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Kein Schwein gehabt

Mit dem Jäger im Wald

Anders als die Treibjagd mit vielen Menschen, Hunden und vielen Wildtieren ist die Ansitzjagd auf Wildschweine langwierig und leise. Ein Augenschein in der Abenddämmerung.

Text: Dinah Leuenberger Bild: Beat Schweizer

Die Jagd ist eine stille Angelegenheit, auch wenn ein lauter Knall ihr Ende signalisiert. Der Jäger, mit dem ich heute unterwegs bin, hat das Auto bei der Hasenmatt SO zurückgelassen, zu hören ist nur das Knistern unter unseren bedächtigen Schritten. Und Kyros, der Jagdhund, der nervös den Boden abschnuppert. Offenbar haben vor uns unzählige Tiere diesen Weg genommen. Wir machen uns schweigend bergauf, den Waldweg entlang zu einer Kirrung. Diese Futterstelle sorgt dafür, dass sich das Schwarzwild – wie man Wildschweine in der Jägersprache nennt – im Wald beschäftigt und nicht auf den Feldern Schäden anrichtet. Sie ist mit Mais gefüllt und soll die Wildschweine mit ihren feinen Nasen anlocken. In der Nähe befindet sich ein kleiner Hochsitz, schräg an einen Baum gelehnt. Christian Schulthess ist zufrieden: Bei der Kirrung ist alles in Ordnung. Er pfeift Kyros zurück, denn hier wird er heute Abend nicht an sitzen und ein Wildschwein zu jagen versuchen.

Sein Glück versucht er etwas weiter unten, fast am Waldrand. Dieser Hochsitz liegt nicht an einem Weg, zielstrebig schreitet Schulthess durch das Dickicht. Seinen richtigen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen – noch immer haben Jäger einen schweren Stand, bekommen teilweise gar Morddrohungen, wenn sie sich öffentlich zu ihrer Tätigkeit äussern. «Dabei bin ich kein Waffennarr, der wahllos Tiere erlegt, im Gegenteil. Das Gewehr ist für mich schlicht ein Arbeitsinstrument.» Bei der Revierjagd, wie sie im Kanton Solothurn stattfindet, werden Wildschweine zwischen Juli und Februar gejagt. Die Jäger halten so die grösser werdende Wildschweinpopulation in Schach. Dies ist notwendig, weil die Tiere sonst in der Landwirtschaft zu grosse Schäden anrichten. Dabei werden vor allem Jungtiere geschossen. Bache und Keiler, wie Weibchen und Männchen heissen, bleiben eher verschont. «Aber auf ein FünfKiloSchweinchen schiesse ich sicher auch nicht.»

In der Dämmerung aktiv Inzwischen sind wir bei «unserem» Hochsitz angelangt, auch dieser befindet sich unmittelbar bei einer Kirrung. Wir klettern ein paar Meter die Leiter nach oben und steigen in einen hölzernen Kasten. Zunächst ist es darin für uns stockdunkel. Erst allmählich gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit, Luken, die sich zu allen Seiten hin öffnen lassen, werden sichtbar. Schon besser! Auch wenn es bereits dämmert, sind die Umrisse der Bäume, Büsche und Sträucher noch gut zu erkennen. Je dunkler es wird, desto aktiver sind die Tiere. Wir richten uns auf der gepolsterten Bank ein, Schulthess legt das Gewehr bereit, das Fernglas auf dem Schoss. Falls eine Wildschweinrotte – wie die Herde heisst – auftaucht, muss er bereit sein. «Ich lasse die Tiere aber meist bei der Kirrung ankommen und schiesse nicht sofort. Das gibt mir auch Zeit, abzuschätzen, ob ein Schuss sinnvoll ist, und falls ja, auf welches Tier.»

Doch Tiere sind gerade nicht in Sicht. Keine Wildschweine. Aber auch keine Rehe, Füchse oder Dachse, die allesamt auch gejagt werden könnten. Nach einer Stunde tut sich noch immer nichts. Die Sicht ist noch gut – zumindest für Schulthess, obwohl es schon ganz schön dunkel ist. «Zum Schiessen ginge es noch.» So warten wir weiter still. Je weniger die Augen sehen, desto mehr hören die

Ein Jäger muss auch überprüfen, ob im Revier alles in Ordnung ist. Schulthess unterwegs mit seinem Hund.

«Es ist kein verlorener Tag, wenn ich nichts schiesse.»

Christian Schulthess

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Revier und Jäger: ruhig Schulthess greift zum Handy: Die anderen Jäger, die heute unterwegs sind, haben nichts zu melden. Lediglich bei einem Hochsitz schaut ein Fuchs vorbei. Ansonsten ist das gesamte Revier ruhig. Auch Schulthess ist es: «Es ist für mich kein verlorener Tag, wenn ich nichts schiesse.» Das Ansitzen ohne Abschuss gehöre nun mal zur Jagd. Mal sitze man zwei Stunden an, und mal 180, bis ein Tier erlegt wird. Wildtiere haben in der Regel ein grosses Einzugsgebiet und sind nicht immer in der Nähe. Als wir kaum mehr unsere eigenen Hände sehen, packen wir zusammen und machen uns still auf den Rückweg. Wir haben unsere Beobachtung beendet, ohne ein Tier zu sehen. Und doch fühlt es sich auf dem Weg zum Auto an, als wären ein paar beobachtende Augenpaare in der Nähe.

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