Niederösterreicherin Juni 2018

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Genuss

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it Halbheiten haben wir uns noch nie zufrieden gegeben“, wird Claudia Berger auf der Firmenwebsite zitiert. Das trifft den Nagel auf den Kopf, denn nicht umsonst ist mit Rudolf Berger als Geschäftsführer, seiner Ehefrau Claudia als Verantwortliche für Einkauf und Filialen sowie seiner Schwester Gaby Kritsch im Bereich Marketing und Verkauf bereits die vierte Generation der Unternehmerfamilie am Ruder. Auch Mutter Herta arbeitet nach wie vor in der Produktentwicklung mit. Halb ist hier also wirklich gar nichts. Die fünfte Generation ist gerade mit Schule und Studium beschäftigt. Ob sich hier jemand finden wird, der

Die Selbstbedienungspackung für die Kühltheke im Supermarkt ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Berger.

auch Schinken machen möchte? Das stehe in den Sternen, lachen die drei – wenn die Kinder einmal andere Berufe ergreifen wollen, dann werden sie eben diese mit Leidenschaft machen, genauso wie ihre Eltern jetzt für ihre Produkte brennen: „Ich kann Schinken immer sehen“, stellt Gaby Kritsch mit Nachdruck fest. Diese Liebe kommt nicht von ungefähr, schließlich produziert Berger 60 Schinkenvariationen. Dazu kommen noch einmal so viele andere Produkte wie Frankfurter, Extrawurst oder Pasteten. Neue Ideen mit Tradition. Dabei gilt es, stets den Spagat zwischen Althergebrachtem und Neuem im Auge zu behalten. Die Rezepte und

Herstellungsweisen im Hause Berger sind sehr traditionell verhaftet. Nach wie vor werden die Schweinsschlögel händisch zerlegt, das Fleisch mit Spezialhandgriffen zugeschnitten und von Hand in die Schinkenform gelegt. Eine so umfassende Produktpalette kann aber nur durch Innovationskraft entstehen. Wo neue Ideen herkommen, ist dabei ganz unterschiedlich: „Bei uns ist jeder angehalten, sich einzubringen“, erklärt Gaby Kritsch. „Das können natürlich Produktionsmitarbeiter sein oder früher war es häufig unsere Mutter, die am Naschmarkt neue Gewürze und Kräuter aufgestöbert hat. Ideen können auch am Wirtshaustisch geboren werden, da sind wir wirklich offen.“ Mit 60 Schinkenvarianten sei nun aber ohnehin eine Obergrenze erreicht:

Ein Geschwisterpaar unterwegs in Mission Schinkenvielfalt: Gaby Kritsch und Rudolf Berger

So fing alles an: Das Stammhaus in Sieghartskirchen wurde 1890 gegründet und ist auch heute noch die örtliche Berger-Filiale.

Nachhaltigkeit ist bei uns nicht nur tiefgreifend, sondern auch lückenlos nachvollziehbar. Rudolf Berger

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