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Clunia nimmt Gestalt an

Nendeln erhält mit der Umsetzung der Vision Clunia und des Siegerprojekts mit dem Namen Loculus ein neues Gesicht – und einen Dorfkern. An der Churer Strasse entsteht ein Begegnungsraum, der vielfältige Nutzungen erlaubt und Nendeln neue Spielräume zur Förderung der Dorfgemeinschaft geben wird.

Text: Adriana Panza

Visualisierung des Siegerprojekts «Loculus» aus dem Jahr 2018. Bild: Ritter Schumacher AG

Das Ziel ist klar formuliert: Mit einem neuen Begegnungszentrum soll Nendeln eine attraktive Örtlichkeit bekommen, in der sich künftig ein vielfältiges Dorf- und Vereinsleben abspielt. Nach intensiven Vorarbeiten unter Einbezug der Bevölkerung sagten Ende November 2018 schliesslich die Mehrheit der Eschner und Nendler Stimmberechtigten Ja zur Umsetzung des Projekts Clunia. Damit rückt ein lebendiges Zentrum für den Ortsteil Nendeln in greifbare Nähe. Die Planungsarbeiten sind weit fortgeschritten. In Kürze erfolgt mit dem Spatenstich der Auftakt zu den Bauarbeiten, die gemäss dem Terminplan im nächsten Jahr abgeschlossen werden können. Realisiert wird in einer ersten Bauphase als zentrales Element des Projekts ein multifunktionales Zentrumshaus mit dem Projektnahmen Loculus. Genau wie Clunia, das sich auf den lateinischen Namen der Stadt Feldkirch und ihrer Umgebung bezieht, nimmt der Name Loculus, zu Deutsch das Örtchen, Bezug auf die Wurzeln des Ortsteils Nendeln mit seiner Römervilla. Historischer Kern bleibt erhalten Bei Loculus handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept, das den Strassenbereich genauso einbezieht wie den öffentlichen und halböffentlichen Raum sowie auf gewachsene historische Strukturen wie die im Jahr 1640 geweihte Kapelle St. Sebastian und Rochus und den Obstbaumgarten Rücksicht nimmt.

Durch die Entwicklung eines eigenständigen Dorfkerns entsteht unter Einbezug der Churer Strasse einerseits ein qualitativ hochwertiger Aussenraum für die Dorfgemeinschaft, andererseits wird die Strasse weiterhin als Verkehrsachse dienen. Das Konzept sieht eine Koexistenz der verschiedenen Verkehrsteilnehmer vor. Im Zuge der Umsetzung von Loculus wird der Strassenraum durch einen begrünten Mittelstreifen getrennt. Gleichzeitig soll das Einfügen von bis zu zwei Querungen eine stärkere Verbindung der Dorfstruktur rechts und links der Landstrasse schaffen. Das Kulturgut St. Sebastian und Rochus wiederum gewinnt zusätzlich an Bedeutung durch die direk-

te Verbindung zum Dorfplatz. Diese Verbindung der einzelnen Elemente wiederum – das geplante Zentrumshaus, der neue Dorfplatz und die Kapelle – führt zu einer Synthese des gesamten Raumes. Das Nendler Dorfzentrum wird also mehr sein als nur ein Platz oder ein kleiner Ort, wie «Loculus» vermuten liesse. Es wird einen interdisziplinären Treffpunkt beheimaten, der nicht nur als Kirchenplatz wahrgenommen wird, sondern durch seine vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten überzeugt. Auf diesem Platz können wöchentliche Märkte stattfinden, aber auch temporäre Grossereignisse und Workshops durchgeführt werden.

Eine neue Heimat für die Vereine Das wohl bedeutendste Element der neuen Begegnungszone Clunia ist das Zentrumsgebäude. Es wird dicht an der Churer Strasse zu stehen kommen und im Gegenzug einen hangseitigen Platz freigeben. Der Neubau wird eine quadratische Form haben. Ein weit herausragendes Vordach empfängt die Besucher. Grosszügige Öffnungen beim gedeckten Haupteingang wirken einladend und geben die Sicht auf den St. Sebastiansplatz frei. Das Erdgeschoss beheimatet das Foyer und den multifunktionalen Veranstaltungsraum. In den beiden Obergeschossen befinden sich die Vereinsräume. Das Gebäude wird allen Herausforderungen des Schallschutzes durch seine Massivbauweise gerecht. Die Innenräume des Veranstaltungsgebäudes werden mit Holz ausgekleidet und perforierte Platten sorgen für eine optimal abgestimmte Akustik bei musikalischen Veranstaltungen wie auch bei Reden und Ansprachen. Zu den Vereinen, die im Nendler Zentrumsgebäude eine neue Heimat finden werden, gehört unter anderem die Harmoniemusik Eschen, der Männerchor Nendeln, die Young Stars, der Verein Nendla rund ums Johr und der Fotoclub Spektral.

Baumbestand bleibt erhalten «Im Zuge der Entwurfsarbeiten zeigte sich, welch hohen Stellenwert der bestehende Baumbestand einnimmt. Aus diesem Grund wird der Dorfplatz durch eine zusätzliche Bepflanzung attraktiv gestaltet», heisst es zur Umgebungsgestaltung in der Projektbeschreibung. Die Tiefgarage direkt unter dem Dorfplatz bietet 23 zusätzliche Einstellplätze für Personenwagen, oberhalb des Begegnungszentrums sind 15 PW-Freistellplätze und Abstellplätze für Fahrräder vorgesehen.

Rückbau der alten Post abgeschlossen Die vor dem Baubeginn notwendigen Arbeiten schreiten zügig und plangemäss voran. Bereits erfolgt sind die temporäre Versetzung der Bushaltestelle Sebastianstrasse und der Standortwechsel des LLB-Bankomaten zum Dorflada sowie die Rückbauarbeiten des alten Postgebäudes zum Ende des vergangenen Jahres. Nun folgt mit den bald beginnenden Bauarbeiten die nächste Etappe des Begegnungszentrums Clunia. Der Spatenstich wird in zweieinhalb Wochen, am 23. Februar, vorgenommen. Daraufhin beginnen der Baugrubenaushub, die Baumeister- und Haustechnikinstallationsarbeiten. Die planmässige Fertigstellung der Rohbauarbeiten ist auf den Herbst 2022 datiert. Die Arbeiten an der Sebastianstrasse sollen Anfang des kommenden Jahres aufgenommen werden. Sie erhält denselben Bodenbelag wie der Begegnungsplatz, damit auch dieser Strassenabschnitt als Teil des Gesamtprojekts wahrgenommen wird. Mit der Inbetriebnahme des Begegnungszentrums und des gesamten Dorfknotens rechnet die Gemeinde Eschen-Nendeln im Spätherbst 2023.

Projekt «Loculus» als Resultat eines längeren Entwicklungsprozesses

In einem längeren Prozess hat die Gemeinde Eschen-Nendeln die Neugestaltung und Aufwertung des Nendler Zentrums vorangetrieben. Nach der Annahme des Kredits von 11.9 Millionen Franken für das Begegnungszentrum in Nendeln, über das am 25. November 2018 abgestimmt wurde, ging es an die konkrete Umsetzung. Im Januar 2019 entschied der Gemeinderat, 21 Architekturbüros zum Projektwettbewerb zuzulassen. Vorgabe war, für die Einwohnerinnen und Einwohner ein Begegnungszentrum mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaff en und den Vereinen Platz für vielfältige Aktivitäten zu bieten. An der Erarbeitung der Grundlagen für den Projektwettbewerb beteiligten sich viele Einwohnerinnen und Einwohner sowie Vertreter der Ortsvereine. Im mehrstufi gen Auswahlverfahren erhielt das Projekt Loculus der Ritter Schumacher AG in Vaduz schliesslich den Zuschlag für die Weiterbearbeitung. Daraus ist das nun zur Ausführung gelangende Projekt für das Zentrumsgebäude in Nendeln entstanden, mit dessen Bau im Frühjahr 2022 begonnen wird. Die Eröff nung des Gebäudes ist im Spätherbst 2023 vorgesehen.

Clunia im Zeitraff er

2012: ∙ Projektstart im Februar ∙ Grundsatzbeschluss des Gemeinderats im Dezember

2013 – ∙ Einbezug von Vereinen und Bevölkerung 2018: ∙ Sicherung der nötigen Parzellen ∙ Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie

2018: ∙ Der Gemeinderat entscheidet sich im September für Clunia ∙ Die Stimmberechtigten genehmigen den Verpfl ichtungskredit in Höhe von 11,9 Millionen Franken am 25. November

2019 – ∙ Erste Projektrunde im September 2019 2020: ∙ Zweite Projektrunde im März 2020 ∙ Gemeinderatsentscheid für das Projekt Loculus im April 2020

2021: ∙ Beginn der Arbeiten mit dem Rückbau der alten Post ab November

2022: ∙ Spatenstich 23. Februar

2023: ∙ Voraussichtliche Eröff nung im Spätherbst

«Weiterbildung ist Lebensqualität»

Die Stiftung Erwachsenenbildung hat sich das lebenslange Lernen auf die Fahnen geschrieben und fungiert als Dachorganisation von neun Institutionen, die in der Weiterbildung tätig sind. Geschäftsführerin Sabine Frei-Wille und Stiftungsratspräsidentin Judith Oehri geben einen Einblick in das umfangreiche Tätigkeitsfeld.

Seit wann gibt es die Stiftung Erwachsenenbildung und wie ist sie entstanden?

Judith Oehri: Früher war die Erwachsenenbildung beim Dekanat Liechtenstein angesiedelt. Mit dessen Aufl ösung im Dezember 1997 musste sie auf eine neue Grundlage gestellt werden. Es gab Stimmen, die dafür plädierten, die Erwachsenenbildung beim Land anzusiedeln. Schliesslich setzte sich aber – richtigerweise – die Ansicht durch, dass eine Stiftung die Aufgaben ohne politische Einfl ussnahme besser erfüllen kann. Die Gründung erfolgte 1999.

Wie sieht dieser Aufgabenbereich aus?

Sabine Frei-Wille: Einerseits weisen wir unseren akkreditierten Institutionen die Gelder zu, die uns im Rahmen des Budgets von der Regierung zur Verfügung gestellt werden. Andererseits kontrollieren wir die vereinbarungsgemässe Verwendung dieser Mittel und rapportieren wiederum an die Regierung. Damit haben wir auch eine Schnittstellenfunktion zwischen unseren Partnern in der Erwachsenenbildung und dem Staat und verstehen uns als Interessenvertretung der Bildungsanbieter. So übernehmen wir beispielsweise die Abklärung und Koordination, wenn ein Nachtragskredit nötig ist.

Judith Oehri: Als Stiftung sind wir ausserdem international vernetzt, haben Einsitz in europäische und globale Verbände sowie in die interkantonale Weiterbildungskonferenz. Dort erhalten wir Inputs, was in Zukunft gefragt sein wird. Ein solcher Trend ist beispielsweise die Digitalisierung. Sie hat in den unterschiedlichsten Lebensbereichen eine immer grössere Bedeutung, nicht nur in der Wirtschaft. Das fängt schon an, wenn ein Senior den Busfahrplan abfragen oder ein Ticket lösen will, gilt aber auch für Mütter, die plötzlich mit Homeschooling konfrontiert sind.

Sabine Frei-Wille: Kurz gesagt sehen wir uns als die zentrale Anlaufstelle, wenn es um Weiterbildungsfragen im nonformalen Bereich geht. Wir sind jederzeit offen für alle Arten von weiterbildungsspezifi schen Anfragen. Zudem ist auf unserer Webseite die Beratungslandkarte ersichtlich, die einen Überblick über die Beratunsmöglichkeiten im Bildungsbereich in Liechtenstein gibt.

Die Kurse kosten die Teilnehmenden Gebühren. Aus welchem Grund erhalten die Anbieter noch zusätzliche Mittel vom Staat bzw. von der Stiftung?

Sabine Frei-Wille: Unser ureigenes Interesse ist es, dass die Weiterbildung zu erschwinglichen Preisen stattfi nden kann. Unsere akkreditierten Institutionen sind auch nicht auf Gewinn ausgerichtet. Jeder soll die Möglichkeit haben, vom lebenslangen Lernen zu profi tieren. Denn Weiterbildung ist Lebensqualität. Dazu, dass möglichst jeder und jede profi tieren kann, unabhängig von der Einkommenssituation, tragen auch unsere Bildungsgutscheine im Wert von 500 Franken bei, von denen wir in den vergangenen drei Jahren 223 Stück ausgeschüttet haben. Sowohl der Weiterbildungsgutschein als auch die Beratungslandkarte wurden durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union kofi nanziert.

Judith Oehri: Diese Entwicklung ist sehr erfreulich, und die Gutscheine werden auch im laufenden Jahr wieder angeboten. Die Zielgruppe sind Menschen, die ein tiefes Einkommen haben, dies können junge Berufseinsteigende, Arbeitslose oder Teilzeitarbeitende sein. Ausserdem legen wir grossen Wert darauf, dass Angebote zum Erwerben und Verbessern der Grundkompetenzen bestehen. Denn allein in der Schweiz gibt es rund 800'000 Menschen, die nicht gut lesen, schreiben oder rechnen können. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass sie von der Wirtschaft und der Gesellschaft nicht abgehängt werden, sondern sich integrieren und am Leben teilhaben können.

Partnerorganisationen der Stiftung Erwachsenenbildung

Erwachsenenbildung Stein Egerta • Haus Gutenberg • Gemeinschaftszentrum Resch • Senioren-Kolleg Liechtenstein • Infra • Brot und Rosen • LANV • Stephanus Liechtenstein e.V. • Eltern Kind Forum

Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union

Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein

Landstrasse 92, 9494 Schaan Telefon +423 232 95 80 stiftung@erwachsenenbildung.li

Stiftungsrat und Geschäftsführerin der Erwachsenenbildung (v.l.): Roman Jenal, Andrea Heutschi-Rhomberg, Judith Oehri, Sabine Frei-Wille, Miriam Calörtscher, Jürgen Posch.

FL1 bietet das leistungsstärkste, konvergente Netz in FL

Bei Telecom Liechtenstein jährte sich nun bereits zum dritten Mal die Inbetriebnahme des neuen IP-MPLS-CoreNetzes. Das Netz neuester Technologie bietet den Kunden von FL1 die Voraussetzung für modernste Services um den kontinuierlich wachsenden Datenverkehr im Festnetz (Glasfaser) und Mobilfunk auch in Zukunft zu bewältigen.

Die Kapazität des Netzes wurde mit der Umstellung um das 10-fache erhöht um komplexe Business Anwendungen und Videokonferenzen aber auch UHD-Videos und Onlinespiele in höchster Qualität zu ermöglichen und zudem hohe Kapazitätsreserven und Robustheit zu gewährleisten. Seit der Inbetriebnahme wurden die Netzkapazitäten wiederum um verdoppelt um eine optimale Performance für alle Kunden gewährleisten zu können.

Die mittels FL-Speedtest gemessenen Spitzengeschwindigkeiten unserer Kunden liegen übrigens um rund 15 Prozent über jenen des zweitbesten Anbieters und sind fast dreissigmal so schnell wie beim langsamsten Anbieter. Bereits 86 von 100 an das Glasfasernetz angebundene FL1 Internetkunden surfen mit Glasfasergeschwindigkeit – ein international herausragender Wert.

Das gesamte Design sowie die operativen Prozesse der Telecom Liechtenstein wurden von der Firma Bell Labs, einem weltweit führenden Netzauditor, vor der Umstellung auditiert. «Die Kapazitäten unseres Giganetzes schaffen Zukunftssicherheit für den Standort Liechtenstein und fanden indirekt durch die Auszeichnung Liechtensteins als Land mit der weltweit leistungsfähigsten Breitbandinfrastruktur durch die «Cable.co.uk» bereits internationale Anerkennung» freut sich Aldo Frick, Vorsitzender der Geschäftsleitung von FL1.

In Anbetracht der besonderen Lage in den letzten zwei Jahren konnte Telecom Liechtenstein ihrer besonderen Verantwortung als Universaldienstanbieter hinsichtlich der nachhaltigen Aufrechterhaltung aller Kommunikationsdienste zuverlässig nachkommen. Entsprechend der Markenkernwerte «einfach – schnell – sicher» will Telecom Liechtenstein auch künftig für höchste Qualität, Zuverlässigkeit und Top Service stehen. Ein wesentlicher Vorteil für die Liechtensteiner Kunden ergibt sich aus der Kombination von höchster Leistung, Resilienz und Verfügbarkeit:

• Leistungsstark: Die Trennung der einzelnen Netz- und

Kundenanwendungen erfolgt mittels einer Netzarchitektur, die auf verschiedenen Layern basiert. FL1 Kunden können bis zu 400 Gbit/s Anbindungen nutzen – dies bis zu den internationalen Rechenzentren.

• Konvergent: das Carrier-grade 2G/3G/4G Mobilfunknetz und das Festnetz mit dem neuen hochleistungs-IP-Core von FL1 verschmelzen zum einzig konvergenten Netz

Liechtensteins.

• Resilienz: FL1 verfügt über einen leistungsstarken und mehrfach redundanten Backbone. Unsere Serviceplattformen werden in verteilten Rechenzentren betrieben und durch zertifiziertes Fachpersonal laufend weiterentwickelt.

• Hochverfügbar: KI-basierte Management- und Leitwegsysteme unterstützen das geschulte Fachpersonal bei Monitoring und Wartung. Funktionsstörungen können frühzeitig erkannt und ein sicheres und stabiles Kundenerlebnis gewährleistet werden – rund um die Uhr, 24/7/365.