte Fehlerquellen an implantatgestützten Supra­ konstruktionen auf. Zur ordentlichen Mitgliederversammlung sind 55 Mitglieder anwesend, 21 fehlen entschuldigt. Die NEUE GRUPPE hat rund 90 stimmberechtigte Mitglieder. Heftig diskutiert wird der Vorschlag, den Präsidenten drei Jahre vor seiner Amtszeit in den Vorstand zu wählen, was für ihn, da er ja auch noch ein Jahr nach seiner Amtszeit im Vorstand verbleibt, sechs Jahre Vorstandsarbeit bedeutet. Eine Einigung wird nicht erzielt. Bob Jacoby wird für 1994/1995 einstimmig als Präsident gewählt, ebenso Dieter Bolten einstimmig zum Schatzmeister.


1992 ■■■ 117 Neue Mitglieder: Dr. Dr. Knut Schuppan/Köln Prof. Dr. Jean-François Roulet/Berlin

Bürgen: Hubertus Przybilla, Werner Fischer Wolfgang Bengel, Peter Guldener

Neue Kandidaten: Dr. Gerhard Müther, Dr. Frank Beck Die 1. Ausgabe der „NEUE GRUPPE-Nachrichten“ wird vorgestellt. Dieses „Organ“, so nennt man das wohl, soll spezielle Themen vertiefend darstellen, Kurs- und Veranstaltungsinhalte auch den Mitgliedern näherbringen, die nicht persönlich teilnehmen konnten, und soweit gewünscht, private Dinge mitteilen. Nicht zuletzt sollen Außenstehende einen ehrlichen Einblick in die Aktivitäten der NEUEN GRUPPE gewinnen.


118 ■■■ 1993

Das Jahr 1993 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Der Demokrat Bill Clinton wird in Washington als 42. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt • Der Vertrag von Maastricht (EU-Vertrag) wird vom Deutschen Bundestag ratifiziert • Das Gaza-Jericho-Abkommen mit dem Ziel eines dauerhaften Friedens in Nahost wird von Arafat und Rabin in Washington unterzeichnet • FOCUS als neues Wochenmagazin startet mit einer Auflage von 477907 Exemplaren • Die neuen Postleitzahlen werden eingeführt • Im April wird Monika Seles in Hamburg durch ein Messerstich-Attentat verletzt • Rudolf Scharping wird zum Vorsitzenden der SPD gewählt • Nelson Mandela und Willem de Klerk erhalten den Friedensnobelpreis • Es sterben in diesem Jahr: Baudouin, König der Belgier, Juri Gagarin, Käthe Kruse, Lilian Harvey, Otto Hahn, John Steinbeck

Die NEUE GRUPPE 1993

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Henning Rocke, Freiburg Dr. Bob Jacoby, Marburg Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Walter Schneider, Böblingen Dr. Peter Beyer, Düsseldorf Prof. Dr. Alex Motsch, Göttingen Dr. Jochen Gieseler, Köln Dr. Henning Rocke

KALENDER 19.–20.02.1993 10.03.1993 19.–20.03.1993 30.04.–01.05.1993 01.05.1993 20.–23.05.1993 19.06.1993 Juni 1993

Neukam/Hannover: „Osteointegration Aufbaukurs“ Dr. Hannelore Dechant verstirbt. Hans Dörr/Lembach: „Führung und Motivation in der Praxis“ Hansson, Obitz et al./Aachen: „Chronischer Kopf- und Gesichtsschmerz“ Minor, Taylor/Aachen: „Physiotherapie bei Funktionsstörungen“ Badenweiler: Frühjahrstagung Gutowski/München: „Was ich schon lange über die Totalprothese wissen wollte“ Praxisseminar Dr. Schneider/Böblingen: White: „Klinisches und labortechnisches Vorgehen bei implantatgetragenem Zahnersatz“

27.–28.08.1993

Renggli/Nijmegen: „Helferinnen-Intensivkurs“

17.–18.09.1993

Neukam/Hannover: „Osteointegrationskurs II“

01.10.1993 29.09.–02.10.1993 03.–04.10.1993

Köln: Hauptversammlung der DGZMK mit Vorstandswahlen Chicago: AAP-Tagung Langer/Kastenbaum/New York: „Praxiskurs Implantologie“


1993 ■■■ 119 18.–20.10.1993 27.11.1993

Freiburg: Jahrestagung: „Augmentation“ Krüger/Göttingen: „Standortbestimmung Parodontologie 1993“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Lembach 19.–20.03.1993

Frühjahrstagung Badenweiler 20.–23.05.1993

Pit Beyer konnte diesmal 14 Teilnehmer zum Workshop: „Führung und Motivation in der Praxis“ in Lembach begrüßen. Hans Dörr führte die begeisterten Teilnehmer durch eine gekonnte Mischung von Vortragsblöcken und Ubungen geschickt durch das Programm. Das Ambiente des Ortes machte die Veranstaltung wieder einmal zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Das wissenschaftliche Programm der Frühjahrstagung wurde, wie es guter Brauch ist, durch Vorträge von Mitgliedern gestaltet. Wolfgang Bengel zeigte unglaublich schöne Bilder perfekter fotografischer Dokumentation und wie man solche Bilder macht. Ulrich Englert sprach über seine Erfahrungen in der Gutachterkommission. Jochen Gieseler und Walter Schneider stellten die neue Software im Apple-Computersystem vor. Frank Beck forderte mehr mechanische Präzision bei Implantataufbauten. Hartmut Hennies lobte das „Bone-Fit-System“. Werner Fischer sprach über Indikation und Dosierung in der Zahnarztpraxis gebräuchlicher Medikamente. Caspar Lachmann leitete mit seinem Vortrag „Verzahnung, nicht nur dental“ zum Thema des Nachmittag-Programms über: Besuch des Automobilmuseums in Mühlhausen. President’s Cocktail, festliches Abendessen und zum Abschied ein tolles Spargelessen im Markgräfler Land festigten den Erfolg der Tagung. Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung konnte Präsident Rocke 41 stimmberechtigte Mitglieder begrüßen, 36 hatten ihr Fernbleiben schriftlich entschuldigt. Fünf Kandidaten wurden von ihren Bürgen vorgestellt. Als Satzungsänderung wurde folgender Wortlaut beschlossen: „Der Präsident wird für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Seine Wahl erfolgt zwei Jahre vor seinem Amtsantritt. Damit wird er gleichzeitig bis zu seinem Amtsantritt zum Vizepräsidenten gewählt“ Meinhard Demeler erklärte wegen Berufsaufgabe seinen Austritt. Wolfgang Mösch möchte als inaktives Mitglied geführt werden. Ralf Mutschelknauss rief zur zahlreichen Teilnahme an den DGZMK-Vorstandswahlen am 01.10.93 in Köln auf.

Köln

Zur Jahrestagung der DGZMK und den damit verbundenen Vorstandswahlen waren 24 NEUE GRUPPE-Mitglieder gekommen. Es war unser Anliegen, durch einen Sitz im Vorstand wieder Mitsprache-Möglichkeit in dieser größten deutschen Zahnärztegesellschaft zurückzugewinnen. Eckard Jacobi sollte für den freiwerdenden Beisitzerplatz kandidieren. Mit 84 zu 81 Stimmen ist dies schließlich gelungen, wobei Eckard sich als Gentleman leichtsinnigerweise seiner Stimme enthalten hatte. Überraschend hatte der ausscheidende Präsident Prof. Nolden ebenfalls kandidiert, wohl um das Übergewicht der Hochschullehrer zu erhalten.

München 19.06.1903

Der von Axi Gutowski zu Ehren der NEUEN GRUPPE kostenlos angebotene Kurs wurde ein voller Erfolg. Locker und eindringlich verriet Axi aus reicher Erfahrung und gründlichem Nachdenken gewonnene Kniffe.


120 ■■■ 1993 Chicago 29.09.–02.10.1993

Axi bei der Behandlung Sechs Mitglieder der NEUEN GRUPPE nahmen an der Jahrestagung der American Academy of Periodontology in Chicago teil und waren hellauf begeistert von der demonstrierten „Zahnheilkunde in einer für deutsche Verhältnisse unglaublichen Konsequenz und Schönheit“, wie es Walter Schneider formulierte. Im Hauptthema ging es um die Ästhetik und um die Frage, welche parodontalchirurgischen und implantologischen Techniken geeignet sind, optimale Ergebnisse zu erzielen.

New York 03.–04.10.1993

Ein Praxiskurs bei B. Langer und F. Kastenbaum gab Einblick in individuell geprägte Implantologie mit Sinuslifting, Crown-Lengthening, Augmentation. Für fünf NEUE GRUPPE Mitglieder ein Gewinn und ein Genuß.

27. Jahrestagung Freiburg 18.–20.10.1993

AUGMENTATION Die 27. Jahrestagung stand unter dem Generalthema „Augmentation“. Dr. Burton Langer/New York: „Knochenaugmentation – eine Hilfe bei ungünstigen Implantationsfällen im teilbezahnten Gebiß“ Dr. Laureen Langer/Scarsdale: „Subepitheliale Bindegewebstransplantate zur Alveolarkammerhöhung und Rezessionsdeckung“ Dr. Ueli Grunder/Zürich: „Weichgewebsmanagement an Zähnen und Implantaten“ Prof. Dr. Dr. Karlheinz Schmidt/Tübingen: „Gesteuertes Knochenwachstum mit Osteoprotein in vitro und in vivo Untersuchungen“ Dr. Carlo Tinti/Flero: „Neue Möglichkeiten der Deckung freiliegender Wurzeloberflächen“ Prof. Dr. Kirstin Warrer/Aarhus: „Augmentationstechniken“ 219 Teilnehmer verfolgten gespannt Aktuelles und weitgehend Neues. Die Seminare wurden sogar von insgesamt von 231 Kollegen besucht. Die ordentliche Hauptversammlung wählte Alex Motsch zum übernächsten Präsidenten und damit zum Vizepräsidenten, Klaus Haberkorn und Werner Fischer zu neuen Beisitzern. Dieter Bolten wurde wiedergewählt. Nach ausgiebiger Diskussion wird beschlossen, dass es für die Kinder von Mitgliedern keinen Sonderstatus geben soll.


1993 ■■■ 121 Neue Mitglieder: Dr. Gerhard Müther, Düsseldorf Dr. Frank Beck, Regensburg Dr. Dr. Dieter Edinger, Hamburg Dr. Dr. Volker Tröltzsch, Ansbach Dr. Dr. Kristian W. Bieniek, Aachen

Göttingen 27.11.1993

Bürgen: J. Peter Engelhardt, Heinz Erpenstein Arne Hertzog, Ralf Mutschelknauss Jürgen Koob, Berthold Meister Eckhart Fischer, Hans-H. Ohlrogge Arne Hertzog, J. Peter Engelhardt

STANDORTBESTIMMUNG PARODONTOLOGIE 1993 Zum hervorragend besetzten Symposion „Standortbestimmung Parodontologie 1993“, das von Wolli Krüger in Göttingen organisiert worden war, reisten viele Mitglieder und auch Kandidaten der NEUEN GRUPPE an. Sie haben es nicht bereut, es war eine tolle und lehrreiche Veranstaltung. Spitzenreferenten wie Krüger, Motsch, Renggli, Visser, Diedrich, Denden, Mausberg, Aschoff, Hornecker, Karring, Warrer, Erpenstein und Köhler lohnten die Teilnahme.

Margit Wengel, Rose Marie Lohmiller, Dorothee Bretthauer, Monika Fischer, Ingrid Prinz.


122 ■■■ 1994

Das Jahr 1994 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Elisabeth II und Francois Mitterand eröffnen den Kanal-Tunnel • Die letzten in Deutschland stationierten Truppen der Siegermächte des II. Weltkrieges werden abgezogen • Einmarsch russischer Truppen in Tschetschenien • Michael Schumacher wird Weltmeister in der Formel I und Sportler des Jahres • Der Bundestag stimmt der Verhüllung des Berliner Reichstages durch Christo zu • Der Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg erhält 7 Oscars • Die Bundesversammlung wählt Roman Herzog zum neuen deutschen Bundespräsidenten • Es sterben in diesem Jahr: Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Jaqueline Kennedy-Onassis, Golo Mann, Richard Nixon, Erich Honecker, Linus Pauling, Heinz Rühmann, Ayrton Senna

Die NEUE GRUPPE 1994

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Bob Jacoby, Marburg Prof. Dr. Alex Motsch, Göttingen Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Walter F. Schneider, Böblingen Dr. Peter Beyer, Düsseldorf Dr. Klaus Haberkorn, Würzburg Dr. Werner Fischer, Braunschweig Dr. Bob Jacoby

KALENDER 15.04.1994

Neukam/Schliephake/Hannover: „Implantologie-Eintageskurs“

15.–16.04.1994

Dörr/Lembach: „Führung und Motivation in der Arztpraxis Teil II“

12.–14.05.1994

Eltville: Frühjahrstagung

27.–28.05.1994

Renggli/Nijmegen: „Helferinnen-Intensivkurs“

Anfang Juni 1994 10.06.1994 27.06.–03.07.1994

Velho-Groneberg/Loeweneck/München: „Gehirnnerven, Neurologische Untersuchung, Anatomie und Physiologie“ Flores de Jacoby/Marburg: „15 Jahre Parodontologie in Marburg“ Nevins/Swampscott: „Praxiskurs“

01.–02.07.1994

Neukam/Schliephake/Hannover: „Osseointegration Aufbaukurs I“

08.–09.07.1994

Neukam/Schliephake/Hannover: „Osseointegration Aufbaukurs II“

26.–27.08.1994

Guldener/Bern: „Endodontie in Theorie und Praxis“

16.–17.09.1994

Lauritzen/Aachen: „Funktionsprinzipien des Totalen Zahnersatzes“

02.–04.10.1994

Fadal/Düsseldorf: „Der perfekte Goldguß – Arbeitskurs“

06.10.1994

Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich wird für das Fach Kieferorthopädie in den Beirat der ­Vereinigung der Hochschullehrer gewählt.

15.10.1994

Richard (Dick) Petralis verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 6


1994 ■■■ 123 03.–05.11.1994

Wiesbaden: Jahrestagung: „Biokompatibilität zahnärztlicher Materialien“

18.–19.11.1994

Erfurt: „Moderne Zahnheilkunde als machbares Konzept“

26.11.1994

Göttingen: Symposium: „Parodontologie aktuell 1994“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Lembach 15.–16.04.1994 Frühjahrstagung Eltville 12.–14.05.1994

Steigendes Interesse ist für Pit Beyers Lembachkurse festzustellen. 20 Teilnehmer folgten einer Fortführung der Thematik des letzten Jahres: Hans-Georg Dörr „Führung und Motivation in der Arzt-Praxis“. „Interne fachliche Fortbildung“ ist nach den Worten des Präsidenten traditionell das Motto, unter dem das wissenschaftliche Programm der Frühjahrstagung steht. So werden auch diesmal wieder die Vorträge ausschließlich aus den eigenen Reihen von Mitgliedern und Kandidaten der NEUEN GRUPPE gehalten. Götz Siebert fragte: „Senioren: eine Zahn-Ärztliche Aufgabe?“ Franz Christians empfahl das Denkmodell der „Mora-Therapie“ zu beachten. Kristian Bieniek prüfte vollkeramische Materialien auf Belastbarkeit und Paßform. Jochen Schumacher fand den Zahntechniker für das Praxislabor wichtig. Knud Schmidt-Diemel stellte seine modifizierte Abdrucktechnik mit Kieferrelationsbestimmung vor. Walter Sebald zeigte ein Hilfsmittel zur Übertragung der zentrischen Relation. Walter Schneider beleuchtete Chancen und Risiken der „karteilosen Praxis.“ Werner Fischer beantwortete Kartei oder Rechner mit Kartei und Rechner. Hans-Henning Ohlrogge fand „nicht nur die schlitzigen Augen“ interessant. Knut Schuppan demonstrierte „implantatchirurgische Versorgung stark atrophierter Seitenzahnbereiche“. Volker Tröltzsch erinnerte an die Möglichkeit abnehmbarer Suprakonstruktionen. Heinz Spranger untersuchte unspezifische Abwehrmechanismen in der oralen Mukosa. Bernd Heinz gewichtete die Kompositschienung bei fortgeschrittener Parodontitis. Rolf Herrmann plante sein Leben in Aufbau- Stabilisierungs- und Nutzungsphase. Klaus Haberkorn kommunizierte mit seinem Praxisteam. Bob Jacoby analysierte die Dreiecksverbindung Patient-Zahnarzt-Kostenträger in fünf europäischen Ländern (CH, D, GB, L, NL). Zur außerordentliche Mitgliederversammlung waren 42 Teilnehmer erschienen. 26 Mitglieder hatten sich schriftlich entschuldigt. Walter Schneider hatte den Altersdurchschnitt der NEUEN GRUPPE mit 56,8 Jahren errechnet und so zu einer Diskussion über Möglichkeiten zur „Verjüngung“ der Vereinigung angeregt. Auch der Punkt „Außendarstellung“ taucht in der Diskussion wieder auf. Der gesellige Teil, weitgehend von Dieter Bolten „vor Ort“ mitorganisiert, mit einem rustikalen Abend in der alten Mühle und dem festlichen Abschluß im restaurierten Schloß Rheinhartshausen stärkte die freundschaftliche Verbundenheit der Mitglieder der NEUEN GRUPPE.

München

Fachliches Grundwissen aufzufrischen war schon immer ein Anliegen der NEUEN GRUPPE, und so hatte Walter Sebald Anfang Juni in München einen Kurs organisiert, der die Neurologie und Anatomie der Gehirnnerven zum Thema hatte. Frau Dr. P. Velho-Groneberg schilderte ausführlich Technik und Tests zur neurologischen Untersuchung, Prof. Loeweneck rekapitulierte Anatomie und Physiologie und demonstrierte anschließend an Präparaten und mittels Livepräparation Verlauf und Bedeutung der 12 Hirnnerven. Dies verfolgten auch 12 Zuhörer und alle waren am Schluß überzeugt, Wichtiges wiedergelernt zu haben.

Marburg 10.06.1994

Zum Seminar „15 Jahre Parodontologie in Marburg“ schrieb Bob Jacoby: „Ich hatte den Eindruck, in einem Rutsch ein alles umfassendes Parodontologie-Lehrbuch gelesen zu haben“


124 ■■■ 1994 Aachen 16.–17.09.1994

28. Jahrestagung Wiesbaden 03.–05.11.1994

Hans-Henning Ohlrogge konnte mit Kristian Bieniek im Klinikum Aachen, Abteilung Zahnersatz (Vorstand Prof. Dr. Dr. H. Spiekermann) einen Kurs mit Arne Lauritzen für alte und neue Freunde organisieren. Leider erlitt Arne während des Vortrags einen Apoplex. Nur die wegen des Tagungsortes Klinikum in Minutenschnelle zur Verfügung stehende umfassende intensivmedizinische Versorgung bewahrte Arne vor Schlimmerem. Schon nach einigen Tagen hat er uns alle wiedererkannt, aber der Schreck saß uns noch lange in den Knochen.

BIOKOMPATIBILITÄT ZAHNÄRZTLICHER MATERIALIEN Die 28. Jahrestagung 1994 stand unter dem Thema: „Biokompatibilität zahnärztlicher Materialien“. Aus der Sicht ihrer speziellen Fachbereiche stellten die Vortragenden Gesichertes aber auch Spekulatives vor. Prof. Dr. G. Schmalz/Regensburg: „EG-Richtlinien – Füllungsmaterialien sind Arzneimittel – Normen ADA, DIN, ISO, CE-Zeichen“ Prof. Dr. Claus-Jürgen Esttler/Erlangen: „Schwierigkeiten toxikologischer Prüfungen“ Brasch/Kiel: „Problematik der allergologischen Testung“ Prof. Dr. Jakob Wirz/Basel: „Gefahr durch Korrosion ‚Veredelungen’ sind schlecht“ Prof. Dr. Dr. K. Donath/Hamburg: „Titan-Beschichtung von Implantaten verursacht mangelnde Mineralisation. Korrosion und vitale Abwehr-Reaktion“ Dr. Gerd Henning/Basel: „Kunststoffe sind ungefährlich. Farben aber enthalten hochgiftiges Cadmium und Blei“ Prof. Dr. A. Motsch/Göttingen: „Lacke, Liner, Zemente, Aufbaumaterial, Carboxylate“ Prof. Dr. B. Klaiber/Würzburg: „Füllungsmaterialien, Dentinadhäsive“ Dipl. Phys. Dr. Heiko Visser/Göttingen: „Amalgam“ Prof. Dr. Dr. Peter Diedrich/Aachen: „Brackets und Adhäsionssteigerung“ Dr. Ingrid Fonk/Tutzing: „Elektroakupunktur: Dentales Werkstoff-Syndrom“ Dr. Peter Guldener/Bern DDS: „Moderne Materialien in der Endodontie“ Prof. Dr. L. Flores de Jacoby/Marburg: „Moderne Materialien zur Knochenregeneration“ Prof. Dr. E. Hellwig/Freiburg: „Metabolismus der Fluorid-Aufnahme“ Prof. Dr. Dr. K. H. Austermann/Marburg: „Lokalanaesthetika“ Prof. Tomas Albrektsson, MD, PhD/Göteborg: „Knochentransplantate“ Franklin S. Weine, DDS, MSD/Chicago: „Neue Instrumente zur Kanalaufbereitung“ Die ordentliche Mitgliederversammlung sah 60 (56 stimmberechtigte) Teilnehmer. Walter Schneider stellt nach einer ausführlichen Altersstrukturauswertung ein DreiKreise-Modell zur Zukunftsentwicklung der NEUEN GRUPPE vor, woraus sich Konsequenzen für die Aufnahmemodalitäten neuer Mitglieder ergäben. Es werden drei Ausschüsse eingerichtet: – Gestaltung zukünftiger Jahrestagungen, Kurse, etc.: Schneider, Fischer, v. d. Ohe, Edinger, Beck F., Herrmann, Schuhmacher. – Ausschuß für junge Mitglieder: Haberkorn, Seeher, Beck F. – Ausschuß für Referenten: Mutschelknauss R., Erpenstein, Bolz. Das vom Vorstand eingeführte neue Logo wird in der Mitgliederversammlung heiß und kontrovers diskutiert. Mit Werner Fischer, Hans-H. Ohlrogge und Walter Schneider als Mitgliedern wird ein Ausschuß berufen, der dem Vorstand konkrete Vorschläge zur Außendarstellung der NEUEN GRUPPE erarbeiten soll. Neue Kandidaten: Dr. Benita Eisenmann, Böblingen


1994 ■■■ 125 Erfurt 18.–19.11.1994

MODERNE ZAHNHEILKUNDE ALS MACHBARES KONZEPT – ERFAHRUNG UND NUTZEN Hans-Henning Ohlrogge organisierte am 19./20.11.1994 im Namen der NEUEN GRUPPE eine Informationstagung in Erfurt. Ziel war es, in Wiederaufnahme des grundlegenden Gedankens der ersten NEUE GRUPPE-Tagung 1990 in Dresden, den Kollegen der neuen Bundesländer fortschrittliche Zahnheilkunde zu zeigen, Probleme, aber auch Möglichkeiten unserer noch freiberuflichen Praxis anzusprechen und die NEUE GRUPPE als wissenschaftliche Vereinigung engagierter Kollegen vorzustellen. Locker aber eindringlich, nicht als Besserwisser sondern als Freunde, die im gleichen Boot sitzen. Dies ist mit vollem Erfolg gelungen, wie die rege Diskussion, die Bestürmung der Vortragenden um Einzelheiten, der Applaus und überhaupt die Teilnahme von 96 Kollegen beweist. Prof. Lenz, Direktor der Abteilung Prothetik und Werkstoffkunde der inzwischen geschlossenen Medizinischen Akademie Erfurt, begrüßte das Auditorium herzlich. Er umriß die Historie der Universität Erfurt als der zweitältesten im deutschsprachigen Raum, die nach Schließung kürzlich doch wiedergegründet worden ist und stellte seine Assistenten, Studenten und Mitarbeiter als Helfer zur Verfügung. Dann kam die Arbeit. J.-P. Engelhardt betonte zur Funktionsdiagnostik die Wichtigkeit, sich schon beim ersten visuellen Kontakt mit einem neuen Patienten eventuelle Auffälligkeiten bewußt zu machen und so schon gleich den klinischen Teil zu beginnen. Die instrumentelle Funktionsanalyse ist dann eine wichtige Ergänzung, die nach Bedarf einzusetzen ist. Eckbert Schulz zeigte, dass die „Mundgesundheitsbewußtseinserziehung“ durch Einsatz einer Videokamera effektiver vermittelt werden kann. Knut Schuppan führte mit hervorragenden Operations-Dias Grenzfälle der Implantologie vor Augen. Werner Fischer wertete die für die Zahnheilkunde notwendigen Medikamente und warnte vor Werbungs-Halbwahrheiten. Jean-François Roulet berichtete umfassend über zahnfarbene Restaurationen, besonders im Hinblick auf Amalgamersatz-Werkstoffe. Kristian Bieniek wog die Zuverlässigkeit vollkeramischer Systeme gegeneinander ab. Arne Hertzog erläuterte Grundsätzliches zur Einstellung neuer Mitarbeiter und verriet Erfahrungen zur Personalführung. Hans-Peter Lux ermahnte leidenschaftlich, die wenigen Freiräume von GOZ und Bema zu entdecken und dann auch zu nutzen. Dorothee Gieseler, Ehefrau unseres Jochen und beruflich eigentlich der „Gegenseite“ verpflichtet, gab sachlich klare Hinweise, wie ein jeder seine private Versicherung aufbauen sollte. Das war konzentrierte Nahrung, die hungrig machte. Entsprechend froh folgten viele der Einladung zum geselligen Abendessen. Im stilvollen Ambiente des alten Gildehauses am Fischmarkt wurde zum reichhaltigen Buffet bald eifrig gefachsimpelt und diskutiert … es wurde ein langer Abend. Der Sonntagmorgen brachte noch bei schönstem Sonnenschein einen geführten Stadtspaziergang und wer nicht zu neugierig in die Nebenstraßen guckte, gewann den Eindruck einer wunderschönen, geschichtsträchtigen, reichen Bürgerstadt mit nahtlos und kunterbunt aneinanderstehenden barocken, spätgotischen, historistischen und Jugendstilfassaden. Eine Veranstaltung, die der NEUEN GRUPPE sicher keinen finanziellen, dafür aber großen Sympathiegewinn brachte. Herzlichen Dank Hans-Henning und allen Aktiven.

Personalia

Prof. Dr. Krüger wird neuer Präsident der DGP.


126 ■■■ 1995

Das Jahr 1995 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Das Gesetz zur Pflegeversicherung ist in Kraft • „Energy-Drinks“ wie Isostar, Red Bull etc. kommen in Mode • Der Film „Forrest Gump“ mit Tom Hanks in der Hauptrolle erhält 6 Oscars • Jacques Chirac wird zum französischen Staatspräsidenten gewählt • Der flüchtige „Baulöwe“ Jürgen Schneider wird in Florida festgenommen • Christo und Jean-Claude beginnen am 15. Juni mit der Verhüllung des Reichstages • Es sterben in diesem Jahr: Yitzhak Rabin, Gerd Bucerius, Adolf Butenandt, Juan Manuel Fangio, Wim Thoelke

Die NEUE GRUPPE 1995

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Bob Jacoby, Marburg Prof. Dr. Alex Motsch, Göttingen Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Walter F. Schneider, Böblingen Dr. Peter Beyer, Düsseldorf Dr. Klaus Haberkorn, Würzburg Dr. Werner Fischer, Braunschweig Dr. Bob Jacoby

KALENDER 13.–14.01.1995

Grospietsch/Weitenburg: „Seminar Briefeschreiben“

20.–21.01.1995

Grospietsch/Weitenburg: „Seminar Umgang mit Versicherungen“

10.–11.02.1995

Hermann/Weitenburg: „Zukunft des zahnärztlichen Berufsstandes“

09.–11.02.1995

Sebald/Kopp/München: Praxisseminar: „Funktionsstörungen und Schmerzphänomene des Cranio-Mandibulären-Systems“

17.–18.02.1995

Praxisseminar Rocke und Hürzeler/Freiburg: „Aspekte der modernen Parodontal­ chirurgie mit Live-Operationen“

17.–18.02.1995

Praxiskurs Lachmann/Hansson/Münster: „Craniomandibuläre Dysfunktion“

04.03.1995

Ausschußsitzung: Frankfurt: „Gestaltung zukünftiger Tagungen“

10.–11.03.1995

Bahat/Frankfurt: „Reconstruction of soft and hard tissue associated with implants“

17.–18.03.1995

Bowers/Aachen: „Techniques for periodontial regeneration“

31.03.–01.04.1995 12.–13.05.1995 13.05.1995

Scherpf/Lembach: „GOZ – Geld für ordentliche Zahnheilkunde“ Renggli/Nijmegen: „Helferinnen-Intensivkurs“ A. Kiel/Braunschweig: „Einführung in Grafik und Typologie“

26.–27.05.1995

Weimar: Frühjahrstagung

26.–27.05.1995

Nevins/Swampscott: „Symposium and Periodontics and Restorative Dentistry“

05.–11.06.1995

Peter Guldener verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 7


1995 ■■■ 127

† Peter Guldener

† Adolf Schmitz

10.07.1995

Adolf Schmitz verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 7

21.07.1995

Kurt Fischer verstirbt

22.08.1995

Anton Mommertz verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 7

04.10.1995

Meyer/Greifswald: „Diagnostik von Myoarthropathien – Therapie“

06.–07.10.1995

Schumacher/Rodenkirchen: „Prothetische Konstruktionen auf Implantaten“

03.–05.11.1995

Wiesbaden: 29. Jahrestagung: „Implantologie und Parodontologie“

10.–12.11.1995

Baum/Braunschweig: „Problemlösungs- und Erfolgsstrategien“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Weitenburg 13.–14.01.1995

Die drei Seminare in Weitenburg wurden von Walter Schneider organisiert und behandelten Fragen des Praxis-Managements.

Münster 17.–18.02.1995

„Therapie von Craniomandibulärer Dysfunktion“ war das Thema des Praxiskurses bei Caspar Lachmann. Es war der dritte Kurs einer Serie von vieren im Rahmen eines Programms zur Behandlung schwerer Myoarthropathie-Patienten im Team. Tore Hansson bringt seine große Erfahrung ein. In den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 7 hat Caspar Lachmann berichtet.

Frankfurt 04.03.1995

Ein Bericht über die Ausschußsitzung am 04.03.95 zur Gestaltung zukünftiger Jahrestagungen, Kurse und Seminare wird per Rundschreiben allen Mitgliedern zugesandt. Frank Beck, Dieter Edinger, Werner Fischer, Walter Schneider und Jochen Schuhmacher haben einen umfangreichen Vorschlagskatalog erarbeitet. Spektakulärster Punkt ist wohl die Veränderung der Kurskonzeption in „Non-Profit“- Veranstaltungen für Mitglieder und Kandidaten und „Profit“-Veranstaltungen für Nichtmitglieder. Die Außendarstellung wurde – Gottseidank – in die weniger plakative Eigendarstellung der NEUEN GRUPPE gemildert. Neben dem Anspruch, exzellente Zahnheilkunde verantwortungsbewußt auszuüben, steht die ethisch-moralische Verpflichtung, einander Freund zu sein.

Frankfurt 10.–11.03.1995

Zum Kurs von Oded Bahat BDS.,MSD. „Reconstruction of soft and hard tissue, associated with implants“ hat Volker Tröltzsch in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 6 einen ausführlichen Bericht geschrieben. Soll eine Implantation erfolgreich sein, so genügt es nicht allein, dass das Implantat knöchern einheilt, es muß auch an der prädeterminierten Stelle stehen. Dazu müssen häufig hart- und weichgewebliche Augmentationen durchgeführt werden, für die Bahat autologes Material bevorzugt.


128 ■■■ 1995 Aachen 17.–18.03.1995

PRESENT AND FUTURE TECHNIQUES FOR PERIODONTAL REGENERATION Dr. Gerald Bowers Kurs am 17.–18. März. Dr. Bowers gab breiten Raum der Darstellung seiner „Rationale“. Was er erreichen möchte, welche Techniken und Materialien dafür zur Verfügung stehen und welche Anforderungen er an sich und sein Vorgehen stellen muß. Zu allem gab es den wissenschaftlichen Hintergrund, die persönliche Forschung und die praktische Erfahrung. Schnittführung und Zugang zum ossären Defekt, Vorbehandlung der Wurzeloberfläche, Auswahl und Vorbereitung der benötigten Materialien, Applikation, Nahttechnik und Nachsorge wurden ausführlich und präzise dargestellt. Nach vielen zusätzlich beantworteten Zwischenfragen eröffnete Bowers einen Ausblick auf Zukünftiges. Vielleicht spritzen wir ja eines Tages einen Cocktail aus „bone morphogenetic proteins“, ein paar pluripotente Zellen, etwas Trägersubstanz einfach in die Knochentasche und nach 2 Wochen sind die Zähne wieder fest; dann kann der sozial gehegte Patient auch schon bald wieder mit der sorglosen Zerstörung seines Gebisses fortfahren. Es haben sehr viele junge Kollegen diesen Kurs besucht, bekannte Namen in der NEUEN GRUPPE, aber es waren die filiae und filii, das war das Zweite Erfreuliche. Es zeigt, dass das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt angepackt wurde. Vielen Dank, Gerald Bowers, vielen Dank Hans-Henning und Kristian Bieniek, der vor Ort geholfen hat.

Lembach 31.03.–01.04.1995

Zum wie immer erfolgreichen Kurs in Lembach hat Klaus Haberkorn in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 6 einen Bericht geschrieben. Thema war: GOZ – Geld für ordentliche Zahnheilkunde, Gesetzestexte, Vereinbarungen. Der trockene Stoff wurde von Georg Scherpf, Berlin anschaulich und kurzweilig vermittelt. Für manche ergab sich eine neue Sicht für den Umgang mit Versicherungsträgern, Beihilfestellen und Privatpatienten. Kritisch betrachtet und gekonnt angewendet kann die GOZ ein Instrument zur zukunftssicheren Praxisführung sein.

Braunschweig 13.05.1995

Nach intensiven Vorgesprächen hatte Werner Fischer namens des ein Jahr zuvor einberufenen „Logo-Ausschusses“ zu einem Seminar mit dem Grafiker Achim Kiel über das Thema „Grafik und Typographie“ eingeladen. Ulrich Klimberg berichtet darüber in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 7. Eigentlicher Hintergrund war das für viele Mitglieder überraschend geänderte Logo der NEUEN GRUPPE, die Posseltsche Banane. Das Logo der NEUEN GRUPPE ist eine Logo-Kollage, es besteht aus drei Elementen: der gezeichneten Grafik Posseltsche Banane, dem Namen „NEUE GRUPPE“ und einer Erklärung „Wissenschaftliche Vereinigung von Zahnärzten“.

Altes Logo

Neues Logo


1995 ■■■ 129 Die alte Grafik war nicht schlecht, die neue ist es auch nicht. Nur der rote Punkt, der ja nicht Ausgangspunkt der Strahlen sein will, entzieht sich damit einer Verantwortung, und das ist nicht gut. Seine Position öffnet das Logo nach rechts, und weil das ganze am rechten Rand steht, über den Rand hinaus. Die neuen Strahlen öffnen nach links; es soll dynamisch sein, ist aber nur unruhig; es soll etwas aussagen, kann es aber nicht formulieren. Das alte konnte dies auch nicht. Es hätte ebensogut einem Posselt-Fan-Club gehören können oder einem Malerzirkel, der sich die perspektivische Darstellung südländischen Obstes (Banane) zum Ziel gesetzt hat. Aber es ist ruhig, in sich geschlossen, und es ist bekannt. Der Name NEUE GRUPPE war und ist schlecht, er fordert die Frage heraus, „gab es da eine ALTE GRUPPE“ und warum wollten die mit der nichts mehr zu tun haben? Er soll wohl eine Richtung angeben, eine Absicht: wir machen alles neu, und „der Muff von tausend Jahren...“, aber spätestens seit Günther Staehles Vortrag in Weimar wissen wir, dass Altes auch in moderner Zahnheilkunde Bestand hat. NEUE GRUPPE, das ist auch Zeitgeist, siehe NEUES DEUTSCHLAND oder New Labour. Aber ein Navigator muß immer auch wissen, von wo er losfährt, nicht nur, wohin er will. Darüber sagt der Name nichts aus. Auch die neue Formatierung dieser zwei Worte, NEUE kursiv und schlank, GRUPPE gerade und fett, unterstreicht den Eindruck, man wolle nur weg von dem Alten. Die Erklärung, „wissenschaftliche Vereinigung von Zahnärzten“ ist prätentiös und diskriminierend; zumal wir immerhin schon drei Kolleginnen als Mitglieder haben. Aber sind wir überhaupt, und wenn, nur wissenschaftlich vereinigt? Wunderlings Ziel war es, der Wissenschaft und der Hochschule einen Dialog mit wissenden Praktikern anzubieten, die sich auf Grund ihres gegenseitigen Vertrauens freier unterhalten können. Mein Vorschlag wäre, die Erklärung durch einen Wahlspruch zu ersetzen. „Learning by doing“ ist zuwenig, „Honi soit, qui mal y pense“ gab es auch schon, aber vielleicht: „Altes bewahren, Neues gemeinsam erarbeiten“. Der hochinteressante Vortrags- und Diskussionsabend mit Achim Kiel bei Werner Fischer in Braunschweig hatte als wesentliches Ergebnis die Aussage: Ihr habt ein Logo, behaltet es, aber pflegt es und steht dazu. Ihr könnt es behutsam modifizieren, vielleicht zwingen moderne Kommunikationsverfahren sogar, Änderungen vorzunehmen, aber laßt keine Verwechselbarkeit zu. Die Schrifttype könnte bindend festgelegt werden, vielleicht sogar eine ganz und gar eigene, selbst entworfene Schrift.

Frühjahrstagung Weimar 26.–27.05.1995

Als Novum für eine Frühjahrstagung wurde das wissenschaftliche Programm durch Vorträge der Kandidaten mitgestaltet. Dies hauptsächlich, um die eventuellen neuen Mitglieder kennenzulernen, nicht um sie „leistungsmäßig“ zu testen. Walter Schneider: „Wiedereröffnungsoperation bei Implantaten“ Benita Eisenmann: „Die Finite Elemente Methode, Untersuchungen von Spannungen in implantatgetragenen Suprakonstruktionen“ Joachim Kreusser: „Prothetische Versorgung auf Brånemark-Implantaten“ Kai Schmidt-Diemel: „Problematik der Betreuung von Implantatpatienten in Italien“ Gerhard Müther: „Manifestation medikamenteninduzierter Gingivahyperplasien“ Jan Halben: „Rezessionsbehandlung mit Bindegewebstransplantaten“ Gerd Körner: „Parodontale Recreation perioprothetische Optionen durch Integration plastischer Parodontalchirurgie und Implantologie“ Markus Hürzeler: „Die Behandlung der Periimplantitis – Stand der Wissenschaft“ Jürgen Schmitter: „Die Mitos-Therapie in der zahnärztlichen Praxis“


130 ■■■ 1995 Brigitte Simon: „Langzeitergebnisse der Furkationsbehandlung bei Parodontitis“ Frank Beck: „Unser Praxiskonzept. Raum – Mensch – Leistungskomplex RaumBeduftung – eine neue Signaldimension“ Piet Wetselaar: „Die neue Situation der Zahnheilkunde in Holland.“ Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 7 Dieter Edinger: „Berücksichtigung der Funktion bei CAD-Restaurationen“ Walter Sebald: „Stabilisierung der zentrischen Okklusion – nach Diskusreposition – durch eine geklebte Eckzahnführung“ Peter Schulze: „Ist die Registrierung mit einem Mastikator-Pantographen zeitgemäß?“ Günther Staehle, Wolfram Bücking, Dieter Edinger: „FGP – Stereographie in der Kaufläche“ An der außerordentlichen Mitgliederversammlung nehmen 43 Mitglieder teil, 16 hatten sich entschuldigt. Es stehen 10 Kandidaten zur Aufnahme bei der Hauptversammlung an. Kai Schmidt-Diemel zieht seine Kandidatur zurück. Zum neuen Logo herrscht weiterhin Uneinigkeit. Das Seminar eine Woche zuvor mit dem Grafiker Achim Kiel ist in seinem positiven Ergebnis noch nicht allen Mitgliedern bekannt. Das Rahmenprogramm mit sehr viel Goethe, dem rustikalen Abend auf der „Veste Wachsenburg“ und dem festlichen Abschlußabend ließ wegen des erweiterten Teilnehmerkreises manche Freundschaft entstehen.

Swampscott 26.–27.05.1995

29. Jahrestagung Wiesbaden 03.–05.11.1995

Zu den seit 1987 fast jährlich von Ralf Mutschelknauss liebevoll und arbeitsreich organisierten Swampscott-Kursen sitzen diesmal wieder 18 NEUE GRUPPE- Mitglieder im Flieger nach Boston. Peter Fuchs hat einen Bericht geschrieben, der Erinnerungen an die Anfänge weckt und etwas wehmütig an die Zukunft denkt. Uber allem steht aber die „unverzichtbare Erfahrung“ für alle Teilnehmer.

AUSGEWÄHLTE THEMEN AUS PARODONTOLOGIE UND IMPLANTOLOGIE Das Programm wird mit einem Festvortrag eröffnet: Prof. Dr. Rupert Lay/ St. Georgen: „Wie man sich Feinde schafft“ Morton Amsterdam DDS,ScD./Philadelphia: „Long term results in perioprosthetics“ Raul Cafesse DDS, MS, Dr. odont., Dr. h.c./Houston: „GTR-Technique using ­resorbable barriers“ Robert Schallhorn DDS,MS/ Aurora: „Bone grafts in combination with membranes in periodontal therapy“ Michael Norton BDS/London: „Fixed and removable restaurations on implants“ Arnold Weisgold DDS/ Philadelphia: „Esthetic and gingival problems of the single tooth implant“ Arnold Weisgold und Morton Amsterdam


1995 ■■■ 131 Dr Dr. Knut Schuppan/Köln: „Interimsimplantate: Hilfsmittel für funktionell-ästhetische Sofortversorgung mit festsitzenden prothetischen Lösungen“ Massimo Simion MS, DDS/Mailand: „Ridge augmentation in combination with oral implant surgery“ Nachmittags boten die Referenten zur gründlichen Vertiefung ihrer Vorträge Seminare an, die regen Zuspruch durch die Teilnehmer fanden. Es war ein anspruchsvolles Programm, das Konzentration und fachliche Begeisterung voraussetzte. Die nötige Entspannung gewährte die „schlendernde Weinprobe“ im Kloster Eberbach und der Festabend im Nassauer Hof. Als organisatorische Neuerung folgte dann am Sonntagmorgen ein Arbeitsfrühstück mit den Referenten und Vorstellung der Kandidaten durch deren Bürgen. Beim Festabend wurden als neue Mitglieder aufgenommen: Dr. Benita Eisenmann, München Dr. Markus Hürzeler, Freiburg ZÄ Brigitte Simon, Stuttgart Dr. Gerd Körner, Bielefeld ZA Jan Halben, Hamburg Dr. Joachim Kreusser, Aschaffenburg ZÄ Miranda Wetselaar-Glas, ZA Peter Wetselaar, Heemstede, NL Heemstede, NL 54 Mitglieder haben sich in die Anwesenheitsliste der ordentlichen Mitgliederversammlung eingetragen, 51 sind stimmberechtigt. Eine zu § 4,2 vorgeschlagene Satzungsänderung wird nach heftiger Diskussion abgelehnt. Die Abstimmung über die Aufnahme der übriggebliebenen acht Kandidaten ergibt die erforderlichen Mehrheiten. Bob Jacoby, Pit Beyer und Walter Schneider scheiden auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Neuer Generalsekretär wird Jürgen Bretthauer, neues Beiratsmitglied wird Rolf Herrmann. Als Vizepräsident konnte noch kein Kandidat gefunden werden. Die Versammlung ermächtigt aber den Vorstand, ohne zusätzliche Wahl einen Bewerber zu finden. Die Kandidatenliste nennt folgende Namen: Bürgen: Dr. Harald Bartek, Berlin Mutschelknauss, Engelhardt, Beyer Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Schneider, Hennies Dr. Klaus Gäbler, Radebeul Dusemund, A.Beck Dr. Ralf Gerhart, Aschaffenburg Haberkorn, Ohlrogge Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg Schreiber, Motsch Dr. Hans-Dieter John, Düsseldorf Engelhardt, Ohlrogge Dr. Stefan Kopp, Jena Sebald, Glas. Schreiber Dr. Dr. Friedrich W. Neukam, Hannover Schulz, Haberkorn, Hennies Dr. Karl-Jürgen Schumacher, Köln Hertzog, Engelhardt

Personalia

Bei den Neuwahlen zum Vorstand der DGP für die Legislaturperiode 1995/1996 wurden Wolfgang Krüger zum Präsidenten, Wolfgang Bolz zum Generalsekretär, Arne Hertzog und Hans-Georg von der Ohe zu neuen Beiräten gewählt.

Wetselaar-Glas, Simon, Eisenmann, Hürzeler, Halben, Körner, Kreusser, Wetselaar


132 ■■■ 1996

Das Jahr 1996 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • In Tschetschenien wird ein Waffenstillstandsabkommen erreicht • Die Telekom-Aktie wird nach großem Werbeaufwand präsentiert • Das neue Ladenschlußgesetz tritt in Kraft • Die Roadster-Welle rollt: Der Porsche Boxter und der Mercedes SLK kommen in den Handel • Die AEG wird nach 113-jähriger Firmengeschichte aufgelöst • Bundespräsident Roman Herzog eröffnet das neue Leipziger Messezentrum • Sarah Kirsch erhält den „Georg-Büchner-Preis“ • Bill Clinton wird als Präsident der USA wiedergewählt • Es sterben in diesem Jahr: François Mitterand, Albrecht, Herzog von Bayern, Willi Daume, Ella Fitzgerald, Huschke von Hanstein, Henri Nannen, Irene Koss, Marcello Mastroianni, Helmut Schön

Die NEUE GRUPPE 1996

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Prof. Dr. Alex Motsch, Göttingen Dr. Hartmut Hennies, Göttingen Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen Dr. Werner Fischer, Braunschweig Dr. Klaus Haberkorn, Würzburg Dr. Rolf Herrmann, Günzburg Prof. Dr. Alex Motsch

KALENDER 20.01.1996

Schumacher/Rodenkirchen: „Prothetische Versorgung stark atrophierter zahnloser Kiefer“

30.03.1996

Lachmann/Münster: Praxiskurs. Dozent: Prof. Dr. U. Rother: „Radiologie“

29.–30.03.1996 29.04.–03.05.1996

Lembach: Dozent Pater Zoche/Herrmann: „Konflikt und Sprache“ Baltimore: Bowers Study Club: „Clinical Observations in Periodontal Regeneration“

16.–19.05.1996

Göttingen: Frühjahrstagung

24.–25.05.1996

Dresden: International Academy of Gnathologie, European Section

24.–25.05.1996

Paris: International Congress on Orofacial Pain and Temperomandibular Disorder

21.–26.06.1996

Renggli/Nijmegen: „Helferinnen-Intensiv-Seminar“

05.–06.07.1996

Palacci/Marseille: „Optimal Implant Positioning and Soft Tissue Management“ Kurs in Wiesbaden

15.–17.08.1996

Sebald/Kopp/München: „Funktionsstörung und Schmerz des CMS“

05.–07.09.1996

Sebald/Kopp/München: „Funktionsstörung und Schmerz des CMS“

14.09.1996 30.09.–04.10.1996 11.– 12.10.1996

Hansson/Frankfurt: „Team Approach Cranio Mandibular Disorder“ Becker/Tucson: „Parodontologie und Implantologie in der Praxis“ Haller: Ulm: „Schmelz- und Dentinhaftung, neue Wege“


1996 ■■■ 133 18.–19.10.1996 31.10.–02.11.1996 16.11.1996 22.–24.11.1996

Praxiskurs Lachmann/Münster: Dozent: Hansson: „Myogener und arthrogener Ursprung von Dysfunktionen“ Sebald/Kopp/München: „Funktionsstörung und Schmerz des CMS“ Schumacher/Köln: „Prothetische Versorgung stark atrophierter zahnloser Kiefer“ Hannover: 30. Jahrestagung: „Adhäsive Technologien – neue Dimensionen“

20.11.1996

Prof. Dr. Götz Siebert verstirbt. Nachruf: H. H. Ohlrogge NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 10

24.12.1996

Arne G.Lauritzen verstirbt. Nachrufe: W. Sebald in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 10 und J. Schulz-Bongert in „Rheinisches Zahnärzteblatt“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Lembach 29.–30.03.1996

Baltimore 29.04.–03.05.1996

Dr. Dr. Pater H. J. Zoche wußte in Lembach 28 Teilnehmer mit seinen Themen „Konflikt und Sprache, Konflikte in der Struktur erkennen und lösen“ zu fesseln. Mit Rolf Herrmann als Koreferent deckte der Augustiner-Pater Situationen unseres beruflichen Alltags auf, die bei unkontrollierten Reaktionen zu wenig erfreulichen Konflikten führen können. Es entstand der Wunsch, dieses wertvolle Seminar für alle NEUE GRUPPE-Freunde nochmals zu veranstalten. Die Reise nach Baltimore zum Gerry Bowers Study Club war für alle Teilnehmer ein großer Gewinn. Eckbert Schulz schrieb in seinem Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 9, dass neben den wissenschaftlich exakt belegten Vorträgen sowie den Life-Operationen zum Hart- und Weichgewebsmanagement auch die herzliche Gastfreundschaft ein besonderes Erlebnis war.

Englert, Erpenstein, Helga Ohlrogge, Hennies, Mutschelknauss, Beyer, Schulz, Ohlrogge, Hertzog. Verdeckt in der Mitte hinten Engelhardt.

Frühjahrstagung Göttingen 16.–19.05.1996

Der Frühjahrstagung wurde der 1. Teil der außerordentlichen Mitgliederversammlung vorangestellt, während der 2. Teil (die Diskussion über die neuen Mitglieder) nach der Tagung angesetzt war. Wesentlicher Punkt war die Präsentation des neuen Vizepräsidenten Hartmut Hennies, dessen satzungskonforme Wahl noch durch die Hauptversammlung erfolgen muß. Gleichwohl konnte er schon ein umfangreiches Gedankengut für seine Präsidentschaft vorstellen. Auch Rolf Herrmann, im Vorstand für das Kursprogramm verantwortlich, kündigte ein reichhaltiges Programm an. Es folgte die Vorstellung von 10 Kandidaten durch ihre Bürgen. 57 Teilnehmer haben sich zur außerordentlichen Mitgliederversammlung angemeldet. Das wissenschaftliche Programm bot folgende Vorträge: Tore Hansson/Caspar Lachmann: „TAC – von der Diagnose bis zur Therapie“ Thomas F. Flemmig: „Erweiterte Diagnostik marginaler Parodontopathien“ Klaus Gäbler: „Langzeiterfahrungen mit der Gingivaextensionsoperation nach SchmidMörmann im parodontalgeschädigten Gebiß“ Ralf M. Gerhart: „Dentale Ästhetik – Befundung, Diagnostik und Behandlungsplanung“


134 ■■■ 1996 Bernd Klaiber: „Ästhetik mit Komposit“ Ulrich Gaa: „Ein Verfahren zur Remontage von Keramikinlays“ Stefan Kopp: „Klinisches Management von Patienten mit chronischem Schmerz unter dem Blickwinkel interdisziplinärer Therapie“ Peter Ottl: „Aufbißschienentherapie – Entwicklung eines neuen lichthärtenden Kunststoffs“ Wolf-Diether Gabriel: „Erfahrungsbericht über etwas mehr als zweijährige Anwendung eines Nd:YAG-Hardlasers in meiner zahnärztlichen Praxis“ Karl-Jürgen Schuhmacher: „Implantatprothetik zahnloser UK. Sofort- und Langzeitprovisorien“ Frank Beck: „Auswertung und Planung von implantologischen Fällen mit Hilfe des SIM/PLANT-Computerprogramms am eigenen PC“ Friedrich Wilhelm Neukam: „Lokale Augmentation in Kombination mit Implantaten“ Hartmut Hennies: „Funktionsdiagnostik und -therapie im Praxisalltag“ Wir haben viel Neues, Ultraneues aber auch Altes gehört. Doch der Höhepunkt war am Freitagnachmittag der Empfang und Vortrag im Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie durch den Medizin-Nobelpreisträger Prof. Dr. E. Neher: „Die Grundmechanismen der Signalverarbeitung im Zentralnervensystem“. Anschließend gab es eine Laborführung – wo sonst kaum jemand hinkommt – mit Demonstration wissenschaftlicher Versuche durch den gesamten Mitarbeiterstab. Ein Höhepunkt! Die Probeabstimmung zur Aufnahme neuer Mitglieder verlief problemlos und zu aller Zufriedenheit. 53 Teilnehmer.

Wiesbaden 05.–06.07.1996

Tucson 30.09.–04.10.1996

Der Praxiskurs bei Dieter Bolten mit Patrick Palacci hat großen Beifall gefunden. Ulrich Gaa berichtet darüber in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 9. Das Wichtigste für eine Implantatbehandlung ist, dass man bevor man Skalpell und Bohrer ansetzt, sich genauestens überlegt hat, was man erreichen will und was man erreichen kann. Dreidimensional festgelegter Implantationsort und Implantatangulation entscheiden über den Erfolg. „Milestones“ und „Flags“ sind selbstentwickelte Hilfsteile, die bei den drei Life-Operationen demonstriert wurden. Hochzufrieden kehrte eine kleine Schar NEUE GRUPPE-Mitglieder von einem PraxisSeminar bei Bill und Burton Becker zurück. Norbert Grosse stellt erstaunt fest, dass Vieles in der Implantologie auch anders sein kann und trotzdem funktioniert. Kaum Membrantechniken, keine gefriergetrockneten Knochen, keine Sinusbodenelevation und offene Einheilung der Brånemarks. Aber an der überlieferten Cowboy- und Westernromantik wird eisern festgehalten.

Der Chronist sieht sich außerstande, die ehrenwerten Herrschaften zu identifizieren.


1996 ■■■ 135 New Orleans

Für Einige ging es weiter, Einige kamen auch hinzu zur Jahrestagung der AAP in New Orleans. Bericht von Jörg Mutschelknauss in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 9. Hauptthema war die gesteuerte Geweberegeneration und die zu verwendenden Materialien. Es wird wohl noch manche wissenschaftliche Untersuchung nötig sein.

Ulm 11.–12.10.1996

Unter dem Motto: „Eine Universität stellt sich vor“ lud Prof. Haller zu einem Seminar über neue Wege in der adhäsiven Restauration in die Zahnklinik Ulm ein. Udo Engel schrieb einen Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten 10 und fand die gewollt kontroverse Diskussion, die Prof. Haller entfachte, sehr nützlich, um abschließend ein integrierendes und konstruktives Konzept formulieren zu können.

Münster 18.–19.10.1996

Praxiskurse bei Caspar Lachmann mit Tore Hansson vermitteln besonders intensiv modernstes Wissen und reichste Erfahrung. Jürgen Dapprich faßt seine Eindrücke in einem Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Heft 10 zusammen. Herausgearbeitet wurde der Unterschied zwischen arthrogener und myogener Gelenkerkrankung. Schwierig ist, durch geeignete Bißnahme eine symmetrische Positionierung der Gelenkköpfchen zu erreichen. Vorgestellt wurde auch das hilfreiche Computerprogramm PAIN in TAC.

30. Jahrestagung Hannover 22.–24.11.1996

ADHÄSIVE TECHNOLOGIEN – NEUE DIMENSIONEN Das auf einen Tag gestraffte wissenschaftliche Programm der Jahrestagung 1996 zum Thema „Adhäsive Technologien – neue Dimensionen“ bot folgende Vorträge: Prof. Dr. Paul Lambrechts/Leuven: „Factors Affecting Adhesion to Tooth Structure. The Truth About Modern Dentin Bonding Technology“ Dr. Roberto Spreafico/Arsizio: „Techniques for Invisible Anterior and Posterior Restorations“ Prof. Dr. Jean-François Roulet/Berlin: „Seitenzahnversorgung mit zahnfarbenen Inlays“ Dr. Bernard Touati/Paris: „Predictable and Aesthetic Ceramic Restorations“ Prof. Dr. Carlo Marinello, MS./Zürich: „Ästhetik im Rahmen eines Gesamtkonzeptes“ Am Nachmittag konnten sich die 235 Teilnehmer auf fünf Seminare verteilen: Spreafico: „Layering Techniques with Composits for Invisible Restorations“ Lambrechts: „Posterior Composites, A Time Bomb in your Mouth“ Roulet: „Klinisches Vorgehen bei der Seitenzahnversorgung mit zahnfarbenen Inlays“ Touati: „Clinical Procedures of Ceramic Aesthetic Restorations“ Klett: „Computergestützte Ästhetikberatung“ Im offiziellen Tagungsprogrammheft sind in Kurzform die Vorträge abgedruckt. Mit dieser fundiert und kompetent dargestellten Thematik fand die Jahrestagung nicht nur bei den Teilnehmern großen Anklang. Bericht in den Zahnärztlichen Mitteilungen ZM 87 Nr. 12. Die ordentliche Jahreshauptversammlung war mit 63 Anwesenden bei 15 Entschuldigten gut besucht. In einer Schweigeminute gedachten wir dem vor drei Tagen verstorbenen Götz Siebert. Wir haben wieder einen Freund zu früh verloren. Hartmut Hennies wird nachträglich einstimmig zum Vizepräsidenten gewählt. Bei der satzungsgemäßen geheimen Wahl über die Aufnahme zum ordentlichen Mitglied erreichen alle 10 Kandidaten die erforderliche Stimmzahl. Darunter auch unser erster Freund aus den „neuen Bundesländern“. Die Chronik der NEUE GRUPPE soll fortgeführt werden. Der Kontakt zu den älteren Mitgliedern soll nicht abreißen.


136 ■■■ 1996 Neue Mitglieder: Priv.-Doz. Dr. Thomas Flemmig, Würzburg Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Neukam, Erlangen Dr. Wolf-Diether Gabriel, Trier

Dr. Klaus Gäbler, Radebeul Dr. Ralf Gerhart, Aschaffenburg Dr. Stefan Kopp, Jena Dr. Peter Ottl, Frankfurt Dr. Karl-Jürgen Schumacher, Köln

Neue Kandidaten bis zu diesem Zeitpunkt: Dr. Markus Schlee, Forchheim Dr. Udo Engel, Oldenburg Dr. Reinhold M. Rathmer, Limburg

Bürgen: Beck F., Schneider Hennies, Motsch Bolten, Herrmann

Der zünftige Begrüßungsabend im „Grapenkieker“ und der schwungvolle Festabend bei Jazz Musik live und Tanz rundeten die Tagung ab. Am nächsten Morgen war den Standfesten bei den Arbeitsfrühstücken noch die Gelegenheit gegeben, mit den Referenten zu diskutieren. Am 24.12.1996 ist Arne G. Lauritzen gestorben. Mit ihm verloren wir einen Menschen, dem wir alle unendlich viel verdanken. Er war uns weiser und strenger Lehrer, Vorbild und aufrichtiger Freund. Unsere Welt ist ärmer geworden. Walter Sebald hat einen Nachruf in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Heft 10 geschrieben und Jochen Schulz-Bongert einen im ­Rheinischen Zahnärzteblatt.

Unser Freund Arne G. Lauritzen verstarb am 24. Dezember 1996

Personalia

Prof. Dr .Dr. Hubertus Spiekermann/Aachen wird zum Präsidenten des Dachverbandes der nationalen europäischen implantologischen Gesellschaften gewählt. Ebenso ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. (DGI). Schriftführer dieser Gesellschaft wird Prof. Dr. Dr. F. Neukam.


1997 ■■■ 137

Das Jahr 1997 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Der neue Generalsekretär der UNO, Kofi Annan, tritt sein Amt an • Schwere Überschwemmungen an der Oder • Die „große“ Steuerreform und die Rentenreform scheitern am Parteiengezänk • „Reformstau“ wird offiziell zum Wort des Jahres gewählt • Am „Elch“-Test scheitert das neue Auto der Mercedes A-Klasse • Es sterben in diesem Jahr: Diana, Prinzessin von Wales, Deng Xiaoping, Klaus von Bismarck, Jacques Cousteau, Victor Vasarély, Mutter Teresa, Manfred von Ardenne, Werner Höfer

Die NEUE GRUPPE 1997

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Prof. Dr. Alex Motsch, Göttingen Dr. Hartmut Hennies, Göttingen Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen Dr. Werner Fischer, Braunschweig Dr. Klaus Haberkorn, Würzburg Dr. Rolf Herrmann, Günzburg Prof. Dr. Alex Motsch

KALENDER 18.01.1997

Flemmig und Mitarbeiter/Würzburg: „Lappendesign und Nahttechnik in der Parodontologie“

24.–25.01.1997

Hürzeler/Freiburg: „Periimplantäres Schleimhautmanagement, Periimplantitis, Schadenbegrenzung, Live-OP“

21.–22.03.1997

Belser/Günzburg: „Ästhetische Frontzahnrekonstruktionen mit und ohne Implantate“

04.–05.04.1997

Küchle/Lembach: „Menschenkenntnis und Entscheidungsfindung“

18.–19.04.1997

Lang und Mitarbeiter/Bern: „Synoptische Zahnmedizin“

08.–11.05.1997

Wernigerode: Frühjahrstagung

25.–30.05.1997

Baltimore: Gerald Bowers Study Group. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 11/97

11.– 12.07.1997

Lay/Amorbach. Führungskräfte. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 11/97

14.07.1997

Horst Cochanski verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 11/97

28.–31.08.1997

Kois/Tacoma: „Perio-Prosthodontics“

26.–27.09.1997

Bergenholtz/Günzburg: „The Scientific Basis of Clinical Orthodontics“

02.–05.10.1997

Magdeburg: Jahrestagung der DGZMK

17.–18.10.1997

Flores-de-Jacoby/Marburg: „Membrantechnik, Quantitative Knochenstruktur mit CT und Computersimulation“

13.–16.11.1997

Fulda: 31. Jahrestagung: Allgemeinerkrankungen und ihre spezifischen Konsequenzen für den Zahnarzt

03.–04.10.1997

Shanelec/Santa Barbara: „Practical Training in Periodontal Microsurgery“ Bericht NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 12/98.


138 ■■■ 1997 KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Würzburg 18.01.1997

Der Praxiskurs bei Klaus Haberkorn mit Thomas Flemmig brachte für „alte und neue Hasen“ viel Information bei liebevoller Betreuung. Helga und Hans-Henning Ohlrogge berichten darüber in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 10.

Freiburg 24.–25.01.1997

Der von Rolf Herrmann organisierte Kurs mit Markus Hürzeler in der Uni Freiburg war lange vorher schon ausgebucht, allerdings nur fünf Mitglieder der NEUEN GRUPPE. Er wurde ein großer Erfolg und brachte quasi nebenher die Frage Operationsmikroskop in der zahnärztlichen Praxis ein gutes Stück voran.

Günzburg 21.–22.03.1997

Ein Praxiskurs bei Rolf Herrmann mit Prof. Belser/Genf begeisterte mit ästhetischen Frontzahnrekonstruktionen und perfekt geschminkten Lippen, wie Ralf M. Gerhart in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Heft 10 ausführt.

Lembach 04.–05.04.1997

Ein traditioneller Selbstgänger dank Pit Beyer und den sorgfältig ausgesuchten Referenten, diesmal der Organisationspsychologe Dr. Erwin Küchle, Feldafing, ist der Kurs in Lembach. Die Teilnehmer erleben einen lebendigen Kurs, gespickt mit vielen, persönlichen „Aha-Erlebnissen“.

Frühjahrstagung Wernigerode 08.–11.05.1997

Organisatorische Probleme hatten die Durchführung der Frühjahrstagung, die ja schon 1996 hätte in Wernigerode stattfinden sollen, sehr schwierig und arbeitsaufwendig gemacht. Das wissenschaftlichen Programm gestalteten folgende Mitglieder und Kandidaten mit ihren Vorträgen: Harald Bartek: „Die persönliche berufliche Situation in der ehem. DDR und die Probleme des Übergangs in ein freies, wirtschaftlich selbsttragendes Berufsleben“ Oliver Pontius: „Predictable Excellence in Endodontics, 3-dimensionales Füllen von Wurzelkanalsystemen in vertikaler Kondensationstechnik mit warmer Guttapercha (Schilder Technik)“ Udo Engel: „Aktueller Stand der Dentinhaftung“ Markus Schlee: „Ästhetik bei Einzelzahnimplantaten, eine minimalinvasive Methode der second-stage-Operation“ Markus Th. Firla: „Funktion – Harmonie – Ästhetik“ Manfred Pohle: „Zertifizierung der zahnärztlichen Praxis nach der ISO-Norm“ Hans-Dieter John: „Ästhetische Implantation und operative Korrektur von Weichteildefekten“ Reinhold M. Rathmer: „Osteomtechnik nach Summer’s: ein neuer Weg zur implantologischen Versorgung der atrophierten posterioren Maxilla“ Kasimir Mucko: „Eine artige Kieferhöhle“ Klaus Haberkorn: „Praxisgerechte Endodontie“ Achim Kiel: „Pencil Corporate Art: Graphischer Workshop“ Der erste Teil der außerordentlichen Mitgliederversammlung zählte 47 Anwesende, 37 hatten sich entschuldigt. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung Arne Lauritzen. Zur Tagesordnung wurde die Gestaltung der NEUE GRUPPE-Nachrichten diskutiert. Das Frühjahrs- und das Herbstheft sollen nach unterschiedlichen Konzepten redigiert werden. Auf der Grundlage eines vorher erarbeiteten Entwurfs zur Mitglieder-Aufnahme kam eine Empfehlung zustande. Einerseits ist der innere Freundschaftskreis bisheriger Mitglieder überaltert und Verjüngung ist erwünscht, andererseits ist der „Kandidatenstatus“ ja so schlecht auch nicht, als dass man darin nicht noch einige Zeit verweilen könnte, um seine und die Meinung der Mitglieder zur Aufnahme in den „Mitgliederstatus“ zu überprüfen. Die Rolle der Bürgen wird in ihrer Wichtigkeit hervorgehoben.


1997 ■■■ 139 Folgende Kandidaten wurden sodann von ihren Bürgen vorgestellt: Dr. Harald Bartek/Berlin Dr. Udo Engel/Oldenburg Dr. Markus Th. Firla/Haßbergen-Gaste Dr. Hans-Dieter John/Düsseldorf Dr. Oliver Pontius/Hamburg Dr. Reinhold M. Rathmer/Rheinmünster-Greffen Dr. Markus Schlee/Forchheim

Bürge: Ralf Mutschelknauss Hartmut Hennies Hans-H. Ohlrogge Peter Engelhardt Jochen Schulz-Bongert Dieter Bolten Frank Beck

Die Probeabstimmung im 2. Teil der außerordentlichen Versammlung ergab für alle Kandidaten die erforderliche 2/3 Mehrheit. Logo und Schrift als Corporate Identity, unter diesem Titel präsentiert Achim Kiel seine Entwürfe zur Außendarstellung der NEUEN GRUPPE, eine neue, individuelle Schrift als Möglichkeit, Geschlossenheit und Eigenständigkeit nach außen zu zeigen und Entwürfe zu einem zeitgemäßen Logo. Der Präsentation waren intensive Gespräche mit Werner Fischer und Hans-H. Ohlrogge als Mitgliedern des „Logo-Ausschusses“ und dem Künstler vorausgegangen. Die Schrift wird von den Anwesenden allgemein positiv aufgenommen. Die hitzige Diskussion über die Frage eines neuen Logo endet mit dem Tenor, die ursprüngliche, traditionelle Form grafisch geschickt einem neuen Schriftbild anzupassen. Der Reiz der „bunten Stadt am Harz“, Festabend im Schloß, Brockenfahrt mit Eisenbahnromantik und harztypischer Abend waren der Rahmen dieser gelungenen Frühjahrstagung.

Baltimore 25.–30.05.1997

Wie im vergangenen Jahr reiste wieder eine kleine Schar, „verstärkt“ durch 2 Mitgliedersöhne zur Bowers-Study-Group nach Baltimore. Ihre Begeisterung berichtet Klaus Prinz in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 11.

Amorbach 11.–12.07.1997

Ein wichtiges Thema der Verantwortung für Beruf, Familie und Partnerschaft behandelte das zweitägige Seminar mit Pater Prof. Dr. Lay. Ein Bericht von Wolf-Diether Gabriel erschien in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 11. Am 14.07.97 starb unser Expräsident und Freund Horst Cochanski. Manfred Pohle widmete ihm einen Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 11 und in den Zahnärztlichen Mitteilungen ZM 17/97.

Magdeburg 02.–05.10.1997 31. Jahrestagung Fulda 13.–16.11.1997

Die Jahrestagung der DGZMK wurde von nur wenigen Mitgliedern besucht. Eckard Jacobi kandidierte nicht wieder, und so ist die NEUE GRUPPE nicht mehr im Vorstand der Zahnärzte-Dachgesellschaft vertreten.

ALLGEMEINERKRANKUNGEN UND IHRE SPEZIFISCHEN KONSEQUENZEN FÜR DEN ZAHNARZT Das Generalthema der 31. Jahrestagung 1997 war: „Allgemeinerkrankungen und ihre spezifischen Konsequenzen für den Zahnarzt.“ Der Einführungsvortrag von HansHenning Ohlrogge führte allen eindringlich vor Augen, welche Risiken für Patient und Zahnarzt im Praxisalltag bestehen. Jeweils ein Allgemeinmediziner und ein Zahnmediziner sprachen anschließend zu näher umrissenen Problemkreisen. Dr. H.-H. Ohlrogge/Aachen: „Die zukünftig zu erwartende Entwicklung der Behandlung von Risikopatienten in der zahnärztlichen Praxis“. Einführungsvortrag Prof. Dr. K. Bachmann/Erlangen, Prof. Dr. Dr. W. Wagner/Mainz: „Der kardiologische Risikopatient. Prophylaxe und Rezidivprophylaxe bakterieller Endokarditiden bei zahnärztlichen Behandlungen“ Prof. Dr. R. B. Sterzel/Erlangen, Prof. Dr. Dr. J.-E. Hausamen/Hannover: „Risiken für eine zahnärztliche Behandlung vor einer Organtransplantation und als Folge der Immunsuppression danach“ Priv.-Doz. Dr. Th. Fuchs/Göttingen: „Der allergische Patient: Präventions- und Therapiestrategien“


140 ■■■ 1997 Prof. Dr. W. Hiddemann/Göttingen, Priv.-Doz. Dr. Dr. G. Wiese/Göttingen: „Herd­ gefährdung durch dentogene Infektionen bei Patienten vor einer Chemotherapie“ Prof. Dr. C. J. Wirth/Hannover, Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam/Erlangen: „Heilungsvorgänge der Hart- und Weichgewebe in Abhängigkeit von Allgemeinerkrankungen und im Alter“ Prof. Dr. Th. Stamminger/Erlangen, Prof. Dr. Dr. T. Reichart/Berlin: „Risiken viraler Infektionen bei zahnärztlichen Behandlungen“ Priv.-Doz. Dr. R. Mausberg/Göttingen: „Konsequenzen für die Parodontaltherapie bei Risikopatienten“ Stadtbesichtigung, Orgelkonzert im Dom, der schnellste Boogie Woogie Pianist, Festabend und Martinsgans-Essen waren der Rahmen für eine wissenschaftlich auf höchster Ebene stehende Tagung mit herzlicher kollegialer Geselligkeit. Die ordentliche Mitgliederhauptversammlung hatte dank der soliden Arbeit des Vorstandes nicht viel zu diskutieren. Für die auscheidenden Vorstandsmitglieder Alex Motsch und Werner Fischer wurden als Beisitzer Eckbert Schulz und Ulrich Gaa, als neuer Vizepräsident Rolf Herrmann gewählt. Im Rahmen der Selbstdarstellung der NEUEN GRUPPE wird die von Achim Kiel exklusiv für uns entwickelte Schrift „QUADROSCRIPT“ als erster Diskussionspunkt vorgezogen. Nach der Vorstellung der neu aufzunehmenden Mitglieder durch ihre Bürgen und positiver Abstimmung wurden folgende Kollegen in die NEUE GRUPPE aufgenommen: Dr. Harald Bartek / Berlin Dr. Udo Engel / Oldenburg Dr. Markus Th. Firla /Haßbergen-Gaste Dr. Hans-Dieter John / Düsseldorf Dr. Oliver Pontius / Hamburg Dr. Reinhold M. Rathmer/Rheinmünster-Greffen Dr. Markus Schlee / Forchheim


1998 ■■■ 141

Das Jahr 1998 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die SPD gewinnt die Bundestagswahl. Am 26.10.98 konstituiert sich der neue Bundestag letztmalig in der alten Bundeshauptstadt Bonn • Der Bundestag stimmt mit großer Mehrheit für eine Beteiligung an einem NATO Militäreinsatz in dem ehemaligen Jugoslavien • Die Grünen plädieren in ihrem Wahlprogramm für eine Anhebung des Benzinpreises auf fünf DM pro Liter • Die Potenzpille „Viagra“ der US-Pharmafirma Pfizer erhält in den USA die Zulassung • Daimler-Benz und Chrysler kündigen ihre Fusion an • Es sterben in diesem Jahr: Sir Francis Durbridge, Sir Alan Lloyd Hodgkin, Hans Joachim Kulenkampff, Heinz Maegerlein, Jean Marais, Frank Sinatra, Ferdinand Porsche, Ernst Jünger

Die NEUE GRUPPE 1998

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Hartmut Hennies, Göttingen Dr. Rolf Herrmann, Günzburg Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen Dr. Eckbert Schulz, Hannover Dr. Klaus Haberkorn, Würzburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Dr. Hartmut Hennies

KALENDER 17.01.1998

Prof. Köpke/Dr. Mehnert, Köln: „Anatomie“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 12

06.–07.03.1998

Dr. Meyenberg/Wiesbaden: „Weiße Reparaturmöglichkeiten“. Bericht in NEUE GRUPPE­-Nachrichten Nr. 13

13.–14.03.1998

Prof. G. Wirtz/Günzburg: „Bewährte Neuigkeiten in der Zahnmedizin“

16.03.1998

Uwe Garlichs verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 12

21.03.1998

Dr. Pierluigi Coli/Göteborg, Berlin: „The Communication between the Oral Cavity and the Pulp. State of the Art“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13

03.–04.03.1998 26.04.–02.05.1998 21.–24.04.1998

Dr. Erwin Küchle/Lembach: „Führungsqualität“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13 The Gerald Bowers Study Club/Baltimore: „Predictability and Advance in Periodontology“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13 Würzburg, Frühjahrstagung NEUE GRUPPE Caspar Lachmann/Tore Hansson/Würzburg: Seminar für die Youngsters „Funktionelle Diagnostik des stomatognathen Systems und die Bedeutung der retrudierten Position der Mandibula“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13

19.–20.06.1998 04.07.1998

Günzburg, Phil Molloy, DMD, DABE/Boston: „Complicated Cases in Endodontics“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13 München „Für einen guten Freund Prof. Dr. Arne G. Lauritzen“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13


142 ■■■ 1998 04.–05.09.1998

Prof. Paul Lambrechts/Diest: „Materials and Methods in Dentin-Bonding“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13

08.–11.09.1998

M. Nevins/Swampscott: „Parodontalchirurgie und Implantologie für Fortgeschrittene“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13

03.10.1998

Alex Motsch verstirbt. Nachrufe in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13; Werner Fischer und Bernd Klaiber, Jochen Schulz-Bongert in Rheinisches Zahnärzteblatt 11/98 und in ZM 21/98 H. Borchers

09.–10.10.1998

Dr. G. Carnevale/Bologna: „Treatment of Advanced Periodontal and Prostethic Cases“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14

06.–07.11.1998

Dres. Thomas Gaberthüel/Ueli Grunder/Münster: „PAR – Therapie und Implantat­ ästhetik“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14

12.–15.11.1998

Göttingen. 32. Jahrestagung NEUE GRUPPE: „Die Rehabilitation des stomatognathen Systems“. Bericht in ZM 89 Nr. 6, 16.3.99 (652), Ralf Gerhart in Philip-Journal 9–10/99

11.–12.12.1998

Dr. Markus Hürzeler/Günzburg: „Parodontale Mikrochirurgie“. Bericht in NEUE GRUPPE­-Nachrichten Nr. 14

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Köln 17.01.1998

Zum Jahresanfang „taten sich zwölf NEUE GRUPPE Mitglieder und vier Gäste einen eintägigen Präparierkurs an“ und haben es, dank überraschender Aktualität zu Problemen der Implantologie, nicht bereut. Ulrich Gaa berichtet ausführlich in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 12.

Wiesbaden 06.–07.03.1998

Altbewährtes und Modernes erfuhren die Kursteilnehmer über empfehlenswerte und fehlerhafte Zahnpräparation von Dr. Meyenberg. Joachim Kreusser schildert die Einzelheiten in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13.

Berlin 21.03.1998

Eindrucksvolle histologische Bilder darüber, wie Karies aber auch Zahnärzte die Pulpa schädigen, zeigte Dr. Pierluigi Coli aus Göteborg den Seminarteilnehmern an der Charité. Wolf-Diether Gabriel beschreibt seine Eindrücke in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13.

Lembach 03.–04.03.1998

Eine Fortführung des letztjährigen Themas und Vertiefung durch Gruppenarbeit mit anschließender Diskussion gab den Teilnehmern das Gefühl, für die Führung ihrer Praxis Nutzbringendes gelernt zu haben. Das „Rundherum“ hat nicht nur dem Neuling Wolf Diether Gabriel gefallen, wie er in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13 gesteht.

Baltimore 26.04.–02.05.1998

Um Praxis und Theorie der parodontalen Knochengewebsregeneration ging es beim Gerald Bowers Study Club. Von Hans-Henning Ohlrogge nun schon zum dritten Mal organisiert, wurde die Gruppe mit großer Herzlichkeit von den Mitgliedern des Study Clubs betreut. Dieter Edinger schreibt einen ausführlichen Bericht in den NEUE GRUPPE­-Nachrichten Nr. 13.

Frühjahrstagung Würzburg 21.–24.04.1998

Das Protokoll der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. Mai 1998 anläßlich der Frühjahrstagung in Würzburg läßt die Prioritäten erkennen, die der neue Präsident Hartmut Hennies in seiner Amtszeit verwirklichen möchte. Er war ja zu seiner Kandidatur etwas „gedrängt“ worden, ist aber nunmehr voller Elan und mit innerer Begeisterung ganz NEUE GRUPPE-Präsident. Er war schon 8 mal in die USA gereist, um wirklich erstklassige Referenten für die Jahrestagungen kennenzulernen und zu verpflichten; denn ihm erschien wichtig, neben dem bewährten attraktiven Fortbildungsprogramm der NEUEN GRUPPE den Jahrestagungen eine gesteigerte Außenwirkung zu geben. Solches nennt man wohl heute „Marketing“ und ist notwendig, um u. a. Aussteller anzulocken. Aber es soll auch die Mitglieder durch eine fordernde Aufgabe zur Gemeinschaft und Sinngebung der NEUEN GRUPPE zurückführen. Das Thema der Jahrestagung sollte z.B. auf der vorangegangenen Frühjahrstagung von den Mitgliedern durch Vorträge aus ihrem Erfahrungsschatz erarbeitet werden.


1998 ■■■ 143 Zu Beginn der Versammlung gedenken die Mitglieder des am 16.03.1998 verstorbenen Freundes Uwe Garlichs. Als neue Mitglieder werden in einer Probeabstimmung vorgeschlagen: Bürgen: Dr. Joachim Engelhardt, Lüneburg P. Fuchs, H. Erpenstein, H. H. Ohlrogge Dr. Oliver Hartmann, Köln J. Gieseler, P. Beyer, Hubertus Przybilla Dr. Andreas Röhrle, Schwäb. Gmünd Alexander Gutowski, Eckhart Fischer Dr. Marcus Simon, Freiburg Henning Rocke, Markus Hürzeler Eine ausführliche Diskussion gibt es um das neue Logo, das ein „Redesign“ des alten Logos sei, wie Walter Schneider es bei der Frühjahrstagung nannte und das, losgelöst von der Bindung an die von Achim Kiel exclusiv für die NEUE GRUPPE entwickelten „Quadroscript“, das Erscheinungsbild der NEUEN GRUPPE in der Öffentlichkeit augenfällig machen sollte. Schließlich stimmt bei drei Enthaltungen die Mehrheit der ordentlichen Mitgliederversammlung für das neue Logo. Es habe mehr Offenheit und Dynamik, sagte Hartmut Hennies. Die „Quadroscript“ wurde von Heinz Mack gekauft.

Text in Quadroscript® Abermals im Gespräch waren die neuzubelebenden Praxistage. Sie sollen aber nicht für jedes Mitglied eine Zwangsveranstaltungen werden, sondern auf freiwilliger Basis von allen Mitgliedern angeboten werden, weil man sich verpflichtet fühle, den Freunden der NEUEN GRUPPE sein spezielles Wissen und seine beruflichen Erfahrungen zugänglich zu machen. Erste Reaktionen und Erfahrungen mit Extrakursen für die beruflich interessierten Kinder von NEUE GRUPPE-Mitgliedern und deren Freunde lassen erkennen, hier einen richtigen Weg eingeschlagen zu haben, aus diesem Kreis neue junge Mitglieder zu gewinnen. Bald gibt es auch einen, wie könnte es heute anders sein, anglizistischen Namen: „Youngsters“. Der Nachdruck der um die Jahre 1992–1997 ergänzten Chronik der NEUEN GRUPPE kann den Mitgliedern übergeben werden. Da beim Quintessenz-Verlag die alten Druckvorlagen noch vorhanden waren und neue bzw. aktualisierte Werbeseiten eingefügt wurden, entstehen für die NEUE GRUPPE keine Druckkosten oder andere Kosten. Die Frühjahrstagung bereitete aus eigenen Reihen das Thema der Jahrestagung: „Gnathologie“ vor. Die bei den Mitgliedern aufgelaufene jahrzehntelange Erfahrung und das erarbeitete Wissen konnte somit genutzt werden.


144 ■■■ 1998 Im wissenschaftlichen Programm sprachen: Rose Marie Lohmiller: „Ästhetik in der restaurativen Zahnheilkunde – die große Herausforderung“ J. Peter Engelhardt: „Vom Logo der NEUEN GRUPPE bis heute – Gnathologie im Wandel der Zeit“ Jochen Schulz-Bongert: „Praxisgerechter Einsatz von Artikulatoren“ Wolfgang Bücking: „Die Rekonstruktion von Abrasionsgebissen – ein Gesamtkonzept in 12-jähriger Bewährung“ Heinz Mack: „Instrumentelle Funktionsdiagnostik – gestern und heute“ Hans-Henning Ohlrogge: „Langzeitergebnisse oraler Rehabilitation aus der Praxis des verstorbenen Mitglieds Anton Mommertz“ Oliver Hartmann: „Praxisübernahme: Chancen und Risiken – Erfahrungsbericht“ Rolf Klett: „Training am String Gnathological Recorder in Gruppen“ Jürgen Dapprich: „Die totale Prothese – gestern und heute“ Wolf-Dieter Seeher: „Das zentrische Registrat“ Joachim Engelhardt: „Konzepte, Kriterien, eigene Erfahrungen – ausgewählte Themen aus der zahnärztlichen Implantologie“ Marcus Simon: „Adhäsive Aufbauten mit Zirkondioxidstiften – eine Innovation mit Perspektive?“ Andreas Röhrle: „Das SIP-Konzept, ein neuer Weg in der Implantatprothetik“ S. Kopp, G. Plato: „Funktionelle Ketten zwischen Kiefergelenk, Wirbelsäule und Iliosakralgelenk“ Walter Sebald, Stefan Kopp und R. Heinrich als Patient: „Cranio-fazialer Schmerz und enoraler Schmerz aus der Sicht von Arzt und Patient“ Klaus Haberkorn, N. Tawassoli: „Funktionsdiagnostik und -therapie im Praxisalltag“ Ein sehr anspruchsvolles Programm zur Besinnung und Rückbesinnung, zum Lernen und Erkennen auch der Gegenseite. Das Rahmenprogramm wurde von Heide und Klaus Haberkorn und ihrem Praxisteam organisiert, brachte mit Stadtbummel unter ortskundiger Führung, Burgbesuch und Weinprobe vor der Kapelle „Maria im Weingarten“ viel Abwechslung und sorgte für rundum fröhliche Stimmung. Präsident Hartmut Hennies bedankt sich in seinem Rundschreiben vom Juni 1998 für diese Verwöhnung.

Weinprobe im Weinberg


1998 ■■■ 145

„Trio A Due“ Der gesellschaftliche Höhepunkt der Frühjahrstagung war das Festbankett im Hotel Maritim mit 150 Teilnehmern. Präsident Hartmut Hennies konnte 11 Youngster aufrufen und ihnen zur Verbundenheit mit der NEUEN GRUPPE eine Uhr mit dem NEUE GRUPPE-Logo auf dem Zifferblatt übergeben. Das Trio A Due – zwei berühmte und hübsche Damen, die eine Professorin für Klavier, die andere singende Ärztin – faszinierten durch ihre Darbietungen. Die Nacht wollte bei fetzender Tanzmusik nicht enden, zur Eröffnung hatte Hartmut Hennies mit Euripides gesagt: „Der Wein erfüllt uns mit wollüstiger Trunkenheit, der Wein lädt uns zum Tanz und läßt uns unsere Schmerzen vergessen! Der Appetit kommt beim Essen, der Durst geht beim Trinken“

Würzburg 22.04.1998

„Der Nachwuchs kommt“. In seinem Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13 definiert Stefan Lachmann zunächst einmal, wer und was dieser fürderhin wohl Youngsters genannter Nachwuchs ist: ein bunter Haufen von überall her, Studenten oder Jungzahnärzte, Kinder von NEUE GRUPPE-Freunden. Jedenfalls luden sein Vater und Tore Hansson zu einem Seminar über „Funktionelle Diagnostik des stomatognathen Systems und die Bedeutung der retrodierten Position der Mandibula“ ein. Viele kamen und wollen wiederkommen.

Günzburg 19.–20.06.1998

Phil Molloy referierte und demonstrierte perfekte Endodontie für die Youngsters in der Praxis Herrmann und faszinierte auch Benita Eisenmann, wie sie in den NEUE GRUPPE­Nachrichten Nr. 13 gesteht.

München 04.07.1998

Ein Tag im Gedenken an Arne Lauritzen, fröhlich und herzlich, anerkennend und würdigend, ein Tag der Freude über und der Begeisterung für einen Menschen und Lehrer schreibt Udo Engel in seinem Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13. Der Abend wurde im feierlichen Rahmen von Ilse und Walter Sebald gestaltet.

Diest 04.05.19.98

Hans-Henning Ohlrogge hatte mit Prof. Lambrechts von der Universität Leuwen einen Praxiskurs zum Thema Dentin-bonding organisiert. Anschaulich berichtet Klaus Prinz in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13.

Swampscott 08.–11.09.1998

Es durften nur die mit, die schon dreimal dort waren! Was für eine Selection und was für ein Dank an Ralf Mutschelknauss, der diese Kurse insgesamt zwölfmal organisiert hat. Aber auch Dank an die Swampscotter um Ron Nevins. Rüdiger Thümmel bemerkt in seiner Schilderung in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 13 einen Schwerpunktwechsel der Praxis von der reinen Parodontologie hin zur Implantologie.

Bologna 09.–10.10.1998

Eine beeindruckende Praxis, eine bezaubernde Stadt bei schönstem Sommerwetter, eine freundliche Betreuung und ein über 17 Jahre dokumentierter Erfahrungsschatz des Dott. Carnevale haben Clemens Bargholz zu seiner begeisterten Schilderung in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14 veranlaßt.

Münster 06.–07.11.1998

Die auf Grund ihrer Namen schon unschwer als Schweizer erkennbaren Referenten Thomas Gaberthuel und Ueli Grunder bewiesen auch mit der Exaktheit und Perfektion ihrer praktischen und theoretischen Demonstration ihre Herkunft. Die Teilnehmer dieses außergewöhnlich guten Kurses in der Praxis Erpenstein/Borchert waren begeistert und Joachim Engelhardt bedankt sich in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14.


146 ■■■ 1998 32. Jahrestagung Göttingen 12.–15.11.1998

DIE REHABILITATION DES STOMATOGNATHEN SYSTEMS – GNATHOLOGIE HEUTE Das Thema fordert die Frage heraus: Gab es eine Gnathologie gestern? Eigentlich nicht; denn Gnathologie war schon immer die Zusammenschau aller das Kauorgan beeinflussender Faktoren. Aber die Inhalte dieser Faktoren haben sich enorm geändert, verbessert, von Irrwegen und Dogmen befreit. Dies aufzuzeigen war Anliegen des Präsidenten Hartmut Hennies. Unter der Direktive „Mein gnathologisches Konzept“ stellen die Referenten ihr Fachgebiet dar. Prof. Dr. Jörg R. Strub/Freiburg: „Die umfassende prothetische Rehabilitation einschließlich Implantatversorgung unter besonderer Berücksichtigung der Ästhetik“ Prof. Dr. Tore L. Hansson, DDS/Phoenix, USA: „The Mandibular Position from Diagnosis through Treatment“ Dr. William H. McHorris, DDS/Memphis, USA: „Predictable Occlusal Therapy in Management of the TMD Patient. The Future of Gnathology“ Dr. Jan H. N. Pameijer, DMD/Heemstede: „Occlusion and Restaurative Dentistry“ Prof. Dr. Dietmar Kubein-Meesenburg/Göttingen: „Die Funktion der Mandibula und ihre Bedeutung für zahnärztliche Rekonstruktionen“ Prof. Dr. Gerard J. Chiche, DDS/New Orleans, USA: „Predictable Esthetic in fixed Prosthodontics. Myth or Reality?“ Ein Ganztags-Seminar, das neue Maßstäbe für eine ästhetische Zahnheilkunde setzte. Dieses wissenschaftliche Programm lockte 455 Teilnehmer in die Stadthalle Göttingen, darunter aber nur 68 Mitglieder der NEUEN GRUPPE. Udo Engel schreibt einen ausführlichen Bericht, der in der ZM Nr. 6, 1999 S. 48/49 erscheint. Ein weiterer sehr ausführlicher Bericht erscheint von Ralf M. Gerhart in Philip Journal 9–10/99. Zu Beginn der ordentlichen Mitgliederversammlung erheben sich die Mitglieder zum stillen Gedenken an den am 02.10.1998 verstorbenen Alex Motsch. Hartmut Hennies würdigt seine Verdienste um die NEUE GRUPPE. Als Ehrenmitglieder werden von der Mitgliederversammlung mit viel Beifall ernannt: Ralf Mutschelknauss und Knud Schmidt-Diemel.

Jan Pameijer

Gerard J. Chiche, Ingeborg Hennies


1998 ■■■ 147

Präsident Hartmut Hennies küsst „das“ Göttinger Gänseliesel

Pit Beyer umrahmt von Bärbel Schenck, Tina Scheuer und Brigitte Simon Als außerordentliche Mitglieder werden vorgeschlagen und ernannt: Gerald Kramer, Swampscott und Gerald Bowers, Baltimore. Zur Mitgliederversammlung waren 67 Mitglieder anwesend einschließlich der inaktiven, 32 hatten sich entschuldigt. Hartmut Hennies mahnt mehr Aktivität an. Die bei der Frühjahrstagung besprochene Satzungsänderung wird als Antrag von Hartmut Hennies abgelehnt, jedoch wird empfohlen, dass ein Kurzvortrag und ein Praxistag Voraussetzung zur Aufnahme als neues Mitglied sein sollen. Das Rahmenprogramm fand in den Göttinger Traditionshäusern statt. Zum Begrüßungsabend drängten sich 170 Personen im Rittersaal des „Schwarzen Bären“ und 220 Teilnehmer ließen sich ein hervorragendes Gänseessen im „Alten Ratskeller“ schmecken. Am Festabend im Hotel Clarion wurde gar bis 3 Uhr morgens getanzt.

Günzburg 11.–12.12.1998

Ehrungen

Höchste „Fortbildungskonzentration“ galt es beim mikrochirurgischen Arbeitskurs von Markus Hürzeler aufzubringen. Andreas Röhrle schuf diesen Begriff in seinem Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14. Es war Außergewöhnliches, was die begrenzte Teilnehmerzahl an den OP-Mikroskopen, Präparaten und Instrumenten, die jedem Teilnehmer zur Verfügung standen, erarbeiten und erfahren konnten. Peter Beyer wurde von der DGZMK für sein Engagement in der Akademie Praxis und Wissenschaft mit der Günther-Wunderling-Nadel ausgezeichnet. Hans-Peter Lux bekam von der Zahnärztekammer Nordrhein die Verdienstmedaille in Gold für seinen Einsatz um die Belange der nordrheinischen Zahnärzteschaft. Henning Rocke erhielt zusammen mit Prof. Kerschbaum und Claudia Fehn den Jahresbestpreis der DGZMK für die Arbeit: „Zur Verweildauer wurzelkanalbehandelter Zähne“.


148 ■■■ 1999

Das Jahr 1999 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Altbundeskanzler Helmut Kohl gesteht „Schwarze Konten“ ein • Mit dem Vorschaltgesetz zur Gesundheitsreform wird ab 01.01.99 die Ausgabenbegrenzung für Arzt­ honorare wieder eingeführt. 630-DM-Jobs werden sozialversicherungspflichtig • Johannes Rau wird als achter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland vereidigt • Die Berliner Philharmoniker wählen den Briten Sir Simon Rattle zu ihrem Chefdirigenten • Es sterben in diesem Jahr: Dom Hélder Câmara, Sebastian Haffner, König Hassan von Marokko, König Hussein von Jordanien, Reiner Klimke, Rolf Liebermann, Lord Yehudin Menuhin, Georg Thomalla, Willy Millowitsch

Die NEUE GRUPPE 1999

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Hartmut Hennies, Göttingen Dr. Rolf Herrmann, Günzburg Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen Dr. Eckbert Schulz, Hannover Dr. Klaus Haberkorn, Würzburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Dr. Hartmut Hennies

KALENDER 28.–29.01.1999

Dr. Hannes Wachtel, Dr. Wolfgang Bolz/München: „Das Münchener Praxiskonzept – Parodontologie und Implantologie“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14

15.–18.02.1999

Bill und Burton Becker/Tucson: „Parodontalchirurgie und Implantologie in der Praxis“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15

27.02.1999

Clifford Ruddle, Rolf Herrmann/Ulm: „Creating Endodontic Excellence“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14

05.–06.03.1999

Prof. Rupert Lay, Rolf Herrmann/Amorbach: „Lebensplanung“. Bericht in NEUE GRUPPE­-Nachrichten Nr. 14

26.–27.03.1999

Dr. Erwin Küchle/Lembach: „Menschenkenntnis und Entscheidungsfindung“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15

13.–15.05.1999

Bad Pyrmont. Frühjahrstagung NEUE GRUPPE

27.–29.05.1999

Dres. Sandro Cortellini, Maurizio Tonetti/Hamburg: „Fortschritte in der PA- Chirurgie“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15

04.–05.06.1999

Dr. G. Carnevale/Bologna: „Treatment of Advanced Periodontal and Prostethic Cases“

24.–26.06.1999

Dr. Olle Johansson/Öland: „Psychology for you or for your Patient“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15

25.06.1999

Dr. Ulrich Konter/Hamburg: Praxistag „Aktuelle Konzepte der Knochenrekonstruktion bei Kieferkammdefekten im Rahmen von Implantationen“. Bericht in NEUE GRUPPE­ Nachrichten Nr. 16

17.08.1999

Benno Singer verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15

27.08.1999

Dr. Paul Schöning/Düsseldorf: Praxistag. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16


1999 ■■■ 149 03.09.1999

Dr. Jürgen Menn/Hilchenbach: Praxistag „Live OP Sinuslift und GTR-Verfahren“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16

26.09.1999

San Antonio, AAP-Meeting. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15

15.–16.10.1999

Dr. Cornelia Stalker/Günzburg: „Jungunternehmer Zahnarzt“. Kurs nur für Youngster

11.–14.11.1999

Göttingen: 33. Jahrestagung NEUE GRUPPE „Parodontologie 2000“

24.–27.11.1999

David A. Gelb/New York: „Revision von Implantaten“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16

16.12.1999

Karl Heinz Thuir verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Die NEUE GRUPPE-Nachrichten haben sich zu einem fachlich auf höchstem Niveau stehenden Organ entwickelt. Nach eindringlichen Aufrufen des Vorstandes veröffentlichen immer mehr Mitglieder und Kandidaten ihre aktuellen Erkenntnisse und Arbeiten. Darüber hinaus berichten Mitglieder über Kongresse und Kurse außerhalb des NEUE GRUPPE-Programms. Man kann ja nicht überall hin. Es fehlt ein Inhaltsverzeichnis, das aktualisiert wird.

München 28.–29.01.1999

Interessantes über die Arbeit und Zusammenarbeit in einer Gemeinschaftspraxis mit dem Hauptarbeitsgebiet Parodontologie erfuhren die NEUE GRUPPE-Mitglieder in einem perfekt organisiertem Kurs, wie Nader Tawassoli in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14 ausführlich berichtet.

Tucson 15.–18.02.1999

Als dynamisch und herzlich schildert Andreas Röhrle in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15 Begrüßung und Betreuung der 12 Kursteilnehmer (8 Mitglieder und 4 Gäste) durch Bill Becker. Nach einer doch wohl etwas mühsamen Anreise ging es am folgenden Morgen gleich um 8 Uhr voll los. Elegante, jahrelang erprobte Operationstechnik beeindruckte, feste Regeln und Pragmatismus standen im Vordergrund. Keine befriedigenden Erfahrungen mit Membranen und Augmentationsmaterialien haben Bill Becker vom einstigen Pionier der Membrantechnik zum äußerst skeptischen Kritiker werden lassen.

Ulm 27.02.1999

Über 150 Interessenten konnte Rolf Herrmann zu dem von ihm organisierten Endodontie-Kurs mit Clifford Ruddle locken, allerdings nur 25 NEUE GRUPPE- Mitglieder. Niemand hat es bereut, wie Benita Eisenmann in ihrem Bericht in den NEUE GRUPPE­Nachrichten Nr. 14 bekennt.

Amorbach 05.–06.03.1999

Eine ganz andere Fortbildung war dieser Kurs von Jesuitenpater Prof. Rupert Lay zur Lebensplanung. Sehr ausführlich und doch schon komprimiert schildert Wilhelm Beckenbach in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 14 über dieses „Aha-Erlebnis“ für alle Teilnehmer.

Lembach 26.–27.03.1999

Die beiden in den Vorjahren gehaltenen Seminare waren Grundlage für die diesmal mehr praxisnahe Thematik und so reduzierte die Gruppe die Themenfülle auf drei Kernfragen: Praxisnachfolger, Existenzsicherung und Praxismanagement. Intensive Diskussion brachte für jeden verwertbare Ergebnisse und weckte ordentlichen Hunger, was für das „Cheval blanc“ zum Glück kein Problem darstellt.

Frühjahrstagung Bad Pyrmont 13.–15.05.1999

Mit dem Tagungsort kehrt die NEUE GRUPPE erstmals nach 33 Jahren zu ihrer Keimzelle zurück, hatte doch Günther Wunderling von hier aus die Gründung initiiert. Entsprechend zahlreich war die Beteiligung. 84 Mitglieder (allerdings inklusive der Kandidaten und 15 Youngsters) waren gekommen und erlebten ein anspruchsvolles und ausgewogenes Programm. Zur Abrundung war Beauty und Wellness angesagt. Deutschsprachige Synonyme sind wohl semantisch noch nicht belegt. Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung hatten sich 56 Mitglieder einschließlich einiger inaktiver in die Anwesenheitsliste eingetragen. Das Thema der kommenden Jahrestagung „Parodontologie 2000“ warf seinen Schatten voraus und so beschäftigten sich die Referenten im wissenschaftlichen Programm vorbereitend damit. Leider hatte die DGP ihre neugeschaffene Frühjahrstagung ausgerechnet auf den gleichen Termin gelegt und so einige Freunde in Terminnöte gebracht, was Präsident Hartmut Hennies sicht- und hörbar verärgert hatte. Übrigens fiel die DGP-Frühjahrstagung schließlich wegen mangelnder Beteiligung aus.


150 ■■■ 1999 Wichtiger Diskussionspunkt des Gremiums war die Sorge um qualifizierten und engagierten Nachwuchs. Das Anschwellen der Gästeliste ist dafür keine Garantie. Es wird nochmals an die Verantwortung der Bürgen appelliert. Schatzmeister Dieter Bolten berichtet von einer „erfreulichen“ Finanzlage und Rolf Herrmann freut sich über eine gute Akzeptanz der angebotenen Kurse. Einige Kandidaten haben offenbar doch kein Interesse, in die NEUE GRUPPE aufgenommen zu werden, stellt Klaus Haberkorn bedauernd fest. Rolf Herrmann weist nicht ohne Stolz auf die von ihm betreute und laufend aktualisierte Homepage der NEUE GRUPPE im Internet hin. Anfang März haben Caspar Lachmann und Tore Hansson nach dem großen Erfolg im letzten Jahr einen weiteren Kurs für die Youngsters durchgeführt. Im Frühjahr 2000 soll ein Phil Malloy-Kurs stattfinden. Das wissenschaftlichen Programm wurde traditionell von Mitgliedern und Kandidaten gestaltet. Ralf Mutschelknauss: „Quo vadis Parodontologie?“ Sein Vortrag spannte einen Bogen von der Entwicklung der Parodontologie und den parodontologischen Gesellschaften über die mukogingivale Chirurgie der sechziger Jahre, das Scaling der siebziger Jahre, die Mikrobiologie, die Perioprothetik, die Implantologie, die gesteuerte Geweberegeneration der achtziger und neunziger Jahre bis hin zur Ästhetik. Heinz Erpenstein: „Das Bindegewebstransplantat zur Rezessionsdeckung“. Eine kompetente Darstellung zur Technik der Rezessionsdeckung, ihrer Indikation, ihrer Ursachen und eine kritische Beurteilung von Mißerfolgen. Dieter Edinger: „Computergestützte intraoperative Navigationshilfe in der Implantologie“. Für die meisten Zuhörer betrat der Referent völliges Neuland und entsprechend aufmerksam verfolgten sie Vortrag und anschließende Diskussion. Ulrich Konter: „Die implantat-chirurgische Rekonstruktion der atrophierten posterioren Maxilla“. Dargestellt werden präoperative Diagnostik und Vor- und Nachteile unterschiedlicher chirurgischer Verfahren in Kombination mit Implantatinsertionen. Jürgen Koop: „Hemisektion – Prämolarisierung – Wurzelamputation“. Eine beeindruckende Diskussion der Langzeitergebnisse 26-jähriger Praxistätigkeit. Brigitte Simon: „Behandlung von Knochendefekten“. Es werden Kurzzeiterfolge nach einem Jahr zur klinischen Erprobung eines Knochenersatzpräparates (Emdogain) mit und ohne Membranen dargestellt. Oliver Pontius: „Endodontische Aspekte bei der parodontalen Therapie“. Eine interessante Studie der Auswirkung pulpaler Erkrankungen auf das Parodont einerseits sowie andererseits von parodontalen Erkrankungen und Therapien auf das Endodont. Georg Meyer: „Funktionelle Aspekte bei der Ätiologie zervikaler Läsionen“. Extraaxiale Belastungen der Zähne führen zu vertikal verlaufenden, buchtenförmigen Aussprengungen im Zahnhalsbereich. Ergebnisse einer Simulationsstudie. Hans-Dieter John: „Soft Tissue Management, ein Bereich der Implantologie – Mythos und Wirklichkeit“ Paul Schöning: „Fortbildung – der Berufserfolg des Zahnarztes“ Markus Schlee: „Das Operationsmikroskop in der parodontologisch orientierten Zahnarztpraxis – das Spannungsfeld Erwartung und Realität“ Gerd Körner: „Der Approximalraum – Brennpunkt perioprothetischer Strategien“ Jürgen Menn: Sport / Ausdauersport und seine physischen und psychischen Auswirkungen“. Hochinteressante Betrachtung, was Gesundheit ausmacht und warum Sportarten und Meditationsübungen aus anderen Kulturkreisen auch abendländischen Menschen helfen können.


1999 ■■■ 151 Im Anschluß gab es an beiden Tagen die Möglichkeit, in kleinen Gruppen an Operationsmikroskopen Techniken und Bestecke auszuprobieren. Eine Nostalgiefahrt mit der Extertalbahn sorgte mit Zwischenstopp und zünftigem Picknick im Wald für gute Laune, die nur noch mit ausgelassenem Tanz beim Festabend, „Wellness“-Rede von Hartmut Hennies, Auftritt eines Gesangsquartetts im Stile moderner „Comedian Harmonists“ und viertelstündigem „Blueberry Hill“ Gesang um 2 Uhr morgens zu (s)toppen war.

Hamburg 27.–29.05.1999

Nach Vorträgen der Referenten Cortellini und Tonetti vor erweitertem Teilnehmerkreis folgte ein intensiver Kurs in der Praxis von Jan Halben. Ein auf sicheren Daten gestütztes Konzept und elegant durchgeführte Live-Operationen unter dem Mikroskop begeisterten die Teilnehmer. Heinz Erpenstein schrieb einen Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr 15.

Öland 24.–26.06.1999

Helga Ohlrogge berichtet in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15 von einem sehr lehrreichen Kurs, den Caspar Lachmann und Tore Hansson organisiert hatten. Darüber nachzudenken, wer man ist, was man kann und was man eigentlich will, hilft schon wesentlich, Konflikte zu lösen.

Hamburg 25.06.1999

Ein gelungener Praxistag von Ulrich Konter, von dem Ulrich Engel in den NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 16 berichtet. Am 17.08.1999 erreicht die Mitglieder die Nachricht vom Tod ihres Freundes und Gründungsmitgliedes Dr. Dr. Benno Singer. Ralf Mutschelknauss widmet ihm tiefbewegt einen Nachruf in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15.

Düsseldorf 27.08.1999

Der Praxistag von Paul Schöning, der „nebenberuflich“ Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein ist, zeigte einen engagierten Zahnarzt mit fachlicher Kompetenz und manueller Geschicklichkeit. Vier alte und ein junger Hase schauten ihm über die Schulter, der junge Ulrich Gaa schrieb den Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16.

Hilchenbach 03.09.1999

Als angenehm und informativ schildert Udo Engel den Praxistag von Jürgen Menn in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16, der neben abwechslungsreichen Patientenvorstellungen auch den kollegialen und freundschaftlichen Austausch von Praxiserfahrungen brachte.

AAP Tagung San Antonio 26.09.1999

Der gemeinsame Lunch, zu dem – mittlerweile traditionell – die zur Teilnahme an der AAP-Tagung angereisten NEUE GRUPPE Mitglieder ihre amerikanischen Freunde einladen, wurde zu einem hoch informativen Treffen führender Parodontologen, aus dem sich erfolgversprechende Kontakte für künftige Kurse ergaben. Marcus Simon berichtet in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15. Die Besucher der AAP-Tagung selbst waren überrascht, wie gut man sich dank perfektem „Track-System“ seine persönlichen Leckerbissen aus dem überreichlichem Angebot für die rund 6000 Besucher auswählen konnte. Markus Schlee berichtet ausführlich in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 15.

33. Jahrestagung Göttingen 11.–14.11.1999

PARODONTOLOGIE 2000 Die ordentliche Mitgliederversammlung wurde dank allseitiger Zufriedenheit mit Entlastung, Lob und Dank für den scheidenden Präsidenten zügig abgewickelt. Zufrieden konnte Hartmut Hennies über die 2 Jahre seiner Präsidentschaft Bilanz ziehen, ließen sich doch seine selbstgesteckten Ziele erreichen. Die Stimmung in der NEUEN GRUPPE ist aufgefrischt, ihr Chorgeist gefestigt, ihre Außenwirkung erweitert und innere Problemchen (Logo, Quadroscript, Youngster-Integration) geklärt. Rolf Herrmann wurde als neuer Präsident bestätigt, der übrige Vorstand per Akklamation wiedergewählt. Kristian Bieniek hat schriftlich Antrag auf Ende seiner Mitgliedschaft gestellt, Horst Ziegler aus Gesundheitsgründen seinen Austritt erklärt. Ein als beleidigend empfundener Schriftwechsel hat zur Aufhebung des Kandidatenstatus von Prof. Dr. Georg Meyer geführt. Wegen offenbaren Nichtinteresses wurden auch Frauke Müller und Soeren Jepsen vom Kandidatenstatus entbunden.


152 ■■■ 1999 Die für die Mitgliedschaft vorgeschlagenen Kandidaten Ulrich Konter, Jürgen Menn und Paul Schöning erhalten in geheimer Abstimmung die erforderliche 2/3-Mehrheit und sind damit aufgenommen. Als neuer Kandidat wird von seinen Bürgen Heinz Erpenstein und Jan Halben Dr. Raphael Borchard vorgeschlagen. Mit 78 Mitgliedern war die Anwesenheitsquote erfreulich hoch, 23 hatten ihr Fernbleiben entschuldigt. Insgesamt dürfte die NEUE GRUPPE rund 140 Mitglieder haben. Im wissenschaftlichen Programm unter dem Thema Parodontologie 2000 sprachen der zum außerordentlichen Mitglied der NEUE GRUPPE ernannte Prof. Dr. G.M. Bowers, DDS,MS, Baltimore über: Regenerative Materials – What, Where, Why?

Prof. Dr. G. M. Bowers

Der Referent zeigte sich erfreut über die Überreichung der Urkunde zum außerordentlichen Mitglied. Er ist vielen Mitgliedern durch seine Kurse und deren Besuche bei seiner Study Group bekannt, begeisterte die Zuhörer mit seinem Fachwissen und seinen Kriterien, welche Vorgehensweise im speziellen Fall angewandt werden sollte. Nach der Mittagspause führte Dr. Dennis A. Shanelec, D.D.S., Santa Barbara seine Video Demonstration: „Periodontal Plastic Microsurgery, A new Approach“ vor und diskutierte sie.

Dr. Dennis A. Shanelec

Dr. Daniel Hess, St. Gallen sprach über „Weichgewebe­ defekte – Möglichkeiten und Grenzen der Therapie“. Sein Postulat, Weichgewebechirurgie gehöre entweder in die Hände des Spezialisten oder wenigstens in jene eines regelmäßig parodontalchirurgisch tätigen Zahnarztes und dabei sei ein hochspezifisches Instrumentarium nicht notwendig, sorgte für erhöhte Aufmerksamkeit. Am nächsten Morgen widmete sich Prof. Dr. Arie J. van Winkelhoff, Amsterdam der „Mikrobiologie in der Parodontologie – Diagnostik und Therapie“.

Dr. Daniel Hess

Der eher trockene Stoff wurde in seiner Wichtigkeit für therapeutische Erfolge eindringlich nahe gebracht. Ein Mammutprogramm präsentierte Dr. John C. Kois, DMD, MSD,Tacoma, USA, „Managing the Perio-Restorative Interface“, in seinem Ganztagsseminar. Er begeisterte die 450 Teilnehmer durch seine Perfektion in der Rekonstruktion der gezeigten Fälle und erarbeitete mit den Hörern sein vorhersehbares therapeutisches Behandlungsziel.

Prof. Dr. Arie J. van Winkelhoff

Berichte für die Fachpresse wollten wieder Ralf M. Gerhart und Udo Engel schreiben. Das Rahmenprogramm im Burghotel Hardenberg mit kulinarischen Höhepunkten wurde begleitet durch ein Klavierkonzert von Chopin, vorgetragen von Prof. Zitterbart und einer Rede von Präsident Hartmut Hennies über die „Zeit“. Der letzte Abend brachte ein weiteres kulinarisches Highlight im Schillingshof, begleitet mit Versen von Lichtenberg. Viel Tanz und stimmungsvoller Gesang (Blueberry Hill) der ganzen Gesellschaft hielt alle noch lange auf den Beinen.

Dr. John C. Kois


1999 ■■■ 153 Die NEUE GRUPPE hatte aus allen Universitätskliniken förderungswürdige Assistenten der parodontologischen Abteilungen kostenfrei eingeladen. Hiervon wurde reger Gebrauch gemacht.

New York 24.–27.11.1999

Zum Jahresende konnte der Organisator Rolf Herrmann eine Gruppe Interessierter zu einer Reise in die USA motivieren, um in der Praxis David A. Gelb und Edward H. Karl deren Konzept der Sofortimplantation live mitzuerleben. Neben Lob über den freundlichen Empfang, die gute Organisation, die bereitwillige Fragenbeantwortung klingen in dem ausführlichen Bericht von Jürgen Menn in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16 auch durchaus kritische Töne an.

Düren

Am 16.12.99 ist das Gründungsmitglied der NEUEN GRUPPE Karl Heinz Thuir verstorben. Hans Henning Ohlrogge hat ihm in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16 einen Nachruf gewidmet.

Ehrungen

Peter Diedrich wird Mitglied der Deutschen Akademie für Naturforschung Leopoldina. Ralf Mutschelknauss und Heinz Erpenstein wurden zu Ehrenmitgliedern der DGP ernannt.

Personalia

Frank Beck, Wolfgang Bengel und Hans-Georg v. d. Ohe bekleiden Vorstandsämter in der DGP. Hans-Henning Ohlrogge ist zuständig für das Fortbildungsprogramm der DGP.


154 ■■■ 2000

Das Jahr 2000 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die Angst vor einem Computer-Chaos durch den Jahrtausendwechsel hat sich als unbegründet erwiesen • Mannesmann und Vodafone einigen sich nach einem spektakulären Übernahmeverfahren auf eine Fusion • Die Öresund-Brücke zwischen Dänemark und Schweden wird offiziell von den jeweiligen Königspaaren eingeweiht • Die EXPO 2000 in Hannover bringt dem Steuerzahler ein 2,32 Mrd. DM Defizit, weil sie nur knapp die Hälfte der erwarteten Besucher anlockt • Ende des Jahres treten auch in Deutschland die ersten BSE-Fälle auf • Es sterben in diesem Jahr: Friedensreich Hundertwasser, Hafez al Assad, Emil Zatopek

Die NEUE GRUPPE 2000

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Rolf Herrmann, Günzburg Dr. Rose Marie Lohmiller, Frankfurt Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Dr. Reinhold Rathmer, Limburg Jan Halben, Hamburg Dr. Rolf Herrmann

KALENDER 10.–11.03.2000

Didier Dietschi/Mainz-Kastel: „Composites at it’s best“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16

24.–25.03.2000

Dr. Rose Marie Lohmiller/Frankfurt: „Komposit – Ästhetik, Keramik – Ästhetik“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16

14.04.2000

Dr. Richard Lazzara, DDS/Düsseldorf: „Innovation in Implant Dentistry“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18

15.04.2000

Dr. Hans-Dieter John, Dr. Reinhold Rathmer/Düsseldorf: „Moderne Implantatkonzepte – Möglichkeiten und Grenzen“

14.–15.04.2000

Dr. Cornelia Stalker/Lembach: „Neue Wege gehen – aber richtig“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17

13.–20.05.2000

Gerald Bowers/Baltimore: „State of the Art and Progress in Periodontal Surgery“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17

18.05.2000 26.–27.05.2000 29.05.2000 01.–04.06.2000 03.06.2000 15.–16.09.2000

Gerald M. Kramer verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 Magne et Magne/Mainz-Kastel: „Natürliche orale Ästhetik“. Bericht in NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 17 Paul Schöning verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 Günzburg: Frühjahrstagung Benita Eisenmann, Rolf Herrmann/Günzburg: „Klinische Endodontie“. Kurs nur für Youngsters. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 Prof. Schneider/Aachen: „Angewandte Informatik in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“


2000 ■■■ 155 22.09.2000

Hans-Henning Ohlrogge verstirbt. Nachrufe in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 und in DGZMK 1/2000

05.–06.10.2000

Clifford. J. Ruddle/Santa Barbara: „Clean, Shape &Pack“. Bericht in NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 17

13.–14.10.2000

Richard A.Rubinstein/Aschaffenburg: „Endodontic Microsurgery“. Bericht in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 18

03.–04.11.2000

Prof. Bernd Klaiber/Hamburg: „Grundregeln der Ästhetik und ihre Realisation mit direkter Technik“

09.–12.11.2000

Ulm: NEUE GRUPPE-Jahrestagung: „Ästhetische Implantologie“

21.11.2000

Herbert Norton verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Mainz-Kastel 10.–11.03.2000

Die technische Perfektion mit der Didier Dietschi seine Front- und Seitenzahnrestaurationen mit dem Material Komposit präsentierte, ließ bei den 18 Kursteilnehmern den Eindruck einer gangbaren Alternative zu Keramikrestaurationen entstehen. Udo Engel beschreibt seine Eindrücke in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16.

Frankfurt 24.–25.03.2000

Jochen Gieseler empfindet in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 16 den Zweitageskurs von Rose Marie Lohmiller als Entführung in die Welt der schönen Zähne. Die Vielfalt der ästhetischen Möglichkeiten wurden Schritt für Schritt am Patienten und im Labor erarbeitet.

Düsseldorf 14.–15.04.2000

Hans-Dieter John nimmt in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18 ausführlich zu dem Vortrag von Dr. Lazarra über PRP in der PCCS Technologie Stellung. Die Thematik schilderte die therapeutischen Möglichkeiten der deutlich verbesserten biologischen Einheilung von Implantaten insbesondere nach Sofortbelastung.

Lembach 14.–15.04.2000

Nur ein kleiner Kreis fand sich dieses Jahr zusammen, um unter Anleitung einer Diplom-­Psychologin Praxiskonzepte zu erarbeiten. Hochkonzentrierte Mitarbeit jedes Einzelnen war deshalb erforderlich, wie Brigitte Simon in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 schreibt.

Baltimore 13.–20.05.2000

Von einem „vollen Erfolg“ des diesjährigen Seminars beim Gerald Bowers Study Club berichtet Oliver Hartmann anläßlich der Frühjahrstagung. Britta Wengel referiert sehr ausführlichen über die demonstrierten Operationstechniken, alle verwendeten Materialien und Randereignisse, wie die anstrengenden Abende. Hans- Henning Ohlrogge, der als Organisator der Kurswoche aus gesundheitlichen Gründen nicht mitfahren konnte, hat aus Baltimore ein gutes „feed back“ erhalten. Britta Wengel berichtet in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17.

Swampscott

Am 18.05.2000 verstirbt Gerald M. Kramer. Ein Nachruf erscheint von Ralf Mutschelknauss in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17.

Mainz-Kastel 26.–27.05.2000

Der von Dieter Bolten im Labor Kessler organisierte Kurs über natürliche orale Aesthetik der Gebrüder Magne fand ein volles Haus und hochzufriedene Teilnehmer. Ein Bericht von Brigitte Simon steht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17.

Düsseldorf

Völlig überraschend verstirbt am 29.05.2000 Paul Schöning. Ein Nachruf von Jochen Schulz-Bongert erscheint in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17.

Frühjahrstagung Günzburg 01.–04.06.2000

Frühjahrstagung im Hotel Zettler. Einschließlich der inaktiven und einem außerordentlichem fanden sich 60 Mitglieder zur außerordentlichen Mitgliederversammlung ein. Im Gedenken an die Verstorbenen Karl-Heinz Thuir, Paul Schöning und Gerald Kramer erhoben sich alle Teilnehmer von ihren Plätzen. Rolf Herrmann berichtete über das erste Halbjahr seiner Präsidentschaft und erinnerte an die satzungsgemäße Aufgabe der NEUEN GRUPPE, wissenschaftliche Fachveranstaltungen in Form von Kursen, Seminaren und Tagungen durchzuführen. Dies gewinnt im Lichte neuerer Bestrebungen, zahnärztliche Fortbildung einer Zertifizierung zu unterziehen, besondere Bedeutung. Die NEUE GRUPPE sollte für ihre auf höchstem wissenschaftlichem und aktuellem Stand durchgeführten Veranstaltungen ein Anrecht auf Anerkennung erstreben.


156 ■■■ 2000 Im Hinblick auf die altersmäßig kopflastige Statistik der Mitgliederzahlen braucht die NEUE GRUPPE eine Verjüngung. Im Protokoll werden 36 als jünger denn 50 Jahre ausgewiesen. Der Vorstand beschließt, dass auch nicht familiär privilegierte junge Kolleginnen und Kollegen, wenn sie entsprechende Bürgen haben, in den Kreis der Youngster aufgenommen werden können. Insbesondere die Integration der jüngeren Mitglieder in den fachlich und freundschaftlich verbundenen Kreis der Älteren will noch nicht so recht klappen. in der Lösung dieses Problems sieht Rolf Herrmann für seine Präsidentschaft eine wichtige Aufgabe. Hochqualifizierte Praxisfortbildung in kleinen Gruppen zeigt sich hierzu als geeignetes Instrument. Die von Rolf Herrmann initiierte und redigierte Internetseite der NEUEN GRUPPE (www.neue-gruppe.com) ermöglicht die schnelle Information über Kurse und Veranstaltungen. Der tüchtige, informierte und fachlich kompetente Zahnarzt wird auch weiterhin in einem zunehmend restriktiv bürokratisierten Umfeld sein Auskommen finden und zufrieden arbeiten können.

Homepage der NEUEN GRUPPE (Stand Anfang 2006) Wolfgang Krüger hat schriftlich um seinen Austritt aus der NEUEN GRUPPE gebeten. Als neue Kandidaten wurden aufgenommen: Dr. Barbara Diesch, Friedrichshafen Bürgen: Reinhold Rathmer, Rolf Herrmann ZA Ulf Krueger-Janson, Frankfurt Bürgen: Walter Schneider, Knut Schuppan Erstmalig erfuhr diese außerordentliche Mitgliederversammlung eine zeitliche Zweiteilung. Nach Abhalten der Kandidatenvorträge wurden diese am 03.06. in einem zweiten Teil der Mitgliederversammlung ausführlich diskutiert. Das Urteil über diese Verfahrensweise fiel sehr positiv aus. In den Räumen der Sparkasse begann das wissenschaftliche Programm mit dem für alle Teilnehmer offenen Festvortrag durch Dr. Erwin Küchle: „Zahnmedizin in gesellschaftlichem Wandel“. Am Samstag reihten sich in munterer Folge Vorträge von Kandidaten, Youngstern und alten Hasen. Dr. Susanne Przybilla: „Eine Methode zur Behandlung von Problem- und Angstpatienten“ Dr. Dr. Knut Schuppan: „Ästhetik aus der Sicht des Implantatchirurgen“ Dr. Clemens Bargholz: „Aufbereitung mit rotierenden Ni-Ti-Instrumenten“ Dr. Raphael Borchard: „Die Vermeidung von Kammdefekten durch membrangestützte Heilung von Extraktionswunden (MHE)“


2000 ■■■ 157 Prof. Dr. Ingrid Grunert: „Totalprothetik – gestern – heute – morgen“ Dr. Martin Heinkele: „Alveolarkamm Prävention in der zahnärztlichen Praxis – Eine Übersicht“ Dr. Christian Lohbeck: „Gerostomatologie – Behandlung alter und/oder behinderter Menschen in und außerhalb der Praxis“ Torben Hennies: „Zygoma – Implantat – erste klinische Erfahrungen“ Dr. Stephan Kressin: „Die parodontologische Herausforderung in Klinik und Praxis“ Heinz Mack: „Modellfrust oder innovative Selbsthilfe“ Dr. Norbert Schmedtmann: „Tinnitus interdisziplinär therapiert – eine Kasuistik“ Dr. Hans-H. Ohlrogge: „Swatch oder der innovative Kick“ Die Autoreferate zu den Vorträgen von Ingrid Grunert, Clemens Bargholz, Martin Heinkele und Christian Lohbeck sind in den NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr.18 veröffentlicht. Parallel zur Frühjahrstagung fand in der Praxis Herrmann nur für die Youngster ein praktischer Kurs: „Klinische Endodontie“ mit Benita Eisenmann und Rolf Herrmann statt. Hierüber berichtet ausführlich Stephan Lachmann in den NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 17. Es war beeindruckend, festzustellen, welche thematische Breite die NEUE GRUPPE und ihr Nachwuchs fachlich kompetent abdecken kann. Wieder einmal bewies es sich, dass man von jedem etwas lernen kann. Hans-Henning Ohlrogge verblüffte und begeiste mit der Vorstellung seines Behandlungsstuhles, dessen Erstmodell nicht nur farbliche Variationsmöglichkeiten entsprechend der Stimmungslage von Patient und Behandler aufzeigte, sondern auch bewegungskinematische Abläufe des Rauf- und Runter, Sitzen und Liegen technisch einfacher und machbar darstellte. Der hellwache Tüftler hatte sich darüber geärgert, dass man mit der herkömmlichen Lehnen-Neigungsverstellung einem leicht verschwitzten Patienten regelmäßig das Hemd aus der Hose zieht und die Polsterfarbe manchmal heftig zur Kleidfarbe der Patientin kontrastiert. Hans-Henning Ohlrogge in seinem Vortrag Das Rahmenprogramm bot viel Kultur mit dem Stadtrundgang durch Günzburg und dem Besuch des Schwäbischen Barockwinkels. Highlight war zweifellos die Führung durch die Klosterkirche Neresheim. Nicht zu kurz kamen der Sport mit dem doch fordernden „Spaziergang“ zum Golfgelände, wo die reinen Golfer schon abschlugen und das Abendvergnügen mit dem festlichen Begrüßungsabend, dem Stadelfest mit „Stützles halbe Stompers“ und dem Schwäbischen Nachtessen in der Dorfschenke Landensberg.

Aachen 22.09.2000

Am 22. September 2000 stirbt Hans-Henning Ohlrogge. Für jeden ein Grund, einen Moment innezuhalten. Wir alle haben einen Freund verloren und die NEUE GRUPPE eines ihrer schöpferischsten und aktivsten Mitglieder. J. Peter Engelhardt widmet ihm einen Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 und in DGZMK 1/2000. Selbst das mittlerweile von Jan Halben bestens geleitete Kursprogramm gerät durch Hans-Henning Ohlrogges Tod etwas durcheinander. Erst Mitte Oktober geht es weiter.


158 ■■■ 2000 Santa Barbara 05.–06.10.2000

Im Oktober trafen sich 10 Mitglieder, Kandidaten und Freunde der NEUEN GRUPPE zu einem Intensivkurs im Fortbildungsinstitut von Cliff Ruddle in Santa Barbara über sein Konzept der Wurzelkanalaufbereitung und Füllung unter dem Mikroskop. Berthold Meister hat in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 17 einen ausführlichen Bericht geschrieben.

Aschaffenburg 13.–14.10.2000

Ralf M. Gerhart hatte zusammen mit dem Zahnärztlichen Förderkreis Aschaffenburg einen Kurs zur endodontischen Chirurgie mit Richard A. Rubinstein organisiert, der nur von wenigen Mitgliedern besucht wurde. Ein inhaltlich exakter Bericht ist von Stephan Gäbler in den NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 18 erschienen.

34. Jahrestagung Ulm 09.–12.11.2000

ÄSTHETISCHE IMPLANTOLOGIE Die ordentliche Mitgliederversammlung am Vortag der Jahrestagung wurde einschließlich der außerordentlichen und der inaktiven von 79 Mitgliedern besucht. Der Tod hatte mit Gerald M. Kramer, Paul Schöning und Hans-Henning Ohlrogge empfindliche Lücken in unsere Reihen gerissen, und es sollte in diesem Jahr mit Herbert Norten noch ein Weiterer folgen. Alle Anwesenden erheben sich zu einer Gedenkminute. Rolf Herrmann berichtet über das erste Jahr seiner Präsidentschaft. Neben aus wirtschaftlicher Sicht sehr erfolgreichen Kursen, bereiten rückläufige Besucherzahlen, steigender Dollarkurs und zunehmende anderweitige Fortbildungsangebote Sorgen. Das seitens der Zahnärztekammern hartnäckig verfolgte Zertifizierungsprojekt mit Alleinzuständigkeitsrecht bringt auch die NEUE GRUPPE in Zugzwang. In geheimer Abstimmung werden mit großer Mehrheit folgende Kandidaten als neue Mitglieder aufgenommen: Bürgen: Prof. Dr. Ingrid Grunert, Innsbruck Dr. Martin Heinkele, Freiburg Christian Lohbeck, Ebsdorfergrund Dr. Stefan Kressin, Berlin Dr. Susanne Przybilla, Köln

Dieter Bolten, Jürgen Bretthauer Heinz Erpenstein, Jan Halben Bob Jacobi, Ulrich Klimberg Axel Bauer, Jochen Gieseler Rainer Schluckebier, Jochen Gieseler

Als neue Kandidaten werden von ihren Bürgen vorgeschlagen: Dr. Josef Diemer, Meckenbeuren Frank Beck, Markus Schlee Dr. Karl-Ernst Fischer, Schongau Peter Fuchs, Wolfgang Bolz Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen Frank Beck, Markus Schlee Dr. Guido Singer, Meran Jochen Gieseler, Klaus Haberkorn Dr. Ernst Vöpel, Remscheid Jan Halben, Reinhold Rathmer Als Youngster wurde dem Vorstand von Jan Halben und Hans-Henning Ohlrogge vorgeschlagen: Maike Georg Pillich, Hamburg, Assistent in der Praxis Jan Halben. Das wissenschaftliche Programm der Jahrestagung stand unter dem Thema: „Ästhetische Implantologie“. Über 300 Teilnehmer hatten sich angemeldet, ein sicher auch persönlicher Erfolg für die intensive Vorarbeit von Rolf Herrmann. Ihm blieb ein zusätzlicher Schrecken nicht erspart, als zwei Tage vor der Tagung der Referent Prof. Louis Rose krankheitsbedingt absagte. Sein „Ersatz“ Eduardo Anitua erwies sich dann mit seinem Vortrag als Höhepunkt der Tagung. In Einzelvorträgen sprachen: Prof. Dr. Urs Belser, Genf und Prof. Dr. Daniel Buser/Bern: „Möglichkeiten und Grenzen bei der Implantatversorgung von Frontzahnlücken“ David Gelb DDS/West Hartford: „Immediate Implant Surgery. Compromised Sites: Site Preservation & Site Recapture“


2000 ■■■ 159 Richard Lazzara DDS/Palm Beach: „Early Loading and Implant Design. Key Factors in Case Management“ Dr. Eduardo de Anitua/Vitoria: „Rich Plasma in Growth Factors (PRGF)“ Dr. Peter Wöhrle/Newport Beach: „Harmony and Synergy of Surgery Restoration and Prosthetics“ Mit diesem Programm auf neuestem und höchstem wissenschaftlichen Stand waren alle Teilnehmer zufrieden, weniger mit dem Menü des Festabends. Für die Jahrestagung 2001 hat die Hotelleitung erheblich bessere Voraussetzungen zugesagt.

Ehrungen

Peter Fuchs hat die Ehrennadel der BLZK erhalten. Ulrich Englert hat die Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft verliehen bekommen


160 ■■■ 2001

Das Jahr 2001 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Knapp zwei Jahre nach dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin wird das neue Bundeskanzleramt eröffnet • Der Bundestag beschließt die „Riester-Rente“ • Der Bayer-Konzern muss das Produkt „Lipobay“ vom Markt nehmen • Terroristen lenken zwei gekaperte Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers. Über 3000 Menschen sterben in dem Inferno. Ein drittes Flugzeug stürzt Minuten später in das Pentagon-Gebäude und ein Viertes verfehlt sein vermutetes Ziel, das Weiße Haus • Nach der BSE-Katastrophe folgt im Februar eine Maul-und Klauenseuche Epidemie • Es sterben in diesem Jahr: Christiaan Barnard, Gilbert Bécaud, Marion Gräfin Dönhoff, Beate Uhse, Hannelore Kohl, Jack Lemmon, Anthony Quinn, Kristina Söderbaum, Soraya, Exkaiserin von Persien

Die NEUE GRUPPE 2001

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Rolf Herrmann, Günzburg Dr. Rose Marie Lohmiller, Frankfurt Dr. Dieter Bolten, Wiesbaden Dr. Jürgen Bretthauer, Esslingen Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Dr. Reinhold Rathmer, Limburg Jan Halben, Hamburg Dr. Rolf Herrmann

KALENDER 09.–10.02.2001 16.02.2001

Clifford J. Ruddle DDS/Ulm: „Creating Endodontic Excellence“. Bericht in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 18 Praxistag von Dr. Christian Lohbeck

23.–24.02.2001

Prof. Dr. Thomas Flemmig: „Von der Molekularbiologie zur Evidenz-basierten Parodontologie“

09.–10.03.2001

Dr. Baldur Kirchner/Ettenbeuren: „Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18

10.03.2001

Günter Romanowsky verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 19

17.03.2001

Dr. Eduardo Anitua/Limburg: „New Approach in Bone Regeneration – Rich Plasma in Growth Factors (PRGF)“ Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18

23.–24.03.2001

Dresden, NEUE GRUPPE-Referenten: „Die Komplette Restauration“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18

03.04.2001

Hans Feilner verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18

06.–07.04.2001

Graf Henckel von Donnersmarck/Lembach: „Sinn – Angst – Zuversicht“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 19

01.–02.05.2001

Prof. Maurizio Tonetti/Hamburg: „Changing Goals in Periodontal Therapy“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 19


2001 ■■■ 161 24.–26.05.2001

Nördlingen: Frühjahrstagung

08.–09.06.2001

Lone Sander/Mette Kjeldsen/Hamburg: „Basic of modern periodontal Diagnostic and Therapy“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 19

22.–23.06.2001

Sascha A.Jovanovic DDS, MS/Los Angeles: „Advanced International Studies Soft Tissue Management and Bone Reconstruction in Implant Dentistry“. Bericht in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 19

07.07.2001

Rosario Prisco/Guido Singer/Meran: „Veneering-materials in Implant Dentistry“, Youngster-Kurs. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 19

07.–08.09.2001 14.09.2001

Dr. Clemens Bargholz/Dr. Horst Behring/Hamburg: „Endodontische Konzepte für die Aufbereitung und Füllung von Wurzelkanälen“ Dr. Jürgen Dapprich/Düsseldorf: „Einschleifkurs“

21.–22.09.2001

Prof. Dr. Bernd Klaiber/Würzburg: „Grundregeln der Ästhetik und ihre Realisation mit Komposit“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 19

27.–29.09.2001

Edward P. Allen DDS, PhD/Farhad E. Boltschi DMD, MS/Bob Winter DDS/Dallas: „Periodontal Plastic Surgery – The Esthetic Challenge in Implant Dentistry – Esthetic Restorative Dentistry“.

08.–10.11.2001

Ulm: 35. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Ulm 09.–10.02.2001

Am 9. und 10. Februar 2001 trafen sich über 150 Teilnehmer im restlos gefüllten Saal in Ulm, um erneut Clifford Ruddle im von Rolf Herrmann organisierten Seminar über moderne Endodontie zuzuhören. In hervorragender Didaktik schilderte und zeigte der Referent live per Beamer und Leinwand die Pulpenanatomie, den Kavitätenzugang, das Wurzelkanalsystem, die Aufbereitung, die Reinigung durch Spülung, die Füllung durch Down- und Backpack und alles, was dabei schiefgehen kann. Clemens Bargholz hat einen detaillierten Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18 geschrieben.

Kirchhain 16.02.2001

Zum Praxistag von Christian Lohbeck fanden sich am 16.02.01 sechs NEUE GRUPPEMitglieder in dem hessischen Landstädtchen Kirchhain ein. Sie erlebten den individuellen, weitgehend von der Altersstruktur der Klientel geprägten Praxisalltag einer der Heilkunde verpflichteten Zahnarztpraxis.

Ettenbeuren 09.–10.03.2001

Fortbildung der anderen Art war das Seminar mit Dr. Baldur Kirchner am 9./10. März 2001 in Ettenbeuren. In kurzen Vortragsfolgen bereitete der Referent seine Zuhörer auf Aufgaben und Übungen vor, die von den Teilnehmern untereinander ausgeführt werden sollte. Damit könnte dann Gesprächsbereitschaft und Gesprächsführung erlernbar werden. In einem Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18 stellt Franz Josef Aka fest, dass die Beiträge aller Teilnehmer sich nach diesen zwei Tagen qualitativ deutlich verbessert hatten.

Limburg 17.03.2001

Reinhold Rathmer hatte den von der letztjährigen Jahrestagung bekannten Referenten Dr. Eduardo Anitua aus Vitoria, Spanien nach Limburg eingeladen, wo die Teilnehmer aus berufenem Munde Genaueres über „Rich Plasma in Growth Factors (PRGF)“ erfahren wollten und sollten. Gisela Schultz-Brauns hat in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 18 genauestens über den Kurs berichtet.

Dresden 23.–24.03.2001

Über 10 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung war das Verhältnis der Menschen und Kollegen Ost/West immer noch nicht entkrampft und insbesondere die Standesorganisationen standen sich eher reserviert gegenüber. Die NEUE GRUPPE versuchte einmal mehr, im Rahmen einer Veranstaltung mit Vorträgen und Gesprächen berufliche Erfahrungen von Kollege zu Kollege zu vermitteln. Die Firmen ROEKO, Wieland und Biocare konnten zur Unterstützung gewonnen werden. Am 23. und 24. März 2001 trafen sich im Hotel Hilton in Dresden etwa 50 Interessierte, alte und schon neue Freunde.


162 ■■■ 2001 Vorträge hielten: Dr. Cornelia D. Stalker: „Praxisführung heute“ Dr. Reinhold Rathmer: „AGC-Technik – Möglichkeiten der Anwendung“ Dr. Bernd Heinz: „Moderne adhäsive Restaurationen“ Dr. Brigitte Simon: „Perio-Prothetik“ Louise Sjöberg (DH): „Parodontale Initialtherapie“. Dr. Bernd Heinz: „Parodontologie“ Jan Hendrik Halben: „Korrektive Rezessionsbehandlung“ Dr. Benita Eisenmann: „Endodontische Systematik“ Dr. Dr. Knut Schuppan: „Implantologie“ Stephan Gäbler, ein junger der schon älteren Freunde schrieb in den NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 18 einen besinnlichen, konstruktiven Bericht über diese Tagung.

Lembach 06.–07.04.2001

Es waren nicht gerade die an Alter jüngsten Mitglieder der NEUEN GRUPPE, die sich zum Seminar in Lembach trafen, schreibt Jürgen Menn in seinem ausführlichen Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 19. Pit Beyer konnte mit Frater Augustinus, Graf Henckel von Donnersmarck einen ungemein interessanten Referenten gewinnen, der menschlich und von seinem Thema her, „Sinn – Angst – Zuversicht, Berufung und Beruf“, eben diese Altersgruppe ansprach. Es wurde ein sehr besinnliches Wochenende, das allen gut tat, ebenso wie die „Verpflegung“ im „Cheval Blanc“. Frater Augustinus, Pit Beyer

Obere Reihe: Lavin und Bob Jacoby, Peter und Gesina Fuchs, Annerose Siebert, Dagmar Motsch, Otto und Giesela Schulz-Brauns, Gerhard Müther. Untere Reihe: Jürgen Menn, Kiki Beyer, Ingrid Engelhardt, Margit Wengel, Frater Augustinus, Susanne Müther, Pit Beyer, Hartmut Wengel, Helga Ohlrogge, Ute Menn.


2001 ■■■ 163 Frühjahrstagung Nördlingen 24.–26.05.2001

In das romantische Städtchen Nördlingen, inmitten eines durch einen Meteoriten­ einschlag vor 15 Mill. Jahren entstandenen Kraters gelegen, hatte Präsident Rolf Herrmann zur Frühjahrstagung eingeladen. Die ausserordentliche Mitgliederversammlung wurde von 61 Mitgliedern einschließlich 3 nicht stimmberechtigter besucht. Zu Beginn gedachte die Versammlung der Verstorbenen Herbert Norton, Günther Romanowsky, Hans Feilner und Ingrid Rocke. Die Nachricht vom plötzlichen Tod Kai Schmidt-Diemels sorgte für Betroffenheit. Die Berichte der Vorstandsmitglieder zeigten die viele Arbeit hinter den Kulissen, insbesondere bei der Kurs- und Tagungsorganisation, bei der Werbung um Unterstützung und den Terminabsprachen mit gewünschten Referenten. Die Internetseite wird hauptsächlich von jüngeren Kollegen „besucht“ und die Datenbank des Mitgliederverzeichnisses gedeiht. In der Diskussion um den Kandidatenstatus schlug Ed Fischer vor, dass Vortrag und Praxistag zur Beurteilung der Aufnahme herangezogen werden sollten, nicht erst zur Aufnahme als Mitglied. Höchste Verantwortung der Bürgen sei zu fordern. Als neuer Kandidat wurde von seinen Bürgen Alfred Beck und Thomas Flemmig Privatdozent Dr. Michael Christgau vorgeschlagen. Neu als Youngster von Hartmut Wengel und Wolfgang Drücke Lea Hakim und von Hartmut Wengel und Jochen Gieseler Vera Juliane Hartschen. Die Programmfolge sah abwechselnd Vorträge von Kandidaten und „alten Hasen“ vor. Farhad E. Boltchi, DMD, MS/Dallas: „Parodontologie“ Ausgehend von der 12 Punkte Checkliste Prof. Belsers (1998) beurteilt Boltchi die Erfolgsaussichten seines therapeutischen Vorgehens. Wichtig ist die exakte Implantatpositionierung, der minimale Abstand zwischen natürlichem Zahn und Implantat oder zwischen zwei Implantaten muß größer als 1,5 mm sein. Sicherheitshalber bevorzugt er zweizeitige Verfahren. Dr. Dr. Heinz Erpenstein: „Gesteuerte Geweberegeneration und gesteuerte Knochenregeneration mit autologem Knochen als Füllmaterial der Wahl.“ Die Überschrift enthält schon die Antwort, der Vortrag zeugte von großem Verantwortungsbewußtsein. Dr. Gerhard Iglhaut: „Innovation in der plastischen Parodontalchirurgie“. Das Nahtmaterial (Polypropylen) ist mitentscheidend für den Heilungsverlauf. Prof. Dr. Ingrid Grunert: „Die prothetische Rehabilitation des Zahnlosen – eine interdisziplinäre Herausforderung“. Das neue Alter, das alte Alter, dies zu erkennen und mit einzubeziehen ist wichtig für eine zufriedenstellende dentale Rehabilitation. Dr. Joachim Schulz-Bongert: „Zentrikregistrat bei Totalersatz“. Bekanntes und Neues aus dem reichen Erfahrungsschatz eines Altmeisters Dr. Walter Schneider: „Praxismanagement und Qualitätssicherung in einer zertifizierten Praxis“. Interessante Darstellung, wie es gehen könnte. Dr. Josef Diemer: „Einsatz des Operationsmikroskopes in der Endodontie“. Der Referent gibt zu, dass es einer langen Anlaufphase bedarf, bis man alles sieht, was man sehen kann. Dann allerdings öffnen sich neue Welten. Wenn dann noch wirklich exakt und vollständig abgefüllt wird, sind Wurzelspitzenresektionen meistens nicht mehr nötig.


164 ■■■ 2001 Dr. Wolfgang Bengel: „Digitale Fotografie in der zahnärztlichen Praxis – Möglichkeiten und Probleme“. Die digitale Fotografie ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch, aber der Fortschritt in den Speichermedien kann zu kostspieligen Sackgassen in der apparativen Grundausrüstung führen. Grundsätzliche Forderung überhaupt ist die fotografische Dokumentation. Dr. Karl-Ernst Fischer: „Die rationelle Teilkronenpräparation als einen der grundlegenden Schritte einer postgraduaten Ausbildung für Zahnärzte“ Ulf Krueger-Janson: „Möglichkeiten vollkeramischer Restaurationen“, eine glänzende Präsentation mit tollen Bildern neuester Keramiken. Dr. Stephan Gäbler: „Die Verwendung von MTA in der Endodontie“. Die Geheimniskrämerei der Hersteller um die Zusammensetzung von MTA. Der hohe Preis und vor allem der Vortrag von Torabinejad anläßlich des Herbstmeetings der British Endodontic Society hatten ihn neugierig gemacht. Bis auf einen Zusatz zur Röntgenkontrastgebung schien es reiner Portland-Zement aus dem Baumarkt zu sein. Seine Untersuchungen lohnte das Auditorium mit Beifall. Bericht: „Turning The Tide on Endodontic Problems“ in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 20. Zur Abrundung und für alle zugänglich gab es noch einen Vortrag von Dr. Michael Schieber: „Geologische Entstehung des Rieses“.

35. Jahrestagung Ulm 08.–10.11.2001

PERIO-PROTHETIK IM NEUEN JAHRHUNDERT „Perio-Prothetik im neuen Jahrhundert“ lautete das Thema der Jahrestagung im Jahre 2001. Kurzfristig mußten wegen Verhinderung einiger Referenten Programmänderungen vorgenommen werden, was vorher nicht allen, die sich angemeldet hatten, schriftlich hatte mitgeteilt werden können. So übernahm Frau Dr. Lisa Mayfield, Assistenz-Professorin an der Universität Bern, den Vortrag von Prof. Dr. Andrea Mombelli über „Systematische Antibiotikatherapie“. Das hauptsächliche Anliegen des Präsidenten Rolf Herrmann war es, durch Auswahl besonderer Referenten und mit Hilfe deren fachbezogenem Spezialwissen aufzuklären, welche Behandlungsansätze wissenschaftlich bewiesen sind. Dies sollte dem einzelnen Zuhörer ermöglichen, seine Behandlungskonzepte zu überprüfen und somit auch die geforderte Qualitätssicherung zu erbringen. Prof. Dr. Dr. h.c. Niklaus P. Lang/Bern: „Qualitätssicherung in der Parodontalen Behandlung“ und „Zusätzliche Therapie – Chirurgie“ Prof. Dr. Hans-Peter Weber/Boston: „Behandlungsplanung und Strategie“ und „Prothetische Versorgung“ Prof. Dr. Christoph H. F. Hämmerle/Zürich: „Kausaltherapie“ Prof. Dr. Maurizio S. Tonetti/London: „Lokale Antibiotikatherapie“, „Regenerative Therapie“ Teil 1 und 2 Ass. Prof. Dr. Lisa J. A. Mayfield/Bern: „Systemische Antibiotikatherapie“ und „Ätiologie der oralen Erkrankungen“ Prof. Dr. Urs Brägger/Bern: „Misserfolge – Technische und biologische Faktoren“ Anschließend eine Schlussdiskussion mit allen Refernten, geleitet durch Prof. Lang und Rolf Herrmann. Zwischen den Vorträgen konnte die umfangreiche Dentalausstellung besucht werden, für die aus Platzgründen einigen Interessenten sogar abgesagt werden mußte.


2001 ■■■ 165 Mit 360 Teilnehmern war die Tagung sehr gut besucht und so konnte auch der Schatzmeister ein sehr zufriedenes Gesicht zeigen. An der Mitgliederversammlung nahmen 73 Mitglieder, davon 3 Inaktive teil. Alle Jahresberichte fanden die Zustimmung der Versammlung. Rolf Herrmann verabschiedete sich als Präsident, Dieter Bolten und Jürgen Bretthauer schieden auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Die designierte und nunmehr gewählte neue Präsidentin Rose Marie Lohmiller schlug als neuen Schatzmeister Reinhold Rathmer, als neuen Generalsekretär Marcus Simon und als neues Beiratmitglied Jean-François Roulet vor. Alle und die verbleibenden Ulrich Gaa und Jan Halben wurden einstimmig bei jeweils einer Stimmenthaltung gewählt. Als Präsident für die Jahre 2004/2005 wurde Jürgen Koob vorgeschlagen und mit großer Zustimmung gewählt. Nach ihren Vorträgen bei der Frühjahrstagung, ihren Praxistagen und einer erneuten Vorstellung durch ihre Bürgen wurden als neue Mitglieder mit der erforderlichen Mehrheit in die NEUE GRUPPE aufgenommen: Dr. Clemens Bargholz, Hamburg Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Josef Diemer, Meckenbeuren Dr. Stephan Gäbler, Langebrück Dr. Gerhart Iglhaut, Memmingen

Bürgen: Jan Halben, Heinz Erpenstein Jan Halben, Heinz Erpenstein Frank Beck, Markus Schlee Alfred Beck, Klaus Dusemund Markus Schlee, Frank Beck

Die Datenbank des Mitgliederverzeichnisses ist fertiggestellt. Sie bedarf aber noch eines Korrekturlaufs unter den Vorstandsmitgliedern. Für die redaktionelle Leitung der NEUE GRUPPE-Nachrichten wurde zur Erhaltung des hohen Niveaus ein Beirat gebildet. Parodontologie: Brigitte Simon, Endodontie: Benita Eisenmann, Implantologie: Ulrich Konter, Zahnerhaltung: Jean-François Roulet, Funktionslehre/Prothetik: Peter Ottl. Die Tagungsberichte zur Veröffentlichung in den Fachorganen sollen Britta Wengel und Sven Hertzog schreiben. Die Fortführung der Chronik soll Klaus Dusemund betreiben, Gerhard Müther steht ihm als Verstärkung zur Seite. Die jeweiligen Präsidenten werden aufgefordert, für die Chronik jeweils Berichte über ihre Amtszeit zu erstellen. Rose Marie Lohmiller berichtet über Einzelheiten ihrer bereits umfangreichen Planungen. Die Tagung in der Alten Oper Frankfurt soll ein wirkliches Großereignis werden. Das bedeutet Werbung über Kammern, Innungen, Verlage, Fernsehen und die Homepage der NEUEN GRUPPE. Dieter Bolten mahnt die Freundschaft als wichtigstes Bindeglied unter den Mitgliedern an.

Die Youngsters müssen wohl noch etwas üben


166 ■■■ 2001

Abschiedsgeschenk für den Präsidenten Der Festabend wird von 180 Teilnehmern besucht. Dank der diesmal intensiven Absprache mit der Hotelleitung gelingt der Festabend besser als im Vorjahr. Alle Freunde der NEUEN GRUPPE und alle Gäste behalten den Abend in guter Erinnerung.

Ehrungen

Jochen Schulz-Bongert wird aufgrund seiner besonderen Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand mit der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold ausgezeichnet. (DFZ 1/2002 p. 8)


2002 ■■■ 167

Das Jahr 2002 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Mit Ausgabe der Euro-Banknoten und Euro-Münzen wird die Währungsunion vollendet • Eine Hochwasser-Überschwemmungskatastrophe noch nie dagewesenen Ausmaßes an der Elbe und ihren Oberläufen verursacht Schäden in zweistelliger Milliarden €-Höhe • Die Pisa-Studie bescheinigt den deutschen Schülern einen miserablen Ausbildungsstand • Deutschland kann die Kriterien des EU-Stabilitätspaktes nicht einhalten • In Shanghai absolviert der Transrapid seine Jungfernfahrt • Es sterben in diesem Jahr: Niki de St. Phalle, Astrid Lindgren, Queen Mum, Fritz Walter, Lionel Hampton, Claus von Amsberg, Prinzgemahl der niederländischen Königin Beatrix, Wolfgang Gruner, Thor Heyerdahl, Hildegard Knef, Helmut Zacharias

Die NEUE GRUPPE 2002

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Rose Marie Lohmiller, Frankfurt Dr. Jürgen Koob, Hamburg Dr. Reinhold Rathmer, Limburg Dr. Marcus Simon, Freiburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Jan Halben, Hamburg Prof. Dr. Jean-François Roulet, Berlin Dr. Rose Marie Lohmiller

KALENDER 14.–16.02.2002

Walter, Henry/Hamburg: „Dienstleistungskultur in der Zahnmedizin“

12.–13.04.2002

Dr. Jörg Richter/Lembach: „Vermögen planen,optimieren, von den Früchten leben, Familienfrieden sichern“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 21

19.04.2002

Dr. Jürgen Dapprich/Düsseldorf: „Einschleifkurs“

03.–04.05.2002

Dr. Clemens Bargholz, Dr. Horst Behring/Hamburg: „Endodontische Konzepte für die Aufbereitung und Füllung von Wurzelkanälen“

09.–11.05.2002

Frühjahrstagung im Taunus mit außerordentlicher Mitgliederversammlung.

21.06.2002 21.–22.06.2002

PD Dr. Michael Christgau/Regensburg: Praxistag. „Gesteuerte Geweberegeneration“ Thomas Clauder/Praxis Pohle/Kiel: Endo-Kurs für Youngster. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 21

22.06.2002

Dr. Jürgen Dapprich, ZTM Oidtmann/Düsseldorf: „Totalprothetikkurs – Klinik und Technik der weiterentwickelten Lauritzen-Methode“

28.06.2002

Ulf Krueger-Janson. Praxistag: „Vollkeramische Restauration in Funktion“

28.–29.06.2002 19.08.2002

PD Dr. Burkhard Hugo/Würzburg: „Direkte Kompositversorgung im Seitenzahn­ bereich“ Praxis Jan Halben/Hamburg. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 21 Dr. Britta Wengel/Leverkusen: Praxistag

20.–21.09.2002

Prof. Dr. Ulf Belser/Genf: „Ästhetische Implantologie“ verlegt auf März 2003

27.–28.09.2002

Prof. Dr. Bernd Klaiber/Würzburg: „Grundregeln der Ästhetik und ihre Realisation mit direkter Technik“


168 ■■■ 2002 18.–19.10.2002

31.10.20-3.11.02

Dr. Eduardo Anitua, Vitoria Spanien: „Plasma Factors in Bone and Tissue ­Reconstruction – Long Term Results and Improvements“, Ulm, ein PRGF-Anwendertreffen mit Erfahrungsaustausch Jahrestagung NEUE GRUPPE, Alte Oper in Frankfurt: „Schöne Zähne, Form, Funktion, Faszination, neue Technologien“

31.10.2002

Uwe Werner verstirbt. Nachruf von Rose Marie Lohmiller in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22

07.12.2002

Dr. Wolfgang Bengel/Praxis Hertzog, Aachen: „Zeitgemäße zahnärztliche Photodokumentation“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Lembach 12.–13.04.2002

Frühjahrstagung Falkenstein/ Taunus 09.–11.05.2002

Das traditionelle alljährliche Lembach-Seminar, von Pit Beyer mustergültig organisiert, hatte diesmal das komplexe Thema: „Vermögen planen, Vermögen optimieren, von den Früchten leben, Familienfrieden sichern!“ Dr. Jörg Richter aus Hannover überzeugt durch seine Kompetenz und Praxisnähe. Für alle Teilnehmer war dies ein hoch interessantes Gebiet und löste über den Heimweg hinaus Nachdenklichkeit aus. Jürgen Menn wünscht sich in seinem Bericht in den NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 22 eine Fortsetzung und damit Vertiefung der Kursinhalte. Zur Frühjahrstagung lud die Präsidentin Rose Marie Lohmiller Mitglieder, Kandidaten und Youngster nach Falkenstein im Taunus ein. Im dortigen Bürgerhaus standen ausreichende Räumlichkeiten für die Durchführung der Tagung zur Verfügung. Gewohnt wurde in nahegelegenen Hotels, u.a. auch im exklusiven Schloßhotel Kronberg. Die Planung und Betreuung verrieten trotz ihrer sachlichen Exaktheit die liebevolle Hand Rose Maries, die sogar ihre 91 jährige Mutter eingespannt hatte, um das leibliche Wohl der Teilnehmer durch selbstgebackene Zwiebacks sicherzustellen. Auch das war einmal mehr ein Hinweis auf den familiären Charakter der NEUE GRUPPE- Frühjahrstagungen. Hauptsächlich aber wurden wie gewohnt wissenschaftliche Referate vorgetragen. Erstmalig und daher für Viele überraschend standen zu Beginn der Mitgliederversammlung aus aktuellem Anlaß zwei Vorträge zum Thema Zertifizierung auf dem Programm. Weder Herr Christian Berger als Vertreter der EDA noch das NEUE GRUPPE-­Mitglied Rüdiger Butz, Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Nordrhein, konnten uns klare Erkenntnisse vermitteln, obwohl schon seit Jahren innerhalb der NEUEN GRUPPE das in der Öffentlichkeit präsente Thema Qualitätssicherung durch „evidence based medicine“ aufmerksam verfolgt wurde. Es blieben viele offene Fragen. Rüdiger Butz hat in drei Folgen im Rheinischen Zahnärzteblatt (RZB 4/2002, 5/2002 und 6/2002) über ein Grundlagenpapier der Zahnärztekammer Nordrhein zur „Qualitätssicherung in der Zahnmedizin“ ausführlich informiert. Der Schatzmeister Reinhold Rathmer freute sich, eine gesunde Finanzlage der NEUEN GRUPPE darlegen zu können, mußte aber anmahnen, den steigenden Einnahmen auch steuerpolitisch wirksame Ausgaben entgegenzustellen. Andernfalls sei unter Umständen die Gemeinnützigkeit gefährdet. So sollten die Einrichtung eines Förderstipendiums oder die regelmäßige Auslobung eines NEUE-GRUPPE- Preises überdacht werden. Die NEUE GRUPPE hat z. Zt. 128 Mitglieder, 3 Ehrenmitglieder, 7 außerordentliche Mitglieder, 16 Kandidaten und 20 Youngster. Verstorben sind 23 Mitglieder.


2002 ■■■ 169 Als neu aufzunehmende Mitglieder wurden von ihren Bürgen folgende Kandidaten vorgestellt: PD Dr. Michael Christgau, Dr. Renate Bazin, Dr. Barbara Diesch, Dr. Siegfried Marquardt, Dr. Thomislav Kresic, Dr. Stefan Lachmann, Dr. Britta Wengel. Alle traten im wissenschaftlichen Programm mit ihren Vorträgen vor die Versammlung. Siegfried Marquardt: „Das Dentalmikroskop in der modernen zahnärztlichen Praxis“ Andreas Röhrle: „Erfahrungen mit der digitalen Volumentomographie (NEWTOM)“. Die neue dreidimensionale Bilddiagnostik bietet mit ihrer Technik der Röntgen-­ Schablonen mit Implantatbohrhülsen (tube in tube) größere Sicherheit bei der Implantatpositionierung. Michael Christgau: „Parodontale Regeneration“. Erfahrungen mit derzeit aktuellen Präparaten (Emdogain) und regenerative Behandlungskonzepte mit und ohne Membranen Britta Wengel: „Plättchenreiches Plasma, was, wie und wo?“. Der Begriff „körpereigene Apotheke“ wird für die Verwendung der nach der PRGF-Technik gewonnenen vom eigenen Körper hergestellten Wachstumsproteinen zur Knochenregeneration geprägt. Barbara Diesch: „Anwendung von PRP im Zusammenhang mit Implantationen“. Temperamentvoll vorgetragener Praxisalltag mit beeindruckenden Bildern Stefan Lachmann: „Condyläre Asymmetrie“ Tomislav Kresic: „Neue Aspekte der Wurzelbehandlung aus der täglichen Praxis“. Zur maschinellen Kanalaufbereitung steht neu ein computergesteuerter Endodontie-Motor zur Verfügung. Solange keine Überinstrumentalisierung vorliegt, können Sealer-Austritte unbehandelt bleiben. Mit einem Videofilm zeigte er eine endgültige Wurzelkanalabfüllung. Raphael Borchard: „Rote und weiße Ästhetik in der Frontzahnimplantologie“. Präsentation einer Versorgung nach Verlust beider mittlerer oberer Schneidezähne mit zwei Implantaten. Graf Christoph Douglas: „...Was aber schön ist, selig scheint es in ihm selbst“. Mit diesem E. Möricke zugeschriebenem Wort leitete Graf Douglas heiter und besinnlich zum Nachmittagsprogramm über.

Gruppe in der Saalburg


170 ■■■ 2002

Auf der Terrasse der Burg Kronberg Das Rahmenprogramm führte die Teilnehmer per Bus zur Saalburg, dem größten rekonstruierten Limes-Kastell auf deutschem Boden. Etwas festlichere Garderobe hatte die Präsidentin für den Festabend im Schlosshotel empfohlen. Tags zuvor mußte taunus­aufwärts zum Fuchstanz gewandert werden, ehe die Gesellschaft mit Minnegesang auf der Burg Kronberg zum deftigen Abendessen eingelassen wurde. Zum Abschluß der Tagung gab es im Bahnhof Kelkheim, ein Geheimtip für gute italienische Küche, ordentlich was zu essen.

Kiel 21.–22.06.2002

Am 21./22.06.02 trafen sich auf Einladung von Lars Pohle die Youngster zu einem Intensivkurs Endodontologie in Kiel. Ulf Schenk schreibt einen Bericht in den NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 22. Der Gruppe der „Youngster“ sollte ein deutlich umrissenerer Status gegeben werden. Britta Wengel erarbeitete mit ihren Freunden folgende Darstellung: Die „Youngster“ in der Neuen Gruppe sind aus der Idee heraus entstanden, den eigenen Nachwuchs zu fördern und innerhalb der Vereinigung eine Plattform für jüngere, noch am Anfang ihrer Karriere stehenden Zahnärzten zu bieten. So trafen sie sich das erste Mal 1998 im Rahmen der Frühjahrstagung zu einem eigens für sie gehaltenen Kurs über Craniomandibuläre Dysfunktionen von Caspar Lachmann und Tore Hansson. Seitdem ist der Kreis stetig gewachsen. Es wurden viele Freundschaften geschlossen und es kommen auch immer wieder neue junge Kollegen von außerhalb hinzu. (Dies entgegen der ursprünglichen Beschränkung auf NEUE GRUPPE-Töchter und - Söhne.) Viele Kollegen der Neuen Gruppe haben sich bereit erklärt, etwas für den jungen Kreis zu tun und haben in ihre Praxen eingeladen. Mittlerweile haben die Youngsters eine erstaunliche Eigendynamik entwickelt und ein ansehnliches Fortbildungsprogramm absolviert. Kurse: C. Lachmann, T. Hansson/Würzburg 24.05.1998: „Craniomandibuläre Dysfunktionen I“ C. Lachmann, T. Hansson/Münster 05.03.1999: „Craniomandibuläre Dysfunktionen II“ B. Eisenmann, Sven Hertzog/Aachen 20.03.1999: „Moderne Endodontie“ Cornelia Stalker/Günzburg 16.10.1999: „Jungunternehmer Zahnarzt“ B. Eisenmann, R. Herrmann/Günzburg 03.06.2000: „Klinische Endodontie“


2002 ■■■ 171 G. Singer/Meran 07.07.2001: „Veneering Materials for Implant supported Prostheses“ R. Lohmiller/Frankfurt, Febr. 2002: „Ästhetik der restaurativen Zahnheilkunde“ Thomas Clauder bei Lars Pohle/Kiel 21.06.2002: „Let’s talk about Endo!“ Ergänzend muß hier angemerkt werden, dass Rose Marie Lohmiller an den ersten beiden Märzwochenenden zwei Kurse „Youngsters go esthetics!!“ gab. Marc A. Mauch schrieb dazu einen Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 20.

Hamburg 28.–29.06.2002

36. Jahrestagung Frankfurt 31.10.–03.11.2002

Am 28./29.06.2002 vermittelte Burkhard Hugo in der Praxis Jan Halben, Hamburg in einem theoretischen und praktischen Kurs den Teilnehmern seine Vorgehensweise der „Direkten Kompositversorgung im Seitenzahnbereich“. Ein toller Kurs, findet Udo Engel in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 21.

SCHÖNE ZÄHNE – FORM, FUNKTION, FASZINATION Die 36. Jahrestagung am 31.10. – 03.11.2002 in der Alten Oper Frankfurt, als „Ästhetik-Kongress“ mit großem Transparent über dem Eingangsportal der Öffentlichkeit angekündigt, wurde zu einem triumphalen, persönlichen Erfolg für die Präsidentin Rose Marie Lohmiller. Tagungsthema: „Schöne Zähne, Form, Funktion, Faszination, Neue Technologien“. Es waren erstmalig auch ausdrücklich die Zahntechniker eingeladen. Sie kamen dann auch in hellen Scharen, über 500 der insgesamt 1400 zahlenden Teilnehmer. 17 Referenten, bewußt aus europäischen und diesmal nicht aus amerikanischen Spezialisten ausgewählt, vermittelten wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über dieses Teilgebiet der zahnärztlichen Heilkunde. Dies vor dem Hintergrund der Forderung des Patienten nach natürlich aussehendem Zahnersatz. Als integrativer Beitrag dieses Kongresses wurde ein Wettbewerb mit dem Thema „Schöne Zähne“ ausgeschrieben, in dem Zahnärzte und Techniker, Teams und Labore ihre Arbeit in Bildern und Modellen vorstellen sollten. 86 Teilnehmer sorgten mit ihren 136 Exponaten für einen großen, bundesweiten Erfolg. Als Nach- oder Ausklang wurden am Sonntag fünf Workshops angeboten, die von etwa 350 Teilnehmern besucht wurden. Die Organisation einer solch umfangreichen Veranstaltung übersteigt die Leistungskraft eines Präsidenten und seines Vorstandes bei Weitem. Deshalb wurden Planung und Durchführung dem Quintessenz-Verlag übertragen. Dies begrenzt zwar das wirtschaftliche Risiko, beläßt aber Ruhm oder Blamage der NEUEN GRUPPE. Die Organisation klappte, wenn sie auch durch anscheinend unvermeidbare Anglizismen an nur der deutschen Sprache Mächtigen hohe Anforderungen stellte (z. B. trouble counter). Wirtschaftlicher Erfolg verbietet sich aus steuerlichen Gründen und was die NEUE GRUPPE behalten durfte, gilt als Anerkennung und Vermehrung ihres großen Renommees. Die Formalien der ordentlichen Mitgliederversammlung am 31.10.2002 konnten dank der guten Vorarbeit des Vorstandes zügig abgewickelt werden, so dass genügend Zeit für Diskussionen blieb. Anwesend waren 79 Mitglieder, entschuldigt fehlten 39. Die Finanzlage der NEUEN GRUPPE ist zufriedenstellend, die fälligen steuerlichen Verpflichtungen sind bezahlt. Über mögliche Einnahmen aus der diesjährigen Jahrestagung kann erst nach Abrechnung mit dem Quintessenz-Verlag berichtet werden. Kurse und Seminare, für die die NEUE GRUPPE oder einzelne Mitglieder verantwortlich zeichneten, wurden gut besucht. Allerdings wurde für Fortbildungsreisen in die USA eine deutliche Zurückhaltung spürbar. Zudem sagten einige amerikanische Referenten wegen des Attentates vom 11. September ihre Zusagen ab, als Gast der NEUEN GRUPPE nach Europa zu reisen.


172 ■■■ 2002

Aufgrund ihrer Verdienste um die NEUE GRUPPE wurden Heinz Erpenstein und J. Peter Engelhardt zu Ehrenmitgliedern ernannt. Als Mitglieder wurden neu aufgenommen: Dr. Renate Bazin, Frankfurt/Oder PD Dr. Michael Christgau, Düsseldorf Dr. Karl-Ernst Fischer, Schongau Dr. Thomislav Kresic, Hünstetten Ulf Krueger-Janson, Frankfurt Dr. Britta Wengel, Leverkusen

Bürgen: Fritz Singer, Alex Motsch †, Vertretung: Rose Marie Lohmiller Alfred Beck, Thomas Flemmig Peter Fuchs, Wolfgang Bolz Gerd Körner, Norbert Grosse Walter Schneider, Knut Schuppan Ralph Stöhr, Hans-Henning Ohlrogge †, Vertretung: J. Peter Engelhardt

Die Kandidaten Dr. Siegfried Marquardt, Tegernsee und Dr. Barbara Diesch, Friedrichshafen konnten in geheimer Abstimmung nach vorangegangener Diskussion die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreichen. Neu für den Kandidatenstatus wurden der Versammlung vom Vorstand empfohlen: Dr. Norbert Mack Dr. Alessandro Devigus ZA Horst Storm Dr. Heike Zinser Dr. Pascal Marquardt Dr. Walter Kaiser Dr. Patrick Hormuth Dr. Burkhard Hugo

Bürgen: Peter Beyer, Jürgen Schenck Rolf Herrmann, Ulrich Gaa Martin Heinkele, Marcus Simon Peter Dietrich, Rose Marie Lohmiller Eckbert Schulz, Marcus Simon Peter Engelhardt, Rolf Herrmann Ralf M. Gerhart, Wolf-Diether Gabriel Bernd Klaiber, Jan Halben

Verstorben ist am 31.10.2002 das langjährige Mitglied Dr. Uwe Werner.


2002 ■■■ 173 Gemäß einer in der Satzung festgeschriebenen Verpflichtung, förderungswürdige wissenschaftliche Forschungen im zahnärztlichen Fachbereich zu unterstützen, hat die NEUE GRUPPE entschieden, der Universität Bern, Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie die Summe von CHF 8000,– für das Projekt: „Verwendung von LaserDoppler Meßmethoden zur Vitalitätsprüfung traumatisierter Oberkiefer-Frontzähne“ zur Verfügung zu stellen. PD Thomas von Arx, Bern schrieb einen Bericht in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 22. Der Vorschlag, eine Flutopferspende von € 5000,– der Universität Dresden zukommen zu lassen, wurde als nicht satzungskonform abgelehnt. Christian Lohbeck stellte den Termin und die Örtlichkeit der Frühjahrstagung 2003 vor (25.05.–01.06. Bad Hersfeld), Jürgen Koob berichtete über die Planungen der Jahrestagungen 2003 und 2004. Die Ästhetik wird auch 2003 in Mainz wieder im Vordergrund stehen, in Hamburg soll dann 2004 dem Mißerfolg nachgespürt werden. Zum wissenschaftlichen Programm begrüßte am Freitag Morgen eine erkennbar frohe und glückliche Präsidentin Rose Marie Lohmiller die zahlreiche Teilnehmerschar von Zahnärzten, Zahntechnikern und Ehrengästen. Die angekündigte Frankfurter Oberbürgermeisterin Frau Petra Roth mußte sich allerdings krankheitsbedingt vertreten lassen. Einführend setzte sich Prof. Dr. Cordula Grewe (Philadelphia, USA) in ihrem Vortrag „Ästhetik zwischen Ideal und Wirklichkeit“ feinfühlig und höchst anspruchsvoll, nicht nur wegen der Schnelligkeit ihres Redeflusses, mit Grundverständnis und heutigem Gebrauch des Begriffs Ästhetik auseinander. Eine junge Frau, sich durchaus ihrer optischen Wirkung bewußt, erklärt in trockenen Worten, Ästhetik sei die Wahrnehmung des Wahren, Guten, Schönen, wie es über dem Portal der Alten Oper steht, aber auch des Tragischen und Komischen. Damit ist sie mehr als das Erkennen der begehrenswerten Ware Schönheit. Im zweiten Vortrag „Ist Keramik noch zeitgemäß? – Klinische Konsequenzen aus 13 Jahren adhäsiver Technik“ traten zwei Redner auf die Bühne, der Zahnarzt Dr. Gernot Mörig und der Zahntechnikermeister Michael Brüsch, beide aus Düsseldorf. Ihr Statement ließ allen modernen Materialien ihre Einsatzfähigkeit, auch dem wieder neu entdeckten Gold. Grundlegend wichtig für die Adhäsivtechnik ist die Präparation für die Restauration. Sehr humorvoll präsentierte Zahntechnikermeister Willi Geller aus Zürich seinen Vortrag mit seinen auf jahrzehntelanger Erfahrung beruhenden Gedanken zur Vollkeramik, zu Aluminiumoxid, zu Zirkonoxid und zu Veneers. „Oral design“, Willi’s Glass und schließlich das iriszente keramische Material „Creation“ sind seine Beiträge zur zahnärztlichen Werkstoffkunde. Schöne Bilder, nicht nur von seinen Arbeiten, sondern auch von seinem Haus, seinem Team und seiner großen Liebe, einem Vollholz-Segelboot rundeten seinen Vortrag ab. Wiederum als Team traten der Zahnarzt Dr. Konrad H. Meyenberg und der Zahntechnikermeister Walter M. Gebhard-Achilles aus Zürich vor das Publikum mit ihren Konzepten und Visionen zur Frage Adhäsion oder Retention. Sie geben eindeutig den nicht-invasiven Techniken den Vorzug, zumal bei konsequenter Durchführung adhäsiver Techniken bei zerstörten Zähnen und Verwendung von Implantaten bei Lücken mit den heutigen Materialien vollwertige Ergebnisse erzielt werden können. Die Präsentation schloß mit einer eindrucksvollen 3D-Dia- Schau. Ein weiteres Team, Dr. Guiseppe Allais aus Turin und Zahntechnikermeister Jürg Stuck aus Singen bezogen ihr Thema: Schöne Zähne – total schön auf das ungeliebte Gebiet der Totalprothetik. Sie konnten zeigen, dass das bewußte Abweichen von starren, statischen Regeln (Zähne auf dem Kieferkamm aufstellen) oftmals eine bessere Akzeptanz und möglicherweise sogar Funktion des Zahnersatzes erreichen läßt, wenn dadurch ein gefälligeres Aussehen entsteht. Allerdings lassen sich nicht alle biodynamischen Parameter außer Kraft setzen.


174 ■■■ 2002 Seitenzahnrestaurationen unterliegen weitgehend anderen Grundbedingungen hinsichtlich Material, Präparation und Ästhetik als Frontzahn-Restaurationen. Dr. Didier Dietschi aus Genf schildert sein Vorgehen am Beispiel einer Klasse II Kavität, die zunächst durch Aufbau der approximalen Wand in eine Klasse I verkleinert wird. Sodann kann im direkten Verfahren in Schichttechnik die okklusale Wiederherstellung erfolgen. Bei tieferen Defekten sieht sein Konzept indirekt hergestellte und dann adhäsiv eingegliederte Restaurationen aus Komposit-Materialien vor. Ein Vortrag, der wegen seiner Praxisnähe und der Fülle seiner praktischen Tips, große Resonanz erzielte. ZTM Jan Langner aus Schwäbisch-Gmünd zeigte, wie durch die mögliche Verwendung des Materials „Zirkonoxid“ der Nachteil der Metallkeramik, im Zahnhalsbereich durch Lichtreflexionen farbliche Abweichungen hervorzurufen, zu vermeiden ist. Die Formfindung frontaler Restaurationen ist mit Hilfe der „pnt“-Technik durch Systematik erlernbar und liefert eine hohe Kalkulierbarkeit. Der Vortrag von ZTM Bertrand Thiévent aus Zürich wandte sich vor allem an die Zahntechniker und wies mit seinen Schlagworten „Licht, Schatten, Reflexion“ auf die Möglichkeiten des Zahnarztes und Zahntechnikers hin, die Wahrnehmung des Patienten zu beeinflussen. Viele Bilder zeigten am Beispiel einer Frontzahnbrücke, wie durch bewußten Einsatz von Lichtreflexionen von Problemzonen abgelenkt werden kann. Der Vortragstitel „Ceramics – Esthetic rules and more“ von Dr. Pascal Magne aus Genf wies mit „and more“ darauf hin, dass Vieles zu beachten ist, um zu guten Ergebnissen zu gelangen. Unnötiger Substanzverlust durch ausgedehnte Präparation ist zu vermeiden. Trotzdem muß für die Restauration eine Mindestschichtstärke geschaffen werden, ein Wax-up ist unverzichtbar, ein zweizeitiges Bonding wird empfohlen. Ein Mock-up, mit Hilfe eines Silikonschlüssels aus Komposit hergestellt, wird für mehrere Tage provisorisch eingegliedert und erst wenn der Patient damit ästhetisch zufrieden ist, kann die endgültige Arbeit eingegliedert werden. Zum Schluß der Vorträge zog das Mitglied der NEUEN GRUPPE Prof. Dr. Alexander Gutowski aus Schwäbisch-Gmünd ein Resumé „Was ist geblieben? Nur die Ästhetik?“. Sein Credo lautete, Restaurationen müssen nicht nur gut aussehen, sondern auch langfristig funktionieren. Damit vermied er die unmittelbare Fragestellung, schränkte aber auch die absolute Forderung der alten Gnathologen, zu denen er ja gehörte, der idealen Okklusion im Schlußbiss in RKP mit Front-Eckzahnführung zur gut funktionierenden IKP bei gutem Okklusionsgefühl mit akzeptierten Exkursionsführungen ein. „Okklusion ist nicht alles, aber ohne Okklusion ist alles nichts“.

Prof. Dr. Alexander Gutowski

Gut angenommen mit etwa 360 Teilnehmern wurden die Workshops am Sonntag, in denen die Referenten Vertiefungen zu ihren Vorträgen boten und Fragen beantworteten. Workshops: Dr. Guiseppe Allais: „Komposit step by step“ ZTM Oliver Brix: „Frontzahn – Design und Schichtung“ ZTM Ernst A. Hegenbarth: „Zirkonoxid – Ein Material der Zukunft?“ ZTM Michael Magne: „Mit Form up zum Wax up“ Dr. Roberto Spreafico: „Unsichtbare Restaurationen“


2002 ■■■ 175 Die Berichterstattungen in den Zeitschriften: Quintessenz Zahntechnik unterwegs 29, 1. 107–114 (2003), Dental Labor, LI, Heft 2/2003 160–164, ZM 93, Nr. 6, 16.03.2003, DDHV Journal 1/2003 beziehen sich weitestgehend auf den Text von Stefan Scholz und Pascal Marquardt. Lediglich der Autor „sfs“ in teamwork 6. Jahrgang 1/2003 Interdisziplin. J. Proth. Zahnheilkd. scheint selbst zugehört zu haben. Er wagt dann auch, Axi Gutowskis Einbeziehung des Publikums aus den vorderen Reihen in seine Vortragsform sowie die Teilnahme des Veranstalters an einem selbst ausgeschriebenen Wettbewerb kritisch anzumerken.

Ehrungen

Hubertus Spiekermann erhielt den Ehrendoktortitel der Universität Tübingen. Die Ehrennadel der DGP erhielten Lavin Flores-de-Jacoby und Jürgen Koop.


176 ■■■ 2003

Das Jahr 2003 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Der Präsident der USA Bush versucht, die mächtigen Staaten der Erde in seinen Kampf gegen den Terrorismus einzubeziehen. Bundeskanzler Schröder lehnt als Erster die Bereitstellung deutscher Truppen ab und löst damit ein tiefes Zerwürfnis zwischen den USA und Deutschland aus • Der folgende Irak-Krieg endet zwar mit einem militärischen Sieg der USA und Großbritanniens. Für den vorgegebenen Kriegsgrund, Irak besitze oder produziere Massenvernichtungswaffen, wird kein Beweis gefunden • British Airways und Air France beschließen, Flüge mit dem Überschallflugzeug „Concorde“ einzustellen • In Pueblo/Mexico läuft der letzte VW-Käfer vom Band • Es sterben in diesem Jahr: Jürgen W. Möllemann, Charles Bronson, Leni Riefenstahl, Barry White

Die NEUE GRUPPE 2003

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Rose Marie Lohmiller, Frankfurt Dr. Jürgen Koob, Hamburg Dr. Reinhold Rathmer, Limburg Dr. Marcus Simon, Freiburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Jan Halben, Hamburg Prof. Dr. Jean-François Roulet, Berlin Dr. Rose Marie Lohmiller

KALENDER 24.–25.01.2003

Dr. R. Borchard, Dr. Dr. H. Erpenstein/Münster: „Aktuelle parodontale und periimplantäre Chirurgie“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22

14.–15.02.2003

Dr. C. Bargholz, Dr. H. Behring/Hamburg: „Endodontische Konzepte für die Aufbereitung und Füllung von Wurzelkanälen“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22

14.–15.03.2003

Dr. Josef Diemer/Aalen: „Clean, Shape, Pack“ Praktischer Kurs. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22

04.–05.04.2003

Dr. Jörg Richter/Lembach: „Finanzplanung für Zahnmediziner und andere Heilberufler“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23

09.–10.05.2003

Dr. C. Bargholz, Dr. H. Behring/Hamburg: „Endodontische Konzepte für die Aufbereitung und Füllung von Wurzelkanälen“

23.–24.05.2003

Prof. Dr. Ulf Belser/Günzburg: „Festsitzende Prothetik im Kreuzfeuer mit adhäsiven Technologien und Implantaten“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23

29.05.–01.06.2003

Frühjahrstagung NEUE GRUPPE in Bad Hersfeld

13.–14.06.2003

PD Dr. Burkhard Hugo/Hamburg: „Ästhetik mit Komposite im Frontzahnbereich“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23

27.–28.06.2003

Thomas Clauder/Altenholz: Youngsterskurs: „Let’s talk about Endo“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23

29.08.2003

Dr. Alessandro Devigus/Bülach(CH): Praxistag


2003 ■■■ 177 30.08.2003

Kasimir Mucko verstirbt. Nachruf von J. Schulz-Bongert in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23 und Rheinisches Zahnärzteblatt Jg. 46 Heft 10/2003

12.–13.09.2003

Dr. Eduardo Anitua, Dr. Henry Salama in Ulm: „Aktuelle Trends in der implantologischen Rehabilitation“

19.–20.09.2003

Dr. Clemens Bargholz, Dr. Horst Behring/Hamburg: „Endodontische Konzepte für die Aufbereitung und Füllung von Wurzelkanälen“

24.09.2003

Dr. Fritz Maier/Schongau: Praxistag

27.09.2003

Dr. Ulpee Darbar/London: Kurs für Youngsters: „Planning and Management of dental implant treatment in the periodontally compromised patient“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 24

03.–04.10.2003

Dr. Guido Singer/Meran: Praxistag

09.–10.10.2003

Dr. Baldur Kirchner/Ettenbeuren: „Rhetorik-Dialektik-Ethik“

10.10.2003

Dr. Horst Schorm verstirbt.

24.10.2003

Dr. Lars Pohle/Altenholz: Praxistag

30.10.–01.11.2003

Jahrestagung NEUE GRUPPE, Mainz: „Panorama der Ästhetik“

14.–15.11.2003

Dr. Gerhard Iglhaut/Memmingen: „Ästhetische Implantologie“

15.11.2003 21.–22.11.2003 06.12.2003

Dr. Wolfgang Bengel/Münster: „Digitale Dentalfotografie“ Dr. Clemens Bargholz/Hamburg: „Dreidimensionale Füllung von Wurzelkanalsystemen“ Dr. Jürgen Dapprich, ZTM Ernst Oidmann: Kurs für Youngsters, Dresden „Totalprothetik“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Münster 24.–25.01.2003

In der Gemeinschaftspraxis von Heinz Erpenstein und Raphael Borchard brachte der Praxiskurs „Aktuelle parodontale und periimplantäre Chirurgie“ am 24./25.01.2003 soviel Zuspruch, dass er zum festen Programmpunkt der NEUE GRUPPE Fortbildung werden sollte. Gerhard Müther schrieb in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22 einen ausführlichen Bericht.

Hamburg 14.–15.02.2003

Ebenfalls eine „ständige Einrichtung“ verspricht der Arbeitskurs „Endodontische Konzepte“ von Clemens Bargholz und Horst Behring vom 14./15.02.03 in Hamburg zu werden. Ein genauer Bericht von Norbert Mack steht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 22.

Aalen 14.–15.03.2003

Die räumlichen und ausstattungsmäßigen Bedingungen für Josef Diemers Kurs „Clean – Shape – Pack“ am 14./15.03.2003 waren ideal. 15 Teilnehmer fanden Platz im neuen „Microdentistry Training Center“ der Firma Jadent in Aalen und hatten alles an technischem Gerät zur Verfügung, was die moderne Endodontie verlangt. Ein Bericht von Andreas Röhrle steht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23.

Lembach 04.–05.04.2003

Das traditionelle alljährliche Lembach-Seminar, von Pit Beyer wie stets mustergültig vorbereitet, hatte zum wiederholten Mal als wissenschaftlichen Referenten Dr. Jörg Richter eingeladen. Mit seinem Fortsetzungsseminar: „Finanzplanung für Zahnmediziner und andere Heilberufler“ konnte er abermals bei allen Teilnehmern hohes Interesse wecken und wertvolle Sachaufklärung leisten. Jürgen Menn schrieb einen ausführlichen Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23.

Günzburg 23.–24.05.2003

Das von Rolf Herrmann veranstaltete Seminar mit Prof. Dr. Urs Belser am 23./24.05.03 sollte ursprünglich in der Uni Genf stattfinden, mußte aber aus organisatorischen Gründen nach Günzburg verlegt werden. Das Thema wurde in „Festsitzende Prothetik im Kreuzfeuer von adhäsiven Technologien und Implantaten“ präzisiert und wurde zum fachlichen und menschlichen Gewinn für die 20 Teilnehmer. Der ausführliche Bericht von Ulf Krueger-Janson ist in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23 veröffentlicht.


178 ■■■ 2003 Frühjahrstagung Bad Hersfeld 29.05.–01.06.2003

Zur Entlastung der Präsidentin hatten sich dankenswerterweise Christian Lohbeck und Angelika Aschenbrenner bereiterklärt, die Vorbereitung und Organisation der Frühjahrstagung 2003 zu übernehmen. Beide haben dies mit großem Engagement und zur vollen Zufriedenheit geleistet. Dabei halfen in der Festspielstadt Bad Hersfeld die feine und gediegene Lokalität des „Hotels am Kurpark“, das schöne Wetter mit der lauen Frühsommernacht für den Begrüßungsabend im Bootshaus an der Fulda, die interessante Werksbesichtigung der Firma B. Braun Melsungen mit Vorträgen ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter, der Besuch der geschichtsträchtigen Wartburg und dem Ausklang der „märchenhaften“ Abendveranstaltung im Schloßhotel „Prinz von Hessen“ in Friedewald. Nach der Gedenkminute für das verstorbene langjährige Mitglied Uwe Werner waren die Tagesordnungspunkte der außerordentlichen Mitgliederversammlung schnell erledigt. Einige Überraschung erregte der Vorschlag des Vorstandes, in Form einer Satzungsänderung eine Präambel über einen wünschenswerten Verhaltenscodex der Mitglieder untereinander und Kriterien zum Ausschluß eines Mitgliedes zu beschließen. Darüber wollten alle erst noch in Ruhe nachdenken und später erneut diskutieren. Folgende Kollegen wurden von ihren Bürgen als Kandidaten vorgestellt: PD Dr. Burkard Hugo, Würzburg Dr. Fritz Maier, Schongau Dr. Alessandro Devigus, Bülach (CH) ZA Horst Schorm, Bühl Dr. Lars Pohle, Altenholz Dr. Guido Singer, Meran (I) Dr. Walter Kaiser, Neuss

Bürgen: Jan Halben, Bernd Klaiber Jürgen Koob, Alfred Beck Rolf Hermann, Ulrich Gaa Martin Heinkele, Marcus Simon Eckard Jacobi, Wolf.-D. Gabriel Jochen Gieseler, Klaus Haberkorn Peter Engelhardt, Rolf Hermann

Die Kandidaten hatten im wissenschaftlichen Programm Vorträge angekündigt. Burkhard Hugo: „Ästhetische Frontzahnrestaurationen mit direkter Technik.“ Dieser Vortrag mußte krankheitsbedingt abgesagt werden. Die Kandidatur wurde deshalb auch um ein Jahr zurückgestellt. Fritz Maier: „Bio-Seed, Lösung der Probleme ?“ Alessandro Devigus: „Digitale Bilder in der Praxis“ Horst Schorm: „ Dokumentation eines komplexen Behandlungsfalles. Darstellung des Praxiskonzeptes“ Lars Pohle: „Initiierung und Durchführung eines Qualitätsmanagements in der Zahnarztpraxis“ Guido Singer: „Ergonomische Behandlungsplanung zur Patientensicherung“ Walter Kaiser: „Die Wertigkeit der GTR bei apikomarginalen Defekten in der endodontischen Chirurgie“ Zur Werksbesichtigung bei der B. Braun Melsungen AG begrüßte uns Direktor Dr. Hans Otto Maier, zuständig für Forschung und Entwicklung. Die Führung durch die ganz modern und nach letzten Erkenntnissen der Abläufe in Produktion und Versand erbaute Werkanlage Pfieffewiesen war hochinteressant. Im Vortrag sprach der Leiter Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle Andreas Arndt von der Braun Medical AG Sempach (CH) über „Hilfsstoffmatrix – Herausforderung für die Entwicklung von Desinfektionsmitteln“. Abschließend hielt Gerhard Iglhaut seinen Vortrag über „Die Bedeutung der Nahtmaterialien in der modernen Dental-Chirurgie“.


2003 ■■■ 179 Im Rahmenprogramm gab es eine geführte Stadtbesichtigung, ein Besuch der Stiftsruine Bad Hersfeld und als Höhepunkt eine Fahrt zur Wartburg mit Begrüßung durch die Thüringische Landesregierung, Führung durch die Wartburg, Weiterfahrt zur Wasserburg-Ruine und dem Schloßhotel „Prinz von Hessen“ und „märchenhaftem“ Farewell-Dinner im dortigen Rittersaal. Tags zuvor sorgte schon der Festabend „Eine Nacht in Las Vegas“ mit Unterhaltung und Tanz für gute Stimmung.

Hamburg 13.–14.06.2003

Am Freitag, dem 13. 06.03 trafen sich 13 Kursteilnehmer in der Praxis von Jan Halben in Hamburg zum Seminar von Burkard Hugo „Ästhetik mit Komposit im Frontzahnbereich“. Oliver Hartmann hat dazu einen Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23 geschrieben.

Altenholz 27.–28.06.2003

Ein Youngster Kurs von Thomas Clauder „Let’s talk about Endo“ in der Praxis von Manfred und Lars Pohle in Altenholz fand großen Anklang. Es war „Kieler Woche Zeit“ und somit bereitete auch das Rahmenprogramm keine Probleme, zumal eine befreundete Familie zum Segeltörn eingeladen hatte. Der Bericht von Christoph Bube vermittelt seine, wie er selbst schreibt, „tiefen Einblicke“. NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 23 Der Kurs von Bernd Klaiber, „Die zahnfarbene direkte Seitenzahnrestauration“ mußte wegen zu geringer Anmeldungen abgesagt werden. Dies wurde in der Programm-Vorschau demonstrativ durch Querüberdruckung –abgesagt– sichtbar gemacht, um zunächst dezent auf die nachlassende Bereitschaft, an Kursen teilzunehmen, hinzuweisen. Das Credo der NEUEN GRUPPE ist eigentlich, dass man immer und von Jedem etwas lernen kann. Können die NEUE-GRUPPE-Mitglieder etwa schon alles, sind die Kurse mit allem Drum und Dran zu teuer oder woran liegt es?

Bülach/Schweiz 29.08.2003

Am 29.08.03 hielt Alessandro Devigus seinen Praxistag in seiner Praxis in Bülach in der Schweiz. Udo Engel schreibt in seinem Bericht, dass alles geboten wurde, was aktuell auf dem Gebiet der digital-multimedialen Hilfsmittel für die Zahnheilkunde einsetzbar ist. In praktischer Demonstration sahen die Teilnehmer die Insertion und okklusale Justage zweier CEREC-­Restaurationen, deren Paßgenauigkeit dank neuester Software überzeugte. Die digitale Zahnfarbbestimmung scheint noch vor dem praktischen Durchbruch zu stehen, die drahtlose Datenübertragung digital geschossener Spiegelreflex-Fotografien ist schon auf dem Markt. Alessandro Devigus

Schongau 24.09.2003

Jürgen Koob und Alfred Beck erlebten am 24.09.03 den Praxistag von Fritz Maier unter dem Thema: „25 Jahre Implantologie“. Es ist eher ungewöhnlich, dass ein Neumitglied auf 25 Jahre Praxiserfahrung zurückblicken kann, lehrreich vor allem, weil er sie lückenlos und ausführlich dokumentieren konnte. So vergingen 5 Stunden im Wechsel zwischen Patientendemonstrationen und Diskussion der Behandlungsunterlagen wie im Fluge.

London 27.09.2003

Am 27. September 2003 zog es die aktive Youngsterstruppe nach London zum Kurs von Dr. Ulpee Darbar in die Praxis Dr. Christian-Eiben Buns. „The Planning and Management of dental Implant Treatment in the parodontally compromised Patient“. Alle wollen wiederkommen, schreibt Britta Wengel in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 24.


180 ■■■ 2003 Mitgliederversammlung Mainz 30.10.2003

Die ordentliche Mitgliederversammlung 2003 fand im Rahmen der Jahrestagung im Hotel Hyatt in Mainz statt. Anwesend waren 65 ordentliche Mitglieder, 4 Ehrenmitglieder, ein außerordentliches Mitglied und 6 nicht stimmberechtigte inaktive Mitglieder. Zu Beginn bat die Präsidentin Rose Marie Lohmiller um die Ehrung der Verstorbenen Kasimir Mucko, Gründungsmitglied der NEUE GRUPPE, 1980 /1981 ihr Präsident und schließlich Ehrenmitglied, Inge Bock, Gattin des vorverstorbenen Mitgliedes Oskar Bock und Horst Schorm, Kandidat der NEUEN GRUPPE, der anläßlich dieser Tagung als Mitglied hätte aufgenommen werden sollen. Mit Kasimir Mucko verlor die NEUE GRUPPE eine ihrer bisher prägnantesten Persönlichkeiten. Jochen Schulz- Bongert schildert in seinem Nachruf im Rheinischen Zahnärzteblatt JG 46, Heft 10/Oktober 2003 seinen Werdegang und seine Lebensüberzeugung. Kaschu war gnadenlos in der Kritik seiner eigenen Arbeit und schonungslos offen, wenn ihm etwas nicht gefiel. Er hatte zuviel erlebt, um noch überrascht werden zu können.

† Dr. Kasimir Mucko

In ihrem Bericht sprach die Präsidentin sichtlich enttäuscht die geringe Anmeldung von nur etwa 160 Teilnehmern dieser Jahrestagung an, konnte aber feststellen, dass in Addition mit dem überragenden Ergebnis der letztjährigen Jahrestagung in der Neuen Oper in Frankfurt trotz der hohen Kosten auch in wirtschaftlicher Hinsicht der NEUEN GRUPPE kein Schaden entstanden ist. Ihr enormer Einsatz von über 360 Tagen, an denen sie großenteils ihrer Praxis fernblieb, zeigt, womit ein Präsident rechnen muß, wenn er ein solches Mandat annimmt. Auf großes Interesse scheint die Homepage der NEUEN GRUPPE zu stoßen. Die Zahl von mehr als 29.500 Zugriffen seit der Jahrestagung 2002 belegt dies eindrucksvoll. Nach einer Kurzvorstellung durch ihre Bürgen wurden Fritz Maier, Alessandro Devigus, Lars Pohle und Guido Singer als neue Mitglieder in die NEUE GRUPPE aufgenommen. Zurückgestellt wurden die Aufnahmen von Burkard Hugo, weil er krankheitsbedingt immer noch nicht anwesend sein konnte und von Walter Kaiser, der seinen Praxistag nicht rechtzeitig genug im Terminplan plazieren konnte. Als neue Kandidaten wurden vorgeschlagen: Dr. Christian Buns, Richmond (UK) Dr. Franz Mayer, München Dr. Sven Hertzog, Aachen

Bürgen: Arne Hertzog, Bob Jacoby Axi Gutowski, Rose Marie Lohmiller Hartmut Wengel, Benita Eisenmann

Jürgen Staats teilte zum Oktober seinen Austritt aus der NEUEN GRUPPE mit. Allen Mitgliedern waren Änderungsvorschläge des Vorstandes zur Satzung zugeschickt worden. Angenommen wurde der Vorschlag Punkt 1, die „ordentlichen“ Mitglieder künftig „aktive“ Mitglieder zu nennen und der Punkt 2, in der Präambel die Passage: „Jedes Mitglied ist verpflichtet, Freundschaft der Mitglieder untereinander zu fördern und zu pflegen, sich gegenseitig vorteilslos zu unterstützen und notwendige Hilfe sowohl in fachlicher als auch persönlicher Hinsicht zu gewähren. Von jedem Mitglied wird erwartet, dass es hohe ethische Grundsätze im Berufs- und Privatleben anerkennt und danach handelt“ zu verankern und Punkt 5, die in § 6.3 festgeschriebene Beitragsfreiheit der „inaktiven“ Mitglieder aufzuheben und einen von der Mitgliederversammlung festzulegenden reduzierten Beitrag einzuführen. Dieser wurde anschließend mit 50,– € beschlossen. Die Punkte 3 und 4 zur Straffung der Mitarbeit und Präsenzpflicht der Mitglieder wurden ausführlich diskutiert, dem Vorstand zur Neuformulierung zurückverwiesen und zur Wiedervorlage bei der nächsten Mitgliederversammlung empfohlen.


2003 ■■■ 181 Der amtierende Vizepräsident Jürgen Koob erinnerte noch einmal an den guten Geist der NEUEN GRUPPE, nämlich Freundschaft, kollegiale Hilfe sowie Offenheit zu pflegen. Die Vorstandswahl brachte zwei Veränderungen. Als neuer Vizepräsident und damit Präsident elect wurde Eckbert Schulz vorgeschlagen und für den ausscheidenden Jean-François Roulet als Beirat Raphael Borchard. Beide sowie die übrigen bisherigen Vorstandsmitglieder wurden ohne Gegenkandidaten einstimmig als neue Vorstände gewählt.

37. Jahrestagung Mainz 30.10.–01.11.2003

PANORAMA DER ÄSTHETIK Mit dem Programmthema der NEUE GRUPPE Jahrestagung „Panorama der Ästhetik“ und „Ästhetik Kongress für Zahnärzte und Zahntechniker“ öffnet Präsidentin Rose Marie Lohmiller ein weiteres Fenster, aus dem wir bei unserer täglichen Arbeit schauen müssen, um den komplexen Anforderungen, die wir selbst und die Patienten an unsere Arbeit stellen, zu genügen. Aus ihren jeweiligen Fachrichtungen beleuchten die Referenten, was den Gesamteindruck eines Gegenübers ausmacht. Dr. Reiner W. Heckl, Karlsbad-Langensteinbach: „Gehirn und Kunst. Zur Biologie des Schönen“ Das Erkennen symmetrischer Muster erzeugt Wohlgefühl und ist damit entscheidend für eine ästhetische Qualifizierung. Es ermöglicht auch, unvollständig Sichtbares mit Hilfe früher gespeicherter Bilder zu ergänzen. Dr. Karin Habersack, Weilheim: „Einfluß der Kieferorthopädie auf die Gesichtsästhetik im Spannungsfeld zwischen Morphologie und Funktion“ Prof. Dr. Dr. Heiner Wehrbein, Mainz: „Implantate in der Kieferorthopädie“ Implantate zur Retention kieferorthopädischer Apparaturen scheinen eine heroische Angelegenheit zu sein, sind aber wegen der nachgewiesenen Effektivität durchaus erwägenswert. Dabei spielen ästhetische Beeinträchtigungen eine wesentliche Rolle. Dr. Dr. Wolfgang Kater, Bad Homburg: „Interdisziplinäre Dysgnathie-Chirurgie. Wenn Zähne und Kiefer aus der Reihe tanzen“ Häufige Dysgnathien und deren Auswirkungen auf die Ästhetik werden im Hinblick auf ihre Behandlungsmöglichkeiten interdisziplinär betrachtet. Dr. Matthias Mayer, MSD, Dr. Peter R. Then, DMD, Frankfurt: „Parodontale Plastische Chirurgie. Unser Konzept für eine optimierte Rote Ästhetik“ Prof. Dr. Dr. Heinz G. Bull, Krefeld:„Aktueller Stand der Ästhetischen Gesichts-­ Chirurgie“ Das Gesicht ist eine ästhetische Einheit, die es zu erhalten oder zu rekonstruieren gilt. Untereinheiten wie Lidbereich, Nasenbereich, Lippen- und Mundbereich haben isolierte, besondere Bedeutung. Dr. Gerhard Sattler, Darmstadt: „Bedeutung der Weichteilaugmentation im Rahmen des menschlichen Alterungsprozesses“ Dysästhetische alterungsbedingte Veränderungen werden zunehmend nicht mehr hingenommen. Geringinvasive Operationstechniken gilt es zu vervollkomnen. Achim und Uschi Eberle, Baden Baden: „Gutes Aussehen durch Make up?“ Georg Kopàs, München: „Die vergängliche Verwandlung – die Wiederentdeckung der perfekten Schönheit“ In einer ausführlichen Rezension schildern Stefan Scholz und Pascal Marquardt von der Uni Freiburg den wissenschaftlichen Gehalt der Tagung in ZM 94, Nr. 5, 1.3.2004.

Münster 15.11.202003

Der Kurs „Digitale Fotografie – ein Selbstläufer?“ von Wolfgang Bengel in der Praxis Erpenstein / Borchard bot eine ausführliche Einführung in fototechnische Grundbegriffe und die notwendigen kameratechnischen Voraussetzungen für die dentale Fotografie. Zusammenfassender Bericht von Norbert Mack in den NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 24.


182 ■■■ 2004

Das Jahr 2004 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Ein Tsunami, ausgelöst durch ein Seebeben vor der indonesischen Ostküste am 25.12.2004, tötet über 220 Tausend Menschen • Horst Köhler wird neuer deutscher Bundespräsident • Die EG wird durch Neuaufnahme auf 25 Mitgliedsstaaten erweitert • Ein Großbrand in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek vernichtet unwiederbringliche Buchbestände und Urkunden • Es sterben in diesem Jahr: Aus dem niederländischem Königshaus Exkönigin Juliana und Prinz Bernhard. Weiterhin Jassir Arafat, O. W. Fischer, Ronald Reagan, Sir Peter Ustinov, Marlon Brando, Inge Meysel, Marika Rökk, Ray Charles

Die NEUE GRUPPE 2004

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Jürgen E. Koob, Hamburg Dr. Eckbert Schulz, Hannover Dr. Reinhold Rathmer, Limburg Dr. Marcus Simon, Freiburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Jan Hendrik Halben, Hamburg Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Jürgen E. Koob

KALENDER 16.–17.01.2004

Prof. Urs Belser, Dr. Pascal Magne/Genf: „Advanced Reconstructive Dentistry using Oral Implants und Clinical and Technical Procedures for Bonded Porcelain Restaurations“. Bericht in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 24

23.–24.01.2004

Dr. Raphael Borchard, Dr. Dr. Heinz Erpenstein/Münster: „Aktuelle parodontale und periimplantäre Chirurgie“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 24

30.01.2004

Dr. Walter Kaiser/Neuss: Praxistag

06.02.2004

Dr. Stefan Lachmann/Tübingen: Praxistag

27.–28.02.2004

Dr. Ueli Grunder/Zollikon: „Ästhetische Implantologie“. Bericht in NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 24

20.–21.03.2004

Edward P. Allen, DDS, PhD: „Plastische Parodontalchirurgie in Theorie und Praxis“. Kurs im Management Centrum Schloss Lautrach

02.–03.04.2004

Dr. Jörg Richter/Hannover: „Finanzplanung für Zahnmediziner und andere Heilberufler (III)“. Seminar in Lembach. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25

20.–22.05.2004

Frühjahrstagung NEUE GRUPPE, Hamburg

18.06.2004

PD Dr. Burkard Hugo/Hamburg: „Der komplexe Fall“

19.06.2004

PD Dr. Burkard Hugo/Hamburg: „Frontzahnästhetik mit Komposit für Fortgeschrittene“. Arbeitskurs

02.07.2004

Dr. Franz Meyer/München: Praxistag


2004 ■■■ 183 09.07.2004

Dr. Norbert Mack/Düsseldorf: Praxistag

04.09.2004

Dr. Stephan Gäbler/Langenbrück: „MTA – Handhabung und Anwendung“

10.–11.09.2004

Dr. Konrad Meyenberg/Zürich, Dr. Eduardo Anitua/Vitoria: „Implantate im Spannungsfeld von Technik und Biologie“. Kurs in Ulm

17.–18.09.2004

Dr. Clemens Bargholz, Dr. Horst Behring/Hamburg: „Endodontie unter dem Operationsmikroskop“. Berichte in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25/26

24.–25.09.2004

Dr. Clemens Bargholz/Hamburg: „Dreidimensionale Füllung von Wurzelkanal­ systemen“. Berichte in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25/26

01.–02.10.2004

Dr. Wolfgang Bolz/München: „Modernes Therapiekonzept in der Implantologie“. Sonderkurs NEUE GRUPPE

15.–16.10.2004

Clifford J. Ruddle, DDS/Santa Barbara: „Endodontie update 2004“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26

22.–23.10.2004

Dr. Clemens Bargholz, Dr. Horst Behring/Hamburg: „Endodontische Konzepte für die Aufbereitung und Füllung von Wurzelkanälen“

18.–20.11.2004

38. Jahrestagung Hamburg: „Ursachen für Mißerfolge, Konsequenzen für die Therapie“

03.–04.12.2004

Dipl. Ing. Harald Gensler CFP CEP: „Die Balanced Scorecard“. Bericht in NEUE GRUPPE-­Nachrichten Nr. 26

10.–11.12.2004

Dr. Wolfgang Bengel/Hamburg: „Digitale Dentalfotografie“. Bericht in NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 26

14.12.2004

Jacob Glas verstirbt. Nachruf in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Genf 16.–17.01.2004

Anstrengend war es schon, nach versäumter Nachtruhe den umfassenden Vorträgen des Referenten-Teams Urs Belser und Pascal Magne im Hörsaal der Uni Genf zu folgen, aber auch lohnend. Klaus Karge hat sich mit seinem ausführlichen Bericht in den NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 24 als zuverlässiger Kommentator erwiesen. Biologische, mechanische und funktionelle Voraussetzungen wurden ebenso dargelegt wie die Indikation, das Vorgehen im Munde und im Labor, die Abformung, Gerd Körner und Pascal Magne die temporäre Versorgung, die adhäsive Befestigung und die verwendeten Materialien. Ein Kurs, der viel Erfahrung und praktische Erkenntnisse vermittelte.

Münster 23.–24.01.2004

Beeindruckt von der Stimmigkeit der Praxiseinrichtung, Praxisführung, Philosophie und Behandlungskonzeption berichtet Patrik M. Hormuth in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 24 von dem Arbeitskurs bei Raphael Borchard und Heinz Erpenstein in Münster. Die reine Zahnheilkunde kam aber keineswegs zu kurz und so konnte jeder Teilnehmer viel Wissens- und Lernenswertes mit nach Hause nehmen.

Neuss 30.01.2004

Der Praxistag von Walter Kaiser war wegen Terminschwierigkeiten der Mitglieder auf den 30.01.2004 verschoben worden. Zahlreiche Teilnehmer erlebten Einblicke in den Alltagsbetrieb einer kieferchirurgischen Überweisungspraxis, die trotz Krankenkassendiktat mit modernstem Instrumentarium (OP-Mikroskop, Endoskop) nach wissenschaftsgültigen Behandlungskonzepten geführt wird. Walter Kaiser operierte exakt und routiniert fünf retrograde Wurzelspitzenresektionen an „übersehenen“ oder nicht erkannten zusätzlichen Kanälen von Prä- und Molaren in Ober- und Unterkiefer.


184 ■■■ 2004 Tübingen 06.02.2004

Münster 27.–28.02.2004

Lembach 02.–03.04

Frühjahrstagung Hamburg 20.–22.05.2004

Ulrich Gaa und Jürgen Bretthauer besuchten den Praxistag von Stefan Lachmann am 06.02.04. Stefan, Sohn des Mitgliedes Caspar Lachmann, arbeitet und forscht in der Prothetischen Abteilung der Uni Tübingen bei Prof. Weber. Schwerpunkte seiner dortigen Tätigkeit sind die Mitarbeit in der Vorklinik und Forschungsarbeiten zum Thema „Periimplantitis“. Eine ausführliche Dokumentation seines Arbeitsgebietes ist mit einer beeindruckenden Literaturübersicht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25 veröffentlicht. Zum aktiven Wintersport ist es trotz bester äußerer Bedingungen im tief verschneiten Münster nicht gekommen. Dafür war das Seminarprogramm beim Kurs von Dr. Ueli Grunder aus Zollikon in der Praxis Erpenstein / Borchard zu straff organisiert und das Vorgetragene und Demonstrierte zu spannend. Myriam Imholte und Benjamin Ehmke haben einen ausführlichen und alle Feinheiten umfassenden Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 24 geschrieben. Das traditionelle, alljährliche Lembach-Seminar, wie immer von Pit Beyer bestens organisiert und liebevoll betreut, hatte mit dem Referenten Dr. Jörg Richter nun schon zum dritten Mal in Folge die Bewußtmachung und Vertiefung notwendiger Strategien der finanziellen Planung von Praxis- und Lebensführung zum Thema. Bericht von Jürgen Menn in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25. Zur Frühjahrstagung mit außerordentlicher Mitgliederversammlung hatten Präsident und Vorstand für den 19. bis 23. Mai 2004 nach Hamburg eingeladen. Am Mittwoch boten die Hamburger NEUE GRUPPE-Mitglieder Bargholz, Edinger, Halben, Heinz und Meister Praxishospitationen an. Sicherlich eine gute Gelegenheit, in freundschaftlicher Atmosphäre den Kollegen über die Schulter schauen zu können. Im wissenschaftlichen Programm konnten sich bislang noch nicht so bekannte Kandidaten den anwesenden NEUE GRUPPE Mitgliedern präsentieren. Mit ihren Referaten sollen sie sich selbst und ihre jeweiligen Tätigkeitsschwerpunkte vorstellen. Dies liegt dem neuen Präsidenten besonders am Herzen, um eventuelle Dissenzen bei der möglichen Wahl zum Mitglied der NEUEN GRUPPE frühzeitig und offen klären zu können. Hinzu kamen noch zwei Eigenberichte älterer Mitglieder. Es sprachen: Franz Meyer: „Möglichkeiten der keramischen Rekonstruktion im Abrasionsgebiß“ Norbert Mack: „Adhäsive Kunststofftechnik und/oder konventionelle Zahntechnik – Alternative oder Ergänzung?“ Dieter Edinger: „Innovative Verfahren zum Ausgleich von Knochendefiziten und zur Implantatplazierung“ Bernd Heinz: „Plastische Parodontalchirurgie im ästhetisch relevanten Bereich mit Langzeitergebnissen“ Peter Beyer: „38 Jahre NEUE GRUPPE-Reminiszenzen“ Insgesamt ein anspruchsvolles Programm, das für Diskussion und Nachfragen sorgte. Die gute Dokumentation und die kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Literatur belegen den Anspruch wissenschaftlicher Arbeit. Die ausserordentliche Mitgliederversammlung wurde von 63 Mitgliedern, einschließlich 5 Inaktiven besucht. Rund 45% aller Mitglieder hatten zur Frühjahrstagung gefunden. Tief bewegt gedachten alle Anwesenden des am 20. März verstorbenen Mitgliedes Bob Jacoby, der von 1983 bis1993 Schatzmeister der NEUEN GRUPPE und 1994/95 ihr Präsident gewesen war. Nachrufe von Ralf Mutschelknauss und Christian Lohbeck erschienen in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25. Rein persönliche Gründe gaben Axel Bauer, Kurt Kreusser, Jürgen Staats und Hansjoachim Trefz für ihren Austritt aus der NEUEN GRUPPE an. Dies kam überraschend, ebenso wie der Rundbrief Walter Sebalds zum weiteren Zusammenleben der Mitglieder. Jürgen Koob mahnte daher erneut, das freundschaftliche Miteinander durch Offenheit und Präsenz zu stärken und zu fördern.


2004 ■■■ 185 Das abwechslungsreiche Rahmenprogramm führte die Gäste zu Plätzen, die man als Nichthamburger wohl kaum erreichen würde. Der Begrüssungsabend fand nach stimmungsvoller Barkassenfahrt im alten Hamburger Yachtclub am linken Elbeufer statt. Die kulinarische und optische Betreuung war dann orientalisch, wobei „Saliba“ fast schon zu Hamburg gehört. Am Freitag Schiffahrt auf der Binnen- und Aussenalster, anschließend Abendessen im „Rive“, am Samstag Besuche der Porzellansammlung und der Sammlung historischer Musikinstrumente, abschliessend Dinner in der „Insel am Alsterufer“. Sogar das Wetter spielte mit. Die Kinder wurden liebevoll durch Christiane Halben und Annette Dittmer-Bargholz betreut. Nach Vorstellung durch ihre Bürgen und Probeabstimmung wurden folgende Kandidaten der ordentlichen Mitgliederversammlung zur Aufnahme als neue Mitglieder empfohlen: PD Dr. Burkard Hugo, Würzburg Dr. Walter Kaiser, Neuss Dr. Stefan Lachmann, z. Zt. Wien Dr. Norbert Mack, Düsseldorf Dr. Franz Meyer, München

38. Jahrestagung Hamburg 18.–20.11.2004

Bürgen: Bernd Klaiber, Jan Halben Peter Engelhardt, Rolf Herrmann Rolf Herrmann, Jürgen Bretthauer Jürgen Schenck, Peter Beyer Peter Fuchs, Rose Marie Lohmiller

URSACHEN FÜR MISSERFOLGE, KONSEQUENZEN FÜR DIE THERAPIE Als Tagungsort für die Herbsttagung 2004 vom 18. bis 20. November war schon seit geraumer Zeit das Curio Haus in Hamburg bestimmt. Nun drohte die kurzfristige Absage. Der alte Betreiber hatte Insolvenz beantragen müssen und der neue Pächter stellte exorbitant hohe Forderungen. Nach entsprechender Aufregung und intensiven Verhandlungen gelang es schließlich doch, die finanziellen Mehrbelastungen von rund 30% zu schultern. Bei bisher bekannten 350 Anmeldungen für das wissenschaftliche Programm würde dies zusammen mit den Gesamtkosten der Tagung gerade so eben ein verlustfreies Ergebnis bringen. Das war schon mal besser, allerdings auch schon wesentlich schlechter. Schade ist, dass viele der meist extra gesponsorten und damit kostengünstigen Kurse nicht von den Mitgliedern der NEUEN GRUPPE wahrgenommen werden, so z. B. die beiden aktuellen Vorkongresskurse von Sascha A. Jovanovic und John West in den Praxen Ulrich Konter und Clemens Bargholz. Zum Thema des wissenschaftlichen Programms: „Ursachen für Mißerfolge, Konsequenzen für die Therapie“ wurden den Referenten vier sachbezogene Fragen vorgegeben. Die anschließenden Diskussionen waren demzufolge zielorientiert und erlaubten keine Abschweifungen. Sascha A. Jovanovic, DDS, MS, Los Angeles: „Periimplantäres Hart- und Weichgewebsmanagement im ästhetisch relevanten Bereich – Vermeidung von Komplikationen und Mißerfolgen durch moderne OP-Techniken und Materialien“ PD Dr. Burkard Hugo, Würzburg: „Minimaltraumatische Restaurationstechniken – Erfolg durch richtige Präparation, Matrizentechnik und Applikation“ Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg: „Wege zum Erfolg bei Komposit-Restaurationen im ästhetisch relevanten Bereich – Strategien zur Vermeidung von Misserfolgen“ Prof. Dr. Jean-François Roulet, Schaan: „Indikationen und Grenzen für zahnfarbene Inlays, Onlays und Veneers – wie kann ein Langzeiterfolg gesichert werden?“ Prof. Dr. Thomas Kerschbaum: „Löst Vollkeramik bei Kronen und Brücken die klassische Metallkeramik als Goldstandard ab?“ John West, DDS, MSD, Tacoma: „Prevention, Diagnosis and Correction of Conservative Endodontics Failures“ Teil I +II


186 ■■■ 2004 Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Neukam, Erlangen: „Sinusbodenaugmentation – Sicherheit durch autologen Knochen oder reduzierte Patientenmorbidität durch Knochenersatzmaterial und Tissue Engineering“ Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, Hamburg: „Der kieferorthopäsche Mißerfolg – Szenario von der Behandlungsplanung bis zur Retention“ Alle Vortragenden betonten ausdrücklich, dass man bei Mißerfolgen zunächst einmal die Schuld bei sich selbst zu suchen habe und sich fragen müsse, ob man denn wirklich alle notwendigen diagnostischen Hinweise und Mittel für seine Behandlungsplanung herangezogen habe und ob man die gewählte Therapietechnik auch wirklich beherrsche. Weiterhin gilt es, die oft hohen Ansprüche des Patienten mit den medizinischen Möglichkeiten und dem zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmen abzustimmen. Kompromisse führen dabei häufig zu Enttäuschungen. Sodann wurden Erfahrungen aus den Fachdisziplinen berichtet. Jovanovic berichtet über sein chirurgisch-implantologisches Vorgehen, Hugo forderte minimalinvasives Vorgehen bei der Zahnrestauration, Klaiber stellt fest, dass auch Kompositmaterialien vor dem Hintergrund der Kosten zu guten Ergebnissen führen. Roulet merkte an, dass neben den Materialeigenschaften bezüglich Biokompatibilität und Festigkeit auch besonders die Anwendungstechnik der adhäsiven Befestigung Einfluß auf die Langlebigkeit der Restauration habe. Kerschbaum trug vor, dass das Langzeitverhalten der metallkeramischen Restaurationen besser dokumentiert sei und er vollkeramische Restaurationen nur für Einzelzahnkronen empfehle. West ermahnte erst einmal ganz im Stil eines Peter K. Thomas alle Zuhörer, ihren Beruf ernsthaft und lernbereit auszuüben. Endodontie sei ein ständiger Kampf mit täglich sich ändernden Möglichkeiten, besser zu werden. Das Röntgenbild sei ein untrüglicher Beweis, ob nicht doch, trotz genauester Präparation, eine Kanalverästelung übersehen wurde. Hier zeigte er konservative Therapiemöglichkeiten auf, ohne gleich zur Resektion oder gar zur Zange greifen zu müssen. Neukam beleuchtete die Frage, welches Knochenmaterial bei der Sinusbodenaugmentation verwendet werden kann. Autologer Knochen habe den Vorteil, osteoinduktiv zu sein, den Nachteil, u. U. nicht ausreichend zur Verfügung zu stehen und nur mit relativ belastenden Operationsverfahren zu entnehmen sei. Knochenersatzmaterialien sind gefährdet gegenüber Abstoßungsreaktionen und örtlichen Entzündungen. Eine Kombination beider Materialien kann auf der Grundlage von Osteoprogenitorzellen ein drittes Augmentationsmaterial bereitstellen. Schließlich gab die Kieferorthopädin Kahl-Nieke zu bedenken, dass international immer noch 50–75 Prozent aller kieferorthopädischer Behandlungen rezidivieren. Es sei zu empfehlen, gewisse Dysgnathieformen frühzeitig anzubehandeln und Behandlungspausen einzulegen. Zusammengenommen also ein umfassend vorgetragenes und auf hohem wissenschaftlichen Niveau beantwortetes Thema, das der NEUEN GRUPPE und ihrem Anspruch gerecht wurde. Dem Präsidenten standen bei der Themen- und Referentenwahl Heinz Erpenstein und Jan Halben sehr hilfreich zur Seite. Den Bericht über diese Tagung in der ZM 95, Nr. 6, 16.03.2005 schrieb der Youngster Martin Brüsehaber. Die ordentliche Mitgliederversammlung wurde von 81 Mitgliedern besucht. sich. Diese Zahl kann der Präsident durchaus als Zustimmung für sein Programm werten. Sie zeigen aber auch, dass weiterhin große Anteilnahme am Wohl und Wehe der NEUEN GRUPPE besteht. Die gerade für diesen letzten Punkt durch Walter Sebalds Rundbrief angestoßene Diskussion soll auf der kommenden Frühjahrstagung breiten Raum einnehmen. Alle Mitglieder werden aufgefordert, sich dazu Gedanken zu machen.


2004 ■■■ 187

Neue Mitglieder 2004: Stefan Lachmann, Burkard Hugo, Walter Kaiser, Norbert Mack und Franz Meyer mit Jürgen Koob Die im Frühjahr bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung in einer Probeabstimmung vorgeschlagenen Kandidaten Burkard Hugo, Walter Kaiser, Stefan Lachmann, Norbert Mack und Franz Meyer konnten als neue Mitglieder in die NEUE GRUPPE aufgenommen werden. Die mit viel Fleiß und Akribie von Stefan Kopp erarbeiteten Richtlinien zum Wissenschaftsfond der NEUEN GRUPPE werden von einem „Wissenschaftsrat“ bestehend aus Peter Engelhardt, Manfred Pohle, Lavin Flores de Jacoby, Heinz Erpenstein † und Ralf Mutschelknauss verfolgt.

Hamburg 17.–18.09.2004 24.–25.09.2004

Konzentierte Fortbildung in Endodontie gab es am Wochenende 17./18. September in der Praxis Clemens Bargholz / Horst Behring in Hamburg. Nachdem die Grundlagen erarbeitet worden waren, folgte für die Teilnehmer die praktische Schulung, unter dem Mikroskop und weiteren modernen Arbeitshilfen schwierige Wurzelkanalverläufe aufzufinden und aufzubereiten. Einen Bericht schrieb Uli Bube in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25. Schon ein Wochenende später (24./25.09.2004) war wieder ein Kurs in der Praxis Bargholz. Diesmal ging es um die exakte Wurzelkanalfüllung. Nach regelmäßiger Kontrolle aller Arbeitsschritte gelang an den mitgebrachten extrahierten Zähnen ein Erfolg und ein versöhnlicher Ausklang des Kurses. Darüber berichtet Norbert Mack ausführlich und akribisch in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 25.

Ulm 15.–16.10.2004

Vom 15. bis 16.10. 2004 hatte Rolf Herrmann nun schon zum dritten Mal Clifford Ruddle für einen Endodontie-Kurs nach Ulm eingeladen. 168 Teilnehmer bewiesen die Aktualität des Themas und das Vertrauen in seine perfekte Organisation. Stephan Gäbler hat einen ausführlichen und ausgezeichneten Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26 geschrieben.


188 ■■■ 2004 Nyborg 03.–04.12.2004

Eine Scorecard ist den Golfern und damit vielen Zahnärzten bekannt. Daß man sie balancieren kann und damit dann seinen beruflichen Alltag besser gestalten können soll, versuchte am 03./04.12.2004 Dipl. Ing. Harald Gensler leider nur wenigen Mitgliedern der NEUEN GRUPPE zu vermitteln. Das Ambiente im urigen Falsled Kro stimmte und die vorgestellte Thematik regte zu ausführlichen Diskussionen an. Joachim Engelhardt schrieb einen detaillierten Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26.

Hamburg 10.–11.12.2004

Ein weiterer Fotokurs mit Wolfgang Bengel lockte am 10./11.12.2004 zahlreiche Teilnehmer in die Praxis von Jan Halben in Hamburg. Trotz aller neueren Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung muß das fotografische Handwerkszeug beachtet werden. Bei den Kamerasystemen bieten die Spiegelreflexkameras die größte Flexibilität. Das Bild des mit seiner Apparatur in die Mundhöhle des Patienten hineinkriechenden Fotografen zeigt einen Mangel, der z.B. mit langbrennweitigen Makroobjektiven abzustellen wäre. Ein Bericht von Ulrich Konter ist in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26 erschienen.


2005 ■■■ 189

Das Jahr 2005 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Zum Nachfolger des nach fast 27jähriger Amtszeit verstorbenen Papstes Johannes Paul II. wird der deutsche Kurienkardinal Ratzinger gewählt. Er gibt sich den Namen Benedikt XVI. • Frankreich und die Niederlande lehnen per Volksentscheid die EU-Verfassung ab • Der Wirbelsturm „Katrina“ überschwemmt die Innenstadt von New Orleans und weite Teile von Louisiana, macht Hunderttausende obdachlos und verursacht eine weltweite Ölkrise • Schwere Krawalle, brennende Autos und öffentliche Gebäude in Frankreichs Vorstädten • Angela Merkel wird als erste Frau Bundeskanzlerin Deutschlands und muss mit einer Koalition aus CDU/ CSU und SPD regieren • Die wiederaufgebaute Dresdener Frauenkirche wird geweiht • Es sterben in diesem Jahr: Papst Johannes Paul II, Fürst Rainier von Monaco, Max Schmeling, Arthur Miller, Harald Juhnke

Die NEUE GRUPPE 2005

Der Vorstand Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Generalsekretär: Beisitzer:

Dr. Jürgen E. Koob, Hamburg Dr. Eckbert Schulz, Hannover Dr. Reinhold Rathmer, Limburg Dr. Marcus Simon, Freiburg Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf Jan Hendrik Halben, Hamburg Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Jürgen E. Koob

KALENDER 22.–23.01.2005

Dr. Raphael Borchard, Dr. Dr. Heinz Erpenstein/Münster: „Aktuelle parodontale und periimplantäre Chirurgie“

28.–29.01.2005

Dr. Clemens Bargholz/Hamburg: „Aktuelle Endodontie“ Bericht in NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 26

04.–05.02.2005

Dr. Clemens Bargholz/Hamburg: „Dreidimensionales Füllen von Wurzelkanal systemen“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26

28.–29.01.2005

Dr. Alessandro Devigus, Dr. Markus Lenhard/Bülach (CH): „Direkte und indirekte Versorgungen im Vergleich“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26

13.–16.03.2005

Dr. Eduardo Anitua/Vitoria: Praxiskurs „Live Ops Hands-on Übungen“

08.–09.04.2005

Jasmin Häcker/Uni Freiburg: „Der Reformdruck im Gesundheitswesen induziert durch eine alternde Gesellschaft“

16.04.2005

Dr. Stephan Gäbler/Langenbrück: „MTA – Handhabung und Anwendung.“ Youngsterskurs. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27

22.–23.04.2005

Dr. Clemens Bargholz/Hamburg: „Endodontie unter dem Operationsmikroskop“

05.–08.05.2005

Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE mit außerordentlicher Mitgliederversammlung

20.–21.05.2005

Dr. Alessandro Devigus/Bülach: „Workshop Fotografie und Präsentationstechnik“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27


190 ■■■ 2005 27.06.2005

PD Dr. Burkhard Hugo/Hamburg: „Der komplexe Fall“

18.06.2005

PD Dr. Burkhard Hugo/Hamburg: „Frontzahnästhetik mit Komposit für Fortgeschrittene“. Bericht in NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27

23.06.2005

Walter Sebald verstirbt.

08.08.2005

Heinz Erpenstein verstirbt.

09.08.2005

Hans Fischer verstirbt.

16.09.2005

Dr. Christian-Eiben Buns/Leverkusen: Praxistag

02.07.2005

Horst Rückle/Timmendorf: „Praxisübergabe und -übernahme“

14.–15.10.2005

Dr. Clemens Bargholz/Hamburg: „Aktuelle Endodontie“

18.–20.11.2005

39. Jahrestagung NEUE GRUPPE in Hamburg: „Kontroversen in der Parodontologie – Konsequenzen für die Praxis“

28.11.2005 09.–14.12.2005

Walter Haase verstirbt. Dennis P. Tarnow, DDS, Stuart J. Froum, DDS, Stephen S. Wallace, DDS/New York, USA: „Continuous Education on Implant Dentistry“

KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Der ursprünglich in der Praxis Erpenstein/Borchard geplante Kurs „Aktuelle parodontale und periimplantäre Chirurgie“ mußte wegen der Erkrankung von Heinz Erpenstein abgesagt werden.

Hamburg, 28.–29.01.2005

Clemens Bargholz vermittelte in seiner Praxis in zwei Arbeitskursen seine Erkenntnis, wie vorhersehbare und reproduzierbare Ergebnisse endodontaler Therapie zu erzielen sind. Voll des Lobes schreibt Wolf-Diether Gabriel einen Bericht in den NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 26.

Bülach, 28.–29.01.2005

Der praktische Arbeitskurs bei Alessandro Devigus und Markus Lenhard vermittelte viel Erfahrung und wissenschaftliche Erkenntnis auf dem so unübersichtlich gewordenen Gebiet der konservierenden Zahnheilkunde. Klaus Karge berichtet ausführlich in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 26. Das traditionelle alljährliche Lembach-Seminar mit dem Thema „Der Reformdruck im Gesundheitswesen induziert durch eine alternde Gesellschaft“ mußte abgesagt werden. Zum einen waren 11 Anmeldungen zu wenig, zum anderen erkrankte der unermüdliche Initiator Pit Beyer schwer.

Langenbrück, 16.04.2005 Frühjahrstagung Fleesensee, 05.–08.05.2005

Stephan Gäbler lud mit seiner Kursankündigung „MTA – Handhabung und Anwendung“ in seine neue Praxis ein. Christoph Bube berichtet in den NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 27 von diesem sehr gut organisiertem und interessanten Kurs. Zur Frühjahrstagung ins für die meisten sehr weit entfernte wunderschöne „Fleesen­seer Land“ in Mecklenburg-Vorpommern hatten sich vom 05. bis 08. Mai über 80 Ehren-, außerordentliche, inaktive und vor allem aktive Mitglieder mit allem Anhang, also Kindern, Omas, Partnern und Hunden, eingefunden. Die Rückreise erforderte Geduld im Stau und Winterausrüstung fürs Auto wegen heftiger Schneeschauer. Vor dem Hintergrund immer einschneidenderer Maßnahmen der Politik in die vertraglichen Regelungen ergaben sich ernstgestimmte Gespräche, ob und wie man seinen Beruf noch zufriedenstellend ausüben könne und damit auch indirekt über die Zukunft der NEUEN GRUPPE. Zuvor jedoch gedachte die Versammlung ihres Freundes Jacob Jan Glas, der am 14. Dezember 2004 gestorben war und an dessen Beerdigung Jochen Schulz-Bongert teilgenommen hatte. Jochen sprach auch einige Worte der Erinnerung.


2005 ■■■ 191 In seinem Präsidentenbericht anläßlich der letztjährigen Frühjahrstagung in Hamburg hatte Jürgen Koob den Austritt einiger älterer Mitglieder bedauert und ein spürbar werdendes Unwohlsein im Kreise mancher der Jüngeren festgestellt. Auch im Rundbrief Walter Sebalds klingt die Frage an, ob man als „Inaktiver“ ohne Stimmrecht für die Gruppe vielleicht nutzlos sei. Dem tritt Jürgen Koob vehement entgegen. Der Rat aus dem langjährigen Erfah rungsschatz der Älteren sei unentbehrlich und hochwillkommen. Nur die Entscheidungsfindungen sollten von denen getroffen werden, die die Ausführung von erarbeiteten Richtungsvorgaben zu tragen haben. Dazu müsse man aber miteinander reden, und zwar, wie bei der NEUEN GRUPPE von Anbeginn an selbstverständlich, in freundschaftlich vertrauensvoller Weise. Der Schatzmeister mußte eingestehen, dass die NEUE GRUPPE von der Substanz lebt und die Einnahmen aus Beiträgen und Veranstaltungsgewinnen schon seit zwei Jahren die geschäftlichen Kosten nicht mehr decken. Beitragserhöhung und Ausfall einer Ausgabe der NEUE GRUPPE News werden unvermeidlich sein. Eine Probeabstimmung zeigte dann sehr zur Freude des Vorstandes, dass die Freunde mit größter Mehrheit bereit waren, in den sauren Apfel einer Beitragsanpassung zu beißen. An Regularien wurde beschlossen, die Gruppe der „Youngsters“ genauer zu definieren. Anschließend stellten die Bürgen „ihre“ Kandidaten in Wort und Bild vor: Dr. Patrik Hormuth , Bamberg Dr. Sven Hertzog, Aachen Prof. Dr. Rainer Mengel, Marburg Dr. Christian Eiben-Buns, Tornesch Dr. Ernst Vöpel, Remscheid Dr. Klaus Karge, Braunschweig

Bürgen: Ralf M. Gerhart, Wolf-Diether Gabriel Hartmut Wengel, Benita Eisenmann Christian Lohbeck, Ulrich Gaa Arne Hertzog, Christian Lohbeck Jan Halben, Reinhold Rathmer Eckbert Schulz, Werner Fischer

Alle vorgestellten Kandidaten hinterliessen auch mit ihren Vorträgen im wissenschaftlichen Programm der kommenden 2 Tage einen sehr guten Eindruck. Ihrer Aufnahme als neue Mitglieder in die NEUE GRUPPE dürfte bei der Herbsttagung in Hamburg kaum etwas entgegenstehen. Walter Sebald und Bernd Heinz hatten schriftlich die Beendigung ihrer Mitgliedschaft erklärt, Walter aus Verbitterung, Bernd aus Überlastung durch sich häufende Referententätigkeit. Dies erregte bei allen Unverständnis und großes Bedauern. Hat die NEUE GRUPPE als Freundesgemeinschaft Fehler gemacht? Das schwelende Zerwürfnis zwischen Caspar Lachmann und Tore Hansson sollte zu Konsequenzen führen. In der Vorausschau auf die Kurse und auf die Jahrestagung 2005 in Hamburg hebt Jürgen Koob die „etwas ungewöhnliche Absage“ des Hauptredners Prof. Lang aus Bern hervor und weist besonders auf den Live-Op-Kurs des außerordentlichen Mitgliedes Myron Nevins in der Praxis Ulrich Konter hin. Im Rahmen der Förderung wissenschaftlicher Arbeit hat der Vorstand den Antrag von Prof. Kocher /Uni Greifswald mit € 5.000 befürwortet. Prof. Kocher möge seine Arbeit in einem Beitrag in den News oder in einem Vortrag vorstellen. Die Frage eines Archivs der NEUEN GRUPPE wurde mit dem Ausscheiden Walter Sebalds, denn dieser besitzt einen „dentalen Nachlaß“ von Arne Lauritzen, wieder aufgeworfen. Die älteren Mitglieder sprechen davon, dass es ein solches Archiv schon einmal gegeben habe. Mit dem Tode Charlie Przetaks ist es verschollen. Heinz Mack soll gefragt werden, ob in seinem Institut ein Raum dafür zur Verfügung gestellt werden könne. Nach neuesten Informationen wollen Ilse Sebald und Britta Wengel-Buns die Dinge ordnen und in der Praxis Wengel-Buns repräsentativ ausstellen. Die Homepage der NEUE GRUPPE wird vom Vorstand als überarbeitungsbedürftig empfunden. Die für Werbung und Sponsoring wichtigen Flyer zur Jahrestagung konnten trotz der Absage von Prof. Lang rechtzeitig mit einer Auflage von 80.000 in Druck gehen.


192 ■■■ 2005 Der Begrüßungsabend fand im Tagungshotel statt und war auch ohne Musik und künstlerische Einlagen ein fröhlicher Auftakt. Das wissenschaftliche Programm hatte kein durchgehendes Thema, sondern die „Alten“ rahmten mit ihren Erfahrungen die mutigen individuellen Wege der „Jungen“ ein. Patrik Hormuth versuchte sich an der Abwägung Vollkeramik – Metallkeramik. Klaus Karge analysierte seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach Praxisgründung. Sven Hertzog begeisterte sich an der kennzahlengestützten Praxisführung. Ernst Vöpel entschied sich zur Augmentation oder nicht. Christian Eiben Buns erleichterte sich seine Operationstechnik in bestimmten Fällen durch neuestes Ultraschall-Instrumentarium. Rainer Mengel erinnerte an die weiterhin bestehenden Risikofaktoren bei der Entstehung parodontaler Erkrankungen. Dies alles hatte Arne Hertzog schon erlebt, was er in launigen Geschichten bekannte. Den erstaunlich langen und verwinkelten Weg bei der Entwicklung dentaler Qualitäts-Produkte schilderte Jean-François Roulet, der ja vom Herrgottsstatus eines Hochschul-Ordinarius in die immerhin lenkende Maschinerie eines Industrieunternehmens auf oder abgestiegen ist. Wenn er beispielsweise jetzt, statt wie bisher üblich, vier und nicht drei Kilo Qualitätsgips für sein Entwicklungslabor bestellt, so muß er dies per Formular begründen. Ansonsten gerät der nun unterbrochene Prozess der Qualitätszertifizierung ins Stocken. Ulf Krueger-Janson zeigte, wie man sich manche digitalen Bildbearbeitungswerkzeuge zum Erkennen von Zahn- oder Füllungsmaterialunregelmäßigkeiten zu nutze machen kann. Rose Marie erhob mahnend ihre leise Stimme und sagte: „Denkt daran, dass nach fünf Jahren ein natürlicher Zahn anders gealtert sein kann als eine Füllung im gleichen Mund.“

Bülach, 20.–21.05.2005

Ein weiterer Arbeitskurs – diesmal „Workshop Fotografie und Präsentationstechnik“ von Alessandro Devigus machte den Teilnehmern klar, wieviel es noch rund um die digitale Fotografie zu lernen gibt. Gerd Körner hat einen ausführlichen Bericht in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27 geschrieben.

Hamburg, 17.–18.06.2005

Hohes Fachwissen und bewundernswerte manuelle Geschicklichkeit machten die zwei Kurstage von Burkard Hugo in Hamburg der „Komplexe Fall“ und „Frontzahnästhetik mit Komposit für Fortgeschrittene“ zu einem echten Gewinn. Klaus Karge berichtet in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27 beeindruckt auch von der Freude und Bescheidenheit des Referenten.

08.08.2005

Am 08. August verstirbt nach langer und schwerer Krankheit unser NEUE GRUPPE Mitglied. Er gehörte zu den Engagiertesten und hat mit kritischen Fragen so manche Diskussion angestoßen und so zum besseren Verständnis der Vorträge beigetragen. Ralf Mutschelknauss widmet ihm einen Nachruf in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27. † Dr. Dr. Heinz Erpenstein

Baden-Baden, 09.08.2005 39. Jahrestagung Hamburg, 18.–20.11.05

Am 09. August verstirbt Dr. Hans Fischer. Ruhig war es um ihn geworden und so trifft dieser schmerzliche Abschied eines lieben Freundes Viele unvorbereitet. Peter Engelhardt erinnert an ihn in den NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 27. KONTROVERSEN IN DER PARODONTOLOGIE – KONSEQUENZEN FÜR DIE PRAXIS Die Jahrestagung vom 18.– 20.11.2005 steht unter dem Generalthema: „Kontroversen in der Parodontologie – Konsequenzen für die Praxis“. Wieder hat der Präsident Jürgen Koob international herausragende Referenten eingeladen und ihnen bewußt Themen gestellt, die strittige Aussagen erzwingen und anschließend per Diskussion vertieft werden sollten. Jan Halben und vor allem Heinz Erpenstein hatten ihm bei der Zusammenstellung dieses Programms sehr geholfen, wie er dankend bekannte.


2005 ■■■ 193 Eine Verschiebung in der zeitlichen Abfolge der Vorträge wurde auf Wunsch eines Referenten notwendig. Ursprünglich sollte schon im ersten Vortrag der Begriff „evidenz-basiert“ auftauchen und so die Wertigkeit dieses Schlagwortes für die unterschiedlichen Standorte genau untersucht werden. Jürgen Koob verspricht in seinem Vorwort, mit diesem Kongress den Teilnehmern gesicherte, unabhängige Aussagen für Therapieentscheidungen in ihrer heimatlichen Praxis vermitteln zu wollen. Dies zwingt die Vortragenden zu Interpretationen sogenannter „randomisierter“ Studien, also um die maximale Zufallsstreuung bereinigte Ergebnisse in ihren Vorträgen. Es war anstrengend, im Halbdunkel des unterkühlten Vortragssaales den vielen Dias oder animierten Beamerscreens zu folgen, wobei noch die eigenen Übersetzungsbemühungen der englischen Sprache mit den Simultanübersetzungen aus dem Kopfhöhrer stritten. Verwirrend war auch der selbstverständliche Gebrauch von 3-Buchstaben-Abkürzungen alter und neuer Begriffsbestimmungen durch die Vortragenden. CAL für clinical attachment level, oder CAF für coronally advanced flap, OFC = open flap curettage oder CBC = cortical bone chip um nur einige der möglichen Verwendungen für den Buchstaben „C“ zu nennen. 663 Teilnehmer hatten sich für das Kongreßprogramm einschließlich der Vorher- und Nachherseminare angemeldet, ein sehr schöner Erfolg für Jürgen Koob. Prof. Dr. Maurizio Tonetti, Farmington, USA: „GTR – Verfahren versus traditionelle chirurgische Behandlung bei intraossären Defekten“ Der schon länger in der NEUEN GRUPPE bekannte und geschätzte Referent betont als Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie, dass keine Infektion mehr vorliegen dürfe. Danach gilt es, die allgemeinen Gegebenheiten (Diabetes, Rauchen, Okklusion) sowie die speziellen (Taschentiefe, infrabony pocket, defect position) abzuwägen und schließlich auch die Kosten mit dem Patienten zu besprechen. Grundlage für eine Erfolgsvorhersage bleibt die Kenntnis langjähriger Studien. Prof. Dr. Leonardo Trombelli, Ferrara: „Füllermaterialien in der Parodontologie – ist ein Vorteil gegenüber dem alleinigen Membranverfahren zu erwarten ?“ Tiefe intraossäre Defekte sind eine große Herausforderung in der Parodontologie. Die Kombination von Knochentransplantaten oder anderen Biomaterial-Implantaten bringen Verbesserungen in der Regeneration verlorener Strukturen. Spezifische Vorteile gegenüber dem alleinigen Membranverfahren gilt es weiterhin zu untersuchen. Prof. Dr. Jens Cristoph Türp, Basel: „Evidenzbasierte Zahnmedizin – Maßstab für die Praxis?“ In seinem schwungvollen Vortrag erklärte Professor Türp „evidenzbasiert“ als wissenschaftliche Grundlage auch für die Zahnmedizin (EbZ) zur Therapieentscheidung. Klinische Expertise als interne Evidenz kollidiert bei der Patientenorientierung häufig mit der äußeren Evidenz aus Bestätigungstendenz (Post hoc ergo propter hoc) und rigiden Gebührenordnungen. Prof. Dr. Andrea Mombelli, Genf: „Chirurgische versus nicht-chirurgische Therapie – vom Dogma zur Wissenschaft“ Bei beiden Vorgehensweisen ist die sorgfältige Parodontalbehandlung und gute Mundhygiene Grundvoraussetzung für einen Erfolg, der auch im Hinblick auf das Alter des Patienten kritisch gesehen werden muß. Gewohnheiten, systemische Erkrankungen und genetische Prädispositionen spielen oft eine entscheidende Rolle. Wichtig ist der lokale Zugang zum Defekt, „Raum erzeugen und halten“ ist eine Leitlinie. Deshalb sind resorbierbare Membranen hier nicht geeignet. Bei erschwertem Zugang kann eine chirurgische Intervention letzlich schonender sein als mehrmalige nichtchirurgische Behandlungsversuche.


194 ■■■ 2005 Dr. Gianfranco Carnevale, Rom: „Die freiliegende Furkation – ein Problem der Therapie­entscheidung: Resektive Behandlung?“ Zahnverlust ist bei freiliegenden Furkationen aber sonst gleichen allgemeinen Bedingungen ein dreizehnmal höheres Risiko als bei Zähnen mit parodontalem Gewebeabbau ohne Furkationsbeteiligung. Resektive Methoden konnten den horizontalen Abbau stoppen, doch müssen viele Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Prof. Myron Nevins, DDS, Boston: „Die freiliegende Furkation – ein Problem der Therapieentscheidung: Regenerative Behandlung?“ Als außerordentliches NEUE GRUPPE-Mitglied, in dessen Praxis in Swampscott die Mehrzahl der NEUE GRUPPE-Mitglieder wohl mindestens einen Kurs erlebt hat, fand Ron offene Ohren für weitgehend Bekanntes zur Behandlung fortgeschrittener parodontaler Erkrankungen. Sein Vortrag wurde im Programmheft als von der Firma Nobel Biocare unterstützt angekündigt und so konnten zarte Hinweise nicht verwundern. Die Anwendung der Prinzipien des „tissue engeneering with purified growth factors“ scheint die Wahrscheinlichkeit des Erreichens dieses unerreichbaren Ziels enorm erhöht zu haben! Prof. Dr. Dr. Anton Sculean, Nijmegen: „Schmelz Matrix Proteine – immer und überall? Was ist evidenzbasiert?“ Die Wiederherstellung des verlorenen Zahnhalteapparates muß die Neubildung von Wurzelzement, Desmodont und Alveolarknochen an der Stelle, wo sie anatomisch-physiologisch hingehören, erreichen. Schmelz-Matrix-Proteine (EMD) zeigen hierzu fördernde Wirkung. Die klinischen Anwendungsbereiche für eine parodontale Wundheilung werden aufgezeigt. Dr. Mario Roccuzzo, Turin: „Parodontal-chirurgische Verfahren zur Rezessionsdeckung – Entscheidungskriterien für die Wahl der Methode“ Freiliegende Zahnhälse oder Kronenränder sind vor allem unschön und so sind viele Verfahren erprobt worden, hier Abhilfe zu schaffen. Der Therapeut muß selektiv vieles bedenken. In einer Studie sind z. B. von 223 Fällen nur 20 ernsthaft vergleichbare übrig geblieben. An Hand vieler Dias wurden schöne Erfolge gezeigt und der Weg dorthin erklärt. Statistisch gesehen war das „connective tissue graft“ effektiver als „guided tissue regeneration“. Prof. Myron Nevins, DDS, Boston: „Implantate beim vormals parodontal erkrankten Patienten – Risiko oder evidenzbasierte Therapie?“ In seinem zweiten Vortrag anläßlich dieser Jahrestagung empfahl Myron Nevins, sich Richtlinien zu setzen, in wieweit der Erhaltungszustand des Restgebisses parodontal schwer erkrankter älterer Menschen die Anwendung von Implantaten fordert. „Select the possibilities“. Prof. Dr. Marc Quirynen, Leuven: „Antiseptische und antibiotische Strategien und Trends – Verhinderung einer Rekolonisierung. Zeittrend oder evidenzbasierte Therapie?“ Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Mundhöhle Bakterienbesiedlungen von einer Stelle zu einer anderen möglich sind, ohne dass eine direkte gewebliche Verbindung besteht. Speichel und Krypten in Zunge und Tonsillen dienen offenbar als Zwischenspeicher. Ist also nach intensiver Therapie eine Stelle sauber und keimfrei und eine zweite irgendwo in der Mundhöhle nicht, so hat nach 20 Wochen eine vollständige Rekolonisierung der ersten stattgefunden. Vor einer Implantatinsertion empfielt sich eine „One-stage full mouth disinfection“ und danach sorgfältige Mundhygiene einschließlich Zungenbürsten und Tonsillenspray für mindestens 2 Monate. Man solle sich aber der Gefahr der Antibiotika-Resistenz bewußt bleiben. Unter den häufigsten pathogenen Keimen gäbe es solche (gute Bakterien) Stämme, die andere verdrängten. Mit ihnen und einer „guided pocket recolonisation“ ließe sich ein therapeutischer Ansatz versuchen.


2005 ■■■ 195 Prof. Dr. Jörg Meyle, Gießen: „Visionen in der Parodontologie“ Das Vortragsthema läßt das Auditorium Geheimnisvolles erwarten, vielleicht Zukunftsmusik. Denken läßt es sich schon, dass der Patient eines Tages zuhause sich eine Sonde in den Mund steckt und diese in Sekundenschnelle alle physikalischen und physiologischen Daten mißt und an den Computer schickt. Dieser vergleicht sie dann mit denen vom Vortag und schlägt bei Veränderungen Alarm. Nun wird die Praxis angerufen, der dortige Computer holt sich die Anamnese und entscheidet, ob ein Praxisbesuch nötig ist oder nur ein neues Rezept genügt. Solche Apparate-Medizin muß beherrschbar bleiben um ihre Vorteile nutzen zu können. Die Patientenfernüberwachung erfordert eine ständige Aktualisierung des bisherigen „Wissens“ des Computers und für den Arzt eine intensive Spezialausbildung in seinem Fachbereich.

Die dritte Generation Wengel in der NEUEN GRUPPE

PD. Dr. Michael Christgau, Düsseldorf (Diskussionsleitung): Kontroverse Meinungen und Standpunkte – Die Diskussion mit allen Referenten und Auditorium. Zusätzlich zu diesem wissenschaftlichen Programm gab es am Sonntag noch ein vierstündiges Intensivseminar mit Prof. Dr. Trombelli zu dem Thema: „Parodontalchirurgie: wann resektiv, wann regenerativ? Wenn regenerativ: welche Methode bringt die größten Vorteile?“. Für unsere DH/ZMF wurden am Freitag folgende Seminare angeboten: Prof. Dr. M. Quirynen: „Full-Mouth-Disinfection – wie funktioniert sie und wie setze ich sie in der Praxis um?“ – „Mundgeruch – ein subjektives und objektives Problem in der Praxis“ Prof. Dr. A. Mombelli: „Möglichkeiten und Grenzen der konservativen Par­odon­tal­behandlung“ PD Dr. Benjamin Ehmke: „Vor- und Nachbehandlung bei chirurgischer Parodontitistherapie“ PD Dr. Benjamin Ehmke: „Medikamentöse Behandlung der Parodontitis – Indikationen, Möglichkeiten und Grenzen“. und am Samstag ein Intensiv-Seminar mit DH Frau Irene Thiesen, Münster: „Update 2005 – aktuelle Entwicklungen, Instrumente, Techniken und Materialien in der Dentalhygiene und bei der konservativen Parodontalbehandlung“. Zufriedenheit herrschte auch über das Rahmenprogramm. Die Führung durch die vielen Sizungs-, Beratungs- und Tagungssäle des Hamburger Rathauses beeindruckte wegen der Pracht und Ausdrucksstärke, mit der die Bürgerschaft sich repräsentiert hat und der Begrüßungsabend im Ratsweinkeller führte Jung und Alt, Referent und Tagungsbesucher ungezwungen zusammen. Der Festabend im Elbkuppelsaal des Hotels „Hafen Hamburg“ konnte durch den Nebel über den Landungsbrücken und die nur schemenhaft erkennbare Queen Mary im Dock gegenüber nicht getrübt werden. Am Ende seiner Präsidentschaft angekommen beschwor Jürgen Koob noch einmal den freundschaftlichen Zusammenhalt der NEUE GRUPPE-Mitglieder, bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen für deren Mitarbeit und verabschiedete die zurücktretenden Marcus Simon, Jan Halben und Uli Gaa launig und mit viel Herz.


196 ■■■ 2005 Die Mitgliederversammlung hatte als neue Vorstandsmitglieder Udo Engel, Ralf Gerhart und Alessandro Devigus sowie als Vizepräsidenten Wolfgang Bücking gewählt. Als neue Mitglieder wurden aufgenommen: Dr. Ernst Vöpel, Remscheid Dr. Patrick Hormuth, Bamberg Dr. Christian-Eiben Buns, Leverkusen Dr. Sven Hertzog, Aachen Dr. Klaus Karge, Braunschweig Prof. Dr. Reiner Mengel, Marburg

28.11.2005

Bürgen: Jan Halben, Reinhold Rathmer Ralf M. Gerhart, Wolf-Diether Gabriel Arne Hertzog, Bob Jacoby †, Christian Lohbeck Hartmut Wengel, Benita Eisenmann Eckbert Schulz, Werner Fischer Christian Lohbeck, Ulrich Gaa

Am 28.11.2005 verstirbt der Gründer des ­Quintessenz-Verlages Dr. h.c. Walter Haase. Die NEUE GRUPPE verdankt ihm eine jahrzehntelange gute Zusammenarbeit, begründet durch sein reges Interesse an Fortbildung und Information in moderner Medizin.

† Dr. h.c. Walter Haase

New York/USA 09.–14.12.2005

INTERNATIONAL CONGRESS OF ORAL IMPLANTOLOGY UND CONTINUOUS ­EDUCATION ON IMPLANT DENTISTRY Für die meisten der 15 Mitglieder der NEUEN GRUPPE und für die 10 Gäste aus Deutschland war die weite Reise in das bitterkalte und verschneite New York sicherlich ein besonderes Erlebnis. Auf der Agenda standen die Teilnahme am Internationalen Kongress für Implantologie und die Teilnahme an einem seitens der NYU speziell für die NEUE GRUPPE zusammengestelltem Fortbildungsprogramm zum Thema Implantologie. Ken Beecham, stellvertretender Dekan der NYU College of Dentistry, hieß die Gruppe herzlich willkommen. Die beiden Tage des International Congress of Oral Implantology (ICOI) boten ein sehr gemischtes Programm. Zu Beginn der Tagung eine Liveschaltung zur Per-Ingvar Brånemark nach Schweden mit der Verleihung des Robert N. Eskow NYU Implant Dentistry Award. Nur eine kleine Zahl von hervorragenden amerikanischen und europäischen Referenten konnte das Auditorium in ihren Bann ziehen. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Stephen Wallace (USA), der prägnant die derzeitigen Möglichkeiten und Grenzen von Augmentationstechniken und Sinuslift definierte und Philippe Russ (Frankreich), dem gelang, in exzellenter und anschaulicher Weise das Thema Nervverlagerung abzuhandeln. Das an den beiden Folgetagen von der NYU speziell für die NEUE GRUPPE zusammengestellte Programm, war sowohl von bemerkenswerten Höhepunkten als auch von absoluten Enttäuschungen gekennzeichnet. Die der NEUEN GRUPPE präsentierte Live-OP von drei Oberkieferseitenzahnimplantaten enttäuschte hinsichtlich aller nur denkbarer Kriterien.


2005 ■■■ 197

NYU 2005: „The German Group“ Souverän dagegen waren mal wieder die wissenschaftlich fundierten und dennoch praxisnahen Präsentationen von Stephen Wallace, DDS, zum Sinuslift-Procedere und zu den Augmentationstechniken. Vor allem aber glänzte Dennis Tarnow, DDS, Chairman der Abteilung für Implantologie, durch Witz, Schlagfertigkeit und vor allem durch einen Fundus an Fachwissen und Erfahrung. Allein schon ihn zu erleben, war die Reise nach New York wert. Bemerkenswert war am Abend ein Rundgang mit dem stellvertretenden Dekan Ken Beecham durch die Räumlichkeiten der Universität und ein Exkurs zu den Arbeitsmöglichkeiten der Mitarbeiter und Studenten. Hier hat niemand ein Problem damit, den Namen eines wohltätigen Spenders in einem Hörsaal oder in einem Behandlungszimmer auf einem Schild zu würdigen. Entsprechend häufig findet sich der Hinweis, die NYU sei eine rein privat finanzierte Universität. Zahnmedizin ist in den USA ein gefragtes Fach. Man ist erfreut zu sehen, wie gut es gehen kann, wenn sich der Staat aus den Dingen heraushält, die sich auch ohne ihn regeln lassen.

Stephen S. Wallace, DDS

Dennis P. Tarnow, DDS


198 ■■■ 2006

Das Jahr 2006 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Deutschland wird 2006 Fußballweltmeister der Herzen • In Bad Reichenhall sterben beim Einsturz einer Eislaufhalle 15 Menschen • Im Januar sind in Deutschland 5 Millionen Menschen ohne Job • In Berlin nimmt der neue Berliner Hauptbahnhof seinen Betrieb auf • Michael Schumacher erklärt seinen Rücktritt aus der Formel 1 • Der Deutsche Bundestag beschließt die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 % auf 19 % • Die Weltbevölkerung erreicht laut US Zensus die Marke von 6,5 Milliarden Menschen

Die NEUE GRUPPE 2006

Der Vorstand Präsident

Dr. Eckbert Schulz, Hannover

Vizepräsident

Dr. Wolfram Bücking, Wangen / Allgäu

Schatzmeister

Dr. Reinhold Rathmer, Limburg

Generalsekretär Dr. Ralf M. Gerhart, Aschaffenburg Beirat

Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz Dr. Udo Engel, Oldenburg Dr. Eckbert Schulz

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Hamburg 10.–11.02.2006

Dr. Wolfgang Bengel und Dr. Frank Beck: „Digitale Dentalfotografie, Bildverarbeitung und Präsentationstechniken“ Am 10. und 11. Februar führten Frank Beck und Wolfgang Bengel im Hamburger Hotel Elysee auf Einladung von Jan Halben etwa 20 Mitglieder und Freunde der NEUEN GRUPPE in die fortgeschrittene Digitalfotografie ein. Wolfgang Bengel referierte über die notwendige Ausrüstung und demonstrierte die notwendige Nachbearbeitung intraoraler Bilder. Frank Beck zeigte Bespiele der modernen Bildpräsentation. Es gibt nicht viel Kurse, bei denen die Teilnehmer die Länge der Mittagspause bemängeln. Beide Referenten brannten darauf, ihr Wissen weiter zu vermitteln. Bericht: Moritz Kebschull, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 28, Seite 14–17.

Hamburg 17.–18.02.2006

Dr. Clemens Bargholz: „Vertikale Kondensation unter dem OP-Mikroskop“ – Praktischer Arbeitskurs Inhalte dieses Seminars waren Aufbereitungskonzepte unter Berücksichtigung der mechanischen und chemischen Reinigung und Fülltechniken mit erwärmter Guttapercha.


2006 ■■■ 199 Essen 28.03.2006

Nachruf Dr. Rainer Schluckebier Die NEUE GRUPPE trauert um Rainer Schluckebier. Rainer Schluckebier war ein außergewöhnlicher Mensch. Rainer verstand es wie wenige, frei und offen über Gott und die Welt zu reden und dabei seine vielfältigen Erfahrungen mit Humor gewürzt einfließen zu lassen. Seine Interessen reichten von aktuellen weltpolitischen Ereignissen, über die Politikwissenschaft und über seine Begeisterung für klassische Konzerte bis zu den Randgebieten der Medizin und Parapsychologie. Gespräche mit ihm waren niemals langweilig.

† Dr. Rainer Schluckebier

Nachruf: Hartmut Wengel, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 28.

Lembach 31.03.–01.04.2006

Dr. Jörg Fetzer und Christian Hagist:„Der Reformdruck im Gesundheitswesen induziert durch eine alternde Gesellschaft“ Die sich seit Jahren abzeichnende demographischen Veränderungen in der bundesdeutschen Gesellschaft sind bisher nur sehr marginal zur Kenntnis genommen worden. Das 2005 von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen ins Leben gerufene Freiburger „Forschungszentrum Generationenvertrag“ beschäftigt sich mit den sich aus dem demographischen Wandel ergebenden Fragen hinsichtlich Alter, Gesundheit und Pflege. Das von Pit Beyer perfekt organisierte Seminar sollte den angereisten volkswirtschaftlichen Laien Gelegenheit geben, schwere makroökonomische Kost in leicht verdaulichen Happen aufzunehmen. Die Referenten Dr. Jörg Fetzer und Christian Hagist bereiteten den Teilnehmern die für sie fremde Thematik in einem spannenden Bogen aus. Bericht: Jürgen Menn, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 28, Seite 17–-21

Leverkusen 11.04.2006

Unter dem Motto „Vom erfahrenen Praktiker für die eigene Praxis lernen“ organisierte Christian von Schilcher eine Fortbildung speziell für junge Mitglieder und Freunde der NEUEN GRUPPE. Dabei konnte er neben Hartmut Wengel und Christian-Eiben Buns, die dankenswerterweise ihrer Praxis und Fortbildungsräumlichkeiten zur Verfügung stellten, auch Jürgen Dapprich als Referenten für die Veranstaltung gewinnen.

Frühjahrstagung Berlin 25.–28.05.2006

Zum ersten Male in der noch jungen Geschichte der NEUEN GRUPPE fand die Frühjahrstagung in Berlin statt. Die Resonanz auf die Einladung war überwältigend. Nicht nur Berlin als Tagungsort war eine Reise wert, sondern sicherlich auch der Umstand, dass die NEUE GRUPPE ihr 40-jähriges Bestehen feiern konnte.


200 ■■■ 2006 Die außerordentliche Mitgliederversammlung traf sich um 16.00 Uhr im Hotel Radisson. Unser Präsident Eckbert Schulz gedachte zunächst des verstobenen Mitglieds Rainer Schluckebier. Er beschriebt ihn als ein Mitglied der ersten Stunde und als einen charmanten Kollegen. Eckbert Schulz bedankte sich dann bei Regina und Jochen Schumacher. Beide hatten mit viel Mühe und unter großem Zeitaufwand ein Programm für die Berliner Frühjahrstagung ausgearbeitet. Auch Frau Scheuer, treue Seele der NEUEN GRUPPE, galt sein Dank. Er wies nochmal und eindringlich auf die Notwendigkeit hin, junge engagierte Kollegen und Kolleginnen als Nachwuchs für die NEUE GRUPPE zu rekrutieren. Er sah die Gefahr einer „Vergreisung“ der NEUEN GRUPPE, vor allem bei der steigende Zahl von Todesfällen und Anträgen zur Inaktivität. Unser Generalsekretär Ralf Gerhart berichtete über eine reibungsfreie Übernahme seines Resorts von seinem Vorgänger Marcus Simon. Er berichtete vom Austritt dreier Mitglieder: Rüdiger Butz, Markus Firla und Heinz Spranger. Außerdem wurde den Mitgliedern Hartmut Wengel, Joachim Schulz-Bongert, Burkhard Hugo und Benita Eisenmann der Antrag auf inaktiven Status sattgegeben. Kandidaten der NEUEN GRUPPE waren: Dr. Christian-Eiben Buns, Dr. Michael Stimmel­mayr, Dr. Torben Hennies, Dr. Otto Zuhr und Dr. Arndt Happe. Raphael Borchard stellte seine Fortbildungsprogamme vor und betonte, dass er ein Konzept von wenigen hochkarätigen Praxiskursen bevorzuge, die frei seien von industriellen Zwängen und Vorgaben. Udo Engel berichtete über den aktuellen Stand des Sponsorings und Vizepräsident Wolfram Bücking über die Planung für seine Amtsperiode. Nach Abschluss der Versammlung wurde im Foyer des Radisson Hotels bei einem kleinem Umtrunk die neue Chronik 1965–2005 feierlich überreicht. Der Präsident der NEUEN GRUPPE Eckbert Schulz bedankte sich bei den beiden Autoren Klaus Dusemund und Gerhard Müther. Insbesondere das großen Engagement und die gelungene Ausgabe wurden allseitig gelobt und das tat beiden gut. Am Begrüßungsabend erlebten wir auf einem Berliner Dampfschiff auf der Spree das einzigartige Flair der Hauptstadt. Die Museumsinsel, das Regierungsviertel und die Parkanklagen des Tiergartens präsentierten sich aus einer für uns ungewohnten Perspektive. Wissenschaftliches Programm am Freitag, den 26.05 06: PD Dr. Stefan Kopp: ­„Interdisziplinäre Therapie des CMD“ Dr. Clemens Bargholz: „Neue Methoden der Endodontie“ Dr. Gerhard Iglhaut: „Parodontologie, Implantologie und Kieferorthopädie“ Der Festabend der NEUEN GRUPPE fand im total überdrehten Restaurant Theater „Pomp, Duck und Circumstances“ statt.

Pomp, Duck and Cicumstances

In dem wundervollen Spiegelpalast von Hans Peter Wodarz erlebten wir in einer 3 ½-stündigen Show anspruchsvolle Unterhaltung mit Akrobatik, Comedy und Slapstick. Natürlich wurde die Welt des Entertainments und der Phantasie entsprechend kulinarisch begleitet.


2006 ■■■ 201 Am Samstag, den 28.05.06 führten uns folgende Referenten mit folgenden Themen durch das wissenschaftliche Programm: Dr. Josef Diemer: „Parodontologie und Endodontie“ Dr. Jürgen Dapprich: „Kiefergelenk und Wirbelsäule – die Vorbehandlung der craniomandibulären Dysfunktion“ Dr. Walter Schneider: „Management der Praxisübergabe“ Am Samstagnachmittag führte uns dann eine Fahrt auf dem Wannsee nach draußen in die Natur und in die Geschichte. Vorbei an Parks und Schlössern der Hohenzollern­ dynastie, wie Schloss Babelsberg, Nikolskoe und der Pfaueninsel bis hin zum Schloss Cecilienhof, in dem 1945 das Ende Preußens besiegelt wurde. Ein Spaziergang führte uns dann durch Potsdam bis hin zum Schloss Sanssouci. Die ereignisreiche und spannende Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE 2006 klang dann mit dem obligaten Abschlussabend im Golf-und-Land-Club Berlin-Wannsee aus.

Peter Engelhardt entdeckt die Faszination des Selfies

Würzburg 09.06.2006

Schloss Sanssouci auf den berühmten Weinbergterrassen gelegen und die herrliche Umgebung vermittelten uns einen Hauch vom „Preußischen Arkadien“

Nachruf Priv.-Doz. Dr. Burkard Hugo Burkard Hugo, der nach einem langen, schweren Leidensweg am 9. Juni 2006 verstarb, war ein begnadeter Zahnarzt, ein vorbildlicher Hochschullehrer, ein kreativer Geist, der mit seinen Beiträgen die Zahnerhaltung vorangebracht hat. Nachruf: Bernd Klaiber, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 28 † Priv.-Doz. Dr. Burkard Hugo

Würzburg 22.09.2006

Dr. Rolf Klett: „Aktuelles aus der Kiefergelenk und Funktionsdiagnostik und Umsetzung in die Therapie“ Zu diesem sehr exklusiven und kostenfreien Sonderkurs hatten sich leider viel zu wenig Kollegen angemeldet, beklagte Torben Hennies. Rolf Klett, ein Pionier im Bereich der computergestützen Registriertechnik, vermittelte sein Konzept der Funktionsdiagnostik und Therapie. Alle Teilnehmer konnten vom unglaublich reichen Erfahrungsschatz unseres Mitgliedes der NEUEN GRUPPE partizipieren. Bericht: Torben Hennies, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 29, Seite 21–24


202 ■■■ 2006 SchwäbischGmünd 07.10.2006

Dr. Andreas Röhrle: „Präoperative 3-D-Implantat Diagnostik und deren Umsetzung in eine sterilisierbare OP-Schablone“ Implantatdiagnostik und OP-Schablone waren Themen des Seminars zu dem Andreas Röhrle in seine Praxis nach Schwäbisch-Gmünd eingeladen hatte. An Hand von beispielhaften DVT Auswertungen demonstrierte Andreas Röhrle die immensen Vorteile der dreidimensionalen Diagnostik. Zur Beurteilung des Knochen­angebotes in vertikaler und horizontaler Richtung, zur Beurteilung der Lage des Nervus alveolaris und der Anatomie des Oberkiefers unter Berücksichtigung der Morphologie der Kieferhöhle sowie deren Abgrenzung zur Nasenhöhle ist das DVT unabdingbar. Vorgestellt wurden verschiedene Planungssoftware Produkte zur Herstellung von Bohrschablonen. Das Fazit des Seminars: eine praxisnahe, informative und kompetent vorgetragen Darstellung. Kurzum: ein Seminar vom Praktiker für den Praktiker. Bericht: Norbert Mack, NEUE GRUPPE-­ Nachrichten Nr. 28, Seite 13–15 Andreas Röhrle mit seinen 3-D-Diagnostikern in Schwäbisch-Gmünd

Freiburg 15.10.2006

Nachruf Prof. Dr. Siegfried Schreiber Am 15. Oktober ist Prof. Dr. Siegfried Schreiber, ehemaliger Direktor der Abteilung für Zahnerhaltung an der Freiburger Universitätsklinik im Alter von 94 Jahren gestorben. Wie kein anderer hat er die Geschichte der Freiburger Zahnklinik miterlebt und geprägt. Nachruf: Bernd Klaiber, NEUE GRUPPE-Nachrichten, Heft 29, Frühjahr 2007 † Prof. Dr. Siegfried Schreiber

40. Jahrestagung Hannover 02.–05.11.2006

MITGLIEDERVERSAMMLUNG Eckbert Schulz erinnerte zu Beginn der Mitgliederversammlung im HCC Hannover durchaus kritisch an die schleppenden Anmeldung der NEUE GRUPPE Mitglieder zur derzeitigen Herbsttagung. Nicht nur ihm, sondern auch früheren Präsidenten sei durch verspätete Anmeldungen die vorbereitende Planung und Organisation schwer gemacht worden. Sein Aufruf an die Mitglieder sei letztendlich doch erfolgreich gewesen und dafür bedankte er sich. Er berichtet über den Wissenschaftsfond der NEUEN GRUPPE.


2006 ■■■ 203

Hannover Congress Centrum Prof. Dr. Guenay, Hannover, wurde für seine Arbeit zum Thema „Einfluss von Bestandteilen zahnärztlicher Kunststoffe auf die Sekretion und Genexpression inflammatorischer Zytokine und die Aktivitätszustände wichtiger Signaltransduktionsketten in menschlichem oralen Zellen“ mit einem Betrag von 10.000,– EUR gefördert. Der Generalsekretär Ralf M. Gerhart verwies auf die neue Druckversion des aktuellen Mitgliederverzeichnisses. Der aktuelle Mitgliederstatus setze sich aus 109 aktiven, 28 inaktiven und 8 außer­ ordentlichen Mitgliedern zusammen. Die Liste der Kandidaten wurde mit Aufnahme von Dr. Stefan Sonner, Pullach, durch den Vorstand auf sechs erweitert. Für Dr. Sonner bürgen Jan Halben und Raphael Borchard. Als Ergänzung zur Tagesordnung wurden drei Kuratoriums­ mitglieder für den Wissenschaftsfond gewählt: Raphael Borchard, Michael Christgau und Jean François Roulet. Dr. Christian-Eiben Buns, Leverkusen, wurde in geheimer Abstimmung mit der satzungsgemäß erforderlichen ZweiDrittel-Mehrheit der anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder in die NEUE GRUPPE aufgenommen. Raphael Borchard, Fortbildungsreferent, berichtete über die abgehaltenen Praxiskurse bei Rolf Klett und Andreas Röhrle und erläuterte das aktuelle Fortbildungsprogramm.

Dr. Christian-Eiben Buns

Udo Engel stellte im Bericht zur Öffentlichkeitarbeit sein Erstlingswerk der NEUE GRUPPE-Nachrichten vor. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand im Gartensaal des Rathauses der Begrüßungsabend statt.


204 ■■■ 2006 Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 4. November 2006 Zum vierzigjährigen Bestehen der NEUEN GRUPPE fand die Jahrestagung 2006 im HCC in Hannover statt. Im Vordergrund der wissenschaftlichen Tagung standen Verfahren und Techniken der Hart- und Weichgewebsaugmentation. Therapieverfahren, die noch vor zehn Jahren zum Teil kontrovers diskutiert wurden, wurden nun von allen Referenten aus Hochschule und Praxis durchweg als Standard­ verfahren behandelt. Dennoch schien zu eher grundsätzlichen Fragen, wie zum Beispiel derjenigen des richtigen Zeitpunktes der Implantation oder des TransplantatEntnahme­ortes, kein Konsensus zu bestehen. Prof. Dr. Dr. Friedrich Neukam, Erlangen, vertrat in seinem Vortag „Indikation und Kontraindikation für Implantation in Abhängigkeit vom vorhandenen Knochen­ angebot“ die eher zurückhaltende Auffassung, dass die ästhetische Rekonstruktion in der atrophen Mandibula realistisch wohl nicht erreicht werden könne. Die Komplexität der Therapie und damit auch die Misserfolgsrate nehme bei steigenden Patientenansprüchen deutlich zu. Prof. Dr. Dr. Nils C. Gellrich, Hannover, referierte zum Thema „Moderne patienten­ orientierte Verfahren zu Diagnostik und Augmentation des Implantatlagers“. Er wies auf die Vorteile des 3-D-Imaging durch das Digitale-Volumen-Tomogramm (DVT) hin. Als einen unmittelbaren Vorteil für die Diagnostik nannte Prof. Gellrich beispielsweise die präoperative Diagnostik zur Entnahme von Teilen der Crista zygomaticoalveolaris. Diese eignet sich seiner Meinung nach besonders gut für die komplexe Rekonstruktion von defizitären, transversalen Kieferkammdefekten. Prof. Dr. Rainer Schmelzeisen, Freiburg, präsentierte vielversprechende Ergebnisse bei der Kombination von Stammzellen und bovinem Knochenersatzmaterial, betonte aber den experimentellen Charakter der entsprechenden Versuche. Zu Beginn seines Vortrages zum Thema „das therapeutische Potenzial von tissue engeneering“ wies er auf den Goldstandard augmentativer Verfahren hin. Nach wie vor ist das der Einsatz von autologem Knochen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Stellenwert von Stammzellen bei Augmentationsverfahren laut Prof. Schmelzeisen in Zukunft zunehmen. Prof. Dr. Dr. Elmar Esser und Dr. Stefan Hümmeke, Osnabrück, referierten zum Thema „Theorie und Praxis der Sofortbelastung – Wege der temporären Sofortversorgung“. Ein beschleunigtes Versorgungskonzept ist im Bereich der Implantologie sehr erstrebenswert und wird im Unterkiefer bereits bei interforaminären Implantatversorgungen erfolgreich umgesetzt. Ein ähnliches klinisches Vorgehen im Oberkiefer oder im postforaminären Bereich des Unterkiefers wurde bislang wenig untersucht. Als wesentliche Voraussetzung für die ungestörte Osseointegration stellten die Referenten die Vermeidung jeglicher mechanischer Überbelastung des Implantatbettes dar. Dr. Ronald Jung, Zürich, machte in seinem Vortag „Der richtige Implantatzeitpunkt“ diesen abhängig von der Wurzelmorphologie des entfernten Zahnes und der Art der Einheilung, gedeckt oder transmukosal. Er gab den Zuhörern in seinem brillanten und klar gegliedertem Vortrag Entscheidungshilfen an die Hand, den Implantatzeitpunkt richtig zu wählen. Der Referent wies erneut darauf hin, dass durch eine Sofortimplantationen nicht per se Knochen erhalten werden kann. Als zusammenfassende Arbeitsthese schlussfolgerte der Referent, dass bei einem Frontzahn eine Typ 2, bei einem Molaren eine Typ 1 und bei einem Molaren eine Typ 3 Implantation gewählt werden kann.


2006 ■■■ 205 Am Nachmittag eröffnete Prof. Dr. Daniel Buser seinen Vortrag: „Optimierung der Implantatästhetik durch lokale Knochenaugmentation: Möglichkeiten und Grenzen“ mit der simplen Frage: „Warum sieht etwas überhaupt ästhetisch aus?“ Er zeigte in seinem Vortrag Möglichkeiten und Grenzen zur Optimierung der Implantat­ästhetik auf. Im weiteren Verlauf beschrieb dann, weshalb er in den meisten Fällen die verspätete Sofortimplantation – sechs Wochen nach Zahnverlust und zwölf Wochen bei Vorliegen akuter Prozesse zum Zeitpunkt der Extraktion – als besten Zeitpunkt für die Implantation favorisiert. Prof. Buser erstaunte die Zuhörer mit seiner klinischen Umsetzung bei Befunden von vier fehlenden Frontzähnen. Hierbei ist es seiner Meinung nach ästhetisch am sinnvollsten, in der Region des mittleren Schneidezahnes und im contra­lateralen Bereich des seitlichen Schneidezahnes zu implantieren und die restlichen Zähne durch eine Brücke, bzw. Anhängerbrücke nach distal zu ergänzen. Uneinigkeit herrschte beispielsweise über den Nutzen von aufbereitetem Patientenblut. So berichtete Buser, dass seine Arbeitsgruppe keinerlei förderlichen Effekt von PRP (Platelet-Rich-Plasma) ausmachen konnte. Prof. Dr. Daniel Buser, Bern Festlicher Abend im Runden Saal des HCC

Unser Generalsekretär Ralf M. Gerhart überreicht die Mitgliedschaftsurkunde an Christian-Eiben Buns

Prof. Dr. Daniel Buser, Eduardo Anitua, Rolf Herrmann und Dr. Michael Pikos

Ob die Leber von Stephan Kressin wohl mitspielt?

Da wo früher die Leber war, ist jetzt eine Minibar


206 ■■■ 2006 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 5. November 2006 Dr. Eduardo Anitua, Vitoria, Spanien, überzeugte am zweiten Tage der Herbsttagung mit seinen Therapieerfolgen beim Einsatz des von ihm entwickelten PRGF (Plasma Rich in Growth Factors). Sein Vortrag: „PRGF – Theorie und Praxis bei Kieferkamm – Prophylaxe“. Er erläuterte die Wirkungen von PRGF und unterstrich diese durch klinisch belegte Studien. Es bestehe ein wesentlicher Unterschied zu PRP. PRGF induziere unter anderem die Angiogenese und sei das einzige System, das keine Leukozyten und somit auch keine inflammatorischen Interleukine enthalte, da es bei einer geringeren Zentrifugationsgeschwindigkeit gewonnen werde. Seiner Meinung nach ergibt sich bei der Anwendung von PRGF in der Alveole unmittelbar nach einer Extraktion der Vorteil einer schnelleren und besseren Regeneration und somit eine Verkürzung der Behandlungsdauer im Rahmen von Implantationen.

Während der gesamten Jahrestagung hatte man die Möglichkeit in der Dentalausstellung den Kontakt mit der Industrie zu suchen und sich über neuesten technischen Entwicklungen zu informieren. Dr. Michael Pikos, Palm Harbor, USA, zeigte in seinen beiden Präsentationen: „Aktuelle OP Verfahren zur horizontalen Augmentation“ und „Vertikale Augmentation des Kieferfortsatzes“ beeindruckende Fallserien. Bei jeder Blockaugmentation fertigt der Referent vorab ein Computertomogramm an, um anhand dieser Daten präoperativ die Entnahme- und Empfängerregion beurteilen zu können. Bei der Augmentatentnahme von der Symphysenregion verschafft er sich durch eine intrasulkuläre Inzision Zugang zur vestibulären Kortikalis. Hierbei sei es von entscheidender Bedeutung, die „5 mm-Regel“ zu beachten. Danach sollten 5 mm Abstand zu den Wurzelspitzen der Unterkieferfrontzähne, 5 mm Abstand nach mesial zum Foramen mentale und 5 mm zur Unterkante des Unterkiefers eingehalten werden. Auffällig war hier der eher invasive Zugang zur Entnahmestelle mit bilateraler Darstellung des N. mentalis bei Knochenblockentnahme aus der Kinnregion. Etwas umstritten war beim deutschen Publikum der Einsatz von mineralisiertem Leichen­ knochen und die Verwendung menschlicher, homologer Dermis. Alles in allem unterstrich die Tagung einmal mehr die Komplexität der von Eckbert Schulz und dem Vorstand gewählten Augmentationsthematik. Wieder wurde klar, dass es viele gangbare Wege gibt, um das Ziel einer erfolgreichen Implantation zu erreichen. Der Tagungsausklang der Herbsttagung 2006 führte eine kleine Gruppe von Freunden aus der NEUEN GRUPPE im „Pier 51“ zusammen.


2006 ■■■ 207 Wien 01.–03.12.2006

Praxiskurs in der Akademie für orale Implantolgie Prof. Georg Mailath-Pokorny, Georg Warzek und Rudolf Fürhauser: „Möglichkeiten und Grenzen aktueller Implantolgie und Implanatprothetik“ Vorgestellt wurde das Wiener Konzept. Wieviel Knochen braucht man? Welche Implantatlänge reicht aus? Wie verbessere ich die Primärstabilität? Diese und viele Fragen wurden schlüssig beantwortert. Beim dem „All-on 4 immediate-function“ Konzept erfolgt die Implantation direkt nach Extraktion des Restzahnbestandes und nach vorheriger moderater Konturierung des Limbus alveolaris. Nach Implantation in Regio 012, 022, 016, 026 wird dann eine Sofortversorgung vorgenommen. Das Prozedere wurde an Hand von Protokollen in der Theorie erläutert und anschließend praktisch umgesetzt. Bericht: Klaus Karge, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 29, Seite 21–24


208 ■■■ 2007

Das Jahr 2007 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Nicolas Sarkozy gewinnt mit einer knappen Mehrheit die französischen Präsidentenwahlen • Im Januar richtet der Orkan „Kyrill“ über weiten Teilen Europas enorme Schäden an • Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber gibt seinen Rücktritt bekannt • Slowenien übernimmt als Landeswährung den Euro • Vom deutschen Bundestag wird die Rente mit 67 verabschiedet • Sebastian Vettel gibt sein Debut in der Formel 1 • Der kanadische Jazz Pianist Oscar Peterson stirbt im Alter von 82 Jahren

Die NEUE GRUPPE 2007

Der Vorstand Präsident

Dr. Eckbert Schulz, Hannover

Vizepräsident

Dr. Wolfram Bücking, Wangen / Allgäu

Schatzmeister

Dr. Reinhold Rathmer, Limburg

Generalsekretär Dr. Ralf M. Gerhart, Aschaffenburg Beirat

Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz Dr. Udo Engel, Oldenburg Dr. Eckbert Schulz

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Frankfurt 27.01.2007

Priv.- Doz. Dr. Peter Ottl: „Klinische Funktionsanalyse – Schnittstelle zur erfolgreichen Behandlung von CMD Patienten“ Peter Ottl vermittelte den Kursteilnehmern an Hand theoretischer Erläuterungen und praktischer Übungen einen detaillierten Einblick in die klinische Funktionsanalyse. Durch eine an einer Patientin live durchgeführte Befundaufnahme war es möglich, dem erfahrenen Praktiker bei der Umsetzung über die Schulter zu schauen. Bericht: Martin Sachs, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 29, Seite 24–26.

Peter Ottl und die entspannten Kursteilnehmer: Klaus Karge, Eckbert Schulz, Martin Sachs, Alessandro Devigus, Udo Engel und Ralf M. Gerhart


2007 ■■■ 209 Münster 02.–03.02.2007

Dr. Gerd Körner und Dr. Arndt Happe: „Bone sets the tone. Knochen als Basis perio-­ prothetischer-implantologischer Behandlungsstrategien – bewährte und innovative Methoden“, Mövenpick Hotel Münster und Anatomisches Institut der Westfälischen Wilhelms Universität Münster In Anwesenheit des Präsidenten der NEUEN GRUPPE Eckbert Schulz stellten beide Referenten ihr herausragendes Wissen unter Beweis. Sie verstanden es, die theoretischen Grundlagen mit klinischen Beispielen zu untermauern. Der Bogen wurde gespannt von der Wundheilung nach Extraktionen über die Klassifizierung der knöchernen und weichgewebigen Defekte bis hin zur Rekonstruktion mittels Hartund Weichgewebe inklusive der perio-prothetischen Versorgungen. Am Folgetag hatten die Kursteilnehmer Gelegenheit, die Techniken im Anatomischen Institut der Universität Münster am Humanpräparat zu üben. Bericht: Ernst Vöpel, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 29, Seite 26–27.

Lembach 16.–17.03. 2007

Dr. Michal Cramer: „Kompetenz in Untersuchung, Motivation, Teamführung, Service und im Umgang mit Kostenträgern“ Der Overather Zahnarzt Michal Cramer erläuterte seine „Praxis-Philosophie“ hinsichtlich des professionellen Erstgesprächs, der Diagnostik, PZR, Motivation, Planung, Servicequalität und Mitarbeiterführung. Auch für langjährige Profis ergaben sich immer wieder neue Denkanstöße. Bericht: NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 30, Seite 24

Bregenz 16.–17.03.2007

Clifford. J. Ruddle, DDS: „Creating Dental Excellence“ Im vorfrühlingshaften Bregenz fand das von Rolf Herrmann organisierte Swiss Symposion “Creating Dental Excellence“ statt. Clifford J. Ruddle bot auf bekannt brillanter Weise Endodontie von höchster Meisterschaft. Bericht: Frederike Menn, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 30, Seite 20–22

Würzburg 20.–21.04. 2007

Prof. Dr. Bernd Klaiber: „Frontzahn Ästhetik“, Youngster Veranstaltung

Der letzte von Rolf Herrmann organsierte Ruddle Kurs

In der ihm eigenen und unverwechselbaren Art vermittelte Bernd Klaiber den 19 interessierten Youngstern den perfekten Umgang mit Komposit. Es verdient höchste Anerkennung, dass unser Freund Bernd Klaiber für den Kurs kein Honorar nahm. Bericht: Christoph Bube, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 30, Seite 22–24

Learning by doing mit Prof. Dr. Bernd Klaiber


210 ■■■ 2007 Frühjahrstagung Dresden 17.–19.05.2007

Das Tagungshotel Bellevue, von dem aus man einen eindrucksvollen Blick auf die Brühlsche Terrasse, die Frauenkirche, die Hofkirche und die Semperoper hatte

Nach Berlin im Vorjahr 2006 hatte unsere Präsident Eckbert Schulz noch einmal eine Großstadt als Tagungsort für das alljährliche Treffen der NEUEN GRUPPE ausgewählt: Das Elb-Florenz des Nordens, 800 Jahr alt und immer jung: Dresden. Von unserem Tagungshotel aus konnten wir Dresden aus derselben Perspektive sehen wie 1748 der Maler Canaletto. Die Frühjahrstagung fand in den Räumen des Bellevue Hotel statt. Auf der Mitgliederversammlung stelle Eckbert Schulz fest, dass die Vorjahrestagung 2006 in Hannover fachlich und auch finanziell ein großer Erfolg für die NEUE GRUPPE gewesen sei. Er gab einen Überblick über seine Arbeit und seine umfangreichen Aktivitäten. Explizit beklagte der Präsident die mangelnde Resonanz auf sein Anschreiben an alle prothetischen Abteilungen deutscher Hochschulen. Ganze zwei Rückmeldungen waren bis dato zu vermelden. Auch die Einladung, je einen verdienten Assistenten oder eine verdiente Assistentin kostenfrei an der Tagungen der NEUEN GRUPPE teilnehmen zu lassen, stieß bislang auf nur schwaches Interesse. Über welche Art von Bindung innerhalb der NEUEN GRUPPE die Rede sein sollte, belegte Eckbert Schulz mit der Verlesung des Briefes unseres „Alt“-Mitgliedes ErnstHelmut Pruin, in dem dieser eingedenk seines fortgeschrittenen Alters wehmütig an die gemeinsame Zeit mit Freunden der NEUEN GRUPPE erinnerte und für sein Fernbleiben um Verständnis bat. Laut Bericht unseres Generalsekretärs Ralf M. Gerhart erfolgten drei Austritte: Dieter Bolten, Hubertus und Susanne Przybilla. Die Mitglieder Pit Beyer, Arne Herzog und Jürgen Koob wurden auf eigene Anträge hin in den inaktiven Status versetzt. Als neue Kandidaten wurden vom Vorstand Frau Dr. Petra Bagusche, Böblingen, Bürgen: Andreas Röhrle und Walter Schneider und Herr ZA Dirk Zipprich, Aschaffenburg, Bürgen: Wolfram Bücking und Stephan Gäbler benannt.


2007 ■■■ 211 Zur Vorstellung der Kandidaten wurden die Bürgen, wie üblich, um ihre Präsentation gebeten: Dr. Torben Hennies, Göttingen Bürgen: Uli Gaa und Hans- J. Engelhardt Dr. Otto Zuhr, München Bürgen: Norbert Grosse und Markus Schlee Dr. Michael Stimmelmayr , Cham Bürgen: Gerhard Iglhaut und Markus Schlee Dr. Arndt Happe, Münster Bürgen: Gerd Körner und Hartmut Hennies Raphael Borchard gab eine Kurzreminiszenz zur letztjährigen Auslandsfortbildung in Wien bei den Professoren Fürhauser, Haas, Mailath-Pokorny und Watzek und einen Überblick über seine Fortbildungsprojekte für die Folgejahre 2007 und 2008. Es erwarten uns spannende Veranstaltungen. Vizepräsident Wolfram Bücking präsentierte seine Planung für das kommende Jahr. Udo Engel berichtete über sein Resort Öffentlichkeitsarbeit. Die meisten Freundschaften zerbrechen nicht, sie verwelken. Es tat der Seele einfach gut, alten Freundschaften zu pflegen und neue zu begründen. Der Begrüßungsabend auf dem Elbeschiff gab uns dazu ausreichend Gelegenheit. Von Bord des Raddampfers „Dresden“ aus konnten wir auf einer mehrstündigen Fahrt flußaufwärts die Stadt und ihre Umgebung erleben. Wir fuhren mit dem Schiff in Richtung Pillnitz, passierten die Dresdner Elbschlösser und das berühmte Blaue Wunder. Für einige unserer Freunde endete der feucht-fröhliche Abend auf dem Schiff erst gegen Mitternacht. Das wissenschaftliche Programm der Frühjahrstagung eröffnete am Freitagmorgen Dr. Torben Hennies mit dem Thema: „Modifikation der Weisheitszahnentfernung“. Dr. Otto Zuhr referierte zum Thema: „Die komplexe prothetische Versorgung auf Implantanten“ und Priv.- Doz. Dr. Michael Christgau zum Thema: „Zahnerhalt versus Implanat“. Am Folgetag, am Samstag, den 19.05.2007 sprachen Dr. Michael Stimmelmayr zum Thema: „Das 2-stielige Kombitransplantat“ und Dr. Arndt Happe über: „Chancen und Risiken der implantatgetragenen Frontzahnversorgung“ und Dr. Gerd Körner zum Thema: „Moderne Konzepte der Paro-Prothetik“. Das Galadinner fand im Festsaal des Tagungshotels Bellevue statt.

Festsaal Hotel Bellevue

Brigitte Simon und Ralf Mutschelknauss

Ute und Ulrich Bube mit Ingrid Prinz


212 ■■■ 2007

Weingut Schloss Proschwitz Das Rahmenprogramm am Freitagnachmittag ermöglichte den Teilnehmern der Dresdener Frühjahrstagung den Besuch der „Wiege Sachsens“, der wunderschönen Stadt Meißen und den Besuch der dortigen Porzellanmanufaktur. Den Tag beendeten wir auf Schloss Proschwitz. Im wohl besten Weingut Ostdeutschlands wurden wir von Georg Prinz zur Lippe, dessen Familie das Gut nach der Wende zurückerworben hatte, durch das Schloss und seine Anlagen geführt. Wir konnten in die Geschichte des Schlosses und der Familie des Prinzen zur Lippe eintauchen und erfuhren viel über das Gebäude und die detailgetreue Restaurierung nach dem Rückkauf 1997. Nach einem kurzen Sektempfang wurde uns ein ausgewähltes Menü serviert und vor allem Proschwitzer Weine entkorkt. Über die Sommeliere erfuhren viel Wissenswertes rund um die sächsischen Weine. Im Festsaal des Schlosses klang der Tag sehr entspannt und gemütlich aus. Ein weiterer Höhepunkt der Frühjahrstagung war der Besuch der wiederaufgebauten Frauenkirche und des Grünen Gewölbes, wohl eine der reichsten Schatzkammern Europas.

Pretiosensaal Uli Gaa hatte im Vorfeld der Tagung eine Werksbesichtigung in der Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne in Glashütte organisiert. Nach einer Einführung in die spannende Geschichte des Unternehmens und seiner Unternehmensphilosophie wurde unsere Besuchergruppe durch die verschiedenen Fertigungsabteilungen geführt. Alle waren fasziniert von der Akribie und Präzision der einzelnen Arbeitsschritte.


2007 ■■■ 213

Uli Gaa und Jürgen Koob bei der Begutachtung ihrer „Saxonia“

Stuttgart 28.05.2007

Gruppenbild der Besucher der „Klinik Lange & Söhne“ in Glashütte

Nachruf Dr. Jörg Mutschelknauss Am 28.05.2007 wurde Jörg Mutschelknauss durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen. Seine Freunde und Kollegen schätzen seine freundliche und ruhige Art, seine Gelassenheit und seine Aufgeschlossenheit. Seine Ruhe und Verschwiegenheit machten ihn zu einer absoluten Vertrauensperson. Er war ein hervorragender Fotograf. Sein Hobby waren Unterwasseraufnahmen, für die er Preise im In- und Ausland bekam. Nachruf: Ralf Mutschelknauss, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 30, Seite 33–35

Günzburg 26.06.2007

Nachruf Dr. Rolf Herrmann Am 26.06.2007 verunglückt Rolf Herrmann beim Segel­ fliegen in Südfrankreich tödlich. Die Nachricht seines tragischen Todes hat alle Mitglieder der NEUEN GRUPPE zutiefst getroffen. Er war mit Leib und Seele Zahnarzt. Als Präsident der NEUEN GRUPPE organisierte er zwei erfolgreiche wissenschaftliche Tagungen und holte weltweit anerkannte Referenten zu unseren Kursen. Bei all seinem beruflichen und privaten Einsatz hatte er Zeit für soziale Kontakte und Geselligkeit. Er engagierte sich für soziale Projekte und unterstützte diverse Fördereinrichtungen. Nachruf: Reinhold Rathmer, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 30, Seite 32–33.

München 27.07.2007

Praxistag: Dr. Otto Zuhr

Göttingen 17.08.2007

Praxistag: Dr. Torben Hennies

Cham 24.08. 2007 Münster 24.08.2007

† Dr. Jörg Mutschelknauss

Praxistag: Dr. Michael Stimmelmayr

Praxistag: Dr. Arndt Happe

† Dr. Rolf Herrmann


214 ■■■ 2007 Münster 12.10.2007

Nachruf Dr. Günter Klimberg Nach einem langen mit großer Geduld ertragenen Leiden ist Günter Klimberg am 12.10. 2007 verstorben. Günter Klimberg stammte aus einer angesehenen Münsteraner Beamtenfamilie. Er war im besten Sinne des Wortes ein typischer Westfale: aufrecht, verlässlich, zuverlässig, großzügig und mit hintergründigem Humor. Er hatte eine verbindliche Art und ging offen auf die Menschen zu. 1967 wurde Günter Klingenberg in die NEUE GRUPPE aufgenommen. In guter Erinnerung sind die regelmäßigen Treffen in seinem zahntechnischen Labor mit der Fortbildungsgruppe um Heinz Erpenstein, Peter Dietrich und jungen Kollegen aus der Münsteraner Zahnklinik.

† Dr. Günter Klimberg

Nachruf: Ralf Mutschelknauss, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 31, Seite 16

Münster 26.–27.10.2007

Dr. Wolfgang Bengel: „Zahnärztliche Fotodokumentation – Bildbearbeitung“ Organisiert wurde der Kurs in bewährter Weise von Raphael Borchard, der freundlicherweise auch seine Praxisräume zur Verfügung stellte. Bereitwillig und kompetent vermittelte Wolfgang Bengel sein Wissen und seine große Erfahrung aus dem Bereich der dentalen Photographie. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen standen: Objektivauswahl, Blitzsysteme, intraorale Photographie, Fehlervermeidung, Bildarchivierung und die Bildbearbeitung. Bericht: Brigitte Simon, NEUE GRUPPE-Nachrichten Nr. 31, Seite 7

41. Jahrestagung Hannover 01.–04.11.2007

PARADIGMENWECHSEL IN DER PROTHETIK – Die prothetische Behandlung mit Implantaten

Mitgliederversammlung Zu Beginn der 41. Jahrestagung trafen sich die aktiven und inaktiven Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung im Congress Centrum der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Eckbert Schulz erinnerte zunächst an die auf tragische Weise verunglückten Mitglieder Jörg Mutschelknauss und Rolf Herrmann, sowie an Günter Klimberg . Alle drei langjährige Mitglieder, die mit viel aktivem Engagement am Leben der NEUEN GRUPPE teilgenommen haben. Eckbert Schulz nannte die Anmeldung zur Jahrestagung trotz der Teilnahme von 300 Zuhörern selbstkritisch nur zufriedenstellend. Er ging auf die Schwierigkeiten der Referentenaquisition im Vorfeld der Tagung ein und berichtete über die notgedrungenen Ausladung von Maurice Salama als Folge überzogener Honorar- und Spesenforderungen.


2007 ■■■ 215 Bei der Verabschiedung aus seinem Amt bedankt sich Eckbert Schulz für die hoch effiziente und freundschaftlich geprägte Zusammenarbeit bei seinem Vorstand. Er würdigte insbesondere das Verdienst des mit ihm scheidenden Schatzmeisters Reinhold Rathmer. Er bedankte sich ferner bei Regina und Jochen Schumacher, sowie Silke und Klaus Gäbler, für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung der beiden Frühjahrstagungen in Berlin und Dresden. Laut Ralf M. Gerhart, unserem Generalsekretär, zählt die NEUE GRUPPE derzeit 102 aktive, 30 inaktive und 7 außerordentliche Mitglieder. Die derzeitige Liste der Kandidaten wurde mit Aufnahme von Dr. Bärble Garske, Schneverdingen, auf 8 erweitert. Für Dr. Garske bürgten Dieter Edinger und Martin Heinkele. Da die alten Mitgliedernadeln vergriffen waren, mussten neue Anstecknadeln entworfen und gefertigt werden. Das Layout wurde überarbeite und modernisiert. Als weiteres Novum präsentierte der Sekretär eine parlamentarische Ausschellglocke mit eingraviertem NEUE GRUPPE Emblem. Diese soll dem Präsidenten zukünftig als „Amtsinsignie“ übergeben werden. Raphael Borchard berichtete retrospektiv über die vergangenen Kursveranstaltungen und gab einen Überblick über das aktuelle Fortbildungsprogramm der NEUEN GRUPPE. Als Koordinator des Wissenschaftsbeirates berichtete er von der Freigabe eines Förderstipendiums für Dr. Kebschull, Columbia Universität / USA. Die Höhe des Stipendiums wurde vom Vorstand auf EUR 5.000,00 festgesetzt. Udo Engel berichtete, dass dank des Einsatzes und Engagements des Präsidenten Eckbert Schulz alle Kosten für die Referenten durch Firmensponsoren übernommen worden sind. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden folgende Kandidaten für die Aufnahme als aktive Mitglieder vorgeschlagen:

Dr. Arndt Happe

Dr. Torben Hennies

Dr. Michael Stimmelmayr

Dr. Otto Zuhr

Die Bürgen stellten die Kanditen der Mitgliederversammlung nochmals kurz vor. In der sich anschließenden geheimen Abstimmung erreichten alle genannten Kandidaten die satzungsgemäße notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Wolfram Bücking wechselte als Vizepräsident automatisch in das Amt des Präsidenten. Für das Amt des neuen Vizepräsidenten schlug der Vorstand Alessandro Devigus vor. Weitere Vorschläge gab es nicht. Alessandro Devigus wurde per Handzeichen einstimmig gewählt. Zum Schatzmeister wurde Wolf-Diether Gabriel gewählt. Die Vorstände Ralf Gerhard (Generalsekretär), Raphael Borchard (Beisitz/Referat Fortbildung) und Udo Engel (Beisitz/Sponsoring) wurden zur Wiederwahl vorgeschlagen. Alle wurden per acclamationem einstimmig gewählt.


216 ■■■ 2007 Dritter Beisitzer wurde Andreas Röhrle. Der neue Präsident Wolfram Bücking machte in seiner Eingangsrede seine Wertschätzung für die NEUE GRUPPE deutlich. Die freundschaftlichen Bande – so sein Wunsch – sollten noch enger geknüpft und die Außenwirkung unserer Vereinigung prägnanter gesetzt werden. Begrüßungsabend Zum Begrüßungsabend hatten Eckbert Schulz und sein Vorstand ins „Basil“eingeladen. In den historischen Kreuzgewölben der letzten noch erhaltenen Reithalle der königlichen Kavallerieschule, in der die Dragoner, die berittene Leibgarde der Welfenkönige ausgebildet wurden, feierten Alt und Jung ihr Wiedersehen.

Peter Engelhardt, Ingrid Grunert und Ralf Mutschelknauss

Eckbert Schulz begrüßt wort- und gestenreich alle Freunde der NEUEN GRUPPE

Dagmar Motsch und Hartmut Wengel

Jürgen Schenk und Klaus Haberkorn

Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 2. November 2007 Eckbert Schulz konnte zur Jahrestagung im Congress Centrum Hannover mehr als 300 Teilnehmer begrüßen. Zu Beginn referierte Prof. Dr. Jörg Strub aus Freiburg über die „Prothetisch basierte dreidimensionale Diagnostik und deren intraorale Umsetzung in der Implantologie“. Die auf Basis dreidimensionaler Daten durchgeführte präoperative digitale Planung und ihre räumliche Umsetzung in den OP Situs ermöglicht gerade in schwierigen anatomischen Situationen ein sicheres und besser vorhersagbares Behandlungsergebnis. Dr. Ueli Gründer, Zürich erläuterte in seinem hervorragenden und praxisbezogen Vortag „Ideale Ästhetik mit Implantaten – Möglichkeiten und Grenzen“ sein großes Spektrum an Behandlungsmethoden, deren Limitationen und Risiken. Auch er betonte die wichtige Bedeutung der korrekten dreidimensionalen Implantatpositionierung zum Erreichen eines ästhetischen Ergebnisses.


2007 ■■■ 217 Dr. Mauro Fradeani, Pesaro: „Esthetic rehabilitation – A comprehensive approach“ griff das Thema der ästhetischen Rehabilitation auf und zeigte seine Herangehensweise bei umfangreichen prothetischen Planungen. Vor jeder Behandlung steht die dentogingivale ästhetische Gesichtsanalyse und die funktionelle Analyse. Besondere Herausforderungen stellen hierbei die Versorgung parodontal geschädigter Patienten dar. Es präsentierte seine Lösungsansätze mit Hilfe eines adäquaten Weichgewebsmanagemts und entsprechender prothetischer Maßnahmen. Dr. Fradeani zeigte die Vor- und Nachteile von glaskeramischen, aluminium- und zirkonoxidkeramischen Materialien auf und stellte seine Studiendaten hinsichtlich der materialspezifischen Überlebensraten für Restaurationen im Front- und Seitenzahn­ bereich vor. Impressionen vom festlichen Abend im Hotel Luisenhof

Der alte und der neue Vorstand: Reinhold Rathmer, Wolf-Diether Gabriel, Udo Engel, Eckbert Schulz, Raphael Borchard, Ralf M. Gerhart, Alessandro Devigus, Wolfram Bücking

Eckbert Schulz übergibt die Tagungsglocke an seinen Nachfolger Wolfram Bücking

Die Ernennung der neuen Mitglieder durch Ralf M. Gerhart: Michael Stimmelmayr, Torben Hennies und Arndt Happe

Ein glücklicher Past-Präsident umrahmt von seiner Frau Carin Schulz und Mia Bücking

Unsere Referenten Dr. Mauro Fradeani und Dr. Luca Cordaro mit Alessandro Devigus


218 ■■■ 2007

Doris und Volker Niggebrügge mit Christian und Kristina von Schilcher

Lars Pohle und Bärbel Garske

Stefan, Stefanie und Caspar Lachmann

Gillian Drücke, Helga und Jürgen Dapprich, Margit Wengel

Bärbel und Jürgen Schenck

Sabine und Klaus Karge

Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 3. November 2007 Den zweiten Kongresstag eröffnete Prof. Dr. Urs Belser aus Genf mit einer aktuellen Übersicht über die Prinzipien der Behandlungsplanung und die Kriterien der Entscheidungsfindung im Rahmen der Implantattherapie. Sein Thema: „Impantatprothetik – wo stehen wir heute?“ Insbesondere ging er auf die die Konzepte der Frühimplantation/Frühbelastung ein. Hierbei nimmt die individuelle präoperative Risikobewertung hinsichtlich der Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle ein. Anhand von Langzeitstudien anteriorer Implantatversorgungen zeigte er, welche Verfahren evidenzbasiert zur Erzielung einer guten Ästhetik empfehlenswert sind. In diesem Zusammenhang ging Prof. Belser auf verschiedene, mehr oder weniger vorteilhafte Implanatdesigns ein. Er stellt in diesem Zusammenhang interessante Ergebnisse hinsichtlich des marginalen Knochenabbaues bei den neuen Bone-Level Implanaten von Straumann vor. Unter dem Titel „Keramik in der Imlantologie: State of the Art“ berichtete Frau Dr. Irena Sailer aus Zürich über den derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Verwendung von keramischen Abutments, vollkeramischen Kronen und Keramikimplantaten.


2007 ■■■ 219 Neben den ästhetischen Vorteilen wurden Studienergebnisse vorgestellt, die die Verwendung von keramischen Abutments aus Aluminiumoxid (Überlebensraten von bis zu 98% bei Implantatbrücken) und Zirkonoxidkeramik (100 % nach 4 Jahren) rechtfertigen lassen. Ein weiterer technischer Aspekt ist die Möglichkeit der individuellen Gestaltung mittels CAD/CAM-Technologie. Als Risiko bei der Verwendung von Keramikabutments wurde das Unterschreiten einer Mindestwandstärke genannt. Dr. Luca Cordaro, ging in seinem Vortrag „Treatment options when planning impantat supported restaurations in cases of hopeless dentition“ auf die unterschiedlichen Behandlungsoptionen in Fällen von stark reduziertem Zahnbestand ein. Hier ergibt sich oft ein Spannungsfeld zwischen Patientenwunsch und realisierbarer Funktion und Ästhetik. Dr. Cordaro zeigte Kriterien auf, an Hand derer die Entscheidung zwischen festsitzendem oder herausnehmbarem Zahnersatz festgemacht werden können. Zum Abschluss widmete sich Frau Dr. Georgia Trimpou, Frankfurt, der „Dem Vorbild Natur nachgeahmten Implantatprothetik – eine gemeinsame Aufgabe der Zahnmedizin und Zahntechnik“ und benannte Faktoren, die möglicherweise den marginalen Kochenabbau an der Implantatschulter beeinflussen. Hier sind Größe und Lage der Microgaps sowei das Verhalten unter mechanischer Belastung am Implantat-Abutment-Interface bedeutungsvoll. Die Referentin stellte Implantatkonzepte vor, die diese Probleme minimieren, wobei sie insbesondere auf das Platform-Switching und auf die Notwendigkeit einer präzisen Konusverbindung zu sprechen kam. Workshops Neben dem Hauptprogramm wurden begleitende Workshops angeboten. ZTM Ernst A. Hegenbarth referierte zum Thema: „Die Evolution vollkeramischer Konzepte: Planung – Interaktion – Technologien“. ZTM Hans-Peter Spielmann zum Thema: „Vorhersagbare Präzision, Funktion und Ästhetik bei implantatgetragenem Zahnersatz durch Erfahrung“. Dr. Kai-Hendrik Bormann zum Thema: „Hygienekonzepte in der implantologisch-­ chirurgischen Praxis. Helferinnenworkshop für die chirurgische Assistenz“. Dr. Paul Weigl zum Thema: „Einfache und innovative Herstellung von zahn-/implantatgetragenen Konusprothesen – Garant für schaukelfreies und nachsorgearme Restaurationen“. Prof. Dr. Michael Augthun beschäftigte sich mit dem Thema: „Neue Verbindungstechnologien in der Implantologie“. Zusammenfassend bot das mit viel Mühe und guten Ideen zusammengestellte Tagungsprogramm einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Implantologie und der Implantatprothetik. Der uneingeschränkte Dank aller Kongressteilnehmer und ein großes Lob gebühren Eckbert Schulz und seinen Vorstandskollegen. Die Vorfreude auf die nächste Tagung der NEUEN GRUPPE war bei allen zu spüren.

PD Dr. Paul Weigl, Frankfurt


220 ■■■ 2008

Das Jahr 2008 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Barack Obama, der erste Afroamerikaner, wird zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt • Den Sommer dominieren die XXIX. Olympischen Spiele in Peking • Das Briefmonopol der Deutschen Post fällt • Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy heiratet die gebürtige Italienerin Carla Bruni • Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers in New York infolge der Finanzkrise • Der Verkehrsflughafen Berlin Tempelhof wird geschlossen • Finanzkrise ist 2008 das Wort des Jahres

Die NEUE GRUPPE 2008

Der Vorstand Präsident

Dr. Wolfram Bücking, Wangen

Vizepräsident

Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz

Schatzmeister

Dr. Wolf-Diether Gabriel

Generalsekretär Dr. Ralf M. Gerhart, Aschaffenburg Beirat

Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Udo Engel, Oldenburg Dr. Andreas Röhrle, Schwäbisch-Gmünd Dr. Wolfram Bücking

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Genf 18.–19.01.2008

Dr. Didier Dietschi: „Composite: State of the Art“ Vor der traumhaften Kulisse der schneebedeckten Alpen fand Anfang des Jahres im nahezu frühlingshaften Genf unter der Leitung von Dr. Didier Dietschi im Geneva Smile Center ein beeindruckender Kurs statt. „Exzellenz in der adhäsiven und ästhetischen Zahnmedizin“ war das Thema dieser Fortbildung. Anhand praktischer Übungen und begleitender Vorträge wurden deren Inhalte vermittelt. Nach der theoretischen Einführung bestand die erste Herausforderung für die Kursteilnehmer im Modellieren eines Veneers. Der didaktisch gut aufgebaute Kurs machte die hochmotivierten Kollegen und Kolleginnen mit der Verarbeitung innovativer Materialien vertraut. Beispielhaft sei auf die Restauration Klasse IV verwiesen: „Build-up“ Protokoll mit Silikon-Schlüssel, Applikation von vier Inkrementen, Finishing und Polishing. Bericht: Friederike Menn, NEUE GRUPPE-News, Heft 31, Seite 9–10.


2008 ■■■ 221

„Exzellenz in der adhäsiven und ästhetischen Zahnmedizin“

Lissabon 18.–20.02.2008

Konzentrierte Zuhörer: Martin Heinkele und Ralf M. Gerhart

„All-on-four“ Die NEUE GRUPPE besuchte die Malo-Klinik in Lissabon. Alle Teilnehmer dieses Dreitageskurses zum Thema: „All-on-four, die Versorgung desolater oder zahnloser Kiefer mit nur vier Implantaten und Sofortbelastung mit einem totalen festsitzenden Langzeitprovisorium“ waren ausnahmslos von der gigantischen Malo-Health Group beeindruckt. Laut Werbebroschüre arbeiten dort 350 Angestellte in acht OP-Räumen. Es werden jährlich 6000 Implantate gesetzt, 3000 davon mit Sofortbelastung. In 50 Behandlungszimmern finden 7000 allgemeinzahnmedizinische Behandlungen pro Monat statt. An den drei Tagen der Klinikhospitation hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit das Konzept der kompletten Kieferversorgung zu verfolgen. Das Protokoll ist immer identisch. Mit Hilfe des DVTs wird zunächst das Ausmaß der obligaten Knochenresektion bestimmt. Ziel ist ein Kieferkammplateau von mindestens 5 mm Breite. Zum einen wird dadurch der Übergang zwischen dem Processus alveolaris und der Kunststoffbasis des Langzeitprovisoriums in einen nicht sichtbaren Bereichen verlagert und zum andern kann – falls notwendig – die Lippenfülle verbessert werden. Die Versorgung wird „All-on-four“ genannt, weil immer nur vier Implantate pro Kiefer eingesetzt werden. Die Sofortbelastung mit dem All-on-four-Konzept wird in Lissabon seit acht Jahren im Unterkiefer und seit vier Jahren im Oberkiefer durchgeführt. Eigene Statistiken weisen eine durchschnittliche Erfolgsrate von 99,86 % für den Unterkiefer und 98,5 % für den Oberkiefer aus. Die hohe Erfolgsrate, die kurze Behandlungszeit und die niedrigen Kosten sind zweifelsohne bestechend. Ein Fazit zu ziehen ist nicht einfach: einerseits widerspricht das Malokonzept in vielen Punkten unserem grundsätzlichen Konsensus-Empfehlungen in der Implantologie (Implantatanzahl, Drehmoment, Knochenerhalt, Argumentation, Einheilzeiten), andererseits ist das Therapiekonzept – wie vorgetragen – einleuchtend und in sich logisch. Bericht: Andreas Röhrle, NEUE GRUPPE-News, Heft 31, Seite 11–13.

Teilnehmer und Referenten Malo Klinik in Lissabon: Marcus Simon, Joachim Heiter, Jürgen Bretthauer, Josef Diemer, Paolo Malo und Andreas Röhrle


222 ■■■ 2008 Freiburg 29.02.2008

Dr. Pascal Marquardt, Prof. Dr. Jörg Strub, Dr. Marco Knauf, PD Dr. Dirk Schulze: „Schienengeführte 3D-Navigation in der oralen Implantologie“ Am 29. Februar traf sich in der Freiburger Zahnklinik ein Kreis von ca. 25 Kollegen, um von den oben genannten Referenten in die Geheimnisse der computergesteuerten Navigation eingeweiht zu werden. Zunächst wurden die drei seinerzeit bekannten Systeme Nobel Guide, Simplant und Med 3D vorgestellt und die Besonderheiten jedes Systems erläutert. Die Referenten ließen jederzeit Fragen zu und so entwickelte sich schnell eine lebhafte Diskussion, in der die Vorteile jedes Systems wie aber auch die Schwächen klar wurden. PD Dr. Dirk Schulze, Leiter der Radiologie in der Zahnklinik Freiburg, erläuterte die bildgebenden Grundlagen. Mit Temperament verstand er es, uns ein eher trockenes Thema hervorragend darzustellen. Im Vordergrund seines Vortrages stand die Differenzierung der digitalen Volumentomographie von der Computertomographie. Der zweite Tag begann mit einer Live OP zur Insertion von sechs Implantaten im zahnlosen Unterkiefer unter Einsatz des Nobel Guide Systems. Anschließend erfolgte am gleichen Tag die Eingliederung eines Provisoriums. In der umgesetzten Chirurgie zeigte sich die mögliche Ungenauigkeit der Navigation vor allem bei geringer Knochenbreite. Diese OP löste einigen Diskussionsbedarf hinsichtlich der Genauigkeit der Planung aus. Die Referenten erläuterten freimütig und ehrlich, dass im Schnitt mit einer Ungenauigkeit von ca. 0,5–1 mm zu rechnen sei. Bericht: Ernst Vöpel, NEUE GRUPPE-News, Heft 31, Seite 14.

Ein gut besuchter Kurs in Freiburg: schienengeführte 3DNavigation

Böblingen 19.03.2008

Nachruf Dr. Günter Staehle Am 19. März 2008 ist unser Freund Günter Staehle im Alter von 80 Jahren verstorben. Er war vielen von uns ein besonderer Freund. Als Zahnarzt war er der schwäbische Tüftler schlechthin. Ein Beispiel dafür: bereits 1949 fräste er mit Hilfe einer kleinen Drehbank, die er aus einer zerbombten Fabrik ausgebaut hatte, seine ersten Zylinderteleskopkronen. Wer ihn in Vorträgen und Kursen erlebte, wird seine volle Bewunderung und Hochachtung für seine Person und sein Tun teilen. Unvergessen ist sein Kammer-Konzert mit Professor Alex Mosch und drei weiteren Kollegen im Rahmen der Jahrestagung der NEUEN GRUPPE in Neuss 1989. Nachruf: Wolfram Bücking, NEUE GRUPPE-News, Heft 31, Seite 17 und 18.

† Dr. Günter Staehle


2008 ■■■ 223

Vertreter „Mensch“: Gernot Mörig

Münster 04.–05.04.08

Vertreter „Maschine“: Alessandro Devigus

Dr. Alessandro Devigus und Dr. Gernot Mörig: „Keramikchallenge: Mensch oder Maschine ? !“ Mensch oder Maschine, das war der provokante Titel der Fortbildung, die in der Praxis von Raphael Borchard in Münster stattfand. Die Funktion und Langzeitprognose von Goldrestaurationen bleiben gegenüber den verfügbaren keramischen Materialien unschlagbar. Diese Meinung vertraten beide Referenten mit großer Eindeutigkeit. Gernot Mörig und Alessandro Devigus stellten ihre jeweiligen Behandlungsprotokolle vor und präsentierten jeweils vergleichbar exzellente Resultate. Die die praktischen Demonstrationen begleitenden Erklärungen fokussierten sich auf den Neologismus „Kachelpräparation“. Dieser umstrittene Begriff begleitete uns dann während des gesamten Kurses, bis schlussendlich am Ende des zweiten Tages das etwas elegantere Synonym der Fliese und der daraus folgende Begriff „Fliesenpräparation“ gewählt wurde. Ein Dank ging an beide Behandler, die sich bedingungslos über ihre Schultern haben schauen lassen und sich vor keiner Diskussion drückten, so wie man es bei der NEUEN GRUPPE erwartet. Bericht: Guido Singer, NEUE GRUPPE-News, Heft 32, Seite 15–17

Frühjahrstagung Lindau am Bodensee 01.–03.05.2008

Die Frühjahrstagung 2008 der NEUEN GRUPPE fand bei herrlichem Sonnenschein in Lindau am Bodensee statt. Das Tagungshotel war der Bayrischer Hof. Nach alter Tradition wurde am frühen Nachmittag die ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten. Wolfram Bücking begrüßte die 78 anwesenden Mitglieder der NEUEN GRUPPE. Gleich zu Beginn würdigte er einfühlsam Leben und Wirken des kürzlich verstorbenen Freundes Günter Staehle.Die Anwesenden gedachten seiner in einer Schweigeminute.

Lindau am Bodensee


224 ■■■ 2008 Der Präsident schlug vor, zukünftig ein in die Satzung neu aufzunehmendes Amt des „Pastpräsidenten“ aufzunehmen, um einen fließenden Übergang im Wechsel der Präsidentschaft zu ermöglichen. Dieser sollte dem Vorgänger noch ein Jahr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Als primäres Ziel seiner Präsidentschaft möchte er das Profil der NEUEN GRUPPE hinsichtlich der Außenwirkung als beste, aktuellste und aufregendste Fortbildungsgruppe schärfen.

Nicht nur das Wetter war in Lindau gut, auch die Stimmung: Fritz Meyer, Mia Bücking und Franz Meyer

Als ersten Schritt in eine solche Richtung betrachtete er das neue Tagungskonzept für die kommende Jahrestagung in Bregenz. Unter den Thema „Ästhetik braucht Funktion“ wurde hierzu eine neue Präsentationsform, die „wissenschaftliche Dentalshow“, entwickelt. Der Generalsekretär Ralf M. Gerhart berichtete über ein positives Feedback auf die neue Aufmachung der neuen Website der NEUEN GRUPPE. Er stellte sein Konzept hinsichtlich der neuen Mitglieder-Datenbank vor. Die neue Datenbank soll mit einer Reihe neuer Funktionen bestückt werden, so dass auf dieser Plattform die Mitglieder untereinander besser in Kontakt treten können Der derzeitige Fortbildungsreferent Raphael Borchard berichtete stolz, dass alle geplanten NEUE-GRUPPE-Kurse erfolgreich und mit leichtem Überschuss durchgeführt werden konnten. Er stellte sein attraktives Programm für 2008 vor. Viel Kurse waren schon im Vorfeld ausgebucht. Udo Engel erläutertet den versammelten Mitgliedern das neue Erscheinungsbild der NEUE GRUPPE-News. Die Umbenennung in News soll dem Nachrichtencharakter unseres vereinsinternen Printmediums entsprechen. Ein besonderer Höhepunkt der Mitgliederversammlung war die Ernennung von Gründungsmitglied Peter Beyer zum Ehrenmitglied. Nach kurzer Vorstellung durch Peter Engelhardt stimmten die stimmberechtigten Mitglieder über den Antrag des Vorstandes ab. Peter Beyer wurde einstimmig und mit großem Applaus zum Ehrenmitglied der NEUEN GRUPPE ernannt. Zum Begrüßungsabend lud Wolfram Bücking in den Jazz Point Wangen ein. Wolfram hatte diesen Club vor 30 Jahren gegründet und bezeichnete ihn als sein Freitagsabend-Wohnzimmer. Begrüßungsabend im Jazz Point Wangen: das zweite Zuhause unseres Präsidenten Wolfram Bücking Das wissenschaftliche Programm der Frühjahrtagung 2008 führte uns am Freitag, den 2. Mai nach Liechtenstein zum Unternehmen Ivoclar. Im Namen des Unternehmens hieß uns unser Mitglied der NEUEN GRUPPE J.-F. Roulet willkommen. Eine Werksführung ermöglichte uns detaillierte Einblicke in die Produktionslinien von Ivoclar und Einblicke in die aufwändigen, präklinischen Verfahren zur Austestung der hier gefertigten Produkte. In Kurzreferaten wurden folgende Themen abgearbeitet: „Vollkeramik – Werkstoff der Zukunft“ und „Zementieren: wie, wo, wann?“


2008 ■■■ 225

Vollkeramik – Werkstoff der Zukunft, wissenschaftliches Programm bei Ivoclar in Liechtenstein

Werksführung bei Ivoclar

Angeboten wurden Workshops im Bereich der Portraitfotografie, präklinische Produkttests und Marketing. Nach dem Mittagessen beschäftigten sich die Vortagenden mit ihren Lieblingskindern: Alessandro Devigus mit dem „Cerec System“, Jürgen Dapprich mit der „zentrischen Kondylenposition“ und Wolfgang Bengel mit der „digitalen Fotografie“. Das festliche Dinner fand im Bayrischen Hof statt. Der umtriebige und kosmopolitisch geprägte Festredner Prof. Dr. Margreiter hielt einen spannenden Vortrag. Raimund Margreiter war Leiter der Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie an der Innsbrucker Universitätsklinik. Schon in jungen Jahren war er ein begeisterter Abenteurer. 1978 nahm er an der erfolgreichen österreichischen Mount Everest Expedition teil. Er fuhr ganz alleine über 1000 Kilometer mit dem Kajak auf dem Amazonas. Er nahm uns mit auf seine Reise „Vom Amazonas über den Mount Everest zur Transplantationschirurgie“. Otto Zuhr, ein sympathischer Neuzugang, wurde mit großem Beifall in die NEUE GRUPPE aufgenommen. Nicht nur unser Präsident stellte zurecht fest: „Er ist ein Gewinn für unsere Gruppe“.

„Vom Amazonas über den Mount Everest zur Transplantationschirurgie“ Festredner Prof. Dr. Margreiter, Innsbruck

Der Präsident Wolfram Bücking und der Generalsekretär Ralf M. Gerhart gratulieren Pit Beyer zur Ehrenmitgliedschaft

Ein sympathisches neues Mitglied: Otto Zuhr


226 ■■■ 2008 Am Folgetag, Samstag den 3. Mai referierten im wissenschaftlichen Teil der Frühjahrstagung Rainer und Claudia Mengel zum Thema: „PA und Kieferorthopädie“, Otto Zuhr über die „Tunneltechnik“ und Stefan Sonner zum Thema: „Spannungsfeld Zahnerhalt: Endorevision, WSR oder Implantat?“ Markus Schlee stellte die Frage: „Ist das Implantat der bessere Zahn?“ und Stefan Lachmann sprach zum Thema: „Ein Freund stellt sich vor“. Diejenigen, die an dem wissenschaftlichen Teil der Frühjahrstagung nicht teilnehmen konnten oder wollten, hatten Gelegenheit bei einem Rundgang die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der historischen Inselstadt Lindau kennen zu lernen. Am Nachmittag genossen alle die malerische Dampferfahrt auf dem Bodensee, das Wasser, das südliche Flair und die Berge am schönsten Ende Deutschland.

Entspannte Atmosphäre an Bord

Immer aktiv: Rose Marie Lohmiller

Karl- Jürgen Schuhmacher und Susanne Freifrau von Mühlen

Gisela Schultz-Brauns und Pit Beyer

Norbert Mack und Jürgen Schenck

„Vom Felchen bis zum Tafelspitz“. Unter diesem Motto klang die Frühjahrstagung in der Alten Post in Lindau aus.

Rüdiger und Ingeborg Thümmel

Bärbel Garske und Lars Pohle


2008 ■■■ 227 Münster 09.–10.05.2008

Dipl. DH Irene Thiesen und Dipl. DH Dorothee Neuhoff: „Prophylaxe in Theorie und Praxis“ In der Akademie für Fortbildung der ZÄKWL in Münster fand ein von Raphael Borchard organisierter praktischer Arbeitskurs für Mitarbeiterinnen von Praxen der NEUEN GRUPPE statt.

Münster 16.05.2008

Dr. Gerd Körner, Dr. Arndt Happe und Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden: „The bone sets the tone“, Anatomisches Institut der Westfälischen Wilhelms Universität Münster Die Grundlage für die komplikationslose Einheilung von Implantaten und der Wiederherstellung der Funktion ist ein perfektes Weichgewebe und vor allem der Knochen. Der Bogen spannte sich von der Beschreibung der biologischen Grundlagen, den Indikationsstellungen, den Grenzen von Ersatzmaterialien, über die Augmentationstechniken bis hin zur Distraktionsosteogenese. Am folgenden Kurstag konnten dann praktisch Übungen an anatomischen Präparaten ausgeführt werden: subtile Schnittführungen, Knochenblockentnahmen, piezochirurgische Techniken, Blocktransplantate und Membrantechniken.

Zürich 04.–05.06.2008

Alessandro Devigus: „Gar nicht unterbelichtet: Erfolg bei Tag und Nacht und jedem Licht“ Zu diesem Thema trafen sich Anfang 2008 acht Youngster in dem von Pascal Marquardt organisierten Kurs, um sich bei Alessandro Devigus in die Kunst der Dentalfotografie einführen zu lassen. Youngsterkurs in Zürich

Frankfurt 06.–07.06.2008

Dr. Georgia Trimpou und Dr. Paul Weigel: „Ästhetik in der Prothetik – Die Kunst des Beobachtens“ Ästhetik in der Zahnheilkunde ist als Begriff weitläufig besetzt und auf Kongressen, in der Literatur und in den Massenmedien stark nachgefragt. Der praktische Arbeitskurs schulte an einfachen und komplexen Patientenfällen die “Kunst des Beobachtens“. Durch kleine Farb-, Form- und Stellungsänderungen der Zähne, sowie durch unterschiedliche Ausformung des Weichgewebes können enorme ästhetische Effekte erzielt werden. Effiziente Kommunikationstechniken zwischen Zahnarzt und Zahntechniker wurden vorgestellt. Der Einfluss des Faktors Mensch auf die Ästhetik wurde analysiert.

Lembach 06.–07.06.2008

Dr. Michael Cramer: „Erster Klasse beim Zahnarzt: Kompetenz in Untersuchung, Motivation, Teamführung, Service und im Umgang mit Kostenträgern“ In diesem Jahr fand zum 20. Mal die von Pit Beyer organisierte Tagung im elsässischen Lembach statt. Nach dem Begrüßungsabend im „L’Àuberge du Cheval Blanc“ ging es dann am nächsten Morgen um die professionelle Kommunikation mit dem Patienten und um das, was als Zuwendung bezeichnet wird. Die Verbesserung der Servicequalität stand ebenso im Focus wie die Abfolge der Erstuntersuchung und das sich anschließende Beratungsgespräch und die Motivation der Mitarbeiter. Der Tag zwei der Fortbildung stand unter dem Motto „Krieg und Frieden“ oder „Der Umgang mit Versicherungen und Beihilfestellen“.


228 ■■■ 2008 Die Kernbotschaft: der Patient muss erkennen, dass nicht der Zahnarzt fehlerhaft abgerechnet hat, sondern die Erstattungsstelle versucht, Kosten zu sparen. Eine Blick aus der juristischen Sicht lieferte ergänzend Frau Dr. Susanne Zentai, eine kundige Anwältin mit dem Schwerpunkt Arzthaftungs- und Krankenversicherungsrecht. „20 Jahre Lembach sind genug“, meinte Pit Beyer. Nach dieser langen Zeit möchte er diese Aufgabe an Jüngere weitergeben. Pit Beyer hat diese Aufgabe immer mit großem Engagement und mit viel Herzblut ausgeführt. Sein „Amtsnachfolger“ wurde Jürgen Menn. So kann uns diese traditionsreiche Veranstaltung auch weiterhin schöne und interessante Wochenenden im Elsass bescheren. Bericht: Torben Klimberg, NEUE GRUPPE-News, Heft 32, Seite 18–19

42. Jahrestagung Bregenz 11.–13.09.2008

Ästhetik braucht Funktion Für Wolfram Bücking wurde eine Vision war. Vor mehr als zwei Jahren hatte er die Idee, eine zahnärztliche Fortbildungstagung einmal ganz anders zu gestalten – weg vom frontalen Vortrag, hin zu einem medialen Ereignis. Als alter „Wetten, dass?“-Fan stellte er sich vor, zahnärztliches Wissen in Form einer Show unterhaltsam aber fundiert zu präsentieren. Jetzt war es soweit. Auf der Bühne standen ein Behandlungsstuhl, ein Laborplatz, ein Diskussionssofa. Eine Moderatorin führte durch das Programm und eine Saalwette gab es natürlich auch. Workshops Die Workshops am Donnerstag wurden geleitet von: Dr. Alessandro Devigus: „Cerec-Workflows: Tipps und Tricks“ Dr. Robert Nölken: „Ästhetische Frontzahnversorgung mit modernem Implantat-Design“ Heinz Mack und Dr. Carl Wirth: „Joint-based Occlusion“ Volker Däuble: „Die patientenfreundliche Teilzahlung als proaktives Verkaufsförderungsinstrument“

Bregenz 2008: Drehbuchbesprechung vor der Dental Show


2008 ■■■ 229 Mitgliederversammlung Da der Präsident Wolfgang Bückling wegen der Bühnenproben zu Dentalschau verhindert war, übernahm stellvertretend der Vizepräsident Alessandro Devigus die Begrüßung der anwesenden Mitglieder und die Leitung der Versammlung. Alessandro stellte das neue und einzigartige Konzept der bevorstehenden Jahrestagung vor. Im Besonderen ging er darauf ein, welche Schwierigkeiten bei der Organisation eines solchen Events aus dem Wege zu räumen waren. Der Schatzmeister Wolf-Diether Gabriel präsentierte seinen Kassenbericht und konnte eine ausgeglichene Einnahmenund Ausgabenrechnung vorstellen. Unser Generalsekretär Ralf M. Gerhart berichtete über den Beschluss des Vorstandes hinsichtlich eines noch zu diskutierende Status der Youngster. Die anschließend geführte Diskussion mache deutlich, dass die einzelnen Standpunkte durchaus kontroverse Meinungen zu diesem Thema widerspiegelten. Das Thema wurde abschließend vertagt und dem Vorstand nochmals zur Entscheidung angetragen. Raphael Borchard, unser Fortbildungsreferent, erstattete Bericht über die seit der Frühjahrstagung durchgeführten Kurse und Seminare. Andreas Röhrle, der das Referat Sponsoring und Ausstelleraquise betreut, berichtete, dass die NEUE GRUPPE erstmalig einen sogenannten Aussteller Award für besonders treue und unserer Vereinigung verbundenen Aussteller vergeben wird. Als erster Preisträger soll in diesem Jahr das Unternehmen Ralph Reiner Riss-Dental gewürdigt werden. Begrüßungsabend im „Gösser“ Der Eröffnungsabend fand im Brauhaus Gösser statt. Die Dixielandband “Dixies Treibhausventil“ sorgte unter Mithilfe des guten steirirschen Biers und der guten Stimmung bei den Gästen für einen zünftigen Abend. Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 12. September 2008 Nach Wolfram Bückings Ankündigung sollte uns eine Fachtagung der besonderen Art erwarten. Alles sollte ablaufen wie eine „Wetten, dass…?“ Show. Dr. Harry Lundeen, Earton, USA und Dr. Carl Wirth, Wesley Chapel, USA: „Die ­Biomechanik des Kauens“ Carl Wirth berichtete als Zeitzeuge über 40 Jahre Gnathologie. Eine Standortbestimmung für alte Hasen und eine Neuorientierung für die jungen Kollegen in Sachen Funktion. Heinz Mack, München: „Evolution in der Axiographie“ In einer umfassenden Zusammenfassung wurden vom Referenten Heinz Mack die Fragen beantwortet: woher kommt die Axiographie und wo steht sie heute?

Ästhetik braucht Funktion – eine perfekte Show

Heinz Mack


230 ■■■ 2008 Dr. Friedrich Henk, Wien: „Die gnathologische Analyse – 3D Darstellung der ­Kauvorgänge“ Friedrich Henk zeigte uns die gnathologische Analyse der Zukunft anhand bisher noch nie gezeigter 3D-Animationen von biomechanischen Aufzeichnungen lebender Patienten. Prof. Dr. Stephan Kopp, Frankfurt: „Ästhetik und Funktion des menschlichem Körpers. CMD – Diagnostik und Therapie mit Online-Einblendungen und Live-Patientendemonstration“

Friedrich Henk, Ed Fischer, Wolfram Bücking, die Moderatorin, Heinz Mack, Carl Wirth

Bei der interdisziplinären Umsetzung unserer Therapien sind wir auf die Zusammenarbeit mit Osteopathen, Physiotherapeuten und Vertreten weiterer Fachbereiche angewiesen. Prof. Kopp und sein Team demonstrierten folgende Schritte: Anamnese, manuelle Funktionsanalyse, Rücken-Scan, Axiographie mit zentrischem Registrat und Modellmontage, Therapieplanung, Konstruktion und Eingliederung eines Aufbißbehelfes mit Kontrolle am Folgetag. Prof. Dr. Stephan Kopp und Prof. Dr. Dr. Robert Sader, Frankfurt: „Ästhetik und Funktion des Gesichtes“, Kieferorthopädie, orthognatische Kieferchirurgie und ästhetische Gesichtsveränderungen mit Filmeinblendungen. Wie viel Funktion braucht die kieferorthopädische Kieferchirurgie? Dieser Frage gingen das Referententeam Kopp und Sader nach. Beide berichteten über ihre langjährige Erfahrung mit Patientenansprüchen hinsichtlich Ästhetik und Funktion und über die Möglichkeiten der Therapie von Kieferfehlstellungen. Anhand eines Patientenfalls wurde das Konzept einer funktionsorientierten, interdisziplinären orthognaten Chirurgie vorgestellt. Prof. Dr. Alexander Gutowski, Schwäbisch-Gmünd: „Mein zentrisches Registrat – Video-Demonstration am Patienten“ Auf seine unnachahmlichen Art demonstrierte eines der ältesten und noch tätigen Mitglieder der NEUEN GRUPPE in einer Videopräsentation die Bestimmung der zentralen Position des Unterkiefers. Dr. Wolf-Dieter Seeher, München: „Selektives Einschleifen und funktionelle Prophylaxe“ Wolf Dietrich Seeher beantwortete die Fragen: Einschleifen oder Aufbauen? Welche Indikation hat die Einschleiftherapie? Festabend im Casino Bregenz Nach dem legeren Cocktailempfang im Spielcasino Bregenz lud die NEUE GRUPPE zum Festabend. Unter der musikalischen Begleitung der „No Sisters“ wurde den Gästen ein delikates Menü kredenzt. Wir haben lange zusammengesessen und den Abend so, wie wir ihn begonnen haben, locker an der Bar ausklingen lassen.


2008 ■■■ 231 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 13. September 2008 Dr. Claude Rufenacht, Genf, Schweiz, Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München „Ästhetik der Zähne – Wieviel Funktion brauchen Ästheten?“ In seinem kurzen Referat berichtet ein Pionier der ästhetischen Zahnheilkunde aus seinem Erfahrungsschatz. Prof. Dr. Edelhoff erläutert in einem fundierten Statement die Bedeutung der Funktion im Wechselspiel zur Ästhetik. ZTM Jürg Stuck, Köln: „Aufstellung einer Totalprothese mit Sprechproben“ Zahntechnikermeister Jürg Stuck stellte die Gesetzmäßigkeiten der Phonetik in der Zahnmedizin dar. An einer Patientin wurde live die systematische Aufstellung einer Totalprothese demonstriert. Prof. Dr. Dietmar Kubein-Meesenburg, Göttingen / ZTM Ralf Bahle, Leutkirch / Dr. Ulrich Gaa, Schorndorf / Dr. Josef Diemer, Meckenbeuren: „Ästhetik und Funktion der Frontzähne“ In eindrucksvoller Teamarbeit wurde nach Analyse der individuellen Contour Curve – in den 80er Jahren von Prof. Kubein-Meesenburg und seinem Team in Göttingen entwickelt – einer Patientin in einer Live Demonstration ein zentrische Schiene mit anteriorer Führung eingegliedert. Josef Diemer stellte einen rekonstruierten Patienten vor. ZTM Schunke, Fürth: „Ästhetik und Funktion der Seitenzähne – das biomechanische Aufwachskonzept nach Polz“ Stefan Schunke zeigte in einer hervorragend animierten Power-Point-Präsentation die Umsetzung des biomechanischen Aufwachskonzeptes von Heinz Polz. Wolfgang Boer, Euskirchen, demonstrierte anschließend live am Patienten den Aufbau eines Molaren mit Komposit. Dr. Dr. Dieter Edinger, Hamburg: „FGP Stereographie in der Kaufläche“ Mit Hilfe der „Functionally Generated Path Technique“ zeigt uns Dieter Edinger in einer Präsentation am Patienten, welchen Raumbedarf die Höcker der jeweiligen Antagonisten bei den Grenzbewegungen des Unterkiefers benötigen. Dr. Dr. Dieter Edinger, Hamburg und Prof. Albert Mehl, Zürich: „FGP Simulation“ Die Referenten Edinger und Mehl führten eine funktionelle Remontage und die FGP Umsetzung am CEREC-Bildschirm aus. Dr. Alessandro Devigus, Bülach, Schweiz: „Herstellung und Einprobe einer ästhetischen Rekonstruktion der Seitenzähne“ Alessandro Devigus gab seinen Bericht zum Stand des CEREC-Systems und gliederte bei einer Patientin eine vom Team biomechanisch konstruierte Seitenzahn-Restauration ein. Dentale Live Show mit Dr. Dr. Dieter Edinger und Dr. Alessandro Devigus Tagungsausklang im Eichenberg über dem Bodensee


232 ■■■ 2008 Pullach 31.10.2008 Münster 12.–13.12.2008

Praxistag: Dr. Stefan Sonner, Pullach

Dipl. DH Irene Thiesen und Dipl. DH Dorothee Neuhof: „Die systematische Betreuung der Patienten in der Prophylaxe orientierten Praxis“ Der Kurs in der Akademie für Fortbildung der ZÄKWL vermittelte unseren DHs und ZMFs das nötige theoretische Hintergrundwissen, Patienten fachgerecht und befund­ orientiert zu behandeln.

Bremen 14.12.2008

Nachruf Prof. Dr. Dr. Ernst- Helmut Pruin Unser Freund Ernst Helmut Pruin lebt nicht mehr. Er ist am 14.12.2008 im 96. Lebensjahr friedlich eingeschlafen. Ernst-Helmut Pruin gilt zu Recht als Pionier und Wegbereiter der zahnärztlichen Implantologie. Er forschte selbst und entwickelte eigene Implantatkonzepte und verfasste das erste deutschsprachige Implantologie-Lehrbuch. 1971 wurde er auf Vorschlag unserer verstobenen Freunde Günter Wunderling und Charlie Przetak Mitglied der NEUEN GRUPPE. Ernst-Helmut Pruin war ein außerordentlich bemerkenswerter Mensch. In seiner zurückhaltenden, verlässlichen Art, in seiner Unnachgiebigkeit ist er ein Vorbild, ein Hanseat im besten Sinne. Nachruf von Jürgen Koop, NEUE GRUPPE-News, Heft 33, Frühjahr 2009

Düsseldorf 25.12.2008

† Prof. Dr. Dr. Ernst-Helmut Pruin

Nachruf Dr. Joachim Schulz-Bongert Mit Joachim Schulz-Bongert ist nicht nur ein Gründungsmitglied der NEUEN GRUPPE gegangen, nein, Joachim Schulz-Bongert gehört zu den Pionieren der modernen Fortbildung, wie wir sie heute verstehen. Er hat die Philosophie und die Ideen der NEUEN GRUPPE als Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Nordrhein in die Tat umgesetzt, lud hochrangige Referenten aus der Schweiz und Übersee ein und organisierte – oftmals gegen standespolitische Widerstände – Seminare und Arbeitskurse, wie sie in der klassischen Fortbildung der sechziger und siebziger Jahre eher unbekannt waren. Er war Gründer der Studiengruppe für restaurative Zahnheilkunde und initiierte die Privat Zahnärztliche Vereinigung Deutschland PZVD. Krönender Abschluss war der Bau des Karl-Häupl-Institutes der Zahnärztekammer Nordrhein, einer Einrichtung, die wegweisend für viele nachfolgende Institutionen dieser Art war. Er hat ganz im Sinne der NEUEN GRUPPE „viel bewegt“.

† Dr. Joachim Schulz-Bongert

Nachruf: J. Peter Engelhardt, NEURE GRUPPE News, Heft 33, Seite 28


2009 ■■■ 233

Das Jahr 2009 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Das Wort des Jahres ist: Abwrackprämie • Dem Piloten des US Airways Fluges 1549 gelingt eine spektakuläre Notwasserung auf dem New Yorker Hudson River • Beim Ausbau der Kölner U- Bahn stürzt das historische Stadtarchiv ein • In Dubai wird der mit 828 Metern höchste Wolkenkratzer der Welt, der Burdsch Chalifa, fertiggestellt • Der King of Pop Michael Jackson stirbt unerwartet • Dem Dresdner Elbtal wird wegen des umstrittenen Baues der Waldschlößchen Brücke der Titel als ­Weltkulturerbe aberkannt • Die Schweinepest wird zur Pandemie erklärt • Das traditionelle Versandhaus Quelle gibt sein „aus“ bekannt.

Die NEUE GRUPPE 2009

Der Vorstand Präsident

Dr. Wolfram Bücking, Wangen

Vizepräsident

Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz

Schatzmeister

Dr. Wolf-Diether Gabriel

Generalsekretär Dr. Ralf M. Gerhart, Aschaffenburg Beirat

Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Udo Engel, Oldenburg Dr. Andreas Röhrle, Schwäbisch-Gmünd Dr. Wolfram Bücking

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Braunschweig 07.01.2009

Nachruf Dr. Werner Fischer Die NEUE GRUPPE trauert um Werner (Ed) Fischer. Unser Freund Jan Halben stellt zutreffend fest: „Von den Alten der NEUEN GRUPPE schienst du mir immer der Jüngste gewesen zu sein.“ Ed Fischer war immer ein sehr verlässlicher Freund, unkonventionell in seiner Art, aber stets gradlinig, ehrlich und hilfsbereit. Es war manches mal nicht einfach mit ihm, da er sehr beharrlich in seiner Meinung sein konnte. Trotzdem hatte er immer ein offenes Ohr für sein Gegenüber und respektierte andere Ansichten. Selten erlebt man einen Menschen, der er selbst ist, ganz eigen und unverwechselbar. Er war sensibel, fantasievoll und oft unbequem. Sich zu verstellen, war ihm fremd. In seinen Vorträgen und Seminaren verstand er es, seine Zuhörer mitzureißen und sie für eine moderne, qualitätsorientierte Zahnheilkunde zu begeistern.

† Dr. Werner (Ed) Fischer

Nachruf: Peter Engelhardt, Jan Halben, Lavin Flores de Jacoby und viele andere, NEUE GRUPPE-News, Heft 33, Seite 29–30


234 ■■■ 2009 Köln 26.01.2009

Nachruf Dr. Günther Lomberg Am 26. Januar 2009 starb Günther Lomberg im Alter von 88 Jahren. Von Anfang an war er Mitglied der NEUEN GRUPPE. Er war ein ruhiger, zurückhaltender aber dennoch ein fröhlicher, einsatzfreudiger, hilfsbereiter Mensch. Er war belesen und gebildet, neigte zur Perfektion bei allem, was er tat. Schon 1967 übernahm er in der NEUEN GRUPPE das arbeitsreiche Amt des Schatzmeisters, das er mit großem Einsatz bis 1974 innehatte. Für die Jahre 1982 und 1983 wurde er zum 9. Präsidenten der NEUEN GRUPPE gewählt. Durch ihn wurden die Praxistage initiiert. Wir haben mit Günther Lomberg einen sehr guten und lieben Freund verloren und ein Mitglied, das sich immer voll und ganz für die Ziele der NEUEN GRUPPE eingesetzt hat.

† Dr. Günther Lomberg

Nachruf: Knud Schmid-Diemel, NEUE GRUPPE-News, Heft 33, Seite 26

Lembach 27.–28.03.2009

Dr. Wolfgang Bengel: „Arbeiten in der digitalen Fotografie, praktische Übungen, Tipps und Tricks im Umgang mit Kamera und PC“ Der erstmals nicht allein von Pit Beyer, sondern unter Federführung von Jürgen Menn mit tatkräftiger Unterstützung durch Pit organisierte Kurs fand an gewohnter Stelle in Lembach statt. So trafen wir uns Vorabend zum gemütlichen Einstand und Kennenlernen in der Weinstub des Cheval Blanc, nächtigten und frühstückten gemeinsam bei Madame Zimmermann im „Hotel au Heimbach“ und beendeten den Kurs mit einem kulinarischen Hochgenuss im Cheval Blanc. Die unverständlicherweise niedrige Teilnehmerzahl sollte sich im Nachhinein eher als vorteilhaft erweisen. Wolfgang konnte sich nun natürlich viel intensiver mit den Problemen der einzelnen Kursteilnehmer auseinandersetzen und Hilfestellungen geben. Die Theorie umfasste die Bereiche Kamera Set-up, Tipps und Tricks für die Objekt­ fotografie, Bildaufteilung, Blitz und Hilfsmittel und schlussendlich die Bildbearbeitung. Aufgelockert wurde die Theorie durch praktische Übungen und einen Fotowettbewerb. Hier blieb Bärbel Garske die unschlagbare Siegerin. Der Dank galt dem Referenten, der es verstand, durch seine Kompetenz und seine souveräne Art, auch die fotografische Laien zu begeistern und natürlich auch Jürgen Menn, der den Mut hatte, das schwere Erbe von Pit anzutreten und das nun gut und erfolgreich macht. Bericht: Norbert Mack, NEUE GRUPPE-News Heft 33, Seite 14–16

Münster 24.–25.04.2009

Dr. Roland Jung und Dr. Irena Sailer: „Von der Zahnextraktion bis zur Kroneninsertion – Erfolgsstrategien in der Implantologie als Team Approach“ Das Wetter in Münster zeigte sich von seiner besten Seite. Nur die Aussicht auf zwei der zur Zeit gefragtesten Referenten aus der Schweiz lockte uns in die Praxis von Raphael Borchard. Wir wollten einfach mehr über die implantologischen und implantatprothetischen Konzepte der beiden Zürcher Referenten erfahren. Am Freitag startete Ronny Jung zunächst mit seiner Präsentation zum Thema Alveolenmanagement, Timing in der Implantologie und implantologische Konzepte. Anhand von vielen klinischen Beispielen wurden die Risikofaktoren für Ästhetik und ästhetische Komplikationen identifiziert und erörtert. Nach dem intensiven Fortbildungsfreitag fand sich der überwiegende Teil der Teilnehmer im wunderschönen Schlosshotel Wilkinghege zum Abendessen ein.

Dr. Ronny Jung und Malte Schultz


2009 ■■■ 235

Dr. Irena Sailer und Ernst Vöpel

Klaus Karge, Gerd Körner und Gerhard Müther

Am Samstag übernahm Irena Sailer die Aufgabe, die restaurativen Aspekte bei Implantatversorgungen näher zu beleuchten. Insbesondere die Restauration aus Zirkoniumoxyd und anderen vollkeramischen Versorgungen wurden eingehend dargestellt und hinsichtlich Ihrer biomechanischen Eigenschaften und Nachhaltigkeit untersucht. Insbesondere ihr Überblick über den aktuellen Stand der adhäsiven Befestigung von vollkeramischen Versorgungen hatte einen engen Praxisbezug. Nach zwei interessanten und intensiven Fortbildungstagen, an denen Raphael Borchard und sein Praxisteam durch perfekte Organisation und tolles Catering dafür gesorgt hatten, dass Referenten und Teilnehmer sich gleichermaßen wohl fühlten, verabschiedeten wir uns von den beiden sympathischen Referenten mit Aussicht auf eine Fortsetzung in Zürich. Bericht: Arndt Happe, NEUE GRUPPE-News, Heft 34, Seite 24–24.

Gute Stimmung beim Kurs mit Irena Sailer und Ronald Jung. Gruppenfoto aller Kurs­ teilnehmer vor Schloß Wilkinghege

Frühjahrstagung GarmischPartenkirchen 21.–23.05.2009

Die Frühjahrestagung der NEUEN GRUPPE fand vom 21. bis zum 23. Mai 2009 in Garmisch-Partenkirchen statt. Die zahlreich erschienen Mitglieder und Freunde der NEUEN GRUPPE konnten sich im Riessersee Hotel begrüßen und sich wieder in die Arme nehmen. Zu Beginn der ordentlichen Mitgliederversammlung erinnerte Wolfram Bücking an die vier jüngst verstorbenen Mitglieder und Freunde Ernst-Helmut Pruin, Joachim Schulz-Bongert, Werner Fischer und Günther Lomberg. Der Präsident warf einen kurzen Rückblick auf die Jahrestagung 2008 in Bregenz und konstatierte, er habe seitens der Teilnehmer und der Aussteller nur positive Rückmeldungen erhalten. Im Ergebnis sei alles zufriedenstellend.


236 ■■■ 2009 Auch wenn die Tagung finanziell mit einem Minus abgeschlossen wurde, erhoffte er sich durch die seitens des Quintessenz Verlages abgetretenen Verkaufsrechte des Tagungszusammenschnittes auf DVD eine „schwarze“ Null. Nachdem der Schatzmeister Wolf-Diether Gabriel einen Überblick über den finanziellen Status der NEUEN GRUPPE gegeben hatte, berichtete der Generalsekretär Ralf M. Gerhart über den aktuellen Mitgliederbestand. Als neuen Kandidaten stellte der Sekretär Dr. Christian von Schilcher vor. Die Vorstellung der Kandidatin Dr. Bärbel Garske übernahm der Sekretär, da die beiden Bürgen nicht anwesend waren. Die Kandidatin wird sich im Rahmen der diesjährigen Frühjahrstagung mit einem Vortrag der NEUEN GRUPPE vorstellen. Wegen Abwesenheit des Fortbildungsreferenten stellte Ralf M. Gerhart ebenfalls das Fortbildungsprogramm für das laufende Jahr vor. Udo Engel berichtete über seine Aktivitäten hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit und Andreas Röhrle über sein Referat „Aussteller und Sponsoring“. Die beiden vorgeschlagenen Kandidaten Dr. Angela Fischer und Dr. Stefan Sonner wurden vor der Abstimmung zur Aufnahme von ihren Bürgen noch einmal kurz vorgestellt. In der sich anschließenden, geheimen Abstimmung konnten die beiden Kandidaten die satzungsgemäße notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erreichen. Stefan Sonner aus Pullach wurde als aktives Mitglied aufgenommen, Angela Fischer aus Braunschweig erhielt den inaktiven Status.

Dr. Angela Fischer

Dr. Stefan Sonner

Zeitgleich zur Mitgliederversammlung hatte Alessandro Devigus interessante Vorträge für unsere Youngster vorbereiten lassen: Dr. Jochen Tunkel erklärte die „Dreidimensionale Hartgewebsaugmentation“, Dr. Dominik Emmerich die „Hartgewebs­ augmenation mit Knochenersatzmaterialien“, Dr. Walter Denner referierte zum Thema. „Ästhetik mit Komposit“ und schlussendlich Dr. Martin Zilly über die „Integration des Luft-Pulver-Wasserstrahlgerätes in der systematischen PA Therapie“.

Dr. Jochen Tunkel, Dr. Dominik Emmerich, Dr. Walter Denner, Dr. Martin Zilly

Am Begrüßungsabend führte uns ein wunderschöner Spaziergang am Ufer des Riessersees entlang zum Wirtshaus an der Au. Nach dem zünftigen Bieranstich durch den Präsidenten Wolfram Bücking und einer deftigen bayerischen Brotzeit mit Kaminwurz, Obatzter, Münchner Knödel, Schweinebraten und süffigem Paulaner brachte uns echte Stubenmusik in Schwung. Am Freitag früh ging es dann mit Bussen über die bayrische-österreichische Grenze nach Innsbruck. Unser langjähriges und liebenswertes Mitglied Ingrid Grunert erwartete uns, um der NEUEN GRUPPE die neue Zahnklinik vorzustellen. Wir wurden durch die verschiedenen Abteilungen geführt und mit Kurzreferaten über die Studien- und Ausbildungskonzepte an der hiesigen Universitätsklinik informiert.


2009 ■■■ 237

Unsere Gastgeberin: Prof. Dr. Ingrid Grunert

Ein gut gefüllter Hörsaal – der Traum eines jeden Hochschullehrers

Hier gibt es kostenlos Stadtpläne

Im Hotel Europa konnten anschließend alle Exkursionsteilnehmer das Mittagessen einnehmen. Wer wollte, konnte dann am frühen Nachmittag in kleinen Gruppen unter fachkundiger Führung an einer Stadtbesichtigung teilnehmen. Höhepunkt und Abschluss unseres Ausfluges nach Innsbruck war zweifelsohne der Besuch der Hofkirche. Am Abend wurden die neuen Mitglieder Angela Fischer und Stefan Sonner im gewohnt festlichen Rahmen in der Kreis der Freunde der NEUEN GRUPPE aufgenommen.

Sabine von der Ohe, Mia Bücking, Andreas Präsident Wolfram Bücking mit den neuen Mitgliedern Angela Fischer und Stefan Sonner und Katrin Röhrle

Stefan Schnitzler, Josef Diemer, Arndt Happe, Stephan Beuer

Christiane Halben mit Jürgen und Marga Koob

Gesina und Peter Fuchs mit Gudrun und Manfred Pohle

Christoph und Sonja Bube


238 ■■■ 2009

Das hatte unser Präsident gut vorbereitet: Zugspitze mit gutem Wetter und hervorragender Fernsicht

Susanne Müther und Rose Marie Lohmiller auf der Olympiaschanze

Am Samstag Fortsetzung der wissenschaftlichen Vorträge mit: Gerhard Iglhaut zum Thema:„Knochenaufbau mit neuen Membransystemen“, Dr. Arndt Happe: „Ästhetische Rekonstruktion im Frontbereich“ und Dr. Bärbel Garske: „Mein Patientenfall“. Nicht nur die Qualität von zahnärztlicher und zahntechnischer Arbeit bestimmt den Behandlungserfolg. Umfassend und eindrucksvoll beschrieb Bärbel Garske die „weichen Faktoren“, die den Erfolg der zahnärztlichen Dienstleistung wesentlich beeinflussen. Nicht ohne Grund hatte Wolfram Bücking im Rahmen seiner Einladung zur Frühjahrstagung festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung angemahnt. Mittags hieß es nun: „Nauf auf d’Zugspitze’n“. Mit der Zugspitzbahn wurden die Teilnehmer der Frühjahrstagung auf den Gipfel befördert. Wir hatten die seltene Gelegenheit, auf dem höchsten Berg Deutschlands unter fachkundiger Führung die Wetterstation zu besichtigen. Das gute Wetter ermöglichte uns einen phantastischen Ausblick ins Wettersteingebirge und ins Alpenvorland. Mit der Seilbahn über Sonnalpin ging es dann wieder mit der Zahnradbahn zurück zum Eibsee. Ein weiterer, sich an den Besuch der Zugspitze anschließender Höhepunkt war der Besuch der Olympia-Schanze in Garmisch-Partenkirchen. Der den einen oder andern schwindelig machende Blick von oben war schon sehr beeindruckend. Im Wirtshaus am Mohrenplatz machten wir den letzten Einkehrschwung und ließen dann die Tagung im Freundeskreis bei guter Stimmung ausklingen. Manch einer wäre gern noch geblieben.

Schneverdingen 11.09.2009 18.–19.09.2009

Praxistag: Dr. Bärbel Garske, Schneverdingen

NEUE GRUPPE bei Dr. Eduardo Anitua, Vitoria, Spanien „Besuchen Sie mit uns Dr. Eduardo Anitua und sein Team in seinem neuen Institut, einer der modernsten Kliniken der Welt. Eduardo Anitua ist einer der erfahresten Implantologen weltweit. Mehr als 2000 inserierter Implantate pro Jahr und seine Pionier- und Forschungsarbeit mit PRGF lassen selbst erfahrene Praktiker dazu lernen“. Mit diesem Angebot versuchte Reinhold Rathmer die Freunde aus der NEUEN GRUPPE zu motivieren, mit ihm nach Vitoria zu reisen.


2009 ■■■ 239 43. Jahrestagung München 08.–10.10.2009

VOM MISSERFOLG ZUM ERFOLG Die diesjährige Jahrestagung der NEUEN GRUPPE fand als Gemeinschaftstagung mit dem zahnärztlichen Arbeitskreis Kempten statt. Damit knüpfen beide Gruppen an die gemeinsame, erinnerungswürdige Tagung im Jahre 1989 in Neuss an. Tagungshotel war das Holiday Inn Hotel Munich City Center. Mitgliederversammlung Der Präsident hieß die anwesenden Mitglieder herzlich willkommen. Mit großer Bestürzung reagierte die Versammlung auf die Nachricht vom Ableben unseres außerordentlichen Mitgliedes Prof. Dr. Dr. Hubertus Spiekermann (Aachen). Die Mitglieder gedachten des Verstorbenen in einer Schweigeminute. Die Präsidentschaft von Wolfram Bücking ging mit der diesjährigen Jahrestagung zu Ende. Es waren zwei Jahre mit Höhen und Tiefen, doch vor allem mit dem erfüllenden Gefühl, diese seine NEUE GRUPPE intensiver kennen und schätzen gelernt zu haben. Er bedankte sich beim scheidenden Redakteur der NEUE GRUPPE-News, Udo Engel und bei seinem langjährigen Generalsekretär Ralf M. Gerhart. Nach den unspektakulären Berichten des Schatzmeisters Wolf-Diether Gabriel und des Generalssekretärs Ralf M. Gerhart wurden die neuen Kandidaten vorgestellt: Dr. Pascal Marquardt, Köln. Bürgen: Alessandro Devigus und Uli Konter Dr. Jesko Schuppan, Köln. Bürgen: Alessandro Devigus und Andreas Röhrle Dr. Dominik Emmerich, Ravensburg. Bürgen: Alessandro Devigus und Josef Diemer Raphael Borchard bedauerte als Mitglied des Kuratoriums „Wissenschaftsfonds NEUE GRUPPE“ die fehlende Resonanz seitens der Hochschulen. Unser Vizepräsident Alessandro Devigus wechselte automatisch in das Amt des Präsidenten der NEUEN GRUPPE. Jan Halben wurde in das Amt des neuen Vizepräsidenten gewählt. Das Amt der Generalssekretärin übernahm Brigitte Simon und als weitere Vorstände wurden Wolf-Diether Gabriel als Schatzmeister, Raphael Borchard als Referent für Fortbildung und Andreas Röhrle für das Referat Sponsoring wieder gewählt. Als dritter Beisitzer wurde Ernst Vöpel vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Begrüßungsabend im Wirtshaus in der Au Der zünftige Begrüßungsabend im Wirtshaus in der Au brachte alle, begleitet durch „Musik von Tisch zu Tisch“, auf gewohnt sympathische Weise zusammen.

Musik von Tisch zu Tisch

Auer Brotzeitbrett’l mit Original Münchner Knödel und Paulaner. Daran denkst Du ewig!


240 ■■■ 2009

Knut Schuppan, Jesko Schuppan, Andreas Röhrle

Dagmar und Volker Tröltzsch

Michl Stimmelmayr, Torben Hennies , Arndt Happe

Peter Fuchs, Gesina Fuchs und Arne Hertzog

Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 9. Oktober 2009 Dr. Markus Lenhard, Frauenfeld (CH): „Verlust einer Klasse IV und einer Klasse V Restauration“ Als erster Referent präsentierte Dr. Markus Linhart zwei Kasuistiken hinsichtlich rezidivierender Misserfolge. Bei der immer wieder auftretenden Inzisalfraktur eines lateralen Schneidezahnes sah sein erfolgreicher Lösungsansatz den Wiederaufbau der bislang fehlende Eckzahnführung mit Komposit vor. Bei einer erhöhten Verlustrate von Zahnhalsfüllungen, insbesondere bei Patienten mit Bruxismus, empfahl er den Einsatz von Füllungswerkstoffen mit niedrigem E-Modul. Horst Dietrich, Winnenden: „Einzelzahnversorgungen in der Oberkieferfront bei kompromittierten Ausgangssituationen“ In seiner Fallbeschreibung verwies der Referent zur Realisation eines vernünftigen „ferrule effects“ auf die Notwendigkeit der kieferorthopädischen Extrusion mittels „forced eruption“. Dr. Ulf Krueger-Janson, Frankfurt /Main: „Komposit in Funktion“ wies auf ein optimales, vor allem funktionales Zusammenwirken der Front und Seitenzähne hin. Die Rekonstruktion der natürlichen vertikalen Höhe sowie die okklusalen Muster der Zähne ermöglichen eine störungsfreie Funktion des stomatognathen Systems. Nur wenn die Anforderungen an die die Okklusion und Artikulation bestimmenden, natürlichen Parameter erfüllt werden, kann die verloren gegangene Zahnhartsubstanz mittels Komposit wieder aufgebaut werden. Eine nach diesem Konzept angefertigte Kompositrestauration wird über einen langen Zeitraum stabil bleiben. Dr. Clemens Bargholz, Hamburg und Dr. Wolf Richter, München, berichteten in ihren Vorträgen anhand von Fallbeispielen, welche immensen Möglichkeiten heute Spezialisten für Endodontie haben, endodontische Misserfolge in Erfolge zu verwandeln, indem sie die alt bekannten biologischen Prinzipien durch konsequenten Einsatz der heutigen technischen Hilfsmitteln umsetzen.

Dr. Clemens Bargholz, Hamburg


2009 ■■■ 241

Dr. Mark Piper, St. Petersburg, FL, und Wolfram Bücking

Prof. Dr. Stefan Kopp , Dr. Dr. Reinhard Fritsch und der Moderator der KFO Runde Dr. Albert Breunig

Nach der Mittagspause referierte Dr. Mark Piper, St. Petersburg, Florida (USA) zum komplexen Thema: „TMJ: Failure to Sucess“. Dr. Mark Piper präsentierte eine Vielzahl von Patienten mit Misserfolgen sowohl nach chirurgischen Interventionen, als auch nach konservativen oder medikamentös unterstützten Therapiemaßnahmen. Er präsentierte Studien seiner „Piper Klink“ und demonstrierte sein bewährtes und erfolgreiches „Treatment Management“. Zum Schluss des Tages befassten sich die Kieferothopäden Dr. Dr. Reinhard Fritsch, Kaufbeuren, und Prof. Dr. Stefan Kopp, Frankfurt, mit Misserfolgen und deren Vermeidung. Es ist seit langer Zeit bekannt, dass Patienten mit kieferorthopädischen Befunden - im Vergleich zur Kontrollgruppe - eher über Schmerz und Dysfunktion im kraniomandibulären System klagen. Beide Referenten versuchten selbstkritisch ihr eigenes Tun zu hinterfragen. In den letzten Jahren wurden brauchbare funktionelle Parameter, insbesondere bezüglich der ganzheitlichen Betrachtungsweise des Patienten, entwickelt, die konstruktive Bestandteile derzeitiger und zukünftiger Therapiemaßnahmen sein sollten. Sie könnten dazu beitragen, Misserfolge zu vermeiden. Festabend im Holiday Inn Den Festabend im Hotel Holiday Inn dominierte die Boogie Band „Vitello Tonnato and the Roaring Zucchinis“. Es durfte eifrig getanzt werden und es wurde eifrig getanzt. Wolfram Bücking musste seine in Bregenz verlorene Saalwette einlösen: Er musste eine Damenrede halten und das machte er sehr souverän. Mit langanhaltendem Applaus wurde der alte Vorstand der NEUEN GRUPPE verabschiedet.

Vitello Tonnato and the Roaring Zucchinis

Vor oder nach der Damenrede?


242 ■■■ 2009

Verabschiedung des alten Vorstandes: Wolfram Bücking, Andreas Röhrle, Ralf M. Gerhart, Udo Engel, Alessandro Devigus und Raphael Borchard

Übergabe der Verantwortung und der Glocke an den neuen Präsidenten Alessandro Devigus

Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 10. Oktober 2009 Das Programm am Samstag startete Prof. Dr. Markus Hürzeler, München, mit dem Thema: „Misserfolge bei Implantaten – wo liegt das Problem?“ In der Implantologie lassen sich seiner Meinung nach Misserfolge in drei Hauptkategorien einteilen: der biologische Misserfolg (z.B. Einheilungsstörung, Verlust der Osseointegration), chirurgische Misserfolge (z.B. falsche Implantatposition) und der prothetische Misserfolg (z.B. Implantatfraktur). Der Referent präsentierte eindrucksvoll evidenzbasierte Kriterien, um Misserfolge zu vermeiden. Dr. Peter Huemer, Wolfurt (A): „Back to the road!“ Sein Thema: Unfallbedingter Frontzahnverlust und der Wunsch nach festsitzender Versorgung bei schmalen Kieferverhältnissen. Dr. Raphalel Borchard, Münster: „Eine schöne Frau kann nichts entstellen?“. Parodontologischer Lösungsansatz eines implantologischen Desasters Im präsentierten Fall wurde eine 24-jährige Patientin vorgestellt, bei der nach einem Unfall im Alter von 16 Jahren alio loco die Zähne 12 und 11, sowie der nicht angelegte Zahn 22 durch Implantate ersetzt wurden. Die in Regio 11,12 resultierende prothetische Behandlung war optisch verheerend, da zu viele Implantate zu eng und zu weit apikal positioniert waren. Es wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert und in Bezug auf Aufwand und Risiken abgewogen. Die vom Referenten durchgeführte Therapie und das Ergebnis verdeutlichen den sinnvollen Einsatz parodontologischer Maßnahmen, wie Bindegewebstransplantate und chirurgischer Kronenverlängerung zur Wiederherstellung einer ansprechenden Ästhetik. Dr. Gerd Körner, Bielefeld Sein vorgestellter Patientenfall verdeutlichte die massive Destruktion alveolärer Strukturen durch falsche PAR-Therapie und deren Korrektur durch ein modernes Spektrum plastischer Parodontalchirurgie. Diese Verfahren zur Optimierung der beteiligten natürlichen Zähne und der Schaffung einer Perio-Integration beim „Paro Analog“ Implantat müssen synoptisch in einem perioprothetischen Behandlungsansatz gesehen werden. Im vorgestellten Patientenfall wurde der ausgeprägte vertikale Defekt des Alveolarkammes durch eine Distraktion korrigiert. Drei Monate nach Beginn der Distraktion erfolgte die Entfernung der aktiven Elemente und die gleichzeitige Implantatinsertion. Der wesentlicher Bestandteil der Therapie bestand in der plastisch parodontalchirurgischen Optimierung der Implantatsituation und in der Weichgewebsbearbeitung der gesamten defizitären Region. Gerd Körner demonstrierte die Kombination einer speziellen Freilegungstechnik mit gleichzeitiger Rezessionsdeckung der benachbarten Zähne.


2009 ■■■ 243 Den Fachbereich Parodontologie schlossen die Referenten Dr. Gernot Wimmer aus Graz und Dr. Otto Zuhr, München, mit kritischen Ausführungen hinsichtlich der Gefahrenquellen bei parodontaltherapeutischen Behandlungsmassnahmen ab. Insbesondere können Misserfolge entstehen, wenn Erwartungen an das Behandlungsresultat aufgebaut werden, die realistisch nicht zu erfüllen sind oder wenn das Überschreiten von Grenzen spezifischer Behandlungsmethoden ignorieret wird. Prof. Dr. Michael Behr, Regensburg: „Vom Misserfolg zum Erfolg. Ein Plädoyer für Doppelkronensysteme“ Der Referent demonstrierte eindrucksvoll seine Erfahrungen und seine Präferenz für das teleskopierende Behandlungskonzept. Doppelkronenprothesen lassen sich auch unter schwierigen klinischen Verhältnissen über Jahrzehnte in Funktion halten. Dr. Jan Hajto, München: Sein Thema „Vom Misserfolg zum Erfolg in der festsitzenden vollkeramischen Versorgung“ beinhaltete eine Reihe interessanter Fragen. Am Beispiel von Keramikfrakturen zeigte er mögliche Wege zur Vermeidung von Misserfolgen auf. Dr. Urs Brodbeck, Zürich (CH), stellte fest, dass es insbesondere bei stark abradierten Zähnen nur mittels aufwändiger Maßnahmen möglich ist, eine Krone oder Brücke auf den entsprechenden Pfeilern vernünftig zu verankern. Der Referent beschrieb Alternativen. Er schätzt, dass bei korrekter Anwendung der Adhäsivtechnik schon eine Fläche von ca. 4 mm² Schmelz zu einer Retention führt, die derjenigen eines korrekt präparierten Dentinstumpfes mit 4 mm Länge gleichkommt. Eindrucksvoll demonstrierte Dr. Brodbeck, dass auch kleinste Mengen Restschmelz noch erlauben, eine additive Restauration mit akzeptabler Retention einzugliedern. Abschlußabend Abschlussabend im Paulaner auf dem berühmten Nockerberg.

Pesaro/Italien 30.–31.10.2009

Dr. Mauro Fradeani, Pesaro: „The Esthetic Rehabilitation – a comprehensive approach“ Der fachlich hochstehende Kurs fand in Pesaro, an der Adria zwischen Rimini und Ancona gelegen, in der topmodernen Praxis von Mauro Fradeani statt. Mauro Fradeani setzte in seinem Kurs die Schwerpunkte: Ästhetische und funktionelle Analyse, Wax Up und Laborkommunikation, prothetische und parodontale Vorbehandlung und Überführung der provisorische Versorgung in eine endgültige ­Restauration. Größten Wert legt Mauro auf die ästhetische Analyse. In einem vielseitigen Formblatt, ergänzt durch Fotografien, dokumentierte er Patientenwünsche, dentolabiale, phonetische und faziale Analysen. Ein nicht genanntes Vorstandsmitglied unserer NEUEN GRUPPE – Teilnehmer des Kurses – unterzog sich einer ausführlichen ästhetischen Analyse, so wie sie im Vorfeld besprochen worden war. Über das Ergebnis wurde Stillschweigen vereinbart. Bericht: Fritz Maier, NEUE GRUPPE-News, Heft 35, Seite 17

München 29.11.2009

Beim Fotowettbewerb zum Deutschen Zahnärztetag 2009 ist unser Mitglied Oliver Hartmann aus Köln 1. Preisträger des Fotowettbewerbes der DGZMK


244 ■■■ 2010

Das Jahr 2010 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Bei der Love Parade in Duisburg bricht eine Massenpanik aus. Mehr als 20 Menschen kommen ums Leben • Spanien wird in Südafrika Fußball-Weltmeister • Im Golf von Mexiko sinkt die Ölplattform Deepwater Horizon und löst die in der Geschichte der USA schlimmste Umweltkatastrophe aus • Lena Meyer-Landrut gewinnt mit „Satellite“ für Deutschland den Eurovision Song Contest • Ein Bronzeguss von Giacomettis Skulptur „L´Homme qui marche“ wechselt für 74,4 Millionenen Euro den Besitzer und wurde zum bis dahin teuersten Kunstwerk • Der erste Airbus A 380 wird an die Lufthansa ausgeliefert • Christian Wulff löst Horst Köhler als Bundespräsident ab

Die NEUE GRUPPE 2010

Der Vorstand Präsident

Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz

Vizepräsident

Jan Hendrik Halben, Hamburg

Schatzmeister

Dr. Wolf-Diether Gabriel, Trier

Generalsekretär Dr. Brigitte Simon, Stuttgart Beirat

Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Ernst Vöpel, Remscheidt Dr. Andreas Röhrle, Schwäbisch-Gmünd Alessandro Devigus

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Bochum 29.–30.01.2010

Prof. Dr. Bernd Klaiber: „Composite – Möglichkeiten und Grenzen minimal invasiver Verfahren“ Die magische Anziehungskraft zwischen der NEUEN GRUPPE und Prof. Bernd Klaiber zeigte sich bereits bei den Anmeldezahlen. Der Kursus konnte folglich aus Platzgründen nicht wie geplant in der Praxis von Ernst Vögel in Remscheid stattfinden. Also wurde der Tagungsort kurzerhand in die Zeche Holland nach Bochum verlegte. Ein Umstand, der für die Kursteilnehmer durchaus Wissenswertes aus den Zeiten aus Kohle und Stahl bereithielt und den Wandel des Ruhrgebietes konkret erfahrbar machte. Prof. Klaiber ist kein Pionier der Composites, der mit eigenen Materialien den Dentalmarkt revolutionieren möchte. Vielmehr ging es ihm in seinem Kursus um die richtige Anwendung der bereits in ausreichender Zahl und Qualität vorhandenen Compositesysteme. Dabei zeigte sich erneut das Geheimnis des Erfolges von Prof. Klaiber und seines Kurses. Er vermochte mit nur wenigen Hilfsmitteln, immer gleichen, nur leicht variierten Arbeitsschritten und mit zwei oder drei Tricks, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen, die höchsten ästhetischen Ansprüchen genügten.

Prof. Dr. Bernd Klaiber und einer seiner wissbegierigen Kursteilnehmer


2010 ■■■ 245 Beflügelt von der Gewissheit, das Erlernte gleich am kommenden Montag mit in die eigene Patientenbehandlung einfließen zu lassen, konnten sich alle Teilnehmer – begleitet von Schnee und Eis – auf die Heimreise machen. Bericht: Art Timmermeister, NEUE GRUPPE-News, Heft 35, Seite 11/12. Oliver Hartmann und Prof. Dr. Klaiber

Hamburg 19.02.2010

Dr. Alessandro Devigus: „Swiss Quality with Italian Style, Cerec und dentale Fotografie“ Mit Schweizer Pünktlichkeit startete der Kurs am Freitagmittag in der Praxis von Jan Halben in der Isestraße. Alessandro Devigus ließ die Kursteilnehmer seinen bisherigen Weg im Bereich CAD/CAM nachvollziehen und verstand es, die effiziente Anwendung dieser Technik praxisnah zu vermitteln. Um das System wirtschaftlich umzusetzen, bedarf es eines auf Cerec zugeschnittenen Praxiskonzeptes. Gemäß seiner Philosophie „Swiss Quality with Italian Style“ und anhand seiner Praxisstruktur erläuterte Alessandro ausführlich, wie dies realisierbar ist. Die zwei informativen Tage waren durch freundschaftliche Atmosphäre und effizientes Lernen geprägt. Bericht: Ferdinand Tieck, NEUE GRUPPE-News, HEFT 35, Seite 13–16

Nur strahlende Gesichter. Gibt es einen besseren Beweis für die Güte unserer Fortbildung?

Lembach 16.–17.04.2010

Prof. Dr. Goeke, Peter M. Beck, Jürgen Hermann, Heinz Brenner: „Finanzplanung ist die Kunst, mit seinem Geld das Richtige zu tun“ In der „Amtsnachfolge“ von Pit Beyer organisierte Jürgen Menn in Lembach mit großem Engagement eine Fortbildung zum Thema Finanzplanung. Von Zeit zu Zeit ist es einfach gut, fachbezogene Fortbildung durch andere, lebensrelevante Weiterbildungsmaßnahmen zu ergänzen. Das scheint vor allem dann wichtig, wenn diese für den privaten und beruflichen Bereich von Bedeutung sind. Wir alle – zumeist finanzielle Analphabeten – sollten zu mündigen oder zumindest kritischen Anlegern werden. Jürgen Menn hatte zu diesem Zweck fünf sachkundige Referenten gewinnen können. Dabei standen Themen wie Financial Behavior, Finanz- und Lebensplanung, Vermögensverwaltung, und Ruhestands- und Nachfolgeplanung im Vordergrund. Fazit der Tagung in Lembach: eine rundherum gelungene Fortbildung mit vielen neuen Erkenntnissen und heißen Tipps rund ums liebe Geld, aber auch wieder mit einer tollen Stimmung unter den Teilnehmern. Ob der Grund für diese gute Atmosphäre der einzigartigen Landschaft, dem Elsässer Lebensgefühl oder der etwas anderen Thematik dieser Fortbildung zu verdanken ist, vermag ich nicht zu sagen. Wahrscheinlich ist es ein bisschen von alledem. Kursbericht: Norbert Mack NEUE GRUPPE-News, Heft 36, Seite 10–13.


246 ■■■ 2010 Zürich 10.–12.05.2010

Prof. Dr. C.Hämmerle und Team, Zürich: „Schweizer Präzision – Fortgeschrittene Implantatbehandlung“ Eine Gruppe aktiver und engagierter Zahnärzte traf sich bereits am Montag vor der Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE auf dem Zürichberg in der legendären Universitätzahnklinik. Schon der erste Eindruck war ein Zeugnis von Perfektion. Die Architektur der neuen Zahnklinik – ein Glaskubus, der von allen Seiten seine Offenheit zeigt und von allen Seiten Einblicke gewährt – spiegelte diesen Eindruck wieder. Alle Mitarbeiter der Klinik waren über das Maß hinaus bemüht, ihr klar strukturiertes Behandlungskonzept vorzustellen. Genau wie die Architektur des Gebäudes: außen gradlinig, offen, praktisch und zweckmäßig. Die Fortbildung war streng getacktet von Montag 8:30 Uhr bis Mittwoch 17:00 Uhr. Das Team arbeitete perfekt wie ein Schweizer Uhrwerk, in jeder Hinsicht ein gelungenes Vorbild. Fachlich gesehen vermittelte uns der Kurs einen Rundumschlag über alle Bereiche der Implantologie. Die fachlichen Erwartungen aller Teilnehmer wurden vollends erfüllt. Das Rahmenprogramm war ein weiteres, zusätzliches Highlight. Am Abend des ersten Kurstages wurden wir von Prof. Hämmerle und seinem Team in den Turm der Universität zum Dinner gebeten. Der Aperitif wurde auf dem Außenrundgang des Turmes gereicht. Von dort hatten wir einen faszinierenden Blick über die Dächer der Stadt und den Zürichsee. In guter Erinnerung blieb die Vielzahl der freundschaftlichen und fachlichen Gesprächen und der intensive Erfahrungsaustausch. Herzlichen Dank für diesen tollen Kurs! Bericht: Dr. Christian von Schilcher, NEUE GRUPPE-News, Heft 36, Seite 14/15

Prof. Dr. C. Hämmerle begrüßt die erwartungsvollen NEUE GRUPPE Freunde

Derk Siebers in voller Aktion

Nachtessen im Restaurant des Uhrenturmes an der Universität Zürich

Team Prof. Dr. C. Hämmerle und alle Kursteilnehmer


2010 ■■■ 247 Frühjahrstagung Zürich 13.–15.05.2010

Wir wissen nicht aus welchen Gründen unser Präsident Alessandro Devigus das Hotel Zürichberg als Tagungsort ausgesucht hatte. Bei guter Wetterlage hätten wir einen fantastischen Ausblick auf die Stadt Zürich und die Alpen genießen können. Diesen fantastischen Ausblick konnten wir aber leider nur erahnen. Der Zürcher „Frauenverein für Mäßigkeit und Volkswohl“ hatte das Hotel Anfang des letzten Jahrhunderts als alkoholfreies Volks-Kurhaus gegründet. Die Gründerinnen wollten den in der Gesellschaft grassierenden Alkoholismus bekämpften. Der Verfasser dieser Chronik weiß nicht, ob hier die Motivation für Alessandro lag, den restaurierten Jugendstilbau als Tagungsort für die Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE auszuwählen. Mitgliederversammlung im Hotel Zürichberg Zunächst stellte unser Präsident Alessandro Devigus sein Programm für die geplante Herbsttagung in Zürich vor. Die jeweils am letzten Oktober­ wochen­ende stattfindende Tagung sollte nach seiner Meinung eine hochkarätige Fortbildungsveranstaltung werden, ähnlich wie der gut besuchte dreitägige Kurs „fortgeschrittener Implantat­behandlungen“ an der Universität Zürich. Das Markenzeichen der NEUEN GRUPPE „Exzellente Fortbildungsveranstaltung“ sollte weiter ausgebaut werden. Die Frühjahrstagung stand ganz im Zeichen des Mitgliedernachwuchses. Am Freitag werden sich, so berichtete der Präsident stolz, sechs Kandidaten mit ihren Kurzvorträgen vorstellen. Den Schatzmeister Wolf-Diether Gabriel, leider verhindert, vertrat der Präsident. Er konnte einen mehr als ausgeglichenen Haushaltsplan vorstellen. Unsere Generalssekretärin Brigitte Simon stellte den Kandidaten Dr. Thomas Bischof vor. Für Dr. Bischof bürgten Wolfgang Bücking und Udo Engel. Raphael Borchard berichtete über die von der NEUEN GRUPPE abgehaltenen Kurse und Seminare und beklagte die zum Teil nur sehr verhalten Resonanz. Ernst Vöpel stellte die aktuelle Ausgabe der NEUEN GRUPPE News vor und bedankte sich bei den Autoren für die Artikel in der aktuellen Ausgabe. Andreas Röhrle bedauerte, dass für die geplante Jahrestagung in Zürich eine nur eingeschränkte Zahl von Ausstellern zu gewinnen gewesen sei. Für die kleinen deutschen Firmen bedeutet es aufgrund der komplexen Zollbestimmungen einen großen bürokratischen Aufwand nach Zürich zu kommen. Die Kandidatin Dr. Bärbel Garske wurde nochmals von ihren Bürgen Martin Heinkele der Mitgliederversammlung vorgestellt. Anschließend beschloss die Mitgliederversammlung in geheimer Abstimmung Frau Bärbel Garske als Mitglied der NEUEN GRUPPE aufzunehmen. Am frühen Abend trafen sich alle – die einschlägige Historie des Tagungsortes ignorierend – zu einem Aperitif. Nach der pittoresken Rundfahrt mit der Züri Tram durch die Stadt trafen sich alle Freunde der NEUEN GRUPPE zu einem „urchigen Nachtessen“ im Restaurant Adlisberg. Lobend erwähnt und unvergessen ist der Einsatz unseres Präsidenten als Taxifahrer. Bis spät in die Nacht hinein war er unterwegs, um die Gäste in seinem Van vom Adlisberg zurück nach Zürich zu transportieren.

Dr. Bärbel Garske


248 ■■■ 2010

Uschi Dusemund und Helga Ohlrogge

Dirk Zipprich und Nachwuchs

Knut Schuppan und Brigitte Simon

Ulrich Gaa und Hartmut Hennies

Für alle Fußballfans stand am Folgetag, am Freitag, ein Leckerbissen auf dem Programm. Die NEUE GRUPPE besuchte den Hauptsitz der FIFA. Eindrucksvoll war nicht nur der Blick hinter die Kulissen mit seinen luxuriös ausgestatteten Räumlichkeiten, eindrucksvoll war für den einen oder anderen – auch wenn es nur eine Kopie war – den WM Pokal in den Händen zu halten. Zum Lunch wurden wir ins Restaurant Sonnenberg geladen. Hoch über der Stadt gelegen, sicherlich eine der schönsten Aussichtsplattformen von Zürich, eröffnete sich hier für uns ein wunderschöner Blick über die Dächer der Stadt. Am Freitagnachmittag hielten sechs Kandidaten(innen) im FIFA Auditorium Sonnenberg ihre Vorträge: Dr. Petra Bagusche, Dr. Dominik Emmerich, Dr. Pascal Marquardt, Dr. Jesko Schuppan, Dr. Christian von Schilcher, Dirk Zipprich Dr. Dominik Emmerich, Ravensburg, berichteten über sein Konzept der 3D-Augmentatation bei ausgeprägten Knochendefekten. Großvolumige Defekte werden mit einer Mischung aus autologem Knochen und bovinem Knochenersatzmaterial (1:1) aufgebaut und mit einer nicht-resorbierbaren ePTFE-Membran abgedeckt. Bei vertikalen Augmentationen von mehr als 3 mm werden die Implantate in einem zweiten Eingriff inseriert. Die Einheilzeit beträgt 6 bis maximal 12 Monate, wobei für jeden Millimeter Augmentation ca. 1,5 Monate eingeplant werden. Die Breite der keratinisierten Gingiva sollte am Ende der Behandlung 3 mm oder mehr betragen.

Dr. Dominik Emmerich, Ravensburg


2010 ■■■ 249 In seiner Präsentation zeigte Dr. Pascal Marquardt aktuelle Wege in der „geführten“ Chirurgie. Neben dem bekannten, manuellen Verfahren (med3D), bei dem mit Hilfe eines auf Softwaredaten eingestellten 3D-Positionierers Führungshülsen in Röntgenschienen eingebaut werden, setzten sich zunehmend Systeme durch, die volldigital die Gestaltung und Produktion von chirurgischen Führungsschienen ermöglichen. Damit werden die Planungs- und Schienenproduktionsweg vereinfachen (Smop). Zudem steigt mit der Überlagerung von Oberflächenscan und 3D-Röntgendaten die Genauigkeit des Systems. Der Kandidatenvortrag von Dr. Christian von Schilcher beschäftigte sich mit dem Thema der adhäsiven Zementierung und der Frage, wie dauerhaft stabile Verbindungen zwischen Keramik und Zahn hergestellt werden können. Diese stabilen Verbindungen machen ein fundamentales Umdenken für prothetische Konzepte nötig. Der Vortrag beleuchtete sowohl den chemischen als auch den praktischen Teil anhand einiger Patientenfällen. Der Kurzvortrag von Dirk Zipprich aus dem Bereich der Endodontie startete mit einer kurzen Einführung in seinen privaten und fachlichen Background. Anhand einer Fallpräsentation, der Revision eines unteren Molaren, wurden die aktuellen Erkenntnisse und Techniken der mikroskopunterstützen Endodontie päsentiert. Er erläuterte die Zugangspräparation mit überlangen Rosenbohrern und Ultraschall-Instrumenten, die Entfernung frakturierter Instrumente und die 3D-Obturation. Anschließend berichtete Herr Kollege Kebschull, den die NEUE GRUPPE im Rahmen ihrer Förderung finanziell unterstützt hatte, von ersten Forschungsergebnissen und einer Studie zu den genetischen Faktoren der Parodontitis. Unter dem Motto „Serata italiana“ klang der ereignisreiche Tag im Ristrorante Dieci allo Zoo aus.

Interessierte Zuhörer: Mutlu Özcan und Jean-François Roulet

Volker Niggebrügge, Manfred Pohle und Gisela Schultz-Brauns

Der Höhepunkt des Abends: Bärbel Garske wird in den Freundeskreis der NEUEN GRUPPE aufgenommen

Kritische Zuhörer: Jan Halben und Ernst Vöpel


250 ■■■ 2010 Am Samstagmorgen wurde das wissenschaftliche Programm im Hotel Zürichberg fortgesetzt. Josef Diemer präsentierte unter der Fragestellung „Wie hätten sie diesen Fall gelöst?“ komplexe, klinische Fälle. Das Auditorium hatte nun die Aufgabe, an Hand von individuellen, patientenbezogenen Vorgaben Therapievorschläge zu erarbeiten. Alle haben diesen spannenden Vormittag in guter Erinnerung und so mancher wünschte sich eine Wiederholung dieser von Josef Diemer so frisch und praxisbezogen vorgetragenen Thematik. Am Nachmittag hatten wir ausreichend Gelegenheit „Zürich individuell“ zu erleben. Die „Kulturbeflissenen“ versäumten es nicht, das Grossmünster zu besuchen, um sich die Glasfenster von Sigmar Polke anzuschauen. Wer noch mehr sehen wollte, querte die Limmat und stattete dem Fraumünster mit den spektakulären Chagall-Fenstern einen Besuch ab.

Josef Diemer

Die „Süßen“ saßen derweil in der Napfgasse in der Conditorei Schober und genossen ihre heiße „Schoki“. Zum Ausklang der Züricher Frühjahrstagung traf sich der harte Kern der NEUEN GRUPPE am Rennweg im Restaurant Kindli. Mistkrazerli mit Bratkaroffeln und einem ordentlichen Zinfandel sorgten für ein ausgewogenes Völlegefühl und eine entspannte Atmosphäre.

Düsseldorf 03.09.2010

Praxistag: Dr. Christian von Schilcher:

Fachkundige Assistenz beim Praxistag von Christian von Schilcher in Düsseldorf

44.Jahrestagung Zürich 28.–30.10.2010

UNIVERSITÄT UND PRAXIS Der diesjährige Kongress wurde unter dem Titel „Universität und Praxis“ durchgeführt. Ziel war es, jeweils einen Vertreter der Universität und einen Vertreter der Praxis zur Situation der verschiedenen Fachgebiete Stellung nehmen und dazu ein aktuelles Update erstellen zu lassen. Wissen doch viele Praktiker nicht mehr – so die Meinung von Alessandro Devigus – was an den Universitäten wirklich läuft.

Andreas Röhrle


2010 ■■■ 251 Vorkongress zur Herbsttagung der NEUEN GRUPPE Dr. Joseph Kan, Los Angeles/USA: „Das Ortho-Paro-Prothetik Konzept zur erfolgreichen pathologischen Behandlung der ästhetischen Zone“ Schon am Donnerstag vor der Jahrestagung NEUEN GRUPPE nutzten viele Kollegen die Chance, den renommierten Perioprothetiker Dr. Joseph Kan aus Los Angeles zu hören und seine Konzepte zu diskutieren. In seiner Funktion als Lehrer an der Universität von Loma Linda und auch aus seiner privaten Praxis konnte Prof. Kan eine große Anzahl klinischer Fälle und die dazu jeweils umfassende Literatur präsentieren. Die umfassende Darstellung seiner Behandlungsphilosophie zum Ersatz fehlender Zähne in der ästhetischen Zone unter Berücksichtigung kieferorthopädischer, parodontaler und restaurativer Methoden war sehr überzeugend. Ein Schwerpunkt lag in der optimalen Behandlungsplanung bei drohenden Zahnverlust und dem daraus resultierendem notwendigen Weichgewebemangement nach Extraktion.

Alessandro Devigus und Dr. Joseph Kan, Los Angeles

Aufgrund wissenschaftlich fundierter Basis wurden die Vor- und Nachteile der möglichen Zeitpunkte einer Implantation dargestellt und entsprechende Beratungsprotokolle diskutiert. 7 Stunden vollgepackt mit brauchbaren Informationen, viele Fragen und am Ende eine angeregte Diskussion zeigten das rege Interesse aller Zuhörer. Bericht: Dr. Matthias Müller, NEUE GRUPPE-News, Heft 37, Herbst 2011, Seite 12/13. Mitgliederversammlung Die ordentliche Mitgliederversammlung zur Jahrestagung der NEUEN GRUPPE fand im Hotel Marriott in Zürich statt. An der Mitgliederversammlung nahmen 54 ordentliche Mitglieder teil. Alessandro Devigus begrüßte als Präsident alle Anwesenden und bedankte sich im Rückblick auf die Frühjahrstagung insbesondere bei Josef Diemer für sein Engagement. Nach dem Bericht des Schatzmeisters Wolf-Diether Gabriel berichtete unsere General­ sekretärin Brigitte Simon über den aktuellen Mitgliederbestand: Die NEUE GRUPPE führt derzeit 95 aktive, 35 inaktive und 6 außerordentliche Mitglieder. Diese Zahlen belegten eindrücklich, wie dringlich es für unsere Vereinigung ist, neue interessierte Kolleginnen/innen zu finden, die bereit sind, sich aktiv in der NEUEN GRUPPE zu engagieren. Der Vorstand hatte in seiner letzten Sitzung folgende Kollegen/innen zu Kandidaten der neuen Gruppe ernannt: Dr. Eric Galler, Heidesheim Dr. Matthias Müller, Hamburg Prof. Dr. Mutlu Özcan, Zürich Dr. Irena Sailer, Zürich

Bürgen: Rose Marie Lohmiller und Ralf M. Gerhart Ulrich Konter und Ernst Vöpel Wolfram Bücking und Alessandro Devigus Ernst Vöpel und Jan Halben

Raphael Borchard stellte das Fortbildungsprogramm für 2011 und Ernst Vöpel das neue Format der „NEUE GRUPPE-News“ in Kombination mit dem Programmheft vor.


252 ■■■ 2010 Begrüßungs-Fondueabend „Zu Gast bei Freunden in der Schweiz“

Michael Christgau und Raphael Borchard

Hamburger Jungs unter sich: Matthias Müller und Ulrich Konter

Auch unsere Gastreferenten haben sich wohlgefühlt: Dr. Joseph Kan

Beste Freunde: Jean-François Roulet und Ulf Krueger-Janson

Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 29.Oktober 2010 Dr. J. Schmid: Einführungsreferat Prof. J.Türp: „Evidenzbasierte Zahnmedizin“ Prof. A. Mombelli und Dr. A. Wetzel: „Parodontologie“ Dr. D. Schneider und Dr. F. Kopp: „Rekonstruktive Zahnmedizin“ Dr. M. Zehnder und Dr. M. Ackermann: „Endodontie“

Was auf der Dental Ausstellung unter dem Titel „Universität und Praxis“ so alles angeboten wird!

Wichtiger Gedankenaustausch: Ulrich Gaa und Norbert Grosse

Praxis trifft Wissenschaft: Jean-François Roulet und Ulf Krueger-Janson

Dr. Matthias Zehnder, Zürich


2010 ■■■ 253 Festabend

Begrüßung der Gäste durch unseren Präsidenten Alessandro Devigus

Knut Schuppan und Eckbert Schulz

Der Festabend zur Herbsttagung der NEUEN GRUPPE 2010 fand im Restaurant Sonnenberg statt. Hier – in privilegierter Lage – mit Blick auf die Stadt Zürich, den See und die Berge hatte die FIFA vor zehn Jahren ihren Sitz. Das einzigartige Ambiente in den lichtdurchfluteten Räumlichkeiten und die außergewöhnliche Lage lieferten eine wunderschöne Kulisse für unser Fest.

Alessandro Devigus und Dominik Emmerich

Linda und Pascal Marquardt

Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 30. Oktober 2010 Prof. Dr. A. Lussi und Dr. M. Besek: „Kons“ Prof. D. Buser und Dr. U. Grunder: „Implantologie“ Die spannende Tagung und insbesondere den letzten Tag konnten die Teilnehmer der Jahrestagung der NEUEN GRUPPE in der gerade neu eröffneten Bertschi’s Casa Bar in der Zürcher Altstadt ausklingen lassen. Bei Appenzeller Bier und coolen Drinks gelang das durchaus erfolgreich. Wir waren „zu Gast bei Freunden in der Schweiz“.

Dr. Ueli Grunder, Zürich

Prof. Dr. Daniel Buser, Bern


254 ■■■ 2011

Das Jahr 2011 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Als Folge eines schlimmen Erdbebens fallen in Japan mehr als 15000 Menschen einem Tsunami zum Opfer • Durch diese Naturkatastrophe kommt es zu schweren Ausfällen im Atomkraftwerk Fukushima • Auf Grund der Plagiatsaffäre erklärt der Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Rücktritt vom Amt • Osama bin Laden, der Anführer der Terrorvereinigung al-Qaida wird von amerikanischen Einheiten aufgespürt und erschossen • Die Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton in London zieht die Welt medial in ihren Bann • Der EHEC-Erreger wirft einen großen Schatten über den Deutschen Alltag, verbreitet Angst und Furcht vor frischem Gemüse • Das Unwort des Jahres 2011: Döner Mord

Die NEUE GRUPPE 2011

Der Vorstand Präsident

Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz

Vizepräsident

Jan Hendrik Halben, Hamburg

Schatzmeister

Dr. Wolf-Diether Gabriel, Trier

Generalsekretär Dr. Brigitte Simon, Stuttgart Beirat

Dr. Raphael Borchard, Münster Dr. Ernst Vöpel, Remscheidt Dr. Andreas Röhrle, Schwäbisch-Gmünd Alessandro Devigus

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Aschaffenburg 15.01.2011

Praxiskurs Dr. Ulf Krueger-Janson: „Komposit 3-D“ Wie auf der Zürcher Frühjahrstagung verabredet, traf sich ein Gruppe von engagierten Kollegen und Freunden in Aschaffenburg, um die von Ulf in seinem Buch beschriebene Vorgehensweise der direkten Komposit-­Veneer-Technik praktisch nachzuvollziehen. Fast alle Kursteilnehmer wurden am Vorabend – anstatt eines Get-togethers in einem Restaurant – in Dirk Zipprichs Praxis bekocht. Die angenehme Atmosphäre in den großzügigen Privaträumen über der Praxis, das flackernde Kaminfeuer und die Kochkunst von Dirk prägten diesen unvergesslichen und besonderen Abend. Paul Bucuse ließ grüßen. Im Mittelpunkt des praktischen Arbeitskurses von Ulf standen die Analyse der Konturmerkmale und die Analyse der farbgebenden Strukturmerkmale. Bei der Formanalyse ist zu beachten, dass die Lichtreflexion diese entscheidend mitbestimmt. Nach der Restauration mahnte Ulf immer eine kritische Fehleranalyse an: erstens Form, zweitens Farbe.

Ulf Krueger-Janson: ein Meister seines Fachs

Bericht: Klaus Karge, NEUE GRUPPE-News, Heft 37, Seite 16.


2011 ■■■ 255 Bochum 04.–05.02.2011

Prof. Dr. Bernd Klaiber: „Möglichkeiten der direkten Kompositbehandlung im Seitenzahnbereich“ Wie fesselnd Prof. Klaiber die „trockene“ Materie mal wieder vermittelte, zeigte sich daran, dass sein Kurs – fast schon unter Protest seiner Zuhörer – wegen des geplanten Abendessens schon kurz nach 19.00 Uhr beendet werden musste. Trotz Verzichts auf überflüssige Pausen und unbemerkt von den Teilnehmern war das Zeitlimit für seine Ausführungen, die jeden in seinen Bann zogen, massiv überschritten worden. Vielen Dank an den Organisator Ernst Vöpel und seine Frau, sowie an Prof. Klaiber.

Prof. Dr. Bernd Klaiber

Bericht: Derk Siebers, NEUE GRUPPE-News, Heft 30, Seite 11–15.

Hamburg 11.–12.02.2011

Dr. Francesca Vailati und Dr. Linda Grutter: „Full mouth adhesive rehabilitation von A bis Z“ „Ich liebe meine Patienten und ihre Zahnsubstanz.“ Unter dieser Devise präsentierten Francesca Vailati und Linda Grutter am 11. und 12. Februar 2011 im Hotel Riverside die Drei-Schritt-Technik zur vollständigen, adhäsiven Rekonstruktion eines Gebisses. Die beiden Referentinnen stammen aus der Klinik von Urs Belser aus Genf. Sie zeigten in diesem theoretischen und praktischen Kurs ein überzeugend neues Konzept zur Full-Mouth-Rehabilitation mit Hilfe adhäsiver Technik. Es war ein leidenschaftlicher Appell für den Erhalt der vitalen Zahnhartsubstanz und für einen neuen konstruktiven Ansatz, schreibt Matthias Müller. Es war ein toller Kurs und die beiden Referentinnen haben es auf sehr nette Art verstanden, die Truppe trotz riesiger Stoffmengen immer bei der Stange zu halten. Am Ende hätten wir sicher noch einen Tag länger gebraucht, um das vollständige Programm abzuarbeiten. Vielleicht gibt es ja einmal eine Fortsetzung in Genf. Bericht: Matthias Müller, NEUE GRUPPE-News, Heft 37, Seite 8/7.

Münster 18.–19.03.2011

Dr. Raphael Borchard: „Plastische parodontale und periimplantäre Chirurgie: bewährte und innovative Verfahren im Gesamtplanungskonzept: Hands-on-Kurs mit Live OPs“ Leider folgten – und das bedauerte Norbert Mack zu Recht in seinem Kursbericht in den News – nur wenige aus unserem Kreise Raphael´s Einladung zu seiner Fortbildungsveranstaltung nach Münster. Die Präsenz der NEUEN GRUPPE war mit nur drei aktiven Mitgliedern sehr dürftig. Dafür konnten vier Gäste begrüßt werden. Wer nicht dabei war, hat jedenfalls etwas verpasst. Unverkennbar ist, dass Raphael in seiner Berufsethik und seinem Handeln von seinem Spiritus Rektor Heinz Erpenstein nachhaltig geprägt wurde. Er hatte ihn immer wieder angehalten, ein konsequentes und vor allem wissenschaftlich und evidenzbasiertes Behandlungskonzept zu entwickeln. Die Bonmots: „Erst grübeln, dann dübeln“ oder „Lesen schützt vor Erfinden“ haben sicherlich Spuren hinterlassen. Vom Themenkatalog „Entscheidungsfindung – Zahn oder Implantat?“ über die Fragestellungen zur parodontalen Prognose, bis hin zu praktischen Demonstrationen von Rezessionsdeckungen und komplexen Implantationen, präsentierte Raphael ein umfangreiches und anspruchsvolles Programm. Im praktischen Teil konnten die Kursteilnehmer am Schweinekiefer selbst die Verlegung der keratinisierten Gingiva durch einen Verschiebelappen und Entnahme und Einbringung eines Bindegewebstransplantates vornehmen. Raphael präsentierte sich in diesem höchst informativen Seminar als ausgezeichneter, vor allem gelassener Operateur. Man merkte einfach, dass das, was er uns in den zwei Tagen präsentierte, authentisch war. Bericht: Norbert Mack, NEUE GRUPPE-News, Heft 37, Seite 10–12.


256 ■■■ 2011 Ulm 24.03.2011

Nachruf Dr. Wolfgang Mösch Der fachliche Austausch mit Günter Wunderling und anderen Kollegen führte unter dem Mitwirken von Wolfgang Mösch zur Gründung der NEUEN GRUPPE. Wolfgang Mösch war außerordentlich vielseitig interessiert. Der Spannungsbogen reichte von erfindungsreichen technischen Talenten bis hin zum intellektuellen Diskussionsaustausch mit bedeutenden Historikern und Psychologen. Er war Erfinder der innovativen Mischkapsel und visualisierte bereits in den 60er Jahren eine Roboterhand für den Behandlungsstuhl zum teilweisen Ersatz der zahnärztlichen Helferin.

† Dr. Wolfgang Mösch

Aschaffenburg 25.03.2011

Praxistag: ZA Dirk Zipprich

Lembach 01.–02.04.2011

Dipl.-Kfm. Meinert Menzel: „Der einfache Weg vom Zahlungsverkehr zum Controlling einer Zahnarztpraxis unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten“ Das diesjährige Thema der Lembach-Fortbildung war ein Treffer ins Schwarze. Die 18 Teilnehmer unternahmen gemeinsam mit dem Referenten Meinert Menzel einen Ausflug in die Welt der Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnung und die Geheimnisse der Buchhaltung. Für die meisten Zahnärzte ein weißer Fleck auf der Landkarte, können doch die meisten Kollegen mit der vom Steuerberater Teilnehmer des Lembach Kurses 2011 erstellten BWA nichts anfangen und freuen sich, wenn sie in den Papieren die Zeile finden, in der ein Gewinn ausgewiesen wurde. In diesem Zusammenhang ein wiederholter und besonderer Dank an Jürgen Menn, der das Seminar einmal mehr wunderbar organisiert hatte. Bericht: Stephan Kressin, NEUE GRUPPE-News Heft 37, Seite 7

Düsseldorf 16.04.2011

Nachruf Dr. Axel Bauer Axel Bauer war ein begnadeter Zahnarzt mit visionärem Blick. In den frühen siebziger Jahren erkannte er, dass das berufliche Rüstzeug, das die Universität einem jungen Zahnarzt vermitteln kann, nicht ausreicht, überdurchschnittliche Zahnheilkunde auszuüben. Er orientierte sich an den damaligen Protagonisten der restaurativen Zahnheilkunde, an den großen amerikanischen Lehrern der damaligen Zeit Arne G. Lauritzen, Charles E. Stuart und Peter K. Thomas. Axel Bauer war ein Urgestein der NEUEN GRUPPE, deren Gesicht er von den Anfängen an mitgeprägt hat. Nachruf: Alexander Gutowski, NEUE GRUPPE-News, Heft 37, Seite 17

† Dr. Axel Bauer


2011 ■■■ 257 Hamburg 07.05.2011

Dr. Walter Denner: „Ästhetik mit Komposit: zeitgemäße adhäsive Restaurationen im Front- und Seitenzahnbereich“ In der Hamburger Praxis von Jan Halben widmete sich Walter Denner zunächst dem Thema: Ästhetik mit Komposit im Frontzahnbereich. Er führte in seiner theoretischen Erläuterung sauber von Indikationen und Grundlagen der oralen Ästhetik, über Zahnformen und Dimensionen bis hin zur Farblehre und zu den optischen Merkmalen. Weiter ging es mit Auswahlkriterien und den geforderten Eigenschaften für Komposite. Planung, Präparation, Matrizen-Technik, Schichtung und Ausarbeitung wurde step by step erläutert. Der Vortrag war außerordentlich gut strukturiert. Walter Denner verstand es, seine Behandlungssystematik den Teilnehmern klar und deutlich zu vermitteln. Dieses Prinzip ist Schülern von Prof. Bernd Klaiber bestens bekannt. Selbst für Behandler mit viel Kompositerfahrung konnte der Vortrag und deren anschließend praktische Umsetzung hilfreiche Details vermitteln. Bericht: Ferdinand Tieck, NEUE GRUPPE-News, Heft 37, Seite 6

Köln 13.05. 2011

Praxistag: Dr. Jesko S. Schuppan

Alessandro Devigus, Torben Hennies, Jochen Schumacher, Jan Halben und Jesko Schuppan

Köln 14.05.2011

Praxistag: Dr. Pascal Marquardt

Praxistag Pascal Marquardt in Köln-Marienburg

Frühjahrstagung Luzern 02.–04.06.2011

Die Schweiz findet in Luzern statt: die Stadt, der See, die Berge. Alle, die sich entschlossen hatten, an der Frühjahrstagung teilzunehmen, reisten mit großer Vorfreude und auch mit großen Erwartungen an. Ich denke, keiner wurde enttäuscht, zumal Alessandro alles mit Schweizer Präzision vorbereitet hatte und die Sonne es gut mit uns meinte. Zur Mitgliederversammlung trafen wir uns am Donnerstagnachmittag im Hotel Astoria. Zum Gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder Dr. Wolfgang Mösch und Dr. Axel Bauer legte die Mitgliederversammlung eine Schweigeminute ein.


258 ■■■ 2011 Neue Kandidaten der NEUEN GRUPPE Gruppe wurden: Bürgen: Dr. Stephan Beuer (Landshut) Walter Kaiser und Michael Stimmelmayr Dr. Derk Siebers (Berlin) Reinhold Rathmer und Ernst Vöpel. Der Vorstand empfahl der Mitgliederversammlung die Aufnahme der Kollegen Dr. Christian von Schilcher (Düsseldorf), Dirk Zipprich (Aschaffenburg), Dr. Jesko Schuppan (Köln) und Dr. Pascal Marquardt (Köln). Der Präsident freute sich die neuen Mitglieder im Herbst in feierlichem Rahmen in unseren Freundeskreis aufnehmen zu können.

Dr. Christian von Schilcher

Dirk Zipprich

Dr. Jesko Schuppan

Dr. Pascal Marquardt

Über den Dächern von Luzern fand im Hotel Astoria unter dem Motto „come together“ das von allen freudig erwartete Wiedersehen statt. Impressionen vom Begrüßungsabend in Luzern 2011

Über den Dächern von Luzern

Jitka und Marcus Simon

Guido und Gioia Singer

Uschi und Klaus Dusemund

Silvia Gaa, Katrin Röhrle, Ursula Paris, ­Christiane Halben

Dirk Jawanowitsch und Rose Marie Lohmiller


2011 ■■■ 259

Christine und Martin Heinkele, Friederike Menn

Bertold Meister, Hartmut Hennies und Jürgen Schenk

Miranda und Peter Wetselaar mit Robert und Maarten

Torben Hennies und Christian-Eiben Buns

Im Gegensatz zum letzten Treffen der NEUEN GRUPPE hatten wir in Luzern mit dem Wetter Glück. Der Abend im Automuseum und die Dampferfahrt auf dem Vierwaldstättersee werden den Teilnehmern sicher in bester Erinnerung bleiben. Auch in Luzern kam der persönliche Austausch nicht zu kurz. Neben den Kandidatenvorträgen von Matthias Mueller und Mutlu Özcan gewährten uns die Brüder Allais aus Turin und ZTM Walter Gebhardt aus Zürich einen Einblick in ihr interdisziplinäres Behandlungskonzept. Am Nachmittag konnte – wer wollte – an einer Stadtführung durch Luzern teilnehmen. Der Freitagabend führte dann alle zu einem gemeinsamen Familienabend im Automuseum des Verkehrshauses zusammen. Am Samstag genossen alle ausnahmslos das herrliche Schweizer Wetter. Mit dem Dampfschiff Uri ging es von Luzern über den malerischen Vierwaldstätter See zum südöstlichsten Ziel nach Flüelen, dann weiter über Vitznau und Weggis zurück nach Luzern.

Dampfschiffahrt auf dem Vierwaldstädter See


260 ■■■ 2011

Bei allen an Bord gute Stimmung und beste Laune

Die beiden mögen sich

Wer macht die besten Fotos?

Alle, die noch Lust und Zeit hatten, waren eingeladen, im ehemaligen Zunfthaus Hotel des Balances ein gediegenes Nachtessen einzunehmen.

Münster 02.–03.09.2011

Dr. Norbert Nölken: „Marginaler Knochenerhalt und Weichgewebesästhetik – eine neue implantologische Strategie“ Dr. Tidu Mankoo: „The Keys to the Optimum Management of Implants in the Aesthetic Zone-Integrating Biology &Technology for Aesthetics, Predictability & Success“ „Es waren die letzten schönen Sommertage im September, die wir in einem Hörsaal verbringen sollten“, stellte Matthias Mueller in den NEUE GRUPPE-News mit Bedauern fest. Er und seinen Mitstreiter haben es nicht bereut! Robert Nölken, selbst Praktiker und Wissenschaftler, verfügt über eine große Erfahrung mit Implantaten in der ästhetischen Zone. Sein Konzept umfasst sowohl Sofortimplantationen, als auch das zweizeitige Vorgehen. Im Wesentlichen beruht seine Vorgehensweise auf der optimalen Anpassung an vorgegebene biologische Grenzen und auf der konsequenten Umsetzung minimalinvasiver Techniken. Am Samstagmorgen setzte Tido Mankoo den Kursus mit der Vorstellung seines Konzeptes für Implantationen vor. Auch er ist Praktiker und führt sowohl die chirurgische Behandlung als auch die prothetische Versorgung selbst durch. Sein Eingangsstatement lautete: Form + Funktion + Biologie + Präzision = Ästhetik.

Robert Nölken und Tidu Mankoo bei Arndt Happe in Münster


2011 ■■■ 261 Nach zwei Tagen in familiärer Atmosphäre blieben viele detaillierte Ideen zum Umsetzten und viele Aspekte zum Diskutieren. Bericht: Matthias Mueller, NEUE GRUPPE-News, Heft 38, Seite 13–14.

Stuttgart 07.–08.10.2011

Dr. Gerd Reichardt, MSc.: „Diagnostik und Analyse von Bruxismus“ Mit Unterstützung von Dr. Yukimitsu Miyakawa und ZTM Volker Röthele wurde in diesem 2-tägigen Kursus das Grundverständnis für die CMD Problematik vermittelt. Im Vordergrund standen Betrachtungen zum Bruxismus und der diagnostische und therapeutische Einsatz neuer Werkzeuge. In diesem Zusammenhang wurde der „Bruxchecker“ vorgestellt, mit dem die individuelle nächtliche Bruxismusaktivität visualisiert werden kann. Pascal Marquardt berichtete dem Vorstand über fünf kurzfristige Abmeldungen. Bei der Organisation von Kursen – von und für Freunde geplant – ist das nicht akzeptabel!

45. Jahrestagung Zürich/Schweiz 27.–29.10.2011

DIGITALE ZAHNMEDIZIN: DIAGNOSTIK – PLANUNG – UMSETZUNG Vorkongress Prof. Dr. Pascal Magne: „Veneers – State oft the art – Adhäsive Versorgung von Frontzähnen“ Mit stolz präsentierte unser Präsident, Alessandro Devigus, Pascal Magne als Top-Referenten, den viele Mitglieder der NEUEN GRUPPE schon in einem hervorragenden Kursus in Genf erlebt hatten. Heute arbeitet Pascal Magne als Hochschullehrer in der Southern University of California in LA. Magne hielt seinen sehr gut besuchten Workshop im Zürcher Hotel Marriot ab und berichtete einen Tag lang über die adhäsive Versorgung von Frontzähnen mit Veneers. Es war ein Update zu seinem 2002 erschienenen Bestseller “Bonded Porcelain Restaurations in Anterior Dentition – a Biomimetic Approach“.

Prof. Dr. Pascal Magne

Mitgliederversammlung im Hotel Marriott, Zürich Alessandro Devigus blickte auf zwei Jahre Präsidentschaft zurück, deren Highlights die Tagungen in der Schweiz waren. Er bedankt sich herzlich bei seinem Vorstand für die gute Teamarbeit während dieser Zeit. Der Kandidat Dr. Christian Sampers aus Düsseldorf wurde von seinem Bürgen Norbert Mack und die Kandidaten Dr. Carsten und Dr. Dirk Stockleben von Ernst Vöpel vorgestellt. Die Vorstandswahlen gestalteten sich im Vergleich zu vielen Wahlgängen der Vergangenheit problemfrei und sehr entspannt. Der Vizepräsident Jan Halben wechselte automatisch in das Amt des Präsidenten. Für das Amt des neuen Vizepräsidenten schlug der Vorstand Reinhold Rathmer aus Limburg vor. Reinhold Rathmer wurde per Akklamation einstimmig gewählt. Die Generalsekretärin Brigitte Simon wurde zur Wiederwahl vorgeschlagen. Als Beisitzer wurden Alessandro Devigus und Ernst Vöpel gewählt. Dritter Beisitzer wurde Walter Kaiser aus Neuss. Mit mehr als 200 Teilnehmer und einem attraktivem Programm mit exzellenten Referenten ging die 45. Jahrestagung in Zürich als eine der wohl erfolgreichsten in die Annalen der NEUEN GRUPPE ein. Der Einsatz digitaler Technologien beeinflusst zunehmend die Arbeit des Zahnarztes. Ziel des Kongresses war es, die Integration dieser digitalen Hilfsmittel im gesamten Behandlungsablauf darzustellen und die Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen.


262 ■■■ 2011

Wie in jedem Jahr war diesmal die Herbsttagung in Zürich für alle Youngster ein besonderer Anlass, sich zu treffen Begrüßungsabend auf dem Fondue-Schiff Passend zur Jahreszeit wurden in diesem Jahr alle Gäste am Begrüßungsabend mit einem typisch Schweizer Gericht verwöhnt: Chäs-Fondue aus einer kleinen Zürcher Oberländer Käserei. Dazu passten natürlich perfekt die orstständigen Weine und der Pflümli. Nach der entspannten Rundfahrt über den Zürichsee ging wohl keiner der Freunde hungrig, geschweige denn durstig von Bord. Wissenschaftliche Tagung am Freitag, 28. Oktober 2011 PD. Dr. Ronald Jung: „Vom Bohrer zur Maus: digitale Zahnmedizin – Alltag oder Zukunft?“ Der Hauptkongress wurde von Ronald Jung eröffnet, der mit seinem Arbeitstitel auch gleich den Rahmen spannte, in dem sich die Referenten in den nächsten beiden Tagen thematisch bewegen sollten. Auf unterhaltsame Weise inszenierte Jung den Zweikampf des digitalen und analogen Workflows beispielhaft an den Bereichen der Implantologie und Implantatprothetik. Sein Ergebnis war, dass schon heute beide Techniken, zumindest was den Zeitbedarf angeht, gleichwertig sind. Für die Zukunft stellte Jung eine deutliche Vereinfachung des digitalen Workflows in Aussicht. PD. Dr. Stefan Paul: „ Digitale Farbkommunikation in der modernen Zahnmedizin“ Bedenkt man die Bedeutung der Farbnahme und deren Kommunikation mit dem zahntechnischen Labor in unserem täglichen Handeln, würde man modernste digitale Techniken zur Farbbestimmung als alltäglichen Gegenstand unseres zahnärztlichen Handelns als selbstverständlich erwarten. Allerdings vermittelte der Referent eine ganz andere Realität: 80 % aller Zahnärzte bestimmen die Zahnfarben anhand eines Farbrings. Digitale Farbbestimmung anhand spektrophotometrischer Geräte könnte – so führte Stefan Paul aus – hier die Lösung sein.

Die Referenten am Freitagvormittag: Dr. Frank Paque, PD Dr. Stefan Paul und PD Dr. Ronald E. Jung


2011 ■■■ 263 Dr. Frank Paque: „Die Endodontie im Zeitalter der digitalen Zahnmedizin“ Paques Aufgabe war es, zu beleuchten, welche Fortschritte in der Endodontie der digitalen Revolution zu verdanken sind. Digitale Röntgentechnik, digitale Längenmessungen, so wie digital gesteuerte Motorsysteme sind aus der Endodontie nicht mehr wegzudenken. Aus seinem Vortrag prägten sich vor allem die animierten detailgenauen Darstellungen seltener Wurzel­kanal-Anatomien und Überlagerungsdarstellungen ins Gedächtnis ein. Prof. Dr. Albert Mehl: „Dynamische Okklusion und virtueller Artikulator“ Albert Mehl lieferte einen fundierten Überblick über den Stand der digitalen Abformung und der statischen und dynamischen Okklusionregistrierung. Gute Ergebnisse zeigen verfügbare Verfahren im Bereich der Einzelrestauration. Problematisch sind die digitalen Abformverfahren derzeit noch bei großen Brücken, vor allem bei mehr als einem Quadranten und Implantatabformungen. Prof. Dr. Christos Katsaros: „Einsatz moderner 3-D-Technologien in der Kieferorthopädie“ Digitale Röntgentechnik ist für Katsaros selbstverständlich. Standardmäßig – so sein Planungskonzept – plant er über 2-D-Aufnahmen. Für eine 3-D-Kephalometrie liegen nach seinen Ausführungen seinerzeit noch keine Vergleichsdaten vor. Auch in der Behandlung selbst greift Katsaros auf digitale Verfahren zurück. Beispielhaft erwähnte er hier CAD/CAM-gefräste Apparaturen für die Lingualtechnik. PD Dr. Dirk Schulz: „DVT – aktuelle Anwendungsgebiete und Limitationen“ Der Freiburger PD Dirk Schulze führte in seinem Vortrag anhand zahlreicher klinischer Patientenfälle anschaulich die Vorteile der DVT gegenüber der PSA auf. Während in den 2-D-Projektionen, bedingt durch die Überlagerungen, nicht selten Fehl­ diagnosen oder nur Verdachtsdiagnosen resultieren, erlaubt die überlagerungsfreie DVT-Aufnahme­technik klare Diagnosen.

Stefan Sonner und Michael Christgau

Auch auf einer Dental Ausstellung kann man sich tief in die Augen schauen

Festabend im „Zunfthaus zur Zimmerleuten“ Der Wiederaufbau des Hauses zum Roten Adler, besser bekannt unter dem Namen „Zunfthaus zur Zimmerleuten“, ist im Oktober des Vorjahres vollendet worden. Nach fast dreijähriger, umfangreicher Restaurierungsarbeit wurde eines der ältesten und schönsten Zunftshäuser, Zeuge der Geschichte Zürichs, nun offiziell wieder eröffnet.

Die neuen Mitglieder: Pascal Marquardt, Christian von Schilcher, Jesko Schuppan und Dirk Zipprich mit dem Präsidenten Alessandro Devigus und der Generalsekretärin Brigitte Simon


264 ■■■ 2011

Der alte Vorstand übergibt an den neuen Vorstand: Andreas Röhrle, Ernst Vöpel, Wolf-Diether Gabriel, Walter Kaiser, Jan Halben, Brigitte Simon, ­Alssandro Devigus und Reinhold Rathmer In dem festlichen und historischen Ambiente konnten wir nun unseren Fest­ abend feiern. Im Mittelpunkt des Abends stand natürlich die feierlicher Aufnahme unserer neuen Mitglieder Christian von Schilcher, Jesko Schuppan, Pascal Marquardt und Dirk Zipprich. Alessandro Devigus übergab das Präsidentenamt an Jan Halben, wobei unklar blieb, ob er diesen Wechsel als Erleichterung empfand oder doch etwas Wehmut mitschwang. Jan Halben und sein Vorstand – und das war klar – werden es sicherlich auch sehr gut machen.

Festabend im „Zunfthaus zur Zimmerleuten“

Der lang anhaltende Beifall war ein Zeichen großen Dankes an den alten Vorstand und sicherlich auch ein Vorschusslob für den neuen. Wissenschaftliche Tagung am Samstag, 29. Oktober 2011 Dr. Pascal Marquardt: „Implantat Navigation“ Zum Auftakt am Samstagvormittag präsentierten Dr. Pascal Marquardt und Dipl.-Ing. Florian Schober als Team den aktuellen Stand der schienengeführten Implantologie. Der heutige Stand der Implantat Navigation und 3D-Planung wurde insbesondere unter den Aspekten der möglichen und notwendigen Präzision einzelner Systeme beleuchtet.

Dr. Pascal Marquardt und Dipl.-Ing Florian Schober

PD Dr. Irena Sailer: „Digitale Abformung – Möglichkeiten und Grenzen eines neuen Workflows“ Nach einer umfassenden Marktübersicht bewertete Irena Sailer einzelne Systeme hinsichtlich der Korrektheit und Präzision. Laut Frau Sailer lässt sich mittlerweile eine sehr hohe Präzision erzielen, allerdings sind diese sehr techniksensitiv. Derzeitige Nachteile der digitalen Techniken sind vor allem die teils noch recht sperrigen Kameras.

Alessandro Devigus und PD. Dr. Irena Sailer


2011 ■■■ 265 Prof. Dr. Daniel Edelhoff: „Innovative Restaurationsmöglichkeiten unter Einsatz der CAD/CAM-Technologie“ Zum Abschluss der Tagung präsentierte Daniel Edelhoff aus München beindruckende komplexe Patientenfälle, deren prothetische Rehabilitation mit Hilfe von CAD/CAM gefertigten Werkstoffen hergestellt wurden. An den Ausführungen des Referenten war der Wandel von analogen Vorgehensweisen in der restaurativen Zahnheilkunde hin zu digitalen Vorgehensweisen deutlich erkennbar und das unter Verwendung biokompatibler Materialien und minimal­ invasiver Methoden. Insgesamt stellte die Tagung einen hervorragenden Überblick über den aktuellen Stand der digitalen Zahnheilkunde dar.

Prof. Dr. Daniel Edelhoff

Die digitale Zahnheilkunde hat auf breiter Front bereits jetzt in den Behandlungsalltag Einzug gehalten. Für die Zukunft sind noch große Fortschritte, vor allem bezüglich eines einfacheren Handlings und größerer Wirtschaftlichkeit zu erwarten.

Münster 19.11.2011

Prof. Dr. Peter Ottl „Bildgebende Verfahren in der CMD-Diagnostik unter besonderer Berücksichtigung der Magnet Resonanz Tomographie (MRT)“ Kathrin und Caspar Lachmann hatten die NEUE GRUPPE ins CMD-Zentrum nach Münster eingeladen. Der Einsatz bildgebender Verfahren stellt eine wichtige Maßnahme bei der Diagnostik kraniomandibulärer Dysfunktionen (CMD) dar. Der Kurs von Peter Ottl vermittelte einen Überblick über die für die Diagnostik von CMD zur Verfügung stehenden Verfahren. Einen besonderen Schwerpunkt bildete die Besprechung der Magnetresonanztomographie (MRT) des Kiefergelenks. Alle Teilnehmer des Kurses konnten unter fachkundiger Anleitung anhand von Patientenfällen MRT-Aufnahmen selbst befunden.

Bern/Schweiz 25.–26.11.2011

Prof. Dr. Anton Sculean und Team: „Regenerative und ästhetische Parodontalherapie“ Eine besondere, parodontologische Fortbildung genossen 19 Teilnehmer aus der NEUEN GRUPPE in Bern. An zwei Tagen erlebten die Teilnehmer Live-OPs, Handson-Kurse und kompakte Vorträge zum aktuellen Stand und zu den Zukunftsthemen der Parodontologie und Periimplantitistherapie. Der Leiter der Klinik, Prof. Dr. Anton Sculean, vermittelte zunächst einen Überblick über die Historie und die verschiedenen Forschungsschwerpunkte der parodontologischen Sektion der Berner Universität. In einer anschließenden Führung durch die Klinik wurden die parodontologische und die oralhistologische Abteilung vorgestellt. Insbesondere die Ausstattung des Laborbereiches unter der Leitung von PD Dr. sc. nat. Dieter Bosshardt beeindruckte sehr. Auf der Themenagenda standen: die Behandlung der Periimplantitis, Rezessionsdeckung, moderne Strategien zur Verbesserung der Patientenmotivation, Biologie der Wundheilung, die Entwicklung der antimikrobiellen Therapie, Einsatz von Schmelzmatrixproteinen und vieles mehr. Das „Berner Behandlungskonzept“ hat die Mitglieder der NEUEN GRUPPE nachhaltig beeindruckt. Bericht: Dr. Christian Sampers, DZW, Ausgaben 11 und 12 / 2012


266 ■■■ 2011

Die NEUE GRUPPE zu Gast in Bern


2012 ■■■ 267

Das Jahr 2012 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Eine schlimme Kältewelle hält über viele Wochen ganz Europa im Griff • Der Bundespräsident Christian Wulff erklärt auf Grund einer Kredit- und Medienaffäre seinen Rücktritt. Sein Nachfolger wird Joachim Gauck • In London werden die XXX. Olympischen Spiele abgehalten • Syrien wird das ganze Jahr über von einem fürchterlichen Bürgerkrieg beherrscht • Die Raumsonde „Voyager 1“ tritt als erstes vom Menschen erzeugtes Objekt in den interstellaren Raum ein • Wladimir Klitschko erringt seinen 50. K.O.-Sieg und bleibt Weltmeister • Borussia Dortmund wird 2012 Deutscher Fußballmeister

Die NEUE GRUPPE 2012

Der Vorstand Präsident

Jan Hendrik Halben, Hamburg

Vizepräsident

Dr. MSc. Reinhold Rathmer, Limburg

Schatzmeister

Dr. Raphael Borchard, Münster

Generalsekretär Dr. Brigitte Simon, Stuttgart Beirat

Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz Dr. Walter Kaiser, Neuss Dr. Ernst Vöpel, Remscheidt

Jan Hendrik Halben

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Bochum 03.–04.02.2012

Prof. Dr. Bernd Klaiber: „Komposit Frontzahnkurs“ Aufbauend auf den letztjährigen Kurs von Bernd Klaiber zum Thema „Seitenzahn-­ Restauration“ wurde nun die Versorgung von zerstörten Frontzähnen, Aufbauten von paraplastisch veränderten Strukturen, Lückenschluss von Diastemata und die optischen Verjüngung durch Reduktion oder Verschluss von schwarzen Dreiecken behandelt. Bericht: Malte Schulz, NEUE GRUPPE News, Heft 38, Seite 14–15

Zürich 24.02.2012

Praxistag : Prof. Dr. Mutlu Özcan

Marcus Simon, Prof. Dr. Mutlu Özcan und Udo Engel


268 ■■■ 2012 Bensheim 17.03.2012

Dr. Alessandro Devigus: „Cerec 4 – praktischer Arbeitskurs“ In den Firmenräumen der Firma Sirona in Bensheim wurde ein praktischer Arbeitskurus durchgeführt. Die Teilnehmer erhielten eine Einführung in die digitale Welt zur Herstellung von Inlays, Kronen und Veneers. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, mittels des Cerec-Systems einen simulierten Patienten-Fall am Modell zu lösen.

Alessandro Devigus präsentiert in Bensheim das Cerec-System

Die fortgebildeten Cerec Kursteilnehmer

Lembach 30.–31.03.2012

Dipl.-Päd. Herbert Prange: „Aus der Trickkiste die Kommunikation – elegante Psychologie für die Praxis“ Herbert Prange stellte erstaunliche Fakten aus der modernen Gehirnforschung vor und erläuterte diese Fakten anhand von Verhaltens- und Gesprächsbeispielen. Die Teilnehmer lernten ihre Sinne zu schärfen und sensibel zu werden, ihre eigene Körperlichkeit zur individuellen Wahrnehmung von Unzufriedenheit bis Zufriedenheit, Harmonie und Glück zu erfahren.

Die Trickkiste bei der Kommunikation wird sofort eingesetzt: Kiki und Pit Beyer mit dem Referenten Herbert Prange und Jürgen Menn

Die Erwartungshaltungen unserer Patienten in unseren Praxen wurden genauso hinterfragt, wie die Ansprüche unserer Mitarbeiter. Schon viele kleine Ansätze können hier erstaunlich zielführend sein. So beispielsweise das Etablieren eines „füreinander arbeiten“ statt nur „miteinander arbeiten“. Fazit: Lembach auf die Gaumenfreuden zu reduzieren ist ungerecht. Ein sehr gelungenes Seminar. Die offene Atmosphäre im Freundeskreis macht einfach Spaß. Bericht: Oliver Hartmann, NEUE GRUPPE News, Heft 30, Seite 17.


2012 ■■■ 269 Hamburg 13.–14.04.2012

Dr. Francesca Vailati und Dr. Linda Grütter: „Full Mouth Adhesive Rehabilitation, A to Z“ Mit Francesca Vailati die ist die dentale Welt um eine Visionärin im Bereich der konstruktiven Zahnheilkunde reicher geworden. Als“Bondistin“ geht sie über die gefühlten Grenzen der Haftkraft unsere Adhäsivsysteme deutlich hinaus. Bei den praktischen Übungen legte sie sehr viel Wert auf Details. Dank der Unterstützung von Linda Grütter erhielt jeder Kursteilnehmer direkt eine Rückmeldung zu seinen eigenen praktischen Arbeiten. Die fachlichen Diskussionen blieben nicht auf den Kurstag beschränkt, sondern wurden nach der Veranstaltung abends beim Italiener um die Ecke fortgesetzt. Das Ambiente in St. Pauli in unmittelbarer Nähe zum Alten Fischmarkt und dem windschiefen Haus, in dem seit über 100 Jahren italienische Köstlichkeiten zubereitet werden, war ohne Zweifel das i-Tüpfelchen der Veranstaltung. Bericht: Art Timmermeister, NEUE GRUPPE News, Heft 38, Seite 18

Stuttgart 26.04.2012

Nachruf Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss Ralf Mutschelknauss starb nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 81. Geburtstag. Mit Ralf haben wir eine Persönlichkeit verloren, die die Zahnheilkunde und insbesondere sein Spezialgebiet die Parodontologie nachhaltig geprägt hat. Er trat 1970 in die NEUE GRUPPE ein. Als Präsident in den Jahren 1984 und 1985 führte er die Gruppe ganz im Sinne ihrer Zielsetzung: der Brückenschlag von außergewöhnlichem beruflichen Engagement und freundschaftlichem Zusammenhalt. Legendär waren die von Ralf Mutschelknauss in den Jahren 1983–1988 für die Mitglieder der NEUEN GRUPPE initiierten und organisierten jährlichen Wochen in Swampscott, USA, bei Gerry Kramer und Myron Nevins. Nachruf: Brigitte Simon, NEUE GRUPPE News, Heft 38, Seite 44

Vitoria 31.05.–03.06.2012

† Prof. Dr. Dr. Ralf Mutschelknauss

Dr. Eduardo Anitua: „Implantologie-Update“ „Wir haben wieder alles richtig gemacht!“ Das meinte Maik Georg Pillich. Bei herrlichem Sonnenschein spazierten wir zunächst ins Zentrum dieser typisch baskischen Stadt und ließen uns auf dem Marktplatz nieder, um einen Eindruck von Land und Leuten zu bekommen. Der Besuch der blauen Madonna in der Kirche Santa Maria, umwoben von leisen gregorianischen Gesängen, war bereits ein stimmungsvoller Höhepunkt, dem noch einige folgen sollten. Nach unserem gemeinsamen Frühstück am Donnerstag und der herzlichen Begrüßung durch Eduardo Anitua schloss sich ein Rundgang durch seine Klinik an. Im Anschluß vermittelte er uns seine Sicht der Behandlungsplanung an Hand tagesaktueller Fälle.

Clinica Dental Eduardo Anitua in Vitoria

Die NEUE GRUPPE im hochmodernen Schulungszentrum von Eduardo Anitua in Vitoria


270 ■■■ 2012 Auf der Agenda stand zunächst sein Behandlungskonzept für den hochatrophierten Oberkiefer, bei dem er routinemäßig seine längen – bzw. durchmesserreduzierten Implantate verwendete, um aufwendige augmentative Techniken zu vermeiden. Während alternierend vier Gruppen Eduardo in sein beeindruckendes OP- und Therapie-Zentrum folgten und bei den jeweiligen Eingriffen zusehen konnten, plante der Rest die nächste Implantation mittels DVT und BTI-Scan. Alles war dabei perfekt. In seiner Forschungsabteilung widmeten wir uns selbst der Theorie und Praxis der PRGF-Technik. Mit Hands-On-Übungen konnten alle Teilnehmer Fibrin-Membranen herstellen (hier noch mal ein großes Dankeschön an den edlen Blutspender, lieber Sepp) und die gesamte Technik üben. Den letzten Abend in Vitoria verbrachten wir gemeinsam mit Eduardo im Restaurant El Portalon, einer ehemaligen Poststation aus dem 15. Jahrhundert. Es war herrlich! Bericht: Maik Georg Pillich, NEUE GRUPPE News, Heft 38, Seite 20–21.

Frühjahrstagung St. Peter–Ording 17.–19.05.2012

St. Peter-Ording Der Tagungsort St. Peter-Ording war mit großer Kenntnis und Weitsicht von Christiane und Jan Halben ausgesucht, die Tagung selbst bestens geplant und mit Liebe zum Detail ausgeführt worden. So fanden die vielen Reisenden einen putzigen Willkommensgruß in Platt und „Schafsköttel“ in ihren Zimmern vor. Schon das machte die Mitgliederversammlung zu einer weiteren lockeren Veranstaltung. Für die Kinder – und es waren viele mitgekommen – war mit Liebe gesorgt worden. Nach einer herzlichen Begrüßung zu Beginn der Mitgliederversammlung im Hotel Ambassador gedachten zunächst alle Anwesenden in einer Schweigeminute unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes und ehemaligen Präsidenten Ralf Mutschelknauss. Jan Halben stellte den Ablaufplan seiner ersten Frühjahrstagung vor und berichtete vom Stand der Vorbereitungen für die Jahrestagung in Hamburg. Raphael Borchard freute sich in seiner Funktion als Schatzmeister über eine verbesserte finanzielle Lage der NEUEN GRUPPE. Die Generalsekretärin Brigitte Simon stellte unsere vier neue ernannten Kandidaten vor: Bürgen: Dr. Stefan Paul, Zürich Alessandro Devigus und Walter Kaiser Dr. Maik Georg Pillich, Pinneberg Jan Halben und Ernst Vöpel Dr. Walter Denner, Fulda Bernd Klaiber und Jan Halben Dr. Malte Schulz, Geroldswil/ Schweiz Gerhard Müther und Guido Singer Walter Kaiser präsentierte das neue Layout der Homepage. Hier ist neuerdings ein Pressespiegel eingestellt, auf dem alle Artikel, die in Zeitschriften zu Veranstaltungen der NEUEN GRUPPE erscheinen, nachzulesen sind.


2012 ■■■ 271

Dr. Dominik Emmerich

Dr. Matthias Müller

Dr. PhD Mutlu Özcan

Der Vorstand empfahl der Mitgliederversammlung die Aufnahme der Kollegen Dr. Matthias Müller, Hamburg, Dr. Dominik Emmerich, Ravensburg, und Frau Dr. PhD Mutlu Özcan, Zürich, als aktive Mitglieder der NEUEN GRUPPE. Alle Kandidaten erhielten die laut Satzung erforderliche Dreiviertelmehrheit. Zum Abschluss der Mitgliederversammlung wurde auf Antrag von Jan Halben Dr. Gert Müller, Hamburg, als außerordentliches Mitglied in die NEUE GRUPPE aufgenommen. Der Begrüßungsabend im urigen Restaurant „Gosch“ mit seiner maritimen Ausstattung und Speisenauswahl wirbelt Mitglieder und ihre Familien ordentlich durcheinander und erlaubte es, nahezu jeden mindestens einmal im Arm zu halten. Die lockere Atmosphäre und Stimmung, die manchen erst nach Mitternacht ins Bett finden ließ, war ein viel versprechender Auftakt. Das Rahmenprogramm mit Fahrten nach Husum, der Besuch der alten sehenswerten Kirchen auf der Halbinsel Eiderstädt, der gemeinsame Spaziergang durchs Watt zum alten Leuchtturm waren echte Highlights. Christiane und Jan hatten wirklich an alles gedacht. Auf dem Sandstrand waren für die NEUE GRUPPE auch noch genügend Strandkörbe reserviert.

Restaurant „Gosch“ St. Peter-Ording

Begrüßungsabend im „Gosch“

Gute Skipper beherrschen selbstverständlich auch das Strandsegeln: Raphael Borchard


272 ■■■ 2012

Die Referenten der Frühjahrstagung: Stefan Rebele, Derk Siebers, Thomas Bischof, Walter Denner, Maik Georg Pillich, Tim Joda, unten Stephan Beuer Das wissenschaftliche Programm bot einer zahlreichen Teilnehmeschar interessante Vorträge in hoher Qualität. Dr. Thomas Bischof referierte zum Thema: „Das breite Spektrum der Zahn-Gesundheitsvorsorge“ Dr. Maik Georg Pillich über: „Mein synoptisches Behandlungskonzept bei einer CMD-Patientin Dr. Derk Siebers über: „Sofortfunktion in der ästhetischen Zone“ Dr. Stephan Rebele über: „Plastisch ästhetische Parodontalchirurgie 3 D – neue Perspektiven bei der Deckung gingivaler Rezessionen“ Dr. Stephan Beuer über: „Passt nicht, gibt‘s nicht! Augmentation 2012“ Dr. Stefan Paul über: „Die Sofortimplantation mit provisorischer Versorgung im Oberkiefer-Frontzahn-Bereich: Risikobehandlung oder ästhetischer Gewinn? 5-Jahres-Ergebnisse“ Nach der Mittagspause gaben Sepp Diemer und Clemens Bargholz zum Thema „die endodontische Revision“ eine Spitzenpräsentation. Am Abend dann ein langer Spaziergang über die Holzbrücke zur „Sansibar“ auf dem nahen Sandstrand. In diesem rustikalen, auf Holzstelzen erbauten Restaurant war von Beginn an eine Bombenstimmung. Das schöne Wetter am folgenden Tag beförderte weiterhin die gute Laune.

Sansibar

Unser Präsident in einem ungewohnten Outfit. Steht ihm gut und macht ihn schlank Aperitif vor der Sansibar


2012 ■■■ 273

Auch Bielefeld und Berlin verstehen sich gut: Gerd Körner und Jochen Schumacher

Sven Hertzog immer in bester Stimmung Jesko und Pirkko Schuppan mit ihrem Nachwuchs Es gibt 18 Kirchen auf Eiderstädt. Wir mussten nicht alle besuchen! Die aber, die wir besucht haben, waren es sicherlich wert. Für die ganze Gruppe gab es dann einen Ausflug zum Westhever Leuchtturm. Das Wetter meinte es gut mit uns und der friesische Imbiss steigerte das körperliche Wohlbefinden und die gute Stimmung.

Ulrich Bube umrahmt von hübschen Frauen der NEUEN GRUPPE

Malte Schulz mit seinem Sohn Maximilian, Eckbert Schulz, Uschi und Klaus Dusemund

Westerhever Leuchtturm

Entspanntes Picknick


274 ■■■ 2012 Der genussreiche Abend im „Roter Haubarg“, einem fast 400 Jahre alten Reet gedecktem Bauernhaus, führte wieder viele junge und alte NEUE GRUPPE Mitglieder zusammen.

“Roter Haubarg“ Was bleibt, ist Christiane und Jan von Herzen Dank zu sagen für eine tolle stimmungsvolle und bestens gelungene Frühjahrstagung Bericht: Jürgen Koob, NEUE GRUPPE News Heft 38 Seite 19 Schon der jüngere Nachwuchs der NEUEN GRUPPE wird auf Führungsaufgaben vorbereitet

Chicago/USA 10.07.2012

Nachruf Prof. Dr. Franklin S. Weine Prof. Dr. Franklin S. Weine, ehemaliger Direktor der endodontischen Postgraduierten-Ausbildung an der Loyola University in Chicago, verstarb am 10. Juli 2012 im Alter von 78 Jahren. Wir verlieren einen großartigen Menschen, exzellenten Endodontologen, Wissenschaftler und Lehrer und nicht zuletzt einen aufrichtigen Freund. Franklin S. Weine war außerordentliches Mitglied der NEUEN GRUPPE † Prof. Dr. Franklin S. Weine

Rom 20.–22.09.2012

Dr. Gianfranco Carnevale: „Periodontology – winning is modern“ 22 Mitglieder der NEUEN GRUPPE waren der Einladung des italienischen Altmeisters Dott. Gianfranco Carnevale in sein „Studio di Parodontologia e Implantologia“ nach Rom gefolgt. Auf der Warteliste standen wohl noch einige mehr, die gerne mitgekommen wären.

Die NEUE GRUPPE zu Gast bei Gianfranco Carnevale in Rom


2012 ■■■ 275 Die Entwicklung regenerativer Techniken hat die Parodontologie in den vergangenen Dekaden revolutioniert. Trotzdem ist die resektive Parodontaltherapie auch heute noch in bestimmten klinischen Situationen indiziert und geradezu alternativlos. Am Vormittag des ersten Kurstages widmete sich Gianfranco Carnevale zunächst den theoretischen Grundlagen der resektiven Parodontaltherapie. Er gab uns einen kurzen historischen Abriss zur Entwicklung dieser Techniken.

Update to resectice surgical techniques in periodontology

In der Live Operation am Nachmittag zeigte Carnevale eine apikale Lappenreposition mit chirurgischer Kronenverlängerung. Speziell für das Seminar hatte sich der Referent mit einer 3D-fähigen Kameraübertragungstechnik ausrüsten lassen, so dass die Teilnehmer bei der Operation ganz nah dran sein konnten. Der zweite Kurstag stand im Zeichen der „Fibre Retention Osseous Resective Surgery“. Unter diesem Titel wurde eine Hemisektion an einem unteren Molaren durchgeführt. Im Fokus des letzten Tages standen weiterführende und anspruchsvolle Behandlungen im Sinne der Furkationstherapie, Wurzelamputation bzw. der Hemisektion oder Trisektion. Nicht nur bei der Live Operation, sondern insbesondere auch bei den theoretischen Ausführungen zeigten sich einmal mehr die große Fachkenntnis und die langjährige klinische Erfahrung des Referenten. Bericht: Dr. Stephan Rebele, NEUE GRUPPE News, Heft 38, Seite 22–23.

Münster 28.–29.09.2012

Veranstaltung für Youngsters

Zürich 19.–20.10.2012

Prof. Dr. U.P. Saxer: „Erfolgreiche Parodontitis-Therapie“

Freiburg 19.–20.10.2012

PD Dr. Dirk Schulze und Dr. Dennis Rottke: „Spezialkurs zum Strahlenschutz und Erwerb der erforderlichen Sachkunde für die dentale digitale Volumentomographie“

Praxis Dr. Raphael Borchard: „Parodontale Behandlungskonzeption für ambitionierte Zahnärzte“ Ein Kurs für interessierte ZMF/DH

Über drei Tage hinweg vermittelten die beiden Referenten das Wissen, das zum Auswerten von DVT – Datensätzen benötigt wird. Besonderer Wert wurde auf das praktische Arbeiten gelegt, so dass das Erlernte vor Ort direkt ausprobiet werden konnte. Der Kurs wurde am 19.01.2013 fortgesetzt.

46. Jahrestagung Hamburg 22. –25.11.2012

Die Front im Fokus Vorkongress Am 22. November 2012 startete die NEUE GRUPPE ihrer Jahrestagung mit dem ganztägigen Vorkongress „Moderne Traumatologie der Zähne“ mit den beiden Referenten Prof. Dr. Andreas Filippi und Dr. Gabriel Krastl aus Basel. Dieses Thema schien der NEUEN GRUPPE brandaktuell, da 55 % aller Kinder und Jugendlichen bis zum Erreichen ihres 18. Lebensjahres mindestens ein Zahntrauma erleiden. Die Referenten haben in Basel ein herausragendes, traumatologisches Zentrum aufgebaut. Die dort erarbeiteten Konzepte für die Behandlung von Verletzungen im Frontzahnbereich – von der abgebrochenen Schneidekante bis zu umfangreichen Verlusten des Alveolarfortsatzes – wurden dargestellt und diskutiert.

Vorkongress mit Prof. Dr. Andreas Filippi und Dr. Gabriel Krastl


276 ■■■ 2012 Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung fand im Congress Center Hamburg (CCH) statt. Nach der Begrüßung und dem Bericht unseres Präsidenten und nach den Berichten aller Vorstandsmitglieder wurde wieder einmal eine Grundsatzdebatte hinsichtlich der Altersstruktur unserer Vereinigung geführt. Von den derzeit 139 Mitgliedern sind 83 älter als 60. Der Vorstand hält eine Zahl von 130 aktiven Mitgliedern im Alter von 35 und 55 Jahren für notwendig, damit die NEUE GRUPPE als innovative, fortbildungs­ orientierte wissenschaftliche Vereinigung Bestand haben kann.

Congress Center Hamburg

Um dieses Ziel 2017 zu erreichen, müssten rein rechnerisch pro Jahr 15 neue Mitglieder aufgenommen werden. Der Vorstand stellte daher den Antrag, die Satzung der NEUEN GRUPPE mit der Absicht zu verändern, die hohen Eingangsvoraussetzungen etwas abzumildern. Es folgte eine angeregte, zum Teil heftige Diskussion. So war unser Freund Hartmut Hennies der Ansicht, wir bräuchten den Kollegen nicht nachzulaufen, wer zu uns wolle, solle sich darum bemühen. Jan Halben appellierte an alle Mitglieder, nach geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten und bis zur nächsten Versammlung jeweils mindestens zwei Kollegen oder Kolleginnen vorzuschlagen. Zu guter letzt stellt Jan Halben als Präsident den sympathischen Antrag, Rose Marie Lohmiller zum Ehrenmitglied der NEUEN GRUPPE zu ernennen. Mit großer Empathie und mit landanhaltendem Applaus wurde der Antrag von der Mitgliederversammlung angenommen. Begrüßungsabend im Restaurant Au Quai In der schönsten Stadt der Welt – die ja nicht ganz unbescheiden Ansicht von Jan Halben über seine Vaterstadt Hamburg – wurden wir direkt an der Elbe, im Herzen des Hamburger Hafens, herzlich begrüßt. Im Restaurant Au Quai konnten sich die Mitglieder der Gruppe und ihre Freunde wieder in die Arme nehmen und ihren großen Appetit und noch größeren Durst stillen.

Jan Halben und Bernd Klaiber

Eva-Valeska Mösch von Scharfenberg und Eckbert Schulz


2012 ■■■ 277

Margit und Hartmut Wengel

Jan und Christiane Halben mit Tochter Meike

Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 23. November 2012 Das wissenschaftliches Programm der Tagung eröffnete am Freitagmorgen unser Mitglied und liebgewonnener Freund Prof. Dr. Bernd Klaiber. „Ästhetische Korrekturen mit Komposit – es geht besser als man glaubt“ Schon der Start in diese Herbsttagung war ein Feuerwerk, unnachahmlich gewürzt mit Humor und Selbstironie. In seiner sympathischen und charmanten Art vermittelte Bernd Klaiber dem interessierten Publikum die Resultate seiner Behandlungstechniken. Mit Beherrschung der wichtigsten Ästhetik-­ Grundregeln können mit speziellen Kompositen ansprechende Resultate erzielt werden. Sie halten durchaus den Vergleich mit laborgefertigten Restaurationen stand. Dr. Otto Zuhr und ZTM Ulrich Schober: „Zahnverlust – Konzepte von heute im Bewusstsein der Herausforderungen von morgen“

Ernst Vöpel und Prof. Dr. Bernd Klaiber

Epidemiologische Studien belegen, dass Patienten zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Laufe ihres Lebens weit weniger Zähne verlieren, als dies in jüngerer Vergangenheit noch der Fall war. Otto Zuhr demonstrierte sein Behandlungskonzept, bei dem die Indikationsstellung für Implantate, der richtige Behandlungszeitpunkt und das klinische Procedere zur Erzielung nachhaltiger Behandlungsresultate im Mittelpunkt standen. ZTM Rainer Semsch: „Implantatprothetik“ In seinem Referat blickte Rainer Semsch zunächst zurück und spannte dann einen Bogen zu zeitgemäßem Arbeiten im ästhetischen Bereich. Was hat funktioniert, und was funktioniert einfach nicht? Anhand etlicher Fälle stellte er seine Erfahrungen und Konzepte zu diesem Themenkreis vor.

ZTM Ulrich Schober, Jan Halben und Otto Zuhr


278 ■■■ 2012 Festabend Hotel Atlantic Der prachtvolle Festsaal im Hotel Atlantik dem „Weißen Palast an der Alster“, bot eine glamouröse Kulisse für unseren Festabend Das angekündigte Klavierkonzert von Justus Frantz konnte leider nicht stattfinden. Nach der Devise „das Bessere ist der Feind des Guten“ übernahm der russische Pianist Lev Vinocour den musikalischen Teil des Abends. Seine Interpretationen von Etüden und Walzern ließen die eine oder andere Zuhörerin dahinschmelzen. Die Geschenke an unseren Gast, 5 CDs von Genesis über The Who bis Pink Floyd, standen in frischem Kontrast zu dem romantischen Programm des Abends. Die elegante Kulisse des Festsaals war nicht nur ein gelungener Rahmen für erlebbare hanseatische Geselligkeit, sondern auch ein würdiger Rahmen für die Aufnahme unserer neuen Mitglieder Matthias Müller und Dominik Emmerich. Auf Grund seiner beruflichen Verdienste wurde Dr. Gert Müller aus Hamburg zum außerordentlichen Mitglied der NEUEN GRUPPE ernannt. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich die Ernennung von Rose Marie Lohmiller zum Ehrenmitglied der NEUEN GRUPPE. Alle sind der Meinung, dass es wohl kaum ein anderes Mitglied in der NEUEN GRUPPE gibt, das sich zeitlebens mit der NEUEN GRUPPE so identifiziert hat und diesen Freundeskreis mit Herzblut und kreativen Ideen nachhaltig so unterstützt hat. Der Blumenstrauß, den ihr Jan Halben überreichte, hätte nicht kleiner sein dürfen. Ihr gebührten zu Recht großer Applaus in Form von Standing Ovations.

Festabend im „Atlantic“

Unser neues Ehrenmitglied: Rose Marie Lohmiller. Sie hat das wirklich verdient!

Unser Präsident Jan Halben überreicht dem Pianisten Lev Vinocour ein Gastgeschenk

Brigitte Simon begrüßt Dominik Emmerich als neues Mitglied

Jan Halben steckt dem neuen Mitglied der NEUEN GRUPPE Matthias Müller die Mitgliedsnadel an


2012 ■■■ 279

Oliver Hartmann, Jochen Schumacher und Klaus Karge Dr. Gert Müller aus Hamburg wird zum außerordentlichen Mitglied der NEUEN GRUPPE ernannt

Britta Wengel-Buns und Christian-Eiben Buns

Silvia und Ulrich Gaa

Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 24. November 2012 Eröffnet wurde der Samstag von ZTM Jogi Kern, Los Angeles, der über einige sehr interessante Möglichkeiten zur „Rekonstruktion devitaler Zähne“ referierte. Metallfreie Konstruktionen erschweren die Versorgung von verfärbten Stümpfen oder Stiftaufbauten. Zahnfarbene Stiftaufbauten erleichtern eine gute Ästhetik. Jogi Kern stellte einen ästhetischen Stiftaufbau mit Metallkern vor. Walter Gebhard, Zürich: „Materialauswahl bei Frontzahnrekonstruktionen“ Gebhard präsentierte in einem durch diverse Fallbeispiele unterstütztem Vortrag die vielfältigen Möglichkeiten bei der Frontzahnrekonstruktion. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet primär nicht die Materialauswahl, sondern mehr noch die Handhabung. Der Referent verglich verschiedene Materialien, grenzte ein und zeigte deren Anwendung und Verarbeitung auf.

ZTM Jogi Kern, Los Angeles

Joachim Baldauf, Berlin: „Die Perfektion des Unperfekten – über neue Wege in der Zahnästhetik“ Warum ist Claudia Schiffer trotz ihrer unperfekten Zähne das erfolgreichste Modell aller Zeiten? In seinem Vortrag gab Baldauf Anregungen und Inspirationen zum Thema Zahnästhetik.


280 ■■■ 2012 Prof. Dr. Urs Belser, Genf: „Rehabilitation der kompromittierten Oberkieferfront-­ Entscheidungskriterien und aktuelle Therapiekonzepte“ Ein weiterer Höhepunkt der Hamburger Tagung war der Vortrag eines der letzten Grandseigneurs der europäischen Zahnmedizin, dem Leiter der prothetischen Abteilung der Universität Genf, Urs Belser. In den letzten Jahren wurde das Indikationsspektrum für konventionelle Kronen-Brückenprothetik zunehmend reduziert. Dieser Trend ist auf die stetig verbesserte Effizienz und Zuverlässigkeit der Dentinadhäsion zurückzuführen. Demzufolge werden immer weniger Jan Halben, Prof. Dr. Urs Belser und Reinhold konventionelle Brücken hergestellt. Rathmer Einerseits aufgrund ihres invasiven Charakters und andererseits wegen des erhöhten Misserfolgsrisikos im Vergleich zu Implantat Lösungen. In seinem Vortrag erläuterte Urs Belser Therapieprotokolle, um voraussehbar Funktion und Ästhetik im teilbezahnten Oberkieferfrontzahnbereich wiederherzustellen. In diesem Zusammenhang wurden Langzeitdaten präsentiert und diskutiert. Schlussendlich ging der Referent auch auf die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich Implantat Design, rekonstruktiver Herstellungstechniken und bezüglich der Biomaterialien sowie Zirkon und CAD/CAM Technologie ein. Prof. Dr. Giovanni Maio, Freiburg: „Ethik in der Zahnmedizin“ Den als würdigen Abschluss dieses Kongress­tages lieferte Prof. Maio. Seine zentrale Frage: Was sollte der Unterschied zwischen Zahnarzt Geschäftsmann sein?! Der moderne Zahnarzt wird in kaum merklichen Schritten immer mehr zu einem Dienstleistungsanbieter reduziert. Er hat einen Dienstauftrag zu erfüllen, streng nach vorgegebener Produktqualität und mit mitgelieferter Produktgarantie. Die moderne Zahnmedizin verändert sich immer mehr von der Medizin weg hin zum profitorientierten Geschäftsmodell. Die Gesundheit des Menschen darf aber niemals zur Ware werden und der Zahnarzt sollte niemals seine wahre Sendung aufgeben – das „ärztliche Handeln“ – das auf einem Vertrauensverhältnis zum Patienten gründet und aus einer Selbstverständlichkeit heraus erfolgen sollte. Medizin und Zahnmedizin sind soziale Praxis im Dienste des Menschen. Ärztlich tätig sein ist aber gerade das Sinnstiftende in unserem Beruf.

Jan Halben und Prof. Dr. Giovanni Maio, Freiburg

Abschlußabend Mit einem gelungenen Abschlussabend im Restaurant „Schönes Leben“ im Herzen der Speicherstadt klang die 46. Jahrestagung im gemütlichen Kreis aus.


2013 ■■■ 281

Das Jahr 2013 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Papst Benedikt XVI. tritt von seinem Amt als Kirchenoberhaupt zurück • Sein Nachfolger stammt aus Argentinien und nennt sich Papst Franziskus • Das Attentat auf den Boston-Marathon empört die Menschen weltweit • Die Bundestagswahlen im Herbst 2010 führen die Großen Koalition an die Regierungs-Verantwortung Die FDP scheitert an der 5-Prozent Hürde • Die Welt trauert um den verstobenen Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela • Der Whistleblower Edward Snowdon enthüllt das Überwachungsprogramm PRISM und löst damit die NSA-Affäre aus • Durch einen Militärputsch wird der gewählte ägyptische Präsident Mohammed Mursi abgesetzt • Der Fernbusverkehr in Deutschland wird grundlegend liberalisiert • Die Praxisgebühr wird wieder abgeschafft

Die NEUE GRUPPE 2013

Der Vorstand Präsident

Jan Hendrik Halben, Hamburg

Vizepräsident

Dr. MSc. Reinhold Rathmer, Limburg

Schatzmeister

Dr. Raphael Borchard, Münster

Generalsekretär Dr. Brigitte Simon, Stuttgart Beirat

Dr. Alessandro Devigus, Bülach/Schweiz Dr. Walter Kaiser, Neuss Dr. Ernst Vöpel, Remscheidt

Jan Hendrik Halben

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Pinneberg 11.01.2013

Praxistag: Dr. Maik Georg Pillich, MSc.

Landshut 15.02.2013

Praxistag: Dr. Stephan Beuer

Zürich 08.03.2013

Praxistag: PD Dr. Stefan Paul

Fulda 05.04.2013

Praxistag: Dr. Walter Denner

Lembach 19.–20.04.2013

Prof. Dr. Eugen Buß: „Wege zur Praxiskultur (Praxis 2020)“ Die Entwicklung in Deutschland nötigt die Ärzte zu Antworten auf neue Fragenstellungen: wie verändern sich die Ansprüche und Erwartungen unserer Patienten und Mitarbeiter? Wie reagieren wir auf die zu erwartenden demographischen Veränderungen oder den beschleunigten Lebensrhythmus?


282 ■■■ 2013 Welche Auswirkungen haben die gesellschaftlichen Strukturveränderungen und der Wertewandel auf unsere Praxiskultur? Unter der kompetenten Anleitung von Prof. Dr. Buß wurden gemeinsam schlüssige Antworten auf die sehr differenzierten Fragestellungen erarbeitet. Alle diejenigen, die an diesem Lembach Wochenende dabei waren, kehrten mit geschärfter Sensibilität für gesellschaftspolitische Fragestellungen nach Hause zurück. Das Thema im kommenden Jahr neu aufzugreifen und zu vertiefen, sollte – so der Wunsch der meisten Anwesenden – in die Tat umgesetzt werden. Jürgen Menn hatte wieder alles gewissenhaft vorgeplant und perfekt umgesetzt. Lembach ist mehr als eine Reise wert!

Frühjahrstagung Timmendorfer Strand 08.–11.05.2013

Nach Nordsee und St. Peter-Ording luden uns Christiane und Jan Halben ein, in diesem Jahr die Ostsee und den Timmendorfer Strand kennenzulernen. Der Timmendorfer Strand liegt zwischen Travemünde und Scharbeutz direkt an der Lübecker Bucht im Osten von Holstein. Timmendorf entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Seekurort und gilt heute als eines der modernsten Ostseebäder. Jan Halben hatte als Tagungshotel das Grand Hotel Seeschlösschen ausgewählt. Das Haus mit seinen fünf Sternen lies keine Wünsche offen.

Timmendorfer Strand

Wie auch schon im vergangenen Jahr hatte unser vorsorglich bemühter Präsident direkt vor dem Hotel eine Gruppe von Strandkörben reservieren lassen. Regendichte Windjacken konnten auch diesmal im Koffer bleiben. Während der gesamten Frühjahrstagung begleitete uns aber ein frischer Sommerwind und vor allem viel Sonne. Zudem hatte sich Jan Halben etwas Besonderes ausgedacht: Hochseeangeln auf Dorsch. Schon am frühen Mittwochmorgen legte die „MS Forelle“ von der Seebrücke des Hotels Seeschlösschen ab. Mit dem Fischkutter ging es dann Richtung Langeland. Frühstück gab es an Bord. Bedauerlicherweise war die Ausbeute an Fisch etwas mager. Geplant war es, den selbst gefangenen Dorsch am Begrüßungsabend allen Gästen anzubieten und zu verspeisen. Mangels Masse war das nun leider nicht möglich.

Mit der „MS Forelle“ auf Dorsch

Da ist doch bei Raphael was am Haken


2013 ■■■ 283 Nach seiner Begrüßung zur Mitgliederversammlung stellte Jan Halben zunächst den Ablaufplan der Frühjahrstagung am Timmendorfer Strand vor und berichtete über die Vorbereitungen für die diesjährige Herbsttagung der NEUEN GRUPPE in Hamburg. Der Schatzmeister musste über ein Defizit von etwa 10.000 € für die Frühjahrstagung und die Jahrestagung 2012 in Zürich berichten. Insbesondere bei der Frühjahrstagung müsse stärker darauf geachtet werden, insbesondere das Rahmenprogramm kostendeckend zu gestalten, da ansonsten die Gemeinnützigkeit des Vereins in Frage gestellt werden könne. Brigitte Simon stellte bedauernd fest, dass nach dem dringenden Appell an die Mitglieder, in ihrem Umfeld nach geeigneten Kandidaten zu forschen, sich nur wenige mit Vorschlägen an den Vorstand gewandt haben. Dennoch konnte der Vorstand fünf neue Kandidaten und zwei Kandidatinnen vorstellen. Bürgen: Dr. Oliver Hugo (Schweinfurt) A. Röhrle und R. Rathmer Dr. Martin Brüsehaber (Hamburg) A. Röhrle und J. Halben Dr. Tim Joda (Bern) U. Konter und D. Edingeer Dr. Annika Ludwig (Berlin ) E. Vöpel und J. Halben Dr. Petra Gundlach (Radolfzell) C. Bargholz und U. Konter Dr. Rainer Erhardt (Wuppertal) E. Vöpel und M. Christgau Dr. Jochen Tunkel (Bad Oeynhausen) G. Körner und T. Hennies Walter Kaiser, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der NEUEN GRUPPE, berichtete, dass unsere Homepage auch im Ausland Interesse findet. Ca. 20 % der Zugriffe erfolgen aus anderen Staaten. Interessant ist, dass neben der Schweiz auch eine Vielzahl der Anfragen aus den USA stammt. Nach Vorstellung durch einen ihrer jeweiligen Bürgern sprach sich die Versammlung in geheimer Wahl überwältigend für die Aufnahme folgender Kandidaten als Mitglieder aus: Bürgen: Dr. Derk Siebers (Berlin R. Rathmer und E. Vöpel Dr. Maik Georg Pillich (Pinneberg) J. Halben und E. Vöpel Dr. Thomas Bischof (Bregenz) W. Bücking und E. Engel Dr. Stephan Beuer (Landshut) W. Kaiser und M. Stimmelmayr Dr. Stefan Paul (Zürich) A. Devigus und W. Kaiser Dr. Walter Denner (Fulda) B. Klaiber und J. Halben

Dr. Thomas Bischof

Dr. Stephan Beuer

Dr. Stefan Paul

Dr. Walter Denner

Dr. Derk Siebers

Dr. Maik Georg Pillich


284 ■■■ 2013 Der Begrüßungsabend im „Landhaus“ vis a vis vom Hotel Seeschlößchen gab allen wieder einmal Gelegenheit, alte Freundschaften zu pflegen oder neue zu begründen. Ausnahmslos alle, alte Mitglieder, neue Mitglieder, Youngster, Freunde und Freundinnen, Ehepartner und die Kinder haben den lockeren Abend genossen und sich wohl gefühlt und den lockeren Abend genossen. Die wissenschaftliche Session am Samstagmorgen eröffnete Lea Krueger-Janson pünktlich um 8.45 Uhr mit einem Bericht über das Myanmar-Projekt der Fachschaft an der Universität Witten/Herdecke. Malte Schulz referierte zum Thema : „Apikale Chirurgie heute“ und Jochen Tunkel zum Thema: „Augmentative Verfahren bei Patienten mit Parodontalerkrankungen – Wie sichert man den Implantaterfolg?“ Im Kandidaten Vortrag von Dr. Oliver Hugo zum Thema: „Regeneration von vitalem Knochen mit allogenem Aufbaumaterial“ informierte er über die mögliche Kombination moderner bildgebender Verfahren und der CAD/CAM gesteuerten Fräsung von allogenen Materialien, mit dem Ziel, individualisierte Blockaugmentate anzufertigen. Vorteil dieser Technik ist nicht nur die Verkürzung der OP Zeit, sondern auch die Verbesserung des Regenerationspotenzial durch direkten Kontakt zwischen dem ortsständigen Knochen und dem allogenen Transplantat. Klaus Prinz berichtet über seinen selbstlosen und engagierten zahnärztlichen Einsatz in Nepal. Alle waren von den eindrucksvollen Landschaftsbildern, den Bildern der Menschen und seinen persönlichen Erfahrungen berührt. Christian Sampers schilderte seine Erfahrung aus der Sicht einer Überweisungs­praxis: „Retrospektive über 10 Jahre in einer parodontologischen Überweisungspraxis“ Für den größten Anteil der Parodontitispatienten kann nach seiner Auffassung bei entsprechend optimaler Vorbehandlung und korrekt durchgeführter antiinfektiöser Therapie auf weitergehende, chirurgische Maßnahmen verzichtet werden. Allerdings ist eine lebenslange Betreuung und Reevaluation der Patienten notwendig. Lokale und systemische antimikrobielle Substanzen können die nichtchirurgische Therapie in einigen Fällen sinnvoll unterstützen. Der Erfolg der parodontologischen Langzeitbetreuung ist in hohem Maße abhängig von der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT), der professionell gestützten Motivation und einem perfekt organisierten Recall. Martin Brüsehaber referierte zum Thema: „Zahntrauma – Apexfixation mit Mineral Trioxide Aggregate“ Im Mittelpunkt des Nachmittages stand die Beantwortung der Frage: „Sind periimplantäre Erkrankungen der zukünftige Tsunami der Zahnmedizin?“ Unter der Moderation von Gerd Körner wurde ein fachlich hochstehendes und spannend präsentiertes Feuerwerk gezündet. Die Protagonisten waren: Markus Schlee, Raphael Borchard und Amelie Meyer-Bäumer.

Jan Halben und Malte Schulz


2013 ■■■ 285 Der Vortragsbogen spannte sich vom Verständnis der notwendigen Grundlagen hinsichtlich der Histologie und Pathogenese der periimplantären Erkrankung, über die Darstellung möglicher diagnostischer Maßnahmen bis hin zu den aktuellen chirurgischen und nicht-chirurgischen Therapiemaßnahmen. Tsunami ja oder nein? Bis auf weiteres blieb die Frage – zumindest aus wissenschaftlicher und der Sicht der Vortragenden – unbeantwortet. Der von allen als rundum erfrischend und gelungen empfundene Nachmittag fand auf der Hotelterrasse mit einem herrlichen Blick auf die Ostsee seinen Ausklang. Der Festabend fand in den Sälen des herausgeputzten Hotel Seeschlösschen statt. Nach dem Essen konnte, wer wollte, in die Bar mit aufgebauter Disco wechseln und zu den Hits der 70er und 80er Jahre tanzen. Am Samstagvormittag gaben Juliane Schulte-Winter und Uwe Schäfer ihre Erfahrungen und Empfehlungen weiter. Unter dem Titel „Die unendliche Praxis – Ein 3-Phasen-Modell für die erfolgreiche Praxisübergabe“ diskutierten wir engagiert und intensiv zu den Fragen, welche Interessen die „Alten“ umtreibt, was eine Praxis für die „Jungen“ attraktiv macht und wann und wie man beides zusammenbringt? Gemeinsam schipperten wir am frühen Nachmittag auf einem Seebäderschiff ca. zweieinhalb Stunden durch die Lübecker Bucht und die Trave flussaufwärts. An Bord gab es neben Kaffee und Kuchen reichlich zu erzählen. In Lübeck erwartet uns dann eine Stadtführung durch den Kern der alten und bedeutenden Hansestadt.

Abfahrt vom Landungssteg Hotel Seeschlößchen

Frischer Ostseewind und Sonnenschein in der Lübecker Bucht

Ingeborg und Hartmut Hennies, Ute Bube und Susanne Müther

Holsten Tor in Lübeck


286 ■■■ 2013

Die NEUE GRUPPE unterwegs in Lübeck

Abschlußabend in der “Schiffergesellschaft“ in Lübeck

Der Abschlußabend in der „Schiffergesellschaft“, einem historischen Saal aus dem Jahre 1535, blieb in guter Erinnerung. Hier erwarteten uns eine stimmungsvolle Atmosphäre, ein stilgerechtes Buddenbrook-Menue und nicht zuletzt der beliebte Lübecker Rotspon. Vor allem der Rotspon sollte uns beschwingt und gut gelaunt durch den Abend leiten. Manch einer schloss auf der Rückfahrt mit dem Bus nach Timmendorf die Augen und träumte von seeligen Zeiten, einer guten Flasche Rotwein und …? Der Abschied am darauffolgenden Sonntagmorgen fiel mal wieder sehr schwer. Die schönen Tage in Travemünde im Beisein liebgewonnener Freunde bleiben in guter Erinnerung. Der uneingeschränkte Dank und ein großes Lob galten Christine und Jan Halben, die alles liebevoll vorbereitet und perfekt organisiert hatten.

Kempten 07.–08.06.2013

Dr. Gerhard Iglhaut: „Innovatives und minimalinvasives Weich-und Hartgewebemanagement“ Folgende Themen dominierten die zweitägige Fortbildung: • Die Faktoren der periimplantären Weich-und Hartgewebestabilität • Die chirurgischen und prothetischen Konzepte für optimierte Weich – und Hartgewebsintegration. • Die Komplikationen und das Komplikationsmanagement – welche Technik funktioniert bei Problemen nach Hartgewebsaugmentation Gerhard Igelhaut entließ die Teilnehmer seines Seminars mit folgenden Empfehlungen: • Vermeidet Gewebeverlusten nach Extraktion durch Socket und Ridge Preservation. • Verbessert den Bio-Typ mittels BGT. • Achtet auf die Implantatposition und das Implantatdesign. Sie sind Schlüsselfaktoren für die Implantatästhetik. • Bevorzugt das mehrzeitige Vorgehen. Es erhöht die Vorhersehbarkeit der Ergebnisse, insbesondere in der ästhetischen Zone. Bericht: Christian Rupp, NEUE GRUPPE News, Heft 39, Seite 11–13.

„Minimal invasives Weich- und Hartgewebsmanagement“ Fortbildungskurs bei Gerhard Iglhaut


2013 ■■■ 287 Stuttgart 30.06.2013

Nachruf Dr. Annerose Siebert

Münster 06.10.2013

Nachruf Dr. Ulrich Klimberg

47. Jahrestagung Hamburg 21.–23.11.2013

Am 30.06.2013 verstarb unser Mitglied Dr. Annerose Siebert. Annerose Sievert war durch ihren verstorbenen Ehemann Prof. Dr. Götz Siebert der Gruppe lange verbunden. Die Freunde der NEUEN GRUPPE trauern um ihre geschätzte Freundin und Kollegin. † Dr. Annerose Siebert

Am 6.10.2013 erlag Dr. Ulrich Klimberg seiner schweren Krankheit. Er war mehr als 30 Jahre Mitglied der NEUEN GRUPPE.

PARODONTOLOGIE – DER CENTER-EFFEKT Die repräsentative, im klassizistischen Stil erbaute Hamburger Handelskammer war der Ort, an dem die 47. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE stattfand. Die große Zahl der Teilnehmer war wohl ein Beweis, dass das Thema „Parodontologie – der Center Effekt“ mit den international bekannten Referenten seine Attraktivität nicht verfehlte. Die Vortragenden sollten Antworten auf die Fragen geben: Was unterscheidet die verschiedenen Behandlungen, was macht eine Behandlung erfolgreich und was führt dazu, dass die Behandlungsergebnisse in einer Praxis besser oder stabiler sind als in einer anderen? Der Kongress wandte sich nicht nur an Zahnärzte, sondern auch an Dentalhygienikerinnen, zumal diese für die Behandlung unserer Patienten eine herausragende Rolle spielen. Vorkongress

Kongress und Dental­ausstellung in der Hamburger Handelskammer

Die Jahrestagung wurde – wie mittlerweile üblich – wieder mit einem Vorkongress eröffnet. Im Mittelpunkt des Geschehens standen drei kompetente Dentalhygenists aus England, Schweden und der Schweiz. Im Tagungsprogramm des Vorkongresses wurden die Referentinnen mit folgenden Themen angekündigt: DH Christine Bischof, Zürich: „Das Team DH/Zahnarzt in der Parodontaltherapie – vom Erstkontakt zum Recall“, DH Jeanie Suvan, London: „Health Behaviour Change in the Dental Practice“ und DH Brigitta Jönsson, Uppsala: „Individually Tailored Oral Health Education Program in Periodontal Treatment“ Die drei bekannten Dentalhygienikerinnen präsentierten großartige Vorträge, getragen von ihren langjährigen Erfahrungen und untermauert von aktuellen Studien. Neben praktischen und arbeitstechnischen Hinweisen lagen die Schwerpunkte der Vorträge vor allem in der Vermittlung der taktischen und psychologischen Grundlagen zur Motivations – und Verhaltensveränderung unserer Patienten.

Vorkongress in Hamburg DH Jeanie Suvan, London


288 ■■■ 2013 Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung wurde in den altehrwürdigen Räumen der Handelskammer Hamburg abgehalten. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung ihrer verstorbenen Mitglieder Dr. Annerose Siebert, Stuttgart, und Dr. Ulrich Klimberg, Münster.

Mitgliederversammlung in der Handelskammer Hamburg

Jan Halben hielt einen eindrucksvollen Vortrag zum Selbstverständnis der NEUEN GRUPPE. Sein Engagement wurde von allen mit großem Respekt anerkannt. Das Resümee seiner Überlegungen machte allerdings sehr nachdenklich. Der langanhaltende Applaus mußte als eine Verbeugung vor Jan Halben und als Dank für seine erfolgreiche Arbeit gewertet werden. Als neue Kandidaten wurden Dr. Christian Rupp, Müllheim, Bürgen Raphael Borchard und Walter Kaiser und Dr. Gerd Reichardt, Stuttgart, Bürgen Pascal Marquardt und Markus Simon vorgestellt. Hinsichtlich der Wahl des neuen Vorstandes verwies der noch amtierende Präsident auf unsere Satzung. Gemäß unsere Wahlordnung wechselt der Vizepräsident Dr. Reinhold Rathmer automatisch in das Amt des Präsidenten. Raphael Borchard und Walter Kaiser gaben im Vorfeld ihren Verzicht auf eine Wiederwahl bekannt. Für das Amt des neuen Vizepräsidenten schlug der Vorstand Brigitte Simon vor. Weitere Vorschläge gab es nicht. Brigitte Simon wurde per Akklamationen gewählt. Britta Wengel – Buns wurde in das Amt der Generalssekretärin und Ernst Vöpel in das Amt des Schatzmeisters gewählt. Beisitzer wurden Derk Siebers, Alessandro Devigus und Jan Hendrik Halben. Begrüßungsabend im Hamburg Museum Zum Begrüßungsabend hatte uns Jan Halben in das Hamburg Museum geladen. In einer ca. einstündigen Führung wurde uns die facettenreiche Entwicklungsgeschichte der Stadt Hamburg präsentiert. Anschließend erwartete uns ein kulinarischer Abend im Museumsrestaurant.

Begrüßungsabend im Hamburg Museum Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 22. November 2013 Den wissenschaftlichen Teil der 47. Jahrestagung eröffnete am Freitagmorgen Prof. Maurizio S. Tonetti, Genua, mit seinem Vortrag zum Thema: „The Center Effect – What makes the Difference“. Anhand aktueller multizentrischer Studien zeigte er, dass nicht die Wahl des Materials oder die Methode den Erfolg der parodontologischen Therapie bestimme, sondern die Fertigkeit und die Erfahrung des Behandlers bzw. des Teams. Nachvollziehbar analysierte er die relevanten Unterschiede, die den Erfolg der Therapie beeinflussen. Prof. Dr. Maurizio S. Tonetti, Genua


2013 ■■■ 289

Dr. Sandro Cortellini, Florenz

3-D Präsentation

Der Nachmittag dieses italienischen Tages stand dann im Zeichen der „Regenerativen Parodontalchirurgie“. Dr. Sandro Cortellini, Florenz, hat in seinen Studien seit Jahren beste Ergebnisse erzielt und präsentierte zahlreiche, erfolgreich behandelte, teilweise hoffnungslose Fälle mit eindrucksvollen Dokumentationen. Cortellini zeigte in einer beeindruckenden 3-D Präsentation Einblicke in die Therapie mehrwandiger Knochendefekte. Diese faszinierende Vorführung verfehlte ihre Wirkung nicht. Festabend Historischer Charme und großer Luxus prägen das Ambiente des weltweit renommierten Hotels Vier Jahreszeiten. Das besondere Flair dieses Traditionshauses bildete einen besonderen Rahmen für unseren Festabend. Für Jan Halben war es eine besondere Freude, unsere neunen Mitglieder Thomas Bischof aus Bregenz, Stephan Beuer aus Landshut, Walter Denner aus Fulda, Stefan Paul aus Zürich, Maike Georg Pillich aus Pinneberg und Derk Siebers aus Berlin willkommen zu heißen und sie in unsere Gruppe aufzunehmen. Als außerordentliche Mitglieder wurden aufgenommen: Prof. Dr. Maurizio Tonetti und Dr. Sandro Cortellini. Gleichzeitig mit der diesjährigen Herbsttagung endete seine Präsidentschaft. Er übergab das Zepter an seinen Nachfolger Reinhold Rathmer. Der Dank aller Anwesenden galt dem unermüdlichen und selbstlosen Einsatz von Jan Halben und natürlich auch seiner charmanten Ehefrau Christiane. Nicht unerwähnt bleiben darf der Dank an die übrigen Vorstandsmitglieder, die ebenfalls ihre Aufgaben mit großem Engagement wahrgenommen haben. Selbstverständlich wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Geröstete Maronensuppe mit Tigergarnelen, ofenknusprig gebackene Brust und Keule von der Gans auf Feigen-Rotkraut und ein fantastisches Dessert – Buffet ließen dann alle Gäste hinwegschmelzen.

Neben Jan Halben unsere neuen Mitglieder Thomas Bischof, Maik Georg Pillich und Walter Denner

Brigitte Simon gratuliert Stepan Beuer, Derk Siebers und Stefan Paul


290 ■■■ 2013

Die neuen und die neu ernannten außerordentlichen Mitglieder: Prof. Dr. Maurizio Tonetti und Dr. Sandro Cortellini

…und alles wird kritisch beobachtet und fotografisch dokumentiert

Unsere geschätzten italienischen Kollegen

Ute und Jürgen Menn

Thorben Hennies, Bärbel Garske und Lars Pohle

Die Band „Covershake“ sorgte für eine ausgelassene Stimmung

Alessandro und Beatrice Devigus

Dirk Jawanowitsch und Rose Marie Lohmiller

Margret Waubke , Michael Christgau und Gabi Wagner

Christian Sampers, Norbert Mack, Derk Siebers mit Carin Schulz, Hartmut Hennies, Eckbert Schulz und Ingeborg Hennies


2013 ■■■ 291 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 23. November 2013 Nach dem rauschenden Festabend im Hotel Vier Jahreszeiten startete unser Mitglied Prof. Dr. Markus Hürzeler, München, am Samstagvormittag den wissenschaftlichen Teil mit dem Thema: „Implantat Chirurgie – Schlüssel zum Erfolg“. Mit seinem durchdachten und empathisch präsentierten Vortrag stellte er sein Konzept moderner Implantologie vor. In seinen Augen muss eine Schwerpunktverlagerung erfolgen: weg von der bisherigen „prothetic driven implantology“, hin zur „biologic driven implantology“. Die Kernbotschaften für eine langfristig erfolgreiche Implantattherapie sind: • Prävention mit regelmäßige Sondierung als obligate Grundforderung. • Auf Grund der schlechten Sondierbarkeit von Implantaten mit Plattform Switch rät er von diesem Design ab. • Er empfiehlt suprakrestal gesetzte Implantate mit poliertem Kragen. • Aufgrund der hohen Periimplantisraten, häufig verursacht duch die „Zementitis“, spricht er sich für verschraubte Suprakonstruktionen aus. • Bezüglich des Weichgewebes fordert er quantitativ eine Höhe von 2–3 mm und eine stabile keratinisierte und gut befestigte Gingiva. Den Abschluss des Tages bildete der Vortrag des im Bereich der resektiven Chirurgie federführend tätigen Parodontologen Gianfranco Carnevale aus Rom. Sein Thema: „Resective Periodontal Surgery – Keys to Success“ war für viel unsere Freunde ein deja vu. Die äußerst große Voraussagbarkeit der Therapieergebnisse, die einfache Heilung und die nachhaltige Elimination tiefer Zahnfleischtaschen waren seiner Auffassung nach Gründe, dieses Therapieverfahren zu favorisieren. Die anregende Abschlussdiskussion mit den Rednern der Jahrestagung Maurizio Tonetti, Sandro Cortellini und Gianfranco Carnevale dauerte über eine Stunde und zeigte das immense Interesse des Publikums an dem für die diesjährige NEUE GRUPPE Tagung gewählten Thema. Insgesamt ein mehr als gelungener Kongress, der seinen Abschluss bei einem gemeinsamen Abend in der Marsbar im Stadtteil Eppendorf fand.

Abschlußdiskussion auf der Herbsttagung 2013 in Hamburg

Die Jahrestagung war nicht nur ein voller Erfolg, sie hat auch viel Spaß gebracht.


292 ■■■ 2014

Das Jahr 2014 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die Fußball WM in Brasilien wird zum absoluten Straßenfeger. Die Jungs von Jogi Löw werden Weltmeister • Russland eignet sich die Krim an und die Ukraine steckt in einer tiefen Krise, die im Verlauf des Jahres gewaltige Ausmaße annimmt • In Westafrika breitet sich das Ebolafieber aus und nimmt epidemische Ausmaße an • Die Olympischen Winterspiel 2014 finden im russischen Sotschi statt • Die Edathy Affäre löst eine Regierungskrise aus und führt zum Rücktritt von Hans-Peter Friedrich • Eine Maschine der Malaysian Airlines verschwindet spurlos auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking – die multinationale Suchaktion bleibt erfolglos • Das US Unternehmen Facebook kauft das Unternehmen WhatsApp • Im Opelwerk Bochum läuft das letzte Fahrzeug vom Band

Die NEUE GRUPPE 2014

Der Vorstand Präsident

Dr. MSc. Reinhold Rathmer, Limburg

Vizepräsidentin

Dr. Brigitte Simon, Stuttgart

Schatzmeister

Dr. Ernst Vöpel, Remscheid

Generalsekretärin Dr. Britta Wengel-Buns, Leverkusen Beirat

Dr. Alessandro Devigus, Bülach, Schweiz ZA Jan Hendrik Halben, Hamburg Dr. Derk Siebers, Berlin Dr. Reinhold Rathmer

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN München 17.–18.01.2014

Prof. Dr. Daniel Edelhoff und OA Dr. Florian Beuer: „CAD/CAM Kurs“ – Modul mit praktischen Übungen“ Die Trias von Daniel Edelhoff, Florian Beuer und CAD/CAM garantierte ein spannendes Programm. Wenn sich die Referenten auch noch – expressis verbis – auf die NEUE GRUPPE freuen, dann sind die Eckdaten perfekt. Zwei Tage lang diesen Experten auf dem Gebiet der CAD/CAM Techniken zu folgen, war schon etwas Besonderes und ließ keine Frage unbeantwortet. Anhand komplexer klinischer Behandlungsfälle demonstrierten beide Referenten den mögliche Einsatz von Scanner – und Frässystemen. So wurde bei einer umfangreichen Restaurationen ein digitales und zeitgleich ein konventionelles Wax-up erstellt. Im Anschluss wurde das konventionell erstellte Wax-up ebenfalls digitalisiert. Faszinierend war die eins zu eins Überlagerung auf die vorhandene (digitalisierte) Patientensituation. Damit eröffnete sich die Möglichkeit einer 100-prozentige Datenarchivierung für mögliche weitere Behandlungsschritte.


2014 ■■■ 293

München 2014: intensive Fortbildung an der LMU bei Prof Dr. Daniel Edelhoff Die spannenden Vorträge zeigten das Ausloten von Grenzen der digitalen Zahnheilkunde. Bisher nicht vorhandene Schnittstellen wurden neu generiert, Systeme und Ideen miteinander kreativ verknüpft. Erstaunliche Datenmengen und viel Forschung fließen in die Systeme ein und bestätigen den gefühlten Fortschritt, den diese Forschungsbereiche in den letzten Jahren durchlaufen haben. Nach zwei intensiven Fortbildungstagen mit viel eindrucksvoller Technik, endete ein schönes Wochenende in München. Der Dank der Teilnehmer galt unserem Organisator Alessandro Devigus und natürlich Prof. Edelhoff, Florian Beuer und dem gesamten Team der LMU München. Bericht: Martin Sachs, NEUE GRUPPE News, Heft 40, Seite 12–13.

Bad Oeynhausen 31.01.2014 München 13.–15.02.2014

Bülach/Schweiz 01.03.2014

Schweinfurt 28.03.2014 Lembach 04.–05.04.2014

Praxistag: Dr. Jochen Tunkel

Prof. Dr. M. Hürzeler: „Implantologie – Update 2014“ In diesem 3-Tageskurs demonstrierte unser Freund Markus Hürzeler seine Therapieoptionen hinsichtlich der Sofortbelastung und hinsichtlich des Weich – und Hartgewebsmanagement in Theorie und Praxis. Seine Begeisterungsfähigkeit und sein operatives Geschick, das er in seinen praxisbezogenen Live-Operationen eindrucksvoll unter Beweis stellte, zogen alle in ihren Bann. Dr. Alessesandro Devigus: „CEREC Advanced Kurs“ Die Herstellung und Eingliederung eines Cerec-Inlays wurde mit allen klinischen Arbeitsschritten direkt am Patienten demonstriert. Anschließend hatten alle Kursteilnehmer Gelegenheit unter akribischer Aufsicht von Alessandro das Verfahren selbst anzuwenden und damit eigene praktische Erfahrungen zu sammeln. Praxistag: Dr. Oliver Hugo

Prof. Dr. Eugen Buß und Dr. Roswitha Theis: „Wege zur Praxiskultur der Zukunft (Praxis 2020) Teil 2“ Wie verändern sich zukünftig die Werte, Ansprüche und Erwartungen der Patienten, aber auch die der Zahnärzte selbst? Welche Auswirkungen werden beispielsweise die demographischen Veränderungen oder das allgemein steigende Bildungsniveau auf die künftige Praxiskultur haben? Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem beschleunigten Lebensrhythmus in Deutschland? Welche Folgen haben die neuen Kommunikations – und Informationsnetzwerke für den Alltag? Auf diese höchst differenzierten Struktur – und Werteveränderungen muss jeder entsprechende Antworten finden. Die Veranstaltung im Elsass war gleichsam eine Art Frühwarnsystem, das diese Veränderungen eingehend diagnostizierte und Strategien für die zukünftigen Herausforderungen bereithielt. Die von Jürgen Menn hervorragend organisierten und thematisch attraktiven Veranstaltungen sollten im Kreise der NEUEN GRUPPE eine viel größere Resonanz finden.


294 ■■■ 2014 Frühjahrstagung Lindner-Hotel Wiesensee/ Westerwald 29.–31.05.2014

Die Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE fand in dem wunderschön gelegenem Lindner Hotel am Wiesensee im Westerwald statt. Wir tagten abgeschieden im Grünen und hatten die Gelegenheit, hautnah das rauhe Klima dieser Region zu erleben. Nicht weit von unserem Hotel beginnt das Kannebäcker Land, eine Kulturlandschaft, seit Jahrhunderten für ihre salzglasierten Keramikerzeugnisse bekannt.

Frühjahrstagung 2014 am Wiesensee

Als Erinnerung an diese Tagung erhielt jeder Gast einen kleinen Keramikbecher mit dem Logo der NEUEN GRUPPE. In der Mitgliederversammlung stellte Reinhold Rathmer den Ablauf der Frühjahrstagung vor und berichtete vom Stand der Vorbereitungen für die kommende Jahrestagung in Koblenz. Ernst Vöpel präsentierte stolz die derzeitig solide Finanzlage der NEUEN GRUPPE und berichtete über einen erfolgreichen Abschluss der letztjährigen Herbsttagung in Hamburg. Dr. Klaus Gäbler und Dr. Heinz Mack sind aus der NEUEN GRUPPE ausgetreten. Als neue Kandidatin wurde Dr. Friederike Constanze Menn von Norbert Mack vorgestellt. Derk Siebers stellte als Fortbildungsreferent ein allseits hochgelobtes Fortbildungsprogrammen vor. Der Vorstand empfahl der Versammlung die Aufnahme der Kollegen Dr. Christian Sampers, Dr. Malte Schulz, Dr. Oliver Hugo und Dr. Jochen Tunkel als aktive Mitglieder der NEUEN GRUPPE. Alle Kandidaten erhielten in geheimer Wahl die erforderliche Dreiviertelmehrheit.

Dr. Malte Schulz

Dr. Oliver Hugo

Dr. Jochen Tunkel

Dr. Christian Sampers

Diskussionsbedarf entstand hinsichtlich der Haltung einiger inaktiver Mitglieder bezüglich ihres Status. Jan Halben rief die inaktiven Mitglieder auf, ihren Status noch einmal selbstkritisch zu hinterfragen. Zum inaktiven Mitglied können Mitglieder ernannt werden, die den Verpflichtungen der NEUEN GRUPPE aus persönlichen Gründen, etwa altersbedingt oder wegen längerer Krankheit, nicht mehr nachkommen können. Helga Ohlrogge schlug vor, jedes inaktive Mitglied möge doch für ein neues junges Mitglied eine Patenschaft übernehmen.


2014 ■■■ 295 Wie üblich begann die Frühjahrstagung mit dem traditionellen Begrüßungsabend. In dem gut geheizten und bayerisch rustikal dekorierten Eventzelt gab‘s ein zünftiges Barbecue. Alle fühlten sich wohl, insbesondere die Golfer, die hier ihre Preise aus dem internen Golfturnier – von Wolf-Diether Gabriel organisiert – entgegennehmen konnten. Die Frühjahrstagung am Wiesensee begeisterte mit einer Vielzahl faszinierender und hoch interessanter wissenschaftlicher Vorträge. Dr. Pascal Schumacher beeindruckte durch eine echte Innovation auf dem Gebiet der KFO – Retention. Mit einem durch CAD/CAM gefertigten Retainer, der durch seine exakte Passgenauigkeit und seine absolute Passivität überzeugte. Dr. Simone Hagelstein präsentierte eine klinische Vergleichsstudie, bei der sie die schädelbezügliche Montage mit der ästhetischen Montage verglich.

Dr. Simone Hagelstein, Berlin

Über den Stellenwert der Prophylaxe berichtete uns Dr. Carsten Stockleben. Nach einem sehr unterhaltsamen und aufschlussreichen Exkurs in die Historie der Prophylaxe führte er uns noch einmal beängstigende Zahlen vor, die uns eindrucksvoll den Handlungsbedarf für parodontale Erkrankungen vor Augen führten. Dr. Rainer Erhard vermittelte einen Überblick über den digitalen Workflow bei der 3-DImplantatplanung . PD Dr. Stefan Fickl berichtete über klinische Konzepte für die Versorgung von Extraktionsalveolen. Er erzielte die besten Ergebnisse bei der Versorgung der Alveolen durch Auffüllen mittels Knochenersatzmaterial und Verschluss durch Punch. Dabei gab er zu bedenken, dass 65 % der Fälle mit Socketpreservation im Laufe der späteren Versorgung eine erneute Augmentation benötigen.

OA Priv.-Doz. Dr. Stefan Fickl, Würzburg

Unser NEUE GRUPPE-Mitglied Matthias Müller brachte uns dann zurück in die Zukunft. In der ihm eigenen trockenen und humorvollen Art referierte er zum Thema: „digitaler Workflow in der Zahnmedizin“. Pascal Marquardt schloss diesen äußerst lehrreichen Freitag mit einem Exkurs in die Welt der 3-D-Implantatplanung und deren Umsetzung ab. Bei dem sich anschließenden Festabend gab es nun reichlich Gelegenheit, die Themen in geselliger Runde und in entspanntem Ambiente zu diskutieren.

Wissenschaftliche Referate auf der Frühjahrstagung Wiesensee


296 ■■■ 2014 Am Folgetag präsentierte Andreas Röhrle einen didaktisch klug aufgebauten Vortrag zum Thema „ All-on-Four“. Alle relevanten Aspekte wurden erörtert: Patientenklientel, ökonomische Überlegungen, Grundprinzipien, Statistiken, chirurgische und prothetische Betrachtungen, Misserfolge Bericht: Philipp Menn, NEUE GRUPPE News, Heft 40, Seite 10–11. Nach einen kurzen Lunch wurden wir mit dem Bus in die Wahlheimat von Reinhold Rathmer nach Limburg gefahren. Die nahezu komplett erhaltene mittel­alterliche Altstadt beherbergt einige der ältesten Fachwerkhäuser Deutschlands. Der spätromanische 7-türmige Dom aus dem 13. Jahrhundert thront auf steilem Felsen über der Lahn und ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt. Bedauerlicherweise musste die von vielen erhoffte Privataudienz bei Bischof Tebartz von Elst und der Besuch seiner Residenz aus unerklärlichen Gründen abgesagt werden. Nach der Stadtführung durch die Altstadt und dem Besuch des Domes ging es dann weiter zu Fuß zum Schiffsanleger an der Lahn und dann mit der „Wappen von Limburg“ bei Kaffee und Blechkuchen und bei bestem Wetter flussaufwärts. Die Fahrt führte uns vorbei an idyllischen Ufern, an Dietkirchen mit der imposanten Lubentius Basilika hin zum Dehrner Schloss und wieder zurück nach Limburg.

Mit der „Wappen von Limburg“ flussaufwärts

Der Dank aller für dieses entspannende Wochenende galt Reinhold und seiner Frau Tini. Abschlussabend im Restaurant Mille Höhn.

Rom 08.–10.05.2014

Moers 31.07.2014

Dr. Gianfranco Carnevale: „Periodontology – winning is modern“ Der Carnevale-Kurs war als Wiederholungskurs vom Vorjahr gedacht. Jan Halben hatte damals deutlich mehr Anmeldungen als Plätze. Leider war diesmal die Nachfrage sehr verhalten, so dass der Kurs abgesagt werden musste. Nachruf Dr. Rüdiger Butz Sein besonderes Interesse galt der Standespolitik und der Fortbildung. Hier übernahm er vielfältige Aufgaben. Durch seine Freundschaft zu Joachim Schulz-Bongert und Kasimir Mucko kam er schon früh in Kontakt zu NEUEN GRUPPE und wurde 1983 Mitglied. Mit Rüdiger Butz haben wir einen warmherzigen, hilfsbereiten Kollegen verloren, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden Nachruf: Peter Beyer, NEUE GRUPPE News, Heft 40, Seite 22

† Dr. Rüdiger Butz


2014 ■■■ 297 Neuss 06.08.2014

Nachruf Dr. Dr. Udo Kissenkoetter Anfang August erlag unser langjähriges Mitglied Udo Kissenkoetter einer tückischen Krankheit. Von 1977 bis 1982 gehörte er dem Beirat der NEUEN GRUPPE an. Von 1982 bis 1984 war er deren Generalsekretär. Nach seiner Assistenzzeit übernahm er zusammen mit Klaus Dusemund die Praxis von dessen Schwiegervater, in der er bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden blieb. Nachruf: Hartmut Wengel, NEUE GRUPPE News, Heft 40, Seite 22

Neuss 22.08.2014

Nachruf Dr. Dr. Klaus Dusemund Mit Klaus Dusemund verlor die NEUE GRUPPE ein äußerst liebenswertes und aufrichtiges Mitglied. So war es für ihn eine ethische Verpflichtung, sich mit großem Engagement für die zahnärztliche Betreuung psychisch Erkrankter einzusetzen. Sein uneigennütziger Einsatz der NEUEN GRUPPE gegenüber zeigte sich in seiner uneingeschränkten Loyalität allen Freunden gegenüber und in seiner beispielhaften Präsenz bei nahezu allen Frühjahrs – und Herbsttagungen. Als Nachfolger von Hans Henning Ohlrogge hat er die NEUE GRUPPE Chronik federführend weitergeführt. Nachruf: Gerhard Müther, NEUE GRUPPE News Heft 40, Seite 23

Heiligenberg/ Bodensee 16.10.2014

† Dr. Dr. Klaus Dusemund

Nachruf Dr. Wolfgang Bengel Wir trauern um einen feinen und besonderen Menschen. Über seine Ruhe, seinen großen stillen Humor und seine zugewandte Art konnte jeder spüren, dass Wolfgang Bengel ein großherziger Mensch war. Er steht beispielhaft für die vielen stillen Könner seines Faches. Sein besonderes Wissen auf dem Gebiet der zahnärztlichen Fotografie und der Erkrankungen der Mundschleimhaut hat er zum Glück in vielen Vorträgen und Publikationen weitergegeben. Von 1998 bis 2006 war er Generalsekretär der DGP und 2006 bis 2013 Vizepräsident der DGZMK. Wie Wolfgang Bengel in den wenigen ihm verbliebenen Jahren mit der schweren Diagnose umging, drücken seine immer aufmunternde Worte an sein persönliches Umfeld aus „Bei allem was kommt, bleibt froh dabei“ Nachruf: Norbert Grosse, DGZMK Pressemitteilung 2014

48. Jahrestagung Koblenz 24.–25.10.2014

† Dr. Dr. Udo Kissenkoetter

CAD/CAM PROTHETIK – SO GEHT’S Nach dem Credo der NEUEN GRUPPE, dass nur eine gut funktionierende Teamarbeit Grundlage für eine hohe Behandlungsqualität ist, lag in Koblenz ein großer Teil der Vorträge in den Händen von erfahrenen Zahntechnikern. Ihre Aufgeschlossenheit für CAD/CAM war spürbar ausgeprägter als diejenige bei den zahnärztlichen Referenten. Wie real ist die virtuelle Zahnmedizin – wo ist sie bereits angekommen und wo klemmt es an den Schnittstellen? Ganze drei Tage widmete sich die NEUE GRUPPE auf ihrer Herbsttagung in Koblenz dem Thema CAD/CAM Prothetik und der Beantwortung dieser Fragestellung.

† Dr. Wolfgang Bengel


298 ■■■ 2014

Die gut besuchte Herbsttagung in Koblenz Vorkongress und Workshops Der Vorkongress startete für Zahnärzte und Zahntechniker gemeinsam mit einem Doppelvortrag aus zahnärztlicher und zahntechnischer Sicht. PD Dr. Jan. Frederik Güth und ZT Josef Schweiger referierten zum Thema: „CAD/CAM Zahnersatz: Workflow – DVT – Schablone – Prothetik“. Die beiden Münchener Gäste erörterten den aktuellen Stand der digitalen Zahnheilkunde auf Basis wissenschaftlicher Daten und praktischer Erfahrung. Die Automatisierung von Arbeitsabläufen ist bei der Planung und Umsetzung von zahn – und implantatgetragenem Zahnersatz in vielen Praxen und Laboratorien inzwischen zum Standard geworden. Betrachtet man allerdings den digitalen Workflow genauer und zerlegt ihn in seine Bestandteile, wird klar, dass noch viele Probleme gelöst und Schnittstellen synchronisiert werden müssen. Dass an der digitalen Zukunft kein Weg vorbei führt, machten PD Dr. Jan-Frederic Güth und ZT Josef Schweiger mehr als deutlich. Versöhnlich, vor allem für die älteren, nicht so digital affinen Kollegen klang die Feststellung: „Erfolg kommt nicht durch die Technologie, sondern durch Wissen und Können!“ Viele Nachfragen und großer Beifall bestätigten, dass Thema und Referenten sehr gut gewählt waren, um Wissenschaft und Alltag, Praxis und Labor hilfreich zu verbinden.

Vorkongress mit PD Dr. Jan Frederik Güth (links) und ZT Josef Schweiger(rechts). In der Mitte Reinhold Rathmer

Mitgliederversammlung In der Mitgliederversammlung am Donnerstagnachmittag gedachten wir zunächst der verstorbenen Mitglieder Dr. Klaus Dusemund, Dr. Wolfgang Bengel, Dr. Rüdiger Butz und Dr. Dr. Udo Kissenköter. Reinhold Rathmer gab dann einen Ausblick auf die Frühjahrstagung 2015. Die Frühjahrstagung wurde und wird immer an Christi Himmelfahrt abgehalten. Diesbezüglich gab es in letzter Zeit vermehrt Anfragen. Reinhold wünschte sich, dass zukünftig doch alle diesen Termin im Rahmen ihrer Jahresplanung vormerken. Jörg Stoffregen ist als Mitglied aus der NEUEN GRUPPE ausgetreten. Reinhold dankte ausdrücklich Derk Siebers für das mal wiederhervorragend ausgestaltete Fortbildungsprogramm. Derk Siebers gab den Wunsch einiger Youngster weiter, einen eigenen Mitgliedsausweis zu erhalten. Der Wunsch fand unter den Mitgliedern keinen großen Anklang. Rose Marie Lohmiller hätte gerne wieder ein gedrucktes Mitgliederverzeichnis in ihren Händen. Jan Halben drängte darauf, lieber eine zeitgemäße App zu erstellen. Eine rege Diskussion entstand, inwieweit und in welcher Form die Zugehörigkeit der Youngster zur NEUEN GRUPPE bestätigt werden kann.


2014 ■■■ 299 Etwas ratlos – wie in der Politik – scheint der Kommentar im späteren Protokoll: „Wir bemühen uns, jetzt wieder intensiver um die Youngster zu kümmern. Die Verbindung zwischen den Youngstern und den Mitgliedern muss verbessert werden“. Schlussendlich begrüßte der Präsident unser langjähriges Mitglied Klaus Haberkorn. Trotz langer Krankheit war er heute mit dabei. Alle freuten sich über seine Anwesenheit und dankten das mit langanhaltendem Applaus.

Mitgliederversammlung in Koblenz: Ulrich Gaa, Christian Sampers und Stephan Kressin

Unsere Youngster Truppe in Koblenz Hintere Reihe von links nach rechts: Anna Dreyer, Michael Javier Weiß, Paul Leonhard Schuh, Vincent Mitzscherling, Merle Siebers, Manuel Limberger Vordere Reihe: Christian Helf, Lea Krueger-Janson und Friederike Menn Begrüßungsabend Willkommen an Bord! Am Begrüßungsabend waren wir Gäste an Bord des MS „Deutsches Eck“. Mit der Ankündigung einer Reise ins „Weltkulturerbe Mittelrheintal“ wurde uns nicht zu viel versprochen. Alle genossen vom Schiff aus die entspannte Abendstimmung am Fluss und das landschaftlich reizvolle Rheintal. Viele konnten sich an den romantisch beleuchteten Burgen nicht satt sehen. Freundschaften in einem solchen Rahmen zu pflegen macht einfach Spaß!

Begrüßungsabend an Bord des MS „Deutsches Eck“

Buffet an Bord des MS „Deutsches Eck“


300 ■■■ 2014 Wissenschaftliches Tagung am Freitag, den 24.Oktober 2014 Nach Begrüßung und Einführung in das Tagungsthema durch den Präsidenten Reinhold Rathmer referierte Prof. Dr. Matthias Kern, Universität Kiel, zum Thema „Vollkeramische Brücken und Kronen, Vollkeramische Abutments und Implantat Versorgungen.“

Reinhold Rathmer, Prof. Dr. Matthias Kern und Britta Wengel -Buns

Der Vortrag gab einen Überblick über Indikationen, Anwendungen und klinische Bewährung vollkeramischer Kronen und Brücken in Abhängigkeit vom Keramikmaterial, von Befestigungsmethode und Lokalisation. Die vorhandenen Daten zu Bewährung und Komplikationen wurden kritisch dargestellt und Konsequenzen für die zahnärztliche Praxis abgeleitet. Anschließend versuchte Dr. Alessandro Devigus, Bülach, Schweiz die Frage zu beantworten: „Ist dank digitaler Abformung der konventionelle Abdruck obsolet? In seinem Vortrag gab er einen Überblick über die auf dem Markt befindlichen Systeme zur digitalen Abformung und verglich den digitalen mit dem konventionellen Workflow. Prof. Dr. Florian Beuer und ZT und Josef Schweiger stellten das Münchener Implantat-Prothetik-Konzept vor. Das Team aus München verfügt vermutlich über das am breitesten aufgestellte Forschungslabor für verschiedene digitale Techniken. Entsprechend fundierte Erfahrungen brachten Breuer und Zahntechniker Josef Schweiger mit nach Koblenz. Anhand von klinischen Fällen und wissenschaftlichen Studien wurde die Entwicklung von der mehrschichtigen Restauration zur Hybridkrone gezeigt. Durch die Einführung der intraoralen Erfassungssysteme lassen sich digitale Daten bereits zu Beginn der Restauration erstellen. Der Vortrag zeigte den Weg zur implantatgestützten Einzelkrone in zwei Behandlungssitzungen auf. Dabei wurde während der Operation bereits die Implantatposition digital mit einem Intraoralscanner erfasst. Während der gedeckten Einheilung des Implantates werden Abutment und Krone gefertigt, so dass nach Freilegung des Implantates die definitive Restauration direkt eingegliedert werden kann. Verschrauben oder zementieren? Referent Breuer: Die beiden Konzepte nehmen sich nichts. Ob Schrauben oder zementieren: keiner macht‘s falsch! ZTM Michael Bergler, Pennsylvania, USA, beschrieb in seinem Vortrag „Digital changes and their influence on the Dental Laboratory“ die Möglichkeiten und Limitationen der verschiedenen CAD/CAM Systeme. Die Zahnmedizin hat nachweislich bei der Scangenauigkeit Wissen hinzugewonnen. ZTM Michael Bergler beschrieb detailliert die Fähigkeiten der modernen Scanner und der derzeit verfügbaren Software und deren Einfluss auf die tägliche Laborarbeit.

Prof. Dr. Florian Beuer, Derk Siebers, Brigitte Simon und ZT Josef Schweiger

Gerd Körner, Michael Christgau, Raphael Borchard und Uli Bube


2014 ■■■ 301 Festabend im kurfürstlichen Schloss zu Koblenz Mit dem Kurfürstlichen Schloss Koblenz als Veranstaltungsort für unseren Festabend hatte sich Reinhold Rathmer schon etwas Besonderes einfallen lassen. Die NEUE GRUPPE feierte, wo einst Könige und Fürsten residierten. Der historischen Kaisersaal, der wohl schönste Raum des gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Stil des französischen Klassizismus errichteten Schlosses, bot einen würdigen Rahmen für die Aufnahme unserer neuen Mitglieder. Christian Sampers, Malte Schulz, Oliver Hugo und Jochen Tunkel wurden als neue Mitglieder von allen herzlich willkommen geheißen. Unter der musikalischen Begleitung der Sopranistin Rebecca Laux und dem Pianisten Michael Kunz genossen alle den festlichen Abend und das vorzügliche Menü.

Kurfürstliches Schloss zu Koblenz

Unsere neuen Mitglieder: Jochen Tunkel, Oliver Hugo, Christian Sampers und Malte Schulz umrahmt von Reinhold Rathmer und Britta Wengel-Buns

Der Präsident Reinhold Rathmer und unsere Vizepräsidentin Brigitte Simon

Festabend im historischen Kaisersaal


302 ■■■ 2014 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 25.Oktober 2014 Das wissenschaftliche Programm am Folgetag startete mit einem echten „Muntermacher“. Wolfgang Kohlhagen und Kerstin Felser, Lufthansa AG, berichteten über die hohen Sicherheitsstandards und die große Bedeutung der Teamarbeit im Cockpit. Flugsicherheit ist für das Unternehmen Lufthansa oberstes Ziel und maßgebliches Kriterium jeder Entscheidung. Der Betrieb eines Flugzeuges erfordert sehr viele Prozesse und es müssen viele Menschen professionell zusammenarbeiten. Jeder muss seinen Platz und seine Verantwortung kennen. Nur gute Kommunikation und das sichere Führungsverhalten im Zusammenspiel zwischen Cockpit und Kabine führen zu einer optimalen Teamarbeit. Jedem der wachen Zuhörer war klar, dass diese Unternehmensphilosophie und vor allem die Kontrollmechanismen uneingeschränkt auch auf unsere Praxen oder in unsere Operationssäle zu übertragen sind. Das wissenschaftliche Folgeprogramm am Samstagvormittag wurde schwerpunktmäßig von Zahntechnikern gestaltet.

Unsere Kongresse faszinieren immer wieder durch eindrucksvolle, praxisorientierte Präsentationen

Dr. Peter Randelzhofer, München und ZTM Lotz, Weikersheim, demonstrierten mit ihrem Vortrag „Prothetik 2014 unter besonderer Berücksichtigung der CAD/ CAM-Komponente“ wie die neue Technik in der modernen Praxis effizient und gut integriert werden kann. ZTM Enrico Steger, Gais/Italien gilt in Fachkreisen als Visionär. In seinem unkonventionellen und humoristischen Vortrag „Neue Wege der Patientenversorgung dank CAD/CAM-Technologie“ berichtete Enrico Steger über Anforderungen und Chancen bei der Herstellung von Zahnersatz aus Zirkon mit seinem CAD/CAM System. Anhand zunächst angefertigter provisorischer Kunststoffbrücken können im Patientenmund zunächst wichtige Parameter wie Ästhetik, Phonetik, passive Passung, Zahnfleisch-Prothesen-Verhältnis und Okklusion in idealer Form geprüft werden. Erst wenn alles hundertprozentig den Wünschen des Patienten entspricht, werden die Daten für die finale Vollzirkonbrücke freigegeben.

ZTM Enrico Steger und Alessandro Devigus

ZTM Stefan Schunke, Forchheim, und Dr. Uta Steubesand, Hürth, nahmen in ihrem Referat zum Thema „CAD/CAM-Zahnersatz: Ästhetik & Funktion“ unter anderem Stellung zur Frage, ob der virtuelle Artikulator den analogen derzeit schon wirklich ersetzen könne. ZTM Karin Engelhardt, Tönisforst, demonstrierte in ihrem Kurzvortrag: „Von vertrauten Schritten hin in zur innovativen Variante“ die notwendigen Arbeitsschritte, die umzusetzen sind, um von einer klassischen, metallgestützten Teleskopversorgung hin zu einer Zirkonversorgung zu gelangen.


2014 ■■■ 303 ZTM Alexander Fink, München stellte mit seinem Vortrag „Mehrschichtzirkon: faszinierende Einsatzmöglichkeiten im Praxisalltag“ eine neues Hochleistungszirkonoxid mit integrierter Farbabstufung vor. ZT Francois Trilck, Berlin, ließ den wissenschaftlichen Teil unserer Herbsttagung mit dem Thema: „Zahntechnische Welt und 3-D-Engineering – was kommt auf uns zu?“ ausklingen. Er schaute in die Zukunft der digitalen Zahnmedizin, auf Intraoralscan, CT/DVT, 3-D FaceScan, Digital Smile Design, Fräsen und 3-D Drucker. Fazit seiner Ausführungen: die digitalen Hilfsmittel und Tools werden zunehmend und in immer stärkerem Maße den Behandlungsalltag der Praxen bestimmen. Welche Botschaft konnten die Teilnehmer als Eindruck aus Koblenz in ihre Praxis und in ihr Labor mitnehmen? Die digitale Zahnmedizin ist längst Realität, entwickelt sich rasant weiter und bietet faszinierende Möglichkeiten. Jeder wird sich damit befassen müssen, auch wenn es noch Optimierungsbedarf gibt und noch so manche Vereinfachung erfolgen muss. Abschlussabend Der Abschlussabend fand dann in bester Stimmung und in kleinerem Kreis im feinen Restaurant „Gerhards Genussgesellschaft“ direkt am Deutschen Eck statt. Alle waren der Meinung: ein gelungener Schlusspunkt für die Herbsttagung 2014.

Berlin 08.11.2014

8. Reunion Berlin 2014 – Timing in der Implantologie mit Dr. Marco Degidi / Dr. Arndt Happe / Prof. Dr. Bjami Pjetursson / Prof. Dr. Christian Stappert

Köln 28.11.2014

Dr. Pascal Marquardt und Ulf Neveling: „3-D-Planung in der oralen Implantologie. Fall Planungsworkshop mit smop-Software“


304 ■■■ 2015

Das Jahr 2015 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Beim Anschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo werden in Paris zwölf Menschen getötet • In Deutschland tritt flächendeckend der gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 € in Kraft • Die Euro-Krise in Griechenland hält die Medien über Monate hinweg in Atem • Von einem Erdbeben der Stärke 7,8 werden in Nepal insgesamt 8 Millionen Menschen betroffen • Anfang Juni findet auf Schloss Elmau der G7 Gipfel statt • Die Volkswagen AG räumt gezielte Manipulationen an den Abgaswerten von Dieselfahrzeugen ein • Die enorme Zahl von Flüchtlingen aus den Krisengebieten übersteigt alle Erwartungen. Die Bundeskanzlerin prägt das Wort der“ Willkommenskultur“ • Am 10. November stirbt Altbundeskanzler Helmut Schmidt

Die NEUE GRUPPE 2015

Der Vorstand Präsident

Dr. MSc. Reinhold Rathmer, Limburg

Vizepräsidentin

Dr. Brigitte Simon, Stuttgart

Schatzmeister

Dr. Ernst Vöpel, Remscheid

Generalsekretärin Dr. Britta Wengel-Buns, Leverkusen Beirat

Dr. Alessandro Devigus, Bülach, Schweiz ZA Jan Hendrik Halben, Hamburg Dr. Derk Siebers, Berlin Dr. Reinhold Rathmer

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Charité Berlin 24.01.2015

Dr. Uwe Blunck: „Update adhäsive Technik: Anwendung von Adhäsivsystemen und Handhabung von Lichtgeräten“ Das von der NEUEN GRUPPE organisierte Seminar von Dr. Uwe Blunck zum Thema „Adhäsivtechnik vom Feinsten“ fand im Zentrum für Zahnmedizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin statt. Es war ein hochspannender Tag und das von der ersten Minute an. Uwe Blunk verstand es, alle Teilnehmer zu fesseln. Die Themen reichten von der Detailbeschreibung adhäsiver Verbundtechnologie bis hin zum Aushärten des Komposits. Ein besonders interessanter Punkt war die Ausführung zum Problem der Lichthärtung. An einem Phantomkopf konnte die Geschicklichkeit im Umgang mit dem eigenen Lichtgerät überprüft werden. Beträchtliche Intensitätsschwankungen wurden schon durch geringste Winkeländerungen des Lichleiters messbar und verblüfften alle Kursteilnehmer. Adhäsivtechnik vom Feinsten: Dr. Uwe Blunk Kurs in Berlin


2015 ■■■ 305 Fazit: Mit neuen Informationen und einem gewaltigen Motivationsschub, noch besser und noch präziser „kleben“ zu können, haben sicherlich alle ihren nächsten Praxistag begonnen. Vielen Dank dafür! Bericht: Ulf Krueger-Janson, NEUE GRUPPE-News, Heft 41, Seite 4

Wuppertal 30.01.2015

Praxistag: Dr. Rainer Erhardt

Praxistag von Rainer Erhard: Photo­shooting unter fachkundiger Aufsicht von Michael Christgau

München 19.–21.03.2015

Dr. Otto Zuhr, München: „Moderne Parodontologie in der alltäglichen Praxis – ein Update“ Der von Ernst Vöpel organisierte 3-Tages – Intensivkurs in der Praxis Hürzeler/Zuhr ermöglichte einer bunten Mischung aus Mitgliedern der NEUEN GRUPPE, Youngstern, Kandidaten und Externen einen außergewöhnlichen und einzigartigen Einblick in den praktischen Alltag von Otto Zuhr und seinem Team. Das Thema „Moderne Parodontologie in der täglichen Praxis – ein Update“ wurde durch Vorträge, Live-OPs und Hands On am Schweinekiefer begleitet. Durch seine enthusiastische und motivierende Vortragsweise schaffte Otto Zuhr eine angenehme und persönliche Kurs-­ Atmosphäre. Er vermittelte uns die Wichtigkeit der Evidenz und vor allem seine Behandlungsphilosophie. Bericht: Friederike Menn, NEUE GRUPPE-­ ­News, Heft 41, Seite 5–7

Lembach 09.–10.04.2015

NEUE Gruppe Kurs bei Otto Zuhr in München

Prof. Dr. Thomas Ratajczak: „Die Zahnarztpraxis im Regelwerk von Gesetzen und Verordnungen. Neues von der Gesetzesfront – und wie man es in der Praxis nutzt“ Erstmals tagten wir im neuen und liebevoll renovierten Vortragsraum des „Cheval Blanc“. Bereits die knappen Einführungen des renommierten Fachanwaltes für Medizin und Sozialrecht hatten es in sich. Bedenkt man, dass das Medizinrecht auf einer Vielzahl von Europa-, Bundes- und Landesgesetzen und Verträgen beruht, wird schnell klar, weshalb hier kaum ein Mediziner durchblickt, es sei denn, er ist zufällig auch Anwalt für Medizinrecht.

Prof. Dr. Ratajczak und alle Kursteilnehmer


306 ■■■ 2015 Prof. Dr. Ratajczak gelang es, die recht trockene Thematik lebendig zu gestalten und uns einen konzentrierten Überblick über den derzeit aktuellen Stand der Gesetzeslage zu verschaffen. Anhand aktueller Beispiele zeigte er uns die Anforderungen und Möglichkeiten zur Umsetzung der Themen: Aufklärung, Dokumentation, Abrechnung, Rechte und Pflichten des Zahnarztes und berufsrechtliche Grenzbereiche. Die freundschaftliche Atmosphäre und die bekanntermaßen gute Küche zur Abrundung der Fortbildung waren wie ein selten ein großer Kontrast zu den frustrierenden Inhalten der Fortbildung.

Reinhold Rathmer, Friederike Menn, Jürgen Menn und Norbert Mack

Bericht: Norbert Mack, NEUE GRUPPE-News 41, Seite 12–15

Florenz 16.–18.04.2015

Dr. Pierpaolo Cortellini und Dr. Maurizio Tonetti: „Advanced Practical Course on Periodontal Regeneration“ Mitte April hatten wir die fantastische Gelegenheit, unsere Freunde Pierpaolo Cortellini und Maurizio Tonetti in Florenz zu besuchen. Wir wurden in gewohnt freundschaftlicher Weise in ihrer Praxis aufgenommen und begrüßt. Wie nicht anders zu erwarten war, bot der Kurs ein Feuerwerk der Superlative! Die über Jahre erarbeitete, wissenschaftlich begründete und in einer Vielzahl von Patientenfällen anschaulich dargestellte Arbeitsweise war tief beeindruckend. Darüber hinaus verstanden es die beiden, ihr Wissen nachvollziehbar und anschaulich an uns weiterzugeben. Hervorzuheben ist auch die hervorragende Zusammenarbeit beider Freunde. Fachlich wie auch menschlich sind beide so miteinander verbunden, dass man meinen könnte, sie würden täglich gemeinsam zusammenarbeiten. Die Arbeitsweise von Pierpaolo und Maurizio entsprach uneingeschränkt unserer Vorstellung vom Ideal preußischer Tugenden. Solch ein straffes und strukturiertes Pensum hatten die Mehrzahl der Teilnehmer in der zauberhaften Stadt Florenz nicht erwartet. Bericht: Christian von Schilcher, NEUE GRUPPE-News, Heft 41, Seite 8–9

Florenz 2015: Gruppenfoto aller Teilnehmer am Kurs Cortellini /Tonetti


2015 ■■■ 307 Frühjahrstagung Trier 14.–16.05.2015

Traditionell trafen sich die Mitglieder der NEUEN GRUPPE mit Partnern und Kindern zur internen familiären Frühjahrstagung am Christi Himmelfahrtswochende. Die Tagung führte uns in diesem Jahr weit in den Westen, in die älteste Stadt Deutschlands, nach Trier. Unser Präsident Reinhold Rathmer freute sich über die rege Teilnahme an der diesjährigen Frühjahrstagung. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden die neuen Kandidaten von ihren Bürgern vorgestellt: Dr. Amelie Meyer-Bäumer und Dr. Martin Sachs von Jan Halben, Dr. Babak Saidi von Christian-Eiben Buns, Dr. Hubertus Klaus von Christian von Schilcher und Dr. Armin Enssle von Wolf-Diether Gabriel. Die Youngster werden auf dieser Tagung und auch zukünftig auf dem Begrüßungsabend vorgestellt. Allen Youngstern soll dann die neu entworfene „Youngsternadel“ überreicht werden. Dr. Rainer Erhardt, für den Ernst Vöpel und Michael Christgau bürgten, stand als neues Mitglied zur Wahl. In geheimer Abstimmung erhielt er die notwendige Mehrheit und wurde als neues Mitglied in die NEUE GRUPPE aufgenommen.

Porta nigra in Trier

Der zünftige Begrüßungsabend führte uns in den historischen Gewölbekeller des Weingutes Reichsgraf von Kesselstatt. Alle Youngster waren seitens der NEUEN GRUPPE zum Apero und zum Essen eingeladen.

Dr. Rainer Erhard

Unser wissenschaftliches Programm startete am Freitag früh mit einem Halbtages­ seminar unter der Leitung von Dr. Hans Seeholzer, Erding. Launig und abwechslungsreich moderierte er zum Thema „Erfolgreich anders – anders erfolgreich“ zwischen seinen reichhaltigen Erfahrungen als Kieferorthopäde und den Erfahrungen der interessierten Zuhörer. Gekonnt verknüpfte er neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, sowie adaptierte Marketingstrategien und innovative Möglichkeiten der Online-Kommunikation wurden mit den Erkenntnissen aus 38 Jahren aktiven Berufslebens und seinem „Spaß am schönsten Beruf der Welt“. Ein sicherlich gelungener Vortrag, der einlud, die eigene Position zu überdenken.

Dr. Hans Seeholzer

Das Auditorium ist hellwach und sehr päsent


308 ■■■ 2015 Nach dem Mittagssnack auf der Dach­terrasse des Park Plaza Trier Hotels startete das Rahmenprogramm unter dem Motto „2000 Jahre Trier – 2000 Schritte“.

Besichtigung der Viehmarkt Thermen Es endete mit einer Besichtigung und Führung durch die Viehmarkt Thermen. Im ehemaligen Posthof, Becker`s XO, einer Kombination aus Restaurant und Bar feierten wir im Freundeskreis unseren Festabend. Nach dem Aperitif im historischen Hof wurden wir mit „live cooking“ und „flying desert“ beglückt. Impressionen vom Festabend in Trier

Britta Wengel- Buns mit Guido Singer und Christian-Eiben Buns

Stefan Sonner, Christian Rupp, Rainer Erhardt und Oliver Hugo

Pascal Marquardt und Reinhold Rathmer

Ingrid Grunert und Begleitung

Margit und Hartmut Wengel mit Jochen Tunkel und Walter Denner

Wolf-Dieter und Bettina Seeher


2015 ■■■ 309

Susanne Müther und Helga Ohlrogge

Ingrid und Klaus Prinz

Felina Borchard, Brigitte Borchard und Ulrike Sonner Gerd Reichardt und Amelie Meyer-Bäumer hielten am Samstagvormittag ihre Kandidatenvorträge und Martin Sachs berichtete über das Projekt „Sprachgesteuerte Software im Rahmen der parodontalen Befunderhebung und Dokumentation“. Nach der Kaffeepause referierte Ulf Krueger-Janson zum Thema Komposit. Anschließend präsentierte Norbert Grosse sein Konzept hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen NEUER GRUPPE und der Akademie Praxis und Wissenschaft APW.

Martin Sachs, Gerd Reichardt, Reinhold Rathmer, Norbert Grosse, Amelie Meyer-Bäumer, Ulf Krueger-Janson Mi einer Führung durch das Rheinische Landesmuseum Trier und mit dem geselligen Abend im klassizistischen Schloss Monaise mit seiner Sterneküche und seinem erlesenen Weinkeller klang die erfolgreiche Frühjahrstagung harmonisch aus. Der uneingeschränkte Dank galt Tini und Reinhold Rathmer, genauso wie Wolf-Diether Gabriel, der mit seiner tatkräftigen Unterstützung die Trierer Tagung möglich gemacht hatte.

Abschlußabend Schloß Monaise


310 ■■■ 2015 Taufers Südtirol 18.–20.06.2015

ZTM Udo Plaster: „Analoge Erfassung – Digitale Übertragung und zahntechnische/ zahnmedizinische Möglichkeiten“ Unsere 25-köpfige Gruppe verbrachte zwei intensive Tage in dem von Enrico Steger kreativ gestalteten „Mountain Monastry“ der Firma Zirkonzahn. Wir waren das erste Fortbildungsteam in diesem eigenwilligen, ja fast provokanten Gebäude. Die komplett mit Schwarzblech ausgekleideten, mystisch anmutenden Innenräume atmeten etwas Sakrales und sollten eine Fokussierung auf das Wesentliche ermöglichen. Die Frage, wie gelingt uns eine möglichst naturgetreue und lagerichtige Übertragung des Oberkiefers in den Artikulator, wurde genauso eindrucksvoll beantwortet wie die Vorgehensweise bei der Registrierung unter Berücksichtigung der okklusalen Belastung, Kopfhaltung und den verschiedenen Kompensationsmechanismen. Die Bissregistrierung soll nicht behandlermanipuliert erfolgen, sondern der Patient soll selbst seine okklusale Heimat finden. Zur Deprogrammierung des Kausystems kommt ein Aqualizer zum Einsatz, der für eine gute halbe Stunde zu tragen ist. Parallel zur analogen Systematik wurden alle Messdaten digital erfasst, die Modelle und das Gesicht des Patienten dreidimensional eingescannt, in die Software implementiert und dann dem Zahnsystem überlagert. Die Unterkieferbewegungen wurden über drahtlose Aufzeichnungen erfasst. So konnten mittels des Computers alle Funktionsmuster am durchdokumentierten Demo-Patienten reproduzierte werden. Markus Simon beglückte uns mit einem perfekt organisierten Kurs und einem spannenden Thema, präsentiert von dem erfahrenen und sympathischen Referenten Udo Plaster. Neben viel Theorie wurde uns ein praktischer Arbeitskurs geboten, in dem wir uns gegenseitig registrierten, analysierten und dadurch sehr nahe kamen …! Und dann noch die wundervollen Umgebung …! Bericht: Dr. Petra Gundlach NEUE GRUPPE-News Heft 41. Seite 10–17

Propädeutische und praxisbezogene ­Übungen am lebenden Objekt

Markus Simon darf stolz sein: das war ein gut besuchter und erfolgreicher Kurs in Taufers


2015 ■■■ 311 Cham 24.–25.07. 2015

PD Dr. Michl Stimmelmayr: „Hart – und Weichgewebstechniken in Parodontologie und Implantologie“ Nach mehreren Stunden Auto- oder Bahnfahrt fanden sich 13 Teilnehmer in Cham, der Oberpfälzer Heimat von Michl Stimmelmayr, ein. Der Wetterbericht versprach ein heißes Fortbildungswochenende. Und es wurde ein heißes Wochenende, vor allem inhaltlich. Schon der Theorieblock erwies sich nach wenigen Folien als erfreulich praxisnah. Bei seinen Behandlungskonzepten ist das Weichgewebesmanagement ein wichtiger funktioneller Bestandteil für ein nachhaltiges und stabiles Behandlungsergebnis. Perfekt stellte er theoretisch und praktisch vor: unterschiedliche Lappentechniken, Knochenaugmentation mit autologen Verschalungstechniken und diverse Rezessionsdeckungen. Das geplante Hands-On wurde nach einstimmigem Votum durch einen Troublevortrag ersetzt. Offen zeigte der Referent seine dokumentierten Misserfolge und ließ uns damit an seinem großen Erfahrungsschatz teilhaben. Damit ebnete er – und nur das bringt uns ja weiter – den Weg in eine ehrliche und offene Diskussion. Wir hatten ein tolles Wochenende in Cham, bei dem Praxis, der kollegiale Austausch und ein mitreißender Referent mit seinem beeindruckend konsequenten und modernen Behandlungskonzept im Vordergrund standen. Vielen Dank! Bericht: Dr. Anna Dreyer, NEUE GRUPPE-News, Heft 41, Seite 18–19

Berlin 02.–03.10.2015

Prof. Dr. Axel Bumann: „Funktionsanalyse – Update“ Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit fanden sich 19 Mitglieder und Freunde der NEUEN GRUPPE zum Kurs“ Funktionsanalyse – Update“ in Berlin ein. Alle trotzten hartnäckig dem Jubiläumstrubel in der Hauptstadt und feierten stattdessen konzentriert „27 Jahre manuelle Strukturanalyse“ mit Prof.Dr. Axel Bumann. Im Rückblick boten die zwei Tage die einmalige Gelegenheit, einem der ganz Großen im Fachbereich „Funktion“ über die Schulter zu blicken und das eigene Praxiskonzept mit Hilfe seiner Anregungen und praktischen Tipps nach vorne zu bringen. Natürlich konnte der 2-Tageskurs nicht alle Informationen zur Funktionsdiagnostik und -therapie vermitteln. Axel Bumann hat aber mit seinem eindrucksvollen Weckruf vielen von uns Ansporn gegeben, das eigene Praxiskonzept zu überdenken und sich wieder etwas tiefer in das Thema „Funktion“ einzuarbeiten.

49. Jahrestagung Wiesbaden 29.–31.10.2015

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden mit ihren prächtigen Gebäuden und ihrer klassizistischen Architektur bildete den ehrwürdigen Rahmen für das Thema, bei dem es um stabile Fundamente ging: Implantologie im atrophierten Kiefer In diesem Fachbereich hatten sich in den vergangenen Jahren das Wissen und die Erfahrung hinsichtlich unterschiedlicher Therapieansätze enorm erweitert. Auch bei den Produkten gab es neue Entwicklungen, die ein „Update“ notwendig machten. Augmentationsverfahren, kurze und schmale Implantate, All-on-Four sollten im Rahmen der Tagung für reichliche Diskussion sorgen.

Casino und Kurhaus Wiesbaden

Eingeladen waren die erfahrensten Referenten aus Deutschland und Europa, ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Vorgehensweisen vorzustellen.


312 ■■■ 2015 Vorkongress und Workshops Die Workshops und Seminare im Rahmen des Vorkongresses am Donnerstag waren eine idealer Einstieg in die Herbsttagung und bearbeiteten intensiv die Themengebiete Hart- und Weichgewebesmanagement, sowie chirurgische und prothetische Aspekte zur Prävention der Periimplantitis. Workshop 1 Dr. Markus Schlee, Forchheim: „Weichgewebs­ management bei ausgedehnten Augmentationen, CAD/CAM generierte Block Transplantate“ Was bot Markus Schlee diesmal Spannendes? Auf der Agenda standen das praktisches Training zur Herstellung eines über 3-D Technik konstruierten patientenspezifischen Knochenblocks und Übungen zur Herstellung und Applikation eines autologen Knochenblocks nach Schalentechnik. Alle Teilnehmer empfanden diesen praktischen Kurs als eine große und vor allem fachliche Bereicherung.

Markus Schlee in Siegerpose

Workshop 2 Dr. Eduardo Anitua, Vitoria/Portugal: „Surgical and prosthetic approaches preventing the risk of periimplantitis“ Der inhaltliche Gegenstand des Seminars von Eduardo Anitua war die möglichst frühzeitige Vermeidung der Periimplantits. In dem interessanten Workshop stellte der Referent sein Konzept zur Vorbeugung der Periimplantitis vor. Dieses, über lange Jahr hinweg sorgfältig dokumentierte Vorgehen, präsentierte er praxisnah an Hand eigener Fallstudien. Workshop 3 Dr. Gerd Körner, Bielefeld: „Mikrochirurgische Techniken bei der Augmentation von Knochen und Weichgewebe, Bone Lamina Technik“ Gerd Körner stellte eine Vielzahl diverser Patientenfälle mit parodontal kompromittierten Befunden und deren Therapie vor. Unter seiner fachlichen Anleitung konnten dann mikrochirurgische, parodontologische und implantologische Techniken am Schweinekiefer bzw. am Schweineohr ausgiebig trainiert werden.

Mikrochirurgische Techniken Kurs von Dr. Gerd Körner in Wiesbaden

Sein Fazit: der Schlüssel für Langzeiterfolg liegt im perfekten Weichgewebesmanagement. Ohne adäquates Weichgewebe nützt die beste Hartgewebsaugmentation nichts. Auch als Ost-Westfale gelang es Gerd Körner einmal mehr, die anwesenden Kursteilnehmer zu begeistern. Seine demonstrierten Operationstechniken verdienen uneingeschränkt das Urteil: very sophisticated !

„Es ist angerichtet “


2015 ■■■ 313 Mitgliederversammlung

Mitgliederversammlung in Wiesbaden In der Mitgliederversammlung unserer Wiesbadener Tagung zog unser Präsident Reinhold Rathmer zunächst ein Resümee seiner nun zu Ende gehenden Amtszeit. Er wollte seinen Teil dazu beitragen, die Öffentlichkeit wieder verstärkt auf die fachliche Kompetenz der NEUEN GRUPPE aufmerksam zu machen. Gleichzeitig sollte der Bekanntheitsgrad unseres Freundeskreises durch professionellere Öffentlichkeitsarbeit gestärkt werden, letztendlich mit dem Ziel, unsere Gruppe für potentielle Interessenten attraktiver zu machen. Seine mahnenden Worte fallen hoffentlich – und das wünschten sich wohl alle Anwesenden – auf fruchtbaren Boden: „Die Gruppe wird nur erfolgreich weiterleben, wenn sich die jetzt noch im Berufsleben Stehenden stärker einbinden“. Mit Bedauern berichtete unsere Generalssekretärin, dass unsere Freunde Dr. Knut Schuppan, Prof. Dr. Bernd Klaiber und Dr. Wilhelm Beckenbach aus der NEUEN GRUPPE ausgetreten sind. Derk Siebers konnte hinsichtlich seiner engagierten Fortbildungsaktivitäten für sein Ressort über ein ansehnliches Plus in Höhe von 25.000 Euro berichten. Laut festgelegter Wahlordnung wechselt die Vizepräsidentin Brigitte Simon automatisch in das Amt der Präsidentin. Für das Amt des neuen Vizepräsidenten schlug der Vorstand Raphael Borchard vor. Er wurde per Handzeichen einstimmig gewählt. Brigitta Wengel-Buns wurde als Generalsekretärin und Derk Siebers als Fortbildungsreferent zur Wiederwahl vorgeschlagen und gewählt. Stefan Sommer übernahm das Amt des Schatzmeisters. Beisitzer wurden Martin Heinkele und Christian Sampers. Der Vorstand empfahl der Mitgliederversammlung die Aufnahme der Kollegin PD Dr. Amelie Meyer-Bäumer aus Bielefeld als aktives Mitglied der NEUEN GRUPPE. In geheimer Wahl erreichte die Kandidatin deutlich die laut Satzung erforderliche Dreiviertelmehrheit. PD Dr. Amelie Meyer-Bäumer Torben Hennies wurde als neuer Youngsterbeauftragter als Bindeglied zwischen dem Vorstand, den Mitgliedern und den Youngstern vorgestellt. Er wird sich vermehrt um deren Belange kümmern.

Begrüßungsabend im „Lumen“ Der gut besuchte Begrüßungsabend im Rahmen der Wiesbadener Herbsttagung fand im Restaurant „ Lumen“ am Marktplatz statt. Ausnahmslos alle haben den geselligen Abend genossen. Bei unterhaltsamer Musik und einem vorzüglichen Buffet wurden alte Freundschaften gefestigt und neue begründet.


314 ■■■ 2015 Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 30. Oktober 2015 Zum Hauptkongress konnte unser Präsidenten eine Vielzahl von Gästen in einem vollbesetzten Friedrich-von-Thiersch Saal des Kurhauses begrüßen. Für ihn schloss sich ein Kreis, da man schon einmal vor 20 Jahren in Wiesbaden war und er nun mit dem Abschluss dieser Tagung sein Amt als Präsident weiter geben konnte.

Kongresssaal im ­Wiesbadener Kurhaus Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg, eröffnete den Reigen der Referenten mit dem Thema: „Aktuelle Konzepte zur Augmentation mit autologen Knochen“ Zunächst zeigte er zahlreiche DMD Fälle (Destruction Made by Dentist). Zur Wiederherstellung bestehender Kieferdefekte werden Augmentationsmaterialien unterschiedlichen Ursprungs eingesetzt. Prof. Khoury ist bekanntermaßen ein Verfechter des autologen Knochens. Während Biomaterialien nur osseokonduktiv wirken können, hat autologer Knochen das Potenzial der Osteogenesis, Osteoinduktion und Osteokonstruktion. Er vertrat die Meinung, dass autologer Knochen nach wie vor der Goldstandard sei, um reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Jeder Patient sollte in „Gold“, also in „ eigenen Knochen“ investieren, anstatt in Mineralien, die aus der „Tüte“ kommen. Dr. Istvan Urban, Budapest, Ungarn, vertrat in seinem Vortrag zum Thema: „ GBR with particulate graft materials & Membranes and Sinuslift-Procedures“ eine gegenteilige Auffassung als sein Vorredner. Er ist ein Befürworter der Knochenersatzmaterialien, die er allerdings mit autologem Knochen kombiniert. Ein wichtiger Faktor ist nach Auffassung des Referenten der Schutz des Lappens während der Knochenaugmentation. Der Schlüssel für den Wundverschluss ist nicht nur der spannungsfreie Lappen, sondern auch die Gewebequalität. Er erläuterte ausführlich die von ihm entwickelte „Sausage Technique“, eine Methode, die die Augmentatpartikel mittels Membran stabilisiert. Dabei verwendet er eine flexible, resorbierbare Kollagenmembran, die über ein Knochen-Bio-Oss-Gemisch gelegt und mit Pins befestigt wird. Die anschließende Diskussion entließ uns mit der Erkenntnis in die Mittagspause: Beide Ansätze funktionieren gut in der richtigen Hand.


2015 ■■■ 315 Im Anschluss an die Mittagspause referierte Dr. Markus Schlee, Forchheim, zum Thema: „ CAD/CAM generierte allogene Knochenblöcke – 10 Jahre klinische Erfahrung und histologische Daten“. Zunächst gab der Referent einen Überblick über den Herstellungsprozess des allogenen Knochenmaterials „Fresh frozen bone“ und berichtete anschließend über seine Erfahrungen mit allogenem Knochenersatzmaterial. Das Material wird vor allem aus Femurköpfen von Lebendspendern gewonnen, eingefroren und physikalisch und chemisch behandelt. Der Referent zeigte nicht nur Sonntagsfälle, sondern auch Misserfolge jeweils unterlegt mit histologischen Bildern. „Raum und Ruhe“ das sind die Parameter die nach Meinung von Markus Schlee für eine erfolgreiche Augmentation entscheidend sind. In seinem Vortrag: „Langzeitresultate bei Implantaten im parodontal kompromittierten Gebiss“ zeigte Dr. Gerd Körner anhand vieler Patientenfälle die Möglichkeiten der optimierten Gewebeintegration von Implantaten auch bei ungünstigen parodontalen Voraussetzungen. Er stellte eine „Road map“ vor, mittels derer unter Einbeziehung regenerativer, resektiver, und rekonstruktiver Vorgehensweisen das gesteckten Ziel erreicht werden kann. Neben der parodontalen Vorgeschichte, die sicherlich Einfluss auf den Langzeiterfolg möglicher Implantate hat, ist auch die Qualität und die Quantität der Hart- und Weichgewebe im Sinne einer kritischen Entscheidungsfindung von Bedeutung. Insgesamt kam Gerd Körner zu dem Schluss, dass die Langzeitresultate von Implantaten bei Patienten mit Parodontitis durch geringere Überlebensraten, höhere Periimplantitis-Inzidenzen und stärkeren Knochenverlust auffallen.

Festabend Jagdschloss Platte Der Festabend fand im Herbstwohnsitz der herzoglichen Familie von Nassau-Oranien im Jagdschloss Platte statt: Der Renaissancebau aus dem Jahre 1826 imponierte durch die geschickte Kombination altehrwürdiger Bausubstanz mit einer unaufdringlichen, modernen Glas-Stahl-Konstruktion.


316 ■■■ 2015

Reinhold Rathmer und Britta Wengel-Buns begrüßen unsere neuen Mitglieder Rainer Erhard und Amelie Meyer- Bäumer

Der neue Vorstand für die Jahre 2016 und 2017: Derk Siebers, Britta Wengel-Buns, Christian Sampers, Brigitte Simon, Raphael Borchard, Martin Heinkele und Stefan Sonner Reinhold Rathmer wurde als Präsident gebührend verabschiedet und Brigitte Simon als neue Präsidentin begrüßt. Zwei Mitglieder wurden mit großem Beifall und mit offenen Armen neu aufgenommen: Amelie Meyer-Bäumer aus Bielefeld und Rainer Erhardt aus Wuppertal. Neben der Stabsübergabe an den neuen Vorstand und der Aufnahme unserer beiden neuen Mitglieder war die Show des Münchener Jazzpianisten Martin Schmitt wohl ein weiterer Höhepunkt. Mit seinem Talent als Entertainer und Komiker fesselte er mehr als 120 Gäste und sorgte dafür, dass dieser Festabend für alle in bester Erinnerung bleiben wird.

Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 31. Oktober 2015 Das wissenschaftliche Programm am Samstag startete Dr. Stavros Pelekanos, Athen, Griechenland zum Thema: „Single implants in the esthetic zone. Analysing the implant-abutment-crown complex for long-term-stability and esthetic outcome“. In seiner Präsentation ging er detailliert auf die einzelnen Behandlungsschritte ein, die bei der Implantation in ästhetisch sensiblen Zonen wichtig sind. Das Timing, die Methode und die Materialselektion bestimmen wesentlich das Endresultat. Sein Resümee: Verwendung von schmalen Implantaten und das Auswechseln des Abutments möglichst vermeiden.


2015 ■■■ 317 Unser Ehrenmitglied Dr. Eduardo Anitua, Vitoria/Spanien, referierte zu zwei Themen: „Minimizing patient morbidity by using small implants and non-invasive techniques to treat severe resorption“ und zum Thema: “Placing short implants to avoid augmentation in the athrophic jaw – long term clinical success rates“ Seine Botschaft war: das kurze Implantat ist die am wenigsten invasive Methode, und dieses Vorgehen ist am besten vorhersagbar. Aufgrund biomechanischer Überlegungen, wonach nur die obersten Windungen eines Implantates die Kraukraft tragen, ist bei ihm kein Implantat länger als 7,5 mm. Zum Abschluss unserer wissenschaftlichen Tagung sprach Prof. Dr. Paulo Malo, Lissabon/Portugal zum Thema:“ State-of-the-art Rehabilitation for Total Edentulous: The Malo Clinic Protocol“ Zunächst erläuterte er die biomechanischen Ansätze seines in den frühen neunziger Jahren entwickelten „All-on-4“ Konzeptes, räumte Missverständnisse beiseite und beschrieb die Vorteile aus seiner Sicht: sein Behandlungsprotokoll reduziert die Notwendigkeit von vertikalen Knochenaugmentation, es ermöglicht zeitnahe, definitive prothetische Versorgungen und es dämpft die Behandlungskosten. Sein Sofortversorgungskonzept sei nur für Patientenfälle indiziert, bei denen ein geringes Restknochenangebot vorliegt. Bei ausreichendem Knochenangebot sind andere Therapieverfahren einzusetzen.

Tagungsausklang im Schloss Johannisberg Zum Kongress-und Tagungsausklang hatte Reinhold Rathmer die verblieben Teilnehmer ins Rheingau ins Schloss Johannisberg geladen. Nach der Besichtigung des Weinkellers der Fürstin von Metternich und einer Weinprobe mit Grünling, Gelbling, Ersten und Großen Gewächsen konnte der Abend in einem wohl nicht stilvolleren Rahmen ausklingen. Der Wintergarten, mit Blick auf die beleuchteten Ortschaften des Rheingaus und der nahen Pfalz, war nach einstimmiger Meinung für diesen Ausklang der ideale Ort. Das Fazit der gesamten Jahrestagung: Reinhold Rathmer und sein Vorstand hatten alles sehr gut organisiert, um allen Kongressteilnehmern eine informative Fortbildungsveranstaltung mit hochkarätigen Referenten bieten zu können. Bei allen wurde die Vorfreude auf das kommende Jahr und damit auf die 50. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE geweckt. Die Messlatte für unsere neuen Präsidentin Brigitte Simon liegt sehr hoch.


318 ■■■ 2016

Das Jahr 2016 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • die Demokratin Hillary Clinton verliert die amerikanische Präsidentschaftswahl überraschend gegen Donald Trump • In der Silvesternacht werden am Kölner Hauptbahnhof junge Frauen sexuell belästigt und ausgeraubt • Über 4.600 Menschen sterben in diesem Jahr bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen • Die Briten hatten sich in einem Referendum überraschend für den Austritt ihres Landes aus der EU entschieden • Teile des türkischen Militärs versuchen Präsident Erdogan und das Parlament zu stürzen • Ein Erdbeben der Stärke 6,0 richtet in Italien schlimme Zerstörungen an und 293 Menschen sterben • Terror in Berlin – mit einem geklauten Lastwagen rast ein Mann in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche • Es sterben in diesem Jahr: Zsa Zsa Gabor, Fidel Castro, Leonard Cohen, Walter Scheel, Bud Spencer, Muhammad Ali, Hans-Dietrich Genscher, Guido Westerwelle, David Bowie

Die NEUE GRUPPE 2016

Der Vorstand Präsidentin

Dr. Brigitte Simon, Stuttgart

Vizepräsident

Dr. Raphael Borchard, Münster

Schatzmeister

Dr. Stefan Sonner, Pullach

Generalsekretärin Dr. Britta Wengel-Buns, Leverkusen Beirat

Dr. Martin Heinkele, Freiburg Dr. Christian Sampers, Düsseldorf Dr. Derk Siebers, Berlin

Brigitte Simon

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Berlin 20.02.2016

Mini Symposion: Allgemeinmedizin für Zahnärzte „Berlin ist immer eine Reise wert!“ Viele Kolleginnen und Kollegen nahmen das zum Anlass, der Hauptstadt mal wieder einen Besuch abzustatten. Nicht nur die vielen Sehenswürdigkeiten und vielfältigen kulturellen Möglichkeiten waren die Gründe nach Berlin zu kommen, sondern natürlich der Besuch der ersten Veranstaltung der NEUEN GRUPPE in Jahr 2016. Dieses Symposium war der Auftakt unseres Jubiläumsjahres. 50 Jahre NEUE GRUPPE sind gleichermaßen Grund zur Anerkennung als auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Daher stand das am 20. Februar 2016 in Berlin Tiergarten stattfindende Mini-Symposium auch unter dem Motto: „Kompetenz nicht nur in der Zahnmedizin- Allgemeinmedizin für Zahnärzte“.

Initiator des Symposions: Derk Siebers


2016 ■■■ 319

Symposion: Allgemeinmedizin für Zahnärzte Hotel „ Am Tiergarten“ , Berlin

Der Tag begann mit Grußworten von Derk Siebers. Welche Stellung hat die Zahnmedizin innerhalb der Humanmedizin? Er betonte, dass neben der täglichen, handwerklich geprägte Arbeit, die Bedeutung des Selbstverständnisses der ärztlichen Tätigkeit essenziell sei. Vor dem Hintergrund, dass - statistisch betrachtet - die Zahnärzte ihre Patienten am häufigsten zu sehen bekommen, haben sie eine wichtige Rolle in der Früherkennung vieler Erkrankungen. Den Anfang machte Dr. Dr. Andreas Fried, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Er hat Zahnmedizin studiert und konnte demzufolge seine spezielle fachliche Kompetenz in seinen Vortrag einbringen. Unter dem Titel: Was gibt´s Neues aus der Kardiologie für den Zahnarzt, wurde auf die Themen Endokarditisprophylaxe, neue orale Antikoagulantien, die sogenannten „Superaspirine“ und den Umgang mit möglichen Notfällen in der Praxis eingegangen. In der sich anschließenden Diskussion wurde schnell deutlich, welche Bedeutung dieses Thema für den Praktiker hat. Frau Dr. Samia Little Elk referierte über die Schnittstelle zwischen Schlafmedizin, Psychosomatik und der zahnärztlichen Behandlung. In der Behandlung der obstruktiven Apnoe, kann sich für den Zahnarzt eine mögliche, interdisziplinärer Zusammenarbeit mit einem Schlafmediziner auftun. Prof. Dr. Georg Maschmeyer, Dermatologe, Onkologe und Palliativmediziner, ging in seinem Vortag detailliert auf die Bedeutung hämatologischer und infektiologischer Erkrankungen in der Zahnarztpraxis ein. Dabei machte Prof. Maschmeyer deutlich, dass auch angeborene Erkrankungen mit erhöhter Blutungsneigung, wie das von Willebrand-Jürgens-Syndrom, im Praxisalltag auch zu unerwarteten Komplikationen führen können. Prof. Dr. Markus Jungehülsing Chefarzt einer Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, hob die Bedeutung des Zahnarztes als wichtigen Diagnostiker von HNO-Erkrankungen hervor. Speziell mit pathologischen Veränderungen der Mundschleimhäute befasste sich der letzte Vortrag des Tages von Dr. Harald Ebhardt, Facharzt für Pathologie und Leiter des Zentrums für Oralpathologie in Potsdam. Wie auch schon von Prof. Jungehülsing wurde auch hier wieder die wichtige Rolle der Zahnärzte bei der Früherkennung teils schwerwiegender Erkrankungen betont und dabei auch die Wahl der richtigen Biopsiemethode erläutert. Zusammenfassend darf nach einem sehr informativen Tag mit fünf außerordentlich interessanten Vorträgen festgestellt werden, dass der Zahnarzt fest in der Humanmedizin verankert ist und eine zunehmende interdisziplinäre Zusammenarbeit im Zahnarzt-Arzt-Patienten-Verhältnis eine für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation ist. Auszug aus dem Bericht: Dr. Derk Siebers, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 42, Seite 21


320 ■■■ 2016 Cagliari 18.–19.03.2016

Dr. Ignazio Loi: „Das BOPT Konzept Technique – biological oriented preparation technique“ Live- OP für das Team Zahnarzt/Zahntechniker

Dr. Ignazio Loi

Unsere zertifizierte Präsidentin Brigitte Simon

Aufgrund der Veröffentlichung im European Journal of Esthetic Dentistry wurde die NEUE GRUPPE neugierig, den Autor Dr. Ignacio Loi kennen zu lernen. Ein gutes Dutzend von Mitgliedern und Freunden machte sich auf den Weg nach Sardinien, um mehr über seine Präparationstechnik zu erfahren. Der Kurs startete mit einer fulminanten Aussage: „Ich kann mit meiner Präparationstechnik die Gingiva verändern und verloren gegangene Papillen wachsen lassen.“ Auf die Frage unseres lieben Freundes Jan Halben, wie das denn ginge, bekam er die Antwort: „bei einem Krimi kenne man ja auch nicht den Mörder bereits nach der ersten Szene“. Ignazio, ein sehr stolzer Sarde, zeigte uns über zwei Tage spektakuläre Fälle mit perfekt erstellter Fotodokumentation. Die gingivalen Verhältnisse um die von ihm eingesetzten Kronen waren zweifelsfrei perfekt. Bei seiner tangentialen Präparation setzte er bewusst ein Gingivatrauma. Die dadurch entstehende Blutung sei entscheidend für die Ausbildung von neuem gingivalem Gewebe. Bei der Erstellung des Provisoriums achtete er besonders auf die Ausbildung einer positiven Stufe, um unter diesem „Balkon“ das Blutkoagulum zu stabilisieren. Beim Einsetzen des gekürzten Provisoriums wurde dann erneut ein Trauma gesetzt und das Gewebe folgt dem gekürzten „Balkon“. Diesen Prozess wiederholte er so lange, bis er perfekte gingivale Girlanden gezüchtet hat. Viele stellten sich zurecht die Frage: “Ist das das Wunder von Sardinien?“ Auszug aus dem Bericht: Dr. Christian von Schilcher, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 42, Seite 22-23

Die NEUE GRUPPE in Sardinien


2016 ■■■ 321

Das ist das wirkliche Wunder von Sardinien!

Düsseldorf 08.-09.04.2016

Dr. Gerd Körner: „Aus parodontalen Niederungen zu ästhetischen Höhen“

Lembach 15.-16.04.2016

Dr. Jörg Richter, Hannover: „Finanz- und Vermögensplanung für Freiberufler“ Cheval blanc, Lembach/Frankreich Seit Jahren trifft sich in der Zeit um Ostern herum eine Gruppe von Mitgliedern, Freunden und interessierten Kolleginnen und Kollegen im beschaulichen Lembach. Hier werden Themen außerhalb des zahnmedizinischen Fachbereiches mit kompetenten Referenten aufgearbeitet und diskutiert. Heute hatte Dr. Jörg Richter, Geschäftsführer des Instituts die IQF, Kanzlei für Vermögen, die Möglichkeit, seine vor knapp zwölf Jahren in Lembach vorgestellten Strategien auf Aktualität und Nachhaltigkeit prüfen zu lassen. Inhaltlich ging es an diesen beiden Tagen um den Blick in die Welt nach der Finanzkrise, um die persönlichen Lebensrisiken und Lebensphasen des Freiberuflers und um systematische Vermögensstrategien. Für viele war das wieder ein fantastisches Wochenende, außerhalb von Sondierungstiefen, DVTs und Behandlungsstrategien, Exkurse in eine andere Welt zu machen. Diese „Ausflüge“ sind wichtig für unser ganzheitliches Wohlbefinden in unserer täglichen Arbeit. Es rüttelt durc , sortiert und schafft auch wieder Raum für neue Inspirationen und Idee . Der Dank geht an Jürgen Menn, der dieses Wochenende wieder perfekt organisiert hatte. Auszug aus dem Bericht: Dr. Markus Simon, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 42, Seite 24-27

Dr. Jörg Richter

Dank an Jürgen Menn für „Lembach 2016“


322 ■■■ 2016 Berlin 22.-23.04.2016

Ein praktischer Übungskurs von Prof. Dr. Thomas Attin und Dr. Uwe Blunck: „Bisshebung des Erosionsgebisses mit direkter Adhäsivtechnik - Die Phase zwischen der Schiene und der permanenten Restauration“ Die Erfolge unserer Präventionsmaßnahmen haben zur Folge, dass ein zunehmend größerer Anteil unserer Patienten eine höhere Zahl an Zähnen aufweist, die aber oftmals starke Erosion - und Abrasionsphänomene zeigen. Im Kurs wurde zunächst die Ätiologie dieser Erosionen beschrieben und entsprechende Kurs mit Prof. Attin und Dr. Blunck Präventionsmaßnahmen erläutert. Im Anschluss wurden die Grundlagen zur Bisshebung und Einstellung der neuen Kieferrelation mit Okklusionsschienen erläutert. Methoden zur Etablierung der neuen Kieferrelation aus Komposit in direkter Adhäsivtechnik wurden vorgestellt. Abschließend wurde das Vorgehen zur endgültigen Versorgung des gehobenen Gebisses mit Keramikteilkronen bzw. Veneers präsentiert.

Frühjahrstagung Stuttgart 05.-07.05.2016

Ein „Familientreffen der sonnigen Art“, so konnte man die Frühjahrstagung in Stuttgart bezeichnen. Unsere Präsidentin Brigitte Simon hatte alle Youngster, Kandidaten und Mitglieder der NEUEN GRUPPE in ihre Wahlheimat nach Stuttgart eingeladen. Als Tagungshotel hatte sie ganz bewusst - und das war eine gute Wahl - das Steigenberger Hotel Graf Zeppelin ausgesucht. Nach der ersten Begrüßung und einer leichten Stärkung starteten am frühen Nachmittag die Mitgliederversammlung und das Youngster Treffen. Nach Eröffnung der ordentlichen Mitgliederversammlung gedachten unsere Präsidentin und alle Mitglieder mit einer Schweigeminute ihres im November 2014 verstorbenen Mitglieds Dr. Franz Christians. In diesem Jahr stand für uns im Mittelpunkt das Thema „50 Jahre NEUE GRUPPE“. Der Quintessenz- Verlag hatte ein Sonderheft veröffentlicht und die Chronik, die Gerhard Müther erstellt hat, wird zur Herbsttagung im Herbst fertiggestellt sein. Stefan Sonner, unser Schatzmeister, stellte fest, dass die Finanzlage der NEUEN GRUPPE stabil sei. Britta Wengel–Buns stellte acht neue Youngster vor. Derk Siebers berichtete als Fortbildungsreferent von einer sehr guten Resonanz auf die angebotenen Fortbildungskurse. Christian Sampers präsentierte seine Öffentlichkeitsarbeit und Martin Heinkele seine Bemühungen, Sponsoren und Aussteller für die Herbsttagungen zu gewinnen. Unser Vizepräsident Raphael Borchard stellte sein Programm für die nächsten Tagungen vor.

Frühjahrstagung Stuttgart Hotel „Graf Zeppelin“

Mitgliederversammlung im Steigenberger Hotel “Graf Zeppelin“ 2016


2016 ■■■ 323 Begrüßungsabend Diesen Stress muss man nicht haben. Drei Tage vor unserem Begrüßungsabend wurde unserer Präsidentin Brigitte Simon vom Restaurant „Zum Heurigen“ in Feuerbach eine Absage erteilt. Kurzfristig musste sie und fand - Gott sei Dank - eine Alternative: die Weinstube „Kachelofen“ in der Nähe des Hans-im-Glück-Brunnen. Alle und natürlich auch sie selbst waren erleichtert, so dass wir uns hier fröhlich mit schwäbischen Speisen und lokalen Weinen entspannen konnten. Fester Bestandteil des Abend war natürlich auch wieder die Vorstellung der neuen Youngster.

Dennis Schaller und Friederike Menn

Derk Siebers und Stefan Kopp

Christian Sommer, Nicolas Naser und Lea Krueger-Janson

Stefan und Nadja Gäbler und Christine Heinkele

Jonny Mutschelknauss und Hartmut Wengel

Helena und Christian von Schilcher

Beatrice und Alessandro Devigus


324 ■■■ 2016 Das wissenschaftliche Programm am Freitagmorgen startete Dr. Friederike Menn mit ihrem Kandidatenvortrag. Sie stellt ihr Konzept für die Parodontalbehandlung in der „tiefsten Provinz“ vor. Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche Implantatbehandlung sind adäquate OP- Techniken, die korrekte Implantatposition und eine funktionierende Suprakonstruktion. Das vermittelte Dr. Christian Rupp mit seinem Thema „Freud und Leid mit Implantaten“. Bei einer hohen Erfolgsquote über zehn Jahre bei 80-90 %, besteht für jeden fünften Patienten das Risiko einer Parodontitis. Unter diesem Aspekt sollte die wichtige Nachsorge in einem strikten Erhaltungsprogramm gewährleistet sein. Anschließend ergänzte Dr. Tim Joda den Themenbereich Implantologie mit seinem Vortrag „Digital Calculation of Supra-Implant Emergence Profile“. Auch die Endodontie sollte nicht zu kurz kommen. Es folgten Ausführungen zur „Fragment Entfernung aus dem Wurzelkanal mittels Loop-Technik“. Stefan Gäbler stellte das von ihm mitentwickelte “Fragremover-System“ vor. Daniela Merz und Prof. Dr. Georg Gassmann stellten die Frage: wozu brauchen wir in Deutschland die „akademisierte DH“? Nach dem Mittagessen rückte dann wieder die Implantologie in den Fokus. Dr. Dr. Martin Bonsmann und Dr. Sebastian Becher referierten über Komplikationen im Bereich des Hart- und Weichgewebes. Besuch des Daimler Museums „Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung. Das Pferd aber bleibt immer“. Das sagte sinngemäß der preußische Kaiser vor rund 120 Jahren und sollte mit diesen Worten unsterblich werden. Als einziges Museum der Welt kann das Mercedes-Benz Museum die über 125-jährige Geschichte der Automobilindustrie vom ersten Tag an lückenlos darstellen.

Jung und Alt vor dem Mercedes-Benz Museum „Dinner and Dance“ das war das Motto für den Freitagabend im Restaurant „Amici“. Alle Gäste folgten diesem Motto, lobten das gute Essen im Erdgeschoss und und tanzten bei fezziger Musik in der ersten Etage.


2016 ■■■ 325

Wolfram Bücking und Friederike Menn

Christian Rupp und Britta Wengel-Buns

Gerhard Müther, Christiane Halben, Susanne Müther

Mathias Gundlach, Martin und Christine Heinkele, Petra Gundlach

Bärbel und Jürgen Schenck

Brigitte Simon mit Knud Schmidt-Diemel

Christian Eiben-Buns, Gerd und Jeanette Reichardt

Der Nachwuchs der NEUEN GRUPPE

„Dinner and Dance“ im AMICI


326 ■■■ 2016 Am Samstagvormittag gab es mal keine Vorträge oder keine Diskussion zum Thema Implantologie, Parodontologie, Endodontologie oder ähnliche Fachbreiche. Die Philosophin Dr. Rebekka Reinhard führte uns in eine andere Welt. Sie vermittelte uns Rezepte für ein erfülltes und glückliches Leben. Wie immer wurde auch diesmal von unserer Präsidentin Brigitte Simon mit viel Ideenreichtum für den heutigen Samstag ein interessantes Rahmenprogramm zusammengestellt. Zu den vielfältigen Unternehmungen zählte ein Besuch der berühmten „Wilhelma“ und der Staatsgalerie mit der Sonderausstellung Giorgio De Chirico „Magie der Moderne“, eine Führung durch die Baustelle von “Stuttgart 21“ und eine Fahrt zum Residenzschloss nach Ludwigsburg. Unser gemeinsamer Ausflug am Samstag führte uns heraus aus der Stadt Stuttgart nach Ludwigsburg. Hier war einst das Machtzentrum Württembergs. Schloss Ludwigsburg ist eines der größten im Original erhaltenen barocken Bauwerke in Europa.

Führung im Residenzschloss Ludwigsburg, eine der größten barocken Schlossanlagen Deutschlands

Stadtführung in Stuttgart, hier im Innenhof des Alten Schlosses

Der faszinierende Blick über das abendliche Stuttgart, auf das Alte und Neue Schloss bot einen sehr stimmungsvollen Abschluss. Hier im Restaurant „Cube“, das sich im Top Floor des Kunstmuseums befindet, trafen sich die verbliebenen Teilnehmer der Frühjahrstagung.

Restaurant „Cube


2016 ■■■ 327 2016 ist für die NEUE GRUPPE ein bedeutendes Jahr. Mit Stolz blickt sie auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück. Für die Zahnärztlichen Mitteilungen ZM verfaßte unser Chronist Gerhard Müther einen Artikel zur Geschichte und zur Entwicklung der NEUEN GRUPPE. Ulrich Gaa beschrieb den Einfluss der NEUEN GRUPPE auf die DGZMK.


328 ■■■ 2016


2016 ■■■ 329


330 ■■■ 2016 Charité Berlin 03.–04.06.2016

Dr. Jörg Schröder und Team: „Komplikationsmanagement und Revisionsplanung in der modernen Endodontie“

Champions League in der Endodontie, konnte man den praktischen Arbeitskurs der Referenten Dr. Jörg Schröder, Dr. Sebastian Riedel und ZA Mario Müller, MSc beschreiben. Schwerpunkt war das praktische Arbeiten unter dem Dentalmikroskop. An zwei Tagen konnten alle Arbeitsschritte einer modernen endodontischen Revisionsbehandlung an bereits endodontisch behandelten, extrahierten Zähnen durchgeführt werden. Von der Auch unsere niederländischen Freunde, Stiftentfernung bis zur Perforationsdehier Peter Wetselaar,, sind immer ckung, von der Entfernung fakturierter hochkonzentriert Instrumente bis zur Entfernung retrograder Wurzelfüllmaterialien. Schon seit langer Zeit hatte Derk Siebers den Endodontologen Jörg Schröder versucht zu überzeugen, der NEUEN GRUPPE neue Einblicke in die moderne und vor allen Dingen praktische Endodontie zu vermitteln. Hier wurde uns wirklich ein praktischer Kurs angeboten, dessen Informationsgehalt kaum zu überbieten war. Der Kurs vermittelte uns einen guten Einblick in die Komplikationen der Wurzelfüllungstherapie und vor allem auch Lösungsmöglichkeiten. Es wurden praxisnahe Techniken vorgestellt, die am nächsten Montag zum Einsatz kommen können. Vielen Dank! Auszug aus dem Bericht: Dr. Hubertus Klaus, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 42, Seite 28-31

Nürnberg 01.07.2016

Wo ist die “Okklusale Heimat“? Arbeitskurs von Udo Plaster zur Bestimmung der physiologischen Unterkieferposition unter Berücksichtigung physiotherapeutischer und osteopathischer Vorbehandlung


2016 ■■■ 331 Anlass für diesen Fortbildungstag war die konsequente Weiterführung des NEUEN GRUPPE Kurses in Sand inTaufers/Tirol im letzten Jahr. Viele von uns, die das Plaster-­ Konzept in Kombination mit der digitalen Welt schon kennengelernt hatten, wollten weitere Schritte im Labor erfahren. Udo Plaster und Ralf Hergenröther zeigten uns die Weiterentwicklung ihres Konzeptes, insbesondere was die Integration der digitalen Aufzeichnung der Unterkieferbewegung betrifft. Uns interessierte vor allem die Kieferrelationsbestimmung unter physiotherapeutischen Aspekten. Worauf müssen wir achten, welche Ausgleichsebenen gibt es in unserem Körper, welchen Einfluss haben diese auf unsere Kopfhaltung, welche Schnelltests gibt es, um Störungen sicher zu ermitteln? Schmerzgebiete und ihre Ursachen müssen nicht identisch sein. Schmerzen können entstehen, wenn die Belastung höher ist als die Belastbarkeit. Die Empfehlung der Referenten: zunächst die ursächliche Läsion beheben und dann alle kompensatorischen Dysfunktionen eleminieren. Dieser Kurs war eine sehr gelungene Demonstration, wann und wie schnell manuelle Therapie helfen kann. Bei der Sanierung des stomatognathen Systems sollten diese diagnostischen Aspekte und die prätherapeutischen Erfordernisse unbedingt berücksichtig werden. Auszug aus dem Bericht von Dr. Markus Simon, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 42, Seite 32-33

München 06.–08.10.2016

Prof. Dr. Hannes Wachtel, Priv.- Doz. Dr. Florian Stelzle, Dr. Paul Schuh und Team: „Update Parodontologie- Implantologie“ Schwerpunkt dieses 3-Tageskurses in München waren die Rezessionsdeckung und Mucosaverdickung, die hart-und weichgewebliche Augmentation und die Implantation in der ästhetischen Zone. Was wurde uns vermittelt? Im Rahmen der Rezessionsdeckung ist für die Schnittführung vor allem die Gewebedicke entscheidend. In der Unterkieferfront ist der Tunneltechnik der Vorrang zu geben, da durch die Muskelspannung ein koronal verschobener Lappen technisch problematisch ist. Ziel unserer Bemühungen sollte immer sein, eine ausreichend dicke Papille zu erhalten. Die Entnahme der Transplantate wurde mit einer neuen modifizierten Technik durchgeführt. Das Hauptthema des zweiten Tages war die Augmentationschirurgie. Hier gibt es kein Dogma. Viele Wege führen nach Rom. Das Prinzip muss lauten : KISS. “ keep it simple and straight.“ Die ”Münchener“ Prinzipien der Knochenchirurgie wurden ausführlich behandelt: Stabilität im Augmentat, Integration durch Osteogenese, keine Belastung von Kaufkräften in der Einheilungsphase. Der letzte Tag beschäftige sich mit Implantaten in der ästhetischen Zone. Paul Schur und Hannes Wachtel stellten die von ihrer Gruppe veröffentlichte Multilayer-Technik vor. Die hohe Expertise der Referenten ermöglichte es uns, ein authentisches „Update“ über die derzeitig aktuellen Methoden und Techniken in der Parodontologie und Implantologie zu vermitteln. Auszug aus dem Bericht: Dr. Derk Siebers und Dr. Christian Rupp, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 42, Seite 34-35

“keep it simple and straight”


332 ■■■ 2016 Berlin 15.10.2016

Werteseminar der NEUEN GRUPPE Eingeladen waren ausgewählte repräsentative Vertreter der NEUEN GRUPPE, um über die Werte und das Selbstverständnis unserer Gemeinschaft zu diskutieren. Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Dr. phil. Eugen Buß und seiner Gattin Dr. Roswitha Theis. Einigkeit bestand vor allem darin, dass die Mitglieder von einer positiven Neugier, Eigenkritik, Offenheit und dem uneingeschränkten Willen angetrieben sind, ständig dazu zu lernen und sich fachlich fortzubilden. Die NEUE GRUPPE wird nachhaltig von einer Symbiose aus freundschaftlicher Verbundenheit getragen. Diese Grundideen und die damit verbundenen Identitätsmerkmale müssen im Gruppenbewusstsein etabliert und präsent sein. Sie sind die Legitimation dessen, für was wir stehen und was wir tun. Die dauerhafte Stabilität unser Gruppe kann nur dann gewährleistet sein, wenn wir die Fähigkeit haben, auf die veränderten technologischen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen zu reagieren. Dazu müssen wir unsere Ziele dezidiert beschreiben und konsequent verfolgen. Als Stichpunkte für den derzeitigen, gesellschaftlichen Wandel wurden nur beispielhaft genannt: die hochgradige Individualisierung, die reduzierte Bindungshaltung in allen Lebensbereichen, die Dominanz der Ökonomie, Verlust des Grundvertrauens, die veränderte Haltung zur Arbeit oder die permanente Suche nach Erlebniserfüllung, um nur einige zu nennen. Die Ergebnisse dieses Werteseminars wurden von Prof. Dr. Buß dokumentiert und bei einer der nächsten Veranstaltungen vorgestellt.

Jürgen Bretthauer, Norbert Grosse, Torben Hennies, Marcus Simon, Prof. Dr. Eugen Buß, Derk Siebers, Stephan Beuer, Jürgen Menn

Stuttgart Praxistag 21.10. 2016

Dr. Gerd Reichardt, MSc, PhD


2016 ■■■ 333 Hamburg 28.-29.10. 2016

Jean Suvan, Easton Dental Institute University College, London: „Motivierende Gesprächsführung in der parodontalen Initialtherapie“ - Praktischer Arbeitskurs für Parodontologen und Dentalhygienikerinnen Entscheidend für den Erfolg der paradontalen Therapie ist die Motivation des Patienten. Wir alle wissen: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“. Jean Suvan , eine der renommiertesten Dentalhygienikerinnen, vermittelte einer Gruppe aus 16 motivierten DH´s und Zahnärzten/ innen die theoretischen Grundlagen der motivierenden Gesprächsführung. Entscheidend sei es, eine Atmosphäre zu etablieren, in der sich der Patient mündig, respektiert und auch vor allem wohl fühlt. Die Entscheidung zur motivierenden Veränderung wird emotional über das limbische System vermittelt. Die Gesprächstechniken , die natürlich psychologisch gut vorbereitet sein müssen, wurden in Gruppen von 3-4 Personen geübt und angewendet. Es wurden klassische Situationen aus der Behandlung nachgespielt. Die motivierende Gesprächsführung ist ein rhetorisches Mittel, das uns als Behandler viele Türen öffnen kann. Auszug aus dem Bericht: Nora El Shafie, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite 15-16 50 Jahre NEUE GRUPPE Dieses Ereignis wurde auch in den Printmedien gewürdigt. So veröffentlichte der Quintessenz Verlag ein Heft mit dem Schwerpunktthema 50 Jahre NEUE GRUPPE, in dem sämtliche klinisch- wissenschaftlichen Beiträge von Mitgliedern der Vereinigung verfasst worden. In den zahnmedizinischen Zeitschriften wurde das 50-jährige Jubiläum der NEUEN GRUPPE sehr anerkennend kommentiert. In Leserbriefen wurde die NEUE GRUPPE allerdings als“ elitär“ oder als „sehr abgehoben“ kritisiert. Hierzu wurde in den Zahnärztlichen Mitteilungen folgender und sehr gelungener Kommentar unseres ehemaligen Präsidenten Hartmut Hennies veröffentlicht:


334 ■■■ 2016 Köln 04.–05.11.2016

Udo Plaster und Jürg Stuck in der Praxis von Pascal Marquardt: „Praktischer Arbeitskurs: Kooperation und Kommunikation zwischen Zahnarzt, Patient und Zahntechnik“ Dieser Kurs war schon seit Wochen ausgebucht! Interdisziplinäre Kooperation ist für viele nur ein Schlagwort. Die Kooperation und die Kommunikation zwischen Zahnarzt, Patient und Zahntechnik sollte selbstverständlich sein. Udo Plaster und Jürg Stuck konnten den interessierten Zahnärzten/innen und Zahntechniker/ innen ihr strategisches Vorgehen, was dieses Thema betrifft, näher bringen. Wo ist die „orale Heimat“? Diese spannende Frage versuchten unsere Referenten Jörg Stuck und Udo Laster zu beantworten. Die „orale Heimat“ wurde als jene Position beschrieben, in der sich der Patient im Munde wohl fühlt, er seine Zähne nicht als Fremdkörper empfindet. Wie erreicht man dieses ideale Ziel? Die Referenten beschrieben detailliert ihre klinische und instrumentelle Vorgehensweise, die für eine Patientenanalyse relevant sei. Im Vordergrund stand die Frage, wie kann ich die „orale Heimat“ des Patienten über die Sprechmotorik finden? Diese Informationen können in die Herstellung des MOCK-Ups oder direkt in die Restauration einfließen. Alle Teilnehmer folgten an beiden Tagen hoch konzentriert den Ausführungen und Demonstrationen von Stuck und Pluster. Offen blieb die Frage, wie diese hervorragend analysierten Fälle praktisch gelöst werden sollen. Aber dafür gibt es vielleicht ein Folgeseminar? Auszug aus dem Bericht: Dr. Thomas Bischof, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite 4-5

Frankfurt 11.11. 2016

Berlin 11.–13.11.2016

50. Jahrestagung Liederhalle Stuttgart 17.–19.11.2016

Im Rahmen des wissenschaftlichen Kongresses zum Deutschen Zahnärztetag 2016 wurde der bedeutendste Forschungspreise der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund und Kieferheilkunde verliehen. In diesem Jahr erhielt unser Mitglied, Privatdozentin Dr. Amelie Bäumer für ihre Arbeit “Langzeitergebnisse bei aggressiver Parodontitis“ den Deutschen Miller Preis.

Miller Preis 2016 an Amelie Bäumer

10. Reunion Zahn oder Implantat - Entscheidungsfindung Dr. Giuseppe Allais (Turin), Prof. Dr. Markus Platz (Philadelphia), Dr. Joseph Diemer (Meckenbeuren), Prof. Dr. Hannes Wachtel (München ): „Jeder gesunde Zahn steht einem Implantat im Weg?“ Synoptische Zahnheilkunde: Spezialisten – Schnittstellen – Allgemeinzahnärzte Anlässlich unserer Jubiläumstagung hatte unser Präsidentin Brigitte Simon alle nach Stuttgart eingeladen. Die 50. Jahrestagung fand im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart statt. Das Thema „Synoptische Zahnheilkunde“ richtete sich an alle Zahnärzte, an die Spezialisten der einzelnen Fachdisziplinen genauso wie an die Generalisten. Am Donnerstag startete der Kongress mit zwei Wokshops

Unsere Präsidentin Brigitte Simon


2016 ■■■ 335 Workshop 1 Dr. Didier Dietschi, Genf: “Mastering layering, anatomy and finishing of anterior composite restaurations” Lecture and Hands-on Der Kurs unseres Genfer Referenten war nicht ohne Grund ausgebucht. Zentraler Baustein seiner Technik ist die Bioästhetik, eine Kombination aus Biologie und Biomechanik. Die Präparation - so seine Empfehlung - sollte so geringfügig wie nur notwendig ausfallen. Um die beste ästhetische Wirkung zu erzeugen werden nur zwei Farbschichten, eine für das Dentin und eine für den Schmelz verwendet. Nur wenige Zähne weisen eine polychromatische Farbverteilung auf. Ebenfalls soll bei der Rekonstruktion das Alter des Patienten bedacht werden. Bei älteren Patienten überwiegt der Anteil des Dentins im Gegensatz zu jüngeren Patienten. Was ist wichtig für die Ästhetik? Seine Botschaft: „ Die anatomische Form, die anatomische Form und schließlich die anatomische Form“. An einem Frontzahn konnte man nun Schritt für Schritt seine Technik umsetzen. Dr. Dietschi arbeitete dabei jeden Arbeitsschritt vor und gab entsprechende Hinweise für die Kursteilnehmer. Zusammenfassend lässt sich der Kurs und die vermittelte Technik mit den Worten des Referenten beschreiben: simpel, haltbar und effektiv . Workshop 2 Prof. Dr. Dr. Herbert Dumfahrt, Innsbruck: „Planung komplexer festsitzender Rehabilitation als Basis für den Langzeiterfolg“ Schwerpunkt dieses Workshops war die umfassende, komplexe Planung festsitzender, prothetischem Rekonstruktionen. Welches Prozedere wurde detailliert präsentiert? Nach allgemeiner und dentaler Anamnese sollte zunächst eine engmaschige Mundhygienetherapie durchgeführt. Nach Abschluss dieser einleitenden Phase schließt sich die Herstellung von einartikulierten Situationsmodellen zur Analyse mit dem Zahntechniker an. Anschließend Ausführung der Funktionsanalys , gegebenenfalls begleitet von bildgebendenden Verfahren zur Darstellung beider Kiefergelenke, dann - vor der möglicherweise definitiven Restauration - Schienentherapie als Vorbehandlung. Prof. Dumfahrt beschrieb die unterschiedlichen Präparationstechniken, ging auf die Indikation der Restaurationsmaterialien ein und vermittelte differenziert die verschiedenen Zementierungsverfahren. Mitgliederversammlung im MARITIM Hotel Stuttgart Leider hatten sich nur 40 Mitglieder zu dieser Jahrestagung angemeldet. Im Gegensatz dazu zeigten die Youngster ein großes Interesse an unserer Jahrestagung. Brigitte Simon kritisierte das nachhaltig und mit Sicherheit auch zurecht. Die Chronik der NEUEN GRUPPE wurde rechtzeitig fertiggestellt . Unser Mitglied Gerhard Müther Mitgliederversammlung 2016 hatte in mühevoller Kleinarbeit alle Informationen der letzten Jahre zusammengetragen und die alte Chronik ergänzt. Entstanden ist ein reich gebildeter Bericht über 50 Jahre Vereinsgeschichte. Brigitte Simon bedankte sich bei Gerhard ganz herzlich für sein tolles Engagement. Unser Schatzmeister Stefan Sonner konnte stolz über einen ausgeglichenen Haushalt berichten.


336 ■■■ 2016 Die Generalsekretärin Britta Wengel-Buns stellte fünf neue Kandidaten vor. Dr. Sebastian Becher, Düsseldorf Dr. Friedrich Gockel Dr. Peter Baumgart, Moers Dr. Paul Schuh, München Zahnärztin Gaby Wagner, Düsseldorf

Bürge: Christian Sampers Bürge: Raphael Borchard Bürge: Christian Sampers und Christian von Schilcher Bürge: Derk Siebers Bürge: Norbert Mack und Derk Siebers

Derk Siebers berichtete von seinem Werteseminar mit ausgewählten Teilnehmern der NEUEN GRUPPE. Das Seminar wurde von Prof. Dr. Eugen Buß geleitet. Das Seminar sollte nachhaltig dem Erhalt der NEUEN GRUPPE dienen. Es wurden Ziele, Potenziale, Wünsche, Identität und Zusammenhalt der Gruppe erarbeitet. Die NEUE GRUPPE sollte dem gesellschaftlichen Wandel angepasst werden. Christian Sampers präsentierte das frisch gedruckte Mitgliederverzeichnis. Vizepräsident Raphael Borchard stellte sein Programm für die nächsten Tagungen vor. Der Wissenschaftsfond der NEUEN GRUPPE hatte in diesem Jahr zwei Bewerber. Der Vorstand hatte sich nach entsprechenden Gutachten von Michael Christgau und Udo Engel entschieden, beide Projekte zu fördern. Brigitte Simon schlug der Mitgliederversammlung vor, den Chronisten der NEUEN GRUPPE Gerhard Müther aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes zum Ehrenmitglied der NEUEN GRUPPE zu ernennen. Dieser Vorschlag wurde von den Mitgliedern einstimmig angenommen. Gerhard war sichtlich überrascht und freute sich über diese Anerkennung . Begrüßungsabend im Stuttgarter Bahnhofsturm Zum Begrüßungsabend trafen wir uns im Bonatz Restaurant im Bahnhofsturm mit herrlichem Blick über die Stad und die Baugrube Stuttgart 21. Zwei Etagen und die Aussichtsplattform boten viel Platz und Gelegenheit zum persönlichen Gespräch. Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 18.11.2016 Nach dem gelungenen Vorkongress am Donnerstag eröffnete unsere Präsidentin der NEUEN GRUPPE Brigitte Simon unsere Jubiläumsveranstaltung. Die Jahrestagung, die sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährt, wartete mit einem hochkarätigen Programm namhafter nationaler und internationaler Referenten auf. Das diesjährige Thema war: „Synoptische Zahnheilkunde: Spezialisten – Schnittstellen – Allgemeinzahnärzte Prof. Dr. Dr. hc Niklaus Lang, Bern: „Begin with the end in mind“ – eine auf Prinzipien basierende Behandlungsplanung Prof. Lang stellte in seinem Vortrag klar strukturiert und anhand zahlreicher klinischer Fälle die zwingende Notwendigkeit einer synoptischen Behandlungsplanung vor. Anhand dreier Grundprinzipien präsentierte er seine Strategie in der Therapieplanung „Be proactive”: die Bedürfnisse des Patienten an Ästhetik und Funktion sollten befriedigt und erhalten werden. „Begin with the end in mind“: obligat ist eine prätherapeutisch Zieldefinierung des Patienten falls. „Put first things first“: Einteilung der Zähne hinsichtlich einer sicheren, zweifelhaften und behandlungsunwürdigen Prognose.

Prof. Dr. Niklaus P. Lang, Bern

Zum 50. Geburtstag eine Torte.


2016 ■■■ 337 Dr. Didier Dietschi, Genf: “Restorative dentistry – possibilites and limitations in a synoptic treatment concept” Zentraler Aspekt seines Referates war die direkte Rekonstruktion mittels Composite im Front - und Seitenzahnbereich. Anhand zahlreicher beeindruckender klinischer Fälle stellte Dr. Dietschi sein Natural Layering Concept vor. Das NLC bietet eine hervorragende Möglichkeit, hochästhetische aber auch funktionelle Restaurationen bei deutlich geringen Kosten im Vergleich zu Keramikversorgung herzustellen. Sein Credo: „Keep it simple and minimize treatmemt.“ Prof. Dr. Ronald Jung, Zürich: „Minimalinvasive Implantologie von der Diagnostik zur Krone“ Er stellte wissenschaftlich fundiert und anhand zahlreicher beeindruckender klinischer Fälle seinen Therapie- Algorithmus für eine minimalinvasive Implantatrekonstruktion vor. „Minimalinvasive Implantattherapie hat primär mit Umdenken zu tun. Es findet nicht in den Händen, sondern im Kopf statt.“ Er konnte zeigen, dass bei Anwendung einer konsequenten Kieferkammprophylaxe nach Extraktion das Risiko für die Notwendigkeit der Augmentation 15 mal geringer ist als nach einer Spontanheilung. Im Rahmen der Implantatauswahl beleuchtete er vor allem die Möglichkeit der Verwendung von kurzen Implantaten.

Walter Kaiser, Sebastian Becher und Prof. Dr. Ronald Jung Dr. Josef Diemer, Meckenbeuren: „Update Endodontie, Möglichkeiten, Grenzen, Alternativen“ Im letzten Vortrag des ersten Kongresstages zündete Dr. Josef Diemer ein fulminantes Feuerwerk aus klinischen Fällen. Ausdrücklich betonte er den Versuch des Zahnerhaltes , selbst bei ausgeprägten apikalen Entzündungsreaktionen. Ein Implantat entspricht nicht der Biologie eines nützlichen Zahnes! Probleme nach endodontischer Behandlung entstehen durch nicht aufgefundene Wurzelkanäle, falsche Aufbereitungslänge, zu geringe Aufbereitungsgröße, Stifte und Schrauben, sowie durch zu hohen Substanzabtrag des Zahnes. Entscheidend für den Erfolg sei die individuelle Erfahrung, das fachliche Können des Behandlers, sowie die richtige Entscheidungsfindung.

Josef Diemer „Update Endodontie“


338 ■■■ 2016

Präsidenten der NEUEN GRUPPE: Raphael Borchard, Jan Halben, Reinhold Rathmer, Rose Marie Lohmiller, Manfred Pohle, Brigitte Simon, Wolfram Bücking, Alessandro Devigus und Egbert Schulz Festabend im Ballsaal des Hotels Le Meridien Unsere Präsidentin hat uns alle zur Feier unseres 50-jährigen Bestehens in den Elysee Ballsaal des Hotels Le Meridien geladen. Für Musik sorgten die „The Angels“.

Wolfram Bücking, Hartmut Wengel, Christian Eiben-Buns, Britta Wengel-Buns, Sven Hertzog, Peter Beyer, Hans-Peter Lux, Brigitte Simon

Michael Christgau, Stefan Sonner, Guido Singer, Gerhard Müther


2016 ■■■ 339

Empfang im Foyer

Brigitte Simon mit den Organisatorinnen des Eventbüros „ErlebnisReich“ Marina Krause und Marianne Siebold

„The Angels“

Unser neues Ehrenmitglied Gerhard Müther


340 ■■■ 2016 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 19.11.2016 Prof. Dr. Angelika Stellzig - Eisenhauer, Würzburg: „Erwachsenenkieferorthopädie Partner in der modernen zahnmedizinischen Gesamtrehabilitation“ Das war ein beeindruckender Vortrag. Dieser Vortrag führte jedem Kongressteilnehmer deutlich vor Augen, dass die Kieferorthopädie auch in der Erwachsenenbehandlung ein wichtiges interdisziplinäres Tool darstellt. Neben ästhetischen Gesichtspunkten stellen aber auch gerade funktionelle Faktoren eine wesentliche Rolle in der Erwachsenen Kieferorthopädie dar. Die interdisziplinäre Vernetzung und Zusammenarbeit von Zahnerhaltung, Parodontologie, Chirurgie und Prothetik mit der Kieferorthopädie gibt jeder Praxis unglaublich viele Therapieansätze. Prof. Dr. Irena Sailer, Genf: „Interdisziplinäre Kommunikation - Neue synoptische Konzepte für voraussagbare prothetische Resultate“ Irena Sailer, selbst Mitglied der NEUEN GRUPPE, referierte in ihrem Vortrag über bewährte und neue synoptische Konzepte. Die Kernfrage war ist, können wir heute mit digitaler Technik bereits effizienter arbeiten? Verglichen wurden die Abläufe und Therapieschritte komplexer prothetischen Behandlungssituation. In der Planungsphase scheint die digitale Technik effizienter besser zu sein. So kann über eine digitale Planung Waxup und Mockup für den Patienten direkt im CAD CAM Verfahren erstellt werden. Der zahnmedizinische Workflow zur Herstellung prothetischen Arbeiten von der konventionellen Abdruckname bis zur Fertigstellung im Labor ist nach wie vor deutlich schneller als heutige Intraoralscanner. Ein Trend der Zukunft werden monolithisch gefräste Rekonstruktionen sein. Dres. Giuseppe und Delfino Allais, Turin: „TIME & DENTISTRY – from problematic issue to resource“ Die Zahnärzte aus Turin stellten ihre umfangreiche Diagnostik mit einem Risiko-Score nach einem Ampelsystem vor. Um die Bedürfnisse eines Patienten zu erkennen, die geeignete Diagnostik, die Befundung und Planung durchzuführen, braucht es vor allem eins: ZEIT. Beeindruckende Patientenfälle, teils über Jahrzehnte dokumentiert, zeigten das minimalinvasive, interdisziplinäre Vorgehen, das die Kronentherapie nur noch als Ersatz einer vorhandenen Krone vorsieht. Die eindeutigen Vorzüge von Komposite-rekonstruktionen wurden nachhaltig favorisiert. Tagesausklang im Gourmetrestaurant 5 Den Teilnehmern des Abschlussabends wird das Gourmetrestaurant 5 in der Innenstadt noch lange in Erinnerung bleiben - nicht nur wegen des vorzüglichen Essens, sondern auch wegen der exzellenten Weine.

Hilchenbach 02.12.2016

Praxistag Friederike Menn


2016 ■■■ 341 Düsseldorf 29.12.2016

Nachruf Dr. Peter (Pit) Beyer Am 29. Dezember 2016 hat uns - zwar schon lange krank, aber dann doch ganz überraschend - unser allseits beliebter und geschätzter Kollege und Freund Pit Beyer verlassen. Die Trauer ist bei allen, die ihn kannten unbeschreiblich. Er war Gründungsmitglied, besser noch das wirkliche Herz der NEUEN GRUPPE. Von 1981 bis 1995 war er Beisitzer im Vorstand der NEUEN GRUPPE. Er war Initiator und Organisator der beliebten Kurse im elsässischen Lembach. Er war Fellow des ICD, engagierte sich von Anfang an in der Akademie Praxis und Wissenschaft, wofür er von der die DGZMK die „Günther- Wunderling- Nadel“ erhielt. Die NEUE GRUPPE ehrte ihn, indem sie ihn 2008 zum Ehrenmitglied ernannte. Wir haben mit ihm einen wahrhaften Freund und einen außergewöhnlichen Zahnarzt verloren, der wie kaum ein anderer mit dem Geist der NEUEN GRUPPE identifiziert werden kann. Nachruf: Dr. Hartmut Wengel, Leverkusen, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43


342 ■■■ 2017

Das Jahr 2017 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Frank-Walter Steinmeier wird neuer Bundespräsident • Deutschland und Europa nehmen Abschied von Helmut Kohl • Die Elbphilharmonie, spektakuläre Konzerthalle und neues Wahrzeichen Hamburgs, wird eröffnet • Beschluss zur Einführung der „Ehe für alle“ im Deutschen Bundestag • Christiano Ronaldo wird zum FIFA-Weltfußballer des Jahres 2017 • Der Waldkauz ist Vogel des Jahres • Es sterben in diesem Jahr: Roman Herzog, Roger Moore, David Rockefeller, Helmut Kohl

Die NEUE GRUPPE 2017

Der Vorstand Präsidentin

Dr. Brigitte Simon, Stuttgart

Vizepräsident

Dr. Raphael Borchard, Münster

Schatzmeister

Dr. Stefan Sonner, Pullach

Generalsekretärin Dr. Britta Wengel-Buns, Leverkusen Beirat

Dr. Martin Heinkele, Freiburg Dr. Christian Sampers, Düsseldorf Dr. Derk Siebers, Berlin

Brigitte Simon

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN München 27.01.2017

Dr. Wolfgang Bolz: „All – on-4-Intensivkurs“ Für viele Patienten besteht der Wunsch nach einer Versorgung innerhalb kürzester Zeit. Eine Möglichkeit, desolate oder unbezahnte Gebisssituationen zu sanieren, besteht im All-on-4-Konzept. Nach Vorstellung seiner Patienten und deren Anamnese startete unser Operateur sein Live-OP. Nach schonender Extraktion der vorhandenen Restbezahnung, Einbringung der Orientierungsschablonen zur exakten Positionierung der Implantate, erfolgt nach der Implantation über entsprechende Verschlusskappen die Registrierung der bereits angefertigten Prothese. Anschließend konnte der Zahntechniker die Tertiärstruktur zur Verschraubung des Abutments in die Prothese einarbeiten. Wichtig ist die grundlegende Planung in enger Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker. Im Rahmen der Live-OP vermittelte der Referent uns viele Tipps und Hinweise. Alle Teilnehmer dieses Kurses hatten die Möglichkeit von seiner sehr langjährigen Erfahrung zu profitieren. Auszug aus dem Bericht von Dr. Christian Leonhardt, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite 17


2017 ■■■ 343

Wolfgang Bolz und Kursteilnehmer „ All- on-4-Intensivkurs“

Aalen 02.–04.02.2017

Dr. Josef Diemer: „Update Endodontie“ Manuel Limburger, Youngster der NEUEN GRUPPE, war vom beeindruckenden Hands-On-Kurs mit Sepp Diemer begeistert. Sepp´s zentrale Aussage: „Endodontie ist nichts weiter als Biofilm Management, sowie das notwendige Verhindern der Rekolonisation“. Ohne geeignete Instrumentarien wie Mikroskope, Ultraschallspitzen, maschinelle Aufbereitung aus Nickel-Titan und die vertikale Kondensation ist eines State-ofArt-Endodontie heute nicht mehr möglich. Die Vielzahl der beeindruckenden klinischen Fälle, die Leidenschaft des RefeBabak Saidi, Josef Diemer, Derk Siebers und renten und die einfache Darstellung der Britta Wengel-Buns Möglichkeiten der modernen Endodontie wurden seitens der Teilnehmer mit großem Lob bedacht. „Desch isch Endodontie“

Update Endodontie Josef Diemer und seine Kursteilnehmer


344 ■■■ 2017

Auszug aus dem Bericht von Manuel Limburger, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite 18 und 19

München 23.–25.03.2017

Prof. Dr. Markus Hürzeler: „Implantologie Update“ Was macht eine Fortbildung erfolgreich? Bei der NEUEN GRUPPE sind es in erster Linie praxisrelevante Themen, sowie authentische und hochqualifizierte Referenten, die mit ihrer Leidenschaft für die Zahnmedizin eine gezielte Wissensvermittlung möglich machen. Markus Hürzeler philosophierte zunächst über den Begriff „perfektes Resultat“. Nicht immer ist der Begriff „perfektes Resultat“ für Zahnarzt und Patienten inhaltlich deckungsgleich. Im Rahmen der Implantologie ist aus der Sicht des Referenten das „perfekte Resultat“ jeweils zu einem Drittel der externen, der internen Evidenz und dem umgesetzten Wunsch des Patienten geschuldet. Sein grundsätzlicher Appell: einwurzlige Zähne, besonders in der ästhetischen Zone, sollten nicht frühzeitig extrahiert werden. Mit einem Feuerwerk an Fachwissen begeisterte Markus Hürzeler alle Teilnehmer und nahm sie mit auf eine Reise durch seine Welt der Implantologie. Er demonstriert anhand von Fallbeispielen sein behutsames Vorgehen und stellte sein effizientes „All-in-Two-Konzept“ für den Seitenzahnbereich vor. „Wenn einer sagt, er sei schon gut, dann ist‘s vorbei“ Dieses Zitat von Markus Hürzeler entspricht dem Credo der NEUEN GRUPPE. Der Referent sensibilisierte uns, sich intensiv fortzubilden, sich zu fordern und zu fördern, bewährte Konzepte zu hinterfragen. Auszug aus dem Bericht von Dr. Dennis Schaller, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite 19–23


2017 ■■■ 345

Markus Hürzeler: „Wenn einer sagt, er sei schon gut, dann ist‘s vorbei“

Lembach 21.–22–04.2017

Dr. Andreas Altmann, Myriam Altmann, Dr. Michael Altmann, Dr. Gregor Heller, Dr. Holger Mentzel, Dr. Thomas Seitner, Dr. Markus Simon: „Exzellenz im Praxismanagement“ Für dieses Jahr hatten wir uns also ein Recht komplexes und umfassendes Thema ausgesucht. Wie alle wissen: die Anforderungen in der Verwaltung und in der Praxisführung nehmen dramatisch zu. Zudem erfordern komplexe Behandlungsmethoden oder techniksensitive Arbeitsabläufe eine ständige Aus- und Weiterbildung des Personals. Der hohe Qualitätsanspruch und die Implementierung dieser Prozesse in das Praxismanagement wird zunehmend komplexer. „Dental Synoptics“, eine wissenschaftliche Vereinigung von Kollegen, die sich schon seit Studienzeiten mit dem Thema der effizienten Praxisführung beschäftigt haben, präsentierte ihr Managementsystem. Dezidiert wurden wichtige Punkte abgearbeitet, wie Patientenmanagement, Material – und Gerätewirtschaft, Hygiene, Sterilisation, Verträge, Öffentlichkeitsarbeit, Controlling oder Produktentwicklung. Nicht nur für Philipp Menn, sondern auch für alle anderen Teilnehmer war „Lembach“ mal wieder ein sehr lehrreiches Wochenende. Auszug aus dem Bericht von Philipp Menn, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite 25–26

Exzellenz im Praxismangement Lembach 2017


346 ■■■ 2017 Turin/Italien 11.–15.05.2017

Dr. Guiseppe Allais: „The Spirit of the time in restorative dentistry” Wird in Fachkreisen über minimalinvasive, res­ taurative zahnärztliche Konzepte gesprochen, dauert es nicht lange, bis der Name Guiseppe „Beppe“ Allais fällt. „Beppe“ Allais betrachtet jeden Patientenfall individuell. Die Konsequenz, mit der er den Patienten in den Vordergrund seines Tuns stellt, beeindruckt und ist beispielhaft. Immer wieder verwies er während seiner Ausführung darauf, wie wichtig die persönliche Bindung zum Patienten sei. Das Behandlungskonzept von Dr. Allais ist klar strukturiert. Zunächst erstellt er ein spezifisches Risikoprofil, bevor dann ein Dia­gnos­ tik­prozess umgesetzt wird. Des weiteren hinterfragt er die Lebensgeschichte seines Patienten. Nach dem Sammeln aller Informationen wird von jedem Befundschwerpunkt ein individuelles Risikoprofil erstellt. Mit der eigentlichen Behandlung beginnt Dr. Allais erst, wenn jedes Risikoprofil durch eine Vorbehandlung als „gering“ eingestuft wird. Rund um das hochwertige Fachprogramm waren vor allem das familiäre Ambiente und die gelöste Stimmung unter den Teilnehmern unglaublich gut. Der NEUEN GRUPPE ist es in Turin mal wieder gelungen, Fachliches und Menschliches zusammenzuführen.

Beppe Allais in Aktion

Credo che dovremmo fare una pausa! Ich höre mich nicht „nein“ sagen!

Thomas Bischof und Derk Siebers

Maik Pillich und Michael Rosin


2017 ■■■ 347

Derk Siebers, Beppe Allais, Norbert Mack und Christian Rupp

Beppe Allais mit seiner charmanten Frau

Gli studenti, non possiedono un`immaginazione sufficiente per credere

Frühjahrstagung Esslingen 25.–27.05.2017

Sprichwörtliches Kaiserwetter bildete den Rahmen für die traditionelle Frühjahrstagung und rückte die zahnärztliche Fortbildung in ein besonderes Licht. Im letzten Jahr konnten wir das städtische Stuttgart kennenlernen, in diesem Jahr tagen wir im nur 15 km entfernten Esslingen am Neckar. Hier hatten wir die Möglichkeit, eine ganz andere Seite des Schwaben Landes kennen zu lernen. Esslingen ist Esslinger Altstadt mit dem mittelalterlichen eine der wenigen Städte, die im Zweiten Weltkrieg keine nennenswerte Zerstörung Markt erfuhr. Prächtige Fachwerkhäuser und enge Gassen prägen das Bild der Stadt. Unser Tagungshotel, das Best Western Park Consul lag genau am Rande dieser Altstadt. Am frühen Nachmittag lud unsere Präsidentin Brigitte Simon alle zu einem Get together mit Kaffee und Butterbrezeln ein. Gut gelaunt und entspannt konnte man seine Freunde wieder in den Arm nehmen. Parallel zu unserer Mitgliederversammlung fand – wie üblich – das Youngster Treffen statt. Zunächst begrüßt Brigitte Simon mit großer Herzlichkeit alle anwesenden Mitglieder. Die Versammlung verneigte sich vor Pit Beyer, verstorben am 19.12.2016, Gründungsmitglied und langjähriges Ehrenmitglied aus Düsseldorf, sowie dem am 23. 04. 2017 verstorbenen außerordentlichen Mitglied Gerd Müller aus Hamburg. Pit Beyer war für alle die „Seele der NEUEN GRUPPE“. Viele nutzen die Gelegenheit, nach Düsseldorf zu reisen, um ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten und seine Kiki zu trösten.


348 ■■■ 2017 Eine große Zahl von Freunden und Mitgliedern der NEUEN GRUPPE sind gern nach Esslingen gekommen und das freute natürlich unsere Präsidentin. Dennoch fiel allen auf, dass die Teilnahme unserer Mitglieder an den Tagungen der NEUEN GRUPPE nachlässt. Das muss sich deutlich verändern. Sie bedankte sich ausdrücklich bei Jürgen Bretthauer, der die Frühjahrstagung tatkräftig unterstützt hat. Neue Kandidaten und Youngster wurden von ihren Bürgern vorgestellt. Dr. Dennis Schaller Dr. Stefan Rebele Dr. Moritz Nensa Prof. Dr. Michael Rosin

Bürgen: Jan Halben und Ernst Vöpel Bürgen: Jan Halben und Otto Zuhr Bürgen: Eckbert Schulz und Torben Hennies Bürgen: Derk Siebers und Reinhold Rathmer

Youngster: Dr. Nicolas Naser Dr. Lutz Häußermann

Pate: Reinhold Rathmer Pate: Maik Pillich

Der Vorstand empfahl der Mitgliederversammlung die Aufnahme der Kollegin Dr. Friederike Menn (Hilchenbach) und des Kollegen Dr. Gerd Reichardt (Stuttgart) als aktive Mitglieder der NEUEN GRUPPE. In geheimer Wahl erreichten beide Kandidaten deutlich die laut Satzung erforderliche Dreiviertelmehrheit. Gratulation!

Dr. Gerd Reichardt

Dr. Friederike Menn

Die Präsidentin freute sich, die neuen Mitglieder im Herbst im Rahmen des Festabends offiziell in unseren Freundeskreis aufzunehmen. Begrüßungsabend im Salemer Pfleghof Der Begrüßungsabend fand im Salemer Pfleghof statt. Pfleghöfe wurden häufig von Klöstern errichtet. Sie dienten als Herberge für reisende Mönche. Im rustikalen Ambiente des Paulus Saales serviert der „Küchenzauber“ ein perfektes schwäbisches Dreigangmenü: feiner Sommerpflücksalat mit gebratenen Steinpilzen, als Hauptgang Medaillons vom Schwäbisch Haller Schwein mit grünem Spargel und als Dessert Joghurt Creme-Bisciutscharlotte mit Ragout von Beeren. Jung und Alt waren begeistert.

Kiki Beyer und Jonny Mutschelknauss

Klaus Prinz, Reinhold Rathmer und Ulf Krueger-Janson


2017 ■■■ 349

Jürgen und Dorothee Bretthauer und Margret Wengel

Jonny Mutschelknauss mit Brigitte Simon und Jan Halben

Den wissenschaftlichen Teil am Samstagmorgen eröffnete Dr. Martin Sachs mit seinem Thema: „Die AB Paro-Studie – sind Antibiotika in der PA Therapie noch aktuell?“ Martin Sachs stellte die weltweit größte kontrollierte Antibiotikastudie in der Zahnmedizin vor. Geklärt werden sollte die Frage nach dem Nutzen einer adjuvanten empirischen Antibiotikagabe bei Parodontitispatienten im Vergleich zur alleinigen mechanischen Therapie. Ergebnis: der Einsatz der begleitenden Antibiotika führte zu einer schnelleren Reduktion der Sondierungstiefen, jedoch nicht zu einer klinisch relevanten Dr. Martin Sachs Reduktion weiterer Attachmentverluste. Dr. Babak Saidi referierte über den „Einsatz von Wachstumsfaktoren PRGF in der Zahnheilkunde“. Er erörterte den wissenschaftlichen Hintergrund der Therapie mit autologen Wachstumsfaktoren und stellte Fallbeispiele vor. Metaanalysen bestätigen die Verbesserung der knöchernen und weichgewebigen Basis. Dr. Dennis Schaller sprach zum Thema „Periimplantis – Prävalenz und EinflussDr. Babak Saidi faktoren“. Er berichtete aus seinem Forschungsaufenthalt in Schweden und den sich daraus ergebenden Erkenntnissen hinsichtlich Prävalenz und Einflussfaktoren der Periimplantitis. Nach der Mittagspause konnte Prof. Dr. Eugen Buß über den Workshop-Prozess zur Wertediskussion der NEUNE GRUPPE berichten und die bisherigen Ergebnisse vorstellen, die natürlich Auswirkungen auf das Selbstverständnis der NEUEN GRUPPE haben. An der Umfrage, die nach dem ersten Workshop in Berlin gestartet wurde, haben erfreulich viele Mitglieder teilgenommen. Prof. Buß betonte vor allem den freundschaftlichen und kollegialen Charakter der Gruppe.

Dr. Dennis Schaller

Prof. Dr. Eugen Buß mit Brigitte Simon


350 ■■■ 2017 Das heutige Rahmenprogramm führte nach Holzmaden. Das Urwaldmuseum Hauff ist das größte privat geführten Naturkundemuseum. Hier konnte man besterhaltene und spektakuläre Funde bewundern. Nach der Führung durch das Museum fuhr uns der Bus zu dem nahe gelegenen Schiefersteinbruch. Hier hatten die Ausflügler die Möglichkeit, selbst nach Versteinerungen suchen zu können. Bei frühsommerlichen Wetter und in Begleitung eines Originals – einer ur-schwäbischen Stadtführerin – hatten wir die einmalige Gelegenheit, die Menschen, die Geschichten und die Fachwerkhäuser von Esslingen kennen zu lernen. Nach dem Sektempfang am frühen Abend auf der Dachterrasse konnten alle sich darauf freuen, im Speisesaal das schwäbische Abendessen zu genießen und sich – wie bei jeder Frühjahrstagung – freundschaftlich zu unterhalten. Die Nacht war kurz.

Gerd und Jeanette Reinhardt, Derk Siebers, Ulrich Gaa

Dennis Schaller und Hans-Georg von der Ohe

Christine Kilbinger-Rathmer, Jeanette Reichardt, Markus Simon

Klaus und Sabine Karge

Christine und Martin Heinkele, Amelie Bäumer und Petra Gundlach

Samir Korjenic

Dr. Markus Simon und Zahnfreunde Gisela Waldherr, Dr. Thomas Seitner, Samir Korjenic konfrontierten uns am Samstag mit der Frage: „Wie bereiten Sie Ihre Praxis auf die Zukunft vor?“ Die Referenten zeigten auf, wohin sich eine moderne und in die Zukunft gerichtete Praxis hinsichtlich Organisation und Hygiene bewegen muß. Markus Simon und seinen „Zahnfreunden“ ist es gelungen, mit einem Netzwerk unabhängiger Kollegen eine Plattform zu schaffen, auf die Zahnärzte zugreifen können, um die Organisation ihrer Praxis steuern und ergänzen zu können.“


2017 ■■■ 351 Alle diejenige, die sich nicht von Esslingen trennen konnten oder wollten, verbrachten den frühsommerlichen Abschlussabend im „Brauhaus Schwanen“. Auf der Terrasse konnte man die gute schwäbische Küche und das Bier aus der hauseigenen Brauerei genießen.

Amsterdam 09.–10.06.2017

Miranda Wetselaar-Glas, Peter Wetselaar, Frank Lobbezoo: „Bruxismus“ Unsere holländischen Freunde Miranda und Peter Wetseelar hatten zusammen mit Prof. Frank Lobbezzo zu einem Arbeitswochenende an die Universitätszahnklinik Amsterdam eingeladen. Eines sei vorweg gesagt, alle die nicht dabei waren, haben einen hochkarätigen, äußerst informativen und perfekt organisierten Kurs verpasst. Bruxismus, das Thema von Prof. Lobbezzo, wurde als repetitive Muskelaktivität mit Pressen oder Knirschen der Zähne definiert. Störungen der Okklusion und Artikulation führen nicht zum Bruxismus. Hierfür sind vor allem psychosoziale Faktoren verantwortlich. Seine empfohlene Therapie: stabilisierende Kunststoffschienen, Stressabbau, unter Umständen pharmakologische Intervention. Miranda Wetselaar vermittelte ein gut strukturiertes Update zum Thema Schlafphysiologie, ging auf die medizinischen Hintergründe von gesundem Schlaf und Schlafstörungen und auf die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten beim obstruktiven Schlafapnoe Syndrom ein. Peter Wetselaar beschäftigte sich mit der Analyse von oralen und maxillo-fazialen Ursachen und Auswirkungen von Problemen im Zusammenhang mit Schlaf. Schlafstörungen wie Schlafbruxismus, Schlafaponoe und der gastrooesophagale Refux treten oft gemeinsam auf. Auch hier wurden detaillierte Therapiekonzepte vorgestellt. Auszug aus dem Bericht von Reinhold Rathmer, NEUE GRUPPE NEWS; Heft 44, Seite 4–6

Im klinischen Phantomkurssaal wird eifrig diskutiert

Dank an die Gastgeber Miranda und Peter Wetselaar

Aufmerksame Teilnehmer bei der City Tour

Canal Dinner Cruise mit der MS Iris


352 ■■■ 2017 Marburg 07.07.2017

Nachruf Dr. Knud Schmidt-Diemel „Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch zu lachen. Lasst mir einen Platz in eurer Mitte, so wie ich ihn im Leben hatte.“ Am 7. Juli 2017 verstarb unser verehrter Freund Knud SchmidtDiemel, legendäres Gründungsmitglied und Urgestein der NEUEN GRUPPE. Für viele war er ein “Lebenskünstler“ , manchmal aber auch ein „Filou“. In seinem langen Leben hat er schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, aber nie seine Lebensfreude verloren. Mehr als elf Jahre lang war Knud Mitglied des Vorstandes der NEUEN GRUPPE. Von 1976–1977 war er dann ihr Präsident. In seiner Person waren viele Ideale der NEUEN GRUPPE perfekt vereint: das berufliche Engagement mit wachem Auge für das Vernünftig – Neue und die Freude am freundschaftlich kollegialen Austausch. Nachruf: Gerhard Müther Düsseldorf NEUE GRUPPE NEWS, Heft 43, Seite

Leipzig 03.09.2017

Nachruf Dr. Hans-Peter Lux Wenige Tage nach einer Herzoperation verstarb Hans-Peter Lux am 3. September 2019 in seiner Geburtsstadt Leipzig. Erst im Jahr zuvor war er von seinem Alterswohnsitz Tegernsee nach Leipzig zurückgekehrt. Hans-Peter Lux war Gründungsmitglied der NEUEN GRUPPE. Mehrere Legislaturperioden engagierte er sich in seiner bekannt emotionalen und meinungsstarken Art als Delegierter der Kammerversammlung der ZÄK Nordrhein und begleitete 16 Jahre das Amt des Vorsitzenden der Bezirksstelle der ZÄK Nordrhein. Als die unselige Teilung unseres Vaterlandes endlich ihr Ende gefunden hatte, gehört er zu den ersten, die sich um Hilfestellungen für die Kollegen in den neuen Bundesländern einsetzte. Nachruf: Harald Bartek, Berlin, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite

Kiel 15.–16.9.2017

Prof. Dr. Matthias Kern: „Vollkeramische Adhäsivbrücken – eine bewährte Alternative zu Einzelzahnimplantaten“ – Praktischer Arbeitskurs an der Universität Kiel Der „Papst der Adhäsivtechnik“, führte uns in die Theorie der vollkeramischen aber auch der metallkeramischen Adhäsivbrücken ein. Vor allem bei Verlust der Frontzähne auf Grund dentoalveolärer Verletzungen und bei Nichtanlage der oberen lateralen Schneidezähne favorisiert er im Gegensatz zu Implantatlösungen die Adhäsivbrücke. Die Langzeitbewährung von einflügeligen Klebebrücken ist ähnlich gut wie bei Einzelimplantaten. Die Faktoren für den Erfolg sind: Pfeilerpräparation und Zahnmobilität. Diskutiert wurden: Kleber, Legierung, Gerüstkonditionierung. Auszug aus dem Bericht von Dr. Aninka Ludwig, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 7 und 8. Zahn-Mund und Kieferklinik Kiel


2017 ■■■ 353 Neuss 06.10.2017 Memmingen 27.–28.10.2017

Praxistag Dr. Babak Saidi, Neuss

PD Dr. Gerhard Iglhaut: „Plastische Parodontalchirurgie: Rezessionsdeckung“

„Wer aufhört, ständig besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“ Neben der Implantologie hat sich vor allem die plastische Parodontalchirurgie in den vergangenen Jahrzehnten in den USA rapide entwickelt und ist zu einer bedeutenden neuen Disziplin in der Zahnmedizin aufgestiegen. Mit der Einführung der parodontalen Mikrochirurgie gelang es, minimalinvasive und innovative Tunneltechniken zu entwickeln und die Therapiesicherheit für die Rezessionsdeckung zu erhöhen. In diesem Sinne fand am letzten Oktoberwochenende 2017 eine Veranstaltung der NEUEN GRUPPE am Institut für dentale Forschung und Lehre (IdFL) in Memmingen statt, das direkt an die Praxis von Dr. Iglhaut angeschlossen ist und optimale Voraussetzungen für zwei äußerst interessante und lehrreiche Fortbildungstage bot. Mitglied unserer NEUEN GRUPPE und Pastpräsident der DGI – PD Dr. Gerhard Iglhaut – präsentierte den Teilnehmern in einem zweitägigen Kurs sein Behandlungskonzept im Bereich der plastischen Parodontalchirurgie. Der Kurs begann am Freitagmittag mit einem sehr interessanten und mit vielen Fallbeispielen unterlegten theoretischen Teil. Ziel der Bemühungen des Referenten war es, herauszuarbeiten, welche Techniken möglichst einfach umzusetzen sind und welche Techniken vorhersagbare Ergebnisse liefern. Wie der Titel der Fortbildungsveranstaltung schon erahnen ließ, ging es bei den meisten vorgestellten Fällen um Rezessionsdeckungen mit autologen Transplantaten, im Vergleich zu Patienten, die von Dr. Iglhaut mit der Novomatrix (ADM) operiert wurden. Die Fortbildung stand unter dem Motto „aus der Praxis für die Praxis“ und somit folgte dem Theorieteil eine Live-OP, die direkt in den Seminarraum übertragen wurde. Hier konnten wir das Procedere der Rezessionsdeckung optimal nach vollziehen. Der erste Tag endete mit einem Abendessen im Restaurant „Weißes Ross“. In gemütlicher Runde konnten dabei nicht nur noch verbliebene Fragen der vorhergehenden Stunden erörtert werden, sondern bei gutem Essen und gutem Wein blieb genug Zeit, die Gespräche auch mal über den zahnmedizinischen Tellerrand hinauszuführen.


354 ■■■ 2017 Der zweite Tag stand dabei ganz im Zeichen dessen, was wir am Vortag gehört und gesehen hatten. Nun mussten wir das Erlernte durch praktische Übungen am Schwein­ekiefer in die Tat umsetzen. Am zweiten Kurstag wurden die am Vortag operierte Patientin zur Nachkontrolle einbestellt. Somit war es für jeden Kursteilnehmer möglich, die Situation circa 24 Stunden postoperativ zu begutachten. Das Motto „aus der Praxis für die Praxis“ wurde damit vollends erfüllt. Auszug aus dem Bericht von Christian Sommer, Berlin, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 9

Köln 03.-04.11.2017

Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser, Dr. Kurt Müller und ZA Lutz Höhne: „Umwelt – Zahnmedizin“

Am 3. und 4. November 2017 trafen wir uns in Pascal Marquardts Praxis in Köln zum Thema: „Umwelt – Zahnmedizin“. Die Prävalenz chronischer Erkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Vor dem Hintergrund steigender Zahlen wird unser Versorgungssystem vor neue Herausforderungen gestellt. Die Zahnärzteschaft muss sich fragen, inwieweit sie dieser Entwicklung mit den derzeitigen Diagnose und Therapiekonzepten noch entsprechen können. Mit folgender Fragestellung mussten wir uns auseinandersetzen: Warum gibt es im 21. Jahrhundert immer mehr chronisch Kranke und was können wir Zahnärzte verbessern bzw. ändern? Im Laufe unserer Behandlungsmaßnahmen sind wir ja weitestgehend gezwungen, Fremdmaterialien (Kunststoffe, Metalle, Titan, Mercaptane, Thioäther u.a.) in den Körper einzubringen. Vor diesem Hintergrund sind in der Zahnheilkunde kritische Fragen und neue Denkansätze wichtig. Auszug aus dem Bericht von Gabi Wagner, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 10–11

51. Jahrestagung Stuttgart 16.–18.11.2017

Prothetik 360° Schon in der Fachpresse wurde die 51. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE in Stuttgart als Highlight angekündigt. Unsere Präsidentin der NEUEN GRUPPE Brigitte Simon über das Kongressthema: „Trotz der Fortschritte in der Zahnerhaltung bleibt die Prothetik ein wichtiges Fachgebiet der Zahnmedizin. Zum Ersatz fehlender Zähne stehen uns verschiedenste Methoden und eine noch größere Vielzahl an Materialien zur Verfügung. Die Referenten stellen auf der Jahrestagung unter anderem zeitgemäße Versorgungen und Konzepte vor und diskutieren Indikationen sowie Langzeitprognosen.“


2017 ■■■ 355 Mitgliederversammlung Wehmütig war es schon. Unsere engagierte Präsidentin Brigitte Simon ließ ihre Amtszeit Revue passieren. Sie erinnerte uns an alle Themen und Referenten, an die geselligen Abende und die Höhepunkt unserer Veranstaltungen. Das einzige enttäuschende an dieser Herbsttagung – und das machte sie nachhaltig traurig – war die geringe Teilnehmerzahl aus den eigenen Reihen. An der derzeitigen Tagung haben sich gerade mal 70 Teilnehmer der Gruppe angemeldet. Das kritisierte sie natürlich zu Recht. Brigitte Simon bedankte sich bei dem derzeitigen Vorstand für die tolle Unterstützung und die großartige Zusammenarbeit während ihrer Amtszeit. Unser Schatzmeister Stefan Sommer berichtete für das laufende Jahr über ein negatives Vereinsergebnis. Das Engagement unserer etablierten Mitglieder muss, was die Präsenz betrifft, besser werden. Alle sollten sich an den jungen und engagierten Kandidaten und Youngstern ein Beispiel nehmen. Die neuen Kandidaten: Philipp Menn (Hilchenbach) Dr. Friedrich Mueller (Wiesbaden) Dr. Christoph Wenninger (München) Dr. Anna Schwabedal (Köln) Dr. Agner Stühmer (Pullach)

Bürgen: Derk Siebers und Raphael Borchard Bürgen: Reinhold Rathmer und Derk Siebers Bürgen: Derk Siebers und Reinhold Rathmer Bürgen: Hans-Georg von der Ohe und Gerhard Müther Bürgen: Raphael Borchard und Friederike Menn

Die neuen Youngster: Dr. Laura Westmar Nora El Shafie Alexander Gerhart

Pate: Jan Halben Pate: Ernst Vöpel Pate: Ulf Krueger-Janson

Unser kreativer und fantasiereicher Fortbildungsreferent Derk Siebers präsentierte die bisherigen Kurse von 2017. Er war sehr stolz, dass die von ihm angebotenen Fortbildungen einen großen Zulauf haben. Es geht doch! Christian Sampers stellte unsere neue Pressereferentin Frau Kieschnik vor. Sie wird die Berichte unserer Fortbildungsveranstaltungen und Tagungen in Fachzeitschriften veröffentlichen und damit unsere NEUE GRUPPE bekannter machen. Ein Lob an Christian Sampers. Er hat ein Vorstandsbuch angefertigt, das den zukünftigen Vorständen von großem Nutzen sein soll. Hier wurden alle Aufgaben und Themen der einzelnen Vorstände zusammengefasst und erläutert. Der neue Vorstand wurde gewählt. Unser Vizepräsident Raphael Borchard wechselte automatisch in das Amt des Präsidenten. Vizepräsident wurde Derk Siebers, Schatzmeister bleibt Stefan Sonner, Generalsekretär wurde Michael Christgau, die Beisitzer sind Pascal Marquardt, Martin Heinkele und Christian Sampers. Workshop 1 Prof. Dr. Petra Gierthmühlen: „Vollkeramische Restaurationsmaterialien: Klinik und Wissenschaft“ Tatsache ist, dass vollkeramische Materialien und CAD/CAM Technologien in der prothetischen Zahnmedizin zunehmend Anwendung finden. Jahrelang galt die Vollkronenversorgung als Goldstandard. Heute stehen minimalinvasiven Restaurationen im Vordergrund. Die Referentin vermittelte, dass moderne Adhäsivtechnologie und der Fortschritt im Bereich der vollkeramischen Werkstoffe neue zahnhartsub­ stanzschonende Behandlungsformen ermöglicht. Der Kurs gab einen praxisbezogenen Überblick über aktuelle Vollkeramiksysteme, über digitale Workflows und deren Anwendungsspektren.


356 ■■■ 2017 Workshop 2 Prof. Dr. Bjarni Pjetursson, Reykjavik, Island: „Evidenzbasierte Behandlungsplanung in der zahnärztlichen Prothetik“ Seminar mit Fall Diskussionen Unser Referent Prof. Pjetursson beklagte, dass unser täglich Tun in der Praxis leider häufig unter Zeitdruck oder Stress stehe. In vielen Fällen werden seiner Meinung nach Entscheidungen getroffen, die nicht evidenzbasiert sind. Häufig seien bei der individuellen Entscheidungsfindung unter anderem die unterschiedlichen universitären Lehrmeinungen und natürlich die subjektiv-klinisch Erfahrung entscheidend. Prof. Dr. Bjarni Pjetursson Das stellt er objektiv in Frage. Behandlungskonzepte und Entscheidungen sollten und müssen aber Evidenz basiert sein. Anhand von zahlreichen Fallbeispielen entwickelte er sein dezidiertes Entscheidungsraster für die Behandlungsplanung in der zahnärztlichen Prothetik. Begrüßungsabend Der Begrüßungsabend fand in der Event Location Design Offices statt. Die offenen Räume, die tagsüber als flexible Büro- und Coworking Flächen für modernes Arbeiten und kreativen Austausch dienen, bildeten mit ihrem stylischen Restaurant den gelungenen Rahmen für unseren geselligen Begrüßungsabend.

Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 17. November 2017 Das wissenschaftliche Programm der Tagung eröffnete Prof. Dr. Urs Brägger, Bern/ Schweiz zum Thema: „Kosten und Nutzen von Investitionen in prothetischen Versorgungen“ Zu Beginn seines Vortrags erläuterte Urs Brägger theoretische Herleitung von Begriffen aus der medizinischen Ökonomie. Ein wichtiger Aspekt galt hierbei der Relation zwischen Grenzkosten und Grenznutzen. So ist die Nutzen-Kosten-Relation, Nahrung zu zerkleinern, bei einer Prothese auf zwei Implantaten wesentlich besser als bei einer Totalprothese. Gleichzeitig aber ist diese Nutzen-Kosten-Relation nur geringfügig schlechter als bei einer Prothese auf vier Implantaten. Prof. Dr. Urs Brägger


2017 ■■■ 357 Prof. Brägger konnte so abwägen, inwieweit sich Kosten im Sinne der Versorgung und Nutzen in Bezug auf den Patienten die Waage halten. Er plädierte dafür, dass Zahnärzte einen ökonomischen Einsatz von Ressourcen anstreben sollten, wobei für den Patienten der gefühlte Nutzen den Kosten entsprechen sollte. Dazu lieferte Prof. Brägger einige spannende Studien mit überraschenden Ergebnissen. Er zeigte, dass die Kosten einer Einzelimplantatversorgung im Vergleich zu einer Brücke nicht signifikant höher sind. Eine andere Studie verwies darauf, dass sich die Kosten für einen lebenslangen Recall durchaus lohnen. Dabei sind die Kosten der Pflege von Implantaten fünf Mal höher als die von eigenen Zähnen. Auch Prof. Dr. Matthias Kern, Kiel referierte über das Thema „Minimierter Aufwand – maximaler Nutzen“. Er zeigte, dass einflügelige Adhäsivbrücken signifikant bessere Überlebensraten aufweisen als zweiflügelige. Besonders im jugendlichen und jungen Erwachsenenalter spielt das Therapiekonzept der minimalinvasiven Adhäsivbrücken eine wachsende Rolle. Seine Botschaft: „Implantieren können wir immer noch. Ziel ist ein minimaler Aufwand mit einem maximalen Nutzen“. Durch die immer älter werdende Bevölkerung nimmt der Anteil der zahnlosen und schlecht versorgten Patienten mit eingeschränkten finanziellen Mitteln deutlich zu. Gerade deswegen bietet das mittige Einzelimplantat im Unterkiefer einen empfehlenswerten und kostengünstigen Kompromiss zwischen der Totalprothese und zwei oder vier Implantaten.

Unsere Präsidentin Brigitte Simon, Prof. Dr. Matthias Kern und Derk Siebers

Im Anschluss referierte Prof. Dr. Bjarni E. Pjetursson zu seinem Thema „Zahn- oder implantatgestützte Rekonstruktionen? Die sieben Schritte der Behandlungsplanung“ und kritisierte, dass der Wert natürlicher Zähne durch die große Vorliebe zu Implantaten weiter sinkt. Er forderte zum Umdenken auf. Mit seinem trockenen isländischen Humor brachte er das gesamte Auditorium des Öfteren zum Schmunzeln. Durch eine sorgfältige Behandlungsplanung und zahnbezogene Prognose mit gesicherten Bewertungskriterien kann seiner Meinung nach genau selektiert werden, welche Zähne erhaltungswürdig oder nicht erhaltungsfähig sind. Im Bereich der prothetischen Versorgung veranschaulichte er, dass eine implantatgetragene Anhängerbrücke der zahngetragenen Variante eindeutig zu bevorzugen sei. Hierbei sei eben mit weniger Komplikationen zu rechnen. Laut Prof. Pjetursson sind ebenfalls Brücken auf endodontisch vorbehandelten Zähnen frakturanfälliger, insbesondere jene mit Anhängern. Sie sollten vermieden werden. Dagegen zeigen zehnjährige Studien, dass die konventionellen Brücken mit einer Überlebensrate von 89% deutlich bessere Ergebnisse aufweisen als die zahn-implantatgetragenen Brücken, die eine Überlebensrate von 77,8% zeigen.

Prof. Dr. Bjarni E. Pjetursson


358 ■■■ 2017 PD Dr. Bogna Stawarczyk, M.Sc., München: „vom Plastik zum Hochleistungskunststoff“ Die vierte Referentin des Tages war PD Dr. Bogna Stawarczyk, M.Sc. Sie hatte eine Präsentation zum Thema „vom Plastik zum Hochleistungsunststoff. PAEK in der Zahnmedizin“ vorbereitet. PAEK ist ein Werkstoff, der seit 2006 in der Zahnmedizin erforscht und ständig weiterentwickelt wird. Der Werkstoff kann sowohl gefräst, gepresst, als auch im 3D-Druck hergestellt werden. Bisher wird PAEK als Werkstoff vermehrt als Langzeitprovisorium verwendet. Aber gerade die zahnmedizinische Prothetik bietet ein weitgehenderes Potenzial. PAEK ist ein vielversprechender Hochleistungskunststoff, der in der Zukunft noch weiter erforscht werden muss. Prof. Dr. Sebastian Hahnel, Regensburg, referierte zur „altersgerechten prothetischen Zahnheilkunde“. Hinsichtlich der Auswahl des Zahnersatzes spielen je nach Komplexität kognitive Störungen, Demenz und Allgemeinerkrankungen eine entscheidende Rolle. Er teilte die Aspekte Therapiefähigkeit, Mundhygienefähigkeit und Eigenverantwortlichkeit bei älteren Patienten nach Belastbarkeitsstufen ein. Anhand zahlreicher klinischer Fälle zeigte Prof. Hahnel auf, dass eine Fehleinschätzung des Patienten zum Misserfolg führen kann und deswegen eine individuelle, intensive Einstufung des Patienten erfolgen sollte. Vor allem die individuellen Bedürfnisse des Patienten haben hier hohe Priorität. Der Zahnersatz sollte einfach zu pflegen sein, möglichst wartungsfrei und umbaubar. Die altersgerechte prothetische Zahnheilkunde nimmt einen zunehmenden Schwerpunkt in der zahnärztlichen Prothetik ein. Festabend im Marmorsaal im Weißenburgpark

Hans-Georg von der Ohe und Jan Halben vermitteln die Botschaft: Das Leben in der NEUEN GRUPPE ist schön

Der perfekte Rahmen für den Festsabend: Der im klassizistischen Stil errichtete Marmorsaal

Die Stimmung am Festabend sehr entspannt

Die Präsidentin Brigitte Simon begrüßt unsere neuen Mitglieder Gerd Reichardt und Friederike Menn


2017 ■■■ 359 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 18. November 2017 Dr. Tidu Mankoo, Windsor/England betonte in seinem Referat „Implant and interdisciplinary therapy, from single teeth to complex aesthetic & restorative dilemmas: the surgical & prosthetic keys to success”, dass ästhetische Ergebnisse und die damit einhergehende Langzeitstabilität folgendes voraussetzen: ein optimales Management des Knochens und des Weichgewebes und eine Dr. Tidu Mankoo biokompatible Prothetik. Der Schlüssel zum Erfolg ist natürlich hier das interdisziplinäre Vorgehen. Eine Rolle spielt ebenfalls die Biokompatibilität der eingesetzten Materialien. Entscheidend ist die Oberflächenbeschaffenheit des Implantates. Das Implantat darf keinen falls kontaminiert werden, um damit ein optimales Einheilen zu gewährleisten. Die „Totalprothetik von konventionell bis digital“ war Thema von Prof. Dr. Ingrid Grunert aus Innsbruck/Österreich. Als Spezialistin der konventionellen Totalprothetik testete sie 4 Systeme zur CAD/ CAM Herstellung von schleimhautgetragenen Totalprothesen. Diese Systeme sind eine Symbiose aus der herkömmlichen Herstellungsmethode und der digitalen Technologie. Ihr Fazit: Vorteile der digitalen Totalprothese seien kürzere Behandlungszeiten, bessere Passung der Prothesenbasen, günstigere Materialeigenschaften und Reproduzierbarkeit. Als Nachteile nannte sie die noch fehleranfälligen Arbeitsschritte. Zudem ist momentan keine individuelle Zahnaufstellung oder Gestaltung des Zahnfleisches möglich. Der konventionelle Weg bis zur Wachs­aufstellung sollte beibehalten werden. Danach empfiehlt sie, die Basis fräsen zu lassen, um von den Vorteilen der digitalen Herstellung profitieren zu können. Den letzten Vortrag des Kongresses hielt Prof. Markus Blatz zum Thema ,,Ästhetische Prothetik für Zähne und Implantate. Materialien und ihre Verarbeitung in Labor und Praxis“. Schwerpunkte seiner Präsentation waren die modernen Keramiken, adhäsive Befestigungstechniken und digitale Fertigungstechnologien. Dabei ging er im Detail auf die Eigenschaften der verschiedenen Keramiken – von der transluzenten Feldspatkeramik bis hin zum widerstandsfähigen Zirkon und deren adhäsiver Befestigung – ein. Auf die adhäsive Befestigung von Zirkonoxid wurde genau eingegangen, da hier oftmals Fehler entstehen können. Tagungsausklang im „Gourmet Restaurant 5“ Nur der harte Kern blieb noch zum Abschlussabend und genoss im „Gourmet Restaurant“ in der Stuttgarter Innenstadt die vorzügliche Küche und die Spitzenklasse-Weine.


360 ■■■ 2018

Das Jahr 2018 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Die USA eröffnen ihre nach Jerusalem verlegte Botschaft • SPD-Chef Martin Schulz gibt seinen Parteivorsitz ab. Für die Nachfolge schlägt das SPD Präsidium Andrea Nahles vor • In Frankreich beginnen Proteste und Straßenblockaden der Bewegung „Gelbe Westen“ • Wladimir Putin wird mit klarer Mehrheit für eine vierte Amtszeit als russischer Präsident gewählt • Der saudische Regierungskritiker Jamal Khashoggi wird bei einem Besuch des saudi-arabischen Konsulats in Istanbul ermordet. Erst später bestätigt Riad nach internationalem Druck und Mordvorwürfen dessen Tod. Die Rolle des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ist unklar. • „Alternative Fakten“ ist Unwort des Jahres 2018 • US-Präsident Donald Trump verkündet den baldigen Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran von 2015. Frankreich, Deutschland und Großbritannien wollen an dem Vertrag festhalten. • Es sterben in diesem Jahr: Charles Aznavour, Paul Bocuse, der britische Astrophysiker Stephen Hawking

Die NEUE GRUPPE 2018

Der Vorstand Präsident

Dr. Raphael Borchard, Münster

Vizepräsident

Dr. Derk Siebers, Berlin

Schatzmeister

Dr. Stefan Sonner, Pullach

Generalsekretär

Prof. Dr. Michael Christgau, Düsseldorf

Beirat

Dr. Martin Heinkele, Freiburg Dr. Christian Sampers, Düsseldorf Dr. Pascal Marquardt, Köln

Raphael Borchard

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Berlin 26.–27.01.2018

Alessandro Devigus: „CEREC Grund- und Aufbaukurs“ Der Berliner Winter: nass und kalt. Aufgeheitert wurden die Teilnehmer von unserem sympathischen Schweizer CEREC-Spezialisten Alessandro Devigus. Im modernen Fortbildungszentrum der Digital Dental Academy (DDA) vermittelte unser Referent alle notwendigen Grundlagen, uns kompetent auf das CEREC-System vorzubereiten. Alessandro Devigus setzte sein spezielles Augenmerk auf die neuen Materialien wie Hybridkeramiken und Komposite. Diese Materialien haben nach seiner Auffassung für die Chairside-CAD/CAM-Behandlung das größte Potenzial. In Kooperation mit Derk Siebers wurde ein komplexer Praxisfall vorgestellt. Der betroffene Patient wurde mit einer neuen Implantatkrone versorgt. Ausgestattet mit neuem Input aus der digitalen Zahnheilkunde und mit Inspiration für die dentale Zukunft endete ein tolles Wochenende. Uf wiederluege Alessandro! Mach et jut Berlin! Auszug aus dem Kursbericht von Manuel Limberger, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 18


2018 ■■■ 361 Bad Oeynhausen 02.– 03.02.2018

Jochen Tunkel: „Augmentation, Implantation und Freilegungsoperationen“ Am 02. und 03. Februar 2018 trafen sich 17 wissenshungrige Kollegen und Kolleginnen, um von Jochen Tunkels ausgiebigem Wissensschatz im Bereich der Augmentation, Implantation und Freilegungsoperationen zu profitieren. Jochen Tunkel präsentierte sein praxisorientiertes und zugleich evidenzbasiertes Therapiekonzept im Bereich der augmentativen Implantatchirurgie. Im Bereich der Implantatinsertion empfahl er eine ca. 0,5–1mm subcrestale Positionierung, um die zu erwartende Resorption durch eine Deperiostierung während der Operation auszugleichen. In seinem Konzept finden eher Bone Level Implantate Anwendung, da diese gegenüber Tissue Level Implantaten weniger krestale Knochenverluste zeigen. Ebenso tendiert er gegenwärtig eher zu konischen Implantatformen. Dies vor allem zum Schutz von benachbarten anatomischen Strukturen. Im Bereich der Implantatlänge sah Jochen Tunkel Längen bis zu 8 mm als unkritisch an. Ein weiterer wichtiger Punkt stellte die Schnittführung dar, die sich vor allem an dem Gefäßverlauf orientieren sollte. Als Schüler von Professor Khoury spielte der autologe Knochentransfer in seinem Therapiekonzept eine zentrale Rolle. Im Bereich der gesteuerten Knochenregeneration favorisierte er die Schichtung von bovinem Knochenersatzmaterial (KEM) über den partikulierten autologen Knochen. Das Bonesplitting betrachtete er auf Grund der nicht unerheblichen Resorptionsraten als eher kritisch. Im Bereich der Sinusbodenelevationen überwogen bei Jochen Tunkel die externen Varianten. Die interne Sinusbodenelevation erfährt gegenwärtig eine Renaissance. Sie erfährt vor allem eine Renaissance in Kombination mit kurzen 8mm Implantaten, um die Morbidität einer externen Sinusbodenelevation zu reduzieren. Ein präoperatives DVT ist unerlässlich, um Pathologien erkennen zu können. Als Füllmaterial bevorzugt Jochen Tunkel bovines KEM. Zum Verschluss einer Perforation empfahl er die Anwendung von Fibrinkleber oder einer Membran. Der theoretische Teil des ersten Tages wurde durch zahlreiche klinische Beispiele und ebenso einer Live OP lebhaft unterstützt. Am zweiten Tag standen komplexe Augmentation mit der Schalentechnik, Relining sowie Freilegungstechniken im Mittelpunkt. Für Jochen Tunkel war hinsichtlich der Entscheidung für ein- oder zweizeitigen Vorgehens wichtig, dass das Implantat komplett von eigenem Knochen bedeckt sein muss. Ist dies nicht möglich, erfolgt ein zweizeitiges Vorgehen. Kleine Augmentation können mit KEM in Kombination mit einer Membran gelöst werden. Zur Regeneration großer Defekte sowie vertikaler Defekte favorisierte er die Schalentechnik. In zahlreichen beeindruckenden Fällen demonstrierte er step by step das Potential dieser Technik. Die oft schwierige weichgewebliche Deckung des Augmentates im Unterkieferseitenzahnbereich erreicht er vorhersagbar über eine stumpfe Präparation der lingualen Weichteile bis zum M. mylohyoideus. Auf allogene Knochenschalen griff Jochen Tunkel nur in seltenen Fällen zurück. Dies vor allem bei Zweiteingriffen und einem deutlich reduziertem retromolaren Knochenangebot. Seine Idee des Relinings leitete Jochen Tunkel von der zu erwartenden Resorption des Augmentates nach Implantation ab. Eine Resorption des Augmentates bei zweizeitigen Eingriffen kann also ein klinisch relevantes Problem darstellen. Um dieser Resorption entgegen zu wirken nutzte Jochen Tunkel das augmentative Relining mittels eines bovinen KEMs, welches in einer Schicht aufgetragen wird und das autologe Knochenregenerat vor weiteren Resorptionen schützt. Die Live OP des zweiten Tages behandelte das Thema des externeren Sinuslifts mit simultaner Implantation und lateraler GBR. Der letzte Theorieteil behandelte die verschiedenen Freilegungstechniken in der Implantologie. Abgerundet wurde der zweite Fortbildungstag mit einem Hand-On Kurs, in dem die Methodik des externen Sinusliftes, der lateralen Augmentation und der Kazanjian-­ Plastik praktisch geübt werden konnte.


362 ■■■ 2018 Jochen Tunkel und sein Team präsentierten an den beiden Tagen ein hervorragendes Konzept zur hart- und weichgeweblichen Augmentation. Sein Konzept besticht nicht nur durch den hohen Stellenwert der Umsetzbarkeit in der Praxis, sondern vor allem auch durch den evidenzbasierten Therapieansatz. Auszug aus dem Bericht von Dr. Sebastian Becher, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 19 und 20

Münster 16.–17.02.2018

Raphael Borchard: „Parodontologie Essentials“ Ursprünglich in Aachen geplant, hat man sich doch für das schöne Münster und damit für den Heimvorteil unseres Referenten entschieden. Unser NEUE GRUPPE Präsident Raphael Borchard konnte 20 Kurs-Teilnehmer mit unterschiedlichen chirurgischen Kompetenzen – von blutjung bis sehr erfahren – um sich scharen. Sein Paro-Behandlungskonzept beinhaltet drei Abschnitte: 1. Initialbehandlung 2. Reevaluation nach 6 Wochen mit der Fragestellung, ob die parodontalen Heilungsprozesse abgelaufen sind. Bei ausbleibender bzw. unzufriedener Heilung anschließende chirurgische Intervention 3. unterstützende Parodontitis Therapie Sind prothetisch-restaurative Maßnahmen geplant, werden die Zähne prächirurgisch einer Vorpräparation unterzogen und mit Labor oder CAD-CAM gefertigten Behandlungsrestaurationen versorgt. Mittels direkter Liveübertragung via Mikroskop und Kommentaren über Headset konnte das Auditorium den Blick des Operateurs ungehindert an der Leinwand folgen. Zum vorgestellten Bindegewebstransplantat wurden wichtige Tipps und Tricks verraten. Bei VMK-Kronen im Molarenbereich favorisiert Raphael Borchard den zirkulären Federrand aus Gold. Das dünn auslaufende Metall ist bisher keinem Patienten negativ aufgefallen und verspricht vor allem die beste Randanpassung mit einem Maximum an Friktion. Im Rahmen seiner zweiten Live OP präsentierte er einen internen Sinus-Lift mit Implantatinsertion. Wenn man als Beobachter nach den Live OPs der Meinung war, es sei ja doch alles so einfach, folgte die Ernüchterung im Anschluss an die Hands-On-Übung am Schweinekiefer. Der ein oder andere wurde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Seine großartigen Präsentationen und die lockere Atmosphäre haben nicht nur für gute Stimmung gesorgt, sein Tun und Handeln waren ein klares Statement für eine praxisorientierte Wissensvermittlung. Dank an Raphael Borchard und sein Praxisteam. Auszug aus dem Bericht von Alexander Gerhart, NEUE GUPPE NEWS 44, Herbst 2018

Kursteilnehmer in Münster: „Parodontologie Essentials“


2018 ■■■ 363

Raphael Borchard „in action“

Bielefeld 23.–24.02.2018

Dr. Gerd Körner und Priv.-Doz. Dr. Arndt Happe: „Paro-Implantologie – Perfektion – Der Unterschied liegt im Detail“ Auf geht‘s nach Bielefeld, in eine Stadt, die angeblich gar nicht existiert. Doch, Bielefeld existiert! Los ging‘s mit Gerd Körner. Gerd Körner startet mit sehr anschaulichen Bildern und Grafiken. Aus seiner jahrzehntelangen Praxiserfahrung stellte er sein zahnerhaltendes Konzept vor. Durch eine Vielzahl von Fallbeispielen und seinen umfangreichen Literaturnachweis zeigte er, wie durch umfangreiche, parodontale Maßnahmen, auch kritische Zähne über einen sehr langen Zeitraum erhalten werden können.

Arndt Happe übernahm den implantologischen Teil. Neben den klassischen Befunduntersuchungen stellte er die ästhetische Ausgangssituation seiner Patienten in den Vordergrund. Symmetrisch-ästhetische Defizite fallen nicht so ins Gewicht wie asymmetrische Defizite. Kieferorthopädische Vorbehandlung, Ridge-Preservation, umfangreiche Hart- und Weichgewebes­ aufbauten sind aus seiner Sicht wichtig für den späteren ästhetischen und implantologischen Erfolg. Am Samstag ging‘s weiter mit detaillierten, theoretischen Grundlagen zur Knochen-Augmentation. Abgerundet wurde das Ganze durch praktische Übungen am Schweineohr und Schweinekiefer. Wie immer eine Fortbildung auf höchstem Niveau, mit Freunden in netter Runde und mit großem Spaßfaktor. Auszug aus dem Bericht von Christoph Wenninger, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 23–24

Arndt Happe, Gerd Körner und Derk Siebers


364 ■■■ 2018 Sendenhorst 23.03.2018 Lembach 13.–14.04.2018

Praxistag von Dr. Martin Sachs

Dr. Ferdinand Stürgkh, MSc, MAS: „Vom kreativen Umgang mit Konflikten“

Lembach 2018 : Wir alle sind freundschaftlich verbunden und brauchen keine Konflikte auszufechten Wie schon seit Jahren üblich startete das Seminarwochenende im wunderschönen Lembach am Donnerstagabend mit einem Essen im Cheval Blanc. Am Freitagmorgen vermittelte Dr. Stürgkh die unterschiedlichen Aspekte beim Umgang mit Konflikten. Konflikte sind ein Wesensmerkmal des Menschen, eine „conditio humana“. Vom Grundsatz her geht es aber hier immer um die Zuordnung von Macht und Einfluss. Die Unfähigkeit mit Konflikten umzugehen führt dazu, dass Konflikte eher eskalieren. Zu diesem Themenbereich wurden uns zahlreiche Kommunikationshinweise und Hilfen angeboten. Vor allem die Hinweise auf Unser Referent in Lembach Dr. Stürgkh die wichtigen Merkmale der nonverbalen Kommunikation (Gestik, Mimik und Stimmlage), die entscheidend dafür sind, wie wir wahrgenommen werden, waren für uns wichtig. Erstaunlich für alle Zuhörer, dass diese „Beziehungsebene“ bedeutsamer ist als die Inhalte der Kommunikation. Am Freitagabend ging es mit dem Bus ins nahe liegende Pfaffenbronn zum gemeinsamen „tarte flambée“ oder Flammkuchen Essen. Am Folgetag vermittelte unser Referent Dr. Stürgkh weitere wichtige Kommunikationshilfen, insbesondere im Zusammenhang mit unserem täglichen Berufsleben. Wie klären wir unsere Patienten auf, wie gehen wir mit Schmerzpatienten um, wie führen wir Personalgespräche insbesondere in Konfliktsituationen? Die Begeisterung für diese beiden intensiven Tage war so groß, dass wir uns jetzt schon darauf freuen können, Herrn Dr. Stürgkh auch im nächsten Jahr wieder als Referenten begrüßen zu dürfen. Auch im Jahr 2018 war Lembach wieder eine Reise wert! Auszug aus dem Bericht von Christian Sampers, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 28–29


2018 ■■■ 365

Diskussionsrunde in Lembach

Frühjahrstagung Münster 10.–12.05.2018

In den vergangenen Jahren war die NEUE GRUPPE schon mehrfach Gast im Schloss Wilkinghege. Alle, die das malerische Wasserschloss kennen, haben sich sicherlich gefreut, der Einladung unseres Präsidenten Raphael Borchard zu folgen. Dramaturgisch hat er die Frühjahrstagung perfekt gestaltet: am Anreisetag etwas Regen und dann wurde das Wetter von Tag zu Tag besser, schlussendlich richtig sommerlich warm. Wegen des Katholikentages mussten alle mit erheblichen Beeinträchtigungen bei Ausflügen in die Stadt rechnen. Dennoch hielt sich alles irgendwo in Grenzen. Alle, die zum ersten Mal hier waren, waren begeistert. Die Golfer hatten zugegeben etwas Pech mit dem Wetter. Die Startzeit im Golfclub Münster-Tinnen wurde aber so eingerichtet, dass alle am Donnerstag pünktlich zur Mitgliederversammlung wieder im Schloss sein konnten. Die Preise wurden von unserem Freund Ralph Rainer Riss gespendet. Das Wetter wurde besser und die ersten Sonnenstrahlen ließen sich blicken. Alle hatten – und nicht nur unser Präsident – beim „Come together“ im Foyer des Schlosses beste Laune.

Das ist unsere Familie mit dem Namen „ NEUE GRUPPE“


366 ■■■ 2018

Unser Golfer: Raphael Borchard, Martin Heinkele, Amelie Bäumer-König, Philipp König, Lea Krueger- Janson, Michael Christgau und Ulf Krueger-Janson

Mitgliederversammlung Raphael Borchard stellte das Programm der aktuellen Frühjahrstagung in Münster vor. Er gab einen Überblick über die kommende Jahrestagung 2018 in Berlin und die Tagungen im Jahre 2019 auf Sylt und in Münster. Um die unverhältnismäßig hohen Werbekosten für die Herbsttagungen einzusparen, schlug er vor, auf die Anzeigenwerbung zu verzichten. Stattdessen appellierte unser Präsident an jedes Mitglied, seine persönlichen Kontakte zu nutzen, um möglichst jeweils drei Tagungsteilnehmer zu akquirieren. Unser Schatzmeister Stefan Sommer stellte den aktuellen Bericht zur Kassenlage vor. Er betonte, dass die Defizite bei den Jahrestagungen ein großes Problem darstelle. Er sieht es als dringend erforderlich an, dass mehr Mitglieder der NEUEN GRUPPE an den Jahrestagungen teilnehmen sollten. In der folgenden Diskussion wurden Argumente ausgetauscht, die Herbsttagung attraktiver zu machen oder eine Änderung des Tagungskonzeptes umzusetzen. Unser Generalssekretär Michael Christgau präsentierte die aktuellen Mitgliederzahlen der NEUEN GRUPPE. Die neu aufgenommenen Youngster wurden von ihren Bürgen vorgestellt Malte Lorenz Pate: Klaus Karge Martín Lissek Pate: Reinhold Rathmer Jana Jopp-Saile Patin: Friederike Menn Lina Krull Pate: Derk Siebers

Mitgliederversammlung auf Schloß Wilkinghege: Klaus Karge, Guido Singer, Britta Wengel-Buns


2018 ■■■ 367 Wolf Diether Seeher drängte hinsichtlich der Funktionalität auf eine deutliche Verbesserung der Website. Die Gruppe diskutierte über die Bedeutung von Facebook und einige drängen darauf, Facebook stärker in die Kommunikationsebene der NEUEN GRUPPE einzubinden. Unser Fortbildungsreferent Pascal Marquardt befürwortete eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge, um bei der Gestaltung der Fortbildungsseminare mehr Spielraum zu haben. Er stellte die geplanten Fortbildungskurse für die Jahre 2018 und 2019 und die im Jahre 2018 stattfindenden Kandidaten-Praxistage vor. Christian Sampers berichtete über die neue Datenschutzverordnung, die mal wieder viel bürokratische Arbeit mit sich bringt. Unser Vizepräsident Derk Siebers stellte seine Planungen für die Frühjahrs- und Herbsttagungen während seiner Präsidentschaft in den Jahren 2020 und 2021 vor. Die Beschreibung und Umsetzung von Werten und Leitbildern für die NEUE GRUPPE, die unter der Leitung von Prof. Eugen Buß erarbeitet wurde, ist für ihn ein großes Anliegen. Dieses Thema beschäftigt ihn sehr. Die Kandidaten Dr. Christian Rupp (Müllheim) Bürgen: Raphael Borchard und Walter Kaiser Dr. Martin Sachs (Sendenhorst) Bürgen: Jan Halben und Stefan Beuer Dr. Babak Saidi (Neuss) Bürgen: Derk Siebers und Christian Buns werden in geheimer Wahl satzungsgemäß als neue Mitglieder der NEUEN GRUPPE aufgenommen.

Dr. Christian Rupp

Dr. Martin Sachs

Dr. Babak Saidi

Begrüßungsabend im Allwetterzoo Münster Der Begrüßungsabend im Allwetterzoo Münster startete um 19:00 Uhr mit einem Empfang im asiatischen Langhaus. Anschließend konnten alle im nahe gelegenen Elefantenhaus ein asiatisches Themenbuffet genießen. Vor allem die Kinder waren von der Atmosphäre, den Geräuschen und den Gerüchen der mächtigen Tiere fasziniert. Auch das ein oder andere Mitglied der NEUEN GRUPPE schloss die Augen, träumte und fühlte sich in seine Kindheit zurück versetzt.


368 ■■■ 2018 Wissenschaftliches Programm am Freitag, den 11.05.2018 Dr. Petra Gundlach: Die Zunge spricht! Systematik der Zungendiagnostik Dr. Friedrich Gockel: Eine neue Methode zur manipulationsfreien, optischen Erfassung der Unterkieferbewegung Dr. Peter Baumgart: Implantologie im sichtbaren Bereich Manuel Limberger: Vorstellung der Facebook Präsenz in der NEUEN GRUPPE Manuel Limberger versuchte das Potenzial von Facebook zu vermitteln. Nach seiner Meinung sollte die NEUE GRUPPE diesen Medium nachhaltiger und strategischer nutzen. Derzeit sind 119 User unterwegs und er empfiehlt „Freunde einzuladen“, um die NEUE GRUPPE noch bekannter zu machen. Dr. Hubertus Klaus: Umfangreiche prothetischen Rehabilitation mit Hilfe des Zebris-Systems Prof. Dr. Michael Rosin: Periimplantitis: Schicksalhaft oder vermeidbar? PD. Dr. Arndt Happe: Schlüsselfaktoren für den Erfolg mit Implantaten in der ästhetischen Zone Ergebnisse mit Unterstützung aus dem NEUEN GRUPPE Forschungsförderung: Prof. Dr. Matthias Karl: Aussagekraft klinischer Diagnoseverfahren zur Beurteilung der Knochenqualität im Rahmen zahnärztlicher Implantationen Dr. Oliver Laugisch: Porphyromonas gingivalis als Link zwischen Parodontitis und Alzheimer-Erkrankung

Prof. Dr. Michael Rosin

Wer hätte gedacht, dass sich die weltweit größte Sammlung der Grafiken Pablo Picassos ausgerechnet in Münster befindet? Das Kunstmuseum Pablo Picasso ist das erste und bisher einzige Picasso Museum in Deutschland. Für alle Kunstinteressierten gab es eine Führung im Picasso Museum. Anschließend konnte man bei Kaffee und Kuchen den Nachmittag im Museumscafé ausklingen lassen. Münsterland ist Pferdeland. Vor den Toren der Stadt Münster liegt Warendorf. Das erweiterte Rahmenprogramm bot für Freitag einen Besuch des Landesgestüts in Warendorf an. Im Anschluss an die Führung hatten alle Besucher noch Gelegenheit durch das typisch westfälische Städtchen zu bummeln.

Picasso Museum: Sylvia Gaa, Ulrich Bube, Susanne Müther, Ute Bube und Kiki Beyer

Landesgestüt Warendorf


2018 ■■■ 369 Festabend im Schloss Wilkinghege Bei herrlichem Wetter trafen wir uns zum Apero auf der Terrasse unseres wunderschönen Tagungshotels. Der Festabend startete mit einem exquisiten Frühlingsmenü. Gut gestärkt konnten dann alle die Tanzfläche im Foyer erobern. Bei angenehm sommerlichen Temperaturen schafften es viele bis in den frühen Morgen hinein zu tanzen.

Kiki Beyer, Gerhard und Susanne Müther, Ulrich und Ute Bube

Ursula und Norbert Mack, Wulfhild und Ulf Krueger- Janson

Die NEUE GRUPPE ist da immer gut aufgestellt: Ein fröhliches Familienfest

Disco im Schloss Wilkinghege


370 ■■■ 2018 Wissenschaftliches Programm am Samstag, den 12.05.2018 Prof. Dr. Jörg Meyle: „Parodontologische Forschung – aktueller Stand und Zukunftsperspektiven“ Prof. Dr. Erich Franz: „Herausragende Werke der Kunst – insbesondere die Skulptur-Projekte im Stadtraum von Münster.“ Schon im Vorfeld waren wir alle darüber informiert, dass an diesem Himmelfahrtswochende in Münster der Katholikentag stattfindet. Das frühlingshaft gute Wetter trieb alle in die Stadt. Vor dem Stadtrundgang gab uns Prof. Franz einen profunden Einblick in die kulturhistorischen und vor allem auch künstlerischen Highlights von Münster. Am Nachmittag konnten alle Interessierten im Rahmen eines Rundganges die von Prof. Franz vorgestellten Kunstobjekte besichtigten.

Prof. Dr. Jörg Meyle

Rundgang zum Thema „Kunstobjekte in Münster“ Am Samstagabend lud unser Präsident Raphael Borchard alle noch anwesenden Mitglieder zu einem „Chill-out“ zu sich nach Hause ein. Das von Raphael Borchard perfekt vorbereitete Programm der Frühjahrstagung bot neben den fachlichen Höhepunkten allen Mitgliedern und ihrer Familienangehörigen viele Gelegenheiten für ein freundschaftliches Miteinander.

Turin/Italien 31.05.– 02.06.2018

Giuseppe Allais: „The spirit of the time in restorative dentistry“ Nachdem im letzten Jahr aufgrund der großen Nachfrage nicht alle Interessierten den Praxiskurs bei Giuseppe „Beppe“ Allais nach Turin fahren konnten, waren in diesem Jahr wieder 12 Kollegen nach Turin gereist, um sein Praxiskonzept kennen zu lernen. Nach individueller Anreise am Mittwochabend trafen wir uns pünktlich um 9.00 Uhr in „Odontoiatria Allais“ und wurden herzlich von Beppe und seiner Frau Sabrina in Empfang genommen. Nach einem kleinen Praxisrundgang starteten wir in drei intensive Fortbildungstage.


2018 ■■■ 371

Guiseppe Allais mit interessierten Beobachtern: u.a. Norbert Mack, Stefan Sonner, Reinhold Rathmer, Gisela Schultz-Brauns, Wolf-Diether Gabriel, Derk Siebers und Malte Schulz Der Referent gab zunächst einen Einblick in die Grundüberlegungen zu seiner Behandlungsstrategie. Diese basiert sowohl auf der Säule der „externen Evidenz im Sinne der evidence based medicine“ als auch auf der „internen Evidence“. Als interne Evidenz betrachtet Dr. Allais die Reflexion auf das eigene Behandeln und die eigenen Ergebnisse. Er forderte alle leidenschaftlich auf, jeder Behandler möge sein Tun ständig hinterfragen. Durch Fehlerstatistiken können objektive Rückschlüsse auf die eigene Arbeit gezogen werden und sowohl Erfolge als auch Verbesserungspotential erkannt werden. Das unrestaurierte Gebiss ist vom Grundsatz her das widerstandsfähigste Kausystem, das es gibt. Keine Art der dentalen Rehabilitation ist der Zahnhartsubstanz ebenbürtig. Deshalb sollte immer so viel wie möglich erhalten werden. 70–80% der heutzutage durchgeführten Restaurationen werden als „Re-Dentistry“ betrachtet. Alle sollten sich die selbstkritische Frage stellen, wie zerstörerisch oft die eigene Therapie sei. Ziel seiner Diagnostik und Planung: gesunde und erhaltenswerte Strukturen erkennen und erhalten und die individuellen Probleme der Patienten zu ergründen. Kernfaktoren seiner zahnärztlichen Therapie sind natürlich die Mundhygiene, die Qualität der Restaurationen, aber auch Ernährung, Nikotinkonsum, Stressabbau und nicht zuletzt die Motivation zur Mitarbeit. Die Qualität seiner Bilder, die langen Dokumentationszeiträume, die Präzision der immer wiederkehrenden Einstellungen der Fotos waren beeindruckend und untermauerten sein schlüssiges Konzept. Mit beeindruckender Kontinuität und noch größerer Perfektion zeigte er, wie er seine Patienten betreut und über viele Jahre begleitet. Anschließend präsentierte Beppe anhand von Fallbeispielen, welche Überlegungen zur Lösung eines Falles für ihn wichtig sind.

Guiseppe Allais und Malte Schulz

Der Operateur Guiseppe Allais


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Der Wissensvermittler Guiseppe Allais Wer Guiseppe Allais schon mal in einem Vortrag erleben konnte, weiß, in welcher Perfektion er die Modellation, Farbgestaltung und Ausarbeitung von Kompositerestaurationen beherrscht. Ebenso rückt er die Integration der Kieferorthopädie wieder stärker in den Fokus, vor allem, was restaurative Konzepte betraf. Der erste Tag stand somit im Zeichen der Planung, der Patientenführung aber vor allem auch der Reflexion auf die Arbeit des Zahnarztes und Therapiestrategien. Nach der morgendlichen Begrüßung startete Beppe mit seinen Ausführungen zum Thema funktionelle Rehabilitationen. Wobei er zunächst einmal die Frage aufwarf, was denn „Funktionstherapie“ überhaupt bedeutet. Das Gebiss verändert sich ein Leben lang und dadurch kann der Mensch vieles kompensieren. Wenn wir in dieses System therapeutisch eingreifen, entstehen Veränderungen, in vielen Fällen ohne eine Adaptationszeit. Je nach Größe der Veränderung sollten oder müssen entsprechende Adaptationszeiten in der Therapie berücksichtigt werden. Der dritte Tag stand im Zeichen der interdisziplinären Fallplanung und Realisierung. Als weiteren Referenten hatte Beppe seinen Bruder Delphino Allais eingeladen, der aus der Sicht eines funktionellen Kieferorthopäden interdisziplinäre Fälle präsentierte. Er konnte mit beeindruckendem Bildmaterial zeigen, dass insbesondere nach der Philosophie des maximalen Zahnstrukturerhaltes die KFO ein fester Bestandteil der restaurativen Therapie sein muß. Die Zusammenfassung zu dieser Praxisfortbildung: Die Augen können nur sehen, was der Kopf bereit ist zu realisieren. Die ständige Selbstreflexion und Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten ist für den Therapeuten von größter Bedeutung.

Die zufriedenen Teilnehmer am Turiner Kurs 2018 : „Spirit of the time in restorative dentistry“


2018 ■■■ 373 Die intensiven drei Tage waren eine Fortbildung auf höchstem Niveau mit sehr engagierten Teilnehmern in freundschaftlicher Atmosphäre. Die richtungsweisenden Behandlungskonzepte von Beppe waren eine Inspiration. Ganz sicher haben alle Teilnehmen unzählige Impressionen und Ideen zur eigenen Weiterentwicklung und sehr viel Motivation für die eigene Praxis mitnehmen können. Ein besonderer Dank ging an Sabrina und Beppe für die tolle Organisation. Auszug aus dem Bericht von Dr. Hans Christian Lux, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 44, Seite 25–27

Berlin 08.06.2018

Praxistag Prof. Dr. Michael Rosin

Praxistag Prof. Dr. Michael Rosin

Charite Berlin 21.–22.09.2018

Klaus Karge, Michael Rosin, Derk Siebers, Reinhold Rathmer und Thomas Bischof

Dr. Uwe Blunk und ZA Ulf Krueger-Janson – wissenschaftliches Hintergrundwissen und praktische Konstruktionsmerkmale „Adhäsion trifft Komposit in der Front. Synergie im ästhetisch konstruktiven Kontext“

Freiburg 05.-06.10.2018

Planegg 12.10.2018 52. Jahrestagung Berlin 15.–17.11.2018

Prof. Dr. Katja Nelson und Team: „Bildgebung und Implantatplanung“ – – – –

Bildgebung und Implantatplanung Live OP Argumentation Implantat-Hardware und periimplantäre Biologi Festsitzend versus Herausnehmbar

Praxistag Dr. Dennis Schaller

Weiße Ästhetik – Patientenwunsch, Behandlungsverfahren, Paradigmenwechsel Die Jahrestagung der NEUEN GRUPPE fand vom 15. bis 17.11.2018 im legendären Hotel Adlon in Berlin statt. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde waren alle Kongressteilnehmer aufgefordert, sich am Wettbewerb „Schöne Zähne“ zu beteiligen. Erster Preis war eine Fortbildungsreise in die USA, inklusive der Teilnahme an einem zweitägigen Seminar im Spears Center, Scottsdale, Arizona, USA und drei Hotelübernachtungen. Der zweite Preis: Teilnahme am Sylter Symposium für ästhetische Zahnheilkunde der DGÄZ, sowie Übernachtung im 5-Sterne Tagungshotel Arosa.


374 ■■■ 2018 Vorkongress Workshop 1 – Prof. Dr. Thomas Attin, Zürich: „Das Erosionsgebiss – Ätiologie, Prävention und Rehabilitation mit direkter Adhäsivtechnik“ Prof. Dr. Thomas Attin hat das Thema Erosion nachhaltig wissenschaftlich erforscht und ist damit ein mehr als kompetenter Ansprechpartner zu diesem Themenkomplex. In seinem Workshop präsentierte er die komplexen Hintergründe zur Entstehung von Erosionen, präventive Aspekte und vor allem alternative Therapiekonzepte mit direkter Adhäsivtechnik (step-by-step). Alle Workshop-Teilnehmer konnten nicht nur neue und wichtige diagnostische Hinweise, sondern auch kreative Ansätze zur Therapie von Erosionsschäden mit in ihren Praxisalltag nehmen.

Prof. Attin und unser Präsident Raphael Borchard

Auszug aus dem Bericht von: Alexander Gerhart, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 45, Seite 6 Workshop 2 – Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg: „Perfekte Frontzahnästhetik nach Trauma“ Anschaulich stellte er in seinen Ausführungen dar, wie vermeintlich unrettbare Zähne erhalten werden können. Vor allem die Primärversorgung hat eine wichtige Auswirkung auf die Langzeitprognose eines traumatisierten Zahnes. Kommt es im Rahmen eines Traumas zu einer Schmelzfraktur ohne Pulpaeröffnung, so ist die Fixierung des Frakturstücks die eleganteste Methode. Ab einer Trockenlagerungszeit von mehr als 1 Stunde ist nach Meinung des Referenten die Rehydrierung des Fragmentes unabdingbar. Kommt es zu einer Eröffnung der Pulpa sollte die Pulpawunde unter sterilen Kautelen mit CA(OH)2 abgedeckt werden. Generell gilt, dass die Prognose der partiellen Pulpotomie besser ist als die der cervikalen Pulpotomie. Bei Traumata mit Wurzelquerfraktur kann bei offenem Apex die Apexfixation durch die Einlage mit CA(OH)2 erfolgen. Jedoch unterliegen diese Zähne einer hohen Frakturrate. Zahnhartsubstanzdefekte mit weit unter Gingivaniveau fakturierten Zähnen machen die Entfernung des Zahnes und die Lückenversorgung erforderlich. Des Weiteren wurden diverse Therapieoptionen bei Kronenwurzelfrakturen vorgestellt. Eine endodontische Therapie ist immer dann erforderlich, wenn eine intrakanaläre Verankerung erforderlich ist. Im weiteren Verlauf des Workshops wurden präsentiert: die gezielte chirurgische Kronenverlängerung, die kieferorthopädische Extrusion mit Fibrotomie und die vertikale Extraktion mit dem Benex-System. Auszug aus dem Bericht von: Babak Saidi, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 45, Seite 4 und 5 Mitgliederversammlung Unser Präsident Raphael Borchard berichtete über die im Vorfeld schon gut gebuchten Kongressseminare. Für den Hauptkongress selbst war die Zahl von 250 zahlenden Teilnehmern avisiert. Diese Zahl wurde überschritten. Eingeschrieben haben sich 280 Teilnehmer und darauf darf man stolz sein. Nachdem in diesem Jahr komplett auf Investitionen in Werbung verzichtet wurde, ist die sehr gute Anmeldesituation auf das persönliche Engagement zahlreicher Mitglieder zurückzuführen, die aktiv Kollegen angesprochen und zur Teilnahme motiviert hatten. Der Erfolg der derzeitigen Jahrestagung ließ sich sicherlich auch darauf zurückführen, dass ganz bewusst die gezielte Partnerschaft mit diversen Fachgesellschaften gesucht wurde. Diesen Fachgesellschaften wurden selbstverständlich Sonderkonditionen eingeräumt. Unser Schatzmeister Stefan Sommer berichtete über eine derzeit ausgeglichene Kassenlage. Die Defizite und der hohe Aufwand anlässlich des 50. Jubiläums der NEUEN GRUPPE sind Vergangenheit.


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Mitgliederversammlung 2018 im Berliner Hotel Adlon Die Mitgliederversammlung beschloß eine Beitragserhöhung auf 500 € per anno. Insgesamt hat die NEUE GRUPPE derzeit 131 Mitglieder, davon sind 88 aktiv, 34 inaktiv, 3 Ehrenmitglieder und 6 außerordentliche Mitglieder. Die Mitglieder Dieter Edinger, Gerhard Müther und Volker Trötzsch wurden für ihre 25-jährige Mitgliedschaft und die Mitglieder Rosemarie Lohmiller und Manfred Pohle für die 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Rose Marie Lohmiller: 50 Jahre Mitgliedschaft in der NEUEN GRUPPE

Neue Kandidaten sind: Prof. Dr. Bettina Dannewitz, Frankfurt Bürgen: Raphael Borchard und Michael Christgau, Dr. Jörg Schröder, Berlin Bürgen: Derk Siebers und Norbert Mack Dr. Laura Westmar, Hohenschäftlarn Bürgen: Jan Halben und Ernst Vöpel Neue Youngster: Tom Jens Grundmann, Berlin Mirko Pomerenke, Hamburg

Pate: Derk Siebers Pate: Norbert Mack

Unser Fortbildungsreferent Pascal Marquardt stellte die Seminare der NEUEN GRUPPE für die Jahre 2019 und 2020 vor. Christian Sampers wünschte sich für die Youngster oder die Kandidaten eine etwas intensivere Unterstützung seitens der Bürgen und seitens der NEUEN GRUPPE. Der neue Sprecher der Youngster ist Alexander Gerhart. Die Kandidaten Prof. Dr. Michael Rosin (Potsdam) und Dr. Dennis Schaller (Planegg) werden einstimmig zu unseren neuen Mitgliedern gewählt. Dr. Dennis Schaller

Unsere Zukunft: die Youngster der NEUEN GRUPPE

Prof. Dr. Michael Rosin


376 ■■■ 2018 Begrüßungsabend – Reichstagskuppel, Restaurant Käfer Rund 23 Meter hoch und 40 Meter breit ist die vom Architekten Sir Norman Foster entworfenen Reichstagskuppel. Der Vorstand der NEUEN GRUPPE war der Meinung: Ein Besuch der gläsernen Reichstagskuppel darf beim Berlinbesuch eigentlich nicht fehlen. Im Dachgarten Restaurant konnten sich alle Mitglieder und Freunde der NEUEN GRUPPE in gewohnter lockere Atmosphäre wieder herzlich begrüßen.

Reichstagskuppel

Bianca Steffen, Sabine und Klaus Karge

Miranda und Peter Wetselaar

Jeanette Reinhardt, Andreas Röhrle, ­Christine Kilbinger-Rathmer

Wissenschaftlich Tagung am Freitag, den 16.11.2018

Tagungsraum im Hotel Adlon


2018 ■■■ 377 PD Dr. Alexander Welk, Greifswald: „Ästhetik 2018: Non-und Mikro-invasive ­Zahnfarbkorrekturen als Alternative zu restaurativen Maßnahmen“ Mit dem Vortrag unseres Referenten Alexander Welk startete das hochkarätige Programm der Herbsttagung der NEUEN GRUPPE. Er erläutert den Begriff Ästhetik als Schnittmenge zwischen einer unwandelbaren, zeitabhängigen Wahrnehmung von Schönheit und der auf Gesetzmäßigkeiten beruhenden Lehre von Symmetrie und Harmonie. Zahnverfärbungen als Folge endogener und exogener Einflüsse können die Zahnästhetik enorm beeinflussen. Um eine Verbesserung der Dentalästhetik ohne restaurative Maßnahmen zu erreichen, stehen verschiedene von PD Dr. Welk vorgestellte Möglichkeiten der Zahnfarbkorrektur zur Verfügung. Diese reichen von non-invasiven bis zu mikroinvasive Verfahren.

PD Dr. Alexander Welk

Dr. Uwe Blunck, Berlin: „Adhäsion 2018: Oberflächenbearbeitung, Materialien, Fehlervermeidung. Vorbehandlung von Restaurationsoberflächen zur adhäsiven Befestigung oder zur intraoralen Reparatur“ Der Berliner Experte für Adhäsivtechnik lieferte ein umfangreiches Update zur Anwendung von unterschiedlichen Adhäsivsystemen. Da diese eine raue Substratoberfläche mit guter Benetzbarkeit benötigen, ging Dr. Blunck detailliert auf die optimale Vorbereitung der Substrate ein. Besonderes Augenmerk legte er auf die vergleichsweise jungen Universaladhäsive, die er etablierten Adhäsiven gegenüberstellte. Zudem lieferte er detaillierte Anwendungshinweise zu den verschiedenen Adhäsiven. Wichtige Take-Home-Message: keine Phosphorsäureapplikation bei Anwendung von Universalprimern und Universaladhäsiven an Metall oder Oxidkeramik.

Dr. Uwe Blunck: Update zur Adhäsivtechnik

Ulf Krueger-Janson, Frankfurt am Main: „KOMPOSIT @ IST BEST – konstruktive Impulse für die Frontzahnästhetik“ Unser NEUE GRUPPE-Mitglied Ulf Krueger-Janson zeigte in seinem Vortag nicht nur die optimierten Material- und Farbeigenschaften moderner Komposite, sondern anhand von Behandlungsbeispielen auch sein herausragendes Können im Umgang mit diesen Werkstoffen. So stellte er klar, dass durch intensive Analyse der Farbeigenschaften überlagernder Zahnschichten eine naturgetreue Nachbildung durch ausgewählte Materialien möglich sei. Die Wahrnehmung der Zahnfarbe sei dabei aufgeteilt in Opaleszenz und Transluzenz. Die Opaleszenz stelle sich im Auflicht „bläulich/weißlich“ und im Durchlicht „sonnig“ dar, während die Transluzenz durch Grauwerte bestimmt und durch den Fülleranteil des Komposits beeinflusst sei. Beim Publikum hinterließ Krueger-Janson große Begeisterung für sein detailverliebtes Arbeiten.

Ulf Krueger-Janson sprach zum Thema: Frontzahnästhetik

Dr. Dieter Reusch, Westerburg: „Okklusale Rehabilitation-minimalinvasiv, funktionell ästhetisch-auch bei bruxierenden Patienten?“ Anhand von zahlreichen Patientenbeispielen zeigte Dieter Reusch, wie Patienten mit generalisierten Abrasionen und Verlust der okklusalen Vertikaldimension minimalinvasiv mit adhäsive befestigten monolithischen Lithium-Disilikat-Keramiken rehabilitiert werden können.


378 ■■■ 2018 Prof. Dr. Wael Att, Boston/USA: „Weiße Ästhetik in der dento – fazialenen Rehabilitation: aktueller Workflow an Zähnen und Implantaten“ Den ersten Kongresstag beendete Professor Att aus Boston mit einer Präsentation der aus seiner Sicht essentiellen Komponenten im Bereich der digitalen Zahnmedizin: Datenakquise, Planung und Fabrikation. Eindrucksvoll fusionierte er im Computer seine digitalen Daten aus intraoralen Scans, DVT und Fotos/Videos.

Prof. Dr. Wael Att

Festabend im Hotel Adlon

Galaabend im Adlon

Varyfine Live Music Group

Babak Saidi und Ferdinand Tieck

Guido Singer, Maik Pillich, Walter Denner

Dank an die bisherge Sprecherin der Youngster Lea Krueger-Janson


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Manuel Limberger und Jana Jopp-Sailer

Hans Joachim und Karla Engelhardt und Jürgen Koob

Eingerahmt links von unserem Präsidenten Raphael Borchard und rechts von Hartmut Wengel und Michael Christgau: unsere neu aufgenommenen Mitglieder: Michael Rosin, Christian Rupp, Babak Saidi, Dennis Schaller und Martin Sachs

Aufgenommen werden: Dr. Christian Rupp, Dr. Martin Sachs, Dr. Babak Saidi, Prof. Dr. Michael Rosin und Dr. Dennis Schaller In der Vergangenheit wünschten sich viele Mitglieder eine bessere Möglichkeit, die Kandidaten, Youngster und neun Mitglieder der NEUEN GRUPPE kennen zu lernen. Um diesem Wunsch Rechnung zu tragen, wurde die diesjährige Sitzordnung beim Festabend ausgelost.


380 ■■■ 2018 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 17.11.2018 Dr. Mauro Fradeani, Pesaro / Italien: „The Prosthetic Revolution” 1. Treatment plan: From a traditional to a digital approach 2. How to reach an optimal esthetic and functional result 3. The MIPP: Minimally Invasive Prosthetic Procedure Unser italienischer Referent Fradeani beschrieb die essenziellen Schritte, die für ein zufriedenstellendes, funktionelles und ästhetisches Langzeitergebnis benötigt werden. Schlüssel des Erfolges sei es, die Bedürfnisse der Patienten zu verstehen und diese mit Hilfe eines strukturierten und umfassenden Behandlungsplanes umzusetzen. Dank der digitalen Technologie sei es mittlerweile möglich, viele Behandlungsschritte zusammenzufassen, den Erfolg des Behandlungsergebnisses besser vorherzusagen und eine Visualisierung der endgültigen Arbeit vorab durchzuführen. Im Rahmen der prothetischen Behandlungsphase setzt Fradeani systematisch die ästhetische, biologische und funktionelle Integration seiner Planung um. Für diese Umsetzung entwickelte der Referent ein innovatives Protokoll, das ein exzellentes klinisches Ergebnis mit seinem minimalinvasiven prothetischem Vorgehen vereint. Der Schlüssel für ein optimales Langzeitergebnis liegt für Fradeani in der prothetischen Versorgung aus metallfreier Keramik, die adhäsiv am Zahnschmelz befestigt wird. Unterstützt wurde der Vortrag von vielen seiner dokumentierten Langzeitergebnisse.

Ernst Vöpel und Mauro Fradeani Den Abschluss der Jahrestagung krönten die sensationellen Preise des Wettbewerbs „Schöne Zähne“. Der erste Preis ging an unser Mitglied der NEUEN GRUPPE Markus Simon aus Freiburg für die beeindruckende Rehabilitation eines stark erosiven und abradierten Gebisses. Unter dem Titel „Weiße Ästhetik – Patienten Wunsch, Behandlungsverfahren, Paradigmenwechsel“ ist es unserem derzeitigen Präsidenten Raphael Borchard gelungen, ein ganz besonderes Programm zusammenzustellen. Mit einem speziellen Mix aus Innovation und Erfahrung, nationalen und internationalen Kapazitäten, konnte auf dieser gelungenen Tagung die Bandbreite der Einflussmöglichkeiten auf die weiße Ästhetik vermittelt werden. Bewusst wurden Referenten aus Universität und Praxis geladen, um den praktischen Nutzen für alle Kongressteilnehmer und deren anvertraute Patienten zu sichern. Die Berliner Tagung war nicht nur unter fachlichen Aspekten ein großer Erfolg. Das grandiose Ambiente des Tagungshotels, das ansprechende Rahmenprogramm und das sonnige Wetter bildeten einen mehr als gelungenen Rahmen. Ein uneingeschränktes Lob an alle, die diese eindrucksvolle Tagung organsiert haben.


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Das Jahr 2019 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • China gelingt erstmals in der Geschichte der Menschheit die Landung auf der Rückenseite des Mondes • Theresa May legt ihr Amt als Parteichefin und als britische Premierministerin offiziell nieder • Der Amazonas-Regenwald wird durch verheerende Waldbrände zerstört • Pro-Demokratische Demonstranten sind in Hongkong auf den Straßen unterwegs und protestieren gegen die Abhängigkeit von China • Seit Mitte Juni sind E-Scooter in Deutschland auf den Straßen zugelassen • Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame. Das Wahrzeichen Frankreichs ist von einem Großbrand in Teilen zerstört worden • Es sterben in diesem Jahr: Karel Gott, Costa Cordalis, Niki Lauda, Doris Day, Karl Lagerfeld, Bruno Ganz, Sigmund Jähn

Die NEUE GRUPPE 2019

Der Vorstand Präsident

Dr. Raphael Borchard, Münster

Vizepräsident

Dr. Derk Siebers, Berlin

Schatzmeister

Dr. Stefan Sonner, Pullach

Generalsekretär

Prof. Dr. Michael Christgau, Düsseldorf

Beirat

Dr. Martin Heinkele, Freiburg Dr. Christian Sampers, Düsseldorf Dr. Pascal Marquardt, Köln

Raphael Borchard

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Berlin 22.–23.03.2019

Dr. Jörg Schröder, Dr. Sebastian Riedel, Mario Müller MSc. und das Team der endodontologischen Privatpraxis: “Endodontie ist Teamarbeit“

Endodontie Kurs in den Räumlichkeiten der Health AG Berlin Charlottenburg Fragt man Zahnmedizinische Fachangestellte, was sie mit einer Wurzelbehandlung verbinden, entgegnet der Großteil von ihnen: „uninteressant“ oder gar „langweilig“!


382 ■■■ 2019 An dem zweitägigen Kurs in Berlin zum Thema „Endodontie ist Teamarbeit“ sollten die Teilnehmer eines Besseren belehrt werden. Die Spezialisten Dr. Jörg Schröder, Dr. Sebastian Riedel und Mario Mueller MSc zeigten mit ihren Teams eindrucksvoll, wie die Behandlung am Dentalmikroskop abläuft und welche wichtige Rolle vor allem die Assistenz dabei spielt. Die Referenten demonstrierten das Arbeiten in „Vier-Hand bzw. Sechs-Hand Technik“, sprich mit einer oder zwei Assistenzen.

Maik Pillich, Norbert Mack und Derk Siebers

Die Übergabe der endodontischen Handinstrumente erfolgt durch entsprechende Handzeichen regelrecht „blind“. Die Herausforderung für die Assistenz liegt hierbei in der jeweils richtigen Instrumenten-Positionierung in der Hand des Behandlers. Besonders eindrucksvoll waren hierbei die perfekten, flüssigen Abläufe zwischen den Behandlern und ihrem eingespielten Team. Alle Kursteilnehmer hatten die Gelegenheit hinter die Kulissen einer endodontischen Spezialistenpraxis zu blicken. Vielen Dank an die Referenten für diese eindrucksvolle Teamfortbildung und den intensiven kollegialen Austausch! Auszug aus dem Bericht von: Dr. Agnes-Sofia Stühmer, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 45, Seite 10 –11

Berlin 05.–06.04 2019

Dr. Jörg Schröder, Dr. Sebastian Riedel, Mario Müller MSc. und das Team der endodontologischen Privatpraxis: “Endodontie ist Teamarbeit“ Bei wunderschönen, sonnigen Aprilwetter in Berlin hieß ist nun schon zum zweiten Mal „Endodontie ist Teamarbeit“. In diesem zweitägigen Kurs wurden – wie schon im Vormonat – viele spannende Fälle, praktische Übungen und zahlreiche Tipps und Tricks für die Praxis zu Hause vermittelt. Mit einer eigens für diese Fortbildung vorbereiteten Präsentation und selbst produzierten Videos demonstrierte der Referent eindrucksvoll, worauf es bei einer idealen mikroskopisch-endodontischen Behandlung im Team ankommt. Eindrucksvoll war hierbei die nahezu blinde Instrumentenübergabe unterm Mikroskop.

Kursteilnehmer „Endodontie ist Teamarbeit“


2019 ■■■ 383 Diese Übergabe erfolgte nur durch Handzeichen oder kurze, verbale Kommandos. Der Behandler konnte sich kontinuierlich und mit großer Konzentration auf das Behandlungsgebiet fokussieren. Dieses „blinde“ Arbeiten wurde sowohl in VierHand-Technik – also mit einer Assistenz – als auch in Sechs-Hand-Technik – also mit zwei Assistenzen – demonstriert. Als besonderes Highlight gab es für die Teilnehmer noch die Möglichkeit, Dr. Jörg Schröder bei der Livebehandlung eines Oberkiefermolaren über die Schulter zu schauen. Den Referenten und dem gesamten Team der endodontologischen Privatpraxis Berlin ein großes Dankeschön für die ausgesprochen gute und perfekt organisierte Fortbildung! Auszug aus dem Bericht von Mirko Pomerenke, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 45, Seite 12–13

Florenz/Italien 16.–18.05.2019

Auch Derk Siebers hatte endlich mal die Möglichkeit „ blind“ zu arbeiten

Dr. Pierpaolo Cortellini und Prof. Maurizio Tonetti: „Interface Periodontology and Implantology — Limits and Borders of Therapy” Im Fokus des dreitägigen Kurses, der kurzfristig in die Präxisräumlichkeiten von Dr. Cortellini in Florenz verlegt wurde, stand die parodontale Regeneration. Entscheidend für den Erfolg der regenerativen Chirurgie ist neben der korrekten Indikationsstellung der Zeitpunkt des chirurgischen Eingriffs. Nach der Diagnose einer parodontalen Erkrankung steht zunächst die konservative Initialtherapie im Vordergrund. In Hinblick auf eine spätere regenerative Therapie ist der Erhalt der suprakrestalen parodontalen Fasern, die den potentiellen Ausgangspunkt des bindegewebigen Attachments darstellt, entscheidend. Die Balance zwischen einer traumatischen, parodontalen Überinstrumentierung und insuffizientem Scaling ( fiber preservation) ist für alle eine therapeutische Herausforderung. Nach einem Heilungsintervall von 5 bis 8 Wochen erfolgt die erste Reevaluation. Erst dann werden resektiv-chirurgische Maßnahmen vorgenommen werden. Nach einem Zeitraum von 8 bis 12 Monaten werden regenerative Therapiekonzepte umgesetzt. Ausschlaggebend für die Prognose eines ausgeprägten parodontalen Defekts ist das Niveau des umliegenden krestalen Knochens. So gelten mittlerweile auch Molaren mit Furkationsbeteiligung nicht als hoffnungslos. Jedoch können auch solche Defekte erfolgreich regeneriert werden, bei denen der Knochendefekt sich über die Furkation hinaus bis in den Approximalraum erstreckt. Ausschlaggebend ist das krestale Knochenniveau am Nachbarzahn. Die Referenten wiesen auf die essentielle Bedeutung der Stabilität des Blutkoagulums hin und stellten dazu ihre modifizierte Lappentechnik vor: (modifizierte, minimal-invasive chirurgische Technik (modified – MIST). Wird eine Furkoplastik notwendig, so ist diese grundsätzlich unter dem OP-Mikroskop und mit schallbetriebenen Feindiamanten vorzunehmen. Bei knöchernen Defekten empfehlen die Referenten neben der grundsätzlich angeratenen Applikation von Schmelzmatrixproteinen zusätzlich die Anwendung von Knochenersatzmaterialien oder Membranen. Diese führen zur Bildung eines Endo- bzw. Exoskeletts mit dem Ziel der Stabilisierung des Blutkoagels. Während die Anwendung eines Schmelzmatrix-Proteins den Prozess der Regeneration beschleunigt, wird dieser Prozess durch die Applikation von Knochenersatzmaterialien eher verzögert.


384 ■■■ 2019

Unter den Knochenersatzmaterialien wird in Kollagen eingebettetes, bovines Knochenersatzmaterial der Vorzug gegeben. Neben der einfacheren Applikation beschleunigt das Kollagen das Einsprießen von Gefäßen und damit die knöcherne Regeneration. Vorteil der m-MIST ist die maximale Schonung der interdentalen Papille. Der operative Erfolg und der Zugewinn an CAL (clinical attachment level) ist dabei maßgeblich abhängig von der Mundhygiene des Patienten. Das erste Sondieren der operierten Region findet frühestens nach 9 Monaten statt. Die Live OPs wurden uns in 3D Technik präsentiert. Neben der umfangreichen theoretischen und praktischen Darstellung der regenerativen PA-­ Chirurgie boten uns die drei Tage Florenz vor allem einen inspirierenden Einblick in die chirurgischen Fertigkeiten von Dr. Cortellini. Highlight des Kurses war der Geburtstag von Prof. Tonetti. Am Samstagmorgen ein Ständchen von Rolf Zukowskis: „Wie schön, dass du geboren bist“, mit dem wir nicht nur unseren sichtlich gerührten Kursdozenten, sondern auch die überraschend angereisten Familienangehörigen beglücken durften. Auszug aus dem Bericht von Bericht: Nora El Shafie, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 45, Seite 20–22

Frühjahrstagung Sylt 30.05.–01.06.2019

Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE 30. Mai bis 1. Juni 2019 Hotel Severins, Keitum, Sylt Ganz ehrlich! Als unser derzeitiger Präsident Raphael Borchard vor geraumer Zeit ankündigte, die Frühjahrstagung 2019 auf Sylt zu organisieren, waren viele sehr skeptisch: zu abgehoben, zu teuer und das vor allem für unsere jungen Mitglieder und für unsere Kandidaten. Im Rückblick: die Frühjahrstagung war ein toller Erfolg! Die Frühjahrstagung 2019 fand im renommierten Hotel Severins auf Sylt statt. Am Anreisetag zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite, an den folgenden Tagen wurde es nachhaltig sonniger und wärmer, ja sogar sommerlich warm. Das hatte die NEUE GRUPPE und vor allem unsere Präsident Raphael Borchard verdient. Pech hatten die Golfer. Hier ist die Nordsee, und das spürten alle Teilnehmer am Golfturnier im Golfclub Budersand: alle wurden pitsche-patsche nass.


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Hotel Severins in Keitum, Sylt

Sylt ist nun mal Sylt. Sylt ist Wind und Natur.

Martin Heinkele, Raphael Borchard, Michael Christgau

Mitgliederversammlung Unser Präsident Raphael Borchard konnte stolz auf seine erfolgreiche Herbsttagung in Berlin zurückblicken. Die Tagung war nicht nur für alle Kongress-Teilnehmer fachlich erfolgreich, sondern auch wirtschaftlich für die NEUE GRUPPE ein großer Erfolg. Auch die Frühjahrstagung auf Sylt vermeldete einen guten Zuspruch: 130 Teilnehmer, inklusive Familien und Freunde. Derk Siebers vermittelte seine Planungsprojekte und seine Vorschau auf seine zukünftige Präsidentschaft. Unser Generalssekretär Michael Christgau präsentierte die aktuellen Mitgliederzahlen der NEUEN GRUPPE: 135 Mitglieder und unsere Zukunft: 21 Kandidaten und 22 Youngster.


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Die neue Kandidatin: Dr. Lea Krüger-Janson (Zürich)

Bürgen: Michael Christgau und Jan Halben

Die neuen Youngster: Theresa Begemann ( Bielefeld) Jens Dauben (Düsseldorf) Dr. Friederike Wendisch (Berlin)

Patin: Amelie Bäumer-König Pate: Raphael Borchard Pate: Christian Sampers

Pascal Marquardt gab einen Überblick über seine geplanten Kurse. Christian Sampers beklagte sich über die Langsamkeit der derzeitigen Website der NEUEN GRUPPE. Der Vorstand schlug den anwesenden Mitgliedern vor, die beiden langjährigen Mitglieder Hartmut Wengel und Manfred Pohle aufgrund ihres großen und unermüdlichen Engagements für die NEUE GRUPPE zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und mit großem Applaus begleitet. Das hatten beide verdient. Nach der Mitgliederversammlung und dem Youngster Treffen am Donnerstag traf man sich – wie gewohnt gemütlich – in der Strandoase zwischen den Sylter Dünen.

Alexander Gerhart, Patrick Klein, Lina Krull, Theresa Begemann , Nicolas Naser, Vincent Mitzscherling, Nora El Shafie und Jana Hopp-Saile

Begrüßungsabend in der Strandoase Wir waren in der ersten Reihe an einem der schönsten Plätze der Insel: hoch oben auf der Sylter Düne war die Nordsee allgegenwärtig. Der Abend war ein Fest für alle Sinne. Der Begrüßungsabend startete um 19:00 Uhr mit einem Empfang auf dem legendären Steg der Strandoase. Anschließend konnten wir direkt in den Dünen auf der geschützten Terrasse ein spektakuläres BBQ genießen.


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Angeregte Gespräche: Bettina und Wolf-­Dieter Seeher mit Petra Gundlach und Ulrich Konter mit Mathias Gundlach

Strandoase auf Sylt

Amelie Bäumer und Tochter Josephine

Wissenschaftliches Programm Nach morgendlicher Begrüßung durch unseren Präsidenten Raphael Borchard eröffnete Prof. Dr. Bettina Dannewitz die Frühjahrstagung mit Ihrem Vortrag.„Was kann nichtchirurgische Parodontitistherapie?“ Die subgingivale Konkremententfernung und Wurzelglättung mit klassischen Handinstrumenten ist für sie „Goldstandard“. Als zahnärztliches Behandlungskonzept gilt die Full-Mouth-Desinfection (FMD), um innerhalb von 24 h unter Chlorhexidin-Gabe eine hohe Reduktion von Mikroorganismen zu erreichen. Neuere Studien auf dem Gebiet der nicht chirurgischen Parodontitistherapie konnten der 0,2 prozentigen CHX-Gabe allerdings keine klinische Relevanz zuschreiben. Als zweiter Referent präsentiert Dr. Paul Schuh mit dem Thema „Think Pink-Ästetik in der Front“ drei spannende Fallbeschreibungen mit eingeschränkter Frontästhetik. Im seinem Video konnten alle Teilnehmer den chirurgischen Verlauf der intrasulkulären Schnittführung und der Entnahme eines Bindegewebstransplantates bei einer kieferorthopädisch induzierten Rezession am Zahn 41 nachvollziehen. Bei Längsfrakturen ist es ihm wichtig, ein Implantat von schmalem Durchmesser zu wählen und dies weit palatinal zu setzen. Zum Aufbau des Gewebes verwendet er die Multi-Layer-Technik.

Prof. Dr. Bettina Dannewitz referierte über die nichtchirurgische Parodontitistherapie

Dr. Paul Schuh beschäftigte sich mit dem Thema: „Think Pink – Ästhetik in der Front“


388 ■■■ 2019 Dr. Sebastian Becher referierte über die Bruch­ ereignisse bei Implantaten nach Implantoplastik. Die statistische Auswertungen zeigen, dass ein Implantoplastik die Bruchfestigkeit dentaler Implantate signifikant schwächt. Dr. Jochen Tunkel beschäftigte sich mit dem Thema „Allogene Knochenplatten – eine Alternative zu autologen Knochenblöcken?“ Er erläuterte Knochenaufbaumöglichkeiten mit resorbierbaren und nicht resorbierbaren Membranen. Seine beschriebene Schalentechnik mit retromolarer Knochenblockentnahme bietet einen immensen Gewinn an Knochenhöhe mit relativ geringer Resorption. Dieses Verfahren gilt bei der Verwendung von Eigenknochen mit osteoinduktiver Potenz als „Goldstandard“.

Jochen Tunkel mit Raphael Borchard. Jochen Tunkel sprach zum Thema: Knochenaufbau

Nach einer kleinen Stärkung präsentierte Dr. Alessandro Devigus Standards und aktuelle Trends aus der digitalen Fotowelt. In Zukunft werden intraorale Fotos wahrscheinlich durch intraorale Scans komplett ersetzt, sodass lediglich die Aufnahme eines Porträtbildes zur Dokumentation notwendig sein wird. Im Anschluss diskutierte Manuel Limberger das Auftreten der NEUEN GRUPPE in den sozialen Medien. Da diese bislang noch nicht so stark vertreten waren, konnte er über einen Facebook Auftritt Interessenten, z. B. zu den anstehenden Seminaren und Kongressen der NEUEN GRUPPE erreichen. Er verdeutlichte, dass es – im Vergleich zur Werbung in Fachzeitschriften – mit diesem Medium kostengünstig und effektiv sei, Aufmerksamkeit zu erlangen.

Manuel Limberger und Raphael Borchard

Matthias Müller referierte über den aktuellen Stand und die Zukunft des digitalen Workflows. Gerhard Müther gelang es, endlich einmal über den zahnmedizinischen Tellerrand hinweg zu blicken. Er ist mittlerweile ein passionierter Kunstsammler und sprach zum Thema: „Kunst als Passion – warum Sammler sammeln“. In seinem Vortrag ging er auf die kulturhistorischen, soziologischen und auch merkantilen Aspekte ein, die viele Sammler antreiben.

Matthias Müller und Raphael Borchard

Schifffahrt zur Hallighoge mit der MS Adler Express. Hier hatten alle die Möglichkeit, die Nordsee und natürlich Seehunde und Kegelrobben hautnah zu erleben.


2019 ■■■ 389 Festabend im Hotel Severins Was charakterisiert den Festabend der NEUEN GRUPPE? Natürlich die entspannte Atmosphäre und der freundschaftliche und vor allem auch der familiäre Charakter. Alle waren dabei, jung und alt und alle kamen auf ihre Kosten, Gourmets, Gourmands, Viel-und Wenigtrinker, Tänzer und Nicht-Tänzer.

Alexander Gerhart, Vincent Mitzscherling und Nicolas Naser

Katharina und Dennis Schaller mit Tochter Karolina

Festabend im Hotel Severins

Festabend im Hotel Severins

Jana Jopp-Saile, Theresa Begemann, Manuel Limberger und Philipp Menn


390 ■■■ 2019

Wattführung Das Wattenmeer an der Nordsee scheint für das ungeübte Auge im ersten Moment etwas leblos und karg zu sein. Lasst euch nicht täuschen. Das Weltnaturerbe hat eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt. Für alle Besucher erschloß sich während der Führung im Wattenmeer eine völlig neue Welt. Im Mittelpunkt des Samstagvormittags stand das Thema: Die Zukunft der NEUEN GRUPPE: Innovation und Tradition in der Diskussion Stephan Beuer stellt die Mentoren vor, Markus Simon die Tagungsformate und Derk Siebers die internen und externen Vernetzungen, Qualitätssiegel und Qualitätsrichtlinien.

Dr. Lina Krull

Abschlussabend im Restaurant Vogelkoje 14 Sitzplätze waren vorgebucht, schlussendlich waren wir 22 Besucher! Körperkontakt tut gut und hebt die Stimmung. Und dazu noch gutes Essen, guter Wein und freundliche Menschen, was will man mehr? Die Frühjahrstagung auf Sylt hat nicht nur der Seele gut getan.


2019 ■■■ 391 Turin/Italien 20.–23.06.2019

Dr. Giuseppe Allais: “The spirit of the time in restorative dentistry” Schon zum wiederholten Mal ist die NEUE GRUPPE zu Besuch bei Giuseppe Allais in Turin. Nicht nur die Berichte anderer Mitglieder, sondern auch die Tatsache, dass einige der Teilnehmer den Kurs nun schon mehrfach besucht haben, lässt Lutz Häussermann mit hohen Erwartungen ins Flugzeug steigen. Die nächsten 3 Tage erfüllen und überbieten seine Erwartungen mit toller Zahnmedizin, einem wunderschönen Turin, exzellentem Essen und einem hervorragenden Gastgeber. Der Schauplatz der Fortbildung war die Praxis von Giuseppe „Beppe“ Allais, die sich mitten in Turin befindet. Hier referierte Beppe über seine Zahnmedizin. Dieser Zahnmedizin werden Ausdrücke wie „minimal-invasiv“ nicht gerecht. Der Begriff „invasiv“ scheint nicht erlaubt zu sein. Jeder seiner Fälle begann mit einer ausführlichen Risikoanalyse. Diese wird in die Kategorien „Karies“, „Erosion“, „Funktion“, „Parodontal“ und „Iatrogen“ unterteilt. Er arbeitete daher viel mit Komposite und baut selbst ganze Molaren mit Komposite auf, Karies in Pulpanähe wird belassen, wenn die Voraussetzung einer sicheren, direkten Versorgung möglich ist. Auch die ästhetischen Front-Restaurationen werden mittels Komposit oder mit Veneers umgesetzt. An zwei der drei Tage wurden seine Vorträge durch jeweilige Live-Behandlung ergänzt. In der ersten wurde eine Totalprothese aufgestellt, in der zweiten ein direktes Mock-up in Komposit demonstriert. Bei allen komplexen Fällen wurde schnell klar, dass nicht nur die Ästhetik, sondern vor allem auch die Phonetik und die Dynamik des gesamten Gesichtes für den Gesamteindruck wichtig sind. Ein Ausflug in das Lavazza Museum und der Ausklang der Abende bei exzellentem Essen und guten Gesprächen rundeten den Kurs ab. Mein Chef hat im letzten Jahr als er aus Turin zurückkam gesagt: „Das ist ein toller Kurs, da musst du das nächste Jahr hin“. Abschließend kann ich nur sagen, dass er vollkommen recht hatte und ich jedem diesen Kurs wärmstens ans Herz legen würde. Auszug aus dem Bericht von: Lutz Häussermann, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 45, Seite 18–19

Derk Siebers mit Giuseppe Allais


392 ■■■ 2019 Radolfzell 19.08.2019

Praxistag: Dr. Petra Gundlach Um es mit Maik Pillich zu sagen: der Praxistag war in jeder Hinsicht herausragend und allen hat dieser Praxistag riesigen Spaß gemacht. Petra Gundlach ist für uns – die NEUE GRUPPE – eine große Bereicherung als Zahnärztin und als Freundin. Das Motto der Praxis lautet: „Wir schenken Ihnen ein Lächeln“ und so wurden die Bürgen Clemens Bargholz und Uli Konter und unsere Mitglieder Thomas Bischoff, Christian Rupp, Brigitte Simon und Bettina und Wolf-Dieter Seeher empfangen. Präsentiert wurden zehn klinische Praxisfälle, die nachhaltig belegten, dass Petra Gundlach eine perfekt aufgestellte Generalisten ist. Mit großem Weitblick und mit viel Geduld betreut sie ihre Patienten und setzt ihr synoptisches Konzept konsequent um. Auszug aus dem Bericht von: Maik Georg Pillich, Pinneberg

Köln 06.–07.08.2019

Innsbruck 18–19.10.2019

Praxistag Dr. Petra Gundlach in Radolfzell

1. Innovationssymmposium Keramikimplantate – die evidenzbasierte Alternative? … Oder ganzheitlich riskant? Ziel dieses 1. Innovationssymposiums der NEUEN GRUPPE war es, den aktuellen Stand der Wissenschaft evidenzbasiert von denjenigen darstellen zu lassen, die sich seit Jahren mit diesem Thema intensiv wissenschaftlich beschäftigen. Neben der universitären Evidenz kamen auch Praktiker zu Wort, die in vielen Jahren Erfahrungen mit hunderten keramischen Implantaten gemacht haben. Mit den Referenten Prof. Dr. Andrea Mombelli (Genf), Prof. Dr. Ronald Jung (Zürich), Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden (Kassel), Prof. Dr. Jörg Strub (Freiburg), Prof. Dr. Dieter Bosshardt (Bern), Dr. Lisa Jacobi-Gresser (Mainz), Dr. Carolia Stolzer (Hamburg) und dem Organisator des Meetings, unserem Mitglied Pascal Marquardt (Köln) konnten in einer einmaligen Konstellation kompetente Fachleute zu diesem Thema Stellung nehmen. U. Krueger-Janson und U. Blunck: Composit@ it‘s best – Hintergrundwissen und Schichttechniken im Dialog Professor Dr. Dr. Ingrid Grunert hatte die Referenten Ulf Krueger-Janson, PD Dr. Uwe Blunck und ca. 20 Kursteilnehmer ins schöne Innsbruck eingeladen. Unsere warmherzige Gastgeberin hatte die Räumlichkeiten der Zahnklinik zur Verfügung gestellt. Dr. Blunck übernahm hauptsächlich den theoretischen Teil und Ulf konzentrierte sich auf die klinischen Fälle und gab tolle Behandlungstipps. Ulf zeigte seine Behandlungsabläufe bei ästhetischen Kompositaufbauten im Frontzahngebiet. Er erklärte anhand seiner eigens entwickelten Vorgehensweise, wie man mit der „Frankfurter Verschalung“ oder der „Streifentechnik“ eindrucksvolle Ergebnisse erzielen kann. Dr. Blunck machte für alle Teilnehmer verständlich, welche Aufgaben die einzelnen Arbeitsschritte der Kompositklebung haben. Danach ging es für alle Teilnehmer ins Labor zum praktischen Kurs: zum einen wurden Ulfs Techniken am Phantom geübt und zum anderen konnte man an vorbereiteten Zahnschnitten Kompositzylinder mit seinem eigenen Bondingsystem befestigen. Dr. Blunck überprüft dann Dank an dier Gastgeberin Prof. Dr. Ingrid Grunert mittels eines Abscherversuchs die und die Referenten Ulf Krueger-­Janson und Dr. Uwe Haltekraft. Die Ergebnisse waren Blunck


2019 ■■■ 393 erstaunlich. Der Kurs endete mit theoretischen Erläuterungen, die sich auf die Kompositfarben und die Wichtigkeit einer guten Polymerisationlampe konzentrierten. Alle hatten viel Spaß und haben einiges gelernt, das bald in der alltäglichen Arbeit Anwendung finden wird. Wir möchten uns ganz herzlich bei der Gastgeberin Prof. Grunert und den Referenten Ulf Krueger – Janson und Dr. Uwe Blunck bedanken . Auszug aus dem Bericht von Patrick Klein

53. Jahrestagung Münster 14.–16.11.2019

Rote Ästhetik heute – perfekter Rahmen gesunder Zähne & Implantate Nachdem wir uns bei der letzten Jahrestagung in Berlin mit der weißen Ästhetik beschäftigt haben, lautete der Titel für die diesjährige Tagung im Münsteraner ­Mövenpick-Hotel: Rote Ästhetik. Raphael Borchard war es auch in diesem Jahr gelungen, hochkarätige Referenten aus ganz Europa einzuladen und den Teilnehmern ein durchdachtes, auf das Fokusthema abgestimmtes Programm zu bieten. Er begrüßte die Teilnehmer mit folgenden Worten: „Seit mehr als 50 Jahren kommen in der NEUEN GRUPPE Zahnärzte zusammen, um hochwertige Fortbildungen und kollegiales Miteinander zu verbinden. Unter anderem dienen die Jahrestagung dazu, die international besten Methoden zahnärztlicher Behandlungsmöglichkeiten interessierten Zahnärzten zugänglich zu machen“. Er bedankte sich unter anderem bei den Kooperationspartnern DGAZ , Dentista und dem Gnathologischen Arbeitskreis Stuttgart. Bei allen Vorträgen konnte eine innovative Kongresssoftware genutzt werden. Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, online Fragen zu stellen und eine angeregte Diskussion zu initiieren. Vorkongress Ort: Praxis Dr. Raphael Borchard Dr. Dr. Dennis Radtke, Freiburg; PD Dr. Dirk Schulze, Freiburg Thema: DVT – alle Antworten auf Ihre Fragen! Die Anschaffung und der Unterhalt eines DVT-Systems wirft unverzüglich einige Fragen auf und bringt Herausforderungen mit sich. Im Rahmen eines Seminars wurden bereits am Vortag seitens der Freiburger Referenten folgende Fragen beantwortet: Welches System ist eine gute Wahl für die Praxis und deckt die Bedürfnisse vollständig ab? Welche sowohl technischen als auch rechtlichen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um ein solches System unfallfrei betreiben zu können? Welches diagnostische Wissen muss aufgebaut werden, um die DVT Daten routiniert auswerten zu können.


394 ■■■ 2019 Mitgliederversammlung Unser ausscheidender Präsident Raphael Borchard bedankte sich bei allen Mitgliedern für die fantastische Zusammenarbeit und gemeinsame, gute Zeit. Er bedankte sich ausdrücklich bei seinem engagierten Vorstand, der ihn vorbehaltlos unterstützt hat. Alle Anwesenden applaudierten mit großer Anerkennung und Respekt. Man spürte den Geist seines Ziehvaters Heinz Erpenstein. Die Finanzlage der NEUEN GRUPPE ist gut. Michael Christgau, unser Generalsekretär, stellte die neuen Kandidaten vor: Dr. Daniel Bäumer, Lindau Bürgen: Gerd Körner und Markus Hürzeler Dr. Stefan Bethge, Hamburg Bürgen: Maik Georg Pillich und Dieter Edinger Dr. Hans Christian Lux, Potsdam Bürgen: Stefan Sonner und Christian Rupp Pascal Marquardt stellte die geplanten Kurse für 2020 vor. Stefan Kressin, der seit 2018 die Lembach Veranstaltungen organisiert, lud alle Mitglieder ins ins Elsass ein. Thema in Lembach: „Die 8 Grundpfeiler des zahnärztlichen Marketings“. Dr. Petra Gundlach, Bürgen: Clemens Bargholz und Uli Konter und Dr. Sebastian Becher, Bürgen Christian Sampers und Walter Kaiser wurden mit überwältigender Mehrheit zu Mitgliedern der NEUEN GRUPPE gewählt.

Dr. Petra Gundlach

Dr. Sebastian Becher

Der neue Vorstand für die Jahre 2020 und 2021 wurde gewählt. Präsident: Dr. Derk Siebers Vizepräsident: Michael Christgau Generalssekretär: Christian Rupp Schatzmeister: Stefan Sonner Beiräte: Christian Sampers, Martin Heinkele und Pascal Marquardt Parallel fand ein gut besuchtes Treffen unserer Youngster statt. Begrüßungsabend auf der MS Günther 2015 gewann ein Psychologiestudent und Kandidat bei der TV-Sendung „Wer wird Millionär?“ eine Million Euro. Er löste sein Versprechen ein, bei einem ausreichend hohen Gewinn ein Partyschiff zu kaufen, das er nach „Günther Jauch“ benennen und in Münster betreiben wolle. Für die Schiffstaufe mit einer Sektflasche benötigte der Fernsehmoderator Jauch vier Anläufe, bevor die Flasche am Schiff zerbarst. Gott sei Dank wurde das Schiff nicht versenkt, so dass unser derzeitiger Präsident Raphael Borchard alle Freunde zum Begrüßungsabend hier an Bord in die Arme nehmen konnte.


2019 ■■■ 395

MS Günther

Bärbel Garske, Stefan Sonner, Lars Pohle und Britta Wengel-Buns

Natürlich sind alle Youngster herzlich willkommen

Wissenschatliche Tagung am Freitag, den 15.11.2019 Prof. Dr. Maurizio Tonetti, Florenz: „Red esthetics today: evidence, materials and prognosis of soft tissue augmentation for rootcoverage and ridge augmentation” Der erste Tag des Kongresses widmete sich der roten Ästhetik am natürlichen Zahn. Prof. Dr. Maurizio Tonetti stellte sein systematisches und mit Evidenz untermauertes Behandlungskonzept vor. Er zeigte die Entwicklung der Rezessionsdeckungsverfahren, die sich nun an der aktuellen Cairo-Klassifikation orientiert. Die Art des Eingriffes sei von der Stärke der kertinisierten Gingiva (Phänotyp) und dem Vorhandensein der Schmelz-Zement Grenze abhängig. Ist die Schmelzzementgrenze zerstört (nicht kariöse Zahnhalsdefekte), wird sie vor dem Eingriff mit Komposit rekonstruiert. Die Rezessionsdeckung erfolgt mittels freiem Bindegewebstransplantat, das in mehreren Studien gegenüber Ersatzmaterialien die besseren Ergebnisse zeigt.

Prof. Dr. Maurizio Tonette stellte Evidenz, Methoden und Prognosen bei der Augmentation von Weichgewebe vor

Dr. Pierpaolo Cortellini, Florenz: “Root coverage and ridge augmenation. Clinical procedures to enhance red esthetics” Die praktische Umsetzung demonstrierte Dr. Pierpaolo Cortellini. Er veranschaulichte die Deckung von Rezessionen, Verfahren zur Entnahme des Bindegewebestansplantates und die Weichgewebesaugmentation auch im Zusammenhang mit dem Aufbau zahnloser Kieferabschnitte. Seine über Jahrzehnte dokumentierten Behandlungsbeispiele wurden durch die aktuelle Literatur belegt.

Dr. Pierpaolo Cortellini thematisierte klinische Verfahrenstechniken zur Verbesserung der roten Ästhetik bei Rezessionen und zahnlosen Kieferabschnitten


396 ■■■ 2019 Prof. Dr. Henrik Dommisch, Berlin: „Integration plastischer Parodontalchirurgie im Gesamtbehandlungskonzept“ Plastische parodontalchirurgische Interventionen können aufgrund unterschiedlicher Indikationen erforderlich sein. Derartige Maßnahmen erfolgen in der Regel entweder aufgrund parodontaler Diagnosen wie Rezessionen oder aufgrund präprothetischer bzw. implantologischer Fragestellungen. Prof. Dr. Henrik Dommisch erläuterte die Integration der plastischen Parodontalchirurgie in das Gesamtbehandlungskonzept. Anhand von Fall Präsentationen stellte er dar, wie und wann das Bindegewebestansplantat in synoptischer Herangehensweise sinnvoll ist. Prof. Dr. Michael Christgau, Düsseldorf: „Optimierung der roten Ästhetik durch chirurgische Kronenverlängerung“

Prof. Dr. Henrik Dommisch referierte über die Parodontalchirurgie und das Timing innerhalb des Gesamtbehandlungskonzeptes

Das korrekte Wechselspiel von roter und weißer Ästhetik entscheidet letztendlich über den ästhetischen Erfolg aller unserer Therapiemaßnahmen. Michael Christgau, Vizepräsident der NEUEN GRUPPE, thematisierte resektive Maßnahmen zur Verbesserung der roten sowie weißen Ästhetik. Er ging auf verschiedene Befunde ein, die eine chirurgische Kronenverlängerung erfordern. Dies können zum Beispiel entwicklungsbedingte Eruptionsstörungen oder Asymmetrien der Gingivagirlande sein. Anhand umfassend dokumentierter Patientenfälle erläuterte er verschiedene Aspekte des Verfahrens, vom Mock-Up zur Behandlungsplanung, Schablonentechnik bis hin zur chirurgischen Tipps, um vorhersagbare Ergebnisse zu erreichen.

Prof. Dr. Michael Christgau sprach über die chirurgi­ sche Kronenverlängerung zur Optimierung der roten Ästhetik

Dr. Gernot Mörig, Düsseldorf: „Knochen schaffen ohne Waffen: die forcierte Extrusion“ Die forcierte Extrusion hat zu einem die Indikation, nicht mehr erhaltungswürdige Zähne unter die Rückbesichtigung der biologischen Breite und zum anderen Alveolarknochen langfristig zu erhalten. Er riet vom „vorschnellen“ Griff zur Zange ab und zeigte, dass mittels forcierter Extrusion Zähne langfristig erhalten werden können oder die forcierte Extrusion dem Erhalt des krestalen Knochens und der Vorbeugung von Kieferkammresorptionen dienen kann. Ist eine Extraktion unumgänglich, sollte möglichst atraumatisch vorgegangen werden. Die Deckung der Alveole zur Stabilisierung des Blutkoagulums erfolgt durch eine Wurzelscheibe, die aus dem extrahierten Zahn gewonnen und auf die Alveole aufgelegt wird.

Dr. Gernot Mörig konnte die Möglichkeiten der forcierten Extrusion und des Kammerhaltes mit präparierten Wurzelscheiben demonstrieren

Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Freiburg: „Misserfolge in der plastischen Parodontalchirurgie beherrschen und vermeiden“ Der Umgang mit Komplikationen und Misserfolgen gehört zum Berufsleben eines Zahnarztes dazu. Jedoch gibt es beeinflussbaren Faktoren, die im Vorfeld bereits das Risiko für unerwünschte Behandlungsverläufe reduzieren können. Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger stellte sich die Frage, wie Misserfolge in der Parodontalchirurgie

Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger thematisierte die Vermeidung von Misserfolgen in der Parodontalchirurgie


2019 ■■■ 397 verhindert werden können und arbeitete den Stellenwert eines guten Aufklärungsgesprächs sowie eine ordnungsgemäße Dokumentation heraus. Anhand von praktischen Beispielen stellte die Referentin insbesondere das Management von Komplikationen partodontalchirurgischer Eingriffe vor. Parallel Veranstaltung: Prophylaxe und Parodontologie heute Ort: Haus Terfloth in Münster Dipl. DH Irene Thiesen, Münster: „Guided Biofilm Therapie oder Gummikelch: was ist besser?“ Parallel zum Hauptprogramm fand in der benachbarten Villa Terfloth ein ausgebuchtes Programm für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unter der Leitung von DH Aydan Sachs statt. Macht Bleaching unsere Patienten glücklicher? Sind Fluoride gefährlich? Sinn und Unsinn der aktuellen Diskussion Dipl. DH Irene Thiesen führte zunächst gekonnt durch die aktuellen Instrumente und Methoden der Initial-und Erhaltungstherapie. Welche Aspekte bei Bleichbehandlungen und welche aktuellen Empfehlungen zu den unverzichtbaren Fluoriden in der Kariesprophylaxe zu beachten sind, wurde im weiteren Verlauf des Vormittags thematisiert. Dr. Martin Sachs, Münster: „Periimplantitis versus Parodontitis – Gemeinsamkeiten und Unterschiede“ Am Nachmittag präsentierte unser NEUE GRUPPE Mitglied Martin Sachs Ähnlichkeiten und Unterschiede der Parodontitis im Vergleich zur Periimplantits. Dabei stellte er heraus, dass die Periimplantits im Vergleich zur Parodontitis schwieriger zu diagnostizieren als auch weniger vorhersagbar zu therapieren sei. Abschließend erläuterte Dr. Inga Harks, Münster, die recht komplexe, neue PA-Klassifikation anhand klinischer Beispiele mit vielen praktischen Tipps. Festabend im Zwei-Löwen-Klub, Kanonengraben 9 Der 1796 gegründete Zwei-Löwen-Klub ist einer der ältesten und traditionsreichsten Gesellschaftsklubs in Deutschland. Mit seinen festlichen Sälen und stilvollen Räumen war das Klubhaus Am Kanonengraben ein mehr als wunderbarer Ort für unseren Festabend. Alle Gäste genossen nicht nur die kreative Küche, sondern auch das elegante Ambiente. Und dieses elegante Ambiente war ein perfekter Rahmen für die Aufnahme unserer neuen Mitglieder Petra Gundlach und Sebastian Becher und vor allem für die wohlverdiente Ehrung unsere langjährigen Mitglieder Manfred Pohle und Hartmut Wengel. Beide wurden Ehrenmitglieder der NEUEN GRUPPE.

Raphael Borchard mit den Ehrenmitgliedern Hartmut Wengel und Manfed Pohle, Michael Christgau und unsere Neumitglieder Petra Gundlach und Sebastian Becher


398 ■■■ 2019 Beide haben das mehr als verdient und der lange Beifall für unsere neu ernannten Ehrenmitglieder war ein nachhaltiger Beweis unserer Sympathie und unseren Respekts für diese langjährigen Mitglieder. Unser derzeitiger Präsident Raphael Borchard, der sein Amt mit unermüdlichem Einsatz und großer Bravour ausgefüllt hat, wurde mit seiner Ehefrau Brigitte, die ihn großartig unterstützt hatte, verabschiedet. Auch hier ein nicht endender Applaus für diese großartige Leistung. Sein Nachfolger Derk Siebers tritt in große Fußstapfen. Aber auch er wird das sicherlich – davon sind alle überzeugt – mit großem Engagement meistern. Münster tanzt und vor allem unser Präsident tanzt leidenschaftlich gern.

Festabend im Zwei-Löwen-Club


2019 ■■■ 399 Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 16.11.2019 Dr. Inaki Gamborena, San Sebastian, Spanien: „Creating optimal pink esthetics in implant dentistry: Concept, expectations & limitations“ Der zweite Kongresstag widmete sich der Implantologie. Dr. Inaki Gamborena – Experte für komplexe ästhetische Rehabilitationen im Frontzahnbereich – demonstrierte, dass für ihn das Weichgewebe und nicht primär der Knochen der Schlüssel zum ästhetischen Erfolg sei. Beeindruckend war sein minimalinvasives Vorgehen. Größte Herausforderungen für ihn sei, dass mitunter schwer vorhersagbare Verhalten des Weichgewebes korrekt einzuschätzen. Seinen Implantatinsertionen geht immer eine dreidimensionale Röntgendiagnostik voraus, um das Knochenangebot zu beurteilen. Auf dessen Basis wird dann eine Schablone zur geführten Implantation hergestellt.

Dr. Inaki Gamborena demonstrierte sein Konzept zur konsequenten Weichgewebesaugmentation als Schlüssel zum ästhetischen Erfolg Dr. Ueli Grunder, Zollikon, Schweiz: „Implantate in der ästhetischen Zone: Umgang mit Problemfällen und Misserfolgen, Sicherung des Langzeiterfolges“ Dr. Ueli Grunder – einer der führenden Experten für Implantationen und Knochenaugmentationen im ästhetischen Bereich – konzentrierte sich im Vortrag auf die Augmentation des Knochens mittels Guided Bone Regeneration (GBR). Er beschrieb seine über Jahre hinweg perfektionierte Technik mit vier prägnanten Grundprinzipien: „protected blood clot“, „space maintaining“, „stabilization“, „time“.

Dr. Ueli Grunder konzentrierte sich auf die Augmentation des Knochens mittels GBR

Im zweiten Teil des Nachmittags zeigte unser Referent Behandlungsansätze bei Misserfolgen und band die Kongressteilnehmer aktiv in seinen Vortrag ein. Gemeinsam wurden verschiedene Behandlungsstrategien für die Praxis erarbeitet. Fazit: die 53. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE war geprägt von evidenzbasiertem Wissen und Know-how für den Praxisalltag. Der praktische Bezug wurde mit wissenschaftlichem Background vereint. Zusätzlich zum Fortbildung- und Lernwert war die freundschaftliche und kollegiale Atmosphäre zu betonen, die den Erfolg dieses Kongresses ausmachte. Ein uneingeschränktes Lob für den derzeitigen Vorstand und vor allem für unseren ausscheidenden Präsidenten Raphael Borchard.


400 ■■■ 2020

Das Jahr 2020 • Die Corona-Krise hält die Welt in Atem. Der moderne Mensch, der dachte, er habe sich die Erde schon Untertan gemacht, musste sich einem Erreger beugen, den er vor kurzem noch nicht einmal kannte. • Bundeskanzlerin Angela Merkel wendet sich in einer Fernsehansprache an die Deutschen: „Die Corona Pandemie ist die größte Herausforderung für die deutsche Gesellschaft seit dem Zweiten Weltkrieg“. • Die Hagia Sophia wird seitens des türkischen Präsidenten Erdogan in eine Moschee umgewandelt. • Im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut ereignet sich eine gewaltige Explosion. Mindestens 160 Menschen sterben mehr als 6000 werden verletzt. • In Deutschland gelten weiterreichende Kontaktbeschränkungen, es werden die gesamte Gastronomie und Freizeiteinrichtungen wie auch Theater, Kinos und Konzerthäuser geschlossen. • Am 7. November erklären die amerikanischen Medien Jo Biden zum Wahlsieger der US Wahlen. Präsident Donald Trump akzeptiert das Ergebnis nicht. • Mit der höchsten Niederlage seit fast 90 Jahren verliert die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien in Sevilla 0:6. • Nach langwierigen Verhandlungen einigen sich die EU und Großbritannien auf ein Handelsabkommen und damit wird ein harter Brexit in letzter Minute abgewendet. • Es sterben in diesem Jahr: Norbert Blüm, Verpackungskünstler Christo, Sean Connery, Diego Maradona, Valery Giscard d`Èstaing

Die NEUE GRUPPE 2020

Der Vorstand Präsident

Dr. Derk Siebers, Berlin

Vizepräsident

Prof. Dr. Michael Christgau, Düsseldorf

Schatzmeister

Dr. Stefan Sonner, Pullach

Generalsekretär

Dr. Christian Rupp, Müllheim

Beirat

Dr. Christian Sampers, Düsseldorf Dr. Martin Heinkele, Freiburg Dr. Pascal Marquardt, Köln

Derk Siebers

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Hinter uns liegt ein Jahr, das wir alle so schnell nicht vergessen werden. Ein Jahr voller Herausforderungen, das uns viel abverlangte und Grenzen aufgezeigt hat. Trotz aller Kontaktbeschränkungen konnten wir diese Herausforderungen nur gemeinsam erfolgreich meistern. Nie war der Zusammenhalt unter Kollegen, Mitarbeitern und Freunden größer als in den letzten Monaten, nie waren Achtsamkeit und Solidarität wichtiger. Vor allem für unseren Präsidenten Derk Siebers und für den Vorstand der NEUEN GRUPPE bedeutete dies, sich im Jahr 2020 von den ursprünglichen Planungen zu verabschieden und die angestammten Pfade zu verlassen. In der Geschichte der NEUEN GRUPPE war es das erste Mal, dass – außer zu Beginn des Jahres – keine Präsenzveranstaltungen und kein persönliches Treffen möglich waren. Bei vielen Mitgliedern führte dies zu Frust, Enttäuschungen und Lähmungen, obwohl alle wussten, dass alles alternativlos und richtig war.


2020 ■■■ 401 Wiesloch 31.01.– 01.02.20

Dr. Frank Zastrow: „Real Bone Builders –Schalentechnik mit autologem Knochen“ Das Fortbildungsjahr 2020 der NEUEN GRUPPE eröffnete Dr. Frank Zastrow in Wiesloch bei Heidelberg. Auf Initiative von Ernst Vöpel fand die erste Fortbildung dieses Jahres bei Frank Zastrow in Heidelberg statt. Nach einem bereits unterhaltsamen Begrüßungsabend am Donnerstag ging es am Freitagmorgen mit dem fachlichen Teil los. Um halb neun waren alle Teilnehmer munter in der Hotellobby versammelt und es erfolgte ein kurzer Bustransfer vom Hotel zur Praxis von Frank Zastrow. Zusammen mit seinen beiden Kollegen Sebastian Kraus und Timo Pfeiffer begrüßte uns Frank in seinem ehemaligen Elternhaus. Die Räumlichkeiten des Hauses werden mittlerweile vollständig als Praxis genutzt – ausgestattet mit einem OP, Aufwachraum, acht Behandlungszimmern, Meisterlabor und Räume für Fortbildungsmöglichkeiten.

Kursteilnehmer „Real Bone Builders“ in Wiesloch Nach einer Einführung über seine internationale Referententätigkeit sowie den persönlichen Lebenslauf führte uns der Referent in die Grundlagen der autologen Knochenaugmentationen und seine dahinter stehende Philosophie ein. Grundlage für seine Handlungsempfehlungen stellt die Kölner Defekt-Klassifikation mit Hauptaugenmerk auf die Defektorientierung, die Defektgröße und die Defektumgebung dar. Anhand der Risikoeinteilung der BDIZ, EDI, CCARD wird das weitere Vorgehen in Bezug auf simultane Augmentation und Implantation, sowie gewählte Dimensionierung und Positionierung der Knochenschalen bestimmt. Im Anschluss wurde die Khoury-Schalentechnik modifiziert nach Zastrow dargestellt. Dies sind die Osteotomieschnittführung vor dem Ramus mandibulae und eine weitere parallel dazu orientierte Linie in Höhe des 7ers. Anschließend werden die beiden Osteotomielinien horizontal überlappend mit der Microsaw verbunden. Der distokaudale Anteil der Osteotomielinien ist als sogenannte „Danger-Zone“ definiert, um die erhöhte Gefahr einer Nervschädigung zu unterstreichen. In diesem Bereich wird die Osteotomie nicht in 3,2 mm, sondern in ca. 1,5 mm Tiefe durchgeführt. Im krestalen Anteil werden 3 mm nach medial versetzt Perforationen senkrecht und im 30° Winkel angelegt, um im Anschluss mittels Hammer und Meißel die Knochenschale entnehmen zu können. Dieser sehr dünne Block wird im Anschluss mit der Microsaw und einer diamantierten flexiblen Trennscheibe weiter separiert, sodass zwei kortikale Knochenschalen resultieren. Diese werden mit dem Safescraper weiter ausgedünnt. Auf diese Weise kann partikulärer Knochen gewonnen werden.


402 ■■■ 2020 Die Platzhalterschalen werden bei lateralen Augmentationen mit 3 mm Distanz zur späteren Implantatposition auf Distanz am Alveolarkamm fixiert. Der entstehende Hohlraum wird mit partikulärem Knochen aufgefüllt. Auf Membranen wird bei dieser Technik gänzlich verzichtet. Durch Periostschlitzung und eine laterale defektnahe Entlastungsinzision kann ein vollständiger Wundverschluss mittels Einzelknopfnähten erfolgen. Nach der ersten Session ging es einige Straßen weiter zum wohlverdienten Mittagessen, jedoch nicht ohne das obligatorisches Gruppenfoto für Franks Instagram-Account. Die Erkenntnisse des Vormittags wurden am Nachmittag durch eine Live-Operation gefestigt. Hierbei wurde eine Schaltlücke regio 12 mittels Knochenschale lateral augmentiert und simultan implantiert. In der OP-Besprechung wurden detailliert die Schnitt- und Nahttechniken dargestellt. Diskutiert wurde zum Beispiel der palatinal gestielte Rotationslappen zur Weichgewebeunterfütterung.

Dr. Frank Zastrow und sein Team

Nach der fachlichen Flut an Informationen erfolgte die Stärkung im „Goldenen Hecht“, dem besten Wiener Schnitzel der Region. Gesättigt ging es im Anschluss auf die von Karl-Theodor gebaute Steinbrücke in Heidelberg und dann zum Start einer exzellenten Stadtführung durch Heidelberg. Am zweiten Tag trafen wir uns im Hotel zu einer theoretischen und praktischen Erörterung des dreidimensionalen Knochenaufbaus und der Weichgewebschirurgie. Vorgestellt wurden insbesondere die Technik nach Kazanjian, des apikalen Verschiebelappens, der Semilunar – sowie der Tunneltechnik. Anhand von Acrylmodellen konnten die gewonnenen theoretischen Erkenntnisse unmittelbar umgesetzt und veranschaulicht werden. Den Abschluss bildete die feierliche Überreichung der Teilnahmeurkunden und OP-Hauben samt des Heidelberger Studentenkusses. Damit waren alle Teilnehmer in den Kreis der „Real Bone Builder“ aufgenommen. Ein wirklich beeindruckender Kurs und Startschuss in das neue Fortbildungsjahr. Dafür nochmals herzlichen Dank an Ernst Vöpel für die gelungene Organisation. Auszug aus dem Bericht von: Dr. Moritz Nensa, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 7 und 8

Hier gibt es in Heidelberg die besten Schnitzel


2020 ■■■ 403 Olang/Südtirol 01.– 08.02.2020

Der Generalist als Spezialist – Seminar In der ersten Februarwoche fand die erste interne Fortbildung der NEUEN GRUPPE in Olang /Südtirol statt. Das Thema der Fortbildung: „Der Generalist als Spezialist“. In der heutigen Zeit der zunehmenden Spezialisierung wird es immer wichtiger auch als Generalist mit den Spezialisten der einzelnen Fachrichtungen sowohl praktisch als auch theoretisch „Schritt zu halten“ oder zu mindestens nicht zu weit „abzufallen“. Ist diese Herausforderung noch zu meistern und welche Hindernisse müssen bewältigt werden? Im Rahmen dieser 7-tägigen Fortbildung mit Referentenpools aus erfahrenen und etablierten Generalisten und bekannten Spezialisten wurden intensiv zahlreiche zahnmedizinische aber auch medizinische Themen diskutiert. Die Diskussionen zeigten, dass durchaus ein hohes Niveau der zahnmedizinischen Behandlungsqualität in verschiedensten zahnmedizinischen Spezialisierungen sowohl in der Fachpraxis als auch in der Praxis des Allgemeinzahnmediziners möglich ist. Schwerpunkte der täglichen fachlichen Fortbildung waren die Parodontologie, die Endodontie, Prothetik und Implantologie, aber auch allgemeinmedizinische Themen wie Notfälle und das Impfen.

Alpin Hotel Hubertus / Olang Von links nach rechts:: Gerhard und Rita Iglhaut, Friederike Menn, Raphael und Brigitte Borchard, Gerhard und Susanne Müther, Elke und Derk Siebers, Guido Singer,

Neben den zahlreichen Fachvorträgen, dem wissenschaftlichen Programm und einem kollegialen, offenen Wissensaustausch fand sich aber auch Zeit für gemeinschaftliche Unternehmungen. Insbesondere das gemeinschaftliche Skifahren unter der „Guidoance“ – unserem lokalen und sportlichen Coach Guido Singer – bereitete allen Teilnehmern große Freude. Es herrschte die für die NEUE GRUPPE typische freundschaftliche und harmonische Stimmung, die sowohl zahnmedizinisch als auch skifahrerisch zu neuen Höchstleistungen beflügelte. Unsere Sportskanonen Gerhard Iglhaut und Derk Siebers


404 ■■■ 2020

Von links: Derk Siebers, Susanne Müther, Friederike Menn, Brigitte und Raphael Borchard, Gerhard Müther, Reinhold Rathmer, Rita und Gerhard Iglhaut, Elke Siebers

Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist fest eingeplant. Auszug aus dem Bericht von Derk Siebers, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 9

Schongau 07.02.2020

Nachruf Dr. Karl-Ernst Fischer Am 07. Februar 2020 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit unser Freund und unser Mitglied Karl-Ernst Fischer. Karl-Ernst Fischer wurde 1944 in Bayrischzell geboren und wuchs in Schongau, Oberbayern auf. Da es zur damaligen Zeit in seinem Wohnort noch kein Gymnasium gab, besuchte er als Schüler das Internat Hohenschwangau bei Füssen und machte auch hier sein Abitur. Er studierte Zahnmedizin an der LMU in München, wo er auch seine Ausbildungszeit 1971–1973 in der prothetischen Abteilung bei Prof. E. Kraft und einige Monate in der kieferchirurgischen Abteilung bei Prof. J. Heiss absolvierte. In dieser Zeit wurde er auch Mitglied der Burschenschaft Stauffia.1974 ließ er sich in seiner Heimatstadt Schongau als Zahnarzt nieder. Sein Interesse galt hauptsächlich der Parodontologie. Mit großem Einsatz war er aber Generalist. Karl-Ernst Fischer war 12 Jahre als Gutachter für den Bereich Prothetik in der KZV in Bayern tätig. Von Beginn an war es ihm wichtig, sich ständig weiter fortzubilden. Er suchte Kontakte zu den renommierten Kollegen unseres Fachgebietes, war Mitglied in der DGP, der DGI und im Kemptener Arbeitskreis. Er war regelmäßiger Teilnehmer an den Tagungen der NEUEN GRUPPE. Auf Empfehlung seiner Bürgen Alexander Motsch und Wolfgang Bolz wurde er 2002 Mitglied der NEUEN GRUPPE. Er war Gründungsmitglied und Präsident des Lions Clubs Schongau. Über Freunde kam er 1973 zum „Verein Seglerheim Chiemsee“, sowie zum Chiemsee Yachtclub. Dort lernte er auch seine Frau Andrea kennen. Geheiratet wurde 1987. Das Seglerheim war sein Dreh- und Angelpunkt und quasi sein zweiter Wohnsitz. Seine Passion war das Regatta Segeln – zunächst auf dem Starboot. Mit der Geburt seines Sohnes Lorenz wechselte er für die Familie dann in den Drachen. Die Besonderheit der Familie: alle teilen die Leidenschaft fürs Segeln und so traten sie gemeinsam als Familiencrew bei Wettbewerben an. Noch im letzten Jahr war Karl-Ernst mit seiner Familie auf Regatten unterwegs und es waren noch viele weitere geplant. Die Kieler Woche sowie zahlreiche Binnenregatten waren feste Termine in seinem Kalender. Von 1997 bis 2015 war er dann über 18 Jahre lang Präsident des Seglervereins am Chiemsee und setzt sich für die Gemeinschaft und den Sport ein. Der Sport, die Freude daran sowie das Weitergeben der Leidenschaft waren seine Steckenpferde. Er hat den Verein maßgeblich geprägt. 2015 wurde er für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Seine Urlaube waren auch meist mit Sport verbunden.


2020 ■■■ 405 Auch das gefrorene Wasser gefiel ihm beim Skifahren. Seine Passion für den Wintersport und sein hohes skifahrerisches Können vermittelte er noch einmal eindrücklich bei unserer NEUE GRUPPE Skireise 2019 zum Kronplatz. Vor allem das Rennrad und die Berge hatten es ihm angetan. Die NEUE GRUPPE verliert ein langjähriges und liebenswertes Mitglied. Wir verneigen uns in tiefer Trauer und Dankbarkeit. Nachruf: Fritz Maier und Derk Siebers, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 5

München 07.– 08.02.2020

Dr. Christoph Zirkel: „Endo Update 2020“ 2-Tageskurs mit Hands-on Der Anteil an endodontischen Behandlungen steigt seit Jahren kontinuierlich. Aufgrund dessen ist das Wissen über moderne Methoden und dadurch vorhersagbare Erfolge, für die Tätigkeit im Praxisalltag unerlässlich. In diesem Zusammenhang kommt dem Themengebiet der Wurzelkanalaufbereitung und Reinigung sicherlich der größte Stellenwert zu.

„Endo Update 2020“ Kurs von Dr. Christoph Zirkel Zwei Tage München lagen hinter uns – zwei Tage Endo – zwei Tage Christoph Zirkel. Christoph ist ein unglaublich sympathischer, aufmerksamer und humorvoller Referent, der jeden Teilnehmer des Kurses bei dessen Wissensstand abholte und bei rätselhaften Blicken der Teilnehmer sofort eingriff, um offene Fragen zu beantworten. Beim praktischen Teil des Kurses blickte er jedem über die Schulter und half, falls nötig, ein bisschen nach oder gab Tipps. Der Kurs bestand aus zwei vollen Tagen, die jeweils am Vormittag einen Theorieteil, nach dem Mittagessen einen praktischen Teil und am späten Nachmittag nochmal einen kurzen Theorieteil beinhalteten. Stattgefunden hat das ganze bei VDW in Perlach (München). Dort gab es einen sehr gut ausgestatteten Übungsraum mit zwölf Mikroskopen und sehr freundlichen Mitarbeitern, die sich um unser Wohl und alles weitere super gekümmert haben. Pünktlich um 9 Uhr ging es am Freitagmorgen los. Zunächst ging es um einige allgemeine Dinge, die die Wurzelkanalbehandlung an sich betraf, aber auch um Christophs Arbeitsalltag. Dabei erläuterte er zum Beispiel, dass heutzutage eine direkte Überkappung nicht mehr mit Kalziumhydroxid gemacht wird, sondern mit MTA. Christoph bevorzugt in der Regel zwei Behandlungssitzungen je Zahn, um sich selbst in der zweiten Sitzung nochmals zu kontrollieren. Nach zwei Stunden Arbeit durch das Mikroskop, fällt auch ihm als Profi manchmal nicht mehr alles auf. So ist ein weiterer Termin von Vorteil. Vor jeder Endo kontrolliert er die Sondierungstiefen des Zahns, um eine eventuelle Längsfraktur schon vor der Behandlung diagnostizieren zu können. Meistens macht er nach 3 Monaten nochmal ein Kontrollröntgenbild und versorgt den Zahn mit einer Teil-/Krone. Falls bei der Behandlung eine Fraktur vermutet wird, kann diese mit Hilfe von Methlyenblau kontrolliert werden. Bei einer Fistel sollte eine Sondierung mittels Guttaperchastift erfolgen, um per Röntgenbild zu kontrollieren, ob es auch wirklich der Zahn ist, den man behandeln wollte.


406 ■■■ 2020

VDW Endo-Medizintechnik in Perlach Seminarraum mit 12 Mikroskopen Generell findet er das Endo-Gedankenmodell von Siqueira sehr passend. Die Schwelle, bis zu der das Immunsystem die Anzahl an mikrobiellen Zellen aushalten kann, ist patientenabhängig. Wird diese Schwelle überschritten, muss eine Behandlung erfolgen. Diese Behandlung sollte immer aus einem Maximalaufwand bestehen. Kann durch die Behandlung die Anzahl an Bakterien wieder unter die Schwelle reduziert werden, ist die Wurzelkanalbehandlung erfolgreich. Kann die Schwelle nicht wieder unterschritten werden, kommt es zu einem Misserfolg. Zunächst einmal muss bei einer Aufhellung im Röntgenbild die Frage gestellt werden, was die Ursache ist. Handelt es sich um eine lesion of endodontic origin (LEO) – der Zahn ist Vipr negativ – folgt die Trepanation. Handelt es sich um eine lesion of periodontal origin – der Zahn ist Vipr positiv – folgt keine Trepanation. Der Zahn ist meistens Vipr positiv, weil die Pulpa eine extrem gute Abwehrlage hat. Handelt es sich um eine combined lesion (Paro-Endo-Läsion), folgt zunächst die Trepanation und Endotherapie und 3 Monate später die PA. Voraussetzungen für eine gute Wurzel-Kanal-Behandlung (WKB ) sind natürlich Kofferdam und ein Mikroskop. Wichtig ist die Gestaltung des präendodontischen Aufbaus. Die Trepanation kann auch zur besseren Orientierung ohne Kofferdam durchgeführt werden. Dentikel sollten sinnvoll mittels Ultraschall entfernt werden. Beim Bohren bestünde die Gefahr durch den Pulpakammerboden durchzubrechen. Die Zugänge zu den Kanälen sollten immer gerade sein. Für den zweiten mesiobukkalen Kanal muss man oft noch weiter nach mesial die Trepanationsöffnung erweitern. Bei der Frage, ob rotierend oder reziprok aufbereitet werden soll, stellte Christoph die Vor- und Nachteile gegenüber. Insgesamt überwiegen die Vorteile bei der reziproken Methode. Wenn alle Kanäle gefunden wurden, wird zunächst mit den reziprok arbeitenden Feilen gearbeitet. Es wird die sogenannten „Packingmethode“ angewendet. Das „Scouting“, welches das Austasten des Wurzelkanalsystems beschreibt, erfolgt dann mit einem Handinstrument. Es werden Gatesbohrer zur Erweiterung des oberen Kanalanteils verwendet. Dann wird mit einem kleinen Handinstrument mittels Endometrie bis Patency (voller Ausschlag der Endometrie) gemessen. Die Arbeitslänge sollte die Patencylänge abzüglich 0,5 mm betragen. Daraufhin wird auf Arbeitslänge mit der „R-Pilot-Feile“ der mechanische Gleitpfad aufbereitet. Es folgt die Aufbereitung mit der „R25-Feile“. Es sollte möglichst die kleinste Aufbereitungsgröße gewählt werden, die aber auch durchaus das notwendige NaOCl-Spülen der Kanäle ermöglicht. Wenn der Zahn symptomlos ist, kann die Wurzel gefüllt werden. Es sollte ein Guttaperchastift ausgesucht werden, der formkongruent zur letzten verwendeten Feile ist. Als Sealer kann AH Plus benutzt werden oder die neueren biokeramischen Sealer.


2020 ■■■ 407 Gefüllt wird der Kanal nach der Methode der vertikalen Kompaktion. Es folgt das so genannte „Downpack“. Bei anhaltender Wärme wird der Wärmeleiter in den Kanal eingebracht. Der letzte Millimeter wird ohne Hitze eingebracht, so dass der Guttaperchastift kondensiert wird. Daraufhin wird etwas gewartet, so dass das Guttapercha abkühlt. Der Wärmeleiter wird kurz erneut erhitzt und mit einer kleinen „Wackel-­ Bewegung“ entfernt. Es folgt zur Kontrolle des Downpacks ein Zahnfilm. Danach folgt das „Backpack“ mit dem Obturationsgerät. Die Kavität kann dann durch eine Aufbaufüllung gefüllt werden. Unter Aufsicht von Christoph konnte jeder Kursteilnehmer seinen aufbereiteten Zahn mittels dieser Technik füllen. Bei den Röntgenkontrollbildern nach dem Downpack sah Christoph bei dem ein oder anderen Teilnehmer noch deutliches Verbesserungspotential. Übung macht den Meister! Zum Ende wurde dann noch auf das Thema Revision eingegangen. Bei einem Stift könne man beispielsweise mit einem starren Instrument und Ultraschall (Piezo) versuchen von der Seite den Stift zu lösen. Quarzfaserstift könne man nur mit Muncebohrern entfernen. Guttapercha könne bei Verwendung der Zentralstiftmethode mittels einer Hedströmfeile entfernt werden. Alle anderen Methoden, bei denen Guttapercha verwendet wurde, können durch Gatesbohrer erwärmt werden und dann mit Stahlultraschallinstrumenten entfernt werden. Bei abgebrochenen Instrumenten gilt „jedes Instrument kann entfernt werden, die Frage ist nur zu welchem Preis...“. Meist kommt die so genannte „Stage-Technik“ zur Anwendung. Für Stifte als Kronenretention sieht Christoph keine Indikation mehr. Wichtig dabei ist der Ferrule Effekt, der durch eine Extrusion oder eine chirurgische Kronenverlängerung erreicht werden kann. Auch für eine WSR sieht er die Indikation nur selten. Es kann dann indiziert sein, wenn das Delta stark verzweigt ist. Was allen vermittelt wurde: Durch gute Kenntnisse über anatomische Situationen, bakteriologische Zusammenhänge und vor allem durch die effektiven Methoden zur Reinigung, können heute Erfolgsquoten von ca. 90 % erzielt werden. Am Ende waren alle Teilnehmer glücklich über ein sehr lehrreiches und informatives Wochenende. Unser aller Dank gilt der NEUEN GRUPPE für die Organisation eines so tollen Kurses! Auszug aus dem Bericht von Patrick Klein, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 14–16

Corona Behandlungsstühle in vielen Zahnarztpraxen bleiben wegen der Corona-Pandemie derzeit leer. Riesiger Umsatzeinbruch, fehlende Schutzausrüstung, mangelnde Unterstützung aus der Politik bringen Zahnärzte und Zahnärztinnen in eine prekäre Situation. Viele niedergelassene Zahnärzte und Zahnärztinnen stecken zurzeit in einem Wechselbad der Gefühle, das von Existenzangst bis Zuversicht reicht. Vor allem die aktiven Mitglieder der NEUEN GRUPPE, die vor geraumer Zeit ihre Praxen geöffnet haben, sind belastet und von Corona stark betroffen. Wie geht man mit diesem Problem um? Solidarität und Kommunikation sind wichtig! Schnell entstand innerhalb der NEUEN GRUPPE ein Netzwerk und eine Diskussionsplattform. Man tauschte sich aus, unterstützt sich, vermittelte Empfehlungen und gab Ratschläge. Bestimmte Artikel vor allem Masken und Hygieneartikel sind sehr nachgefragt. FFP2 – wenn sie überhaupt zu kaufen sind – kosten derzeit 25,– €. Unser Mitglied Gerhard Iglhaut sprach ein ihm bekanntes Unternehmen an, um FFP2 Masken aus China zu importieren zu lassen. Hier bewährte sich mal wieder die NEUE GRUPPE als Freundeskreis. „Corona“ hat uns zusammengeschweißt.


408 ■■■ 2020 Relativ früh in der Corona-Krise hatte die NEUE GRUPPE als renommierte Fachgesellschaft ein Statement herausgegeben und damit auf etwaige Verunsicherungen hinsichtlich zahnärztlicher Behandlungen während der Corona-Pandemie reagiert. NEUE GRUPPE: aus wissenschaftlicher Sicht keinen Grund mehr, Behandlungen zu verschieben Mit dem Covid-19-Risiko stehen auch Zahnarztpraxen vor großen Herausforderungen, heißt es bei der NEUEN GRUPPE. Das Bestreben sei es, mit hohem Infektionsschutz eine adäquate zahnärztliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Laut NEUER GRUPPE gebe es „aus wissenschaftlicher Sicht aktuell keinen Grund mehr“, zahnärztliche Behandlungen generell zu verschieben. Die wissenschaftliche Vereinigung verweist diesbezüglich unter anderem auf die Stellungnahme des DGZMK-Präsidenten, Prof. Roland Frankenberger. „Für alle Maßnahmen, die im Sinne eines zuverlässigen Infektionsschutzes vorgenommen werden, wird auf die validen Handlungsempfehlungen der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) sowie der Bundeszahnärztekammer verwiesen.“ Sicherheit dank hoher Hygienestandards Weiter heißt es: „In Zahnarztpraxen gelten seit vielen Jahren sehr hohe hygienische Vorschriften hinsichtlich des Infektionsschutzes. Im Rahmen der Infektionsprävention agieren Zahnärzte nach zentralen Maßgaben. Die ordnungsgemäße Einhaltung der Hygienestandards gemäß dem Hygieneplan der Bundeszahnärztekammer und den speziell für die Zahnmedizin geltenden Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind Basis für die Arbeit in Zahnarztpraxen. Mit verschärften Schutzmaßnahmen (zum Beispiel räumliche sowie zeitliche Trennung von Patienten in der Praxis) kann das Risiko einer Covid-19-Infektion während einer zahnärztlichen Behandlung zusätzlich minimiert werden. Oft diskutiert wird im Zusammenhang mit dem Infektionsschutz das Aerosol (Schwebestaub aus Tropfenkeimen) als mögliches Übertragungsmedium. Zahnärztliche Teams sind dafür sensibilisiert und für Schutzmaßnahmen explizit geschult. Dies ist integraler Bestandteil von Aus-, Fort- sowie Weiterbildungen. Die Schutzmaßnahmen sind in den Praxen eingespielt und unterliegen im Rahmen von Qualitätssicherungsmaßnahmen der ständigen Kontrolle externer Prüfstellen.“ Zuverlässige Informationsquellen Die NEUE GRUPPE, als eine der ältesten deutschen Fachgesellschaften, unterstreiche seit Jahrzehnten die Bedeutung einer verantwortungsvollen Zahnmedizin als integralen Bestandteil eines leistungsfähigen Gesundheitssystems. Das Wichtigste für konkrete Maßnahmen im Praxisalltag seien vertrauenswürdige Informationen aus verlässlichen Quellen, die auf fundierten Fakten basieren. Zwar gebe es derzeit noch keine gesicherte Studienlage speziell zur Verbreitung des neuartigen Corona-Virus (SARS-CoV2), doch zahlreiche Studien belegten, dass die grundsätzliche Infektionsgefahr im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung relativ gering ist. Seit mehr als 50 Jahren stehe die NEUE GRUPPE „für eine hochwertige, interdisziplinäre Zahnmedizin, ist als solche in der Öffentlichkeit angesehen und unterstreicht, dass sich Zahnärzte als Fachärzte für die orale Gesundheit ihrer hohen gesellschaftlichen Verantwortung und Bedeutung bewusst sind. Die Verpflichtung, Patienten durch vorbildliches, verantwortungsvolles zahnärztliches Handeln im Streben nach einer stabilen Mundgesundheit zu unterstützen, wird von der Neuen Gruppe insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie betont.“


2020 ■■■ 409 Bayreuth 20.–21.03.2020

Dr. Martin Gollner und ZTM Simon Schörner Das „PlaneSystem“ in der täglichen Praxis – ein individuelles, funktionell stabiles und ästhetisches Behandlungskonzept Praktischer Team-Workshop-Kurs mit Live-Patienten für Zahnarzt und Zahntechniker Coronabedingt abgesagt! Was hat die NEUE GRUPPE verpasst? Jeder Patient ist ein eigenes Individuum mit entsprechendem Habitus. Vor allem Mimik und Sprache, verbunden mit der Zahnstellung, Zahngröße und den spezifischen Ebenen, haben großen Einfluss auf eine harmonische Ausstrahlung und das Erscheinungsbild eines Menschen. Bei der Planung einer prothetischen Restauration wird bereits in der ersten Befundungs- und Planungsphase mit dem Patienten die enge Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker gefordert, um die entsprechenden Wünsche und Erwartungen des Patienten zu würdigen. Im Team werden von der Erstvorstellung des Patienten, über die Modellanalyse bis zur Planung und definierten Umsetzung der späteren Versorgung detailliert step-by-step sowohl theoretisch als auch live am Patienten praktisch demonstriert. Das Vorgehen wird sowohl analog als auch digital erläutert. So liegt nach Beachtung aller ästhetisch und funktionell relevanten Faktoren es nun am Behandlungsteam, eine maßgeschneiderte, für den Patienten individuell abgestimmte Behandlungsabfolge umzusetzen. Bei konsequenter Planung und Umsetzung der einzelnen Schritte lassen sich in der täglichen Praxis ästhetische Gesamtergebnisse vorhersagbar individuell für jeden Patienten realisieren. Dies führt zu einem signifikanten Mehrwert für jede Praxis und ein strukturiertes erfolgreiches Behandlungskonzept.

Lembach 27.–28.03.2020 Köln 18.04.2020

Lembach-Seminar: „Die acht Grundpfeiler des zahnärztlichen Marketings“ Coronabedingt abgesagt! Nachruf Dr. Dr. Knut Schuppan „Das Leben der Toten geht über in die Erinnerung der Lebenden“ Marcus Tullius Cicero Unser aller Freund und Kollege Knut Schuppan wurde nach langer schwerer Krankheit erlöst. Wir trauern um ihn, und wir werden uns immer an ihn erinnern. Denken wir an Knut Schuppan, dann sehen wir vor uns den Pionier, den Wegbereiter, ja den Impulsgeber auf dem Gebiet der zahnärztlichen Implantologie. Mit der Entwicklung auf diesem Gebiet ist sein Name von Anfang an untrennbar verbunden. Nichts war ihm zu schwierig, wenn es darum ging, den Menschen ihr Lächeln wiederzugeben. Mehr noch, er gab ihnen ihr Kauvermögen zurück und nicht selten war damit die Rückkehr in ein ungehindertes gesellschaftliches Leben verbunden, für welches der große Ästhet mit höchster Präzision arbeitete. Bereits Anfang der 1980er Jahre, als selbst die universitäre Forschung das Gebiet der Implantologie noch nicht ernstnahm, packte er, der Visionär, dieses Thema entschlossen an. Erstmals gelang es, Freiendsituationen mit festsitzendem Zahnersatz zu versorgen. So erschloss sich ein bis dahin nichtvorstellbares weites Betätigungsfeld der mit ungeahnten Behandlungsmöglichkeiten. Zu dieser Zeit war die Osseointegration nicht nur Neuland, sondern auch überhaupt noch nicht nachgewiesen, dass sie über lange Zeiträume erhalten bliebe. Die NEUE GRUPPE verdankt Knut ausgesprochenes Know-how in der Planung und im operativen Vorgehen. Heute weiß man, dass bei regelrechter Osseointegration Implantate nicht selten Standzeiten von mehr als 30 Jahren erreichen können. Auch bei implantatgetragenem Zahnersatz war es Knut Schuppan, der die Prothetiker herausforderte, neue belastbare Lösungen zu entwickeln. Schuppan gehörte zu den Ersten, die durch Sinusaugmentation Implantationen im Oberkiefer durchführten. Bei unzureichendem Knochenangebot im Unterkiefer verlagerte er mit großem chirurgischen Geschick selbst den Nervus Mandibularis und platzierte dann das Implantat in der erforderlichen Tiefe.


410 ■■■ 2020 Parallel dazu etablierte er einst die Anwendung temporärer Fixturen, mit der er bei ausgedehnten Extraktionen ausgesprochen erfolgreich war, wenn es darum ging, schnellstmöglich eine provisorische, aber dennoch festsitzende Versorgung zu ermöglichen. Seine hohe Fachkompetenz begründete verdientermaßen seinen Ruf, der dazu führte, dass selbst weltweit anerkannte Kollegen Probleme mit ihm diskutierten und Erfahrungen austauschten. Schon 1990 gründete er das CIC-Cologne Implant Center, ein Weiterbildungszentrum für zahnärztliche Implantologie. Internationale Universitäten kooperierten mit ihm, und so war es auch Knut, der dazu beitrug, die Implantologie in Deutschland zu einer wissenschaftlichen Disziplin zu entwickeln. Seine Dokumentationen, hochgeschätzten Vorträge, erfolgreichen Kurse und zahlreichen Veröffentlichungen sind der bleibende Verdienst von Knut Schuppan. Selbst im Privatleben scheute Knut keine Herausforderung. Mit hohem Einfallsreichtum organisierte der einstige Student aus Jena Anfang der 1970er Jahre eine abenteuerliche Flucht aus der DDR mit seiner hochschwangeren Frau und mit seiner kleinen Tochter in einem Fahrzeug der amerikanischen Alliierten. In Köln gründete er dann 1980 seine Praxis am Alter Markt. In seiner neuen Heimat genoss er nun grenzenlose Freiheit. Mit Ultralights stieg er in die Lüfte und brachte es bis unter die Top Ten der Welt. Mit seiner einmotorigen Mooney flog er durch ganz Europa und immer wieder über den Pol nach Alaska. Im fortgeschrittenen Alter, in dem andere anfangen, an Pensionierung zu denken, startete er nochmals durch und begann Marathon zu laufen. Knut lief nicht irgendwo, nein, auch hierzeigte er Höchstleistungen, indem er an den großen Wettkämpfen in Paris, London und New York teilnahm. Wollte er sich von seinen sportlichen Aktivitäten entspannen, so zog es den Ästheten zur Kunst und zur klassischen Musik. Die NEUE GRUPPE verliert mit Knut Schuppan einen herausragenden Fachmann und ich den wahrhaften Freund. Wenn wir in Zukunft an Knut denken, so erinnern wir uns an seinen Mut, an seine Unerschrockenheit, an seine Zielstrebigkeit und an seine Zuversicht. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Nachruf: Karl-Jürgen Schumacher, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 36

Köln 24.–25.04.2020

Dr. Arndt Happe und Dr. Pascal Marquardt: „Implantate in der ästhetischen Zone – Implantatdesgin, Augmentation, Soft Tissue, restaurative Aspekte, Keramikimplantate“ Coronabedingt abgesagt!

Berlin 21.–23.05.2020

Frühjahrstagung der NEUEN GRUPPE 2020 Berliner Zahnmedizin: State of the Art Was hatte Derk Siebers mit uns vor? Begrüßungsabend in der vinophilen Genusswerkstatt Schmidt Z&KO auf der Rheinstraße, exklusive Führung durch die Sammlung Boros, Festabend im Hotel Ellington, kulinarische Kieztour durch Berlin Kreuzberg, Familienführung durch das Deutsche Technikmuseum und eine etwas „andere Stadtrundfahrt“. „Es tut mir unendlich leid, die diesjährige Frühjahrstagung nun auch postalisch absagen zu müssen. Diese Entscheidung war leider alternativlos und wurde vom Vorstand einstimmig beschlossen. Zu meinem großen Bedauern lässt sich auch kein Ausweichtermin realisieren, sodass wir auf unsere lieb gewordene traditionelle interne Frühjahrstagung dieses Jahr leider verzichten müssen. Da ich Optimist bin, gehe ich davon aus, dass unsere Herbsttagung zu diesem Zeitpunkt stattfinden kann.“


2020 ■■■ 411 Derk Siebers hatte alles sehr emotional, mit Herzblut und organisatorisch bestens vorbereitet. Die Youngster und alle Mitglieder waren eingeladen, vier Kandidaten und die Professoren Dr. Florian Breuer und Dr. Henrik Dommisch, Dr. Uwe Blunck und Dr. Jörg Schröder hätten Vorträge halten sollen. Nicht nur dem Autor der Chronik, allen eingeladenen Gästen tut es außerordentlich leid, dass die Frühjahrstagung abgesagt wurde.

Düsseldorf 27.06.2020

Dr. Gernot Mörig und ZA Robert Svoboda: „Extrusion – Replantation – Interaktion“ Unser Seminar und der praktische Arbeitskurs fand in den Seminarräumen der „ZahnGesundheit“ in Düsseldorf-Oberkassel statt. Eins von zwei Präsenzseminaren, die wir bei niedrigen Infektionszahlen in diesem durch COVID 19 geprägten Jahr 2020 unter Auflagen durchführen konnten. Unsere Referenten Dr. Gernot Mörig und ZA Robert Svoboda wurden unter anderem völlig aussichtslose Fälle mit 80%iger Osteolyse, Lockerungs- und Furkationsgrad III gezeigt, die mittels forcierter Extrusion langfristig prothetisch neu versorgt werden konnten. Dabei dient die natürliche Zahnwurzel als induzierender Faktor für die Reossifikation der apikalen Extrusionshöhle. Nach entsprechender Retentionsphase kann die Zahnwurzel langfristig neu versorgt werden. Erscheint die Extraktion unumgänglich, also bei aussichtslosen Fällen, wurde eindrucksvoll gezeigt, wie mittels einer replantierten Wurzelscheibe der bukkale Knochen erhalten und in einigen Fällen offensichtlich neuer Knochen generiert wird. „Knochen schaffen ohne Waffen.“ Diagnose und Therapie verschieben sich immer mehr zugunsten des Zahnerhaltes. Beeindruckend an dieser Methode ist die Tatsache, dass – was die Extrusion betrifft – ohne chirurgische Intervention und – was die Extraktion betrifft – ohne künstliche Membranen und Knochenersatzmaterial erfolgreich therapiert wird. In der Tat ein grundsätzlich neuer biologischer Therapieansatz. Nach der anschaulichen theoretischen Einführung hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit an realistischen Modellen die entscheidenden Schritte der Extrusionstherapie auszuführen. Wir danken gerade in solch komplizierten Zeiten den Referenten, die diesen tollen und persönlichen Kurs ermöglicht haben. Bericht von Pascal Marquardt und Christian Rupp

Aachen 02.09.2020

Nachruf Dr. Arne Hertzog Am 2. September 2020 verstarb unser Freund und langjähriges Mitglied Dr. Arne Hertzog im Alter von 84 Jahren. Wir sind über den Verlust dieses geschätzten Menschen und Kollegen sehr traurig. Drei Dinge in seinem Leben waren für ihn wichtig: die Familie, die Zahnmedizin und der Sport! Seine beiden Kinder Anja und Sven waren seine große Freude und sein ganzer Stolz und für seine Enkelkinder war er ein liebevoller, verständnisvoller und großzügiger Opa. Miriam, seine langjährige große Liebe und Ehepartnerin brachte ihren Sohn Oliver mit in die Familie, dem Arne ein unersetzlicher Vater wurde. Die Zahnmedizin war Arnes große Leidenschaft. Ich, Hartmut, kannte ihn bereits aus der Studienzeit. Sein Studium in Köln nahm er zeitweise „auf die leichte Schulter“, um dann später im Beruf voll „durchzustarten“. Bei einer späteren Begegnung erzählte ich Ihm von der Existenz der NEUEN GRUPPE. Sein Interesse war sofort geweckt und es war selbstverständlich, dass ich ihn zur Aufnahme vorschlug, die im Jahre 1972 erfolgte. Begeistert engagierte er sich in der Fortbildung sowohl als Veranstalter als auch als Teilnehmer und investierte sehr viel Zeit in beides. Beruflich war er sehr kollegial und teilte sein Wissen gerne mit Gleichgesinnten. Technische Neuerungen faszinierten ihn und wurden von ihm spontan übernommen, auch wenn sie sich manchmal als Flopp entpuppten. Manchem Kollegen ersparte er damit teure Fehlinvestitionen. Arne hatte einen geraden und aufrichtigen Charakter und brachte immer gut strukturiert seine Gedanken zum Ausdruck. Er konnte sehr temperamentvoll sein und manchmal „ausrasten“, um nach kurzer Zeit „abzukühlen“, ohne nachtragend zu sein. Arnes Einfälle, andere ins „Bockshorn“ zu jagen, sind fast legendär..... Er hatte einen Riesenspass daran!


412 ■■■ 2020 Bis auf die letzten Tage im Hospiz war Arne ein positiv denkender, fröhlicher und engagierter „Zeitgenosse“. Im Sport faszinierten ihn die Disziplinen Skilaufen, Tennis und Basketball. Bis ins hohe Alter hatte er Freude daran. Im Basketball war er auch ein guter Lehrer, der von seinen jugendlichen Schülern sehr geliebt und anerkannt wurde. Wir haben einen guten Freund und liebenswerten Kollegen verloren und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren! Nachruf: Helga Ohlrogge und Hartmut Wengel, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 37

München 11.09.2020

Praxistag Dr. Christoph Wenninger Unser Kandidat und Freund Dr. Christoph Wenninger hatte die Mitglieder der NEUEN GRUPPE nach München in die Görresstraße zum Praxistag eingeladen. Hier ist er seit 1997 niedergelassen und praktiziert heute in der Gemeinschaftspraxis mit einem Kollegen und eigenem Meisterlabor. Sein Behandlungsschwerpunkt ist im Sinne einer synoptischen Zahnheilkunde die chirurgisch-­prothetische Gesamtrehabilitation von komplexen PARO-Implantat Patienten. Christoph hatte den Tag gut vorbereitet. Die Teilnehmer erhielten eine Tages­agenda mit allen wichtigen Informationen zu den anwesenden Patienten. Christoph ist ein versierter Chirurg mit einer ruhigen Hand. Sein OP-Team, die Coronagemäße Ausstattung bei Derk Siebers, OP-Vorbereitung und Durchführung sind Christoph Wenninger und Reinhold Rathmer sehr professionell und bieten organisatorisch und hygienisch keinerlei Kritikpunkte. Schade, dass nur die beiden Bürgen, unser amtierender Präsident Derk Siebers und Past-Präsident Reinhold Rathmer anwesend waren. Denn trotz der Covid-19 Pandemie bestand hier mal wieder die Möglichkeit, sich zu treffen und den eigenen Dunstkreis zu verlassen. Christoph führt eine klar strukturierte Praxis, zeigt viel Empathie gegenüber seinen Patienten und Mitarbeitern. Er behandelt auf aktuellem wissenschaftlichen Niveau und ist dabei sehr gewissenhaft und genau. Zudem ist er ein netter Kerl, mit dem sich auch gut über nicht fachliche Punkte reden lässt. Bericht: Reinhold Rathmer, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 10

Hamburg 18.–19.09.2020

Dr. Matthias Müller und Dr. Stefan Bethke: „IOS bis CAM – Digitale Prozesse in der täglichen Praxis“ Praktischer Arbeitskurs Der digitale Workflow ist nicht erst seit der letzten IDS in aller Munde. In fast allen Bereichen der täglichen Arbeit begleitet uns der Intraoralscanner. Der Kurs diente als Einführung in eine erfolgreich erprobte Umsetzung digitaler Prozesse. Vorträge und Hands-on Übungen demonstrieren den Workflow vom Primärscan über die digitale Implantatplanung bis zur Chairside-Herstellung einer selbst konstruierten Krone. Der Kurs von Matthias Müller richtete sich sowohl an „digitale“ Neueinsteiger als auch an erfahrene Kollegen. Hamburg ist immer eine Reise wert. …dachten sich die Teilnehmer, die sich am 18. und 19.9.2020 in der Praxis von Müller/ Bethke an den Landungsbrücken in Hamburg zu einer Fortbildungsveranstaltung der NEUEN GRUPPE eingefunden haben. Trotz Corona war der Kurs gut besucht. Offenbar hat das Thema „IOS bis CAM – Digitale Prozesse in der täglichen Praxis“ die Teilnehmer elektrisiert, die aus ganz Deutschland und aus Österreich kamen. Sie wollten sich bei Müller / Bethke aus erster Hand informieren, wo man sich mit dem Thema „digitaler Zahnheilkunde“ seit mehr als zehn Jahren befasst. Ein wesentliches Anliegen unserer Referenten war es, kurz und knapp den theoretischen Hintergrund der Digitalisierung in der Zahnheilkunde zu erläutern.


2020 ■■■ 413

Unser Mitglied Stefan Sonner und Dr. Katharina Konerding Bild: U.Trüdinger, FALKATUS GmbH 2020

Digital Professional Matthias Müller Bild: U.Trüdinger, FALKATUS GmbH 2020

Viele Teilnehmer haben bereits Erfahrungen mit dem Intraoralscanner. Unter der Anleitung der „Digital-Professionals“ konnten die Teilnehmer parallel in drei Behandlungszimmern loslegen, ihre Erfahrungen sammeln bzw. ausbauen. Auf Anhieb ist es ihnen gelungen mit Trio 3 und Trio 4 IOS zu arbeiten und in Echtzeit digitalisierte 3-D Übersichten des Kiefers und der Mundhöhle im Laptop zu erstellen. Den Teilnehmern wurde gezeigt, wie man mittels einer speziellen CAD-Software die Primärscans virtuell so bearbeitet, dass sie die Informationen preisgeben, die man für die jeweilige Behandlung des Patienten braucht. Schnell wurde klar, dass der virtuell erstellte digitale Abdruck seinem analogen Vorbild in vielen Punkten überlegen ist. Die Teilnehmer lernten, dass die digitale Zahnmedizin noch einen Schritt weitergeht. Die digitalen Abdrücke können zu computergestützten Herstellung von Kronen, Inlays, Veneers und vielen anderen Produkten eingesetzt werden. Bei zwei Teilnehmern wurden zentrische Registrate genommen und Positionen digital erfasst. Diese Daten konnten direkt an das benachbarte Labor gesendet werden. Am folgenden Tag konnten die digital gefertigten Schienen unter den kritischen Augen der Teilnehmer zeigen, was sie können. Die Schienen passen sehr gut und erfüllten die an sie gestellten funktionalen Anforderungen. Matthias Müller demonstrierte den CAD/CAM Fertigungsprozess einer Krone. Die Teilnehmer konnten sich von der Passgenauigkeit überzeugen und waren beeindruckt von der Einfachheit des Workflows, sowie dem geringen zeitlichen Aufwand, der bei analogen Methoden sehr viel höher ist.“ Auszug aus dem Bericht von: Dr. Ulrich Trüdinger, NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 17

Bremen 25.09.2020

Praxistag Dr. Moritz Nensa

Praxistag Dr. Moritz Nensa

Am 25. September hat uns unser Kandidat und Freund Dr. Moritz Nensa zu seinem Praxistag nach Bremen eingeladen. Er praktiziert dort seit 2018 in Gemeinschaftspraxis mit seinen Eltern und einem Kollegen in einem wunderschönen Altbau. Das Spektrum der Praxis umfasst alle Bereiche eines umfassenden synoptischen Behandlungskonzepts für die Rehabilitation des Kauorgans. Der Praxistag war sehr gut durchstrukturiert und aufbereitet. Es gab zu den jeweiligen Patienten vorweg eine Fallpräsentation, teilweise unterlegt mit OP-Videos oder Intra-OP Fotos.


414 ■■■ 2020

Dr. Torben Hennies, Dr. Philipp Klose, Dr. Babak Saidi, Dr. Klaus Karge, Dr. Maik Pillich, Anna Pillich, Dr. Moritz Nena, Dr. Sonja Nensa, Dr. Micaela Rathscheck-Nensa, Dr. Eckbert Schulz, Dr. Reinhard Nensa,

Im Ablauf des Tages wurden folgende Fälle vorgestellt und behandelt: Adhäsivbrücke im Seitenzahnbereich, Implantation Unterkiefer Seitenzahnbereich, Adhäsives Zementieren, Einsetzen einer Implantatkrone und Implantatabformung. Wir konnten auf einen facettenreichen Tag zurückblicken und spüren, wie Moritz Nensa für seinen Beruf brennt und dabei sehr präzise und genau auf wissenschaftlichem Niveau arbeitet. Zu diesem Praxistag trafen sich die Bürgen Dr. Eckbert Schulz, Dr. Torben Hennies und Dr. Klaus Karge, Dr. Babak Saidi und Dr. Maik Pillich. Wir hatten einen kleinen und feinen Praxistag und blicken auf einen sehr gelungenen Tag zurück. Großer Dank gilt ebenso der Familie Nensa und dem gesamten Team, das uns durch den Tag begleitet hat. Bericht von Torben Hennies: NEUE GRUPPE NEWS, Heft 46, Seite 12–13

Köln 25.–26.09.2020

Dr. Werner Schupp und Dr. Wolfgang Boisseree: „Funktionskieferorthopadie im Team“ Aufgrund fehlender Teilnehmer kann der Kurs von Dr. Schupp und Dr. Boisseree in Köln leider nicht stattfinden. Coronabedingt abgesagt! Was haben wir verpasst ? Der Zusammenhang zwischen Okklusion, kraniomandibulärer Dysfunktion und Körperhaltung wird zunehmend durch neurophysiologische und neuroanatomische Forschungsergebnisse gesichert. Sie zeigen auf, dass die Okklusion in unmittelbarer und vielfältiger Beziehung zum muskuloskelettalen System des Menschen steht. So können Störungen in der Okklusion Auslöser für akute und chronische Schmerzzustände sein. Im Seminar wird gezeigt, wie die bekannte zahnärztliche Funktionsdiagnostik um eine manualmedizinische Diagnostik unter Einbeziehung des muskuloskelettalen Systems erweitert werden kann. Diese ermöglicht eine gezielte interdisziplinäre Kommunikation und Zusammenarbeit mit manueller Medizin und Orthopädie. Weitere Seminarinhalte sind die darauf aufbauende Okklusionsschienentherapie und die Möglichkeiten einer minimalinvasiven interdisziplinären okklusalen Korrektur zwischen Kieferorthopädie und restaurativer Zahnheilkunde.

Düsseldorf 07.11.2020

Dr. Jürgen Dapprich und Dr. Georg Risse: „Interdisziplinäre CMD-Therapie“ In Anbetracht der Absage unseres Kurses „Funktionskieferorthopadie im Team von Dr. Schupp und Dr. Boisseree in Köln wurde alternativ von Dr. Jürgen Dapprich (Düsseldorf) und Dr. Georg Risse (Münster) ein Kurs über „Interdisziplinäre CMD-Therapie“ für Zahnärzte und Kieferorthopäden angeboten. Auch dieser Kurs wurde leider coronabedingt abgesagt.


2020 ■■■ 415 Kooperation mit PZVD Schon seit langer Zeit hat die NEUE GRUPPE mit dem Kemptener Arbeitskreis, der Studiengruppe für Restaurative Zahnheilkunde, mit dem Gnathologischen Arbeitskreis Stuttgart oder dem Verband der ZahnÄrztinnen Dentista kooperiert. Es gibt derzeit einen neuen Kooperationspartner: PZVD – Privatzahnärztlicher Verband Deutscher Zahnärzte. Der Gründungsvorsitzender war u. a. unser Mitglied Prof. Dr. Peter Engelhardt. Zukünftig werden die PZVD Briefe in der Online Version an alle Mitglieder und Kandidaten der NEUEN GRUPPE verschickt werden. Initiative von Wolfgang Drücke: „Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin!“ Unser Freund Wolfgang Drücke, seit mehr als 40 Jahren Mitglied der NEUEN GRUPPE, startete seinen Versuch, ältere Mitglieder wachzurütteln. Derk Siebers hat schon lange nach einem Post-Doc-Beauftragten gesucht und Derk hat unseren Freund Wolfgang Drücke überzeugt, dieses Amt zu übernehmen. Zumindest von Seiten des aktuellen Vorstandes besteht eine gewisse Ratlosigkeit, wie mit den Inaktiven im „Geist der NEUEN GRUPPE“ umgegangen werden soll, um sie aus ihrer Inaktivität wieder in die Gruppe einbinden zu können. Bei den älteren Mitgliedern scheint sich überwiegend das Gefühl breitgemacht zu haben, abgehängt zu sein. Der Wunsch von Wolfgang Drücke ist es, die „verlorenen Schafe“ wieder an die aktiven Mitglieder zu binden und um die wissenschaftliche Jahrestagung im Herbst ein Treffen der alten Gruppe zu arrangieren. Diese gut gemeinte Initiative von Wolfgang Drücke musste bedauerlicherweise coronabedingt abgesagt werden. Schon Anfang Oktober teilte unser Präsident Derk Siebers den Mitgliedern der NEUEN GRUPPE mit: Die Jahrestagung 2020 wird abgesagt. „Leider gestatten die corona­ bedingten Umstände uns in diesem Jahr kein persönliches Treffen. Schaut man auf die aktuellen Entwicklungen, dann ist die Entscheidung, die Jahrestagung abzusagen, richtig gewesen.“

54. Jahrestagung 19.- 21.11. 2020

ZahnArzt – Interdisziplinärer Blick über den Tellerrand Obligates und fakultatives Wissen für Zahnärztinnen & Zahnärzte RadissonBLU Hotel im Dom Aquaree Karl-Liebknecht-Str. 3 Berlin, 10178 Derk Siebers, unser Präsident der NEUEN GRUPPE, hätte nicht nur alle Mitglieder und Gäste der NEUEN GRUPPE in seiner Heimatstadt begrüßt. Berlin, die Stadt der unendlichen Möglichkeiten, ist auf jeden Fall – seiner Meinung nach – eine Reise wert, selbst wenn es nicht zum ersten Mal sein sollte. Er hoffte, dass wir im kommenden Jahr 2021 wieder die Möglichkeit haben, unsere Frühjahrstagung und Jahrestagung auszurichten. Das Thema der wissenschaftlichen Tagung, das Derk Siebers sehr am Herzen lag und liegt, sollte sich mit der ärztlichen Verantwortung des Zahnarztes auseinandersetzen. Zahnmedizin ist nicht nur ein technisch dentales Handwerk, sondern eine wissenschaftliche Fachrichtung der Medizin. Unsere Verantwortung beschränkt sich daher nicht nur auf die Mundgesundheit unserer Patienten, sondern umfasst, soweit möglich, das gesamtheitliche Wohlergehen der uns anvertrauten Patienten. Deshalb lautete der Titel der 54. Jahrestagung 2020 „ZahnArzt“. Es war für ihn ein großes Anliegen, viele interessante Teilnehmer/innen im Namen der NEUEN GRUPPE zu einem interdisziplinären „Blick über den Tellerrand der Zahnmedizin“ einzuladen. Herausragende Referenten unterschiedlicher medizinischer und zahnmediziner Fachgebiete sollten das aktuelle, obligate aber auch fakultative Wissen ihrer Spezifikation komprimiert wiedergeben und mit uns diskutieren. Auch der Wandel in unserer Gesellschaft schafft zunehmend schwierigere, komplexere Rahmenbedingungen für uns als ZahnÄrzte/ZahnÄrztinnen. Die gesamtgesellschaftliche Entwicklung sollten analysiert und diskutiert werden, um angemessen auf diese Veränderungen reagieren zu können. Derk Siebers hatte sich persönlich auf die 54. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE in Berlin sehr gefreut! Die damaligen Entwicklungen zeigten allerdings, dass die Entscheidung die Jahrestagung abzusagen, leider alternativlos war.


416 ■■■ 2020 Leider gestatteten die coronabedingten Umstände kein persönliches Treffen. Die NEUE GRUPPE musste digitales Neuland betreten, eine virtuelle Mitgliederversammlung veranstalten und drei virtuelle Kandidatenvorträge vorbereiten. Außerordentliche Mitgliederversammlung online ohne Jahrestagung Unser Präsident Derk Siebers hatte sich schon lange auf seine Berliner Herbsttagung gefreut, hatte zahlreiche Gäste eingeladen und alles mit viel Leidenschaft und großem Engagement perfekt vorbereitet. Das wissenschaftliche Programm unter dem Thema „ZahnArzt – interdisziplinärer Blick über den Tellerrand“ versprach umfangreiche und informative Einblicke. Alle eingeladenen Referenten „Screenshot“ wären gerne gekommen, um ihre interessanten Vorträge zu halten. Doch aufgrund der Corona-Pandemie und des Lockdowns musste die Tagung abgesagt werden. Das wurde von allen Mitgliedern und Freunden der NEUEN GRUPPE bedauert. Eins ist sicher: Eine Online-Veranstaltung hätte dem Charakter der NEUEN GRUPPE mit ihrem freundschaftlichen und kollegialem Umgang nicht entsprochen. Pünktlich um 15:00 Uhr startete die außerordentliche Mitgliederversammlung. Mit einer Schweigeminute wurde der verstorbenen Mitglieder Dr. Karl-Ernst Fischer, Dr. Dr. Knut Schuppan, und Dr. Arne Hertzog gedacht. Die aktualisierte und sehr gelungene Homepage wurde vorgestellt. Der Dank ging an Christian Sampers und an die beteiligten Youngster und Kandidaten. Die NEUEN GRUPPE stand wieder im Fokus: eine gute Resonanz zum Statement des Infektionsschutzes in vielen Presseartikeln. Das Programm der Frühjahrstagung im Resort Schwielowsee wurde mit der Hoffnung präsentiert, dass diese Tagung im Mai 2021 auch stattfinden kann. Kandidatenvortrag Dr. Moritz Nensa: „Implantatgetragene Suprakonstruktionen von Drittanbietern – eine echte Alternative?“ Bürgen: Eckbert Schulz und Torben Hennies Nach Vorstellung des beruflichen Werdeganges und der eigenen Praxis wurde im Vortrag die Verwendung von kompatiblen Prothetikkomponenten kritisch hinterfragt. Anhand eines Patientenfalles wurde die grundsätzliche Indikationsstellung von verschraubten Implantatsuprakonstruktionen von Fremdanbietern aufgezeigt. Demgegenüber wurden auch nochmals alternative Versorgungsmöglichkeiten wie z. B. zementierbare Restaurationen dargestellt und die Vorzüge von verschraubten Suprakonstruktionen herausgearbeitet. Anhand der I-Bridge von iProDens wurden im Folgenden die Qualitätskriterien Passgenauigkeit, Belastbarkeit und Mikroleakage von verschraubten Suprakonstruktionen durch eigene Studienergebnisse dargestellt. Hierbei zeigten sich durchweg positive in-vitro Ergebnisse. Dies stand im Gegensatz zu klinisch imponierenden Forminkongruenzen zwischen Implantatfixtur und Prothetiksuprakonstruktion, was mit klinischen Fallbeispielen aus der eigenen Praxis unterlegt wurde. Als Fazit wurde die Verwendung von kompatiblen Prothetiksuprastrukturen als zweite Wahl empfohlen, die nur in Frage kommt, wenn keine Originalaufbauteile zur Verfügung stehen. Dies wurde durch die Verfahrensweisen der Herstellung von Aufbauteilen von Fremdanbietern begründet. Die erweiterten therapeutischen Möglichkeiten waren allerdings nicht gänzlich von der Hand zu weisen, sodass die weitere technische Entwicklung aufmerksam beobachtet werden sollte.


2020 ■■■ 417 Kandidatenvortrag Dr. Christoph Wenninger „Hochauflösende 3D-Bildgebung als Erfolgsfaktor innerhalb des prothetisch-implantologischen Behandlungskonzeptes“ Bürgen: Reinhold Rathmer und Derk Siebers In der strukturierten implantologischen-prothetischen Rehabilitation ist ein auf den Patienten abgestimmter personalisierter Therapieplan zu erstellen. Die erweiterte Diagnostik und Planung mittels hochauflösenden 3D-Bildgebungsverfahren unterstützt die Umsetzung des geplanten patientenspezifischen Therapieziels. Warum 3-D-Bildgebung? Die rechtfertigenden Indikationen in der Implantologie für 3-D-Röntgenbilder sind: – anatomische Abweichungen – Komplikationen und Misserfolge nach Implantaten und die Kontrolle von Augmentationen – unsichere Darstellung von anatomische Strukturen in 2-D – Verifizierung von pathologischen Veränderungen – Vorerkrankungen oder Voroperation der Kieferhöhle Digital ist nicht gleich besser. Laut Literatur ist nicht eindeutig evident, dass die computerassistierte Chirurgie im Vergleich zur konventionellen in den Punkten Sicherheit, Ergebnis, Morbidität und Effizienz überlegen ist. Anhand von zwei Fällen aus der Praxis, wurde auf Basis des strukturierten 4-stufigen Praxiskonzeptes, die Vorgehensweise bei der Diagnostik, über die Planung und die Umsetzung in der Chirurgie und der Prothetik, erläutert. Kandidatenvortrag Dr. Jörg Schröder „Endodontie heute – Möglichkeiten und Chancen“ Bürgen: Norbert Mack und Derk Siebers Die Entwicklungen der Endodontie in den letzten 10 Jahren wurden eingangs skizziert und anhand klinischer Fallbeispiele veranschaulicht. Hochflexible Nickel-Titan-Instrumente erlauben das sichere Aufbereiten auch multiplanar gekrümmter Kanalsysteme. Hochauflösende 3D-Röntgendiagnostik erleichtert die Diagnosestellung und die konkrete Therapieplanung erheblich. Im Zusammenwirken mit der hohen Vergrößerung des Dentalmikroskopes können auch sehr komplexe Kanalstrukturen vorhersagbar aufbereitet und obturiert werden. Die Aktivierung der intrakanalären Spüllösungen erfolgt nicht nur ultraschall- bzw. schallaktiviert, sondern auch mittels ErYAG-Laser. Im weiteren Verlauf wurden anhand klinischer Beispiele zwei Behandlungsoptionen für Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum vorgestellt, bei denen endodontische Behandlungen indiziert sind. Ausser der vollständigen Pulpektomie kommen sowohl pulpaerhaltende Verfahren als auch revitalisierende Verfahren zum Einsatz. Bei letzteren wird nach Desinfektion des Wurzelkanals eine Blutung aus der periapiaklen Papille angeregt, in deren Folge es zum Einwandern von Stammzellen in den desinfizierten Wurzelkanal kommt. Diese führen im Zusammenwirken mit aus dem Dentin herausgelösten Wachstumsfaktoren im Idealfall nicht nur zu einer Ausheilung der peripikalen Pathologie, sondern können ein Voranschreiten des Wurzellängen- und Dickenwachstums herbeiführen. Diese reparativen Therapieansätze werden in der nahen Zukunft durch Fortentwicklungen im Bereich von Cell-Homing, Tissue Engeneering und weiteren Erkenntnissen zum Zusammenwirken von Zytokinen und Wachstumsfaktoren an Bedeutung gewinnen. Die Resonanz auf diesen außerordentlichen Kandidatenvortrag war hervorragend. Im Rahmen der Diskussion zeigte Dr. Jörg Schröder sein immenses Wissen und seine sehr guten Literaturkenntnisse. Der Praxistag von Dr. Jörg Schröder ist – abhängig von Covid 19 – für März/ April 2021 angedacht. Nach den Kandidatenvorträgen blickte unser Vizepräsident Michael Christgau nach vorne und vermittelte Ausblicke auf die Tagungen 2022 und 2021: Königswinter/Bonn, München, Regensburg und Düsseldorf.


418 ■■■ 2020 Unser Fortbildungsreferent Pascal Marquardt berichtete, im Jahre 2020 sind coronabedingt diverse Seminare ausgefallen. Seitens der Firma SDS erschien ein Werbeflyer unter dem Logo der NEUEN GRUPPE, dass Keramikimplantate Titanimplantaten überlegen seien. Solche unlautere Werbung sollte unterbleiben. Zur Ideenfindung – was Seminare und Fortbildungsreferate betrifft – wurde ein Fortbildungsbeirat aus langjährigen und engagierten Mitgliedern gegründet.. Die Kosten der Absagen für die Frühjahrstagung und Jahrestagung 2020 lagen laut des Berichtes unseres Schatzmeisters Stefan Sonner bei ca. 35.000,-- €. Dank der hervorragenden Vorleistung von unserem Past-Präsidenten Raphael Borchard steht die NEUE GRUPPE finanziell auf stabilem Beinen und kann sich die nicht vermeidbaren Verluste erlauben. Wolfgang Drücke betreute die Senioren und Postdocs, um einen Austausch zwischen älteren und jüngeren Mitgliedern zu vermitteln. Die Zukunft ist gesichert: Generalsekretär Christian Rupp berichtete, dass die NEUE GRUPPE derzeit 20 Kandidaten und 21 Youngster habe. 3 Youngster wurden von ihren Paten vorgestellt: Dr. Maike Hormes Pate: Dirk Zipprich Dr. Franziska Popp Pate: Gerd Körner Merle Siebers Pate: Reinhold Rathmer Alle Youngster wurden einstimmig aufgenommen. Christian Sampers dankte vor allem Nora Farida Shafie, Lea Krueger-Janson und Alexander Gerhart für ihre gute Mitarbeit, für viele Anregungen und Impulse. Dr. Moritz Nensa und Dr. Christoph Wenninger wurden in geheimer Wahl als neue Mitglieder der NEUEN GRUPPE aufgenommen.

Dr. Moritz Nensa

Dr. Christoph Wenninger

Leider wurde die Abstimmung über Dr. Paul Schuh versäumt, der bereits erfolgreich seinen Kandidatenvortrag und seinen Praxistag absolvierte hatte. Die Abstimmung wird zur Frühjahrstagung 2021 erfolgen. Von einigen Mitgliedern wurde bemängelt, dass vor der Abstimmung keine Diskussion über die heutigen Kandidatenvorträge erfolgte. Es wurde kontrovers diskutiert. Der Präsident Derk Siebers schlug Dr. Uwe Blunck und Dr. Giuseppe Allais zu Aufnahme als außerordentliche Mitglieder vor. Versammlung Ende 19:06 Uhr


2020 ■■■ 419 25.11. und 02.12.2020

Dr. Sepp Diemer: Aligner Webinar Sven Hertzog: „Ich empfinde das neue Konzept mit Webinar sehr naheliegend und geradezu deswegen sensationell, …. Hätte man auf früher drauf kommen können. Corona treibt die Kreativität an!“ Pascal Marquardt freute sich, alle Mitglieder, alle Kandidaten und alle Youngster zu einem ersten, zweiteiligen Webinar mit unserem Mitglied Sepp Diemer einzuladen. Schon im Rahmen der Frühjahrstagung wollte Sepp Diemer über dieses für ihn wichtige Thema, das sich in den letzten Jahren in der Zahnheilkunde etabliert hat, berichten. Das Webinar wurde technisch unterstützt von der FTMG (University for Digital Technologies in Medicine and Dentistry, Luxemburg). „Jeder Zahnarzt oder jede Zahnärztin kann das lernen, die Kieferorthopädie mit Alignern in der Praxis umzusetzen. Dazu braucht es ein gut strukturiertes Fortbildungsprogramm. Hat man erst mal den Zugang zu Kieferorthopädie geschafft, werden alle in die Kieferorthopädie tief einsteigen. So habe ich es gemacht, und ich kann das allen empfehlen.“ Die Kieferorthopädie mit Alignern hat die Zahnheilkunde komplett verändert. Die wichtigsten Fragen zur Kieferorthopädie mit Alignern: – Wo sollen, müssen und können die Zähne positioniert werden? – Welche Diagnostik ist hierzu erforderlich? Klar ist, dass die Schlafanamnese – speziell hinsichtlich schlafbezogener Atmungsstörungen – heute eine Schlüsselrolle in der Diagnostik spielt. Ziel war es, das gesamte erforderliche Wissen für eine zukunftsweisende KFO-Therapie mit Alignern – mit Schwerpunkt Erwachsene – in diesem Kurs zu vermitteln, so dass die neu erworbenen Kompetenzen sofort in die Praxis umgesetzt werden können. Für diesen Kurs hatten sich schon 21 Praxen mit 50 Teilnehmern angemeldet. Herzlichen Dank an Sepp, der diesen Kurs ohne Honorar angeboten hatte. Feedback seitens Sepp: „Wie schön ist es doch, die vielen Gesichter auf dem Bildschirm lachen zu sehen!“ Digitale Angebote werden auch in Zukunft unsere Kurse und Seminare ergänzen und diese Formate werden für unsere Mitglieder der NEUEN GRUPPE weiterentwickelt.

16.12.2020

Dr. Ingo Kock: „Zukunft der Zahnarztpraxis“ Webinar Dr. Kock ist vor allem den Hamburger Mitgliedern der NEUEN GRUPPE lange bekannt. Mit viel Erfahrung berät er Arzt- und Zahnarztpraxen. Er konnte in seinem Webinar wichtige Impulse für unsere Zukunft vermitteln. Sein interessantestes Statement: in den nächsten 5 Jahren werden in Deutschland rund 30 % der Zahnarztpraxen nicht mehr existieren. Was bedeutet das für die eigene Praxis? An wen werden sich diese Patienten wenden und an welchen Kriterien werden sie sich orientieren? Brauchen wir mehr Spezialisten oder mehr Generalisten? Wie stellt sich die kommende Generation der Zahnärzte und Zahnärztinnen die Ausübung ihres Berufes vor? Sowohl für die Kollegen, die demnächst ihre Praxis abgeben, als auch für die nachfolgende Generation war dieses Impulsvortrag mehr als spannend. Patienten werden in Zukunft hauptsächlich aus zwei Gründen den Zahnarzt besuchen: Weil sie Schmerzen haben oder weil sie ein nachhaltiges Bedürfnis spüren, etwas für ihre Gesundheit oder für ihre Ästhetik zu tun. Dr. Kock verwies darauf, dass Sprachassistenten immer wichtiger für die Auswahl des Zahnarztes werden. Selbstverständlich darf man dabei nicht seine Zielgruppe vergessen. Das Marketing sollte entsprechend ausgerichtet sein. Insgesamt war es ein sehr spannendes, wegweisendes und horizonterweiterndes Webinar. Bericht von Dr. Patrick Klein


420 ■■■ 2020 Die Hoffnung stirbt zuletzt – so die deutsche Formulierung des Zitates von Cicero „dum spiro,spero – solange ich atme, hoffe ich“. Welches ist die richtige Einstellung zum Umgang mit den sicherlich auch im nächsten Jahr bestehenden Einschränkungen durch COVID 19? Hin- und hergerissen zwischen den Corona-Regeln, den politischen Vorgaben und andererseits den Vorbereitungen der Tagungen – als gäbe es kein Corona – bevorzuge ich die Hoffnung. Ich hoffe und wünsche mir, dass wir im kommenden Jahr 2021 zu einer gewissen Normalität zurückkehren. Grußwort von Derk Siebers zum Jahreswechsel 2020/21


2021 ■■■ 421

Das Jahr 2021 Ereignisse, die uns Menschen bewegten • Am 6. Januar stürmen Anhänger von Donald Trump das Kapitol in Washington, um die Bestätigung der Wahl von Joe Biden zum Präsidenten zu verhindern • Extremer Starkregen löst vor allem im Ahrtal eine Hochwasserkatastrophe mit über 180 Toten aus • Die islamistischen Taliban rücken widerstandslos in die afghanische Hauptstadt Kabul ein • Die “Gorch Fock” wird nach fast sechsjähriger Sanierung wieder an die Bundesmarine übergeben • Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz tritt nach Korruptionsvorwürfen zurück • Die EU tritt für mehr Umweltschutz ein. Verbot von Wegwerfartikeln. Dazu zählen Einweggeschirr, Einmalbestecke und Getränkebecher aus Styropor • Die Bundeswehr verabschiedet Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin mit einem Großen Zapfenstreich • Der Bundestag wählt Olaf Scholz zum neunten Bundeskanzler • Es sterben in diesem Jahr: Prinz Philip, Duke of Edinburgh, Kurt Biedenkopf, Jean-Paul Belmondo, Mikis Theodorakis, Gerd Müller, Hans Küng

Die NEUE GRUPPE 2021

Der Vorstand Präsident

Dr. Derk Siebers, Berlin

Vizepräsident

Prof. Dr. Michael Christgau, Düsseldorf

Schatzmeister

Dr. Stefan Sonner, Pullach

Generalsekretär

Dr. Christian Rupp, Müllheim

Beirat

Dr. Christian Sampers, Düsseldorf Dr. Martin Heinkele, Freiburg Dr. Pascal Marquardt, Köln

Derk Siebers

KALENDER, KURSE, SEMINARE, TAGUNGEN, BESONDERHEITEN Münster 13.01.2021

Webinar PD Dr. Arndt Happe: „Fehlervermeidung bei Frontzahnimplantaten“

Das Weichgewebesmanagement und das Zusammenspiel von „weißer und roter Ästhetik“ ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Forschung gerückt. Klinische Studien haben gezeigt, dass die Verwendung von Bindegewebstransplantaten ganz erheblich zur Rekonstruktion von Alveolardefekten beitragen kann. Neue Ersatzmaterialien für die Weichgewebeaugmentation versprechen neue Möglichkeiten zur Verdickung des Gewebes und erste Studien zeigen ermutigende Ergebnisse.


422 ■■■ 2021 Weichgewebemanagement bedeutet aber nicht ausschließlich, dass Weichgewebe mit mikrochirurgischen Techniken bearbeitet wird. Auch mit den restaurativen Komponenten, wie dem Abutment, kann und muss Weichgewebe beeinflusst werden. Hier spielen neben der Farbe auch das Makro-, Mikro- und Nanodesign der transmukosalen Komponente eine wichtige Rolle. All diese Faktoren werden von Arndt Happe anhand exzellenter klinischer Bilder detailliert dargestellt.

Wuppertal 31.01.2021

Der Bergische Zahnärzteverein ist die älteste Organisation in der Familie der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Am 31. Januar feiert er sein 125-jähriges Bestehen. Einer der neuen Vorsitzenden ist unser Mitglied Dr. Rainer Erhard

Forchheim 27.01.2021

Webinar von PD Dr. Dr. Markus Schlee: „Therapie der Periimplantits“

Anhand von Studiendaten kann man zusammenfassen, dass es keine Methode zur Desinfektion von Implantatoberflächen gäbe, die einer anderen überlegen sei. Des Weiteren komme es bereits nach einem Jahr zu einer möglichen Reinfektion. Im Gegensatz zu den konventionellen, eher weniger erfolgreichen Methoden, hat Markus mit seinem Team nun einen galvano-elektrischen Ansatz entwickelt. Dabei wird mittels eines Duschkopf-ähnlichen Aufsatzes das Implantat negativ geladen. Mit Natriumformiat (Natriumsalz der Ameisensäure), welches positiv geladen ist, wird rund um das Implantat gespült. Dies sorgte dafür, dass sich der Biofilm vom Implantat ablöst. Selbst im Rasterelektronenmikroskop ist kein Biofilm mehr sichtbar. Bei einer in vitro Studie war nach der Anwendung der Galvanotechnik kein einziger Keim mehr auffindbar. Bericht von Dr. Patrick Klein

München 10.02.2021

Webinar von Dr. Paul Schuh: „Sofortversorgung“

Köln 10.03.2021

Webinar von Dr. Pascal Marquardt:„Überblick über keramische Implantate – Routine, Therapieerweiterung oder Risiko für die Praxis?

Zeit ist ein kostbares Gut – auch für unsere Patienten bei ihrer implantatprothetischen Versorgung. Somit sind Behandlungsmethoden, bei denen Zeit gespart werden kann, für alle Beteiligten sehr attraktiv. Hierzu müssen diese Methoden verglichen und immer das Risiko eines schnelleren Vorgehens abgewogen werden. Ist das Risiko gering oder sind die Erfolgsquoten vor allem auch aus ästhetischer Sicht die gleichen, dann spricht nichts mehr für eine zeitraubende Behandlung. Zeit ist kostbar. Er stellte dar, dass die Planung für die Behandlung im Team besonders exakt durchgeführt werden muss, um das Risiko eines Misserfolges so gering wie möglich zu halten. Dann kann eine Sofortversorgung für unsere Patienten die beste Lösung sein. Die implantologische Sofortversorgung des Einzelzahnes, mehrere Zähne und des ganzen Kiefers zeigt Paul Schuh an hervorragend dokumentierten Fällen.

Warum überhaupt ein bestehendes System verlassen? Dazu ging Pascal Marquardt vor allem auf die Biologie der Titanimplantate ein und beleuchtete die Thematik Tribokorrosion und Titanimplantat-Partikel. Hierzu können Tests durchgeführt werden, die die individuelle Entzündungsneigung gegenüber den immer zu findenden Partikel untersuchen können. Eine Allergie auf Titan muss hiervon abgegrenzt werden und ist faktisch auszuschließen.


2021 ■■■ 423

Dr. Pascal Marquardt Im Weiteren wurden die ein- und zweiteiligen Systeme beleuchtet und Indikationen und Vorgehensweise der Implantation von keramischen Implantaten anhand verschiedener Indikationen gezeigt. Aus der Übersicht konnte das Fazit gezogen werden, dass heute ATZ-Keramik-Implantate eine sich bewährende Alternative zu Titanimplantaten sind hinsichtlich der Osseointegration und der Überlebensrate. Durch zweiteilige Keramikimplantate mit karbonfaserverstärkten Peek-Schrauben eröffnet sich im Vergleich zu einteiligen Implantaten ein erweitertes, therapeutisches Spektrum. Hinsichtlich der Ästhetik haben gerade keramische Implantate Vorteile.

Stuttgart 14.04.2021

Webinar von Dr. Gerd Reichardt : „Sportzahnmedizin: Was ist dran? Was funktioniert?“ Gibt es eine Leistungssteigerung durch Bissschienen? Zunächst konzentrierte sich unser Mitglied Gerd Reichardt auf die noch junge Geschichte der Sportzahnmedizin. 2016 wird die Deutsche Gesellschaft für Sportzahnmedizin gegründet. Jürgen Klinsmann, Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft, war für ihn dieses Thema wichtig. Vielleicht war er schon damals ein Visionär? Beispielsweise bekam Manuel Neuer 2011 einen „Dental-Power-Splint“ um eine ideale Bisssituation zu erreichen. Nicht nur die Bissschienen, sondern auch das Auffinden versteckter Entzündungen oder das Erkennen und Behandeln eines falschen Bisses gehören zu den Aufgaben des Sportzahnmediziners. Aber auch das Einsetzen von Sportschutzschienen ist eine Behandlungsmaßnahme. Die Überprüfung von Bruxismus kann durch Brux-Checker erfolgen. Vielleicht kann ein Sportler sich durch Protrusionsschienen verbessern, weil er mehr Luft und damit mehr Sauerstoff inhalieren kann? Außerdem können durch eine Aufbissschiene sogar Probleme in der Lendenwirbelsäule oder Brustwirbelsäule behoben werden, in dem unter anderem die Gelenkskompression verhindert wird? All das waren Themen und Fragen, die Gerd Reichardt in seinem Vortrag diskutierte und uns interessante Einblicke vermittelte. Final muss man sagen, dass man nicht bei jedem Sportler eine Verbesserung erreichen kann. Jeder reagiert unterschiedlich. Man muss viel probieren, um eine ideale Aufbissschiene einzusetzen und zu erhalten. Bericht von Dr. Patrick Klein

Dr. Gerd Reichardt


424 ■■■ 2021 Bayreuth 05.05.2021

Webinar von Dr. Martin Gollner: „Braucht es analoge Schritte in der digitalen Welt“ Zunächst berichtete er über die aktuelle Studienlage. Hauptsächlich drehen sich die aktuellen Studien um Einzelkronen, sowohl zahn- als auch implantatgetragene Konstruktionen. Manche beinhalten dreigliedrige Brücken oder Versorgungen mit Totalprothesen. Meistens stehen Zeit, Kosten und Effektivität im Fokus dieser Studien. Wissenschaftliche Studien zu komplexeren Fällen gebe es bisher so gut wie keine. Anhand zweier beeindruckender klinischer Fälle machte Martin Gollner deutlich, welche Fachkompetenz er im Bereich der digitalen Zahnmedizin hat. Mit ZTM Udo Plaster und dem Plane-Finder-System wurden Fälle sowohl analog als auch digital behandelt. Seine Behandlungsstrategie lässt sich grob in fünf Abschnitte unterteilen: 1. Zusammenfassung der individuellen Information durch Interview und physischer Diagnostik 2. Datenakquisition mit Referenzen wie der Achsen und Ebenen 3. Herstellung eines Mock-Ups und Set-Ups sowie der Kontrolle der Ästhetik und Sprechprobe 4. Feststellung der optimalen Zahn- und Implantatpositionen und Austestung mittels Langzeitprovisorien 5. Die finale Rehabilitation der Funktion und Ästhetik Letztendlich stellte er fest, dass Vieles digital gut funktioniert. Manche Dinge müssen aber dennoch analog stattfinden: dazu gehören unter anderem die Diagnostik und die Abformung. Bericht von Dr. Patrick Klein

Berlin 14.05.2021

Digitale Frühjahrstagung am Freitag, den 14.5.2021 Die Frühjahrstagung ist traditionell eine Tagung unter Freunden, mit unseren engsten Angehörigen und einem ganz individuellen, persönlichen und familiären Charakter. Hier geht es um die Pflege der persönlichen und freundschaftlichen Kontakte. Nach langem Warten ist die Entscheidung gefallen. Zusammen mit seinem Vorstand hat unser Präsident Derk Siebers entschieden, die Präsenzveranstaltung zum wiederholten Male abzusagen. Alle diese und zahlreiche weitere Überlegungen hat der Vorstand lange abgewogen und hoffe nun auf das Verständnis für diese alternativlose Entscheidung. Die Frühjahrstagung wird also als „abgespecktes“ digitales Event stattfinden.


2021 ■■■ 425 „Ihr könnt mir glauben, dass mir diese Entscheidung sehr schwergefallen ist, da es bereits die dritte Absage in meiner Legislaturperiode ist und ich nun mal wiederholt keine Frühjahrtagung veranstalten darf. Ich hätte mich wirklich darauf gefreut, Euch alle wieder mal zu treffen, zu umarmen und zu reden.“ Zitat von Dr. Derk Siebers Präsident der NEUEN GRUPPE Derk Siebers ist ein sehr engagierter und kommunikativer Präsident der NEUEN GRUPPE. Allen Mitgliedern der NEUEN GRUPPE tut es leid, dass er zum dritten Mal die Präsenzveranstaltung absagen muss. Digitale Mitgliederversammlung Unser Präsident Derk Siebers begrüßte „online“ alle anwesenden Mitglieder.

Präsident Dr. Derk Siebers Damit es hierbei wenigstens etwas gemütlich mit Berliner Flair zugehen kann, wird jedem Teilnehmer ein kleines typisches Berliner „Fresspaket“ zugesendet. So können wir vor, bei und nach den Vorträgen und in der Mitgliederversammlung gemeinsam ein paar Berliner Leckereien genießen und miteinander anstoßen.

Berliner „Fresspaket“ Der wissenschaftlichen Kongresse wird im Herbst 2021 in Berlin im Nhow-Hotel direkt an der Spree stattfinden. An zwei Tagen geht es um das Thema: „ZahnMedizin – Hand und Verstand.“ Im Fokus steht die intradisziplinäre Sicht der Zahnmedizin mit ihrer immer stärker werdenden Spezialisierung. Unser Vizepräsident Michael Christgau wünschte dem jetzigen Präsidenten viel Glück und Erfolg und dass nach den coronabedingten Ausfällen der letzten Tagungen die Jahrestagung im Herbst stattfinden kann. Als neuer Youngster ist Dr. Christian Hans Maischberger, Bürge Stephan Beuer, aufgenommen worden. Pascal Marquardt, Fortbildungsreferent der NEUEN GRUPPE, erklärte der Mitgliederversammlung, dass statt der ausgefallenen Live-Veranstaltungen seit Dezember 2020 zehn Webinare veranstaltet wurden.


426 ■■■ 2021 Unser Pressereferent Christian Sampers sprach über die Öffentlichkeitsarbeit, die u. a. über Instagram und Facebook läuft. Nach Beendigung seiner Praxistätigkeit scheidet Martín Heinkele in seiner Funktion als Beirat Aussteller/Sponsoring zum Ende des Jahres 2021 aus. Maik Pillich löst ihn als kompetenter Nachfolger ab. Als neuer Vizepräsident wird Stephan Beuer antreten. Unser Präsident entschuldigte sich, dass Paul Schuh nicht bereits in der letzten Jahrestagung trotz hervorragend absolviertem Praxisalltag vorgeschlagen wurde. Mit großer Mehrheit wurde Dr. Paul Schuh als Mitglied der NEUEN GRUPPE aufgenommen. Wegen großer Verdienste schlägt unser Präsident Derk Siebers Dr. Giuseppe Allais und Dr. Uwe Blunck als außerordentlich Mitglieder vor. Uwe Blunck ist seit vielen Jahren ein sehr engagierter Oberarzt in der Charite an der Unversitätsmedizin in Berlin. Sein Schwerpunkt ist die adhäsive Befestigung und er ist einer der führenden Kenner der Adhäsivsysteme. Giuseppe Allais ist ein ausgezeichneter und viel beachteter Referent und hervorragender Generalist, der wiederholt für die NEUE GRUPPE Seminare und Kurse gehalten hat. Mit großer Mehrheit der Mitgliederversammlung wurden beide als „außerordentliche Mitglieder“ aufgenommen.

Dr. Paul Schuh

Dr. Uwe Blunck

Dr. Giuseppe Allais

„Endodontie 2021 – Möglichkeiten nutzen und Grenzen bewegen“.

Gastvortrag Dr. Jörg Schröder In seinem einstündigen Vortrag wurde von Jörg Schröder erklärt, dass unter professioneller Verwendung der heutigen Techniken in der Endodontie vorhersehbare und langfristig erfolgreiche Ergebnisse in der Zahnerhaltung möglich sind. „Fachlich sich auszutauschen und zusammen ein Glas Bier miteinander zu trinken. All das hoffen wir zur Herbsttagung der NEUEN GRUPPE im November 2021. Dum spiro – spero – ich arbeite dran!“ Zitat von Derk Siebers


2021 ■■■ 427 Hamburg 28.–29.05.2021

Dr. Matthias Müller und Dr. Stefan Bethge: „CAD/CAM Design, Intraoralscanner” Ein wesentliches Anliegen von unserem Mitglied Dr. Matthias Müller und seinem Praxispartner Dr. Stefan Bethge war es, kurz und knapp den theoretischen Hintergrund der Digitalisierung in der Zahnheilkunde zu erläutern, Impulse zu geben, damit erprobte und erfolgreiche digitale Prozesse in der Praxis umgesetzt werden können.

Viele Teilnehmer haben bereits Kontakt mit Intraoralscannern und nutzen diese in der Praxis mehr oder weniger regelmäßig. Sie hatten dabei die Möglichkeit, nicht nur mit Trios 3 und Trios 4 Scannern zu arbeiten, sondern auch den neuen, vergleichsweise günstigen Medit Scanner ausgiebig zu testen. Mit den Trios Scannern können inzwischen Kieferrelationen, sowohl statisch als auch dynamisch dargestellt werden. Den Teilnehmern wurde gezeigt, wie man mittels einer speziellen CAD-Software hinsichtlich der jeweiligen Behandlung des Patienten informiert wird. Schnell wurde klar, dass der digitale Abdruck seinem analogen Vorbild in vielen Punkten überlegen sein kann. Die digitalen Abdrücke können zur computergestützten Herstellung (CAM, Computer Aided Manufactoring) von Kronen, Inlays, Venners, Schienen und vielen anderen Produkten eingesetzt werden. Im Folgenden konnte Stefan Bethge zeigen, wie er die Strategien seiner Implantationen am Computer simuliert und plant. Dieses „backward planning“ bietet dank gedruckter Bohrschablonen ein Höchstmaß an Sicherheit. Bei zwei Teilnehmern wurden zentrische Registrate genommen und Positionen digital erfasst. Der wunderbare Abendausklang des Kurses fand in ungewohnter Freiheit statt, mit sonnigem Wetter auf der Terrasse des Ruderclubs an der Alster. Am nächsten Morgen hat Matthias Müller den CAD/CAM Fertigungsprozess einer Krone demonstriert. Die Teilnehmer konnten sich von der Passgenauigkeit überzeugen und waren beeindruckt von der Einfachheit des Workflows sowie dem geringen zeitlichen Aufwand, der bei analogen Methoden sehr viel höher ist. Wir danken den beiden sehr für dieses wunderbare Wochenende und freuen uns auf baldige Vertiefung dieses Themas. Bericht: Pascal Marquardt, NEUE GRUPPE News, Heft 47, Seite 19


428 ■■■ 2021 Memmingen 09.06.2021

Webinar PB Dr. Gerhard Iglhaut: „Rezessionsdeckung mit minimal invasiver Tunneltechnik unter Einsatz einer innovativen porcinen, azellulären dermalen Matrix“ Die plastische Parodontalchirurgie hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten rapide entwickelt und ist zu einer bedeutenden neuen Disziplin in der Zahnmedizin aufgestiegen. Mit der Einführung der parodontalen Mikrochirurgie gelang es, minimalinvasive und innovative Tunnel-Techniken zu entwickeln und die Therapiesicherheit für die Rezessionsdeckungen zu erhöhen. Anhand klinischer Studien und anhand seiner Erfahrung PB Dr. Gerhard Iglhaut stellte Gerhard Iglhaut dar, dass sich mit der Entwicklung und dem Einsatz des porcinen, azellulären dermalen Matrix NovoMatrix® die Möglichkeit eröffnet, auf Transplantatentnahmen vom weichen Gaumen zu verzichten und die Komplikationen sowie die Morbidität des Patienten erheblich zu senken. Er zeigte, dass dieses innovative, xenogene Ersatzmaterial die operative Deckung von multiplen Rezessionen in beiden Kiefer dauerhaft stabil sei.

Hamburg 22.06.2021

Nachruf Dr. Rüdiger Thümmel Rüdiger war ein sehr engagierter Zahnarzt. Er begann nach dem Studium in Frankfurt seine berufliche Tätigkeit eben dort. Er eröffnete mit seiner Frau, die er im Studium kennengelernt hatte, in Frankfurt eine Praxis. Da die Verbindung nach kurzer Zeit scheiterte, zog er nach Bad Soden und eröffnete dort erneut eine Praxis. Auf einer Reise nach Swampscott erzählte er mir dies alles. So hat er seine spätere Frau Ingeborg in Genf auf dem Flughafen kennengelernt. Sie stand da mit ihrem beiden Kindern an den Händen und wartete auf den Anschlussflieger nach Hamburg. Rüdiger half ihr natürlich. Aus dieser Begegnung entstand dann die Verbindung für sein Leben. Er unterstützte sie wo er konnte, finanzierte die Ausbildung der beiden Kinder und sorgte umfassend für die Familie. Ich habe bis kurz vor seinem Tode regelmäßig mit ihm telefoniert, was oft schwierig war, da er massive Hörprobleme hatte. Sein täglicher Lebenslauf richtete sich auch nach seinem geliebten Hund, mit dem er natürlich täglich „Gassi“ ging. So war das für ihn in seiner Bescheidenheit ein erfülltes Leben. Jochen Gieseler und Eckbert Schulz

Düsseldorf 23.05.2021

Webinar Uwe Koch: „MDR Last Minute Crashkurs“

Münster 15.09.2021

Webinar Maike Klapdor: „Mitarbeitervergütung in der Zahnarztpraxis – umsichtig agieren im Spannungsfeld von Profitabilität, Fairness und zukunftsfähiger Kultur“

Kurz vor der Sommerpause gab es seitens des Abrechnungsexperten Uwe Koch einen Crashkurs. Uwe Koch ist als Zahntechniker der Abrechnungsexperte in Deutschland zum Thema BEL II und BEB. Seit über 36 Jahren ist er in Dentallaboren, in Zahnarztpraxen, Kliniken und bei kassenzahnärztlichen Vereinigungen als Referent und Berater tätig. Das neue Medizinprodukt-Gesetz zwingt vor allem diejenigen, die ein Praxislabor haben, zu umfangreicher Dokumentation, die unser Referent mit zahlreichen praktischen Tipps filterte. Mit zahlreichen Empfehlungen entließ Uwe Koch die zuhörenden Praxisinhaber und ihre Zahntechniker in den Sommerurlaub.

Personalkosten sind in der Zahnarztpraxis eine sensible, betriebswirtschaftliche Größe und stellen derzeit den größten Fixkostenblock dar. Die Personalkostenquote gerät daher beim Thema “Gewinnoptimierung“ schnell ins Visier. Wir konnten sehen, wann sie für die unternehmerische Steuerung Sinn ergibt und wann nicht. Dies zeigte Frau Klapdor anhand von Beispielrechnungen aus ihrem Klientel.


2021 ■■■ 429 Außerdem stellten wir uns der Frage, wie die faire Vergütung von angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzten aussehen kann. Passen individuelle Provisionsanreize tatsächlich zu den langfristigen Praxiszielen? Zusammenfassend konnte unsere Referentin sicher kein Patentrezept liefern, wohl aber bessere Ideen zur nächsten Ausgestaltung von Verträgen: Fortbildung, projektbezogene Umsatzgratifikationen etc.

55. Jahrestagung Berlin 11.–13.11.2021

Herzlich willkommen in meiner Heimatstadt Berlin. „Es tut gut, sich mal wieder vor Ort zu treffen, endlich mal wieder vis-à-vis mit Kollegen, Kolleginnen und Freuden zu diskutieren und in den Pausen wichtige Fragen bei einem Kaffee näher zu erörtern.“ Nachdem die letzten Tagungen ausschließlich online organisiert werden mussten, konnte jetzt im November nach mehr als zwei Jahren wieder eine Veranstaltung in Präsenz angeboten werden.

„Die Jahrestagung zu der ich Sie nun herzlich begrüßen darf, befasst sich mit einem intradisziplinären „Rundumblick“ trägt den Titel „ZahnMedizin“ und soll ein breites Spektrum zahnärztlicher Spezialisierungen abbilden. Der Fokus liegt dabei auf dem Untertitel „Hand und Verstand“. Beide stellen für die Ausübung unserer zahnärztlichen Tätigkeit essenzielle und obligate Notwendigkeiten dar. Nach langer coronabedingter Abstinenz freue ich mich wieder ganz besonders auf den freundschaftlichen, fachlichen und persönlichen Austausch.“ Grußworte seitens unseres Präsidenten Derk Siebers.

Das Nhow Hotel ist ein Design-Klassiker inmitten der trendigen Szeneviertel Friedrichshain und Kreuzberg

Vorkongress und Workshops Workshop 1: Dr. Giuseppe Allais, Turin und ZTM Jürg Stuck, Köln „Zahnersatz und die orale Heimat. Gestalterische Freiheit oder genetische Vorgaben“ Dr. Giuseppe Allais hatte interessante Patientenfälle aus Turin mitgebracht. Er beeindruckte dabei vor allem mit seinen komplexen Rehabilitationen, die er zum Teil ausschließlich mit Hilfe von Kompositrestaurationen umsetzte. Den zweiten Teil des Workshops gestaltete Zahntechnikermeister Jürg Stuck. Dabei legte er den Fokus darauf, dass die Suche nach der besten Lösung Dr. Giuseppe Allais ZTM Jürg Stuck für den Patienten maßgeblich vom Patienten selbst beeinflusst wird. Auch wenn es dabei gegebenenfalls zu Konflikten mit der aus seiner Sicht optimalen Therapie kommen kann.


430 ■■■ 2021 Workshop 2 :Prof. Dr. Frank Lobbezoo , Amsterdam, Dr. Miranda Wetselaar und Prof. Dr. Peter Wetselaar, Heemstede (NL) „Bruxism, Tooth Wear and Obstructive Sleep Apnea“

Prof. Dr. Frank Lobbezoo

Dr. Miranda Wetsellar

Prof. Dr. Peter Wetselaar

Bruxismus ist für die Zahnmedizin von großer Bedeutung, zumal der Begriff Bruxismus neu definiert worden ist: eine sich wiederholende, rhythmische oder arrhythmische Muskelaktivität, gekennzeichnet durch Pressen oder Knirschen der Zähne oder eine Verspannung oder ein Schieben des Unterkiefers. Bruxismus kann aber auch ein Risikofaktor für andere Krankheitsbilder sein. Differenzialdiagnosen spielten eine entscheidende Rolle, unter anderem psychiatrische Probleme und die Medikation für neurologische Erkrankungen. Die Schiene ist nach wie vor das Mittel der Wahl, nicht aber zielführend, wenn es um eine Verhaltensänderung des Patienten geht. Beim Einsatz einer Schiene bei einer vorhandenen obstruktiven Schlafapnoe verschlechtert sich der Zustand. Schlaf (DSM – dental sleep medicine) ist von größter Bedeutung für die körperliche und geistige Gesundheit. Das therapeutische Vorgehen (TMD – temporo-mandibular-disorder) beginnt mit einer Beratung zur Schlafhygiene, u.a. Physiotherapie und der möglichen Erklärung der psychosozialen Faktoren. Die Referenten widmeten sich zum Thema Diagnosefindung TWES – tooth-wear-­ evalution-system, CODS – clinical-oral-dryness-score und später zu den entsprechenden Therapiemöglichkeiten und gingen auf die kurz- und langfristigen Neben­ wirkungen der Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) ein. Mit guten Informationen und Hinweisen für die tägliche Praxis war dieser Workshop auf höchstem Niveau. Bericht von Gabi Wagner Mitgliederversammlung Die letzte Präsenz-Mitgliederversammlung war vor ca. zwei Jahren im Herbst 2019. Umso erfreulicher ist es, dass die Jahrestagung 2021 hier in Berlin trotz der hohen Inzidenzen stattfinden kann. Unser Präsident Derk Siebers war mehr als glücklich und eröffnet die ordentliche Mitgliederversammlung im futuristischen, stylischen Nhow Hotel direkt an der Spree. Der Präsident dankte dem Vorstand, der ihn über diese turbulenten zwei Jahre bestens unterstützt hat.


2021 ■■■ 431

Mitgliederversammlung direkt an der Spree

Unser Vizepräsident Michael Christgau sprach über die Frühjahrs- und Herbsttagungen 2022 und 2023. Aufgrund der zunehmenden Zahl von Kolleginnen in der Zahnmedizin stellt sich die Frage der Erweiterung des Untertitels der NEUEN GRUPPE „Wissenschaftliche Vereinigung von Zahnärztinnen und Zahnärzten“. Vorschläge sollen unterbreitet und bei der nächsten Frühjahrstagung diskutiert werden. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der NEUEN GRUPPE sind gesichert, sagte unser Schatzmeister Stefan Sonner. Die NEUE GRUPPE hat momentan 138 Mitglieder, davon 33 inaktive Mitglieder und 16 Kandidaten. Die neuen Youngster aus 2020 und 2021 werden genannt: Dr. Maike Hormes, Merle Siebers, Dr. Franziska Popp, Dr. Christian Hans Maischberger, Sabrina Barbara Diebl und Cedric Heimbach. Der Kandidat Dr. Holger Jansen wird von seinem Bürgen Wolfram Bücking vorgestellt. Anstelle der coronabedingt ausgefallenen Live-Veranstaltungen sind seit Dezember 2020 zehn Webinare veranstaltet worden in Zusammenarbeit mit dem Quintessenz Verlag. Der künftige Präsident, Michael Christgau, schlägt als neuen Vizepräsidenten Stephan Beuer vor. Stephan Beuer wird einstimmig als Vizepräsident gewählt. Ebenso wie Maik Pillich, als neues Vorstandsmitglied sowie der bisherige Vorstand bestehend aus Christian Sampers, Stefan Sonner, Pascal Marquardt und Christian Rupp. Die Abstimmung über die Aufnahme des neuen Mitglieds Dr. Jörg Schröder aus Berlin erfolgt mit 47 Ja-Stimmen ohne Gegenstimme und Enthaltungen. Sechs neue Mitglieder werden am Festabend aufgenommen: Dr. Moritz Nensa Dr. Jörg Schröder Dr. Paul Schuh Dr. Christoph Wenninger als außerordentliche Mitglieder: Dr. Giuseppe Allais und Dr. Uwe Blunck. Unser neues Mitglied Dr. Jörg Schröder


432 ■■■ 2021 Zitat unseres Präsidenten Derk Siebers: „Ich weiß, dass im Ernstfall oder wie man so schön sagt, wenn es hart auf hart kommt, jeder NEUE GRUPPE Freund zu 100 % hinter mir, dem jeweiligen Präsidenten oder dem Mitglied in Not stehen wird. Das macht den besonderen Geist und Spirit der NEUEN GRUPPE aus und deshalb bin ich glücklich und stolz Mitglied zu sein, als Präsident gedient zu haben und eine prosperierende Zukunft aktiv weiter mitzugestalten.“ Begrüßungsabend im Nhow Hotel Nach der Mitgliederversammlung und nach dem Youngstertreffen trafen sich die Mitglieder der NEUEN GRUPPE, Freunde und Referenten zu einem Begrüßungsabend in der „Gallery“ des Nhow Hotels und verbrachten gesellige Stunden bei gutem Essen und interessanten Gesprächen.

Die neuen Youngster von links: Cedric Heimbach, Merle Siebers, Maike Hormes, Christian Hans Maischberger Wissenschaftliche Tagung am Freitag, den 11. November 2021 Den ersten Kongresstag eröffnete mit dem Vortrag „Dentistry the Metamorphosis Era“ Dr. Giuseppe Allais aus Turin. Die heutige Zahnmedizin befindet sich in einer Phase der Transformation angetrieben durch Digitalisierung, neue Materialien und Technologien sowie ökonomische Interessen. Er verdeutlichte, dass zwar reproduzierbare und vorhersagbare, zahnmedizinische Ergebnisse geliefert werden können, der Patient mit seinen Bedürfnissen und Wünschen aber nicht wahrgenommen wird. Eine Konzentration auf pathologische Befunde erhöhe die Gefahr der „Over Diagnosis“. Stattdessen stellt er ein minimalinvasives Planungskonzept vor: Gesundes erhalten, Krankes heilen und Fehlendes ersetzen. Dr. Giuseppe Allais, Turin


2021 ■■■ 433 Der folgende Vortrag widmete sich der Gnathologie und im Rahmen dessen stellte Dr. Andreas Vogel aus Leipzig die „Instrumentelle Funkdiagnostik mit dem AVOSAX-System“ vor. Die bisher gängigen Verfahren zur Kieferrelationsbestimmung orientieren sich nur an subjektiven Parametern. Durch das AVOSAX-System kann der individuelle Funktionsraum des Discus dreidimensional abgeformt werden, der alle wesentlichen Parameter für die definitive Rekonstruktion enthält. Die Einstellung der Kondylen der Kiefergelenke in ihrer Fossa wird nach einem neuen Verfahren determiniert, gefolgt von der Positionierung der Okklusionsebene und dem physiologischen Kraftvektor der Muskulatur.

Dr. Andreas Vogel, Leipzig

Damit sind die Grundlagen für eine anzustrebende physiologische Bisslage geschaffen, welche für die exakte Diagnose und für jegliche Therapie im oralen okklusalen System notwendig sind. Nach der Mittagspause hörten wir den spannenden Vortrag von Dr. Otto Zuhr zum Thema „Parodontaltherapie heute – über klinische Relevanz, statistische Signifikanz und Patienten im Fokus“. Anhand aktueller wissenschaftlicher Daten soll gezeigt werden, dass es gerade in Anbetracht des demographischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung nur eine sinnvolle Stoßrichtung geben kann, in dem Zähne so lange wie irgendwie möglich erhalten werden. Auf diese Weise sollten Implantatbehandlungen, falls erforderlich, auf den Lebenszyklus unserer Patienten nach hinten verschoben werden. Dr. Zuhr zeigte uns, dass verschiedene Faktoren den Behandlungserfolg beeinflussen. Einflussfaktoren sind das klinische Attachment-Level, Plaque und Infektion, Gewebedicke, Lokalisation des Defektes, die Menge an keratinisierter Gingiva sowie die Tiefe des Vestibulums. Einflussfaktoren sind ebenfalls die technischen Faktoren, die Blutversorgung und die Wundstabilität, das Volumen des Transplantates, die Spannung des Lappens, die Präparation des Wundbettes, die Schnittund Nahttechnik und die Fähigkeiten des Behandlers.

Mitglied der NEUEN GRUPPE Dr. Otto Zuhr, München und unser Präsident Dr. Derk Siebers

Hinsichtlich Wurzeldeckung und ästhetischer Parameter schnitt die koronale Tunneltechnik in Kombination mit dem subepithealem Bindegewebetransplantat besser ab. Demgegenüber konnten bei der Tunneltechnik in Kombination mit einer Kollagenmatrix bessere Resultate bezüglich der Farbe und Oberflächenbeschaffenheit erzielt werden. Prof. Dr. Thomas Attin: „Nachhaltigkeit direkter Restaurationen in der Zahnerhaltung: Indikation, Fehlerteufel und Fakten“ Bei den täglichen Routinebehandlungen ist es daher wichtig zu wissen, dass eine Reihe von Fehlern auftreten kann, die das Ergebnis der Therapie und der direkten adhäsiven Restaurationen beeinträchtigen können. Der Vortrag konzentrierte sich zur Frage der Indikation von primären Restaurationen und Korrekturen auf unterschiedliche Aspekte und Arbeitsschritte: z.B.: Die optimale Dentinhaftung sei mit einer Ätzzeit von 15 Sekunden erreicht.


434 ■■■ 2021 Das Ätzgel sollte mindestens 20 Sekunden abgespült werden, um Präzipitate restlos zu entfernen. Eine doppelte Adhäsivschicht kann hier zu einer verbesserten Dentinhaftung führen. Im Hinblick auf die Lichthärtung empfiehlt Prof. Attin eine Verlängerung der Härtungszeit, die er mit einer Dauer von 40 Sekunden pro Inkrement angibt. Prof. Attin stellte diverse Patientenfälle vor, in denen er uns Tricks zeigte, um aus anfänglich schwierigen Situationen einfachere und überschaubare Situationen zu schaffen. Bericht von Frederike Wendisch und Sabrina Diebl

Prof. Dr. Thomas Attin, Zürich

Workshop 1 für Praxismitarbeiter Antje Schmidt: „Gute Work-Life-Balance und Umsatzsteigerung?“ Bereiten Ihnen Ihre Arbeitsabläufe oder Honorarverluste zunehmend Kopfschmerzen? Praktische Maßnahmen für eine erfolgreiche Praxisoptimierung und Prävention von unbewusstem Umsatzverlust. Im Workshop wurde erklärt, wie sie ihre Abläufe optimieren können, um sich ihre Arbeit zu erleichtern, Zeit zu sparen und manche Stolperfalle zu vermeiden und demzufolge die Kernkompetenzen für Behandlungen und Verwaltung zu generieren.

Antje Schmidt

Workshop 2 für Praxismitarbeiter Dr. Johanna von Luckwald: „Strategisches Praxismanagement durch konstruktive Kommunikationsprozesse fördern.“ Dr. Johanna von Luckwald setzte Impulse, die zum Nachdenken anregen. Den Auftakt bildete ein interaktiver Impulsvortrag der zertifizierten Trainerin. Sie gab uns einen ersten Einblick in ein Kommunikationsmodell und die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten. In anschließenden Teamübungen wurde uns aufgezeigt, wie wir durch das Öffnen von spezifischen Kommunikationstüren wertschätzend und erfolgreich Patienten, Kollegen und Kolleginnen erreichen können.

Dr. Johanna von Luckwald

Festabend im Humboldt Carre Der Festabend wurde im prächtigen Humboldt Carre gefeiert. Das Herzstück und der Repräsentationsraum des Humboldt Carre, im italienischen Palaststil gehalten, ist die historische Kassenhalle. Ihre Gestaltung geht zurück auf den königlichen Hofbaurat Ludwig Heim, der um die besondere Wirkung von Lichthöfen wusste. Geschickt positionierte er den symmetrisch angeordneten Prunkbau um die rechteckige Kassenhalle mit seinem imposanten Glasdach. Alle Mitglieder der NEUEN GRUPPE und alle Freunde waren von diesem Gebäude fasziniert.


2021 ■■■ 435

Glückwünsche an Dr. Moritz Nensa, Dr. Jörg Schröder, Dr. Christoph Wenninger und Dr. Paul Schuh

Glückwünsche an die außerordentliche Mitglieder Dr. Giuseppe Allais und Dr. Uwe Blunck

Christian Rupp, Vizepräsident Stephan Beuer, Pascal Marquardt, Stefan Sonner, Präsident Michael Christgau, Martin Heinkele, Elke und Pastpräsident Derk Siebers

Herzlichen Dank an Elke Siebers und an Past-­ Präsidenten Derk Siebers


436 ■■■ 2021

Youngstertreffen im Humboldt Carre

Paul Schuh und Christian Hans Maischberger

Theresa Begemann

Philipp Menn, Raphael Borchard und Stefan Sonner

Ulrich Gaa und Hartmut Hennies

Merle und Elke Siebers


2021 ■■■ 437

Endlich mal wieder bewegen und mal wieder tanzen

Snash Dab Partyband aus Berlin

A-Capella-Ensemble Quintense

Wissenschaftliche Tagung am Samstag, den 12. November 2021 Den Start am Samstagmorgen machte Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake mit dem spannenden Thema: „Risikomagement in der zahnärztlichen Chirurgie“. Chirurgische Eingriffe bergen als invasive Maßnahmen vielfache Risiken, die von Behandlerseite erkannt und so weit wie möglich vermieden werden müssen. Neben anatomischen Risiken, zum Beispiel bei der Entfernung verlagerte Weisheitszähne sollte der Nervus mandibularis inferior und der Nervus linguals beachtet werden, sind es in zunehmendem Maße auch medizinische Risiken, die unsere Patienten mitbringen. Patienten mit systemischen Allgemeinerkrankungen sind häufig medikamentös eingestellt. So muss vor dem chirurgischen Eingriff bei Patienten eine medikamentös bedingte Blutungsneigung erfragt werden. Patienten mit Osteoporose, Knochenmetastasen oder einem Plasmozytom werden möglicherweise mit Bisphosphonaten oder monoklonalen Antikörpern therapiert. Hier steigt das Risiko einer Knocheninfektion mit der Dosierung des Medikamentes. Eine Antibiotikaabgabe ist daher präoperativ obligat.

Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Göttingen


438 ■■■ 2021 Die anamnestische Erfassung und die praktische Handhabung dieser Risiken durch entsprechende Vorsorge, erwartete Diagnostik und eine angepasste chirurgische Strategie stellen in der täglichen Praxis immer wieder eine gewisse Herausforderung dar. Den zweiten Vortragvormittag hielten Prof. Dr. Frank Lobbezoo und unser Mitglied der NEUEN GRUPPE Prof. Dr. Peter Wetselaar aus Amsterdam mit dem Thema: „A Bite of Bruxism: Shifting Paradigms.“ Zunächst wurde der Bruxismus als Kiefermuskelaktivität, die nicht gezwungenermaßen auch mit einem Zahnkontakt einhergeht, definiert. Es kann sowohl im Schlaf-als auch im Wachzustand auftreten und kann genetisch, stress- oder medikamentenbedingt sein. Die Referenten stellten dabei klar, dass der Bruxismus nicht nur einen Risikofaktor für Muskelhypertrophie und Beschädigung der Zähne darstellt, sondern, dass die Muskelaktivität auch ein Schutz vor kognitiver Alterung sein kann. Sie stellten den Bruxismus nicht nur als einen Feind, sondern auch als einen Freund vor, sodass eine Therapie nur dann indiziert ist, wenn der Patient negative Konsequenzen davonträgt. Nach einer kurzen Pause Vortrag von Dr. Christoph Kaaden , coronabedingt nicht live, sondern vom Bildschirm: “Tools und Toys in der Endodontologie.“ Er zeigte eine zweidimensionale Röntgenaufnahme mit Unterkieferfrontzähnen und eine apikale Osteolyse bei vermeintlich suffizienten Wurzelfüllungen. Erst im DVT konnte eine zweiter, ein übersehener und nicht therapierter Kanal entdeckt werden. Er stellte die operative, dreidimensionale Röntgendiagnostik als eines seiner unverzichtbaren Tools in der zeitgemäßen Endodontologie dar. Verwendung von schall- oder utraschallaktivierten Spülungen sind ihm wichtig. Bei Zähnen mit obliterierten Kanälen sollte eine geführte Aufbereitung mithilfe einer Bohrschablone sinnvoll sein. Die wichtigsten Tools sind seitens des Vortragenden, das Mikroskop mit LED-Beleuchtung, das DVT und ein reibungslose Zusammenarbeit mit der Assistenz.

Dr. Christian Kaaden, München

Nach der Mittagspause durften die Teilnehmer der Jahrestagung sich nun auf Prof. Dr. Daniel Edelhoff freuen, der „ Innovative Behandlungskonzepte in der Prothetik – von der Vorbehandlung bis zur definitiven Rekonstruktion“ vorstellte.“ Die Bevölkerung wird immer älter. Die Daten zeigen, dass unter anderem Zähne länger in ihrer Funktion verbleiben. Zudem geht häufig die Abnutzung des Gebisses stärker voran. Restaurationen sollten daher im Seitenzahnbereich starten, um in der Front Platz zu gewinnen. Vor ausgedehnten Restaurationen, bei denen eine Bisshebung notwendig ist, wird empfohlen, den Patienten zur Probe und zur Gewöhnung für mindestens 3 Monate eine feste Schiene einzusetzen. Mit eindrucksvollen Patientenfällen veranschaulichte Prof. Dr. Edelhoff sein sehr detailliertes Vorgehen von der Vorbehandlung bis zur definitiven Rekonstruktion.

Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München


2021 ■■■ 439 Den Abschluss dieses Kongresstages machte unser Mitglied PD Dr. Dr. Markus Schlee mit seiner innovativen Therapiemethode: „ Periimplantitis – Ursachen und Therapieoptionen“. Unstrittig ist die Periimplantitis mit bakterieller Besiedlung von Implantatoberflächen assoziiert. Jedoch sind auch Fremdkörperreaktionen auf Zementreste oder die Fehlplatzierung des Implantates als mögliche Auslöser anzusehen. Daher ist vor der Therapie der Periimplantitis die Ursache zu evaluieren. Herkömmliche Methoden wie Curettage oder die Verwendung eines Pulverstrahlgerät zur Oberflächenreinigung stellen sich als zu grob und nicht effektiv dar. Als Möglichkeit einer suffizienten Reinigung stellte unser Referent die elektrolytische Therapie vor, die eine mechanische Reinigung unter dem Biofilm schafft.

PD Dr. Dr. Markus Schlee, Forcheim

Bericht von Dr. Maike Hormes Workshop 3 für Praxismitarbeiter Dr. Dagmar Rohnstock, Cordula Siebers-Koch: „Stressbewältigung im Praxisalltag – die Anforderungen gelassen, strukturiert und routiniert meistern.“ Wichtig, dass sie auch im hektischen Praxisalltag achtsam für sich selbst bleiben und notwendiges Stopps bzw. Trennlinien für sich setzen, um langfristig ihren Beruf gesund und mit Freude ausüben zu können.

Dr. Dagmar Rohnstock

Cordula Siebers-Koch

Uwe Gösling

Workshop 4 für Praxismitarbeiter Uwe Gösling: „Der Doktor ist heute schon voll“ – Kommunikation in der Praxis – mit dem Patienten, am Telefon und mit dem Chef Entspannt und effizient kommunizieren. Wie führe ich schwierige Gespräche mit Patienten? Wie übe ich konstruktive Kritik? Wie führe ich souverän und professionell Telefonate? Der Workshop gab eine Einführung in die spannende Welt der Kommunikation mit dem Patienten, mit dem Chef und mit dem Team.


440 ■■■ 2021 Begleitprogramm Neben dem wissenschaftlichen Teil gab es wieder ein interessantes Begleitprogramm mit der kulinarischen Stadttour „Kreuzberg“, eine Führung in der Sammlung Boros im ehemaligen Reichsbahnbunker und die „etwas andere Stadtrundfahrt.“

Kulinarische Kieztour Berlin-Kreuzberg

Abschiedsabend im SchmidtZ&Co Am Samstagabend, dem traditionellen Abschiedsabend, wurde vom Päsidenten das Restaurant von Ralf Zacherl – das SchmidtZ&Co – reserviert. Wir hatten die Gelegenheit, die ausgefallenen Frühjahrs- und Herbsttagungen in der „vinophilen Genusswerkstatt“ bei gutem Essen und hervorragenden Weinen vergessen zu machen.

Giuseppe und Sabrina Allais, Ralf Zacherl und Derk Siebers


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