100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

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Musikverein Cäcilia Schellenberg

1921 – 2021

Musikverein Cäcilia Schellenberg




Inhaltsverzeichnis

Editorial.............................................................................................................................. 4 Grusswort des Vorstehers..................................................................................................... 5 Grusswort des Verbandspräsidenten..................................................................................... 6 Grusswort des Vereinspräsidenten........................................................................................ 8 Grusswort des Co-Präsidiums des Festkomitees..................................................................... 9 Blasmusik in Liechtenstein: «Gügeli muend mer aschaffe»....................................................10 Musik verbindet Generationen Cäcilia: ein Verein mit vielen Facetten...................................12 «Cäcilia – als Schutzheilige der Musik verpflichtet»..............................................................14 «Wir haben auf unsere Fahne einen Riesenstolz gehabt»......................................................15 «Die Zukunft liegt in den Händen unserer Jugend»...............................................................17 Jugendarbeit des Musikvereins Cäcilia Schellenberg.....................................................17 Leistungsabzeichen.....................................................................................................19 Vom Werden und Wachsen des Musikvereins Cäcilia............................................................20 Gründungsjahr 1921 – wenn aus Zerwürfnissen Glücksfälle werden..............................21 Was war sonst noch los 1921?........................................................................................22 Die ersten 75 Jahre.......................................................................................................24 Die letzten 25 Jahre......................................................................................................34 Mitgliedschaft ist kein Männerprivileg mehr: Frauen «von 0 auf Instrument».......................76 Dirigentinnen erobern sich ihren Platz am Pult....................................................................80 Für uns komponierte Stücke................................................................................................83 Herausragende Persönlichkeiten des Vereins........................................................................85 Förderer des Musikvereins und Initiator für die Musiktracht.........................................86 Schriftführer mit Sammelleidenschaft..........................................................................87

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Dirigentin und Dirigenten...................................................................................................88 Dirigentin und Dirigenten Jungmusik...........................................................................89 Hans Mähr..................................................................................................................90 Präsidenten.........................................................................................................................91 Kassierin und Kassiere........................................................................................................92 Schriftführerinnen und Schriftführer..................................................................................93 Jugendleiterin und Jugendleiter...........................................................................................94 Fähnriche...........................................................................................................................94 … und noch ein paar Zahlen zum Schluss.............................................................................96 Bildnachweise.....................................................................................................................98 Dankeschön an Mäzenen, Sponsoren und Gönner................................................................99

Impressum Herausgeber: Musikverein Cäcilia Schellenberg, 2021 | Text: Simeon Lampert, Ulrike Mayr, Werner Meier | Redaktion: Ulrike Mayr | Layout / Grafik: Medienbuero Oehri & Kaiser AG | Fotos: Archiv Musikverein, Ruth Lampert und ZVG | Druck: BVD Druck + Verlag AG, Schaan | Exemplare: 800 Stück www.mvc-schellenberg.li | Facebook: Musikverein Cäcilia Schellenberg

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«Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum» *

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n einer Festschrift kann man kurz innehalten, sich der Vergangenheit – sowohl der guten wie der schlechten Stunden – bewusst werden, sich aber auch Ausblicke und Möglichkeiten der Zukunft des Vereins vor das innere Auge rufen und Visionen wagen. 100 Jahre umfassen drei bis vier Generationen. Während dieser Zeitspanne haben die Schellenbergerinnen und Schellenberger viel Leid, schwere Schicksalsschläge, aber auch viel Spass und Freude erlebt. Bei zahlreichen Anlässen und Ereignissen durften Mitglieder des Musikvereins Cäcilia daran teilhaben oder waren sogar Teil davon. Zum 75-Jahr-Jubiläum wurde eine Festschrift verfasst, die sich dem Vereinsleben zwischen 1921 und 1996 widmete. Daher sind im vorliegenden Buch diese Jahre nur in stark verkürzter Form mit den wichtigsten Ereignissen aufgeführt. 2021 feiern wir nicht nur unseren 100. Geburtstag, sondern auch 60 Jahre Musiktracht. Eine Festschrift ist immer das Werk von vielen. Sie beruht zum grossen Teil auf der Arbeit von Chronisten und Chronistinnen. Zahlreiche weitere Personen haben einen Beitrag dazu geleistet, Ergänzungen und neue Aspekte eingebracht, Details vervollständigt. Gönner und Sponsoren ermöglichten den Druck der Publikation.

Ulrike Mayr, Redaktion Musikverein Cäcilia

Ein besonderer Dank gilt Walter Lampert, der unendliche Geduld für die Beantwortung der zahlreichen Fragen aufwies, Werner Meier, der intensiv mitarbeitete, das Entstehen des Musikvereins aus der Sicht des Kirchenchors zu durchleuchten, und der einen guten Blick für Details hatte. Ebenso den Pionierinnen in der Musik und unserer ersten Dirigentin, die sich für Interviews zur Verfügung stellten, Urs Niffeler, der sich der Lesbarkeit des Textes widmete, Karin Hassler, die das Gemeindearchiv für die Recherchen öffnete, allen Personen und Institutionen, die Fotos und Unterlagen zur Verfügung stellten, die nicht im Archiv des Vereins vorhanden waren, und Johannes Kaiser mit seinem Team des Medienbueros Oehri & Kaiser AG, die für die Umsetzung verantwortlich zeichneten.

* Friedrich Nietzsche

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

«Das Beste an der Musik steht nicht in den Noten» Liebe Musikantinnen und Musikanten, liebe Freunde der Blasmusik

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it dem Zitat des österreichischen Komponisten Gustav Mahler möchte ich dem Musikverein Cäcilia Schellenberg recht herzlich zum 100-jährigen Bestehen gratulieren. Ich bin überzeugt, dass ihr als aktive Musikantinnen und Musikanten die Botschaft hinter diesem Zitat versteht. 1921 haben 14 wackere Schellenberger Mannen den Musikverein Cäcilia gegründet, und bereits 1922 am Ostermontag hatten die begeisterten Musikanten ihren ersten Auftritt. Auch zwei meiner Vorfahren waren bei den Gründungsmitgliedern dabei, und mein Neni ist bis ins hohe Alter immer gerne ans «Musik-Kränzle» gegangen. Einige Jahre war auch ich aktiver Musikant und habe sehr viele schöne Erinnerungen an diese Zeit beim Musikverein Cäcilia. Was wäre ein Dorf ohne Musikverein? Man stelle sich einmal vor, wir hätten keine Musik mehr im Dorf. Daran will man gar nicht denken. Selbst wenn wir aufgrund der CoronaSituation im vergangenen Jahr gelernt haben, auf sehr vieles zu verzichten, möchten wir es auch in Zukunft nicht missen, dass unsere Anlässe von motivierten Mitgliedern des Musikvereins Cäcilia umrahmt werden. Was wäre ein Fest ohne Musik? Musik bringt Freude und Geselligkeit, fordert zum Tanzen und zum Singen auf, und Musik bringt Leben in jedes Fest. So lassen wir die

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Norman Wohlwend, Vorsteher Schellenberg

Frage «Was wäre ein Fest ohne Musik?» lieber beiseite und wenden uns optimistisch dem 100-Jahr-Jubiläum des Musikvereins Cäcilia zu, welches im am 25./26. September 2021 auf dem Schellenberger Dorfplatz gefeiert wird. Ich wünsche den Mitgliedern des Musikvereins Cäcilia bei der Feier zu ihrem 100-jährigen Bestehen viel Spass, gute Musik und gemütliche Stunden in geselliger Runde. Ihr dürft alle stolz sein auf das, was ihr leistet. Und dafür möchte ich euch seitens der Gemeinde ein recht herzliches Dankeschön aussprechen. Auf die nächsten 100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg!


Musikverein Cäcilia – ein Vorzeigeverein

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00 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg sind zugleich auch 100 Jahre Dorfgeschichte. Seit dem Jahr 1921 prägt der Musikverein Cäcilia das Dorfgeschehen der zweitkleinsten Gemeinde Liechtensteins. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich in meinem und im Namen des Liechtensteiner Blasmusikverbandes ganz herzlich und wünsche dem Verein eine von viel Blasmusik und Freude geprägte Zukunft. Insbesondere in kleineren Ortschaften sind die Musikvereine sehr wichtige Teile des gesellschaftlichen Zusammenlebens einer Dorfgemeinschaft. Sie fördern die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in ganz erheblichem Masse. Auch das soziale Engagement des Musikvereins darf nicht ausser Acht gelassen werden und verdient höchstes Lob und Anerkennung. In Freud und Leid, in glücklichen wie in dunklen Stunden begleitet der Musikverein Cäcilia den Alltag in Schellenberg. Er trägt dazu bei, dass mit seinem Spiel unsere lebenswerte Heimat mit ihren Traditionen und Bräuchen erhalten bleibt. Seit vor 100 Jahren die Geschichte des Musikvereins begonnen hat, war es ihm immer ein grosses Anliegen, die ansässige Jugend zum Musizieren zu motivieren. Dies gelang bisher sehr erfolgreich. Natürlich wird in Zukunft die intensive und selbstlose Arbeit mit den Jugendlichen fortgeführt. Die unermüdliche Jugendarbeit aller Verantwortlichen lässt deutlich erkennen, welch wertvolle Bildungsarbeit der Verein für die Gemeinde Schellenberg und für die Liechtensteiner Gesellschaft erbringt. Dafür gebührt dem Musikverein ein grosses Dankeschön von allen Seiten. Die Cäcilia erfreut in ihrer Jugendlichkeit und mit

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Christian Hemmerle, Präsident des Liechtensteiner Blasmusikverbandes

ihrem Charme die zahlreichen Freunde der Blasmusik an ihren Konzerten jedes Mal aufs Neue. Mit ihren vielen Auftritten im Dorf, bei Hochzeiten oder bei kirchlichen und gesellschaftlichen Anlässen in der Gemeinde, ist sie ständig präsent. Die Vielfalt des Musikvereins mit seinen Musikerinnen und Musikern ist für das kulturelle Leben im Ort unverzichtbar. Mit ihrer Individualität haben es die verschiedenen Vereinsfunktionärinnen und -funktionäre sowie die Dirigenten und Dirigentin über die Jahre geschafft, neben der traditionellen Blasmusik auch Stücke der unterhaltenden und zeitgenössischen Literatur in das Repertoire einzubauen und damit das Publikum zu erfreuen. In den 100 Jahren Vereinsgeschichte, mit stetigem Wandel und Anpassung an das Zeitgeschehen, haben unzählige freiwillige, helfende Hände den jubilierenden Verein unterstützt. Zudem hat sich das kleinste Mitglied des Liechtensteiner Blasmusikverbandes über die Jahre immer wieder als Vorzeigeverein


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

hervorgetan, sei dies an Wettbewerben im Inund im Ausland oder als Organisator der tollen Verbandsmusikfeste. All den unzähligen, in der Vergangenheit und im Jetzt ehrenamtlich tätigen Funktionärinnen und Funktionäre gebührt ein grosses Dankeschön für ihre aufopferungsvollen Arbeiten im Hintergrund. Sie haben einen reibungslosen Vereinsalltag gewährleistet. Sie waren und sind verantwortlich dafür, dass die Cäcilia Schellenberg zu einem

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unverzichtbaren Kulturträger der Gemeinde und des Liechtensteiner Blasmusikverbandes geworden ist. Im Herbst 2021 wird der Musikverein seinen 100. Geburtstag gebührend feiern. Zu diesem Anlass wünsche ich den Schellenberger Musikantinnen und Musikanten viel Erfolg und Freude. Vielen Dank für euren Einsatz zum Wohle der Liechtensteiner Blasmusik.


100 Jahre Musikverein Cäcilia – ein guter Grund, zu feiern

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s ist mir eine besondere Ehre, als Präsident des Musikvereins Cäcilia Schellenberg unsere Festschrift mit ein paar Worten einzuleiten. Lasst uns das Jubiläum zum Anlass nehmen, um in lobendem Andenken auf die vergangenen 100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg zurückzublicken. Es soll ebenso den Auftakt für zukünftige Ideen und Visionen bilden. Die vergangenen 100 Jahre stehen für die Liebe zur Blasmusik. Sie repräsentieren vor allem die Musikantinnen und Musikanten, die dem Verein über die ganzen Jahre hinweg mit so viel Freude, Engagement und Herzblut dem Leben eingehaucht haben. Bei vielen gelungenen und freudvollen Auftritten im Land, in der Gemeinde und im Ausland durften wir unser Können stolz zeigen. Es waren Jahre mit unzähligen Musikproben, intensiver Öffentlichkeitsarbeit und gezielter Jugendförderung. Geprägt war all das von wichtigen Werten wie Freundschaft, Zusammenhalt und Kollegialität. Die 100 Jahre Vereinstätigkeit sind erfüllt mit vielen interessanten und ganz persönlichen Geschichten. Jede und jeder in unserer Gemeinde kann von Erlebnissen berichten, in denen der Musikverein Cäcilia eine Rolle gespielt hat. Die Feierlichkeiten im Herbst 2021 sollen nicht zuletzt Gelegenheit bieten, diesen Erzählungen Raum zu geben, Erinnerungen zu wecken und darin zu schwelgen. Darüber hinaus darf Neues entdeckt und weiterentwickelt werden, und wir wollen spannende Ideen diskutieren und ausarbeiten.

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Ralph Oehri, Präsident des Musikvereins Cäcilia Schellenberg

Daher ergreifen wir im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum des Musikvereins die Gelegenheit, das Leben zu feiern und das Musizieren gebührend zu zelebrieren. Oder um es kürzer zu sagen: Ein Hoch auf Vergangenes und auf Neues in der Zukunft.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Musikverein Cäcilia beglückt seit 100 Jahren die Herzen der Menschen

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er Musikverein Cäcilia Schellenberg feiert seinen 100. Geburtstag. Aber selbst mit 100 Jahren ist die Cäcilia das jüngste Ensemble im Liechtensteiner Blasmusikverband (LBV) und damit die Juniorin. Sie vereint gleich ein paar Alleinstellungsmerkmale in der musikalischen Landschaft Liechtensteins und der Region. Dies kommt in dem von Walter Boss komponierten Marsch mit dem Titel «Der Schellenberg ruft», welcher anlässlich des Verbandsmusikfestes 2009 in Auftrag gegeben worden ist, bestens zum Ausdruck: Das Stück macht das Dreiländereck genauso erkennbar wie das stolze Band des Gantensteins, die beiden Burgen der Gemeinde und die Nähe zur österreichischen und schweizerischen Blasmusik. Es waren die Schellenberger, die vor 60 Jahren in unserem Land mit der ersten liechtensteinischen Musiktracht ausgestattet wurden. In eleganter Weise kleidete sich der Musikverein in den Farben der Gemeinde und in jenen des Landes: schwarze Hosen, weisses Hemd, rote Weste, gelbes Tuch, blaue Jacke und schwarzer Hut. Das war und ist pure Identifikation mit Schellenberg und Liechtenstein – ein musikalischer Botschafter des Landes par excellence. Musik bringt Freude, Musik vereint, Musik bringt die Menschen in fröhliche Stimmung, Musik erhellt die Seele, Musik macht die Menschen glücklich, Musik wärmt die Herzen der Menschen. Richard Wagner sagte einmal «Musik ist die Sprache der Leidenschaft» und Friedrich Schiller meinte «Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber

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Walter Lampert und Johannes Kaiser, Co-Präsidium des Festkomitees

walten». Die Magie spricht wirklich alle an – Jung und Alt, Arm und Reich – sie ist schönste Unterhaltung, Inspirationsquelle und zeugt von tiefer Verbundenheit mit der Heimat. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Musikverein Cäcilia Schellenberg diese Magie und diesen Zauber auch jungen Menschen weiterzuvermitteln vermag. Es liegt der Vereinsführung seit vielen Jahren am Herzen, die kulturellen Werte des weltlichen und kirchlichen Lebens in authentischer Weise weiterzugeben. Es erfüllt uns mit Freude, sowohl als Ehrenmitglieder des Musikvereins Cäcilia als auch als Fest- und Vereinspräsidenten, allen Musikantinnen und Musikanten zum 100-Jahr-Jubiläum zu gratulieren. Wir wünschen euch allen in Zukunft weiterhin freudiges, leidenschaftliches und glückliches Musizieren.


Blasmusik in Liechtenstein: «Gügeli muend mer aschaffe»

Triesenberger Hausmusik, um 1890.

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ie Soldaten des liechtensteinischen Militärkontingents erhalten im 19. Jahrhundert ihre Ausbildung in Süddeutschland. Von dort bringen sie die Kenntnis der Horn-, Trompeten- und Trommelsignale mit in die Heimat zurück. In ihrem Repertoire finden sich zudem Parade- und Feldmärsche. Die Ursprünge in der militärischen Tradition sind auch heute noch in der Blasmusik spürbar. 1862 wird die konstitutionelle Verfassung in Liechtenstein erlassen. Sie räumt der Bevölkerung die Versammlungsfreiheit ein und gibt ihr die Möglichkeit, Vereine zu gründen. Aufgrund dieser rechtlichen Grundlagen und eines neuen Gefühls von Freiheit in der Einwohnerschaft kommt es zu einem Aufschwung, nicht nur in kulturellen Bereichen. Das Vereinswesen belebt sich. Es werden zahlreiche Feuerwehren,

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Lese-, Theater-, Sport- und Turnvereine in allen Liechtensteiner Gemeinden gegründet. Das Vereinsrecht (Vereinsfreiheit) wird erst durch die neue liechtensteinische Verfassung von 1921 gewährleistet. Aber bereits um 1850 beginnt im Land der Aufschwung der Hausmusik, vor allen anderen Gemeinden in Triesen und Triesenberg. Die ersten Tanzkapellen, wie die «Neuhüsler-Musik» aus Triesenberg, die «Rischa-Musik» aus Triesen oder die «Hirschawüartle-Musik» aus Mauren haben grosse Erfolge, Land auf und Land ab, ebenso im schweizerischen Ausland. Aus dieser Zeit sind die ersten heimischen Tanzpartituren erhalten. Den Anstoss für eigenständige Musikvereine in den Gemeinden geben meist Lehrer wie Franz Josef Öhri, Pfarrer wie Florian Kindle oder der Besuch ausländischer


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Musikgruppen. So ist überliefert, dass 1857 der Neuhüsler-Sepp, Mitglied der Triesenberger «Neuhüsler-Musik», in Vaduz eine böhmische Kapelle mit Blechblasinstrumenten hört. Er ist so begeistert von deren Klängen, dass er in Triesenberg mit Unterstützung von sechs Mitstreitern die «Blechmusik» ins Leben ruft. Er motiviert seine Kollegen mit den Worten: «Ünschi Sach (Tanzmusik mit Klarinette, Bass und Geige) ischt gar nüd. Gügeli (Blechblasinstumente) muend mer aschaffe». In Balzers wird die Dorfmusik als Import von Arbeitern, die saisonal im Kanton Glarus weilten, mitgebracht. Die ersten Musikvereine haben am Anfang nur wenige Mitglieder. Dies ändert sich in den folgenden Jahren sehr rasch. Oft kennen die ersten Musikanten die einzelnen Blasinstrumente kaum vom Namen, Notenlesen können die wenigsten. Die Stücke werden auswendig nach Gehör gespielt. Den ersten Musikanten des Landes gebührt viel Respekt. Durch ihre Begeisterung und Beharrlichkeit schaffen sie es auch in Zeiten bitterer Not, den Fortbestand ihrer Vereine zu sichern.

steiner Musikverband als Dachorganisation gegründet. Er organisiert 1927 das erste Verbandsmusikfest in Vaduz; 1932 in Triesenberg, 1936 in Mauren, 1946 in Triesen. Seit 1952 führt man die Feste jährlich abwechselnd im Ober- und im Unterland durch. 1959 findet zum ersten Mal in Schellenberg ein Verbandsmusikfest statt, nach dem der Musikverein Cäcilia dem Verband 1953 beigetreten ist. 2003 erfolgt die Umbenennung des Liechtensteiner Musikverbands in Liechtensteinischer Blasmusikverband.

Die Gründer der Harmoniemusik Schaan, 1868.

Schellenberg erhält 1921 als vorletzte Gemeinde eine Blasmusik. In Triesen erfolgt die Gründung durch fünf engagierte Männer schon 1862, in Vaduz 1863 durch acht junge Burschen, in Schaan finden sich 1868 acht Musikbegeisterte, in Mauren formiert sich 1870 eine kleine Bläsergruppe, Balzers und Eschen folgen 1882, in Ruggell fühlen sich zehn Gemeindemitglieder 1885 dazu berufen. In Gamprin stellt 1888 der Kirchenchor die Eintrittsgelder seines Weihnachtsspiels für die Anschaffung von Instrumenten und damit für die Gründung des Musikvereins zur Verfügung. In Triesenberg schliessen sich 1904 fünf Männer zu einer Musikgruppe zusammen. Allein Planken hat bis heute keinen eigenen Musikverein. 1926 wird von den Musikvereinen aus Mauren, Ruggell, Triesenberg und Vaduz der Liechten-

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Eine herausragende Gestalt im Musikgeschehen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Kaplan Florian Kindle (1838 – 1909). Er hat zwischen 1862 und 1909 einen massgeblichen Anteil an der Gründung der Musikvereine in Triesen, Mauren und Eschen. Zugleich komponiert er für sie zahlreiche Tänze und Märsche. In der Gegenwart sind als zeitgenössische, einheimische Komponisten im Bereich der Blasmusik Josef (Pepi) Frommelt (1935 – 2019) und Walter Boss (*1946) zu nennen. Ihre Stücke werden immer wieder aufgeführt. Walter Boss hat 1984 als Auftragsarbeit für den Musikverein Cäcilia den «Der Kesselbaumarsch» für Ehrenmitglied Ludwig Elkuch 1984 und für die Verbandsmusikfeste in Schellenberg die Märsche «Der Schellenberg ruft» (2009) und «Burg Schellenberg» (2019) komponiert.


Musik verbindet Generationen Cäcilia: ein Verein mit vielen Facetten

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ährend es noch vor knapp 50 Jahren innerhalb des Dorfes kaum Abwechslung für die Jugend gab, hat sich das heute stark verändert. Die grosse Mobilität, die Erreichbarkeit von Informationen jederzeit und überall über PC, Tablet oder Smartphone, zahlreiche

Veranstaltungen kultureller, sportlicher oder sozialer Natur im nächsten Umfeld haben sich in den letzten Jahren zu starken Konkurrenten für einen Musikverein entwickelt. Die Erwartungen des Publikums und der Mitglieder sind gestiegen. Heute reicht reine Marsch- und

Musikverein Cäcilia, 2021, v.l.: 1. Reihe: Walter Lampert, Simeon Lampert, Muriel Wüst, Cornelia Lampert, Ulrike Mayr, Leonie Schreiber, Heike Klöpping, Kathrin Lampert, Salome Goop, Stefanie Kobler, Anna Wohlwend, Bianca Schädler, Patricia Bundi, Severin Weibel, Patrick Lampert, Toni Bundi, Flavio Bundi, Rebecca Burri-Lampert 2. Reihe: Präsident Ralph Öhri, Rainer Lampert, Serge Guntz, Reinold Hasler, Bruno Hassler, Justus Weibel, Andreas Burri, Fabian Wohlwend, Ralf Schwendener, Andreas Marxer, Christian Hasler, Manuel Schwendener, Frederik Weibel, Michael Lampert.

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Polkamusik nicht mehr. Evergreens werden genauso gewünscht wie moderne Filmmusik, Stücke aus Hitparaden oder Anspruchsvolles. Bei kirchlichen Auftritten kommen Choräle und feierliche Prozessionsmärsche zur Aufführung. Auf den Dorfplätzen und bei Quartierkonzerten wollen die Zuhörer mit Ohrwürmern und Show unterhalten werden.

• Die Musikvereine haben auch soziale Aufgaben zu übernehmen. Das Erlernen und Beherrschen eines Instrumentes, das Hinarbeiten auf ein Ziel wie z.B. ein Konzert oder ein Leistungsabzeichen fördern die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen. Zudem wird Teamgeist gefördert – nicht nur das Individuum zählt, sondern noch mehr das Zusammenspiel in der Gemeinschaft. Es braucht immer wieder Mut, heikle Fragen zu stellen und zu diskutieren, notwendige Neuerungen umzusetzen, Toleranz im Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen zu üben und offen für eine konstruktive Zusammenarbeit zu sein. Daher sind regelmässige Standortbestimmungen hilfreich. Eine solche folgt an dieser Stelle: So sieht sich der Musikverein • als eine Dorfmusik in Harmoniebesetzung, • als ein Zusammenschluss von – 36 im Jubeljahr 2021 – Musikantinnen und Musikanten aller Altersklassen, • als eine Gruppe von Individualisten, welche die Gemeinschaft pflegen wollen, in

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der aber jede und jeder für sich eigenständig ist, als eine Gemeinschaft, in welcher die Freude an der Musik als oberstes Gebot hochgehalten wird, als eine Gruppe Musikbegeisterter, in der ständig an der musikalischen Weiterbildung gearbeitet wird, als ein Verein, der die Tradition weiterführt und dennoch junge Menschen für eine aktive Anteilnahme am Vereinsleben motiviert und begeistert und als ein Verein, der allen offen steht, die sich für Blasmusik begeistern.

Der MVC Schellenberg will einen Beitrag an die Dorfgemeinschaft leisten • durch das Umrahmen von offiziellen Veranstaltungen in der Gemeinde, • durch Auftritte bei kirchlichen oder weltlichen Anlässen, • durch das Überzeugen des Publikums von unserem Können an Konzerten oder Unterhaltungsabenden, • durch das Schaffen von Erlebnissen für Jung und Alt, • durch musikalische Darbietungen als Anerkennung und • durch die Ehrungen von Dorfbewohnern bei persönlichen Festanlässen.


«Cäcilia – als Schutzheilige der Musik verpflichtet»

Musikverein Cäcilia Mauren, 1894.

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ie Heilige Cäcilia wird als christliche Märtyrerin verehrt. Ob es sich bei ihr um eine historische Persönlichkeit handelt, ist umstritten. Ihre Legende wurde bereits im 5. Jahrhundert niedergeschrieben. Demnach soll sie als Angehörige des römischen Adels der Meteller und Cäcilier im 3. Jahrhundert in Rom gelebt haben und von Papst Urban I. (222 – 230) getauft worden sein. Cäcilia weiht bereits als Kind ihr Leben Jesu. Ihre Eltern vermählen sie trotzdem mit Valerianus, einem heidnischen Jüngling. Dieser konvertiert zusammen mit seinem Bruder Tiberius unter Cäcilias Einfluss ebenfalls zum Christentum. Während der Christenverfolgung wurden die beiden Brüder verhaftet und zum Tod verurteilt. Beide starben durch Enthauptung. Cäcilia begrub die Toten. Sie selbst wurde nach ihrer Gefangennahme in kochend heisses Wasser gesetzt, blieb aber unverletzt. Bei ihrer anschliessend angeordneten Enthauptung erlahmte dem Henker der Arm nach drei Schlägen mit dem Schwert. Sie überlebte, schwer verwundet, noch drei Tage und vermachte ihr Vermögen den Armen. Cäcilia wird spätestens seit dem 5. Jahrhundert verehrt. Die älteste Darstellung stammt aus dem frühen 6. Jahr-

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hundert und ist in der Kirche Saint’ Apollinare Nuovo in Ravenna zu finden. Die Märtyrerin gilt als Schutzpatronin der Kirchenmusik. Seit dem 13. Jahrhundert wird sie mit Musikinstrumenten (Zither, Cello, Geige) als Attributen abgebildet. Seit dem 15. Jahrhundert ist ihr die tragbare Orgel zur Seite gestellt, als deren Erfinderin sie gilt. Weitere Beizeichen sind das Schwert für ihr Märtyrertum und die Rosen für ihre Jungfräulichkeit. Die Verbindung zum Orgelspiel beruht auf folgendem Satz in ihrer Legende: «Cantantibus organis Caecilia virgo in corde suo soli Deo cantabat dicens. (Während die Musikinstrumente erklangen, sang die Jungfrau Cäcilia in ihrem Herzen zu Gott gewandt)». Im Lauf der Zeit wurde «cantantibus organis» als «die Orgel spielend» übersetzt. Als Orgelspielerin erlangte sie das Patronat über die Kirchenmusik. So tragen zahlreiche Musikkapellen und Chöre in Österreich, der Schweiz und Deutschland den Beinamen «Cäcilia». Auch der Chorverband der Katholischen Kirche hat sich mit ca. 15’000 Chören nach ihr als «Allgemeiner Deutscher Cäcilienverband» benannt. In Liechtenstein trug nicht nur der Schellenberger Musikverein ihren Namen. In Mauren kam es 1870 zur Gründung des Musikvereins Cäcilia. Doch nach dessen Spaltung in zwei rivalisierende Gruppen formierte sich die Kapelle 1901 neu zum Musikverein Konkordia. Seither trägt der Schellenberger Musikverein als einziger in Liechtenstein den Beinamen «Cäcilia». Gedenktag der heiligen Cäcilia ist der 22. November. Aus diesem Grund wird jährlich am nächsten zu diesem Termin gelegenen Sonntag die Cäciliamesse für die verstorbenen Aktiv- und Passivmitglieder abgehalten.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

«Wir haben auf unsere Fahne einen Riesenstolz gehabt» Musikverein Cäcilia mit Fahnenpatin Ida Oehri 1953, v.l.: 1. Reihe: Hans Mähr (Dirigent), Ida Oehri (Fahnenpatin), Josef Goop 2. Reihe: Josef Wohlwend, Wilhelm Brendle, German Wohlwend, Anton Hasler, Andreas Kaiser, Josef Brendle, Alban Hasler, Alfons Oehri, Ludwig Elkuch 3. Reihe: Ernst Goop, Eugen Kieber, Josef Büchel, German Huber, Roland Wohlwend, Eugen Büchel (Fähnrich), Josef Kieber, Erich Wohlwend, Hugo Oehri, Erwin Hassler.

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953 bekommt der Musikverein Cäcilia seine erste Vereinsfahne. Der damalige Schaaner Hofkaplan und Kunstmaler Ludwig Josef Schnüriger entwirft das Motiv mit der Namenspatronin. Auf einem blauen Hintergrund ist das Gemeindewappen dargestellt: ein Binnenschild, durch schwarz-gold-schwarze Streifen dreifach geteilt, zuunterst Zinnen als Symbol der beiden Burgen der Herren von Schellenberg. Auf dem Schild thront die Heilige. Dargestellt ist sie in rotem Gewand mit gelbem Schleier. In der Hand hält sie eine Orgel mit vier Pfeifen. Zuoberst ist als Banner der Schrift-

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zug «MUSIKVEREIN ST.CÆCILIA SCHELLENBERG» angebracht. Als Fahnengotta wird die Schellenbergerin Ida Oehri geworben. Sie spendet die 1450 Franken für die Produktion. Die Einweihung erfolgt mit einem zweitägigen Fest am 8. und 9. August 1953 unter Mitwirkung des Kirchenchors und der Musikkapellen aus Mauren, Gamprin, Satteins, Ruggell und Triesenberg. Der ehemalige Dirigent und Lehrer Walter Kaufmann sagte dazu in seiner Festrede: «Als ein Symbol der Einheit sollen und wollen wir, liebe Musikanten, diese unsere Fahne betrachten und uns um sie scharen. Wie auch die Zeiten sich gestalten, sie soll uns daran erinnern, dass wir sind ein Häuflein von Brüdern, das eine edle Mutter ihr Eigen nennt, die Frau Musica, zu der wir jetzt froh emporblicken und der wir aufs neue unwandelbare Treue geloben. Die Fahne flattert hoch im Wind! »


Musikverein Cäcilia mit Fahnenpatin Yvonne Büchel 2002, v.l.: 1. Reihe: Walter Lampert, Yvonne Büchel (Patin), Stefan Wirrer (Dirigent) 2. Reihe: Jakob Krampl, Bruno Hassler, Damian Hasler, Rainer Lampert, Rebecca Lampert, Nicole Kaiser, Daniel Bargetze, Christian Hasler, Reinold Hasler, German Wohlwend 3. Reihe: Gerold Biedermann, Tobias Grubenmann, Serge Guntz (Fähnrich), Edgar Elkuch, Bianca Lampert, Georg Hasler, Ulrike Mayr, Manuel Hasler, Patricia Lampert.

Seit 2002 ist der Verein stolzer Besitzer einer neuen Fahne. Den Entwurf gestaltet diesmal die Fahnenkommission des Musikvereins zusammen mit der Firma Heimgartner in Wil, wo die Standarte auch produziert wird. Die Schutzpatronin zeigt sich nun mit der Lyra in einem moderneren Gewand. Der blaue Hintergrund ist in der Mitte durch ein angedeutetes C geteilt, das die Rundung des Instruments aufnimmt. An der linken Seite ist in Blau das Gemeindewappen angedeutet. Die Heilige ist in rotem Gewand gekleidet, der Schleier nimmt das helle Blau des mittleren Bogens auf. In der linken Hand hält Cäcilia die gelbe Lyra, die dem alten Logo des Musikvereins entspricht. Oben ist im Banner die Schrift «MUSIKVEREIN CÄCILIA SCHELLENBERG» zu lesen. Als Fahnenpatin stellt sich Yvonne Büchel zur Verfügung. Die feierliche Einsegnung der Fahne am 2. Juni 2002 in der Pfarrkirche Schellenberg erfolgt durch Pfarrer Bruno Rederer. Zahlreiche Delegationen nehmen an diesem Festakt teil.

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Modern und trotzdem der Geschichte verpflichtet: Die Fahne von 2002.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

«Die Zukunft liegt in den Händen unserer Jugend»

Jungmusiklager 2010: Triesenberg und Schellenberg zusammen in Damüls.

Jugendarbeit des Musikvereins Cäcilia Schellenberg

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er Musikverein Cäcilia ist nicht nur die jüngste, sondern auch die kleinste Blasmusik des Landes. Die Jugend ist das Kapital jeder Gemeinde, jedes Vereins. Dem trägt die Cäcilia Rechnung. Die Gründung der Liechtensteinischen Musikschule (1963) ermöglicht es den Vereinen, die Ausbildung ihrer Mitglieder in professionelle Hände zu legen. Allmählich wird damit das vorher gültige Modell «Unterricht durch eigene Musikanten» abgelöst. Noch 1964 halten

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die Schellenberger wöchentlich eigene Proben für die Anfänger unter Leitung des Mitglieds Andreas Kaiser ab. Gerade zu Beginn kommt es zwischen Musikverein und Musikschule zu Unstimmigkeiten über die Leitlinien der Musikerziehung, z.B. darüber, ab wann der Eintritt der Jungmusikanten in den Verein erfolgen soll. Die Einführung der Leistungsabzeichen dient 1980 einer weiteren Steigerung der Qualität der Jungmusikerinnen und -musiker. Seit vielen Jahrzehnten ist die Jugendarbeit eine wichtige Aufgabe der «Cäcilia». Durch sie ist deren Erhalt und Wachstum gewährleistet. Für die Aufnahme eines Kindes in die


Jungmusik ist das Erlernen eines Instrumentes notwendig. Um die Knaben und Mädchen für die Blasmusik zu begeistern, muss der Musikverein intensiv für sich werben. Deshalb stellt er jedes Jahr im Frühling in der Primarschule Schellenberg Instrumente vor. Dazu werden mehrere Musiklehrerinnen und Musiklehrer eingeladen, die diese Aufgabe übernehmen. Die Kinder dürfen die Instrumente im Anschluss auch selbst ausprobieren. Diejenigen, die Interesse bekunden, können sich zum professionellen Unterricht in der Liechtensteinischen Musikschule anmelden. Der Musikverein übernimmt einen Teil der dabei anfallenden Kosten. Das Instrument wird zur Verfügung gestellt.

Es ist in der heutigen Zeit schwieriger als früher, Kinder und Jugendliche für die Blasmusik zu begeistern. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist enorm hoch. Kinder gehen meist mehreren Hobbies nach. Umso wichtiger ist es, sie rechtzeitig für ein Instrument zu begeistern. Aufgrund der grossen Konkurrenz müssen den Jungmusikantinnen und Jungmusikanten Anreize für den Verbleib im Verein geboten werden. Während des ganzen Jahres stehen verschiedene Auftritte auf dem Programm. Dazu gehören die Teilnahme am Passivkonzert und am Verbandsmusikfest, diverse Platzkonzerte, die Gestaltung der Messe am 2. Adventsonntag und das Weihnachtsblasen nach der Christmette am 24. Dezember. Ein weiterer Fixpunkt ist der alljährliche Verkauf von Waffeln am Weihnachtsmarkt in Schellenberg. Dies ist eine Werbeplattform für die Jungmusik, sowohl um das Interesse von Jugendlichen an der Musik zu wecken, als auch um der Bevölkerung zu zeigen, was in der Jungmusik alles gemacht und geleistet wird. Ebenso dürfen im Vereinsjahr Ausflüge nicht fehlen.

Abschlusskonzert Jugendlager 2019.

Seit 1985 führt der Musikverein Cäcilia jedes Jahr ein Jungmusikantenlager durch. Jeder Jungmusikant und jede Jungmusikantin, jedes Mitglied und auch Neulernende dürfen mitmachen. Das Ziel besteht darin, die Anfänger an die Jungmusik heranzuführen, die Teilnehmenden musikalisch zu fördern und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu stärken. Natürlich kommt dabei der Spass auch nicht zu kurz. Während einer Woche werden verschiedene Stücke einstudiert, Ausflüge und Spiele durchgeführt. Am Abschlusskonzert dürfen dann alle ihr Können präsentieren.

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Auftritt am Weihnachtsmarkt.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Auftritt am 2. Adventsonntag.

Mit der Jugendarbeit sind wir auf einem guten Weg, das Fortbestehen des Musikvereins zu sichern. Viele junge Musikantinnen und Musikanten waren bereits Mitglied in der Jungmusik und sind nachher dem Verein treu geblieben. Trotzdem muss und kann die Jugendarbeit weiter optimiert werden.

Leistungsabzeichen Es ist sowohl dem Musikverein Cäcilia als auch dem Liechtensteinischen Blasmusikverband ein Anliegen, das musikalische Niveau durch Wertungsspiele zu heben. Seit 1981 besteht zudem die Möglichkeit für Jungbläser, Abzeichen in Gold, Silber und Bronze zu erwerben. Goldabzeichen erreichten bis 2021 Vanessa Klöpping und Fabian Wohlwend (Klarinette) sowie Patricia Bundi (Querflöte). Weitere Jugendliche erlangten bisher insgesamt 31 Bronze-, 11 Silber- und 20 Juniorabzeichen. Dies spricht für das grosse Können unserer Musikantinnen und Musikanten.

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2020 entsendete der Musikverein Cäcilia 35 Kinder und Jugendliche zur Ausbildung an die Liechtensteinische Musikschule. Die Jungmusik besteht aus 15 Musikantinnen und Musikanten im Alter von 9 bis 15 Jahren. Simeon Lampert, Jugendleiter Musikverein Cäcilia Schellenberg


Vom Werden und Wachsen des Musikvereins Cäcilia zu Hause geübt werden. So manche Dirigenten haben darauf grossen Wert gelegt und das mangelnde Üben immer wieder gerügt.

Leistung und Kameradschaft sollten immer im Einklang sein Sepp Tanzer, Komponist

D

ie Musik gehört wohl zu den schönsten Errungenschaften der Menschheit. Musik und Gesang haben in Schellenberg lange Tradition, wie die Funde von Maultrommeln aus den beiden mittelalterlichen Burgen zeigen. Eine Gemeinde ohne Musikkapelle ist kaum vorstellbar. Der Musikverein begleitet das Dorfleben bei weltlichen und kirchlichen Anlässen und ist für zahlreiche fröhliche und besinnliche Stunden gut. Die generationenübergreifende, gemeinsame Freude am Musizieren zeichnet das Vereinsleben aus. In den vergangenen 100 Jahren wurden von den Mitgliedern freiwillig unzählige Stunden für die Beherrschung eines Instrumentes aufgewendet. Die Begeisterung des Publikums bei den Auftritten ist der Lohn dafür. Diese Freizeitbeschäftigung schafft zudem einen wunderbaren Ausgleich zu den Belastungen des Berufs- und Schulalltags. Bewundernswert ist die Beharrlichkeit, mit der sich der kleinste Verein des Liechtensteiner Blasmusikverbandes sowohl durch gute als auch durch schlechte Zeiten gebracht hat. Sie zeugt von grosser Liebe zur Musik, von starkem Idealismus, persönlichem Engagement und von Freude an der Geselligkeit. Durchschnittlich treffen sich die Mitglieder pro Jahr zu zirka 55 Voll- und Teilproben, ausnahmsweise können es bis über 70 sein. Jährlich sind zwischen zwölf und 20 Auftritte zu bewältigen. Von allen Mitgliedern wird ein hoher zeitlicher Einsatz gefordert. Zusätzlich sollte auch noch

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Seit der Gründung 1921 nimmt der Musikverein Cäcilia am Kulturleben der Gemeinde regen Anteil. Wir begleiten so manches Gemeinde- und Vereinsmitglied fast von der Wiege bis zur Bahre. So wurden und werden Hochzeiten, hohe Geburtstage, Hochzeits- und Priesterjubiläen vom Musikverein meist feierlich und manchmal auch recht schwungvoll umrahmt. Bei den seit 1959 alle zehn Jahre in Schellenberg stattfindenden Musikfesten des Liechtensteinischen Blasmusikverbands werden die Mitglieder jeweils logistisch und körperlich stark gefordert. Gemeinschaft und Zusammenhalt helfen uns, Höhen und Tiefen im Vereinsleben zu meistern, auch wenn der Weg manchmal steinig und steil ist. Die Zahl der Vereinsmitglieder schwankt regelmässig. In früheren Jahren wurden Mitglieder bereits ausgeschlossen, wenn sie nicht zu Auftritten erschienen sind. Auch ein Umzug in eine andere Gemeinde galt als Ausschlussgrund. Im Jubiläumsjahr liegt der Altersdurchschnitt der 36 Mitglieder bei knapp 34 Jahren. Die intensive und kontinuierliche Jugendarbeit zeigt schon seit Jahren ihre Wirkung. Durch den Unterricht an der Musikschule ist das Niveau sehr hoch, was die grosse Anzahl von Junior-, Bronze-, Silber- und sogar Goldabzeichen belegt. Bisher hat sich der Wunsch des Gründungsmitgliedes Philipp Elkuch erfüllt, der bei seinem Austritt 1927 dem Verein wünschte, «dass sich die Cäcilia Schellenberg ohne Unterbruch fortpflanze von Geschlecht zu Geschlecht». Möge es noch im nächsten Vereinsjahrhundert so bleiben!


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Der Kirchenchor 1919, v.l.: 1. Reihe: Isidor Lampert (Haus Nr. 20), Felix Hasler (Haus Nr. 1), Georg Kindle (Dirigent), Karl Lampert (Haus Nr. 20), Hermann Meier (Haus Nr. 52) 2. Reihe: Anton Büchel (Haus Nr. 29), Jakob Büchel (Haus Nr. 6), Philipp Elkuch (Haus Nr. 18), Stefan Wohlwend (Haus Nr. 48), Georg Hassler (Haus Nr. 42), Josef Batliner (Haus Nr. 64), Gebhard Rederer (Haus Nr. 26), Rupert Büchel (Haus Nr. 28), Karl Wohlwend (Haus Nr. 16).

Gründungsjahr 1921 – wenn aus Zerwürfnissen Glücksfälle werden Die Gemeinde Schellenberg kurt sich 1874 von der Pfarrei Bendern ab. Die 1856 errichtete Klosterkirche wird ab diesem Zeitpunkt als Pfarrkirche genutzt. Um die Messen feierlich zu umrahmen, wird 1878 eine Orgel gekauft. Nun fehlt nur noch der Kirchenchor. Seine Gründung als gemischtes Ensemble dürfte zwischen den Jahren 1880 und 1882 erfolgt sein. 1911 stellt sich auf Initiative von Gebhard Rederer unter Lehrer Johann Georg Büchel ein reiner Männergesangsverein zusammen. Beide Chöre bestehen bis 1916 nebeneinander, dann löst sich der gemischte Chor auf. Am Anfang der 1920er-Jahre gerät der Kirchenchor durch Missstimmungen zwischen den Sängern und ihrem Dirigenten, Lehrer Theodor Hasler, in eine grosse Krise. Nach dem Sängerfest im Sommer 1920 in Balzers erfolgt zwischen den beiden Parteien der offene Bruch. Der Chor weigert sich, weiter unter Lehrer Hasler zu singen. Der Verein besteht zwar weiter, er tritt aber bis 1928 nicht mehr auf. Mitte Sommer 1921 versammeln sich im Gasthaus Löwen 14 Schellenberger, um einen Mu-

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sikverein zu gründen. Als Initiant gilt wiederum der Sänger Gebhard Rederer, der jedoch selbst nie dem Verein beitritt. Die Gründungsmitglieder sind: Josef Batliner (Haus Nr. 64), Johann Biedermann* (Haus Nr. 12), Anton Büchel (Haus Nr. 29), Emil Büchel* (Haus Nr. 55), Rupert Büchel (Haus Nr. 28), Philipp Elkuch (Haus Nr. 18), Elias Goop* (Haus Nr. 19), Georg Hassler (Haus Nr. 42), Isidor Lampert (Haus Nr. 20), Hermann Meier (Haus Nr. 52), Eduard Oehri* (Haus Nr. 13), Eugen Wohlwend* (Haus Nr. 16), Konrad Wohlwend* (Haus Nr. 59) und Stefan Wohlwend (Haus Nr. 48). Nur sechs der Gründungsmitglieder (mit Stern versehen) gehören nicht dem Chor an. Interessanterweise fehlt in der Chronik des Gesangsvereins jeder Hinweis auf die Gründung des Musikvereins durch acht ihrer Mitglieder. Hermann Meier tritt bereits am 1. November 1921 aus dem Musikverein aus. Als Ersatz werden Urban Rederer und Georg Oehri aufgenommen. Hermann Meier kommt 1922 als Paukist wieder zurück, bevor er 1923 den Verein endgültig verlässt. Anton Büchel und Isidor Lampert gehören während zwei Jahren dem Verein an. Emil Büchel, Elias Goop, Rupert Büchel und


Qualität aus Böhmen, Instrument von Josef Faber aus Graslitz.

Eduard Oehri treten 1925 aus dem Verein aus. Alle übrigen Gründungsmitglieder gehören bis zu 27 Jahren dem Musikverein an. Die Austritte erfolgen vielfach wegen saisonaler Arbeit im Ausland. Nachdem 1928 der Kirchenchor auf Initiative von Pfarrer Adalbert Stummbillig von 14 Männern neu gegründet worden ist, ist ein Teil der Musikanten, welche dem Chor bereits früher angehörten, wieder mit dabei. Einige halten beiden Vereinen die Treue wie z.B. Georg Hassler und Stefan Wohlwend. Auch später eingetretene Musikanten gehören gleichzeitig dem Kirchenchor an, so Urban Rederer und Walter Kaufmann. Walter Kaufmann ist von 1937 bis 1946 Dirigent des Musikvereins und von 1937 bis 1962 Dirigent des Kirchenchores. Stefan Wohlwend holt Prospekte von Instrumentenanbietern ein. Albert Marxer, der Kapellmeister von Mauren, hilft bei der Auswahl. Als erster Instrumentensatz werden bei der Firma H. Müller im böhmischen Graslitz zwei Flügelhörner, zwei Es-Hörner, zwei B-Hörner, eine Bass-Trompete, ein Bass-Flügelhorn, eine Posaune sowie ein Es- und ein B-Bass für 800 Franken bestellt. Sehnsüchtig erwartet kommen sie am 7. Oktober in Schellenberg an. Jeder Musikant berappt dafür 20 Franken aus der eigenen Tasche. Vom Fürsten Johann II. erhält der junge Verein

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für den Instrumentenkauf 500 Franken und vom 1919 eingebürgerten Graf Eberhard Alexander von Tattenbach Vallay weitere 100 Franken. Von der Gemeinde kommen 50 Franken als Unterstützung. Die grosse Pauke wird von der Maurer Musik ausgeliehen. Als erster Dirigent versucht Albert Marxer den eifrigen Bläsern die musikalischen Grundlagen beizubringen. Das ausgediente Sticklokal Isidor Lamperts steht als Proberaum zur Verfügung. In Gemeinschaftsarbeit werden die Räumlichkeiten eingerichtet und für die Proben sogar mit elektrischem Licht ausgestattet. Am Küechlesonntag (5. März) 1922 übt man bei einer Marschprobe in Unterschellenberg zwei Stücke, darunter den Marsch «In den Bergen», ein. Die Bewohner erfreuen sich so sehr an den Darbietungen, dass die wackeren Musikanten reichlich bewirtet werden. Einige gehen danach mit leichter Schlagseite nach Hause. Am Ostersonntag 1922 halten bereits 18 Musikanten (neu dabei waren Josef Kaiser und Alois Hassler) auf dem Kirchplatz ihr erstes offizielles Ständchen ab. Dabei werden erstmals die grauen Lodenhüte (erstanden für je 3,50 Franken beim Hut- und Pelzgeschäft Koroschitz in Feldkirch) getragen. Am Weissen Sonntag treten die Mannen der «Cäcilia» ein nächstes Mal auf. Dabei sind schon mehr Instrumente im Einsatz: ein Piston, eine kleine Trommel und Tschinellen. 1926 kommen die ersten zwei Klarinetten zum Einsatz. In den Folgejahren wird der junge Verein vor allem von Neubürgern durch finanzielle Beiträge zwischen 100 und 300 Franken unterstützt. Auch die Ständchen zu den diversen Hochzeits- oder Geburtstagsjubiläen füllen die Vereinskassa. Zudem erhält die Musik ab 1922 jährlich einen Beitrag von der Gemeinde. Was war sonst noch los 1921? 1921 zählt Schellenberg 602 Einwohner. Es leben aber nur 296 in der Ortschaft, davon sind 45 Ausländer. Die Übrigen verdingen sich vor allem


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

als Saisonniers im Ausland. Am 5. Oktober 1921 tritt in Liechtenstein eine neue Verfassung in Kraft. Sie definiert das Fürstentum neu als «konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage», wobei «die Staatsgewalt im Fürsten und im Volke verankert» wird. Am 31. Januar wird der Tenor Mario Lanza geboren, am 13. Oktober der Chansonnier Yves Montand. Es ist ausserdem das Geburtsjahr von Patricia Highsmith (amerikanische Krimiautorin), Adulf Peter Goop (Förderer der «Cäcilia»), Astor Piazzolla (argentinischer Musiker), Simone Signoret (französischer Schauspielerin), Peter Ustinov (englischer Schauspieler), Erwin Ringel

(österreichischer Psychologe) und Sophie Scholl (deutsche Widerstandskämpferin). Der Tenor Enrico Caruso stirbt am 2. August, der Komponist Camille Saint-Saëns am 16. Dezember. Winston Churchill wird Kolonialminister von England, Eduard Beneš Ministerpräsident in der Tschechoslowakei. Es wird die Kommunistische Partei Chinas gegründet. Rudolph Valentino wird mit dem Stummfilm «Der Scheich» weltberühmt. Die erste Miss-Amerika-Wahl findet statt. Albert Einstein erhält den Nobelpreis für Physik. Die Friedensverträge zwischen den USA, Deutschland und Österreich werden unterzeichnet. In Russland bricht eine grosse Hungersnot aus.

Wie alles begann Eduard Oehri erinnert sich: «Ab 1921 war ich vier Jahre dabei. Gründer waren es 14. Für die Instrumente hat jeder Musikant 20 Franken zahlen müssen. Man hat auch um Geld für die Instrumente gebettelt. Sie waren neu und kamen von Böhmen. Uniformen hatte man keine, nur einen Hut. Der erste öffentliche Auftritt war zu Ostern. Die Leute hatten eine grosse Freude. Gespielt hat man Märsche, das, was man gut konnte. An Musikfesten hat man noch nicht so teilgenommen. Musikkränzchen, Prozessionen, Christbaumfeiern, Hochzeitsjubiläen (da hat man auch ein paar Rappen dafür bekommen) waren so die üblichen Auftritte. Die Gemeinschaft wurde gross geschrieben.» Guntram Goop, von 1936 bis 1938 Vereinskassier und zwischen 1948 und 1951 Schriftführer, schildert die Anfangszeiten: «1921 sind die Sänger zusammengestanden: Jetzt wollen wir eine Musik gründen. Lehrer Walter Kaufmann ist 1937 von Triesen gekommen und hat zugesagt, den Chor und die Musik zu übernehmen. Vorher war der Michael Mayer aus der Hub als Dirigent da. 1925 war ein Musikfest in Tosters. Die Schellenberger waren dazu eingeladen. Bei dieser Gelegenheit hat man den Mayer gefragt, ob er die Musik übernimmt. 1937 wurden neue Instrumente bestellt. Ich war damals 29 Jahre alt. Konrad Wohlwend wollte einen neuen Bass, den er auch bekommen hat. Am 25. Jubiläum war der Zanghellini aus Tisis Dirigent. Er war gut und hat auch selber gut gespielt. Er war aber nicht lange. Nach ihm ist der Hans Mähr gekommen. Er war 25 Jahre bei der Musik. Nach ihm kam der Hugo Lins. Die Jungen wollten einen Jungen.» Gebhard Meier erzählt: «Die Musik ist aus dem Kirchenchor entstanden. Als der Kirchenchor zusammengebrochen ist, ist wieder der Gebhard Rederer als Initiant für die Musik aufgetreten. Er hat gesagt, jetzt fangen wir mit einer Musik an. Der Gebhard Rederer war ein ganz musikalischer Mensch. Die meisten Gründer waren beim Chor. Unser Täte hat die Pauke geschlagen, ich kann mich noch erinnern. Der Isidor Lampert hat angefangen, Josef Batliner, der Felix Hasler im Loch und auch noch andere wie der Eduard Oehri. Es waren alles Anfänger. Der Pfarrer hat es gar nicht gern gesehen.»

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Die ersten 75 Jahre 1921

Im Sommer erfolgt die Gründung des Musikvereins Cäcilia.

1922 Dem allgemeinen Trend folgend, tragen die Mitglieder der Cäcilia graue Lodenhüte als erste gemeinsame Musikbekleidung. Am 2. Januar werden an der ersten Generalversammlung Statuten verabschiedet. Der erste Auftritt mit 18 Musikanten erfolgt zu Ostern. 1923 Das erste Musikkränzchen wird im Gasthaus Löwen aufgeführt. Nach dem ersten Ständchen zur Silbernen Hochzeit von Karl Goop wird beschlossen, künftig allen Aktiv- und Passivmitgliedern bei solchen Anlässen aufzuspielen. Dafür gibt es meist reichliche Entlohnung. 1925 Zum ersten Mal nimmt der Musikverein an auswärtigen Musikfesten (50 Jahre Musikverein Tosters und 40 Jahre Frohsinn Ruggell) teil. Michael Mayer aus Tosters wird Dirigent. Das erste Vereinsfoto entsteht. Der Musikverein 1925, v.l.: 1. Reihe: Felix Hasler, Georg Hassler, Albert Marxer (Dirigent), Philipp Elkuch, Stefan Wohlwend, Josef Batliner 2. Reihe: Josef Kaiser, Eduard Oehri, Georg Oehri, Elias Goop, Eugen Wohlwend, Johann Biedermann, Alois Hassler 3. Reihe: Rupert Büchel, Klemens Kieber, Josef Goop, Urban Rederer, Johann Büchel, Konrad Wohlwend.

1926

ls Probelokal wird die Kegelbahn der «Krone» genutzt. Es sind die ersten Klarinetten A im Einsatz.

1927

egen der Rheinnot finden ab September drei Monate lang keine Auftritte und Proben W statt.

1928

m 17. Oktober nimmt der Verein an der Fürstenhuldigung in Vaduz teil und am A 11. November wirkt er am 70. Regierungsjubiläum von Fürst Johann II. mit.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

1929

Der Lodenhut wird von einer Offiziersuniform mit Stehkragen und Kappen aus grünem Tuch abgelöst, produziert in der Uniformfabrik in Rapperswil. 19 Ensembles samt Kappen kosten je 125 Franken. Ein Teil wird selbst finanziert, der Rest von 1200 Franken von der Gemeinde geliehen.

1930

Teilnahme am Musikfest in Eschen

1932

Enthüllung des Denkmals für Fürst Johann II. in Schaan

1933

Musikalische Umrahmung der Fahnenweihe der Jungmannschaft

1934

er Saal des neu eingeweihten Schulhauses wird zum neuen Proberaum. D Teilnahme am Festumzug zur Landesausstellung in Vaduz

1935

itwirkung am 50-Jahr-Jubiläum des Musikvereins Frohsinn Ruggell und der FreiwilliM gen Feuerwehr Schellenberg

1936

ustritt von fünf Mitgliedern, Eintritt von fünf Mitgliedern, darunter des späteren A Kassiers und Schriftführers Josef Brendle

1937

röffnung des Binnenkanals in Bendern, Walter Kaufmann wird neuer Dirigent. Das E Begräbnis des ersten Dirigenten Albert Marxer erfolgt unter Teilnahme der «Cäcilia».

1938

euinstrumentierung, bezahlt werden die Instrumente von einem Neubürger der N Gemeinde. Der Musikverein 1940, v.l.: 1. Reihe: Eugen Wohlwend, Philipp Elkuch, Walter Kaufmann (Dirigent), Hugo Oehri, Alfons Oehri 2. Reihe: Josef Goop, Alois Wohlwend, Urban Rederer, Konrad Wohlwend, Wilhelm Brendle, Hubert Oehri, Ernst Goop 3. Reihe: Simon Biedermann, Ludwig Elkuch, Josef Wohlwend, Guntram Goop, Josef Brendle, Josef Kieber, Eugen Kieber.

1939

eilnahme an der Huldigung von Fürst Franz Josef II. auf Schloss Vaduz, T Fahnenweihe in Balzers

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1940 –1945 Wegen des 2. Weltkriegs bleiben die Auftritte auf das Inland beschränkt. 1946

um ersten Mal wird das Konzert mit Lustspieleinlagen angereichert. Neuer Z Dirigent wird W. Zanghellini aus Feldkirch.

1947

as 25-Jahr-Jubiläum wird mit einem Fest unter grosser Beteiligung der Bevölkerung D und sämtlicher Musikvereine des Landes sowie des Musikvereins Nofels gefeiert.

1948

ie grün-schwarzen Uniformen der Bürgermusik Eschen werden als neue MusikD bekleidung übernommen. 23 Sets mit Jacke, Hose und Mütze kosten je 115 Franken und bleiben bis 1961 in Verwendung. Die alten Uniformen werden für je 50 Franken verkauft. Johann Batliner wird neuer Dirigent.

1949

itwirkung an der 250-Jahr-Feier M Liechtensteins und am Festumzug in Eschen

1950

eilnahme an den Uniformweihen T der Harmoniemusiken Triesen und Eschen

1951

er Dirigent Johann Batliner verD lässt den Verein, Walter Kaufmann übernimmt interimsmässig wieder den Stab, bis im November Hans Mähr aus Feldkirch ans Pult tritt.

Der Musikverein 1953 beim Festzug zur Fahnenweihe.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

1952

in Beitritt zum Musikverband E wird von den Mitgliedern abgelehnt.

1953

eitritt zum Liechtensteinischen B Musikverband Die erste Vereinsfahne wird eingeweiht, Fahnenpatin ist Ida Oehri.

1954

ie ersten Ehrungen für 25 Jahre D Vereinstreue durch den Musikverband erfolgen nachträglich: Hugo Oehri und Josef Goop. Josef Goop wird bereits 1955 für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Fronleichnamsprozession 1955.

1955

er vergnügte Abend nach dem Passivkonzert endet abrupt durch den Brand des D Anwesens Nr. 32 von Josef Goop.

1956

2 . Rang in der Unterstufe bei der Teilnahme am Wertungsspiel des Bundesmusikfestes in Feldkirch, Mitwirkung am Festumzug «150 Jahre Souveränität Liechtenstein»

1958

Das erste Klosterkonzert findet zum 100-jährigen Bestehen des Frauenklosters statt.

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1959

Ausrichtung des 12. Verbandsmusikfestes, das zum ersten Mal in Schellenberg abgehalten wird. Der Festführer wird für 50 Rappen verkauft.

1960

s wird in den Statuten neu geregelt, wer zum Ehrenmitglied ernannt werden kann. E Für die Neuuniformierung spricht die Gemeinde einen Beitrag von 4000 Franken.

1961

ls Vorreiter im Land erhalten die Mitglieder der «Cäcilia» eine traditionelle A Musiktracht, gefertigt bei der Firma Rudolf Baur in Innsbruck. Es werden lange Hosen bevorzugt, die Kniebundhosen seien zu «tirolerisch». Die Sammlung in der Gemeinde ergibt 2500 Franken als Spende für die Anschaffung. Carl Gattenhof aus Vaduz stiftet bereits 1959 dafür einen namhaften Betrag. Die Fronleichnamsprozession und das Fest zum 40-Jahr-Jubiläum des Musikvereins werden bereits in der neuen Tracht durchgeführt. Die Grundsteinlegung für die neue Pfarrkirche wird von uns feierlich begleitet. Der Musikverein 1965 in der frisch renovierten Oberen Burg Schellenberg, v.l.: 1. Reihe: Ludwig Elkuch, Anton Hasler, Andreas Kaiser, Hans Mähr (Dirigent), Josef Brendle, Josef Goop 2. Reihe: Alwin Büchel (Fähnrich), Alban Hasler, Philipp Hasler, Roland Wohlwend 3. Reihe: Siegfried Biedermann, Bruno Lampert, Hugo Oehri, Edgar Elkuch, Josef Büchel 4. Reihe: Erich Wohlwend, Hans Oehri, Werner Batliner.

1962

Musikalische Umrahmung des ersten Seniorentages in Schellenberg

1963

Annahme neuer Statuten, Weihe der neuen Pfarrkirche am 22. September

1964

as Musikarchiv wird eingerichtet. Es werden wöchentliche Proben für die D Anfänger angesetzt.

1965

s wird beschlossen, den Besuch der Proben zu prämieren. Als 1. Preis winken E zehn Franken.

1966

Aufnahme in die Liechtensteinische Trachtenvereinigung

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

1967

eilnahme an den Hochzeitsfeierlichkeiten von Erbprinz Hans Adam von und zu T Liechtenstein und Erbprinzessin Marie Gräfin Kinsky, Beschluss zur «von Haus zu Haus Werbung» für neue Mitglieder. Es wird eine erste Inventur über den Gesamtbestand an Instrumenten und Noten erstellt.

1968

Zum ersten Mal wird ein Frühjahrskonzert durchgeführt.

1967 / 68 kam Walter Lampert so zur Musik: Sein Bruder, der von der Musikprobe heimkam, meinte: «Du musst mitkommen, wir brauchen jemanden an der grossen Trommel! Das kannst du schon». Walter war damals noch so klein, dass er nicht einmal über das Instrument schauen konnte. Aber sein Einsatz wurde dringend gebraucht, da der Spieler am Schlagzeug ausgefallen war. Der erste Auftritt war bereits in Schaan am Fest. Walter bekam dafür sogar einen eigenen Karrenzieher.

1969

rosser Festumzug zum 250-Jahr-Jubiläum des Landes Liechtenstein. Beim Aufmarsch G der Musikkapellen zum 22. Verbandsmusikfest in Schellenberg erleidet Josef Goop einen schweren Böllerunfall.

1970

rste Musikantinnen im Verein: Marianne Elkuch, Silvia Wohlwend, Bernadette Risch, E Marlen Hasler, Helga Goop und Ruth Büchel, Fotoaufnahmen für 1972 Prospekte des Landesverkehrsvereins Vaduz

1971

Noch gut in Erinnerung geblieben ist den Musikanten der Ausflug 1972 nach Lausanne mit der Bahn. Bei der Heimreise stieg man in Brig in die Furka-Oberalp-Bahn um. Bei jeder Station, an welcher der Zug anhielt, wurde ein neuer Biervorrat besorgt. Das führte dazu, dass der Schaffner den Wagon in Andermatt fast hätte abhängen lassen: «Entweder ihr verhaltet euch normal oder ihr müsst aussteigen.»

er 50. Geburtstag des MusikD vereins wird mit einem zweitägigen Fest gefeiert. Adulf Peter Goop initiiert eine Postkarte mit jungen Musikantinnen und Musikanten, aufgenommen auf der Oberen Burg. Fernsehauftritte beim Schweizer und Französischen Fernsehen

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1972

Ausflug nach Lausanne

1973

Im November wird die erste Cäciliamesse für die verstorbenen Mitglieder gefeiert.

1974

Uraufführung des Marsches «Mein schöner Schellenberg», komponiert von Hans Mähr

1975

as Wertungsspiel in Eschen wird mit dem 1. Rang in der 4. Klasse abgeschlossen. Die D Musikschule bietet zusätzlich Musikunterricht an. Aufnahmen von Jungmusikanten erfolgen nur noch auf Empfehlung des Ausbilders.

Musikverein 1976 in neuer Tracht, v.l.: 1. Reihe: Damian Hasler, Bruno Lampert, Helga Büchel, German Wohlwend, Hugo Lins (Dirigent), Eva Elkuch, Yvonne Elkuch, Georg Risch, Erich Wohlwend 2. Reihe: Gerold Biedermann, Thomas Büchel, René Wohlwend, Reinold Hasler, Edgar Elkuch, Peter Oehri, Hans Oehri, Hugo Oehri, Alwin Büchel (Fähnrich) 3. Reihe: Roland Wohlwend, Alban Hasler, Edwin Erne, Franz Elkuch, Roland Elkuch, Siegfried Elkuch, Andreas Kaiser, Fritz Oehri.

1976

inführung der aktuellen Tracht mit Kniebundhose: Im August berichten die ZeitunE gen enthusiastisch: «Schmucke, heimatliche Schellenberger Tracht ... Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass die Musikvereine in bodenständigen, farbenfrohen Trachten oder historischen Uniformen die meisten Chancen haben, zu Feierlichkeiten im Inund Ausland eingeladen zu werden. Jedenfalls wurde eine Tracht geschaffen, die man als liechtensteinisch bezeichnen darf und in der sich jene Männer, die in ihr stecken, überall sehen lassen und sich wohlfühlen können.» Die Journalisten vergessen die Frauen, die ebenfalls bereits in den Hosen stecken! Hugo Lins löst Hans Mähr als Dirigent ab.

1977

Teilnahme am 50. Geburtstag des Liechtensteinischen Musikverbands

1979

Mitwirken am Folklorefestival in Nizza

1980

ertungsspiel am Kreismusikfest in Gams. Beim Verbandsmusikfest in Balzers wird W ein 1. Rang (209 Punkte) in der 4. Klasse erreicht.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

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1981

Jubiläumsfest in Übersaxen, Frühschoppen in Au/Bregenzerwald, Ausflug zum Folklorefestival in Fribourg

1982

robedirigent Rudolf Walser aus Schaan wird durch Hugo Lins ersetzt. P Umrahmung der Hochzeitsfeierlichkeiten in Luxemburg für Prinz Nikolaus von Liechtenstein und Prinzessin Margaretha von Luxemburg.

Reinold Hasler heiratet Marianne Oehri und die Cäcilia steht Spalier.

1983

Teilnahme am 1. Euro-Trachtenfestival in Frastanz

1984

Zum ersten Mal wird im neuen Gemeindezentrum geprobt. Zusammen mit den Gamprinern nimmt Marion Lins am Flügelhorn in Flumserberg am Jugendlager teil. Hugo Lins übergibt den Dirigentenstab an Anton Gerner.

1985

as erste Jungmusikantenlager der D Schellenberger wird durchgeführt.

1986

urt Elkuch wird erster JugendK leiter. Der Verein erlässt neue Statuten.

1987

egräbnis des Ehrendirigenten B Hans Mähr in Feldkirch

1988

5 0-Jahr-Regierungsjubiläum von Fürst Franz-Josef II.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Konzert zu Ehren unseres grossen Förderers Adulf Peter Goop 1991.

1989

4 2. Verbandsmusikfest in Schellenberg: Der Verein tritt erstmals mit konzertanten Beiträgen auf. Radioauftritt beim Comptoir Suisse in Lausanne

1990

Wertungsspiel am Verbandsmusikfest in Balzers mit dem 1. Rang in der 3. Klasse abgeschlossen (das erste Mal im Verbandsleben in der höheren Klasse angetreten)

1991

rmin Kristavcnik aus Laterns übernimmt den Dirigentenstab. Adulf Peter Goop feiert A seinen 70. Geburtstag unter Mitwirkung der Cäcilia.

1992

rstes Intensivprobenwochenende für das Passivkonzert, Alpeinsegnung mit E Frühschoppen auf Elsenalp/Damüls

1993

Die Jungmusikanten eröffnen zum ersten Mal das Passivkonzert.

1994

Teilnahme am «Spiel in kleinen Gruppen» am Verbandsmusikfest in Vaduz

1995

assivkonzert mit Ehrungen für Reinold Hasler (25 Jahre), Thomas Büchel P (25 Jahre), Kurt Elkuch (25 Jahre), Gerold Biedermann (20 Jahre), Damian Hasler (20 Jahre)

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Die letzten 25 Jahre 1996 Das Passivkonzert am 3. Februar steht unter dem Motto «Jägerlatein». Mit der Musikkapelle Iselsberg-Stronach aus Osttirol werden erste Kontakte geknüpft. Am 1. September finden die grossen Feierlichkeiten zum 75-Jahr-Jubiläum des Musikvereins statt. In Form einer kleinen Ausstellung wird ein Querschnitt durch das Wirken seit der Gründung 1921 gezeigt. 1997 Das Jahr der Hochzeiten: Cornelia gibt Rainer Lampert ihr Jawort, Dirigent Kurt Boll heiratet seine Jutta. Der Musikausflug nach Iselsberg-Stronach, in die Heimat unseres Mitglieds Ulrike Mayr, ist ein voller Erfolg. Unser Konzert findet grossen Beifall. Die Schellenberger bleiben den Iselsbergern nicht nur deswegen lange in Erinnerung: Für Aufregung in der Nacht sorgen drei unserer «Krawallg'stöpsel». Sie fuhrwerken so laut in ihrem Quartier herum, dass die Wirtin sie wieder auf die Strasse schickt. Darauf suchen die Burschen die Mädchen in der Alpenrose heim, die gastfreundlich sogar den Backofen im Zimmer für eine Pizza ausprobieren. In der zweiten Jahreshälfte erhalten wir polnische Unterstützung – Marek Madzia vervollständigt den Klarinettensatz. 1998 Am Passivkonzert am 31. Januar 1998 erklingen diverse Glocken hell. Mit der Kinderfasnacht am 21. Februar geht das Jahr stimmungsvoll weiter. Zu den üblichen kirchlichen Anlässen in der ersten Jahreshälfte gehört die Erstkommunion am 3. Mai. Aussergewöhnlich ist hingegen der Auftritt zum 100-Jahr-Jubiläum der Mariengrotte

Passivkonzert 1998: Harald Lampert, Herbert Wohlwend, Heinz Biedermann und Gerhard Wohlwend.

Schlittenfahrt im Hochgebirge Nach der Ankunft im Renngebiet wurde die ganze Mannschaft in Christians Hüttchen vor dem alten Tunnel kräftig mit Krapfen, Mohrenköpfen, Bier, Most, Saft usw. gestärkt. Das Rennen wurde bei traumhaften Bedingungen vom alten Tunnel Richtung «Fuchsenbau» abgehalten. Mit viel Hallo war die Beteiligung sehr hoch. Um keine Ungerechtigkeit in Bezug auf den Ballast aufkommen zu lassen, wurde das Rennen vor dem ausgezeichneten Abendessen in der Sücka (Schnipo, Käsknöpfli) veranstaltet. «Schwerer» Gewinner war eindeutig Walter Lampert! Aber auch Edgar Elkuch schlug sich nicht schlecht und beendete das Rennen auf dem zweiten Platz.. Weil der Abend so schön war, verlängerten ihn sechs unserer weiblichen Youngsters im Matratzenlager. Mithilfe von Geistergeschichten kamen sie ihren ersten grauen Haaren schon ziemlich nahe.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Flotter Aufmarsch zur Mariengrotte in Bendern, 1998.

in Bendern am 24. Mai. Sieben Mitglieder werden als Botschafter Liechtensteins auf einer Maxikarte der Briefmarke im Wert von 1.10 Franken in die Welt entsandt. Sie entsteht in der Reihe «Europas Nationale Feste», Ausgabedatum 2. März 1998. Die Mitglieder sind im Besitz einer neuen, leichten Sommeruniform, die aus einem weissen kurzärmligen Hemd und einer schwarzen lange Hose besteht. Damit können Schwächeanfälle aufgrund zu hoher Hitze vermieden werden. Am 30. Mai findet ein Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Beschling im Pfarrsaal Nenzing und am 14. Juni im Gemeindesaal in Schellenberg statt. Perlen der Blasmusik verteilen wir am 27. Juni am Verbandsmusikfest in Schaan. Bei strahlendem Wetter ist die «Cäcilia» 1998 auf der Schlosswiese für die Messgestaltung beim Staatsakt am 15. August zuständig. Der alljährliche Anlass «Ehre dem Alter» findet am 8. September mit unserer musikalischen Umrahmung statt. Wenn am 20. September die Gemeinde die Einwohner von Triesenberg ins wunderschöne Schellenberg einlädt, darf die «Cäcilia» nicht fehlen. Der nächste Berg wartet bereits am 18. Oktober auf uns: Das Frauenkloster organisiert einen Ausflug zu seinem Mutterkloster in St. Pelagiberg (TG).

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Das Foto wurde auf der Oberen Burg Schellenberg mit Gerold Biedermann, Edgar Elkuch, Damian Hasler, Christian Hasler, German Wohlwend, Walter Lampert und Ulrike Mayr aufgenommen.

Auf einem Bein kann Mann (= German Wohlwend) 1998 im Schlossgarten nicht stehen!


1999 Das Jahr startet mit dem Passivkonzert am 30. Januar mit dem Thema «Ein Jahrhundert geht zu Ende» und der Kinderfasnacht unter Beteiligung der «Cäcilia» am 13. Februar sehr schwungvoll. Ausser den üblichen weltlichen und kirchlichen Auftritten gibt es einiges zu feiern. Zum 52. Verbandsmusikfest, das vom 25. bis 27. Juni in Schellenberg stattfindet, wird vom jungen Grafiker Adrian Scherrer ein neues Logo in den Farben der Gemeinde entworfen. Die Bezahlung ist günstig: Der Musikverein kommt mit einem Abendessen davon, das zudem von der Schriftführerin übernommen wird. Das neue Logo begleitet uns bis heute. Das Verbandsmusikfest wird zu einem vollen Erfolg. Die Musikkapelle aus Iselsberg-Stronach, Osttirol, beeindruckt durch ihr Können und ihre wunderschöne Tracht. In den drei Festtagen rinnen 2800 Liter Bier durch die durstigen Kehlen und mit den «Original Fidelen Mölltalern» werden Erinnerungen an alte Zeiten aufgefrischt. Im Rahmen des Musikfestes schafft es die Cäcilia auch ins Guinness Buch der Rekorde: Über 700 Jungmusikantinnen und Jungmusikanten bilden einen Violinschlüssel.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Gesamtchor 1999 zum Verbandsmusikfest in Schellenberg.

Das Unterland feiert am 3. Juli seine 300-jährige Zugehörigkeit zum Land Liechtenstein. Bei diesem Anlass in Gamprin darf natürlich die «Cäcilia» nicht fehlen. Die Teilnahme am Bezirksmusikfest in Silbertal am 15. Juli findet bei strahlendem Wetter und in bester Stimmung statt. Am 2. September wird eine ausserordentliche Generalversammlung abgehalten. Thema sind die Neuwahl des Präsidenten Walter Lampert und eine Statutenänderung. Der Vorschlag einer Reduktion des Vorstands von sieben auf fünf Mitglieder wird abgelehnt. Die ältere Generation ist beim Anlass «Ehre dem Alter» am 8. September mit unseren Darbietungen genauso zufrieden wie die Nonnen am 12. September beim Klosterkonzert. Als neuer Pfarrer wird der Schellenberger Bruno Rederer am 19. September willkommen geheissen. Am 6. November wird unserer verstorbenen Mitglieder gedacht und den zahlreichen Helfern beim Verbandsmusikfest mit einem Fest gedankt. Besonders viel Spass macht der Ausflug zur Go-Kart-Bahn in Meiningen am 27. November.

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2000 Mit dem Passivkonzert am 29. Januar und der Kinderfasnacht am 4. März startet das neue Jahr. Wir begleiten die Erstkommunikantinnen und Erstkommunikanten am 7. Mai zum Kloster. Kurze Zeit später helfen wir ganz selbstlos Reinold beim Leeren seines Mostfasses. Das Konzert beim Fest in Azmoos am 28. Mai ist ein voller Erfolg. Das Publikum tanzt auf den Tischen, und wir helfen beim Bierkonsum! Die Firmung findet am 4. Juni wie immer unter unserer Mitwirkung statt. Am Verbandsfeuerwehrtag, der am 17. Juni in Schellenberg abgehalten wird, dürfen wir natürlich sowohl beim Einzug als auch bei der Konzertunterhaltung nicht fehlen.

Azmoos 2000: Georg Hasler, Nicole Kaiser, Rebecca Lampert, Birgit Hasler und Patricia Lampert begeistern ihr Publikum.

Das Klosterkonzert am 22. Juni wird bei brütender Hitze abgehalten. Am 53. Verbandsmusikfest am 2. Juli in Balzers ehrt der Verband Gerold Biedermann und Damian Hasler für 25 Vereinsjahre, Thomas Büchel, Kurt Elkuch und Reinold Hasler für 30 Jahre – insgesamt stolze 140 Jahre! Die Cäcilia lässt das Fest am Abend würdig ausklingen. Am 10. September umrahmen wir den Seniorentag. Der 17. September steht unter dem Zeichen der Begegnungen: Triesenberg trifft Schellenberg. Mitte September erfolgt ein Dirigentenwechsel: Stefan Wirrer erklärt sich bereit, bei uns den Stab zu schwingen. Zwischen dem 30. September und dem 1. Oktober erfasst uns das Reisefieber – ab ins schöne Elsass und nach Freiburg i.Br. Am 19. November gedenken wir unserer verstorbenen Mitglieder, und am 9. Dezember beschenkt uns der Nikolaus, weil wir so brav waren.

Landesfeuerwehrfest 2000: Cäcilia voraus!

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

2001 Das Jahr beginnt mit einem fulminanten Passivkonzert. Zur 75-Jahr-Feier des Liechtensteinischen Musikverbands am 7. April wird eine Auswahl von Musikantinnen und Musikanten aus allen Musikvereinen des Landes zu einem Festorchester zusammengestellt. Von uns nehmen Christian Hasler, Tobias Grubenmann und Stefan Wirrer teil. Um fit für die Auftritte zu sein, wird am 30. April eine intensive Marschprobe durchgeführt. Sowohl die Erstkommunion am 6. Mai als auch die Firmung am Mit vereinten Kräften ziehen wir am 16. August in 4. Juni finden bei sehr kalter Witterung statt. unser neues Probelokal ein, das am 18. August von Der Fronleichnamstag, ebenfalls sehr kalt, Pfarrer Bruno Rederer feierlich eingeweiht wird. aber trocken, findet schliesslich einen feuchtfröhlichen Abschluss. Grund dafür ist Dirigent Stefan Wirrer. Er hat um eine Stunde verschlafen und muss daher alle zu einem Umtrunk einladen. Gott sei Dank fällt das Klosterkonzert am Nachmittag wegen des schlechten Wetters aus. Deshalb können die Runden etwas ausgedehnter ausfallen. Alban Haslers 75. Geburtstag am 20. Juni wird im Spiel über den Stutz gefeiert. Die Bewirtung im Zelt dauert bei einigen ziemlich lange. Das Verbandsmusikfest findet am 1. Juli in Ruggell statt. Wir absolvieren unseren Auftritt zusammen mit den Gamprinern. Das Platzkonzert beim «Löwen» wird trotz starkem Wind am 6. Juli durchgeführt. Einige finden, wie in guten alten Zeiten, erst spät nach Hause. Jakob Krampl lädt uns am 20. August nach einem Ständchen zu seinem Geburtstag zu einem zünftigen Apéro ein. Der nächste Geburtstag, nämlich der 40. Hans-Rudolf Hächlers am 24. August, wird im «Löwen» bei wunderschönem Wetter umrahmt. Wir gratulierten musikalisch (manche sogar mit Gesang) und erhalten als Dank ein tolles Essen. Unser Auftritt am 2. September beim Feuerwehrfest in Göfis findet grossen Anklang. Für den Auftritt am Treffen des Schweizerischen Bauernverbands am 14. September in Triesenberg werden wir mit einem Essen im «Löwen» gut belohnt. Für unsere verstorbenen Mitglieder spielen wir die Cäciliamesse am 18. November. Mit einem Geburtstagsständchen wird am 11. Dezember unser Ehrenmitglied Erich Wohlwend bedacht. Das Geburtstagsständchen für die Fahnengotta Ida Oehri bringen wir am 20. September im Restaurant Linde in Schaan dar. Doch leider muss bereits am 5. März 2002 eine Delegation mit Fahne an ihr Begräbnis abgesandt werden.

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2002 Nach dem leider schlecht besuchten Passivkonzert am 2. Februar versucht sich der Musikverein mit mehr Erfolg am 8. Februar als Guggamusik beim Kronenball und einen Tag später an der Kinderfasnacht. Die nächsten Auftritte im Jahr sind kirchlichen Festen gewidmet: 5. Mai Erstkommunion, 30. Mai Fronleichnam und Klosterkonzert und 15. Juni Firmung. Am 1. Mai wird unsere neue Fahne bei der Firma Heimgartner in Wil abgeholt. Dies nutzt die Delegation zu einem spannenden Rundgang durch das Werk. Die Fahne wird am 2. Juni im Beisein der Fahnenpatin Yvonne Büchel geweiht. Gefeiert wird mit den Delegationen der verschiedenen Vereine und einem Fest auf dem Dorfplatz. Das Bundessängerfest steigt am 21. Juni in Schellenberg unter unserer Mitwirkung. Der Musikverein unterstützt den Anlass mit einem Konzert am Freitagabend und mit tatkräftiger Mithilfe am Samstag. Am 29. und 30. Juni fahren wir zum Verbandsmusikfest in Triesenberg. Pater Hugo Büchel feiert mit uns am 7. Juli sein 50-Jahr-Priesterjubiläum. Das Fest zum 110. Geburtstag des Musikvereins Nofels am gleichen Tag geniessen wir in vollen Zügen.

Stolz auf unsere neue Fahne.

Der 24. November ist wieder dem Gedenken an unsere verstorbenen Aktiv- und Passivmitglieder gewidmet. Mit dem Weihnachtsblasen klingt das Jahr aus. Am 12. September findet ein Platzkonzert beim «Löwen» in Hinterschellenberg statt.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

2003 Der 50. Geburtstag unseres Fähnrichs Serge Guntz am 25. Januar wird mit viel Spass und guter Laune begangen. Das Passivkonzert am 1. Februar bringt uns wieder viel positives Echo. Mit den Auftritten an der Kinderfasnacht (22. Februar) und am Fasnachtsfreitag in der «Krone» (28. Februar) geht es schwungvoll weiter. Nach der traditionellen Begleitung der Erstkommunikanten zum Kloster am 4. Mai folgt ein kleines Ständchen zum Apéro auf dem Dorfplatz, ebenso wie zur Firmung am 22. Juni. Gemeinsam mit unseren Jungmusikanten ziehen wir zum Verbandsmusikfest am 17. Mai in Mauren ein. Da die in Mauren wohnhafte Frau Schreiber (Grossmutter der Kronenwirtin Silvia Grubenmann-Wohlwend) am selben Tag ihren 98. Geburtstag feiert, wird die Gelegenheit genutzt, ihr musikalische Glückwünsche zu überreichen. Die 40-jährige Mitgliedschaft Edgar Elkuchs wird mit einem zünftigen Umtrunk am Verbandsmusikfest begossen.

Der Jubilar Edgar Elkuch wird auf Schultern getragen. (2003)

Der laue Sommerabend am 12. Juni verlangt nach einem Platzkonzert auf dem Dorfplatz. Der 19. Juni ist der Fronleichnamsprozession und dem Klosterkonzert gewidmet. Traurig nehmen wir am 21. Juni Abschied von unserem Ehrenmitglied Pater Daniel Lins. Heiter geht es auf dem Ausflug nach Königsbach-Stein zwischen Pforzheim und Karlsruhe zu. Die Reise am 6. und 7. September erfolgt durch die Vermittlung unseres Mitglieds Christian Fuchs, dessen Vater aus jener Gemeinde stammt. Wir erfreuen unsere Gastgeber am Abend mit einem Konzert, 2003 in Königsbach: Wo Musikantinnen und geniessen feuchtfröhlich die dann doch etwas Musikanten sind, ist das Bierfass nicht weit. längere Nacht und sorgen am Sonntag bei den diversen Festständen für einen guten Umsatz. Wieder zuhause feien wir das Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen der Pfarrkirche mit einem Platzkonzert am 21. September. Der Musikverein schafft für die Schlussveranstaltung «Blühendes Unterland» am 25. Oktober einen würdigen Rahmen.

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2004 Das diesjährige Passivkonzert am 31. Januar steht unter dem Motto «Wild, Wild West». Dabei unterstützt uns die Rhein Valley Line Dance Group tatkräftig. Kinderfasnacht und der Hausball in der «Krone» sind im Februar unsere nächsten Stationen. Die «Cäcilia» darf am 1. Mai mit Hugo und Erika Wohlwend den 50. Hochzeitstag begehen. Der Musikverein marschiert am 22. Mai beim Einzug des Verbandsfeuerwehrfestes in Mauren mit. Die Kulturkommission der Gemeinde dankt allen musikalischen Vereinen Schneidig unterwegs: Unser Fähnrich Serge Guntz für ihre wertvolle Arbeit mit einem kultueinmal anders! rellen Abend Ende Mai auf dem Dorfplatz. Sowohl die Jungmusikanten als auch der Musikverein unterhalten die Geladenen mit einem Ständchen. 10. und 12. Juni sind den kirchlichen Festen Fronleichnam, Klosterkonzert und Firmung gewidmet. Das Verbandsmusikfest am 19. Juni steht unter dem Motto «Spiel der Nationen». So zeigen im Rheinstadion in Vaduz nicht nur verschiedene Militärformationen ihr Können im Marschieren, sondern auch wir marschieren und spielen mit Bravour.

Verbandmusikfest 2004: Es sieht leichter aus als es ist.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Zum 40-jährigen Bestehen der Schellenberger Volkstanzgruppe wird am 27. Juni bei strahlendem Wetter ein Frühschoppen abgehalten. Mit einem flotten Marsch begleiten wir den legendären Kronentanz.

Mit unseren Kollegen von der Harmoniemusik Triesenberg feiern wir ihren 100. Geburtstag am 21. August trotz schlechtem Wetter begeistert mit. Musikalisch gratulieren wir am 4. Juli Pater Bruno Rederer zu seinem 40-Jahr-Priesterjubiläum. Bei der Hochzeit unseres Mitglieds Andrea Rodigari mit seiner Barbara darf ein Ständchen am 28. August nicht fehlen. Feucht und fröhlich entpuppt sich der gemeinsame Ausflug zur LIGHA am 7. September.

Bei solch stolzen Geburtstagen kann uns das schlechte Wetter nicht schrecken, Triesenberg 2004.

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gibt es mit Patricia Lampert eine diplomierte Jugendleiterin, welche die Nachwuchsförderung und die Betreuung der Jungmusikantinnen und – musikanten in die Hand nimmt.

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2005 Das Passivkonzert am 29. Januar und der Hausball in der «Krone» am 4. Februar sind die ersten Auftritte in diesem erfolgreichen Vereinsjahr. Ausser den traditionellen Anlässen wie Erstkommunion, Firmung, Fronleichnam und Klosterkonzert dürfen wir bei einem sehr seltenen Jubiläum teilnehmen: Der Musikverein spielt am 17. Mai bei Frau Theresia Schreiber zum 100. Geburtstag auf. Auf Einladung nehmen wir am 4. Juni am Sternmarsch und am Gesamtchor am Bezirksmusikfest in Feldkirch-Tosters teil. Gleichzeitig feiert der Musikverein Tosters seinen 130. Geburtstag. Die Stimmung im Festzelt ist dementsprechend grossartig. Einigen gefällt der Anlass so gut, dass sie fast nicht mehr heimfinden. Trotzdem kommt das Duo «Mir zwo» (Gael Guntz und Simeon Lampert) rechtzeitig am nächsten Tag zu seinem Auftritt in die Kirche.

Das Duo «Mir zwo» in mehrfachem Einsatz.

Verbandsmusikfest in Eschen, 2005: Klein, aber oho!

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Aufzug in Luxemburg, 2005

Mitte Juni führen wir anlässlich der «Nacht der Blasmusik» vor dem Hotel Alpenrose in Feldkirch ein Platzkonzert auf. Ein Highlight ist nach dem Aufmarsch durch die Stadt das Spiel des «Grossen Österreichischen Zapfenstreichs» im Gesamtchor mit der Vorarlberger Militärmusik. Am 26. Juni werden beim Verbandsmusikfest in Eschen unsere Jubilare Gerold Biedermann, Reinold und Damian Hasler für ihre Vereinstreue geehrt. Unsere Jungmusikanten legen zusammen mit jenen von Ruggell und Diepoldsau-Schmitter eine fulminante Show hin. Die Helfer vom Passivkonzert werden am 2. Juli mit einem Grillfest am Dorfplatz verwöhnt. Das Duo «Mir zwo» kommt am 28. Juli zu internationalen Ehren – sie vertreten den Musikverein würdig mit einem Auftritt bei den Aufnahmen des TVO « i de Ostschwiz dahei». Das zweite September-Wochenende ist ganz dem «Marathon der Blasmusik» in Luxemburg gewidmet, einem Treffen mit Musikgruppen aus vieler Herren Ländern. Zu den Festivitäten direkt in der Stadt Luxemburg nehmen wir auch am 55. Wein- und Traubenfest von Grevenmacher teil. Am 18. November umrahmen wir den «Tag der Offenen Tür» in der ARA Bendern mit einem Konzert. Ein Ständchen in Ehren – vor allem zum 70. Geburtstag unseres Mitglieds Edgar Elkuch am 25. November. Unser Ehrenmitglied Roland Wohlwend begleiten wir am 6. Dezember auf seinem letzten Weg. Musikalische Glückwünsche zum 90. Geburtstag überbringen das Duo «Mir zwo» und eine Delegation des Musikvereins an Theres Büchel am 20. Dezember.

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Hochzeit Stefan Wirrer, 2006: Das Brautpaar umringt von der «Cäcilia».

2006 Das aktive Jahr beginnt wieder mit dem Passivkonzert und dem Kronenball im Februar. Eine Abordnung der «Cäcilia» gratuliert unserem Ehrenmitglied Adulf Peter Goop zum 85. Geburtstag am 23. Februar. Im Mai stehen die Umrahmung der Festlichkeiten zur Erstkommunion (7. Mai) und die Urbansfeier der Winzer am Eschnerberg am 25. Mai in Schellenberg auf dem Programm. Wir umrahmen die Messe und den Apéro der Winzer auf dem Dorfplatz musikalisch. Als Lohn werden wir im September im Weinberg von Noldi Hoop, dem Präsidenten der Winzer, zu einem gemütlichen Essen eingeladen. Ein erster Höhepunkt ist am 26. Mai die Hochzeit unseres Dirigenten Stefan Wirrer mit seiner Tanja in der Basilika zu Rankweil, wo wir beide mit einem Ständchen überraschen. Als Dank dafür werden wir im Herbst von ihnen in Rankweil fürstlich bewirtet – es ist der Herbst der Einladungen. Im Juni folgen die üblichen Auftritte zu Firmung und Fronleichnam. Mitte Monat dürfen wir wieder aktiv an der «Nacht der Blasmusik» in Feldkirch mit Konzert, Einmarsch und Gesamtchor teilnehmen. Am 17. Juni wird die Diamantene Hochzeit von Oskar und Resi Hasler mit einem kurzen musikalischen Auftritt umrahmt, ebenso der 80. Geburtstag unseres Ehrenmitglieds Alban Hasler drei Tage später. Das Platzkonzert am 23. Juni im Rankhag, Schellenberg, erfüllt endlich den langjährigen Wunsch der Anwohner.

Vanessa dirigiert ihren Geburtstagsmarsch bei der Heimkehr vom Verbandmusikfest nach Schellenberg.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Das Verbandsmusikfest in Triesen Anfang Juli zeichnet sich einerseits durch brütende Hitze und andererseits durch gutgelaunte Musikanten sowie durch den Geburtstag Vanessa Klöppings und dem Sieg der Schellenberger Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei «Musik in kleinen Gruppen» aus. Zum 120-Jahr-Jubiläum der Schützenmusik Koblach spielen wir am 9. Juli zum Frühschoppen auf. Doch nicht nur die Zuschauer haben Spass am Dorffest. Am 12. Juli feiert das Fürstentum Liechtenstein seine 200-jährige Souveränität. Der Festumzug wird durch Beiträge aus allen elf Gemeinden gestaltet. Auch Mitglieder der «Cäcilia» beteiligen sich und sind mit Trommeln und Trompeten für die Fanfare mit dabei. Am 1. Oktober besucht das Erbprinzenpaar die Gemeinde Schellenberg. Unsere Trompeter begrüssen und verabschieden den hohen Besuch auf der Oberen Burg. Der gesamte Verein begleitet die Tanzgruppe bei ihrem Kronentanz und unterhält die geladenen Gäste im Gemeindesaal mit schwungvollen Melodien. Das alte Jahr klingt mit dem Gedenken an alle verstorbenen Aktiv- und Passivmitglieder bei der Cäciliamesse am 19. November und dem Weihnachtsblasen aus.

Die Eröffnung des frisch renovierten Brendlehauses in der Platta erfolgt am 16. September unter der Mitwirkung der Jungmusikantinnen und -musikanten.

Eine grosse Ehre: der Besuch des Erbprinzenpaares 2006 in Schellenberg.

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2007 Am Passivkonzert vom 3. Februar präsentieren sich die Jungmusikanten und Jungmusikantinnen erstmals ihre roten T-Shirts. Der Abend unter dem Motto «Radio Gantenstein» bringt mit altbekannten Ohrwürmern das Publikum zum Schunkeln. Der Auftritt an der Kinderfasnacht am 10. Februar macht sowohl den Musikantinnen und Musikanten als auch den Kindern grossen Spass. Gleich nach dem Apéro zur Erstkommunion Anfang Mai wird im «Kreuz» am 17. Mai beim Salvator-Starkbierfest gefeiert, was das Zeug hält. Der Musikverein begeistert die Zuhörer am Abend mit einem temperamentvollen Konzert. Unser schönes Spiel zur Fronleichnamsprozession am 7. Juni hält die Teilnehmer fast vom Beten ab. Beim Klosterkonzert bringen wir die Schwestern mit schwungvollen Melodien beinahe zum Schunkeln. Auf den üblichen Auftritt zur Firmung folgt die Teilnahme am Verbandsmusikfest in Gamprin am 24. Juni. Der Höhepunkt ist der Showwettbewerb. Wir bringen die Zuhörer mit unserem Programm – vor allem durch die tollen Gesangseinlagen von Heike und Georg – zum Toben auf den Tischen. Leider überziehen wir den gesetzten zeitlichen Rahmen von 15 Minuten um 5 Sekunden. Das kostete uns den wohlverdienten 1. Platz – Spass gemacht hat es trotzdem allen. Das doch etwas frische Wetter hält die Schellenberger nicht davon ab, unser Platzkonzert am 28. Juni auf dem Dorfplatz zu geniessen. Am Fest des 115-Jahr-Jubiläums des Musikvereins Nofels am 15. Juli fliesst bei 35 Grad im Schatten viel Schweiss beim Sternenmarsch und dem Konzert am Nachmittag. Doch wir haben genügend Gelegenheiten, Flüssigkeit wieder aufzutanken.

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Für unser Ehrenmitglied Alban Hasler und seine Frau Maria spielen wir am 19. Mai zur Goldenen Hochzeit auf. Die «Cäcilia» feiert dieses Jubiläum bis weit nach Mitternacht fröhlich mit.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Verbandsmusikfest 2007: Georg und Heike heizen ein.

Der 70. Geburtstag von German Wohlwend wird am 30. Juli mit einem Ständchen zünftig gefeiert. Die Winzer begehen am 1. September ihr Winzerfest in Schellenberg. Da darf der Musikverein für eine weinselige Atmosphäre natürlich nicht fehlen. Am gleichen Tag wird der neu gekürte Kickbox-Weltmeister Martin Kaiser würdig zu Hause begrüsst. Beim Feuerwehrfest in Göfis am 9. September begeistern wir mit einem Konzert am Nachmittag. Am 8. Oktober erfreuen wir unseren ehemaligen Fähnrich Alwin Büchel zu seinem 70. Geburtstag mit einem Ständchen. Auftritte zur Cäciliamesse (18. November) und zur Christmette gehören zur Tradition.

Die Hitze in Nofels wird mit viel Trinken bekämpft!

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Passivkonzert 2008: Stabübergabe von Stefan an Patrick.

2008 Am Passivkonzert am 26. Januar 2008 wird Dirigent Stefan Wirrer nach siebenjährigem Wirken verabschiedet und der neue Dirigent Patrick Ruppaner vorgestellt. Patrick Ruppaner hat zur Erstkommunion Anfang Mai seinen ersten offiziellen Auftritt als Dirigent mit der «Cäcilia». Aufgrund des schlechten Wetters bleibt die Fronleichnamsprozession auf den Auftritt unterm Dorfzelt beschränkt. Das Denkmal für Pater Daniel Lins am 8. Juni wird unter Mitwirkung des Trios «Mir zwo und dr ander» (Gael Guntz, Simeon Lampert und Manuel Hasler) enthüllt. Erneut werden wir am 20. Juni zur «Nacht der Blasmusik» in Feldkirch eingeladen. Bereits am nächsten Tag dürfen wir zum 50. Klosterkonzert aufspielen. Gleichzeitig feiern die Schwestern des Frauenklosters vom Kostbaren Blut ihr 150-Jahr-Jubiläum. Die Abschlussfeier zu «150 Jahre Missionare vom Kostbaren Blut» am 6. Juli ist leider bereits der letzte Auftritt unseres Dirigenten Patrick Ruppaner.

Klosterjubiläum 2008: Sogar der Erzbischof freut sich über unsere Darbietungen.

Alwin und Heidi Büchel umringt von Gratulaten und Gratulantinnen.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Am 27. Juli feiert unser Ehrenmitglied Alwin Büchel mit seiner Frau Heidi Goldene Hochzeit. Dabei darf auch der Musikverein unter Leitung des neuen Dirgenten Reinold Hasler als Gratulant nicht fehlen. Wie alle zehn Jahre spielen wir am Staatsfeiertag zur Feldmesse und zum Apéro im Schlossgarten auf. Petrus ist gnädig: Der starke Regen während der Messe verzieht sich, sodass nach dem Auftritt im Schlossgarten auch Zeit für Erinnerungsfotos mit der Fürstenfamilie bleibt. Am 23. August verschönern wir Gustav Kaufmann seinen 90. Geburtstag mit einem Ständchen. Am Oktoberfest in Mauren am 20. September sind auch wir dabei. Als Vorgruppe der Band Allgäu Power bringen wir das Zelt zum Kochen. Nach der Christmette lassen die Jungmusikanten und Jungmusikantinnen mit Weihnachtsliedern den Abend ausklingen.

Etwas verregnet, …

… dafür strahlen wir umso mehr.

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2009 Am 31. Januar begeistern wir am Passivkonzert den vollbesetzten Saal unter dem Motto «Summertime». Schwungvoll geht es mit dem 40. Geburtstag von Heike Klöpping am 6. Februar weiter. So stellt man sich den Beginn des Vereinsjahres vor: Besuch des Brauhauses in Schaan am 6. März mit einer Führung durch den Geschäftsführer Bruno Güntensberger und eine Verkostung aller Köstlichkeiten. Nach dem traditionellen Auftritt zur Erstkommunion am 3. Mai gibt es ein grosses Fotoshooting auf der Oberen Burg: Es braucht zum Verbandsmusikfest in Schellenberg aktuelle Vereinsfotos. Thomas Goop lädt nach dem anstrengenden Tag zum Umtrunk bei sich zu Hause ein.

Musikverein 2009, v.l.: 1. Reihe: Ulrike Mayr, Bianca Lampert, Stefanie Büchel, Nina Lampert, Natalie Büchel, Reinold Hasler (Dirigent), Sabina Grimm, Vanessa Klöpping, Melody Guntz, Michaela Müller, Katrin Gassner 2. Reihe: German Wohlwend, Walter Lampert, Nicole Kaiser, Tobias Grubenmann, Gael Guntz, Thomas Goop, Heike Klöpping, Simeon Lampert, Kerstin Hirzel, Georg Hasler, Rebecca Lampert, Bruno Hassler, Edgar Elkuch, Andrea Rodigari, Damian Hasler, Rainer Lampert, Manuel Hasler, Patricia Lampert, Jakob Krampl, Serge Guntz (Fähnrich).

Die Mitglieder des Musikvereins bewirten am 9. Mai die Teilnehmer des 99. Gründungstreffens der Studentenverbindung Babenberg Wien in Schellenberg. Während die feierliche Umrahmung der Firmung (24. Mai) und die Fronleichnamsprozession (11. Juni) im üblichen Rahmen stattfinden, fällt das Klosterkonzert dem schlechten Wetter zum Opfer. Am 18. Juni wird der Präsident des Österreichischen Blasmusikverbands, Elmar Rederer, in Schellenberg empfangen.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Das 62. Verbandsmusikfest findet unter dem Motto «Der Schellenberg ruft» statt. Der Freitagabend rockt mit den einheimischen Bands Keaden, Rääs und Pussylovers. Der Samstag steht ganz im Zeichen der Jungmusikantinnen und -musikanten. Am Abend unterhalten die Musikvereine Frastanz und die Schützenmusik Koblach ihre Zuhörer. Mit den «Bonnies» geht anschliessend die Post ab. Der Verbandstag beginnt mit der Messe unter Begleitung des Musikvereins Konkordia Gamprin und dem Frühschoppen des Musikvereins Nofels. Am Gesamtchor aller Vereine wird der Marsch «Der Schellenberg ruft» uraufgeführt. Der Nachmittag ist den Vorträgen der Verbandsvereine gewidmet. Den über 150 Helfern beim Fest wird mit einem grossen Fest im Sommer gedankt. Zum 125-Jahr-Jubiläum der Feuerwehr Nofels am 12. Juli sind wir sowohl zum Umzug als auch zum Konzert eingeladen. Zur Goldenen Hochzeit gratulieren wir unserem

Bereits am nächsten Tag gibt es einen weiteren Auftritt: Pfarrer Bruno Rederer wird feierlich verabschiedet und Pfarrer Johannes Reiter begrüsst. Sogar das Fürstenpaar gibt sich die Ehre.

treuen Mitglied German Wohlwend und seiner Frau Gertrud. Das Fest am 7. September wird von uns mit einem Ständchen umrahmt.

Mit der Cäciliamesse und dem Weihnachtsblasen klingt das Jahr aus.

Ein Tänzchen in Ehren … Zum 90. Geburtstag Josef Wohlwends überbringen wir am 13. Dezember musikalische Glückwünsche. Der Jubilar will keinen Marsch dirigieren – er will lieber tanzen!

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2010 Zu Beginn des neuen Jahres ehrt der Liechtensteinische Blasmusikverband am 16. Januar seine verdienten Mitglieder in Schellenberg. Die Jubilare geniessen einen wunderschönen, gemütlichen Abend. Beim Passivkonzert am 30. Januar wird das erste Mal im Vereinsleben ein Goldenes Leistungsabzeichen verliehen: Vanessa Klöpping zählt damit auf der Klarinette zu den besten Musikerinnen des Landes. Anton Gerner lässt es sich als ehemaliger Dirigent und Präsident des Musikverbandes nicht nehmen, den Ehrenmarsch für die beiden Jubilare Damian Hasler (35 Jahre) und Reinold Hasler (40 Jahre) zu dirigieren.

Passivkonzert 2010: Vanessa Klöpping erringt als erste Musikantin das Goldene Leistunsgabzeichen, Fabian Wohlwend bekommt Bronze. Er holt sich 2015 dann auch noch Gold!

An der diesjährigen Veranstaltung «Musik in kleinen Gruppen» am 27. März in Balzers nehmen aus Schellenberg gleich mehrere Gruppen teil: die Flötengruppe «LaLeLi» der Jungmusikantinnen Ladina Wohlwend, Lena Kaiser und Lisa Büchel, Niklas Marxer als Hornist in einem gemischten Ensemble und das Duo Natalie Büchel und Fabian Wohlwend. Die kirchlichen Auftritte beginnen am 2. Mai mit der feierlichen Umrahmung der Erstkommunion. Das nächste Jubiläum – der 50. Geburtstag Marianne Haslers am 27. Mai – wird im Rahmen einer vom Dirigenten und Ehemann Reinold angesetzten Marschprobe bis auf die Egg gleich mitgefeiert, wegen der Terminkollision unter Leitung von Anton Gerner. Fronleichnamsprozession und

Bei der Goldenen Hochzeit von Edgar und Inge Elkuch am 24. April darf der Musikverein nicht fehlen.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Klosterkonzert fallen dem schlechten Wetter zum Opfer. Um die Kirchenbesucher zu entschädigen, wird am 13. Juni unter dem Dorfzelt ein kleines Ständchen gegeben. Die Freiwillige Feuerwehr Schellenberg feiert am 19. Juni ihr 125-jähriges Bestehen. Wir verschönern das Fest mit musikalischen Beiträgen. Das Vorarlberger Landesfeuerwehrfest in Als Herausforderung nehmen wir am 26. Juni nach Tisis am 4. Juli wird allen Teilnehmern in 20 Jahren das erste Mal wieder an einem Wertungsbester Erinnerung bleiben. Es marschieren spiel im Rahmen des Verbandsmusikfestes in Balzers über 100 Feuerwehren und Musikvereine zu teil. diesem Anlass auf – Hut ab vor der grossartigen Organisation. Ein Highlight des Jahres ist der Ausflug am 21./22. August zum Musikfest in Katzensteig-Furtwangen im Schwarzwald, der Heimatgemeinde unseres Vereinsmitglieds Heike Klöpping. Der erste Halt, an den imposanten Rheinfällen in Schaffhausen, beschert so manchem Teilnehmer einen nassen Hosenboden. Damit das Geistige nicht zu kurz kommt, wird in Schönenbach die Brennerei Ritter besichtigt und vieles probiert. Am Abend zeigen wir den Gastgebern, wie die Schellenberger zu feiern wissen. Nach Mitternacht zurück im Hotel, muss trotz später Stunde noch die Sprachbarriere überwunden werden: Glace = Eis. Alle sind auch mit wenig Schlaf topmotiviert, um am nächsten Morgen den Frühschoppen zu gestalten. Eine Woche später wartet am 11. September bereits das nächste Jubiläum – 50 Jahre Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland. Die Jubiläumsreihe wird dann am 19. September mit einem Konzert für den 170 Jahre alten Musikverein Frastanz fortgesetzt. Im Jahr 2010 steht ein weiteres Jubiläum an – zehn Jahre gemeinsames Musiklager mit den Jungmusikantinnen und Jungmusikanten vom Triesenberg. Nach dem Aufenthalt in Damüls zeigen die 73 Teilnehmer am 16. Oktober ihr neu erworbenes Können im Gemeindesaal Schellenberg. Am 21. November gedenken wir wie jedes Jahr unserer verstorbenen Aktiv- und Passivmitglieder mit einer Messe. Da wir unterm Jahr alle brav waren, besucht uns am 6. Dezember der Nikolaus mit vielen Köstlichkeiten. Was wäre Weihnachten ohne die zarten Klänge der Cäcilia?

125 Jahre Musikverein Frohsinn Ruggell – das muss am 4. September mitgefeiert werden! Unser Beitrag dazu ist ein abendfüllendes Konzert mit Gesangs- und Tanzeinlagen.

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2011 … ist ein ereignisreiches Vereinsjahr mit zahlreichen Auftritten. An unserem Passivkonzert am 29. Januar entführen wir unser Publikum auf eine Safari nach Afrika. Am 23. Februar bringen wir unserem hochverehrten Ehrenmitglied Adulf Peter Goop zu seinem 90. Geburtstag ein Ständchen dar. Leider haben wir die schmerzliche Pflicht, ihm bereits am 12. März das letzte Geleit zu geben. Erstkommunion und Firmung werden im Mai in gewohnter Weise von uns umrahmt. Am 28. Mai dürfen wir an der Fahnenweihe der Harmoniemusik Eschen teilnehmen. Beim Landesfeuerwehrfest, das am 4. Juni in Schellenberg abgehalten wird, sind die Musikantinnen und Musikanten mehrfach im Einsatz – sowohl als Helfer in der Küche und im Ausschank als auch als grosse Unterhaltungskünstler beim Konzert auf dem Dorfplatz. 65 Jahre Ehe müssen gefeiert werden! Daher gratulieren wir Oskar und Resi Hasler am 18. Juni recht herzlich zur Eisernen Hochzeit. Bedingt durch das schlechte Wetter entfallen am 23. Juni sowohl die Fronleichnamsprozession als auch das Klosterkonzert. Dafür findet der Tag seinen feuchtfröhlichen Ausklang im «Kreuz». Bis zum Verbandsmusikfest in Ruggell am 26. Juni sind aber alle wieder fit. Mit Hugo und Rosa Elkuch dürfen wir am 9. August im Bangshof in Ruggell ihr 60-Jahr-Ehejubiläum mitfeiern.

Immer im Einsatz!

Zum 85-jährigen Bestehen des Liechtensteinischen Blasmusikverbandes nimmt am 11. Juni eine Delegation der «Cäcilia» an der Fahnenweihe in Ruggell teil.

Das Jahr steht im Zeichen unseres 90-Jahre-Jubiläums. Einen Höhepunkt stellt dabei der Dämmerschoppen am 3. September auf dem Dorfplatz dar. Alle kommen und feiern mit. Eine eigene Formation, gebildet aus Musikantinnen und Musikanten unseres Vereins, rundet den Abend mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt ab. Der Vorsteher Norman Wohlwend meint dazu: «Für die Gemeinde ist es enorm wichtig, in den Ortsvereinen motivierte und engagierte Menschen zu haben, die sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl einsetzen. Gerade die Mitglieder des Musikvereins Cäcilia und die Jungmusikanten verschönern mit ihrer Musik zahlreiche Anlässe während des ganzen Jahres.»

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Zwei Mitglieder des Musikvereins, Nicole Kaiser und Thomas Bolter, geben sich am 13. August in St. Corneli in Tosters ihr Jawort. Während die Gäste gratulieren, unterhalten wir sie mit einem schwungvollen Ständchen.

Am 16. September unterhalten zum Ausklang des Tages sowohl die Jungmusikantinnen und Jungmusikanten als auch die Mitglieder der «Cäcilia» die Senioren nach ihrer Heimkehr vom 50. Ausflug. Die Thyssen-Krupp Presta in Eschen lädt uns durch Vermittlung unseres Dirigenten Reinold Hasler zu ihrem 70-Jahr-Jubiläum am 22. Oktober ein. Als Lohn für unser Konzert sponsert die Firma zwei neue Instrumente. Der verstorbenen Passiv- und Aktivmitgliedern gedenken wir in der Cäciliamesse am 20. November.

Dämmerschoppen: Bianca Lampert, Vanessa Klöpping, Stefanie Büchel, Heike Klöpping, Nicole Bolter, Gael Guntz, Manuel Hasler, Thomas Bolter, Simeon Lampert, Rainer Lampert.

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2012 Das Passivkonzert unter dem Motto «Zeitreise» am 28. Januar wird wieder zu einem grossen Erfolg. Der 5. Februar gilt der Verabschiedung des scheidenden Pfarrers Johannes Reiter und der Installation seines Nachfolgers Hermann Wörgötter. Zur Erstkommunion am 6. Mai ist Petrus nicht sehr freundlich gestimmt. Am gleichen Tag feiert die Harmoniemusik Triesen ihr 150-jähriges Bestehen mit einem grossen Fest. Der Festumzug, an dem auch wir teilnehmen, ist etwas feucht.

Die Wetterkapriolen: Triesen …

… Nofels.

Unter dem Motto «Ab uf’s Fescht» begeht der befreundete Musikverein Feldkirch-Nofels am 3. Juni sein 120-Jahr-Jubiläum. Dieser Festumzug findet bei strahlendem Sonnenschein statt und wir sind mitten drin. Sowohl Fronleichnamsprozession als auch Klosterkonzert am 7. Juni, sind ebenfalls von Sonnenschein begleitet. Der 17. Juni steht unter dem Zeichen der Festivitäten des 65. Verbandsmusikfests, welches dieses Mal in Triesenberg durchgeführt wird. Vor dem traditionellen Einzug und dem Konzert dürfen sich unsere Mitglieder noch bei einem Apéro bei Bianca Lampert stärken. Das 60-Jahr-Priesterjubiläum von Pater Hugo Büchel am 24. Juni verschönern wir mit einem Ständchen nach der Messe. Die Fahnengotta der neuen Vereinsfahne wird zum Ehrenmitglied ernannt. Ihr wird die Urkunde während eines Platzkonzerts am 28. Juni unter dem Dach des Dorfzelts feierlich übergeben.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Nach der festlichen Begleitung der Firmlinge in die Kirche am 1. Juli steht bereits der nächste Auftritt ins Haus. Er findet mit Umzug und Gesamtchor im Rahmen des Jubiläums zu 150 Jahre Satteins statt. Im Sommer betätigen sich einige von uns sportlich. Bei lauem Sommerwetter machen sich am 8. August neun Mitglieder auf den Weg zur Alpe Rohr oberhalb von Sennwald. Am 26. August umrahmt der Musikverein die Eröffnung des neuen Sportplatzes feierlich. Ein Highlight des Jahres ist die Teilnahme am ersten «Princely Liechtenstein Tattoo», das am 7. und 8. September stattfindet. Vor der imposanten Kulisse der Oberen Burg Schellenberg kommt das schottische Hochlandflair sehr gut zur Geltung. Am 27. und 28. Oktober findet der Bundeswettbewerb «Musik in kleinen Gruppen» in Wien statt. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistung nimmt das Hölzlertrio «AnSoKa», Annalena Sele, Sophie Sele und Kathrin Lampert, daran teil. Sie erreichen 80 Punkte von möglichen 100. Damit zeichnet sich das Ensemble in Anbetracht des hohen Niveaus am Wettbewerb durch ein beachtliches Können aus.

Manuel Hasler darf am Tattoo sogar hoch hinaus.

Nach der Cäciliamesse am 18. November und dem Weihnachtsblasen findet das Jahr 2012 am 28. Dezember mit einem gemütlichen Hock einen stimmungsvollen Ausklang.

Tattoo 2012: Die «Cäcilia» und die Damen der Rhein Valley Line Dance Group.

Meisterinnen auf der Klarinette: die beiden Triesenbergerinnen Annalena Sele, Sophie Sele und die Schellenbergerin Kathrin Lampert.

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Südtirol 2013: Der pure Genuss.

2013 Das Jahr wird anlässlich des Passivkonzerts am 2. Februar mit mexikanischem Feuer eingeläutet. Anfang Mai werden die Erstkommunikanten feierlich begleitet. Weil dies «so» anstrengend ist, werden wir von Edgar Elkuch zum Mittagessen in die «Krone» eingeladen. Zünftig geht es am 25. Mai weiter – zum 125-jährigen Bestehen werden wir vom Jubilar, dem Musikverein Konkordia Gamprin, zum Blasmusikstadl geladen. Das nächste Jubiläum folgt bereits am 23. Juni am Verbandsmusikfest in Vaduz. Die Harmoniemusik Vaduz wird 150 Jahre alt! Bereits eine Woche später startet der Verein zu einem zweitägigen Ausflug ins Südtirol, diesmal ohne Instrumente. Durch den Vinschgau geht es nach Kurtatsch. Dort lernen wir, was es für eine gute Kellerei braucht und dürfen die ausgezeichneten Resultate degustieren. Nach einem Besuch Bozens steht auf der Heimfahrt die Visite der Burg Juval auf dem Programm. Gesättigt mit vielen Eindrücken kehren wir am Sonntag müde nach Hause zurück.

Unser Mitglied Christian Halser traut sich, mit Regina Sele am 20. September in den Stand der Ehe zu treten. Da darf natürlich der Verein nicht fehlen. Er unterhält die Gäste mit schmissigen Weisen.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Am Gemeindesporttag Ende August verschönern wir musikalisch die Messe und unterhalten anschliessend die Teilnehmer mit einem Ständchen. Das Wochenende vom 13. bis 15. September hat es in sich. Der Musikverein unterstützt den Veranstalter des «Princely Liechtenstein Tattoo» aktiv im Hintergrund. An der Parade in Schaan dürfen wir mit unserem Können neben den internationalen Teilnehmern ebenfalls glänzen. Gemütlich geht es bei den Feierlichkeiten «120 Jahre Mostereigenossenschaft Schellenberg» am nächsten Tag zu. Mit dem dritten Auftritt an diesem Wochenende feiern wir am Sonntag das 50-jährige Bestehen der Pfarrkirche. Weitere kirchliche Auftritte sind am 24. November mit der Gestaltung der Cäciliamesse und am 1. Dezember mit der Verabschiedung von Pfarrer Hermann Wörgötter und der gleichzeitigen Installation von Pfarrer Josef Gehrer zu bestreiten. Als Jahresausklang am 27. Dezember lassen wir mit Fotos die Ereignisse des ganzen Jahres Revue passieren.

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2014 Zünftig mit Hüttengaudi gehen wir mit einem erfolgreichen Passivkonzert am 1. Februar ins neue Jahr. Zur Erstkommunion und Firmung im Mai ist es teilweise noch recht frisch. Dafür findet die Teilnahme am Verbandsmusikfest in Mauren am 14. Juni bei angenehmen Temperaturen statt. Dieses Mal haben die Jungmusikanten die Gelegenheit, mit uns «Grossen» gleichzeitig auf der Bühne ihr Können zu beweisen.

Steffi und Ralph fahren mit dem Traktor aus.

Zur Erstkommunion am 4. Mai marschiert unser Dirigent in die falsche Richtung?!

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Weil wir bereits bei den früheren Jubiläen in Nofels mitfeierten, dürfen wir am 15. Juni auch am Fest zu «130 Jahre Feuerwehr Nofels» teilnehmen. Nach Fronleichnam und Klosterkonzert begeistern wir am 22. Juni bei einem zweistündigen Frühschoppen die Besucher des Waldfestes des Musikvereins Tisis-Tosters. Beim Kleinfeld-Fussballturnier am 27. Juni gewinnt im Finale die Mannschaft des Musikvereins Cäcilia souverän den Pokal mit 7:3 gegen den Hockeyclub. Am 29. Juni umrahmen wir feierlich das Goldene Priesterjubiläum Pater Bruno Rederers und das 40-Jahr-Jubiläum Pater Josef Gehrers. Den Sporttag am 24. August eröffnen wir mit der musikalischen Begleitung der Messe und werfen uns danach als Mannschaft ins Getümmel. Während des «Princely Liechtenstein Tattoos» auf der Oberen Burg übernehmen die Musikantinnen und Musikanten die Festwirtschaft. Das Herbstfest am 27. September bietet einen besonderen Ohrenschmaus. Die Filarmonica di Lentiai aus der Provinz Belluno in Oberitalien ist in Schellenberg zu Gast und unterhält mit italienischem Temperament mit dem Musikverein das Publikum mit schwungvollen Melodien.

Vater und Sohn traut vereint: Rainer und Michael Lampert.

Liechtenstein und Belluno: Völkerverständigung geht so.

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2015 Das Passivkonzert vom 31. Januar reisst die Presse zu Begeisterungsstürmen hin: «Musikverein Cäcilia übertraf sich mit spektakulärem Passivkonzert selbst!» Ein würdiger Jahresbeginn. Am 21. Februar wird es dann noch etwas sportlich – Skifahren und Whiskygeniessen in Damüls. Im April und Mai stehen die kirchlichen Anlässen im Mittelpunkt: Kappilekelbe, Erstkommunion, Fronleichnam, Klosterkonzert und Firmung.

Fronleichnam am 4. Juni.

Am 18. April zeigt uns der Stabführer des Musikbezirks Bludenz, Martin Brugger, mit grosser Geduld, wie während des Marschierens die Instrumente richtig gehalten werden müssen und wie wir in der Kurve nicht auseinanderdriften. Nun sind wir für kommende Darbietungen gerüstet. Am 13. Juni findet in Mauren das Feuerwehrfest statt. Die «Cäcilia» nimmt am Festeinzug teil und verbringt im Zelt noch einen gemütlichen Abend. Am Kleinfeldfussballturnier des Hockeyclubs am 19. Juni schlagen wir uns tapfer und werden mit dem 2. Platz belohnt. Der 28. Juni ist sehr intensiv: Direkt nach der Firmung geht es zum Verbandsmusikfest nach Eschen.

Pause muss sein.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

«Viva Belluno» mit unseren neuen Poloshirts.

Am 4. Princely Liechtenstein Tattoo auf der Oberen Burg sind die Mitglieder des Musikvereins wieder tatkräftig beteiligt. Vom 4. bis 6. September liegt die Verantwortung für die Festwirtschaft und die Bar in unseren erfahrenen Händen. Als die Filarmonica di Lentiai uns zu einem Gegenbesuch in ihre Heimat einlädt, lassen wir uns nicht lange bitten. Am 11. und 12. September nehmen wir am «Mais a Lentiai» im wunderschönen Belluno (Italien) teil. Neben unserem Konzert nützen wir die Gelegenheit, etwas über die Prosecco-Produktion oder die Bierbrauerei zu erfahren und die Getränke zu verkosten.

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Nach der Cäciliamesse am 22. November gratulieren wir musikalisch unserem Ehrenmitglied Edgar Elkuch am 24. November zum 80. Geburtstag.


Jungmusikantinnen und Jungmusikanten 2016, v.l.: 1. Reihe: Lucas Beck, Samuel Hilti, Seraina Clavadetscher, Salome Goop, zwei Helfer der Triesner Jungmusik, Stefanie Büchel, Noa Kaiser 2. Reihe: Patrick Lampert, Patricia Bundi, Kathrin Lampert, Simeon Lampert, Toni Bundi 3. Reihe: Patricia Lampert, Flavio Bundi, Michael Lampert, Severin Weibel.

2016 Das 95-jährige Bestehen des Musikvereins wird am 30. Januar 2016 mit einem fulminanten Passivkonzert gefeiert: Das Cäcilia-Fäscht geht Musikantinnen und Musikanten genauso unter die Haut wie dem Publikum. In der ersten Jahreshälfte begleiten wir musikalischErstkommunion, Fronleichnam und Klosterkonzert. Am 5. Juni folgt gleich nach der Firmung der Einsatz am Verbandsmusikfest in Triesen. Unsere Jungmusikanten haben sich am Vortag den 1. Preis am Wettbewerb geholt. Gleich erfolgreich ist unser Fussballteam am Kleinfeldturnier am 10. Juni – Sieg! Am 16. Juni wollen wir die Besucher mit einem Platzkonzert im Garten der «Krone» erfreuen. Frau Holle spielt leider nicht mit. Wir ziehen daher ins Dorfzelt um. Den Besuchern wird umso mehr mit schwungvollen Melodien eingeheizt. Sie danken es uns mit der Forderung nach Zugaben. Am nächsten Tag geht es in die Höhe. Wir sind zum Verbandsfeuerwehrfest in Triesenberg e ingeladen. Obwohl Petrus weint, geniessen wir das Fest in vollen Zügen. Es ist ohnehin das Wochenende der Jubiläen: Am Montag, 20. Juni, unterhalten wir Alban Hasler und seine Gäste zu seinem 90. Geburtstag. Unser Probelokal hat einen neuen Balkon – nicht nur für die Raucher ein Segen. Dies wird am 23. Juni würdig mit einem Balkongrillfest begangen.

Am 18. Juni haben wir die seltene Ehre, zur Gnadenhochzeit (70 Jahre) Oskar und Resi Haslers aufzuspielen.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Im Frühtau zu Berge … Um die Fitness und die Geselligkeit zu fördern, wandern einige Unentwegte am 9. Juli zum Fellimännle in Silbertal (Vorarlberg).

Kirchweihfest – volles Blech.

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Weniger anstrengend ist die Messumrahmung am Sporttag im August. Das 2. Platzkonzert findet am 26. August bei wesentlich besserem Wetter statt. Wie im Vorjahr gestaltet sich der Arbeitseinsatz am «Princely Liechtenstein Tattoo» auf der Oberen Burg Schellenberg vom 1. bis 3. September intensiv, aber gelungen. Am Kirchweihfest am 25. September umrahmen wir die Erntedankmesse und erfreuen die Besucher mit einem zweistündigen Frühschoppen. Am 22. Oktober sind wir bei den Festlichkeiten zu 75 Jahre Thyssen-Krupp Presta ebenfalls mit dabei. Die von uns gestaltete Cäciliamesse am 20. November zur Erinnerung an die verstorbenen Aktiv- und Passivmitglieder darf im Vereinsjahr nicht fehlen.


2017 Das Passivkonzert am 28. Januar steht unter dem Motto «Radio Schellenberg». Am 8. April stellen wir uns einem Wertungsspiel mit 18 teilnehmenden Musikkapellen in Pfaffenhausen, Bayern. Wir verbuchen in der Mittelstufe mit 90,75 Punkten einen ausgezeichneten Erfolg! Unser Ehrenmitglied Andreas Kaiser feiert seinen 80. Geburtstag, und wir feiern mit ihm. Anschliessend folgen die Auftritte zu Kappileklebe und Erstkommunion, bis wir dann am 7. Mai dem nächsten Jubilar, Philipp Hasler, zu seinem 90. Geburtstag gratulieren dürfen. Nach Fronleichnam und Klosterkonzert am 15. Juni gilt der nächste Auftritt einem traurigen Anlass: Unser Ehrenmitglied Alwin Büchel, langjähriger Fähnrich (1958 – 1998), findet am 16. Juni seine letzte Ruhe. Weniger besinnlich geht es am Verbandsmusikfest in Gamprin am 25. Juni zu.

Das Üben hat sich gelohnt.

Am 21. April gibt unsere Klarinettistin Ulrike Mayr ihrem Urs ihr Jawort. Wir stehen Spalier und bringen ihnen in der Au ein Ständchen dar.

Dem Alter zur Ehre: Philipp Hasler zum 90.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Für den August sind der Auftritt zum Gemeindesporttag und der Arbeitseinsatz am «Princely Liechtenstein Tattoo» zu verzeichnen. Ein grosses Thema ist 2017 die Suche nach einem neuen Dirigenten oder einer neuen Dirigentin.. Das erste Mal seit Bestehen des Vereins werden Kriterien für die Auswahl bestimmt und Probedirigate durchgeführt. Ab 1. September gibt Sarah Mayer aus Frastanz den Takt an. Ihr erster Auftritt findet am 8. September zum 80. Geburtstag von German Wohlwend statt. Besinnlicher geht es am Erntedankfest am 24. September und an der Cäciliamesse am 26. November zu.

Alban und Maria Hasler feiern am 14. Mai ihre Diamantene Hochzeit, die wir festlich umrahmen.

Die Hochzeiten in der Klarinettenecke reissen in diesem Jahr nicht ab: Stefanie Büchel wird am 10. Juni Manuel Kobler angetraut.

Klarinettenhochzeit Nr. 3: Bianca Lampert heiratet am 1. Juli ihren Samuel Schädler. Dem Brautpaar zu Ehren wird von Luzian Clavadetscher sehr gemütsvoll das Stück «Rot sind die Rosen» gesungen.

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Das erste Mal von einer Frau dirigiert: Reinold Hasler übergibt die Leitung an Sarah Mayer.

2018 Pfarrer Josef Gehrer feiert am 14. Januar 2018 seinen 70. Geburtstag. Für den grossen Musikund Musikverein-Fan gibt es ein schwungvolles Ständchen. Im Diskofieber wähnen wir uns am Passivkonzert vom 27. Januar. Es wird der Dirigentenstab zum ersten Mal einer Frau übergeben – Sarah Mayer. Gleichzeitig erhält Patricia Bundi auf der Querflöte das Leistungsabzeichen in Gold verliehen. Patrik Wohlwend verleihen wir als Dank für seine Treue als Aushilfe auf der Klarinette die Ehrencäcilia. Leider müssen wir ein weiteres Ehrenmitglied verabschieden – Philipp Hasler war 25 Jahre als Flügelhornist dabei. Wir geben ihm am 30. Januar 2018 die letzte Ehre. Erstkommunion, Fronleichnam, Klosterkonzert und Firmung finden bei strahlendem Sonnenschein statt. Am 10. Juni veranstaltet Eschen das Verbandsfeuerwehrfest, wir dürfen den Einzug der Feuerwehrmänner musikalisch umrahmen.

Bei traumhaftem Wetter feiern wir am 22. April Kappilekelbe.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Traditionsgemäss gilt es ein Jahr vor dem Verbandsmusikfest in Schellenberg am Fürstenfest die musikalische Umrahmung des Staatsaktes auf der Schlosswiese mit dem anschliessenden Ständchen im Schlossgarten durchzuführen, dieses Mal unter Leitung unseres Vizedirigenten Simeon Lampert.

Nach dem Dämmerschoppen an 28. Juni verlässt uns Sarah bereits nach einem Jahr als Dirigentin, um ihren Mutterschaftsurlaub anzutreten. Als Nachfolger ab September gewinnen wir Kurt Rothenberger. Die ehemalige Kronenwirtin Erika Wohlwend wird am 20. August 90 Jahre jung. Wir überraschen sie mit einem Ständchen. Im Herbst heiratet unser Musikant Manuel Hasler seine Brigitte. Die Cäciliamesse am 23. November ist der erste offizielle Auftritt unseres neuen Dirigenten Kurt Rothenberger.

Zwei Musikvereine vereint: Manuel und Brigitte – Schellenberg und Ruggell.

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2019 Unser neuer Dirgent führt uns am 2. Februar zu einem tollen Passivkonzert. Einen traurigen Anlass stellt das Begräbnis unseres Ehrenmitglieds Alban Hasler dar. Wir begleiten ihn am 16. Februar musikalisch auf seinem letzten Weg. Am 28. April findet traditionell die Kappilekelbe statt, die wegen schlechten Wetters in der Pfarrkirche durchgeführt wird. Bis zum Verbandsmusikfest vom 21. bis 23. Juni tritt die «Cäcilia» an der ErstkommuniGesamtchor der Grossen in Schellenberg … on, bei der Firmung und zu Fronleichnam auf. Wegen der Durchführung des Verbandsmusikfestes in Schellenberg wird das Klosterkonzert nicht abgehalten. Der Schellenberg rockt, bebt und musikt schliesslich drei Tage durch. Am Samstag treten 300 Jungmusikanten aus dem Land gemeinsam auf, ein eindrückliches Erlebnis. Sintflutartiger Regen kann die Feierlichkeiten zu «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» nicht bremsen. Alle Musikantinnen und Musikanten des Landes spielen mehr oder weniger unverdrossen bei der Eröffnung der Show «Liechtenstein feiert» mit. Als Dankeschön veranstalten wir am 28. August ein Platzkonzert für alle Helfer des Verbandsmusikfestes. Ein weiteres Highlight des Jahres ist die Teilnahme am Internationalen Treffen der Blasmusik in Brixen am 14. September. Unserer verstorbenen Mitglieder gedenken wir bei der Cäciliamesse am 24. November.

… Gesamtchor in Vaduz.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

2020 2020 wird als Ausnahmejahr in die Annalen eingehen. Ein winziger Virus hält die Welt und auch die «Cäcilia» im Griff. Unser Passivkonzert am 1. Februar und den Kronenball am 21. Februar können wir noch in gewohnter Weise durchführen. Nach dem Shutdown Mitte März sind jedoch bis in den Herbst weder Proben noch Auftritte möglich. Auch die GV im März fällt den Corona-Bestimmungen zum Opfer. Sie wird am 19. Juni nachgeholt. Der vorgesehene Ausflug zu Pfingsten nach Osttirol zum 100-Jahre-Jubiläum der Musikkapelle Iselsberg-Stronach muss entfallen. Als Dank für ihre Verdienste um die Cäcilia werden Das Verbandsmusikfest wird abgesagt. Im zwei neue Ehrenmitglieder aufgenommen: Sommer beginnen die ersten Proben für die Hans-Rudolf Hächler und Johannes Kaiser. Erstkommunion am 30. August. Gleichzeitig starten die ersten Vorbereitungen für das grosse Jubiläum 2021. Aber die zweite Welle des Virus holt uns ein. Die Proben müssen so verteilt werden, dass sich maximal 20 Personen im Proberaum aufhalten. Der Zutritt erfolgt nur mit Mund-Nasen-Maske, und der Abstand von 1,5 m zwischen den Musikantinnen und Musikanten muss immer gewahrt bleiben. Aufgrund verschärfter Massnahmen werden die Proben bereits im Oktober wieder eingestellt.

Die engen Maschen von Corona …

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Am 3. Oktober findet trotz aller Widrigkeiten die Hochzeit unserer Mitglieder Rebecca Lampert und Andreas Burri statt. Wir stehen zum Apéro am Sportplatz Spalier und geben ein kleines Konzert zur Unterhaltung der geladenen Gäste.

Die Firmung findet erst am 25. Oktober statt. Ebenfalls wird die Cäciliamesse, um ein wenig Normalität zu suggerieren, mit einem verkleinerten Ensemble am 22. November durchgeführt. Da kaum mehr Proben stattfinden, die Massnahmen zudem erneut verschärft werden, sagen wir Ende November schweren Herzens das Passivkonzert 2021 ab – unser Jubiläumskonzert! Am 2. Adventsonntag gestalten die Jungmusikantinnen und -musikanten die Heilige Messe.

Eine kleine Gruppe der Vereinsmitglieder spielt am 24. Dezember nach der Christmette einige Weihnachtslieder für die Kirchgänger.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

2021 Unser Jubiläums-Passivkonzert im Januar fällt den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Wir trotzen dem Virus dennoch: Ursprünglich ist ein grosses Jubiläumsfest für das Wochenende vom 28./29. Mai geplant. Aufgrund der 3. Welle der Pandemie wird im März die Feier auf den 25./26. September verschoben. Freudig beginnen wir im März, unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen, wieder mit den Proben. Sie finden am Anfang in Kleingruppen zu maximal 10 Personen statt. Sobald möglich, starten wir mit Vollproben von 30 Personen im Freien unter dem Dorfzelt - bei brütender Hitze und im stürmenden Regen, nichts kann uns abhalten! Das Kappilekelbe wird am 24. April durchgeführt, mit stark reduzierter Besetzung der Cäcilia. Hingegen werden, trotz optimistischer Entwicklung der Ansteckungszahlen, aus Vorsicht die Fronleichnamsprozession und das Klosterkonzert im Juni und die Messe am Sporttag im August abgesagt. Das Verbandmusikfest wird auf 2022 verschoben. Die festen Termine des Musikvereins im kirchlichen Jahresablauf mit Firmung am 13. Juni und der Erstkommunion am 20.6. können hingegen stattfinden. Beim Treffen Aller zur Erstkommunion wird die Chance genutzt, im Jubiläumsjahr ein aktuelles Vereinsfoto zu machen. Ein Wehmutstropfen in diesem Vereinsjahr ist die Kündigung unseres Dirigenten Kurt Rothenberger im Sommer 2021. Das Highlight von 2021 ist das Fest vom 25./26. September, um unseren 100. Geburtstag zu feiern.

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Mitgliedschaft ist kein Männerprivileg mehr: Frauen «von 0 auf Instrument»

Zum 50-Jahr-Jubiläum bereits mit weiblicher Unterstützung, die Musikantinnen noch ohne Tracht, v.l..: 1. Reihe: René Wohlwend, Hans Mähr (Dirgent), Thomas Büchel, Reinold Hasler, Roland Wohlwend, Andreas Kaiser, Josef Goop 2. Reihe: Kurt Elkuch, Fritz Oehri, Werner Batliner, Walter Lampert, Marianne Elkuch, Edgar Elkuch, Silvia Wohlwend, Hansjörg Büchel, Georg Risch, Philipp Hasler, Erich Wohlwend 3. Reihe: Bernadette Risch, Ruth Büchel, Marlen Hasler, Helga Goop 4. Reihe: Hans Oehri, Franz Elkuch, Alban Hasler, Alwin Büchel (Fähnrich), German Wohlwend, Hugo Oehri.

Z

u Beginn der Gründungswelle der Musikvereine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden nur Männer als Mitglieder aufgenommen. Frauen waren nach vorherrschender Meinung genug mit ihrer Arbeit am Herd und auf dem Hof ausgelastet. 1863 wird für die St. Anna-Kilbe in Vaduz sogar herausgehoben: «Aus der gesamten Gegend kamen frohgestimmte Besucher, sogar Frauen wurden mitgenommen.» Mit der Familienbetreuung war eine regelmässige Freizeitgestaltung kaum möglich. Trotz wachsender Emanzipati-

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on, immer besserer Schulausbildung und steigender Erwerbstätigkeit der Frauen blieb dies bis in das zweite Drittel des 20. Jahrhunderts so. Auch der Blasmusikverband selbst war für das Einbinden von Frauen in die Blasmusik kein Vorbild. So wurde erst 1990 die erste Frau in dessen Vorstand gewählt. Hingegen gehörte beim Musikverein Cäcilia bereits 1971 Helga Goop als Schriftführerin dem Vorstand an. Seit 1995 wird diese Funktion ausschliesslich von Frauen besetzt.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Erst 1965 bricht der Dirigent der Eschner Harmoniemusik, Pepi Frommelt, das Eis, als er den Eschnerinnen Anni Gerner, Anni Meier und Lotti Marxer den Zugang zum Verein ermöglichte. Triesen und Vaduz ziehen nach, und bald folgt der Schellenberger Musikverein. Im Dezember 1969 wird in der «Krone» eine Vorstandssitzung abgehalten, an der man sich mit der Erhöhung der Mitgliederzahlen befasst. Resultat: Es sollen in Zukunft auch Damen beitreten können, nachdem dies in Eschen und Mauren bereits möglich ist. Hans Mähr erklärt sich bereit, die Mädchen eine halbe Stunde vor der eigentlichen Probe zu unterrichten. Alban Hasler übernimmt die Aufgabe, ihn deshalb früher in Feldkirch abzuholen. Es wird ein Werbeschreiben abgefasst und an alle Mädchen- und Schüler-Haushalte gesandt. 1970 werden die ersten weiblichen Mitglieder in die «Cäcilia» aufgenommen. Dirigent Hans Mähr unterrichtet sie auf der Klarinette und auf dem Es-Horn. Die ersten Musikantinnen bleiben leider nicht lange – Beruf, Familie oder Umzug beenden ihre Musikkarrieren. Nur Silvia Wohlwend kommt für kurze Zeit wieder zurück: «Die Cäcilia war ‹mein› Verein. Ich war zuerst drei bis vier Jahre dabei, dann gab es eine Pause wegen der Schule. Später kam ich für zwei bis drei Jahre auf der Klarinette als Aushilfe dazu. Reinold Hasler hat mir einfach die Klarinette und die Noten in die Hand gedrückt. Das Instrument habe ich mir selbst beigebracht. Ich lernte auch andere auf der Klarinette an. Aber leider war es mit dem Restaurant und den Kindern später nicht mehr möglich, dabei zu bleiben.» Die Zeiten ändern sich. In den letzten Jahren zieht es «alte Häsinnen» trotz Familien und Beruf nach einer Pause wieder zum Spielen zurück. Man merkt es nicht zuletzt bei den Ehrungen im Verband. Mittlerweile werden dort Frauen für 30, 40 oder mehr Jahre Vereinsmitgliedschaft ausgezeichnet. Ulrike Mayr erhielt 2018 als erste Musikantin die Ehrenmitgliedschaft der Cäcilia für 25 Jahre Vereinstreue.

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Zu den Pionierinnen im Musikverein Cäcilia zählen Ruth Lampert-Büchel (Klarinette), Marianne Imani-Elkuch (Es-Horn), Helga Eberle-Goop (Klarinette), Marlen Götsch-Hasler (Klarinette), Bernadette Kubik-Risch (Es-Horn) und Silvia Grubenmann-Wohlwend (Es-Horn und Klarinette). Ihnen sei herzlich für ihre Bereitschaft gedankt, uns von ihren Erlebnissen zu erzählen. Nicht alle können sich mehr daran erinnern, was der eigentliche Auslöser für den Eintritt in den Musikverein war. Nur Silvia Grubenmann-Wohlwend weiss zu berichten, dass sie vom Dirigenten Hans Mähr direkt angefragt worden ist. Der Anstoss bei den übrigen erfolgte möglicherweise auf Initiative eines Familienmitglieds, das bereits im Verein war oder sich für die Blasmusik begeisterte und daher aktiv wurde. So war es vermutlich bei Marianne Imani-Elkuch, die erzählt: «Eventuell hat mich mein Vater motiviert. Er besuchte jedes Musikkränzchen. Er ist im gleichen Jahr geboren worden, in dem der Musikverein gegründet wurde. Er selbst hat nie mitgespielt, aber mein Neni Philipp Elkuch war ein Gründungsmitglied. Vielleicht hat mich deshalb mein Vater so unterstützt.» Eventuell ermutigt das Vorbild von Musikantinnen in den anderen Gemeinden die Schellenbergerinnen. Der einhellige Tenor bei allen aber ist: Es ist sonst zu dieser Zeit nichts los in Schellenberg. Es gibt kaum Freizeitangebote. Nur die Jungmannschaft mit einer Mädchengruppe sorgt für Aktivitäten. Man ist zudem nicht so mobil wie heute und der Aktionsradius bleibt daher meist auf das Dorf beschränkt. Darum ist die Mitgliedschaft im Musikverein eine der wenigen Möglichkeiten, Gemeinschaft und Abwechslung zu erleben. Bernadette Kubik-Risch sagt dazu: «Ich war in einem Alter, in dem ich fast alles gemacht hätte, damit ich nicht nur daheim sein musste. Man ist zu dieser Zeit noch nicht so vom Dorf weggekommen.»


Die vorhandenen Klarinetten und Es-Hörner werden ohne grosse Rücksprache an die Mädchen verteilt. Die meisten Anfängerinnen können keine Noten lesen und haben vor dem Beitritt kein Musikinstrument gelernt. Bernadette Kubik-Risch sagt dazu: «Wir sind einfach ins kalte Wasser geworfen worden: ‹Jetzt werdet ihr aufgenommen, ihr bekommt Stunden beim Dirigenten und dann spielt ihr gleich mit›. Es war eine gute Aufnahme im Verein. Wir wurden auch nie als etwas Exotisches angesehen. Ich habe mich willkommen gefühlt.» Alle weiblichen Mitglieder erhalten Unterricht vom Dirigenten Hans Mähr, der als langjähriger Musiklehrer grosse Erfahrung hat. Vor der eigentlichen Probe sitzt er am Klavier, raucht seinen Stumpen und zeigt vor, wie man das Instrument und die Stücke zu spielen hat. Er ist zudem mit Ersatzblättchen für die Klarinetten ausgerüstet, um die im Überschwang des Spielens zerstörten ersetzen zu können. Um den Mädchen den Einstieg zu erleichtern, schreibt er für sie Stücke sogar um. Was allen fünf in Erinnerung geblieben ist, ist das feine Gespür, das Hans Mähr für sie aufbringt. Dazu Marianne Imani-Elkuch: «Hans Mähr muss unendlich geduldig gewesen sein. Er unterrichtete uns zuerst in Zweiergruppen und begleitete uns am Klavier. Dann, als wir geübter waren, kamen wir in grösseren Gruppen zusammen. Ich hatte immer zu wenig geübt. Daher habe ich sogar heute noch ein schlechtes Gewissen. Aber im Alter von 13, 14 Jahren hatte ich durchaus noch andere Dinge im Kopf.» Bei den regulären Proben sitzen die Neulinge neben den «alten Hasen» und werden so durch die Stücke begleitet. Die Jüngsten werden nach dem ersten Teil der Probe nach Hause geschickt, damit es nicht so spät wurde. Bernadette Kubik-Risch: «Woran ich mich lebhaft erinnern kann, ist, dass ich ein ziemlicher Angsthase gewesen bin. Vor allem im Winter, wenn ich im Dunkeln alleine vom Hinterschloss zur Probe musste. Meine Grossmutter hat mich daher

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bis zum Schlossbrunnen begleitet. Dort traf ich mich mit einem Kollegen und bin mit ihm ins Dorf gelaufen.» Damals wird während der Proben auf der Bühne noch stark geraucht. Manchmal ist der ganze Raum voller Qualm, jede längere Pause im Stück wird für einen Zug an der Zigarette genutzt. Dafür wird während der Proben nichts getrunken. Die Marschproben sind ein besonderes Ereignis, vor allem, wenn die Route über die Platta gewählt wird. Die Anwohner kennen den Durst der Musikanten, der durchs Spielen entsteht. Daher bleibt man fast bei jedem Haus stehen und wird verpflegt. Die ernsthaften Marschproben führen in den Hinterschellenberg: Da gibt es vom Dorfzentrum bis zum Beginn des Hinterschellenbergs kaum Häuser. So kann man sich voll auf das Marschieren und Spielen konzentrieren. Der Durst wird erst am Endpunkt der Strecke, im «Löwen», gelöscht.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Umso schwerer fällt manchem dann der Heimweg. Für das erste Konzert sind schwarze Hosen erforderlich. Vielfach näht man sie noch selbst. Ruth Lampert-Büchel erinnert sich: «Für die Auftritte brauchte ich eine schwarze Hose. Ich hatte keine. Daher nähte mir eine Freundin von Mama eine passende.» Beim ersten Konzert spielen die jungen Damen und Buben den «Bummelpetrus». Die Melodie dieses langsamen Stücks ist den meisten noch im Ohr. Für die Teilnahme am Auftritt braucht es zu dieser Zeit noch die Erlaubnis des Lehrers. Dann darf man bis 22 Uhr bleiben und wie die Grossen nach dem Konzert noch eine

Wurst essen. Das erste gemeinsame Verbandsmusikfest ist ebenso in guter Erinnerung wie der Ausflug mit der Bahn nach Lausanne 1971. Es ist damals für alle fast eine Weltreise, da man zu dieser Zeit selten aus dem eigenen Dorf hinaus kommt. Daher ist die Cäcilia-Reise mit Übernachtung und gutem Essen ein besonderes Erlebnis. Ein weiteres Highlight für die jungen Musikantinnen ist der Auftritt bei den Aufnahmen «Für Stadt und Land» des Schweizer Fernsehens im September 1971 beim Roten Haus in Vaduz. Die brütende Hitze und die mehrfachen Wiederholungen bis das Kamerateam zufrieden ist, bleiben unvergesslich. Die jungen Musikantinnen werden zusammen mit weiteren Mitgliedern zum 50-Jahr-Jubiläum des Musikvereins 1971 auf einer Postkarte verewigt, die auf der Oberen Burg entsteht. Darauf sind sie heute noch stolz. Im Gedächtnis geblieben ist auch die Teilnahme am Wertungsspiel 1975 in Eschen mit den Stücken «Bergheimat» und «Elisabeth», vor allem wegen der intensiven Proben im Vorfeld. Zum Grund ihres Austritts sagt Helga Eberle-Goop: «Verheiratet zu sein, ist eigentlich kein Grund zum Aufhören. Früher war das aber so. Früher haben Frauen, sobald sie verheiratet waren, zu arbeiten aufgehört. ‚Im Verein zu bleiben, war zu dieser Zeit kein Thema. Und die Strecke Schellenberg-Balzers war damals fast eine Weltreise. Im Nachhinein habe ich mir immer wieder gedacht, ich hätte dabeibleiben sollen. Es hätte schon Spass gemacht, nach den zwei Jahren wäre ich eigentlich erst ins Können gekommen. Es war eine schöne Zeit!»

Junge Musikantinnen und Musikanten 1971 auf der

Bei einigen der Pionierinnen von 1970 vererbt sich die Freude an der Musik in die nächste Generation, die heute den Verein tatkräftig unterstützt.

Oberen Burg Schellenberg, v.l.: 1. Reihe: Walter Lampert, Marlen Hasler, Ruth Büchel, Helga Goop, Bernadette Risch 2. Reihe: Thomas Büchel, Silvia Wohlwend, Marianne Elkuch 3. Reihe: Reinold Hasler, René Wohlwend.

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Dirigentinnen erobern sich ihren Platz am Pult Ausbildung war sie Dirigentin des Musikvereins Concordia in Grabs und der Musikgesellschaft Sevelen. In Liechtenstein leitete sie das Jugendensemble der Harmoniemusik Balzers und vom 1. Mai 2014 bis 5. September 2016 die Harmoniemusik Schaan. Als zweite Dirigentin einer Musikkapelle in Liechtenstein übernahm Sarah Mayer 2018 für ein Jahr den Taktstock beim Musikverein Cäcilia Schellenberg.

Ich glaube, wir machen grundsätzlich einen Fehler, indem wir Männlichkeit mit Stärke verbinden und Weiblichkeit mit Sensibilität. Jeder Künstler braucht Stärke und Sensibilität, egal ob Mann oder Frau. Simone Young, australische Dirigentin

Sarah stellte sich dankenswerterweise für einige Fragen zur Verfügung.

Sarah Mayer, Dirigentin Musikverein Cäcilia Schellenberg

D

irigentinnen waren in der Vergangenheit auch in der internationalen Musikszene eher rar gesät, obwohl mit Antonia Brico bereits in den 1920er-Jahren die erste Frau die New Yorker und die Berliner Philharmoniker dirigiert hat. In Liechtenstein gab es bisher zumindest zwei Stabführerinnen. Christel Eberle absolvierte die Blasmusikdirigenten-Ausbildung am Landeskonservatorium in Feldkirch und an der Musikhochschule Zürich-Winterthur. Nach der

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Was hat dich bewogen, dich als Dirigentin bei uns zu bewerben? 2017 wohnte ich in Innsbruck. Ich war aber im Begriff, wieder nach Vorarlberg zurück zu ziehen. Der Musikreferent des Liechtensteinischen Blasmusikverbandes, Gerhard Lampert, hat mir vorgeschlagen, mich auf eure Ausschreibung zu bewerben. Ich hab’ mir gedacht: «Probier’ es einfach ’mal!» Nach dem Probedirigat gab es noch einen geselligen Abend mit den Musikantinnen und Musikanten im Probelokal. Dabei habe ich mich gleich wohlgefühlt. Zudem erkannte ich viel Potenzial im Musikverein Cäcilia. Das machte für mich eine Zusammenarbeit zusätzlich spannend. Als ich im Laufe des Jahres bemerkt habe, wie gut ihr euch in dieser kurzen Zeit entwickelt habt, war es für mich eine grosse Freude! Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass mein Geschlecht für die Musikantinnen und Musikanten wichtig gewesen wäre.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Wie hast du die Arbeit mit uns empfunden? Was sind unsere Stärken, unsere Schwächen? Die Arbeit mit euch war überwiegend sehr angenehm. Mir fiel aber auf, dass Ihr das Gefühl hattet, die neuen Stücke nicht spielen zu können, dass sie viel zu schwierig für euch wären. Es hat sehr viel Überzeugungskraft gekostet, euch die Stücke ans Herz zu legen. Ihr habt sie dann auch sehr gut gespielt. Ich denke, im Laufe des Jahres ist es mir gelungen, euch zu zeigen, wie viel in euch steckt!! Es war für mich ein tolles Jahr, ich bin sehr ungern gegangen. Was hat Dich bewogen, mit uns zum Wertungsspiel am Verbandsmusikfest in Schaan 2018 anzutreten? Grundsätzlich finde ich Wertungsspiele, Konzerte usw. wichtig. Es braucht ein Ziel, auf das man hinarbeitet. Sonst haben die Mitglieder nicht das Gefühl, dass Probenbesuche notwendig sind. Weiters ist es gut, von aussen ein Feedback zu bekommen. Man wird selbst manchmal blind für Feinheiten. Diese werden einem bei einem Wertungsspiel ziemlich deutlich aufgezeigt. Das sind sehr wertvolle Inputs für die Weiterentwicklung. Mir war auch euer grosses Potenzial bewusst, was man am Ergebnis gesehen hat (3. Klasse, 79.06 Punkte). Wir hatten dafür keine Zusatzproben gemacht, weil ihr das so gewünscht habt. Ich finde es bemerkenswert, was trotzdem dabei rausgekommen ist! Ich würde sofort wieder mit euch zu einem Wertungsspiel gehen. Wie waren die Marschproben? Die Marschproben waren eine Herausforderung für mich, da ich noch nie zuvor welche gemacht habe. Den Stabführerkurs habe ich während der Zeit bei euch nachgeholt. Ihr wart sehr lieb mit mir und habt bei den Proben viel Geduld gezeigt. Marschieren ist jedoch keine Stärke des Vereins, aber ich würde sagen: Für das, wofür wir es gebraucht haben, war es doch ganz okay.

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Interpretieren Frauen Musik anders als Männer? Schwierige Frage … Ich glaube, Frauen legen ihr Augenmerk mehr auf Emotionen in der Musik und Männer eher den Fokus auf die technische Ausführung. Aber diese Sicht ist vermutlich mehr eine persönliche Meinung des Dirigenten oder der Dirigentin und nicht vom Geschlecht abhängig. Was bedeutet Musik in Deinem Leben? Ich spiele Querflöte seit meinem achten Lebensjahr und habe bei sehr vielen Wettbewerben teilgenommen. Ich absolvierte das IGP-Studium (Instrumental- und Gesangspädagogik) am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch. Im Rahmen meiner Ausbildung belegte ich den Kurs «Blasorchester-Leitung» bei Thomas Ludescher. Anschliessend trat ich eine volle Lehrverpflichtung als Querflötenlehrerin an der Musikschule der Stadt Innsbruck an. Seit meiner frühen Jugend habe ich stets bei der Blasmusik mitgewirkt, zuerst bei der Gemeindemusik Götzis und danach bei der Bürgermusik Götzis 1824. Die Blasmusik ist für mich ein Stück Zuhause, da fühle ich mich richtig wohl. Ich habe auch sehr gerne in verschiedenen Orchestern gespielt wie z.B. beim Vorarlberger Sinfonieorchester oder im Musiktheater Vorarlberg. Momentan bin ich Vollzeit-Mama von zwei Buben. Aber ich freue mich jetzt schon darauf, sei es als Dirigentin oder als Musikantin, wieder bei einer Blasmusik dabei zu sein. Kennst du noch andere Dirigentinnen? Wie war es in der Zeit der Ausbildung? Ich kenne zwei, drei Dirigentinnen, sie sind tatsächlich rar. Während der Ausbildung waren von zehn Studierenden nur zwei Frauen. Frauen trauen sich oft einfach zu wenig zu. Ich schliesse mich da ein. Hätte mich Gerhard Lampert nicht davon überzeugt, worüber ich


froh bin, dass ich es kann – ich hätte mich nicht bei euch beworben. Zwei Dirigentinnen, die ich kenne, haben ebenfalls Blasmusikkapellen in Vorarlberg geleitet. Sie sind dann Mama geworden und pausieren deshalb so wie ich.

dies trotz Emanzipation und Gleichberechtigung immer noch damit zusammen, dass sich eher Frauen nach der Gründung einer Familie aus dem aktiven Berufsleben zurückziehen. Im Fall unserer Dirigentin zeigt sich das deutlich.

In der Schweiz sind ein Drittel der Absolventen von Dirigierausbildungen Frauen. In Chefpositionen von Berufsorchestern sind sie kaum vertreten. In einer Podiumsdiskussion stellte 2016 die Moderatorin Gabriela Kägi im Rahmen des Lucerne Festivals die Frage: «Weshalb ist das so?» Mit grosser Wahrscheinlichkeit hängt

Übrigens: Zum Zeitpunkt unseres 100-Jahr-Jubiläums sind mittlerweile wieder alle Musikvereine des Landes in männlicher Hand.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Für uns komponierte Stücke «Mein schöner Schellenberg» aus der Feder von Hans Mähr, 1974

Auf der CD «Musik aus Liechtenstein» vom Label Tyrolis Music, 1995 erschienen, ist die Liechtensteinische Blasmusik mit 16 Stücken der zehn Blasmusikvereine vertreten. Auf dem 12. Track stellt der Musikverein Cäcilia unter dem Dirigenten Kurt Boll den Marsch vor.

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«Der Kesselbaumarsch» von Walter Boss Auftragsarbeit für das Ehrenmitglied Ludwig Elkuch zu seinem 65. Geburtstag, uraufgeführt am 14. Dezember 1984. Die Originalnoten erhielt der Jubilar als Geschenk.

«Der Schellenberg ruft», komponiert von Walter Boss für das Verbandsmusikfest 2009 In der Komposition sind die Einflüsse der österreichischen und schweizerischen Blasmusik spürbar. Der Marsch wurde beim Gesamtchor aller Verbandsmusikvereine zum ersten Mal gespielt.

«Burg Schellenberg» von Walter Boss Der Marsch wurde zum 72. Verbandsmusikfest in Schellenberg und zum 300-Jahr-Jubiläum des Landes Liechtenstein als Auftragsarbeit erstellt. Im Gesamtchor der rund 700 Mitglieder der zehn Musikkapellen des Liechtensteinischen Blasmusikverbandes fand am 23. Juni 2019 die erste Aufführung statt.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Herausragende Persönlichkeiten des Vereins Ehrenmitglieder Gerold Biedermann, Präsident

Bruno Hassler

Josef Brendle (1917 – 1976)

Andreas Kaiser (1937 – 2019), Präsident

Wilhelm Brendle (1917 – 1991)

Johannes Kaiser

Alwin Büchel (1937 – 2017), Fähnrich

Walter Kaufmann (1910 – 1997), Dirigent

Thomas Büchel

Josef Kieber (1913 – 1971)

Yvonne Büchel, Fahnenpatin

Eugen Kieber (1914 – 1974)

Rebecca Burri-Lampert

Jakob Krampl

Adolf Dürr (1913 – 1997), Pfarrer

Rainer Lampert

Edgar Elkuch, Präsident

Walter Lampert, Präsident

Kurt Elkuch

Daniel Lins (1914 – 2003), Pfarrer

Ludwig Elkuch (1919 – 1998)

Hugo Lins, Dirigent

Philipp Elkuch (1887 – 1956)

Hans Mähr (1895 – 1987), Dirigent

Carl Gattenhof (1920 – 1996)

Ulrike Mayr

Adulf Peter Goop (1921 – 2011), Mäzen

Hugo Oehri (1910 – 1998), Präsident

Guntram Goop (1908 – 1989)

Ida Oehri (1911 – 2002), Fahnenpatin

Josef Goop (1908 – 1983), Präsident

Urban Rederer (1905 – 1969), Präsident

Hans-Rudolf Hächler

Albert Seidl (1910 – 1995), Pfarrer

Alban Hasler (1926 – 2019), Präsident

Erich Wohlwend (1931 – 2002), Präsident

Damian Hasler

German Wohlwend, Präsident

Philipp Hasler (1927 – 2018)

Konrad Wohlwend (1902 – 1975)

Reinhold Hasler, Präsident, Dirigent

Roland Wohlwend (1934 – 2005)

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Förderer des Musikvereins und Initiator für die Musiktracht Am 11. Februar 1921, im Gründungsjahr des Musikvereins in Schellenberg geboren, war Adulf Peter Goop ein grosser Förderer der «Cäcilia». Er hat seine Wurzeln nie vergessen und blickte immer gerne auf die Stätten seiner Kindheit zurück. In seiner Erinnerung geblieben ist zum Beispiel das sonntägliche Üben von Hugo Oehri in der Nachbarschaft. Dieser spielte sein Flügelhorn mit Hingabe und Inbrunst in der Laube seines Hauses. Seine Melodien begleiteten Adulf Peter Goop immer wieder beim Gang zu seinem Elternhaus. Er widmete sich intensiv der Brauchtumsforschung und -pflege und bewies damit ein grosses Gefühl für Heimat und Zusammengehörigkeit. So legte er 1965 den Grundstein zur Liechtensteinischen Trachtenvereinigung, deren Obmann er zwischen 1965 und 1998 war. In seiner heimatkundlichen Zeitschrift «Eintracht» wurden 1999 die Portraits aller Musikvereine des Blasmusikverbandes und 2006 ihre Fahnen vorgestellt. Auf seine Initiative hin verzichteten die Musikanten der «Cäcilia» 1961 als erste des Landes auf die militärähnliche Uniform und gaben einer trachtenähnlichen Bekleidung den Vorzug. Für die Vorlagen konsultierte man Muster aus dem Landesmuseum und vertraute auf die Beratung der Trachtenstelle in Innsbruck. Zuerst noch in langen schwarzen Hosen und mit schwarzer Halsschleife, wechselten die Mitglieder 1976 zu Kniebundhosen. Die Musiktracht besteht heute aus einer dunkelblauen Lodenjacke, einem roten Gilet, einer schwarzen Kniebundhose, weissen Kniestrümpfen, einer gelben Halsschleife und einem weissen Hemd. Komplettiert wird das Outfit durch einen schwarzen Hut. Bei der Farbzusammenstellung achtete man darauf, dass sowohl die

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Adulf Peter Goop

Landes-, Fürsten- wie auch Gemeindefarben vertreten sind. Alle neuen Briefmarken des berühmten Briefmarkenlandes Liechtenstein brauchen eine geeignete Unterlage für ihre Präsentation. Wer könnte für eine «Trachtenmusikbriefmarke» besser geeignet sein als die Mitglieder des Musikvereines Cäcilia Schellenberg? Auf Anregung von Adulf Peter Goop wurden 1997 von Sigi Scherrer sieben Mitglieder (Walter Lampert, Gerold Biedermann, Edgar Elkuch, Damian Hasler, Ulrike Mayr, Christian Hasler, German Wohlwend) fotogen auf dem alten Gemäuer der Oberen Burg Schellenberg verteilt. Als Botschafter Liechtensteins eroberten sie so die ganze Welt. Adulf Peter Goop wurde aufgrund seiner Verdienste um den Verein 1967 zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm zu Ehren wurde 1991 in Schellenberg ein grosses Fest, organisiert von der Trachtenvereinigung, gefeiert. Adulf Peter Goop starb am 9. März 2011. Kurz davor durfte ihm der Musikverein Cäcilia zu seinem 90. Geburtstag noch ein Ständchen darbringen.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Schriftführer mit Sammelleidenschaft Am 21. April 1976 starb Josef Brendle im Alter von 59 Jahren. Sein grosses Hobby war das Sammeln. Dazu gehörten nicht nur Briefmarken, sondern auch Bilder aller Art aus seiner Gemeinde. Josef war auch als Heimatforscher tätig und übergab dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein zahlreiche Objekte, die er auf dem Gemeindegebiet entdeckt hatte. Dem Musikverein Cäcilia hielt er lange Jahre die Treue. So war er zwischen 1944 und 1951 Kassier. Mit viel Akribie führte er die Chronik zwischen 1955 und 1971. Während seiner Aktuarzeit suchte er gründlich und mit grosser Genauigkeit die Unterlagen der ersten 50 Bestandsjahre des Vereins zusammen. Seiner Sammelleidenschaft und Dokumentationstreue ist es zu verdanken, dass der Musikverein heute ein umfassendes und lückenloses Archiv mit Dokumenten seit den Anfängen des Vereins besitzt.

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Josef Brendle (links) und Edgar Elkuch, Datum der Aufnahme unbekannt.


Dirigentin und Dirigentin und Dirigenten

Albert Marxer

Mauren

1921 – 1924

Ferdinand Lins

Nofels

1923 als Aushilfe

Michael Mayer

Tosters / Hub

1925 – 1937

Josef Mayer jun.

Tosters / Hub

1928 als Aushilfe

Walter Kaufmann

Schellenberg

1937 – 1946

W. Zanghellini

Feldkirch

1947 – 1948

Johann Batliner

Eschen

1949 – 1951

Hans Mähr

Feldkirch

1951 – 1976

Hugo Lins

Schellenberg

1976 – 1984

Anton Gerner

Eschen

1984 – 1991

Armin Kristavcnik

Laterns

1991 – 1992

Simeon Lampert

Schellenberg

ab 2012 Vizedirigent

Kurt Boll

Stefan Wirrer

Patrick Ruppaner

Silbertal/Schellenberg

Rankweil

Lüchingen

1992 – 2000

2000 – 2008

2008

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

d Dirigenten Reinold Hasler

Sarah Mayer

Kurt Rothenberger

Schellenberg

Frastanz

Grabs

2004 – 2007 als Vizedirigent

2017 – 2018

2018 – 2021

2008 – 2017

Dirigentin und Dirigenten Jungmusik Stefan Wirrer

Rankweil

2003 – 2008

Reinold Hasler

Schellenberg

2008 – 2015

Simeon Lampert

Schellenberg

2015 – 2020

Julia Hasler

Gamprin

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ab 2020


Hans Mähr

H

ans Mähr wurde am 2. September 1895 in Feldkirch geboren. Er war eine musikalische Ausnahmeerscheinung. Bereits mit 14 Jahren spielte er Trompete beim Musikverein Tisis. Zwischen 1909 und 1912 erlernte er Violine und spielte im Domorchester Feldkirch. Als 17-Jähriger trat er knapp vor dem 1. Weltkrieg als Geiger und Trompeter der Regimentsmusik des Ungarischen Infanterieregiments Nr. 34 in Kaschau (heute Košice, Slowakei) bei und blieb bis 1918 deren Mitglied. Nach dem Krieg spielte er im «Feldkircher Trio» mit, das unter anderem bei Stummfilmaufführungen zum Einsatz kam. Von 1925 bis 1939 unterrichtete er an der Bläserschule, von 1931 bis 1939 am Lehrerseminar, von 1925 bis 1964 an der Stella Matutina (Jesuiten-Gymnasium) und zwischen 1940 und 1967 an der Städtischen Musikschule in Feldkirch. Er beherrschte alle Blechblasinstrumente, zwei Holzblas- und

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drei Streichinstrumente. Er leitete während 31 Jahren die Gruppe «Stella-Blech» und war Leiter des Kirchenchores in Feldkirch. Als Kapellmeister führte er den Taktstock bei der Stadtmusik Feldkirch, den Musikvereinen Nenzing und Nofels und bei den Liechtensteiner Musikkapellen: Triesen (1921 – 1927, 1929 – 1942, 1946 – 1954), Eschen (1945/46), Schaan (1951 – 1967) und Schellenberg (1951 – 1976). Insgesamt leitete er während 55 Jahren sieben Musikkapellen. 1972 wurde Hans Mähr aufgrund seiner Verdienste zum Ehrendirigenten des Liechtensteinischen Blasmusikverbandes ernannt. Er war Träger des Ehrenrings der Gemeinde Schellenberg. Er starb 1987 in Feldkirch. Eine Delegation des Musikvereins Cäcilia nahm am Friedhof St. Peter und Paul in Feldkirch mit dem Lied «Gottvertrauen», gespielt unter der Leitung von Anton Gerner, Abschied von Hans Mähr.


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Präsidenten Präsidenten

Stefan Wohlwend Georg Hassler

1921 – 1924 1925

Edgar Elkuch

1964 – 1966

Andreas Kaiser

1967 – 1969 1970 – 1973

Stefan Wohlwend

1926 – 1933

German Wohlwend

Hugo Oehri

1934 – 1935

Andreas Kaiser

Josef Goop

1936

German Wohlwend

1975 – 1980

Urban Rederer

1937

Roland Elkuch

1981 – 1983

1938 – 1939

Reinold Hasler

1984 – 1988

Siegfried Elkuch

1989 – 1990

Josef Goop Konrad Wohlwend

1940

1974

Josef Goop

1941 – 1943

Reinold Hasler

Ernst Goop

1944 – 1947

Gerold Biedermann

1992 – 1998

Josef Goop

1948 – 1955

Christian Fuchs

1998 – 1999

Erwin Hassler

1956 – 1958

Walter Lampert

1999 – 2020

Alban Hasler

1959 – 1961

Ralph Oehri

Erich Wohlwend

1962 – 1963

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1991

ab 2020


Kassierin und Kassierin und Kassiere

Hermann Meier

1921

Hans Oehri

1970 – 1972

Anton Büchel

1922

Hansjörg Büchel

1973

Urban Rederer

1923 – 1924

German Wohlwend

1974

Konrad Wohlwend

1925

Roland Elkuch

1975 – 1976

Eugen Wohlwend

1926

Siegfried Elkuch

1977 – 1980

Josef Kaiser

1927 – 1933

Damian Hasler

1981 – 1983

Alfons Oehri

1934 – 1935

Franz Elkuch

Guntram Goop

1936 – 1938

Thomas Büchel

1985 – 1990

Ludwig Elkuch

1939

Günther Hasler

1991 – 1992

Ernst Goop

1940 – 1943

Damian Hasler

1993 – 2002

Josef Brendle

1944 – 1951

Rainer Lampert

2002 – 2020

Josef Büchel

1952 – 1965

Jennifer Lampert

ab 2020

Franz Elkuch

1966 – 1969

92

1984


100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Schriftführerin Schriftführerinnen und Schriftführer

Rupert Büchel

1921 – 1925

Hugo Lins

1983 – 1984

Philipp Elkuch

1926 – 1927

Siegfried Elkuch

1985 – 1986

Georg Hassler

1928 – 1934

Hugo Lins

1987 – 1988

Eugen Wohlwend

1935 – 1939

Reinold Hasler

1989 – 1990

Alois Wohlwend

1940 – 1947

Gerold Biedermann

Guntram Goop

1948 – 1951

Siegfried Elkuch

1992 – 1993

Erich Wohlwend

1952 – 1954

Christian Fuchs

1994

Josef Brendle

1955 – 1971

Karin Brendle

1995

Helga Goop

1971 – 1972

Ulrike Mayr

1996 – 2013

Marlen Hasler

1973 – 1974

Patricia Bundi

2014 – 2017

Fritz Öhri

1975 – 1976

Muriel Wüst

2017 – 2020

Eva Elkuch

1977 – 1979

Rebecca Lampert

Daniela Goop

1979 – 1982

93

1991

ab 2020


Jugendleiterin Jugendleiterinnen und -leiter

Kurt Elkuch

1986 – 1992

Christian Fuchs

2000 – 2003

Cornelia Brendle

1992 – 1997

Patricia Lampert

2004 – 2019

Bernhard Elkuch

1998 – 2000

Simeon Lampert

ab 2019

Fähnriche Fähnriche

Eugen Büchel

1953 – 1958

Alwin Büchel

1958 – 1997

Serge Guntz

ab 1997

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

n-

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… und noch ein paar Zahlen zum Schluss

5000 5000

Proben des Musikvereins Cäcilia fanden grob überschlagen seit 1921 statt.

1200 1200

Auftritte wurden bei durchschnittlich 12 bis 22 Ausrückungen pro Jahr wahrgenommen.

Dem Verein gehörten bisher Staatsbürgerinnen und -bürger aus 6 europäischen Ländern an: Liechtenstein, Schweiz, Österreich, Italien (Südtirol), Deutschland und Frankreich.

6 6

115 / 1225 115 / 1225

Es sind 115 Instrumente und 1225 Musikstücke im Besitz des Musikvereins.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

216 / 158 / 58 216 / 158 / 58

216 Mitglieder (158 Männer und 58 Frauen) gehörten in den letzten 100 Jahren dem Musikverein Cäcilia an.

Jahre betrug der Altersdurchschnitt der Mitglieder im Dezember 2020. Die Altersspanne reichte von 14 bis 68 Jahren. Sechs Mitglieder waren älter als 50 Jahre, fünf jünger als 20 Jahre.

34 34

53/52/51/50 53/52/51/50

Längste Mitgliedschaften im Verein: Hugo Oehri 53 Jahre, Josef Goop (Hala Sepp) 52 Jahre, Alban Hasler 51 Jahre, Edgar Elkuch, German Wohlwend und Reinold Hasler 50 Jahre

Mit 41 Mitgliedern erreichte der Verein 2012 den Höchststand. Nie bestand der Verein aus weniger als 14 Mitgliedern.

41 / 14 41 / 14

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Bildnachweise

Archiv Musikverein Cäcilia Schellenberg, sofern nicht anders angegeben Blasmusik, Triesenberg um 1890: Amt für Kultur, Landesarchiv, SgAV_01_N_052_193, Repro von Walter Wachter, Schaan Harmoniemusik Schaan 1868: Gemeindearchiv Schaan, 30 – 1 GAS Musikverein Cäcilia Mauren 1894: Musikverein Konkordia Mauren Kirchenchor 1919: Gesangverein Kirchenchor Schellenberg Portrait Adulf Peter Goop: Sven Beham Vereinsfoto 2021: Ruth Lampert

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg

Ein herzliches Dankeschön Für die finanzielle Unterstützung der Jubiläumsschrift «100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg» sowie der 100-Jahre-Jubiläums-Feierlichkeiten am Samstag und Sonntag, 25./26. September 2021, bedanken wir uns bei den nachstehenden Mäzenen, Sponsoren und Gönnern ganz herzlich. Es zeigt die Wertschätzung, die unseren Jungmusikantinnen und Jungmusikanten und den aktiven Mitgliedern des Musikvereins Cäcilia Schellenberg entgegengebracht wird. Musik ist Kommunikation – Musik lebt, verbindet und bringt grosse Freude in das Gemüt der Menschen. Die vorliegende Festschrift zeigt die hohe Identifizierung des Musikvereins mit der Gemeinde Schellenberg und unsere Liebe zur Musik. Dass sie in ansprechender Form und Umfang vorliegen kann, verdanken wir in hohem Masse Ihnen liebe Mäzenen, Sponsoren und Gönner.

Mäzenen

Gold-Sponsoren

Gemeinde Schellenberg

Liechtensteinische Landesbank, Vaduz

Stiftung Fürstlicher Kommerzialrat Quido Feger, Vaduz Hand in Hand Stiftung, Balzers

Bronze-Sponsoren

Fürstenhaus von und zu Liechtenstein, Vaduz

BVD Druck+Verlag AG, Schaan Casino Austria Schaanwald Hilti AG, Schaan

Silber-Sponsoren

LGT Bank, Vaduz

Marxer-Büchel Bauunternehmung AG Josef Marxer Steinbruch AG, Ruggell

Müko Gartengestaltung Anstalt, Mauren

Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Eschen Walter Lampert, Transporte Muldenservice, Schellenberg

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Gönner Binding Stiftung, Schaan Büchel Architektur AG, Eschen Büchel Haustechnik, Schellenberg ITW, Balzers Metallbau Goop Anstalt, Bendern Rheintal Keramik AG, Gamprin Wohlwend Tiefkühlprodukte AG, Ruggell

Danke Danke

Der Musikverein Cäcilia Schellenberg

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