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Marroni aus der Waadt

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Meine Welt

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Eine Leidenschaft für Kastanien

Der pensionierte Migros-Bäcker Jean-Claude David-Rogeat erntet auf seinem Landgut in Saint-Triphon fast 700 Kilo Kastanien. Sie stammen von bis zu 300 Jahre alten Bäumen.

Text: Pierre Wuthrich Bild: Mathieu Rod

Jean-Claude DavidRogeat ist stolz auf seinen Kastanienhain, den er vom Grossvater geerbt hat. Jean-Claude David-Rogeat ist ein glücklicher Mann. Mit seinen 72 Jahren geniesst er in Saint-Triphon VD die Ruhe in seinem Kastanienhain, den er 1989 von seinem Vater geerbt hat. Gekauft hatte ihn einst sein Grossvater im Jahr 1928. «Ich fühle mich privilegiert, hier leben zu dürfen, umgeben von rund sechzig Bäumen, von denen einige fast dreihundert Jahre alt sind», erklärt der ehemalige Migros-Bäcker. In guten Jahren, also wenn der Sommer nicht zu trocken war, wirft sein Gut bis zu 700 Kilo Kastanien ab. «Wir ernten sie im Lauf des Oktobers, sobald sie auf dem Boden liegen, entweder in der Familie oder mit Freunden, und noch bevor die Rehe vorbeikommen.»

Die Ernte wird an Privatpersonen oder an Restaurants verkauft, wenn sie nicht zur Zubereitung der grossen Brisolée verwendet wird, die Jean-Claude David-Rogeat jedes Jahr in seinem Dorf organisiert.

100 Züchter teilen ihr Know-how Als leidenschaftlicher Kastanienzüchter ist er auch Mitglied der Gruppe der Kastanienhaineigentümer des Chablais (GCPC), einer Genossenschaft aus etwa hundert Züchtern, die seit 25 Jahren im Kastanienhandel tätig ist. «Wir organisieren auch Verkostungen, um die schmackhaftesten Sorten auszuwählen, die wir dann vermehren können, und wir teilen unser Know-how.» So hat sich Jean-Claude DavidRogeat auf die Bekämpfung von Parasiten spezialisiert, darunter Kastanienrindenkrebs, ein Pilz, der sich an der Rinde festsetzt, den Saftfluss behindert und den Baum schliesslich abtötet. «Der Schädling ist vor allem bei jungen Bäumen ein Problem, da deren Stamm einen geringeren Durchmesser hat. Um die Bäume zu retten, müssen wir sie mit weniger virulenten Stämmen des Pilzes impfen, die den Parasiten weniger aggressiv machen», erklärt der Rentner, der jedes Jahr teure Baumkletterer beauftragen muss, um seine bis

zu 25 Meter hohen Bäume zu behandeln.

Aber diese Investition ist es wert. Es geht um das Überleben der Kastanienwälder in der Region, ein uraltes Erbe, das die GCPC schützen möchte. «Dank unserer gemeinsamen Anstrengungen sind die Bäume heute in einem besseren Zustand als vor 30 Jahren, und das Interesse der Eigentümer, sie zu erhalten, wird gestärkt.»

«Die Kastanienbäume sind heute in einem besseren Zustand als vor 30 Jahren.»

Jean-Claude David-Rogeat Kastanienzüchter

VermicellesApfel-Kuchen

Dessert für 4 Personen und 1 Springform à ca. 18cm Ø 1 EL Butter 1 süsser Mürbeteig 3 EL Paniermehl, z.B. Panko 500g süss-säuerliche Äpfel 2TL Zitronensaft 2 Eier 2 EL Zucker 1 Beutel Vanillezucker ½TL Zimt 250g Vermicelles, aufgetaut

Zubereitung 1. Backofen auf 180 °C vorheizen. Springformboden mit Backpapier auslegen, Rand mit Butter einfetten. Mürbeteig in die Form legen, Rand andrücken. Überstehenden Teig abschneiden, zusammenkneten und kühl stellen. Teigboden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Teigboden mit Paniermehl bestreuen. 2. Äpfel schälen, vierteln und entkernen. In dünne Scheiben schneiden, mit Zitronensaft mischen. Eier verquirlen, wenig davon zum Bestreichen beiseitestellen, Rest mit Zucker, Vanillezucker und Zimt zu den Äpfeln geben, mischen. Vermicelles in kleine Stücke brechen und untermischen. Apfelmasse in die Springform verteilen. 3. Restlichen Teig länglich auswallen. Mit einem Teigrädchen in schmale Streifen schneiden, als Gittermuster auf die Füllung legen. Teigränder zusammendrücken. Beiseitegestelltes Ei mit wenig Wasser mischen, Teig damit bepinseln. Kuchen in der unteren Ofenhälfte ca. 45 Minuten backen. Abkühlen lassen. Tipp: Mit Puderzucker bestreuen. Birnen anstelle von Äpfeln verwenden

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