bau:zeit Ausgabe Nr. 121

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ch Veränderung bewahren.»

Richard Löwenthal

e CONFIDA zieht um.

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reuen uns sehr, unsere Kunden an unserer neuen Adresse er Kirchstrasse 3 im Zentrum von Vaduz begrüssen zu dürfen.

12/2023

Zeitschrift für Liechtenstein 0. November 2015: CONFIDA Immobilien AG und die Region 0. Dezember 2015: CONFIDA Wirtschaftsprüfung AG CONFIDA Treuhand, Unternehmensund Steuerberatung AG

Architektur. Holzsystembau. Schreinerei. Küchen.

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editorial

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iebe Leserin, lieber Leser

Die Gemeinde Eschen hat in den vergangenen Wochen einen eindrücklichen Schritt in ihrer Dorfentwicklung getan. Da ist einerseits die Eröffnung des Essane Centers, ein beeindruckendes Einkaufszentrums direkt an einer der meistbefahrenen Strassen des Landes. Es vereint eine Reihe von Dienstleistungen unter einem Dach, die zusammen dafür sorgen, dass die Gemeindebevölkerung Eschen kaum noch verlassen muss, um ihre Einkäufe zu erledigen. Einen Grund, Eschen zumindest in Richtung des Weilers Nendeln zu verlassen, bietet aber das neue Begegnungszentrum Clunia, das wenige Wochen nach dem Essane Center feierlich eröffnet wurde. Der Neubau besticht nicht nur optisch, sondern auch durch seine Multifunktionalität. Die Begeisterung über das Erreichte war Verantwortlichen wie Gästen deutlich anzumerken. Wenn dann in absehbarer Zeit das Hagen-Haus seiner neuen Bestimmung übergeben ist, hat Nendeln innerhalb von Monaten eine grossartige Aufwertung erfahren, die es wahrlich auch verdient hat.

Nendeln erfährt in kurzer Zeit eine grossartige Aufwertung, die es wahrlich auch verdient hat.

Gebaut im Sinne der Bevölkerung wird ebenfalls in Triesenberg. Dort entsteht zum Beispiel der neue Stützpunkt für die Blaulichtorganisationen, wie Vorsteher Christoph Beck im Fokus-Interview ausführt. Darin geht er auch auf die vielen weiteren Aufgaben der flächenmässig grössten Gemeinde Liechtensteins, die mit Steg-Malbun auch über eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Region verfügt, ein und schildert, wie Triesenberg all dies unter einen Hut bringen kann. Näheres zu diesen und vielen weiteren Themen erfahren Sie in der vorliegenden Ausgabe der bau:zeit. Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre. Ganz besonders wünsche ich Ihnen aber einen schönen Advent, eine besinnliche Weihnachtszeit und dann einen guten Rutsch ins neue Jahr, in dem wir sie wieder mit vielen neuen Themen begeistern werden.

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«Alle sollen sich in Triesenberg so wohl wie möglich fühlen»

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sonderthema - sicherheit

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n der Baubranche sind Sicherheit und Prävention von Baustellentourismus, Vandalismus und unerwarteten Verzögerungen entscheidend für den Erfolg eines Projekts. Dies stellt besonders für Bauherren, Ingenieure und Architekten eine Herausforderung dar. Als führender Anbieter für Baustellenkontrollen in Liechtenstein und dem angrenzenden Rheintal haben wir die Erfahrung, um Ihre Baustelle sicher und effizient zu überwachen. Unsere massgeschneiderten Sicherheitslösungen sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und kontinuierlicher Verbesserung, um den steigenden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden. Im Rahmen unserer Kontrolltätigkeit übernehmen wir die Planung und Umsetzung eines individuellen Bewachungskonzepts, bestehend aus punktuellen oder permanenten Bewachungsdiensten. Sogar der Einsatz von Videoüberwachung kann Teil eines effizienten Konzepts sein. Je nach Grösse, Art des Gebäudes oder dem Sicherheitsbedürfnis unseres Auftraggebers kann ARGUS entsprechend dem Baufortschritt unterschiedliche Services rund um die Baustelle anbieten, so Oliver Geissmann, Leiter Kundenbetreuung bei der ARGUS Sicherheitsdienst AG. Obwohl es nie ganz möglich ist, unerwünschte Aktivitäten auf einer Baustelle vollständig zu verhindern, kann ARGUS wirksame Präventivmassnahmen für einen reibungslosen Ablauf während der Bauphase setzen. Eine Baustellenbewachung durch ARGUS kann u.a. folgende Massnahmen beinhalten: • Zentrale Öffnungs- & Schliessdienste (inkl. Innenkontrollen) der Baustelle zu fix definierten Zeiten • Entlastung von Bauherrn, Bauleitern und Architekten • Feststellung und Verhinderung von Elementarschäden • Feststellung und Verhinderung von Diebstahl, mutwilliger Beschädigung sowie Vandalismus • Verweis von nicht anwesenheitsberechtigten Personen (Baustellentourismus) • Personenkontrolle des Ein- und Ausgangs • Verkehrsregelung der Baustellenzufahrt, Organisation der Parkierung oder des Materialablads • Sicherung gefährdeter Bereiche • Virtuelle Rundgänge mittels Videoüberwachung • Aufzeichnung von Aktivitäten auf der Baustelle durch ein umfassendes und modernes Rapport- und Informationssystem

• Verständigung von Kontaktpersonen in Ereignisfällen • Weitere individuelle Aufgaben nach Absprache Überdies können unsere Mitarbeiter den Handwerker/Innen klare Anweisungen zur Einhaltung von bauseits geltenden Regeln geben. • Rauchverbot im Innenbereich • Speise/- Konsumationsverbot im Innenbereich während des Endausbaus • Das Verwenden von Überziehschuhen in fertiggestellten Bereichen Vorteil: Durch die Einhaltung von Regeln können Verzögerungen im Baufortschrift und Schäden/Versicherungsfälle minimiert werden. Sie möchten mehr Informationen oder ein massgeschneidertes Angebot erhalten? Oliver Geissmann freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme. Oliver Geissmann, Leiter Kundenbetreuung +423 377 40 29 oliver.geissmann@argus.li www.argus.li


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Einbrechern das Leben schwer machen Wenn es früh dunkel wird, haben Einbruchsdelikte Hochkonjunktur. Dies bedeutet aber nicht, dass sie sich nur in der kalten Jahreszeit ereignen. Der Volksmund sagt, dass Gelegenheit Diebe macht – und er hat recht. Im Umkehrschluss gilt jedoch auch, dass sich sicher fühlen kann, wer es den Kriminellen schwer macht.

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larmsysteme und Überwachungskameras schrecken Kriminelle ab, verstärkte Türen und Fenster mit bruchsicherem Glas halten sie auf. Einbrecher und Einbrecherinnen sind, das zeigt die Erfahrung, darauf aus, schnell und möglichst geräuschlos in Wohnobjekte einzudringen. Wenn es einige Minuten braucht, eine Tür aufzuhebeln oder ein Fenster einzuschlagen, geben sie meist auf. Gelangen sie aber doch einmal in ein Haus oder eine Wohnung, kann eine Alarmanlage ebenfalls abschrecken. Mit einem lauten Signalton macht sie auf die unliebsamen Besucher aufmerksam. Im Idealfall ist diese Anlage über das Internet mit einem Sicherheitsunternehmen verbunden, dessen Zentrale beim Eingehen eines Alarms unverzüglich einen Wachmann aufbietet, der sich in der Nähe befindet. Er schaut dann nach dem Rechten, interveniert, wenn dies nötig ist, oder bietet

die Polizei auf. Das kann von Vorteil sein, wenn sich niemand im Objekt befindet, aber insbesondere auch bei Anwesenheit der Bewohner.

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Alarmanlagen und die zugehörigen Abos bei den Sicherheitsunternehmen gibt es heutzutage bereits zu einem relativ günstigen Preis. Sie können von den Experten der Fachunternehmen in Liechtenstein bereits bei Bau eines Gebäudes eingeplant oder auch nachgerüstet werden. Die Möglichkeiten, sämtliche Fenster und Türen mit Sensoren zu sichern und mit Bewegungsmeldern in Innenräumen zu kombinieren, sind vielfältig, die Systeme einfach in der Bedienung wie in der Wartung und sicher im Einsatz. Die Fachleute des Liechtensteiner Gewerbes helfen gerne bei der Planung.


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triesenberg – im fokus

«Alle sollen sich in Triesenberg so wohl wie möglich fühlen» Christoph Beck ist dieses Jahr in seine dritte Mandatsperiode als Gemeindevorsteher von Triesenberg gestartet. Für die Legislatur 2023–2027 hat er sich zusammen mit dem Gemeinderat viel vorgenommen. Im Interview gibt er einen Einblick in diese Pläne und zeigt auf, was die Gemeinde sonst noch beschäftigt. Interview: Heribert Beck

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err Vorsteher, die Gemeindewahlen liegen zwar schon neun Monate zurück. Dennoch die Frage: Wie haben Sie den Wahlsonntag erlebt und wie beurteilen Sie Ihr Resultat? Immerhin haben Sie den Urnengang mit knapp 60 Prozent der Stimmen mit grossem Vorsprung für sich entschieden. Christoph Beck: Wenn ich ein bisschen weiter zurückblicke, habe ich wirklich drei ganz unterschiedliche Wahlen erlebt. 2015, als ich zum ersten Mal als Vorsteherkandidat angetreten bin, war mein Vorsprung mit einem Prozent äusserst knapp. 2019 hatte ich zwar keinen Gegenkandidaten. Die 75,5 Prozent der Stimmen, die ich erhalten habe, waren aber eine schöne Bestätigung für die Arbeit, die der Gemeinderat, die Verwaltung und ich in den vorangehenden vier Jahren geleistet haben. Dieses Mal war die Spannung gross. Ich habe zwar im Vorfeld immer wieder gehört, dass es für mich reichen wird, aber die Wahl nie als schon gelaufen betrachtet. Im Gegenteil: Ich bin stets von einem knappen Resultat ausgegangen. Umso schöner war der Nachmittag des Wahlsonntags, als das Ergebnis feststand. Über die 59,7 Prozent habe ich mich sehr gefreut. Ebenfalls hat mich gefreut, dass mein Gegenkandidat Mario Bühler mir umgehend persönlich zum Sieg gratuliert hat. Der Gemeinderat ist etwa zur Hälfte mit

neuen Mitgliedern besetzt. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit seit der Aufnahme der Geschäfte am 1. Mai? Zunächst nutze ich die Gelegenheit, allen Kandidatinnen und Kandidaten nochmals ganz herzlich zu danken – für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, sich für ein öffentliches Amt zur Verfügung zu stellen. Es ist schade, dass sie nicht alle in den Gemeinderat einziehen konnten. Der Wechsel mit fünf neuen Mitgliedern und einem neuen Vizevorsteher hatte natürlich zur Folge, dass wir uns zunächst einarbeiten und finden mussten. Wir haben den Neuen zunächst alle Bereiche der Gemeindeverwaltung vorgestellt, die Kommissionsmitglieder bestimmt und unsere Ziele in einem Workshop definiert. Dabei hat sich wieder gezeigt, dass neue Köpfe auch immer wieder frische Ideen einbringen. Seither ist die Arbeit gut angelaufen. Wir konnten bereits das eine oder andere bewegen, und ich freue mich auf die kommenden drei gemeinsamen Jahre. Sie haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass in diesen drei Jahren einige Baustellen – im übertragenen wie im wörtlichen Sinn – auf den Gemeinderat und Sie warten. Wie geht es beispielsweise mit dem Dorfzentrum weiter, nachdem die Stimmberechtigten das Projekt «Ünscha Träff» im Mai 2022 abgelehnt haben?

Wir haben vor ziemlich genau einem Jahr, einige Monate nach der Abstimmung, eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, was sich die Triesenbergerinnen und Triesenberger in Bezug auf das Dorfzentrum wirklich wünschen. Die Ergebnisse konnten wir inzwischen vorstellen. Klar gezeigt hat sich, dass sich fast jeder Umfrageteilnehmende eine Veränderung wünscht. Die Vorstellungen, wie das Resultat aussehen soll, gehen aber auseinander. Es ist nun unser Job, ein mehrheitsfähiges Konzept zu entwickeln und möglichst viele Wünsche der Bevölkerung zu vereinen, dabei aber auch die wirtschaftliche Machbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Dies wird keine einfache Aufgabe, aber dafür sind wir gewählt. Deutlich einiger als beim Dorfzentrum waren sich die Triesenbergerinnen und Triesenberger beim Stützpunkt für die Blaulichtorganisationen. Über 90 Prozent haben sich an der Urne für einen Neubau ausgesprochen. Wie ist der Stand der Dinge?


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schaan – im fokus

Die Bauarbeiten schreiten gut voran, und Ende des kommenden Jahres sollte das Gebäude bezugsbereit sein. Dann verfügen die Freiwillige Feuerwehr und die Samariter über zeitgemässe, funktionale Räumlichkeiten, die ihren Bedürfnissen und den Ansprüchen der Bevölkerung an die Sicherheit gerecht werden. Im Gemeinderat müssen wir uns bis dahin klar werden, wie es mit dem bisherigen Stützpunkt beim Schulzentrum Obergufer weitergeht. Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen. Beispielsweise sind die Kindergärten in Triesenberg aus heutiger Sicht nicht mehr ideal verteilt. Im Obergufer böte es sich nun an, einen zentralen Standort einzurichten, wie dies auch in anderen Gemeinden diesseits und jenseits des Rheins inzwischen häufiger gehandhabt wird. Die Schaffung von Tagesstrukturen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ebenfalls eine Möglichkeit, die wir ins Auge gefasst haben. Noch ist keine Entscheidung gefallen, aber ich bin mir sicher, dass wir eine gute Wahl treffen werden. Die Gemeinderä-

tinnen und -räte freuen sich selbstverständlich genau wie ich auch über Anregungen aus der Bevölkerung. Kein Interview zu Triesenberg ohne Frage zum Berggebiet. Was beschäftigt Sie diesbezüglich im Moment? Da ist einerseits die Sücka. Das Berggasthaus befindet sich bekanntlich im Eigentum der Gemeinde und hat eine lange Geschichte. Schon Ende des 19. Jahrhunderts befand sich dort eine der ersten Tourismusdestinationen Liechtensteins. Die Geschichte der Sücka ist also auch ein Stück Dorf- und Landesgeschichte, das es für mich unbedingt zu erhalten gilt. Dafür muss das Gebäude aber auch genutzt werden. Ich bin froh, dass wir für die Zeit bis Ostern eine Übergangslösung für die Bewirtung finden konnten. Wie es danach weitergeht und ob wir das Gebäude allenfalls sanieren lassen, müssen wir in den nächsten Monaten prüfen. Unser Ziel ist aber auf jeden Fall eine langfristige Verpachtung.

Ganz generell ist der Tourismus immer ein Thema in und für Triesenberg. Ich habe Einsitz in der Arbeitsgruppe der Regierung, die sich unter anderem mit einer Vereinfachung und Optimierung der Strukturen vor Ort beschäftigt. Das Ziel ist es, eine Organisation zu finden oder zu schaffen, die den Tourismus im Berggebiet entscheidend voranbringen kann. Dieser «Kümmerer vor Ort» soll das gesamte Liechtensteiner Naherholungsgebiet, das zu einem grossen Teil in der Gemeinde Triesenberg liegt, intensiver bewerben und dann in Absprache mit allen involvierten Organisationen vor allem einen starken Fokus auf die Produktentwicklung für das Sommer- und Winterangebot legen. Ein wichtiger Player in diesem Bereich sind die Bergbahnen Malbun, deren finanzielle Sanierung gut voranschreitet und die derzeit auf eine Rekordsaison im Sommer zurückblicken können, was mich als Mitglied des Verwaltungsrats sehr freut. Ein weiteres Thema, das uns in Sachen


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triesenberg – im fokus

Jeder 40. Franken, den die Gemeinde Triesenberg ausgibt, fliesst in die Förderung privater Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien und für mehr Energieeffizienz. Christoph Beck, Gemeindevorsteher von Triesenberg Gemeindevorsteher Christoph Beck

Berggebiet beschäftigt, ist das angedachte Wildnisgebiet Samina-Galina, das zusammen mit Österreich umgesetzt werden könnte. Gemäss dem Montrealer Protokoll sollte Liechtenstein bis zum Jahr 2030 einen knappen Drittel der Landesfläche als biodiverse Schutzgebiete ausweisen. Da bietet sich ein zusammenhängendes und nahezu unberührtes Areal wie das Saminatal selbstverständlich geradezu an. In diesem Tal würden Flora und Fauna dann weitestgehend sich selbst überlassen, was den Besucherinnen und Besuchern ein naturnahes Erlebnis ermöglichen würde und uns die Chance gäbe, über die Bedürfnisse biodiverser Schutzgebiete sowie über ihren Nutzen aufzuklären. Biodiversität und Klimaschutz sind zwei Seiten derselben Medaille. Wie steht es

um das Engagement der Gemeinde für das Klima und die Nutzung erneuerbarer Energien? Bis Ende des Jahres werden wir rund 550'000 Franken an Fördermitteln ausbezahlt haben. Das heisst, dass etwa jeder 40. Franken, den die Gemeinde ausgibt, in private Projekte fliessen wird, die beispielsweise eine bessere Gebäudedämmung oder die Installation einer Photovoltaikanlage zum Ziel haben. Mir sind beide genannten Aspekte wichtig: die Nutzung von erneuerbaren Energien genauso wie das Einsparen von Energie. Letzteres, die Energieeffizienz, geht meines Erachtens leider oft ein bisschen vergessen. Zusätzlich zu den Fördermitteln investiert die Gemeinde auch in Bezug auf ihre Liegenschaften viel Geld. Dieses Jahr sind es rund 350'000

Franken für PV-Anlagen auf unseren eigenen Dächern. Hinzu kommt eine Reihe kleinerer Projekte zum Energiesparen, die wir als Energiestadt gerne umsetzen. Eine solche Massnahme ist zum Beispiel ist die neue, energieeffiziente Beleuchtung der Turnhalle. Vom Tourismussektor und der Nachhaltigkeit zum Gewerbe: Wie sieht es in Sachen IPAG-Areal am westlichen Dorfeingang aus? Das Zurverfügungstellen einer Gewerbezone ist für uns ein wichtiges Thema. Wir sind auf dem besten Weg, eine solche auf dem IPAG-Gelände zu schaffen – und zwar mit einer optimalen Abgrenzung gegen den Weiler Wangerbärg mit seinen Wohnzonen. Der Plan sieht vor, die Parzellen im Baurecht zu

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vergeben, sodass die Triesenberger Betriebe sich eine eigene Heimat schaffen können. All die Pläne, die Sie geschildert haben, lassen sich nicht umsonst verwirklichen. Wie steht es inzwischen um die Gemeindefinanzen? Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten der meisten anderen Liechtensteiner Gemeinden. Aber wie ich es immer wieder betont habe: Arme Gemeinden gibt es in Liechtenstein nicht. In Triesenberg müssen wir einfach ein bisschen besser haushalten als anderswo, können nicht alle Wünsche immer gleich erfüllen. Aber das ist vielleicht auch gar nicht immer nur schlecht. Durch den neuen, horizontalen Finanzausgleich haben wir ab 2024 pro Jahr rund zwei Millionen Franken mehr

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zur Verfügung. Es freut mich, dass der Landtag und die Regierung die Signale gehört haben, die wir seit Jahren aussenden, und dass sie bereit waren, zu einer guten Lösung beizutragen. Für das kommende Jahr haben wir zwar trotz der zusätzlichen Mittel ein Minus budgetiert. Das liegt an der Finanzierung des Stützpunkt-Neubaus, die wir gestaffelt vornehmen und aus den Reserven finanzieren können. In absehbarer Zeit wird sich die Lage aber entspannen, und wir können gemäss Finanzplan wieder Reserven aufbauen. Den Gemeindesteuerzuschlag belassen wir übrigens auch 2024 bei 150 Prozent. Denn die Bevölkerung soll nicht unter der finanziellen Situation leiden, welche die geografische und topografische Lage von Triesenberg mit sich bringen. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sollen sich bei uns so wohl wie möglich fühlen.

Stichwort wohlfühlen: Wie steht es um das Dorfleben? Bestens! Sowohl die Gemeindeverwaltung als auch – und vor allem – die zahlreichen Vereine leisten viel für die Pflege von Kultur, Sport und Geselligkeit sowie für die Jugendförderung. Das hat sich am Staatsfeiertag eindrücklich gezeigt, als wir beim Volksfest als Gastgemeinde auftreten durften und die Vereine die besten Botschafter für Triesenberg waren. Auch die Anlässe in der Gemeinde selbst sind zahlreich. 2024 steht ein besonders schöner an: Die Harmoniemusik Triesenberg wird Gastgeberin des Verbandsmusikfests sein und hat sich einen ganz besonderen Veranstaltungsort ausgesucht. Drei Tage lang wird Malbun das Zentrum der Liechtensteiner Blasmusik sein. Ich freue mich zusammen mit den Mitgliedern


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triesenberg – im fokus

der Musik auf einen grossartigen Anlass und viele Gäste. Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür. Was wünschen Sie der Bevölkerung. Selbstverständlich eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch sowie nur das Beste für 2024. Der Bevölkerung von Triesenberg wünsche ich eine gute Zeit in der für uns schönsten Gemeinde des Landes, den Bewohnerinnen und Bewohnern der Talgemeinden, dass sie uns das eine oder andere Mal besuchen kommen und die landschaftliche Schönheit sowie die Gastfreundschaft oberhalb der Nebeldecke geniessen. (schmunzelt)

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Clunia: Ein Begegnungszentrum, das diesen Namen verdient Die römische Ansiedlung und Raststation Clunia lag in der Antike an der Reichsstrasse von Bregenz über Chur nach Mailand, die durch das Gebiet des heutigen Liechtenstein verlief. Wie diese Ansiedlung liegt auch das vor einer Woche eröffnete Begegnungszentrum Clunia direkt an einer vielgenutzten Strasse – und genau wie sein antiker Namensvetter lädt das Clunia in Nendeln zum Verweilen und zu geselligen Zusammenkünften ein. Text: Heribert Beck

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er 23. Februar 2022 war ein besonderer Tag für den Eschner Ortsteil Nendeln. Etwas mehr als drei Jahre nachdem die Stimmberechtigten einen Kredit von 11,9 Millionen Franken gesprochen hatten, erfolgte der Spatenstich für das Projekt Clunia, das dem Weiler ein Begegnungszentrum und den örtlichen Vereinen eine neue

Heimat schaffen sollte. Damals war der Plan, die Überbauung bis im Spätherbst 2023 zu eröffnen. Ein Plan, der eingehalten werden konnte und dessen Ergebnis zu begeistern weiss, wie der Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag zeigte. Bei aller Begeisterung sollte aber nicht in Vergessenheit geraten, welche Herausforderungen die Verantwortlichen meistern muss-

ten, um sowohl den Zeitplan als auch den Kreditrahmen einzuhalten. Der Spatenstich erfolgte noch inmitten der Corona-Pandemie und einen Tag vor dem Beginn des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine. «Die Bauphase war entsprechend von Materialengpässen und den massiven Teuerungen im Bausektor geprägt», sagt Fritz Eggenberger, Immobilienverwal-

ter bei der Gemeinde Eschen, der die Verantwortung für das Projekt im vergangenen Mai von seinem Vorgänger Marcel Foser übernommen hat. «Umso glücklicher sind wir nun, dass wir unsere Ziele erreichen und die Kosten einhalten konnten, ohne dass wir grössere Kompromisse bei der Materialqualität oder beim Nutzerkomfort eingehen mussten.»


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Entstanden ist ein Begegnungszentrum, das diesen Namen wirklich verdient, und das eine multifunktionale Nutzung ermöglicht. Im Erdgeschoss des nahezu quadratischen Baus befinden sich ein Saal mit Bühne und modernster Technik sowie ein Raum für Registerproben der Harmoniemusik Eschen, ein Foyer und eine Cateringküche. «Der Saal eignet sich für Konzerte genauso wie für Vorträge, er kann aber auch für private Feiern genutzt werden, wofür er sich aufgrund seiner Grösse noch mehr anbietet als der Gemeindesaal in Eschen. Vom Foyer zum Loculus-Hof, der abseits von Veranstaltungen als Parkplatz dient, kann aber auch eine Schiebetüre geöffnet werden, und von der Küche ist eine Bedienung nach draussen möglich, sodass der Innenund Aussenbereich gleichzeitig für Anlässe genutzt werden kann. Vom Proberaum aus lässt sich darüber hinaus eine Faltwand zum Saal öffnen, wenn die Musik einmal in grösserer Zusammensetzung proben möchte», sagt Fritz Eggenberger und gibt damit ein Beispiel für die Multifunktionalität, die der Gemeinde ein grosses Anliegen war. Unterstrichen wird sie noch vom St. Sebastianplatz neben der Kapelle St.

Bild: Barbara Bühler

Multifunktionalität wird grossgeschrieben

Ansicht von Süden

Sebastian und Rochus. Beide Aussenräume bilden nun zusammen die neue Nendler Begegnungszone «Clunia». Althergebrachte Elemente wie der Obstbaumgarten bei der Kapelle sind erhalten geblieben. Neue Bäume kamen als landschaftsbauliche Elemente hinzu.

wettbewerb hervorgegangen ist, ist unter anderem die Tatsache, dass sich unter dem Sebastianplatz die Tiefgarage befindet. «Das hat gegenüber einer Tiefgarage unter dem Clunia-Gebäude bei der Zufahrt einiges an Platz gespart, der nun besser genutzt werden kann und war ein grosser Pluspunkt Besonders am Projekt Loculus, dieser Wettbewerbseingabe», sagt mit dem das Architekturbüro Fritz Eggenberger. Aber auch Ritter Schumacher unter 16 Ein- sonst wusste das Projekt Locugaben als Sieger aus dem Projekt- lus mit seinem Raumkonzept zu

begeistern. So befinden sich im ersten Obergeschoss nun Proberäume für den Musicalverein Young Stars Nendeln. Im zweiten Obergeschoss sind ein Proberaum, der gemeinsam vom Männerchor Nendeln und vom Fotoclub Spektral genutzt wird, ein Aufenthaltsraum mit integrierter Teeküche und ein weiterer Raum, der zwischendurch als Sitzungszimmer für die Gemeinde oder andere Vereine gebucht werden kann.

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EIN HERZLICHES

DANKESCHÖN der Bauherrschaft und eine tolle Zeit im neuen Gebäude.


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«Mit dem Saal, den beiden Aussenräumen sowie den Vereinsräumen ist eine Plattform entstanden, die das Miteinander weiter Die Optik überzeugt Mit dem nun vorliegenden Erstärken wird.» gebnis ist Fritz Eggenberger Tino Quaderer, Gemeindevorsteher von Eschen-Nendeln

ist. Dazu trägt nun die Metallfassade, an der von aussen keine Fenster sichtbar sind, wesentlich bei, während die Konstruktion den Blick nach draussen stets ermöglicht und gleichzeitig für einen optimalen Sonnenschutz sorgt. Der Schallschutz im Sinne der bestmöglichen Akustik bei Konzerten und Proben ist wiederum durch die massive Bauweise gewährleistet.»

Stars und der Fotoclub, die im Rahmen von Vorführungen und Dass auch die Bevölkerung vom kleinen Konzerten demonstrierten, Projekt Clunia überzeugt ist, zeigte wie sie ihre neue Heimat nutzen sich am Tag der offenen Tür am 2. werden. Dafür sorgte aber auch das Dezember. Auch zeigte sich, dass Adventsfenster des Vereins «Nenddamit ein langer Weg von der ers- la rund ums Johr», das erstmals im ten Idee für ein Begegnungszent- Clunia stattfinden konnte. rum vor über zehn Jahren bis zur Eröffnung erfolgreich zu Ende be- Überaus zufrieden ist auch Gemeinschritten worden ist. Dafür sorgten devorsteher Tino Quaderer: «Mit die Harmoniemusik Eschen, der dem Begegnungszentrum Clunia Männerchor Nendeln, die Young erhält Nendeln einen Ort des gesell-

Künstlergarderoben Bild: Barbara Bühler

Grosser Vereinsraum 2. Obergeschoss

«Positive Impulse in der Ortsentwicklung»

Bild: Barbara Bühler

überaus zufrieden. «Die gesamte Liegenschaft ist multifunktional nutzbar. Dass in der Bauphase alles nach Plan verlaufen ist, ist überdies die Krönung für ein grossartiges Projekt. Wesentlich dazu beigetragen hat die reibungslose und stets fruchtbare Zusammenarbeit mit Marc Berliat, dem zuständigen Architekten der Ritter Schumacher AG.» Besonders gut gefällt Fritz Eggenberger neben dem multifunktionalen, nutzerfreundlichen Innenleben des Clunia-Gebäudes auch dessen Aussenhülle. «Der Gemeinde war es wichtig, dass die öffentliche Nutzung auf den ersten Blick ersichtlich

Bild: Paul Trummer

Um auch dem Aspekt der nachhaltigen Energienutzung Rechnung zu tragen, hat die Gemeinde Eschen sich für eine grosszügige Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes entschieden, die von den Liechtensteinischen Kraftwerken betrieben und deren überschüssiger Strom ins LKWNetz eingespeist wird. Beheizt wird das Begegnungszentrum über eine Wärmepumpe mit Erdsonde.

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Bild: Paul Trummer

schaftlichen Austauschs, der zugleich als Heimat für diverse Vereine dient. Mit dem Saal, den beiden Aussenräumen sowie den Vereinsräumen ist eine Plattform entstanden, die das Miteinander weiter stärken wird. So können im und um das Begegnungszentrum als moderner und multifunktionaler Infrastruktur künftig vielfältige Veranstaltungen öffentlicher sowie privater Art stattfinden und das Dorfleben bereichern. Andererseits dient das Begegnungszentrum der Gemeinde in ortsplanerischer Hinsicht aber auch als wichtige Grundlage für die längerfristige Ortsentwicklung in Nendeln. Zusammen mit privaten Projekten wie dem Hagenhaus, das aktuell in Entstehung ist, sowie weiteren privaten Projekten, die sich derzeit in der frühen Planungsphase befinden, wird das Begegnungszentrum dazu beitragen, weitere positive Impulse in der Ortsentwicklung auszulösen.» Der Eschner Liegenschaftsverwalter Fritz Eggenberger, Alt-Vorsteher Günther Kranz, Gemeindevorsteher Tino Quaderer, Projektleiter Marc Berliat und Markus Wolf (v. l.).

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projektpräsentation «clunia»

«Kein Spaziergang», aber ein grossartiges Ergebnis

Jon Ritter Architekt ETH, Ritter Schuhmaher

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in Dorfzentrum mitprägen zu können, ist für einen Architekten stets eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Ist es doch ein Wechselspiel zwischen Rücksichtnahme auf das Bestehende und einem Vorgreifen auf eine zukünftige Vision. Die Dörfer Liechtensteins entlang der Landstrasse wurden schon immer geprägt durch einen definierten Strassenraum. So steht das Projekt Clunia dicht an der Landstrasse und spielt hangseitig den Loculusplatz frei, von wo auch der Gebäudezugang erfolgt. Diese klare Setzung des Bauvolumens war mitunter ausschlaggebend für den damaligen Wettbewerbsgewinn.

Der Ausdruck von Clunia ist charakterisiert durch eine Dreiteiligkeit: Betonsockel zur Aufnahme der Topographieunterschiede, strassenseitig transparentes Erdgeschoss mit seinen öffentlichen Foyer- und Saal-Funktionen, geschlossene Obergeschosse mit den Vereinsräumen. Die Fassade ist vertikal strukturiert und mit geschwungenen Lochblechen belegt – eine Analogie zur Sinuskurve eines Tons. Dies alles dient dazu, das grosse Bauvolumen kleingliedrig zu gestalten, um im dörflichen Massstab von Nendeln zu bleiben. Ebenso geschehen ist dies in der Aussenraumgestaltung: Auf einen durchgehenden Platzbelag von Loculus und St. Sebastianplatz wurde bewusst verzichtet. Stattdessen wurden die einzelnen Bereiche unterschiedlich materialisiert und eigenständig gehalten.

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Begegnungszentrum Clunia, Nendeln

Die Umsetzung dieses Bauprojektes war kein Spaziergang. War sie doch geprägt von noch nie dagewesenen Teuerungen aufgrund von Corona sowie konjunkturbedingt hohen Unternehmerauslastungen. Hinzu kam noch ein nicht-teuerungsindexierter Verpflichtungskredit. Dass am Ende das Begegnungszentrum dennoch in dieser hohen Qualität mit unbedeutenden Mehrkosten abgeschlossen werden konnte, war nur dank der sehr guten Zusammenarbeit von Gemeinde und Projektverantwortlichen möglich. In diesem Sinne freut es mich, diesen Neubau der Bevölkerung von Eschen-Nendeln übergeben zu dürfen, und ich bin sicher, dass sie mit dem Begegnungszentrum und dem königsblauen Saal viel Freude haben wird. Jon Ritter Arch. ETH, Ritter Schumacher

Wir danken der Gemeinde Eschen-Nendeln für die gute Zusammenarbeit in diesem Projekt.

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Bild: Paul Trummer

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Die Clunia-Eröffnung am 2. Dezember zog die interessierten Gäste in Scharen an. Anzeigen

Wir danken der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag und die angenehme Zusammenarbeit.

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projektpräsentation «clunia»

ZAHLEN & FAKTEN Clunia, Sebastianstrasse 2, Nendeln

Bild: Barbara Bühler

Volumen: 9620 m3

Fläche Foyer: 112 m2

Geschossfläche Begegnungszentrum: 1705 m2

Gästekapazität Foyer: 100 Personen

Geschossfläche Tiefgarage: 740 m2

Fläche Loculus-Hof: 650 m2

Fläche Saal: 220 m2 inklusive Bühne

Fläche Sebastiansplatz: 1270m2

Zuschauerkapazität Saal: Zulassung für 400 Personen, bestuhlt 165 Personen

Aussenparkplätze: 15 Tiefgaragenparkplätze: 23 Leistung PV-Anlage: 30,5 kWp

Vorraum Vereinsräume 2. Obergeschoss, mit Oblicht und Lichthof

Bild: Paul Trummer

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«Lustvolle Verbündete der Dorfgemeinde» 2022 lancierte die Gemeinde Eschen einen Kunst & Bau-Wettbewerb zum geplanten neuen Begegnungszentrum CLUNIA in Nendeln. Aus den eingegangenen Wettbewerbsbeiträgen erhielt schliesslich der Künstler Martin Walch von der Jury den Zuschlag zur Realisierung seines Projektvorschlags. Somit oblag dem Kunstschaffenden und zugleich Direktor der Kunstschule Liechtenstein, die bekanntlich ebenfalls in Nendeln beheimatet ist, die Umsetzung seines Kunst & Bau-Projekts. Der nachfolgende Bericht vermittelt Einblick in das Vorhaben.

K

unst & Bau: Intervention

Das Vorhaben beschränkt sich auf den im Eingangsbereich des neuen Begegnungszentrums Clunia vorhandenen, würfelförmig überhöhten Vorraum. In diesem, den Zugang prägenden architektonischen «Luftraum» sind die quadratische Decke sowie die vier Seitenwände mit Spiegeln verkleidet. Die Deckenfläche wird mit einem viergeteilten, 3 mal 3 Meter grossen Spiegel bestückt, auf dem ein sandgestrahltes, geometrisches Ornament erkennbar ist. Das Muster leitet sich von einem römischen Bodenmosaik aus der auf der iberischen Halbinsel gelegenen römischen Stadt Colonia Clunia Sulpicia ab, die für ihre besonderen, durchwegs geometrischen Fussbodenmosaike bekannt war. Die vier Seitenwände sind ebenfalls mit entsprechend grossen Spiegeln bestückt, in denen sich das Deckenbild je nach Standort des Betrachters kaleidoskopartig spiegelt. Beim Passieren des Eingangsbereichs spiegeln sich zudem die Besucherinnen und Besucher im über ihnen befindlichen Spiegelkabinett und mischen dieses von geometrischen Strukturbildern dominierte Spiegelbild in dynamisch-flüchtiger Manier auf. Sämtliche Konturlinien des Vorraums sind mit LED-Lichtlinien nachgezeichnet, die sich im Kaleidoskop der Spiegelungen rhythmisch vervielfachen, dadurch bereits im Eingangsbereich des neuen Begegnungszentrums die gelebte gesellschaftliche Dynamik von Eschen-Nendeln versinnbildlichen und die zudem die abends benötigte Ausleuchtung des Eingangsbereichs garantieren.

Intention

Der in Nendeln in den Jahren 1893 bis 1896 ausgegrabene, an einer ehemals wichtigen

antiken Handelsstrasse gelegene römische Gutshof verweist auf die geschichtsträchtige Bedeutung der Gegend. Dem neuen Begegnungszentrum des Dorfes den Namen Clunia zu geben, war daher naheliegend. Naheliegend scheint ebenso die Verwendung eines alten römischen Fussbodenmotivs im Kontext des Kunst & Bau-Vorhabens. Die Intervention greift jedoch nicht nur auf regionale geschichtliche Fakten zurück, sie bezieht sich auch auf formale Qualitäten der Architektur des neuen Begegnungszentrums. Die auffällige, farblich warme, metallische Fassadengestaltung vermittelt insbesondere in den oberen, anhand eines leicht wellenförmig angebrachten und fein perforierten Lochblechs hermetisch geschlossenen Stockwerken, neben einer rhythmischen Sachlichkeit ebenso überraschende Dynamik. Sie mag

Die Abbildungen zeigen Visualisierungen des Kunst+Bau Vorhabens am neuen Begegnungszentrum CLUNIA in Nendeln. Die Fertigstellung des Projekts wird Anfang Januar 2024 erfolgen.

für die Gestaltung des überhöhten Vorraums Pate gestanden haben. Die Spiegelreflexionen vermitteln in verwandter Manier polyphone Rhythmik und Dynamik, hervorgerufen durch das semitransparente Abbild des römischen Fussbodenmosaiks und die LED-Lichtlinien in den Ecken des überhöhten Vorraums. Das an die Decke projizierte, schattenartige Fussbodenmuster gleicht einer weit zurückliegenden, «im Kopf» verankerten Erinnerung an vergangene Zeiten. Das neue Zentrum versteht sich als neuer Begegnungsort mitten im heutigen Nendeln, als eine Stätte, an der zeitgemässe kulturelle Veranstaltungen aller Art Raum finden. Die tafelbildartig montierten Spiegel verdeutlichen Individualität und ihre kaleidoskope Bildsprache Zugehörigkeit zur Gesellschaft. Sie sind damit lustvolle Verbündete der Dorfgemeinde. Martin Walch, Kunstschaffender und seit 2015 Direktor der Kunstschule Liechtenstein


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Ein Einkaufszentrum für Eschen und Umgebung Am 16. November hat das Essane Center in Eschen seine Türen für die Kundschaft geöffnet, und es herrscht von Montag bis Sonntag emsiger Betrieb. Schon am 15. November fanden zahlreiche geladene Gäste den Weg zur offiziellen Eröffnungsfeierlichkeit, in deren Rahmen die Partnerunternehmen ihre Konzepte vorstellten und die Gäste einen Einblick in die durchdachte Überbauung gewinnen konnten. Text: Heribert Beck, Bilder: Paul Trummer, Vera Oehri-Kindle

S

eit Mitte November zeigt sich Tag für Tag, dass das Essane Center an der Essanestrasse, nach der es benannt ist, ein echtes Bedürfnis der Eschner Bevölkerung, aber auch von Besuchern aus anderen Gemeinden und von den in der Unterländer Zentrumsgemeinde beschäftigten Arbeitnehmern erfüllt. Der Ospelt-Supermarkt, der neben Produkten des Schweizer Detailhändlers auch seine eigene regionale Marke mit zahlreichen

frischen und qualitativ hochwertigen Produkten im Angebot hat, verfügt über eine Verkaufsfläche von 750 Quadratmetern. Ausserdem beherbergt das Essane Center die Eschner Poststelle, die dritte Liechtensteiner Filiale des House of Beauty, die Centrum Drogerie und den zweiten Standort der Bäckerei-Konditorei Wüst mit Café-Betrieb in Liechtenstein sowie einen Bancomaten der Landesbank.

Eine Besonderheit des Gebäudes wird das Wohnungskonzept in den oberen Stockwerken darstellen. «Wir bieten Kleinwohnungen im Studiostil an, die im Sinne eines Wohntels für einen kürzeren oder längeren Zeitraum gemietet werden können, zum Beispiel von Handwerkern, die in der Presta auf Montage sind. Besonders attraktiv werden die Wohnungen durch zusätzliche Dienstleistungen wie Wäsche- oder Reinigungsservice», sagt Stefan Ospelt, Bauherr des Essane Centers, langjähriger


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Migros-Partner und Betreiber des Supermarkts. «Natürlich werden wir auch Wohnungen dauerhaft vermieten. Dies könnte zum Beispiel für ein älteres Ehepaar attraktiv sein, da sich Einkaufsund Verpflegungsmöglichkeiten sowie die Post im selben Haus bequem mit dem Lift erreichen lassen», sagt Ospelt weiter. Dieses Immobilienkonzept habe sich bereits an den Standorten der Ospelt-Supermärkte im REC in Ruggell und im Roxy Center in Balzers bewährt. «In Eschen ziehen wir es jedoch noch grösser auf.»

«Geschick und Ausdauer» führten zum Ziel

Was alles nötig war, bis das Center den Geschmack der Kundschaft so punktgenau treffen konnte, lässt sich heute, da alles reibungslos läuft, kaum mehr erahnen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier gewährten Stefan Ospelt und seine Geschäftspartner aber einen tiefen Einblick in das, was sie im Vorfeld lange beschäftigt hat. «Als sich 2016 abzeichnete, dass Migros in Eschen keine Filiale mehr haben

wird, sind wir bereits auf Lösungssuche gegangen, denn der Standort war für uns stets von grosser Bedeutung. Nun endlich wieder in der Gemeinde präsent sein zu dürfen, ist eine grosse Freude, und wir sind überaus dankbar dafür», sagte Stefan Soller, der Vertreter von Migros-Ostschweiz, und verwies auf die Vorarbeiten: «In der Theorie ist es immer einfach, einen Migros zu planen. Besonders dann, wenn 4500 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Dann können wir einfach


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unser gesamtes Sortiment platzieren. Aber auf weniger Raum ist es viel Arbeit, zu entscheiden, welche Angebote wo platziert werden, wo die Kühler und wo die Sonderangebote zu stehen kommen, insbesondere, wenn es sich um einen Migros-Partner handelt, der auch alkoholische Getränke verkauft und, wie Stefan Ospelt, eine gutgehende Eigenmarke anbietet.» Umso glücklicher zeigte sich Stefan Soller, dass das Konzept nicht nur zustande gekommen ist, sondern auch noch optimal aufgeht. «Zu verdanken haben wir das vor allem dem Bauherrn, der seine Unternehmerqualitäten mit unglaublichem Verhandlungsgeschick und grosser Ausdauer ergänzt.» Der so gelobte Stefan Ospelt nahm die lange Planungszeit, die auf mehrere Gründe zurückzuführen ist, in seiner Ansprache mit viel Humor: «Viele haben vermutlich nicht mehr daran geglaubt, dass wir das Ziel erreichen.

Isabelle Dettwiler-Marxer, Inhaberin der Drogerie.

Eine Zeitlang gehörte auch ich dazu.» Doch er wäre nicht durch und durch Unternehmer, hätte er nicht das Beste aus den Verzögerungen gemacht. Ospelt hat die Zeit genutzt, um sein bewährtes Konzept, das er schon im Roxy Center und im REC erfolgreich anwendet, noch zu verfeinern. Bewährte, langjährige Partner wie die Bäckerei Wüst, das House of Beauty und die Liechtensteinische Post AG waren schnell von einem Einzug ins Essane Center überzeugt. Beispielhaft brachte es an der Eröffnung Stefan Platzer, Leiter Schaltergeschäft der Liechtensteinischen Post, auf den Punkt: «Wir sind schon in Balzers und Ruggell in den Centern von Stefan Ospelt vertreten und damit nahe bei den Kunden. Daher haben wir stets gesagt: ‹Wenn er nochmals ein Projekt realisiert, sind wir wieder mit dabei.›» In Eschen hat dies für die Post nicht nur den Vorteil der Kundennähe. Auch eine Ausweitung des Sortiments war möglich. Tschibo-Artikel

sowie Papeterie- und Bürowaren ergänzen das Angebot. «Was die Kunden freuen dürfte, ist ausserdem die Tatsache, dass die Poststelle von Montag bis Freitag über den Mittag geöffnet ist», sagte Platzer und verwies zusätzlich auf den Paketautomaten, der rund um die Uhr für verschiedenste Postgeschäfte zugänglich ist.

Bewährte Partnerschaft seit 26 Jahren

Nicht lange überlegen musste auch Isabelle Dettwiler-Marxer von der Centrum Drogerie, als sie zum ersten Mal mit Stefan Ospelt in Kontakt gekommen ist und die Vorteile eines Umzugs von der St. Luzi- an die Essanestrasse gesehen hat. «Seit über 25 Jahren darf ich den für mich schönsten Beruf der Welt ausüben. Zusammen mit meinem grossartigen Team berate und bediene ich unsere Kundschaft bis heute unglaublich gerne», sagte sie und drückte ihre Freude darüber aus, dies nun in neuen, grosszügigen Räumlichkeiten machen zu

Bauherr Stefan Ospelt und der Eschner Pfarrer Christian Vosshenrich.


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Das Team der Bäckerei Wüst. Weihnachtliche Auslage im neuen Supermarkt.

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Postfiliale von Innen

ZAHLEN & FAKTEN Essane Center, Essanestrasse 42, Eschen Partnergeschäfte: • Ospelt-Supermarkt mit Migros-Produkten • Centrum Drogerie • Café und Bäckerei Wüst • House of Beauty • Liechtensteinische Post AG • LLB-Bancomat Gebäudevolumen: 24'000 m3 Geschossfläche Erdgeschoss: 1'700 m2 Geschossfläche Obergeschosse: 1'100 m2 Aussenparkplätze: 40 Tiefgaragenplätze: 57

können, in denen sie ihre breite Produktpalette von Medikamenten über Naturheilmittel bis hin zu individuell zusammengestellten Mischungen attraktiv platzieren kann. «Die Eschner Bevölkerung muss das Dorf nun wirklich nicht mehr verlassen, um ihre Einkäufe zu erledigen, aber auch die Einwohnerinnen und Einwohner der umliegenden Gemeinden sowie die Arbeitnehmer in den Eschner Unternehmen haben eine neue, gut erreichbare Einkaufsmöglichkeit mit ÖV-Anschluss, Langsamverkehrsverbindung ins Dorfzentrum und zahlreichen Abstellplätzen für Fahrräder sowie Motorfahrzeuge im Aussenbereich und in der Tiefgarage», sagte Stefan Ospelt und sprach der Migros-Ostschweiz seinen Dank für die langjährige Zusammenarbeit beidseits des Rheins aus. «Wir leben seit 1997, als ich meinen ersten Markt eröffnet habe, eine vertrauensvolle Partnerschaft und ergänzen uns mit den bewährten Migros-Produkten und meiner regionalen Marke ‹O› optimal. Gleichzeitig gilt mein Dank der Gemeinde Eschen und Vorsteher Tino Quaderer, die das Projekt stets unterstützt haben, und Emil Frick sowie Architekt Maxim Koller und Bauleiter Mario Künzle von der Frickbau AG, die für die Umsetzung hauptverantwortlich waren.»

Gelungener Spagat zwischen Funktion und Ästhetik

Diesen Ball spielt Maxim Koller gerne zurück. «Ich stand vor der komplexen Aufgabe, eine Vielzahl von Interessen und Bedürfnissen in einem einzigen Gebäude zu vereinen. Das Erdgeschoss, geprägt von seiner Dienstleistungsfläche – von Supermarkt und Drogerie über Post und Beautysalon bis hin zur Bäckerei –, benötigte eine kluge Planung. Es galt, den Besuchern ein angenehmes Einkaufserlebnis zu bieten und gleichzeitig für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb zu sorgen. Dies wurde durch effiziente Anlieferungsbereiche sowie kundenfreundliche Parkmöglichkeiten realisiert.» Die über dem Einkaufszentrum liegenden Wohngeschosse wiederum waren so zu konzipieren, dass die künftigen Bewohner von der Betriebsamkeit des Erdgeschosses unbeeinflusst bleiben. Das Ergebnis stellt den Architekten nun äusserst zufrieden. «Der eindrückliche Bau mit seiner sandfarbenen Betonfassade erhält durch die grossflächigen Verglasungen im Erdgeschoss eine gewollte Leichtigkeit, die durch das horizontale und vertikale Relief verstärkt wird. Das Essane Center bildet nicht nur ein würdiges Herzstück der Dienstleistungsmeile in Eschen, sondern repräsentiert auch den gelungenen Spagat zwischen Funktion und


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zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts bei.» Abschliessend lasse sich gemäss Maxim Koller sagen: «Das Essane Center war ein ambitioniertes Unterfangen, das durch die herausragende Teamarbeit aller Beteiligten meisterlich realisiert wurde. Im Namen von Frickbau danke ich allen, die dazu beigetragen haben.»

«Es hat sich wirklich gelohnt»

«Was lange währt, wird endlich gut», lautete Stefan Ospelts Fazit am 15. November. «Bis heute war es ein langer Weg mit vielen Hürden. Wenn ich mich in den letzten Wochen vor der Eröffnung im Essane Center und seiner Umgebung aufgehalten und gesehen habe, was entstanden ist, habe ich aber festgestellt, dass es sich wirklich gelohnt hat. Inzwischen hat sich diese Überzeugung noch verfestigt. Wir haben ein Einkaufscenter an bester Lage gebaut, das begeistert. Dies haben die ersten Wochen seit der Eröffnung gezeigt», sagt ein zufriedener Bauherr, der mit dem Essane Center auch der Umwelt Rechnung trägt. «Auf dem Dach des Gebäudes haben wir eine Photovoltaik-Anlage installiert, die mit ihrer Leistung von rund 100 Kilowatt Peak das ganze Gebäude mit Strom versorgen kann. Ausserdem freut es mich sehr, dass es uns gelungen ist, zum Heizen einen Anschluss ans Fernwärmenetz von Liechtenstein Wärme zu realisieren. Auch diesbezüglich hat sich die lange Planungsphase am Ende ausgezahlt.» Blick ins House of Beauty Anzeigen

Ästhetik.» Die Komplexität der Planung widerspiegle sich auch in der Umsetzung. «Ein solches Projekt lässt sich nur mit Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen realisieren, die handwerkliche Spitzenleistungen erbringen. Und wir können rückblickend zufrieden festhalten, dass alle involvierten Parteien den hohen Anforderungen gerecht wurden. Besonders dankbar bin ich Mario Künzle, unserem Bauleiter, der nicht nur seine technische Expertise eingebracht hat, sondern auch ein feines Gespür für die architektonische Vision des Projekts hatte und diese stets hochhielt. Zusätzlich hatten wir das Glück, das unserem Team eine erfahrene und zielorientierte Bauherrschaft mit Stefan Ospelt an der Spitze tatkräftig zur Seite stand. Dies haben wir sehr geschätzt, und es trug wesentlich

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