Oktober 2020 | Die Arealzeitung der Viscosistadt
NR.
07
INFORMATION ZUR ENTWICKLUNG
UMBAU SORGT FÜR WEITEREN KREATIVITÄTSSCHUB Von: Alain Homberger
DIE THEMEN DIE KÜNSTLERIN NADJA ISELI IM GESPRÄCH AUSBAU DER PRODUKTION VON SOLARSTROM
Die Visualisierung zeigt, wie der Sektor B nach dem Abschluss des Umbaus aussehen wird.
Die Viscosistadt hat die zweite Umbauphase in Angriff genommen. Im Sektor B entsteht zeitgemässe Industriearchitektur, die unter anderem für die Kreativwirtschaft neue Räume schafft.
Corona-Virus,
Lockdown, Kurzarbeit, Schutzmasken, Reisebeschränkungen: Das Jahr 2020 wird uns noch lange als Zäsur unserer durchgetakteten Welt in Erinnerung bleiben. Auch die Viscosistadt mit ihren Unternehmen aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistung, mit ihren Schulen und der Kreativwirtschaft waren und sind davon betroffen. Mehrere Wochen lang war es ruhig, sehr ruhig auf dem Areal. Die Kantine Nylon 7, das Tramhüsli und die Eventlocation waren geschlossen – vieles lief auf Sparflamme. Glücklicherweise kehrt das Leben seit Mai schrittweise zurück. ZUSÄTZLICHE FLÄCHEN FÜR DIE VERMIETUNG Seit dem Frühsommer ist es mit der Ruhe auf dem Areal ohnehin vorbei. Mit der Instandstellung des grossen Gebäudekom-
plexes entlang der Spinnereistrasse haben wir ein weiteres grosses Projekt in Angriff genommen. Die Viscosistadt schafft mit dem Umbau neue Flächen für die Vermietung und saniert gleichzeitig die historischen Industriegebäude im Sektor B – der ehemaligen Nylon-6-Fabrik. INDUSTRIEARCHITEKTUR AUS DEM 20. JAHRHUNDERT Dazu kam auf der Südseite der Viscosistadt mit dem «A-REX» einer der grösste Bagger Europas zum Einsatz. Mit seinen riesigen Krallen trug er Schicht für Schicht Gebäudeteile ab und legte so den historischen Kern der Industriearchitektur aus dem 20. Jahrhundert frei. Das Konzept sieht vor, sämtliche Industriebauten, welche in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre für die damalige Nylon6-Fabrik erstellt worden waren, zu erhalten.
Alle später dazugekommenen Gebäude und Bauteile in Stahlkonstruktion werden bis auf das Erdgeschoss zurückgebaut, da sich eine Umnutzung aus brandschutztechnischen Gründen nicht lohnt. Dadurch entstehen sechs doppelgeschossige, grosse Hallen und das Gebäude hat Richtung Süden wieder die alte Höhe. Damit schaffen wir zusätzliche, attraktive Flächen für weitere Unternehmen und Organisationen, welche die Viscosistadt mit ihren Ideen bereichern sollen. Der Umbau des Sektor B geschieht Schritt für Schritt. Bis 2024 sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein. FACHKLASSE GRAFIK BENÖTIGT NEUE RÄUME Trotz der momentanen wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt die Nachfrage nach Arbeitsflächen in der Viscosistadt gross. Im Sommer 2022 soll die Fachklasse Grafik von Luzern in die umgebauten neuen Räumlichkeiten in die Viscosistadt ziehen und somit in unmittelbare Nähe zur Hochschule Luzern – Design & Kunst. Dazu wurde mit dem Kanton Luzern ein «Letter of Intent» unterzeichnet. Die Fachklasse Grafik benötigt Platz für acht Klassen und Atelierräume für die praktischen Arbeiten. Daneben gibt es mit der Spinnerei und der Filmstadt (siehe Artikel auf Seite 3) zwei weitere Projekte, die mit frischen Ideen und neuen Gesichtern in den nächsten Jahren auf dem Areal der Viscosistadt für zusätzlichen Kreativitätsschub sorgen möchten.
01