lie:zeit Ausgabe #9

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USV/Europa League: Träume dauerten nur eine Qualifikations-Runde Von Herbert Oehri

: Es gibt in Europa gerade mal ein paar Dutzend Mannschaften, die auf der internationalen Bühne in der Europa League oder gar in der Champions League aufgrund ihrer Stärke mitmachen dürfen. Sie müssen im harten Stahlbad von nationaler Meisterschaft und Cupwettbewerb als Beste bestehen.

Die Teilnahme ist begehrt und oft hart umstritten, denn sie ist nämlich mit hohen Geldausschüttungen verbunden. Aus Liechtenstein ist es seit einigen Jahren der jeweilige Cupsieger, der in der Europa League die Qualifikationsspiele bestreiten darf. Nach dem sensationellen Cupsieg gegen Vaduz, durfte dieses Jahr der USV ran. Allein die 1. Qualifikationsrunde in Island gegen den FH Hafnarfjördur/Nähe Reykjavik bescherte dem USV rund 100‘000 Schweizerfranken aus dem UEFA-Topf. Diese Summe wird für die Fahrten/Flüge, Übernachtungen, Sicherheit, usw. verwendet. Am Ende schaut für den Verein nicht viel heraus, ausser einem bezahlten Ausflug. Wenn es dann nach Island – wie im Falle USV – geht mit seinen herrlichen Landschaften und den Eigenheiten von Volk und Bewohnern, so ist das für die Spieler und den Begleiterstab doch etwas Schönes, ja Einmaliges. Die zweite Qualifikationsrunde hätte dem USV in etwa die gleiche Summe nochmals eingespielt. FH Hafnarfjördur, der Gegner aus Island, der den USV mit 2:1 und 0:1 aus dem Wettbewerb eliminiert hat, ist in der 2. Runde gegen AIK Stockholm 1:1 und 0:1 ausgeschieden. Man sieht also, die Trauben hängen in diesem Geschäft oft sehr hoch. Und der USV ist mal kein Profiverein.

Kurz vor Anpfiff des Rückspiels USV gegen FH Hafnarfjördur im heimischen Sportpark

Isländer verdient weiter Wenn wir beide Qualifikationsspiele zwischen dem USV und Hafnarfjördur betrachten, ist das schlussendliche Weiterkommen der Isländer verdient. Sie waren qualitativ besser bestückt als der USV und steckten zur Zeit der Europacup-Spiele mitten im Meisterschaftsbetrieb, während der USV die Spieler teils aus dem Urlaub ins Training zurückholen musste. Wenn man – sofern man das überhaupt kann – Vergleiche zwischen den drei Team USV, Hafnarfjördur und AIK Stock-

holm anstellt, so fällt auf, dass sich der USV respektabel aus der Affäre gezogen hat. AIK Stockholm ist eine Vollprofitruppe und im europäischen Fussballsport kein unbeschriebenes Blatt. Dem USV bleibt ein weiteres Jahr zu träumen vom nächsten grossen Coup mit dem Gewinn des Liechtensteiner Cups. Allerdings dürften da andere liechtensteinische Mannschaften auch noch ein Wörtchen mitzureden haben. Wie schön sagte es Benno Gerner, die gute Seele des USV: «Träumen dürfen wir».

Telegramm Stadion: Sportpark Eschen/ Mauren, 500 Zuschauer (ausverkauft), Schiedsrichter Clayton Pisani Tore: 0 :1 Atil Gudnason 11. min USV Eschen/Mauren: Büchel, Fisch (73.Huber), Simma, Manojlovic, Barandun, Fässler, Batir, Giger, Christen, Istrefi, Dulundu.


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