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Stadt, Land, Stutz
Illustration: Rinah Lang Lisa Stutz (28 ) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.
Ein Hoch auf den Döner!
STADT, LAND, STUTZ Ich bin mit Döner aufgewachsen. Mitten an der Zentralstrasse befand sich in unserem Dorf der Dönerladen. Eine feste Instanz. Wir fuhren mit unseren Velos vom Bezirksschulgebäude zum «Kebapistan» und gaben unser Taschengeld für Dürüm, Pepito und Dönerbox aus. An den Tischen des Dönerladens, im Sommer draussen, im Winter drinnen, lachten und schmatzten wir. Wir stiessen dabei die Alufolie immer weiter hinunter, bis nur noch ein mit Cocktailsauce verschmiertes Knäuel übrig war. Erste Dates fanden im Dönerladen statt, wobei man sich immer ärgerte, dass man Döner nicht schön essen kann.
Auch heute noch kehre ich regelmässig in einem Dönerladen ein. Er steht an bester Lage in meiner Wohngemeinde. Wenn wir einerseits nicht kochen und andererseits auch nicht essen gehen wollen, dann gibts einen Döner to go. Mittlerweile ist «Döner» aber eigentlich die falsche Bezeichnung: Ich bestelle Falafel im Fladenbrot. Mit Mais, Randen, Feta und Cocktailsauce. Beschte!
Ich bin mir nicht sicher, ob es stimmt, aber auf dem Land und in der Agglo scheinen Dönerläden eine grössere Bedeutung als in der Stadt zu haben. Natürlich gibt es sie auch da an vielen Ecken, doch die Konkurrenz ist gross: McDonalds, Burger King, MigrosTake-Away befinden sich in unmittelbarer Distanz. Da haben Schülerinnen und Lehrlinge, Handwerker und Geschäftsfrauen die Qual der Wahl. Im Dorf hingegen, da ist der Dönerladen systemrelevant. Wir sind auf ihn angewiesen, und er ist immer da.
Danke, liebe Dönerladenmänner und -frauen. Für all die schönen Erinnerungen. Für die leckeren Gerichte. Für die vielen, einfach so spendierten Getränke. Für die gute Laune. Ohne euch wäre das Leben im Dorf ganz schön fad. MM
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