Wasserzeitung 11/2022

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Nach Lehre kommt Vertrag Azubis des WZV wurden nahtlos in Anstellung übernommen Besser hätte es nicht laufen können: Eben noch als Azubis im Lehr-Modus, jetzt schon Kollegen mit Arbeitsvertrag und Verantwortung. Niklas Quandt und Chris Riemann heißen die frisch verpflichteten neuen Mitarbeiter beim WZV. Geht es nach ihren Ausbildern, könnten noch viel mehr junge Leute vom schwungvollen Karrierestart ihrer Schützlinge Wind bekommen. Niklas Quandt war sich nach einer Woche Probearbeit schon ziemlich sicher, den richtigen Griff gemacht zu haben, als er vor drei Jahren seine Ausbildung unter Abwassermeister Jens Christofzik begann. „Die chemisch-biologischen Prozesse, die hier in der Abwasserreinigung stattfinden, der technische Aspekt, die fortschreitende Digitalisierung und nicht zuletzt der Beitrag für den Umweltschutz, den wir hier täglich leisten – all das fand und finde ich überaus interessant“, erzählt der Jungfach­ arbeiter für Abwassertechnik. Dass nach der Ausbildung mit bestandenen Prüfungen auch die Übernahme in Aussicht stand, tat für die Motivation ein Übriges. Nun gilt es erst einmal, Berufserfahrung zu sammeln. Die Branche ist ständig im Wandel und stetiges Weiterlernen sehr erwünscht. „Niklas ist für uns ein echter Gewinn“, betont sein ehemaliger Ausbilder. „Er kann jetzt direkt einen

unserer Kollegen ‚beerben‘, der demnächst in den Ruhestand wechselt, und ist universell für viele Aufgaben im Kanalnetz und auf der Kläranlage einsetzbar.“

Seit Ausbildungsbeginn arbeiten diese beiden Hand in Hand: Wasser­meister Peter Holz (li.) und sein frisch ausgelernter Kollege Chris Riemann. Im WZV-Bautrupp führen sie die Maßnahmen im Bereich Trinkwasser aus. Fotos: SPREE-PR/Hultzsch

Die Zentrifuge zur Entwässerung des Klärschlamms ist nur eine von vielen wichtigen technischen Anlagen, die Abwassermeister Jens Christofzik (li.) seinem Lehrling Niklas Quandt in der Praxis erklärte. Jetzt durfte er den jungen Abwassertechniker als vollwertigen Kollegen begrüßen.

Wie viel Wasser „trinkt“ ein Weihnachtsbaum beim Wachsen? JÄHRLICHER WASSERVERBRAUCH

23.388 Einwohner im Verband 1,5 Milliarden Liter

Rund 30 Millionen Nadelbäume werden jährlich in Deutschland zum Weih­nachts­baum. Bis dahin müssen sie zwischen acht und zehn Jahre wachsen, werden gehegt, gepflegt und brauchen eine Menge Wasser.

30 Mio. Weihnachtsbäume 21 Billionen Liter

Abhängig von Art, Alter und Standort des Baumes sowie den Bodenverhältnissen und dem jeweiligen Wetter „schluckt“ beispielsweise eine Fichte im Sommer täglich bis zu drei Liter – macht im Jahr an die 700 Liter. Auch

der Deutschen liebster Christbaum, die Nordmann­ tanne, kommt kaum mit weniger Wasser aus. Blaufichte und Blautanne „bechern“ von allen am meisten. Für einen Baum klingt das vielleicht nicht viel. Aber für 30 Mil­lio­nen Weihnachtsbäume sind das 21 Billionen ­Liter Wasser im Jahr. Zum Vergleich: Der WZV liefert an seine Privatkunden so­wie an Gewerbe und Industrie im Verbandsgebiet jährlich mehr als 1,5 Milliarden Liter vom wichtigsten Lebensmittel.

Selbstständiges Arbeiten vorausgesetzt Ähnlich klingt es auch, wenn Wassermeister Peter Holz über seinen vormaligen Lehrling redet: „Chris ist jetzt Teil unseres Bautrupps im Bereich Trinkwasser. Er arbeitet im Rohrnetz und in den Wasserwerken und baut z. B. Hausanschlüsse. Da wird selbstständiges Arbeiten vorausgesetzt – das macht er gut.“ Der so gelobte junge Kollege landete auf dem Weg zum Abitur eher zufällig beim WZV. „Ich wollte nach der 10. Klasse sehr gern arbeiten, statt weiter zur Schule zu gehen, und hier war gerade eine Lehrstelle frei“, erinnert sich Chris Riemann an die glück­lichen Umstände. Eine Arbeit, die Spaß macht, und gute Zukunftsaussichten, noch dazu direkt vor der eigenen Haustür – bereut hat er den spontanen Entschluss nie. Der WZV ist froh über den interessierten und engagierten Nachwuchs, schließlich macht der Fachkräftemangel auch vor den Unternehmen der Daseinsvorsorge nicht Halt. Zur Vorbereitung auf mögliche künftige Ausbildungsjahre können Schülerinnen und Schüler sich beim WZV jederzeit um Praktika bewerben.

Hätten Sie’s gewusst?

NR. 2

13. JAHRGANG NOVEMBER 2022

BLAUES BAND

Willkommen an Bord!

Foto: SPREE-PR/Archiv

Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

Liebe Leserinnen und Leser, bis das Ausbildungsjahr 2023 wieder mit einem neuen Azubi beim WZV startet, freuen wir uns über zwei großartige junge Kollegen, die gerade frisch hier ausgelernt haben. Eben noch haben wir mit ihnen mitgefiebert, als die letzten Prüfungen anstanden. Sie im Team begrüßen zu dürfen, macht uns dann jedes Mal besonders stolz. Ich erinnere mich selbst noch gut daran, wie groß der Schritt von der Schule in die Lehre war und von dort in das „echte“ Berufsleben. Wenn dann die ersten Arbeitsabläufe zur Routine werden, bleibt irgendwann Zeit, sich mit der weiteren fachlichen Qua­li­fi­zierung zu beschäftigen. Fortbildung, Meister­lehrgang, Studium – es gibt eine große Palette, sich nach dem ersten Abschluss weiterzuentwickeln. Der WZV unterstützt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Kräften, die für sie und für den Zweckverband zukunftsweisenden Wege zu gehen. Fachkräfte werden auch in der Wasserwirtschaft heute und morgen dringend gebraucht! Wir tragen eine große Verantwortung dafür, dass die Menschen immer sauberes Wasser zur Verfügung haben. Mir jedenfalls macht die Arbeit mit den jungen Kollegen viel Spaß und es werden hoffentlich in den nächsten Jahren noch einige mehr. Herzlich willkommen in unserem Team! Ihr Jens Christofzik Abwassermeister im WZV


BEISPIELHAFT

SEI­TE 2

WASSERZEITUNG

Nachwuchs lernt fürs Leben: Vielfalt des Lebenselixiers entdeckt Sechs Gewinner teilen sich den „Großen Preis der WASSERZEITUNG“ Als wir Anfang des Jahres den „Großen Preis der WASSERZEITUNG“ auslobten, konnten wir nicht ahnen, was 2022 alles in seiner Trickkiste haben würde ... Corona war und ist längst nicht überstanden. Hinzu kam ein Krieg, die Gaskrise betrifft uns alle. Soweit auszugsweise die weltpolitischen Rahmenbedingungen. Flankiert wurden diese von zunehmend spürbaren klimatischen Veränderungen. Ein langer, trockener Sommer rückte das Thema Wasser vielerorts stärker in den Fokus als bisher. Die Wasserunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern konnten ihre Kundinnen und Kunden beruhigen:

Die Versorgung mit dem Nahrungsmittel Nr. 1 ist gesichert. Allerdings baten sie auch darum, es sorgsam, mit Bedacht einzusetzen und nicht zu verschwenden. Wer offenen Auges durch die Natur ging, konnte den fehlenden Niederschlag bis in den Herbst hinein häufig sehen – die Pegel von Bächen, Flüssen, Seen fielen. Zusammen mit hohen Temperaturen und

schädlichem menschlichen Einfluss hatte es schon im Juli an unserem

östlichsten Strom, der Oder, zu einem dramatischen Fischsterben geführt. All das erhöhte die Aufmerksamkeit. Das Augenmerk der Öffentlichkeit richtete sich mehr als jemals zuvor auf das Thema Wasser. Die WASSERZEITUNG hat in Mecklenburg-Vorpommern seit mehr als 15 Jahren die Vielseitigkeit des Elementes im Blick. Der „Große Preis“ sollte in diesem Jahr Umweltfreunde würdigen. Wir wollten von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, erfahren, auf welche Art und Weise Sie sich mit dem Thema befas-

sen. Denn Sie haben Gewässer vor der Haustür, wohnen in einem wasserreichen Land, leben z. B. als Fischer oder Touristiker direkt vom Wasser … Besonders freuen wir uns über die Einsendungen des Nachwuchses. Diese kamen quer aus dem ganzen Land. Von Wittenburg bis Zinnowitz. Es war interessant zu sehen, mit wie viel Neugier, Hingabe und Ausdauer sich die Mädchen und Jungen der Gewinner-Teams mit der Materie befasst haben, wie viele unterschied­ liche kreative Ansätze es gab. Alle eint die wichtige Erkenntnis: Unser Wasser hat einen großen Preis verdient.

Je 200 Euro gehen an: Kindertagesstätte „R egenbogen“ Zinnowitz

 Als es im Juli besonders heiß war, stellten die Kinder fest, dass nicht nur sie selbst bei den hohen Temperaturen mehr trinken müssen, sondern auch die Tiere in ihrer Umgebung. Die Mädchen und Jungen wollten helfen und bastelten aus vorhandenem Alltagsmaterial wie Blumenschalen, Bratpfannen und Bastelschälchen Tränken für die Vögel, Igel und Katzen auf ihrem Kita-Gelände.

Hort „Plapperschnut“ Haus 1 Wittenburg

 Einsatz für die Artenvielfalt bewiesen die Hortkinder aus Wittenburg. Als sie von der neuen Blumenwiese auf dem Gelände des Wasserwerkes hörten, wollten sie den Insekten ein Häuschen bauen. Denn sie interessieren sich schon lange für alles, was krabbelt und fliegt. Der alte Kaufmannsladen – getreu dem Prinzip „aus Alt macht Neu“ – wurde also flugs zu einem schicken Insektenhotel umgestaltet und am Tag der offenen Tür der Zweckverbände Sude-Schaale am 27. August feierlich eingeweiht.

Evangelische Kirchengemeinde Sankt Marien Plau am See

 Vier Tage (!) unter dem Motto „Ohne Wasser können wir nicht leben“ hatte die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Marien aus Plau am See für den Nachwuchs organisiert. Und die Mädchen und Jungen dürften wahrlich gespürt haben, wie viele Seiten das Thema hat. Sie lernten dazu neue Lieder, hörten ein afrikanisches Märchen, wurden künstlerisch kreativ. Außerdem bekamen sie Besuch vom Ranger des Naturparks „Nossentiner Schwinzer Heide“, kamen unter Anleitung mit Kescher dem Leben im Teich auf die Spur und – mindestens genauso wichtig – lernten in diesen Tagen selbst das Schwimmen.

IMPRESSUM He­r aus­ge­ber: ZV Grevesmühlen, ZV KÜHLUNG, WAZV Parchim-Lübz, WZV Malchin Stavenhagen, WZV Strelitz, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom, ZV Festland Wolgast, ZV Wismar ­Re­daktion und Verlag: ­­­SPREE-PR Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel ­ Re­daktion: Susann Galda (verantw.) Mitarbeit: K. Arbeit, F. Hultzsch, S. Kuska, A. Schmeichel Layout: SPREE-PR, M. Nitsche (verantw.),F. Fucke Druck: Berliner Zeitungsdruck Redaktions­schluss: 21. Oktober 2022 Nach­druck von ­­Bei­trägen (auch auszugsweise) und Fo­tos nur mit Ge­neh­mi­gung von SPREE-PR! Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung. wasser_zeitg Spreepr @ Wasser Zeitung Hören Sie den Podcast der „WASSER ZEITUNG“ bei deezer oder spotify.


UNSERER UMWELT ZULIEBE

NOVEMBER 2022

Das sagt die Jury Wir haben einen knallbunten Strauß an Einsendungen erhalten. Allen, die mitgemacht haben, gebührt große Anerkennung für ihre Mühen! Die verschiedenen Ansätze der Kinder in Kitas und Horten, sich dem Wasser-Thema zu nähern, sind beeindruckend. Das wollen wir unbedingt honorieren. Wer als junger Mensch begreift, wie wichtig der nachhaltige Umgang mit seiGrit Glanert Verbands­ vorsteherin Zweckverband Wismar

ner Umwelt ist, wie kleinteilig alles Leben verzahnt ist und wie alles miteinander zusammenhängt, der kann auf seinem Weg viele Weichen richtig stellen und durch kleine Taten Großes bewirken. Darum haben wir uns entschieden, nicht nur einen Großen Preis zu vergeben. Stattdessen wollen wir mit sechs kleineren Preisen sechs lokale Projekte unterstützen. Dafür stocken wir unsere ursprüng-

liche Summe von 1.000 Euro auf 1.200 Euro auf und jede Gewinnergruppe erhält somit glatte 200 Euro. Wir gratulieren allen Gewinnern herzlich und freuen uns, wenn Sie den Blick ihrer kleinen und großen Mitmenschen für das Lebenselixier Wasser geschärft haben!

Lothar Brockmann Geschäftsführender Leiter WAZV Parchim-Lübz

Alexander Schmeichel Geschäftsführer SPREE-PR (WASSERZEITUNG)

Kindertagesstätte „Frechdachs“ Bobitz

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Außer Konkurrenz Wassercomic

 Die „Frechdachse“ aus Bobitz haben im Projekt vom Juni bis September gelernt, dass Wasser Leben bedeutet, dass es darum wichtig ist, es sauber zu halten und sorgsam mit ihm umzugehen. Dazu haben sie es beim Basteln, Singen, Bewegen mit allen Sinnen wahrgenommen. Sie haben Blumen erblühen lassen, im Regen draußen getanzt, eigenes Eis hergestellt und den Wasserkreislauf kennengelernt. Krönender Abschluss war der Besuch des Wasserlehrpfades am Grevesmühlener Stadtrand in Wotenitz.

KITA StadtSpatzen Wismar

 Während ihres ganzheitlichen Projektes „Die vier Elemente“ tauchten die Wismarer „StadtSpatzen“ tief ins Wasser ein. Essen, Trinken, Körperpflege – das ist logisch. Wo gibt es Wasser in der Kita als Lebensraum? Welche Tiere am und im Wasser kann man beobachten? Wie verhält sich das Element – anziehen/abstoßen, schwimmen/sinken? Wassergeräusche, -musik, -malerei … Und dazu etliche Geistesblitze zu eigenen Möglichkeiten des Wassersparens. Das brachte viel Erkenntniszuwachs für die ganz Kleinen!

Die Idee zu einem Comic mit vielen Seiten, in dem Regentropfen ein aufregendes Abenteuer erleben, stellte Frank Stiehler aus Karlshagen vor. Dazu mehr im nächsten Jahr in der WASSERZEITUNG …

Katholischer Kinderga rten Sankt Marienstift Wo lgast

Wassermusik  Die Wolgaster Kita hat die „Ziele zum nachhaltigen Leben“ der Vereinten Nationen in vielen Projekten im Blick. Klingt theoretisch, ist in der Praxis aber total einleuchtend. Zum Beispiel: Anschaulich per offenem Glas und geschlossener Flasche auf dem Fensterbrett erfassten sie, dass Wasser nicht verschwindet, sondern immer im Kreislauf bleibt. Ebenso klar: Ihre Pflänzchen müssen gegossen werden, wenn die Sonnenstrahlen noch nicht das Meiste verdunsten lassen – bedeutete für sie: am frühen Morgen.

Vielen Dank an alle Teilnehmer!

Die Bad Doberaner Rockband „bEND“ hatte ihren Wassersong „Waterborne Tone“ eingereicht. Der QR-Code führt direkt zum Hörerlebnis.


INFORMATIONEN VON

WASSERZEITUNG – NOVEMBER 2022

Arbeit, die Spaß macht! Schüler lernten WZV im Praktikum kennen Woher wissen, was man später arbeiten möchte, wenn die Auswahl riesig ist? Schülerinnen und Schüler haben heute die Qual der Wahl – etliche Unternehmen suchen Nachwuchs. Wer auf Nummer sicher gehen will, für den

lautet die Lösung: Praktikum! Der WZV begrüßt in diesem Jahr sechs Praktikantinnen und Praktikanten. Drei von ihnen gaben jetzt in Abschlussinterviews Auskunft, wie Ihnen die Zeit im Team gefallen hat.

gelernt und im Postein- und -ausgang mitgearbeitet.

Fotos: WZV

Was hat dir am besten gefallen? Alles hat mir sehr gut gefallen. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt, dass ich etwas lerne und dass ich beim Praktikum Spaß habe.

Tim Stutzke Wie bist du auf den WZV gekommen? Ich wohne in der Nähe und wollte schon immer wissen, wo Trinkwasser herkommt und das Abwasser hinläuft und wie das alles abläuft. Da lag es nahe, hier beim WZV mal nach einem Praktikum zu fragen

Marwin Stüwe Wie bist du auf den WZV gekommen? Das war eine Empfehlung aus meiner Familie und ich hatte Interesse daran, was man mit dem Trinkwasser und Abwasser macht. Welche Bereiche hast du kennengelernt? Die Wasserwerke und die Verwaltung des Trinkwasserbereiches am PC bearbeitet, die Anlagen und die Verwaltung im Abwasserbereich. Außerdem habe ich mit Zählerstände abgelesen und im Lager gearbeitet, habe die Buchhaltung und die Verbrauchsabrechnung kennen-

Kannst du dir vorstellen, später beim WZV zu arbeiten? Ja. Der Bereich Investitionen interessiert mich sehr, besonders weil dort unter anderem Zukunfts­pro­jekte und die Mitgestaltung daran thematisiert werden.

Helene Klockmann Was hast du dir vorgestellt, was du hier machen wirst? Zuerst natürlich, das Berufsleben kennenzulernen. Für meine Tätigkeiten war ich relativ offen, theo­retische und praktische Arbeit. Besonders haben mich aber die Abläufe interessiert.

Welche Bereiche hast du kennengelernt? Ich bin mit Mitarbeitern zu den Wasserwerken gefahren (Gielow, Stavenhagen, Malchin) und war in der Abteilung Trinkwasser tätig. In verschiedenen Bereichen durfte ich im Büro mithelfen. Im Bereich Abwasser habe ich zusammen mit Herrn Christofzik z. B. Vermessungen durchgeführt. Ich hätte sehr gern noch mehr praktisch gearbeitet.

Versorgung stets stabil WZV stärkt eigene Unabhängigkeit / Kommende Jahre im Fokus Viele Unternehmen sind derzeit durch stark gestiegene Kosten und schlechte Verfügbarkeiten in ihrer Existenz bedroht. Der WZV ist weiterhin in der Lage, seine vorrangigen Aufgaben klar zu erfüllen: die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und die schadlose Ableitung und Reinigung des Abwassers. Das machte WZV-Geschäftsführer David Schacht Ende Oktober im Gespräch deutlich. Kein Kunde müsse sich um die Ver- und Entsorgung Sorgen machen. Der WZV versuche außerdem, die Gebühren für alle Kunden stabil zu halten. „Wir setzen seit mehreren Jahren auf mehr Unabhängigkeit, sei es durch eigenes Fachpersonal oder eine autarke Energieerzeugung. Wir pflegen langfristige Vertragsbeziehungen, um bestmögliche Grundlagen für die Kalkulation der Gebühren zu erhalten. Als Beispiel sei hier der Vertrag für die Abfuhr der dezentralen Abwasser­

anlagen angeführt: Die Kostensteigerung beläuft sich im Vergleich zum Jahr 2019 auf lediglich 11 – 15 Prozent, was unter den derzeitigen Marktbedingungen ein wirklich gutes Ergebnis ist.“ Die Abfuhr von Schlämmen aus Kleinkläranlagen und dem Abwasser aus abflusslosen Gruben per LKW auf die Kläranlage Stavenhagen ist nach wie vor ein wichtiger Teil der Abwasser­entsorgung im Verbandsgebiet. Der langjährige Partner des WZV, die Umweltdienste Barth GmbH & Co. KG, hat dafür erneut das wirtschaftlichste Gebot abgegeben. Digitale Lösungen entwickeln Veränderungen ergaben sich lediglich für die Laufzeit des neuen Vertrages, berichtet Dirk Kettner, Leiter Betrieb im WZV: „In der Vergangenheit erfolgte die Ausschreibung in der Regel alle drei bis vier Jahre. Aufgrund der aktuellen Situation ist eine Preisangabe

für einen solchen Zeitraum aber gegenwärtig nicht möglich, sodass sich die neue Vertragslaufzeit lediglich über ein Jahr erstreckt, bis Ende März 2024.“ Mit der Entwicklung einer Softwarelösung, die auf künstlicher Intelligenz basiert, für die Organisation dieser Abfuhr sollen künftig auch die Terminvergabe, die Mengenerfassung und die Abrechnung wesentlich effizienter werden. Eine Lösung, die der WZV aktuell zusammen mit der Clausohm Software GmbH aus Neverin auf den Weg bringt. „Trotz all dieser Anstrengungen wird auch unser Verband nicht um die Inflationseffekte herumkommen“, gibt David Schacht einen Ausblick. „Eine Preisanpassung in der Kalkulationsperiode 2024 wird unvermeidbar sein, um Einnahmen und Ausgaben weiterhin im Gleichgewicht zu halten.“

Erlöse he

Einspeisung von Eigenstrom Die Kosten für Strom, Gas, Treibstoff und Material steigen weiter, ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Diese Entwicklung macht auch vor dem WZV nicht halt. Energieoptimierung ist schon lange ein Ziel von technischen Neuerungen. Schon seit gut 20 Jahren arbeitet die Kläranlage Stavenhagen als größter Energieverbraucher des Verbandes quasi autark: Wärme und Strom für den Betrieb der Anlage wird aus dem Klärgas gewonnen und der Überschuss ins Netz abgegeben. Durch diese Einnahmen konnte z. B. die Abwassergebühr für Industrieund Privatkunden lange stabil gehalten werden. Mit dem Auslaufen der festen Vergütung nach dem EEG war der WZV jedoch gezwungen, Alternativen für dieses Modell zu finden. Die Einspeisung am kurzfristigen Strom-Markt ist nun ein guter Ersatz. Anschlussvertrag zeichnete sich nicht ab Die Einspeisevergütung im Tages­ verlauf ermöglicht es dem WZV derzeit, die enormen Kostensteigerung etwas abzufedern und die Gebühren für den gesamten Kalkulationszeitraum 2022 und 2023 stabil zu halten. „Die Suche nach einem Anschlussvertrag für Strom

Mehr als nur Abwasserreinigung: D aktuellen Situation ein wichtiger Fa

für alle anderen 134 elektrischen Anlagen lief bereits seit längerem“, erklärt WZV-Geschäftsführer David Schacht die weiteren Hintergründe. „Das betrifft unter anderem Wasserwerke, Druckerhöhungsanlagen oder Pumpwerke. Wir haben stets auf einen für den Vertragsabschluss günstigen Zeitpunkt gewartet, also dass die Preise auf einem annehmbaren Niveau liegen. Nach mehreren ‚An-

Mit Eigenleistun

Neu geschaffene Projektpla Seit einem Jahr arbeitet Ronald Richter als Projektingenieur beim WZV. Von der Besetzung seiner Stelle erhoffte sich der WZV größere Unabhängigkeit von externen Partnern. Zwölf Monate später könnte das Fazit nicht positiver ausfallen. Insbesondere vor dem Hintergrund der heutigen Teuerung in allen denkbaren Bereichen erwies sich die Entscheidung, Planungsleistungen in die eigene Hand zu nehmen, für den WZV als goldrichtig. Planung, Ausschreibung und Bauleitung von ausgewählten wasserwirtschaftlichen Vorhaben sind die Schwerpunkte von Ronald Richters Tätigkeit. In nur einem Jahr schob er etliche Projekte auf seiner

Liste an, darunter die Ausschreibung Jahresleistungsvertrag für die Jahre 2022/23 für die Herstellung von Hausanschlüssen, die Auswechslung von ca. 2.400 m Trinkwasserleitungen inklusive Hausanschlüsse in Ritzerow/ Wackerow, die Wasserfassung Rosenow, deren leitungstechnische Erschließung, Einzäunung und Zuwegung zu den Brunnen 8 und 9. Schnelle Abstimmung möglich Hinzu kommen die Ablösung der Kläranlage Ivenack mit Neubau eines Abwasserpumpwerkes und die Verlegung einer Abwasserdruckrohrleitung, die Optimierung der Abwasserüberleitung Malchin-Stavenhagen, mit Rohrleitungsarbeiten und der Außerbetriebnahme der alten Leitung so-


VER- UND ENTSORGER

elfen in der Krise

m eröffnet WZV Chancen in der Energieversorgung

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Ihre Zahlen zählen! Jetzt den eigenen Verbrauch ablesen Wer vom WZV eine korrekte Jahresabrechnung erhalten möchte, der sollte pro Jahr mindestens einmal genau auf seinen Wasserzähler schauen. Was dort am Jahresende steht, gibt den Ausschlag. Auf Papier landen die Zahlen anschließend nicht notwendigerweise, denn die Weitergabe ist längst digital möglich. Zwar flattert nach wie vor eine Ablesebrief per Post in jeden Haushalt, dieser

muss allerdings nicht mehr zwingend mit der Post zurückgesendet werden (wenngleich er das nach wie vor darf!). Viel leichter ist es, sich von dem auf dem Brief aufgedruckten QR-Code auf das zugehörige Online-Formular leiten zu lassen. Dort wird der Zählerstand eingetragen und digital der passenden Kundenakte zugeordnet – und schon wird die Jahresabrechnung in der zuständigen Abteilung korrekt erstellt.

Wie geht es weiter? Zur Neuordnung der Abluftbehandlung auf der Kläranlage Stavenhagen von Peter Dammann, Leiter Invest im WZV

Die Kläranlage Stavenhagen erzeugt Strom aus Klärgas. Der Erlös aus dessen Einspeisung ist in der aktor für die Energiesicherheit des WZV. Foto: SPREE-PR-Archiv

läufen‘ müssen wir aber konstatieren, dass der Abschluss eines klassischen Liefervertrages aktuell nur zu sehr schlechten Bedingungen möglich wäre.“ Das würde zwangsläufig zu einem deutlichen Gebührenanstieg führen. Lösung fand sich im Dialog Da der gesamte Strombedarf der 134 Anlagen jedoch in etwa der einge-

speisten Strommenge entspricht, gab es mit der Kombination aus Strombezug und Einspeisung eine mögliche Lösung: Bei einem hohen Einkaufspreis ist in der Regel auch die Einspeisevergütung höher. Nach intensiver Suche hat der WZV nun einen Stromanbieter gefunden, der bereit ist, diese besonderen Vertragsbedingungen zu vereinbaren – zur großen Erleichterung für alle Verantwortlichen.

„Verglichen mit dem Strombedarf des WZV ist der Gasbedarf gering. Aber ein Bezug zu den derzeitigen Preisen würde zu einer spürbaren finanziellen Mehrbelastung in der Sparte Abwasser führen“, so David Schacht. „Deshalb sind wir sehr froh, rechtzeitig einen Vertrag bis Ende 2024 abgeschlossen zu haben und nun von vergleichsweise günstigen Konditionen zu profitieren.“

ng viel erreicht

anung im WZV zahlt sich aus wie verschiedene Auswechslungen im Trinkwassernetz, z. B. in Klockow, Lüdershof, Warsow und Malchin. „Auch ohne eine exakte Auswertung der Finanzen sind die Vorteile dieser Eigenleistungen klar erkennbar“, sagt Invest-Leiter Peter Dammann. „In Planung und Bauleitung sind wir absolut flexibel und zum großen Teil unabhängig von externen Ingenieurbüros. Und wir profitieren natürlich von der direkten, schnellen Abstimmung im eigenen Haus. Egal aus welchen Abteilungen, ob Trink- und Abwasser, Elektro, kaufmännisch oder technisch – alle Grundlagen, Daten und Anforderungen sind für die Planung jederzeit verfügbar.“ Ganz nebenbei ergab sich mit der neuen Stelle ein weiterer Einsparungseffekt: Alle Ausschreibungen ge-

hen nur noch elektronisch vonstatten. Es entfallen das Ausdrucken und der umfangreiche Postversand – und damit jede Menge Papier und Porto.

Über die erforderliche Sanierung und Neuordnung der vorhandenen Abluftbehandlung haben wir bereits in der letzten WASSERZEITUNG berichtet. Wie geht es nun weiter? Seit Mitte September liegt die Baugenehmigung des Landkreises vor. Damit wurde die Planung der zweistufigen Abluftbehandlung bestätigt und die Voraussetzung geschaffen, die Bauleistungen auszuschreiben. Das Projekt wurde in sechs verschiede Baulose unterteilt: Tief- und Rohrleitungsbau, Betonbau, Gaswäscher und Biofilter, Tankanlage und Dosiertechnik, Elektrotechnik/Software. Insgesamt haben 21 Unternehmen ein Angebot abgegeben. Das ist eine sehr gute Beteiligung. Befürchtung nicht bestätigt Die Befürchtung, es könnten sich zu wenige Firmen am Wettbewerb beteiligen und die Baukosten weit über der Berechnung liegen, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Für die genannten Baulose wurde eine Summe von brutto 824.057 Euro beauftragt. Mit dem bereits fertiggestellten und abgerechneten Rohrleitungsbau – siehe WASSERZEITUNG aus November 2021 – werden die prognostizierten Gesamtkosten von 896.000 Euro lediglich um ca. 7.000 Euro überschritten, also lediglich um 0,8 Pro-

Die spätere Gaswäsche, hier in einem ähnlichen Aufbau, ist Teil der Neuordnung. Foto: Fa. Tholander

zent. Allerdings: Abgerechnet wird zum Schluss. Die tatsächlichen Kosten werden erst nach der Inbetriebnahme der neuen Abluftbehandlung feststehen. Am 4. Oktober fand schließlich der Baustart in Form einer Bauanlaufberatung statt. Hier wurden mit den Baufirmen und dem Ingenieurbüro u.a. die Schnittstellen der einzelnen Baulose, der Bauablauf und der Bauzeitenplan sowie die Anforderungen bei laufendem Kläranlagenbetrieb erörtert. Ziel ist es, die Abluftbehandlung im 1. Halbjahr 2023 in Betrieb zu nehmen. Wichtigste Aufgabe für alle Firmen ist vor allem die Bestellung von Materialien und technischen Komponenten, denn nach wie vor gibt es besonders bei elektronischen und technischen Bauteilen sehr lange Lieferzeiten.

KURZER DRAHT Wasser Zweck Verband Malchin Stavenhagen Schultetusstraße 56 17153 Stavenhagen Die Erschließung der Wasserfassung Rosenow war eines der vielen Projekte auf dem Tisch von Ingenieuer Ronald Richter. Fotos: WZV

Tel.: Fax:

039954 361-0 039954 361-531

info@wzv-malchin-stavenhagen.de www.wzv-malchin-stavenhagen.de


WASSERWISSEN

SEI­TE 6

WASSERZEITUNG

Wie eine kleine Kläranlage: Mutter Natur hat für Verschmutzungen ihrer Gewässer ein ganz eigenes System erschaffen und kann darin auf erstaunlich effektive Helfer bauen: die Muscheln. Die WASSERZEITUNG sprach mit einem profunden Kenner der Weichtiere – Dipl. Ing. Udo R ­ othe, M. Sc. vom Naturkundemuseum Potsdam.

wegung. Muscheln stellen einen vergleichsweise hoch entwickelten Organismus dar. Unterschiede zwischen Meeres- und Süßwassermuscheln bestehen hinsichtlich ihrer Anpassung an wechselnde Salzgehalte oder auch bei einigen Arten in ihren Fähigkeiten, Osmose- und Salzregulation zu betreiben. Die Meeres­muscheln sind eindeutig mannig­faltiger.

Welche Substanzen können Muscheln aus dem Wasser filtern? Und wie machen sie das? Über die Einströmöffnung gelangt das Wasser in das Innere der Muschel. Dabei strömt es über die Mantelhöhle bis in die Kiementaschen. Hier erfolgt der Gasaustausch, die Sauerstoff­auf­nahme. Zugleich werden mit dem Wasser eingesaugte Partikel mit einem selbst gebildeten zarten Schleim überzogen, abgestreift und als Nahrungsbrei verdaut. Somit stellen die im Wasser schwebenden Mikro­partikel, also organische Zersetzungsprodukte oder auch kleinste Lebewesen des Planktons, die Lebensgrundlage für die Muscheln dar. Man merkt schon, Muscheln können nicht wie wir Menschen ihre Nahrung selektieren und sind darauf angewiesen, was sozusagen vorbeischwebt. Ist ein Wasser belastet oder beispielsweise durch Schwermetalle kontaminiert, gelangen diese auch in die Muschel und werden nicht selten in das Gewebe eingebaut. Da die heimischen Muscheln mitunter ein Alter zwischen 15 und 40 Jahren erreichen und immerfort atmen und filtrieren, akkumulieren sie die Stoffe im Laufe

Welche Muscheln könnte ein aufmerksamer Taucher in hiesigen Gewässern finden? Weit verbreitete Süßwassermuschelarten sind die Gemeine Teichmuschel und die Malermuschel. Etwas seltener werden die Schwanen­muschel und die Große Flussmuschel gefunden. Am Rande des Aussterbens war bis vor 20 Jahren noch die Kleine Flussmuschel. Diese wurde durch Flussverbau und Abwässer besonders stark in ihrem Bestand geschädigt. Seit zwei Dekaden geht es ihr langsam wieder besser. Natür­licherweise selten ist die Abgeplattete Teich­muschel, meine Favoritin. Sie ist für mich hinsichtlich ihrer Klappenform die harmonischste, eleganteste heimische Muschel. Unter den Neuankömmlingen ist die Chinesische Teichmuschel zu nennen, die sich zunehmend ausbreitet. Leider wurde und wird diese Art in Garten­centern angeboten und gelangt über den „Weg der Unwissenheit“ der Käufer schließlich auch in natürliche Gewässer. Die Chinesische Teich­muschel übertrifft in ihrer Endgröße alle heimischen Muschelarten.

Nahezu versteckt zwischen den Sedimenten: Gut zu erkennen sind die Ein- und Ausströmöffnungen der Muschel. Natur­forscher Udo Rothe beprobt heimische Gewässer. Fotos: U. Rothe, privat

der Zeit. Schädigungen bis hin zum Tode sind damit programmiert. In Deutschland zählen Süß­ wasser­muscheln zu den be­ droh­ten Arten. Das Bundesamt für Natur­schutz will die Fluss­­ perl­muschel mit dem Projekt „MARA – Marga­riti­fera Resto­ ration Alliance“ vor dem Aus­ sterben be­wahren. Ist die Fluss­­ perl­­muschel die einzige Muschel mit derartigen Reinigungs­­fertig­ keiten? Nein, alle Großmuscheln Deutschlands verfügen infolge ihrer Lebens­ weise und Anatomie indirekt über

Darum schäumt die Seife

solche Reinigungsleistungen. Deshalb steht auch der Schutz aller Großmuscheln, zu denen in Deutschland sieben heimische Süßwasserarten gehören, im Vordergrund. Alle diese Muscheln sind entsprechend der Bundesartenschutzverordnung geschützt, einige sogar europaweit. Großmuscheln heißen sie, weil sie bedeutend größer werden als beispielsweise die wenige Millimeter großen Erbsen- und Kugelmuscheln. Auch diese leben bei uns. Muscheln werden die meisten eher mit dem Ostseestrand in Verbindung bringen. Worin unter­

scheiden sich Meeres­muscheln von Süß­wasser­muscheln? Grundsätzlich weisen Süßwasserund Meeresmuscheln einen sehr ähnlichen Körperbau auf. Beide gehören zu den Bivalvien und haben, wie der Name verrät, zwei Klappen – die eigentlichen Muschelschalen. Verborgen darin sitzt der Weichkörper. Mit kräftigen Muskeln können sie die Schalen zusammenziehen, sich verschließen, um sich beispielsweise eine Zeitlang vor widrigen Umweltbedingungen oder Feinden zu schützen. Der Muskelfuß dient auch der Fortbe-

Hagel – im Winter eher selten

Die meisten werden es schon einmal erlebt haben: Weiße Hagel­ körner tanzen unvermittelt um uns herum. Oft in Momenten, in deDas nen man an Schnee und Winter nicht mehr oder noch nicht denkt. gründliche Und tatsächlich überraschen uns Hagelschauer meist im SomNur Hände­waschen sollte nicht erst seit mer. Denn dann ist das Temperaturgefälle zwischen den wenn man Corona zum täglichen Ritual gehören. Nicht Luftschichten hoch oben und in Erdnähe am größten. kräftig Wasser umsonst heißt es im alten Kinderreim „Nach Toi­ Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen und es gibt und Seife verreibt, lette, vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen!“ auch viel mehr Gewitter als im Winter. entsteht ­Logisch, da tummeln sich zwischen den Fingern so manche Keime, Unter Hagel versteht man vereisten Niederschlag, der Schaum. die weggeputzt werden sollten. Seife ist dafür von jeher das Mittel mindestens einen halben Zentimeter groß ist, eben die der Wahl. Viele Haushalte haben mit Blick auf weniger Plastikmüll auf bekannten kleinen Eiskügelchen. Diese können sich in Gefeste Stücke umgestellt. Was die unterschiedlichen Hygiene­artikel aber witterwolken bilden, in denen unterkühltes Wasser, das uneint, ist der Schaum, der bei ihrer Verwendung entsteht. Hier kommen die Seifenter null Grad kalt, aber noch nicht gefroren ist. An kleinen moleküle ins Spiel. Wenn diese mit Wasser in Kontakt geraten, lagern sie sich Staubkörnchen gefriert das Wasser dann. Es schneit jedoch an der Wasseroberfläche ab und bilden einen dünnen Film. Beim Reiben nicht, sondern steigt wegen der unterschiedlichen Temperader eingeseiften Hände geben wir Luft hinein, die eigentlich in kleinen turschichten in den Wolken in höhere, noch kühlere Bereiche, Blasen aufsteigt und beim Platzen entweichen würde. Die Seifen­ bis es wieder sinkt, erneut emporgetragen wird und so weiter. moleküle umschließen die Luftbläschen aber, es entsteht der Dieses Spiel geht so lange, bis das Hagelkorn zu groß ist und herbesagte Schaum. Dieser ist übrigens – egal welche abstürzt. Unten reibt man sich dann ob des weißen Schauers unFarbe Seife, Gel und Co. vorher hatten – gläubig die Augen. Wenn der Spuk schnell vorbei ist, ist alles gut. immer weiß. Allerdings können besonders große Hagelkörner auch Schäden an Autos, Terrassendächern und Pflanzen anrichten.

Kein Winterbild, wie die Frühjahrsblüher verraten. Mitte April ließ ein kräf tiger Schauer diese Hagelkörner tanzen. Fotos (2): SPREE-PR/Galda


KNOBELSPASS

NOVEMBER 2022

Liebe Leserinnen und Leser, wie sehr unser Leben vom Wasser geprägt ist, verdeutlicht der diesjährige Knobelspaß. Die gesuchten Wörter sind ganz eng mit dem Element verbunden. Ob Sprache, Geografie, Mythologie oder Kunst – überall hat es seine Spuren hinterlassen und begleitet uns heute. Das Lösungswort passt ebenfalls zum Jahresende, und zwar auch kulinarisch. Denn es steht für ein Gericht, dass vielerorts Weihnachten beziehungsweise Silvester auf den Tisch kommt. Eine Tradition aus dem Mittelalter, als der Heiligabend ein hoher Fastentag war, man

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also kein Fleisch essen durfte. Die schmackhafte Alternative war wegen der Zucht rund um die Klöster aber auch zur Weihnachtszeit verfügbar. Übrigens, so ein Brauch, sollte man für Glück und Wohlstand eine Schuppe des Festmahl-Mittelpunktes ins Portemonnaie stecken.

1. Wasserablauf am Haus, zum Niederschlag ableiten 2. Körperflüssigkeit (Auge) ä=ae 3. Wechsel des Wasserstandes im Meer 4. frz. Wasser, Bestandteil von Duftwasser, … de toilette 5. Komponist, heißt wie ein kleines Gewässer 6. Malerei auf Wasserbasis 7. asiatische Wasserrose 8. Waschgefäß zum Baden 9. lateinisch Wasser 10. Wasserstelle in der Wüste 11. Sternzeichen (Jan./Febr.) 12. Sportart im Wasser 13. Wasservogel 14. Wasserzapfstelle 15. wasserreiche Niederung, auch: Schmerzlaut 16. warme Heilquelle 17. Wasser-Mixgetränk 18. griech. Gott des Wassers 19. Wasserstandsmesser 20. wasserumgebenes Land 21. nicht trocken 22. Atemorgan der Fische 23. Aggregatzustand von Wasser ü=ue 24. Begründer der Wasserkur 25. künstliche Wasserstraße 26. Baltisches Meer 27. hier entspringen Flüsse 28. Wasserfee 29. Wasserförderanlage 30. Waschraum 31. Kurzform für Wasserklosett 32. alk. Getränk, schottisch „Wasser des Lebens“ 33. hier enden die Flüsse ü = ue 34. Wasserbehälter

Wir wünschen wieder viel Spaß beim Lösen und freuen uns auf Ihre Einsendungen! b1

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Das gibt es zu gewinnen:

9 × 100 Euro

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Senden Sie Ihre Lösung bitte bis zum 8. Dezember 2022 an:

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SPREE-PR NL Nord Dorfstraße 4 23936 Grevesmühlen OT Degtow

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oder per E-Mail: gewinnen@spree-pr.com

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Bitte geben Sie Ihre Adresse an, damit wir Sie im Gewinnfall anschreiben können. Informationen zum Datenschutz finden Sie im Impressum auf Seite 2.

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UNSER LAND – UNSER WASSER

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WASSERZEITUNG

Förderung für regionales Engagement Verein freut sich über Zuwendung als „Neulandgewinner“ Dank emsiger Vereinsarbeit für das „Wasserwerk der Zukunft“ in Malchin dürfen sich die Initiatoren über weitere finanzielle Unterstützung freuen: WZV-Geschäftsführer David Schacht nahm Anfang September in Görlitz stellvertretend für alle Mitstreiter den Titel „Neulandgewinner“ mit nach Hause. Damit erhält das Wasserwerk in den kommenden Jahren mehrere Tausend Euro aus dem gleichnamigen Förderprogramm. 83 Projekte hatten sich für den 6. Durchgang beworben, eine Jury wählte die Preisträger aus. Gefördert werden kreative Projekte auf dem Land in den ostdeutschen Bundesländern. Finanziert wird dies durch das Thünen-Institut für Regionalentwicklung, den Verein Neuland gewinnen e. V., unterstützt von den Bundesländern M-V und Sachsen sowie von der Robert Bosch Stiftung. Gewürdigt wurde der Netzwerkgedanke des Vereins „Wasserwerk der Zukunft“: Alle Akteure, die mit, in oder von der regionalen Landschaft

Erfahren sie mehr zum Thema auf der Webseite des WZV!

Gemeinsam mit den anderen Preisträgern, die sich in vielen unterschiedlichen Bereichen engagieren, erhielt der WZV seine Würdigung auf dem Neuland-Festival in Görlitz. Foto: Thünen-Institut

leben, werden an einen Tisch gebracht. Damit finden alle Interessen Gehör und wichtige Zukunftsthemen

eine gemeinsame Plattform. Das Förderprogramm „Neulandgewinner“ speziell für den ostdeutschen Raum

würdigt all jene Menschen in Dörfern und kleineren Städten, die die schwierigen Herausforderungen für

ihre Region selbst in die Hand nehmen. Eigenverantwortliches Handeln und bürgerschaftliches Engagement sind hier wichtige Faktoren für die Zukunftsfähigkeit und Lebensqualität von Kommunen und Regionen. Chancen auf Veränderung werden ergriffen, neue Ideen entwickelt und neue Wege ausprobiert – auch als Vorbild für andere. „Neulandgewinner, das sind Menschen, die selbst anpacken, um ihre Heimat zu einem Ort zu machen, an dem sie gerne leben“, heißt es in der Beschreibung. Das „Wasserwerk der Zukunft“ gehört nun auch offiziell dazu.

Handwerker bringen Wasserwerk voran Verein wirbt weiter um Unterstützer / Eröffnung im Mai

Maurer und Estrichleger gehen im alten Malchiner Wasserwerk aktuell ein und aus, Heizung und Sanitär werden installiert, die Elektronik eingerichtet und restliche Maler- und Glaserarbeiten ausgeführt. Auch die Leistungen für die Tischlerarbeiten, hauptsächlich Fenster und Türen, wurden bereits beauftragt. „Bis zum Ende 2022 soll der Innenausbau abgeschlossen sein“, informiert WZV-Geschäftsführer David Schacht. „Im kommenden Jahr wird noch die Sanierung der Fenster in der ehemaligen Maschinenhalle erforderlich. Dafür hat der Verband wei-

tere Fördermittel bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beantragt.“ Mitmacher gern gesehen Um weitere Unterstützer für das zukunftsweisende Konzept des „Wasserwerk der Zukunft“ e. V. zu begeistern, richtete der Verein am 4. November ein kooperatives Dinner aus. Die Veranstaltung fand in der Berufsschule in Malchin statt.

Interessierte konnten sich dort gleichermaßen für eine Mitgliedschaft im Verein, die inhaltliche Bereicherung des Netzwerkes oder für eine finanzielle Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit entscheiden. „Unter anderem sollen die eingeworbenen Mittel für das Glaselement am künftigen Haupteingang auf der südlichen Gebäudeseite eingesetzt werden“, so David Schacht. Die fei-

erliche Eröffnung des WWDZ steht bereits im Kalender. Für den 5. Mai 2023 ist ein großes Fest geplant, auf dem auch das 30. Jubiläum des WZV begangen wird. Und auch die Landschaftspaziergänge zur Vernetzung regionaler Akteure sollen weitergehen. Der nächste findet am 22. November im Polder Basedow statt, Thema dann: Zukunftsfähige Moornutzung.

Das alte Wasserwerk wird nach allen Regeln der Kunst schickgemacht. Im Plan rechts schon Realität: die Südseite mit großem Fenster im Eingangsbereich. Unterstützer sollen helfen, diesen Anblick zu finanzieren. Foto u. Plan: WZV

MST

Von außen ist nicht viel mehr zu sehen als noch beim letzten Ortstermin der WASSERZEITUNG im Frühjahr, doch innen geht es rasant voran: Im künftigen „Wasserwerk der Zukunft“ – kurz WWDZ – wird derzeit nach Kräften geackert. Und auch über die baulichen Notwendigkeiten im Gebäude hinaus nimmt die Vereinsarbeit weiter Fahrt auf.


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