Salzkammergut Sommer 2018

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Malerische Motive

Blick auf Schloss Kammer

Wer die Seele des Attersees sucht, braucht – wie Klimt – nur den Blick nach innen zu wenden.

nun von der Unternehmenskapitänin an Bord der „Gustav Klimt“ mit dem Fernrohr in der Hand die künstlerischen Seiten des Sees zeigen. See-Kunst. „Ich sehne mich hinaus wie noch nie“, ist einer Ansichtskarte Klimts an seine Emilie Flöge am Attersee zu entnehmen, datiert mit 01.08.1901 in Wien. In der Belle Époque war das Gebiet um den Attersee als Sommerfrische-Destination und für seine Künstlerkolonien bekannt. Es galt als Geheimtipp, während sich die Promi-

nenz in Kaisernähe im Raum Bad Ischl versammelte. Gustav Mahler residierte in den Sommermonaten der 1890er-Jahre im Gasthof Föttinger in Steinbach am Attersee. Dort hatte der Dirigent und Komponist ein Komponierhäuschen am See, das noch heute zu besichtigen ist. Gustav Klimt wiederum entfloh gerne der Wiener Großstadt, indem er seine Sommerdomizile im Bräuhof von Litzlberg, in der Villa Oleander in Kammer, im Forsthaus in Weißenbach sowie in der historistischen Villa Paulick in Seewalchen aufsuchte. Der überwiegende Teil seiner über 50 bekannten Landschaftsgemälde sind in der Region entstanden. Ansichten von der Allee vor Schloss Kammer, Litzlberg oder der Kirche in Unterach zeugen davon. See-Tradition. Zurück an der Schiffsanlegestelle Kammer. Wieder festen Boden unter den Füßen, lockt die nahe gelegene „Bandlkramerey“. Das Haus wurde mit einem zauberhaften Café und einem interessanten Museum rund um die Firmengeschichte der Trachtenfamilie Tostmann wiederbelebt. Im ersten Stock wird der Bogen von der Gründung 1949 über erste Näh-

Schauspielerin Maxi Blaha als Emilie Flöge, Lebensgefährtin und Muse von Gustav Klimt. Sie war das It-Girl der Wiener Moderne, Modepionierin, Künstlerin und Geschäftsfrau.

maschinen und Webstühle bis zurück in die Zeit der Sommerfrische gespannt. „Meine 1915 geborene Großmutter Marlen Tostmann kannte Emilie Flöge noch persönlich und verbindet schöne Erinnerungen an diese faszinierende Frau“, kramt Anna Tostmann-Grosser in dritter Generation für uns in ihrer Familiengeschichte. Stolz präsentiert sie das Herzstück des Museums: eine einzigartige Hauben- und Hütesammlung mit Hunderten Exemplaren, welche die Großmutter in den 1930er-Jahren begann und Tochter Gexi fortführte. Unser Salzkammergut | 17

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