Migros magazin 22 2018 d os

Ausgabe Ostschweiz, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent.bez.A 44631

Melonenpizza S. 49 | AHV berechnen S. 89 | Glanz & Gloria S. 108

Paradies am Gardasee Abenteuerferien in der norditalienischen Provinz Trentino Seite 78

MM22, 28.5.2018 www.migrosmagazin.ch Die neue Freiwilligenarbeit

SchlagerkĂśnigin Helene Fischer im Interview Seite 24

Ein Volk von Egoisten?

Von wegen Seite 11

Hanf im Garten: Das muss man wissen Bild: Roger Hofstetter

Seite 8

Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 0041(0)71 – 493 24 51, E-Mail: mireg@gmos.ch

2 MM22, 28.5.2018

E Editorial

Haben Sie Zeit für andere?

Egal, ob wir Effizienzoptimierer oder Ent­ spannungskünstler sind: Unser aller Tag hat nur 24 Stunden. Darin gilt es alles unter­ zubringen: Familie, Haushalt, Job, Freund­ schaften, Hobbys, Essen, Schlafen. Jeder Vierte unter uns schafft es bei all dem Enga­ gement, das das eigene Leben schon fordert, auch noch Zeit für andere zu finden. Zeit für ­Menschen, die jede geschenkte Minute schätzen. Davor ziehe ich den Hut. Freiwilligenarbeit war bis anhin vor allem ­Frauenarbeit. Wer sich in der neuen Wohn­ gemeinde schnell einleben wollte, half am besten im Altersheim aus oder übernahm ein Ämtli im ­lokalen Verein. Aber wer setzt sich heute noch für die Gesellschaft ein? Wo wir doch ein Volk von Indi­vidualisten sind?

Wir haben uns auf die Suche gemacht nach ­Freiwilligen, die unentgeltlich Mitmenschen und ­Projekte für die Gesellschaft unter­stützen (Seite 11). Dabei haben wir schön gestaunt: Zeit schenken kennt weder ein Geschlecht noch ein Alter.

32 Auf der Suche nach dem ­perfekten Ton: Armin Zemp

108

Warum haben wir plötzlich Zeit?

Weil wir offenbar eine andere ­Herangehensweise gefunden haben, die hilft zu helfen: «Die n ­ euen Freiwilligen sind eher durch Potenziale als durch Missstände motiviert», ist Zukunftsforscher Jakub ­Samochowiec vom GottliebDuttweiler-Institut über­ zeugt (Seite 15).

Unterstützen oder ver­ändern Sie gern ­ etwas? Wenn Sie unsere Geschichte motiviert: Wir verraten Ihnen, wie Sie das ­Engagement finden, für das Sie g­ ern Zeit schenken.

Yvonne Zurbrügg, Redaktionsleiterin yvonne.zurbruegg @migrosmedien.ch

«G&G»-Moderatorin Jennifer Bosshard

49

Melonen munden

M-Infoline: Tel. 0800 84 0848 oder Fax +41 800 84 0848 (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland). cumulus@migros.ch; www.migros.ch/cumulus Redaktion Migros-Magazin: Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08. redaktion@migrosmagazin.ch; www.migrosmagazin.ch * Normaltarif

MM22, 28.5.2018 3

Inhalt

78 Paradies am Gardasee: Trentino im Norden Italiens

Menschen

49 Migusto

So gelingt eine fruchtig-frische Pizza mit Wassermelonen

8 Diese Woche

Hanf: Wundermittel oder alles nur Schall und Rauch?

66 Trendige Strandmode 68 Raus ins Grüne

11 Im Dienste der anderen

71 Neues aus Ihrer Region

Freiwilligenarbeit heute: fünf Projekte und die Menschen dahinter

Aktionen, Reportagen, News

Leben

19 Bänz Friedli

Von einem, der nicht im Schloss wohnen möchte

77 1, 2 oder 3?

Wenn der Kleine ins Wasser fällt

«Ich mache nichts halbherzig.»

Schlagerstar Helene Fischer

24

Bilder: Jorma Müller (2), Alberto Bernasconi, Kristian Schuller/Universal Music, Veronica Studer, Raffael Waldner

20 Albula-Bernina jubiliert

Keiner kennt die Unesco-­ Welterbe-Strecke der Rhätischen Bahn besser als OspizioBernina-Wirt Primo Semadeni

78 Reisen

24 Helene Fischer

Reizthema Reizdarm: Was tun?

Auf Abenteuertour in der ­norditalienischen Provinz Trentino

87 Gesundheit

Die deutsche Schlagerkönigin über Erfolg, Ehrgeiz, reisserische Schlagzeilen und ihre nachdenkliche Seite

89 Migros Bank

So wird die AHV-Höhe berechnet

91 Stadt, Land, Stutz

30 Leserforum

Lisa kürt die dümmste aller Fragen

92 Auto

32 Der Tonmeister

Wie muss eine gute Violine ­klingen? Empa-Forscher Armin Zemp testet ­Geigen aus Bioholz

Der neue Dacia Duster im Test

Migros-Welt

99 Glücksgriff

95 Kinder

Die 14-jährige Antonia und ihr ­Pudel Straccio sind Agility-Meister Überwachungssysteme von N ­ etgear zu gewinnen

43 Schneller als die Formel 1

Tüftler basteln Turbo-Rennwagen

101 Rätsel 105 Impressum 106 Cumulus

44 Rüebli von nebenan

Die Migros verkauft nur noch ­Karotten aus der Schweiz

108 Meine Welt

46 Kampf den Flecken

«Glanz & Gloria»-Moderatorin Jennifer Bosshard

Zwei Familien im Waschduell

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Menschen

Darauf freuen wir uns Nichtrauchen Am 31. 5. ist «World no Tobacco Day». In der Schweiz sterben jährlich 9500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.

MM22

«Double Take» Das Künstlerduo Cortis und Sonderegger baut und fotografiert Modelle. Ihre Arbeiten sind ab dem 2. 6. im Fotomuseum Winterthur zu sehen.

«Nun ­haben sie geheiratet, Harry und Meghan, und die Welt wurde mit Bildern eines ­offenbar glücklichen Paares überschwemmt. Bischof Curry hielt eine flammende Rede auf die Liebe, die der steife britische Adel so schnell nicht vergessen wird. Auch ein anderes Paar ­wirkte auf seiner Hochzeit 1992 selig: Michelle und ­Barack Obama. Die Liebe zwischen den beiden scheint bis heute zu halten und ist für sie ein starker ­Antrieb. Bei Obamas ­Nachfolger ist von Liebe ­selten etwas zu sehen.

Es dominieren Arroganz, Empörung, Zorn. Hoffen wir, dass Trump – so wie meistens – auch bei der ­royalen Hochzeit vor dem Fernseher sass und seinem Landsmann genau zugehört hat: ‹Love Is The Only Way.›» Mein Bild der Woche

Bilder: Anonym / Keystone, Nicola Pitaro, Chayapon Bootboonneam / Getty Images , zVg (2)

Bettina Oberli (45) ist Regisseurin.

Sie arbeitet derzeit am Kinofilm «Le vent tourne».

zweipunktnull

Entschuldigung, wie digital sind Sie? Gabriel Jehli (17) Fachmann Betreuung, Thusis GR So informiere ich mich: «Im Internet, für die Schule vor allem auf Wikipedia. Ich lese keine Zeitungen.»

Dafür bin ich zu alt : «Ich fühle mich nicht zu alt, aber Social Media wird mir manchmal zu viel.»

Da bin ich analog: «Bücher kann ich nicht digital lesen.»

Unnützes Wissen

Männer und Frauen Pro Online-­ einkauf geben Frauen mehr für Unterhaltungselektronik aus als Männer. Für Kleider geben dafür Männer online mehr aus.

85 Prozent aller Einkäufe in ­Privathaushalten werden von ­Frauen getätigt.

Die New Yorker Partnervermittlung Smell Dating lässt Singles an drei Tage lang getragenen T-Shirts von anderen ­Singles riechen und bringt diejenigen zusammen, die gegen­seitig ­ihren ­Körpergeruch ­positiv bewerten.

Liebste App: Youtube

Frauen, die Dinge auf Ebay ver­ kaufen, erzielen ­höhere Einnahmen, wenn sie sich als Mann ausgeben. So erhielten Verkäuferinnen mit «männlichen» Profilen beim Verkauf von Taschenmessern bis zu 61 Prozent mehr.

Quelle: Neon/Stern

8 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Eine Indoor-Anlage mit CBD-Hanfpflanzen: Das Kürzel steht für den chemischen Wirkstoff Cannabidiol, der in der Schweiz legal ist.

Zahlen und Fakten

250 Mio. Menschen konsumier­ ten im Jahr 2016 illegale Drogen. Das geht aus dem Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen hervor. Dem Bericht zufolge sind Haschisch und Marihuana mit insgesamt 183 Millio­nen Konsumenten am beliebtesten.

2 Länder haben den Freizeitkonsum von Cannabis legalisiert: Kanada und Uruguay, daneben auch neun Bundesstaaten in den USA.

110 Mio. Menschen weltweit erhalten per 1. Juli 2018, wenn Kanada den Cannabiskonsum für Freizeitzwecke offiziell erlaubt, legalen Zugang zu Cannabis.

222 000 Personen in der Schweiz haben in den vergan­ genen 30 Tagen legal Cannabis konsumiert.

Das entspricht 2,8 Pro­ zent der Bevölkerung.

300 Mrd. Dollar pro Jahr verdient der Schwarzmarkt am weltweit illegal konsu­ mierten Cannabis.

Quellen: «Swissquote Magazine», suchtmonitoring.ch, zeit.de

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 9

Diese Woche

Rauschender Absatz mit Hanfpflanzen

Strassenumfrage

Haben Sie schon einmal Cannabis konsumiert?

Der grössten Schweizer Kräutergärtnerei gehen die Hanfstecklinge aus: Die Kunden kaufen sie gleich in rauen Mengen. Gras ist inzwischen gesellschaftlich salonfähig geworden, doch noch immer sind die positiven und negativen Wirkungen der Pflanze wissenschaftlich kaum erforscht.

Text: Reto E. Wild Susanne Gosch (35), Pressesprecherin, Wien «Nein, noch nie.

In Österreich wird das sehr stark gebüsst. Deshalb kommt man besser nicht auf die Idee und lässt es lieber bleiben.»

Bilder: Christian Beutler / Keystone, zVg (3)

D

aniel Bottlang (56) reibt sich die Hände: «Unsere Hanfstecklinge sind praktisch ausverkauft.» Der Leiter der Kräutergärtnerei in Stetten AG sagt, in den vergangenen Tagen habe er diverse Anfragen von Kunden erhalten, die gleich 500 oder mehr Pflänz­ chen bestellen wollten. Seine Kräuter­ gärtnerei ist die grösste der Schweiz, kann aber nur noch ein paar wenige Pflänzchen anbieten.

Im vergangenen Jahr setzte Bottlang insgesamt 50 Hanfstecklinge ab, nun sind es über 200 – pro Woche. Hanf sei eine Heil­ pflanze, deshalb habe er sie ins Sortiment aufgenommen. Einige seiner Kunden stellten daraus Rheumacreme her, andere Tee, und ein älterer Mann habe ihm gesagt, er pflanze die Stecklinge zwischen die Tomaten, um weisse Fliegen und Läuse zu vertreiben.

Der Gärtner erklärt sich die Nachfrage so: «Die Leute haben keine Angst mehr, wegen Hanf in Konflikt mit der Polizei zu geraten.»

Tatsächlich ist Cannabidiol (CBD) – einer der in Hanf­pflanzen enthaltenen chemi­ schen Wirkstoffe – in der Schweiz erlaubt und untersteht nicht dem Betäubungs­ mittelgesetz. Denn CBD wirkt nicht berauschend.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic jedoch warnt auf seiner Web­ site: «CBD kann nicht nach Belieben irgend­ welchen Präparaten beigegeben werden.»

Auch Rudolf Brenneisen (69), emeritierter Professor der Pharmazie und einer der in­ ternational führenden Cannabisforscher, mahnt: Wer das Kraut rauche, habe die gleichen Verbrennungsstoffe in der Lunge wie beim Konsum von THC-Rauschhanf.

Das Kürzel THC steht für Tetrahydro­ cannabinol. Der illegale Stoff unterscheidet sich von CBD weder im Aussehen noch im Geruch. «Auch wenn CBD nicht berau­ schend wirkt, gehört es nicht in die unkon­ trollierte Selbstbedienung und in den Onlinemarkt, sondern in die Hände von Fachpersonen, die beraten können, also von Apothekern und Ärzten.»

Wunderheilmittel oder Blackbox?

Rudolf Brenneisen erzählt von der erstaun­ lichen Heilung einer Amerikanerin: Mit fünf Jahren habe sie alle 20 bis 25 Minuten einen epileptischen Anfall erlitten – die Ärzte hätten ihr keine Überlebenschance gegeben, weil Medikamente nicht halfen.

Dank der Behandlung mit CBD-Hanf gelte sie heute als so gut wie geheilt.

Es sei dennoch falsch, den chemischen Wirkstoff als Wunderheilmittel darzustel­ len, betont der Forscher. Ob er beispiels­ weise krebshemmend sei, wie immer wieder behauptet wird, könne man wissenschaftlich noch nicht bestätigen. Es gebe schlicht zu wenige klinische Studien über CBD-Hanf.

Die Pflanze sei, vor allem was die unzähligen Aromastoffe betrifft, eine «pharmakolo­ gische Blackbox». Und die Pharmaindustrie habe kaum ein Forschungsinteresse, weil CBD nur in neuen Anwendungsformen wie Pflaster, Kaugummi oder Nasensprays patentierbar sei.

Und noch etwas gibt der Cannabisfor­ scher zu bedenken: Ein Drogenschnelltest könnte auch nach dem Konsum von legalem CBD-Hanf positiv ausfallen, da dieser nie komplett THC-frei ist. Immerhin: Wer den Hanf nur zwischen den Tomaten pflanzt, hat nichts zu befürchten. MM

Hesham Saba Allel (33), Service­ angestellter, Zürich «Oh ja. Nachdem ich Frau und Tochter im SyrienKrieg verloren hatte, erlitt ich einen Schlaganfall. Jetzt ist Hanf meine Medizin gegen Kopfschmerzen.»

Christine Strauss (38), Gärtnerin, Kreuzlingen TG «Ja. Ich hatte Magen-Darm-Beschwerden und nahm ein CBD-Öl. Das war wirksam und entspannend. Ich kenne auch Leute, die das produzieren.»

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MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 11

Integration Spenden sammeln

Zeitguthaben Digitalisierung

Gruppendynamik Freiwilligenarbeit

Engagiert für das Gute Jeder Vierte in der Schweiz setzt sich ehrenamtlich für die Gesellschaft ein.

Fünf Freiwillige zeigen ihr Projekt und erzählen, was sie bewegt.

Text: Andrea Freiermuth und Lisa Stutz Bilder: Roger Hofstetter und Jorma Müller Illustration: Daniel Müller/illumueller

S

chauplatz Schulhaus Gerbematt in Rothenburg LU: Die Schülerin Alicia Aregger zeigt einer Rentnerin, wie sie das iPad benützen kann. In Baden AG setzt sich Marc Angst, im Berufsleben Projektleiter, dafür ein, dass Thermalwasser Badegäste erquickt, bevor es in die Limmat fliesst. Susanne Rickenmann chauffiert eine 82-Jährige in den Dorfkern von Wattwil SG. Dank diesem Dienst kann die Frau ihren Einkauf noch selber besorgen.

Die drei Freiwilligen gehören laut Trendforscher Jakub Samochowiec (39) vom Gottlieb-Duttweiler-Institut (GDI) in Rüschlikon ZH zu den sogenannten «neuen Frei­ willigen». Es sind Menschen, die nicht einfach unentgeltlich Aufgaben erledigen, ­sondern ihre Ideen einbringen und mit­

bestimmen wollen. Und sie organisieren sich mit digi­talen Hilfsmitteln.

Digitalisierung bietet neue Chancen

Rund ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer engagiert sich gemäss dem Freiwilligen-Monitor 2016 für die Gesellschaft. Aber: Die Zahl der Freiwilligen nahm in den vergangenen Jahren stetig ab.

Das liegt unter anderem daran, dass die ­klassische Freiwilligenarbeit meist von Frauen und nicht immer ganz freiwillig ­erledigt wurde: «Wollte eine Frau nicht ­sozialen Selbstmord begehen, musste sie in der Dorfgemeinschaft Arbeiten über­ nehmen, auch wenn sie dazu gar keine Lust ­hatte», sagt Jakub Samochowiec. Heute sei das anders.

Der GDI-Forscher bleibt trotz sinkender Zahlen optimistisch: «Die Freiwilligenarbeit wandelt sich, und neue Formen werden zum Teil statistisch nicht erfasst.» Als Beispiel nennt er digitale Plattformen, die auf Inhalten von Nutzern basieren: Wikipedia, Trip­ advisor oder Youtube.

Die GDI-Studie zeigt, welche Chancen die Digitalisierung bietet: Freiwillige können sich dank digitaler Tools spontan und temporär miteinander vernetzen. Das entspricht unserer Zeit, in der man sich nicht gern ­lang­fristig bindet, aber trotzdem etwas Sinnvolles tun möchte, so Samochowiec.

Porträts von Freiwilligen ab Seite 12 Interview mit dem Studienautor Seite 15

12 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Das öffentliche Thermalbad

Alle sollen unter freiem Himmel baden können Aus vier Hähnen sprudelt heisses Thermalwasser ins Becken. Ein paar Mitglieder haben es sich darin gemütlich gemacht, die anderen stehen mit einem Bier daneben, schwatzen und lachen.

Gleich nebenan fliesst die Lim­ mat durch Baden AG. Täglich sprudeln 900 000 Liter Thermal­ wasser aus 18 Quellen in den Fluss. Derzeit gäbe es kein öf­ fentliches Thermalbad in der Stadt, wären da nicht die bade­ freudigen Vereinsmitglieder.

Ihre Idee: Alle sollen kostenlos unter freiem Himmel in den wohltuenden Badegenuss kom­ men. Sie ist mitunter im Kopf von Marc Angst (42) entstanden.

Angst ist einer, der sich schon an mehreren Fronten freiwillig ein­ gesetzt hat. Er ist sich gewohnt, nicht lange zu fackeln, sondern zur Tat zu schreiten. Zusam­ men mit einigen Gleichgesinn­ ten zapfte er eines Nachts eine ungenutzte Thermalwasser­ quelle an und improvisierte das

erste Bad. Bald war das «Bagno Popolare» Stadtgespräch.

Alle bringen ihr Wissen ein

Das Bad steht nun – hochoffiziell – seit Dezember 2017 direkt ­neben der Baustelle, wo im Jahr 2020 das neue Thermalbad des Stararchitekten Mario Botta ­eröffnet werden soll. «Es wäre doch schade, wenn das Wasser bis dann unbebadet in die Lim­ mat fliessen würde», findet die 37-jährige Daniela Dreizler, die

zur Kerngruppe des Vereins ge­ hört. Die Architektin mag an der Freiwilligenarbeit, dass sie ihr Wissen einbringen kann. «Zu­ dem sind wir eine tolle Gruppe.»

Da ist zum Beispiel Dominik Achermann, der im Networken stark ist. Reto Sigrist, der als Schreiner das Know-how für den Bau mitbringt. Oder Andriu Deflorin, der für die Website zu­ ständig ist. Er wohnt ganz in der Nähe des Bads und schaut jeden Abend kurz nach dem Rechten.

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 13

Alicia und ­Beatrice Meyer drücken ­gemeinsam die Schulbank.

Das Generationenprojekt

Wie Frau Meyer die digitale Welt entdeckt

Die Kerngruppe des Vereins Bagni Popolari besteht aus sieben Männern und einer Frau. «Die besten Ideen kommen uns beim Baden», sagt Initiant Marc Angst (hinten rechts im Becken).

«Es hat mich noch nie gestört, vor dem Zubettgehen hier noch einmal vorbeizukommen.

Wir arbeiten unentgeltlich, ­unser Lohn ist die Freude – unsere eigene und die all unserer vielen Gäste.»

Ideenwettbewerb gewonnen

Dank eines Putzplans bleibt das Bad immer sauber. Tatsächlich sei das Reinigen des Beckens das Einzige, was in ihrem Verein fest organisiert sei.

«Unsere Einsätze sind immer spontan und kurzfristig», so Marc Angst. Er und seine Leute haben ein Ziel: Das Bad soll ­einen definitiven Standort bekommen, sobald das grosse Botta-Bad eröffnet ist. Das Projekt für einen heissen Brunnen wurde am 4. Mai zusammen mit zehn weiteren Projekten aus der ganzen Schweiz zu den Gewinnern eines Ideenwett­ bewerbs des Bundesamts für Kultur auserkoren.

«Das letzte Mal haben wir den Home-Button kennengelernt, damit lassen sich Apps schlies­ sen. Wissen Sie noch, wo er ist?», fragt Alicia. «Vielleicht da auf der Seite?», fragt Frau Meyer zögerlich. «Nein, das ist die Standby-Taste, damit können Sie das iPad zum ‹Schlafen› bringen oder abschalten, wenn Sie lange draufdrücken. Schauen Sie, der Home-Button ist hier», erklärt Alicia der Rentnerin.

«Wollen Sie versuchen, die Apps zu schliessen?»

Alicia (11) und Beatrice Meyer (80) drücken im Schulhaus ­Gerbematt in Rothenburg LU gemeinsam die Schulbank.

Für einmal ist die Schülerin die Lehrerin.

Gelernt, wie man lehrt

Alicia engagiert sich für den Verein CompiSternli, ein Generationenprojekt, das Jung und Alt zusammenbringt und Senioren in die Welt der Tablets einführt.

Gemeinsam mit anderen Kindern und einer Lehrperson hat Alicia in sieben Doppelstunden gelernt, wie man älteren Menschen den Umgang mit dem iPad vermittelt. «Es hat so viel Geduld. Man merkt, dass es sich gut vorbereitet hat», schwärmt

die Rentnerin. Die ehemalige Kindergärtnerin weiss, was in der Didaktik wichtig ist.

Spass und neue Erfahrung

Würde Alicia das Gerät selber in die Hand nehmen, ginge alles ganz schnell: Kinder klicken, ­wischen und tippen intuitiv auf Tablets und Smartphones herum. Aber Alicia hat gelernt, dass sie ihre betagte Schülerin selber machen lassen sollte.

Frau Meyer muss zuweilen zwei oder drei Mal ansetzen, um ­einen Schieber auf dem Display von on auf off zustellen. Und ­Alicia wird sie in der laufenden Doppelstunde noch zwei Mal auffordern, den Home-Button zu suchen.

Der Kurs für Frau Meyer ­dauert insgesamt vier Stunden, verteilt auf zwei Vormittage.

Nach Abschluss der zweiten Doppelstunde strahlt Frau Meyer über das ganze Gesicht: «Ich habe so viel Neues gelernt, all diese englischen Wörter.

Endlich weiss ich, was eine App ist.» Auch Alicia ist beschwingt: «Ich möchte vielleicht mal ­Lehrerin werden, darum war das für mich eine sehr spannende Erfahrung – und es hat Spass gemacht.»

14 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Aditi Maheshwari (rechts) am Stand der Organisation «Hunger Projekt».

Die Jobplattform

Vom Netz auf die Strasse Welches Potenzial das Internet für die Freiwilligenarbeit birgt, zeigt das Beispiel von Aditi ­Maheshwari (33): Die gebürtige Inderin fand via Benevol-Jobs zu ihrer Tätigkeit. Auf dem Portal können Organisationen Einsätze ausschreiben, für die sie Unterstützung durch Freiwillige suchen. Aditi entschied sich für das «Hunger Projekt», eine ­Organisation, die sich unter anderem für Frauen in Indien einsetzt. Obwohl das Mindestalter zum Heiraten bei 18 Jahren liegt und ein Gesetz vorschreibt, dass ein Drittel der Gemeinderäte weiblich sein muss, sieht es in der Realität ganz anders aus: «Ich weiss, wie schwer es die Frauen in meiner Heimat haben.» Viele von ihnen kennen diese Gesetze nicht, oder sie können sie nicht durchsetzen.

Das «Hunger Projekt» setzt hier an: «Wir unterstützen Frauen dabei, ihre Rechte einzufordern, indem wir sie etwa zu Gemeinde­ rätinnen ausbilden.»

Vorschläge erwünscht

Die Qualitätsmanagerin engagiert sich drei bis vier Stunden pro Woche für die Hilfsorgani­ sation. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Akquirieren von Spenden. Eigentlich

eine mühsame Arbeit. Aber das «Hunger Projekt» lässt seinen Freiwilligen viele Gestaltungsmöglichkeiten. Aditi konnte Vorschläge einbringen und hat eine Lösung gefunden, mit der sie sich sehr wohlfühlt.

Kreatives Spendensammeln

Gemeinsam mit anderen Freiwilligen wirbt Aditi für die Idee, auf Geburtstagspartys und anderen Festen auf Geschenke zu verzichten und dafür die Gäste auf eine Spendenplattform zu verweisen, über die sie dem «Hunger Projekt» einen Beitrag spenden können. «Auf der Stras­se nach Geld zu bitten, wäre mir peinlich. Die Leute auf diese Art des Spendens aufmerksam zu machen, macht mir hingegen keine Mühe.» Schliesslich sei man doch oft auf ein Fest eingeladen und wisse nicht, welches Geschenk man dem Gastgeber mitbringen soll – und viele Gastgeber wiederum würden doch schon alles besitzen, was sie sich wünschten.

Die Pharmaangestellte hat also dank des Internets nicht nur eine Freiwilligenarbeit gefunden, mit der sie sich voll identifiziert. Sie nutzt auch eine digital unterstützte Lösung für ihre Tätigkeit.

Die Freiwillige ­Kathrin Aeberhard zeigt den Flücht­ lingen Tarakan (l.) und Massoud, wie es aufwärtsgeht.

Die Zeitvorsorge

Gemeinsames Einkaufen erhöht den Kontostand Jeden Montag steuert Susanne Rickenmann (72) mit ihrem blauen Mazda das Haus von Erika Wenk an. Die 82-Jährige, die seit über einem Jahr nicht mehr selbst Auto fährt, steht mit ihrer Einkaufstasche bereit.

Die Frauen fahren ins Dorfzentrum von Wattwil SG, und trinken erst einmal einen Kaffee.

«Den haben wir noch nie ausgelassen», sagt Erika Wenk und schaut Susanne Rickenmann fröhlich an. «Stimmt.

Wir reden über Gott und die Welt und haben es lustig», bestätigt die Freiwillige.

Nach dem Käfele gehen sie einkaufen. Wer damit zuerst fertig ist, setzt sich auf das Bänkli neben dem Laden und

wartet. Gemeinsam fahren sie wieder zu Erika Wenk nach Hause, wo sich ihre Wege wieder trennen.

Neue Altersvorsorge

Zwei Stunden sind die Frauen miteinander unterwegs. Die Stunden fliessen d ­ irekt auf ­Rickenmanns Zeitkonto. Sollte sie später selber einmal auf ­Hilfe angewiesen sein, könnte sie die Einsatzstunden für sich beanspruchen.

So funktioniert das Konzept des Vereins Kiss Schweiz, der seine Zeitvorsorge als Ergänzung zu AHV, BVG und privater Vorsorge sieht.

«Erika hat immer ein schlechtes Gewissen, dass sie meine

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 15

Das Integrationsprojekt

Klettern mit Flüchtlingen «Die Bewegung muss aus der Hüfte kommen», ruft Kathrin Aeberhard (25) auf Hochdeutsch in die Höhe. «Ja, genau», jubelt sie, als Murtza (20) den nächsten Griff erreicht: «Wow, so hoch warst du noch nie!» Murtza lässt sich erschöpft auf die Matte ­fallen, Kathrin Aeberhard klopft ihm auf die Schulter. «Das war sehr gut», lobt sie. Murtza strahlt zufrieden.

«Bouldern ist mein Hobby», sagt der junge Mann. Er kommt jeden Freitag ins Cityboulder in Kriens LU, wo Aeberhard und andere Freiwillige der Non-­ Profit-Organisation ­ClimbAID mit jugendlichen Flüchtlingen klettern. «Nach einer anstrengenden Woche in der Schule ist das das Beste für mich», findet Murtza.

Körper und Geist stärken

Ebenso geht es der Freiwilligen Kathrin Aeberhard (25). «Ich liebe diesen Sport», sagt sie.

Deshalb liegt ihr viel daran, ihn den Jugendlichen zu vermitteln.

Zudem, erklärt sie, stärke das

Klettern das Selbstbewusstsein.

«Du hast eine Route. Du versuchst, einen Griff nach dem anderen zu erreichen. Manchmal fällst du runter. Du gibst nicht auf, sondern kletterst wieder hoch.» Gerade für die minderjährigen Flüchtlinge, von denen viele Schlimmes erlebt hätten, sei diese Erfahrung wichtig.

Neue Art von Freiwilligenarbeit

Drei bis neun Teilnehmer – vor allem aus Afghanistan, Eritrea, Syrien und Sri Lanka – nutzen das Angebot wöchentlich. Die Kletterhalle offeriert den Flüchtlingen Eintritt und Kletterfinken. «Das ist grossartig», sagt Kathrin Aeberhard. Sie und die anderen Helfer arbeiten ehrenamtlich.

Die Organisation läuft unkompliziert: «Alles ist spontan und ohne Zwang», erklärt ­Aeberhard, «wir koordinieren Helfer und Teilnehmer in Whatsapp-Gruppen.» Ob Freiwilliger oder Flüchtling: Wer Zeit hat, kommt. Wer keine hat, freut sich aufs nächste Mal.

GDI-Studie

Die neuen Freiwilligen Jahr für Jahr engagieren sich weniger Schweizerinnen und Schweizer für einen guten Zweck: Musikvereinen fehlen die Aktuare, Gemeinden die Präsidentinnen, der Feuerwehr die Helfer. Eine neue Studie, die das Migros-Kulturprozent beim Gottlieb-­ Duttweiler-Institut (GDI) in Auftrag gegeben hat, er­ gründet Ursachen und Konsequenzen. Zudem beschreibt die Studie die zentralen Rahmenbedingungen für künftiges zivilgesellschaftliches Engagement.

Zeit beansprucht», sagt Susanne Rickenmann und schmunzelt.

«Aber ich habe mich ja freiwillig gemeldet. Und ich sammle mit meinen Einsätzen Stunden an, die mir zugutekommen.»

50 Stunden in fünf Monaten Etwa 50 Stunden kamen in den

letzten fünf Monaten zusammen. Aber nur deshalb leistet sie diese Arbeit nicht: «Auch wenn ich diese Zeit später nicht ein­ lösen könnte, wäre das nicht schlimm. Mir geht es vor allem darum, dass ich eine sinnvolle Aufgabe habe.» – «Und ich bin so dankbar!», sagt Erika Wenk und legt ihrer Helferin die Hand auf den Unterarm. «Ich freue mich immer, wenn du kommst.»

Studie gratis herunterladen: www.gdi.ch/freiwillige2018

Susanne Rickenmann (rechts) begleitet Erika Wenk beim Einkaufen.

16 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Jakub Samochowiec

«Digitale Plattformen sind ideal» Sie sprechen in Ihrer ­jemand einfach mach­ Studie von den te – auch weil der ­«neuen Freiwilligen». ­soziale Druck da war.

Wen meinen Sie? Das sind Menschen, Solche Arbeiten bliedie nicht einfach gratis ben und bleiben oft Aufgaben erledigen, an Frauen hängen. die man ihnen auf­ Ja, die klassische erlegt. Sie sind eher Freiwilligenarbeit ist Jakub Samochodurch ihre Potenziale wiec (39), Mitautor weiblich geprägt. Und als durch Missstände der Studie «Die oft war dieses En­ motiviert. Sie organi­ gagement gar nicht so neuen Freiwilligen. sieren etwa einen freiwillig. Wollte eine – Die Zukunft zivilQuartierflohmarkt.

Frau nicht sozialen gesellschaftlicher Dabei existiert die Selbstmord begehen, Partizipation» klassische Rollenver­ musste sie dies oder teilung zwischen Hel­ das übernehmen; fenden und Hilfsbedürftigen auch wenn sie dazu gar keine nicht, dennoch nützt der Mark Lust hatte. vielen Menschen, weil eine nachbarschaftliche Vernetzung Und wer kümmert sich künftig viele positive Nebeneffekte hat. um alte, arme oder benachteiDie Teilnehmenden wollen aber ligte Menschen? vor allem etwas lernen, mitent­ Institutionen, die Freiwillige su­ scheiden und auch Spass haben. chen, müssen sich noch besser überlegen, wie sie die Menschen Partizipation anstatt motivieren können. Und sie soll­ Freiwilligenarbeit? ten sich fragen: Suchen wir Genau. Das Mitentscheiden ­eigentlich einen Roboter? Wenn existiert bei der klassischen ja, muss man sich nicht wun­ Freiwilligenarbeit oft nicht. Da dern, wenn man keine Freiwilli­ heisst es etwa: Bringen Sie das gen findet.

Essen von einem Altersheim ins andere. Früher war es in Dorf­ Bei der Rekrutierung von Freigemeinschaften klar, dass das willigen setzen Sie grosse Hoff-

nungen in digitale Tools. Welche Vorteile sehen Sie? Die Möglichkeiten der Digitali­ sierung sind immens. Ich glaube, dass sehr viele Leute bereit ­wären, sich für Projekte zu enga­ gieren, aber sie wissen nicht, wo und wie. Dafür sind digitale Plattformen ideal. Ein gutes Beispiel ist Benevol-Jobs, eine Börse für Freiwilligenarbeit.

Wie auf einer Stellenplattform kann man Projekte nach Einsatz­ art und -ort filtern. Da findet ­jeder etwas. Andere Plattformen wie 2324.ch oder fuerenand.ch funktionieren wie ein Dorfplatz, einfach online. Dort können sich Einzelpersonen über das Inter­ net finden und miteinander ­vernetzen, auch spontan und temporär. Das Potenzial für ­digitale Vernetzung von Enga­ gements ist bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Entstehen auch Nachteile?

Die gibt es immer. Je einfacher man abrechnen kann, desto ­grösser ist die Gefahr, dass alles übers Geld läuft. Ein Beispiel: Bei Airbnb klappt die Geldüber­ weisung mit einem Klick. Früher ging das nicht. Wer sein Zimmer über die Plattform vermietet,

z­ ögert wohl selbst bei Freunden, eine kostenlose Übernachtung anzubieten. Sogar für das Tür­ aufhalten könnte man anderen künftig einen Mikrobetrag über­ weisen. So werden freiwillige Handlungen unterwandert.

Hat sich Ihr Menschenbild durch die Studie verändert?

Ja, ich habe eine positivere Sicht auf unsere individualistische Gesellschaft gewonnen. Indivi­ dualisierung wird gern mit Ego­ ismus gleichgesetzt. Wir haben jedoch festgestellt, dass sich Menschen in individualistischen Gesellschaften mehr für Fremde einsetzen als in solchen, die um Kernfamilien organisiert sind.

Wie kommt das?

Das klassische «Wir» und «Die anderen» wird in der individua­ listischen Gesellschaft aufgelöst.

Um sich vom eigenen Clan zu ­lösen, muss man darauf vertrau­ en, dass auch fremde Menschen sich um einen kümmern werden.

Vertrauen ist im Zusammen­ hang mit Engagement sehr wich­ tig: Gesellschaften, in denen sich Menschen stärker vertrauen, ­engagieren sich auch mehr für das Allgemeinwohl. MM

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MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 19

Bänz Friedli

Prunk? Nein, danke!

Bild: Vera Hartmann

War es beim Coiffeur? Wo ich es gelesen habe, weiss ich nicht mehr. Aber es muss in einem der Heftli gewesen sein, die man, halb verstohlen, nur beim Coiffeur liest. Was man hinterher nie zugeben würde. Sie wissen schon, die Heftli, in denen die nicht jünger werdende Heidi Klum mit ihren von Coiffeur­ besuch zu Coiffeurbesuch jünger werdenden Beischläfern abgebildet ist. Item. Da wurde «eine Nacht in einem Schloss» verlost, mit allem Drum und Dran. Und ich dachte: Als ob das märchenhaft wäre! Furchteinflössend stelle ich sie mir vor, diese Nacht. Einsam.

Gespenstisch. Und: kalt. Ein einziges Mal nächtigte ich in solch uraltem Gemäuer.

August wars. Ich fror.

Bänz Friedli (53) will nicht im Schloss wohnen.

Denn energetisch sind sie, wenn wir ehrlich sind, nicht auf dem neuesten Stand, diese Schlösser. Und was die Einrichtung betrifft: Ich habs lieber modern und schlicht. Können Sie sich vorstellen, dass es in einem Schloss mit seinen viel zu hohen Räumen und dem viel zu wertvollen Interieur kuschelig ist?

Nein, verloren fühlt man sich. Und es müffelt.

Mir könnte ein Wettbewerb meinetwegen eine «Cabin» am Moosehead Lake verspre­ chen, eine Blockhütte samt Kaminfeuer.

Das wäre kuschelig, den Talon würde ich aus­ füllen. Prunk aber macht nicht glücklich.

Eine einzige Frage stellte sich mir angesichts von Schloss Windsor, das mit seinen tausend Gemächern mehr Festung als Palast ist, wäh­

rend der Übertragung der «Royal Wedding»: Wer soll das alles putzen??!

Okay, dafür gibts vermutlich Personal: Ich war mal – es hatte mit meinem Beruf als Jour­ nalist zu tun – bei einer der reichsten Schwei­ zer Familien, an einem noblen Ort im Berner Oberland. Es war ein ständiges Gewusel von Koch, Gouvernante, Fitness­trainer, Putz­ equipe und dem Chauffeur, der die Kinder gerade im gepanzerten Wagen von der Schule abgeholt hatte. Ein Butler legte auf dem Salontisch die aktuellen Ausgaben von «NZZ» bis «Wall Street Journal» aus und verriet mir: Das Anstrengende sei, dass das jeden Tag an jedem Wohnsitz besagter Familie zu gesche­ hen habe, also auch in New York, London, am Genfersee und in der Karibik, sollte der Haus­ herr gerade dort absteigen und Zeitung lesen wollen. Keine Sekunde waren Eltern und Kinder allein, immer platzte noch ein Kellner herein, noch eine Visagistin. Als ich unseren Kindern am Abend davon erzählte, fanden sie: Zum Glück sind wir nicht so reich. Übrigens hatte eins der Kinder bei der unfassbar reichen Familie nach seinem Geschäft nicht gespült, wie ich auf dem WC feststellte. Es ergeht betuchten Eltern offenbar nicht besser als normalsterblichen.

Tröstlich. MM Bänz Friedli live: 1.6. Wängi TG, 8.6. Heimberg BE

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Wenn Armut ihr Gesicht zeigt Erfahren Sie mehr über Yohannes: www.dasrichtigetun.caritas.ch

Yohannes Berhane (22), Flüchtling, ist dank seiner Ausbildung gut integriert.

20 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Primo Semadeni

Pendler im Welterbe-Land

Primo Semadeni arbeitet dort, wo andere Ferien verbringen: Er ist Beizer auf der Alp Grüm sowie im Bahnhofbuffet Ospizio Bernina – und Vielfachpendler auf der Unesco-Welterbe-Strecke der Rhätischen Bahn.

Text: Reto E. Wild Bilder: Samuel Trümpy

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 21

2

1 Primo Semadeni vor dem Bahnhof Alp Grüm auf 2091 Meter: «Es macht Freude, in dieser einmaligen Landschaft zu wirten.»

2 Einer der idyllischsten Bahnhöfe der Schweiz: die Alp Grüm mit Aussicht auf den fast 4000 Meter hohen Piz Palü

1

P

3 Das «Stübli» des Ristorante Alp Grüm: fürs Frühstück oder für spezielle Anlässe

3

rimo Semadeni (51) guckt während der Arbeit mindestens jede Stunde auf die Uhr. Nicht etwa aus Langeweile. Nein, es ist der Fahrplan des Bernina-Express, der ihm den Takt seines Tages vorgibt. Semadeni wirtet auf der Alp Grüm und im Hotel-Restaurant Ospizio auf der Bernina-Passhöhe. Die beiden Betriebe liegen nur sieben Bahnminuten voneinander entfernt. Will aber der Wirt im anderen Betrieb noch kurz nach dem Rechten sehen und verpasst den Zug, muss er sich eine volle Stunde gedulden.

Morgens von A nach B und abends wieder zurück: Pendeln ist für neun von zehn Berufstätigen in der Schweiz täglich Brot. Im Fall von Primo Semadeni ist die Sache insofern angenehmer, als er sich am Bahnhof nicht durch Menschenmengen quälen muss.

Und seine Aussicht auf den Piz Palü ist auch um einiges imposanter als das Panorama auf

das Mittelland zwischen Bern und Zürich, in dem sich täglich die grössten Pendlerströme bewegen.

Dafür hat Semadenis Arbeitsweg ein paar Tücken: Erreichbar ist Grüm nur mit der Bahn oder zu Fuss. Im Sommer fährt er von seinem Zuhause in Bever mit dem Auto bis zur Passhöhe und von dort in sieben Minuten mit der Rhätischen Bahn zum einzigen Hotel-Restaurant mit Nur-Bahnanschluss, das sich nur ein paar Meter vom Gleis entfernt befindet. Bei Schneefall lässt er das Auto in der Garage und fährt mit dem Zug. Dann ­dauert der Arbeitsweg über eine Stunde.

Bis zu fünf Mal pro Tag pendelt der Wirt täglich zwischen Grüm und Hospiz hin und her. Aus der Ruhe bringen lässt er sich nicht, dafür hat er in den 13 Jahren als freiwilliger Transporthelfer beim Rettungsdienst Spital Oberengadin in Samedan genügend echte Notfälle gesehen. Zum fleissigs-

ten Passagier des Bernina-Express wird er montags. Dann fährt er mit dem ersten Zug von der Pass­höhe zur Alp Grüm, prüft das Frühstücksbuffet, fährt zurück ins Ospizio, um den Kehricht zu verladen und erledigt später das Gleiche auf der Alp Grüm. Zusätzlich kümmert er sich unter anderem um das Leergut, die Buchhaltung oder auch mal um eine Scheibe, die zu Bruch gegangen ist.

Wenn die Pizzoccheri plötzlich in Italien landen

Verpasst Primo Semadeni in seinem täg­ lichen Hin und Her zwischen seinen Betrieben mal den Zug, weil er Wanderern den Weg weist oder für Gäste ein Erinnerungs­foto schiesst, geht keine Welt unter. Dümmer ist es, wenn er oder sein Team vergisst, beim Zwischenhalt auf Alp Grüm die bestellten Waren aus dem Zug auszuladen. Dann fährt der Vorrat mit der Rhätischen Bahn weiter bis nach Italien. Weil die «Zutaten noch auf

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MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 23

Bever Pontresina Ospizio Bernina

SCHWEIZ Alp Grüm

Poschiavo

5 km

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einer kleinen Italien-Rundreise» w ­ aren, musste Semadeni seine Gäste auch schon vertrösten, wenn sie die geliebten Pizzoccheri essen wollten. Gemüse, Milchprodukte und Teigwaren werden mit dem Zug aus Pontresina transportiert, Fleisch, das täglich frische Brot und die Getränke aus dem Puschlav. Mit den Jahren ist der Wirt auch zum Logistikprofi geworden.

Denn wehe, es geht ihm was durch die Lappen: «Wenn ich das Brot vergesse, kann ich es nicht einfach schnell über die Strasse holen.»

Vom faulen Schüler zum Unternehmer

In der Schule wünschte sich Semadeni eine Zeitmaschine, um den Minutenzeiger etwas in Schwung zu bringen, oder eine Idee, wie er die Lektionen ganz überspringen könnte. «Ich war ein fauler Schüler», erinnert er sich, «Kellner habe ich nicht aus Interesse gelernt, sondern weil die Lehre bloss zwei Jahre dauert.»

Aus dem «Minüteler» von einst ist ein Unternehmer geworden, der nur wenig Rast kennt. Mit dem kantonalen Wirtepatent in der Tasche kaufte er 2001 das marode Bahnhofbuffet Bever. So wurde die Rhätische Bahn Jahre später auf Semadeni aufmerksam und fragte ihn an, ob er den Betrieb auf der Alp Grüm zwi-

Bernina-Strecke

1 Primo Semadeni auf der kurzen Zugfahrt zwischen Ospizio Bernina und der Alp Grüm 2 Semadeni und sein Team im Einsatz: Die Lebensmittel für das Restaurant werden mit der Rhätischen Bahn transportiert.

2

schen Pontresina und Poschiavo GR retten würde. Seit 2011 führt er auch das Bahnhof­ buffet Ospizio auf der Passhöhe der BerninaStrecke zwischen Pontresina GR und Tirano (I).

«Es macht Freude, in dieser einmaligen Landschaft zu wirten», sagt der Pächter.

Im Bahnhofbuffet Bever arbeitet er inzwischen nur noch selten. Dafür führt seine Lebenspartnerin das für seine italienische Küche bekannte Restaurant «Da Primo» im Engadiner Dorf. Drei Betriebe jongliert das Wirtepaar, die Lohnliste umfasst 23 Mitarbeitende.

«Ich bin mit meinen drei Betrieben verheiratet, aber trotzdem gern auch einmal allein», sagt Semadeni. Wenn dem Wirt der Takt zu schnell wird, zieht er sich dorthin zurück, wo er einzig mit dem Mobiltelefon erreichbar ist – in sein Maiensäss im Puschlav. «Im Winter erreiche ich das Maiensäss mit den Schneeschuhen in einer Stunde, im Sommer mit dem Auto in ein paar Minuten.» Dort geniesse er die Ruhe in der Natur, seinen Garten mit Kartoffeln und die Momente, in denen ein Hirsch seelenruhig durch die Aussicht wandert. Fehlen tue ihm da nichts, wenn für einmal die Zeit stillsteht: «Meine Lebenspartnerin und ich sehen uns nicht so oft – zum Glück, dann gibts keinen Ärger.» MM

Jubiläum

10 Jahre UnescoWelterbe Die über 100 Jahre alte Albula- un­d Bernina-­ Linie der Rhätischen Bahn gehört seit Juli 2008 zum Unesco-­ Welterbe. Die höchst­ gelegene Alpentrans­ versale mit der auf 2253 Metern befindlichen Bernina-Pass­ höhe gilt im Alpenraum als Vorbild für Über­ land­­bahnen. Die Welt­ erbestrecke verbindet ­ Thusis mit dem italie­ nischen Tirano.

Weitere Infos: Das Fest «10 Jahre Unesco-­Welterbe RhB» findet am 9./10. Juni in Samedan und Pontresina statt; www.rhb.ch

24 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

«Ich habe mir ein dickes Fell zugelegt» Helene Fischer

Ende Juni tritt Helene Fischer in Basel auf. Mit ihren aufwendigen Shows begeistert die Schlagerkönigin seit Jahren Millionen von Fans.

Die 33-Jährige über Erfolg und Ehrgeiz, reisserische Schlagzeilen und das zurückhaltende Schweizer Publikum.

Text: Monica Müller

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018â&#x20AC;&#x201A; 25

Bilder: Kristian Schuller

Allroundtalent: Helene Fischer macht in ihren Shows mit Gesang, Tanz und artistischen Einlagen immer eine gute Figur.

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MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 27

Helene Fischer, was ist das Lustigste, das Sie je über sich gelesen haben?

Beispielsweise die Geschichte über den Wunderheiler aus den USA, der eingeflogen sein soll, als ich nur einen Infekt hatte.

Wenn es nach den Klatschmagazinen geht, war ich auch schon unzählige Male schwan­ ger und habe etliche Hochzeiten gefeiert.

Und über meinen Freund Florian gab es eine grosse Geschichte, dass er sehr darunter leide, Linkshänder zu sein ...

Lesen Sie alles?

Nein, Gott sei Dank nicht.

Liest man die Berichte über Sie, entsteht der Eindruck, Sie seien immer gut drauf.

Ist das auch eine Erfindung der Medien?

Nein, das gehört für mich zum Job. Ich kann doch nicht hier sitzen und schlecht gelaunt sein. Tatsächlich bin ich ein sehr positiver Mensch. Aber ich habe auch meine nach­ denkliche Seite: Zu Hause bin ich eigentlich eher ruhig und auch mal schlecht drauf. Mor­ gens brauche ich immer ein bisschen Zeit, um in den Tag zu kommen. Aber es tut ein­ fach gut, die Sonne im Herzen zu tragen. Man kann auch alles schlimm sehen, sich selbst verrückt machen. Aber warum sollte ausge­ rechnet ich ständig schlechte Laune haben?

Als Star sind Sie auch eine Projektions­ fläche. Viele schreiben, Sie seien so per­ fekt; manche bezeichnen Sie gar als glatt oder steril. Wie sehen Sie das?

Ich versuche natürlich immer, mein Bestes zu geben – so bin ich erzogen worden, und so verstehe ich meinen Job. Ich mache nichts halbherzig. Wenn ich auf die Bühne gehe, überlege ich mir ganz genau, was ich an­ ziehe und wie die Performance aussehen soll. Auf der Bühne kann ich aber auch ver­ schwitzt sein, und nichts ist mehr perfekt.

Haben Sie schon mal den Begriff «Helene­fischerisierung» gehört?

Nein.

Er bedeutet, dass etwas Mainstream wird, und ist aufgekommen nach dem Pokal­ finale Dortmund gegen Frankfurt, als Sie auf der Bühne ausgepfiffen wurden. Wie haben Sie das damals erlebt?

Als nicht so schlimm. Im Lauf der Jahre habe ich mir ein dickes Fell zugelegt. So schnell kann mich nichts mehr aus der Ruhe bringen. Die Buhrufe waren nicht gegen mich persönlich gerichtet – da wollte man einfach keinen «Mainstream» beim Fussball haben. Genau die, die gepfiffen haben, be­ suchten ein paar Monate später vielleicht eins meiner Konzerte (lacht).

Da könnten Sie recht haben. An Ihren Konzerten sind alle anzutreffen: verliebte

Teenager, Familien, Senioren.

Wie erklären Sie sich das?

Es ist wohl einfach die Musik: Sie spricht viele an. Aber auch die Tatsache, dass unser Bühnenprogramm eine Art Event ist, den man mit der ganzen Familie besuchen kann und wo man sich überraschen lässt. Es gibt einfach eine gute Show – ich bin jetzt mal so selbstbewusst und sage das. Ich versuche, alle so gut wie möglich zu unterhalten. So richtig erklären kann ich mir die breite Fan­ gemeinde auch nicht. Ich bin sehr dankbar dafür, weil ich so ganz viel in ein Programm reinpacken kann. Das macht es für uns sehr spannend: Wir sind in keinem Korsett gefan­ gen, können alles auf die Bühne bringen. Da ist dann hoffentlich für jeden etwas dabei.

Können Sie noch ein «normales» Leben führen? Gehen Sie zum Beispiel auch mal ungeschminkt raus?

Natürlich ist die Aufmerksamkeit besonders gross, wenn ich in einer Stadt ein Konzert gebe, in einer Fernsehshow auftrete oder gerade ein neues Album herausgebracht habe. In ruhigeren Zeiten ist es leichter, sich draussen zu bewegen. Aber ich brauche mir nichts vorzumachen: Inzwischen erkennen mich die Leute auch, wenn ich ungeschminkt, mit Pferdeschwanz und Käppi shoppen gehe. Aber das ist ja auch nicht schlimm.

Und die Paparazzi, die Ihnen auflauern, sind die auch nicht schlimm?

Jeder kann heute mit seinem Smartphone zum Paparazzo werden, das finde ich an­ strengend. Ich vermute, dass viele Men­ schen, die mich fotografieren oder filmen, sich nicht getrauen, mich direkt anzuspre­ chen. Oft gehe ich dann auf sie zu und frage,

Zur Person

Von der Musicalstudentin zur Multimillionärin Helene Fischer (33) liess sich vor 15 Jahren zur Musical-Darstellerin aus­bilden, weil sie sich nicht zwischen Schauspiel und Gesang entscheiden konnte. Seit sie mit dem Hit «Atemlos durch die Nacht» (2013) die Charts gestürmt hat, kennt sie jedes Kind. Heute schlüpft sie auf der Bühne in alle mög­lichen Rollen. Das soll sie schon zur 40-fachen Millionärin gemacht haben.

Allein die Gage für ihre «Helene Fischer Show», die jeweils an Weihnachten auf ARD, ORF und SRF ausgestrahlt wird, beträgt laut «Handelszeitung» 1,75 Millionen Euro. Mit ihrem Partner, dem Moderator Florian Silber­eisen, lebt sie am Starn­ berger See in der Nähe von München.

ob sie nicht lieber ein richtiges Bild mit mir hätten. Das freut dann die meisten.

Es war zu lesen, dass Sie sich im ver­gan­genen Sommer in der Schweiz mit ­Perücke eine Kürbisfarm angeschaut ­hätten, um inkognito zu bleiben.

Das gehört ins Kapitel «lustigste Schlag­ zeilen»! ( lacht) Ich habe damals meine gesamte Crew auf eine Schifffahrt mit Käsefondue auf dem Zürichsee eingeladen.

Wir waren ein paar Stunden lang unterwegs und hatten eine gute Zeit. Davon gibt es Fotos, die Bandmitglieder online gestellt haben. Eine Zeitung hat die Bilder dann abgedruckt und geschrieben, ich sei nicht dabei gewesen – während meine Crew gefeiert habe, hätte ich brav Apfelschorle auf einer Kürbisfarm getrunken. Der Artikel zitierte Wirte, die sagten, ich hätte eine Perücke aufgehabt, und beschrieben, was ich dort ass. Alles erstunken und erlogen!

Ich habe natürlich mit meinen Leuten auf dem Schiff gefeiert.

Im Februar hatten Sie eine schwierige Zeit. Es hiess, Sie hätten Ihre Stimme verloren und es sei ungewiss, ob Sie je wieder singen könnten.

Eine weitere Falschmeldung über mich: Ich hatte einen Atemwegsinfekt. Jeden aus unserer Crew hat es erwischt – ich war zuletzt an der Reihe. Blöderweise musste ich Konzerte absagen, deshalb hat sich jemand diese Schlagzeile aus den Fingern gesogen.

Mir hat es für die Fans sehr leidgetan, aber ich konnte einfach nicht singen.

Was ist das Tollste an Ihrem Job? Meine Live-Erlebnisse sind definitiv das Tollste! Wenn ich mit meiner Band auf der Bühne stehe, lebe ich meine Leidenschaft für die Musik aus und kann viele Menschen glücklich machen. Es gibt einfach nichts Schöneres! Bei den Proben bin ich immer schon sehr vorfreudig. Stehe ich dann auf der Bühne, merke ich: Dafür bin ich geboren.

Mit Ihrer Musik wecken Sie Sehnsüchte.

Wonach sehnen Sie sich?

Ich kann mich nicht beschweren, um Gottes willen. Ich bin mehr als glücklich und von Jahr zu Jahr erfolgreicher, obwohl ich das gar nicht erwarte. Ich nehme es einfach dankbar an. Trotzdem: Manchmal wünsche ich mir, ein bisschen mehr Zeit zu haben für die privaten Dinge. Immer wieder denke ich: Huch, das Jahr ist schon wieder um!

Sie wurden im sibirischen Krasnojarsk geboren. Haben Sie einen Bezug zu Ihren russischen Wurzeln?

Ich spüre schon ab und zu das russische Temperament und die Feierfreude, aber auch den Hang zur Melancholie. Es gibt ein

28 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Über die russische Erziehung hört man, dass sie nichts für Memmen sei. Kinder werden in Russland nicht gerade verhätschelt. Sie sagen, dass Sie dazu erzogen worden seien, immer das Beste zu geben.

Ist das jetzt russisch oder deutsch?

Diese Diszipliniertheit habe ich wohl auch ein bisschen in die Wiege gelegt bekommen.

Gleichzeitig wurde ich aber total frei erzo­ gen, mit ganz viel Liebe. Weder mein Vater noch meine Mutter war sehr streng mit mir. Ich habe immer gerne Sport getrieben und getanzt – das haben mich meine Eltern machen lassen. Trotzdem: Vielleicht sind meine Disziplin und mein Durch­ haltevermögen ja russische Eigenschaften?

Wollten Sie eigentlich immer schon auf die Bühne, auch als Kind?

Ich habe schon bei Familienfeiern immer gern etwas aufgeführt. Mit meiner Schwes­ ter, die sechs Jahre älter ist als ich, habe ich alle unterhalten; sie wollte mich immer dabeihaben, weil sie sich allein nicht getraut hat. Anfangs habe ich das natürlich nur als Hobby betrachtet. Dann wurde es immer mehr, auch ernster. Meine Schwester hat schliesslich eine ganz andere Laufbahn eingeschlagen: Sie ist Wirtschaftsjuristin und singt nur noch für ihre Kinder.

Welchen Anteil an Ihrer Karriere hatte eigentlich Ihre Mutter?

Zu Beginn einen sehr, sehr grossen. Sie hat das Ganze ja in die Wege geleitet. Ich hatte eine Demo-CD aufgenommen, um mich an Theatern zu bewerben und beweisen zu können, dass ich auch singe. Ich spekulierte auf eine Gesangsrolle, da ich mich schon immer für Musicals interessiert habe. Meine Mutter machte sich die Mühe, diese CD mit sechs Coversongs auch noch an andere

zu verschicken. Schon damals war es so, dass Plattenfirmen eher auf einen aufmerksam wurden, wenn man schon eine Band und eigene Songs hatte. Zeit und Geld in einen Künstler zu investieren und ihn aufzubauen, war die Ausnahme. Und deshalb bin ich heilfroh, bei meinem Manager Uwe Kanthak gelandet zu sein. Er hat dieses Talent in mir entdeckt und ist schon seit 14 Jahren an meiner Seite.

Besuchen Ihre Eltern Ihre Konzerte?

Sehr oft sogar. Je älter ich werde, desto mehr schätze ich das. Sie sitzen in einer Loge, beim Mischpult oder im Publikum.

Die Fans freuen sich auch, wenn sie meine Eltern sehen.

Wer ist Ihr strengster Kritiker?

Der bin ich selbst. An zweiter Stelle steht Florian, wobei er weniger ein Kritiker ist.

Wir können uns einfach super austauschen, und er hilft mir bei meinen Entscheidungen.

Ich habe ein sehr starkes Bauchgefühl, und Florians Blick hilft mir sehr. Mein Manager ist auch kritisch, aber gesund kritisch. Ich hingegen nehme alles auseinander. Die beiden sind mir wirklich eine Stütze.

Sie haben sich musikalisch schon oft gewandelt. Wie wird Helene Fischer in fünf Jahren klingen?

Gute Frage. Ich glaube, es ist ein ganz natür­ licher Wandel, der da mit einem passiert.

Meine Liebe zu deutscher Musik wird stets bleiben, und ich fühle mich in der deutschen Sprache sehr wohl. Ab und zu singe ich mit internationalen Künstlern – auch das macht mir Spass. Ich kann nicht sagen, wie meine Musik in ein paar Jahren klingen wird. Mit zunehmendem Alter ist man aber immer mehr mit sich selbst im Rei­ nen, und das widerspiegelt auch die Musik.

Können Sie sich vorstellen, wie Tina Turner auch noch mit über 70 die Bühne zu rocken?

Ich habe sie vor ein paar Jahren in Hamburg gesehen und war echt erstaunt, wie viel Power diese Frau hat. Man kann sich nur wünschen, dass man auch in dem Alter noch so fit und stimmlich auf der Höhe ist.

Am 26. Juni treten Sie in Basel auf. Im vergangenen Jahr gaben Sie fünf Konzerte in Zürich. Gibt es eine Schweizer Eigenart an Konzerten?

In Deutschland ist das Publikum immer ziemlich ähnlich. Als wir das erste Konzert in Zürich gaben, merkte ich, dass die Leute nicht so richtig aus sich herausgingen. Umso reizvoller war es für mich, sie dann doch «herumzukriegen». Zu sehen, wie die Men­ schen auf­stehen, loslassen, aus sich raus­ kommen – das war an jedem Abend mein Ziel. Und es war toll. Mit jedem Applaus habe ich gemerkt: Denen gefällt das, was wir hier machen. MM

Bilder: Isa Foltin/WireImage/Getty Images, Universal Music

paar russische Gerichte, die ich mag: Ich esse wahnsinnig gern Pelmeni, die russische Version von Tortellini, oder Borschtsch, den Eintopf mit Roter Bete. Diese Gerichte hat früher meine Mutter gekocht. Ansons­ ten merke ich nicht so, dass ich russische Wurzeln habe.

Entertainerpaar: Seit zehn Jahren ist Helene Fischer mit dem Moderator und Sänger Florian Silbereisen liiert (oben).

Bühnenprofi: Sie sei schon als Kind eine Unterhalterin gewesen, sagt die Künstlerin.

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30 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Leserforum MM21: Diese Woche Zutritt nicht nur für Gäste, wenns mal pressiert

«Es kommt immer darauf an, in welchem Ton man fragt, ob man mal dürfe»

via www.migrosmagazin.ch

Wir sollten uns diesbezüglich Japan als Vorbild nehmen: Vor allem in Grossstädten gibt es viele WC-Anlagen – kostenlos und sauber, sogar an allen Bahn­ höfen.

Tanja Janezic,

via www.migrosmagazin.ch

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Hängt im Restaurant dieses Schild, dürfen auch Passanten das WC benutzen.

Ich würde in ­einer Beiz nie die Toilette benutzen, ohne etwas zu konsumieren. Und wenn ich doch einmal muss, nehme ich vorher einen Zweifränkler zur Hand und ­frage, ob ich aufs WC dürfe. Meistens sagt keiner Nein, und das Geld darf ich auch wieder einstecken.

Es kommt halt immer darauf an, ob und in welchem Ton man fragt.

Daniel Zollinger,

Ich lebe zurzeit in Brasilien und wurde noch nie abgewiesen, wenn ich ein WC in einem ­Restaurant oder Laden auf­ suchte. Im Gegensatz zur Schweiz, wo ich immer mindes­ tens einen Stutz fürs Pinkeln oder zwei fürs grössere Geschäft berappen musste.

Kurt Erb,

via www.migrosmagazin.ch

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 31

Wenn man sich die Liste der gesperrten Sites auf DNSzensur.ch genauer an­ schaut, so findet man den Gross­ teil davon in den Kategorien «Phishing» und «Kinderporno­ graphie». Was soll an der ­Sperrung solcher Sites ver­ werflich sein?

Walter König,

via www.migrosmagazin.ch

Opfer gerade aufgrund dieser Sperren erst später gefunden und ­befreit werden können.

Hier muss ­konsequent gelöscht ­werden. Deutschland und ­Österreich ­setzen seit Längerem auf «löschen statt ­sperren».

Aber egal, ob bei der Abstim­ mung ein Ja oder Nein heraus­ kommt – es wird weiterhin viel auf ausländischen Online­ casinos ­gezockt werden. Doch statt ­diesen zu ermöglichen, ihr Business in der Schweiz ­legal anzubieten und Abgaben zu­ gunsten der AHV zu zahlen, gibt es hier ein Beton-CasinoHeimatschutz-­Gesetz.

Bernhard Huber,

via www.migrosmagazin.ch

Netzwerksperren für «Kinder­ pornographie»-Seiten sind kontraproduktiv, da neue

Bei dieser Vorlage geht es um Einschränkungen, die aus­ schliesslich wirtschaftliche

MM21: Abstimmung Geldspielgesetz Kämpfer gegen die Zensur

«Konsequent löschen statt sperren!»

­ otive haben. Ich frage mich: M Was wird als Nächstes verboten?

Lars-Olaf Timmermann,

via www.migrosmagazin.ch MM20: Jason Brügger Schwindlig unter der Zirkuskuppel

«Bemerkenswert engagiert» Mit grossem Interesse habe ich den Artikel über Jason Brügger und seine Erkrankung gelesen. Ich leide selbst unter Morbus Menière. Anfänglich war das ein Schock. Mittlerweile weiss ich aber, wie ich damit umgehen kann. Das Engage­ ment von Jason Brügger ist bemerkenswert.

Sonja Nyffenegger, per E-Mail

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MM21: Unnützes Wissen Kleiner Sprachkurs

«Schöner Mist» Es gibt noch weitere, sehr ­lus­tige Ausdrücke, die übersetzt etwas ganz anderes bedeuten.

Besonders schön: Das türkische «güzel» (ausgesprochen güsäl) heisst auf ­deutsch schön.

Ludwig Dudler, per E-Mail

Schicken Sie Ihre Leserbriefe an: Redaktion Migros-Magazin, Limmat­strasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, oder per Mail an: redaktion@migrosmagazin.ch Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und übernimmt keine Verantwortung für Inhalt und Richtigkeit der Aussagen. Über Erscheinen resp. Nichterscheinen der Leserbriefe wird keine zusätzliche Korrespondenz geführt.

32 MM22, 28.5.2018 | MENSCHEN

Hören Sie den Klang der ­«Pilzgeige»: www.migmag.ch/ pilzgeige

Präzisionsarbeit: Im Akustiklabor der Empa in Dübendorf ­vermisst Armin Zemp den Klang ­einer Geige. Nur er weiss, ob es sich um ein unbezahlbares antikes Exemplar oder um eine exakte Kopie handelt.

MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 33

F Forschung

Klangwunder aus dem Labor Der Empa-Forscher Armin Zemp untersucht die Akustik von Violinen aus Biotechholz. Die Instrumente sollen schwingen wie antike Meisterstücke, aber viel erschwinglicher sein.

Text: Michael West Bild: Jorma Müller

ast könnte einem die Geige leidtun: Anstatt ein Konzert­ publikum mit ihrem Wohl­ klang zu erfreuen, hängt sie in einem engen Raum von der Decke.

Und nicht der Bogen eines Violinis­ ten bringt ihre Saiten zum Schwin­ gen, sondern ein Elektromagnet.

Das Holz des Musikinstruments ist mit kleinen Aufklebern übersät – ein klobiges Hightechgerät schiesst Laserstrahlen auf die markierten Punkte, um anhand der Vibrationen genau zu registrieren, wie der Klang sich im Holz ausbreitet.

Der Wissenschaftler Armin Zemp und sein Team arbeiten im Akustik­ labor der Eidgenössischen Material­ prüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf an einem Pro­ jekt, das in die Geschichte der klas­ sischen Musik eingehen könnte: Es geht um die Frage, ob Geigen aus biotechnisch verändertem Holz so warm und rund klingen können wie antike Meisterinstrumente.

Kostbarkeit auf dem Prüfstand

Dass Zemp an einem aufsehen­ erregenden Experiment mitwirkt, ist ihm nicht anzumerken. Ruhig und ohne jede Eitelkeit erzählt der 39-Jährige von den komplizierten Tests: der Vermessung des Sounds äusserlich identischer Violinen.

Dazu zählt ein Meisterstück des legendären Geigenbauers Giuseppe Guarneri (1698–1744) aus Cremona in der Lombardei. Ausserdem sind vier exakte Kopien dieser Kostbarkeit auf dem Prüfstand – die Empa hat sie von Schweizer und französischen Geigenbauern anfertigen lassen.

Drei der Nachbildungen bestehen ganz oder teilweise aus Holz, das mit einem Pilz behandelt wurde: dem Erreger der Weissfäule, der norma­ lerweise als übler Schädling gilt. In einem Empa-Labor in St. Gallen aber wurde er unter kontrollierten Bedin­ gungen zum Nützling: Er frass Holz­ zellen, verminderte so die Dichte des Materials und verbesserte zugleich die Klangeigenschaften. Nachdem man den gewünschten Effekt erreicht hatte, wurde der Pilz mit einem keimtötenden Gas aus dem Holz ent­ fernt (siehe Box Seite 35).

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MENSCHEN | MM22, 28.5.2018 35

«Die Originalgeige und ihre Kopien gleichen sich bis ins kleinste Detail, selbst die Schrammen und andere Ge­ brauchsspuren im Holz sind nicht unterscheidbar», sagt Zemp. Er allein weiss, welches Instrument eine antike Kost­ barkeit ist und welches nur ein Replikat. Die Mitarbeiter sind nicht eingeweiht: Niemand soll später sagen können, die Forscher hätten sich vom berühmten Namen Guarneri blenden lassen und die Re­ sultate seien deshalb verzerrt.

Ein volles Jahr nimmt die Klangvermessung in Anspruch.

«Es dauert so lange, weil wir ein ganzes Gebirge aus Daten sam­ meln und es anschliessend ana­ lysieren», sagt Zemp. Ein weite­ res Jahr lang werden Probanden in Hörversuchen den Klang der verschiedenen Geigen bewerten.

Bild: Ian Dagnall/Alamy

Geigenklang statt Umweltlärm Privat liebt der im Entlebuch LU

aufgewachsene Forscher Musik verschiedenster Stilrichtungen: Er spielt mit Leidenschaft BTuba in der Oberaargauer BrassBand, begeistert sich aber auch für Chorwerke von Bach.

Beruflich ist er normalerweise weit von Klassik entfernt: Er hat Maschinenbau studiert und über Flugzeugtriebwerke doktoriert.

Bei der Empa widmet er sich oft der Erforschung und Bekämp­ fung von Lärm. So untersucht er etwa, wie sich das ohrenbetäu­ bende Rattern von Güterzügen vermindern lässt.

Nun trägt er also dazu bei, den Wohlklang von Geigen zu opti­ mieren. Auch dabei ist seine Hal­ tung strikt wissenschaftlich, dis­ tanziert und unbestechlich. «Den Messinstrumenten ist es egal, ob sie Geigenklänge oder das Dröh­ nen eines Staubsaugers registrie­ ren», meint er und lächelt.

Letztlich geht es aber um ein idealistisches Ziel, das auch den stets vorsichtig abwägenden Wissenschaftler begeistert: Vielleicht werden später «Pilz­ geigen» in Serie hergestellt, die ähnlich zauberhaft wie eine Guar­neri klingen, aber viel erschwinglicher sind. Auf einer solchen Violine könnten dann nicht nur Starmusiker, sondern auch junge Talente spielen. MM

Mycowood

Mit Pilzen zum perfekten Klangholz Die Forscher der Empa wollen beweisen, dass moderne Geigen aus Biotechholz ähnlich klingen wie die M ­ eisterstücke von Giuseppe Guarneri. Die Instrumente des italienischen Geigenbauers zählen zu den teuersten der Welt.

Eine seiner Geigen wurde 2010 für 18 Millionen ­Dollar verkauft.

Die Empa-Wissenschaftler gehen davon aus, dass Guarneri vom K ­ lima im 18. Jahrhundert profitierte. Die kleine Eiszeit sorgte damals in Europa für lange und harte Winter. Die extremen B ­ edingungen lösten Hungersnöte aus und verschlimmerten das Leid der Menschen in Kriegszeiten – doch für Geigenbauer brachten sie auch einen Vorteil: Die Bäume bildeten dünnwandige Holz­zellen, um das

wenige flüssige Wasser besser aufnehmen zu können. So entstand Holz mit geringer Dichte, das Schall sehr gut l­ eitete und perfekt geeignet war für G ­ eigen.

Für die experimentellen Vio­linen hat der Materialforscher Francis Schwarze im Labor sogenanntes Mycowood hergestellt, das ähnlich struk­ turiert ist. Gemeinsam mit seinem Team ­von der Empa in St. Gallen hat er Holz mit Pilzen behandelt, um seine Dichte zu reduzieren und so seine Klangeigenschaften zu optimieren. Das Empa-Geigenprojekt wird von der S ­ tiftung des Pharmaunternehmers und Actelion-Mitgründers Walter Fischli finanziert, der selbst ein passionierter ­Violinist ist.

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Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen

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35 628 Zahl der Woche

35 628 Abonnenten zählt der Youtube-Kanal der Migros. Die «Handelszeitung» hat den Youtube-Auftritt von Schweizer Unternehmen bewertet: Die Migros belegt Rang 1 und «macht alles richtig», so das Fazit.

Migros-Besitzerin

«Mit Schokolade kann man mich zu allem bewegen» Seit wann sind Sie Migros-­ Genossenschafterin?

Schon mehr als 15 Jahre, eine Ewigkeit.

Und weshalb sind Sie MigrosBesitzerin?

Zugegeben, ich erinnere mich nicht.

Aber wenn man als Genossenschaf­ terin seinen Stimmzettel abgibt, bekommt man eine Tafel Schokolade.

Und mit Schokolade kann man mich zu allem bewegen.

Was mögen Sie an der Migros?

Die Produkte, vor allem diejenigen, die typisch für die Migros sind.

Und mir gefällt, dass Loyalität mit einem finanziellen Wert belohnt wird – mit Cumulus-Bons.

Name: Geneviève Bovet (40) Wohnhaft: Constantine VD Beruf: Projektleiterin Lieblingsprodukt: Schokolade

Haben Sie eine besondere Migros-Erinnerung?

Unsere Kinder nehmen am Grand Prix Migros, den Ski­ rennen, teil. Dort erhalten sie viele Migros-Produkte, die wir auch in unserer Frei­ zeit oft nutzen. Farmer-­ Riegel sind zum Beispiel beim Wandern das Richtige. Man sieht, dass unsere Gewohnheiten sich auf unsere Kinder übertragen haben.

Pfadi, Jubla und Co.

Bild: René Ruis

Vom Lagerblog profitieren Die Pfingstlager sind vorbei, für Mitglieder von Pfadi, Jubla und Cevi steht mit den Sommerlagern aber bereits der nächste Höhepunkt im Jahresprogramm bevor. Mit dem Lagerblog der Tagblatt Medien haben Jugendorganisationen die Möglichkeit, von ihren Lagererlebnissen zu berichten. Dank der Unterstützung des Migros-­ Kulturprozents profitieren sie von einem Spezi-

alrabatt auf einen Lagereinkauf bei der Migros und von weiteren Überraschungen. Bei einem Fotowettbewerb auf Instagram können alle teilnehmenden Vereine und Gruppen tolle Preise gewinnen. Lagerleiter können ihre Gruppe bis 30. Juni auf www.tagblatt.ch/lagerblog anmelden.

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 39

Fabrice Zumbrunnen im Gespräch mit Landwirt Tobias Steffen.

Im Hintergrund: IP-Suisse-Präsident Andreas Stalder (l.) und Bauer Hans­ peter Luder.

Landwirtschaft

Eine starke Partnerschaft

Bilder: Lucian Hunziker, zVg (4)

Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen besuchte ver­ gangene Woche drei Bauernhöfe nahe der Berner Ortschaft Burgdorf. Die Betriebe gehören zur Bauernvereinigung IP-Suisse, die der nachhaltigen Landwirtschaft verpflichtet ist. Beim Hofbesuch tauschte sich Zumbrunnen mit Andreas Stalder und Fritz Rothen aus, dem Präsidenten und dem Geschäftsführer der Ver­einigung. Die Be­ sucher besichtigten ein Feld, auf dem Kartoffeln ohne den Einsatz von Herbiziden angebaut werden, eine tierfreundliche Munimast und ein Quinoafeld. Sie begutach-

teten auch Massnahmen zur Förderung der Biodiversität, die zum «TerraSuisse»-­Programm gehören. Die Migros ist für IP-Suisse die wichtigste Partnerin. Rund 10 000 Landwirte aus der Vereinigung produzieren für das Migros-­ Label «TerraSuisse». Zum Sortiment gehören etwa Getreide, Schweine-, Rind-, Kalb- und Lammfleisch sowie Milch. Beim Mehl und Brot setzt die Migros fast vollständig auf IP-Suisse-Produkte. Die Detailhändlerin und die Bauernorganisation haben einen langfristigen Vertrag abgeschlossen, der die Getreidelieferung bis 2023 garantiert.

Mobilität

Rückruf

Mobil mit Wasserstoff

Miocar-Bremsflüssigkeit

Zusammen mit sechs Schweizer Grossfirmen, darunter die Migrol, Fenaco, Avia und Coop, hat die Migros einen Verein zur Förderung der Wasserstoffmobilität gegründet. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen für Nutz- und Privatfahrzeuge in der Schweiz entstehen.

Die Behälter der Miocar-Bremsflüssigkeit, 250 ml (Artikelnummer: 620807200000) können eine falsche Flüssigkeit enthalten. Die Migros ruft deshalb alle Produkte zurück, die nach dem 16. November 2017 bis heute verkauft wurden.

Mit Wasserstoff betriebene Elektro­ fahrzeuge sind schneller betankt als Batterie-Elektrofahrzeuge, und ihre Reichweite ist mit 600 Kilometer deutlich grösser. Die Migros fördert den Ausbau einer mit Wasserstoff betrie­ benen Fahrzeugflotte und arbeitet gemeinsam mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungs­ anstalt (Empa) an der Förderung von Mobilitätstechnologien der Zukunft.

Kunden, die die Miocar-Bremsflüssigkeit vor dem 16. November 2017 gekauft haben, können diese weiterhin für ihr Auto benützen. Wer das Produkt nach dem 16. November 2017 gekauft hat, wird gebeten, die Bremsflüssigkeit nicht zu benützen. Bei Rückgabe in einer Migros-Filiale erhalten Kunden den bezahlten Verkaufspreis von Fr. 5.50 zurück.

Falls bereits Bremsflüssigkeit nachgefüllt wurde, kann das Risiko eines fehler­haften Bremsverhaltens nicht ausgeschlossen werden. Kunden sind angehalten, vorsichtig zu fahren und sich in eine Werkstatt zu begeben, damit die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden kann.

Rückruf

«Norway»Lachsrückenfilet Bei einer internen Überprüfung hat die Migros bemerkt, dass eine Charge des «Norway»-­ Lachsrückenfilets (Artikelnummer: 2513.641.000.00) mit falschen Daten aus­ gezeichnet wurde. Statt «Verkaufen bis» 21.05.18 steht 21.06.18 auf der Verpackung, und statt «Verbrauchen bis» 23.05.18 heisst es fälsch­ licher­weise 23.06.18.

Für Kunden, die das Produkt vor dem 23. Mai konsumiert haben, besteht kein Gesundheitsrisiko.

Bei einer Konsumation nach dem 23. Mai kann eine mögliche Gefahr für die Gesundheit hingegen nicht aus­ geschlossen werden.

Bei diesem Produktrückruf handelt es sich nicht um ein Qualitätsproblem, sondern um eine falsche Etikettierung der Verkaufs- und Verbrauchsdaten. Kunden, die den Lachs zu Hause haben, können das Produkt in ihre Migros-Filiale zurück­ bringen und erhalten den bezahlten Verkaufspreis zurückerstattet.

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Natur-Gewinnspiel mit der Kamera «NatureChallenge – zeig deine Natur» heisst das Schweizer Erlebnisspiel rund um Natur, Biodiversität und Fotografie. Ziel ist es, mit der Kamera oder dem Handy die besten Naturbilder zu sechs verschiedenen ­Themenfeldern aus dem eigenen Wohnkanton aufzunehmen. Ver­ öffentlicht werden die Bilder auf ­Instagram mit dem Hashtag #Nature­ Challenge, oder sie können direkt auf der Website festivalder­natur.ch hochgeladen werden.

Die Migros unterstützt das Festival der Natur mit dem Label für Natur und Tier «TerraSuisse» und die dazugehörende «NatureChallenge» als Hauptspon­ sorin. Das Onlinespiel läuft noch bis 30. Juni, mitmachen kann jeder.

Wettbewerb und Infos: www.festivaldernatur.ch

Urabstimmung 2018

Urabstimmung 2018 Liebe Genossenschafterinnen, liebe Genossenschafter

Dieser Tage erhal­ ten Sie Ihre persön­ liche Stimmkarte für die Urabstim­ mung 2018. Damit können Sie direkt Ihre Stimme abge­ ben. Gleich­zeitig er­fahren die Ver­ antwortlichen der ­Migros, was Sie über Ihr Unter­ nehmen denken.

Die Frage, die wir Ihnen stellen, be­ trifft die Genehmigung der Jahresrechnung 2017 ­Ihrer Genossen­ schaft, die in der Ausgabe 20 des ­Migros-Magazins publiziert worden ist. Bericht und ­Jahresrechnung 2017 werden Ihnen von der r­ egionalen Verwaltung und dem regio­nalen Genossenschafts­ rat zur Annahme empfohlen. Neh­ men Sie Ihr Recht auf die T ­ eilnahme an der Urab­ stimmung wahr.

Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung.

Ihre Migros

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Eindrucksvolle Passfahrt über den Maloja ins Bergell und nach Tirano. Gemeinsames Mittagessen. Am Nachmittag Panoramafahrt im Bernina Express ab nach Pontresina. (fakultativ, Vorausbuchung notwendig).

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 43

Video vom Bau und vom Rennen: www.migmag.ch/ bolide

Informatiktage 2018

Informatik hautnah erleben

Kreativ: Adrian Rosenast, Patrick Rüsi, Siro Preuss, Pascal Steinmann und Simon Keller mit ihren Rennwagen (v.l.n.r.)

Migros-Bauteile

Der Budget-Bolide Mit gerade mal zehn Franken haben angehende Ingenieure einen Mini-Rennwagen gebaut, der schneller beschleunigt als ein Formel-1-Auto.

Das Besondere: Die Bauteile für den Antrieb stammen aus der Migros.

Text: Andreas Dürrenberger

Bild: zVg

E

inen Mini-Rennwagen bauen mit einem Budget von maximal zehn Franken und Bauteilen aus der Migros: Mit dieser Herausforderung sahen sich die angehenden Systemtechnik-Ingenieure der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften in Winterthur (ZHAW) konfrontiert.

Michael Wüthrich, Dozent für mechatronische Produktentwicklung, hat seine Studierenden die knifflige Aufgabe als Semester­ projekt lösen lassen. «Im ersten Semester haben die Studenten noch wenig Fachwissen. Bei dieser Aufgabe stand deshalb die Suche nach einer kreativen Lösung im Mittelpunkt», sagt er.

«Sie sollten ihr Ziel mit kleinem Budget und Alltagskomponenten erreichen.» Das Chassis, die Achsen, die Räder und Bauteile wie

Schrauben durften die Studenten aus dem ZHAW-Fundus verwenden. Den Antrieb mussten sie aus Kom­ponenten zusammenbauen, die in der Migros erhältlich sind.

Rahmbläserkapseln als Antrieb

Zehn Teams machten sich auf die Suche nach der besten Lösung. Sie nutzten Schwungräder, Gummiseile und PET-Flaschen für einen Antrieb mit Luft- und Wasserdruck. Besonders kreativ zeigte sich das Team ING um Teamleiter Adrian Rosenast. Mit einer groben Idee gingen er und seine Kollegen Patrick Rüsi, Siro Preuss, Pascal Steinmann und Simon Keller in der Migros einkaufen. «Ein Antrieb mit Luft und Wasser war uns zu langweilig», sagt Rosenast.

«Bei unserem Rennwagen sorgen deshalb Rahmbläserkapseln für den Vortrieb.» In der Werkstatt

der ZHAW machten sie sich ans Werk. Fünf Prototypen und einige Fehlschläge später war ihr Rennwagen fertig. «Am Heck haben wir drei Rahmbläserkapseln befestigt. Ein gespanntes Gummiseil schiebt einen Laufbock – eine Art Schlitten – nach hinten und drückt die Kapseln auf drei Metallstifte», so Rosenast.

Das Resultat kann sich sehen lassen: Mit einem Zischen und einer Nebelwolke entweicht das Gas aus den Kapseln, und der Rennwagen schiesst davon.

Rosenast und seine Kollegen sind beim Abschlussrennen Fünfte geworden. Dennoch sind sie zufrieden: «Wir waren die Schnellsten unter den Teams, die ohne Wasser- und Luftdruck gearbeitet haben.» Und der Einsatz hat sich gelohnt: Die Arbeit wurde mit Note 5 bewertet. MM

Am 1. und 2. Juni finden in der Region Zürich und in Winterthur die Informatiktage statt. Rund 50 Unternehmen, Hochschulen und Start-ups öffnen ihre Türen für die Bevölkerung. Auch die Migros ist dabei. Im Hochhaus am Limmatplatz in Zürich bietet sie kostenlos ein viel­ fältiges Programm. Auf einem interaktiven IT-Parcours erfahren die Besucher, wo in der Migros überall Infor­ matik drinsteckt. Man kann scannen, knobeln, schätzen und raten, selber bauen und testen und die Mitarbeitenden mit Fragen löchern.

Auch das Migros-Reise­ unternehmen Hotelplan ist vor Ort. Dessen Lernende führen die Möglichkeiten von Virtual Reality vor. Mit einer VR-Brille taucht man in die virtuelle Realität ein und erkundet Hotels und Kreuzfahrtschiffe.

Zudem kann man einen Computer zusammenbauen, Programmierern bei der Arbeit zuschauen und ein 3-D-Bild zeichnen. Auch für das leib­ liche Wohl ist gesorgt: Es gibt reichhaltig belegte Hotdogs, Popcorn, Glace und Getränke.

Infos: www.informatiktage.ch

Auch Roboter Pepper wird vor Ort sein.

44 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT

Landwirtschaft

Ryser setzt auf Rüebli

Die Migros verkauft nur noch Karotten aus der Schweiz. Deshalb produzieren Schweizer Landwirte wie Beat Ryser robuste Winterrüebli, die gut gelagert werden können.

Text: Beat Matter Bild: Stephan Bösch

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in paar Steinwürfe ausserhalb von Wichtrach BE, zwischen Bern und Thun gelegen, steht Beat Ryser auf seinem Rüebli­ feld und kontrolliert die kleinen grünen Krautstummel, die sich in langen Reihen aus den Erddämmen strecken. Der Bauer hat nur Augen für die werdenden Rüebli. «Das kommt gut», sagt er und blickt zu­ frieden über den Acker. Seine Rüebli mögen den warmen Frühling. Ein Teil von ihnen wird bereits im Som­ mer in Migros-Filialen der Region verkauft werden.

Beat Ryser führt in Wichtrach einen sogenannten gemischten Betrieb, den er 2007 gemeinsam mit seiner Frau von seinen Eltern über­ nommen hat. Auf 30 Hektaren Land betreibt der Ingenieur Agronom hauptsächlich Ackerbau. Hinzu kommen 20 Milchkühe aus eigener

Aufzucht. Einige Mastsauen, die er vom Vater übernommen hat, sind für den Dorfmetzger bestimmt. Die Schweinehaltung will der 41-Jährige nur noch weiterführen, bis der geplante Hofneubau ausserhalb des Dorfkerns realisiert ist.

Der Ryser-Hof ist ein klassischer Familienbetrieb. Zusätzlich zu seiner Frau, den vier Kindern und einem Lehrling packen auch Rysers Eltern und Schwiegereltern mit an, wenn die Ernte ansteht. Mittlerweile aber sind viele Prozesse mechanisiert oder sogar digitalisiert. Die Bewässerungs­ anlage zum Beispiel steuert Ryser lässig über sein Smartphone.

Im April gesät, im August geerntet

Im Ackerbau setzt Ryser auf Kartof­ feln und Rüebli. Daneben baut er ver­ schiedene Getreide an, um die Erde durch den Fruchtwechsel nachhaltig

Die feinen Krautspitzen deuten es an: Bis zur Ernte seiner Sommerrüebli muss sich Bauer Beat Ryser noch gedulden.

gesund und leistungsfähig zu halten.

«Der Boden ist alles, was wir haben», betont Ryser und zerbröselt ein Klümpchen Erde. Es war Ryser selbst, der die Rüebli auf den Hof brachte.

«Als ich den Betrieb übernahm, schaute ich mich nach einer guten Ergänzung um und landete beim Rüebli», erklärt er. Das Gemüse sei eine interessante Kultur, die Nach­ frage sei gut, und das Potenzial ent­ sprechend gross.

Tatsächlich wird in der Schweiz kein Gemüse so gerne gegessen wie Rüebli. Rund acht Kilogramm sind es, die pro Kopf und Jahr von der süssen Wurzel mit dem hohen Betacarotin­ gehalt verzehrt werden. Und besonders gern aus heimischem Anbau.

Den fördert die Migros, indem sie mittlerweile ausschliesslich Karotten aus der Schweiz verkauft. Der­ zeit sind es die Sommerrüebli, die auf

MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 45

Linda Marugg, Produkt­ verantwortliche Gemüse bei der Migros Linda Marugg

Qualität während der ganzen Rüeblisaison Die Migros verzichtet auf den Import von Karotten. Wird das Gemüse dennoch das ganze Jahr über in den Filialen erhältlich sein?

Ja, wir führen Karotten ganzjährig im Offenverkauf und auch im 1-Kilo-­ Beutel. Wir wollen in der Sortimentsbreite keine Abstriche machen und allen Kundenbedürfnissen gerecht werden.

Rysers Feld ihr Kraut aus der Erde recken. Beat Ryser hat die Saat im April ausgelegt, im August wird geerntet und die Ware umgehend in den Verkauf gebracht. Sommerrüebli sind sehr süss, aber nur kurz haltbar.

Haltbare Winterrüebli

Ganz anders die Winterrüebli, die Ryser im Juni auf viereinhalb Hektaren Land anbauen wird. Die seien zwar weniger süss, aber dafür deutlich robuster. Zwischen null und drei Grad Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert, sind sie bis zu einem Jahr haltbar und können auch so lange verkauft werden. Weil die Migros ganzjährig Schweizer Rüebli anbieten will, liegt ihr Hauptaugenmerk auf dieser Sorte. «Wenn ein grosser Abnehmer wie die Migros ganz auf lagerfähige Rüebli setzt, wirkt sich das natürlich positiv auf meine Entwicklung aus»,

sagt er. Diesen Herbst wird Ryser rund 300 Tonnen liefern können, etwas mehr als im Vorjahr.

Die gefragten Winterrüebli sind jedoch anspruchsvoller im Anbau.

«Je später im Herbst die Ernte stattfindet, desto robuster und lager­ fähiger sind die Rüebli», sagt Ryser.

Je länger man aber mit der Ernte zu­ warte, desto grösser sei das Risiko, dass das Kraut, an dem die Rüebli bei der Ernte maschinell aus dem Boden gezogen werde, durch Kälte oder Schnee kaputtgehe. «Es ist ein bisschen eine Lotterie.»

Dennoch steht für Ryser fest, dass er den Betrieb noch stärker in Richtung Ackerbau gestalten will. «Wer auch künftig als Bauer leben will, muss sich stetig weiterentwickeln», sagt er. Das Bekenntnis der Migros zum Schweizer Rüebli hilft ihm, das mit grosser Zuversicht zu tun. MM

Rüebli-Wissen

Nicht mit Äpfeln In der Schweiz werden jedes Jahr rund 65 000 Tonnen Karotten ge­ erntet, und zwar haupt­ sächlich in den Regionen Berner Seeland, Freiburg und Solothurn.

Insgesamt 260 Bauern beliefern die Migros mit ihren Rüebli. Die Erntezeit beginnt ab Mitte Juni und dauert jeweils bis Ende November.

Die Karotten lagert man am besten im Kühl­ schrank. Aber nie neben Äpfeln, sonst verderben die Rüebli rasch.

Schweizer Karotten müssen zwischen­ gelagert werden. Wie frisch sind sie, wenn sie in den Laden kommen?

Karotten haben die Eigenschaft, dass sie mit professionellem Vorgehen über mehrere Monate hinweg gelagert werden können. Wie Kartoffeln entsprechen sie auch nach dieser Zeit noch der gewohnten Qualität.

Das ist wichtig, weil sich die Ansprüche unserer Kunden von Beginn bis zum Ende der Saison nicht verändern.

Hat der Importverzicht Auswirkungen auf die Rüeblipreise?

Nein, unsere Preise bewegen sich auf dem gleichen Niveau wie in den Vorwochen und werden durch die Umstellung nicht be­einflusst.

46 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT

Waschen um die Wette: Susanne Lanzrein (l.) und Stephanie Good

Total

Waschküche frei fürs nächste Duell

Susanne (41) und Adrian Lanzrein (53) mit Strahlemann Giulio (2)

Die Familienfrauen Susanne Lanzrein und Stephanie Good treten zum Flecken-Wettbewerb an.

Wer wird gewinnen?

Rotwein, Tomatensauce und Grasflecken auf drei weissen T-Shirts: Das ist die Herausfor­ derung, der sich die beiden Fami­ lienfrauen Susanne Lanzrein und Stephanie Good im zweiten Teil der Total-Serie stellen. Das Duell findet in der Mifa-Waschküche

in Frenkendorf BL statt. Dort ­werden die Leistungen der beiden Frauen vom hauseigenen Expertenteam beurteilt. Lanzrein und Good ­machen beide vieles richtig, aber nur eine kann gewinnen. ­Warum die Jury wie entschieden hat, l­ esen Sie unter den Punkten 1 bis 4.

Stephanie (41) und Jürg Good (46) mit ­ihren drei ­Kindern Olivia (8), Fabio (9) und ­Sophia (6)

MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 47

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Bleichbare Flecken wie Blut, Rotwein, Schoko­ lade, Tomatensauce oder Deo: W ­ eisse Textilien vor dem Waschen bis zu sechs Stunden in OxiBooster-White-­Lauge einweichen. Für bunte Stücke Oxi Booster C ­ olor verwenden.

Fett, Kaffee, Gras, Öl: Vor dem Waschen mit dem Vorwaschreiniger Spray & Wash einsprü­ hen, fünf Minuten ein­ wirken lassen, danach wie gewohnt waschen.

Harz und Leim: Ein Tuch mit Feinsprit oder Pin­sel­ reiniger befeuchten und den Fleck von aussen nach innen betupfen.

Kaugummi: Kleidungs­ stück in einem Plastik­ sack ins Tiefkühlfach ­legen, die gefrorenen ­Reste vom Stoff ent­ fernen und die betroffe­ ne Stellen mit Total Spray & Wash einsprühen.

Stephanie Good schaut sich zuerst die Pflegehinweise auf den T-Shirts an und ­erkundigt sich bei den anwesenden Wasch­ expertinnen der Migros nach der Wasserhärte in Frenkendorf BL. Dann besprüht sie alle drei T-Shirts mit dem Vorwaschreiniger Total Spray & Wash und lässt es fünf Minuten einwirken.

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Bilder: Paulo Dutto

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Susanne Lanzrein behandelt vor dem Waschen alle Flecken mit Total Oxi ­Booster White, das sie mit heissem Wasser ­anmischt. Sie lässt das Mittel fünf Minuten ­wirken, bevor sie den Waschgang startet.

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Beide Frauen waschen die Shirts bei 60 Grad. Stephanie Good verwendet für den Waschgang 140 g Total Vollwaschmittelpulver und fügt e­ inen Löffel Oxi Booster White hinzu.

Susanne Lanzrein braucht 80 g Total Vollwasch­ mittel und ebenfalls ­einen Löffel Oxi Booster.

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Beide Frauen behandelten die Shirts vor dem Waschen und brachten Tomaten­ sauce und Rotwein zum Verschwinden. ­Susanne Lanzrein mischte das Oxi-Pulver jedoch nicht ge­ nügend gut, deshalb konnte es beim Gras­flecken nicht einwirken. Stephanie Good brachte auch die grünen Flecken weg. Zudem dosierte sie perfekt, da sie sich dabei an der Wasserhärte orientierte: Sie ist die Siegerin des Fleckenduells. MM

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 49

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50 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT Topfgeschichte

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 63

Profi-Tipp

Der richtige Schnitt

Claudia Schmidt, Foodjournalistin

Erfrischend

Wassermelonen-«Pizza» Zutaten für 10 Personen 1 Wassermelone à ca. 4 kg 100 g Feta 200 g Rohschinken 60 g entsteinte schwarze Oliven 1 Bund Basilikum

Crema di Aceto balsamico

gemahlener Pfeffer Zubereitung

1. Von der dicksten Stelle der Wassermelone fünf dicke Scheiben à ca. 2 cm schneiden und auf einen Teller oder ein Brett legen. Melonen­ scheiben je in 8 Stücke teilen. Feta zerbröckeln. ­Rohschinken in schmale Streifen, Oliven in ­ Ringe schneiden. Melonenstücke mit etwas Feta, Rohschinken, Oliven und Basilikum­blättchen belegen. Zuletzt alles mit Crema di balsamico ­beträufeln und mit frisch gemahlenem Pfeffer ­bestreuen.

TIPP Mit den Abschnitten der Melone zum Beispiel einen Drink herstellen oder pur geniessen.

Als ich noch ein Kind war, ass immer das ganze Gesicht mit, wenn ich Wassermelone verspeiste. Das Zuschneiden erfolgte nach einem fixen Muster: Halbieren, dann in Schnitze schneiden. Man war gezwungen, mit dem Gesicht in die M ­ elone einzutauchen. Einfacher gehts, wenn man die Schnitze in dreieckige Scheiben schneidet. Ein anderer Zuschnitt gefällt mir noch besser: Von der Wassermelone schneide ich ein Stück ab, sodass das Fruchtfleisch sichtbar ist und die ­Melone ­sicher steht. Anschlies­send schneide ich die Melone längs und quer in ca. drei Zentimeter grosse Quadrate. So erhalte ich lange Melonen-Sticks, die sehr handlich zu e­ ssen sind. Diese Schneidetechnik funktioniert übrigens am ­besten mit kleinen und mittelgrossen ­Melonen.

Ein Genusstipp: Geben Sie ganz wenig Salz auf die Frucht – das verstärkt das Aroma. MM

Viele weitere tipps ZU MELONEN

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 65

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Alles unter Kontrolle Der Name ist Programm: Die Produkte von Figure Control helfen, mit 200 bis 400 Kalorien pro Portion das Körper­ gewicht zu kontrollieren. Shake und Riegel enthalten hochwertige Eiweisse, Fettsäuren, Nahrungsfasern, Vitamine sowie Mineralstoffe und ersetzen eine komplette Mahlzeit. Wer zwei Mahlzeiten pro Tag durch Figure Control ­ersetzt, trägt zur Gewichtsabnahme bei; wer täglich eine Mahlzeit ersetzt, hält das erreichte Zielgewicht. Der Shake mit Vanille- oder Schokogeschmack wird am besten mit Milch zubereitet, der ­Bananenriegel mit Schokoladenüberzug eignet sich besonders für unterwegs.

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66 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT

Voilà l’été Ellen Amber

Der Sommer ist nah. Höchste Zeit, sich um die Strandgarderobe zu kümmern.

Text: Gerda Portner

Ellen Amber, Bluse, Baumwolle, Gr. S–XXL* Fr. 29.80

Sommerferien gebucht? Wir sehnen uns schon nach Tagen am Wasser. Was jetzt noch fehlt: das passende Outfit. Bikini, Tankini oder Badeanzug – das Bade­ sortiment von Ellen Amber bietet, was das Herz be­ gehrt. Alle Teile haben eine ausgezeichnete Passform. ­

Dank moderner, frischer Farben lassen sie sich beliebig kombinieren. Was für den gelungenen Auftritt am Strand ebenfalls nicht fehlen darf, sind passende Acces­ soires: von Strohhut über Tunika bis zu Strandtasche und Strandtuch – mit Blumenprint oder im Ethno-Style.

Bilder: Christian Dietrich; Styling: Miriam Vieli-Goll; Hair & Make-up: Arlette Kobler

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 67

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68 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT

Raus ins Grüne Balkon und Garten

Im Sommer wird der eigene Balkon oder Garten zum erweiterten Wohnzimmer.

Während sich die einen beim Gärtnern entspannen, geniessen die anderen den ­Feierabend mit süssem Nichtstun.

Auszeit zu zweit auf Balkonien Tropischer Look für kleine Nachwuchsgärtner

Das perfekte Outfit für ­sommerliche Tage. Das Set besteht aus Hemd, Tanktop und Shorts, alles zu 100 Prozent aus Baumwolle.

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Das Lieblingskraut schmeckt in ­Salaten oder auch in einer ­Vinaigrette zu frisch Grilliertem.

Zum Ernten laufend die Triebspitzen abzupfen.

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 69

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MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 71

Wissen aus der Region

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Rund 80 Konfitüren produziert die Bischofszeller Nahrungsmittel AG für das Migros-Sortiment. Die neueste Kreation für das Frühstück der Ostschweizerinnen und Ostschweizer ist die regionale Brombeer-Birne-Konfitüre.

Ihre Region

Neues aus der Genossenschaft Migros Ostschweiz

Supermarkt

Alles neu in Au

Am 31. Mai wird die Migros Au eröffnet. Mit Rebeka Dibiasi leitet eine junge Fachkraft die Filiale.

Text: Silke Seichter Bild: Daniel M. Frei

M

it der Migros in Au eröffnet die Migros Ostschweiz den 108.

Supermarkt in ihrem Wirtschaftsgebiet. Das Angebot wird durch das Kleinflächenformat Bibite von Denner ergänzt, das der Kundschaft eine Vielfalt an Getränken und Aktionen anbietet. Rebeka Dibiasi leitet den Migros-Supermarkt. Die 28-Jährige hat ihre Lehre bei der Migros absolviert und übernimmt in Au das erste Mal die Gesamt­ v­erantwortung für eine Filiale.

Rebeka Dibiasi, worauf darf sich die Bevölkerung freuen?

Auf einen attraktiven, modernen Supermarkt mit einem breiten, frischen Angebot. Und natürlich auf eine freundliche und kom­ petente Bedienung durch mein Team und mich.

Eröffnung

Kundschaft profitiert Von Donnerstag, 31. Mai, bis Samstag, 2. Juni, feiert die Migros Au Eröffnung.

Von 8 bis 10 Uhr er­ halten alle Kundinnen und Kunden gratis einen Kaffee mit Gipfeli. Für nur Fr. 2.50 gibt es ab 10.30 Uhr eine Bratwurst vom Grill mit Bürli und ein Aproz-Mineralwasser.

Gewinnspielen locken mit tollen Preisen.

Und worauf freuen Sie sich per­sönlich ganz besonders?

Ich freue mich darauf, meine Kundschaft kennenzulernen, auf eine spannende Zeit mit meinem Team und natürlich auf die Herausforderung, eine Filiale führen zu dürfen.

Was ist für Sie das Spannende am Detailhandel?

Seit meiner Lehre habe ich bei der Migros die Möglichkeit, mich konti­nuierlich weiterzu­ent­wickeln und Verantwortung zu über­nehmen. Das schätze ich an meiner Arbeitgeberin.

Und ich arbeite einfach gerne mit Menschen. MM

Freut sich auf die Eröffnung: Filialleiterin Rebeka Dibiasi

Öffnungszeiten Montag bis Freitag 8 bis 19 Uhr Samstag 8 bis 17 Uhr

72 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT

Aus der Region

Vom Feld ins MigrosRegal

Dank Aufbackstationen gibts auch in kleinen MigrosFilialen frisches Brot bis Ladenschluss – ab sofort mit neuen Produkten aus der Region. Um die regionalen Rohstoffe zu verarbeiten, ist eine gute Zusammenarbeit von Getreidelieferanten, Mühle und Jowa-Bäckerei nötig.

Text: Natalie Brägger Bilder: Natalie Brägger, Groupe Minoteries

D

ie Migros im Wiler Vorort Bronschhofen gehört zu den kleineren Migros-­ Supermärkten in der Ostschweiz. Trotzdem geniessen die Kundinnen und Kunden hier eine vielseitige Brotauswahl. Neu stehen im Sortiment fünf Produkte aus dem Programm «Aus der Region. Für die Region»: das Prinzenbrot, der dunkle Krustenkranz, der Bürli-Vierer, das Vollkornbrötli, und gegen das Wochenende gesellt sich jeweils auch ein AdR-Butterzopf dazu. Verantwortlich dafür, dass die Kundschaft in der Brotecke immer eine breite Auswahl findet, aber auch, dass nach Ladenschluss nicht zu viel Brot übrig bleibt, ist Beatrice Anon. Die neuen

AdR-Brote tragen ihren Teil dazu bei, dass die stellvertretende Filialleiterin dabei sehr flexibel ist. In wenigen Minuten kann sie mit der Aufback­ station für Nachschub sorgen, falls dies nötig ist.

Die Getreidemischung machts

Hergestellt werden die Aufback-­ produkte in der Jowa-Regionalbäckerei in Gossau. Standortleiter Alexander Gruber ist stolz, dass er und sein Team neben dem St. Galler Brot nun auch weitere Produkte «Aus der Region. Für die Region.» herstellen können. «Es ist für jeden Geschmack etwas dabei», erklärt er, «das Prinzenbrot für Weissbrotliebhaber, der dunkle Krustenkranz aus Ruchmehl,

ebenso ein Vollkornbrötli.» Hinter den neuen AdR-Broten stehen jedoch nicht nur die Jowa-Bäcker, sondern hier steht eine gesamte Wertschöpfungskette: Es braucht Ostschweizer Bauern, die Getreide anbauen, und es braucht die Bruggmühle in Goldach, die das Getreide zu verschiedenen Mehlen verarbeitet.

Schliesslich müssen die verschiedenen Glieder in der Produktionskette gut ineinandergreifen. «Bevor wir ein Brot aus der Region produzieren können, müssen wir wissen, dass genügend Mehl aus der Region vorhanden ist», nennt Alexander Gruber den einfachen Zusammenhang. Dafür verantwortlich ist Roland Dürring, Mitglied der Geschäftsleitung der

MIGROS-WELT | MM22, 28.5.2018 73

1 2

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1 In der Brugg­ mühle in Goldach wird das Getreide zu Schrot, Griess und Mehl ver­ arbeitet.

Groupe Minoteries, zu der die Bruggmühle in Goldach gehört. Er erklärt: «Das Brotgetreide wird in der Schweiz üblicherweise Mitte Juli geerntet. Die Mengen und die Qua­lität können aufgrund klimatischer Bedin­ gungen schwanken.» Man sei schon jetzt an der Planung, wie viel Getreide der diesjährigen Ernte man benötige.

Dafür sei man im engen Austausch mit den Sammelstellen in der gesamten Ostschweiz (siehe Kasten rechts).

Wichtig für Dürring ist auch die Qua­lität. «Ein Mehl wird immer aus verschiedenen Getreidesorten her­ gestellt. Unsere Aufgabe ist es, für die er­forderlichen Qualitäten die richtige Mischung zu finden», sagt er. Zweibis dreimal pro Woche fährt ein

Last­wagen von der Bruggmühle in Goldach mit Mehl nach Gossau. Um den AdR-Butterzopf herzustellen, be­nö­tigen die Bäcker neben dem Mehl auch Butter, Milch und Eigelb für den Anstrich.

Wissen, woher die Rohstoffe kommen

Diese Rohstoffe bezieht die Jowa von der Molkerei Fuchs in Rorschach, das Eigelb von der Firma Lüchinger+ Schmid. Roland Dürring schätzt – wie viele andere Migros-­Kunden auch – die Nähe zu den Produkten. «Wenn ich zu Fuss oder mit dem Fahrrad unter­ wegs bin, an Getreidefeldern vorbei­ fahre und weiss, dass daraus gute Brote ent­stehen, dann freut mich das», sagt der gelernte Müller. MM

2 Freuen sich über das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit: Roland Dürring, Groupe Minoteries – Bruggmühle Goldach (links), und Alexander Gruber, Leiter der JowaRegional­bäckerei in Gossau.

3 Ofenfrisch: Prinzenbrot, dunkle Krustenkränze und Vollkornbrötli kann Beatrice Anon, stv. Filial­leiterin der Migros Bronsch­ hofen, nach Bedarf aufbacken.

Getreide

Aus der Ostschweiz Getreide aus den folgenden Sammelstellen wird in der Bruggmühle in Goldach verarbeitet und gelangt so in die AdR-Brote der Migros: • Diessenhofen TG • Erlen TG • Eschlikon TG • Frauenfeld TG • Märstetten TG • Schlatt TG • Thalheim ZH • Trüllikon ZH • Buchs SG • Hallau SH • Schaffhausen SH • Landquart GR

74 MM22, 28.5.2018 | MIGROS-WELT Der Renner beim Fes­ti­ valpublikum: 46 000 Liter Classic Ice Tea kauften die Festivalgän­ ger im vergangenen Jahr.

Openair Frauenfeld

46 000 Liter in vier Tagen

37 000 Dosen Red Bull, eine Tanklasterladung Classic Ice Tea, Berge von Wassermelonenschnitzen und Gipfeli, das alles in vier Tagen. Die Migros-Filiale am Openair Frauenfeld stösst Jahr für Jahr auf grosse Nachfrage.

Text: Nico Canori Bild: Markus Mallaun

muss als in einer normalen Migros-Filiale.

Der Ansturm auf die Festival-­ Filiale ist jeweils enorm. Wie reagieren Sie? Wir verändern unsere Filiale von Jahr zu Jahr, um unseren Mitarbeitenden die Arbeit zu erleichtern und das Einkaufen möglichst angenehm zu gestalten. Heuer vergrössern wir die Filiale um 300 Quadratmeter, es gibt drei zusätzliche Kassen, und der Laden bleibt länger geöffnet.

Wie am ganzen Open Air bezahlt man bei uns bargeldlos.

Peilen Sie schon neue Rekordzahlen an?

Das ist nicht das, was uns anspornt. Wir wollen den Kunden ein möglichst gutes Einkaufs­ erlebnis bieten. Ich freue mich immer schon aufs folgende Jahr.

Diesen Job würde ich am liebsten nie mehr hergeben. MM

Festival

Seit Monaten ausverkauft Jahr für Jahr pilgern Hip-­­HopFans zum grössten Urban-­ Festival Europas auf die Frauenfelder Allmend. Das Openair Frauenfeld 2018 mit der Migros als Presenting Partner ist schon seit Monaten ausverkauft. Das Programm reicht in diesem Jahr von altbekannten Grössen wie Eminem und N.E.R.D., über internationale Newcomer wie IAMDDB bis zu zahlreichen Schweizer Vertretern des Genres. www.openairfrauenfeld.ch Sponsoring by Bild: zVg

T

icket, Anreise, Im Gegenteil, die Camping und Leitung der Open-­ Verpflegung – an Air-Filiale ist eine einem Festivalschöne Aufgabe. wochenende kommen Man meistert die einige Kosten zusammen.

Aufgabe in ZusamDa hilft es ungemein, menarbeit mit viewenn man auf dem len verschiedenen Open-Air-Gelände zu den Stellen und darf üblichen Migros-Preisen eine spezielle einkaufen kann. Die Miguel Reis, ­Kundschaft in Migros betreibt am Festival-Filial­leiter aussergewöhn­ Openair Frauenfeld einlichem Ambiente mal mehr eine Festival-Filiale begrüssen. Viele Mitarbeitende mit einem breiten Angebot an bewerben sich darum.

Food- und Non-Food-Artikeln.

Unter der Leitung von Miguel Wieso das?

Reis sorgen 30 Mitarbeitende Es ist ein anderes Arbeiten als dafür, dass die Getränke kühl in der Stammfiliale. Im Festival-­ und die Regale voll sind.

Supermarkt geht es viel lockerer zu – von der Bekleidung Miguel Reis, Sie sind bis zum Duzis. Alle freuen sich, hauptamtlich Filialleiter im dass unsere Filiale, die Mitarbeibeschaulichen Müllheim. In tenden und die Produkte für sie der Festival-Filiale erwartet da sind. Wir bekommen viele Sie eine aufgedrehte KundKomplimente und das, obwohl schaft. Ein Graus? man sich viel länger anstellen

Jetzt geht der Sommer los.

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18/05/2018

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Leben MM22

Umfrage

Basteln Sie mit Ihren Kindern?

Ja! An Regentagen gibts nichts Schöneres.

55 %

1, 2 oder 3?

Monica Müller (43) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Der Kleine (2) götscht für sein Leben gern. Beim ersten Sonnenschein balanciert er auf der Mauer, die das Wasserbecken in un­serem Innenhof umgibt. Immer wieder kniet er hin und füllt einen Becher mit Wasser, um ihn gleich wieder ins Becken zu kippen.

Eine Weile geht das gut, dann höre ich ein Plumpsen und sehe, wie er mit Kleidern und Schuhen ins seichte Wasser fällt. Klatschnass watet er zum Beckenrand und wirft sich in meine Arme. «Kalt!», wimmert er. Ich ziehe ihm die nassen Kleider aus, wickle ihn in meinen Schal und renne in unsere Wohnung. Dort gibts ein neues Tenue, und schon sind wir wieder draussen, beim Sandkasten. Es dauert keine zwei Minuten, und der Kleine hat sich in den nahen Brunnen gestürzt. «Kalt!», wimmert er wieder. – Und jetzt?

1 Jetzt gehts ab in die Badewanne. Offensichtlich will er baden.

38 %

Eher selten. Und dann gut vorbereitet.

6 % Nein. Handarbeit und Werken waren noch nie mein Ding.

1 %

2 Ich kaufe ihm einen Neoprenanzug, damit er für die Tauchgänge gewappnet ist.

3 Ich lasse ihn im Brunnen stehen, bis die Einsicht durchgesickert ist, dass nicht jede

102 Abstimmende

Pfütze ein warmer Pool ist.

Eine Umfrage von

Antwort 1: Offenbar hat sich noch kein Lerneffekt eingestellt, aber ich hoffe, er erinnert sich das nächste Mal daran, dass es im Brunnen kalt war. Jetzt soll er sich aber zuerst wieder aufwärmen.

Illustration: Lisa Rock, Bild: René Ruis

Der Taucher

Gelegentlich.

Es kann ja durchaus Spass machen.

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1 Klein, aber ein Spot für Wasser­ sportler: der Lago di Ledro 2 Durch und durch italienisch: die Altstadt von Trento – oder auf Deutsch Trient 3 Karin Bortolotti aus Oftringen AG hat im nördlichen Italien ihr persön­ liches Paradies gefunden.

4 Ein Besuch des Wissenschafts­ museums Muse lohnt sich auf jeden Fall.

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LEBEN | MM22, 28.5.2018 79

Trentino

Steile Berge W und 297 Seen

er eine wirklich spektakuläre Ankunft im Trentino erleben will, wählt die Anfahrt mit dem Zug von Innsbruck (A) kommend über den Brenner. Es ist schwer, sich dem Zauber des Moments zu entziehen, wenn sich das Tal bald nach dem Passübergang plötzlich öffnet und – etwa jetzt im Frühling – den Blick auf Hunderte von blühenden Apfelbäumchen freigibt. Die Verschmelzung von alpinem Raum und mediterraner Lebensart macht die land­ schaft­lichen, kulinarischen, aber auch kul­ turellen Reize der italienischen Provinz Trentino aus. Hauptstadt der Region nördlich des Gardasees ist Trento (auf Deutsch Trient), gleichsam Eingangspforte in den Süden Richtung Gardasee und Po-Ebene.

In der Stadt darf man auf keinen Fall das Wissenschaftsmuseum Muse mit seiner aussergewöhnlichen Architektur auslassen.

Das siebenstöckige Gebäude des italienischen Stararchitekten Renzo Piano steht im neuen Stadtteil Le Albere und nimmt mit seinen steil fallenden Fassaden aus Stahl und Glas die Formen der umliegenden Berge auf. Die frei im Raum hängenden Tier­prä­parate und das interaktive Ausstellungs­ konzept machen das Museum auch für Kinder attraktiv. Das «Muse» gehört zu den Highlights eines Trient-Aufenthaltes, ins­ besondere nachts, wenn es aussieht wie ein von innen heraus leuchtender Berg. Die kühne Moderne liegt etwas abseits des Zen­ trums am Ufer der Etsch und bildet einen reizvollen Kontrast zu den hohen Renaissancehäusern und den Gassen der nahe gelegenen Trentiner Altstadt.

Auf dem Weg vom Museum in den alten Stadtkern lohnt sich ein Abstecher auf den Friedhof, den Cimitero Monumentale aus dem 19. Jahrhundert: Die alten Gräber erzählen von der wechselvollen Geschichte der Stadt zwischen Habsburger Monarchie, der Einigung Italiens und den beiden Weltkriegen.

Kleines Finnland nennen die Einheimischen das Trentino.

Die norditalienische Provinz hat ausser Wasser und Felswänden noch mehr zu bieten: Kultur und feines Essen.

Und fast alle Outdoorsportarten kann man hier ausüben.

Text: Dora Horvath Bilder: Alberto Bernasconi

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Bilder: Walter Zerla/Getty Images, Ingo Boelter/Keystone

Gutes Klima für Olivenbäume

«Das Trentino ist ein kleines Paradies», schwärmt die Schweizer Auswanderin Karin Bortolotti (51) bei einem Kaffee und einem anschliessenden Spaziergang entlang der Seepromenade von Riva del Garda. Ein Postkartenidyll am nördlichen Zipfel des Gardasees. «Auf wenig Raum findet sich hier eine reiche Vielfalt an Naturschönheiten.»

Es ist der freie Nachmittag der temperamentvollen Aargauerin aus Oftringen.

Sie lebt seit 1995 mit ihrem Mann Rico (61) und den beiden erwachsenen Kindern in der 2000-Seelen-Gemeinde Drò. Dort ist das Paar durch Ricos Verwandtschaft familiär verwurzelt und baut für den Eigenbedarf Oliven an. Oliven? So weit nördlich? Das ist weltweit einzigartig. Möglich machts das

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2. Tag – Schifffahrt und Villenromantik am Lago di Como Heute morgen entdecken wir Como, das Juwel am südlichen Ende des Lago di Como. Der schöne Hafen voller luxuriöser Jachten und die gemütliche Altstadt, deren enge Gassen gespickt sind mit Spezialitätenläden und Boutiquen, werden Sie begeistern. Später unternehmen wir eine tolle Schifffahrt und erhaschen herrliche Blicke auf die schönsten Villen und Paläste mit ihren bezaubernden Gartenanlagen. Eine davon ist die bekannte Villa Olmo, welche wir bei einem Spaziergang durch die schöne Parkanlage näher besichtigen. Nachtessen im Hotel.

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3. Tag – Verträumter Lago d’Iseo & der Wein Heute zeigen wir Ihnen den verträumten Lago d’Iseo, der vom Massentourismus total verschont wurde und daher noch viel von seiner ursprünglichen Schönheit

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bewahren konnte. Bei einer herrlichen Schifffahrt werden wir die schönen Uferlandschaften, die malerischen Fischerdörfchen und die drei Inseln des Sees aus der Nähe bewundern. Später halten wir für Sie einen weiteren Höhepunkt bereit. Wir fahren zu einem typischen italienischen Agriturismo, eine Art Bauernhof. Freuen Sie sich auf einen schönen Nachmittag in herrlicher Umgebung und auf ein Spezialitäten-Mittagessen mit Köstlichkeiten aus der Region. Natürlich wird dazu Wein aus dem Franciacorta Gebiet gereicht.

Am Abend Rückfahrt ins Hotel und Nachtessen.

4. Tag – Bernina Express & Heimreise Nach dem Frühstück fahren wir nach Tirano. Hier erwartet uns der abschliessende Höhepunkt unserer tollen Reise: die Fahrt mit dem legendären Bernina Nostalgie Express nach Pontresina. Freuen Sie sich auf die wohl spektakulärste und schönste Bahnstrecke der Welt! Die Strecke beeindruckt jeden Reisenden mit unzähligen Brücken und Tunnels, diversen Kehrschleifen und schwindelerregend hohen Viadukten. Nehmen Sie Platz in den historischen Wagen und geniessen Sie die Fahrt - der Bernina Nostalgie Express der Rhätischen Bahn verkehrt nur noch sehr selten und wurde von uns exklusiv angemietet. Von Pontresina aus treten wir mit dem Bus die Heimreise an.

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Tipps

Das Trentino entdecken

Meran Bozen

Anreise nach Trient Trient erreicht man mit dem Zug vom Norden aus via Innsbruck oder vom Süden via Mailand oder Verona. Im Tren­tino selber verkehren diverse Autobuslinien oder regionale Bahnlinien. www.ttesercizio.it

ITALIEN

Trient (Trento) Drò Pieve di Monte Stivo Ledro Riva del Garda Molina di Ledro 25 km

Die fünf schönsten Dörfer Italiens 2017 stand im Zeichen der italienischen Dörfer.

Fünf der schönsten Ortschaften Italiens befinden sich im Tren­tino: Canale di Tenno, Rango, San Lorenzo in Banale, Mezzano und Vigo di Fassa.

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Mikroklima der Gardaseeregion. «Oliven werden bei uns vor allem in Riva del Garda, Drò, Torbole und Arco angebaut, und das daraus gewonnene Olivenöl hat schon etliche Preise eingeheimst», erzählt Karin Bortolotti. Hauptberuflich führt sie die Bar, Pasticceria und Gelateria Alla Piazza, die in ganz Drò für ihre hausgemachten Brote, Patisserien und Glaces berühmt ist. «Vor allem die Vielfalt gefällt mir hier», sagt Ka­ rin Bortolotti, «das Trentino bietet für jeden etwas, auch für Senioren oder Familien mit kleinen Kindern. Im Sommer kann man hier wandern, klettern, velofahren, mountain­ biken, baden, riverraften oder windsurfen.»

Biketouren auf Schotter mit Aussicht

Ein Blick auf die Gäste der umliegenden Strassencafés bestätigt, dass es vor allem Aktivurlauber ins Trentino zieht. Bei Moun­ tainbikern besonders beliebt ist die Strecke, die das 600 Meter höher gelegene Valle di Ledro mit Riva del Garda verbindet. Es sind mehrheitlich Schotterpisten, also nichts für Anfänger. Das letzte Stück auf dem Sentiero Ponale gibt ein atemberaubendes Panorama auf den Gardasee und den Monte Baldo frei.

Nur wenige Hartgesottene, dem Eindruck nach gut trainierte Einheimische, wählen

den umgekehrten Weg und strampeln die steilen Serpentinen Richtung Ledrotal hoch.

Zum Glück gibts von Mittwoch bis Sonn­ tag den BiciBus: Dieser Bike-Shuttle-Service deckt mit seinen sieben Linien das ganze Trentino ab und bedient auch das Ledrotal.

Die 1851 fertiggestellte Ponale-Strasse ist heute nur noch für Biker und Wanderer offen und zählt zu den Höhepunkten einer Trentino-Reise. Die Ponale war die erste und lange einzige direkte Verbindung zwischen dem Ledrotal und dem Gardasee und gilt als Meisterleistung der Ingenieurs­ kunst. Bis zur Eröffnung der beiden neuen Tunnels 1990 mit der verbreiterten Strasse, ächzten Autos und selbst Busse durch die Haar­nadelkurven. Wer rauf oder runter wollte, musste schwindelfrei sein, denn die Felswände am Strassenrand fallen senk­ recht hinunter.

Einzigartige Pflanzenwelt

Die Provinz ist nicht nur von Bergen, son­ dern auch vom Wasser geprägt. 297 Seen gibt es im Trentino, weshalb es auch «klei­ nes Finnland» genannt wird. Einer der schönsten ist der Ledrosee mit seinen vier Stränden im Valle di Ledro oberhalb des Gardasees. Das Tal mit seinen 13 Dörfchen

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1 Die Schotter­ pisten zwischen dem Ledrotal und Riva del Garda eignen sich eher für geübte Moun­ tainbiker.

2 Auch Wanderer kommen rund ums Ledrotal auf ihre Kosten.

3 Der Sentiero Ponale: Auf dem letzten Stück öff­ net sich ein atem­ beraubender Blick auf den Gardasee.

Valle di Ledro: Bike-­ Shuttle-Service Der Bici-Bus fährt ab Mitte Juni mittwochs bis sonntags. Eine Reservation ist erforderlich +39 0464 591222.

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Info: www.pernici.com Unterkunft Familienhotel in Pieve mit guter Küche und in Seenähe: das Drei-­ Sterne-Hotel Garden, www.gardenledro.ch Sehenswertes Pfahlbaumuseum «Museo delle Palafitte» in Molina di Ledro. Das archäologische Areal gehört seit 2012 zum Unesco-Weltkulturerbe. www.palafitteledro.it Pharmaziemuseum Foletto «Museo Farmaceutico Foletto» in Pieve di Ledro. www.museofoletto.it

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Touris­tisches Zentrum ist das direkt am See gelegene Dorf Pieve di Ledro.

Der Lago di Ledro ist zwar nur 2,2 Quadratkilometer gross und höchstens 48 Meter tief, bietet aber viele Möglichkeiten für Wassersport wie Stand-up-Paddling, Segeln sowie Kanu- oder Pedalofahren. Dank gut ausgebauter Fahrradwege kommen hier auch Biker auf ihre Kosten: Das Netz umfasst etwa 200 Kilometer. Landschaft und Vege­tation sind in dieser Gegend aufgrund der Höhe von 660 Metern über Meer eher vor­alpin als mediterran geprägt. Eine Besonderheit des Tals und seiner Berge ist die Pflanzenwelt, die auch viele Botaniker zu Forschungszwecken herlockt. Einige Blumen sind endemisch – kommen also nur im Tremalzogebiet im Südwesten des Ledrotals vor –, 21 Blumenarten stehen sogar auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Wer beim Wandern die Augen offen hält, entdeckt Orchideen. Insgesamt 40 verschiedene Arten blühen hier.

Einfluss der böhmischen Küche

Wie im Tessin oder im Engadin ist die Trentiner Küche alpin geprägt, herzhaft und deftig.

Auf den Speisekarten finden sich Polenta, Kartoffelpolenta, Canederli (Knödel) oder sogar Caponec, das Trentiner Pendant zu unseren Capuns. Auch böhmische Zwetschgenknödel und Gulasch gehören dazu: Der Erste Weltkrieg hat im Ledrotal Spuren hinter­ lassen. Die Zivilbevölkerung wurde während des Kriegs nach Böhmen evakuiert, von dort

brachte sie böhmische Rezepte mit nach Hause. Noch heute begegnet man überall in den Bergen den Ruinen von Festungsbauten aus dieser Zeit.

Zum Aperitif empfiehlt sich Picco Spritz, ein Sommergetränk aus Picco Rosso, Erdbeersirup, Prosecco oder Tonic Water. Pico Rosso ist ein hochprozentiger Erdbeer-­ Himbeer-Likör aus der Manufaktur Alberto Foletto in Pieve di Ledro. Die Familie führt dort die Apotheke und das Pharmaziemuseum Foletto, wo man den Likör auch kaufen kann. Ebenso sollte man nicht versäumen, einen Trentodoc zu probieren, der auch zu den Trentiner Spezialitäten zählt. Der Sekt wird nämlich nach der ChampagnerMethode, das heisst im Flaschengärver­ fahren, hergestellt.

Und was mag Karin Bortolotti? Sie schwärmt von Carne Salada e fasoli, einer Art Carpaccio mit Borlottibohnen. Ein mageres Rindfleisch, das mit Salz und Gewürzen in speziellen Behältern für 20 bis 25 Tage gelagert wird. Entweder isst man es roh als Carpaccio mit Olivenöl und Parme­ sansplittern oder kurz angebraten und warm.

Und so lautet auch Bortolottis persön­licher kulinarischer Tipp: «Essen Sie un­bedingt in einer Berg­hütte, und lassen Sie sich nicht von der einfachen Einrichtung abschrecken.

Meistens isst man dort sehr gut.» Ihr Favorit ist das Rifugio Stivio Prospero Marchetti auf dem Monte Stivo. «Generell empfehle ich kleine Restaurants», so Borto­lotti, «denn da kocht man nach Hausrezepten.» MM Die Recherche dieser Reise wurde unterstützt von Trentino Marketing in Trient.

Mehr Infos: www.visittrentino.info/de

Die perfekte Kombination von Aktivferien, Entspannung und mediterranem Charme findet man am Gardasee: zauberhafte Ortschaften die zu Ausflügen einladen, diverse Sportmöglichkeiten für Aktive und die Städte Verona und Padua, die Kulturinteressierten alles bieten. An den Ufern des Gardasees gedeiht dank des milden Klimas eine üppige Vegetation, welche mit Palmen, Zitrusfrüchten und Oleandersträuchern bezaubert.

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Text: André Dietschi

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Reizdarmsyndrom: Das können Sie tun 1. M ehr Ballaststoffe essen. Sie wirken der Verstopfung und dem Völlegefühl entgegen. Man findet sie in frischen und gedörrten Früchten, Gemüse und Hülsen­ früchten. Trinken Sie viel Wasser.

2. N ahrungsmittel meiden, die Blähungen fördern. Gewisse Nahrungsmittel können die ­Reizdarmsymptome verstärken: Kaffee, kohlensäurehaltige ­Getränke, Milchprodukte, ­Zwiebeln, Blumenkohl.

3. L eichtere Mahlzeiten zu sich nehmen, um eine Überbelas­ tung des Darms zu vermeiden.

4. Stress abbauen. Stress erhöht die Intensität und Häufigkeit der Symptome. Entspannen Sie sich.

5. Depression behandeln. Ziehen Sie eine Therapie/medikamen­ töse Behandlung in Betracht.

6. Sich bewegen. Körperliche ­Betätigung stimuliert die Darm­ funktion.

7. Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren. Es scheint, dass Aktivkohle, Probiotika, Heilerde und Pfefferminze die Symptome lindern können, obwohl dies noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde.

Früchte enthalten Ballaststoffe, die sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken.

D Foto: iStockphoto

Dr. med. André Dietschi, Leiter Santémed Gesundheits­ zentren Diepolds­ au/Heerbrugg, ­Medbase-Gruppe In Zusammenarbeit mit

as Reizdarmsyndrom ist eine chronische Erkrankung, von der etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Am häufigsten kommt sie bei 20- bis 40-jährigen Frauen vor.

Alles beginnt mit einfachen ­Beschwerden, die nach und nach schmerzhaft werden und den Alltag behindern können. Bauchkrämpfe, Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder häufige Verstopfungen sind die Hauptsymptome der Krankheit. Je nachdem kommen noch Kopfschmerzen, starke Müdigkeit, Depressionen oder schmerzhafte Monatsblutungen hinzu. Die Intensität der Symptome kann mehr oder weniger stark und störend sein.

Dieses Syndrom ist mit einer be­ einträchtigten Dickdarmfunktion ­verbunden, deren Ursachen man nicht kennt. Es könnte auf eine Verdauungsstörung, eine Lebens­mittel­ unverträglichkeit oder psychologische Faktoren zurückzuführen sein.

Schwerwiegende Erkrankungen des Darms finden sich praktisch nie.

Wann zum Arzt?

Wenn Ihre Symptome anhalten oder sogar noch zunehmen, lassen Sie sich von einer Ärztin oder einem Arzt beraten. Er kann eine gezielte Behandlung einleiten und/oder mit Untersuchungen (Blutanalyse, ­Ul­traschall, Darmspiegelung) ins­ besondere schwere Erkrankungen des Darms ausschliessen. MM

8. A lternativmedizin in Betracht ziehen. Akupunktur könnte zur Verbesserung der Darm­ tätigkeit beitragen und die ­Muskelkrämpfe lindern.

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Migros Bank

Wie hoch wird meine AHV? Mit Beitragsjahren und Einkommen lässt sie sich berechnen.

Jeannette Schaller ist Leiterin Finanz­ planung bei der Migros Bank.

Da AHV-Beiträge lohnabhängig sind, spielt für die Rentenhöhe auch das Erwerbseinkommen eine Rolle.

Mindestens 7050 Franken pro Monat

Solidarität in der Altersvorsorge Tiefe Lohnklassen profitieren überproportional von der AHV. Abgebildet sind die monatlichen Vollrenten ohne Beitragslücken in Franken.

Maximalrente 2500 2000 1500

Minimalrente

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■ AHV-Renten für Einzelpersonen

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Für viele Schweizer macht die AHV den grössten Teil der Altersvorsorge aus. Es lohnt sich also, ihr besonderes Augenmerk zu schenken. Eine volle Rente erhält nämlich nur, wer ununterbrochen Beiträge bezahlt hat – als Frau von 21 bis 64 Jahren, als Mann bis 65. Für jedes fehlende Jahr wird die Rente um 2,3 Prozent gekürzt.

Lücken können entstehen, wenn jemand ein mehrjähriges Studium absolviert, längere Zeit im Ausland lebt oder viele Arbeitseinsätze in Kleinstpensen leistet. Dann kann es sein, dass aufgrund des tiefen Lohns die AHV-Pflicht entfällt. Beiträge lassen sich zwar auch im Nachhinein einzahlen, aber nur innerhalb von fünf Jahren. Es empfiehlt sich, etwa alle fünf Jahre bei der AHV-Ausgleichskasse den Kontoauszug anzufordern.

Im Vorteil ist, wer in der Ehe oder eingetragener Partnerschaft lebt: Die nicht erwerbstätige Person ist von der Beitragspflicht befreit, wenn der Partner derzeit mindestens 956 Franken pro Jahr einzahlt.

Quelle: BSV, Stand 2018

oder 84 600 Franken pro Jahr er­geben Maximalrenten von 2350 Franken monatlich. Wer Kinder oder Verwandte betreut, hat oft kein Einkommen – erhält aber AHV-Gutschriften in der Höhe der dreifachen jährlichen Minimalrente, heute 14 100 Franken. Achtung: Werden Erziehungsgutschriften automatisch berücksichtigt, muss der Anspruch auf Betreuungsgutschriften

bei der Ausgleichskasse jedes Jahr angemeldet werden.

Wie hoch wird also Ihre AHV-Rente sein? Der Kontoauszug gibt Auskunft. Bei der Ausgleichskasse erhält man eine Rentenvorausberechnung oder kann sie auf www.acor-avs.ch selbst erstellen. Tipps und Links gibts auf blog.migrosbank.ch. MM

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Stadt, Land, Stutz

Ist hier noch frei?

«Sie, e dummi Frag, aber …» – «Es gibt keine dummen Fragen!», unterbrach mich mein Lehrer jeweils übermotiviert. Ich fragte Dinge wie: Können Pferde Gedanken lesen?

Muss ich die Hausaufgaben erledigen, auch wenn ich heute Nachmittag mit Sandy abgemacht habe? Wenn ich einmal Brüste bekomme, rutscht das Herz dann in die linke Brust hinein? Schläft der Mond am Tag?

Illustration: Rinah Lang

Selber schuld! Er hatte schliesslich gesagt, dass es keine dummen Fragen gebe. Heute bin ich mehr denn je der Überzeugung: Es gibt sie.

Lisa Stutz (24) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

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Ich habe nämlich die Siegerin gekürt: die allerdümmste unter den dummen Fragen. Als ich sie das letzte Mal im Zug hörte, setzte ich ihr, sozusagen der Chantal unter den Fragen, eine imaginäre Krone auf. Sie ist unschlagbar.

Und sie geht so: «Isch da no frei?»

Stellen Sie sich einen Zug zur Feierabendzeit vor. Wie Zombies strömen die Pendler hinein, und einer nach dem anderen stellt mit leerem Blick die Frage. «Isch da no frei?» – «Jop.» «Isch da no frei?» – «Mhm.» Was für eine Antwort erwarten die eigentlich? «Nei, sorry, min Wällesittich isch grad no es Billet am Löse, er chunnt i wenige Augeblick.»?

Und das Schlimmste ist, dass auch ich die Frage regelmässig stelle. Denn eigentlich wollen wir damit sagen: «Hallo, ich würde mich gern hinsetzen, können Sie bitte Ihre Tasche/Beine/Kinder auf die Seite tun?»

Es fühlt sich auch falsch an, einfach wortlos hinzusitzen. Aber die Frauen in Batikjupe und Thermoskanne in der Hand, die laut und grinsend «Grüezi mitenand!» ins Abteil rufen, mag auch niemand. Vielleicht müssen wir einfach bei «Isch da no frei?» bleiben. Und uns ab und zu eine witzige Antwort überlegen. MM

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92 MM22, 28.5.2018 | LEBEN

Auto

«Sieht nach Abenteuer aus» Die zweite Generation des Dacia Duster bleibt supergünstig, ist aber hübscher und komfortabler.

Leserfamilie Hayoz aus Pfäffikon ZH testet, was der Budget-SUV alles kann.

Das Infotainment «Angesichts des Preises hätten wir nicht erwartet, dass es neben ­Keyless-System oder Totwinkelwarner auch Navigation, DAB+-Radio und Rundumkamera gibt.» Yves Hayoz

Text: Timothy Pfannkuchen Bild: Holger Salach

V

on der Billig- zur Trendmarke – das verdankt Dacia dem Duster.

Mit dem Budget-SUV landete die rumänische Renault-Tochter 2010 während des damals noch jungen Booms der 4×4-Familienfahrzeuge einen Hit. Auch der neue Duster bleibt unschlagbar günstig und v ­ ernünftigerweise quasi gleich kompakt (4,34 Meter Länge), wird aber schicker und mit Assistenzsystemen moderner. Bei der dreiköpfigen Leser­ familie Hayoz aus Pfäffikon ZH kommt er sofort gut an. «Er sieht nach Abenteuer und keines­wegs billig aus», lobt Jenny Hayoz (44). «Der Platz (Laderaum: 467 bis 1614 Liter) ist familien­gerecht.» Kritik gibts nur bezüglich Cockpit (siehe rechts).

Viel Zug, aber leise und sehr komfortabel

«Uns gefällt, dass der Wagen stets genug Kraft zum Überholen hat, leise ist, trotz des günstigen Preises sechs Gänge hat und somit auch für die Autobahn taugt», sagt Personalfachfrau Hayoz. Im Test verbraucht die Familie im Schnitt etwas über sieben­ einhalb Liter – ein gerade noch guter Wert für den kompakten Allradler mit quirligem 125-PS-Turbomotor. Über das gegenüber dem Vorgänger deutlich k ­ omfortablere Fahrwerk urteilt Leitstellen-­Gruppenleiter Yves Hayoz (45): «Es hat genau die perfekte Grösse, und es ist easy zu lenken – ein sehr gutes Gefühl.»

Hat der Duster also das Zeug, den achtjährigen Ford Focus abzulösen? «Absolut.

Nicht nur wegen des tiefen Preises, sondern weil günstig hier nicht billig heisst», lautet Jenny Hayoz’ Fazit: «Yves gefallen die getönten Scheiben, Annina fühlt sich wohl, und sogar unser Büsi hat versucht, reinzuspringen. Ein gutes, cooles Auto.» Und Yves Hayoz fügt an: «In Topversion mit allen Optionen ist er für nur rund 21 000 Franken erhältlich.» MM

Das Cockpit «Das Cockpit ist arg schlicht und grau, und die Türgriffe quietschen: Wow-Effekte gibts da nicht.

Aber alles ist solide und einfach zu bedienen.

Sitze und Rundumsicht sind super.» Jenny Hayoz

LEBEN | MM22, 28.5.2018 93

Der Platz «Mama sagt, der Kofferraum dürfte ­etwas grösser sein. Aber neben mir ­können zwei andere Kinder oder sogar Erwachsene bequem sitzen, und ich kann gut hinausschauen.» Annina Hayoz

Im neuen Dacia Duster 4WD eine Woche lang auf Testfahrt: Jenny (44) und Yves Hayoz (45) mit Tochter Annina (7)

145 g/km CO2

Die Auto-Testerfamilie

Eine Woche lang gratis testen!

Testen Sie den neuen Opel Grandland X. ­Bewerben Sie sich bis Sonntag, 3. Juni 2018, auf www.migmag.ch/ autotest. Fahren Sie von 9. bis 16. Juli 2018 den ­Familien-SUV. Sie sind mindestens zu dritt und erscheinen im Migros-­ Magazin. Wir wählen die Familie aus.

Grenzwert 2018: 112 g/km

Steckbrief

Energieeffizienz

Dacia Duster TCe 125 4WD

Ausnahme von der Regel

Antrieb: 1.2-R4-Turbobenziner, 92 kW/125 PS, 205 Nm bei 2300/min, 6-Gang-Schaltung, Allrad Fahrwerte: 0–100 km/h in 11,0 sec, Spitze 179 km/h Gewicht: 1395 kg Umwelt: Normverbrauch 6,4 l/ 100 km = 145 g/km CO2 , Energie F Preis: ab 17 390 Franken (Basis-­ Duster: SCe 115, 115-PS-Benziner/ Frontantrieb, ab 11 990 Franken)

Statt wie sonst eine der «grünsten» ­Energieetiketten (A/B) trägt der Testwagen nur ein F. Das hat zwei Gründe: Die um­ strittene Etikette wertet den Verbrauch in Relation zum Gewicht und ­«bestraft» so relativ leichte Autos wie den Duster. Und besonders tiefe Verbrauchswerte sind teils auch eine Preisfrage. Der Duster aber ist äusserst günstig und deshalb für Familien sehr interessant.­Übrigens: Es gibt ihn ab Etikette C (Diesel).

Steckbrief Opel Grandland X 2.0 D Antrieb: 2.0-R4-Turbodiesel, 130 kW/177 PS, 8-Stufen-Automat, Frontantrieb Umwelt: Normverbrauch 4,9 l/100 km = 128 g/km CO2, Energie B Preis: ab 45 600 Franken (Basis-­Grandland-X: 1.2 DIT, 130-PS-Turbo­ benziner/6-Gang, ab 26 800 Franken)

EINLADUNG FÜR HAUSEIGENTÜMER

KOSTENLOSE INFOABENDE

DER WEG ZUR TRAUMKÜCHE

GEBÄUDE ERNEUERN –ABER WIE?

Seien Sie unser Gast und holen Sie sich wertvolles Wissen und Entscheidungshilfen.

Eine Gebäudemodernisierung will geplant sein. So können Fehler und Folgekosten vermieden werden.

Die Küche ist und bleibt das Herzstück in den eigenen vier Wänden.Was aber, wenn Ihre Küche in die Jahre gekommen ist, Ihr Kochfeld oder die Dunstabzugshaube nicht mehr leisten, was sie sollten, und Ihnen das Design der Küchenschränke sowieso schon lange verleidet ist? Höchste Zeit, sich Gedanken über eine neue Küche zu machen. Kein einfaches Unterfangen in einem nahezu unüberschaubaren Markt mit sich rasant entwickelnden Technologien – und schliesslich muss die neue Traumküche auch in Ihr Budget passen.

Wir klären Sie auf, wie etappenweise erneuert werden kann und sich die Investition langfristig lohnt, damit der Werterhalt Ihrer Liegenschaft sichergestellt wird. Sie erhalten einen Überblick über die Förderprogramme und die Abzugsberechtigung bei den Steuern.

Fachspezialisten zeigen Ihnen, wie richtig saniert und umgebaut wird – wie viel Energie resp. Kosten durch eine optimale Dämmung und moderne Fenster eingespart werden können. und welche Heiztechnologien mit erneuerbaren Energien zur Verfügung stehen.

DIENSTAG, 19. JUNI 2018 IN LUZERN

MITTWOCH, 20. JUNI 2018 IN LUZERN

Poggenpohl Küchenstudio, Hallwilerweg 2, 6003 Luzern

Verkehrshaus der Schweiz, Lidostrasse 5, 6006 Luzern

PROGRAMM:

PROGRAMM:

18:15 Uhr

Begrüssung / Einleitung

18:30 Uhr

Begrüssung / Einleitung

18:20 Uhr

Küchenplanung bei Renovationen

18:45 Uhr

18:40 Uhr

Neue Trends im Küchenbau

Analyse Energieverbrauch, Angebote Energieberatung,

19:00 Uhr

Neue Technologien und Geräte für die Küche. Anschl. Apéro riche

19:10 Uhr

Richtige Sanierung der Gebäudehülle

19:30 Uhr

Renovation der Fenster

19:50 Uhr

Erfolgreicher Heizungsersatz

20:10 Uhr

Förderprogramme Bund/Kanton, Informationen zu Steuern, Werterhalt-Vermehrung.

Anschl. Apéro riche

Mehr Infos für die Infoabende auf: www.hausmagazin.ch/infoabend

Moderation: Beatrice Müller, Ex-Moderatorin Tagesschau SRF

ANMELDUNG

Ja, ich möchte am Informationsabend zum Thema DER WEG ZUR TRAUMKÜCHE GEBÄUDE ERNEUERN – ABER WIE?

Name Vorname

teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos und an keinerlei Bedingungen geknüpft. Die Anmeldungen werden nach ihrem Eingang erfasst und schriftlich bestätigt.

Strasse/Nr.

Coupon einsenden an: Haus Magazin, Rötelstr. 84, 8057 Zürich Anmeldung per E-Mail: info@hausmagazin.ch (Absender nicht vergessen)

Tel./Mobile

PLZ/Ort

Anzahl Personen

Oder wählen Sie einfach: Telefon 043 500 40 40 oder auf hausmagazin.ch/ infoabend

LEBEN | MM22, 28.5.2018 95

«Ich heisse Antonia und bin 14 Jahre alt. Mit Harlekinpudel Straccio und Shetland Sheepdog Balia (im Bild) trainiere ich Agi­ lity (einen Hindernisparcours), Longieren und Obedience: Da lernen sie, sich unterzuordnen. Bei anderen Hobbys kann ich allein entscheiden, wie ich mich verbessern will, bei Agility und Obedience geht das nur, wenn das ­Zusammenspiel mit den Hunden funktioniert.

Der Sport stärkt meine Beziehung zu den Tieren.»

Kinder

«Die Körpersprache ist entscheidend» Antonia (14) hat als Hundetrainerin bereits die Jugend-Europameisterschaft im Agility gewonnen.

Mit der zwölf Monate alten Balia möchte sie sich nun für die WM qualifizieren.

Text: Nora Zukker Bild: Gabi Vogt

«Es gibt verschiedene Stationen, die zum Parcours gehören, und die Reihenfolge der Hindernisse ist festgelegt. Wir üben Sprünge – etwa durch einen Pneu – oder wie man durch einen Tunnel robbt und über eine Wippe läuft, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Das Ziel ist natürlich, dass der Hund den Parcours möglichst schnell und ohne Fehler schafft.»

«Im Parcours ist für den Hund vor allem das Slalomlaufen ziemlich schwierig. An den Slalomstangen hat es Bögen, die verhindern sollen, dass der Hund zwischen den einzelnen Stangen weghuschen kann. Ich mache ihm alles vor, dabei ist meine Körpersprache entscheidend.»

Agility

Mein Klub «Ich gehe einmal pro Woche ins Agility, Obedience und Longieren bei Hundeausbildnerin Gaby Hess. Dieser Hundesport ist anders als die obligatorische Hundeschule, die man vielerorts besuchen muss, und ist kein Gruppensport für Tiere: Es geht darum, die Beziehung zwischen Hund und Halter zu vertiefen.

Wettkämpfe im Agility sind eine tolle Motivation, mit dem Hund viel zu üben.»

«Wenn ich für einen Wettkampf trainiere, ist das eine intensive Zeit, aber es macht sehr viel Spass.

Die Hunde können sich richtig auspowern, und ich lerne viel über meine Körpersprache.

Gleichzeitig trainiere ich mein Konzentrationsvermögen. Im Moment fördere ich die zwölf Monate alte Balia, mit dem Ziel, dass wir uns später für die WM qualifizieren können.»

Mein Hobby «Wenn du auch einen Hund hast und das Vertrauen zwischen dir und ihm stärken willst, wäre Agility vielleicht etwas für dich. Auf agility-ch.ch (unter: Vereine) findest du Kurse in deiner Nähe.»

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LEBEN | MM22, 28.5.2018 97

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Ivana (14), Bern

Ein Medikament hat eine Aufgabe: Es soll zum Beispiel heilen oder Schmerzen lindern. Leider haben viele Medikamente Nebenwirkungen. Diese nehmen wir in der Regel in Kauf, weil wir die erwünschte Wirkung der Medizin wichtiger finden. Trifft ein Medikament im Körper auf Alkohol, kann es seinen Job nicht mehr richtig ausführen: Es wirkt stärker, schwächer oder ganz anders als gewollt.

Und auch die ungewollten Nebenwirkungen können durch Alkoholkonsum noch verstärkt werden.

Das Dumme dabei: Sind die Substanzen erst einmal in unserem Körper, kann man sie nicht mehr kontrollieren. Wenn Medikamente und Alkohol in unserem Blut aufeinanderstossen, treten sie in eine sogenannte Wechselwirkung. Wir haben dann keinen Einfluss mehr darauf, was sie dort gemeinsam anrichten. Es wird einem zum Beispiel schwindlig, oder man muss erbrechen, bekommt Herzrasen oder Atemnot. Gewisse Wechselwirkungen können unsere Leber überfordern. In diesem Fall droht

eine Vergiftung. Zudem werden Lunge, Herz, Kreislauf und Gehirn gestresst. Man kann bewusstlos werden, ersticken oder sogar an einem Herzstillstand sterben.

Oder es entsteht – ungewollt – neues Leben: Viele junge Frauen wissen nicht, dass die Einnahme von Antibiotika die Wirkung der Antibabypille beeinflussen kann. MM Hast du auch eine Frage zu einem aktuellen Thema? Dann sende uns eine E-Mail an kinderfragen@migrosmedien.ch

Eine Mutter erklärt die Welt: Journalistin ­Gabriela Bonin (50) beantwortet ­Kinderfragen.

Nina, Tobi und Hugo wollen eine Gemüsesuppe kochen. Auf dem Gestell findest du verschiedene Lebensmittel. Eines passt aber ganz sicher nicht ins Rezept der Lilibiggs. Weisst du, welches? Kreise es ein!

Rätse lspass NINAS KLE INES SOMMERRÄTSEL 1. Wie nennt man Ebbe und Flut noch? a) Verzeihen b) Gezeiten c) Geuhr 2. Welches ist kein Sommermonat? a) Oktober b) Juli c) August 3. Was wächst bei uns im Juni? a) Erdbeeren b) Baumnüsse c) Kohl 4. Was ist UV-Schutz? a) Eine Velo-Marke b) Schutz vor der Sonne c) Eine Unfall-Versicherung

Lösung: 1. b, 2. a, 3. a, 4. b

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lilibiggs.ch Lösung: Der Cupcake gehört nicht in die Gemüsesuppe.

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1. Tag: Direktflug nach Zagreb 2. Tag: Zagreb – Opatija 3. Tag: Opatija – Pula – Nationalpark Brijuni – Opatija 4. Tag: Freier Tag oder fakultativer Ausflug Insel Krk 5. Tag: Opatija – Plitvicer Seen – Biograd na Moru 6. Tag: Biograd na Moru – Zadar – Insel Pag – Biograd na Moru 7. Tag: Ausflug NP Kornati 8. Tag: Freier Tag oder fakultativer Ausflug Sibenik und Nationalpark Krka 9. Tag: Biograd na Moru – Split – Trogir – Biograd na Moru 10. Tag: Direktflug nach Zürich

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LEBEN | MM22, 28.5.2018 99

Verlosung

Mitmachen und gewinnen Das Migros-Magazin und Melectronics verlosen acht Netgear-Arlo-Pro2Sicherheitssysteme mit zwei Kameras im Wert von je 699 Franken.

Einfach zu bedienen: Überwachungskameras mit wiederaufladbaren ­Akkus

Preisfrage: Wie viele Netgear-ArloPro2-Sicherheits­systeme werden verlost?

Das Migros-Magazin und Melectronics verlosen acht Netgear-Arlo-Pro2Sicherheits­systeme mit einer Basisstation und zwei Kameras im Wert von je 699 Franken.

Glücksgriff

Netgear-Überwachungskameras

Rundum sicher sein Wem die Sicherheit zu Hause oder im Geschäft auch nach Büroschluss wichtig ist, überlässt nichts dem Zufall, sondern setzt auf moderne Sicherheitstechnik. Die neuen Arlo-Pro2-Überwachungs­kameras decken dabei alle Raumwinkel ab und sichern jeden ausgewählten Bereich. Die besonders einfach zu bedienenden Geräte bieten Full-HD-Auflösung, draht­losen Komfort und ein wetter­festes Gehäuse.

gewährleistet. Ein w ­ eiterer Vorteil: Arlo Pro2 b ­ ietet sieben Tage lang kostenlose Cloud-­ Aufzeichnung ohne Vertrag oder monat­liche Gebühr. Bewegungsund Geräusch­a larme ­werden ­direkt an das ­registrierte ­Smartphone über­mittelt. Eine 100-­Dezibel-Alarmsirene – die Lautstärke entspricht in etwa der einer Motorsäge – kann ­einfach mit der A ­ rlo-App ­gesteuert werden.

Die Kameras sind mit leistungs­ starken Lithium-Ionen-­Akkus betrieben und lassen sich bei Bedarf auch an einer ­Steckdose anschliessen. So ist eine ununterbrochene ­Aufzeichnung des ­gewünschten ­Bereichs auch rund um die Uhr und ­tagtäglich

Die Geräte haben eine praktische Nacht­sichtfunktion und laufen mit wiederaufladbaren Akkus.

Alle ­Arlo-Produkte aus dem ­Bereich «Home Security» sind in den Melectronics-Filialen oder online auf www.melectronics.ch erhältlich. MM

Teilnahme: Per Telefon: Wählen Sie 0901 560 039 (1 Fr./Anruf), und nennen Sie Ihre Lösung, Ihren Namen und Ihre Adresse.

Per SMS: Senden Sie eine SMS mit dem Text GEWINNEN, dem Lösungswort, Namen und Adresse an die Nummer 920 (1 Fr./SMS).

Beispiel: GEWINNEN, Lösungswort, Beat Beispiel, Beispielstrasse 1, 9999 Exempelstadt.

Per Postkarte: Senden Sie eine Post­ karte (A-Post) mit Ihrem Lösungswort und Ihrer Adresse an Migros-Magazin, «Sicherheitssystem», Postfach, 8099 Zürich Online: www.migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Einsendeschluss: 3. Juni 2018

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Es erfolgt keine Barauszahlung, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Mitarbeitenden der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Mehrfach­teilnahmen sind nicht erlaubt und werden vom Wettbewerb aus­geschlossen.

Preise, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, ver­fallen ersatzlos.

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LEBEN | MM22, 28.5.2018 101

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Rätsel

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So nehmen Sie teil: Hauptpreis (blaues Lösungswort) Tel: 0901 560 041 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD1 gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD1 SOMMER. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migrosmagazin.ch/wettbewerbe Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8074 Zürich Zusatzpreis (grünes Wort) Tel: 0901 560 065 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS) Bsp.: MMD5 WINTER. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Chancengleiche WAP -Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/MMD12315 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss: Sonntag, 3.6.2018, 24 Uhr

Auflösung Nr. 21

Treppenlifte

T 043 508 91 29

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MONTEUR

Gewinner Nr. 20 Hauptpreis: Catherine Aerni, Bern; Hans Lüthy, Reiden LU; Heidi Schumacher, Zürich; Monika Ruf, Madiswil BE; Jakob Fehlmann, Villnachern AG Zusatzpreis: Karin Plockszties, Zürich; Silvia Haas, Zofingen AG; Regina Gutknecht, Hettlingen ZH; Ursula Hitz, Bern; Monika Panzera, Homburg TG

Teilnahmebedingungen: Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung. Computergesteuerte Massenteilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

Die Mitarbeiter der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

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LEBEN | MM22, 28.5.2018 103

Gewinnen Sie eine von 6 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

Quiz & Paroli

Quiz Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die acht Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

3 × 100 Franken zu gewinnen

So nehmen Sie teil:

Tel: 0901 560 042 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS).

Bsp.: MMD2 TASTSINN. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Quiz, Postfach, 8074 Zürich Internet: www.migrosmagazin.ch/ wettbewerbe

1. Wie können die Haare stehen?

S

A zu Berge

zu Tale

L

zum Haus hin

2. Was kann man sich beim Rätselraten zerbrechen?

N Kopf

E

P Becken

Rücken

3. Jemand, der Botschaften von übernatürlichen Wesen empfängt, ist ein …

T

H Universum

Medium

R Radium

4. Wie heisst ein Schweizer Musiker und Sänger?

S Zero

G Five

I

Seven

Teilnahmeschluss: Sonntag, 3.6.2018, 24 Uhr

5. Wann wurde der Kanton Appenzell in die beiden Halbkantone aufgeteilt?

N 1945

T

L

1884

1597

Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

6. Wie viele Personen leben in der Schweiz pro km²?

M 59

O 204

R 457

7. Wie heisst die «grösste Schweizer Stadt» in Brasilien?

A Zurich Dos

I

Basilea Nueva

P Nova Friburgo

Auflösung Nr. 21: MIETZINS

N Zoll

Gewinner Nr. 20: Marcel Leuenberger, Eschenz TG; Paula Baumann, Widen AG; Dominik Steiner, Au SG

8. Wo wird der Flüsterkoffer eingesetzt?

E

R Flugzeugbau

Dolmetschen

Lösungswort: 1

2

3

4

5

6

7

8

Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Die Lösung ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1-5.

A L EMA N N E BAERLAPP I N E R die E A L Sie DFüllen L L E Nin O R EWörter Fzehn PEDAL A SRätselgitter Gdas AMP E L E HDas Gein.

APP LAND LLösungswort LL N E aus O M I sich Nergibt den Buchstaben PART I KEL PATH L E Feldern TinE den 1 bis 5:

Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Die Lösung ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1-5.

Paroli

5 4 2

3 1

Lösungswort:

Lösung: 1 2 1

2

3 3

4 4

E

A L EMA N N E BAERLAPP DEALER I N FOREL LEN GASPEDAL G E H AMP E L LAPP LAND N OM I N E L L PART I KEL TELEPATH

Tel: 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer 5 Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS).

Bsp.: MMD3 OSTEN. Hans Muster, 4 Musterweg 22, 8000 Musterdorf E Postkarte (A-Post):2 Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 8074 Zürich Internet: www.migrosmagazin.ch/ wettbewerbe 1

Lösung:

Teilnahmeschluss: Sonntag, 3.6.2018, 24 Uhr

3 × 100 Franken zu gewinnen

So nehmen Sie teil:

5 5

Auflösung Nr. 21: PIRAT Leider ist uns im Paroli der letzten Ausgabe ein Fehler unterlaufen. Wir haben alle Teilnahmen akzeptiert, auch solche mit dem falschen Lösungswort.

2 3 4 1 Gewinner Nr. 20: Martha Enderli, Horw LU; Klara Britt, Bad Zurzach AG; Alfonso Russo, Wohlen AG

5

Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

3

Brote «Aus der Region».

–.90

AdR Jowa Bürli 100 g

2.85

AdR Prinzenbrot 500 g

3.30

AdR Jowa Bürlibrot 400 g

2.80

AdR Krustenkranz dunkel 350 g

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6.50

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1.–

AdR Vollkornbroetli 75 g

LEBEN | MM22, 28.5.2018 105

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Sudoku

Auflösung Nr. 21: 486

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 × 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den blauen Feldern von links nach rechts.

Gewinner Nr. 20: Erna Locher, UrtenenSchönbühl BE; Josef Schelbert, Inwil LU; Erika Moser-Winter, Frick AG; Erich Huwiler, Zürich; Maurice Grandjean, Botterens FR

Sudoku

So nehmen Sie teil: Tel: 0901 560 044 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt von der Lösungszahl, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS).

Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Sudoku, Postfach, 8074 Zürich Internet: www.migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Teilnahmeschluss: Sonntag, 3.6.2018, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru

Brücken

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

Jeder Kreis stellt eine Insel dar. Die Zahl darin gibt an, wie viele Brücken dort enden. Brücken sind nur zu horizontal oder vertikal benachbarten Inseln erlaubt. Diese dürfen mit einfachen oder doppelten Brücken verbunden werden. Am Schluss sollen alle Inseln 2 3 3 miteinander verbunden 2 2 3 2 sein. Verboten: Kreuzungen, diagonale Brücken und 4 2 3 3 mehr als zwei Linien.

Auflösung Nr. 21:

4 4 3

2 2

2 1 1

3 4

2

3 3 1

2 3

6 2

4 2

Auflösung Nr. 21: 3

2

3 1

3

3 2 3

2 2 4

3 2

4 1 2 3

2 3

2

1

2

3

3

3

2

3

1

2

1

2 3 3

1

2

3 4 3 3 11010002629

Conceptis Puzzles

11010002630

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 554 258 Ex. (WEMF 2017) Leserschaft: 2 358 000 (WEMF, MACH Basic 2018-1)

Adresse Redaktion und Business Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, Telefon: 058 577 12 12 Fax: 058 577 12 08 redaktion@migrosmagazin.ch Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

Leitung Direktion Migros-Medien Lorenz Bruegger Leitung Redaktionen Migros-Medien Franz Ermel

Leitung Ressort Gesellschaft & Familie Yvonne Zurbrügg Leitung Ressort Health & Beauty Susanne Schmid Lopardo Leitung Ressort Food Roberto Zimmermann Leitung Produktion Remo Leupin

Leitung Business Rolf Hauser Leitung Beratung & Verkauf Thomas Brügger Abonnemente: Sonja Frick abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00, Fax: 058 577 13 01

Druck: NZZ Media Services AG, Tagblatt Print

PUNKTEN. SPAREN. ERLEBEN.

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Bei Migrol sind Sie in jedem Fall richtig.

Die Energie-Dienstleisterin betreibt rund 310 Tankstellen und über 60 Car Wash-Anlagen in der ganzen Schweiz, beliefert zahlreiche Schweizer Haushalte mit Pellets oder Heizöl und sorgt mit ihren Tankrevisionen für Sicherheit.

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Vom 28. Mai bis 17. Juni 2018 erhalten Sie in Migrol Car Wash-Anlagen 5-fache Cumulus-Punkte auf das gesamte Waschangebot Ihrer Wahl in den Waschstrassen und Portalwaschanlagen der Migrol sowie im Self Service Car Wash (nur bei Kartenzahlung). Das Angebot ist nicht kumulierbar und gültig, wenn Sie Ihre Cumulus-Karte vorweisen bzw. einscannen. Alle teilnehmenden Stationen finden Sie unter www.migrol.ch.

ANGEBOT TANKREVISION

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Bei Neubestellungen bis 10. Juni 2018 und Ausführung bis Ende Sommer 2018 werden Privatkunden pro Tankrevisionsauftrag Fr. 50.– (nicht kumulierbar) und 1000 Bonuspunkte gutgeschrieben (zusätzlich zu den üblichen Cumulus-Punkten).

Bestellen Sie mit Ihrer Cumulus-Nummer unter www.migrol-tankrevision.ch oder telefonisch unter 0844 000 000 (normaler Gesprächstarif).

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1000

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Vom 28. Mai bis 10. Juni 2018 erhalten Privatkunden pro Neubestellung bis 9000 l bzw. kg 1000 Bonuspunkte pro Bestellung extra gutgeschrieben (zusätzlich zu den üblichen 100 Cumulus-Punkten pro 1000 l bzw. kg). Bestellen Sie jetzt mit Ihrer Cumulus-Nummer unter www.migrol.ch oder telefonisch unter 0844 000 000 (normaler Gesprächstarif).

Die ganze Welt von Cumulus und den Newsletter finden Sie unter www.migros.ch/cumulus Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Cumulus-Infoline: 0848 85 0848

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108 MM22, 28.5.2018 | LEBEN

2 4

5

1

Meine Welt

«Wenn ich etwas tue, dann richtig»

Jennifer Bosshard ist das neue Gesicht beim People-Magazin «Glanz & Gloria». Die Basler Journalistin hat ihre anfängliche Nervosität abgestreift und freut sich auf die Routine beim TV. Text: Dinah Leuenberger Bilder: Raffael Waldner

LEBEN | MM22, 28.5.2018 109

1 Meine Kleider «Ich mag die Farbe Rot total, weil sie so kraftvoll ist. Und wenn ich Rot trage, fühle ich mich gut. Auch meine erste Sendung habe ich in einem roten Kleid moderiert.»

2 Mein Lieblingsort «Ich wohne zwar in Baar, komme aber aus Basel. Im Sommer sind alle am Rhein, dort treffe ich auch meine Freunde und geniesse mit ihnen bei den Buvetten einen Drink.

Es gibt fast nichts Schöneres.»

3 Mein Balkon «Die kleine Lounge auf dem Balkon ist im Sommer der perfekte Ort zum ‹Aperölen›.»

3

Name Jennifer Bosshard (25) Sternzeichen Stier Mein Job «‹Glanz & Gloria› ist kein Klatschmagazin. Wo sonst kommt man Politikern, Sportlern, Kultur­ schaffenden so nah? Ich möchte wie alle den Menschen hinter der Funk­ tion sehen, egal ob berühmt oder nicht. Am Moderationscasting wollte ich zunächst gar nicht teilnehmen: Mir hat die journalistische Arbeit hinter den Kulissen so gut gefallen, dass ich damit nicht aufhören wollte. Trotz­ dem habe ich es versucht und dann auch alles gegeben – wenn ich etwas tue, dann richtig. Vor den ersten Sendungen hatte ich Moderations­ training, aber ich war total nervös.

Inzwischen geht es schon besser, und ich freue mich auf die Routine – wenn ich weiss: Das kann ich, denn ich habe es schon hundert Mal gemacht.»

6

4 Mein Andenken «Mich fasziniert die Dualität von Schönheit und Vergänglich­ keit. Beim Backpacking in Argentinien liess ich mir in Buenos Aires das Wort ‹Vanitas› – Vergänglichkeit – stechen. Es hat einfach gepasst.»

Bilder: Oscar Alessio/SRF, zVg (2)

5 Mein Lieblingsbuch «Ich habe immer Michèle Rotens Kolumne im ‹Tagi-Magi› gelesen; sie hat mich durch die Jugend begleitet. Darum wollte ich den Sammel­ band, aber leider war er vergriffen. Mein Freund hat ihn irgendwo in Deutschland als Secondhand-Ausgabe gefunden und mir zum Geburtstag geschenkt.»

Mein Energiekick «Mein Tag beginnt mit Kaffee. Ich liebe den Duft – fast noch mehr als den Geschmack. Darum probiere ich gern neue Sorten aus.»

6 Mein Freund «Seit fast fünf Jahren bin ich mit Pascal Schürpf zusammen.

Das Bild ist in unseren ersten Ferien in der Dominikanischen Republik entstan­ den. Als Fussballprofi beim FCL hat er nur selten frei. Darum sind Ferien immer glückliche Momente für mich.» MM

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Gärtnern macht Freude, entspannt und sorgt dafür, dass wir festen Boden unter die Füsse bekommen.

Mehr vom Meer Von Grossalgen als Gemüse bis zu Mikroalgen als Superfood und Eiweissquelle der Zukunft.

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Von Gärten, Gedeihlichem und dem Gang der Natur

So gehts Plädoyer für das Gehen: Was die unaufgeregteste Form der Bewegung alles zu bieten hat.

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