Lie:zeit Ausgabe 102

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02/2022

«Mit der Fasnacht wird es nie vorbei sein» Vor wenigen Wochen feierte Emanuel Walser, den meisten besser bekannt als «Emma», seinen 36. Geburtstag. Schon die Hälfte seines Lebens ist der Schaaner Mitglied der Guggamusik Plunderhüüsler, zehn Jahre davon als Dirigent. Ende Februar sollte dieses Hobby für ihn der Vergangenheit angehören. Da aufgrund der Pandemie aber keine richtige Fasnacht stattfinden kann, hat er sich entschieden, nochmals ein Jahr dranzuhängen. Denn die Faszination Plunderhüüsler ist für ihn bis heute ungebrochen. Text: Heribert Beck · Fotos: Brigitt Risch

Die Musik ist eine der grossen Konstanten im Leben von Emanuel «Emma» Walser. «Angefangen habe ich ganz klassisch mit der Blockflöte wie wohl fast jeder, der heute in einer Blasmusik spielt.» Als er dieses Instrument beherrschte und in die Jugendmusik der Harmoniemusik Schaan eintrat, wollte Emma unbedingt Saxophon spielen. «Das Instrument war aber nicht frei. Also hiess es: ‹Spiel doch zuerst Klarinette, während du auf ein freies Instrument wartest. Dann ist der Wechsel zum Saxophon am einfachsten.› Gewartet habe ich 15 Jahre», sagt Emanuel Walser und lacht. Heute, der Jugendmusik längst entwachsen, ist er seit 20 Jahren Mitglied bei der Harmoniemusik und spielt inzwischen sowohl Klarinette als auch Saxophon. «Trotz des Wartens, oder vielleicht auch deswegen, war ich in all meinen Jahren immer gerne Mitglied bei der HMS.»

Mitreissender Sound und kreative Hodla Trotz allen Einsatzes musste die Harmoniemusik aber vom 11.11. bis zum Aschermittwoch jeweils zurückstecken. «Erstmals mit der Fasnacht in Berührung gekommen bin ich im Alter von vier Jahren. Zehn Saisons lang habe ich mit der Gruppe Grock und Gröckle an den Umzügen teilgenommen. Als Teenager schien mir das aber nicht mehr so cool», sagt Emanuel Walser

mit einem Schmunzeln auf den Lippen. So ging er einige wenige Jahre «in zivil» an die Fasnacht, bevor er mit 18 der Guggamusik beitrat. «Dass ich mich für die Plunderhüüsler entscheide, stand ausserfrage. Ich war schon immer ein Fan ihrer Musik und ihrer kreativen Hodla, hatte Verwandte bei den Plunderhüüslern und meine Eltern sind mit einigen Gründungsmitgliedern befreundet. Mein Herz hat also immer schon für diesen Verein geschlagen. Mit dem Beitritt und in den vergangenen 18 Jah-

ren haben sich dann alle meine Erwartungen erfüllt. Die Kleider blieben kreativ, der Zusammenhalt ist bis heute grossartig und der Sound mitreissend.» An letzterem ist Emma alles andere als unschuldig. Seit zehn Jahren führt er die Plunderhüüsler als Dirigent an. «Mir war von Anfang an klar, dass ich dieses Amt gerne bekleiden würde, denn es waren mein Ziel und meine Ambition, mit den Mitgliedern gemeinsam einen Sound für die Fasnacht zu schaf-

fen und da anzuknüpfen, wo ich als ganz kleiner Junge in Berührung mit den Plunderhüüslern gekommen bin. Ausserdem entspricht es wohl nicht meinem Naturell, einfach ‹nur› Mitglied zu sein. So war ich bald im Vorstand des Vereins und nach drei Jahren Mitgliedschaft bereits Vizedirigent. Die Übernahme des Dirigentenstabs war dann also nur noch eine Formsache.» Gleichzeitig windet Emma aber auch seinen Vereinskollegen ein Kränzchen. «Das groovige Zusammenspiel von Power und

Emma in seinem Element.


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