T EMA
Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft La rivista d’immagine dell’economia altoatesina

FORUM
Pia Maria Zottl und der NOI-Start-up Incubator Seite 12
MUSTERGÜLTIG
Elio Pidutti, Zacher, Dachservice Seyr, Cadario Seite 15
Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft La rivista d’immagine dell’economia altoatesina
FORUM
Pia Maria Zottl und der NOI-Start-up Incubator Seite 12
MUSTERGÜLTIG
Elio Pidutti, Zacher, Dachservice Seyr, Cadario Seite 15
Stolz, Nachwuchs fürs Handwerk zu begeistern © lvh.apa
04 – 05
SEHEN UND VERSTEHEN
Fakten rund um das Südtiroler Handwerk. Due domande a: Marco Galateo
06 – 09 FOKUS
Die Attraktivität des Handwerks.
10 – 11 WORT UND BILD
Aus dem Buch von Richard Sennett.
12 – 13 FORUM
Pia Maria Zottl führt uns in die faszinierende Welt des Start-up Incubators ein.
14
DREI MEINUNGEN
Warum ist eine Karriere im Handwerk attraktiv? Drei Blickwinkel.
15 – 19 MUSTERGÜLTIG
Vier Testimonials für die GenerationH-Imagekampagne „Handwerk macht stolz“.
20 NACHGEFRAGT
Die Ratschläge des Landesobmanns und des Landesvizeobmanns der Althandwerker/innen im lvh.
IMPRESSUM
THEMA – Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft
hgb. und Verwaltung
lvh.apa Bildung & Service Gen.
Mitterweg 7
39100 Bozen
Tel.: 0471-3232-00
Fax: 0471-3232-10
E-Mail: manufakt@lvh.it
Redaktion
Ramona Pranter, Leslie Wiss, Silvia Ottaviano
Lektorat
Julia Ranigler
Verantwortliche Direktion
Dr. Bernhard Christanell, MA
Reg. Tribunal Bozen
Nr. 24 am 11. Mai 1948
Auflage
10.100 Exemplare
Grafik und Layout Longo AG - SpA Druck
Südtirol Druck
Cover Dachservice Seyr
06 – 09
FOKUS
Martin Haller, lvh-Präsident
Handwerk als idealer Beruf der Zukunft
Das Handwerk ist das Fundament unserer Wirtschaft und ein wesentlicher Garant für gesellschaftlichen Wohlstand.
Doch was macht das Handwerk wirklich aus?
Es sind die Menschen, die mit Leidenschaft, Können und Entschlossenheit tagtäglich Außergewöhnliches leisten. Deshalb steht die lvh-Jahreskampagne 2025 unter dem Motto „Handwerk macht stolz!“ – eine Botschaft, die in vier zentralen Werten zum Ausdruck kommt: Tun, Qualität, Tradition und Entscheidungen.
Wir sind stolz auf das, was wir tun – auf unsere handwerkliche Fertigkeit, die durch Wissen und Erfahrung über Generationen weitergegeben wird. Wir stehen für Qualität, die nur durch echtes Können entsteht. Wir bewahren unsere Traditionen, denn sie sind das Fundament für Innovation. Und wir sind stolz auf unsere Entscheidung, den Weg des Handwerks gewählt zu haben – einen Weg mit Zukunft.
Mit der Imagekampagne Generation H 2025 möchten wir genau dieses Selbstbewusstsein stärken: Handwerk ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Es bietet jungen Menschen eine Perspektive und zeigt, dass Erfolg auf Können, Ausdauer und Leidenschaft beruht.
Gemeinsam machen wir sichtbar, was unser Handwerk so wertvoll macht – und warum es sich lohnt, stolz darauf zu sein.
Ihr
Martin Haller
Marco Galateo, Vicepresidente della
Provincia e Assessore
all'Istruzione e cultura
italiana, Commercio e servizi, Artigianato, Industria
Das Handwerk in Südtirol wächst stetig – auch dank Frauen, jungen Menschen und Start-ups. Hier einige Ideen, wie politische Maßnahmen dieses Potenzial weiter stärken können.
1 Perché è fondamentale che la politica sostenga le imprese artigianali?
Le imprese artigianali sono una delle colonne portanti della nostra economia. Rappresentano circa un terzo delle imprese e un quinto degli occupati in Alto Adige. Sono numeri molto importanti, e lo sono ancora di più se si considera che queste imprese sono distribuite in modo capillare sul territorio contribuendo quindi in modo importante a mantenere le condizioni affinché anche le zone periferiche possano svilupparsi. La mano pubblica potrebbe intervenire promuovendo la rigenerazione/tutela dei centri storici, valorizzando il patrimonio artigianale che racchiudono. Rivedere i contributi per l’apertura di nuove attività, includendo i passaggi generazionali in asse ereditario (ai figli o nipoti degli imprenditori). Si potrebbe auspicare che vengano messi a disposizione locali commerciali a prezzi calmierati nei centri storici alla grande tradizione e ricchezza artigianale italiana molto prossima all’arte.
2
Come si può valorizzare al meglio la ricchezza culturale dell’artigianato e garantire che le nuove generazioni ne colgano il significato? Penso che sia importante fare uno sforzo e mettere in vetrina il mondo dell’artigianato, mostrare concretamente quali sono gli ambiti professionali e le occasioni che offre. È un mondo vario che offre una gamma di possibilità a chi ha una vocazione manuale o artistica, ma anche a chi cerca un lavoro più tecnologico. È importante mostrare non solo ai giovani, ma anche ai loro genitori, quali prospettive offre questo settore in termini di contenuti professionali e di aspettative di benessere. Sarebbe importante che si assegnassero locali a prezzi calmierati nei centri storici dando precedenza ai giovani che stanno dimostrando di poter reinterpretare la tradizione, inserendovi elementi nuovi. La grande eredità del passato che ancora sopravvive nell’artigianato è quindi un altro dei canali per collegarsi alla società di oggi. Per questo motivo ho voluto introdurre un forte supporto economico da parte della Provincia a favore delle associazioni artigiane, che meglio di tutti possono raccontare questo mondo.
DAS SÜDTIROLER HANDWERK: EIN PFEILER
DER HEIMISCHEN WIRTSCHAFT
Die Anzahl der handwerklichen Betriebe in Südtirol beträgt im Jahr 2024 insgesamt:
14.960
das macht 35,85 % aller 41.732 aktiven Unternehmen aus.
35,85 %
Beschäftigte im Handwerk (2024) = 15,6 % aller Beschäftigten in Südtiroler Unternehmen 48.825
15,6 %
11.339 von Frauen geführte eingetragene Handwerksbetriebe im Jahr 2024 (+ 0,8 % im Vergleich zum 2023) 5.508 von jungen Unternehmenden unter 35 geführte eingetragene Handwerksbetriebe im Jahr 2024 (+ 0,8 % im Vergleich zu 2023)
99 innovative Start-ups in Südtirol (Stand Jahresende 2024)
Verarbeitendes Gewerbe
Energie und Umwelt
Baugewerbe Handel
Verkehr und Lagerung
Gastgewerbe
Dienstleistungen
N.K. (Nicht klassifiziert)
Das Handwerk gilt als idealer Beruf der Zukunft – es bietet ein gutes Arbeitsklima, Stabilität, Selbstständigkeit und Freiräume zur Entfaltung der eigenen Kreativität. Eine Arbeit, in der man sich wiedererkennt. Also nicht nur ein Beruf, sondern eine Identität.
Der Arbeitsmarkt in Italien und Südtirol erlebt derzeit eine völlig neue Phase, die von einem Überangebot an Arbeitsplätzen im Vergleich zur verfügbaren Arbeitskraft geprägt ist. Diese Entwicklung zwingt die verschiedenen sozioökonomischen Akteure dazu, ihre Strategien grundlegend zu überdenken. Diese neue Situation ist das Ergebnis einer Vielzahl langfristiger Trends: der demografische Rückgang mit sinkenden Geburtenraten und einer alternden Bevölkerung sowie ein verändertes subjektives Verhältnis zur Arbeit. Im Zentrum der neuen Arbeitsmarkttrends stehen die jungen Menschen, die eine Schlüsselrolle für die Zukunftswende spielen. Jüngste Studien sowohl auf nationaler Ebene (der 4. Handwerksradar von Confartigianato) als auch auf regionaler Ebene (WIFO-Studie von 2024 „Die Arbeitsplatzpräferenzen der Südtiroler Jugendlichen“) liefern aufschlussreiche Erkenntnisse über ihre Wünsche und Erwartungen.
Die Confartigianato-Studie zeigt, dass der Wandel in der Beziehung junger Menschen zur Arbeit sich wie folgt manifestiert: Arbeit ist nicht mehr das vorrangige Zentrum ihres Lebens, muss aber dennoch motivierend und sinnstiftend sein. Kurz gesagt, junge Menschen suchen nicht irgendeinen Job, sondern eine "erfüllende" Arbeit.
Aber was macht eine "erfüllende" Arbeit für sie aus?
In erster Linie muss sie eine stabile Grundlage bieten – mit Sicherheit, angemessener Bezahlung und einer Arbeitszeit, die genügend Raum für das persönliche Leben lässt.
Zudem sollte sie mit den eigenen Überzeugungen, Werten und Leidenschaften im Einklang stehen, abwechslungsreich und inspirierend sein sowie Innovationen und kreativen Input ermöglichen.
Auch das Arbeitsumfeld spielt eine entscheidende Rolle: Von der physischen Arbeitsstätte über das soziale Netzwerk bis hin zu kontinuierlichen Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten sollte es ein positiver Rahmen sein.
Von großer Bedeutung ist zudem der Wunsch nach Autonomie – sowohl inhaltlich als auch in der flexiblen Gestaltung von Zeit und Abläufen. Ein Bedürfnis, das häufig durch den Schritt in die Selbstständigkeit erfüllt werden kann.
Arbeitsklima
Gehalt
Beziehung zu Vorgesetzten
Arbeitsvertrag
Karriere
Weiterbildungsmöglichkeiten
Arbeitszeiten
Entscheidungsspielraum
Für junge Südtirolerinnen und Südtiroler sind ein gutes Arbeitsklima, harmonische Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen sowie ein respektvoller Umgang mit Vorgesetzten besonders wichtig. Ebenso spielen Weiterbildungsmöglichkeiten, Karrierechancen und eine flexible Arbeitszeitgestaltung eine große Rolle bei der Wahl ihres Berufs.
Viele dieser Aspekte lassen sich im Handwerk wiederfinden – wodurch es unter jungen Menschen ein äußerst positives Image genießt. Laut einer nationalen Studie von Confartigianato kann sich mehr als ein Drittel der jungen Menschen, die derzeit nicht im Handwerk tätig sind, vorstellen, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen. Besonders geschätzt werden dabei die kreative und künstlerische Dimension des Handwerks, die Möglichkeit, originelle Produkte zu gestalten, sowie die große Autonomie bei der Organisation der eigenen Arbeit – von der Zeiteintei-
01 Ein gutes Arbeitsklima zieht viele junge
Menschen an © IngridSchwärzer
02 Das Handwerk, eIn inspierendes Arbeitsumfeld
lung bis hin zum fertigen Produkt.
Das Handwerk verbindet Tradition und Innovation, manuelle Fertigung und digitale Technologien. Es bietet ein Arbeitsumfeld, das auf sozialen Beziehungen basiert, Werte und Kulturen bewahrt und dabei gleichzeitig modernste Produktionsprozesse integriert. Dies trifft genau den Wunsch vieler junger Menschen nach Anerkennung, Respekt und einem inspirierenden Arbeitsumfeld.
Darüber hinaus bietet das Handwerk enormes unternehmerisches Potenzial. Viele junge Menschen sehnen sich nach beruflicher Unabhängigkeit, und das Handwerk eröffnet Möglichkeiten, sich als Unternehmerin oder Unternehmer zu verwirklichen – mit kreativen, individuellen Produkten, die weltweit unter dem renommierten „Made in Italy“-Siegel Anerkennung finden.
Die Selbstständigkeit bleibt eine spannende Herausforderung, die viele junge Menschen reizt. Das Handwerk könnte hierfür den idealen Rahmen bieten – vorausgesetzt, es gelingt, sich als starke Gemeinschaft zu präsentieren, die angehende Unternehmerinnen und Unternehmer mit gezielter Unterstützung und Ermutigung auf ihrem Weg begleitet. Entscheidend ist auch, dass Handwerkerinnen und
Handwerker selbstbewusst zeigen, wie stolz sie auf ihren Beruf auf das eigene Handwerk sind:
> Stolz auf Tun, weil die Freude am Arbeitsprozess selbst und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen einzirartig sind.
> Stolz auf Qualität, denn dadurch entstehen hochwertige Produkte, die das individuelle Talent zum Ausdruck bringen.
> Stolz auf Tradition, weil das Handwerk eine reiche Geschichte und tief verwurzelte Kultur besitzt.
> Und schließlich Stolz auf die Entscheidung für diesen Weg, weil eine handwerkliche Ausbildung ermöglicht, von Anfang an praktisch zu arbeiten und sich mit Können und Leidenschaft im Berufsleben zu behaupten.
Recenti studi evidenziano che i giovani non cercano solo un lavoro, ma un "buon" lavoro: stabile, ben retribuito, con orari equilibrati e coerente con valori e passioni personali. Contano anche il coinvolgimento, la creatività, l’innovazione e la possibilità di apprendere continuamente. Fondamentale è l’autonomia nella gestione di tempi e contenuti, un buon clima tra colleghi e superiori, oltre a opportunità di crescita e flessibilità. L’artigianato risponde a molte di queste esigenze. I giovani lo apprezzano per la creatività, l’originalità e la libertà gestionale. È un settore che unisce tradizione e innovazione, manualità e digitale, con un forte senso di comunità e relazioni di qualità. Inoltre, offre concrete opportunità imprenditoriali, valorizzando il Made in Italy su scala globale. Per attrarre nuove generazioni, l’artigianato deve mostrarsi con orgoglio: nella gioia del fare, nella qualità dei prodotti, nel valore delle tradizioni e nella possibilità di affermarsi con le proprie abilità.
Hier gehts zur GenerationH-Webseite
Da qui si accede al sito di Generation H
Richard Sennett’s book "The Craftsman" explores the many dimensions of skilled work throughout history. At its core, craftsmanship embodies the fundamental human impulse to do a job well for its own sake. Therefore, taking pride in one's work is one of the greatest rewards for a craftsman.
“All craftsmanship is founded on skill developed to a high degree. By one commonly used measure, about ten thousand hours of experience are required to produce a master carpenter or musician. Various studies show that as skill progresses, it becomes more problem-attuned, like the lab technician worrying about procedure, whereas people with primitive levels of skill struggle more exclusively on getting things to work. At its higher reaches, technique is no longer a mechanical activity; people can feel fully and think deeply what they are doing once they do it well. It is at the level of mastery … that ethical problems of craft appear. The emotional rewards craftsmanship holds out for attaining skill are twofold: people are anchored in tangible reality, and they can take pride in their work. But society has stood in the way of these rewards in the past and continues to do so today. At different moments in Western history practical activity has been demeaned, divorced from supposedly higher pursuits. Technical skill has been removed from imagination, tangible reality doubted by religion, pride in one’s work treated as a luxury. If the craftsman is special because he or she is an engaged human being, still the craftsman’s aspirations and trials hold up a mirror to these larger issues past and present”.
Brutstätte für innovative Produkt- und Geschäftsideen: Der Start-up Incubator im NOI Techpark als Startrampe und Wachstumsbeschleuniger für Jungunternehmen.
Pia Zottl, Leiterin des Start-up Incubators
Südtirol entwickelt sich immer mehr zu einem Land der Gründerinnen und Gründer. In keiner anderen Region Italiens werden jährlich so viele Patente angemeldet wie hier. Im NOI Techpark sind aktuell 36 Start-ups angesiedelt. „Wir haben hier in Südtirol viel Wertvolles auf kleinem Raum vereint“, so Pia Zottl, Leiterin des Start-up Incubators. „Der NOI Techpark ist ein Mikrokosmos aus Universität, Forschung, Unternehmen und Start-ups. Das ist ein enormer Vorteil und ein Unikum, das man anderswo in Europa in dieser Form nicht so leicht findet.“ Und genau diesem Unikum ist es zu verdanken, dass der NOI Techpark immer mehr zum Anziehungspunkt für innovationswillige Gründerteams wird. In vier Programmen werden sie gezielt betreut, je nachdem in welcher Phase ihrer unternehmerischen Reise sie gerade stecken. Wer mit seiner Geschäftsidee noch ganz am Anfang steht, kann am Inventors & Pre-Incubation Programme teilnehmen. Sechs Monate lang werden angehende Start-ups bei der Entwicklung ihrer Geschäftsbzw. Produktidee begleitet – etwa durch Markt- und Machbarkeitsanalysen sowie die gemeinsame Entwicklung des Geschäftsmodells. Und wer Erfinderin oder Erfinder ist, kann im Maker Space einen ersten Hardware-Prototypen anfertigen. Bereits gegründete Start-ups können sich für die Aufnahme ins dreijährige Incubation Programme bewerben. Von Coachings und Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans über die Vernetzung mit Forschungsund Industriepartnern bis hin zur Vorbereitung auf die Kapitalsuche erwartet sie darin eine umfangreiche Service-Palette.
Unternehmen mit einem bereits ausgereiften Produkt und profitablem Geschäftsmodell, sogenannte Scale-ups, können sich im gleichnamigen Acceleration & Scale-up Programme den nächsten Wachstumsschub holen.
Und nicht zuletzt werden auch ehemalige Mitglieder des NOI Start-up Incubator im Alumni-Netzwerk betreut und weiterhin vernetzt. Zum Wohle der gesamten Community, die Jahr für Jahr wächst und erfolgreiche Unternehmen hervorbringt.
So etwa CAEmate, das mit seiner Software einen digitalen Zwilling von Infrastrukturen wie Brücken oder Tunneln erstellt, um eine genaue Risikobewertung vorzunehmen und gezielte Instandhaltungsmaßnahmen zu empfehlen. 2023 konnte das Start-up in einer ersten Investitionsrunde 3 Millionen Euro einholen und sein Team von Ingenieuren, Datenwissenschaftler/innen und IT-Developern im NOI Techpark verdoppeln.
»
Der Start-up Incubator im NOI Techpark © Ivo Corrà
Welche Chancen und Herausforderungen bieten praktische Berufe den jungen Menschen? Was macht eine Karriere im Handwerk attraktiv?
Magdalena Amhof, Landesrätin für Europa, Arbeit und Personal
Arbeitsplätze im Handwerk sind zukunftssicher. Sie bieten gute Verdienstund Karrierechancen, unabhängig vom Studienabschluss – bis hin zum Weg in die Selbstständigkeit. Zudem werden praktische Berufe oft als besonders sinnhaft empfunden, weil durch sie etwas Konkretes geschaffen wird.
Riccardo Porta, Presidente dei Giovani Imprenditori di Confartigianato
Le imprese artigiane sono più dinamiche e vicine alle persone rispetto a multinazionali e grandi aziende. In questo contesto, i giovani sono liberi di sperimentare la propria creatività e di sprigionare talento e passione, partecipando attivamente al processo creativo dell’impresa. Nell’artigianato si può sognare in grande senza aver paura del sacrificio. Quel sacrificio positivo, però, fatto di impegno verso sé stessi, verso il territorio e verso la propria comunità. E di incredibili soddisfazioni personali.
Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen
Südtirols Handwerk steht für außergewöhnliche Qualität und ist sehr gefragt. Junge Menschen, die sich fürs Handwerk entscheiden, leisten durch ihre praktische Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und haben hervorragende Karriere- und Verdienstmöglichkeiten.
Vier Unternehmen aus Südtirol, vier Wege, stolz auf das Handwerk zu sein.
Die Leidenschaft des Tuns, die Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird, die Begeisterung derer, die sich für das Handwerk entscheiden, und das unermüdliche Streben nach höchster Qualität.
L'azienda che presentiamo qui come testimone della campagna "Fieri delle proprie capacità" è l’impresa edile di Elio Pidutti. Per il titolare e il suo team, "il lavoro di squadra rappresenta il cuore pulsante del nostro successo".
L'edilizia costituisce un settore nel quale è particolarmente evidente l'importanza della sinergia tra i vari collaboratori e collaboratrici, che uniscono le loro diverse competenze realizzando un'opera che è frutto di un impegno collettivo. Pidutti è convinto che "la crescita di un’azienda dipenda direttamente dalla valorizzazione delle persone che ne fanno parte e che solo un team motivato e coeso possa contribuire al meglio alla soddisfazione dei nostri clienti". Perciò, l'azienda si impegna costantemente nella ricerca di nuove soluzioni, strategie innovative e suggerimenti che possano migliorare non solo l’efficienza del lavoro, ma anche la soddisfazione dei dipendenti.
ATTRAVERSO L’USO DI MATERIALI DI ALTA
QUALITÀ E UN IMPEGNO COSTANTE VERSO
L’EDILIZIA ECOLOGICA E SOSTENIBILE, REALIZZIAMO PROGETTI CHE RISPETTANO L’AM -
BIENTE E RISPONDONO PIENAMENTE ALLE
ESIGENZE DEI NOSTRI CLIENTI.
Elio Pidutti, Impresa edile Elio Pidutti
In ambito edilizio, altri aspetti correlati al "fare", cioè ai processi e alle modalità con cui si esplica il lavoro artigianale, sono sicuramente la sicurezza e la sostenibilità. Per Pidutti, la sicurezza è "un valore imprescindibile per la nostra azienda. Per noi è importante non solo proteggere chi opera all’interno dei nostri progetti, ma assicurare anche che ogni edificio realizzato sia sicuro per chi lo utilizzerà".
Un'ulteriore dimensione, l'ambiente e
Con più di 40 anni di esperienza e oltre 55 progetti completati, l'impresa edile di Elio Pidutti opera tra Bolzano e Trento, occupandosi di costruzioni residenziali e commerciali, ristrutturazioni, risanamenti e isolamenti termici. Fondata nel 1982, combina esperienza e innovazione per garantire interventi precisi e duraturi, con particolare attenzione alla qualità dei materiali e al rispetto delle normative edilizie.
la sua tutela, viene contemplato dall'approccio alla sostenibilità e all’edilizia ecologica, che rappresenta un altro pilastro fondamentale in base a cui opera l'impresa edile di Elio Pidutti. "Costruire, per noi, non significa solo realizzare edifici solidi e funzionali, ma anche adottare un approccio responsabile che tenga conto dell’impatto sull’ambiente. Per questo, utilizziamo materiali di alta qualità, selezionati sia tra le soluzioni tradizionali che tra quelle di ultima generazione", afferma Pidutti. Come lavora in concreto un'impresa edile come quella di Elio Pidutti? Quali sono le priorità di cui tenere conto nel processo lavorativo? "La scelta dei materiali, la precisione nelle lavorazioni e il rispetto delle tempistiche sono elementi centrali che ci guidano nel garantire ai nostri clienti risultati affidabili e duraturi. La nostra priorità è consegnare lavori di altissima qualità, che durino nel tempo e che rappresentino un valore aggiunto per chi li vive", ci spiega Pidutti.
E cosa fare per migliorare l’efficienza dei processi e la qualità del risultato finale? "Stare sempre al passo con le ultime innovazioni tecnologiche del settore edile" è il consiglio di Elio Pidutti.
Das Unternehmen, das wir im Rahmen der Kampagne „Stolz auf Tradition“ präsentieren, ist ein lebendiges Symbol für Südtirols Handwerk und seine Werte. Johanna, das jüngste Mitglied der Familie Zacher, erklärt, wie der Betrieb Innovation und Tradition vereint: „Im Grunde arbeiten wir bei uns im Betrieb noch fast genauso wie früher. Natürlich wurden einige Sachen modernisiert, um die Arbeit zu erleichtern: Die historische Hammerwalke, die mein Ururgroßvater 1901 gekauft hat, wurde früher noch mit Wasserkraft betrieben. Das wäre für uns heute unvorstellbar. Dieselbe Maschine ist aber immer noch das Herzstück unserer Werkstatt. Sie rattert und knarzt noch wie vor 124 Jahren“.
Die Manufaktur Zacher setzt auf Tradition – ebenso wie ihr Hauptrohstoff, die Südtiroler Schafwolle aus Langtaufers und dem Schnalstal. Dort findet jährlich die UNESCO-geschützte Transhumanz statt, einer der ältesten Schafübertriebe im Alpenraum. Zacher verarbeitet diese Wolle zu hochwertigen Filzpantoffeln, Sitzkissen und Sohlen. „Unser Filz ist vielseitig einsetzbar und hat viel Potential“, ergänzt Johanna. „Wir sind auch jetzt gerade dabei, einige unserer Visionen umzusetzen, indem wir neue Ideen mit unseren traditionellen Techniken verbinden. Das fordert natürlich viel Kompromissbereitschaft. Man muss auch mal was Neues probieren, um herauszufinden, ob man damit in Zukunft Erfolg haben kann. Wir freuen uns auch über kleine Erfolge und sind bereit, unser Handwerk den zukünftigen Generationen weiterzugeben“. Die Familie Zacher ist tief mit ihrer Heimat und ihrem Handwerk verwurzelt. Im
FAMILIENTRADITION SEIT 1560
Ursprünglich im Gerberhandwerk tätig, wechselte Familie Zacher Anfang des 20. Jahrhunderts unter Urgroßvater Josef zur Hutproduktion, deren Filzhüte europaweit gefragt waren. Trotz Rückschlägen im Ersten Weltkrieg hielt sie am Handwerk fest und spezialisierte sich in den 1930er Jahren auf Sohlen, Filz und Pantoffeln. Heute führen fünf Geschwister, das Handwerk von Vater Leopold, mit Kreativität, Genauigkeit und Leidenschaft, fort.
WIR SIND DIE ELFTE GENERATION IN UNSEREM HANDWERKSBETRIEB UND VERARBEITEN LOKALE SCHURWOLLE
ZU LANGLEBIGEN FILZPRODUKTEN. UNSER ALTES HANDWERK IST ZEITGEMÄSSER DENN JE UND LÄSST UNS GEMEINSAM MIT DER NÄCHSTEN GENERATION MIT ZUVERSICHT IN DIE ZUKUNFT BLICKEN.
Hannes Zacher, Zacher Johann & Co. OHG
alten Hutmacherhaus in Innichen leben und arbeiten heute mehrere Generationen unter einem Dach. Der respektvolle Umgang miteinander wurde schon den 15 Enkelkindern von klein auf vermittelt, und auch heute prägen gemeinsame Rituale den Familienzusammenhalt. Täglich versammelt sich die Familie am großen
Küchentisch von Großmutter Klara, um bei ihren hausgemachten Speisen eine Pause vom Arbeitsalltag zu genießen. Ein besonderes Ereignis ist der 5. Dezember, wenn Vater Hannes als Nikolaus der Familie Mut für das kommende Jahr zuspricht. Dieses starke Miteinander macht Familie Zacher und ihr Handwerk aus.
EIN SPRUNGBRETT FÜR TALENTE!
Erfahrung trifft auf Innovation
Gegründet im Jahr 1967 als Spenglerei Gregor Seyr, wurde das Unternehmen im Jahr 2000 in Dachservice Seyr umbenannt. Der Betrieb bietet professionelle Lösungen rund um den Bau, die Instandhaltung und Reparatur von Dächern und Fassaden. Das Team besteht aus Vater Dieter Seyr (Eigentümer), Tochter Anna Seyr (Junior-Chefin) und Mutter Daniela Bortolon Seyr (Verwaltung), die gemeinsam alle Fäden in der Hand halten.
RASEN
Das Unternehmen, das wir im Rahmen der Kampagne „Stolz auf Entscheidungen“ vorstellen, ist Dachservice Seyr – ein traditionsreiches Familienunternehmen in der Dach- und Bauindustrie, das mit Leidenschaft für handwerkliche Qualitätsarbeit überzeugt.
Heute führt Anna Seyr die Familientradition fort. Sie steht kurz vor dem erfolgreichen Abschluss ihrer Lehre und bringt sowohl eine große Leidenschaft für handwerkliche Exzellenz als auch frische, innovative Ideen in das Unternehmen ein.
„Ich bin mit dem Betrieb aufgewachsen und habe schon als Kind mitbekommen, wie viel Leidenschaft und Wissen in unserem Handwerk steckt“, erzählt Anna Seyr. „Trotzdem wollte ich mir erst sicher sein,
dass es wirklich das Richtige für mich ist“. Deswegen hat Anna zunächst zwei Sommerpraktika in der Firma ihres Vaters absolviert. Danach war ihr klar, dass sie diesen Weg einschlagen möchte. „Die Arbeit hat mir nicht nur Spaß gemacht, sondern ich konnte auch viele praktische Erfahrungen sammeln. Im Gegensatz dazu haben mir die Praktika in den vorherigen Sommern in anderen Bereichen nicht gefallen, was mir noch deutlicher gemacht hat, dass das Handwerk das Richtige für mich ist“.
Was macht Anna stolz auf ihre Entscheidung? „Mich begeistert besonders, dass ich am Ende des Tages sehe, was ich geschaffen habe. Anders als in vielen Bürojobs habe ich ein greifbares Ergebnis mei-
BESONDERS STOLZ MACHT MICH, DASS ICH EINEN BERUF AUSÜBE, DER HANDWERKLICHES KÖNNEN, PRÄZISION UND KREATIVITÄT ERFORDERT.
Anna Seyr, Dachservice Seyr
ner Arbeit, sei es ein perfekt geformtes Bauteil oder eine fertige Dachverkleidung. Zudem gefällt mir die Abwechslung – kein Tag ist wie der andere, und ich arbeite an immer neuen Projekten. Besonders stolz macht mich, dass ich einen Beruf ausübe, der handwerkliches Können, Präzision und Kreativität erfordert. Zu wissen, dass meine Arbeit für viele Jahre sichtbar bleibt und einen echten Mehrwert bietet, bestätigt mir immer wieder, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe“. Und es wird noch spannender! In den nächsten Jahren rechnet Anna mit großen technologischen Veränderungen in ihrem Beruf. „Moderne Maschinen machen die Arbeit präziser und schneller. Auch die 3D-Planung verbessert sich stetig, sodass wir Projekte bereits vorab digital überprüfen und optimieren können. Darüber hinaus erleichtern Computerprogramme die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gewerken. Nachhaltige Materialien und energieeffiziente Lösungen werden dabei ebenfalls immer wichtiger“.
L'azienda che presentiamo qui come testimone della campagna "Fieri delle proprie eccellenze" è la pasticceria di Federico Cadario, che ci ha raccontato la sua interessante storia.
"Dopo la laurea al Politecnico di Milano, anzi già durante l'ultimo anno, ho iniziato a dedicarmi al mondo della comunicazione e del marketing, nonché al disegno e progettazione di corpi illuminanti. Il mese dopo aver dato la tesi sono stato assunto da una grande azienda nel settore elettrico e dell'illuminazione, leader europeo dei sistemi di varialuce e LED. In tre anni dalla mia assunzione ho raggiunto la posizione di direttore Marketing e Comunicazione Mondo dell'intero gruppo. Ma questa carriera fulminante ha lasciato non pochi strascichi sul mio benessere psicofisico. In una seduta di terapia mi è stato suggerito, per alleviare lo stress, di fare qualcosa che nel passato mi aveva dato distrazione, sollievo, evasione. È lì che mi sono ricordato che ai tempi del li-
ceo, per non studiare (ci siamo passati un po' tutti), prendevo i libri e mi trasferivo da mia nonna materna. Una volta giunto lì abbandonavo i libri per aiutare la nonna con le torte casalinghe o con la cucina. Mi sono così ritrovato a frequentare un corso serale per hobbisti di pasticceria. Tempo sei mesi e avevo abbandonato il mio lavoro di marketing per iniziare il mio peregrinare in diverse pasticcerie per apprendere - una volta si sarebbe detto rubare - i segreti del mestiere. Due anni dopo aprivo la mia prima pasticceria". E poi?
UN'ECCELLENZA FUORI DAGLI SCHEMI
Federico Cadario, nato nel 1978, dopo una carriera internazionale nel marketing e nel design, si converte alla pasticceria nel 2010, aprendo il suo primo laboratorio a Novara. Nel 2017 porta l’eccellenza dolciaria piemontese a Bolzano, dove il successo lo premia e gli consente di crescere. Oggi, con un team di sei collaboratori e un laboratorio in Val d’Ega, la Pasticceria Cadario è sinonimo di qualità e tradizione reinterpretata con creatività.
UN PRODOTTO DI QUALITÀ, CON UNA METODOLOGIA DI ACQUISTO "PER FIDUCIA", HA BISOGNO DI TEMPO, DEDIZIONE, MANTENIMENTO DELLA QUALITÀ SEMPRE ALTA PER RAGGIUNGERE IL CUORE DEI CLIENTI, NON DI GRANDE "RUMORE".
Federico Cadario, Pasticceria Cadario
"Quando ho deciso, per amore, di trasferirmi in Alto Adige, ero pieno di dubbi e perplessità. L'offerta a Bolzano di pasticceria piemontese era praticamente nulla. Ho osato, insistendo, anche contro il parere di alcune persone a me vicine, per portare un prodotto diverso. L'ho fatto nell'unico modo che conosco: con perseveranza. Provenendo dal marketing, sono a conoscenza che un prodotto di qualità, con una metodologia di acquisto "per fiducia" e non per "impulso", ha bisogno di tempo, dedizione, mantenimento della qualità sempre alta per raggiungere il cuore dei clienti, non di grande "rumore". Ho mantenuto fede ai miei valori sulla qualità delle materie prime e della produzione e pian piano ma in modo inesorabile, sono arrivati i clienti. Tanti".
Così Federico Cadario, che ci spiega cosa anima il suo perfezionismo: "ho un carattere particolare, forgiato da mio nonno, classe 1913 e da due professori universitari provenienti dalla scuola di design tedesca della Bauhaus: devi dare il massimo sul tuo prodotto, ma l'attimo dopo disprezzarlo e trovarne i maggiori difetti possibili. Così sono stimolato a migliorarmi continuamente. Perciò preferisco le critiche costruttive ai complimenti".
Johann Zöggeler, Landesobmann der Althandwerker/innen im lvh
Was würden Sie einem jungen Menschen mit auf den Weg geben, um ihn für eine Karriere im Handwerk zu begeistern?
Jeder junge Mensch muss für sich entdecken, was ihn begeistert. Ein Handwerksberuf ist ein Beruf, den man wirklich wollen muss. Wer Freude daran hat, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und am Ende des Tages ein greifbares Ergebnis seiner Arbeit sehen will, wird im Handwerk glücklich. Doch die Entscheidung dafür sollte aus eigenem Antrieb kommen – nicht, weil jemand anderes es sagt.
Quali sono, secondo lei, le qualità fondamentali per diventare artigiani?
Per fare artigianato è innanzitutto necessario avere una forte motivazione interiore e anche una naturale attitudine per un certo mestiere. In un certo senso, si nasce artigiani. Poi l’esperienza sviluppa il talento e ci fa capire cosa migliorare e come. Personalmente, ho sempre avuto le idee ben chiare sulla strada da percorrere, tanto da poter vedere sin dall’inizio dove mi avrebbe portato, procedendo con sicurezza e passione.
Claudio Molinari, Vicepresidente degli Artigiani anziani di lvh.apa