Wasserzeitung 07/2019

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Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen Eine Unterschrift, die den Beginn eines neuen, spannenden Lebensabschnitts markiert, leisteten im Juni die neuen Auszubilden im WZV Malchin Stavenhagen. Geschäftsführerin Petra Tertel hieß die Nachwuchsmitarbeiter willkommen und blickte optimistisch auf die kommenden Jahre. Paul Steven Labs, Niklas Quandt und Chris Riemann heißen die neuen Kollegen, die im Spätsommer das WZV-Team verstärken. Allessamt in der Region beheimatet, waren sie über den traditionellen Tag der offenen Tür, über Präsentationen im Unternehmensnetzwerk und über Schülerpraktika auf die tollen beruf­ lichen Chancen in den Bereichen Trink- und Abwasser aufmerksam geworden. „Wir tun einiges, um junge Leute für den WZV zu begeistern!“, betont Ge­schäftsführerin Petra ­Tertel. „Schließlich müssen wir dafür sorgen, dass auch in Zukunft aus­reichend Fachkräfte vor Ort sind, um die Ver- und Entsorgung sicher­ zu­stellen.“

Volle Zukunft voraus! Drei Auszubildende beginnen ihre Lehrzeit im WZV

Autogramm drunter und es kann losgehen: Ge­schäfts­führe­rin Petra Tertel und Neu-Azubi Chris Riemann unterzeichneten seinen Aus­bil­dungsvertrag zur Fachkraft für Trink­wasser­ver­sorgung.

Gutes Team – gute Aussichten Dass die Zahl der Bewerbungen in Stavenhagen nach wie vor vergleichsweise hoch bleibt, während andernorts kaum Azubis zu finden sind, ist Ergebnis der kontinuier­ lichen Bemühungen um den Nachwuchs. Die drei jungen Männer, die nun ihren „Dienst“ antreten, haben sich bewusst für ihr zukunftssicheres Fach entschieden. Die praktische Ausbildung erfolgt im Bil-

NACHTPARTIE Was muss es für ein faszinierendes Erlebnis gewesen sein, als die Bilder laufen lernten! Vor knapp 100 Jahren sahen die Menschen zum ersten Mal Geschichten über die Leinwand flimmern statt „nur“ Fotos als Momentaufnahmen zu betrachten. Begleitet wurden die Stummfilme zu jener Zeit mit Musik – nicht vom Band, sondern von Musikern auf Instrumenten gespielt. Eine Zeitreise in diese filmische Ära unternimmt das Wanderkino 2019 mit der Stummfilmnacht unterm Sternenhimmel auf Schloss Kummerow am 2. August. Gezeigt werden Stummfilme aus den Jahren 1895 bis 1930 und experimentelle Filme aus der

Fiebern dem Ausbildungsbeginn entgegen (v. l.): Jens Christofzik, Abwassermeister Kanalnetz und ländliche Kläranlagen, mit „seinem“ Azubi Niklas Quandt, Abwassermeister Christoph Schulz mit Paul Steven Labs sowie Chris Riemann mit Trinkwassermeister Peter Holz. Fotos: WZV

dungsinstitut für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (BUW) in Neubrandenburg. Theoretische Inhalte werden in der Berufsschule in Ribnitz-­Damgarten vermittelt. Und der Ausblick für andere Interessierte ist ebenso gut: „Wir starten immer im Wechsel“, berichtet Petra Tertel. „Im kommenden Jahr 2020 wird es eine Ausbildungsstelle zur Fachkraft für Büromanagement geben, im da­ rauffolgenden Jahr sind dann wieder die Wasser- und Abwasserfachleute an der Reihe.“

BLAUES BAND

Manches neu machte der Mai Liebe Leserinnen und Leser, Bürgermeister zu sein ist in der heutigen Zeit kein Zucker­ schlecken. Die knappe finanzielle Ausstattung der Kommunen und der demo­grafische Wandel ma­ chen dieses Ehren­amt an den al­ lermeisten Orten zu einer Heraus­ forderung. Dass es dennoch stets engagierte Frauen und Männer gibt, die die Geschicke Ihrer Hei­ mat mit in die Hand nehmen wol­ len, davor habe ich größten Res­ pekt. Auch für den WZV ist ihr Einsatz von größter Bedeutung: Sie sind der Zweckverband, ohne sie würde es ihn nicht geben. Un­ sere Verbandsversammlung wird sich nun neu formieren und am 19. August einen neuen Vorstand eine(n) neue(n) Verbandsvorste­ her(in) wählen, denn in sieben von 19 Mitgliedsgemeinden gibt es nach der Kommunalwahl im Mai neue Bürgermeis­terinnen und Bür­ger­meister. Wir freuen uns auf ­frischen Wind in unseren Reihen und auf eine gute Zusammen­arbeit im Sinne einer zukunftsfähigen Trinkwasserver- und Abwasser­ entsorgung. Ich wünsche Ihnen einen tollen Sommer! Ihre Petra Tertel, Geschäftsführerin des WZV Malchin Stavenhagen

Immer auf dem Laufenden

Laufende Bilder mit Musik

Mit den heutigen Blockbustern haben die Stummfilme von einst nichts zu tun. Genau das macht ihren Reiz aus. Foto: pixabay/Eric Perlin

10. JAHRGANG NR. 2  JULI 2019

Neuzeit, darunter verschiedene Genres wie Komödien, Independent-, Monumental- und Avantgardefilme. Die Stücke werden, um der historischen Vortragsweise gerecht zu werden, zumeist im Format 16 mm aufgeführt. Musikalisch untermalt werden sie von Gunthard Stephan an der Violine und Tobias Rank am Piano. Open-Air-Stummfilmacht 2. August 2019 21.30 Uhr Eintritt: 10 Euro Schloss Kummerow Dorfstraße 114 17139 Kummerow www.schloss-kummerow.de

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WASSERGESCHICHTE

SEI­TE 2

Wie das Wasser „kommunal“ wurde

Gewässer sauberer Dass in diesem Jahr in MV an 41 Badestellen und Sportboot­ häfen die Blaue Flagge weht und somit der Badespaß dort und an vielen anderen Orten im Land ungetrübt ist, ist maßgeblich ein Verdienst der Wasserunternehmen. Wer sich an die Zeit bis 1989 erinnert, hat bestimmt Beispiele im Kopf, bei denen nur teils oder gar nicht behandeltes Abwasser aus Kliniken, Molkereien oder Privat­haushalten in die Gewässer geleitet wurde. Das gehört zum Glück längst der Vergangenheit an. Bäche, Flüsse und Seen im Land haben sich deutlich erholt. Dass man sich darauf nicht ausruhen kann, daran erinnert uns die Europäische Union regelmäßig, die das Einhalten der Wasser­­ rahmen­richt­linie anmahnt. Hier ist besonders die Land­wirt­ schaft ge­fragt, die Nähr­stoff­ ein­­träge zu reduzieren.

Vergleicht man die ostdeutsche Wasserwirtschaft von 1989 und 2019 miteinander, so liegen gravierende Unterschiede schnell offen. Allen voran: der Preis! Doch auch in Sachen Versorgungssicherheit, Umwelt­ schutz und technischer Ausstattung liegen Welten zwischen der Wen­ dezeit und heute. Wir geben hier einen kleinen Überblick über diese aufregenden Jahre, in der die Kommunen zu geachteten Profis der Da­ seinsvorsorge avancierten. Geradezu lächerliche 25 bis 30 Pfennig pro Kubikmeter Trinkwasser für private Ver­ braucher (für Großab­neh­mer zwischen 0,20 und 1,15 Mark) sorgten für eine oftmals gedankenlose Verschwendung in der DDR. Gerade im Frühjahr und Sommer stieg der ohnehin schon sehr hohe spezifische Verbrauch von bis zu 250 Litern pro Einwohner und Tag – etwa in den Touristenhochburgen entlang der Ostsee – auf das Drei- bis Fünf­fache an. Hinzu kam noch die große Zahl der so ­genannten Pauscha­lis­ten. Da Wasser­zähler aufgrund einer Produktionsverlagerung zu Beginn der 1980er-Jahre in ein anderes Ostblock-Land Mangelware waren, wurde für viele Kunden ein Durchschnittsverbrauch festgesetzt, der einer Vergeudung von kostbarem Trinkwasser Tür und Tor öffnete. Bis zum Ende der DDR lagen alle Aufgaben rund um Trink- und Abwasser in der Verant-

Mirko Saathoff Geschäftsführer ZV Usedom

Petra Tertel Geschäftsführerin WZV Malchin Stavenhagen

wortung der von den 15 Bezirken geleiteten Volkseigenen Betriebe Wasserversorgung und Abwasserbehandlung“, kurz VEB WAB. Nur wenige Monate nach der Wende gingen diese in neuen Gesellschaften, GmbHs, auf. Diese jedoch mussten sich schon bald selbst „abwickeln“, wie es die Kommunalverfassung der DDR vom Mai 1990 festgelegt hatte: Die Versorgung mit Wasser sowie die Ableitung und Behandlung des Abwassers gehörten fortan zu den Selbstverwaltungsaufgaben der Gemeinden. Als Inhaberin der wasserwirtschaftlichen Kapitalanteile zu diesem Zeitpunkt stand die Treuhand vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Wie konnte eine über Jahrzehnte gewachsene Struktur getrennt werden? Jedes Grundstück, jedes Wasserwerk, jede noch so kleine Pumpstation musste aus dem Gesamtvermögen der WAB-Nachfolgebetriebe herausgelöst und der jeweiligen Gemeinde übertragen werden. Mit einem Kunst­griff beteiligte die Treuhand die Kom­mu­nen an der mühsamen Neuord­nung der Wasserund Abwasser­wirtschaft, und zwar durch Eigentümer- und Anteilseignervereine. Als sogenanntes „Entflechtungsmodell“ sollte dieser komplexe Vorgang, den die Treuhand im Dezember 1990 vorstellte, Geschichte Zur Einweihung der Kläranlage Swinemünde, in schreiben. der u. a. das Abwasser der Usedomer Kaiserbäder Die Geschichte der kommunalen Wasservergereinigt wird, kam 1997 auch die damalige sorger, wie wir sie noch heute kennen und Umweltministerin Angela Merkel. Foto: Joachim Bengs schätzen, beginnt in den Jahren 1991 / 1992.

der Kampf um Ersatzeile Foto: Archiv/ZV Usedom

Kommunal richtig! Die Entwicklung hat gezeigt, wie richtig wir damit lagen, die Wasser­wirtschaft in kommunaler Hand zu lassen. Städte und Gemeinden in festgelegten Regionen bildeten jeweils ihren Zweckverband, der sich in ihrem Auftrag ums Wasser kümmert und dessen Entwicklung sie durch die Beteiligung an den Gremien demokratisch gestalten. Wir hatten es nach der Wende in der Hand. Es gab die großen bezirksweiten Strukturen des VEB WAB und untergeordnete Bereiche. Manchmal denke ich, wir haben da auch Potenzial verschenkt und hätten ruhig größere Verbände bilden sollen. Dann wäre man an manchen Stellen vielleicht schlagkräftiger und unsere Anliegen hätten noch mehr Gewicht.

WASSERZEITUNG

Mit einem Wasserfest wurde hier Mitte der 1980er-Jahre die neu verlegte Trinkwasserversorgung in Reetzow auf Usedom gefeiert.

Die Kreativität der Mitarbeiter war in den 1980er-Jahren sehr gefragt. „Der Kampf um die Ersatzteile gehörte zum Tagesgeschäft“, erinnert sich Peter Dammann. Der heutige Leiter Investition und Entwicklung im ­W ZV Malchin Stavenhagen hatte damals als junger Ingenieur beim ­VEB ­WAB in Teterow angefangen. „Es fehlten Unterwasserpumpen, Kompressoren und Armaturen.“ Bis nach Potsdam seien die Wasserleute mal mit einem Diesel-Kompressor gefahren, um ihn dort reparieren zu lassen. Etwas besser sah es aus, wenn der Rat des Kreises eine Volkswirtschaftliche Masseninitiative plante und einen Ort neu ans Netz anschließen wollte. „Da beka-

men wir auch mal Rohrmaterial“, sagt Peter Dammann. Armaturen oder Verbindungsstücke allerdings – Fehlanzeige. „Die mussten wir aus unserer Reserve nehmen, wo sie an anderer Stelle fehlten. Not macht erfinderisch und so wurden z. B. Schellen flugs auch mal selbst geschmiedet. War die Initative fertig, gab es oft ein Wasserfest. Die Wasserwerke waren teils zu 100 Prozent ausgelastet. Im Sommer haben wir teils unaufbereitetes Brunnenwasser zugemischt, damit wir die Mengen liefern konnten. Kapitulieren ging ja nicht. Hatte sich die Lage wieder etwas normalisiert, ging es ans Spülen der Leitungen, das abgesetzte Eisen musste ja wieder raus.“

Fragwürdige Berechnungsgröße Im Abwasserbereich begann in den In den 1980ern habe es schon die 1980er-Jahren der Ausbau einiger ersten Abwasserkonzepte gegeben. ausgewählter Anlagen. So erhielten Diese wurden dann in den 1990ern und zum Beispiel das Ostseebad Bolten- bis heute fortge­schrieben und konsehagen oder Stavenhagen mit als erste quent umgesetzt. eine biologische Reinigungsstufe. Kreisel­ belüfter durchwirbelten die oberen Schichten, waren ziemlich laut und wirbelten als Neben­ effekt Feuchtigkeit und Duftstoffe auf. Das Abwasser in größeren Orten wurde zwar abgeleitet, aber eben noch nicht nach heutigem Stand der Technik aufbereitet. Und auch der Abrechnungsmaßstab sei mehr als fragwürdig gewesen. „Der Preis richtete sich z. B. nach dem Einheitswert des Grund­stückes.“ Heute ziehen die meisten Versorger die bezo1995 wurde die Kläranlage Bansin, hier ein gene Menge TrinkwasFoto des Sandfangs aus den 1980ern, außer ser als Grundlage heran. Betrieb genommen. Foto: Archiv / ZV Usedom

IMPRESSUM  He­raus­ge­ber: ZV Grevesmühlen, ZV KÜHLUNG, WAZV Parchim-Lübz, WZV Malchin Stavenhagen, WZV Strelitz, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom, ZV Festland Wolgast, ZV Wismar  Re­dak­ti­on und Ver­lag: ­­­SPREE-PR Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel  Re­dak­tion: Susann Galda (verantw.)  Mitarbeit: K. Arbeit, Ch. Arndt, H. Borth, F. Hultzsch, S. Kuska, K. Maihorn, A. Schmeichel  Layout: SPREE-PR, M. Nitsche (verantw.), F. Fucke; G. Schulze Druck: Berliner Zeitungsdruck  Redaktions­schluss: 12. Juli 2019  Nach­druck von Bei­trä­gen (auch Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung. Hinweis zum Datenschutz: Mit der Teilnahme an aus­zugs­­weise) und Fo­tos nur mit Ge­neh­mi­gung von SPREE-PR! Gewinnspielen in der WASSERZEITUNG stimmen Sie, basierend auf der EU-Datenschutzgrundverordnung, der Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!


JULI 2019

AUS DER REGION FÜR DIE REGION

SEI­TE 3

Mostereien in MV r mobiler Presse e d o r re ä n o ti a st , in Mosten zu Hause

Stationäre * orsthaus Strelitz F 17235 Neustrelitz, Berliner Chaussee 1, Tel. 03981 447135 www.forsthaus-strelitz.de C iderwirtschaft 17094 Burg Stargard, Bahnhofstraße 12, Tel. 039603 28623 www.ciderwirtschaft.de

Charlotte, Christopher und ihre Mama Katharina haben sich einen ganzen Berg Obst und Gemüse besorgt, um ihren neuen Entsafter auszuprobieren.

Hofmosterei Tressow 17194 Tressow, Kastanienallee 9, Tel. 039953 79577 www.hofmosterei-tressow.de

Foto: SPREE-PR / Arndt

Satower Mosterei 18239 Satow, An der Mosterei 1, Tel. 038295 78206 (auch mobil) www.satower-mosterei.de Mosterei Kneese 19205 Kneese, Hauptstraße 23, Tel. 038876 31349 www. mosterei-kneese.de

Die Lust auf selbst produzierten Obstoder Gemüsesaft nimmt zu. Mosten ist „in“. Viele wollen sich gesund ernähren und Lebensmittel nicht nur im Supermarkt kaufen. Schon die Kelten kelterten Die Kelten schätzten den gepress­

ten Obst­saft zur Verdauungs­förde­ rung, ebenso die Römer, und in Schwaben und Nieder­öster­reich war Most bereits im 19. Jahrhundert Grund­nah­rungs­mit ­tel. Originaler Most (das Wort kommt aus dem Lateini­schen und bedeutet „junger Wein“) hat einen Alkohol­gehalt von sechs bis acht Prozent. Al­kohol­freier, gepresster Obstsaft wird daher auch als Süßmost bezeichnet. Wer heute sein Obst zu einer Mosterei bringt, bekommt ein leckeres alkohol­ freies Getränk, das bei richtiger Herstellung über ein Jahr haltbar ist. Der Saft wird dabei nach dem Pressen und Filtern kurzzeitig auf 78 Grad

erhitzt. Dies tötet die meisten Keime ab und sorgt für eine lange Haltbarkeit ohne Konservierungsstoffe. Privat hergestellte Säfte sollten deutlich schneller, innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Haupt- und Nebenrollen Superstar der Saftgeschichte Deutschlands ist unser beliebtestes Obst: der Apfel. In den Neben­rollen überzeugen vor allem Birne und Quitte. Dabei gelten regionale Unter­schiede: Je südlicher man mostet, desto mehr Birne wird verwendet. In Österreich gibt es sogar verschiedene Arten von Mostbirnen. Tonnenweise werden die Früchte bald von Privatgrundstücken, Streu­ obst­wiesen und Straßenrändern ge­

sam­ melt und zu den Mostereien ge­bracht – oder moderne mobile Mos­ te­reien kommen direkt zum Obstbaum (siehe Artikel rechts). Die mobilen Mos­te­reien sind in Ostdeutschland mittlerweile ein wichtiger Faktor für die Erhaltung der Streuobstwiesen, auf denen Bäume mit ganz verschiedenen – und oft sehr alten – Obst­ sorten stehen. Insgesamt sind dort 3.000 Obstsorten zu finden, die für mehr als 5.000 Tier- und Pflanzen­arten einen wertvollen Lebens­raum bieten. Am besten geeignet für den kleinen Hausentsafter sind frische Früchte aus dem eigenen Garten. Doch auch jene aus dem Super­markt braucht man nicht zu verschmähen. Einfach gründlich waschen, schälen und ab in den Entsafter. Zum Wohl!

So gelingt der Saft à Frisches Obst, nicht länger als drei Tage vor dem Pressen gesammelt.

Foto: SPREE- PR / Gal

da

à Reifes Obst. Pflückreife Äpfel haben braune Kerne, der Stiel löst sich leicht vom Ast.

à Überreife Früchte bringen weniger Saft und enthalten viel Trub (Schwebstoffe).

Mosterei Rothen 19406 Rothen, Kastanienweg 8, Tel. 038481 50435 www.mosterei-rothen.de Möckel Most 23923 Lübseerhagen, Dorfstr. 5, Tel. 038828 20896 www.moeckelmost.de Tropfenkontor 23948 Damshagen, Klützer Straße 37a, Tel. 03882 5378600 www.tropfenkontor.com

Mosterei Remy 17390 Libnow, Libnow Nr. 7a, Tel. 0176 20454960 www.mosterei-remy.de

à Obst gründlich waschen.

Ja. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Früchte vom Baum gepflückt oder vom Boden aufgelesen werden. Zulässig sind aber nur geringe Mengen – die Ernte darf nur für den Eigenverzehr, nicht für den Verkauf verwendet werden. Früchte von privatem oder umzäuntem Gelände sind tabu. Auch agrarisch kultiviertes Obst oder Gemüse von Feldern an Straßen darf man nicht ernten.

Wunderfeld e.G. 19395 Ganzlin, Am Bahnhof 1, Tel. 0172 1878130 www.wunderfeld.de

Mobile *

Die Qualität Ihres selbst gemachten Saftes haben Sie in der Hand.

à Fauliges Obst raussortieren! Kleine Druckund Schorfstellen beeinträchtigen die Qualität nicht.

Schaalsee-Mosterei 19205 Schönwolde, Kneeser Straße 2, Tel. 038876 31355 www.schaalsee-mosterei.de

à Klarer Saft gewünscht? Dann vor dem Pressen Kerngehäuse und Schale entfernen.

* Auswahl: Quelle Nabu.de Stichwort: Mostereien, sowie www.mosterbox.org Hinweis: Die Anbieter arbeiten teils sehr individuell. Wegen unterschiedlicher Mindestmengen, und / oder für Orts- und Terminabsprachen rät die Wasserzeitung allen Lesern vorab um Abstimmung.

Danis Saftladen 19294 Malliß, Ludwigsluster Str. 43, Tel. 0172 4289287 www.danissaftladen.de Gutshaus Hermanns­ hagen e. V. 18246 Hermannshagen, Dorfstraße 1, Tel. 0151 56791554 www.hermannshagen.de Die kleine Mosterei 17217 Alt Rehse, Pfarrhaus 8, Tel. 03962 257289 www.mosterei-alt-rehse.de

Foto: SPREE-PR / Krickau

Apfel, Birne, Quitte: Wenn sie reif sind, werden sie zu den Haupt­ darstellern in Mostereien und Keltereien im ganzen Land. Das große Mosten beginnt jetzt! Auch in Privathaushalten warten et­ liche Entsafter (sie sind schon für unter 30 Euro zu haben) auf ­ihren Einsatz.


WASSERZEITUNG – JULI 2019

TECH N I K

im bunten Gewand

Farbenfroh und ansehnlich präsentiert sich seit ein paar Wochen das Schaltgebäude für die Untergrundenteisenung am Wasserwerk Jürgenstorf. Fotos: WZV

Der Greifswalder Grafikdesigner Enrico Pense alias „Saneks Walldesign“ hat hier mit Pinsel und Spraydose Techniker bildhaft in Szene gesetzt.

INFORMATIONEN VON

„ Auf das Vertrauen der

WZV verabschiedet Verbandsvorsteherin Inge Ma Eine Wahl heißt neben der Chance auf etwas Neues oft auch Abschiednehmen von Bewährtem. Letztes traf zur Kommunalwahl auf die Gemeinde Kittendorf zu. Inge Maischak war nicht erneut als Bürgermeisterkandidatin angetreten, sie gab ihr Amt nach 25 Jahren gern weiter. Im WZV Malchin-Staven­ hagen war sie von Beginn an eine feste Größe, seit zehn Jahren obendrein als Verbandsvorsteherin. Die Wasserzeitung traf sie zum Interview. Frau Maischak, was ist Ihnen von den Anfängen vor 25 Jahren in Erinnerung? Nun, ich war ja ein kompletter Neuling, sowohl als Bürgermeisterin als auch als Mitglied des WZV. Als erstes fand ich mich zuständig für die Feuerwehr, damals eine große „Baustelle“. Daran erinnere ich mich deutlich. Hat ja auch etwas mit Wasser zu tun. Als nächstes waren die Altanschließerbeiträge bei uns ein großes Thema. Das hat mich damals bewogen, mich stärker in die ­Materie einzuarbeiten. Die Beiträge waren schließlich rechtmäßig. Unabhängig davon, zu wessen Gunsten es am Ende ausging, haben mir unsere Bürger stets ihr Vertrauen geschenkt, dafür bin ich sehr dankbar. Bei so viel Vertrauen – hätte es nicht auch noch ein paar Jahre weitergehen können? Nein, nach 25 Jahren ist es auch einmal Zeit für einen Wechsel. Ich bin ja in Kittendorf geboren, habe in

Jürgens­torf gearbeitet, habe mich immer für die Belange aller Einwohner in den fünf Ortsteilen der Gemeinde Kittendorf eingesetzt. Ich erinnere mich z. B. gern an die Entwicklung des Fliederfestes. Oder die Erneuerung des Badesteges in Rützenfelde. Es war stets Eigen­initiative gefragt, aber wir haben viel für die Allgemeinheit erreicht. Welche Rolle spielte der WZV für die Gemeinde? Also zunächst ist die Daseinsvorsorge eine Aufgabe, die wir als Gemeinde in der heutigen Zeit kaum allein stemmen können. An einzelnen Projekten wird deutlich, wie wichtig der Zweckverband ist. So wurde das sanierungs­ bedürftige Wasserwerk Kittendorf vom Wasserwerk Jürgenstorf abgelöst. Unser Abwasser wird bald zur Kläranlage Stavenhagen weitergeleitet. Das alles kann nur gemeinsam rea­ lisiert werden. Sie waren lange in der Verbandsversammlung und als Verbandsvorsteherin tätig. Was waren dort die Meilensteine? Zuerst fällt mir natürlich der Neubau des Verbandssitzes ein. Mit einem Blick auf die damalige Baracke war klar: Das hat keine Zukunft. Glück­licherweise haben sich dann alle Mitglieder der Meinung des Vorstandes angeschlossen und wir konnten bauen. Ein weiterer Meilenstein, der mir sehr am Herzen lag, ist die Absichtserklärung, die der WZV im vergangenen Jahr anlässlich seines Jubiläums mit dem Wasserund Boden­verband Obere Peene und dem Bauernverband unterzeichnet hat.­

Zwei Jahre im Visier WZV arbeitet an Kalkulation für 2020 / 2021 Realistisch anmutend sind sie hier bei der Arbeit zu sehen. Was für ein Blickfang doch aus einem unscheinbaren Gebäude werden kann!

KURZER DRAHT Wasser Zweck Verband   Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 17153 Stavenhagen Tel.: 039954 361-0 Fax: 039954 361-531

info@wzv-malchin-stavenhagen.de www.wzv-malchin-stavenhagen.de

2019 geht erstmalig eine zweijährige Kalkulationsperiode im WZV Malchin Stavenhagen zu Ende. Der zweite „Zweijahresplan“ steht für die Jahre 2020 und 2021 an. Umso wichtiger ist nun die Überprüfung: Ist eine Planung über diesen kürzeren Zeitraum ziel­ führend? „Ja“, sagt Mitarbeiter Christoph Oheim. „Die kürzere Kalkulationspe­ri­ ode bedeutet zwar für uns mehr Arbeit, aber wir können kurzfristiger auf Schwankungen reagieren.“ Aktuell werden im WZV auch alle Gebühren unter die Lupe genommen, um dann neu kalkuliert zu werden. Eher nega-

tiv wirkt sich dabei nach wie vor der Einwohnerschwund aus: Noch immer sinken die Zahlen, zuletzt um 1,3 % von 2017 zu 2018. Immerhin bleibe das Gebrauchsverhalten der Kunden stabil, so Christoph Oheim, so dass das Jahr 2018 in der Nachkalkulation nur minimal korrigiert werden musste. „Aber das wird leider nicht so bleiben“, blickt er voraus. „2019 müssen wir mit deutlich höheren Preisen unseres Dienstleisters bei der Abfuhr von Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben wirtschaften. Und auch andere gestiegene Kosten werden wir in den Kalkulationen berücksichtigen müssen."

N

Intern Shoppen, chatten, Bankgeschäfte, Kontaktpflege – kaum etwas lässt sich heute nicht auch im Internet erledigen. Die Webseite des WZV macht ebenso vieles möglich, die Bearbeitung von Kundenanliegen zum Beispiel. Frisch überarbeitet, haben Nutzer hier nun einen noch besseren Überblick. Das Beste: Die Internetseite www. wzv-malchin-stavenhagen.de präsentiert sich nun in allen Details exakt so, wie sie soll, unabhängig vom genutzten Gerät. „Responsive Design“ nennen das die Entwickler. Es bedeu-


VER- UND ENTSORGER

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r Bürger kommt es an“

aischak Gemeinsam wollen wir uns noch stärker für den Grundwasserschutz einsetzen. Auch die wohlwollende Entscheidung aller Bürgermeister für den Beitritt zur Klärschlamm-­ Kooperation MV ist mir sehr positiv in Erinnerung. Damit geht es ja erst den nächsten Jahren richtig los. Was möchten Sie Ihrem Nachfolger im Zweckverband mit auf den Weg geben? Das Wichtigste ist das Vertrauen der Bürger. Egal wo sie leben, in einer unserer Kleinstädte oder auf dem Land. Wir entscheiden stets nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung – das hat auch mit dem neu zu wählenden Verbandsvorstand Bestand. Bleiben sie immer mit den Bürgern im Gespräch. Dann können sie auch „Katas­ trophen“, wie z. B. der sehr feuchte Sommer 2011 mit dem enormen Mücken-Befall, nicht aus der Bahn werfen – jedes Problem kann gelöst werden.

„Duftwolke“ will nicht weichen WZV forscht weiter zur Ursache Kaum ein Thema beschäftigte die Mitarbeiter der Kläranlage Stavenhagen und einen Teil der Anwohner in den vergangenen Monaten mehr als die „duftende“ Wolke, die sich von Zeit zu Zeit bemerkbar macht. Die Wasserzeitung berichtete bereits ausführlich über die Fortschritte bei der Suche nach den Ursachen, muss jedoch auch diesmal vermelden: Eine abschließende Lösung ist bislang nicht gefunden. „Im Abwasser finden ständig Abbauprozesse mit Mikroorganismen statt. Wenn das mit Sauerstoff passiert, bleiben nur Kohlendioxid und Wasser übrig – da riecht erst einmal nichts.“ So beschreibt Dirk Kettner, im WZV Leiter Betrieb, den normalen Prozess der Abwasserreinigung sowohl auf der Kläranlage als auch in den dorthin führenden Rohrleitungen. Fällt jedoch der Sauerstoff weg, so wie in Druckrohr­ leitungen generell oder weil er z. B. schon verbraucht ist, fängt das ungereinigte Wasser an zu stinken. „Dieser

Geruch tritt natürlich aus, selbst durch winzige Öffnungen“, so Kettner. „Solche Gase können auch nicht im System verbleiben, das würde große Schäden verursachen.“ Warum nun das Gas auf der Kläranlage Stavenhagen von Zeit zu Zeit dermaßen unangenehm auffällt, wissen die Experten bis heute nicht zu sagen. Eine mög­liche Ursache ist die Zusammensetzung des Abwassers mit zeitweise hohen Anteilen aus indus­ trieller Schlachtung. An Vorrichtungen zur Abluftbehandlung auf der Kläranlage mangelt es jedenfalls nicht – die sind auf dem neuesten Stand. Es gibt drei Bio­filter, alle relevanten Becken sind abgedeckt, die Luft wird vielfach abgesaugt. „Das gesamte Abluftkonzept ist bereits geprüft worden“, bestätigt Dirk Kettner. „Es gibt eine ganze Palette von Maßnahmen, um Geruchsbelästigungen zu bekämpfen, ein Patentrezept ist allerdings nicht dabei. Zum Einsatz kommen physikalische, chemische und biologische Verfahren oder eine Kombination aus den genannten. Wir bleiben weiter am Ball."

Vielen Dank für das Gespräch! Blick auf eines der größten Projekte des WZV: Die Kläranlage Stavenhagen bildet den Hintergrund zum Interview mit der scheidenden Bürgermeisterin und Verbandsvorsteherin Inge Maischak. Foto: SPREE-PR/Hultzsch

Neu und nutzerfreundlich

netseite des WZV überarbeitet / Feedback gewünscht!

Übersichtlich und klar strukturiert präsentiert sich die Internetseite des WZV nach der „Generalüberholung“. Foto: Screenshot 18. 6. 2019

tet, dass Aufteilung und Menüpunkte auf Smartphone, Tablet, PC und Co. jeweils in gleicher Optik erscheinen. Die Bedienung wird dadurch deutlich vereinfacht. Wie gewohnt gibt es im Menü Formulare zum Download, einen Kontaktbereich, Rechtliches, Aktuelles, Satzungen … – und viel Wissenswertes zu Trink- und Abwasser. Schauen Sie doch mal rein! Was gefällt Ihnen oder was nicht? Fehlt etwas, was Sie besonders interessiert? Wie kommen Sie mit der Menüführung zurecht? Die Mitarbeiter des WZV freuen sich über Ihre Rückmeldung!

Ingenieur Peter Dammann vom WZV zeigt die Rohre, über die die Luft aus den abgedeckten Abwasserbecken nahezu komplett abgesaugt wird. Trotz aller Maßnahmen ist ein Null-Geruch-Ergebnis noch nicht erreicht. Foto: SPREE-PR/Hultzsch

Grünes Licht für Klärschlammanlage Der WZV Malchin Stavenhagen hat lich­keiten der land­wirt­schaft­lichen erfreut die Zustimmung der Ros­tocker Ver­wer­tung des Abfall­produktes Bürgerschaft zum Bau der ersKlärschlamm soll das Projekt ten Klärschlammver­bren­ den kommuna­len VerbänVerbrennung nungs­anlage in MV zur den Sicherheit für die bald in Rostock Kenntnis genommen. Entsorgung geben, vor möglich / Im März hatte das Greallem im Hinblick auf WZV ist Mitgedie sonst markt­üblich mium der Hanse­ stadt sellschafter schwan­ken­den Kosten. grünes Licht gegeben. Gebaut wird die Anlage von der Ab 2024 sollen an der KlärKlär­schlamm-­Kooperation MV GmbH, anlage Rostock etwa 100.000 Tonin der neben 14 anderen Abwasser­ent­ nen Klär­schlamm pro Jahr aufbereisorgern auch der WZV Gesellschafter tet und ver­brannt werden, der dann ist. Nach den eingeschränkten Mög­ auch aus Staven­hagen stammt.


AM, IM UND AUF DEM WASSER

SEI­TE 6

WASSERZEITUNG

Mit fast 86 Metern Länge und zehn Metern Breite sowie einem Gewicht von über 4.000 Tonnen ist das U-461 nicht nur das letzte Exemplar der JULIETT-­Klasse, sondern auch das größte jemals gebaute konventionelle Unterwasserschiff. In den engen Gängen und Kammern des sechsstöckigen Stahlkolosses bekommt man erst recht beklemmende Zustände. Die Gänsehaut des Gastes vor einem macht deutlich, dass der Besuch auf dem größten U-Boot-Museum der Welt nichts für schwache Nerven ist. Die atemberaubenden Simulationen führen an den Rand der Vorstellungskraft. Nur eine Dusche Zwischen 78 bis 82 Mann gehörten zur Besatzung, die sich eine Dusche und drei Toiletten an Bord teilen mussten. 90 Tage konnte der unter Wasser operierende Raketenkreuzer autonom agieren, bis zu 33 Tage davon getaucht. Seine Reichweite betrug 18.000 Seemeilen. Die abblätternde dunkelgraue Farbe des Außenanstrichs lässt erkennen, dass die letzte Julia in die Jahre gekommen ist. Im Oktober 1961 wurde sie auf Kiel gelegt, im Dezember 1962 fand ihr Stapellauf statt, aber

U-461 aktuelle Öffnungszeiten: täglich 9 – 19 Uhr; Eintritt: ab 4 Euro (Erwachsene 13 Euro) Fotoerlaubnis: 1,50 Euro www.u-461.de „Hans Beimler“ aktuelle Öffnungszeiten: täglich 10 – 16 Uhr Eintritt: ab 2,50 Euro (Erwachsene 6 Euro) www.tarantul-peenemuende.de Historisch-Technisches Museum aktuelle Öffnungszeiten: täglich 10 – 18 Uhr Eintritt: ab 4 Euro (Erwachsene 9 Euro) www.museum-peenemuende.de

Blaue Autobahnen

Die OHW

Im echten U-Boot ist die Enge noch beklemmender als hier in der Kulisse des Filmklassikers „Das Boot“ in der Münchener Filmstadt. Foto: Bavaria

erst Ende Oktober 1965 wurde sie in Dienst gestellt. Bis 1987 war sie im Nordatlantik unterwegs, danach bis zur Außerdienststellung 1991 auf der Ostsee. An Bord immer vier Marschflugkörper und 18 Torpedos.

Der Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff boomt. In Rostock, Wismar, Sassnitz und Stralsund werden dieses Jahr 212 der riesigen Schiff­ hotels erwartet. Massentourismus! Beschaulicher sind die Se(h)ereisen, die durch die Mecklenburgische Seenplatte von Berlin nach Schwerin bzw. Stralsund oder von dort aus jeweils in die Hauptstadt führen. Gut eine Woche dauern die Flusskreuzfahrten auf den Gewässern in MV, die von Spezialver­anstal­tern in der Regel während der Tourismus­ saison angeboten werden. Häufig in einer Kombination von Schiffsreise mit Radaus­flügen. Auf Komfort muss dabei keiner der bis zu zwei Dutzend P­ assagiere an Bord

In Sichtweite des U-Bootes hat ein weiteres Museumsschiff Platz gefunden, die Raketenkorvette „Hans Beimler“. Es ist das letzte Kampfschiff der Volksmarine, die fünf der bis zu 95 km/h schnellen Schiffe besaß. Drei

Kreuzfahrten in MV

Die MS Müritz, Flaggschiff der Reederei Pickran. Foto: Mike Pickran

verzichten. Vom Schiff aus erleben sie die vorbeiziehenden Landschaften bzw. sie erfahren sie im wahrsten Sinn des Wortes selbst auf reizvollen Sehwegen an Land selbst.

Blitze (russisch M ­ olnija) wurden nach Außerdienststellung 1990 verschrottet. Die „Beimler“ legte in Peenemünde an. Eine Schwester dient heute als Exponat des Battle­ship Cove Museum in Fall River (­Massachusetts).

Im Segment der MV-Kreuzfahrten haben auch einheimische Reeder wie Mike Pickran aus Malchow oder Ingo Müller aus Demmin erfolgreich Nischen besetzt. Während letzterer sich mit Touren auf dem Amazonas des Nordens, der Peene, einen Namen machte und diese sogar bis in den Dezember hinein anbietet, kombiniert der Malchower Kapitän seit über 20 Jahren Flusskreuzfahrten mit Hotelübernachtungen. Zwischen 14 Routen, die in MV starten und teilweise nach Polen bzw. Tschechien führen, können Urlaubsgäste in diesem Jahr wählen. www.amazonaspeene.de www.pickran.de www.kootstra.de

Die 97,4 Kilo­meter lange Obere Havel-­Was­ser­ straße (OHW) ist für moderne Binnenschiffe zu klein. Sie wird nur von Fahrgastschiffen und Sportbooten genutzt. Doch mit der Sperrung der Schleuse Zaaren im November wurden die aufs Trockene gelegt. Der stark frequentierte Wasserweg aus dem Großraum Berlin in die Mecklenburgische Seenplatte ist dicht. Einzig mit Kanus, Kajaks und Ruderbooten kann man mithilfe der im April einge­ richteten Umtragemöglich­keit sein Ziel erreichen. Alle anderen Freizeit­ kapitäne müssen sich bis 1. August gedulden. Dann soll in Zaaren wieder geschleust werden. Die Geschichte der OHW reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Im 19. Jahrhundert erfolgte ein massiver Ausbau bis Neustrelitz. Bei Zeh­denick finden sich zahlreiche Ton­gruben und ehemalige Ziegeleien. Von hier kamen die Bausteine für den Ausbau Berlins zur Großstadt.

Noch bis 1. August ist die Schleuse Zaaren wegen Bauarbeiten gesperrt.

Foto: WSA

Als Teilnehmer einer Tour durch die Bavaria-Filmstadt im Norden Münchens weiß man, dass einem in der Kulisse des Kultfilms „Das Boot“ klaustrophobische Zu­ stände überfallen können. Dabei ist sie deutlich geräumiger als die des U-461 der Baltischen Rot­ bannerflotte in Peenemünde. Ein Berliner hat 1998 das russische U-Boot nach Usedom geschleppt und an der Pier der ehemaligen 1. Flottille der DDR-Volksmarine festgemacht. Es liegt nun am Fuß des Historisch Technischen Museums. Dieses beleuchtet die Geschichte der einstigen Heeres­ versuchsanstalt, in der Raketen und Marschflugkörper entwickelt und erprobt wurden.

Foto: SPREE-PR/Borth

Größtes U-Boot-Museum der Welt lädt nach Peenemünde ein

Logo Filmplakat: wikipedia

t  Im Hafen von Peenemünde hat das größte je gebaute konventio­nelle U-Boot der Welt als Museum festgemacht.


JULI 2019

WUNDERBARES WASSER

SEI­TE 7

Das Wasser – schon immer hat es die Menschen angezogen. Es ist wunderschön und gleichzeitig gefährlich. Es birgt Geheimnisse und weckt Sehnsüchte. Es türmt sich unvermittelt auf und ist kurz darauf wieder spiegelglatt. Schon unsere Vorfahren griffen diese Faszination auf, und so finden sich unzählige Geschichten, Märchen und M ­ ythen mit sagenumwobenen Wasser­wesen und ihren besonderen Fähigkeiten. Die Wasserzeitung hat einige davon zusammengetragen.

Neptun ist in der bildenden Kunst häufig zu finden. Hier thront er in Berlin auf seinem gleichnamigen Brunnen vor dem Roten Rathaus.

Quellen, Flüsse, Seen oder das Meer sind laut zahl­ reicher Geschichten die Heimat der Wasser­ nymphen. Besonders bekannt ist die UNDINE. Ihr Name leitet sich wohl vom lateinischen Wort „unda“, der Verkleinerungsform für „Welle“ ab. Schon 1320 gibt es in der Sage des Geschlechtes der Stauffenberger ein Undine-­Gedicht. Weltweit bekannt dürfte das Märchen „Die kleine Meer­ jung­ f rau“ des dänischen Schrift­ s tellers Hans Christian Andersen (1805 – 1875) sein. Die Disney-­F ilm­macher er­zählen in ihrem Arielle-Film eine ähnliche Geschichte. Auch der deutsche Dichter der Romantik Friedrich de la Motte Fouqué erzählt in seiner Märchennovelle „Undine“ von dem sagenumwobenen Wasser ­wesen. E. T. A. Hoffmann vertonte das Thema später als romantische Zauber­oper.

Foto: SPREE-PR / Nitsche

Foto: pixabay

Die bekanntesten Wassermänner sind sicher Poseidon und Neptun. Der erste ist in der griechischen Mytho­logie der Bruder des Gott­vaters Zeus und einer der zwölf Gott­heiten des Olymp. Mit seinem Blitz als Waffe, kann der Gott des Wassers Erd­beben

In der westlichen Mythologie sind Drachen oft die Bösen. In China ist der Wasserdrache der Königs­ drache. Er beherrscht die Elemente auf der Erde, was ihm Respekt und Dankbarkeit einbringt.

Das Wahrzeichen Kopenhagens macht ihrem Namen wirklich alle Ehre. Die kleine Meerjungfrau ist nämlich nur 125 cm hoch, ihrer Anziehungskraft tut das keinen Foto: pixabay Abbruch.

Das slawische Pendant ist Rusálka. Auch hier gibt es mit der Oper von Antonín Dvorák (1901 uraufgeführt) eine musi­ kalische Verarbeitung des Stoffes.

oder Überschwemmungen verur­sachen. Daher beteten die See­fahrer zu Poseidon und hofften so auf sichere Überfahrt. Die Römer nannten ihren Gott des Meeres Neptun. Auch er wird häufig mit Dreizack abgebildet, der ihm besondere Kräfte verleiht. Noch heute ist ein beliebter Freizeitspaß im Sommer ein zünftiges Neptunfest mit Taufe.

Lóng ist der chinesische Drache und dort wohl das bekannteste Fabelwesen. Die ersten bekannten Motive stammen schon aus der Zeit 480 – 221 v. Chr. Sie werden zumeist als positive ­Figuren angesehen und als Glücksbringer verehrt. In der Mythologie sind der Drache und seine lokalen Drachen­gottheiten in Flüssen, Seen, Buchten oder Brunnen zu Hause. Man wendete sich an sie, zum Beispiel mit Bitte um Regen. Der imaginäre Drache vereint die anato­mischen Stärken vieler realer Tiere: Die Schuppen von ­Fischen und Schlangen, die Klauen und Flügel von Vögeln, die Zähne und Pranken von Tigern, außerdem Hörner, Fühler usw. Der chinesische Kaiser wählte als sein Symbol den Drachen, sein Thron wird auch Drachenthron genannt. Der erste japanische Kaiser Jinmu Tenn stammte der Legende nach aus einer Verbindung von Drachentochter und dem Enkel eines Sonnengotts.

Seit 2014 stehen diese beiden Kelpies aus Metall nordwestlich von Edinburgh (bei Falkirk). Sie erinnern an Pferde als Arbeitstiere ebenso wie an die Figuren aus der keltischen Mythologie. Foto: pixabay

Kelpies sind keltische Wassergeister, die häufig als starkes mächtiges Pferd daherkommen. Sie können jedoch auch menschliche Gestalt annehmen, wenn sie mit Tricks ihre Opfer ins Wasser ­ziehen wollen. Die britischen Rocker der Band „Jethrotull“ haben sie 1979 im Song „Kelpie“ verewigt.


WAS? WIE? WO?

SEI­TE 8

WASSERZEITUNG

Ihr Wasseranschluss – das sollten Hausbesitzer wissen WZV informiert über Begriffe, Zuständigkeiten und Kosten Die Trinkwasserversorger setzen alles daran, das kostbare Nass in höchster Qualität zu den Kundinnen und Kunden zu bringen. Der Hausanschluss macht es möglich, das Lebensmittel Nr. 1 an Sie zu übergeben. Auch Ihre Haus­ installation ist für die Qualität des Trinkwassers entscheidend.

Haupt­ absperr­ ventil

Antrag auf Herstellung Dieser muss vom Grundstückseigen­ tümer mit dem entsprechenden WZV-Formular gestellt werden. Für die Bearbeitung sollten Sie 6 bis 8 Wochen Zeit einplanen. Liegt der komplette Antrag vor, übermittelt der WZV Ihnen eine Kostenaufstellung. Bauliche Voraussetzungen Vorhanden sein sollten: eine frei zugängliche Leitungstrasse, eine eingebaute zugelassene Hauseinführung (für Gebäude ohne Keller eine Ein- oder Mehrsparten-Hauseinführung) und diejenige Wand, an die der Wasser­zähler montiert wird. Eigenleistungen Erd- und Oberflächenarbeiten können in Eigenleistung erbracht werden. Abstimmungen mit weiteren Versorgern, z. B. über die gemeinsame Nutzung eines Leitungsgrabens, liegen in der Verantwortung des Eigentümers. Inbetriebsetzung Mit dem Einbau des Bauwasserzählers wird der Anschluss in Betrieb genommen. Ist Ihre Anlage innerhalb des Hauses fertig, wird der WZV von Ihrem Installateur benachrichtigt. Daraufhin wird der Bauwasserzähler

Wie hoch sind Herstellungskosten? Beim WZV werden die Hausanschlüsse durch eine Fachfirma hergestellt, die nach regulärer Ausschreibung beauftragt wurde. Auftragnehmer bis einschließlich 2019 ist die Firma RTN Rohrleitungs- und Tiefbau GmbH aus Neubrandenburg. Pauschal lassen sich die Kosten nicht benennen, sie gestalten sich je nach örtlichen Gegebenheiten individuell unterschiedlich. Mit der Antragstellung erhält jeder Kunde ein Angebot für seinen neuen Hausanschluss. In dieser Phase wird auch abgestimmt,

Haupt­ zähler

KFRVentil 1

Filter

Trinkwasserhausanschluss

Anbohrarmatur Hausanschlussleitung zuständig: WZV

1  Kombiniertes Freistromventil mit Rückflussverhinderer

zuständig: Kunde

Hausanschluss einschließlich Anbohrarmatur und Absperrventil

Bezeichnung

Kundenanlage / Hausinstallation

ausschließlich WZV oder vom WZV beauftragte Firma

Herstellung

ausschließlich Installations­unternehmen, das im Installateurs­verzeichnis eines ZV eingetragen ist

werden für die Herstellung nach Aufwand berechnet, trägt der Grundstückseigentümer

2 abweichend davon: Anschlüsse vor dem 23. 09. 1990. Diese wurden inzwischen jedoch fast vollständig ausgewechselt

durch den „echten“ Zähler ersetzt – das Trinkwasser fließt nun durch Ihre Hausinstallation. Brauchen Sie kein Bauwasser, fällt der Einbau eines Bauwasserzählers natürlich weg.

WZV 2

Kosten

trägt der Grundstückseigentümer

Eigentum /  Unterhaltung

Zugänglichkeit Planen Sie Ihre Außenanlagen von Beginn an so, dass WZV-Mitarbeiter stets freien Zugang zum Hausanschluss haben. Wurzeln von mehr als

Grundstückseigentümer Änderungen und Erweiterungen sind dem WZV anzuzeigen

einem Meter sind in diesem Bereich z. B. nicht zulässig. Alle Anträge, Installateur­ verzeichnis und die Satzun­ gen des WZV finden Sie auf:

www.wzvmalchinstavenhagen.de

Wie setzen sich die Kosten für den Hausanschluss zusammen? WZV beantwortet häufige Kundenfragen ob der Kunde die Erdarbeiten für den Rohrgraben auf seinem Grundstück in Eigenleistung erbringen möchte. In der Regel ist ein RTN-Bautrupp beim WZV im Einsatz, um die beantragten und genehmigen Anschlüsse termingerecht verlegen zu können. Warum darf ich den Hausanschluss nicht selbst verlegen? Hausanschlüsse liegen im Verantwortungsbereich des WZV – die Sicherheit

des Trinkwassernetzes hat hier oberste Priorität. Lesen Sie dazu ausführlich die Wasserversorgungssatzung und die Kostenerstattungssatzung Trinkwasser auf unserer Homepage. Was zählt alles zur Position „Baustelleneinrichtung“? Dahinter „verstecken“ sich z. B. Maschinen, Geräte, Werkzeuge und sonstige Betriebsmittel, die zur Durchführungen des Auftrages erforderlich sind. Der Baubetrieb stellt sie bereit, sperrt

die Baustelle normgerecht ab, sichert sie, transportiert nach Auftragsende alles wieder ab, säubert den Ort im Nachhinein etc. Ein Großteil dieser Leistungen wird im Hintergrund erledigt und ist deshalb nicht immer und sofort ersichtlich. Was ist eine MehrspartenHauseinführung? Schon seit einigen Jahren dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mehr einfach nur Leerrohre für die Verlegung

von Leitungen in Gebäude verwendet werden. Mit der Mehrsparten-Hauseinführung lassen sich Leitungen für Wasser, Gas, Strom oder Telekommunikation vorschriftsmäßig abdichten. Bereits bei Antragstellung werden die Kunden darauf hingewiesen. Der Bauherr ist verpflichtet, eine zugelassene Hauseinführung zu installieren. Sie ist die Grundvoraussetzung für den Anschluss an das Versorgungsnetz.


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