Wasserzeitung 11/2021

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12. JAHRGANG NR. 3 NOVEMBER 2021

Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

Kostendeckend ist Pflicht

BLAUES BAND

Fit für die Zukunft

Erhöhung der Abwassergebühren ab 2022 ist unvermeidlich / TW-Gebühr bleibt stabil

Foto & Montage: SPREE-PR

Den Bereich Trinkwasser betrifft das nicht. Dort bleiben die Gebühren stabil, während die Entsorgung des Abwassers aus abflusslosen Gruben sogar etwas günstiger wird. Für die jährliche Grundgebühr bei den Kleinkläranlagen ist eine Erhöhung von circa 12 Euro vorgesehen und für die Grundgebühr eines zentralen Abwasseranschlusses eine Erhöhung um rund 25 Euro. Hauptgrund ist der Wegfall von jährlich rund 760.000 Euro, die Summe muss dauerhaft über einen Gebührenanstieg kompensiert werden. „Dieser Betrag aus den sogenannten Altanschließer-Beiträgen, die der WZV 20 Jahre lang gebührenmindernd einbringen konnte, fällt ab 2023 ersatzlos weg“, erklärt Geschäftsführer David Schacht. Und das sind nicht die einzigen finanzielle Verschiebungen, die der WZV auffangen muss: Egal wo man hinschaut, Energie, Personal, Material – alles kostet mehr als

Foto: WZV

Der WZV kalkuliert im Turnus von zwei Jahren alle Finanzen mit dem Ziel, kostendeckend zu arbeiten. Das heißt: ohne Minus und ohne Gewinn. Für die neue Kalkulationsperiode 2022/2023 ergibt sich daraus eine Erhöhung der Abwassergebühren. Den Kunden einen Preisanstieg zu erklären, ist niemals eine dankbare Aufgabe. Bei sinkenden Kosten würden mögliche Überdeckungen jedoch genauso an die Kunden zurückgezahlt werden.

EINNAHMEN noch vor der letzten Kalkulationsperiode. Hinzu kommen veränderte gesetzliche Vorgaben, nach denen etwa Abwasserrohre häufiger zur Kontrolle mit Kameras befahren werden müssen, oder die Klärschlammentsorgung, für die die Preise stetig steigen. „Wir müssen auf all das reagieren, um alle unsere Leistungen weiterhin kostendeckend anbieten zu können“, so David Schacht. „Im Vorfeld der Kalkulation wurden und werden beim WZV intensiv Einsparpotenziale gesucht.

Beim Personal und bei Fremdleistungen konnten wir Einsparungen vornehmen, ohne unsere Leistungen und Zuverlässigkeit einzuschränken. Möglich ist dies z. B. durch die Nutzung moderner Systeme.“ Gut zu wissen: Auch die sogenannten „Starkverschmutzer“ aus der Industrie werden zur Kasse gebeten und ihre gesonderten Gebühren ab 2022 angepasst. All

AUSGABEN Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht. Anders als in der Privatwirtschaft ist der WZV als öffentlich-rechtliches Unternehmen zum Arbeiten ohne Gewinn und Verlust verpflichtet.

das konnte die Gebührensteigerung im Abwasserbereich noch abmildern. Zur endgültigen Entscheidung kommt die Verbandsversammlung am 6. Dezember zusammen.

Abwehrtest bewältigt WZV ließ IT-System mit Penetrationstest auf Sicherheit prüfen Im Crashtest werden neue Automodelle geprüft. Nahezu alle tech technischen Geräte des täglichen Bedarfs weisen mit Siegeln ihre Sicherheit nach. IT-Systeme und Netzwerke werden von IT-Experten mit so so-

Das Zertifikat bescheinigt dem WZV eine hohe ITSicherheit. Foto: Clausohm

genannten Penetrationstests – kurz: Pentest – überprüft, um Schwachstellen aufzuspüren. Der WZV hat diese Probe aufs Exempel durchgeführt. Zwar besteht keine gesetzliche Pflicht zum Überprüfen der eigenen IT-Sicherheit für den WZV. Zu wissen, ob die sensiblen Daten von Kunden und Anlagen nach außen geschützt sind, ist jedoch enorm wichtig. Wo sind mögliche Schwachstel-

len zu finden? Wie kann das System noch besser geschützt werden? „Nachdem wir im WZV eine externe Überprüfung angeregt hatten, war mit der Clausohm-Software GmbH aus Neverin schnell ein kompetenter Partner gefunden“, berichtet Ronald Weimert, der im WZV gemeinsam mit René Golisch für die IT zuständig ist.

Lesen Sie weiter dazu auf Seite 4/5

Liebe Leserinnen und Leser, in Pandemiezeiten musste auch das Team des WZV weitreichende Maßnahmen am Arbeitsplatz bewältigen. Für Außenstehende gerät oft in Vergessenheit, dass unsere Mitarbeiter nicht nur die tägliche Ver- und Entsorgung am Laufen halten, sondern immer auch künftige Entwicklungen im Blick behalten müssen. Wohin gehen die Gesetzeslagen bei Trinkwasserschutz und Abwasserentsorgung? Wie ist die technische Infrastruktur zu gestalten, um demografischen und wirtschaftlichen Entwicklungen gerecht zu werden? Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen wir längerfristig für den Schutz Ihrer Daten und unserer Systeme treffen? All das richtig einzuschätzen, geht nur mit langjähriger Erfahrung, guter Vernetzung und ständiger Bereitschaft zur Weiterentwicklung. Dafür brauchen wir kompetente Fachleute, denn gut ausgebildetes, motiviertes Personal ist der Schlüssel zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen. Ich bin froh, dass wir z.B. für die Kläranlage in Stavenhagen einen neuen Mitarbeiter gewinnen konnten, der die langjährige Arbeit unseres Elektrikers Bodo Lange fortführt. Für die Zukunft ist der WZV in diesem Bereich gut aufgestellt. Ihr David Schacht, Geschäftsführer des WZV Malchin Stavenhagen

Zahl des Tages: 70 2020 trank jeder von uns durchschnittlich 70 Liter Tee. Etwa 28 Liter davon Schwarz- und Grüntee, knapp 42 Liter Kräuter- und Früchtetee. Das meldete der Tee Report im September. Der Rekord aus dem Vorjahr (68 Liter) wurde damit überboten. Hauptzutat: Trinkwasser!


AKTUELLES

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WASSERZEITUNG

Vom Energieverbraucher zum Energieerzeuger Kommunale Wasserwirtschaft geht nachhaltige Wege zum Schutz der Ressourcen Kläranlagen dienen seit ihrer „Erfindung“ Ende des 19. Jahrhunderts einzig dem Zweck der Abwasserreinigung. Doch sind die modernen Anlagen von heute kaum noch mit denen von damals zu vergleichen. Moderne Kläranlagen sind viel mehr als „Waschmaschinen fürs Abwasser“. Sie sind Innovationszentren, Ideenschmieden und Umweltschützer in einem. Die Nutzung modernster Technologien ermöglicht es zum Beispiel, dass viele Kläranlagen ihren (reichlich!) benötigten Strom selbst produzieren und teilweise sogar überschüssigen Strom ins Netz einspeisen.

Energie-Plus-Klärwerk

braucher ein Energieerzeuger wurde. „Schon 1996 haben wir den ersten Faulturm und ein Blockheizkraftwerk errichtet, später kam ein zweiter dazu und die Schlammbehandlung wurde weiter optimiert.“ 2002 dann der Durchbruch: Erstmals wurde auf der Anlage mehr Strom produziert als zur Reinigung

des Abwassers benötigt – die Geburtsstunde des Energie-Plus-Klärwerks. Damit war die Entwicklung jedoch nicht abgeschlossen. Die heutige Verbandsvorsteherin Sandra Boldt berichtet: „Wir ver-

sorgen seit 2020 alle unserer 220 stromverbrauchenden Wasserund Abwasseranlagen selbst. Das ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern wirkt auch gebührenstabilisierend.“

Mit der Kraft der Sonne

Wärme aus Abwasser

15 Photovoltaikanlagen erzeugen Strom

Betriebsgebäude in Neubukow beheizt

Photovoltaik an der Kläranlage Severin.

Der Wasser- und Abwasserzweckverband Parchim-Lübz betreibt derzeit 15 Photovoltaikanlagen (PVA) mit einer Ausbauleistung von 392 kWp. Elf sind auf Dächern installiert, vier auf Freiflächen, allesamt an den Kläranlagen- bzw. Wasserwerkstandorten. Im vorigen Jahr erzeugten sie knapp 350 MWh Strom, davon wurden 81 % direkt vor Ort verbraucht und nur ein Anteil von 19 % ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Somit konnte der kommunale Verband mithilfe der Sonnenstrahlen 17 Prozent seines insgesamt 1.600 MWh betragenen Stromverbrauches abdecken. Der Technische Leiter Olaf Dommack

Foto: WAZV

erklärt: „Wir untersuchen, ob wir die alternative Energiequelle noch mehr nutzen können und prüfen den Ausbau an unseren vorhandenen Standorten der Kläranlagen Dobbertin und Severin sowie den Bau neuer PVA an der Kläranlage Spornitz und den Druckstationen Barkow und Ganzlin. Das würde nochmal bis zu 100 kWp zusätzlich bedeuten. Langfristig wirken die PVAs stabilisierend auf die Gebühren und entlasten die Umwelt.“ Der WAZV prüft auch, ob er an Standorten ehemaliger Teichkläranlagen größere Anlagen errichten kann bzw. die Flächen an Dritte für PVA vermietet.

Etwa 28.000 kWh eingesparte Elektroenergie. Das ist die Bilanz der veränderten Heizmethode auf der Kläranlage Neubukow. Der Zweckverband KÜHLUNG nutzt die Wärme aus dem Abwasser, um seine Betriebsgebäude

Foto: SPREE-PR/Galda

Klaus Rhode, damaliger Geschäftsführer des ZV KÜHLUNG, zeigte zur Inbetriebnahme vor sechs Jahren ein Modell des Wärmetauschers. Der entscheidende Ort ist der Platz zwischen dem Abwasserund dem Mantelrohr. Das Prinzip hat sich bewährt.

am Standort zu heizen. Dazu erhielt die 150 Meter lange Druckrohrleitung des Zulaufes auf einer Länge von 36 Metern einen Doppelrohrwärmetauscher. Das heißt, ein Mantel-Gussrohr umgibt – von Zentrierungsringen im nötigen Abstand gehalten – das abwasserführende Rohr. In dem Zwischenraum, der sich durch die unterschiedlichen Dimensionen von 400 mm (Außen-) und 250 (Innenrohr) ergibt, spielt sich der Wärmeaustausch ab. Das Abwasser kommt in seinem Rohr mit ca. 10,8 °C an. Das Wasser der Wärmepumpe wird mit knapp 7 °C in den freien Raum gegeben und verlässt es mit gut 9 °C wieder. Im Kreislauf der Wasser-Wärmepumpe wird die Energie nutzbar und beheizt somit das Betriebsgebäude. Der Elektroenergiebedarf von vormals 37.000 kWh wurde auf 9.000 kWh gesenkt.

Windkraft gut genutzt CO2-Reduzierung auf Wolgaster Kläranlage Ein neues Windrad soll ab Anfang 2022 auf der Kläranlage Wolgast seinen Teil zur CO2-Reduzierung am Standort beitragen. Es kann nochmal 100 kW mehr als das bereits vorhandene erzeugen und hilft so, den Stromzukauf deutlich zu reduzieren. Christian Zschiesche, Technischer Geschäftsführer des Zweckverbandes Wolgast, erklärt: „Der Strombedarf des Klärwerks war unter anderem durch die Mehrmenge an Abwasser von Usedom gestiegen, eine höhere Leistung unseres Windrades daher gefragt.“ Er informiert weiter: „Die jährlich anfallenden 570.000 kWh kann das neue mit 250 kW Leistung voraussichtlich sichtlich zu 64 Prozent decken. An windreichen Tagen, wie wir sie in der Region ja häufig haben, kann die Kläranlage sogar autark arbeiten. Kläranlagen und Wasserwerke werke sind die größten kommunalen Energieverbraucher, nachhaltige Konzepte sind unerlässlich.“

Foto: ZV Wolgast

In der Kleinstadt im Nordwesten Mecklenburgs stand 2002 das erste Energie-Plus-Klärwerk Deutschlands (s. Luftbild rechts). Der damalige Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Grevesmühlen Eckhard Bomball erläuterte, wie aus dem üblicherweise größten kommunalen Energiever-

Foto: ZVG

ZV Grevesmühlen versorgt alle Verbandsanlagen mit selbst produziertem Strom

IMPRESSUM Herausgeber: ZVGrevesmühlen, ZV KÜHLUNG, WAZVParchim-Lübz, WZVMalchinStavenhagen, WZVStrelitz, ZVSude-Schaale, ZVInsel Usedom, ZVFestland Wolgast, ZVWismar Redaktion und Verlag: SPREE-PR Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel Redaktion: Susann Galda (verantw.) Mitarbeit: F. Hultzsch, J. Krone, S. Kuska, K. Maihorn, A. Schmeichel Layout: SPREE-PR, M. Nitsche (verantw.) Druck: Berliner Zeitungsdruck Redaktionsschluss: 27. Oktober 2021 Nachdruck von BeiFür Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung. trägen (auch auszugsweise) und Fotos nur mit Genehmigung von SPREE-PR! @ Wasser Zeitung Hören Sie den Podcast der „WASSER ZEITUNG“ bei deezer oder spotify. 20 Jahre Wikipedia – die Wasserzeitung ist dabei: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasser Zeitung


LAND UND LEUTE

NOVEMBER 2021

Mehr als 70 Straßen und rund 20 Schulen in MV sind nach Fritz Reuter benannt. Kein Wunder, zählt der Schriftsteller doch zu den berühmtesten Persönlichkeiten des Landes. Sein Leben – eine Achterbahnfahrt. Mit 40 beginnt er zu schreiben. Seine plattdeutschen Texte wurden sogar ins Japanische übertragen.

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Stavenhagen, Markt 1: Hier steht die Wiege von Fritz Reuter / Hereinspaziert in ein bewegtes Leben

Unübersehbar thront Fritz Reuter am Markt vor dem einstigen Rathaus von Stavenhagen. Dass ihm genau hier ein Denkmal gesetzt wurde, ist kein Zufall: In einem kleinen Zimmer im Erdgeschoss wurde Reuter am 7. November 1810 geboren. Warum er im Rathaus zur Welt kam? Sein Vater, Georg Johann Jakob Reuter, war Bürgermeister und Stadtrichter. Endlich wieder Besucher! Seit 1949 befindet sich in dem Haus das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. In mehr als zehn Räumen bringt es Besucherinnen und Besuchern den Dichter und Schriftsteller näher. Die interaktiven Stationen können im Moment wegen Corona nicht genutzt werden. „Wir freuen uns aber, dass wir ansonsten wieder wie gewohnt öffnen können“, sagt Marit Haferkorn. Insgesamt fünfeinhalb Monate, bis zum 12. April 2021, durften die stellvertretende Museumsleiterin und ihr Team

Humorvoll und hintersinnig – so fand Fritz Reuter mit seinen Büchern Zugang zu vielen Menschen. Sein großer Verdienst war es, Plattdeutsch wieder zur Literatursprache zu erheben. Seit 1949 trägt Stavenhagen den Beinamen „Reuterstadt“. Fotos (5): SPREE PR/Kuska

pandemiebedingt keine Gäste empfangen. Zu erledigen gab es trotzdem genug. Im Depot. Im Archiv. An kleinen baulichen Fälligkeiten. „Der Kontakt zu den Gästen hat uns aber sehr gefehlt.“ Dem Todesurteil entronnen Wer dem Rundgang im Obergeschoss folgt, spaziert Raum für Raum durch

Fritz Reuters bewegtes Leben. Vorbei an Zeichnungen aus der Schulzeit. Einem Talent, dass Reuter – sehr zum Missfallen seines Vaters – gern zum Beruf gemacht hätte. Er beugt sich jedoch dem väterlichen Wunsch und schreibt sich in Rostock für ein Jurastudium ein. Im Hörsaal trifft man ihn allerdings nur selten an, in geselliger Runde dafür umso öfter.

Ein paar Schritte weiter stehen die Besucher vor einer Gefängnistür. Reuter ist knapp 23, als er dahinter eingesperrt wird. Reuter, inzwischen an der Universität in Jena, hatte sich der radikal-republikanischen Burschenschaft „Germania“ angeschlossen, kämpfte für demokratische Reformen. Er wird wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und zugleich zu 30 Jah-

Û Mit vollem Namen heißt der Dichter Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter. 1863 zieht er mit seiner Frau Luise von Neubrandenburg nach Eisenach. Dort stirbt er 1874. Û Im Winter ist das Museum Am Markt 1 in Stavenhagen dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Û Wussten Sie, dass Reuter ein talentierter Zeichner war? Dieses Beispiel stammt aus einem Stammbucheintrag für einen Mitschüler.

Ù Ein Blick auf Reuters Auflagen und Honorare bei Hinstorff, seinem Stammverlag. Er gehörte zu den bestbezahlten Autoren seiner Zeit.

ren Festungshaft begnadigt. Sieben Jahre sitzt er in Gefängnissen, dann wird er amnestiert. Der erste Erfolg: Scherzreime 1845 stirbt der übermächtige Vater. Und Reuter beginnt zu schreiben. Zunächst anonyme Artikel in Zeitschriften. Dann eine sozialkritische Erzählung. Schließlich seine Scherzreime „Läuschen un Rimels“. Nach wenigen Wochen sind alle Exemplare vergriffen. 1863 – Werke wie „Kein Hüsung“, „Ut de Franzosentid“ und „Ut mine Festungstid“ und „Hanne Nüte un de lütte Pudel“ sind bereits veröffentlicht – resümiert er: „Ich bin das geworden, was ich immer sehnlichst gewünscht habe.“ Eine sprachliche Weltreise Bis heute sind rund vier Millionen Bücher von ihm erschienen. Wer seine Bücher lesen wollte, musste allerdings Plattdeutsch können: Übersetzungen ins Hochdeutsche hat er zu Lebzeiten verboten. Inzwischen gibt es seine Werke in Finnisch, Niederländisch, Französisch, Polnisch, Russisch, Japanisch und vielen weiteren Sprachen – und auch auf Hochdeutsch. Mehr Informationen: www.fritz-reuterliteraturmuseum.de


INFORMATIONEN VON

WASSERZEITUNG – NOVEMBER 2021

Abwehrtest bewältigt WZV ließ IT-System mit Penetrationstest auf Sicherheit prüfen

Abschied un

Langjähriger Elektriker geht in den R Als Bodo Lange 1974 seine Zeit als Lehrling der Getreidewirtschaft Malchin begann, konnte er nicht ahnen, dass er seine berufliche Laufbahn einmal im WZV beendet. Dazwischen liegen ein politischer Umbruch und etliche technische Herausforderungen. Nun verabschiedet sich der Elektriker in den Ruhestand. Sein Nachfolger Gordon Freitag hat sich bereits eingearbeitet.

IT-Systeme müssen heute vielfach auf Schwachstellen geprüft werden, um die Sicherheit von Daten zu gewährleisten.

Fortsetzung von Seite 1

heimischen Wirtschaft, wo eine kleine Sicherheitslücke zu riesigen Ausfällen geführt hat“, sagt er. „Im Bereich IT müssen sozusagen zwei Mauern hochgezogen werden: Um das System und um die Mitarbeiter. Foto: Clausohm

„Wir haben gemeinsam eine Strategie aus drei Teilen erarbeitet: Zunächst die Prüfung unserer Internetseite und allem, was wir nach außen preisgeben. Dann die Prüfung unserer Infrastruktur, der technischen Gegebenheiten hier vor Ort bzw. auf der Kläranlage. Und nicht zuletzt die Sensibilisierung aller Mitarbeiter“, ergänzt er. Stefan Otto

Urteil von außen erwünscht Im 50-seitigen Ergebnisbericht sind schließlich auch nur kleinere Maßnahmen zur Optimierung vermerkt – grundsätzlich ist der WZV gut aufgestellt. „Natürlich hatten wir auch vorher einen guten Überblick über unsere Sicherheitsmaßnahmen, aber die Einschätzung von außen hat noch einmal einen anderen Wert. Deshalb war

Keine Neuigkeit verpassen mit dem Newsletter vom WZV!

Foto/Grafik: SPREE-PR / Nitsche

die Entscheidung für den Pentest absolut richtig“, so Ronald Weimert. Das bestätigt Stefan Otto von Clausohm, der den Test im WZV durchführte. „Jedes Unternehmen tut gut daran, sich abzusichern. Gerade in der kritischen Infrastruktur, wozu die Wasserversorgung gehört, ist das enorm wichtig. Es gibt genug Beispiele aus der

WASSERCHINESISCH

Schulung bleibt das A und O Deshalb sei die Schulung im Unternehmen ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Damit z. B. Phishing-Mails nicht beantwortet oder gar Anhänge geöffnet werden, die Schäden anrichten könnten. Damit die IT-Sicherheit und das Bewusstsein für sicheres Verhalten erhalten bleibt, folgen nach dem großen Testlauf weitere kleinere Tests in unregelmäßigen Abständen, denn theoretisch können sich schon morgen neue Schwachstellen ergeben, die es so schnell wie möglich zu schließen gilt.

Faulturm

In Faultürmen wird der Klärschlamm, der bei der Abwasserreinigung anfällt, biologisch abgebaut. Bei diesem anaeroben Verfahren (auch als Faulung bezeichnet) wird der Faulschlamm durch Bakterien ohne Zufuhr von Sauerstoff zersetzt. Zeichnung: SPREE-PR/ Archiv

Fast passt das Alter des einen zur „Laufzeit“ des anderen. Bodo Lange startet ein paar Jahre, bevor Gordon Freitag geboren wird, in den Beruf. Der 43-Jährige beerbt den „alten Hasen“ nun als Elektriker auf der Kläranlage Stavenhagen. Der wiederum freut sich nach 47 Jahren Dienst auf den Ruhestand. Meilenstein Kläranlage Angefangen hatte der Lehrling aus Malchin als Gast-Azubi in Neustrelitz, später arbeitete er im VEB Geräte- und Reglerwerk Teltow (GRT), bevor es 1985 in den Elektrobereich des damaligen VEB Wasser- und Abwaserbehandlung (WAB) nach Stavenhagen ging. „Damals natürlich noch mit ganz anderer Technik als heute“, erinnert er sich. Massive Veränderungen erfuhren er und die Kollegen ab 1990, fortlaufende Einarbeitung in neue Gegebenheiten inklusive. Auch der Neubau

Bodo Lange (re.) war sichtlich gerü die Kollegen zum Abschluss seiner

der Kläranlage Stavenhagen ist Bodo Lange als großes Projekt in besonderer Erinnerung. Das liegt auch schon wieder 20 Jahre zurück – wie schnell die Zeit vergeht. Nachfolger bringt viel Erfahrung mit Bei seinem Abschied am 30. September war Gordon Freitag längst eingearbeitet. Als Elektrotechniker ist er nun vor allem für die exakte Einstellung der biologischen Reinigung auf der Kläranlage

Einmal abla Nachdem im Frühjahr Industrietaucher die Ablagerungen in den beiden Faultürmen auf der Kläranlage Stavenhagen geprüft hatten (die WASSERZEITUNG berichtete), war nun der nächste Schritt an der Reihe: Einer der beiden Faultürme wurde von den Mitarbeitern des beauftragten Unternehmens Vebiro geleert und das abgesetzte Sediment entfernt. An die 400 m3 mussten abgepumpt werden – das allein dauerte zwei Wochen. Der speziell für solche Vorhaben eingesetzte Hydrozyklon trennte anschließend die Grobstoffe heraus. Nun stehen die Faultürme wieder für ihre eigentliche Aufgabe bereit: Hier wird in biologischen Abbauprozessen Faulgas aus dem Klärschlamm gewonnen, der als Abfallprodukt bei der Abwasserreinigung auf der Anlage anfällt.

Foto: SPREE-PR / Hultzsch


VER- UND ENTSORGER

nd Neubeginn

Ruhestand – Nachfolger steht bereit

Gordon Freitag führt Bodo Langes Arbeit fort.

ührt von dem Abschied, den ihm r 47 Dienstjahre bereiteten.

zuständig und für das dortige Blockheiz-kraftwerk. Dafür, dass alles optimal läuft, braucht es einige Erfahrung. Die bringt er nach vielen Jahren im Anlagenbau mit, wechselte zuletzt nur vom Betrieb auf der anderen Straßenseite zum WZV. „Gute Arbeit und ein tolles Team“, lautet sein Fazit nach den ersten Wochen. Und noch ein Kollege ist neu im Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Projektingenieur Ronald Richter verstärkt den WZV mit seinem umfangreichen Know-How. Bislang hatte

assen, bitte!

Ronald Richter unterstützt den WZV seit dem 1. September als Projektingenieur. Fotos (3): WZV

der WZV Planungsleistungen meist bei einem externen Büro „eingekauft“, was zunehmend schwieriger wurde. Seit dem 1. September arbeitet nun ein eigener Fachmann in Stavenhagen.

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Baustart für Abluftbehandung Die gute Nachricht zuerst: Die Verlegung von neuen Abluftleitungen wurde am 25. Oktober beauftragt. Damit wurde der Baustart für die neue Abluftbehandlung vollzogen. Allerdings haben die neuen Rohrleitungen noch keinen Einfluss auf die derzeitige Abluftqualität, denn diese werden Bestandteil der zweistufigen Abluftbehandlung. Die Genehmigung zum Bau der Anlage wurde eingereicht, die Angebotsabfrage für die technischen Komponenten erfolgt im November. Wie zeitnah mit dem Bau der technischen Anlage begonnen werden kann, werden erst die Angebote zeigen. „Derzeit kämpfen wir mit Lieferengpässen u. a. bei technischen Komponenten und Kunststoffen sowie mit stark steigenden Kosten“, berichtet der im WZV für die Planung Verantwortliche, Peter Dammann. Mit der Inbetriebnahme der zweistufigen Abluftreinigung soll dann endlich dem von Zeit zu Zeit auftretenden Geruch rund um die Kläranlage Stavenhagen der Garaus gemacht werden. Einen ersten Schritt war der WZV bereits im Frühjahr mit dem Austausch der Biofilter auf der Anlage gegangen. Das erwies sich erwartungsgemäß als nicht dau-

WZV will Geruchsproblematik mit zweistufigem Verfahren lösen

Läuft alles, wie geplant, ist es nächstes Jahr vorbei mit den unangenehmen Geruchswolken rund um die Kläranlage Stavenhagen. Foto: SPREE-PR/Archiv

erhaft und ausreichend. Der spezielle Mix aus Haushalts- und Industrieabwässern ist es, der die Filter nach anfänglich guten Ergebnissen schnell an ihre Grenzen bringt. Auch wenn von Seiten betroffener Anwohner immer wieder mögliche einzelne Verursacher ins Spiel gebracht werden – einem Betrieb allein könne man die Geruchsbelastung nicht zuschreiben, ist der Diplom-Ingenieur überzeugt. „Dort, wo

es kritische Bestandteile gibt, existiert auch eine angemessene Vorklärung“, weiß er. Der richtige Weg ist deshalb der lang geplante Bau der Anlage für fast eine Million Euro. Diese reinigt die Abluft aus der Abwasserreinigung in einem zweistufigen Verfahren: Im ersten Schritt werden übelriechende anorganische Schwefelverbindungen neutralisiert, im zweiten die übrigen Gerüche mittels Biofiltern.

Ihre Zahlen, bitte! Ablesung der Zählerstände ist online am einfachsten Mit dem Jahresende nähert sich wie immer auch die Zeit der Ablesung. Für den WZV sind die Zahlen auf den Wasserzählern der Kunden von enormer Bedeutung, richtet sich nach ihnen doch die exakte Aufstellung aller Kosten für Trink- und Abwasser. Wer also an einer ebenso exakten Jahresverbrauchsabrechnung interessiert ist, tut gut daran, seine Zahlen rechtzeitig zu übermitteln. Das geht am schnellsten per digitaler Übertragung übers Internet. Die individuell passende Ablesekarte mit dem aktu-

Die Zahlen auf dem Wasser Wasserzähler sind Grundlage jeder exakten Verbrauchsabrechnung. Über das Programm „Waterloo“ ist die Übermittlung kinderleicht und sicher. Foto: SPREE-PR/Archiv

ellen Stichtag flattert dank des neuen Systems „Waterloo“ schon seit 2020 vorgefertigt ins Haus. Mit dem auf-

gedruckten QR-Code gelangt man kinderleicht zum Online-Formular. Die Werte werden damit sicher ge gespeichert und sofort in der elektroni elektronischen Kundenakte hinterlegt. Wer das nicht möchte oder keinen Zugang zum Internet hat: Auch die Rückmeldung per Telefon ist möglich.

KURZER DRAHT Wasser Zweck Verband Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 | 17153 Stavenhagen Tel.: Fax:

039954 361-0 039954 361-531

info@wzv-malchin-stavenhagen.de www.wzv-malchin-stavenhagen.de


GEWÄSSERLANDSCHAFTEN

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WASSERZEITUNG

Zehn Jahre OSTSEESTIFTUNG

Vagabund sucht neues Reich Das Quaken der Laubfrösche ist selten geworden. Der Grund: Es gibt zu wenig Tümpel für die kleinen Prinzen. Seit zehn Jahren kümmert sich die OSTSEESTIFTUNG mit verschiedenen Maßnahmen darum, dass Laubfrosch & Co. wieder neue Lebensräume bekommen.

Foto: Wikipedia

Als zwischen 2005 und 2011 die Gas Gaspipeline Nord Stream I gebaut wird, gilt Erdgas noch als vertretbare fossile Energie. Doch die Bauarbei Bauarbeiten belasten die Umwelt. Deshalb fordern Or Orstärkeganisationen wie BUND und WWF ein stärke res Engagement im Naturschutz. So wird 2011 die OSTSEESTIFTUNG mit einem Kapital von 10 Millionen Euro gegründet. Geschäftsführer wird der Greifswalder

Georg Nikelski. Motivation des studierten Agrarökologen: „Ich möchte unserer Umwelt spürbar Gutes tun.“ Dass es geht, weiß er. „Als Kind erlebte ich, wie die viel zu kleine Kläranlage in Greifswald ständig Abwässer ungeklärt in die Ostsee spülte. Es hat geschäumt und gestunken. Nach der Georg Nikelski Geschäftsführer der OSTSEESTIFTUNG, Agrarökologe

Wende wurden die Kläranlagen in allen Ostseeländern erneuert. Seitdem hat sich die Wasserqualität in Küstennähe nachweislich verbessert.“ Nicht ganz so groß, aber trotzdem wirkungsvoll, waren die 22 Projekte, die die Stiftung mit ihren Partnern in den vergangenen zehn Jahren realisiert hat. Momentan laufen 17 weitere Projekte. Wir stellen hier einige vor. Kontakt und weitere Infos: Ellernholzstr. 1/3 • 17489 Greifswald www.ostseestiftung.de

Bachsanierungen

Moorrenaturierung

Natürliche Kurven

Vom Klimakiller zum Klimaschützer

E

inst gab es in Mecklenburg-Vorpommern 300.000 Hektar Moore. Die meisten wurden seit dem 18. Jahrhundert für den Ackerbau trockengelegt. Diese entwässerten Moore sind ein Klimakiller. Pro Hektar stoßen sie 30 – 40 Tonnen CO2 im Jahr aus. „Im Projekt Schatz an der Küste haben wir mit verschiedenen Partnern die Polder Bresewitz bei Zingst und Drammendorf im Südwesten von Rügen wiederbelebt“, erzählt

Georg Nikelski. „Heute rasten hier seltene Vögel wie der Säbelschnäbler, Brandgänse, aber auch Kiebitz und Uferschnepfen. Außerdem hält die wachsende organische Bodenschicht das Wasser in der Landschaft. Im Zuge fortschreitender Trockenheit wird das immer wichtiger.“ In den nächsten zehn Jahren hat die OSTSEESTIFTUNG die Beteiligung an der Renaturierung weiterer Moore an der Küste geplant.

Im renaturierten Pulowbach können Fische und andere Tiere durchgängig schwimmen.

D

er Lanzengraben auf Rügen und der Pulowbach nördlich der Peenemündung flossen schnurgerade durch die Felder. Das letzte Stück der Piepenbeck bei Gnoien und Dargun wurde sogar in Rohre gezwängt. Diese Bäche entwässern Felder, sind dadurch stark mit Düngemittelrückständen und Pestiziden angereichert. Fast ungehindert gelangten diese in Bodden und Ostsee. Damit ist nun Schluss, denn die drei Bäche wurden mithilfe von Baggern zu mäandernden, naturnahen Gewässern umgebaut. „Das sieht nicht nur natürlicher aus“, erklärt Georg Nikelski. „Es ist auch ökologischer. Die Fließgeschwindigkeit wurde reduziert. Röhrichte sind nun Lebensraum für Libellen und Amphibien. Sie nehmen auch die ungebrauchten Nährstoffe von den Feldern auf. Und es gibt auf beiden Seiten der Gewässer einen mindestens 10 Meter breiten Schutzstreifen. So gelangt nur noch ein Bruchteil der Fracht ins Meer.“

VORHER Im Projekt Schatz an der Küste wurde der Polder Drammendorf auf der Insel Rügen renaturiert. Fotos (5): OSTSEESTIFTUNG

NACHHER

Der Piepenbeck floß vor der Renaturierung durch unterirdische Rohre.

Foto: Wikipedia

Vernetzte Vielfalt

D

Frosch sucht Fröschin

er Mensch hat die Landschaft stark verändert, so dass sie nicht mehr im Lot ist“, erklärt Georg Nikelski. „Straßen, Bahnlinien und Häuser zerschneiden Habitate. Ackerflächen sind für viele Tiere und Pflanzen un-

überwindbar geworden. Wälder wurden zerstückelt.“ Die Folge: Arten finden nicht mehr zueinander, eine genetische Verarmung tritt ein, die Populationen sterben aus. „Laubfrösche sind Vagabunden, suchen sich am

liebsten jedes Jahr einen anderen Laichplatz. Doch dazu müssen verschiedene Tümpel durch Hecken, Gras- und Krautsäume miteinander verbunden sein. Viele solcher verknüpfter Lebensräume wollen wir im neuen Projekt Vernetzte Vielfalt in den nächsten fünf Jahren zwischen der Rostocker Heide und Westrügen schaffen.“


KNOBELEI

NOVEMBER 2021

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RÄTSELHAFTES JAHRESENDE Liebe Leserinnen und Leser! Zu einer festen Instanz hat sich das beliebte Kreuzworträtsel der WASSERZEITUNG zum Jahresende entwickelt. Auch dieses Jahr macht da keine Ausnahme. Wir suchen Städte, Gewässer und / oder Per-

1 Wasservorrat IN der Erde

Das Lebensmittel Nr. 1 liefern Ihnen Ihre lokalen Versorger rund um die Uhr direkt ins Haus. Das Lösungswort unterstreicht die stets geprüfte und garantierte Eigenschaft Ihres Trinkwassers. Es erreicht Sie in höchster …

sönlichkeiten aus unserem Bundesland. Natürlich fragen wir auch nach ein paar Wörtern aus der Wasserwirtschaft. Aber genauso auch nach welchen, die im weiteren Sinn mit dem nassen Element verbunden sind.

2 Einmal aufgedreht, sprudelt hier sauberes Wasser 3 Längster Fluss in MV

  5

  1

4 Dieser Fluss mündet in Warnemünde

  19

5 Sportgerät für zugefrorene Gewässer (Mz.)

  4

6 Untersuchung des Trinkwassers

  15   12

  21

7 Die „Badewanne der Berliner“

  3

8   22

8 Geburtsstadt von Fritz Reuter

  20

  9

9 Hansestadt im westlichen MV

6 7

10 Nebenprodukt der Abwasserreinigung (Ä=AE)

  6

3 5

11 Spezialfahrzeug zur Leerung von Kleinkläranlagen und Gruben

  8

12 Tropfendes kaltes Wasser formt dieses spitze Kunstwerk

  11

13 Im 19. Jahrhundert Deutschlands meistgelesener Schriftsteller

  13

9

14 Vogel des Jahres 2021 mit farbenfroher Brust

  2   16

15 Eine der Gezeiten

  17

16 Vor allem in Ufernähe besondere Wasserbewegung

  7

1

17 Glibberiges Nesseltier

2

18 Kfz-Kennzeichen von Wolgast

  14

19 Frühere Residenzstadt südlich von Neubrandenburg

  18

4

Senden Sie Ihre Lösung bitte bis zum 10. Dezember 2021 an: SPREE-PR, NL Nord Dorfstraße 4 23936 Grevesmühlen OT Degtow

20 See in einem Biosphärenreservat mit Grenze zu Schleswig-Holstein

Das gibt es zu gewinnen:

  10

oder per E-Mail: gewinnen@ spree-pr.com

Bitte geben Sie Ihre Adresse an, damit wir Sie im Gewinnfall anschreiben können. Informationen zum Datenschutz finden Sie im Impressum auf Seite 2.

9× 100 Euro

21 Stadt mit berühmtem Münster Bad … 22 Piratenstadt im Westen von MV (ü=ue)

LÖSUNGSWORT:

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TRINKWASSER IM FOKUS

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WASSERZEITUNG

Erhaltung der Moore als gemeinsame Aufgabe Landschaftsspaziergang des WZV führte erneut regionale Akteure zusammen Nach ersten Ausflügen zur Ostpeene und zu den Mooren im Polder Remplin im Frühjahr und Sommer lud die regionale „Kooperation für Wasser“ Ende September erneut zu einem gemeinsamen Landschaftsspaziergang.

Im Herbst führte der Spaziergang in den Polder Ost.

dortigen Pumpen seien stark in die Jahre gekommen. Die zunehmende Entwässerung des Moores führe zu Sackungen, dem gelte es entgegenzuwirken. Sophie Hirschelmann vom Greifswalder Moorcentrum zeigte die Notwendigkeit einer moorschonen-

den Bewirtschaftung auf. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels sei es von großer Bedeutung, die natürliche Eigenschaft der Moore zur Bindung von CO2 zu stärken. Im Ergebnis einigten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des

Fotos (2): WZV

Landschaftsspazierganges darauf, in einer wissenschaftlichen Studie Lösungsstrategien für den „Polder Ost“ untersuchen zu lassen. Gemeinsam mit dem Bauernverband Malchin und dem Wasser- und Bodenverband „Obere Peene“ hatte

Eine Bodenprobe gab ungewohnte Einblicke.

„Wasserwerk der Zukunft“ nimmt Gestalt an

Besonderer Schutz von I bis III

Innenausbau läuft / Eröffnung wie geplant 2022

Trinkwasser soll vor Verunreinigung bewahrt werden „Wasser ist (…) ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss“, heißt es in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Zu Recht, denn die Gefahren für das Grundwasser, unser Trinkwasser, sind groß. Der WZV macht sich für den Schutz stark. Verbote und Beschränkungen in verschiedene Schutzzonen wirken Verunreinigung entgegen. Blaue Schilder machen an öffentlichen Wegen auf sie aufmerksam.

Von außen kaum zu erahnen, von innen umso deutlicher: Hier werden etliche Umbauarbeiten vorgenommen. Foto: SPREE-PR/Hultzsch; WZV

Von außen sieht das alte Malchiner Wasserwerk noch fast so aus wie eh und je. Doch im Inneren gehen die Bauarbeiten unvermindert voran. Schließlich sollen sich hier im Laufe des kommenden Jahres Schülerinnen und Schüler aus der Region praxisnah und vielfältig mit den Themen Trinkwasser und Umweltschutz auseinandersetzen. Etliche Ausbauarbeiten innerhalb der historischen Backsteinmauern sind

bis dahin natürlich noch zu erledigen. „Rausgeräumt“ wurde aber schon einmal die drei großen Filterkessel. Einer von ihnen steht nun draußen vor der Tür und ist Zeugnis einer Wasseraufbereitung, die gestern wie heute nach einem immer gleichen Prinzip funktioniert: Lediglich von Eisen und Mangan wird unser Grundwasser befreit, ansonsten ist es ein rein natürliches Produkt aus den Tiefen der Erde. Einige Förderer und Stiftungen haben dem ambitionierten Projekt schon ihre Unterstützung zugesagt. Zusammen

mit den Schulen aus Stavenhagen, Malchin und Remplin, dem Bauernverband, dem Wasser- und Bodenverband und der Stadt Malchin soll nun als nächstes am 13. Dezember ein Verein gegründet werden. Der „Wasserwerk der Zukunft e. V.“ wird später den Betrieb der Einrichtung organisieren. Finanziert wird er über Fördermittel, Zuschüsse, Beiträge, Spenden und die Umlage für Außerschulische Lernstandorte. Die Eröffnung des Wasserwerks soll schließlich im kommenden Sommer stattfinden.

Wasserschutzzone I Diese engere Zone schützt die eigentliche Fassungsanlage (Brunnen) im Nahbereich. Jegliche anderweitige Nutzung und das Betreten für Unbefugte sind verboten. Wasserschutzzone II In dieser Zone gelten Nutzungsbeschränkungen unter anderem für: Bebauung, Landwirtschaft – vor allem bzgl. Düngung –, Umgang mit Wasserschadstoffen,

Bodennutzung mit Verletzung der oberen Bodenschichten und Straßenbau. Von diesem Randbereich der engeren Schutzzone soll die Fließzeit zu den Brunnen mindestens 50 Tage betragen, um Trinkwasser vor bakteriellen Verunreinigungen zu schützen. Wasserschutzzone III Sie umfasst das gesamte Einzugsgebiet der geschützten Wasserfassung. Hier gelten Verbote bzw. Nutzungseinschränkungen wie: das Ablagern von Schutt, Abfallstoffen, wassergefährdenden Stoffen, Anwendung von Gülle, Klärschlamm, Pflanzenschutzund Schädlingsbekämpfungsmitteln, Massentierhaltung, Kläranlagen, Sand- und Kiesgruben, forstwirtschaftliche Ernte- und Rodungsmaßnahmen, Einbau von recycelten Baumaterialien auf Wald- und Forstwegen. Haben Sie weitere Fragen zur Nutzung von geschützten Arealen, wenden Sie sich gern an das Team des WZV.

MST

Diesmal ging es gemeinsam mit dem Landwirtschaftsbetrieb Meyer aus Leuschentin zum Schöpfwerk im Polder Ost. Familie Meyer als Inhaber des konventionell wirtschaftenden Betriebes mit Kühen, Schweinen, Ackerbau und Biogas schilderte die aktuellen Herausforderungen. Vor allem der niedrige Milchpreis, die vermehrten Umweltauflagen, der Preisverfall beim Schweinefleisch und der drohende Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bereiten ihnen große Sorgen. Anke Tiefmann vom Wasser-und Bodenverband „Obere Peene“ machte die Herausforderungen der (Wasser-)Bewirtschaftung des Polders deutlich. Die

der WZV schon vor einigen Jahren die „Kooperation für Wasser“ gegründet, um den Schutz des Trinkwassers regional und zielgerichtet anzugehen. Die Landschaftsspaziergänge bringen nun regelmäßig Landeigentümer und -nutzer und andere Akteure, Institutionen und interessierte Personen zusammen. Gemeinschaftlich soll ein Grundkonsens für die Landnutzung geschaffen werden, der den Schutz von Wasser und Boden in den Vordergrund stellt.


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