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Kolumne: Patti Basler
PATTI BASLER BÜHNENPOETIN I KABARETTISTIN I AUTORIN Patti Basler bringt die Bodenständigkeit einer Bauerntochter von der Heu- auf die Show-Bühne. Die ehemalige Lehrerin und studierte Erziehungswissenschaftlerin schreibt und ist auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs.
NATIONALGERÜCHT
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«Schmeckt’s?», fragt die deutsche Kellnerin im Fondue- und Raclette-Stübli. Alles an diesem Satz scheint falsch zu sein. Wir haben keine Kellnerinnen in der Schweiz, wir haben schon gar keinen Ober, «Ober» klingt viel zu hierarchisch für basisdemokratische Schweizer Ohren, Ober haben wir höchstens beim Jassen. Selbst dort ist der Ober aber an vielen Orten die Dame, das Burgfräulein, aber «Fräulein» sagt man heute nicht mehr, man sagt «Service-Personal, das». Komplett gender-neutral, so neutral wie die Schweiz.
«Schmeckt’s?» ist ein Germanismus erster Güte, denn «Schmecken» oder eben «Schmöcke» ist in der Schweiz ein nasaler Prozess, einer, der die Tätigkeit des Riechorgans betrifft und nicht diejenige der Zunge. Wenn man bedenkt, dass auch der Geschmack von Speisen zum grössten Teil durch die Nase definiert wird, weil die Zunge nur gerade süss, sauer, salzig, bitter und umami unterscheiden kann, passt das Verb eigentlich ganz gut. Erst der Geruch verleiht dem Essen die richtige Würze, mussten Covid-Geplagte landauf, landab feststellen. Das Wort «Riechen» steht hierzulande für eine Gemeinde im Dreiländer-Eck, wo es gerne etwas nach Kunst und Geld riecht. Wenn aber in eidgenössischer Sinnesverwirrung das Tätigkeitswort «Schmecken» in der Schweiz «Riechen» mit der Nase bedeutet, bleibt die Frage nach dem schweizerdeutschen Verb, welches das «Schmecken» mit der Zunge beschreibt. «Schmecken» existiert schlicht nicht. Wer in der Schweiz fragt: «Schmeckt’s?» fragt also eigentlich: «Riecht’s» und wenn es schon rieche, pflegte meine Grossmutter zu sagen, dann schmecke es wahrscheinlich nicht mehr. So fragt man indesssen: «Isch’s guet gsi?» oder in helvetisch bescheidener Manier: «Isch’s rächt?»
«ISCH’S GUET GSI?»
Recht so. Wir führen ein Leben im Diminutiv. Jede hat ihr Bürdeli zu buckeln. Jeder trägt sein Rucksäckli. Das Verkleinerungs-Anhängsel schleppen wir hinter uns her wie eine Geissel, welche in den Ohren der Deutschen alles verniedlicht. Wir haben nicht alle Tassen im Schrank, sondern alle Tassli. Wir haben kein Streichholz angezündet, sondern ein Zündhölzli, wir habe kein Zelt, sondern ein Zeltli, das ist aber nicht zum Schlafen drin, das Zeltli, sondern zum Lutschen und das Wort «Lutschen» gibt es eigentlich auch nicht, wir lutschen nicht, wir suggelen. Nicht immer kann der Diminutiv rückgängig gemacht werden. Ein Schnäbeli ist in vergrössertem Zustand trotzdem kein Schnabel, ein Chräbeli wird nicht zum Chräbel und ein Füdli hat nur sehr indirekt mit Food zu tun. Nicht alles kann verkleinert werden, auch wenn die Deutschen das oft meinen, auch uns sind gewisse Dinge heilig. En Guete wird nicht zum Guetsli, eine Bank, auf der das Geld liegt, wird nie zum Bänkli, auf dem das Füdli sitzt. Ein Franken wird nicht zum Fränkli. Denn wir haben keine Geld-Schizophrenie, höchstens ein Gold-Schizophreneli. Wir haben kein Schwein, sondern besitzen ein Spar-Säuli, wir kriegen kein Bier, sondern hätten gerne, wenn’s möglich wär, ein Bierli, wir haben keinen Olaf, wir haben einen Ueli. Und selbst der verlässt Bern. Aber hier wird es plötzlich schwierig. Wer nämlich unserer Hauptstadt Bern ein -li andichtet, macht die Stadt nicht schweizerischer, sondern deutscher, nicht kleiner, sondern grösser. Bern, angereichert mit einem -li, wird zu Berlin, jener grössten Stadt im deutschsprachigen Raum. Jene Stadt, in welcher die Kellnerinnen und Ober gemäss Gerüchten so unhöflich sind, dass sie nicht einmal fragen, ob’s schmeckt.
Dafür betreiben sie Stadtflucht, kommen in die Schweiz, wo Fachkräftemangel herrscht in all’ den Weihnachts-Wunder-Dörfli, Fondue-Hüttli und Raclette-Stübli. Und eigentlich passt es ganz gut, dass wir bei uns für Schmecken und Riechen denselben Begriff verwenden. In einem Land, in welchem das Nationalgericht aus geschmolzenem Käse besteht, fragt man sinnigerweise nach dem Geruch. Es ist ein Nationalgeruch. Schmeckt’s? En Guete!
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