Oktober 2022 | Die Arealzeitung der Viscosistadt
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INFORMATION ZUR ENTWICKLUNG
WEITERBAUEN UND UMNUTZEN LAUTET DAS LEITMOTIV Von: Alain Homberger
DIE THEMEN DIE FACHKLASSE GRAFIK IST ERFOLGREICH GESTARTET ARCHITEKTEN AUF DEM AREAL GESTALTEN DIE ZUKUNFT DER VISCOSISTADT
Die Fachklasse Grafik hat im August ihre neuen, flexibel gestaltbaren Räumlichkeiten bezogen. Bild Emanuel Ammon
Ein weiterer, grosser Ausbauschritt der Viscosistadt im Sektor B ist mitten in der Umsetzung. Mit der Fachklasse Grafik ist bereits eine erste Mieterin eingezogen. Wohnnutzungen sind erst in einigen Jahren geplant.
Die Viscosistadt verjüngt sich weiter. Seit
Mitte August studieren und lernen in den früheren Produktionshallen der ehemaligen Viscosuisse rund hundert Lernende der Fachklasse Grafik ihr Handwerk. Der Umbau der hellen und flexibel gestaltbaren Räume ist gelungen, der Schulbetrieb gut gestartet. Die jungen Menschen bringen nicht nur neues Leben in den Sektor B, sondern sorgen auch für einen weiteren Kreativitätsschub auf dem Areal. Neben der Industrie ist innerhalb weniger Jahre ein regelrechter Cluster der Kreativwirtschaft mit Schulen und Unternehmen entstanden. Der stetige Wandel auf dem Gelände der Viscosistadt hat Tradition. Als die Société Suisse de la Viscose SA in den 1950er
Jahren auf der grünen Wiese entlang der Kleinen Emme erste Gebäude für die neue Nylonfabrikation baute, konnte sie nicht wissen, dass hier einmal mehrere tausend Leute arbeiten würden. Sie hat deshalb ihre verschiedenen Bauetappen stets nach dem Grundsatz «Weiterbauen und Umnutzen» geplant. Entstanden sind verschachtelte Gebäudekomplexe wie der Sektor B am Eingang der Viscosistadt. FÜR DIE ZUKUNFT RÜSTEN Wir haben dieses Prinzip für unsere Bauprojekte übernommen. Aktuell sind wir daran, eben diesen Sektor B für die Zukunft zu rüsten. Die zweite Etappe ist nun in der Umsetzung. Dabei geht es vereinfacht gesagt
darum, die komplizierte Gebäudestruktur fertig zu bauen und zu vereinfachen. Das Baugesuch für die dritte Etappe wurde bereits bei der Gemeinde Emmen eingereicht. Insgesamt entstehen rund 20’000 Quadratmeter neue Flächen für Gewerbe, Büro, Handel, Beratung oder Praxen. Dafür gibt es viele Mietinteressenten, weitere Verträge wurden aber noch keine abgeschlossen. FOKUSSIERUNG AUF GEWERBE In diesem Jahr haben wir ausserdem den Wärmeverbund Seetalplatz in Betrieb genommen. Er versorgt die Viscosistadt und in Zukunft auch die Areale rundherum mit nachhaltig erzeugter Energie. Aus den Grundwasserströmen der Kleinen Emme und aus Abwärme der Industrie wird Wärme gewonnen, für die Kühlung der Gebäude kann auch Wärme an das Netz abgegeben werden. Mit diesen Projekten werden wir die erste grosse Phase der Transformation unseres Areals abschliessen. Rund um den Seetalplatz entstehen zurzeit grosse Wohnüberbauungen. Wir sind froh, dass wir den Umbau der Viscosistadt gestaffelt umsetzen. Es hat sich als richtig herausgestellt, dass wir voll auf die Karte Industrie, Bildung und Gewerbe gesetzt haben. Die Wohnnutzungen in der Viscosistadt sind noch offen. Die dazu erforderlichen Neubauten werden frühestens in einigen Jahren umgesetzt.
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