Gesundheits-Special
Allergene in sind der Luft Allergie heißt: Die körpereigene Immunabwehr schießt übers Ziel hinaus und reagiert – bei Gräser- und Pollenallergie mit Schnupfen, tränenden Augen und Husten.
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llergien sind weiter auf dem Vormarsch. Circa 1,7 Millionen Österreicherinnen und Österreicher leiden unter chronischen Allergien, die meisten davon sind pollenbedingt. Weit verbreitet ist die Pollen- und Hausstaubmilbenallergie. Insgesamt leidet bereits jede vierte Person in Österreich an einer allergischen Erkrankung. Wenn Augen und Nase jucken. In Europa gibt es rund 80 Millionen Menschen, deren Immunsystem durch verschiedene Umweltstoffe fehlgeleitet wird. Speziell bei Pollenallergien steigt nicht allein die Anzahl der Betroffenen an, sondern auch die Schwere der Erkrankung. Tränende Augen, rinnende Nase, muss das sein? Neben einer erblichen Vorbelastung spielen auch Umwelteinflüsse eine Rolle. Bleibt die Allergie unbehandelt, kann das eine große Belastung für die Gesundheit darstellen. Die akuten Symptome wie Juckreiz, Fließschnupfen, tränende, juckende Augen oder gereizte Haut sind nicht nur sehr unangenehm, sondern können auch
Text Christine Dominkus Fotos Shutterstock
den Organismus schwächen und zu weiteren Erkrankungen führen, erklärt Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Hemmer vom Floridsdorfer Allergiezentrum in Wien. So kann sich beispielsweise aus einem Heuschnupfen eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln, allergisch gereizte Atemwege können zu Asthma führen. Daher sollte man Allergien nicht einfach „ertragen“, sondern behandeln. Die Pflanze wehrt sich. Durch negative Umweltfaktoren entwickeln manche Pflanzen Abwehrmechanismen, die ihr eigenes Überleben sichern sollen. Es werden mehr Allergene gebildet und schließlich auch freigesetzt. Laut der Umweltmedizinerin Univ.-Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann aus München haben Laborversuche und Studien an der TU München gezeigt, dass große Mengen an Umweltschadstoffen in der Luft das Pflanzenwachstum und damit die Pollenproduktion beschleunigen können. Die zusätzliche Belastung durch Schadstoffe führt teilweise zu erheblicher Mehrbelastung, nicht nur für die Betrof66
fenen. Mittlerweile ist klar, dass auch Nichtallergikerinnen und Nichtallergiker häufiger an Atemwegsinfekten erkranken, wenn sie Pollen ausgesetzt sind. Auffallend ist dabei, dass im ländlichen
10 Tipps für zuhause • • • • • • • • • • •
Kurz, aber regelmäßig lüften Bei starkem Pollenflug Fenster und Türen schließen Pollenschutzgitter anbringen Raumluftreiniger mit hochwertigem Filtersystem verwenden Wäsche nicht im Freien trocknen Straßenkleidung in der Garderobe lassen oder gleich waschen Duschen und Haare waschen, bevor man sich ins Bett legt Staubsaugen und Boden feucht aufwischen Gesicht öfters waschen Viel Wasser trinken Augentropfen ohne Konservierungsmittel (rezeptfrei in der Apotheke) www.allergenvermeidung.org www.pollenwarndienst.at