Oberösterreicherin November 2019

Page 105

Mag. pharm. Doris Auinger

ERKÄLTUNG

E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

© Apothekerkammer, Shutterstock

Niesen, Halskratzen, Heiserkeit, Husten sind typische Symptome einer (sich anbahnenden) Erkältung. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Infektion der oberen Atemwege, welche gehäuft im Herbst und Winter auftritt. Während beim Erwachsenen zwei bis vier Infekte pro Jahr als normal gelten, sind Kinder sogar acht bis zehn Mal im selben Zeitraum von Erkältungen betroffen.

D

ie Ansteckung erfolgt mittels Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen beziehungsweise durch direkten Kontakt (Schmierinfektion) mit verunreinigten Gegenständen. Verschiedene Virenarten, wie Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren etc., werden als Erreger für den unangenehmen grippalen Infekt verantwortlich gemacht. Abgeschlagenheit, erhöhte Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen gesellen sich häufig zu den bereits genannten Anzeichen hinzu. Ein etwa durch Unterkühlung, Schlafmangel, weitere Krankheiten oder auch Stress beanspruchtes Immunsystem ist anfälliger für diesen viralen Infekt, der durchschnittlich sieben bis zehn Tage beträgt. Langwieriger gestaltet sich die Ausheilung, wenn zu den viralen auch noch bakterielle Erreger hinzukommen – sogenannte bakterielle Superinfektionen – und zu

Komplikationen wie Mittelohrentzündungen, Angina, Bronchitis usw. führen können. Zur kurzfristigen Selbstmedikation stehen je nach vorliegenden Beschwerden unterschiedliche Arzneimittel zur Verfügung. Bei Halsschmerzen kommen bevorzugt Lutschtabletten, Rachensprays und Gurgellösungen mit antiseptischen, entzündungshemmenden sowie lokal betäubenden Wirkstoffen zum Einsatz. Bewährt haben sich in der Therapie auch reizlindernde Pastillen mit Hyaluronsäure oder Isländisch-Moos-Extrakten, welche die Speichelproduktion zusätzlich anregen und die Schleimhäute befeuchten. Ausreichendes Trinken von Kräutertees (Eibisch, Thymian, Käsepappel), Gurgeln mit lauwarmem Salbeitee und das altbewährte Hausmittel Topfenwickel unterstützen die rasche Genesung der Rachenschleimhaut. Bei Schnupfen steht in der akuten 105

Phase die Abschwellung der Nasenschleimhaut im Vordergrund, um die Nasenatmung zu gewährleisten sowie einen Sekretrückstau in die Nebenhöhlen zu verhindern. Neben den bekannten Nasensprays mit verschiedenen Wirkstoffen (Vorsicht bei Bluthochdruck!) helfen Nasenduschen mit Heilsalz, Meersalzsprays, Inhalatorsticks mit ätherischen Ölen sowie Nasensalben zur Pflege der gereizten Schleimhaut. Eine ärztliche Abklärung ist in folgenden Fällen unbedingt empfehlenswert: • bei Atemnot • wenn extrem hohes Fieber auftritt (mehr als 39 °C) • bei starken Hals- oder Ohrenschmerzen • bei Verschlechterung des Allgemeinbefindens und/oder keiner Verbesserung nach sieben Tagen • wenn Husten oder Heiserkeit über mehr als zwei bis drei Wochen hinweg bestehen • bei anhaltender dunkelgelb-grünlicher Verfärbung von Nasensekret und Sputum Generell ist es ratsam – gerade jetzt in der Erkältungszeit – dem Körper ausreichend Schlaf zu gönnen, auf ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, gut gelüftete Räume bzw. moderate Bewegung an der frischen Luft sowie genügend Flüssigkeitszufuhr zu achten. Dadurch kann Ihr Organismus im Falle einer Ansteckung rascher regenerieren und Sie sind früher wieder einsatzbereit.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.