Genuss
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RUND, FLAUMIG HANDGEDREHT Ob süß oder herzhaft, klein oder groß, ob als Beilage oder Hauptgericht: Knödel sind ein Soulfood mit langer heimischer Tradition. Text: Angelica Pral-Haidbauer
„W
enn einer jungen Frau oder Magd die Knödel gut gelingen, dann hat sie das Zeug zum Heiraten“, besagt ein Sprichwort aus einer Zeit, als der Knödel in erster Linie noch zur Sättigung gedacht war. Brauchte man doch nach körperlich schwerer Holz-, Wald-, Feldoder Wiesenarbeit kräftige und langanhaltende Nahrung. Knödel durften auch bei keinem Festessen fehlen. Ein Schweinsbratl ohne Semmelknödel oder wie im Mühlviertel ohne „Mehlknödel“ wäre eine arge Verfehlung bzw. Respektlosigkeit
Fotos: Frauke Antholz
dem Gast gegenüber gewesen. Das Gleiche galt am Sonntag nach dem Kirchgang: Ein deftiger Braten mit Kartoffelknödeln und die Welt war in Ordnung. Damals wie heute machen uns Knödel glücklich, sei es als mollige Erinnerung an Kindertage oder in der modernen Variante als kreativ-delikate Beilage. Um die große Vielfalt an Knödelvariationen zu entdecken, sollte die umfassende „Knödelküche“ der beiden Kochbuch-Bestsellerautoren in keiner Kochbuchsammlung fehlen: Ingrid Pernkopf, die bis zum Jahr 2016 mit ihrem Mann Franz das traditionsreiche „Grünberg am See“ in Gmunden führ94
te, und Christoph Wagner, der Gastrosoph und Mitherausgeber des jährlich erscheinenden Wirtshausführers „Wo isst Österreich“, brachten bereits seit 2010 das runde Glück und seine unzähligen Varianten in die Küchen. Nun erscheint der Knödelschatz komplett überarbeitet und neu zusammengestellt – mit abwechslungsreichen Zubereitungsvarianten und zahlreichen Tipps und Tricks. Der Knödelfreude mit bewährter Kochanleitung wird jedenfalls mit diesem Buch keine Grenze gesetzt – ob rund, eckig oder „zsammg‘legt“. Wir bringen einen kleinen, runden Vorgeschmack.