Naturland Nachrichten 2/2025

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Naturland

NACHRICHTEN

Fachinformationen für den Öko-Landbau

Tipps für

die

WEIDE-SAISON

Aufschwung am

BIO-MARKT

Das können

ROLLHACKEN

Seit über 330 Jahren wird die Rubinmühle von der Familie Rubin, heute in der 14. Generation, geleitet und das Wissen rund ums Korn konsequent weiterentwickelt.

Seit 30 Jahren sind wir Naturland Partner.

Mit insgesamt rund 300 qualifizierten Mitarbeiter / innen in Baden-Württemberg und Sachsen werden Kunden vor allem in Europa, aber auch weltweit beliefert.

Die Rubinmühle lebt höchste Qualität. Sie wählt Rohstoffe und deren Herkünfte bewusst und schafft so eine Verbindung zu den Erzeugern, die unsere Produkte ermöglichen.

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DEN WANDEL SELBST GESTALTEN

In der Politik ist gerade vieles im Umbruch. Was der bevorstehende Regierungswechsel in Deutschland für die künftige Ausrichtung der Agrarpolitik bedeutet, lässt sich noch nicht absehen. Allerdings war im Wahlkampf bereits zu beobachten, dass Themen wie Naturschutz, Klimaschutz oder eine ökologische Agrarwende derzeit nicht mehr besonders hoch im Kurs stehen.

In Brüssel ist man schon weiter. Die „Vision“ für Landwirtschaft und Ernährung, die der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen vorgestellt hat, bietet von allem etwas, aber wenig Visionäres: Bürokratieabbau, Klima- und Umweltschutz, Ernährungssicherheit, internationale Wettbewerbsfähigkeit, neue Gentechnik – alles drin. Konzepte dafür, wie die ökologische Transformation der Landwirtschaft weiter vorangetrieben werden kann, wenn zugleich die Mittel in der GAP knapper werden: Fehlanzeige.

Genau hier setzt das Naturland-Förderprogramm Artenvielfalt an. Wir wollen die Politik nicht aus der Verantwortung entlassen, aber wir wollen uns auch nicht länger nur darauf verlassen, was vielleicht aus Brüssel und Berlin kommt - oder eben auch nicht. Deshalb haben wir mit dem Naturland-Förderprogramm ein ganz neues System entwickelt, um besondere Leistungen unserer Mitgliedsbetriebe zu honorieren und in Wert zu setzen.

Das Grundprinzip ist einfach: Wir bieten Handel und Wirtschaftsunternehmen die Möglichkeit, sich finanziell an den wichtigen Nachhaltigkeitsleistungen zu beteiligen, die die Naturland-Betriebe bislang weitgehend unentgeltlich erbringen. Für die Unternehmen ist dabei nicht nur ein Image-Gewinn drin, sondern es geht auch um ganz handfeste gesetzliche Regularien, die sie erfüllen müssen, um ihren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit nachzuweisen.

Damit wird die Unterstützung des Förderprogramms zu einer Investition, von der alle profitieren: die Unternehmen selbst, die Artenvielfalt und natürlich die Naturland-Betriebe. In der aktuellen Förderrunde (siehe Artikel auf Seite 10) reden wir schon über bis zu 2,9 Millionen Euro, die verteilt werden können. Und wir tun alles dafür, dass es in Zukunft noch mehr wird.

IMPRESSUM NATURLAND NACHRICHTEN

Herausgeber: Beratung für Naturland Öko-BeratungsGesellschaft mbH Eichethof 1, 85411 Hohenkammer Telefon: +49 (0)8137/ 6372-902 info@naturland-beratung.de www.naturland-beratung.de

Verantwortlich im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P): Martin Bär

Vertrieb: Regina Springer Telefon: +49 (0)8137/6372-912 r.springer@naturland-beratung.de

Anzeigen: Tanja Edbauer Telefon: +49 (0)172/3126816 t.edbauer@naturland-beratung.de

Redaktion: Markus Fadl, Roman Goldberger (leitend), Walter Zwingel redaktion@naturland-beratung.de

Titelfoto: Naturland / Sabine Bielmeier

Grafik & Layout: Werbeagentur Oberhofer, Ingolstadt Alison Goldberger, Rainbach

Druck: Riegler Druck, Pfaffenhofen

Bezug: Die Fachzeitschrift erscheint sechsmal im Jahr im Umfang von mind. 80 Seiten. Der Bezugspreis der Naturland Nachrichten ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder. Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion zulässig.

Wir formulieren in unseren Texten die weibliche und männliche Form aus. Wenn dies die Lesbarkeit beeinträch-

tigt, verwenden wir die generische Form – diese schließt Frauen dann selbstverständlich ein.

DER UMWELT ZULIEBE

Die Naturland Nachrichten werden aus Recyclingpapier (Blauer Engel) und mit natürlichen Farben ohne Mineralöl hergestellt. Druck und Versand erfolgen -neutral durch Kompensation. Daher darf die Zeitschrift – als Ganzes – den Blauen Engel tragen.

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Thomas Neumaier Geschäftsführer Beratung für Naturland

titelthema

WEIDEHALTUNG

20 EINSTIEG IN DIE WEIDEHALTUNG

Wenn aus Grünland oder Acker eine Weidefläche wird

25 SO GELINGT DIE KÄLBERWEIDE

Gesundheitliche Herausforderungen meistern

28 JUNGVIEH AUF DIE WEIDE Vorbereitung ist alles

32 WEIDESTRATEGIEN

Weide ist nicht gleich Weide

38 WEIDE & MELKROBOTER … lassen sich kombinieren

42 TUNNEL ALS LÖSUNG

Weidetrieb am NaturlandBetrieb Wallner

44 WEIDEPARASITEN

… bei Rindern, Schafen und Ziegen

MARKT & VERMARKTUNG

48 BIO BOOMT WIEDER

Aufschwung am Bio-Markt

52 RIND & SCHWEIN Rinderpreise im Steigflug

53 GETREIDE

Futtergetreide ist gesucht

54 SONDERKULTUREN

Sonnenblumen als Verkäufermarkt

55 MILCH

Stabile Marktlage

SCHWEIN & GEFLÜGEL

56 SCHWEINE VERSTEHEN 7 Tipps für den Stallbau für Bio-Mastschweine

60 HYBRIDRASSEN 2025 Knappe Eier, starke Hühner

62 REGIOHUHN Bunte Hühner mit doppeltem Nutzen

65 NEUES VIDEO

Schweinefleisch versenden

MARKTÜBERBLICK

66 DIE ROLLHACKE

Perfekt für verkrustete Böden

70 ROLLHACKEN IM VERGLEICH

ACKERBAU & TECHNIK

74 ALTERNATIVE BODENANALYSEN Umsetzung im Öko-Landbau

76 KÖRNERMAIS-STROH IN DIE BIOGASANLAGE Doppelte Power aus Körnermais

6 POLITIK & VERBAND Aktuelles rund um Naturland

10 12.000 HEKTAR FÜR ARTENSCHUTZ Förderprogramm Artenvielfalt geht in die zweite Runde

12 UMSTELLUNGSFÖRDERUNG … für fünf Naturland-Betriebe

14 NATURLAND IN BILDERN Starker Auftritt auf der BIOFACH

16 RAUCHSCHWALBEN FÖRDERN Fünf Maßnahmen für Hof & Stall

KOMMENTAR

Die Welt, so fühlt es sich an, ist in Unordnung, auch Deutschland und Europa sind massiv betroffen. In Brüssel und Berlin wird aktuell viel Geld für den Aufbau militärischer Kapazitäten eingeplant. Ein Schelm, wer glaubt, dass EU-Haushalt und Agrarbudget nicht unter Druck geraten werden. Zusätzlich werden ab 2028 die Rückzahlungen des „Corona“-Wiederaufbaufonds den EU-Haushalt mit jährlich 20 % belasten. Umso wichtiger ist es daher, den Fokus auf eine Landbewirtschaftung zu legen, die natürliche Ressourcen und Klima schützt. NaturlandBetriebe erfüllen schon heute höchste Anforderungen einer nachhaltigen Landwirtschaft - die aktuelle Planung der GAP nach 2027 darf die Umweltleistungen des ökologischen Landbaus daher nicht zugunsten einer unqualifizierten Flächenprämie benachteiligen. Je knapper die Mittel, desto mehr zählt: Qualität statt Gießkanne!

REKORDJAHR FÜR BIO

Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln und -getränken in Deutschland wuchs im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent auf rund 17 Milliarden Euro an. Die Branchenkennzahlen veröffentlichte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft zum Auftakt der Bio-Weltleitmesse Biofach im Februar.

Die ökologisch bewirtschaftete Agrarfläche legte um 7.432 Hektar zu auf 1,9 Millionen Hektar. Der Anteil der Bio-Fläche an der Gesamtfläche liegt damit bei 11,4

Prozent. 36.134 Höfe in Deutschland wirtschafteten 2024 nach den strengen Vorgaben der EUÖko-Verordnung; zwei Drittel der Bio-Fläche wurde nach den strengeren Richtlinien der deutschen Bio-Verbände bestellt. Jeder siebte deutsche Hof war ein Bio-Hof.

Damit das Angebot der guten Nachfrage nicht hinterherhinkt, fordert der BÖLW eine Verdoppelung des Bio-Anteils bis 2030.

NATURLAND MIT STABILEM WACHSTUM

2024 verzeichnete Naturland erneut stabile Zuwächse. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr gut 17.000 Hektar Äcker und Wiesen auf ökologische Bewirtschaftung nach Naturland-Richtlinien umgestellt, ein Zuwachs um 5,1 Prozent auf insgesamt 355.000 Hektar. Trotz dieses deutlichen Flächenzuwachses blieb die Zahl der Mitgliedsbetriebe in Deutschland mit 4.807 annähernd gleich.

In Österreich war erneut eine erfreulich starke Entwicklung zu verzeichnen: 2024 konnte Naturland insgesamt 301 neue österreichische Mitgliedsbetriebe gewinnen, ein Plus von 15,3 Prozent. Die bewirtschaftete Fläche legte um gut 25 Prozent zu. Insgesamt gibt es in Österreich nun 2.272 Naturland-Mitgliedsbetriebe, die knapp 73.000 Hektar ökologisch bewirtschaften.

Besonders stark fiel die Entwicklung im internationalen Bereich

aus. Fast 280.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche werden in 59 Ländern (ohne Deutschland und Österreich) nach NaturlandRichtlinien bewirtschaftet. Das sind fast 20 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Zahl der internationalen NaturlandBäuerinnen und Bauern wuchs um knapp 11 Prozent auf 121.000. Der überwiegende Teil von ihnen ist in Kooperativen und Erzeugergemeinschaften organisiert.

Auf dem afrikanischen Kontinent ist Naturland erstmals auch in Kenia und der Elfenbeinküste mit Mitgliedern vertreten. Zuwächse gab es aber auch in weiteren Ländern Afrikas, Lateinamerikas, Asiens sowie in Europa.

AUTOR

Markus Fadl

Naturland e.V. m.fadl@naturland.de

INTERNATIONALES GIPFELTREFFEN

Im Februar kamen in München Naturland-Kollegen aus 17 Nationen zusammen, um an der Internationalisierungsstrategie des Verbands zu arbeiten. Naturlands internationale Erzeuger aus 60 Ländern liefern unter anderem Kaffee, Kakao und Bananen nach Deutschland. Damit der Ausbau des Öko-Landbaus in Regionen wie z.B. Südostasien nicht nur vom Export abhängig bleibt, setzt Naturland auch auf die Stärkung lokaler Märkte und

FELIX

„Am besten schmeckt’s, wenn man weiss, wo’s herkommt.“

Wertschöpfungsketten. Der Erfahrungsaustausch verdeutlichte damit verbundene Herausforderungen wie administrative Hürden und volatile ökonomische und politische Rahmenbedingungen. Diskutiert wurden auch Maßnahmen zur Stärkung von Naturland als internationale Marke. Vieles wird bereits umgesetzt: In Vietnam, den USA und China baut Naturland lokale Partnerschaften auf. In Indien wird das Engagement auf

Grundlage der neuen IndienStrategie ausgebaut, und ein Pilotprojekt in den Philippinen erprobt einfachere Wege in die Naturland-Zertifizierung für lokale Märkte.

AUTORIN

Hannah von Bloh

Naturland e.V. h.bloh@naturland.de

„Am besten schmeckt’s, wenn man weiss, wo’s herkommt.“

ALDI SÜD geht mit einer groß angelegten Werbekampagne für die Bio-Eigenmarke NUR NUR NATUR in die Offensive. Die Kampagne präsentiert den ehemaligen Skirennläufer Felix Neureuther als neuen Markenbotschafter für NUR NUR NATUR. Immer mit im Bild: Das Naturland-Zeichen, da die NUR NUR NATUR Produkte überwiegend Naturland-zertifiziert sind.

„Die Marke steht für hohe Bioladen-Qualität, ursprünglichen Ge-

schmack, möglichst schonende Herstellungsverfahren und Reinheit der Rezepturen“ betont Dr. Julia Adou, Director National Sustainability von ALDI SÜD. Mit Slogans wie „Es braucht nicht viele Zutaten, nur die Richtigen“, erklärt Neureuther die Kernwerte der Marke. Die Kampagne wird das ganze Jahr über auf Plakaten, in Printanzeigen und digitalen Bewegtbildformaten zu sehen sein.

WAHLMARATHON IM NATURLAND

Die ersten Naturland-Mitgliederversammlungen 2025 sind bereits abgeschlossen und damit haben sich folgende Änderungen in der Besetzung der Delegiertenämter ergeben: Nach vielen Jahren als Delegierter in Niedersachsen/Bremen sowie im Naturland-Präsidium hat sich Everhard Hüseman auf eigenen Wunsch aus dem Naturland-Ehrenamt verabschiedet. Neu ins Delegiertenamt für Niedersachsen/Bremen wurden dafür Bernd Böging (Pilzzucht) und Michael Cloppenburg (Geflügelhaltung) gewählt. Als Nachrückerin ins Delegiertenamt gestartet, wurde Hannah Espermüller (Milchviehhaltung) in Schleswig-Holstein/Hamburg als Delegierte bestätigt. In Rheinland-Pfalz, Hessen und NRW hat es im Delegiertenamt keine personellen Änderungen

gegeben, da alle Delegierten wiedergewählt wurden. Der Wahlmarathon ist anschließend nach Bayern weitergelaufen und hat dort zu einer Neuverteilung von insgesamt vier Delegiertenplätzen geführt. Neu hinzugewählt wurden Verena Ippisch (Ackerbau, Mutterkuhhaltung, Erwerbsobstbau), Michaela Berghaus (Mutterkuhhaltung, Hackguterzeugung), Jürgen Herrle (Ackerbau mit Saatgutvermehrung) und Christian Froschmeir (Acker-/Gemüsebau, Geflügelhaltung). Insgesamt sind unter den bayrischen Delegierten nun drei Frauen vertreten.

Bis Ende März 2025 folgten noch die Naturland-Mitgliederversammlungen inklusive Delegiertenwahlen in SachsenAnhalt, Sachsen, Thüringen,

Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg. Da diese Versammlungen nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe stattfanden, berichten wir davon in der nächsten Ausgabe

Julian Scherlitz

Naturland e.V. j.scherlitz@naturland.de

NATURLAND UND BIO SUISSE STÄRKEN ZUSAMMENARBEIT

Knappe Wasserressourcen werden weltweit zu einer immer größeren Herausforderung für

die Landwirtschaft. Naturland und Bio Suisse als die beiden größten internationalen ÖkoVerbände gehen deshalb beim Thema nachhaltiges Wassermanagement seit Jahren als Pioniere voran. 2021 hatten beide Verbände ihre Richtlinien zur nachhaltigen Wassernutzung angeglichen und einen gemeinsamen Wassermanagementplan für zertifizierte Betriebe in Regionen mit knappen Wasserressourcen zur Verfügung gestellt. Künftig arbeiten sie auch bei Kontrolle und Zertifizierung

enger zusammen, um die Betriebe zu entlasten.

Auf der BIOFACH in Nürnberg unterzeichneten Bio Suisse-Präsident Urs Brändli (re) und Naturland-Geschäftsführer Steffen Reese dafür eine Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung der Zertifizierung im Bereich Wassermanagement. Regionen mit hohem Wasserrisiko sind aktuell vor allem Südeuropa, Nordafrika und Indien.

Markus Fadl, Naturland e.V.

AUTOR

NATURLAND NEXT FARMERS

AUF DER BIOFACH UND GRÜNEN WOCHE

Naturland Next Farmers ist ein junges Netzwerk innerhalb des Naturland-Verbands, das sich für den Öko-Landbau von morgen einsetzt. Im Januar trafen sich Naturland Next Farmers auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Nach einer Führung durch den Naturland-Stand gab es zur Begrüßung eine Verkostung von Fairtrade-Kaffee und Bio-Leckereien. In der Folge gab es viele Gespräche und Möglichkeiten sich über die Branche zu informieren, in spannende Inputs einzutauchen und neue Ernährungstrends zu entdecken. Noch wertvoller war aber vor allem der Austausch untereinander, der im Mittelpunkt des Treffens stand. Ein gemeinsamer Besuch des Landjugendballs rundete das Treffen in Berlin ab.

Schon einen Monat später feierte das Bündnis JöLL auf der Biofach in Nürnberg sein einjähriges Bestehen. Das Bündnis, Junge ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft (JöLL),

Das Bündnis JöLL feiert seinen 1. Geburtstag, Naturland Next Farmers feierten mit.

ist der Dachverband junger Organisationen der Land- und Lebensmittelwirtschaft und setzt sich für deren Interessen ein. Als Gründungsmitglied hat auch Naturland Next Farmers mitgefeiert. Das nächste Treffen des Bündnisses findet zu den ÖkoFeldtagen am Wassergut Canitz am 18. und 19. Juni statt.

Möchtest du Naturland Next Farmers kennenlernen?

Melde Dich unter info@naturlandnextfarmers.de

AUTORIN

Janina Witt

Naturland e.V. j.witt@naturland.de

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12.000 HEKTAR FÜR DEN ARTENSCHUTZ

Das Naturland-Förderprogramm Artenvielfalt belohnt die vielfältigen Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte in diesem Bereich. 2025 geht das Förderprogramm in die zweite Runde: 650 NaturlandBetriebe machen mit.

Das Naturland-Förderprogramm Artenvielfalt ist erfolgreich in die zweite Runde gestartet. Auf fast 12.000 Hektar werden Naturland-Betriebe in Deutschland und Österreich 2025 Maßnahmen für mehr Biodiversität umsetzen und dafür finanzielle Unterstützung erhalten. Knapp 650 Naturland-Betriebe meldeten online rund 4.800 Maßnahmen zur Förderung an. Im ersten Projektjahr 2024 waren es dagegen gut 100 Betriebe mit 550 Maßnahmen auf 900 Hektar.

„650 Naturland-Betriebe meldeten online rund 4.800 Maßnahmen zur Förderung an.“

Neu war in diesem Jahr unter anderem die Trennung von Antrags- und Zuteilungsphase, damit jeder interessierte Betrieb auch die Chance bekommt, sich zu bewerben. Die Verteilung des zur Verfügung stehenden Geldes erfolgte erst nach Abschluss der Antragsphase, wobei die maximale Förderhöhe pro Betrieb auf 10.000 Euro festgelegt wurde, damit möglichst viele Betriebe am Programm teilnehmen

TIPP

Lesen Sie zu diesem Thema auch das Editorial auf Seite 3.

können. Dieses Vorgehen ist eine Konsequenz aus den Erfahrungen von 2024, als das Buchungsportal nach nur acht Minuten geschlossen werden musste, weil der Fördertopf wegen des großen Ansturms bereits leer war.

Das sieht in diesem Jahr deutlich besser aus. Dank des steigenden Absatzes Naturland-zertifizierter Produkte bei den Projektpartnern ALDI SÜD und ALDI Nord sind bis zu 2,9 Millionen Euro im Topf. Dadurch können alle Maßnahmen, die korrekt angemeldet wurden, auch gefördert werden. Außerdem ist die Naturland Zeichen GmbH in Gesprächen mit weiteren Partnern aus Handel und Verarbeitung, um sie für die Unterstützung des Förderprojekts zu gewinnen und so die Finanzierung kontinuierlich auszuweiten.

Welche Vorteile das Projekt den Unternehmen selbst bietet, diskutierte Wilhelm Heilmann, Geschäftsführer der Naturland Zeichen GmbH, bei einer Podiumsveranstaltung auf der BIOFACH mit Vertretern von ALDI und zwei auf diesen Bereich spezialisierten Unternehmensberatungen. JanMarten Krebs, Vorstand der Sustainable AG, verwies auf die neue EU-Direktive CSRD, der zufolge Unternehmen ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit künftig sehr konkret nachweisen müssen – mittels messbarer Ziele. „Die Maßnahmen, die im Rahmen des Naturland-Förderprogramms von den teilnehmenden Bio-Betrieben umgesetzt werden, erzielen einen solchen messbaren und wissenschaftlich belegten Nutzen für die Artenvielfalt“, betonte Krebs. Das mache die Unterstützung des Programms zu einem „lohnenden Investment“ für Unternehmen.

Autor: Markus Fadl, Naturland e.V.

Foto:
Naturland / Sabine
Bielmeier

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5 NATURLAND-BETRIEBE

ERHALTEN 80.000 €

UMSTELLUNGSFÖRDERUNG

KAREN UND SIMON STEHR

Am Naturland-Betrieb von Karen und Simon Stehr in Hamburg wird auf etwa 18 ha Land BioObstbau betrieben, die Äpfel werden über Bündler vermarktet. 2023 wurde der Hof von Karens Eltern übernommen und ein weiterer Betrieb gekauft, beide Höfe wurden vorher konventionell betrieben. Zukünftig wollen Karen und Simon Stehr den Energiebedarf der Kühlhäuser mit einer PV-Anlage decken.

SABRINA UND LUDWIG GEORG

Familie Georg aus dem schönen Chiemgau in Oberbayern bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb. 2021 wurde nicht nur der Ackerbau auf ökologischen Landbau umgestellt, auch die betriebseigene Biogasanlage liefert seither biologischen, hochwertigen organischen Dünger. Die neu errichtete Trocknungsanlage wird mit der Wärme der Biogasanlage betrieben und schließt so den innerbetrieblichen Kreislauf. Die Begeisterung für die Landwirtschaft wird bereits an die nächste Generation weitergegeben.

Naturland e. V. s.strass@naturland.de

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AUTORIN
Sonja Straß

Die Teilnahme am NABU-Wettbewerb „Gemeinsam Boden gut machen“ hat sich für fünf Naturland-Betriebe ausgezahlt. Sie gewannen ein Preisgeld von insgesamt 80.000 Euro. Der Wettbewerb soll Betriebe bei der Umstellung auf Öko-Landbau finanziell unterstützen. Wir gratulieren den Gewinnern und stellen die fünf Naturland-Preisträger vor.

Sie haben Interesse an der Teilnehme? Die Autorin freut sich, Sie über Anmeldefristen, Voraussetzungen etc. zu informieren. Die E-Mail-Adresse finden Sie in der Autorenbeschreibung.

VERONIKA UND FLORIAN BERGER

Familie Berger aus Bad Birnbach (Bayern) setzt auf artgerechte Tierhaltung und ökologische Wirtschaftsweise. 2022 wurde durch die Umnutzung der nicht mehr genutzten Altgebäude die Bruderhahn-Aufzucht als weiteres Standbein erschlossen. Mit dem Preisgeld wollen Veronika und Florian Berger mit vielen kleinen Maßnahmen die Artenvielfalt auf dem Hof fördern.

JÖRG SCHRÖDER

Jörg Schröder stellte seinen 300 ha großen Betrieb in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) 2021 auf ökologische Landwirtschaft um und ist seitdem Naturland-Mitglied. Auf Schwarzerde mit tiefgründiger Lehmunterlage bewirtschaftet Schröder seine durchschnittlich 20 ha großen Schläge pfluglos. Besonders interessant ist der Anbau der Sonderkulturen Koriander, Kichererbsen und Öllein. Weiterhin werden Futtererbsen, Soja, Sonnenblumen, Sommerhafer, Winterweizen, Wintergerste und Wintertriticale als GPS kultiviert.

KLOSTERGUT WÖLTINGERODE

Im niedersächsischen Vienenburg liegt das Klostergut Wöltingerode. 2021 wurde der konventionell bewirtschaftete Betrieb zur Pacht angeboten – mit der Auflage zur Umstellung auf ökologischen Landbau. Julius von Gadenstedt und Oliver Rollwage übernahmen die Pacht und bewirtschaften nun 350 ha Ackerland ökologisch. In der Bewirtschaftung des Ackerbaubetriebs wird u.a. auf Futter-Mist Kooperationen mit benachbarten Viehhaltern gesetzt. Ein Fokus liegt zudem auf der Förderung der Biodiversität und der Bodengesundheit.

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Fotos:

Starker Auftritt auf der BIOFACH

Im Februar stand Nürnberg wieder für vier Tage ganz im Zeichen von Bio. Auf der BIOFACH, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, präsentierten sich Naturland e.V. und Naturland Zeichen GmbH zusammen mit 50 Partnern aus Verarbeitung und Handel. Mit rund 1.900 Quadratmetern war es erneut die größte Gemeinschaftspräsentation auf der BIOFACH. Einen Überblick über das bunte Messetreiben gibt unser Fotorückblick.

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1 Linsenbratlinge kennt man vielleicht noch – aber Schokomousse aus Kichererbsen? Was man aus Hülsenfrüchten alles machen kann, zeigte Bio-Spitzenkoch Christopher Hinze für Naturland beim Show-Kochen auf der Sonderfläche zur Außer-Haus-Verpflegung.

2 Naturland-Mitarbeiter und Ehrenamtliche sorgten für einen professionellen Auftritt.

3 Alte Kontakte pflegen, neue Kontakte knüpfen – das ist es, worum es v.a. geht auf einer Messe. Der NaturlandPartnertreff bietet hierfür den besten Rahmen, entsprechend ausgebucht waren die begehrten Tische die meiste Zeit über.

4 Bio im Fokus der Medien – auch das gehört zu einer erfolgreichen BIOFACH. Hier steht Naturland-Geschäftsführer Steffen Reese einem Reporter des ARDWirtschaftsmagazins „Plusminus“ Rede und Antwort.

5 Zentrale Anlaufstelle in der Mitte des Gemeinschaftsstands war die neue „Naturland Experience“-Fläche, wo in der Naturland-Lounge zahlreich Veranstaltungen stattfanden: von Präsentationen aktueller Projekte über Workshops bis hin zu einem Treffen der ehrenamtlich Engagierten im Naturland.

6 Das Fairhandelshaus GEPA, langjähriger Naturland Fair-Partner, feierte auf der BIOFACH sein 50-jähriges Bestehen.

Unter den Gratulanten im NaturlandMarkttreff war auch eine Gruppe Naturland-Bäuerinnen und Bauern der Molkerei Berchtesgadener Land, die bei ihrem Messerundgang einen Zwischenstopp an der GEPA-Kaffeebar im Naturland-Markttreff einlegten.

7 Beim Messerundgang der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nutzte NaturlandPräsident Hubert Heigl die Gelegenheit, um erneut das Thema Weide anzusprechen. Die Ministerin sagte zu, sich in Brüssel für Härtefalllösungen für solche Betriebe einzusetzen, die aufgrund struktureller Probleme keine Chance haben, einen vollumfänglichen Weidegang zu realisieren.

AUTORIN Rieke Wüpping

Landesbund für Vogelund Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) rieke.wuepping@lbv.de

5 Maßnahmen

UM RAUCHSCHWALBEN ZU FÖRDERN

Rauchschwalben helfen als Insektenjäger bei der Bekämpfung von Fliegen und Mücken in den Ställen. Darüber hinaus haben sie eine wichtige Funktion für das Ökosystem. Ihre Population ist aber rückläufig.

Rauchschwalben sind nicht nur ein lebendiges Symbol für Glück und den Frühling, sondern auch wahre „Nützlinge“ auf landwirtschaftlichen Betrieben. Als natürliche Insektenjäger helfen sie aktiv bei der Bekämpfung von Fliegen und Mücken in Ställen und ihrer Umgebung. Von einem Schwalbenpaar werden pro Tag zwischen 13.000 und 15.000 Insekten gefangen, welche an ihre Jungen verfüttert werden. Das entspricht in Summe während einer einzigen Brutzeit ca. 1 kg Insekten, das für die Aufzucht einer Rauchschwalbenbrut benötigt wird – eine beeindruckende Leistung! Dies macht die Rauchschwalbe zu einem wertvollen Partner auf dem Hof, insbesondere in Bereichen, in denen Schadinsekten das Wohlbefinden von Tieren beeinträchtigen können.

Rauchschwalben sind auch allgemein für das Ökosystem bedeutend. Umso mehr gibt es zu denken, dass sie in ihrem Bestand gefährdet sind. Der Rückgang von Insekten als Nahrung, die Aufgabe von Betrieben, vor allem mit Nutztierhaltung, sowie der Verlust von Nistplätzen und geeigneten Lebensräumen hat negative Auswirkungen auf ihre Population, die im Laufe der letzten Jahrzehnte immer stärker rückläufig ist. Besonders landwirtschaftliche Betriebe bieten jedoch noch immer einen wichtigen und besonders geeigneten Lebensraum für diese faszinierenden Vögel.

Deshalb werfen wir hier einen Blick auf besonders wertvolle und erfolgreiche Maßnahmen sowie den positiven Einfluss, den sie auf die Schwalbenpopulation haben.

1.

STÄLLE OFFEN HALTEN, ZUGANG GEWÄHREN

Rauchschwalben bevorzugen als Nistplätze vor allem Ställe oder andere Gebäude, in denen sie Zugang zu geeigneten Nistplätzen haben. Das Offenhalten von Ställen und das Bereitstellen eines Zugangs für die Schwalben ist daher besonders wichtig. Ein kleines Flugloch oder ein gekipptes Fenster reicht oft schon aus, um den Schwalben den Eintritt zu ermöglichen. Gerade bei Ställen, die durch die Nähe zu Nutztieren besonders attraktiv für die Schwalben sind, ist ein offener Zugang von besonderer Bedeutung. Diese Ställe bieten nicht nur einen geschützten Raum, sondern auch Wärme und reiche Nahrungsquellen.

Weitere Tipps und Informationen zu Schwalben lassen sich auch im neuen Online-Handbuch zu Schwalben nachlesen.

Im Rahmen des Rauchschwalbenprojekts von Naturland e.V. und LBV wurden auch Berater und Landwirte geschult – hier bei der Suche nach Insekten.

TIPP

Mit Schwalbenwinkel und Schwalbenbox unter dem Dach können Nisthilfen geschaffen werden.

2.

LEHMSTELLEN BEREITSTELLEN, NASSE STELLEN AM HOF FEUCHT HALTEN

Lehm ist ein entscheidendes Baumaterial für Schwalbennester. Da in vielen Gebieten natürliche Lehmpfützen durch Urbanisierung und Versiegelung verschwinden, ist es wichtig, künstliche Lehmpfützen anzulegen oder offene Bodenstellen nass zu halten – besonders an sonnigen und trockenen Tagen, wenn Schwalben besonders aktiv im Nestbau sind. Die Pfützen sollten in unmittelbarer Nähe zu den Nistplätzen (maximal 300 m entfernt) platziert werden und keine Deckungsmöglichkeiten für Fressfeinde bieten. Ein einfacher Lehm- und GrasStroh-Mix sorgt für das nötige Baumaterial, das die Schwalben benötigen, um ihre Nester zu bauen und zu reparieren. Auch kleine Lehmschalen mit diesem Material können bereits eine große Hilfe sein.

3. KÜNSTLICHE NISTHILFEN

FÜR OFFENSTÄLLE

In offenen Ställen können Schwalben oft nicht ausreichend Nistmöglichkeiten finden, da der Stall luftdurchflutet und hell gestaltet ist. Schwalbenwinkel oder -boxen sind hier eine hervorragende Unterstützung. Diese Nisthilfen ahmen die Bedingungen nach, die Schwalben bevorzugen – einen dunklen, vor Zugluft geschützten Ort. Beide Nisthilfen sollten mindestens zwei bis drei Meter hoch angebracht werden, mit einem Abstand von drei bis vier Metern zueinander, um den Vögeln genug Raum zum Brüten und Abstand zum nächsten Brutpaar zu geben.

Um sicherzustellen, dass sich keine Prädatoren auf die Nisthilfen setzen können, sollten die Nisthilfen unmittelbar unter der Decke angebracht werden. In dunklen, niedrigen Ställen können bereits kleine Vorsprünge oder künstliche Nester helfen.

4.

LEBENSRÄUME FÜR

INSEKTEN SCHAFFEN

Schwalben ernähren sich vorwiegend von fliegenden Insekten, weshalb es besonders wichtig ist, ihnen ausreichende Nahrungsquellen zu bieten. Durch das Anlegen von Hecken, Wiesen und Säumen wird Insektenvielfalt gefördert, was den Schwalben zugutekommt. Diese Lebensräume bieten nicht nur Nahrungsangebot, sondern auch Schutz für die Vögel und ihre Jungen. Die Schaffung von naturnahen Flächen trägt zur Biodiversität bei - und sichert so den Schwalben langfristig ihre Lebensgrundlage. Normalerweise jagen Schwalben gerne über offenen Wiesen und Gewässern, bei Regen bevorzugen sie neben den Fluginsekten im Stall Obstgärten und großen Bäume.

5.

KOTBRETTER GEGEN UNGEWOLLTE

KOTSPUREN

Dies Maßnahme hilft nicht den Schwalben direkt –aber mit ihr fällt es sicher manchem Betrieb leichter, ihnen zu helfen: Der Kot der Schwalben kann zu ästhetischen und hygienischen Problemen führen, wenn er auf Wänden oder Böden landet. Um dies zu vermeiden, können Kotbretter installiert werden. Diese sollten etwa 50 cm unter den Nistplätzen angebracht werden und einen Neigungswinkel von 30-45 Grad haben, damit keine Fressfeinde das Brett als Sprungbrett nutzen können. Die Kotbretter helfen nicht nur, die Umgebung sauber zu halten, sondern bieten auch eine einfache Möglichkeit, den Kot zu sammeln und später zu entsorgen. Eine beschichtete Oberfläche erleichtert die Reinigung und trägt zur langfristigen Pflege bei.

Rauchschwalbenprojekt

2023 starteten Naturland e.V. und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) ein zweijähriges Rauchschwalbenprojekt, das durch die enge Zusammenarbeit mit den Landwirtinnen und Landwirten einen vielfältigen Beitrag zum Schutz dieser wichtigen Vogelart geleistet hat. Neben Aktionstagen für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Schulungen wurden auch zahlreiche NaturlandVeranstaltungen besucht und Austausch mit der landwirtschaftlichen Praxis gesucht. Dabei standen Beratung und Unterstützung der Betriebe im Fokus. Das Projekt wurde vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Im Rahmen des Projekts haben sich 100

Von einem Schwalbenpaar werden pro Tag zwischen 13.000 und 15.000 Insekten gefangen, die an ihre Jungen verfüttert werden.

Betriebe angemeldet, die für ‚ihre Schwalben‘ aktiv wurden. Dabei wurde nicht nur der Lebensraum der Schwalben verbessert, sondern auch das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung dieser Vögel in der Landwirtschaft gestärkt. Von der Bereitstellung von Nistplätzen bis hin zur Schaffung von Lebensräumen für Insekten – das Projekt hat gezeigt, wie wichtig und erfolgversprechend es ist, mit konkreten Schritten den Artenschutz voranzutreiben.

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H&N - Brown Nick, Super Nick

Lohmann - Braun, LSL, Sandy Novogen - Braun, Weiß

Hendrix - Dekalb, Bovans, Isabell

Kükenstube GmbH
Christoph Huster

TITEL

Einstieg in die

WEIDE

Der Zeitplan ist mittlerweile klar: Bis 2026 müssen auch Bio-Betriebe in Deutschland die Weideregelung zur Gänze umsetzen. Dazu braucht es Weideflächen.

Ob eine Fläche als Weide genutzt werden kann, hängt von Klima, Boden, Pflanzenbestand, Hangneigung etc. ab. Besonders unter feuchten Bedingungen ist aber das Weidemanagement besonders wichtig. Ein dichter Bestand an wertvollen Weidegräsern spielt für die Trittfestigkeit, neben den Bodenverhältnissen, eine wesentliche Rolle. Zudem hat auch die Art der Weide einen großen Einfluss auf mögliche Trittschäden. So verteilen sich die Tiere bei großflächigen Standweiden gleichmäßig, sind generell ruhiger und reduzieren somit Trittschäden.

Grasbestand gezielt ändern

Betriebe, die verstärkt auf die Weide setzen, benötigen dafür Dauerweideflächen. Diese zeich-

nen sich bei gutem Management durch einen sehr dichten Pflanzenbestand mit hoher Trittstabilität aus und liefern zudem hohe Erträge. Langjährige Untersuchungen am Bio-Insti-

„Das bedeutendste Gras auf Dauerweiden ist das Wiesenrispengras.“

tut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zeigten, dass derselbe Standort sowohl als Schnittwiese als auch als Dauerweide dieselben Mengenerträge liefert, jedoch die Weide höhere Energieund Eiweißerträge bereitstellen

kann. Wird eine Schnittwiese in eine Dauerweide umgewandelt, befinden sich anfänglich meist noch viele horstförmig wachsende Obergräser (z.B. Knaulgras, Glatthafer oder Wiesenfuchsschwanz) in der Fläche. Bei mehrjähriger intensiver Weidenutzung nehmen diese aber im Bestand ab. Die dadurch entstehenden Lücken müssen mit weidetauglichen Futtergräsern geschlossen werden. Das bedeutendste, ausläufertreibende Gras auf Dauerweiden ist das Wiesenrispengras. Üblicherweise ist diese Art in den Schnittwiesen nur in geringen Anteilen vertreten. Daher ist es sinnvoll, Wiesenrispengras in den aufzubauenden Weidebestand einzubringen. Eine Nachsaat bzw. Übersaat hat aber auch Sinn, wenn Wiesenrispengras bereits vorhanden ist,

Das Englische Raygras – auch Deutsches Weidelgras genannt – ist international das bedeutendste Gras der gemäßigten Klimazonen.

AUTOR

Walter Starz

HBLFA RaumbergGumpenstein walter.starz@raumberggumpenstein.at

AUTOR

Andreas Steinwidder

HBLFA RaumbergGumpenstein andreas.steinwidder@ raumberg-gumpenstein.at

da so moderne, ertraglich überlegene Zuchtsorten eingebracht werden. Werden auftretende Lücken nicht durch Nachsaaten geschlossen, können sehr rasch unerwünschte, ertraglich schwache Arten einwandern. Somit ist bei Umstellung auf Weidehaltung nicht diese an einem möglichen Ertragsrückgang schuld, sondern der nicht auf die Nutzung angepasste Pflanzenbestand.

Mit Übersaat zum Ziel

In der Umstellungsphase (Mähwiese zu Dauerweide) ist es daher sehr ratsam, begleitende

Übersaaten zu tätigen. Neben dem Wiesenrispengras ist international das Englische Raygras (Deutsches Weidelgras) das bedeutendste Gras der gemäßigten Klimazonen. Es zeichnet sich durch gute Erträge und hohe Energiegehalte aus. In Lagen über 800 m Seehöhe kann eine über längeren Zeitraum bestehende Schneedecke dem Gras aber zum Verhängnis werden. Es besteht hier ein höheres Risiko für Schneeschimmel-Befall. In Gunstlagen sollte das Englische Raygras die Basis des Weidebestandes bilden, da es durch hohe

Zuckergehalte sehr schmackhaft ist und von den Weidetieren bevorzugt gefressen wird.

Für raue und trockene Lagen oder extensiven Beweidungen auf Hutweiden kann das Saatgut mit Kammgras, Straußgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras ergänzt werden. Im Handel sind fertige Übersaatmischungen verfügbar, die sich gerade für intensiv genutzte Dauerweiden eignen. Diese setzen sich aus den Arten Wiesenrispengras, Englisches Raygras, Weißklee und teilweise Wiesen-

lieschgras zusammen. Entscheidend für den Erfolg sind Niederschläge nach der Übersaat. In den letzten Jahren traten beispielsweise die Niederschläge im Berggebiet hauptsächlich in den Sommermonaten auf. Somit funktionierten Übersaaten nach dem in der Region üblichen zweiten oder dritten Schnitt gut. Die letzten Übersaaten sollten Ende August, spätestens Mitte September (in Gunstlagen) durchgeführt werden.

Wenn aus Acker Weide wird

Wenn Ackerflächen in das Beweidungskonzept eingeplant werden, sollte auf den Pflug verzichtet werden, denn entscheidend für eine zeitnahe Beweidung der Ackerfläche ist ein stabiler Boden. Daneben sind bei der Saat von Grünlandmi-

schungen auch zwei wichtige Maßnahmen zu beachten:

• Gras und Klee sollten sehr flach, besser noch oberflächlich gesät werden. Die Weidearten sind Lichtkeimer und gerade das Saatgut des Wiesenrispengrases (!) verträgt keine Ablage im Boden.

• Entscheidend für einen guten Aufgang ist das nachfolgende Anwalzen mit einer Profilwalze.

Neueinsaaten mit Grünlandmischungen sollen immer als Breitsaat erfolgen. Wird mit der üblichen Getreidedrilltechnik gesät, ist der Bestand von Beginn an lückig, mit der Breitsaat lässt sich rascher ein trittstabiler Bestand erreichen. Eine Saatmethode

WEIDEREGELUNG

Was in Österreich bereits 2022 zu neuen Vorgaben geführt hat, wurde nun auch für Deutschland geregelt: Bio-Betriebe mit Pflanzenfressern müssen ihren Tieren Zugang zu einer Weide ermöglichen. In Deutschland ist 2025 als Übergangsjahr zu sehen. Durch ein vom Betrieb zu erstellendes Weidekonzept muss gezeigt werden, wie die EU-Vorgaben in der Praxis umgesetzt werden können. Für 2026 gilt dann auch in Deutschland: Alle weidepflichtigen Tiere müssen Weidegang erhalten. Detaillierte Infos zur Umsetzung finden Sie in der Ausgabe 1/2025 der Naturland Nachrichten.

für Profis wäre das Vorsäen von Wiesenrispengras. Hier wird zwei bis drei Wochen vor der Saat der eigentlichen Mischung mit 15-20 kg/ha reinem Wiesenrispengras in Breitsaat vorgesät, die restlichen Komponenten folgen dann später. Dadurch wird dem langsam keimenden Wiesenrispengras ein Vorsprung verschafft und dieses kann sich gegen-

Dichter Wiesenrispen-Bestand erhöht die Trittstabilität der Weide.

Fotos: HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Für die Neuanlage einer Weide eignet sich zum Beispiel die Umkehrfräse. Das Saatgut sollte im zweiten Schritt oberflächlich gesät und angewalzt werden, denn die Weidearten sind Lichtkeimer.

über dem Englischen Raygras besser behaupten.

Bei der Neuanlage eines Weidebestandes auf einer Ackerfläche sollte spätestens im August gesät werden. Nach Getreide wird entweder flach gegrubbert oder es kann nach dem Mulchen der Strohstoppel auch eine Direktsaat vorgenommen werden. Bei der Variante mit Grubber muss bis zum Frühling gewartet werden, bevor mit der Beweidung begonnen wird. Einsaat im Spätsommer hat den Vorteil, dass hier zumeist höhere Niederschläge auftreten und die Verdunstung abnimmt. Ebenfalls tritt in dieser Zeit auch vermehrt Tau in den Morgenstunden auf: lauter Vorteile für die Keimung und Jugendentwicklung. Im Falle der Direktsaat könnte im Herbst noch ein kurzer flächiger Weidegang (nach dem System der Kurzrasenweide) erfolgen. Dieser erste Weidegang ist einem Reinigungsschnitt gleichzusetzen, bei dem Unkrautarten abgeweidet und so zurückgedrängt werden. Im Frühling kann bei Bedarf noch eine Nachsaat vorgenommen werden. Eine weitere Möglichkeit der An-

lage eines Weidebestandes auf Ackerflächen ist mittels Untersaat in Getreide. Eine große Rolle bei der Anlage einer Untersaat spielt die Konkurrenz um Licht im Bestand. Da eine bessere Ent-

der doppelte Reihenabstand gewählt werden. Bei Untersuchungen zeigte die Deckfrucht nur einen sehr geringen Ertragsrückgang, die Untersaat jedoch einen um ein Drittel besseren Ertrag.

„Bei Untersuchungen zeigte die Deckfrucht einen geringen Ertragsrückgang, die Untersaat jedoch einen um ein Drittel höheren Ertrag.“

wicklung des Getreides die Triebausbildung im Futterbestand automatisch reduziert, muss die Aussaatstärke der Deckfrucht jedenfalls um 20 bis 30 % reduziert werden. Grundsätzlich sollten die Konkurrenzfähigkeit von Getreide und die Wüchsigkeit der Untersaat aufeinander abgestimmt werden. Langsam entwickelnde Untersaaten – und dazu zählen Mischungen für intensive Weidenutzung in der Regel – gedeihen besser unter schwachen Deckfrüchten und bei früher Einsaat. Wird die Untersaat in einem Arbeitsgang mit Getreide ausgebraucht, kann bei Getreide auch

Die andere Untersaat-Variante ist Einbringung der Weidemischung zwischen Bestockung und Schossen der Getreidekultur, am besten nach einem Striegeldurchgang. Nach der Getreideernte kann mit der Beweidung unmittelbar begonnen werden. Wichtig ist jedoch die vollständige Abfuhr des Strohs. Die Stoppeln werden von den Tieren vertreten und abgefressen. Bei einem zu dominanten Getreidebestand oder zu trockenen Bedingungen für die Untersaat kann während der Beweidung im August mit einer Nachsaat (5-15 kg/ha) nachgeholfen werden.

SO GELINGT DIE KÄLBERWEIDE

Mit der neuen Umsetzung der EUÖko-Verordnung müssen nun auch Bio-Kälber auf die Weide. Das ist herausfordernd für die Tiergesundheit – umso wichtiger sind daher folgende Tipps:

mehr, ob das Kalb gut auf das Fressen vorbereitet wurde und ob auf der Weide ein Witterungsschutz mit Zufütterungsmöglichkeit besteht.

Heuqualität ist entscheidend

Nach den neuen Umsetzungsvorgaben der ÖkoVerordnung muss ein Bio-Kalb nach drei Monaten Milchtränke und einem weiteren Monat Übergangsfütterung Weidegang erhalten – zumindest in der Weidezeit von April bis Oktober. Was in Österreich bereits seit 2022 Pflicht ist, wird nun auch in Deutschland verpflichtend sein.

Kälber können grundsätzlich schon mit wenigen Wochen an die Weide angelernt werden. Soll die Weide aber über die Bewegung an der frischen Luft hinaus auch einen Beitrag zur Fütterung leisten, muss der Pansen entwickelt sein. Entscheidend für den Erfolg ist also weniger das Alter selbst, als viel-

Kälber erhalten im Öko-Landbau drei Monate Vollmilch. In der Regel säuft das Kalb nach dem ersten Lebensmonat so viel, dass nach und nach angefangen wird, die tägliche Milchmenge zu begrenzen. Dadurch muss sich das Kalb sukzessive mehr Nährstoffe über das Futter holen, es entwickelt sich zum Wiederkäuer. Bestes Kälberheu und Wasser muss schon nach der ersten Lebenswoche angeboten werden. Blätter und Stängel sorgen für Geschmacksvielfalt und regen das Kalb zum Fressen an. Damit das funktioniert, ist unbedingt auf beste Qualität zu achten, zum Beispiel muss Heu täglich erneuert werden. Insbesondere wenn in der Aufzucht auf Kraftfutter verzichtet werden soll, ist die Qualität des Heus entscheidend. Silage sollte erst mit dem Abtränken zum Ende des dritten Monats angeboten werden. Sollen die Kälber in dieser Entwicklungsphase zur Ergänzung der Stallfütterung schon auf die Weide, muss auf besonderes hochwertiges (Aufwuchshöhe 5-15 cm) und vor allem sauberes Weidefutter Wert gelegt werden. Dann

„Von Vorteil ist es, wenn Kälber gruppenweise auf die Weide gebracht werden können.“
AUTOR Sebastian Wagner

Die Metallpanels werden zum Anlernen der Kälber an den Weidezaun zu einem ausbruchsicheren Halbkreis zusammengestellt.

wird es gerne gefressen und enthält jede Menge gesunder Nährstoffe. In etlichen Untersuchungen zur Kälberfütterung ist belegt, dass die Gabe von Kraftfutterkomponenten (z.B. Kälberkorn, TMR, Kälbermüsli) die Entwicklung der Pansenzotten beschleunigt. Kälberkraftfutter sollte viele hochverdauliche Komponenten wie Getreide oder Mais (gequetscht oder pelletiert) und genügend Eiweiß (Ziel: 16-18% EW) enthalten. Wenn eine Kraftfuttermenge von ca. 1,5 kg pro Tag aufgenommen wird, ist das Ziel erreicht und die Zuteilung wird begrenzt. Üblicherweise wird mit einem Alter von 12 bis 14 Wochen abgetränkt.

Ein Anlernplatz muss fest eingezäunt sein und mit einer gut sichtbaren Stromlitze versehen werden.

Stress vermeiden

Die Weide ist als Futter und auch als Umgebung für das junge Kalb zunächst etwas ganz Neues. Das Tier ist entsprechend aufgeregt, Stress schwächt das Immunsystem und das gilt es zu vermeiden. Achten Sie beim Angewöhnen an die Weide deshalb darauf, zusätzliche Stressfaktoren zu reduzieren. Stress wird zum Beispiel ausgelöst durch Umstallen oder das Bilden neuer Gruppen. Sind solche Maßnahmen notwendig, sollten sie einige Tage versetzt zum Weidebeginn vorgenommen werden. Ideal ist es natürlich, wenn es einen direkten Zugang vom Stall zur Weide gibt. Dann besteht im Stall weiterhin die gewohnte Umgebung und es kann das gewohnte Futter angeboten werden. Aber auch das Treiben von kurzen Wegstrecken ist gut machbar, auch junge Kälber lernen innerhalb weniger Tage den Weg vom Stall auf die Weide und wieder zurück.

Kälber anlernen

Wichtig ist in beiden Fällen, dass die Tiere einige Tage an den Weidezaun und die Umgebung im Freien angelernt werden. Der Anlernplatz kann eine befestigte Fläche oder eine kleine Weide angrenzend an die Kälberbucht sein. Sie muss fest eingezäunt werden, damit die Kälber den Zaun so-

Fotos: Sebastian Wagner, Sabine Bielmeier
„Kälber brauchen auf der Weide ausreichend Schatten.“

fort sehen und, wenn mal ein Tier in Panik gerät, es nicht ausbrechen kann. Innerhalb des Zaunes wird eine gut sichtbare Litze mit Strom gespannt, damit die Tiere den Stromzaun kennen und respektieren lernen.

Die Futterumstellung auf die Weide muss wie jede Futterumstellung beim Wiederkäuer langsam erfolgen; eine Vollweide ist erst zu empfehlen, wenn die Tiere gelernt haben, das Weidegras zu verdauen. Kälber und Jungrinder im ersten Jahr brauchen eine gute Futtergrundlage, damit sie sich entwickeln können. Eine gut geführte Weide kann diese bieten, dabei gelten dieselben Regeln wie für Milchviehweiden. Die Nährstoffdichte ist bei einer Aufwuchshöhe von 5 bis 15 cm am höchsten, regelmäßiger Weidewechsel in Verbindung mit Weidepflege schont die Grasnarbe und verhindert, dass sich ungewünschte Pflanzen wie Hahnenfuß, Binsen oder Kreuzkraut ausbreiten können.

Vor Parasiten schützen

Speziell Kälber sind gegenüber Parasiten sehr empfindlich und auf der Weide können Kokzidien, Lungen- oder Magendarmwürmer auftreten. Rinder entwickeln zwar vor allem gegen Magendarmwürmer schnell eine gewisse Immunität, eine zu hohe Parasiteninfektion führt aber

zu Abmagerung und Durchfall. Ein struppiges Fell ist häufig ein Anzeiger für eine fortgeschrittene Parasiteninfektion. Bei Kälbern und erstsömmrigen Rindern muss genau hingeschaut werden, wie sich die Tiere entwickeln und bei ersten Anzeichen einer Infektion müssen Gegenmaßnahmen durch den Einsatz von Antiparasitika getroffen werden. Eine Koppelteilung von Kälberweiden, durch die ein Schnitt-Weide-Wechsel ermöglicht wird, ist die beste vorbeugende Maßnahme, um Infektionsketten zu unterbrechen. Herbstweiden sollten nicht als Frühjahrsweiden genutzt, sondern der erste Schnitt gemäht werden, weil Parasitenlarven auf den Flächen überwintern können.

Besser in Gruppen

Von Vorteil ist es, wenn Kälber gruppenweise auf die Weide gebracht werden können. Im Frühjahr gelingt das besser, weil sich über den Winter Kälber angesammelt haben. Vor allem bei kleineren Betrieben kann das unter der Weidesaison allerdings schwierig werden. Dann müssen einzelne Tiere einer Kälbergruppe, die sich bereits auf der Weide befindet, dazu gegeben werden. In solchen Fällen ist eine genaue Tierbeobachtung notwendig, um den Ernährungszustand zu prüfen und einen möglichen Parasitenbefall schnell zu erkennen und zu behandeln.

Das JUNGVIEH

Der Weidegang für Jungvieh wurde bisher von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich geregelt. Nun gilt auch hier die generelle Weidepflicht. Damit sich die Jungrinder auf der Weide gut entwickeln und die Tiere innerhalb des Zauns bleiben, braucht es Vorbereitung.

Durch die neue Weideregelung kommt auf manchen Betrieben dieses Jahr erstmalig auch das Jungvieh auf die Weide. Wenn diese Tiere den Weidegang noch nicht kennen, sollten sie in einem befestigten Areal erstmal an den Zaun gewöhnt werden. Auf Betrieben, die bisher nicht mit dem

Jungvieh auf der Weide waren, sollten Laufhöfe für die Tiere vorhanden sein. Diese bieten sich ideal zur Gewöhnung an den Elektrozaun an. Rinder sehen die Farben Gelb und Blau besonders gut. Darum ist es sinnvoll, Litzen oder Bänder in diesen beiden Farben einzusetzen.

Ansprüche

Ziel der Jungvieh-Aufzucht sind gut entwickelte, nicht verfettete Kalbinnen zur Remontierung der Milchvieh- oder Mutterkuhherde. Die bei uns gängigen drei Milchviehrassen Holstein, Fleckvieh und Brown-Swiss soll-

Fotos:
Naturland / Sabine
Bielmeier; HBLFA
Raumberg-Gumpenstein

ten auch im ökologischen Landbau mit einem Alter von 24 bis maximal 28 Monaten abkalben.

Bei Jungtieren bis zu einem dreiviertel Jahr ist das noch kleine Pansenvolumen der begrenzende Faktor bei der Futteraufnahme. Darum sind diese Tiere auf sehr hohe Futterqualitäten angewiesen, damit sie ihr Wachstumspotenzial voll ausschöpfen – denn das ist später auch für das Erstkalbealter wichtig. Im Idealfall hat die Gruppe deshalb bis zum siebten Lebensmonat auch noch Zugang zum Stall, um hier besser zugefüttert werden zu können.

AUTOR

Timo Manger

Beratung für Naturland t.manger@ naturland-beratung.de

Sind die Tiere einmal tragend, dürfen sie zur Kalbung nicht verfetten. Darum reicht den Jungrindern dann auch die Weidefutterqualität eines mittleren Grünlandstandortes aus. Alp- und Almflächen oder auch beweidbares Naturschutzgrünland eignen sich dafür perfekt. Jungrinder sollten nicht durch Hungern „kurzgehalten“ werden, sondern durch strukturreiche, energiearme Grünlandbestände.

Neue Weideflächen

Wie viel Weidefläche nötig ist, hängt vom Standort, also Niederschlag und Umfang der verfügbaren Weidefläche, ab. Werden in Zukunft Flächen beweidet, die bisher nur gemäht wurden, muss der Grünlandbestand beobachtet und angepasst werden (siehe Artikel ab Seite 20). Wird auf einer bisher ausschließlich als Mähwiese genutzten Fläche eine Standweide für Jungvieh eingerichtet,

Bei Jungtieren bis zu einem dreiviertel Jahr ist das kleine Pansenvolumen der begrenzende Faktor bei der Futteraufnahme. Darum sind diese Tiere auf sehr hohe Futterqualitäten angewiesen.

wird sich der Pflanzenbestand tendenziell verschlechtern und die Verunkrautung zunehmen. Aus arbeitswirtschaftlicher Sicht mag eine extensive Standweide für Jungrinder verlockend klingen, aus pflanzenbaulicher Sicht und hinsichtlich der Entwicklung der Tiere sollte dies aber nicht in Frage kommen. Für Betriebe mit Auslauf ist eine Jogging- oder Bewegungsweide für das Jungvieh möglich. Entsprechende Kennzahlen, wieviel Jungrinder je Hektar bei welchem Weidesystem gehalten werden können, finden Sie auf Seite 33 in dieser Ausgabe.

Zaun & Co

Vor der Einrichtung einer neuen Weidefläche ist es wichtig, sich einmal anhand eines Luftbilds die Zaunführung zu überlegen und die Zaunlänge zu ermitteln. So kann besser kalkuliert werden, wieviel und welches Zaunmaterial überhaupt benötigt wird. Neben dem fachgerechten Bau des Zauns und der richtigen Erdung für das Stromgerät ist auch die Wasserverfügbarkeit ein entscheidendes Kriterium. Dafür eignen sich mobile Wasserfässer sehr gut. Ist Grundwasser erreichbar, kann auch überlegt werden, mit Hilfe einer solarbetriebenen Pumpe Wasser in Tränkebecken zu pumpen. Die Tiere sollten nicht aus Bächen oder Tümpeln saufen, da das Infektionsrisiko mit Parasiten dadurch stark zunimmt. Außerdem entspricht die Wasserqualität oft nicht den Anforderungen.

Wer Jungvieh in der Nähe von stark befahrenen Straßen auf die Weide lässt, sollte über eine Festzaunanlage entlang der Straße nachdenken. Außerdem sollte der Versicherungsschutz für die Fälle eines Ausbruchs überprüft und angepasst werden.

Sind die Tiere älter als ein dreiviertel Jahr, können sie problemlos auf Vollweide bzw. Ganztagsweide umgestellt werden und Tag und Nacht auf der Weide bleiben.

„ Am einfachsten ist es, einen Deckbullen mit auf die Weide zu geben.“

Weidemanagement

Wie beschrieben, haben Jungrinder und Kälber bis zu einem Alter von zwölf Monaten höhere Ansprüche an die Weidefutterqualität als ältere, vor allem schon trächtige Färsen. Für die jüngeren bietet sich eine Kurzrasenweide, eine Koppelung dieser (wegen der Parasiten) oder eine Umtriebsweide mit Gräsern im Drei-Blatt-Stadium an. Grundsätzlich gilt: Je weni-

ger tief und sauber die Jungtiere abweiden, desto geringer sind die Parasitenprobleme. Zudem schont man damit auch das Grünland.

Sind die Tiere dann älter als ein dreiviertel Jahr, können sie problemlos auf Vollweide bzw. Ganztagsweide umgestellt werden und Tag und Nacht auf der Weide bleiben. Solange keine Besamung oder das Decken mit einem Bullen ansteht, können

die Rinder auch problemlos weiter entfernte Flächen beweiden. Es bietet sich immer an, die Tiere einmal am Tag zu besuchen und einen Eimer mit Kleie oder Getreideschrot mitzunehmen. So bleiben die Tiere an den Umgang mit dem Menschen gewöhnt. Das Umtreiben auf eine frische Weide oder neue Koppel lässt den Bezug zu Menschen auch nicht abreißen und wird bei den Tieren positiv abgespeichert.

Kurz & knapp

Jungtiere müssen auf die Weide, ausgenommen sind männliche Tiere, die älter als zwölf Monate sind. Eine Herausforderung ist, weibliche Rinder auf der Weide tragend zu bekommen. Wichtig sind zudem Weideplanung und eine Überprüfung des Versicherungsschutzes.

Besamung oder Deckbulle?

Im Alter von 16 bis 19 Monaten müssen die Rinder trächtig werden. Die Brunstbeobachtung von Tieren auf der Weide ist schwierig. Am einfachsten ist es, einen Deckbullen mit auf die Weide zu geben, das bringt Ruhe in die Färsengruppe. Rinder reiten viel weniger auf, weil der Bulle sich um das brünstige Rind „kümmert“. Nachteil ist, dass diese Variante nicht ganz ungefährlich für das Betreuungspersonal ist.

Werden Jungrinder im deckfähigen Alter in der Nähe des Hofes auf der Weide gehalten, hat man die Tiere besser im Blick. Ist beides nicht umsetzbar, müssen die Tiere tragend auf die Weide – was bedeutet, dass spätestens zu Beginn der Weideperiode alle Rinder gedeckt auf die Weide müssten.

Zu Managementzwecken, wie z.B. Besamen oder Decken, dürfen die Tiere auch im Stall bleiben, allerdings kein halbes Jahr, sondern eher maximal einen Monat.

Will man die Tiere auf der Weide besamen, benötigt man eine

Fang- und/oder Fixiereinrichtung. Die einfachste Möglichkeit ist hier das an einem befestigten Platz fixierte Fressgitter, um die Tiere dort besamen zu können. Auch ein Treibewagen mit Fressgittern kann verwendet werden.

Im zweiten Lebensjahr bietet sich bis zur Kalbung am ehesten eine Standweide für die Jungrinder an, weil die Futteransprüche nicht all zu hoch sind. Um das Grünland zu schonen, sollte aber auch hier mit mindestens zwei Koppeln gearbeitet werden, damit eine der Flächen immer wieder eine Ruhephase bekommt. Zwei bis drei Monate vor der Kalbung sollten die Färsen in die Milchviehherde eingegliedert werden.

Mutterkuh-Absetzer

Auch Rindermastbetriebe, die in der Vergangenheit keine Weidehaltung betrieben haben, müssen in Zukunft mit ihren Rindern auf die Weide. Gerade zugekaufte Mutterkuhabsetzer sind hier ein Risiko, wenn sie den Landwirt nicht kennen. Solche Tiere sollten nie direkt nach dem Betriebswechsel auf die Weide, sondern erst mal in den Stall. Das ist gegenüber den Kontrollstellen mit Managementgründen erklärbar.

Es kann helfen, ein oder zwei erfahrene Kühe mit den Jungrindern auf die Weide zu lassen. Diese halten die Jungtiere in der Regel zusammen, denn die Jungrinder orientieren sich an den Alttieren. Diese Kühe können selbst ein Kalb bei Fuß haben oder es können alte Milch- oder Mutterkühe sein, die so noch einen Sommer auf die Weide dürfen. Die Idee mit den Altkühen funktioniert selbstverständlich auch bei Jungviehherden in Milchviehbetrieben.

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WEIDE IST …

nicht gleich Weide

Wer die Weidehaltung am Betrieb optimieren will, sollte sich Gedanken über die Weidestrategie und das Weidesystem machen. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht.

AUTOR

Andreas Steinwidder

HBLFA RaumbergGumpenstein andreas.steinwidder@ raumberg-gumpenstein.at

AUTOR

Walter Starz

HBLFA RaumbergGumpenstein walter.starz@raumberggumpenstein.at

Bei der betrieblichen Überlegung, welche Tiere wie oft wie lange auf welche Weidefläche kommen, stößt man rasch auf die beiden Begriffe Weidestrategie und Weidesystem. Die Weidestrategie sagt aus, wieviel des Futters von der Weide kommt, also wie lange Rinder an Weidetagen auf der Weide gehalten werden. Hier unterscheidet man in der Regel zwischen Bewegungsweide, Stundenweide und Ganztagsweide. Die verschiedenen Weidesysteme (Kurzrasenweide, Koppelweide etc.) können bei jeder Weidestrategie angewendet werden. Hier geht es darum, den Grasbestand standortangepasst möglichst optimal auszunutzen.

Weidestrategie

Die benötigte Weidefläche unterscheidet sich je nach Weidestrategie. Sie beschreibt den Anteil des Weidefutters an der Gesamtration, also die Stunden, in denen sich die Tiere auf der Weide befinden. Im Frühling und insbesondere im Herbst, aber auch bei

ungünstiger Bodenbeschaffenheit und Witterung, braucht es mehr Fläche und/oder einen höheren Ergänzungsfutterbedarf (Abb. 1). Grobe Richtwerte zum Weideflächenbedarf von Rindern für einen wüchsigen Standort sind in Tabelle 1 angeführt.

Bewegungsweide

Bei Bewegungsweidehaltung ist die Weidefutteraufnahme von untergeordneter Rolle. In diesem Fall werden die Tiere im Laufstall mit Auslauf bedarfsgerecht gefüttert, die Weidestunden pro Tag werden – zur Verhinderung eines Überbesatzes –bewusst verringert. Es können aber auch die Weidetage pro Fläche in der gesamten Weideperiode begrenzt werden, vorausgesetzt man hat eine Ausweichfläche. Auf stark bestoßenen Flächen erfolgt jedenfalls keine Zusatzdüngung und es braucht einen sehr dichten Pflanzenbestand mit Arten, die einen intensiven Tritt und Verbiss aushalten (z.B. Untergräser, Breitwegerich, Brunelle, Löwenzahn etc.). Tränke- und Eintriebs-Bereiche sowie Triebwege sind möglichst stabil aufzubauen. Nach

Tab. 1: Richtwerte zum Tierbesatz je ha Weidefläche (Beispiel wüchsiger Standort; jeweils Gesamtweideflächenbedarf im jeweiligen

Weideperiode (Saison)

Hauptwachstum Zeitiges Frühjahr bzw. ab Ende August

Milchkühe – Bewegungsweide1) Milchkühe – Stundenweide2) Milchkühe – Ganztagsweide3) 4)

10-30 Tiere/ha 8-11 Tiere/ha 4-5 Tiere/ha

20-5 Tiere/ha 6-2 Tiere/ha 3-1 Tiere/ha

Aufzucht/Mast (400-500 kg) – Ganztag3) 8-10 Tiere/ha 5-2 Tiere/ha

1) Bewegungsweide: tägliche Weideaufenthaltsdauer 1-3 Stunden/Tag; Fütterung im Stall über 95 % der Gesamtfutterration; Tierbesatz so gering wie möglich anstreben! Boden- und Weidepflanzenschutz, Standort und Klima sowie Weidemanagement limitieren jeweils den maximalen Tierbesatz

2) Stundenweide/Halbtagsweide: tägliche Weideaufenthaltsdauer 2-6 Stunden/Tag (Halbtagsweide 7-10 h); Ergänzungsfütterung im Stall: 90 – 70 % der Gesamtfutterration

3) Ganztagsweide/Vollweide: Kühe Tag- und Nacht auf der Weide; Weidefutteraufnahme sehr bedeutend, Ergänzungsfütterung im Stall: nur bis 20 % der Gesamtfutterration

4) entspricht etwa auch einer Mutterkuh inkl. Jungrind

Bei der Kurzrasenweide sind die Tiere ruhig, Blährisiko und Arbeitsaufwand gering. Bei Trockenheit reagiert die Kurzrasenweide aber rascher mit Wachstumsrückgang.

Möglichkeit sollte in der Weideperiode zumindest einmal eine Weideruhe mit Zwischennutzung angestrebt werden, es braucht dann jedoch eine entsprechend große Ausweichfläche und die beweidete Fläche ist zu Beginn der Weideruhe abzuschleppen. Im Frühling und insbesondere im Herbst, aber auch bei ungünstiger Bodenbeschaffenheit und Witterung, braucht es mehr Fläche.

Stunden- bzw. Halbtagsweide

Die Stunden- oder Halbtagsweide wird üblicherweise gewählt

· bei begrenzter Weidefläche,

· in Regionen mit hoher Hitze- oder Fliegenbelastung,

· bei erhöhtem Beobachtungsbedarf,

· wenn gezielte Ergänzungsfütterung und/oder

· hohe Einzeltierleistungen angestrebt werden.

Von Stundenweide spricht man bei einer Weidedauer von zwei bis sechs Stunden pro Tag, in der Halbtagsweidehaltung sind die Tiere sieben bis zehn Stunden untertags oder in der Nacht auf der Weide. Bei Halbtagsweide nehmen Milchkühe etwa 8–10 kg Weidefutter (Trockenmasse) auf und bei Stundenweide etwa 1(–2) kg je Weidestunde. Da Rinder bei Dunkelheit weniger grasen, sollten die Rinder bei Nachtweidehaltung am Abend

nicht zu spät auf die Weide kommen und am Morgen nicht zu früh eingestallt werden.

Bei Stundenweidehaltung sollten die Rinder vor allem zum Fressen und nicht zum Liegen auf der Weide sein! Damit fällt auch der größte Teil Kot und Harn im Stall an und die Hitze- und Fliegenbelastung der Tiere ist geringer. Da Rinder in den frühen Morgen- und frühen Abendstunden die Hauptfressaktivität zeigen, sollten z.B. Milchkühe morgens rasch nach dem Melken für zumindest zwei bis drei Stunden zum Grasen auf die Weide kommen. Bei Dunkelheit, aber auch von 11:00–15:00 Uhr, wird bei üblicher Weidehaltung wenig gegrast.

Ganztagsweide

Die größte Weidefläche pro Tier wird bei der Ganztagsweide benötigt. Hier kommen Milchkühe nur zur Melkzeit in den Stall. Hofferne Flächen werden bei dieser Weidestrategie oft von Aufzucht- oder Masttieren, Mutterkühen oder trockenstehenden Kühen beweidet. Die Vollweidehaltung ist eine besondere Form der Ganztagsweide. Vollweidebetriebe streben möglichst kostengünstige Produktion und hohen Weidefutteranteil an der Jahresration an. Bei diesen Betrieben ist Ganztagsweidehaltung bei geringer

Fotos:
HBLFA
Raumberg-Gumpenstein

oder ganz ohne Ergänzungsfütterung und saisonaler Abkalbung (Winter bzw. Frühling) üblich.

Das passende Weidesystem finden

Bei der Wahl des Weidesystems ist wichtig, dass dieses den Grasbestand möglichst optimal für die Milch- und Fleischerzeugung ausnutzt sowie zu einem stabilen Pflanzenbestand führt – und das bei gleichbleibender Futtermenge und Qualität.

Kurzrasenweide

Die Kurzrasenweide ist eine intensive Standweide, die Weidefläche ist dabei praktisch über die gesamte Weidesaison besetzt. Eine etwaige Ruhezeit dauert nie länger als etwa eine Woche. Es muss so viel nachwachsen, wie die Tiere täglich fressen. Die mittlere Aufwuchshöhe sollte bei 6-7 cm liegen, Flächengröße und Tierbesatz müssen in der Weidesaison angepasst (Fläche vergrößert) werden. Die Kurzrasenweide ist eine für den Pflanzenbestand intensive Form der Beweidung und hauptsächlich für Gunstlagen geeignet; die Tiere sind sehr ruhig, Blährisiko und Arbeitsaufwand sind gering.

Bei Trockenheit reagiert die Kurzrasenweide allerdings rascher mit einem Wachstumsrückgang, da das sehr dichte Wurzelsystem weniger tief in den Boden hinunter reicht und der Pflanzenbestand kürzer ist. Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine gewisse Koppelung (z.B. vier bis sieben Koppeln) die Leistung stabiler hält. Die Tiere kommen bei etwa 7-8 cm Auf-

TIPP

• Zweimal Weidegang (morgens & abends) täglich ist aus pansenphysiologischer Sicht günstiger als einmal.

• Stundenweidebetriebe füttern im Stall die übliche Grundfutterration weiter. Günstig ist, wenn in der Ration auch etwas Heu enthalten ist. Auch Maissilage, sofern vorhanden, hat bei Stunden- und Halbtagsweide gute Ergänzungswirkung. Trotz Ergänzungsfütterung sollten Kühe aber generell hungrig auf die Weide getrieben werden – Ausnahme: Weidebeginn im Frühjahr oder bei Blähgefahr.

• Bei Halbtags- bzw. Stundenweidehaltung sollte die tägliche Kraftfuttergabe 5–7 kg auch bei hoher Tagesmilchleistung nicht überschreiten. Je höher der Weidegrasanteil in der Ration ist, desto wichtiger sind langsam abbaubare Komponenten im Kraftfutter (Körnermais, Kleien, Trockenschnitzel etc.). Eine Ergänzung mit eiweißreichen Komponenten ist erst bei hohen Tagesmilchleistungen (je nach Weide- bzw. Maissilageanteil ab 25 bis 32 kg Milch) notwendig. Ein wichtiges Beurteilungskriterium stellt hier der Harnstoffgehalt der Milch dar. Bei Gehalten über 20 mg/100 ml ist keine Eiweißergänzung notwendig.

• Sehr gute Ergebnisse (Leistungen, Arbeitszeit) können bei Stundenweidehaltung mit dem Weidesystem „Kurzrasenweide“ erzielt werden.

wuchshöhe zurück in die Koppel und weiden diese auf 4-5 cm ab. Wichtig ist, dass der Pflanzenbestand bei der Rückkehr nicht zu hoch ist, denn dann können durch das hastigere Fressen der „KurzrasenTiere“ am ersten Tag Durchfälle auftreten und auch das Blährisiko kann steigen. Gedüngt wird – wenn möglich – im Herbst mit Rottemist, mit einer ge-

Bei Mob-Grazing werden Weiden bei hoher Wuchshöhe kurzzeitig mit sehr hohen Tierbesatz genutzt. In Ackerbaugebieten nutzen manche Betriebe dieses System zur Beweidung leguminosenbetonter Fruchtfolgeglieder mit extensiv geführten Rinderherden.

Tabelle 2: Richtwerte zur notwendigen Koppelanzahl und Koppelgröße je nach Beweidungsdauer einer Koppel

Beweidungsdauer je Koppel 3tägig 7tägig

Koppelanzahl

Hauptwachstumsphase

Ab Ende August

Koppelgrößen

10 Milchkühe – Stundenweide

10 Milchkühe – Ganztagsweide

10 Kühe trockenstehend – Ganztagsweide

10 Aufzucht/Masttiere (400-500 kg) – Ganztagweide

Bei Koppelweidehaltung (oben) werden die Koppeln für jeweils drei bis sieben Tagen beweidet. In der Portionsweide (unten) wird den Tieren ein- bis zweimal täglich ein neuer Weidestreifen zugeteilt. Das Foto zeigt das TrittschädenRisiko.

5 - 8 Koppeln 10 - 16 Koppeln

0,1 - 0,2 ha

0,3 ha

0,2 ha

0,1 - 0,2 ha

3 - 5 Koppeln 5 - 8 Koppeln

0,3 ha

0,5 ha

0,4 ha

0,3 ha

ringen Menge an sehr gut verdünnter Gülle (10-15 m³/ha) vor Weidebeginn und nach Möglichkeit einmal in der Weidesaison in einer Regenperiode.

Koppelweide

Betriebe in hügeligen Regionen oder mit größeren Milchviehherden setzen oft auf Koppeln, weil die Weide besser gesteuert werden kann und auch der Eintrieb weniger Zeit kostet. Koppelbetriebe unterteilen die Weideflächen, jede Koppel wird nacheinander von den Tieren während einer kurzen Besatzzeit von jeweils drei bis sieben Tagen beweidet. Die tief abgeweideten Koppeln (Restaufwuchshöhe 4-5 cm) werden nach einer konsequenten Ruhephase erst wieder bei einer Aufwuchshöhe von 10 bis max. 20 cm neuerlich bestoßen. Die Weideruhe dauert in der Hauptwachstumsphase drei und im Herbst bis zu acht Wochen. Es werden daher unterschiedliche Koppelanzahlen im Jahresverlauf benötigt (Tab. 2). Blährisiko sowie Arbeits- und Materialaufwand sind beim Koppelsystem höher, dafür ist dieses System gut steuerbar, der Ertrag sicherer und Trockenphasen können etwas besser überbrückt werden. Im Frühling wird ein gleitender Übergang von Kurzrasen- auf Koppelweide empfohlen. Oft kombinieren Betriebe das Koppel- mit dem Portionsweidesystem und ziehen flexible Zwischenzäune ein.

Portionsweide

Bei der Portionsweide wird den Tieren ein- bis zweimal täglich ein neuer Weidestreifen zugeteilt. Beim Bestoßen ist der Pflanzenbestand nicht höher als 15-25 cm. Wichtig ist, dass abgeweidete Streifen nach spätestens vier bis sieben Tagen abgezäunt (Ruhephase!) werden. Ansonsten fressen die Rinder den Neuaustrieb, wodurch der Pflanzenbestand massiv leidet. Bei Regenperioden oder ungünstigen Boden- und Pflanzenverhältnissen (im Herbst oder auf Schnittwiesen) sollte auf Portionsweiden aufgrund der Trittschäden verzichtet werden.

Extensive Standweide

Die extensive Standweide wird bei entsprechend großem Flächenangebot bei Mutterkühen oder extensiver Rindermast angewandt. Die Weidefläche wird in der Vegetation durchgehend oder über lange Perioden beweidet und ist in maximal drei Koppeln unterteilt. Der Aufwand im Weidemanagement ist gering. Nach Möglichkeit ist zumindest einmal jährlich ein Reinigungsschnitt anzustreben, Koppelung und Rotation (z. B. alle fünf bis sieben Tage; und dann vier bis sechs Koppeln) wären günstig. Bei extensiven Standweiden muss mit größeren Futterresten, uneinheitlicher Entwicklung des Pflanzenbestandes, einem jahreszeitlich unregelmäßigerem Futterangebot und damit verbunden schwankenden oder eingeschränkten tierischen Leistungen gerechnet werden. Dafür können diese Flächen hinsichtlich Biodiversität wertvoller zusammengesetzt sein.

Mob-Grazing

Bei Mob-Grazing nimmt man riesige umherziehenden Wildtierherden, vorwiegend in Trockenregionen, als Vorbild. Die Weiden werden erst bei hoher Wuchs-

TIPPS

Viele weitere Infos zur Weide finden Sie im Fachbuch Gras dich fit! von Andreas Steinwidder und Walter Starz (Stocker Verlag). Auf der Website des Bio-Instituts der HBLFA Raumberg-Gumpenstein finden Sie zudem eine kostenlose Info-Plattform mit wertvollen Tipps zur Weidehaltung: www. raumberg-gumpenstein.at/weideinfos

höhe mit kurzfristig sehr hohem Tierbesatz und nur für einige Stunden sehr intensiv genutzt. Zumindest zweimal täglich wird ein kleiner Futterstreifen zugezäunt; wichtig ist auch, dass abgeweidete Flächen wieder spätestens nach vier Tagen ausgezäunt werden. Durch den höheren Pflanzenbestand ist der Boden stärker vor der Sonne geschützt. Hinsichtlich Pflanzenarten setzt man bei diesem Verfahren auch vermehrt auf Tiefwurzler. Diese Pflanzenarten benötigen unbedingt eine längere Weideruhe. Betriebe in Ackerbaugebieten beweiden mit diesem System oft auch leguminosenbetonte Fruchtfolgeflächen mit extensiv geführten Rinderherden. Hier stehen oft auch Humusaufbau und Düngerrücklieferung über die Rinder im Vordergrund.

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WEIDE UND

Melkroboter

Automatische Melksysteme und Weidegang lassen sich kombinieren. Das zeigen 37 Betriebe, die im Rahmen zweier Projekte untersucht wurden – von den Erfahrungen können auch Andere profitieren.

Die Kombination von automatischem Melken und Weidegang wird von Milcherzeugern inzwischen häufig umgesetzt. Es gibt vielfältige Erfahrungen aus der Praxis, wie es gleichzeitig gelingt, auf der einen Seite die angestrebte Melkfrequenz und eine gute Auslastung des Melksystems und auf der anderen Seite einen möglichst ausgedehnten Weidegang zu realisieren. Dennoch kann es je nach betrieblichen Gegebenheiten herausfordernd sein, das passende System zu etablieren. Seit 2016 beschäftigt sich das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) mit der Umsetzung von

„Die Milchmenge je Kuh ist während der Weidezeit leicht höher.“

Melkroboter-Weide-Systemen in der Praxis. Nachdem in einem ersten Projekt Daten kleinerer Betriebe in Bayern und Baden-Württemberg erhoben wurden, liegen inzwischen auch Ergebnisse für größere Milchviehbestände mit mindestens zwei Melkstationen und mehr als 100 Kühen vor.

2024 wurden vom LAZBW in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim 17 Betriebe mit größeren Milchviehbeständen mit 100 bis 230 Kühen sowie zwei oder drei Melkstationen untersucht. Davon wirtschaften 15 Betriebe ökologisch und zwei konventionell. Die Milchleistung dieser Betriebe liegt durchschnittlich bei 8.390 kg je Kuh und Jahr – mit einer Spanne von 6.500 kg bis hin zu 10.385 kg. Die höchste Milchleistung wird von einem der beiden konventionellen Betriebe erreicht.

Milchleistung in Weidesaison höher

Interessant ist, dass die Milchmenge je Kuh während der Weidezeit durchschnittlich leicht höher ist als in der Stallsaison. Vor allem in der Auswertung der kleineren Betriebe ist mit 21,5 gegenüber 20,7 kg ein relevanter Unterschied feststellbar (siehe Tabelle). Das bietet ein interessantes Potenzial. Denkbare Erklärungen dafür sind saisonaler Abkalbeschwerpunkt, Aufwertung der Fütterung durch Weidegras oder Tierwohleffekt durch Weidegang.

Ganzjähriger Weidegang

Bilder links: Mit dem Weide-Selektionstor wird die Melkstand-Auslastung verbessert und der Nachtreibeaufwand reduziert. Wichtig sind dabei kurze Wege zwischen Stall und Weide sowie ein ausreichender und attraktiver Weideaufwuchs.

Die Tabelle auf Seite 40 stellt ausgewählte betriebliche Kennzeichen und technische Parameter des Melksystems von kleineren und größeren Milchviehbetrieben gegenüber. Der Weidegang spielt in den größeren Betrieben eine wichtige Rolle. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass lediglich zwei Betriebe Stundenweide mit maximal sechs Stunden täglicher Weidezeit praktizieren, während alle anderen mindestens sieben Stunden täglich Weidezugang bieten, drei davon sogar Ganztagsweide

Tabelle 1: Ausgewählte Kennzeichen und technische Parameter des Melksystems im Vergleich von kleineren und größeren Milchviehbetrieben

Kleinere Betriebe (Würtenberger 2023, geändert, ergänzt)

Größere Betriebe (Renz 2024, ergänzt)

Daten aus den Befragungen n=20 n=17

Ø Anzahl Milchkühe 64 141

Ø Milchleistung (kg je Kuh und Jahr)

Ø Weidefläche je Kuh (ha) 0,12 0,1

Zugang zur Weide 45% frei

30% Weidetor

5% Melksystem

20% geblockt 53% frei 35% Weidetor

12% Melksystem

Weidestrategie

Zufütterung während der Weidesaison

45% Stundenweide

35% Tagesweide

20% Ganztagsweide

im Stall

ad libitum

12% Stundenweide

65% Tagesweide

18% Ganztagsweide

6% Nachtweide

Daten des Melksystems (Stall-/Weidesaison) n=18 n=14

Ø Anzahl gemolkener Kühe je Tag 52 /

Ø Anzahl Melkungen je Box und Tag

Ø Anzahl Melkungen je Kuh und Tag

Ø Milchmenge je Box und Tag

Ø technische Auslastung (%)

*signifikanter Unterschied zwischen Stall- und Weidesaison

mit mindestens 18 Stunden Weidezugang. Außerdem bieten neun Betriebe freien Weidezugang (d.h. nicht selektiv), neun füttern rationiert im Stall zu und die Weidefläche ist mit 1.000 m² je Kuh im Mittel nur unwesentlich kleiner als bei den kleineren Betrieben. Allerdings ist die Spanne sehr groß. Sie reicht von 100 bis 3.300 m² je Kuh. Das spiegelt die unterschiedlichen Rahmenbedingungen wieder, unter denen im einzelnen Betrieb Melkroboter und Weidegang praktiziert werden. Interessanterweise ist der Betrieb mit der größten Weidefläche der konventionelle Betrieb mit der höchsten Milchleistung. Er besitzt für seine 150 Kühe drei Melkstationen und bietet ihnen ganzjährigen und ganztägigen Weidegang über ein Weide-Selektionstor an. Zweimal täglich werden Kühe zum Melken nachgetrieben.

Auslastung in Weidesaison geringer

Im unteren Teil der Tabelle ist ein Vergleich der technischen Parameter des Melksystems dargestellt. Die größeren Betriebe erreichen höhere Werte und insbesondere eine höhere technische Auslastung

/

/ 2,3

/ 61

/

/

/ 2,35

/ 69*

des Melksystems als die kleineren Betriebe. Neben der höheren Milchleistung kommen dafür strafferes Management und grundsätzlich gute Rahmenbedingungen für die Milcherzeugung als Erklärung in Frage. Die tägliche Milchleistung ist im Mittel der Betriebe während der Stall- und Weidesaison gleich hoch, während die Auslastung des Melksystems in der Weideperiode mit 69% signifikant niedriger ist.

Weide-Selektionstor

Ein wichtiges Element zur Verbesserung der Auslastung des Melksystems und zur Reduzierung des Nachtreibeaufwandes ist das Weide-Selektionstor. Rund ein Drittel der Betriebe setzen es ein. Häufig wird das Weideanrecht auf maximal 70 bis 80 % Melkanrecht eingestellt. Es hat sich gezeigt, dass selbst bei 100 % keine Verringerung der Melkfrequenz die Folge sein muss. Das heißt, erst wenn 100 % Melkanrecht überschritten werden, erhalten die Kühe keinen Weidezugang mehr. Bei Inbetriebnahme eines Weidetors ist mit einer Eingewöhnungszeit von ein bis zwei

Fotos: Uwe
Eilers; Delaval / Kathrin Gollackner Fotografie

Neben der Klauengesundheit ist für die befragten Landwirte das schmackhafte Lockfutter am Melkroboter ein entscheidender Faktor für das Funktionieren von Weidegang und Melkroboter.

Monaten zu rechnen. Später laufen neu integrierte Jungkühe problemlos mit den älteren mit.

Entscheidende Faktoren

Die folgende Rangfolge zeigt, welche Faktoren die größeren Betriebe als entscheidend für das Funktionieren von Weidegang und Melkroboter betrachten.

1. Gute Klauengesundheit

2. Schmackhaftes Lockfutter am Melkroboter

3. Komfort im Stall

4. Gute Triebwege

5. Gesteuerter Weidezugang

6. Attraktives Futter am Trog

7. Kurze Wege zwischen Stall und Weide

8. Ausreichender und attraktiver Weideaufwuchs

9. Zufütterung im Stall zu festen Zeiten.

Klauenpflege

Diese Aspekte geben einen Hinweis auf Ausgestaltung und Optimierung der Systeme für Landwirtinnen und Landwirte sowie Beratung. Für gute Klauengesundheit ist die Klauenpflege ein entscheidender Faktor. Dazu geben 13 von 17 Betrieben an, dass regelmäßig ein externer Klauenpfleger in die Herde kommt: Die Klauenpflegefrequenz ist in den meisten Betrieben zweimal

jährlich, im Einzelfall bis zu sechsmal im Jahr. In acht Betrieben wird die gesamte Herde gleichzeitig geschnitten, während die anderen den Pflegezeitpunkt nach Laktationsstadium und Bedarf wählen.

Kurz & knapp

Bei einer Kombination mit Weidegang muss in der Regel eine niedrigere Auslastung des Melksystems als ohne Weidegang in Kauf genommen werden. Größere Betriebe erreichen diesbezüglich höhere Werte als kleinere, was vor allem auf höhere Milchleistung und strafferes Management zurückzuführen sein dürfte. Um die Melkfrequenz aufrecht und die Arbeitszeitbelastung für das Nachtreiben möglichst gering zu halten, empfiehlt sich die selektive Steuerung des Zugangs auf die Weide in Abhängigkeit des Melkanrechtes. Die tägliche Weidezugangsdauer ist hier weniger entscheidend. Ansatzpunkte für die Beratung zur Bewertung und Verbesserung des Systems bieten die als Erfolgsfaktoren von den untersuchten Betrieben genannten Punkte, insbesondere Klauengesundheit, Lockfutter am Melkroboter und Komfort im Stall.

DER TUNNEL als Lösung

Öffentliche Straßen, die direkt am Stallgebäude vorbeiführen, stellen Bio-Betriebe beim Weidetrieb vor große Herausforderungen. Christina und Johann Wallner aus Salzburg haben dieses Problem mit einem Tunnel gelöst.

Als Familie Wallner aus Eugendorf vor 27 Jahren ihren Stall erweitern wollte, war eines schnell klar: die am alten Stall vorbeiführende Gemeindestraße machte das Vorhaben eigentlich unmöglich. Glücklicherweise war die Gemeindepolitik gegenüber einer Verlegung der Straße um einige Meter aufgeschlossen. Dass die Flächen auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Besitz von Familie Wallner sind, war für die Verlegung hilfreich. So erfolgte neben der Aufstockung auf mittlerweile 70 Milchkühe plus Nachzucht damals auch die Verlegung der Gemeindestraße – und das mit Weitsicht, denn auch an den Weideaustrieb wurde damals gedacht.

Beratung für Naturland s.lemmerer@ naturland-beratung.at

Straße verlegt

Schon zu dieser Zeit wurde am Betrieb von Johann und Christine Wallner Weidehaltung betrieben. „Damals trieben wir die Tiere täglich über die Straße auf die Weide“, erinnert sich Johann Wallner zurück. Da Familie Wallner die Weidehaltung trotz der Aufstockung beibehalten wollte, brauchte es eine praktikable Lösung. Also wurde beim Straßenneubau ein Tunnel als Durchgang eingebaut. Der 2,20 Meter

breite Tunnel ist betoniert ausgeführt und musste vorab von einem Statiker berechnet werden. Der ebenfalls betonierte Abgang wurde im Zuge eines späteren Umbaus noch einmal verändert und läuft jetzt platzsparend parallel zur Straße. Auf einer Seite ist der Abgang mit einer Neigung von über 20 % relativ steil ausgeführt, funktioniert laut Johann Wallner bisher aber problemlos: „Mein Nachbar hat eine Rampe, die sogar noch deutlich steiler ist, und diese funktioniert auch.“ Bei Steigungen über 20 % werden grundsätzlich eher Stufen empfohlen, umso wichtiger ist daher der rutschfeste Untergrund. Bei betonierten Rampen ist zu bedenken, dass sie mit der Zeit rutschig werden können. Abhilfe schaffen hier u.a. spezielle Kunststoffmatten mit einem V-förmigen Rippenprofil. Stufen können für Rinder bis zu 30 cm hoch sein, die Auftrittslänge sollte über 1,20 m liegen (optimal 140 – 145 cm).

Entscheidend für die problemlose Nutzung ist außerdem ein Kanal für ausreichende Wasserabfuhr; Familie Wallner hat auf beiden Seiten des Tunnels am Eingang dafür eine Regenrinne eingelegt.

AUTOR Stefan Lemmerer

Der betonierte Abgang zum 2,20 Meter breiten Tunnel läuft platzsparend parallel zur Straße. Auf einer Seite ist der Abgang mit einer Neigung von über 20 % relativ steil ausgeführt.

Da der Tunnel in Eigenregie im Zuge der Straßenverlegung errichtet wurde, hielten sich die Kosten in Grenzen. „Der Tunnel hat mich dazumal circa 100.000 Schilling gekostet, allerdings kann man das nicht mehr wirklich mit heutigen Kosten vergleichen“, meint der Salzburger Landwirt. Die Kosten für die Verlegung der Straße trug jedenfalls die Gemeinde.

Tunnel für Jungvieh und Milchkühe

Bei Familie Wallner nutzen den Tunnel sowohl die 70 Milchkühe, die mit AMS gemolken werden, als auch das ältere Jungvieh (40 Tiere ab ca. einem Jahr). Aufgrund der begrenzten Weidefläche werden die Tiere im Stall voll gefüttert, die Weidestrategie entspricht einer Bewegungsweide, die im System der Kurzrasenweide geführt wird. Über die Jahre hat sich ein Tagesablauf eingespielt, der laut Wallner mit relativ wenig Aufwand reibungslos funktioniert. „Die Kühe können bei uns tagsüber auf die Weide, das Jungvieh in der Nacht.“ Die Milchkühe werden in der Regel

am Morgen oder frühen Vormittag einmal alle auf die Weide getrieben, haben aber freien Stallzugang und nutzen daher die Weide individuell ganz unterschiedlich lang. „Am Abend, wenn wieder gefüttert wird, sind alle da“, berichtet Wallner. Dann wird der Tunnel für das Jungvieh geöffnet, das in den Nachtstunden Zugang zur Weide hat. Wallner: „Im Vergleich zu den Kühen nutzt das Jungvieh die Weide intensiv und ist ständig in Bewegung. Aber wenn ich morgens um halb sechs in den Stall komme, sind sie immer alle herinnen und ich kann das Weidetor problemlos umschwenken und den Kühen wieder den Zugang öffnen.“ Es komme nur selten vor, dass er Tiere in den Stall treiben muss, so der Milchviehhalter.

Zweiter Tunnel

Bereut hat Johann Wallner die Entscheidung für den Tunnel jedenfalls noch nie. Im Gegenteil: Er werde wahrscheinlich sogar einen zweiten bauen: „Das jüngere Jungvieh braucht ja jetzt auch Weidezugang. Dazu treiben wir sie momentan über

die Hofeinfahrt auf die gegenüberliegende Wiese. Da möchte ich auch einen Tunnel anlegen. Ich hatte nur noch nicht die Zeit dazu!“

AUTOR Manuel Mühlbauer

Beratung für Naturland m.muehlbauer@ naturland-beratung.de

Weideparasiten

BEI RINDERN, SCHAFEN UND ZIEGEN

Wer Weidehaltung betreibt, muss sich auch mit dem Thema Weideparasiten beschäftigen. Welche Parasiten es gibt und worauf zu achten ist, soll dieser Artikel zeigen.

Unter „Weideparasiten“ werden verschiedene Parasitenarten zusammengefasst – allesamt „Endoparasiten“, die einen großen Teil ihres Lebens im Innern der Tiere verbringen und sich dort auch vermehren. Um welche Endoparasiten es sich konkret handelt, ist in der Übersicht zusammengefasst. Für alle gilt, dass Schafe und Ziegen anfälliger für Weideparasiten sind als Rinder - und jüngere Tiere anfälliger als ältere. Außerdem entwickeln Rinder im Lauf ihres Lebens eine gewisse Immunität gegen Magen-Darm- und Lungenwürmer, während Schafe und Ziegen wenig bis gar keine Abwehrmechanismen aufbauen können. Gegen den großen Leberegel können jedoch weder Rinder noch Schafe und Ziegen eine Immunität entwickeln.

Übersicht der relevanten

Weideparasiten

Rundwürmer (= Nematoden)

• hierzu zählen Magen-Darm- und Lungenwürmer

• saugen Blut

• parasitieren Dünn-/Dickdarm, Labmagen - oder eben die Lunge

• Eier im Kot sind nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen

• auch tote, ausgeschiedene Würmer sind im Kot nicht zu erkennen, da sie beim Absterben verdaut werden

Magen-Darm-Würmer

Nachdem Magen-Darm-Würmer am häufigsten vorkommen und die größte wirtschaftliche Bedeutung haben, betrachten wir den Vermehrungszyklus dieses Parasiten genauer: Die Wurmeier werden über das Weidefutter aufgenommen. Anschließend entwickeln sich innerhalb von etwa drei Wochen im Körper geschlechtsreife Würmer. Nach der Paarung der Parasiten erfolgt die Eiausscheidung über den Kot. Die geschlüpften Larven müssen nun drei Larvenstadien durchlaufen, bis sie schließlich infektiös sind und von den Tieren wieder aufgenommen werden. Die Zeit, welche die Larven von Stadium I bis III benötigen, ist unterschiedlich lang und hängt maßgeblich von Feuchtigkeit und Bodentemperatur ab – 14 Tage sind ein grober Orientierungswert.

Bandwürmer (= Zestoden)

• saugen kein Blut, sind „Mitesser“

• Nahrungsaufnahme erfolgt über ihre große Oberfläche

• sind relativ ungefährlich, nur im Extremfall treten Symptome wie Abmagerung und Durchfall auf, dies geschieht meistens bei Mischbefall mit anderen Weideparasiten

• Bandwurmeier und auch der ausgeschiedene tote Bandwurm sind im Kot gut zu erkennen (letzterer als weißliche Bandwurmglieder)

Leberegel (= Trematoden)

Großer Leberegel

• saugt Blut

• kann Blutarmut, Leberschäden und daher auch Leistungseinbußen verursachen

• benötigt eine Wasserschnecke (Zwergschlammschnecke) als Zwischenwirt, kommt daher auf feuchten Weiden oder an Gewässern vor

• wird von den Tieren über Futter oder Wasser aufgenommen

• vorbeugende Maßnahme: Auszäunen von Gewässern, Senken mit Wasser, Tümpeln, feuchten/nassen Stellen; bei Befall Behandlung nach Kot-, Blut-/Antigenuntersuchung möglich, Vorsicht: Es kann zu Resistenzen kommen!

Leberegel (= Trematoden)

Kleiner Leberegel

• saugt Blut

• benötigt als Zwischenwirte bestimmte Landschnecken und Ameisen

• Befall wird meist erst im Schlachthofbericht ersichtlich

• Behandlung meist nicht nötig, da nur geringe Auswirkungen auf die Tiergesundheit

TIPP

Ausführliche Informationen zu den Weideparasiten, deren Bekämpfung und konkrete Empfehlungen zur Entwurmung finden Sie in der Ausgabe 1/2024

Weidemanagement

Mittlerweile sind viele Parasiten gegen Entwurmungsmittel resistent, in der Schweiz gibt es beispielsweise kaum noch landwirtschaftliche Betriebe ohne resistente Würmer. Umso wichtiger sind daher vorbeugende Maßnahmen.

- Wechsel zwischen Weide- und Schnittnutzung

Eine abwechselnde Nutzung zwischen Weide und Mahd hilft, den Parasitendruck auf der Fläche deutlich zu reduzieren: Die von den Tieren ausgeschiedenen Larven werden mit dem Heu oder der Silage von der Fläche abgefahren. Im konservierten Futter (Heu, Silage) können die Magen-Darm-Würmer nicht überleben, weil sie Sauerstoff und Feuchtigkeit brauchen.

- Hohes Abweiden und häufiger Weidewechsel

Diese Maßnahme ist bei Schafen und Ziegen besonders wichtig. Die meisten Larven befinden sich in Bodennähe in den untersten 6 cm des Bestandes. Wenn die Fläche nur kurzzeitig und mit wenig Weidedruck bestoßen wird, nehmen die Tiere nicht so viele Larven auf. Koppel- oder Portionsweiden eignen sich daher besser als Standweiden. Durch häufigen Wechsel der Flächen kann das Gras immer wieder nachwachsen. Die Koppel wird dann im Optimalfall bei einer Höhe von etwa 15 cm bestoßen und auf 8–10 cm abgefressen. Bei Portionsweiden sollte nach fünf bis sieben Tagen die anfangs beweidete Fläche ausgezäunt werden, weil die Tiere sonst auf dem bereits abgefressenen Bestand die neu austreibenden Blätter fressen und dort vermehrt Wurmlarven aufnehmen.

Entwurmung nach Kotprobe

Trotz aller Weidemanagement-Maßnahmen kann es dennoch zu einem Parasitenbefall kommen. Insbesondere bei Jungtieren (Kälber, Lämmer, Kitze) sowie bei Schafen und Ziegen generell wird man meist nicht um eine Entwurmung herumkommen. Die Symptome wie Fressunlust, Gewichtsverlust, Durchfall oder allgemeine Schwäche sind häufig unspezifisch. Ob tatsächlich ein Parasitenbefall vorliegt und dieser bekämpfungswürdig ist, kann daher nur durch eine Kotuntersuchung einwandfrei geklärt werden. In der Praxis haben sich Sammelproben bewährt, also pro Gruppe eine Probe zu verschicken. Wichtig ist hierbei eine ausreichende Probenmenge und dass die Probe gekühlt ins Labor kommt. Wie Sie genau bei der Kotprobeentnahme vorgehen, kann Ihnen Ihr Tierarzt sagen.

Das Wissen um Befallsintensität und Parasitenart, die den Befall verursacht, ist wichtig, um das Ent-

Aus FibL-Merkblatt: Weideparasiten bei Schafen und Ziegen nachhaltig kontrollieren

wurmungsmittel gezielt und restriktiv einsetzen zu können. Nur so ist eine möglichst effiziente Behandlung sichergestellt und die Wahrscheinlichkeit weiterer Resistenzbildungen verringert. Nicht immer ist eine Entwurmung nötig; bei einem geringen Befall kann, v.a. bei Rindern und Schafen, auch darauf verzichtet werden, wenn sie keine Symptome zeigen. Ziegen sind hingegen anfälliger und bedürfen in der Regel einer Behandlung. Dennoch kann auch hier der Befall so niedrig sein, dass die Tiere keine Symptome zeigen, die Leistung nicht gesunken ist und so letztendlich auch bei Ziegen auf eine Behandlung verzichtet werden kann. Genaueres erfahren Sie immer über die Ergebnisse der Kotuntersuchung und die Empfehlung ihres Fachtierarztes.

Wahl der Entwurmungsmittel

Manche Wirkstoffe haben negative Nebenerscheinungen. So hemmen manche Wirkstoffe, v.a. Ivermectin (enthalten in Ivomec®, Noromectin® ) die Entwicklung von einigen vom Dung abhängigen Insekten und verlangsamen damit auch den biologischen Abbau der Kothaufen auf der Weide. Auch die Wirkstoffe „Eprinomectin“ (z.B. in Eprinex®) und „Doramectin“ (z.B. enthalten in Dectomax®) schei-

Milchschafe auf Koppelweide – mit dem flexiblen Elektrozaun kann die Weide bei Bedarf schnell abgeteilt werden.

nen sich – allerdings deutlich schwächer – negativ auf Insekten, die im und vom Dung leben, auszuwirken. Daher empfiehlt es sich, mit solchen Mitteln sehr restriktiv umzugehen, sie also nur dann anzuwenden, wenn es für die Tiergesundheit unverzichtbar ist.

Alternative zur Entwurmung?

Seit einiger Zeit wird weltweit nach Möglichkeiten geforscht, ohne chemische Mittel gegen Weideparasiten vorgehen zu können. Ideen und Ansätze gibt es viele, aber leider bisher noch keine praxistauglichen. Das aktuell in Europa am besten erforschte Mittel ist die Futterleguminose Esparsette. Sie hat auf Grund ihrer kondensierten Tannine (eine spezi-

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elle Art Bitterstoffe) eine wurmhemmende Wirkung. Genauer gesagt hemmen die Tannine die Eiausscheidung der Würmer, wodurch die Parasitenkonzentration auf der Weide sinkt. Allerdings mussten in Versuchen sehr hohe Mengen an Esparsette mit gleichzeitig hohem Gehalt an kondensierten Tanninen gefüttert werden, um die Eiausscheidung nennenswert zu reduzieren. Da Esparsette unter Praxisbedingungen kaum solche Mengen an Bitterstoffen aufweist und auch die verfütterte Menge eher unrealistisch ist, ist von dieser Variante abzuraten. Aber die Forschung geht weiter, und vielleicht haben wir in einiger Zeit eine praxistaugliche Alternative zu den herkömmlichen Entwurmungsmitteln. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten.

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Bio boomt

AUTOR

Roman Goldberger

Beratung für Naturland r.goldberger@ naturland-beratung.de

Fotos: Naturland / Sabine Bielmeier; Shutterstock / Sorbis

Nach einer zweijährigen Verschnaufpause surrt der Bio-Motor wieder. Die aktuellen Umsatzzahlen liegen sogar über jenen der Corona-Jahre. Bio boomt wieder.

Was am Markt schon seit Sommer 2024 spürbar ist, drückt sich nun auch in belastbaren Zahlen aus: Der Bio-Markt erlebt wieder einen Aufschwung. Nach den vielen Jahren des kontinuierlichen Wachstums bis 2019 folgte in den Coronajahren 2020 und 2021 ein regelrechter Bio-Rausch - und 2022 ein „Katerjahr“. Steigende Inflation und eine unsichere weltpolitische Lage veranlassten viele Konsumentinnen und Konsumenten zum Sparen beim täglichen Einkauf. Doch nun surrt der Bio-Motor wieder. 2024 gaben Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland laut AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft) 17 Mrd. Euro für Bio-Lebensmittel und Bio-Getränke aus. Damit überflügelte man sogar die CoronaJahre, was das deutliche Wachstum nochmals unterstreicht.

Abb.1: Verbraucherausgaben für Bio-Lebensmittel und Bio-Getränke in Deutschland in Mrd. Euro

Mit einem Plus von 5,7 % gegenüber 2023 liegt das Bio-Umsatzwachstum auch deutlich über der Inflationsrate für Lebensmittel, die in Deutschland 2024 durchschnittlich bei 1,4 % lag. In Österreich zeigt sich ein ähnliches Bild: Sowohl mengenmäßig (+5,5 %) als auch wertmäßig (+3,7%) wuchs der Bio-Markt 2024 deutlich im Vergleich zum Vorjahr, was sich in einem neuen Allzeithoch niederschlägt. Das ist das Ergebnis der sogenannten rollierenden Agrarmarkt-Analyse der AMA. Demnach sind mittlerweile 13 % der eingekauften Lebensmittel im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Bio – ebenfalls ein Höchststand. Bio wird im Alltag der Konsumentinnen und Konsumenten immer selbstverständlicher.

Drogerien holen auf

Zwei Drittel des Bio-Umsatzes in Deutschland wird im LEH gemacht. Laut AMI entfallen 45 % der Ausgaben im LEH auf die Vollsortimenter. Die Discoun-

ter stehen mit 40 % an zweiter Stelle und die Drogeriemärkte halten 16 % Marktanteil am Lebensmitteleinzelhandel. Letztere weisen allerdings den höchsten

„Der Markt erlebt einen Aufschwung. Der Bio-Motor surrt wieder.“

Zuwachs unter den Einkaufsstätten auf, innerhalb von zwei Jahren ist ihr Bio-Umsatz um 36 % gewachsen, berichtet die AMI. In Österreich blieb die Verteilung der Marktanteile zwischen Supermärkten und Discountern stabil. Discounter haben mit knapp einem Viertel Umsatzanteil und rund 30 % der Menge weiterhin einen festen Platz im österreichischen Bio-Markt, wenn auch – im Vergleich zu Deutschland – der Anteil niedriger ist.

Quelle: AMI

Ersatzprodukte mit höchstem Bio-Anteil

Mit fast 30 % Bio-Anteil nimmt Trinkmilch in Österreich weiterhin eine Spitzenposition ein, gefolgt von Joghurt, Mehl und Eiern, die ebenfalls überdurchschnittlich stark nachgefragt werden. In den Bereichen Obst, Gemüse und Kartoffeln bleibt die Bio-Entwicklung stabil. Stark steigende Anteile zeigen sich bei Bio-Mehl. Dies könnte darauf hindeuten, dass Haushalte, in denen viel selbst gekocht und gebacken wird, verstärkt auf biologische Qualität achten. Besonders interessant: Bei pflanzlichen Alternativprodukten wird Bio zunehmend als Selbstverständlichkeit angesehen. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen in Deutschland wider. Bei den Bio-Anteilen am jeweiligen Gesamtmarkt liegen weiterhin die pflanzlichen Milchalternativen mit knapp 65 % an der Spitze vor den BioFleischalternativen, bei denen inzwischen über 24 % der Ein-

Abb.2:

Bio-Anteile je nach Warengruppen in Österreich

Wurst und Schinken

Fleisch und Geflügel

Käse Butter Kartoffeln

Frischgemüse

Eier

Mehl

Jughurt natur

Pflanzliche Alternativen

2023 2024

käufe ein Bio-Siegel tragen. Fleisch steht zwar noch immer am unteren Ende des Rankings, aber auch hier ist ein spürbares Wachstum erkennbar. Viele Verbraucher sind zwar bereit, für Bio-Produkte mehr zu zahlen, jedoch stellt die hohe Preisdifferenz bei Fleisch und Wurst oft eine finanzielle Hürde dar. Dennoch zeigt das Wachstum – vor allem in Österreich -, dass Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend Wert auf Tierwohl und ethische Aspekte beim Einkauf legen. Laut RollAMA greifen

sowohl ältere Konsumentinnen und Konsumenten ab 50 Jahren als auch junge Erwachsene bis 29 Jahren überdurchschnittlich häufig zu Bio. Während Ältere laut AMA-Studie Wert darauf legen, sich mit hoher Lebensmittelqualität fit zu halten, stehen bei Jüngeren die bei Bio-Lebensmitteln verankerten Aspekte Nachhaltigkeit und Tierwohl im Fokus.

Erzeugerpreise steigen

Etwas zeitversetzt wirkt sich die positive Entwicklung am Bio-

Markt nun auch auf die Erzeugerpreise aus. Es ist zu erwarten, dass sich die gestiegenen Erzeugerpreise – zum Beispiel für Rindfleisch – im Lauf des Frühjahrs auch auf die Verbraucherpreise auswirken. Wie groß der Einfluss auf das Kaufverhalten sein wird, bleibt abzuwarten. Marktkenner gehen aber weiterhin von einem stabilen Wachstum aus.

TIPP

In den folgenden Seiten erfahren Sie, wie sich die positive Entwicklung konkret auf die Erzeugermärkte auswirkt.

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Quelle: RollAMA 2025

MARKT & PREISE

Die folgenden Marktberichte entstanden in Zusammenarbeit mit der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG.

Rind- und Schweinefleisch

Tomás Sonntag tier@naturland-markt.de

Druschkulturen

Stefan Schmidt pflanze@ naturland-markt.de

Sonderkulturen

Liane Regner sonderkulturen@ naturland-markt.de

Kartoffel

Christina Schoderer pflanzgut@ naturland-markt.de

Redaktion

Roman Goldberger Beratung für Naturland r.goldberger@ naturland-beratung.de

SCHWEIN

Die Preise für Bio-Schweine steigen im Durchschnitt weiter an und ziehen damit den bereits in den letzten Monaten erhöhten Naturland-Preisen der Marktgesellschaft nach. Denn die grundlegende Situation am Bio-Schweinemarkt hat sich nicht geändert: Die Nachfrage der Handelsketten übersteigt weiter das zu kleine Angebot. Neue Bio-Ferkelerzeuger oder Bio-Schweinemäster sind daher gesucht, die Umstellungsmotivation hielt sich allerdings 2024 aufgrund guter konventioneller Preise in Grenzen. Dies könnte sich 2025 ändern, weil die konventionellen Preise fallen und damit die Bio-Umstellung wirtschaftlich wieder attraktiver wird.

RINDFLEISCH

Die konventionellen Rinderpreise sind angesichts der knappen Versorgung im Steigflug und setzen damit auch den Bio-Markt unter Zugzwang. Im Januar und Februar stiegen die konventionellen Preise für Jungbullen, Kühe und Färsen wöchentlich um 10 Cent und mehr. Damit drohten sie, das Niveau der Bio-Jahrespreise zu überholen, die – wie üblich – mit dem Handel Ende letzten Jahres vereinbart wurden. Etliche Bio-Vermarkter mussten daher nachverhandeln und nachbessern, um nicht unter die konventionellen Preise zu fallen. Allgemein wird erwartet, dass sich der konventionelle Preisan-

stieg wieder beruhigt, wenn der Handel die höheren Preise an die Konsumenten weitergibt. Dann dürften Verbraucher mit Zurückhaltung reagieren und sich die Preishausse wieder verlangsamen.

Langfristig erwarten Vermarkter eine positive Entwicklung am Bio-Markt mit stabilen Preisen auf hohem Niveau – unabhängig vom konventionellen Rindermarkt. Die Nachfrage ist gut und das Angebot dürfte aufgrund der in Deutschland umzusetzenden Weideregelung zurückgehen.

Tomás Sonntag

SPEISEGETREIDE

Am Bio-Markt für Speisegetreide fließt nur mehr wenig Ware, vereinzelt werden noch Reste der alten Ernte verkauft. Viele Mühlen haben sich bereits im Herbst bis zur neuen Ernte eingedeckt. Bei Dinkel dürften einige Mühlen aus Angst vor steigenden Preisen sogar zu viel gekauft haben, wie man hört. Zudem wurde wieder deutlich mehr Dinkel ausgesät, weshalb Marktkenner für die neue Ernte eher ein ähnliches Preisniveau wie zur Ernte 2024 erwarten. Der zwischenzeitliche Aufschwung dürfte wieder abflachen.

Auf hohem Niveau bleiben dürften hingegen die Preise für Hafer. Hier gibt es schon Abschlüsse für die Ernte 2025. Zwar wurde dieses Jahr etwas mehr Bio-Hafer für die Ernte 2025 ausgesät, der Bedarf wird aber weiterhin nicht gedeckt werden können.

Auch bei Roggen und Weizen ist kaum mehr alterntige Ware am Markt. Das anfangs sehr niedrige Preisniveau von Roggen wurde durch die steigenden Futterpreise etwas nach oben gezogen. Der Anbau ging im Herbst aufgrund der schwachen Preise aber erneut zurück, hier sind kaum Impulse zu erwarten. Auch bei Weizen gingen zuletzt vereinzelt Partien mit schwachen Klebergehalten ins Futter, weil bei Futtergetreide das Angebot weiterhin zu klein ist. Im Großen und Ganzen sind aber auch bei Speiseweizen die Lager geräumt und die Mühlen bis zur Ernte eingedeckt.

FUTTERGETREIDE

Der sich abzeichnende Engpass bei Futtergetreide schlägt sich seit Jahreswechsel voll auf den Markt nieder. Die Preise zogen seit der Ernte 2024 teils stark an. Mittlerweile ist kaum mehr ein Preisunterschied zwischen Futterweizen und schwachem Speiseweizen zu finden. Viele Futtermühlen mussten sich in den ersten Monaten 2025 noch bis zur Ernte mit Ware eindecken. Aufgrund der guten Weizenqualitäten ging wenig Speiseware ins Futter, was den Futtermarkt in Kombination mit geringeren Anbauflächen anheizte. Im Norden scheint mehr Mais zur Verfügung zu stehen, weshalb der Preisanstieg hier geringer ausfiel. Der Markt für Futterleguminosen ist längst leergeräumt. Zu schlecht war die Ernte in Deutschland. Händler und Mühlen füllten diese Lücke mit Ware ausländischen Ursprungs.

Großhandelspreise für deutsche Verbandsware im Februar 2025 an Verarbeiter oder Mühlen frei Rampe (netto, Euro/t)

Gewichteter Durchschnittpreis

Von Bis

Hafer 427 Termin/Jahreskontrakt 2024

Hafer 434 Termin/Jahreskontrakt 2025

Roggen (vorger.) 381 Termin/Jahreskontrakt 2024

Qualitätsweizen (vorger.) 500 Termin/Jahreskontrakt 2024

Keksweizen (vorger.) 424 Termin/Jahreskontrakt 2024

Futtergerste 412 prompt/ex Ernte 2024

Futtergerste 384 Termin/Jahreskontrakt 2024

Futterweizen 396 prompt/ex Ernte 2024

Futterweizen 398 Termin/Jahreskontrakt 2024

Körnermais (vorger.) 393 prompt/ex Ernte 2024

Körnermais (vorger.) 373 Termin/Jahreskontrakt 2024

Erzeugerpreise liegen – je nach Vermarkter und Transportkosten – um 30 bis 50 Euro/t darunter. In Einzelfällen kann die Differenz größer sein.

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AUFSCHWUNG BEI

SONDERKULTUREN

Der Markt für Bio-Sonderkulturen gestaltet sich positiv. Besonders Ölsaaten entwickelten sich zum Verkäufermarkt.

BIO-SONNENBLUME

Der Markt für Bio-Sonnenblumen ist mittlerweile ein klarer Verkäufermarkt. Es herrscht ein Preisüberbietungskampf um die wenig verfügbaren Partien. Es ist davon auszugehen, dass sich das hohe Preisniveau auch über die Ernte 2025 hinaus halten wird. Die Nachfrage ist gut und der Importdruck aus Osteuropa niedriger als in den letzten Jahren. Aufgrund der schwierigen Vermarktungslage in den vergangenen Jahren ist auch das Anbauverhalten zurückhaltend. Es braucht allerdings ein höheres, beständiges Angebot, um den Markt zu stabilisieren und starke Preisschwankungen zu vermeiden. Landwirten raten wir, rechtzeitig Verträge abzuschließen bzw. nach der Ernte nicht zu lange zuzuwarten. Denn ist der Bedarf gedeckt, kann sich der Markt

BIO-SOJABOHNE

Nach einer für Landwirte sehr guten Vermarktungssaison werden aktuell bereits Verträge für die Ernte 2025 abgeschlossen. Das Preisniveau dieser Vorkontrakte bewegt sich meist auf ähnlichem Niveau wie bisher. Die guten Marktaussichten trüben allerdings Konzentrationsprozesse auf Ebene der Bio-Speisesojaverarbeitung. Das kann zukünftig das Marktgleichgewicht stören, so die Befürchtung am Markt.

SPEZIALGETREIDE

Abwarten heißt es nun am Markt für Spezialgetreide. Anbaufläche und die Witterung bis zur Ernte bestimmen den Markt. Goldhirse, Buchweizen (Ost-Deutschland) und Nackthafer sind anbauwürdig bei guter Nachfrage. Durch die Listung neuer Produkte sind nun große Mengen an Emmer in Naturland-Qualität nachgefragt. Das Angebot wird hier weiterhin gering sein, weshalb Emmer im Herbstanbau für Naturland-Betriebe eine interessante Alternative sein kann.

BIO-RAPS

Auch die Nachfrage nach BioRaps ist gegeben, allerdings weniger wegen des Rapsöls, sondern vielmehr aufgrund des Rapskuchens als Futtermittel. Hier ist die Nachfrage groß, dennoch sind die Preise für Bio-Raps weiterhin auf einem für Landwirte unbefriedigenden Niveau. Hier würde eine Fokussierung des Handels auf die Vermarktung von Bio-Rapsöl dem Preis gut tun.

KARTOFFEL

Speise-Kartoffeln sind weiterhin knapp verfügbar, die meisten Lager werden in den nächsten Wochen geräumt sein. Die Qualitäten sind weiterhin gut. Bei Industrieware ist kaum mehr Ware verfügbar, die Nachfrage wäre gegeben. Aktuell sind wir mitten in der Auslieferung der Pflanzkartoffeln. Fläche und Verträge deuten auf eine leichte Produktionsausweitung hin, was aufgrund der knappen Versorgung ein positives Signal ist. Bleibt zu hoffen, dass der Krautfäuledruck dieses Jahr geringer ausfällt als 2024.

Liane Regner
Christina Schoderer

MILCHMARKT

Weiterhin stabil zeigt sich der Markt für Bio-Milch, die Nachfrage war auch in den ersten Monaten 2025 gut. Gleichzeitig ließ der saisonale Anstieg der Milchanlieferung auf sich warten. Von dieser Gemengelage konnten einige Bio-Milchviehbetriebe in Form eines Milchgeldzuschlags profitieren. Rund die Hälfte der in Deutschland ansässigen Bio-Molkereien zahlte ihren Erzeugern im Januar 2025 einen höheren Milchpreis als im Vormonat. Damit starteten die Bio-Milchpreise auf einem vergleichsweise hohen Niveau ins neue Jahr. Der Vorsprung gegenüber Januar 2024 lag bei 6,4 Cent. Gleichzeitig näherte sich der durchschnittliche Bio-Milchpreis damit kontinuierlich dem Allzeithoch von 63,2 Ct/kg im Dezember 2022 an.

Auf konventioneller Seite überwogen Anfang des Jahres Rücknahmen bei den Erzeugerpreisen. Dadurch hat sich der Preisabstand zwischen konventioneller Milch und Bio-Milch wieder vergrößert. Lag er Ende 2024 noch bei 8,4 Cent, ist der Vorsprung der Bio-Milch im Januar 2025 auf 9,8 Cent gestiegen.

Das Wachstum der Bio-Milchanlieferung in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr wieder verlangsamt. 2024 hat die Bio-Anlieferung schalttagsbereinigt lediglich um 1,7 % zugelegt. Dies war die niedrigste Zuwachsrate des vergangenen Jahrzehnts. Auch zu Jahresbeginn sind die Wachstumsraten, dem Vernehmen nach, eher gering. Neben dem Strukturwandel haben dazu auch die Langzeitfolgen der Blauzungenkrankheit beigetragen.

SCHWEINE VERSTEHEN

Damit die Bio-Schweinemast nicht zur Arbeitsfalle wird, muss der Stall nach den Bedürfnissen und Verhaltensmustern der Schweine ausgerichtet sein. Folgende 7 Tipps helfen, sie zu verstehen.

Buchten für Bio-Mastschweine sollten in einen Liegebereich, einen Aktivitätsbereich und einen Kotbereich unterteilt werden. Dabei ist es sinnvoll, dass die Buchten eine längliche Form aufweisen und nicht zu breit sind. Ungenutzte Ecken werden von den Schweinen oft verschmutzt. Mit folgenden 7 Tipps sollte eine Bio-Schweinemast mit gemäßigtem Arbeitsaufwand (ca. 1 Akh/Mastschwein) möglich sein.

1.

KLEINER, TROCKENER LIEGEBEREICH

Der Liegebereich muss frei von Zugluft und trocken sein, sonst neigen Schweine dazu, ihn zu verkoten. Durch die Einstreu ist er wärmegedämmt und sollte am Ende der Bucht angeordnet sein, damit ihn die Tiere nicht auf dem Weg zur Fütterung oder zum Aktivitätsbereich queren müssen. In Pig- Port-Ställen werden Liegekisten mit Streifenvorhängen als Ruhebereich angeboten. Bei Umbaulösungen befindet sich der Liegebereich meist im Alt-Stall und ist durch eine Öffnung mit dem Außenbereich verbunden. Verschiebbare Rückwände eignen sich, um das Platzangebot im Stall an Zahl und Gewicht der Tiere anzupassen, denn zu große Liegebereiche werden von Schweinen oft verkotet. Tränken gehören nicht in den Liegebereich, da auch dies zu Verschmutzung führen würde.

2. FRESSBEREICH TROCKEN HALTEN

Die Futterautomaten befinden sich in der Bio-Mast meist am Rande des Aktivitätsbereichs zwischen dem Liege- und dem Kotbereich. Bei Mastschweinen ist das oft im Auslauf, in der Ferkelaufzucht jedoch meist im Stall. Befinden sich die (Trocken-) Futterautomaten auf einer Seite, wird die Öffnung zum Liegebereich im Stall an der gegenüberliegenden Seite positioniert. Das hat den Vorteil, dass der Liegebereich ein Eck verliert. Denn: Schweine nutzen Ecken meist zum Abkoten.

AUTOR

Roman Goldberger

Beratung für Naturland r.goldberger@ naturland-beatung.de

Die Futterautomaten befinden sich in der Bio-Mast meist am Rande des Aktivitätsbereichs im Auslauf.

Der eingestreute Aktivitätsbereich geht am Ende des länglichen Auslaufs in den Kotbereich über. Dort sollten auch die Tränken angebracht werden. Schweine koten gerne dort, wo es feucht ist. Wer in Deutschland Förderungen über das Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung beziehen will, muss jeweils Zapfen- und Schalentränken im Verhältnis 1:12 zur Verfügung stellen. Damit das Wasser während der kalten Jahreszeit nicht einfriert, muss die Ringleitung frostsicher in der Erde liegen. Auch wasserbasierte Kühleinrichtungen lenken das Verhalten der Tiere – gewollt oder ungewollt (siehe Punkt 6). Wichtig ist zudem, dass die Buchten im Kotbereich durch Gitter (und nicht durch geschlossene Wände) getrennt sind. Die freie Sicht auf ihre „Nachbarn“ regt die Schweine instinktiv dazu an, auch dort zu koten. Der Kotbereich kann mit Betonspalten als Güllesystem ausgeführt sein oder planbefestigt als Mistsystem; dabei ist zu beachten, dass mindestens 50 % der Mindestaußenfläche planbefestigt sein müssen. Auch bei planbefestigten Lösungen ist auf ausreichende Entwässerung zu achten.

3. KOTBEREICH MIT TRÄNKEN UND GITTER

4. TÜREN AUCH FÜR DEN LANDWIRT

Auslauftüren müssen für die Tiere leicht passierbar sein und den Liegebereich möglichst gut vor Zugluft abdichten. Für Mastschweineställe werden max. 50 cm breite und mindestens 80 cm hohe Türöffnungen empfohlen. Breiter sollten sie nicht sein, da sonst die Gefahr besteht, dass sich zwei Schweine beim gleichzeitigen Durchquerungsversuch verkeilen. Eine Durchgangshöhe von zwei Metern ermöglicht es auch Menschen, zum Ausmisten, beim Verladen oder zur Tierkontrolle bequem vom Stall in den Auslauf und retour zu gehen. Da Stroh und Kot beim Verschließen von Türen problematisch sein können, sollte zwischen Tür und Boden ein Spalt freibleiben. Gegen Zugluft werden im unteren Teil der Tür ein Gummistreifen oder -lamellen angebracht.

5. KLARE MISTACHSEN SCHAFFEN

Um in Mistsystemen den Aufwand für die regelmäßige Entmistung in Grenzen zu halten, sind klar angeordnete Mistachsen notwendig. Diese Achsen sollten ein seitliches Gefälle von fünf Prozent aufweisen. Am Ende des Gefälles sollte eine Jaucherinne über die gesamte Länge angebracht sein, sodass sich Harn und Kot trennen, was Emissionen reduziert. Abschiebekanten verhindern, dass Tränker oder andere Einrichtungen vom Lader bei der Entmistung beschädigt werden. Vor der Entmistung werden die Trenngitter geschlossen und die Schweine somit vom Kotbereich weggesperrt. Damit sich die Trenngitter beim Schließen über den Mist abheben, werden sie mit einem Drahtseil abgespannt, das etwas außerhalb der Achse befestigt ist.

6. SPRÜHSCHLAUCH ALS DUSCHE

Vorteilhaft ist es, wenn der Auslauf Richtung Südosten ausgerichtet werden kann. Mit diesem Kompromiss „erhalten“ die Schweine im Winter Sonne und sind im Sommer nicht so extrem der heißen Nachmittagssonne ausgesetzt. Trotzdem ist Sonnenschutz (Bäume, Curtains, Sonnensegel) empfehlens-

1 Der eingestreute Aktivitätsbereich wird am Ende des länglichen Auslaufs zum Kotbereich, mit oder – wie hier – ohne Güllesystem.

2 In der Ringleitung ist das Wasser immer in Bewegung und gefriert daher weniger leicht. Sie muss aber dennoch frostsicher unter der Erde liegen.

3 Ungenützte Ecken können schnell verkoten. Eine Raufe kann hier Abhilfe schaffen.

wert. Wer in Deutschland eine Förderung über das Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung beziehen will, muss Kühlungsmöglichkeiten anbieten, zum Beispiel Vernebelungsanlagen im Kotbereich. Allerdings sollte der Kotbereich bei der „Dusche“ relativ frei von Mist sein, da sich die Schweine ansonsten im nassen Kot suhlen, was zu einem Anstieg der Emissionen führt. Insofern eignen sich hier Güllesysteme besser.

7.

STROHLAGER ÜBER DEM STALL

Einstreuen ist eine der Hauptaufgaben in der BioSchweinehaltung. Die Aufwandmengen sind unterschiedlich. Wenn es baulich möglich ist (z.B. in Altgebäuden), erleichtert ein Strohlager über dem

TIPP

Tipps zum Bau von Bio-Schweineställen erhalten Sie von der Beratung für Naturland. Sprechen Sie Ihren regionalen Berater an. Unsere Expertinnen und Experten melden sich dann bei Ihnen.

Stall diese Arbeit enorm. Über Luken oder Strohbühnen kann die Einstreu direkt in den Liegebereich der Buchten geworfen werden. Bei Tiefstreuställen werden, meist mit dem Hoflader, Großballen in die Buchten gebracht. Hierfür sollte man entsprechend große Einfahrtstore einplanen. Achtung: Aufgrund des Seuchenrisikos durch Wildtiere (Afrikanische Schweinepest!) müssen Stroh und Raufutterlager „wildschweindicht“, d.h. verschließbar, sein. Offene Lagerflächen müssen eingezäunt werden.

KNAPPE EIER Starke Hühner

Nach den Vermarktungsproblemen in den Jahren 2022 und 2023 ist landauf, landab die Nachfrage nach Eiern sehr hoch. Selbst im Sommer 2024 war vom gefürchteten Sommerloch nichts oder nur wenig zu spüren. Und selbst nach Weihnachten war der Hunger nach Eiern ungebrochen. Was mag wohl erst vor Ostern alles noch los sein auf dem Eiermarkt?

Umso mehr brauchen wir Legehennen, die sich durch gute Legeleistung, hohe Persistenz und stabile Schalen bei ausgeglichenem Wesen und guter Führbarkeit auszeichnen. Die im Öko-Bereich gängigen Hybridrassen können das. Von folgenden Hybridrassen sind 2025 Öko-Elterntiere verfügbar.

LOHMANN BROWN CLASSIC

Diese ruhige Henne bedient mit ihren braunen Eiern meist den süddeutschen Markt und Direktvermarkter; sie besticht durch ein ausgeglichenes Wesen bei sehr guten Leistungen.

LSL LITE EUROPE

Die Weißlegerin mit sehr guter Nestgängigkeit ist sehr leistungsbereit und persistent, spürbar ist die Bevorzugung von frischem kalten Wasser gegenüber stallwarmem Wasser.

SANDY

Eine sehr robuste und lebhafte Henne mit cremefarbenen Eiern und sehr guter Futteraufnahme. Sollte beim Beschäftigungsmaterial von Anfang an nicht unterfordert werden.

NOVOGEN BROWN LIGHT

Eine etwas leichtere Henne mit braunen Eiern, die durch hohe Leistung und ruhigen Charakter bei etwas kleinerem Eigewicht auffällt.

H&N BROWN NICK

Eine klassisch kompakte Braunlegerin, die durch ihren ruhigen, ausgeglichenen Charakter besticht.

AUTORIN

Franziska Müller

Beratung für Naturland f.mueller@ naturland-beratung.de

DEKALB WHITE

Vereint weißlegend sehr gute Futterverwertung mit beständig sehr hohen Legeleistungen.

WARREN

Die schwerste verfügbare braunlegende Henne ist robust und ausgeglichen bei stetiger Leistung.

ISABELL

Auch diese Henne legt bei hoher Legeleistung cremefarbene Eier und nutzt als sehr aktives Tier den Auslauf hervorragend.

H&N CRYSTAL NICK

Sehr gute Leistungen mit sehr hoher Persistenz zeichnen die weißlegende H&N Crystal Nick aus.

Tatsächlich ist es hilfreich und wichtig zu überlegen, mit welcher Rasse man wohl am besten auskommt. Ist dem Einen ein reinweißes Huhn zu lebhaft, freut sich der Andere, dass diese Tiere sehr schnell begreifen, wo sich Nester, Sitzstangen und Futterketten befinden. Zu guter Letzt spielt dann auch noch die Frage der Vermarktung in die Ent-

scheidung ein und beeinflusst die Rassenwahl. Schlussendlich ist für Jeden was zu finden.

Wer wiederum Hybriden grundsätzlich nicht möchte und mehr Wert auf Vielfalt und Schlachtgewichte legt, für den sind die folgenden Seiten mit Steckbriefen der legebetonten Regiohühner mit Sicherheit sehr interessant.

RegioHuhn BUNTE HÜHNER MIT DOPPELTEM

NUTZEN

AUTORIN

Maike Vogel

Beratung für Naturland m.vogel@ naturland-beratung.de

1.

RAMELSLOHER X RANGER

• Mastbetontes Huhn, das mit seinem zutraulichen Wesen unkompliziert in der Haltung ist

• Mittlere Legeleistung: 190 - 220 Eier/ Jahr

• Schale: cremefarben

• Legebeginn: 20. - 22. LW

• Lebendgewicht der Althenne 70. LW: 3,2 – 3,6 kg

• Lebendgewicht Hähne 14. LW: 2,2 – 2,4 kg

• Schlachtgewicht Hähne 14. LW: 1,5 – 1,7 kg

• Futterverbrauch bis 14. LW: 6,5 – 7,5 kg

2.

ALTSTEIRER X WHITE ROCK

• Mastbetontes Huhn, das mit seinem zutraulichen Wesen unkompliziert in der Haltung ist

• Mittlere Legeleistung: 190 - 220 Eier/ Jahr

• Schale: cremefarben

• Legebeginn: 20. - 22. LW

• Lebendgewicht der Althenne 70. LW: 3,2 – 3,6 kg

• Lebendgewicht Hähne 14. LW: 2,2 – 2,4 kg

• Schlachtgewicht Hähne 14. LW: 1,5 – 1,7 kg

• Futterverbrauch bis 14. LW: 6,5 – 7,5 kg

2.

RegioHühner sind in ihrer Vielfalt für alle geeignet, die auf der Suche nach zuverlässigen Hühnern für eine Zweinutzung sind und Freude an den optisch bunten und abwechslungsreichen Tieren haben. Da ihre Lege- und Mastleistung unter den Leistungen jeweils darauf spezialisierter Rassen bleibt, sind sie insbesondere für Direktvermarkter interessant, die beides – Eier und Fleisch - gut an ihre Kundschaft bringen und diesen die auffälligen Besonderheiten als attraktives Alleinstellungsmerkmal auch „schmackhaft“ machen können. Bei RegioHuhn, gefördert vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau, werden die einheimischen Rassen Altsteirer, Bielefelder Kennhühner und Ramelsloher jeweils mit einer legebetonten White Rock Henne von Lohmann Breeders oder einer mastbetonten Ranger Henne von Aviagen angepaart. Das Ergebnis sind

BIELEFELDER X WHITE ROCK

• Legebetonte Henne, die mit ihrem zutraulichen Verhalten überzeugt und gerne den Auslauf annimmt

• Mittlere Legeleistung: 230 - 260 Eier/ Jahr

• Schale: cremefarben

• Legebeginn: 21. - 24. LW

• Lebendgewicht der Althenne 70. LW: 2,5 - 2,8 kg

• Lebendgewicht Hähne 14. LW: 1,6 - 1,8 kg

• Schlachtgewicht Hähne 14. LW: 1,0 – 1,2 kg Futterverbrauch bis 14. LW: 5 – 6 kg

robuste Tiere mit einer ausgewogenen Lege- und Mastleistung, mit deren Nutzung die regionalen Rassen erhalten und stabilisiert werden können. Diese Besonderheiten können gut in der Kundenakquise und auch -pflege vermittelt und genutzt werden.

Erhaltung und Reinzucht der einheimischen Rassen finden an den Universitäten Bonn und Kassel statt. Die Kreuzungstiere werden am Standort Waldhof der Hochschule Osnabrück gehalten.

Von jeder Kreuzung können je nach persönlicher Vorliebe und Möglichkeiten Bruteier oder Küken über Naturland bestellt werden. Wer hingegen lieber direkt in eine Legeperiode starten möchte, kann über projektbeteiligte Aufzuchtbetriebe Junghennen beziehen. Weitere Infos dazu erhalten Sie über die Autorin.

4.

ALTSTEIRER X RANGER

• Mastbetontes Huhn mit guter Beweglichkeit und emsigem Futtersuchverhalten Mittlere Legeleistung: 170 - 190 Eier/ Jahr

• Schale: cremefarben

• Legebeginn: 21. - 23. LW

• Lebendgewicht der Althenne 70. LW: 3,0 - 3,9 kg

• Lebendgewicht Hähne 14. LW: 2,1 – 2,3 kg

• Schlachtgewicht Hähne 14. LW: 1,4 – 1,6 kg

• Futterverbrauch bis 14. LW: 6,5 – 7,5 kg

1.
4.
3.
Fotos: Naturland

5.

RAMELSLOHER X WHITE ROCK

• Legebetonte Henne, die den Auslauf gerne zur Futtersuche nutzt und über einen temperamentvollen und zugewandten Charakter verfügt

• Mittlere Legeleistung: 230 - 270 Eier/ Jahr

• Schale: cremefarben

• Legebeginn: 19. - 22. LW

• Lebendgewicht der Althenne 70. LW: 2,1 - 2,3 kg

• Lebendgewicht Hähne 14. LW: 1,5 - 1,6 kg

• Schlachtgewicht Hähne 14. LW: 0,9 – 1,0 kg

• Futterverbrauch bis 14. LW: 5 – 6 kg

6. BIELEFELDER X RANGER

• Mastbetontes Huhn mit ausgeglichenem Charakter

• Mittlere Legeleistung: 190 - 230 Eier/ Jahr

• Schale: cremefarben

• Legebeginn: 20. - 22. LW Lebendgewicht der Althenne 70. LW: 3,6 - 3,8 kg

• Lebendgewicht Hähne 14. LW: 2,2 – 2,5 kg

• Schlachtgewicht Hähne 14. LW: 1,5 – 1,7 kg

• Futterverbrauch bis 14. LW: 7,5 – 8 kg

Die unabhängige Fachzeitschrift für ökologische Land - und Lebensmittelwirtschaft

IN JEDER AUSGABE:

Beiträge, Interviews, Meinungen aus Praxis, Forschung und Beratung

Ein Schwerpunktthema ( Generationswechsel, Bi o 3.0, Bäuerliche Landwirtschaft, Weltmarkt Bio, ) Fachartikel aus Pflanzenbau, Tierhaltung, Ernährung, Verarbeitung, Handel, Forschung … Interviews mit dem Nachwuchs der Biobranche Serviceteil

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SCHWEINEFLEISCH VERSENDEN

Die Direktvermarktung von Fleisch bietet landwirtschaftlichen Betrieben eine spannende Alternative.

Auch Katharina Mühlbauer vom Kirchthanner Biohof verkauft ihr nachhaltig produziertes Schweinefleisch direkt an Verbraucher. Wir haben sie besucht.

„Ich wollte wissen, wie es mit dem Fleisch nach der Schlachtung weitergeht und was man daraus machen kann“, berichtet Katharina Mühlbauer von ihrer Motivation. „Kirchthann ist relativ abgelegen, also suchten wir nach einer Möglichkeit, unsere Produkte an den Kunden zu bringen.“ Die Lösung? Ein Online-Shop, mit dem sie Kundinnen und Kunden in ganz Deutschland erreicht.

Der Kirchthanner Biohof im Landkreis Landshut ist ein Naturland-zertifizierter Schweinebetrieb mit 50 Mutterschweinen. Bewirtschaftet wird er von Katharina Mühlbauer und ihren Eltern Alois und Regina. Ein Großteil der Ferkel wird am Hof gemästet, etwa die Hälfte der Masttiere geht in den Direktverkauf. Der Rest wird über die Marktgesellschaft der Naturland Bauern vermarktet.

Und so funktioniert der Online-Shop: Kunden bestellen bis Sonntagabend, sodass am Montag nur die benötigten Tiere geschlachtet werden. Die Ver-

Hier geht’s zum Video!

arbeitung findet in der hofeigenen Küche statt. Anfangs gab es nur Fleischpakete wie Grill- oder Familienpakete. Mittlerweile umfasst das Sortiment auch Einzelstücke, Wurstwaren und praktische Fertigprodukte, wie Chili con Carne im Glas oder Leberkäse zum Selbstaufbacken.

Versendet wird donnerstags in nachhaltigen Verpackungen: recycelte Kartons, Isolierungen aus Hanf und Stroh sowie selbst hergestellte Kühlakkus. So bleibt die Ware frisch, ohne Müll zu produzieren. Bereits am Freitag kommen die Bestellungen bei den Kunden an.

Durch den Erfolg des Online-Shops wuchs das Interesse an Hofbesuchen. Um den Gästen die Möglichkeit zu bieten, Produkte mitzunehmen, wurde zunächst ein kleiner Kühlschrank aufgestellt. Daraus entwickelte sich schnell ein vollwertiger Hofladen, der heute eine beliebte Anlaufstelle für regionale Kundinnen und Kunden ist.

Der Kirchthanner Biohof zeigt, dass Direktvermarktung mit Leidenschaft, Durchhaltevermögen und einer klugen Strategie erfolgreich sein kann. Zwar erfordert dieser Weg viel Einsatz, doch die Wertschöpfung bleibt damit am Betrieb, Lebensmittel werden bewusster konsumiert und nachhaltige Landwirtschaft wird gefördert.

AUTOR

Andreas Rörig

Beratung für Naturland a.roerig@ naturland-beratung.de Fotos: Einböck,Pöttinger

Rollhacken sind vielseitige Werkzeuge, die ihre Stärken neben dem Unkrautmanagement vor allem im Aufbrechen verkrusteter Böden ausspielen. Wir haben uns Rollhacken verschiedener Hersteller angesehen.

Rollhacken und Rotorhacken sind hochflexible und effektive Geräte, die in den letzten Jahren auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu einem Standardgerät geworden sind. Ihre Fähigkeit, Bodenkrusten aufzubrechen und den Boden zu lockern, Unkräuter zu bekämpfen, organische Dünger einzuarbeiten, Sauerstoffsättigung im Wurzelbereich und Mineralisierung zu erhöhen, machen sie zu echten Allroundern.

Spezielle Sterne

Sie bestehen im Wesentlichen aus einer oder mehreren rotierenden Wellen mit daran befestigten Sternen mit etwa 50 cm Durchmesser. Diese rotieren durch die Vorwärtsbewegung des Traktors und dringen

löffelfingerartig in den Boden ein, der Strichabstand zwischen den Sternen liegt meist unter 10 cm. Diese Hackelemente können in unterschiedlichen Formen vorliegen, in den meisten Fällen werden die sogenannten YetterSterne aus Stahl verbaut. Diese knapp 2 cm breiten Hacklöffel sind so konzipiert, dass sie bei richtigem Einsatz kaum Pflanzenverlust verursachen. YetterSterne können einzeln gewechselt werden. Einige Anbieter verwenden eigene Gusssterne, diese Fabrikate brauchen ein höheres Eigengewicht, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen.

Hohe Flächenleistung

Rollhacken sind technisch nicht in der Lage, zu verstopfen. Sie können den Boden aufbrechen, auflockern und belüften, indem sie mit ihren löffelförmigen Sternspitzen Erde hochschleudern. Dabei werden kleine Un-

krautpflanzen ausgerissen. Da die schweren Erdteile rascher auf den Boden fallen, liegt das Unkraut obenauf und vertrocknet im lockeren Erdmaterial. Weiterhin werden das Wurzelwachstum der Kulturpflanzen gefördert und die Wasseraufnahme verbessert. Die Kapillarwirkung wird unterbrochen, sodass die unproduktive Verdunstung verringert wird.

In der Regel kann bei einer Arbeitsbreite von drei bis sechs Metern mit Geschwindigkeiten von 15 bis 20 km/h gearbeitet werden, was eine hohe Effizienz und Flächenleistung von ca. 6 – 10 ha/h bei sechs Metern Arbeitsbreite in Abhängigkeit von der Flächengröße ermöglicht. Umso wichtiger sind die sogenannten Steinschutzgitter, die den Traktor schützen, diese sind nicht in jedem Fabrikat serienmäßig verbaut.

Böden aufbrechen

Besonders im Getreide und in Kulturen wie Mais und Zuckerrüben erweisen sich Rollhacken als äußerst effektiv. Getreidebestände, die über den Winter verschlämmt sind, können belüftet werden, wodurch der Gasaustausch gefördert wird. Ausreichende Sauerstoffaufnahme fördert nicht nur Wurzelatmung und Wachstum von Pflanzenwurzeln, sondern erhöht auch die Anzahl der Wurzelhaare. Dies erhöht die Oberfläche der Wurzeln und verbessert letztendlich auch die Nährstoffaufnahme.

Indirekte Unkrautwirkung

Striegel sind je nach Bodenzustand nicht in der Lage, verkrustete Böden aufzubrechen. Die Bekämpfung von Unkräutern ist unter diesen Umständen wenig

Bestände, die über den Winter verschlämmt sind, können mit der Rollhacke belüftet werden, wodurch der Gasaustausch gefördert wird.

Die löffelförmigen Sternspitzen schleudern Erde hoch, reißen dabei kleine Unkrautpflanzen aus und brechen den Boden auf.

erfolgversprechend. Die Rollhacke kann die Striegelwirkung daher hervorragend ergänzen und unterstützen, aber nicht ersetzen. Ein durch die Rollhacke vorbereiteter Boden kann zu einem deutlich besseren Striegelergebnis führen. Weiterhin wird die Bestockung angeregt – insbesondere bei Spätsaaten und in sehr dünnen Beständen ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Wichtig hierbei ist, dass das Getreide nicht zu flach gesät wird, sonst treten insbesondere bei sehr frühem Einsatz in Spätsaaten Kulturpflanzenverluste auf, da die Pflanzen in der Regel nicht gut verwurzelt sind. Im Vergleich zum Striegel ist ein Einsatz unter feuchten Bedingungen etwas eher möglich – auch hier gibt es jedoch Grenzen. Generell gilt hinsichtlich Einsatzzeitpunk: Je früher, desto besser!

Einsatz in Reihenkulturen

In den klassischen Hackkulturen arbeiten Rollhacken reihenunabhängig und bei richtiger Einstellung sehr kulturschonend. Nach dem Blindstriegeln von Mais, Zuckerrüben etc. kann in den nur wenige Zentimeter

hohen Beständen bereits eine Maßnahme durchgeführt werden. Wichtig hierbei ist, dass die Sternräder zu diesem Zeitpunkt nicht zu tief in den Boden eindringen und ausreichend schnell gefahren wird. Bei sehr langsamer Fahrt treten Schäden an den Kulturpflanzen auf, deshalb besser bei voller Fahrgeschwindigkeit ein- und aussetzen. Bei einigen Anbietern können die Sterne einzeln angehoben werden, um die Kulturreihe nicht zu beschädigen.

Dünger einarbeiten

Eine weitere Funktion der Rollhacke liegt in ihrer Fähigkeit, organische Dünger effektiv in den Boden einzuarbeiten. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei Stickstoff um einen teuren und ertragslimitierenden Produktionsfaktor handelt, besteht das Ziel darin, den Wirkungsgrad zu maximieren. Zwar hat sich die Effizienz der Ausbringtechnik in den letzten Jahren erhöht, trotzdem treten – je nach Witterung – Ammoniakverluste auf. Diese können durch zeitige, flache Einarbeitung mit der Rollhacke verringert werden.

So wirkt

TerraLife® Organic:

MEHR BODENLEBEN VERSTÄRKTER

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Die Pöttinger ROTOCARE V besteht aus einem Grundrahmen, auf den die Sternarme in Sektionen geklemmt sind. Die Rollhacke von Pöttinger verwendet – wie fast alle Rollhacken – die bewährten Yetter-Sterne. Die Geometrie der Zinkenarme benötigt bei diesem Fabrikat ein relativ hohes Eigengewicht, das effizient auf die Sterne drückt. Die einzeln aufgehängten Arme werden mittels Feder vorgespannt, die Druckverstellung erfolgt mechanisch über Stützräder und wird optional auch hydraulisch angeboten.

Ein Steinschutzgitter zum Schutz des Schleppers ist serienmäßig über der mittleren Sektion montiert. Auch die Kolbenstange der Zylinder

ROTOCARE V von Pöttinger ROLLCRUST-MASTER von Wallner

Der Rollcrust-Master des süddeutschen Landmaschinenherstellers Wallner wiegt in der Basisversion (6 m Arbeitsbreite) 1.450 kg. Die recht leichte Rollhacke legt den Fokus auf die Ergänzung zum Striegel in Reihenkulturen. Durch die einzeln gefederten Gussarme können

werden mittels Abdeckung vor aufgeworfenen Steinen geschützt. Zur Tiefenführung sind bei den 6,6 m und 8 m breiten Modellen serienmäßig zwei und bei der 12 m Maschine vier Tasträder verbaut. Diese können werkzeuglos angepasst werden.

Den Zugkraftbedarf in der 6,6 m breiten Variante gibt der Hersteller mit 90 PS an. Das Gewicht liegt bei 1.650 kg. Den Listenpreis gibt der Hersteller mit 30.760,00 Euro (ohne Mehrwertsteuer) an.

die Sterne einzeln angehoben werden, um Reihenkulturen nicht zu beschädigen.

Die Druckverstellung erfolgt mechanisch über Stützräder und kann optional hydraulisch erfolgen. Um die Transportbreite nicht zu überschreiten, wird ab einer Arbeitsbreite von drei Metern ein Hydraulikzylinder zum Ein- und Ausklappen verbaut. Eine Steinschutzabdeckung ist optional verfügbar.

Für die Sechs-Meter-Variante (6,05 m) gibt der Hersteller einen Zugkraftbedarf von 60 KW (81 PS) an, verfügbare Arbeitsbreiten liegen bei 3 bis 12 m.

Der Listenpreis für die SechsMeter-Variante liegt im ersten Halbjahr bei 21.800 Euro (ohne Mehrwertsteuer, mit Zusatzausstattung). Danach erhöht sich der Listenpreis um 2.000 Euro.

ROTARYSTAR von Einböck

Die Rotarystar verfügt über einen stabilen und schweren Profilrahmen (1.820 kg Gewicht bei 6 m Arbeitsbreite). Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Sterne nicht an einem Rahmen aufgehängt sind, sondern in einzelnen Segmenten. Diese parallelgeführten Rotorfelder verbessern die Bodenanpassung, speziell in hügeligem Gelände. Die Rotorsterne sind einzeln und unabhängig voneinander aufgehängt. Neben der Steinschutzabdeckung wird der hydraulische Druck- und Niveauausgleich serienmäßig angeboten, damit kann der Anpressdruck vom Traktor aus gesteuert werden. Die EinböckRollhacke verteilt durch die Geometrie der Arme das Ma-

schinengewicht am besten auf die Hacksterne und zeigt sich damit in der Praxis sehr effektiv bei verkrusteten Böden.

Für die Sechs-Meter-Variante gibt der Hersteller einen Zug-

kraftbedarf von 66 KW (90 PS) an. Verfügbare Arbeitsbreiten liegen bei 3 bis 12 m, den Listenpreis für die Sechs-Meter-Variante gibt der Hersteller mit 30.920 Euro ohne Mehrwertsteuer an.

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SUNRISE von Madara Agro

Die Rollhacke SUNRISE des bulgarischen Landtechnikherstellers Madara Agro wird mit Arbeitsbreiten von 2,10 bis 12,00 m angeboten. Je zwei Sterne werden pendelnd an einem Arm aufgehängt. Durch

Federvorspannung wird der Anpressdruck erzeugt und verändert. Die einzeln geklemmten Anbaukonsolen sind herausnehmbar. In der SUNRISE sind keine Yetter-Sterne, sondern einteilige Gusssterne

VARIOROLL von Kerner

Die Rollhacke Varioroll von DicksonKerner hat einen serienmäßig integrierten Hydraulikzylinder für eine zentrale Auflagedruckverstellung. Durch diesen Mechanismus ist eine Verstellung von der Traktor-

kabine aus während der Fahrt möglich. Der Grundrahmen trägt die nach hinten versetzten Trägerarme mit den Yetter-Sternen. Dadurch ist der Pendelweg mit 45 cm relativ hoch.

verbaut. Gussterne brauchen in der Regel ein höheres Eigengewicht, um eine vergleichbare Wirkung zu erreichen. Mit 1.800 kg ist das Gerät aber „nur“ durchschnittlich schwer. Zudem kann sich das Gewicht durch die paarweise aufgehängten Sterne bei BodenUnebenheiten ungleichmäßig verteilen.

Die vom Hersteller empfohlene Zugleistung liegt bei 70-100 PS für die 6,30 m breite Standardvariante. Das Schutzgitter ist optional erhältlich. Den Listenpreis für die Sechs-Meter-Variante gibt der Hersteller mit 9.500 Euro exklusiv Mehrwertsteuer an.

Serienmäßig sind neben Abstellstützen zwei stufenlos verstellbare Tasträder verbaut. Auch ein Schutzblech gegen Steinschlag und Schutzbleche für die Kolbenstangen der Klappzylinder werden serienmäßig mitgeliefert.

Das Gewicht der 6,5 m breiten Variante in der Grundausstattung beträgt 1.800 kg, wobei der Leistungsbedarf mit 100 PS angegeben wird. Die Kerner-Rollhacke bietet ein ausreichend hohes Gewicht, um effektiv in Krusten zu arbeiten. Zudem können für Reihenkulturen einzelne Hacksterne hochgeklappt werden. Der Listenpreis beträgt 29.850 Euro ohne Mehrwertsteuer in der Grundausstattung.

HELIOS von Kverneland

Die Rollhacke Helios des Herstellers Kverneland wird serienmäßig mit hydraulischer Druckverstellung, Tasträdern, einem Nachlaufstriegel und Beleuchtung angeboten. Die hydraulische Druckverstellung gewährleistet eine konstante Tiefenführung über die gesamte Arbeitsbreite vom Traktor aus. Anstelle der meist üblichen Yetter-Sterne werden hier Gusssterne verwendet. Die Kverneland-Rollhacke ist die schwerste Hacke. Das ist nötig, damit die Gusssterne eine ausreichende Effektivität erreichen. Der nachfolgende Striegel in der Serienausstattung ist im Öko-Landbau in der Regel unnötig, da meist ohnehin ein Striegeldurchgang nach der Hacke folgt.

Insgesamt bietet der Hersteller vier Varianten mit 3 bis 6,4 m Arbeitsbreite an. Die 6,12 m breite Standardvariante wiegt 2.200 kg und ist für Traktoren ab 120 PS freigegeben. Den Listenpreis der Helios 2060 F mit 6,12 m Arbeitsbreite und hydraulischer Druckeinstellung gibt der Hersteller mit 47.000 Euro netto an.

Der Hackstriegel Thulit MF

AUTOREN

Stefan Veeh

Andreas Rörig

Beratung für Naturland s.veeh@naturlandberatung.de

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UMSETZUNG IM

Ökolandbau

Regelmäßig tauchen in der Beratung Fragen zu Düngeempfehlungen – teilweise auch mit Schwermetallen – auf. Dahinter stehen meist „alternative“ Bodenuntersuchungen und die daraus folgende Düngungsempfehlungen.

Nach der Düngeverordnung (DüV) sind in Deutschland für Phosphor- und Stickstoff-Düngung Analysemethoden verpflichtend vorgeschrieben. Auch im Ökolandbau werden „alternative“ Boden-Analysemethoden wie z.B. die Methoden nach Kinsey, Albrecht, Unterfrauner, NIRS etc. verwendet. Die empfohlenen Düngungsmengen dieser Bodenanalysen übersteigen häufig das Niveau der guten fachlichen Praxis, insbesondere bei kritischen Schwermetallen, bei weitem.

Ringprüfung fehlt

Die Extraktionslösung und deren Konzentration spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung von Nährstoffgehalten in Bodenproben. In Deutschland nehmen anerkannte Labore für Bodenanalytik an Ringprüfungen teil. Das sind jene Labore, die für die anerkannten Methoden (nach DIN:ISO 17025) akkreditiert sind:

• CAL (Calcium-Acetat-Lactat-Extraktionsverfahren),

• DL (Doppel-Lactat-Verfahren) oder

Holger Buck

Beratung für Naturland h.buck@ naturland-beratung.de

Darüber hinaus ist die Verwendung von kobalthaltigen Düngemitteln aus gesundheitlichen Gründen kritisch hervorzuheben. Durch den feinen Vermahlungsgrad besteht die Gefahr der Aufnahme durch die Haut, durch Verschlucken oder durch Einatmen. Dabei kommt es häufig zu starken allergischen Reaktionen und es besteht Krebsgefahr.

Zur besseren Einordnung dieser „alternativen Bodenanalysemethoden“ haben die Öko-Berater der ÖKOmene (Arbeitsgemeinschaft ökologische Gartenbauberatung GbR) und Kontrollstellen Ende 2024 eine Handreichung für Betriebe und die Kontrolle erstellt. Lesen Sie diese hier in gekürzter Form.

• EUF (Elektro-Ultrafiltrationsverfahren).

Bestandteil dieser Ringprüfungen ist das laufende „Kalibrieren“ der Extraktionsflüssigkeit. Einer solchen Ring- und Qualitätsprüfung unterziehen sich Labore, die nach alternativen Methoden analysieren, nicht. Art und Konzentration verwendeter Extraktionsflüssigkeit sehen die Labore als Geschäftsgeheimnisse an.

Rechtliche Einordnung

Nach der EU-Bio-Verordnung „dürfen lediglich Düngemittel und Bodenverbesserer, die nach Artikel 24 für die Verwendung in der ökologischen/biologischen Produktion zugelassen sind, und

AUTOR

Die gemeinsame Stellungnahme soll helfen, „alternative Bodenanalysemethoden“ besser einordnen zu können. Foto:

nur in dem erforderlichen Maße verwendet werden.“

Der Rahmen ist also über die DüV und die EU-Öko-VO gesetzt. Daraus leitet sich für Öko-Kontrollstellen und die Öko-Beratung folgender Umgang mit Düngeempfehlungen aus alternativen Boden-Analysemethoden ab:

Bodendüngung von Hauptnährstoffen

Düngeempfehlungen aus alternativen Boden-Analysemethoden für Hauptnährstoffe (P, K, Mg, S und Ca bzw. Kalk), die im Rahmen der zulässigen Gaben laut Dünge-Verordnung liegen, werden von den Kontrollstellen nicht beanstandet.

Bodendüngung von Schwermetallen

Düngeempfehlungen aufgrund alternativer Boden-Analysemethoden für Spurenelemente und Schwermetalle, insbesondere Kupfer, Mangan, Cobalt und Zink gelten nicht als Nachweis eines entsprechenden Nährstoffbedarfs von landwirtschaftlichen Kulturen.

Vor der Anwendung von Spurennährstoffdüngern über den Boden ist ein Bedarfsnachweis aus

anerkannten Analysemethoden für Spurenelemente erforderlich.

Diese Regelung gilt nicht für die Verwendung organischer Dünger oder Hauptnährstoffdünger mit üblichen geringen Gehalten an Spurenelemente.

Sonderfall Selen

Selen gilt nicht als Pflanzennährstoff und darf gemäß EU-Bio-VO „nur bei Mangelerscheinungen bei Böden, die für die Tierhaltung und/oder die Beweidung oder für die Erzeugung von Futterpflanzen genutzt werden“ verwendet werden.

Auch die Düngeempfehlungen mit Spurennährstoffen, die nicht als Schwermetall eingeordnet sind, können zu phytotoxischen Reaktionen führen, daher müssen derartige Düngeempfehlungen kritisch hinterfragt und besprochen werden. Hier ist Bor als Beispiel zu nennen.

Insgesamt müssen Beratungsempfehlungen zur Düngung von Spurenelementen nachvollziehbar sein. Sie können sich z. B. auf sichtbare oder latente Mängelzustände in Kulturen oder nachgewiesene Mängel beziehen (z.B. Vorbeugen bei Stippe in Äpfeln).

Düngung über das Blatt Blattanalysen oder Blattsaftanalysen sind in Mangelsituationen vor einer Blattdüngung empfehlenswert. Da hier jedoch nur geringe Mengen ausgebracht werden, kann dies auch aufgrund von erkennbaren Mangelerscheinungen oder Beratungsempfehlungen erfolgen.

Der Einsatz von Düngemitteln (insbesondere Kupfer) zu Pflanzenschutzzwecken ist nicht zulässig!

Abschließend fordert das Papier Versuchsansteller und alternative Bodenanalyselabore auf, sich der Thematik anzunehmen und explizit Versuche im Bio-Anbau auf staatlichen Versuchsanstalten durchzuführen.

INFO

Die Handreichung an Betriebe und Kontrolle wurde für diesen Artikel leicht gekürzt. Die Stellungnahme von ÖKOmene und ÖkoKontrollstellen im Wortlaut finden Sie online.

Benutzen Sie dazu den QR-Code.

AUTOR Julius Heise

Beratung für Naturland j.heise@ naturland-beratung.de

DOPPELTE POWER AUS

Körnermais

Das Lohnunternehmen Ährensache von Torsten Illers ist mit seinem Feldhäcksler auch nach der Körnermaisernte noch auf dem Acker unterwegs. Was gibt´s da noch zu holen?

Am nördlichen Harzrand, nahe Goslar, soll der Einsatz von Körnermaisstroh in einer NAWARO-Biogasanlage erprobt werden.

Am nördlichen Harzrand, nahe Goslar, soll der Einsatz von Körnermaisstroh in einer NAWARO-Biogasanlage erprobt werden. Dafür haben sich mehrere Bio-Betriebe bereit erklärt, Maisstroh zu liefern. Hierzu gehören unter anderem Julius von Gadenstedt vom Naturlandbetrieb Klostergut Wöltingerode und Ulf Bestian. Hintergrund für den Versuch ist das baldige Ende der 20-jährigen EEG-Laufzeit der Biogasanlage von Christian Rehse und die Neuausrichtung dieser für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb.

Damit Biogasanlagen nach Auslaufen der EEGLaufzeit zukunftsfähig betrieben werden können, sind oft standortabhängige Anpassungen erforderlich. Die können wie folgt aussehen:

Stromerzeugung

Wird bisher Strom aus dem Biogas erzeugt, kann die Vermarktung der entstehenden Abwärme ein weiteres Standbein der Biogasanlage sein, in vielen Fällen ist es das auch schon seit vielen Jahren. Das Beheizen von Ställen, das Trocknen von Holz oder Erntegut sind einfache Abwärmenutzungswege. Soll die Anlage in dieser Form weiterbetrieben werden, bietet das EEG 2023 weiter eine Einspeisevergütung, welche jedoch deutlich niedriger ist und nicht in jedem Fall die Stromerzeugungskosten deckt. Voraussetzung ist jedoch eine Begrenzung des Maisanteils auf 40 bis 30 Prozent – je nachdem, in welchem Ausschreibungsjahr ein Zuschlag erteilt wird.

Gaseinspeisung

Alternativ können über die Gaseinspeisung zwei weitere Geschäftsfelder erschlossen werden. Dabei

handelt es sich um den Erdgasmarkt, aber auch um den Handel mit Treibhausgasquoten. Letzterer kann interessant sein, wenn Reststoffe (Wirtschaftsdünger oder Koppelprodukte) eingesetzt werden und damit klimaneutrale oder klimapositive Wirkungen entstehen. Dies ermöglicht Biomethananlagen den Handel mit Treibhausgasquoten (THG-Quoten). Dafür notwendig ist insbesondere ein Einspeisepunkt für das produzierte Gas in naher Umgebung.

Biogas aus Maisstroh

Die Verwertung des Körnermaisstrohs kann aus folgenden Gründen sowohl für stromproduzierende als auch für gaseinspeisende Biogasanlagen interessant sein:

1. Maisstroh kann Silomais ersetzen. Es bildet einen Baustein, die Maisdeckelung zu erfüllen, denn die Begrenzung schließt nur Ganzpflanzen, Maiskorn-Spindel-Gemisch, Körnermais und Lieschkolbenschrot ein.

2. Es kann ein günstiges Alternativerzeugnis zu Silomais darstellen, um die Gas-/Stromerzeugungskosten zu reduzieren.

3. Körnermaisstroh steht als Koppelprodukt nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, sondern fällt ohne zusätzlichen Aufwand an. Der Ersatz von Mais durch den Reststoff Körner-

maisstroh kann in Biomethananlagen THGKontingente für den Handel freisetzen. Denn das eingespeiste Gas wird nach der EU-Richtlinie 2018/2002 (Renewable Energy Directive II bzw. RED II) als treibhausgasmindernd im Verkehrssektor anerkannt, sofern bei der Produktion entsprechende Substrate mit neutraler oder negativer THG-Bilanz zum Einsatz kommen.

Die Methanausbeute je Tonne organischer Trockenmasse von Körnermaisstroh erreicht etwa 8590 % der Methanausbeute von Silomais. Aufgrund des höheren Strukturanteils und geringeren Stärkegehalts wird jedoch eine längere Verweildauer im Fermenter notwendig: Es dauert etwa doppelt so lange, bis 50 % der Methanausbeute von Silomais

Etwa 60% der Silomaismasse können mit den Häckselwagen transportiert werden. Trotz der schnellen Strohbergung hatte das Maisstroh nur 30% TS.

freigesetzt sind. Wird die längere Verweildauer umgesetzt, kann 1 ha Körnermaisstroh etwa 0,25 ha Silomais ersetzen. Dieses Verhältnis ist abhängig von Erntetechnik und damit einhergehenden Ernteverlusten. Die Bergeraten des Strohs betragen im Mittel von Versuchen etwa 40-50 % der vorhandenen Gesamtstrohmenge, je nach Bedingungen und eingesetzter Technik.

Pflanzenbauliche Vorteile

Landwirten entsteht durch die Verwertung des Körnermaisstrohs Spielraum in der Fruchtfolgegestaltung nach Körnermais. Die Maisstrohbergung erleichtert die Vorbereitung der Fläche für Folgekulturen und verschafft neue Möglichkeiten in der Fruchtfolgegestaltung durch weniger Erntereste und deutlich reduzierten Fusariendruck. Damit besteht bei frühzeitigen Ernteterminen die Möglichkeit, neben Körnerleguminosen auch andere Kulturen erfolgreich nach Körnermais anzubauen, denn die Stickstoffsperre, hervorgerufen durch das weite C/N-Verhältnis des Maisstrohs sowie die Einarbeitungsschwierigkeiten der großen Strohmengen entfallen.

Variante 1

Variante 2

Variante 3

Variante 4

Ernte mit Maisvorsatz Ernte mit Maisvorsatz Ernte mit Maisvorsatz Ernte mit Spezialvorsatz Mulcher Mulcher mit Schwadleger Mulcher mit Schwadleger Schwader/Bandschwader

Lagewagen mit Messern Häcksler mit PickUp Häcksler mit Pick-Up Häcksler mit Pick-Up Häcksler mit Pick-Up Hammermühle

Ggf. Nachmulchen der Stoppeln

Ggf. vor-/nach Silierung zerkleinern

Zudem kann ein Bio-Betrieb durch die Strohabgabe im Gegenzug eine Nährstoffrücknahme in Form von Gärrest vereinbaren und erhält dadurch ein in der Fruchtfolge flexibel einsetzbares, hochwertiges Düngemittel zurück.

Technik für die Strohbergung

Die Bergung des Körnermaisstrohs kann vielfältig ausgestaltet werden. Einige Geräte sind leicht verfügbar und erlauben „spontane“ Versuche. Spezialgeräte sind allerdings in der Lage, mehrere Arbeitsschritte zu vereinen und gleichzeitig die Qualität des Körnermaisstrohs zu verbessern. Wenige Überfahrten sind das Ziel – aus Kostengründen, aber auch, um den Schmutzanteil bzw. Rohaschegehalt möglichst niedrig zu halten, wenig Rieselverluste zu produzieren und das Körnermaisstroh fein zu häckseln. Nachfolgend sind die verschiedenen Verfahren dargestellt.

In mehrstufigen Verfahren müssen die Maisstoppeln zuerst gemulcht werden, damit ausreichend Stroh geborgen werden kann und die langen Maisstoppeln das Schwaden nicht behindern. Im Anschluss wird das Stroh auf Schwade gelegt. Bandschwader haben gegenüber klassischen Schwadern den Vorteil, das Erntegut exakter aufnehmen zu können. Dies steigert den Anteil an bergbarem Stroh und kann den Rohaschegehalt reduzieren. Der Mulcher mit Schwadleger vereint die zwei Arbeitsgänge, kann jedoch angefeuchtetes Stroh nur noch bedingt ansaugen, um es zusammen mit den frisch gemulchten Stängeln in einem Schwad zusammenzuführen. Je nach Zeit und Witterung zwischen Ernte und Strohbergung betragen die TS-Gehalte des Strohs etwa 35-50 %.

Der Feldhäcksler mit Pick-Up bietet den Vorteil, dass das Erntegut anschließend eine silierbare Struktur aufweisen kann. Um Schwimmschichten zu vermeiden, soll die Silage zukünftig in Goslar, trotz des Feldhäckslereinsatzes, mittels Hammermühle nochmals zerkleinert werden. Für eine ausreichende Verdichtung war das Häckselergebnis allerdings ausreichend. Beim Zusammenfahren mittels Lagewagen muss mittels Hammermühle nachgearbeitet werden, um eine Struktur zu erhalten, die eine Eindosierung in den Fermenter erlaubt.

Das Stroh kann auch in nur zwei Arbeitsgängen geborgen und zur Silierung aufbereitet werden. Maßgeblich dabei ist ein Maispflücker, der bereits vor dem Mähdrescher die Maispflanzen bodennah zerkleinert und auf Schwade zusammenführt.

Lieschblätter und Spindeln fallen nach dem Drusch auf das schon liegende Schwad. Besonderer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass das Körnermaisstroh nur sehr wenig Kontakt mit dem Boden bekommt. Die Rohaschegehalte sind dadurch auf einem sehr niedrigen Niveau von etwa fünf bis sechs Prozent. Zudem ist der Anteil an geborgenem Stroh je Hektar bei dieser Variante mit einer Bergerate von etwa 70 % am höchsten. Somit wird ca. 1 Tonne Stroh je Hektar mehr geborgen gegenüber den anderen Verfahren.

Gleichzeitig wird anhand der Bergeraten deutlich, dass weiterhin 3-6 t TM Körnermaisreste in Form von etwas längeren Stoppeln beim Verfahren mit dem mulchenden Maisgebiss und in Form von Rieselverlusten bei absetzigen Verfahren auf dem Feld verbleiben, sodass der Boden über Winter weder völlig unbedeckt ist, noch sämtliche Organik das System verlässt.

Tab.1: Verfahren der Bergung von Körnermaisstroh

Fotos:

Vergütung für Maisstroh

Finanziell entsteht strohabgebenden Betrieben durch die Verwertung in der Biogasanlage oft kein direkter Vorteil. Das aufwändige Handling des Maisstrohs auf der Biogasanlage lässt insgesamt nur wenig Spielraum für einen Stroh-Erzeugerpreis zu. Separate Fahrsilos, erneutes Auf- und Zudecken des Silos, ggf. eine mechanische Zerkleinerung des Strohs, das Risiko von Schwimmschichten im Fermenter, stärkere Rührwerksbelastung und längere Verweildauer im Fermenter stellen für die Biogasanlage einen zusätzlichen Aufwand dar.

Erzeugnis Zufuhr/ Abfuhr Menge t FM Änderung Humus in HÄ/ha

Zwischenfrucht Zufuhr +100

Körnermais Abfuhr 8,5 -1040

Maisstroh Zufuhr 100% +595

Gärrest, 5% TS Zufuhr 25 +175

SALDO -170

Vorne wird gemulcht und auf Schwade gelegt, Erntereste aus dem Drescher kommen hinzu. Im kleinen Bild zu sehen der Schwad des Maispflückers, obendrauf Lieschblätter und Spindeln aus dem Mähdrescher.

Zu diskutieren ist eine Vergütung dennoch aufgrund von gezeigten Einsparmöglichkeiten bei der Bergung. Das technisch optimierte Verfahren mit der Schwadablage durch den Maisvorsatz verursacht Kosten von etwa 25 Euro/ha. Hinzu kommen die Kosten der Bergung mit dem Feldhäcksler. Weiterer Verhandlungsspielraum besteht bei der Gärrestrücknahme und den dazugehörigen Bedingungen. Hier kann man sich am üblichen Tauschfaktor von Inputstoff zu Gärrest von 1:0,7 orientieren. Jedoch sollte der oft höhere TS-Gehalt des Maisstrohs gegenüber Silomais nicht unberücksichtigt bleiben!

Durch den Tausch von 5 t TM Körnermaisstroh bzw. 12,5 t FM (40 % TS) entsteht ein Gärrestanspruch in Höhe von 11 t bei einem TS-korrigierten Tauschverhältnis von 1:0,9. In den Kalkulationen der Humusbilanz mit LfL-Richtwerten zeigt sich, dass die

Tab.3: Körnermaisanbau mit Strohbergung - Bergerate 60%

Erzeugnis Zufuhr/ Abfuhr Menge t FM Änderung Humus in HÄ/ha

Zwischenfrucht Zufuhr +100

Körnermais Abfuhr 8,5 -1040

Maisstroh Zufuhr 40% +238

Gärrest, 5% TS Zufuhr 25 +175

Gärrest, 5% TS gg. Maisstroh Zufuhr 11 +77

SALDO -450

1 Humusäquivalent (HÄ) entspricht 1 kg C in der humifizierten organischen Masse des Bodens (kg Humus-C pro ha).

Tab.2: Körnermaisanbau ohne Strohbergung

Differenz zwischen Körnermaisanbau mit Strohbergung und „klassischem“ Körnermaisanbau 280 Humusäquivalente (HÄ) pro Hektar beträgt, wenn das Körnermaisstroh mit Bergeraten von 60 % abgefahren wird. Ursache ist die geringe Humuswirkung des Gärrests. Eine Kompensation des zusätzlichen Humusrückgangs durch die Strohbergung könnte in Form von 4 t/ha Kompost erfolgen.

Zur langfristigen Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit sollte die Verwertung von Körnermaisstroh in Biogasanlagen so umsetzbar sein, dass strohabgebenden Landwirten eine Ausgleichszahlung gewährt werden kann, die den Ersatz des abgefahrenen Humus und zusätzliche Ausbringkosten für die Wirtschaftsdünger abdecken kann! Eine alternative Lösung könnte eine zusätzliche Vereinbarung über den Einsatz von Kleegras in der Biogasanlage sein. Hierüber ließe sich tatsächlich zusätzlicher Stickstoff in den Nährstoffkreislauf eines viehlosen Ackerbaubetriebs einbringen und der Humusver-

lust des Maisanbaus wäre durch die Nachlieferung von über 800 HÄ pro Hektar aus einem KleegrasHauptfruchtjahr überkompensiert.

Enge Zusammenarbeit

Am nördlichen Harzrand sind sowohl die Bio-Landwirte als auch der Biogasanlagenbetreiber sowie der durchführende Lohnunternehmer mit dem bisherigen Verlauf des Projekts zufrieden. Der Biogasanlagenbetreiber beginnt jedoch erst mit der Verwertung des Substrats, sodass die Verträglichkeit in der Anlage bisher nicht bewertet werden kann. Das Lohnunternehmen setzt auf weitere Nachfrage in diesem Bereich und plant Optimierungen in der Logistik zur Kostensenkung. Die beteiligten Bio-Betriebe sind gespannt, ob neben dem Körnermaisstroh durch den Maisdeckel zukünftig auch das Interesse der Biogasanlage an Kleegras zunimmt und erhoffen sich zukünftig eine enge Zusammenarbeit.

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