lie:zeit Ausgabe #9

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meine:zeit

Mit Tieren reden

Von Verena Cortés

: Alleine der Gedanke daran löst bei vielen Menschen ungläubiges Kopfschütteln aus. Doch viele Tierbesitzer schwören auf Gespräche mit ihren Vierbeinern. Egal ob Hund, Katz oder Pferd – gesprächig seien sie alle, so die Tierkommunikatorin Brigitte Büchel aus Ruggell. Und wer will, kann das Reden mit Tieren auch selbst lernen.

lie:zeit Frau Büchel, Sie können mit Tieren reden. Wie machen Sie das? Das Reden mit Tieren geht über Telepathie, also einfach Gedankenübertragung. Wir senden den ganzen Tag Informationen aus. Und interessant wird es, wenn der Empfänger diese so bekommt. Wir kennen alle die Geschichte, dass wir an jemanden denken, den wir schon lange mal anrufen wollten. Und kurz danach klingelt das Telefon und die Person ist am anderen Ende. Genau so läuft das in der Tier-Telepathie. Wie antworten die Tiere? Das ist ganz unterschiedlich. Ich bekomme Bilder, Gerüche, Geräusche oder auch einfach «Text». Manchmal ist es auch eine Mischung. Wenn ich eine «Textinformation» bekomme und das Tier spürt, dass ich es nicht richtig verstehe, wird manchmal auch ein Bild «nachgeschickt». Was wir auch nicht vergessen dürfen… Tiere verstehen alles, was wir zu ihnen sagen! Was können Sie mittels dieser Gespräche herausfinden? Die Idee ist, den Besitzern mehr über das Wesen ihrer Tiere zu vermitteln. Das kann zum Beispiel ein Hundezüchter sein, der die Welpen nach der Idee der Welpen weitervermittelt. Auch Hundebesitzer mit Problemhunden lassen sich gerne über Tiertelepathie erklären, warum ein Hund gerade so reagiert, wie er es tut. Das kann aber auch ein Mensch sein, der ein Pferd kaufen möchte und sich interessiert, was das Pferd gerne macht z.B. Sport oder Freizeit etc. Es ist auch eine Unterstützung bei Krankheiten. Homöopathen ar-

Sie bieten auch Kurse an, in denen man das Reden mit Tieren erlernen kann. Kann das jeder lernen? Unglaublich, aber wahr, jeder kann das! Es ist eine uralte Gabe, die wir über die Technisierung unseres Lebens einfach «vergessen» haben. Urvölker wie die Aborigines machen das heute noch. Wer vielleicht noch einen Grossvater als Bauer hat oder hatte, der weiss sicher, dass dieser auch immer mit den Tieren gesprochen hat. Und wie heisst es so schön «Jemandem zureden wie einer kranken Kuh». Das sind Überlieferungen, die zeigen, dass Tiertelepathie gar nicht abgehoben, sondern sehr bodenständig ist.

Brigitte Büchel mit ihrer Friesenstute Simkje

beiten ja mit einer Anamnese, wo sie den Patienten zu deren Befinden befragen. Das wäre dann mein Part als Übersetzerin. Den Tierarzt kann ich als Telepathin jedoch nicht ersetzen. Auch kann ich keine Diagnosen stellen oder Medikamente erfragen. Kommunizieren alle Tiere oder gibt es kontaktfreudigere Tierarten? Aus meiner Erfahrung kommunizieren alle Tiere gerne. Es gibt aber wie auch bei den Menschen Plaudertaschen oder solche, denen man buchstäblich die Würmer aus der Nase ziehen muss. Tiere, die einmal ein Gespräch mit dem Besitzer hatten, reagieren danach oft et-

was anspruchsvoller. Also wenn es nicht so läuft, wie sich das Tier das vorstellt, wird es sich bemerkbar machen. Viele Tierbesitzer kommen zu Ihnen und bitten Sie mit ihren Tieren in Kontakt zu treten. Welche Fragen haben die Tierbesitzer an ihre Tiere? Oft geht es um bestimmtes Verhalten, das dem Besitzer nicht gefällt: Hunde, die einfach «sinnlos» bellen, Pferde, die sich schlecht satteln lassen oder immer wieder durchbrennen oder Katzen, die in der Wohnung herumpinkeln. Ich habe aber auch Züchter, die die Hündin/ Katze/Stute fragen, welches der richtige Partner ist.

Bei den Tierliebhabern ist Tierkommunikation ein grosses Thema. Teils aber auch ein grosses Geschäft. Wie gehen Sie mit der Frage «funktioniert das wirklich?» um? Diese Frage liebe ich besonders! Ich kann es nicht genau erklären, habe aber viele Beispiele aus der Praxis, die ich einem einfach Zufall nicht in die Schuhe schieben kann. Und wer es genau wissen will, den begrüsse ich gerne einmal in einem meiner Grundkurse. Wie oft sprechen Sie mit Ihren eigenen Tieren? Oje, das zähle ich schon gar nicht mehr. Das ist bei mir schon im Alltag eingezogen. Es gehört einfach zum Leben wie essen, schlafen etc. Aber es gibt natürlich auch Kommunikationen, bei denen ich mit meinen Tieren Themen behandle. Ich wollte mit meiner Stute Nachwuchs machen und sie hat sich total verweigert. Das war dann doch ein Gespräch wert. Infos: www.mittierenreden.li


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