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Abitur auf Platt Abitur up Platt
Seit fast 40 Jahren gibt es die „Plattdeutsche Schule“ auf dem Mühlenhof. Wer sich gut anstellt, fleißig lernt und vor allem Freude an der Sprache hat, dem nimmt Lehrer Heinz Lenkenhoff das „Plattdeutsche Abitur“ ab.
Siet 40 Jaohr giff’t de „Plattdütske School“ up’n Müelenhoff. We „düftig uppäss, flietig metmäk un viell daobi lährt“, de kann bi Magister Heinz Lenkenhoff dat „Plattdütske Abitur“ maken.
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op Platt un Haugdütsk
Hochdeutsch
Im letzten Winter konnte im Gräftenhof endlich wieder Plattdeutsch-Unterricht stattfinden, nach langer Unterbrechung – natürlich wegen Corona. In der kalten Jahreszeit treffen sich hier jeden Mittwoch in der Upkammer Sprachbegeisterte, die Spaß haben am Plattdeutschen und etwas dafür tun möchten, dass uns die deftige Sprache noch lange erhalten bleibt. „Das kann am besten gelingen, wenn man Freude an der Sache hat. Und die Sprachschule will dabei kräftig mithelfen“, sagt Heinz Lenkenhoff, Leiter seit 2003. Gegründet wurde sie 1982, nun vor 40 Jahren, und es gab bisher an die 1.500 Anmeldungen.

In Niederdeutsch ist schon vor über 1.000 Jahren Weltliteratur geschrie-
Plattdeutsch
In’n lesten Winter konn in’n Gräftenhoff endliks wier Plattdütsk-Unnerricht makt wären, no ne lange Unnerbriäkung –natürlik wiägen Corona. In de kaolle Jaohrestied driäpt sick in de Upkamer Lüde, de begeistert sind van Platt, Spaß häfft daobi un wat daoför doon willt, dat et met de deftige Spraok no lang wiedergeiht. „Dat kann best batten, wann’m Freide hät an de Sake. Un de Spraokschool will daobi düftig methelpen“, sägg Heinz Lenkenhoff, Baas siet 2003. Gründet wuor de School 1982, nu vör 40 Jaohr, un et gaff wull büs nu an de 1.500 Anmeldungen.
In Nederdütsk is all vör mähr äs 1.000 Jaohr Wiältliteratur schrieben wuorn, de “Heliand“ so üm 825

Zum Unterricht gehört auch das gemeinsame, abwechselnde Lesen ben worden, der „Heliand“ um 825 n.Chr. Später – um 1222 – entstand der „Sachsenspiegel“, der für fast 300 Jahre Vorbild für die Schriftsprache wurde. In der Hansezeit war Niederdeutsch eine europaweite Sprache von Flandern bis Livland, war Verhandlungssprache in Wort und Schrift in London, Bergen, Novgorod – und Münster.


Der Unterricht auf dem Mühlenhof wird oft eröffnet mit einem kleinen Gedicht, z.B. von Ottilie Baranowski.
Gemeinsames abwechselndes Lesen – jeder ist beteiligt – von mal lustigen, mal ernsten Gedichten, kurzen Geschichten oder volkskundlichen Texten gehört dazu. Ergänzt werden sie durch anschließende Gespräche über das Gelesene und sprachliche Eigenheiten. Sogar ein bisschen Grammatik wird betrieben, aber wieder ausgeglichen durch das ein oder andere „Döhneken“ oder „Vertellsel“. Es ist selbstverständlich,