KACHEN 4 - Herbst 2015 - DE

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KACHEN E I N Z I G E S

F O O D - M A G A Z I N

So genießt Luxemburg

HOCHZEIT

Verliebt • Verlobt • Verheiratet

EIN J✮A KACH HR E ✮ N

RENTREE

Back to school

HERBSTZEIT

Äpfel • Nüsse • Kartoffeln

FRÜHSTÜCK

Gesund in den Tag

BIER

Feinherbe Rezepte

KACHEN ON TOUR Wiltz • Moselregion • München

03/2015 - 9,95€

WWW.KACHEN.LU

L U X E M B U R G S


NOS LÈVE-TÔT RÉGALENT vos réveils

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EDITORIAL n

Liebe Leser, wie war Ihr Sommer? Haben Sie mit der Familie Ferien weitab vom Stress des hektischen Berufsalltags genießen können und endlich Zeit und Muße gefunden, all die Dinge zu tun, die Ihnen zwar am Herzen liegen, aber doch meistens viel zu kurz kommen? Oder haben Sie den Sommer, der diesmal seinem Namen alle Ehre machte, zu Hause verbracht? In den Monaten Juli und August ticken die Uhren anders und Sie konnten vielleicht endlich den Roman zu Ende lesen, der schon ewig und drei Tage auf Ihrem Nachttisch liegt, oder all die schönen Rezepte ausprobieren, die Sie in den letzten Monaten gesammelt haben. Das KACHEN-Team hat den Großteil des Sommers damit verbracht, viele wunderbare Rezepte, Geschichten und Reportagen rund um Luxemburg und seine Küche zusammenzutragen. Dies ist übrigens unser viertes Heft, nachdem wir vor rund einem Jahr unsere kulinarische Reise durch Luxemburgs Küche mit KACHEN Nr. 1 begonnen haben. Wir feiern also ein Jahr KACHEN und laden Sie auf Seite 10 ein, mit uns zu feiern! Unser Titelthema dreht sich um das schönste aller Feste: die Hochzeit. Auch wenn Sie nicht vorhaben demnächst zu heiraten, Ihre eigene Hochzeit schon viele Jahre her ist und die der Kinder noch auf sich warten lässt, ist ein Blick hinter die Kulissen eines Hochzeits-Events immer faszinierend. Zusammen mit einer prominenten Sterneköchin haben wir ein traditionelles, typisch luxemburgisches Hochzeitsessen zubereitet und wir geben Ihnen Tipps, damit Ihre Feier, egal ob Hochzeit oder sonstiges Familienfest, ein voller Erfolg wird.

„Back to school“ heißt unser zweites Titelthema und auch wenn Sie nicht mehr die Schulbank drücken, bringt der Herbst und insbesondere der Monat September doch immer diese gewisse Aufbruchstimmung mit sich, von der wir uns gerne anstecken lassen. Sobald der eine Rummel, die „Schueberfouer“, zu Ende ist, wissen die Luxemburger, dass der andere Rummel, nämlich der Alltag, wieder losgeht. Und damit Sie alle, ob Schulkind, Hausfrau-Hausmann oder Manager und Managerin, im Herbst so richtig durchstarten können, haben wir vitaminreiche Rezepte fürs Frühstück oder Pausenbrot (das man natürlich genauso gut am Schreibtisch genießen kann) zusammengestellt. Wir haben auch einen Blick in Luxemburgs Schulkantinen geworfen und herausgefunden, dass der jüngsten Generation gute und gesunde Ernährung alles andere als egal ist. Herbstzeit ist Erntezeit und so haben wir für Sie natürlich auch viele schöne Ideen und Rezepte zu diesem Thema gesammelt. äpfel, Nüsse, Kürbisse oder luxemburgische Kartoffeln – Ihr zukünftiges Lieblingsrezept ist bestimmt dabei! Feiern Sie mit uns Halloween und Thanksgiving, wobei wir uns natürlich von Mitgliedern der großen internationalen Community in Luxemburg tatkräftig haben unterstützen lassen. Die ersten kühl-regnerischen Tage erinnern mich immer an Rilkes wunderschönes Herbstgedicht aus dem Buch der Bilder (*). Wenn sich morgens Nebelschwaden aus unseren grünen Tälern lichten und die letzten Sonnenstrahlen unseren Reben die richtige Süße geben, beginnt, wie ich finde, die schönste Zeit des Jahres. In der Redaktion sind wir derweil schon auf die nächste Feststrecke eingestimmt: Unser fünftes Heft erscheint Anfang Dezember und wird natürlich vollgepackt sein mit tollen Festtagsrezepten und -menüs, Deko- und Partyideen. Auf unserer Webseite www.kachen. lu und auf facebook finden Sie regelmäßig neue Rezepte, Updates und kleine Videos von unseren Fotoshootings. Schauen Sie mal rein, denn Sie wissen ja: Vorfreude ist die schönste Freude! Genießen Sie den Herbst! Mit herzlichen Grüßen vom gesamten Team,

Ihre Bibi Wintersdorf Chefredakteurin und Herausgeberin * www.rilke.de/gedichte/herbsttag.htm

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4 Restaurant- & Shop-News 5 Bücher

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32 Top Thema Back to school Leckere Vitamine

6 Produkte

34 Lunchbox

8 Shopping Deko

39 Schulkantinen

10 KACHEN-Jubiläum

41 Frühstück 50 Bier

12 Top Thema Hochzeit Wenn die Braut sich traut... 15 Die passenden Blumen für die Braut 16 Hochzeitsmenü

Ein Getränk für die Götter 52 Es muss nicht immer Wein sein 54 Kochen mit Bier 60 Abonnements

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67 Kräuter 68 Gemüse der Saison 70 Traditionen und Feste Herbstzeit 72 Kürbis & Co 76 Kartoffeln Tolle Knolle 82 Step by step: Bratkartoffel-Gratin mit Kochkäse 84 Äpfel Unsere Bongerten

22 Sweet Tables

61 Do it yourself: Pappendag

86 Apfelrezepte

24 Kulinarische Juwelen

62 Typisch Luxemburgisch:

88 Ein Calvados für

28 Schreiben mit Stil 29 Hochprofessionelle Helfer

Kniddelen & Stäerzelen 64 Urban Gardening

Luxemburg 89 Nüsse Gesunde Sattmacher

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INHALT n

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94 SOS Kichen: Die Welt der Nüsse

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118 Wein- und Traubenfeste an der Mosel 119 Köstliches mit Wein

98 Chefportrait: Cyril Molard

122 Thanksgiving

David Goldrake 104 Restaurantportrait: Guillou Campagne 107 Anne's Herbstcocktail 108 Pol Theis: Luxemburgisches Design in den Hamptons

131 Georges Hausemer „Wie schmeckt die Welt“ 132 Wiltz 134 Die Moselregion

101 Heiß auf Eis! 102 Kulinarischer Fragebogen:

KACHEN on Tour

Gesundheit & Wellness

138 München

124 Die EU muss abspecken 125 Wenn Überlebensgene zu Killergenen werden 126 Übergewicht will vorsichtig

144 Kachen für Kids 146 Rezeptverzeichnis und Impressum

bewegt werden 127 Kim Schmit: Eine Erfolgsgeschichte

114 Made in Luxemburg: Buff

128 200 Kalorien im Vergleich

116 Weinbars in Luxemburg

129 News

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Restaurants & Shops News

An der Brauerei Auf drei Etagen können Sie die Geschichte des Hauses Bofferding hautnah miterleben. Neben Führungen über die Braukunst, können die Gäste vom Pils bis zum ungefilterten Hausbier alles probieren. Die Küche bietet mit Bier verfeinerte luxemburgische und französische Gerichte an. Öffnungszeiten: So. - Do.: 10:00-1:00 Uhr, Fr.: 10:00 – 3:00 Uhr, Sa.: abends bis 3:00 Uhr Adresse: 148, av. du Luxembourg, L-4940 Bascharage Tel.: (+352) 26 502 235 - www.anderbrauerei.lu

Nespresso Zentral in der Grand Rue gelegen kann Nespresso seinen Kunden nun auf größerer Fläche einen besseren Service bieten. In verschiedenen Zonen wird der Kunde dazu eingeladen, alle Sorten der Grand Crus zu entdecken und zu probieren. Außerdem können hier alle Modelle der Nespressomaschinen miteinander verglichen und getestet werden. Auch ist es den Nespressomitgliedern möglich hier ihre benutzten Kaffeekapseln zu recyceln. Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 10:00 – 18:00 Uhr, Sa.: 9:30 – 18:30 Uhr Adresse: 45, Grand Rue, L-1661 Luxembourg Tel.: (+352) 80 022 633 - www.nespresso.com

Gudd Dikrich Das Restaurant besticht durch seine moderne Küche, die mit hochwertigen, regionalen Produkten außergewöhnliche Speisen zaubert. Die Spezialität des Hauses sind die Hähnchengerichte, sowie die Dessertkreationen von Carole Goerend. Öffnungszeiten: Di. – So.: 11:00 – 24:00 Uhr, Küche von 12:00 – 14:00 & 18:30 – 22:00 Uhr geöffnet Adresse: 8, Place de la Libération, L-9255 Diekirch Tel.: (+352) 26 804 535 - www.dikrich.gudd.lu

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NEWS n

Bücher

die wir lesen MITMACHEN & GEWINNEN EIS Perfektion aus Leidenschaft Jeff Oberweis Neuer Umschau Buchverlag ISBN 978-3-86528-788-5 Sprache: DE, 176 Seiten 19,95 €

Jeff Oberweis isst leidenschaftlich gerne Eis. Und das in vielen Variationen und natürlich in bester Qualität. In diesem Buch führt er den Leser fundiert in die hohe Kunst der Eisherstellung ein und verrät erstmals seine Formel für das perfekte Eis. Jeff Oberweis nimmt den Leser mit in seine einzigartige Eiswelt und eröffnet neue Geschmacksdimensionen, die niemanden kalt lassen.

Die ersten 3 Einsender gewinnen ein Buch. Schicken Sie eine Mail mit dem Stichwort “Jil Waxweiler” an: gewinnen@kachen.lu. Die Gewinner werden innerhalb von 3 Wochen nach Einsendung informiert.

WHOOPIE PIES Jil Waxweiler Editions Schortgen ISBN 978-99959-36-26-6 Sprache: DE, 164 Seiten Ab Oktober 2015 erhältlich Jil Waxweiler, die Gewinnerin der SAT.1-TV-Show „Das große Backen“ 2014 liebt Torten jeglicher Art. In diesem Buch gilt ihre Leidenschaft ausschließlich den süßen, fluffigen und cremig gefüllten Whoopie Pies. Sie zeigt über 40 Rezepte ihrer Lieblingskreationen. Fruchtig frische Leckereien mit Erdbeer-Mascarpone-Füllung oder traditionelle Hunnegdrëpp- und Schueberfouer-Whoopies. Tauchen Sie ein in Jils wunderbare Welt der Whoopies.

SCHNELL SEIN & GEWINNEN Die ersten 3 Einsender gewinnen ein, von Jeff Oberweis signiertes, Buch. Schicken Sie eine Mail mit dem Stichwort “Jeff Oberweis” an: gewinnen@kachen.lu. Die Gewinner werden innerhalb von 3 Wochen nach Einsendung informiert.

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Produkte

die wir mögen 1

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1 Barefoot - der kalifornische Trendwein für gesellige Grill-Abende! Die Weine überzeugen

durch vollmundigen Geschmack nach reifen Früchten und eine hervorragende Qualität, die bereits vielfach international ausgezeichnet wurde. Zinfandel rosé sweet, Pinot Grigio, Cabernet Sauvignon: 6,50 € - Merlot, Shiraz: 6,67 €. über Wengler Châteaux & Domaines, www.wengler.lu 2 Mit biologisch angebauten Teesorten der Chiemgauer Tee Manufaktur Bioteaque können Sie ihrem körper Gutes tun. Eine große Auswahl finden Sie bei Bioteaque Luxemburg. Beim Charel - Am klenge Buttik in Mamer. 3 The Must of Luxembourg! Zum Verschenken oder selber genießen. In hübschen Kisten, auf denen Sehenswürdigkeiten Luxemburgs abgebildet sind, gibt es z. B. 16 Macarons für 27,50 € oder einen Mini Bamkuch für 13,50 €, www.oberweis.lu. 4 Entdecken Sie den neuen POLL-FABAIRE Cuvée Rosée brut, welcher mit seiner fruchtigen Note eine Goldmedaille beim “Concours National des Crémants” gewonnen hat, www.vinsmoselle.lu.

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NEWS n

5 Feinster Champagner R&L Legras über Bar à vin, 31, rue des Capucins, Luxembourg, www.baravin.lu 6 Der Wunsch von Cactus, kleine artisanale Brauereien zu unterstützen

trägt Früchte. Außergewöhnliche belgische Biere der Brauereien St. Hélène, Millevertus, Les 3 Fouquets und Lupulus finden Sie ab sofort in jedem großen Cactus Supermarkt. 7 Entdecken Sie die neue Produktlinie der Rohwürstchen von Galbanetto Galbani aus purem Schweinefleisch, im 200 g Stäbchen. Das neue Format und die neue ultra-praktische Verpackung ermöglichen es, das Produkt bei bis zu +20°C zu lagern und überall hin mitzunehmen. Galbanetto ist in 3 verschiedenen Sorten erhältlich: Campagnolo, pikant und mit Fenchelsamen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei! 8 Die limitierte London Box von Sushishop, kreiert vom Künstler Chris Ladbrooy, ist ein echtes Designerstück. Aber nicht nur außen kann die Box überzeugen, sondern auch innen: 38 Teile, davon 3 innovative neue Sushikreationen und 5 Klassiker, für 45,00 € 9 Rosport Pom’s – Das ist köstlicher Apfelsaft kombiniert mit Rosport Mineralwasser. Ein hundertprozentig natürliches Erfrischungsgetränk für die ganze Familie. Erhältlich in der praktischen 0,5L PET Flasche und in der familienfreundlichen 1L PET Flasche.

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Vasen, je 59 € Blumen, ab 3,90 € Side table Bento, 329 € von SIA

Sofa Bali, 1599 € Bank Glossy, 589 € Windlicht Paul, 159 € - 299 € Kissen Marta, je 35 € von SIA

Herbstwärme Die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler, letzte Sonnenstrahlen bescheren uns schöne Herbstabende. Mit kräftigen Beerentönen und warmen Herbstfarben zieht die dritte Jahrezeit auch in Ihr Zuhause ein.

Kissen Marta, je 35 € - Kissen Happy, je 39 € - Kissen Bohème, je 39 € Kissen Bouquet, je 35 € von SIA 8 | KACHEN | 3 / 2015

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Shopping Mattschwarze Teller und Schüsseln von Butlers, 3,99 € - 4,99 € Asiatische Windlichter von Butlers, 2,99 € - 4,99 €

Deko

Geflochtener Flaschenkorb von Butlers, 17,99 €

Weiche Kissen in Metalloptik über Tapis Hertz, 18,60 € - 23 € Flauschige Decken über Tapis Hertz, 55 € - 199,95 €

Glasvasen über Sichel Home, 24,45 € - 42,85 €

GEWINNEN

& Verschönern

Seit Eröffnung der neuen Shops in Luxemburg und Esch-sur-Alzette verschönert BUTLErS unser Zuhause. Jetzt bekommt der Herbst ein wenig Gemütlichkeit durch die küchenkollektion "Mrs. Winterbottom's". Zum Beispiel mit dem praktischen kartoffeleimer (je 27,90 €) und den tiefen pastateller (je 7,99 €) in Beigetönen.

Drahtkörbe mit abnehmbarem Deckel über Sichel Home, 117,16 € - 189,64 €

Wir verlosen 2 Küchen-Sets. Jedes Set enthält: 1 Kartoffeleimer & 4 Pastateller.

Kissen in Grautönen über Sichel Home, ca. 30 €

Mattschwarzer Dekoapfel 94,30 € und glänzende Dekokirschen über Sichel Home, 27,38 € - 60,95 €

Beantworten Sie folgende Frage: Wie wiele BUTLERS Shops gibt es im Land? Schicken Sie Ihre Antwort mit dem Vermerk "BUTLERS" per Mail an: gewinnen@kachen.lu.

Einsendeschluss ist der 30.10.2015. 2015 / 3 | KACHEN | 9

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Ein Jahr

KACHEN Feiern Sie mit!

GEWINNEN & FEIERN

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Eigentlich als limitierte Edition zum 50-jährigen Geburtstag, im Jahre 1971, von BErNArD-MASSArD eingeführt, ist die Cuvée de l’Ecusson Brut, mit ihrer bekannten Eleganz, heute fester Bestandteil des Sortiments und bester internationaler Botschafter der luxemburger Sektkunst.

GEWINNEN KACHEn verlost 8 Jubiläums-Sets. Jedes Set enthält:

Die kollektion „CHAMpUS White Label” hat rITZENHOFF in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und NCL Botschafter Jan Josef Liefers und dem Designer Olaf Hajek entworfen. Das Ergebnis ist eine Interpretation der beiden künstler vom paradies auf edlen Gläsern. Die Gläser sind spülmaschinenfest und werden mit einer passenden Stoffserviette in einem exklusiven Geschenkkarton verpackt.

2 Gläser der Marke rITZENHOFF kollektion „CHAMpUS White Lable” 1 Magnum Flasche Cuvée de l'Ecusson Brut von BErNArD-MASSArD 1 kACHEN-ABO für 1 Jahr Beantworten Sie folgende Frage: Wie oft erscheint KACHEn pro Jahr? Schicken Sie Ihre Antwort mit dem Vermerk "Ein Jahr KACHEN" per Mail an: gewinnen@kachen.lu. Einsendeschluss ist der 30.10.2015

KACHEN - Luxemburgs einziges Food-Magazin! KACHEN erscheint saisonal (4 x pro Jahr) und ist prall gefüllt mit interessanten Themen rund ums Essen und Trinken im Ländchen. Reinschauen, nachkochen und genießen! 2015 / 3 | KACHEN | 11

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Wenn die Braut �ich traut... Auf gut Deutsch heißen sie „Hochzeitsplaner“, aber irgendwie klingt die englische Bezeichnung schicker. Und schick sollte es schon zugehen, wenn ein Wedding Planner in Aktion tritt, um den schönsten Tag des Lebens zu gestalten.

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TOP THEMA n

ierzulande dürfte der Begriff erstmals im Jahr 2001 gesteigerte Aufmerksamkeit erregt haben. Damals kam der Film „Wedding Planner“, in dem die Titelheldin ausgerechnet dem Charme des Bräutigams einer von ihr zu organisierenden Hochzeitsfeier erliegt, in die Kinos, mit Jennifer Lopez und Matthew McConaughey in den Hauptrollen. Mrs. Lopez erntete mit ihrem Auftritt bloß eine Nominierung für die „Goldene Himbeere“ als schlechteste Schauspielerin. Dem Berufsbild des Hochzeitsplaners jedoch verschaffte der Streifen hervorragende Werbung. Fortan träumten unzählige Verliebte auch außerhalb der USA davon, sich den Schritt vor den Traualtar ebenfalls professionell organisieren zu lassen. Wenn die Berufsbezeichnung „Wedding Planner“ zumindest in europäischen Gefilden auch relativ jungen Datums ist, so reichen die Wurzeln dieser romantischen Spielart des EventManagements wesentlich weiter zurück. Als inoffizielle Begründerin des Metiers gilt nämlich niemand Geringeres als die ägyptische Königin Cleopatra, deren Gespür und Händchen für sensationell inszenierte amouröse Auftritte ihr nicht nur das Herz ihrer prominenten Liebhaber, sondern auch die Bewunderung der Bevölkerung zutrug: pompöse Fahrten auf dem Nil mit den jeweils in ihrer Gunst stehenden Herren und vor allem der spektakuläre – wenn auch historisch nicht ganz felsenfest verbürgte – Einfall, sich spärlich bekleidet in einen Teppich wickeln und nachher vom überraschten Cäsar wieder ausrollen zu lassen.

Creative Culinary Establishment

Entering the creative world of culinary. Discover the art of avant-garde cooking and the beauty of our products in a futuristic environment.

Einst ein fürstliches Privileg Nicht nur im alten ägypten, sondern bis weit in die Neuzeit hinein blieb die glamouröse Inszenierung und perfekte Organisation der großen romantischen Momente ein fast ausschließlich Herrschaftshäusern vorbehaltenes Privileg. Seufzend verfolgte man die Trauung von Fürst Rainier von Monaco mit der Hollywood-Schauspielerin Grace Kelly oder schnäuzte sich, viele Jahre später, hingebungsvoll, als die Kindergärtnerin Diana den ewigen englischen Thronfolger Charles vor einem Millionenpublikum ehelichte. Ach, und Kate und William … und Guillaume und Stéphanie … Zum Glück müssen sich die Untertanen in Luxemburg wie in aller Welt heute nicht mehr damit begnügen, Märchenhochzeiten lediglich aus der Entfernung zu bestaunen. Sie können sie auch für sich selbst verwirklichen. Nun gut, ganz so prächtig wie bei Prinzessin Stéphanie oder gar Lady Di dürfte es, wenn überhaupt, zwar nur bei russischen Oligarchen zugehen. Ansonsten lassen sich heutzutage auch Bürgerliche, ein gewisses Budget vorausgesetzt, ihren großen Tag vom ersten bis zum letzten Moment vom Profi perfekt in Szene setzen.

IVI - Creative Culinary Establishment 15 rue Louvigny I L- 1946 Luxembourg www.ivi.lu

TEXT SUSANNE JASPERS

Ouvert du mardi au samedi 11:30 - 1:00

IVI - Creative Culinary Establishment I All rights reserved

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FOTOS EMOTION

Heute auch beim Bürgertum beliebt Einer dieser Profis ist die Luxemburgerin Carole Platz. Im März 2003 eröffnete sie ihre Event-Agentur „Emotion“. Ursprünglich hatte Platz sich auf Firmenkunden spezialisiert, denen die Agentur komplette Event-Packages von Idee und Konzept über die Auswahl der kulinarischen, musikalischen und dekorativen Begleitung bis hin zur Betreuung der Veranstaltung anbot. Nach nicht einmal einem Jahr allerdings sprachen Freunde sie vorsichtig an: „Sag mal, du machst doch …? Könntest du nicht vielleicht auch bei uns …?“ Aus ein paar zur vollsten Zufriedenheit organisierten Traumhochzeiten von Freunden wurden „Planned Weddings“ von Freunden dieser Freunde, von Bekannten der Bekannten der Freunde … Mit dem Resultat, dass „Emotion“ neben zahlreichen Business-Events mittlerweile auch im Bereich Hochzeitsplanung ausgesprochen erfolgreich ist. Dies übrigens nicht nur für jenen Tag, an dem die Braut über die Schwelle getragen wird. Im kommenden Jahr stehen sowohl die Ausrichtung einer silbernen als auch einer goldenen Hochzeit im Terminkalender. Die Agentur wird bei ihrer Tätigkeit vor recht unterschiedliche Herausforderungen gestellt. Da gibt es einerseits Kunden, die, wenn sie zu Carole Platz kommen, ihre Hochzeit bereits bis zur letzten Tischdekoration durchgeplant haben und nun Hilfe bei der praktischen Umsetzung ihrer Ideen benötigen. Andere hingegen sind vor lauter Aufregung, Nervosität oder Verliebtheit tüchtig abgelenkt und zum Planen außerstande, so dass ihnen ein komplettes Konzept erstellt werden soll, dessen Verwirklichung dann von Anfang an und so lange begleitet wird, bis der letzte Hochzeitsgast das Fest verlassen hat – was bisweilen recht spät werden kann.

Allerdings, warnt Carole Platz, sollte früh planen, wer sich ewig bindet. Die überschaubare Größe des Großherzogtums bringt mit sich, dass es auch nur eine ebenso überschaubare Zahl an für die jeweiligen Wünsche geeigneten Locations gibt, die nicht selten mindestens ein Jahr im Voraus reserviert werden müssen. Die „heiße“ Planungsphase erstreckt sich dann in der Regel über die letzten drei bis vier Monate vor dem Gang zum Traualtar. Bei der Entscheidungsfindung während der Vorbereitungen geht es übrigens beim Wedding Planning durchaus gleichberechtigt zu, erzählt Platz. Es sind keineswegs die Frauen allein, die gemeinsam mit der Hochzeitsplanerin minutiös den Ablauf des großen Tages ausarbeiten. Auch der moderne Bräutigam möchte höchstpersönlich an der Auswahl von Farbtönen und Tischordnungen beteiligt werden. Und am Ende lässt sich die Firmenchefin bei aller Zurückhaltung und Diskretion, die selbstredend zu den obersten Geboten des Hauses zählen, doch noch zu einer kleinen augenzwinkernden Bemerkung hinreißen: Wenn es um die Wahl des Wagens geht, mit dem die Brautleute vor der Kirche oder Gemeinde vorfahren, ist es doch meist der künftige Gatte, der das letzte Wort behält. Da hätte man doch zu gerne gewusst, wem die diesbezügliche Entscheidung bei der Eheschließung von Premierminister Xavier Bettel zufiel. Dessen Hochzeit hat Carole Platz nämlich auch organisiert – was sie uns selbstverständlich nicht verraten hat.

Emotion - Event Management 42-44, rue de Hollerich, L- 1740 Luxembourg Tel : 00352 24 69 78 -1 - info@emotion.lu - www.emotion.lu

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Die passenden Blumen für die Braut Der Brautstrauß – das wichtigste Accessoire für die Braut – und individuelles Symbol für die Schönheit der Liebe

Blumen für den Brautstrauß die spitzenreiter rose Ganzjährig, in allen Farben für alle Arten von Sträußen

schleierkraut Ganzjährig, für romantische Sträuße

hortensien Vom Frühling bis zum Herbstanfang

dahlien Von Juli bis Oktober, für schicke und romantische Sträuße

ranunkeln

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES FOTOS ROGER KLEIN

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lüten, Früchte, Ranken – alles ist möglich, wenn es um den Brautstrauß geht. Bei unseren Großmüttern war noch die Symbolik der Blumen im Brautstrauß von großer Bedeutung: so steht die weiße Lilie für Jungfräulichkeit und Keuschheit, die rote Rose als Symbol der Lust dagegen war für Bräute tabu. Die Blume schlechthin für die Braut war die Myrte, mit ihrem makellosen Weiß das Symbol der Unschuld. Heute ist alles möglich. Bei der Wahl des Brautstraußes stehen andere Kriterien im Vordergrund. Der Strauß muss zum Kleid der Braut und zur Dekoration in der Kirche und im Restaurant passen – es ist so vieles zu bedenken, damit die Hochzeitsfeier zu einem einmaligen Erlebnis wird. Roger Klein und Marc Losch, Floristen aus Leidenschaft, haben sich seit 1991 darauf spezialisiert, dass die Hochzeit

Von Dezember bis April, für romantische Wintersträuße zu einem einmaligen und unvergesslichen Fest wird. „Wir fahren jede Woche selbst nach Holland und suchen die Blumen für unsere beiden Geschäfte aus – durch den langen und direkten Kontakt zu unseren Lieferanten können wir auch ausgefallene Kundenwünsche erfüllen,“ sagt Marc Losch. Bei der Auswahl des Blumenschmucks wird Beratung großgeschrieben. Die Persönlichkeit der Braut, ihre Vorlieben und Ideen, das Kleid und die Jahreszeit werden genauso berücksichtigt wie der Rahmen. „Von Pferdestall bis Barocksaal ist alles möglich,“ erklärt Roger Klein. „Wir schauen uns auch die Kirche an und besprechen die Tischdekoration mit dem Restaurant, damit die Brautleute möglichst wenig Stress haben.“ Auf Wunsch wird selbstverständlich auch der Brautwagen passend dekoriert.

anemonen Von Oktober bis April, für romantische Wintersträuße

54, rue de Strasbourg L-2560 Luxembourg Tel. : 26 48 38 83 46, Avenue Grande-Duchesse Charlotte L-3440 Dudelange - Tel. : 51 11 86 www.facebook.com/fleuriste.rogerklein 2015 / 3 | KACHEN | 15

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Traditionelles luxemburgisches

Hochzeitsmenü

Diese Rezeptstrecke entstand in Lea Linsters Restaurant Pavillon Madeleine in Kayl, in Zusammenarbeit mit Villeroy & Boch und Ilona Blummenatelier.

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REZEPTE n

Rëndsbritt mat Eeër LEAS tRADItIONELLE FESttAGSBRÜHE Diese Suppe gab’s in Frisange zu jedem Anlass, egal ob Hochzeit oder Beerdigung. Für 3 liter brühe • 1 Poularde (1,3 kg) • 1,3 kg Rindfleisch • 3 Möhren • 200 g Knollensellerie • 1 Bouquet garni (Petersilie, Thymian, Liebstöckel, Porree, Lorbeerblatt) • Salz • 1 TL Pfefferkörner • 2 Zwiebeln • 1 Nelke • 3 Tomaten • 3 EL Sago Garnitur: • 1 Ei pro Person • glatte Petersilie • evtl. Madeira 1 In einem großen Topf die Poularde und das Rindfleisch in drei Liter kaltem Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen und die Suppe sorgfältig abschäumen. Das Rindfleisch sollte ein gutes Stück vom Bug sein: Später hat es seinen Starauftritt als Tafelspitz 2 Jetzt erst darf das Gemüse hinein: die Möhren für die Süße, der Sellerie für die Würze, ein Bouquet garni für den runden Geschmack, etwas Salz und ein paar Pfefferkörner. Eine dicke Zwiebel halbieren, in einer Eisenpfanne braten, bis sie schwarz wird und zur Suppe geben, denn das ist gut für das Aroma. Eine Zwiebel mit Nelken spicken, Tomaten vierteln und der Suppe hinzufügen. Damit alles schön bindet, pro Liter einen Esslöffel Sago mitkochen. 3 Das Huhn nach ungefähr einer Stunde aus der Suppe nehmen, abkühlen lassen und das Hühnerfleisch zum Beispiel für Königinpasteten verwenden.

FOTOS RAYMOND ERBS

4 Das Rindfleisch muss weitere zwei Stunden auf kleiner Flamme in der Brühe köcheln. Wenn die Gallertstreifen im Rindfleisch zart sind, zergeht auch der Tafelspitz auf der Zunge. Das gare Fleisch herausnehmen, die Brühe durch ein Haarsieb passieren und kalt stellen, damit man anschließend das erstarrte, überschüssige Fett abnehmen kann. Es bleiben etwa drei Liter feinste Brühe übrig. 5 Vor dem Servieren die Suppe erhitzen und die Eier hart kochen. Sie werden mit der Gabel zerdrückt und auf die Suppenteller verteilt. Darüber die heiße Brühe geben und zum Schluss die fein gehackte Petersilie drüber streuen. Auch ein Schuss Madeira kann nicht schaden! 2015 / 3 | KACHEN | 17

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Steinbutt mit Sauce Mousseline Für 4 Personen Sauce Mousseline: • 1 Schalotte • 2 EL Weißweinessig • 5 EL Crémant • 2 Eigelb • 80 g Butter • Salz • Zitronensaft • 4 Filetstücke von etwa 120-140 g • Butter • 1 Glas Crémant • Salz 1 Schalotte in ganz feine Würfelchen schneiden und mit dem Essig in einem kleinen Topf köcheln, bis er ganz verkocht ist. Mit einem Esslöffel Wasser ablöschen und dann einen guten Schluck

Crémant dazugeben, dann die Eigelb. Die Eigelb-Crémant-Masse mit dem Schneebesen schlagen, bis sie schön gebunden ist. Inzwischen Butter in einem kleinen Topf flüssig werden lassen und dann in einem dünnen Strahl zur Ei-Emulsion geben, dabei die Masse weiter schlagen. Dann die Sauce durch ein Haarsieb passieren und mit Salz und etwas Zitronensaft abschmecken. Die Sauce soll schaumig-flüssig sein. Ich erhitze sie noch einmal, sie darf aber keinesfalls kochen! 2 Den Fisch waschen und abtrocknen, dann in einer tiefen Pfanne oder flachen Casserole die Butter zum Schmelzen bringen. Die Fischfilets leicht salzen und dann in die Pfanne legen, die Butter darf nicht zu heiß werden. Den Fisch wenden, Crémant bzw. Fischfond hinzugeben und gar köcheln lassen. Auf einem Küchenpapier abtupfen und auf die heißen Teller verteilen. Mousselinesauce dazugeben. Dazu reicht man tournierte Kartoffeln im Dampf gegart und frische Zitrone.

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Filet de Bœuf Wellington Für 4 Personen

• 300-500 g Blätterteig • 1 Stück Rinderfilet (Tournedos - 600 g) • 2 EL geklärte Butter • Salz und Peffer • 1 EL frische Butter • Thymianstrauß • 2 Knoblauchzehen • Eigelb zum Bestreichen Duxelles: • 1 Schalotte • 100 g Champignons de Paris Butter zum Braten, Salz und Pfeffer Farce: • 100 g Hühnerfilet • 1 Scheibe Weißbrot • 2 EL Milch zum Einweichen • 50 g Sahne • Etwas Cognac, Salz und Peffer und 3 EL Duxelles Das Rinderfilet abtupfen, mit Salz und Pfeffer würzen und in der heißen Butter fest anbraten. Thymianstrauß, Knoblauch und frische

Butter hinzugeben und ein paar Minuten garen lassen. Dabei immer wieder mit Butter übergießen. Dann das Filet auf einen Rost legen und abkühlen lassen. Duxelles Schalotte mit Champignons de Paris fein hacken, mit Butter anschwitzen und salzen und pfeffern, dann 15 Minuten köcheln, dann abkühlen lassen. Farce Hühnerfilet im Mixer pürieren, das Weißbrot zuerst in der Milch einweichen, dann ausdrücken und zum Hühnerfleisch dazugeben, kalte Sahne hinzufügen und alles zu einer glatten Paste verarbeiten. Duxelles dazugeben, mit Cognac, Salz und Pfeffer abschmecken. Das Rinderfilet mit der Farce etwa 1 cm dick oben und seitlich bestreichen und mit dem dünn ausgerollten Blätterteig umwickeln, sodass die Naht unten seitlich ist. Mit Eigelb bestreichen und oben eine Öffnung von 4 cm Durchmesser reinschneiden. Mit dem Rücken eines Küchenmessers vorsichtig ein Motiv einritzen und bei 180°C 25-30 Minuten backen lassen.

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Meringueböden: Backofen auf 150°C (Umluft: 130°C) vorheizen. 2 Backbleche mit Backpapier belegen, darauf 3 Kreise (Ø 20 cm) vorzeichnen. Puderzucker sieben. Eiweiß halbsteif schlagen. 20 g Zucker einrieseln lassen, steif schlagen. Übrigen Zucker (100 g) und Puderzucker mischen, nach und nach in den Eischnee einrieseln lassen. Weiterschlagen, bis der Eischnee glänzt. Masse in einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle füllen. Auf die vorbereiteten Bleche 3 Böden mit 1 cm Höhe aufspritzen. Böden im Ofen 25 Minuten backen. Die Temperatur auf 120 Grad (Umluft: 100°C) reduzieren, Böden im Ofen in ca. 2 Stunden trocknen. Die Böden sollen dabei hell bleiben. Vanilleeis: Vanilleschoten längs aufschneiden, Mark herausschaben. Zucker und Eigelbe cremig schlagen. Milch und Sahne mit Mark und Schoten aufkochen. Ein Drittel davon unter die Eimasse rühren. Mix anschließend zum Rest der Milchmischung in den Topf geben. Schoten entfernen. Mix bei kleiner Hitze fast zum Kochen bringen, dabei ständig weiterrühren. Wenn die Masse leicht dicklich wird, Topf vom Herd nehmen. Abkühlen lassen. Masse in einer Eismaschine oder im Tiefkühler (ab und zu umrühren) mindestens 4 Stunden tiefkühlen. Erdbeereis: Erdbeeren waschen, putzen, mit Zucker, Orangen- und Zitronensaft pürieren. Sahne untermixen, mit Zucker abschmecken. Die Masse in einer Eismaschine oder im Tiefkühler (dabei ab und zu umrühren) mindestens 4 Stunden tiefkühlen. Zum Servieren: Vanilleeis auf dem ersten Meringueboden verstreichen, tiefkühlen. Auf den zweiten Meringueboden das Erdbeereis streichen. Kurz im Tiefkühler fest werden lassen. Erdbeeren verlesen. Sahne mit Zucker steif schlagen, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen. Vacherin zusammensetzen: Meringueboden mit Erdbeereis auf den Boden mit Vanilleeis setzen. Dritten Boden obenauf setzen. Vacherin rundherum mit Sahne bestreichen, Torte in Stücke schneiden (mit einem großen Messer, das man zuvor in heißes Wasser taucht). Mit Erdbeeren und Sauce anrichten.

Geeister Erdbeer-Vanille-Vacherin Für 8 - 10 Personen Vorbereitungszeit: 60 Min. ~ Backzeit: 2 ½ Std. Tiefkühlzeit: mind. 4 Std. ~ Zubereitungszeit: 30 Min. Für die Meringueböden: • 120 g Puderzucker • 4 Eiweiß (120 g) • 120 g Zucker Für das Vanilleeis: • 2 Vanilleschoten • 125 g Zucker • 6 Eigelb • 500 ml Vollmilch • 100 g Schlagsahne

Bamkuch

Damals wie heute – Tradition muss sein! Wenn es etwas gibt, was bei luxemburgischen Festen, egal ob Hochzeit oder Kommunion, nie fehlen darf, dann ist es der feine „Bamkuch“, natürlich aus dem Traditionshaus Namur. Das war damals so und und hat sich bis heute nicht geändert!

Für das Erdbeereis: • 500 g Erdbeeren • 100 g Zucker • 50 ml frisch gepresster Orangensaft • Saft von ¼ Zitrone • 170 g Schlagsahne Außerdem: • Waldbeeren oder kleine Erdbeeren als Garnitur • 1 EL Zitronensaft • 300 g Schlagsahne • 30 g Zucker • Kandierte Veilchen (im Fachhandel) 20 | KACHEN | 3 / 2015

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Léa Linster

I

n einer der schönsten Passagen ihres neu erschienenen Buches “Mein Weg zu den Sternen” beschreibt Lea Linster, wie sie von einem Tag auf den anderen, ganz allein und auf sich gestellt, ein Fünf-Gänge-Menü für eine anspruchsvolle luxemburgische Hochzeitsgesellschaft kochen muss, weil die für das Event engagierten „Hippie“-Köche einfach nicht auftauchen. Auf dem Menü stehen klassische, typisch luxemburgische Hochzeitsleckereien, von RinderKonsommee bis Filet Wellington…. Meine Schwester Maryse redete mir gut zu: „Du hast doch genau zugeguckt! Du musst das übernehmen!“ Allez!, dann kochte ich eben mit 19 Jahren mein erstes Hochzeitsmenü für 45 Gäste. Sicher, ich hatte ein bisschen Hilfe. Unsere Küchenmädchen putzten und schnitten das Gemüse. Aber ich trug die Verantwortung. Heute staune ich über das mutige Mädchen, das ich damals war. 45 Gäste! Filet Wellington! Die Mutter hatte sich gleich aus der Sache zurückgezogen und gesagt: Nein, das mache sie nicht. Allerdings gab es dann doch ein größeres Problem, und natürlich bestand es genau in diesem Filet Wellington, dem in Blätterteig gewickelten Rinderfilet. Bei allen Gerichten hatte ich den Hippieköchen genau zugesehen, die hatte ich im Kopf. Das Rezept für das Fleisch aber hatten sie in einem mitgebrachten Kochbuch nachgelesen. Nur, wie hieß das noch? Rot war es gewesen, und sehr dick. Und auf Seite 75 stand das Rezept für die Farce zwischen Filet und Blätterteig. Daran erinnerte ich mich. Und schickte meinen Bruder Jean in die Stadt nach Luxemburg, um den absoluten Klassiker über die französische Küche zu suchen, dessen Titel ich nicht kannte. Jean nahm das einzige dicke, rot eingebundene Kochbuch, das er fand, blätterte auf Seite 75 – und fand das richtige Rezept. Glück gehabt. Die Hochzeit war ein sensationeller Erfolg. Das Essen war hervorragend, das Brautpaar war glücklich, die Gäste waren begeistert, und niemandem fiel auf, dass die beiden ausgeflippten Köche mit ihren Afrolocken fehlten …

weddings Wir organisieren, Sie feiern und genießen Ihren schönsten Tag. Wir bieten Ihnen folgenden Ser vice: - Komplettplanung ihrer Hochzeit - Teilplanung - Hochzeitsplanung light - Do-it-yourself Planung Ihre Hochzeitsplanerin: KOCH Natacha w w w.wishtree.lu - Tel.: 661 149 468 - E-Mail: event@wishtree.lu

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TEXT EGLANTINE DENIS

Sweet Tables

Süße Meisterwerke kunstvoll in Szene gesetzt Seit einigen Jahren hat sich der Sweet Table, ein trendiger Dessert-Tisch, zu einem süßen Highlight auf Hochzeiten, Mottopartys, Jubiläen oder Firmenevents entwickelt.

U

rsprünglich war er als Süßigkeitentisch für Kinder gedacht. Kreative Mütter arrangierten für die Geburtstage ihrer Kinder herrlich verzierte und geschmückte Sweet Tables und Candy Bars und schufen ihnen damit ein süßes Schlaraffenland. Die New Yorkerin Amy Atlas, bekannt als The Sweets Stylist, ist die Referenz für außergewöhnliche Kunstwerke. Sie kreiert atemberaubende Desserts und Nachtisch-Buffets und die New Yorker High Society reißt sich um ihre essbaren Kunstwerke. Sweet Tables sind eine wahre Augenweide für Süß-Fans! Süßigkeiten und Dekorationen sind farblich aufeinander abgestimmt oder gliedern sich perfekt in den Rahmen einer Mottoparty ein. Ob experimentell, kindlich-kunterbunt oder nostalgisch-verspielt - jeder Tisch hat seinen ganz individuellen Charme. Der Dessert-Tisch ergänzt entweder das Buffet oder er wird zusätzlich aufgebaut. Bei einer Hochzeit kann die Hochzeitstorte als Blickfang mitten auf dem Tisch platziert werden und die verschiedensten kleinen, süßen Köstlichkeiten werden drumherum arrangiert. Und bei einer Kaffeetafel bildet der Sweet Table den Mittelpunkt des Nachmittags.

Was ist das Wichtigste für einen Sweet Table?

Anlass, Motto & Farben Die Art der Veranstaltung steht fest. Motto und Farben können Sie frei wählen. Vielleicht inspiriert sie eine Farbe ganz besonders oder ein

Produkt, ein Lebensmittel oder vielleicht ein Bild? Wie wäre es z. B. mit einem romantischen, klassischen Sweet Table im zarten Vintage Look? Dekoration, Accessoires & Papeterie Die Dekoration sollte farblich perfekt auf das gewählte Thema abgestimmt sein. Ist der Tisch linear also „ordentlich“ aufgebaut, sollten mehrmals die gleichen Gefäße (oder evtl. nur eine Sorte Gefäß) verwendet werden, mit jeweils unterschiedlichen Füllungen. Bei einem „unordentlichen“ Tisch sieht eine bunte Mischung der verschiedensten Gefäße wunderschön aus. Verwenden Sie verschiedene Materialien wie Blech, Porzellan und Glas. Ebenso können Sie Gegenstände zweckentfremden. Ungewöhnliche Präsentationselemente in unterschiedlichen Größen ermöglichen das Arrangieren auf verschiedenen Ebenen. Offene und geschlossene Gefäße, Weinkisten, Etageren und Tortenständer - alles kann und darf gemischt werden. Die Wandfarbe hinter dem Tisch sollte ebenfalls farblich passen und kann mit Stoff drapiert werden. Pompoms, Girlanden, Blumen oder andere Dekorationselemente, die bereits im Raum verwendet wurden, können Wand und Tisch zusätzlich verschönern. Papierutensilien wie Servietten und Kärtchen bildet eine praktische Ergänzung zur restlichen Deko. Auf schönen Kärtchen, die im selben Design wie die Einladungskarten gemacht sind, können Sie vermerken, was sich in welchem Gefäß befindet.

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TOP THEMA n

Champagner Cake-pops Für 40 - 45 Cake-Pops • 250 g Butter • 200 g Zucker • 4 Eier • 300 g Mehl • 1 TL Backpulver • 1 Prise Salz • 150 ml Champagner oder Sekt • Fett für die Form • 75 g Butter • 100 g Frischkäse • 150 g Puderzucker • 50 ml Champagner oder Sekt • ½ TL Vanilleextrakt • Holzspieße Für die Dekoration: • 400 g weiße Schokolade • 200 g Sahne • 150 g Puderzucker • 3 EL heißes Wasser • Lebensmittelfarbe

Wenn Sie einen Sweet Table mit einer Candy Bar kombinieren, sollten die Candys, Bonbons, Marshmallows, Gummibärchen und Lollis lose in Gefäßen aufbewahrt oder als Give-Aways in kleine Portionen abgepackt werden. Als Richtwert können Sie pro Person 1,5 Portionen Kuchen und 150 g Bonbons rechnen.

1 Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. 2 Die weiche Butter mit dem Zucker mithilfe des Handrührgerätes cremig schlagen. Die Eier nach und nach hinzufügen und unterrühren. 3 Die trockenen Zutaten vermengen und in die Buttermasse sieben. Alles miteinander verrühren und mit dem Champagner vermengen. 4 Eine Kastenform einfetten und den Teig 50 Minuten backen. 5 Den Kuchen auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. 6 Die weiche Butter und den Frischkäse mit einem Handrührgerät cremig schlagen. Die restlichen Zutaten hinzufügen und glatt rühren. 7 Die Kuchenkruste abschneiden und den Rest zu kleinen Krümeln verarbeiten. 8 Die Krümel mit der Frischkäsecrème vermengen und etwa 3 cm große Kugeln daraus formen. 9 Die Cake-Pops 1 Stunde kühl stellen.

Ein Sweet Table erfordert einiges an Arbeit. Planen Sie ca. 4 Wochen ein, um die nötigen farblich harmonierenden Elemente einzukaufen. Inwiefern ein Dessert-Tisch auch in Luxemburg ein Must wird, bleibt abzuwarten, aber Luxemburgs Wedding-Planner werden sich gerne um das Zusammenstellen eines Sweet Tables für Ihr Fest, egal zu welchem Anlass, kümmern. Das Resultat ist den Aufwand auf jeden Fall wert. Ihre Gäste, egal ob groß oder klein, werden begeistert sein! Und Sie machen Ihr Fest zu etwas ganz Besonderem!

10 Die Schokolade mit der Sahne in einem Topf schmelzen und dann so lange über einem kalten Wasserbad rühren, bis die Masse cremig ist. 11 Die Holzspieße fingerbreit in die Schokolade tauchen und je einen Cake-Pop aufspießen. Etwas antrocknen lassen und den Cake-Pop ebenfalls in die Schokolade tunken. Gut abtropfen lassen. 12 Puderzucker mit dem Wasser und etwas Lebensmittelfarbe verrühren und die Cake-Pops nach Belieben damit dekorieren.

Süße Köstlichkeiten & Bonbons Neben einer schönen Torte finden Sie auf einem Sweet Table viele weitere leckere Kleinigkeiten. Macarons, Cupcakes, Cake-Pops und Törtchen im Mini-Format erlauben es, von allem probieren zu können.

GEWINNEN SIE 3 BÜCHER: „UNSER TAG“ Susanne Rademacher und Katja Heil bloggen seit vielen Jahren (Lieschen heiratet und Fräulein K sagt ja) und kennen die Wünsche, Vorstellungen sowie Sorgen und Nöte frisch verlobter Brautpaare. Mit diesem Buch nehmen die Expertinnen die Paare quasi an die Hand und zeigen, dass bei der Planung vor allem eins im Vordergrund stehen sollte: Die ganz große Liebe.

Wir verlosen 3 Bücher „Unser Tag - Stilvoll und modern heiraten“.

Beantworten Sie folgende Frage: Wie heißen die beiden Autorinnen des Buches "Unser Tag"? Schicken Sie Ihre Antwort mit dem Vermerk "Hochzeit" per Mail an: gewinnen@kachen.lu. Das Buch ist im Callwey Verlag erschienen und überall im Handel erhältlich. ISBN 978-3-7667-2132-7 - 161 Seiten - 29,95 EUR Einsendeschluss ist der 30.10.2015.

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Verliebt • verlobt • verheiratet

Kulinarische Juwelen Wenn edler Schmuck und feine Küche sich zusammentun, entstehen kunstvolle Gerichte. Eine Zusammenarbeit mit der Bijouterie Kayser-Reinert und dem Restaurant Guillou Campagne.

Schick ist die Braut

www.kayser.lu

www.guilloucampagne.lu

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REZEPTE n

Carpaccio vom bretonischen Hummer mit Zitronen- Vinaigrette Für 4 Personen • bretonischer Hummer 500-600 g Für die Vinaigrette : • 30 g weißer Essig • 120 g Wasser • 12 g Puderzucker • 10 g fein gewürfelte Zitronenzesten • 10 g fein gewürfelte Limettenzesten • 7 g fein gewürfelter Ingwer • 30 g fein gewürfelte, geschälte rote Paprika • 10 g fein gewürfelte Möhren 1 Die Hummer während 5 Minuten in kochendem Salzwasser garen. 2 Abkühlen lassen, die Scheren und Schwänze auslösen und kühl stellen. 3 Für die Vinaigrette alle Zutaten mischen und eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. 4 Vor dem Servieren den Hummer in feine Scheiben schneiden und auf Tellern drapieren. Mit der Vinaigrette beträufeln. 5 Nach Geschmack Fleur de Sel und Olivenöl hinzufügen und kühl genießen. Perlenring: Im eigenen Schmuckatelier angefertigt, 18 Karat Gold, chinesische Zuchtperlen. Perlenkette: Chinesische Zuchtperlen.

Gefüllte Zucchiniblüten mit Hummerund Gambamousse Für 4 Personen • 400 g weißer Fisch z.B. Pollack • 1 Eiweiß • ½ l Crème fraîche • 1 bretonischer Hummer • 12 Wildfang-Gambas • 8 Zucchiniblüten

Für die Sauce : • ½ l Rinderbrühe • ½ l Sahne • 10 ml Trüffeljus 1 Den grob gewürfelten Fisch in einem Mixer mahlen und langsam das Eiweiß und die kalte Sahne hinzugeben. 2 In diese Farce den gehackten Hummer und die gehackten Gambas geben. 3 Die Blüten mithilfe eines Spritzbeutels mit der Farce füllen und 10 Minuten dampfgaren. 4 In einem Topf die Brühe zur Hälfte einreduzieren, Sahne hinzufügen und 15 Minuten köcheln lassen. Danach den Trüffeljus hinzufügen und mit dem Mixer eine Emulsion herstellen. 5 Die Blüten auf den Tellern verteilen und mit der Sauce begießen.

FOTOS LUKAM

Uhr: Hermès, Modell "Le Temps Suspendu". Ring mitte: Gelber Diamantring im eigenen Schmuckatelier angefertigt, 18 Karat Weißgold, Zentraler Stein „fancy intense yellow diamond“, rundherum mit Brillanten gefasst. Ring unten: Alliance im eigenen Schmuckatelier angefertigt, 18 Karat Weißgold, mit 5 Brillanten, 0,70 Karat pro Stein.

Zur Verlobung für Sie & Ihn

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Ewig soll es halten

Wilder Steinbutt mit Muscheln Für 4 Personen • ½ l trockener Weißwein • 700-800 g Miesmuscheln • 700-800 g Herzmuscheln • ½ l Sahne • 50 g Butter • 1 grüne Zucchini • 1 gelbe Zucchini • 150 g kleine Shitakepilze • 4 Stück Steinbutt je 150 g 1 Den Wein zum Kochen bringen und die Muscheln 5 Minuten darin garen. 2 Das Muschelfleisch auslösen und beiseite stellen. 3 Den Muschelsud mit der Sahne und der Butter 10 Minuten köcheln lassen. Danach mit dem Mixer eine Emulsion herstellen. 4 Die Zucchini in ½ cm dicke Stäbchen schneiden und 3 Minuten in kochendem Salzwasser garen. 5 Die Pilze einige Minuten in kochendes Wasser legen, herausnehmen und beiseite stellen. 6 Den Steinbutt in einem flachen Topf mit etwas Wasser, Weißwein und Butter 10 Minuten garen. 7 Die Muscheln, Pilze und Zucchini auf tiefe Teller verteilen, den Steinbutt darauf legen und mit der Sauce begießen. Uhr: Hermès, Modell H. Vier Hochzeitsringe von Meister in Weißgold und Platin. 26 | KACHEN | 3 / 2015

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Pfirsich nach Art Melba mit Himbeermarmelade Für 4 Personen • 4 weiße Pfirsiche • 150 g Himbeermarmelade Für das Himbeerpüree: • 500 g frische Himbeeren • 250 g feiner Zucker

1 Pfirsiche schälen und den Kern mit einer kleinen Greifzange entfernen. 2 Die Himbeeren mit dem Zucker erhitzen, mixen und durch ein Sieb geben. 3 Die Pfirsiche mit der Marmelade füllen, in tiefe Teller legen und mit dem kalten Himberpüree beträufeln. Alliance Hochzeitsringe von Meister in Platin. Ohrringe im eigenen Schmuckatelier angefertigt, 18 Karat Weißgold, 1,50 Karat pro Stein.

Weniger ist mehr

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KOLUMNE

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Schreiben mit Stil

as Briefeschreiben war immer mehr als nur die übermittlung von Nachrichten. Es bedeutete immer, sich wenigstens ein paar Minuten ganz auf einen Menschen zu konzentrieren – und auf das, was man ihn wissen lassen wollte. Und manchmal wurde daraus sogar Literatur. Heute greift man nur noch selten zur Feder. In der täglichen Kommunikation verlässt man sich auf E-Mails oder, noch kürzer und knapper, auf Kurznachrichten per Smartphone. Man weiß: Was hier geschrieben wird, ist im Regelfall rasch wieder vergessen. Dabei ist es immer noch schön, einen mit Seidenpapier gefütterten Umschlag zu öffnen und in Ruhe einen Brief zu lesen. Dieser sollte oben rechts mit dem Datum versehen sein, an dem er geschrieben wurde. Denn Briefe werden oft aufgehoben, manchmal jahrzehnteoder gar lebenslang. Und natürlich muss er auch mit der korrekten Anrede beginnen und immer mit einem liebevollen, sehr persönlichen Schlusssatz aufhören. Ein handgeschriebener Brief ist mittlerweile etwas Besonderes. Für ihn eignet sich ein Füllfederhalter sehr viel besser als ein billiger Kugelschreiber. Und die Feder sorgt meist auch für eine bessere Handschrift. Briefeschreiber müssen sich etwas mehr Gedanken über das machen, was sie eigentlich mitteilen oder ausdrücken wollen. Wer spricht oder telefoniert, merkt, wie sein Gegenüber reagiert. Wer schreibt, sollte möglichst das genau richtige Wort finden – um Missverständnisse zu vermeiden. Und das Schöne am Schreiben ist: Man hat Zeit, dieses richtige Wort zu finden – und nicht genau das Falsche zu sagen.

Welches Papier und welchen Umschlag man verwendet, hängt natürlich sehr vom Anlass ab. Bei einem Liebesbrief darf auch der Umschlag anders aussehen als bei einer Einladung, bei einem kleinen Dankeschön-Briefchen wird kaum jemand auf den Gedanken kommen, ein besonders parfümiertes Papier zu nehmen. Falls der Brief ein Kondolenzschreiben ist, oder es sich um Glückwünsche zu einem besonderen Ereignis handelt, wäre es sehr unhöflich, wenn der Empfänger erst Wochen später mit einer vorgeduckten Karte antwortete, ohne ein persönliches, handgeschriebenes Wort hinzuzufügen. Einladungen sollte man natürlich so schnell wie möglich beantworten, damit die Gastgeber bei eventueller Absage vielleicht andere Gäste einladen können. Früher machte man das per Brief. Heute darf man immer öfter per SMS oder E-Mail antworten. Damit jene, die sich noch die Mühe machen, schriftlich zu antworten, nicht lange nach einer Adresse suchen müssen, sollte diese links oben auf dem Briefpapier oder unten rechts oder links auf einer Karte angegeben werden. Dort würde sie dann unter dem Kürzel: u.A.w.g. stehen. Das heißt „um Antwort wird gebeten, oft mit dem Zusatz „bis zum …“. Und falls jemand Visitenkarten drucken lässt, sollten diese so schlicht wie möglich sein, in einer klassischen Schrift ohne Schnickschnack. Sie sollten jedenfalls nicht so aussehen, als handele es sich um Reklame für ein Waschpulver oder ein Haarspray.

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REPORTAGE n

Hochprofessionelle Helfer Ob rauschende Ballnacht, prunkvolle Hochzeit oder repräsentatives Firmenfest – damit es am Tisch locker und unbeschwert zugehen kann, sind im Hintergrund unzählige profis im Einsatz. Und das oft schon Wochen und Monate vor dem großen Ereignis. Ein Blick hinter die kulissen von Steffen Traiteur und partyrent.

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FOTOS STEFFEN

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TEXT SUSANNE JASPERS

om Steffen kann ein Liedchen davon singen. Seit einigen Jahren ist er in dem von Vater Frank 1989 gegründeten Unternehmen für den Bereich Steffen Traiteur zuständig, der seit 2003 existiert. Eine geglückte Expansion! Mittlerweile bestreitet Steffen Traiteur nicht weniger als 1.000 Events im Jahr, beginnend bei perfekt durchkonzipierten romantischen Diners für zwei bis hin zu Veranstaltungen mit 2.000 Gästen. Ein Team von rund 60 Mitarbeitern trägt durch hohes persönliches Engagement dazu bei, dass auch noch das ambitionierteste Event ein voller Erfolg wird. Das kann schon mal mit unermüdlichem Einsatz bereits zu früher Morgenstunde oder bis spät in die Nacht hinein verbunden sein. Für den reibungslosen Ablauf jedes Festes ist eine minutiöse Organisation zwingend nötig. Tom Steffen rät seinen Kunden, mit der kulinarischen Planung beispielsweise einer Hochzeit mindestens acht bis zwölf Monate im Voraus zu beginnen. Natürlich, räumt der Profi-Traiteur augenzwinkernd ein, habe man auch schon recht kurzentschlossene Klienten gehabt, denen innerhalb von drei Wochen der schönste Tag im Leben organisiert werden musste. Möglich sei auch das gewesen, aber nicht nur für den Caterer mit ziemlichem Stress verbunden. Schließlich gibt man sich im Hause große Mühe, die Wünsche jedes einzelnen Kunden individuell zu berücksichtigen und ihm personalisierte kulinarische Konzepte auszuarbeiten. Dabei wird allerdings peinlich genau darauf geachtet, bei aller Rücksicht auf die jeweiligen Ideen und Vorstellungen, im Bereich des Machbaren zu bleiben, um eine absolute Zufriedenstellung ihrer Kunden nicht nur beim Kostenvoranschlag sondern auch nach dem Event sicher zu stellen.

Auch bei noch so ausgeklügelter Küchenlogistik ist es nämlich nur schwerlich realisierbar, englisch gebratene Filetsteaks für 300 Gäste gleichzeitig zuzubereiten. Denn trotz perfekt koordinierter Abläufe, 300 Mal zur selben Zeit denselben oder, schlimmer noch, sogar unterschiedliche Garpunkte zu garantieren, das will man dann doch lieber nicht versprechen. Noch nicht, ergänzt Tom Steffen, auch an der Lösung derartiger Problemstellungen werde derzeit gearbeitet. Die größte tagtägliche Herausforderung für den Traiteur besteht indes darin, dass der Kunde, sei es in den eigenen vier Wänden oder in einer gemieteten Location, vom organisatorischen Aufwand hinter den Kulissen so wenig wie möglich mitbekommt. Ob genug Strom zur Verfügung steht, die mitgebrachte Küchenausrüstung komplett ist, die Tische nicht wackeln, die Bestecke ordentlich poliert und die Gläser ohne Sprünge sind; ob die Salatblätter knackig sind und der Crémant wohltemperiert – all das prüfen und kontrollieren die professionellen Heinzelmännchen im Hintergrund. Und während der Veranstaltung selbst kann der Kunde sich auf einen einzigen Ansprechpartner konzentrieren: den stets anwesenden Maître d’Hôtel, der den Ablauf mit Argusaugen überwacht und für jede Eventualität und jeden noch so spontanen Wunsch zur Verfügung steht. Ist das Fest dann vorbei, packen die fleißigen Helfer im Handumdrehen ein und sind auch schon wieder weg, mitsamt schmutzigem Geschirr, ungespülten Gläsern und Partytischen – ganz so, als wären sie nie da gewesen. www.steffen.lu

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Designermöbel statt Biertische Nicht nur kulinarisch, auch ausstattungstechnisch werden die PartyOrganisatoren regelmäßig vor neue Herausforderungen und sich verändernde Ansprüche gestellt. Ein versierter Spezialist der Branche ist die Firma Party Rent, die 1992 in Bocholt gegründet wurde und heutzutage Filialen in mehreren Ländern betreibt. Für Luxemburg bzw. SaarLorLux zeichnet seit 2002 Charles Schroeder verantwortlich, der das Unternehmen als studentische Aushilfskraft kennenlernte und es buchstäblich vom Tellerwäscher zum Managing Partner brachte. Im Vergleich zu anderen Anbietern sticht Party Rent vor allem durch eine ausgeklügelte Logistik hervor. Denn das breitgefächerte Angebot an Tischen, Stühlen, Bänken und jeder anderen Art Equipment – das übrigens komplett auf der firmeneigenen Website zu finden ist und das man sich via Netz oder per App auf dem IPhone oder Tablet individuell zusammenstellen kann – muss schließlich auch zum Kunden gelangen. Dabei legt die Firma großen Wert darauf, dass keine halbleeren LKWs, die bisweilen Entfernungen bis nach London oder auf die iberische Halbinsel zurücklegen müssen, auf den Straßen unterwegs sind. Daher werden die jeweiligen Events innerhalb der gesamten Unternehmensgruppe abgestimmt, koordiniert und auf diese Weise optimal organisiert.

FOTOS PARTYRENT

Zu den Kunden von Party Rent zählen in erster Linie Unternehmen, deren Anforderungen an eine gelungene Veranstaltung häufig besonders hoch sind und das Verfolgen aktueller Trends und Tendenzen zwingend gebieten. So hat die Firma mittlerweile auch Designer-Möbel für besonders exklusive Events im Sortiment. Kunden mit Anspruch – und natürlich entsprechendem Budget – können sich durchaus auch einmal auf Rolf-Benz-Möbeln niederlassen. www.partyrent.lu

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BACK TO SCHOOL

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TOP THEMA n

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

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Die Rentrée – alle Jahre wieder

ie Ferien gehen langsam zu Ende, die Tage sind längst wieder kürzer geworden, und mit der Schueberfouer ist es gewiss: Bald heißt es wieder „back to school“! Wie immer wurden die Ferien – zumindest von den Schülern – als zu kurz empfunden. Laut Lexikon sollen die Ferien (von lat. feriae „Festtage“) von den Schülern vor allem zur Erholung und Entspannung genutzt werden. Daran kann man sich schnell gewöhnen! Jetzt gilt es den Schlafrhythmus wieder umzustellen, morgens früh raus und ab in die Schule. Auch die außerschulischen Aktivitäten, Sport, Musik oder andere, nehmen ihren gewohnten Rhythmus wieder auf. Was für den einen Stress ist, mag für den anderen eine Wohltat sein. So manche Eltern, insbesondere berufstätige, werden insgeheim froh sein, dass der normale Alltag wieder einkehrt und das ewige „Chillen“ auf dem Sofa ein Ende hat. Ein besonderer Tag ist die Rentrée für die Erstklässler: Für sie geht der

Ernst des Lebens jetzt so richtig los. Hoffentlich habe ich einen netten Lehrer oder Lehrerin! Werde ich neue Freunde finden? Bekomme ich in der Schule auch mein Lieblingsessen? Eine Hürde bleibt noch zu nehmen: Bevor es losgeht, müssen Schulbücher und Schulmaterial gekauft werden. Der Ansturm auf die entsprechenden Geschäfte ist groß – Geduld und starke Nerven sind das Gebot der Stunde. Auch wer keine schulpflichtigen Kinder hat, wird unweigerlich mitbekommen, dass die Rentrée vor der Tür steht – nämlich spätestens dann, wenn man sich im morgendlichen Berufsverkehr auf die Straße begibt. Plötzlich sind sie alle wieder da! Das gilt nicht nur für die Straßen: Auch in Behörden, Verwaltungen, öffentlichen und privaten Betrieben erreicht man seine Ansprechpartner wieder. Keine Rede mehr vom Sommerloch: Der normale Alltag kehrt wieder ein.

Leckere Vitamine Was Kinder brauchen, um im Herbst stark durchzustarten Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die tägliche Routine der Schule kehrt wieder ein und die guten Vorsätze, gesünder zu essen, werden wieder ausgegraben. Nach einem Sommer voller Eiscreme, Pizza und Co. stellt sich oft die Frage: Was braucht mein Kind, um mit allen nötigen Vitaminen versorgt zu sein, damit es voller Energie die Schule beginnen kann und gesund durch den Herbst kommt? Eine abwechslungsreiche Ernährung, sollte man denken, deckt die Bedürfnisse Heranwachsender. Doch die vermeintliche Vielfalt entpuppt sich bei genauem Hinsehen als einseitige Ernährung, wenn auf zu viele industriell verarbeitete Lebensmittel zurückgegriffen wird. Außerdem muss man wissen, dass Medikamente regelrechte „VitaminVernichter“ sind, die dem Körper die so aufmerksam zugeführten Vitamine entziehen! Mit leichten und kinderfreundlichen Rezepten kann ein Großteil des täglichen Vitaminbedarfs schmackhaft abgedeckt werden!

TEXT KRISTINA RASMUSSEN

Kinderleichter Lunch für starke Knochen mit Calcium und Co.: Ein leckerer Thunfisch-Aufstrich mit blanchierten, kleingehackten grünen Bohnen, ein wenig Tahini und gemahlenen Paranüssen. In Kombination mit einem körnerhaltigen Low-Carb-Brot ist dies eine Vitaminbombe, die in jeder Brotdose der Renner sein wird! Ein Vitamin-C-Frühstückskick für die Abwehrkräfte: Für den Vitamin-Kick am Morgen ist ein Superfood-Smoothie genau das Richtige. Dafür Grünkohlblätter, Guave oder eine Tüte gefrorene Beeren, eine Handvoll Cashewnüsse, etwas Kokossaft und ein wenig AcerolaPulver im Standmixer nach Geschmack mixen. Die Kinder finden es besonders gut, wenn ein wenig selbstgemachter Nuss/Schoko-Crumble oben drauf kommt. Yummi!

Omega-Fettsäuren für einen wachen Kopf Die vielfältige Welt der Avocados: Avocados kann man überall einsetzen. Zum Beispiel als Beilage zu Proteinlieferanten wie Eier, Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchte. Für eine einfache Salsa Avocado würfeln, mit Mango und ein paar Sonnenblumenkernen mischen und nach Geschmack würzen. „Nutella“, ganz natürlich und lecker: Man kann auch ganz einfach sein eigenes „Nutella“ aus einem Glas gemischter Nussbutter, rohem Kakao und ein wenig Agavendicksaft herstellen. Das schmeckt super lecker und ist frei von jeglichen Schadstoffen und sorgt für einen stabilen Blutzucker. Darmsache Damit alle diese Vitaminwunder vom Körper gut aufgenommen werden können, brauchen wir einen gesunden Darm. Fermentierte Lebensmittel sind eine wirkliche Hilfe für die Verdauung. Vollfettjoghurts, mit Bakterien angereichert (natürlich, ohne Zucker!), Kefir und Kombucha sind gute handelsübliche Produkte, die einfach und lecker in den Speiseplan mit eingebaut werden können. Und nun ran ans Kochen .... Am besten zusammen mit den Kindern, damit sie von klein auf sehen, schmecken und erfahren, was dem Körper gut tut! 2015 / 3 | KACHEN | 33

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Lunchbox

Vitamine "to go"

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Sandwich mit gegrillter Zucchini, Brie und Honig

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rezepte

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Sandwich mit Frischkäse, Sprossen, Aprikosen und Honig Sandwich mit gegrilltem Hähnchen und Avocado

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FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

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Möhren-Falafel mit Joghurt-Dip • 400 g Möhren • 1 Glas Kichererbsen • 40 g Teffflocken • 20 g Minze • 20 g Koriander • 1 Schalotte • 1 Becher griechischer Joghurt • 1 Ei • Kreuzkümmel, gemahlen • Salz (nach Geschmack) • Olivenöl oder Sonnenblumenöl • ein Spritzer Zitronensaft • eine Prise Zucker • 1 Knoblauchzehe 1 Den Ofen auf 200°C vorheizen. Die Möhren schälen und fein raspeln. 2 Die Kichererbsen durch ein Sieb abgießen und gut abspülen. Die Schalotte schälen und grob zerkleinern. Minze und Koriander waschen und grob hacken. 3 Kichererbsen, gehackte Schalotte, Minze und Koriander in einen Häcksler geben und zu einer glatten Masse mixen. Die Kichererbsen-Mischung in eine Schüssel geben und mit Möhrenraspeln, Teffflocken und Ei vermengen. Mit 1 - 2 TL Kreuzkümmel und einer guten Prise Salz würzen. Aus der Möhren-Kichererbsen-Mischung kleine Bällchen formen und diese mit etwas Öl bestreichen. 4 Die Falafel-Bällchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und für 20 - 30 Minuten im heißen Ofen backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Die Falafel anschließend vollständig auskühlen lassen. 5 In der Zwischenzeit den Joghurt in eine Schüssel geben und mit einem Spritzer Zitronensaft, einer gepressten Knoblauchzehe, einer Prise Zucker sowie einer Prise Salz und ein wenig frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. 6 Die Falafel als kleinen Snack in die Brotdose packen und den Dip in ein kleines Glas mit Schraubverschluss geben.

Vollkornbrot 65 - 70 Minuten – Ergibt 1 Kastenbrot • 500 g Vollkorndinkelmehl • 150 g gemischte Körner und gehackte Nüsse • 1 Würfel frische Hefe oder 2 Tütchen Trockenhefe • 12 g Salz • 450 ml lauwarmes Wasser 1 Mehl, Körner, Nüsse und Salz in einer Schüssel vermengen. 2 Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. 3 Die aufgelöste Hefe mit einem Löffel unter das Mehl und die Körner heben. Zu einem glatten Teig verarbeiten. Der Teig sollte recht feucht und klebrig sein. 4 Den Teig in eine gefettete Kastenform oder in eine Silikonform geben. Die Form in den kalten Ofen stellen und das Brot 50 Minuten bei 180°C backen. 5 Vorsichtig das Kastenbrot aus der Form lösen und auf einem Gitterrost nochmals 5 - 10 Minuten backen. 6 Das Brot vollends auskühlen lassen und mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden. 36 | KACHEN | 3 / 2015

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SANDWICH MIT FRISCHKäSE, SPROSSEN, APRIKOSEN UND HONIG 10 Minuten – Ergibt 2 belegte Brote • 4 Scheiben Vollkornbrot • Frischkäse, natur • eine Handvoll Alfalfa-Sprossen • 2 Aprikosen • ein wenig Honig • frisch gemahlener Pfeffer (nach Geschmack) 1 Die Scheiben jeweils nach Geschmack mit Frischkäse bestreichen. 2 Die Aprikosen waschen, entkernen und in Scheiben schneiden. 3 Jeweils 2 Brotscheiben mit Aprikosenscheiben belegen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Die Aprikosen mit ein wenig Honig beträufeln und mit den Alfalfa-Sprossen belegen. Die beiden anderen Brotscheiben jeweils auf die belegten Brotscheiben legen. Leicht andrücken und mit einem Messer halbieren. 4 Mit Pergamentpapier gut einpacken oder in eine Brotdose packen.

DIY

FRüHSTüCKSBEUTEL Diesen hübschen Frühstücksbeutel kriegen auch unbgeübte Bastler hin. Laden Sie sich einfach unsere Nähanleitung auf www.kachen.lu herunter und los geht`s mit Nadel und Faden! 2015 / 3 | KACHEN | 37

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Sandwich mit gegrilltem Hähnchen und Avocado

Sandwich mit gegrillter Zucchini, Brie und Honig

20 Minuten

10 - 15 Minuten

• 4 Scheiben Vollkornbrot • Ricotta • 1 Hähnchenfilet • 1 Avocado • 2 Kirschtomaten oder getrocknete Tomaten für intensiveren Geschmack • 2 Salatblätter • einen Spritzer Zitronensaft • Salz (nach Geschmack) • frisch gemahlener Pfeffer (nach Geschmack) • Olivenöl zum Braten

• 4 Scheiben Vollkornbrot • 1 Zucchini • Brie • 1 - 2 TL Honig • Butter oder Margarine • frisch gemahlener Pfeffer (nach Geschmack)

1 Das Hähnchenfilet trockentupfen und mit etwas Olivenöl in einer heißen Grillpfanne oder auf einem Kontaktgrill voll allen Seiten nach Geschmack grillen. Mit einer Prise Salz und ein wenig frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Die Hitze reduzieren und das Hähnchen bei mittlerer Temperatur durchziehen lassen. Beiseitestellen und mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden. 2 Kirschtomaten waschen und in Scheiben schneiden. Die Avocado entkernen, schälen und in Scheiben schneiden. Die Scheiben mit einem Spritzer Zitronensaft beträufeln, damit sie sich nicht verfärben. Den Salat waschen und trocknen. 3 Die Brotscheiben jeweils nach Geschmack mit Ricotta bestreichen. 2 Scheiben jeweils mit Feldsalat, Avocado, Kirschtomaten und Hähnchenstreifen belegen. Nochmals mit etwas Salz und Pfeffer nachwürzen und die beiden anderen Brotscheiben obendrauf legen. Leicht andrücken und mit einem Messer halbieren. 4 Mit Pergamentpapier gut einpacken oder in eine Brotdose packen. Generell empfehlen wir, immer ein wenig frisches Obst, Gemüse und Nüsse in die Lunchbox zu geben. Das versorgt mit den nötigen Vitaminen und Ballaststoffen, um fit und gesund durch den Tag zu kommen. Tipp: In Puzzle-Form schmeckt Kindern Obst und Gemüse noch besser!

1 Den Brie nach Bedarf in Scheiben schneiden. 2 Die Zucchini waschen, die Enden entfernen und längs in dünne Scheiben schneiden. Ein wenig Olivenöl in einer Grillpfanne erhitzen und die Zucchinischeiben darin grillen, bis sie gut gebräunt und aromatisch sind. 3 Die Brotscheiben jeweils nach Bedarf mit etwas Butter oder Margarine bestreichen und 2 Scheiben mit Brie belegen. Nach Geschmack mit etwas Honig beträufeln. Gegrillte Zucchini und Brie dazugeben. Die beiden anderen Brotscheiben jeweils auf die belegten Brotscheiben legen. Leicht andrücken und mit einem Messer halbieren. 4 Mit Pergamentpapier gut einpacken oder in eine Brotdose packen.

UNSERE GESUNDHEITSEXPERTINNEN Kristina Rasmussen, gebürtige Dänin und Jungunternehmerin, ist in Luxemburg aufgewachsen. Ihre Heilpraktiker-Kurse haben sie dazu inspiriert, die Wichtigkeit von gesundem Essen zu verbreiten. Es bereitet ihr viel Freude, anderen Menschen auf dem Weg zu einem gesünderem Lebensstil zu helfen. Auf dieses Ziel arbeiten sie und ihr kleines, eng verbundenes Team seit 2013 mit dem Online-Service Avocado.lu zusammen. Das Ziel von Avocado ist es, gesunde und hausgemachte Bio-Gerichte auf jedem Tisch in Luxemburg zu bringen. Jette Kaiser stammt aus Berlin und lebt seit drei Jahren in Luxemburg. Die Leidenschaft für das Kochen und das Rezepteschreiben begleitet sie schon ihr ganzes Leben, doch immer das Gleiche machen - nein. Das spiegelt sich in ihren Rezepten für Avocado.lu wieder: Der Anspruch, Rezepturen stetig zu verbessern und den Kunden immer neue Inspiration mit auf den Weg zu einem gesünderen, leckeren, Leben zu geben. Jette ist seit ihrem zehnten Lebensjahr Vegetarierin was sie nicht davon abhält, Freunden und der Familie tolle Gerichte zu zaubern.

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REPORTAGE

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SCHULKANTINEN TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

IN LUXEMBURG

Unsere Kinder sind besser als ihr Ruf!

Wunsch und Wirklichkeit

Was sollen Schulkantinen servieren, wenn Pommes und Schnitzel oder die Klassiker Pasta und Pizza immer mehr Abnehmer finden als gesundes Gemüse oder ein vegetarisches Menü? Schulessen muss nicht nur bezahlbar sein, sondern auch von den Schülern angenommen werden. Denn in der Nähe der Schulen locken fast immer Pizzerien und Fastfood-Filialen. Wie ist es um die Kantinenlandschaft in Luxemburgs Schulen bestellt? Immerhin werden ab der Rentrée am 15.09. wieder mehr als 10.000 Schüler und Lehrer des Sekundarunterrichts täglich in Schulkantinen essen, Tendenz jedes Jahr steigend. Auch ein Großteil unserer Kleinkinder isst schon öfters in der Betreuungseinrichtung als zu Hause.

Eltern wollen immer nur das Beste für ihr Kind. Vor allem eine gesunde Ernährung. Aber welche Eltern kennen nicht die Ekel-Schnuten und Igitt-Attacken, wenn die lieben Kinder nur ein einziges klitzekleines Salatblättchen essen sollen? Nur eine winzige Erbse? Möhre? Tomate? Rote Beete? Spinat oder gar Spargel? Um des lieben Friedens willen – und vielleicht auch, weil es schnell gehen muss, kommen dann zu Hause Pasta, Pizza und Schnitzel auf Tisch. Dass es auch ganz anders gehen kann, verrät Monique Ludovicy, Direktorin von Restopolis: „Unsere Kinder sind genauso Feinschmecker wie wir auch! Wenn wir mit frischen Zutaten lecker kochen und das 2015 / 3 | KACHEN | 39

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Ganze dann auch optisch ansprechend und freundlich servieren, bleibt auch das Gemüse nicht stehen. Fastfood essen die Kinder dann, wenn sie nichts anderes kennen oder nichts anderes da ist.“ Ludovicy nennt es das „Wohlfühlbarometer“: Die Mischung aus Qualität, Präsentation, freundlichem Empfang und Liebe zum Kochen, von qualifiziertem Personal vorgenommen, macht aus Schulkantinen Oasen für zukünftige Feinschmecker. „Die Kinder sind dankbar! Und das spornt uns an.“

Gutes Essen macht Schule: Das kleine Einmaleins der Luxemburger Schulverpflegung Eine Besonderheit der Luxemburger Schulkantinenlandschaft ist die landesweite staatliche Steuerung – und das schon seit 1970. Restopolis ist als Betreiber der Luxemburger Schulkantinen in Sekundarschulen vom Ministerium beauftragt, gesundes und abwechslungsreiches Essen auf den Tisch zu bringen. Und die Luxemburger Schulkantinen können punkten: Verarbeitet werden nur frische und vorwiegend saisonale Produkte. 30 Prozent der verarbeiteten Produkte stammen aus regionalem Anbau in Luxemburg, der Bioanteil liegt bei drei Prozent. Der Kauf von nachhaltig produzierten Lebensmitteln steht genauso auf der Agenda wie der Verzicht auf genmanipulierte Ware. Fertiggerichte und Gewürzmischungen sind ebenso tabu wie Analogkäse. Gekocht wird vor Ort, damit alles frisch auf den Tisch kommt. Regionale und internationale Spezialitäten stehen genauso auf dem Speiseplan wie vegetarische Kost, ein Salatbuffet sowie Pasta und Pizza. Eventuell vorhandene Allergene sind gekennzeichnet, damit auch Allergiker stressfrei und gesund essen können. Schülern mit Allergien steht übrigens über www.restopolis.lu eine Ernährungsberaterin zur Verfügung. Die hohen Verbrauchszahlen für Gemüse und Obst zeigen, dass der Wille, gesund zu essen, durchaus vorhanden ist. „Was die Kinder gar nicht mögen, kommt einfach nicht mehr auf den Speiseplan. Das sind zum Beispiel Kaninchen oder Träipen. Favoriten wie Spaghetti, Bouchée à la Reine oder Schnitzel dagegen sind regelmäßig auf der Karte“, erläutert Ludovicy. Online kann jederzeit abgestimmt und bewertet werden, was wie geschmeckt hat. Gemeinsam mit den Köchen, einer Ernährungsberaterin und den Verantwortlichen für die Qualitätssicherung wird dann der Speiseplan zusammengestellt. „Wir planen für nächstes Schuljahr wieder ein Halloweenmenu, ein Ostermenu, Obstwochen, Weihnachtsnachtische, Länderwochen – langweilig wird es ganz sicher nicht.“ Regelmäßige Kampagnen

und Themenwochen runden das Angebot ab: Bio-, Fairtradeund Regionalwochen stehen genauso auf dem Programm wie die Sensibilisierung für die Problematik genmanipulierter Lebensmittel. Bezahlbar ist das Essen auch: Trotz einer leichten Anhebung zur „Rentrée“ gibt es schon für 4,50 Euro ein dreigängiges Menu, sozial schwache Schüler zahlen nur einen Euro. Die Bezahlung ist einfach – eine Bezahlkarte oder die App auf dem Handy informieren auch gleich über den Menüplan.

Schule des Geschmacks für die Kleinen Anders sieht die Kantinenlandschaft in den Crèches und Maisons Relais aus, die nicht nur die ganz Kleinen, sondern auch viele Primärschulkinder betreuen. Hier ist in der Regel die Gemeinde oder der Betreiber für das Essen verantwortlich, so dass es keine einheitlichen Qualitätsstandards gibt. Hier müssen die Eltern selbst sicherstellen, dass eventuelle Allergien und Unverträglichkeiten berücksichtigt werden. Bei den kleinen Kindern steht neben der Qualität des Essens und dem Geschmackserlebnis auch der soziale Aspekt der gemeinsamen Mahlzeit im Fokus. Am Mittagstisch geht es nicht nur darum, das Essen in rekordverdächtiger Zeit zu vertilgen, sondern auch darum, zur Ruhe zu kommen. Mit Blick auf den vielfältigen kulturellen Hintergrund unserer Schulkinder ist die gemeinsame Mahlzeit auch für die Kleinsten bereits eine gute Gelegenheit, ganz anderes Essen kennen zu lernen, als das, was es Hause gibt. Auch dies ist eine Herausforderung für das Erziehungspersonal, werden doch in den ersten Jahren die Geschmacksvorlieben für den Rest des Lebens geprägt.

Magische Zahlen?

Der Verbrauch pro Schuljahr bei Restopolis: 1.756.280 Mahlzeiten pro Jahr (über 10.000 pro Tag) 3.154.179 sonstige Produkte wie Backwaren, Getränke, Obst, Milchprodukte 340.000 kg Fleisch und Fisch 170.000 kg Gemüse 255.000 kg Sättigungsbeilagen 155.000 kg Salat und Rohkost 200.000 kg Obst 60 Gebäude mit 48 Restaurants und 40 Cafeterias – ab September kommen noch die Uni Belval und die Polizeischule hinzu.

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Ein leckeres Frühstück – und auf in den Tag!

REZEPTE

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Von süß bis salzig, von warm bis kalt – jede Region hat ihren eigenen Speiseplan und jedes Land seine eigenen Vorstellungen von einem „guten“ Frühstück. Einig sind sich jedoch fast alle Kulturen, dass dem Frühstück als erster Mahlzeit des tages eine ganz besondere Bedeutung zukommt.

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

Frühstücker sind schlauer Aktuellen Studien zufolge steigert ein gutes Frühstück die kognitiven Fähigkeiten und die Gedächtnisleistung. Bei Schulkindern schlägt sich das in besseren Noten nieder. Höchste Zeit, dass wir uns des gesundheitlichen Nutzens des Frühstücks bewusst werden. In Deutschland zum Beispiel liegt die Zahl der Frühstücksverweigerer inzwischen bereits bei 30% – tendenz steigend. Liegt es am Zeitmangel, ist es Gewohnheit oder Bequemlichkeit? Für ein gut zubereitetes Mittag- oder Abendessen stöbern wir in Kochbüchern, schauen Kochsendungen oder gehen in teure Restaurants, für das tägliche Frühstück aber wird nur wenig Aufwand betrieben. Dabei reichen 10 Minuten aus für einen guten Start in den tag. Lassen Sie sich von unseren Anregungen inspirieren. 2015 / 3 | KACHEN | 41

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Frühstüc�

DER GESUNDE START IN DEN TAG

GRUnDREGELn FüR EIn GESUnDES FRüHSTüCK Was Sie meiden sollten (hiervon so wenig wie möglich): Weißmehl Produkte, tierisches Fett (fetter Schinken oder Speck, Käse nur in der Magerstufe), Süße Brotaufstriche, Vollmilch und deren Produkte, gebratener Speck, Rührei mit viel Butter und fettem Schinken, Kaffee (in Maßen OK, alternativ Tee: Grüner, Schwarzer oder Kräutertee).

TEXT & REZEPTE BIBI WINTERSDORF FOTOS LUKAM

Das gehört auf den Frühstückstisch: Quark, Hüttenkäse, Joghurt oder andere Käseprodukte in der Magerstufe, Schnittlauch oder Kresse zum bestreuen oder untermischen, frisches Obst (am besten die saisonalen Sorten), Vollkornprodukte, dunkle Brotsorten, Roggenbrot, gekochter Schinken, Produkte aus Putenfleisch, ein kleiner Tomatensalat, Paprika, Radieschen, Müsli aus Getreideflocken mit Naturjoghurt, frischen Nüssen, Rosinen und Früchten der Saison, alle zwei bis drei Tage ein gekochtes Ei, frische Obst- oder Gemüsesäfte.

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rezepte

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sind. Das Tuch über eine große Schüssel spannen und die Mandelmasse durch das Handtuch in die Schüssel pressen. Die gemahlenen Mandeln sammeln sich im Handtuch und können bspw. nach dem Trocknen zum Backen verwendet werden. Die weißliche Mandelmilch befindet sich jetzt in der Schüssel, kann ggf. nachgewürzt, in eine Flasche gefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Müsli lässt sich selbstverständlich (wie jedes andere Müsli auch) mit frischem, kleingeschnittenem Obst wunderbar verfeinern.

Schnelle und einfache KürbisApfel-Marmelade

Low-Carb Müsli und Mandelmilch

Ergibt 6 Portionen Apfel und Kürbis ergeben eine perfekte Mischung, die besonders lecker auf Vollkornbrot schmeckt!

Ergibt eine große Dose Low-Carb Müsli (500 g)

• 500 g Kürbis • 500 g Äpfel • 1 kg Gelierzucker 1:1

• 200 g Kokosflocken • 100 g gehackte Mandeln • 100 g Sonnenblumenkerne • 50 g gehackte Walnüsse (oder gemahlene Mandeln) • 4 Eiweiß • etwas Honig oder Stevia zum Süßen Alle Zutaten miteinander verrühren. Zum Schluss etwas lauwarmes Wasser hinzufügen, damit eine krümelige Masse entsteht. Die Müslimasse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im Backofen bei 125 Grad ca. eine Stunde backen, bis sie goldgelb ist (zwischendurch einmal durchrühren, damit alles gleichmäßig braun wird). Abkühlen lassen und in einem trockenen und luftdichten Gefäß aufbewahren. Zutaten für die Mandelmilch • 250 g blanchierte Mandeln • Zimt • wahlweise Honig oder ein anderes Mittel zum Süßen • nach Geschmack: Vanille aus einer Vanilleschote • 700 ml Wasser • ein Küchenhandtuch oder Filtertuch Die Mandeln in einen Standmixer füllen und mit Wasser bedecken. Den Zimt, das Süßungsmittel der Wahl und ggf. die Vanille hinzufügen. Das Gemisch gründlich mixen, bis die Mandeln völlig püriert

1 Kürbis und Äpfel fein würfeln und mit dem Gelierzucker in einem großen Topf vermischen. 2 Masse zum Kochen bringen und mindestens 4 Minuten sprudelnd kochen, bis der Kürbis zerfällt. 3 Marmelade in saubere Gläser füllen, fest zudrehen und fünf Minuten auf den Kopf stellen.

Overnight Oats

Kräuterquark

Bei diesem Rezept sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Von frischem Obst über Ahornsirup und Honig bis zu Mandeln: Als Topping ist alles erlaubt, was schmeckt!

• 250 g EKABE Frischkäse mit Sahne 40% Fett i. Tr. (wer Kalorien zählt, nimmt die fettarme Variante von EKABE mit 0 % Fett und lässt den Sauerrahm weg) • 100 g Joghurt, 0,1% Fett, cremig gerührt • 50 g Sauerrahm • Saft von ½ Limette • ½ Knoblauchzehe, durchgepresst • Salz und Pfeffer aus der Mühle • Paprikapulver oder Chili • 5 EL Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Dill) • ½ Zwiebel, fein gewürfelt (wer es beim Frühstück etwas milder mag, lässt einfach den Knoblauch und die Zwiebel weg – den Kollegen im Büro wird’s freuen)

• 50 g kernige Haferflocken • 125 ml Kokosmilch • 1 EL Chiasamen • 2 EL Mandelsplitter • ½ EL Ahornsirup • 1 TL Vanilleextrakt Alle Zutaten in einem Glasgefäß miteinander vermischen. Gut verrühren, verschließen und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Am nächsten Morgen aus dem Kühlschrank nehmen, mit frischen Früchten toppen und genießen.

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Joghurt, Ekabe Frischkäse und Sauerrahm gut miteinander verrühren. Die Limette auf der Arbeitsfläche hin und her rollen, damit sie mehr Saft gibt, eine Hälfte auspressen und den Saft zum Frischkäse geben. Zwiebel, Knoblauch und die Kräuter dazu geben und alles gut durchrühren. Mit Salz, Pfeffer und Paprika oder Chili abschmecken. Den Frischkäse für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen (daher fürs Frühstück am besten schon am Abend vorher zubereiten). Vor dem Servieren nochmal verrühren und abschmecken.

Sesam-Quark-Brötchen Ergibt 15 Stück • 430 g Butter • 250 g EKABE Frischkäse mit Sahne 40% Fett i. Tr. (500 g für 2 Zubereitungen oder den Rest für die Zubereitung von frischem Kräuterquark nehmen, siehe Rezept) • 1 Ei (S) • 1 TL Salz • 250 g Dinkel-Vollkornmehl • 1 Tütchen Backpulver • 2 EL Milch • 4 EL Sesam 1 Butter in einem Topf schmelzen und abkühlen lassen. 2 Ekabe Frischkäse mit Sahne, Ei, Salz und Butter mit den Quirlen des Handmixers glattrühren. Mehl und Backpulver mischen. Zuerst mit den Quirlen, dann mit den Knethaken des Handmixers unter die Quarkmasse arbeiten. Zum Schluss den Teig mit den Händen auf der Arbeitsfläche etwa 3 Minuten durchkneten. Teig zugedeckt etwa 10 Minuten ruhen lassen. 3 Teig zu einer Rolle formen und in 15 gleich große Stücke schneiden. Die Stücke mit den Händen zu Kugeln rollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. Brötchen mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen, mit Milch bestreichen und mit Sesam bestreuen. Zudecken und ca. 10 Minuten ruhen lassen. 4 Backofen auf 220°C (Umluft 200°C, Gas: Stufe 3-4) vorheizen. Ein tiefes Backblech unten in den Ofen schieben und mit ca. 250 ml Wasser füllen. Das Blech mit den Brötchen auf die mittlere Schiene schieben, Hitze reduzieren und bei 180°C (Umluft: 160°C, Gas: Stufe 2-3) ca. 25 Minuten goldbraun backen. Auf einem Backofenrost abkühlen lassen.

So frühstückt die Welt Was haben Chilis, French Toast und Dim Sums gemeinsam? Alles wird zum Frühstück gegessen! Kaum zu glauben, aber wahr, dass die Frühstücksgewohnheiten auf der Welt so verschieden sind. Die Deutschen beginnen den Tag mit Kaffee oder Tee, Brot oder Brötchen, Butter, Käse, Marmelade, Wurst und einem gekochten Ei. Gesundheitsbewusste Menschen schätzen ein Müsli mit Obst. Das englische Frühstück startet mit adeliger Opulenz, getreu dem Motto „fit, um ein Weltreich zu schaffen“. Auf Tee und Orangensaft, Toast, Butter und Orangenmarmelade folgen Porridge, Spiegelei mit Speck, gebratene Pilze, Tomaten und Würstchen. Der gesellige Italiener will reden und genehmigt sich einen schnellen Cappuccino und ein Cornetto an der nächsten Bar. Dabei kann man gleich die wichtigsten Tagesneuheiten erfahren. Der Franzose braucht nur seinen Kaffee oder eine Schokolade mit Croissant, vielleicht, weil das Abendmahl etwas üppiger war? Bei den Amerikanern darf es ruhig etwas süßer sein: Besonders beliebt sind French Toast, Blaubeermuffins oder Pancakes mit Sirup. Bei den Schweden darf das Knäckebrot nie fehlen: Smörgåsar mit verschiedenen Aufstrichen und dazu Filmjölk, eine Art Dickmilch. Und die Luxemburger übernehmen, wie so oft, einfach von allen Nachbarn das Beste. Die Gewohnheiten sind genauso unterschiedlich wie unsere kulturellen Identitäten. Bleibt nur zu hoffen, dass die globalen Kaffeeketten und die Hektik des Alltags nicht die regionalen Frühstücksgewohnheiten zerstören.

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Polenta-Pfannküchlein Mit Erdbeerherzen Dass Polenta eine feine Beilage zu herzhaften Mittagsgerichten ist und besonders im Italienurlaub für Genussfreuden sorgt, ist allgemein bekannt. Dass dieser Maisgrieß aber auch ganz hervorragend für kleine Pfannkuchen verwendet werden kann, zeigen diese Erdbeerküchlein. Für ca. 12 kleine Polentaküchlein Zubereitung ca. 15 Minuten Backen je ca. 4 Minuten • 100 g Polenta (mittelfein gemahlen, nicht feines Maismehl!) • 1 TL Backpulver • 2 TL Zucker • 1 Prise Salz • 1 große Prise Zimt • 1 Ei (Größe M) • 150 ml Milch • 50 g Mehl, plus ggf. 1–2 EL extra • 12 frisch geschnittene Erdbeerscheiben Außerdem: • Pflanzenöl zum Ausbacken • Puderzucker oder geschlagene • Sahne zum Servieren

REZEPT & FOTO VIRGINIA HORSTMANN

1 Polenta, Backpulver, Zucker, Salz und Zimt in einer Schüssel mischen. 2 Das Ei mit der Milch verquirlen und zur Polentamischung geben. Kurz mit einem Kochlöffel verschlagen, bis alles gut vermengt ist. Das Mehl zugeben und ebenso unterrühren. Ist der Teig zu flüssig, 1–2 weitere Esslöffel Mehl zufügen. 3 Eine beschichtete Pfanne mit etwas Öl ausstreichen und bei mittlerer Temperatur erhitzen. 4 Den Teig esslöffelweise (oder ca. ½ Eisportionierer voll) in die Pfanne geben und in der Mitte eine Erdbeerscheibe platzieren. Sobald der Teig am Rand und an der Oberseite Blasen wirft, vorsichtig wenden und kurz auf der Erdbeerseite anbraten, bis der Pfannkuchen fertig gegart ist. 5 Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren, bis er gänzlich aufgebraucht ist. Dazwischen eventuell immer mal wieder die Pfanne auswischen, falls sich Erdbeerreste darin befinden, und neu einölen. 6 Mit Puderzucker oder geschlagener Sahne garnieren und am besten sofort genießen.

GEWINNEN & FRÜHSTÜCKEN

Virginia Horstmann lebt in Bremen und postet seit 2012 auf ihrem erfolgreichen Blog „Zucker, Zimt und Liebe“ ihre liebsten süßen Rezepte nebst wunderschönen Foodfotos. In ihrem neuen Buch „Frühstücksglück“ zeigt sie 45 leckere Gründe um morgens aufzustehen. So wird selbst der größte Morgenmuffel zum Frühstücksfan.

Wir verlosen 3 Bücher „Frühstücksglück“.

Beantworten Sie folgende Frage: Wie heißt der Maisgries aus dem die Pfannküchlein hergestellt werden? Schicken Sie Ihre Antwort mit dem Vermerk „Frühstück“ per Mail an: gewinnen@kachen.lu. Das Buch ist im Verlag Hölker erschienen und überall im Handel erhältlich. ISBN 978-3-88117-971-3 - 112 Seiten - 19,95 EUR Einsendeschluss ist der 30.10.2015.

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FLEESCH VUN HEI

Qualität

Die Region

Transparenz

Bei uns hat Qualität Tradition. Wir legen besonderen Wert darauf, unseren Kunden Produkte und Zubereitungen sowie Fleisch- und Wurstwaren der höchsten Qualität anzubieten.

Die Großregion hat einen vorwiegend ländlichen Charakter. Günstige klimatische Bedingungen sowie die unterschiedliche Beschaffenheit und der hohe Nährstoffgehalt der Böden ziehen eine Vielzahl an Rinder-, Schwein- und Geflügelzüchter in die Region.

Die Transparenz und vollständige Rückverfolgbarkeit unserer Fleischwaren stehen ebenfalls im Mittelpunkt unseres Qualitätsversprechens. Nicht nur die Herkunft unserer Produkte, sondern auch ihr Transport und eventuelle Zwischenetappen im Verarbeitungsprozess liegen uns daher besonders am Herzen.

Um unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, arbeiten wir mit ausgewählten lokalen Viehzüchtern. Regelmäßig vergewissern wir uns, dass die Tierhaltungsmethode, die Futterqualität und die Normen der Lieferanten unsere strengen Qualitätsanforderungen erfüllen. Die Qualität unserer hochwertigen Produkte zeichnet sich aber auch durch die Professionalität unserer Metzgermeister aus. Dank ihrem Knowhow und ihrer kompetenten und persönlichen Beratung wird garantiert jedes Produkt zum wahren Gaumenschmaus.

Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Viehzüchtern garantieren wir unseren Kunden nicht nur qualitativ hochwertige und authentische Fleischwaren. Die kurzen Transportwege tragen ebenfalls dazu bei, die Belastung der Tiere auf ein Minimum zu beschränken und somit die höchste Geschmacksqualität zu gewährleisten. Für eine nachhaltige Wirtschaft ist es uns ein zentrales Anliegen, regionale Produzenten zu fördern und zu unterstützen. Nur so können wir die bestmögliche Qualität und Kontrollierbarkeit unserer Produkte garantieren.

In diesem Sinne legen wir viel Wert darauf, dass unsere Fleischwaren überwiegend aus der Großregion stammen. Unsere Produkte luxemburgischer Herkunft sind durch das Label „Made in Luxembourg“ gekennzeichnet. Mit den höchstmöglichen Ansprüchen in puncto Transparenz, möchten wir die vertrauensvolle Beziehung mit unseren Kunden fördern. Jeden Tag arbeiten wir daran, die höchste Qualität zu garantieren – eine Qualität, die transparent und kontrollierbar ist.

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Bier

Ein Getränk für die Götter

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REPORTAGE

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eit der Mensch Getreide sammelt und anbaut, steht auch das Bier auf der Speisekarte. Archäologische Funde belegen, dass vor mehr als 6000 Jahren die Sumerer, die im Gebiet zwischen Euphrat und Tigris ansässig waren, das Bier wahrscheinlich durch Zufall entdeckten. Getreidebrei, der einige Tage stehen geblieben war, fing an zu gären – möglicherweise waren hier vom Wind herbeigewehte wilde Hefen mit von der Partie. Als die Sumerer davon kosteten und schließlich die Vorgänge bewusst wiederholten – also zu brauen begannen –, hatten sie ein Getränk für Götter und Könige geschaffen: das erste alkoholische Getränk der Menschheitsgeschichte. Sogar eine Gottheit wurde dem vergorenen Saft gewidmet: die Göttin Ninkasi. Vielleicht war das Bier auch der Grund, warum der Mensch überhaupt sesshaft wurde. Der Siegeszug des Hefegebräus rund um den Globus als Gottesopfer, Medizin, Zahlungsmittel und Durstlöscher war nicht mehr aufzuhalten. Daran konnten auch die Römer nichts ändern, die das „Cervisia“ als Gesöff der unzivilisierten Germanen abtaten und lieber Wein tranken. Nur im Norden des römischen Imperiums wurde Bier auch von der aristokratischen Oberschicht ganz gerne mal getrunken, was natürlich in Rom nicht gerne gesehen war. Bereits um 1700 vor Christus erließen die Sumerer die erste Bierschankordnung der Welt. Im Codex Hammurapi ist unter anderem geregelt, dass die Wirtin, die sich ihr Bier nicht in Gerste, sondern in

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Silber bezahlen lässt, oder die minderwertiges Bier ausschenkt, ertränkt wird. Getötet wird sie gar, wenn sie in ihrer Gaststätte politische oder staatsgefährdende Diskussionen duldet, ohne die Gäste der Obrigkeit auszuliefern. Bierpanscher werden in ihren Fässern ertränkt oder müssen so viel von ihrem eigenen Bier trinken, bis sie daran ersticken. Regelungen über die Herstellung und den Konsum von Bier hat es in allen Kulturen und Epochen gegeben – und es gibt sie auch heute noch. Wenn sie auch deutlich weniger drastisch sind. Die heutige weltweite Brauindustrie hat ein jahrtausendealtes Kulturgut zu einem großen Facettenreichtum entwickelt. Mit vielen landestypischen Ausprägungen: Was dem Engländer sein Ale ist dem Belgier sein Trapistenbier und dem Norddeutschen sein Pils.

Einige Fakten und Zahlen (*Zahlen für 2013, Quelle www.statista.com)

Erzeugung von Bier weltweit: Größter Bierausstoß weltweit: Europas größter Biermarkt: Pro-Kopf-Konsum in Luxemburg: Land mit den meisten Biersorten: Größter Exporteur für Craft-Bier:

1,95 Mrd. hl China mit 490 Mio. hl Deutschland 83 Liter pro Jahr Belgien USA

Ein Markt für wenige Anbieter

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TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

eutzutage geben große, global agierende Brauereien weltweit den Ton an. Das ist auch in Luxemburg nicht viel anders. Einige wenige Große produzieren das Gros des Ausstoßes und besitzen auch die Schanklizenzen bzw. entscheiden über deren Vergabe. Heute teilen sich sechs Brauereien den Markt: die beiden „Großen“, Brasserie Nationale (Bofferding und Battin) und Brasserie de Luxembourg (Mousel und Diekirch), die zum ABInbev-Konzern gehört, gefolgt von der Brasserie Simon (Simon, Okult, Ourdaller). Nischenanbieter sind die Lëtzebuerger Stad Brauerei (Clausel), Béierhaascht, Brauerei Stuff (Steinsel) und Den Heischter, die sich etwas vom Mainstream entfernt. EU-weit bewegt sich der Bierkonsum nach unten – auch die Luxemburger folgen diesem Trend. Rund 83 Liter trinkt der Luxemburger durchschnittlich pro Jahr (2008 waren es noch 94 Liter), 68 davon aus heimischer Produktion. Dem Trend widersetzen sich lediglich die sogenannten Craft-Biere. Hier steigt der Verbrauch kontinuierlich an – wenn man sie denn bekommt. Sie tun sich oft schwer neben den Großen, eine Schanklizenz zu bekommen, was unter anderem auch an der aktuellen Gesetzeslage liegt. Bierbrauen hat auch in Luxemburg eine jahrhundertealte Tradition. In früheren Zeiten haben meist die Bauern – und natürlich die Klöster – Bier gebraut, überwiegend für den Hausgebrauch. Brauen war zudem oft Frauenarbeit. Auch heute noch ist Brauen zu Hause voll im Trend. Anleitungen und Kontakte finden Interessierte beim Luxemburger Club der Heimbrauer www.homebrewclub.lu. Wer erst nur mal zuschauen möchte – und natürlich auch probieren – kann ein Bierseminar bei der Mikrobrauerei Den Heischter buchen (www.denheischter.lu). Auch die Confrérie Gambrinus, gegründet 1986, hat sich zum Ziel gesetzt, die Kultur des Bieres auch im Weinland Luxemburg hochzuhalten. Die Bruderschaft hat ein Brauereimuseum im Roeserbann errichtet; die Bierkultur an sich wird in einem alten Kellergewölbe in der Montée du Grund gepflegt. Hier können Mitglieder der Bruderschaft sich jeden Mittwochabend mit ihren Gästen auf ein gepflegtes Glas des gelben Gerstensafts treffen. 2015 / 3 | KACHEN | 51

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FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

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Es muss nicht immer Wein sein

önnen Sie sich vorstellen, anstatt einer Weinprobe eine Bierverkostung zu machen? Zu jedem Käse das passende Bier? Das belgische Starkbier La Papesse zu Gouda, Blauschimmeloder Ziegenkäse, ein süßes Aventinus Eisbock Bier zu Gorgonzola? Oder ein mit Salz aromatisiertes Bier (die sogenannte Gose) zum Aperitif? Zu Austern ein schwarzes Stout mit deutlichen Röst-Malzaromen und zum Dessert mit Mascarpone ein im Whiskyfass gelagertes Ola Dubh von Harviestoun. Luxemburgs erster Biersommelier Sebastian Symolka hat sich vorgenommen, die Luxemburger auf den Geschmack des Biers zu bringen. Keine leichte Aufgabe in einem Land der Weintrinker. „Bier gilt heute als Billigprodukt, fungiert hauptsächlich als Durstlöscher. Als Genießer und Kenner sehen sich eher die Weintrinker“, so Symolka. „Das wird sich hoffentlich bald ändern.“ 160 Sorten Bier – ausschließlich sogenannte Craft-Biere (vom engl. Wort für Handwerk) – bietet Symolka in seinem Shop Humuls et Fermentum an. Keine Massenware, sondern mit viel Liebe, handwerklicher Kunst und besten Zutaten hergestellte Biere. Da kann eine Flasche dann schon mal so teuer sein wie ein guter Bordeaux. In die Auswahl kommt nur, was die strengen Qualitätskriterien erfüllt: Genau wie beim Wein zählen

Optik, Aroma, Geschmack und Abgang über den Gaumen. „Beim Bier wird oft das Aroma vernachlässigt, welches aber wie bei allem, was wir zu uns nehmen, den Hauptteil des Geschmackeindrucks bildet. Dies kann man bewusst durch sogenanntes orthonasales wie retronasales Riechen erreichen“, verrät Symolka. „Wie beim Wein erst mal riechen, dann einen Schluck nehmen, im Mund wirken lassen und sich dabei die Nase zuhalten. Dann erst schlucken und langsam durch die Nase ausatmen. Sie werden so eine breite Fülle an Aromastoffen wahrnehmen!“ Es braucht nur etwas Übung, um ein echter Bierkenner und Genießer zu werden.

Eine Kunst für sich

Symolka bezeichnet sich selber als Galerist des Bieres: Er macht den Kunden schmackhaft, was der Künstler, der Braumeister, zusammengebraut hat. Angefangen bei den Zutaten über die richtige Trinktemperatur bis zum Glas ist einiges zu beachten. Wenn das Bier nur als Durstlöscher dienen soll, kann es bei 6°C aus dem Kühlschrank getrunken werden. Steht das Geschmackserlebnis im Vordergrund, sollte es 8°C - 12°C haben, je nach Biertyp. Auch die Auswahl des Glases ist wichtig. Je nach Glas verändert sich das Aroma – und damit auch der Geschmack. Die Belgier – traditionell Biergenießer – pflegen noch die Kultur, zu jedem Bier das passende Glas

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INTERVIEW

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Bei maSvollem Konsum durchaus gesund 1 l Bier bei ~4,8 % ABV hat nur 420 kcal, demnach weniger als 1 l Wein. Das steckt drin an Mineralien:

Phosphor – gut für Knochen und Ausdauer Kalium – gut für Blutdruck und Herzfunktion Magnesium – gut für physische und geistige Leistungsfähigkeit Chlorid – regt den Appetit an Fluor – gut für Skelettstruktur und Zähne Chrom – gut für Stoffwechsel und Blutzuckerregulierung Silizium –beugt Osteoporose vor

Vitamine:

B2 – Haut & Nervenfunktion B3 – Herzfunktion & Hirndurchblutung B5 – Haare & Entgiftung der Leber B6 – Infektabwehr, Haut B9 – Folsäure – Demenzhemmend, Verdauung B12 – Energieaufnahme in den Zellen, Milchsäuregärung, da nur von Lebewesen produziert – interessant für Vegetarier

zu servieren. „In Luxemburg ist diese Kultur leider fast verloren gegangen“, bedauert Symolka. Kleiner Tipp des Experten: Das Bierglas gehört nicht in die Spülmaschine! Die Spülmittelreste an der Glaswand zerstören den Schaum beim nächsten Gebrauch. Wenn diese Basis stimmt, kommt die Vielfalt der Zutaten und Geschmacksrichtungen erst richtig zum Tragen. Allein über 250 Sorten Hopfen bieten ein breites Spektrum an geschmacklicher Vielfalt. Dann sind da noch das Wasser, das zum Geschmack und zur Farbe des Bieres beiträgt, das Malz, das dem Bier seinen Körper verleiht, und die Hefe, die nicht nur CO2 und Alkohol produziert, sondern auch zum Geschmacksprofil beiträgt. Kräuter wie Koriander, Organgenschalen, Ingwer, Zitronengras, Salz, Blüten und vieles mehr geben jedem Bier seine besondere Note. Auch der Alkoholgehalt variiert stark und beeinflusst die Lagerfähigkeit. Bier ab 6 % Volumen Alkohol ist ein bis drei Jahre lagerfähig, ab 8 % bis zu 12 Jahre. Am besten ab in den Wein- oder Bierkeller und alle Jahre testen, wie es sich entwickelt. „Stark gehopfte Biere werden bei richtiger Lagerung nicht schlecht, jedoch nehmen die frischen Hopfenaromen ab, dafür kommt das Malzkleid mehr zum Vorschein“, betont Symolka. „Die industrielle Massenware wird primär als Durstlöscher vermarktet und konsumiert. Diese Biere unterscheiden sich jedoch geschmacklich nicht stark voneinander, was dann auch das Geschmackserlebnis einschränkt; bei Craft-Bieren ist das grundsätzlich etwas anderes - nur Mut, eine Welt voller Abenteuer liegt vor Ihnen.“ www.humulus.lu

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Shop und Verkostung: Humulus et Fermentum SARL 27, rue de la Forêt Verte - L-7340 Heisdorf Tel. +352 621 755 774 - contact@humulus.lu Öffnungszeiten: Freitag 15:00-19:00 Samstag 10:30-18:00 pascal deleers eleers

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Contacts: Eymeric Germain

2015 / 3 | KACHEN | 53 BAT_BLANCHE_AFF_A3_0113.ai File: 11 - 01 - 2013 Date: Job Nr : BO1201478 Country: Gd Duché de Luxembourg Format: Printer: Code:

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Affiche A3 - 297 x 420 mm

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FEINHERBER GENUSS

Kochen mit Bier Kreative Rezepte aus dem Atelier Bertrand

Garnelen in Bier-Buttersauce Für 2 Personen: • 4 Schalotten, fein geschnitten • 100 g halbgesalzene Butter • 200 ml Gemüsebrühe • 2 EL Sahne • 100 ml helles Bier • 10 Garnelen • Kurkuma • ½ rote Paprika, fein gewürfelt • Kresse • Gewürzsalz, Pfeffer

1 Die Schalotten in 2 Esslöffel Butter anschwitzen, die Brühe hinzufügen und einreduzieren lassen bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist. Sahne hinzufügen und ein wenig Butter stückchenweise unterrühren. Zum Schluss mit einem Schuss Bier verfeinern. Etwas einreduzieren lassen, aber nicht zu lange, damit die Sauce nicht bitter wird. 2 Die Garnelen in etwas Butter braten und mit Kurkuma, Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss mit einem Schuss Bier verfeinern. 3 Die BierButtersauce auf die Teller geben, die Garnelen darauf legen und zum Schluss mit Paprikawürfeln und Kresse dekorieren.

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REZEPTE

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HÜHNERBRUST mit Curry-Zitronengras & DIEKIRCH Grand Cru 1 Die Hühnerbrust mit etwas Olivenöl einreiben, auf der Grillplatte 5 Minuten vorgaren, danach bei 100°C für 15-20 Minuten in den Ofen geben. 2 Die Zwiebeln fein würfeln, mit etwas Olivenöl anschwitzen, Brühe hinzufügen und zur Hälfte einkochen, danach die Sahne hinzufügen und 15 Minuten weiter köcheln. Curry und Zitronengras hinzufügen und weiter einkochen lassen. Ist die Sauce schön dickflüssig, den Senf hinzugeben und mit Gewürzsalz und Diekirch Grand Cru verfeinern. Die Zucchini hinzufügen und kurz ziehen lassen. 3 Das Zitronengras entfernen, die Sauce auf den Tellern verteilen, die Hähnchenbrust jeweils in 2 - 3 Streifen schneiden und in die Sauce legen. Mit Minze und Basilikum, etwas Kresse sowie den rohen Möhrenscheiben dekorieren.

FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

für 2 Personen: • 2 Bio-Hühnerbrüste • Olivenöl • 2 rote Zwiebeln • 200 ml Gemüsebrühe • 200 ml Sahne • 2 TL Curry • 1 Stange Zitronengras, längs halbiert • 2 EL Luxemburger Senf • Gewürzsalz, Pfeffer • 100 ml DIEKIRCH Grand Cru • ½ Zucchini, geviertelt und in dünne Stücke gehobelt • Etwas Minze, Basilikum und Kresse • 1 Möhren, in dünne Scheiben gehobelt

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Risotto mit Mettwurst, Lauch & DIEKIRCH PREMIUM Für 2 Personen: • 1 Schalotte • Olivenöl • 2 EL gesalzene Butter • 20 cm Bio-Lauch, fein geschnitten • 175 g Arborio Reis • 1 l Brühe • 250 ml DIEKIRCH Premium • 2 EL geriebener Parmesan • 2 EL Mascarpone • 1 Mettwurst • 2 TL Körnermix (Farin’up 6 graines), in der Pfanne leicht geröstet 1 Die Schalotte in etwas Olivenöl und 2 Esslöffel Butter anschwitzen, ohne sie zu bräunen. Zuerst den Lauch, danach den Reis hinzugeben. 5 Minuten ohne Flüssigkeit garen, dann nach und nach etwas Brühe hinzugeben und solange wiederholen bis der fast Reis gar ist. Dann das Diekirch Premium hinzufügen. Zum Schluss den Parmesan und den Mascarpone unterrühren. 2 Die Mettwurst längs halbieren um die Füllung zu entnehmen. Diese ohne Fett in einer Pfanne anbraten. 3 Das Risotto auf einen Teller geben, die Mettwurststückchen drauf drapieren und mit dem Körnermix bestreuen.

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ALLES WAS WAHRE FREUNDSCHAFT BRAUCHT NACH LUXEMBURGER ART

Holzfeuer

Judd mat Gaardebounen Diekirch Grand Cru

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BEERAMISU MIT STOUT ODER OLD ALE Für 10 - 12 portionen: • 175 ml Konditorsahne • 2 Eier • Salz • 225 g Puderzucker • 1 ½ EL Vanilleextrakt • 450 g Mascarpone • 150 ml Stout oder ein anderes Dunkelbier • 2 Espresso • 40 Löffelbiskuits • Kakaopulver

Die Fotostrecke entstand im Atelier de Bertrand, der die kreativen Bier-Rezepte speziell für KACHEN komponierte. www. atelier-de-cuisine.com

1 In einer gekühlten Schüssel die Sahne schlagen, bis sie fest ist, danach kühl stellen. 2 Schüssel ausspülen, Eier darin schaumig schlagen. Zucker, Vanilleextrakt und Mascarpone hinzufügen, alles miteinander vermischen. 3 Sahne unterheben und Mischung kühl stellen. 4 Espresso und Bier verrühren, beide Seiten des Löffelbiskuits KURZ in diese Mischung tunken. 5 Eine Lage Löffelbiskuits in eine Auflaufform geben, darauf die Mascarponecrème verteilen, mit Kakao bestäuben. Diesen Schritt wiederholen. 6 Bedeckt für eine oder mehrere Stunden in den Kühlschrank stellen. Tipp: Das Beeramisu kann auch in einzelnen Gläsern serviert werden.

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Welches Bier zu welchem Gericht? m miu

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ilsne raten)/W Wheatbeer/Wit/ Carbona Ente (kn r ra/Pesto achtel Blanche Tomaten usprig) /Risott Tintenfisc -PilzAnchovis h (gegrill o Speck mit Eiern /Calama Risotto t) Pu t Mee /Sush öhren S pargel/C Pa ten i M ouscous n) Tapas/Fa ri/Austern/Lach Tagliatelle mit Meeresfrüch le le m ebrate occoli/ h l s la In fe e d l/ t A is i S ush ch alate mit r c n Bur g lia Paella/Seebarsch/S Limette Mascarp (mild) rito le Tag orsch ( bsen/B hinesis törtche & Korian e)/Melone one-Eiscr der D Lan Pizza s ar-Salat/Rüben (Rote Bet /Er isch/C rucht eme Cäs In t d is a ch l F (scharf) Avo gust esisch/Vichyssoise rgsa names ladenChin L c e im e a e b ( tt d e sch -Yuzu-To o e ahn Eis Viet hoko lags / Sch mit M ar rte Apfelstrudel (warm) Ta exica f) r-Sc bee Crè ndoor n Sals IPA me a i Him o brû r tet) ne horiz harf) C e l é Brow c b rös ag e n Ale gs (s (scharf) n li Porte Am n (ge se/Las mari p e Dum hrimps Burger e ne ala en r Ente (gla h c emüs S / siert)/ n hr /C og Pilz-Riso bben gelegtes G a r Häh ti Bol ryiaki ln/Mö K Pasta mit Wildschwein tt arf) Fisch-G o el/ein het -Te ffe rry Jakobsm Wildragout Falaf Thai (sch l'orange pag nfisch Karto ai Cu ke Bohnen/L umbo uscheln (s à S e t t h u e a e in au Himbeere Th östet os/T ge c s Suz Erdnusssa sen/Pilze n/Blaube té) Crêpe er Nach spon uce (Tha eren Gulasch G i) it (scharf) Käsekuch Schokola Fru Gue t en de tou -Sauce) S Sticky-To nmousse/ l red uze/Fl le a i o M r ffee-Pud and & br le ut ding Impe (Fajitas mit ne ers o Sto Ale Pie ce Foie Old A w ch Gras/ wn/K ag ) t s te d is u s e n n la a t f a s e s a h e c d ö riek k E B an nte (g s a F Hirs eln (ger eren Mexik Stea li mit Wil it Car las Cevic r be il ch Fusilli m e he/R bonnade iert) mme l-Fus smus n/Him Dinkel- achs/ -forell t) äuch Dinke ustern/Hu mbeeren S Jakob Erdbeere charf) rl p te e s in h e rö c a rla e t/Kar A Räu h (s n ne/ /Bro hren (g ) toffe chs/Herin Bana exikanisc httörtche eeren ke/Mö ya rf ln M Himb Jamabala l-Soufflé Pastina d (mild-scha ruc Chutn (geröste g F / s Pann t) nie Wil pfe a Cot ey brûlée Brow en-A ta/So Crème kolad rbet Scho

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SEPA-Firmenlastschrift-Mandat. Mandatsreferenz: KACHEN Magazin - Identifikation: LU84ZZZ000000000LU27237131 60 | KACHEN | 3 / 2015

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atertag, Herrentag, Männertag … so viele verschiedene Bezeichnungen es für diesen Tag gibt, so viele verschiedene Arten gibt es auch, ihn zu begehen. Und jedes Land hat dafür seinen eigenen Termin. In Deutschland ist es Christi Himmelfahrt. Hier steht traditionsgemäß ein feucht-fröhlicher Ausflug mit Freunden und Bollerwagen auf dem Programm, oder aber die Väter unternehmen etwas mit ihren Söhnen und machen den Tag zum Familien-Männertag. In Luxemburg wird der Vatertag am 1. Sonntag im Oktober gefeiert. Seinen Ursprung hat der „Father’s Day“ in den USA. Sonora Smart Dodd, mit ihren fünf Geschwistern von ihrem Vater, einem Veteranen des Sezessionskrieges, aufgezogen, wirbt ein Jahr lang für ihre Idee, auch die Väter – wie die Mütter am Muttertag – für ihre Tapferkeit und Entbehrungen im Dienste der Familie zu ehren. Mit Erfolg: Am 19. Juni 1910 wird der Vatertag offiziell in ihrer Heimatstadt eingeführt und erlangt schließlich 1972 den Rang eines nationalen Feiertages.

DIY-IDEEN & UMSETZUNG THESSY REDER & CAROLE BETTENDROFFER

SCHLüSSELANHäNGER FüR HANDWERKLICH BEGEISTERTE VäTER Ein gewisses handwerkliches Geschick gehört zur Umsetzung dieser DIY-Idee dazu. Das Ende eines Zollstockes (circa 8 cm) wird mit einer Säge abgetrennt. Das abgetrennte Stück wird kurz mit einer Feile bearbeitet, damit keine Splitter überstehen. Anschließend wird mit einer Bohrmaschine und einem dünnen Bohrer (circa 3 mm) ein Loch in ein Ende des Zollstockes gebohrt. Der Zollstock-Anhänger wird dann in einen Metallschlüsselring eingeführt und fertig ist der VatertagSchlüsselanhänger, mit dem unterwegs schnell Kleinigkeiten abgemessen werden können.

SCHöN VERPACKT Kleine Geschenke lassen sich liebevoll und dem Anlass entsprechend verpacken. Für dieses Vatertaggeschenk wurde ein Messband zur Schlaufe umfunktioniert. Das einfarbige und neutrale Geschenkpapier

FlaSchenSticker

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FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

TEXT MARTINA SCHMIT-JAMEK

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wird mit kleinen Werkzeugen aus Radiergummi und Nägeln dekoriert. Anhänger, mit einem Motivstanzer hergestellt oder mit Tafelfarbe bemalt, individualisieren das Geschenk und bieten Platz für eine Botschaft an den liebsten Vater.

FLASCHENSTICKER Zuerst suchen Sie eine gute Flasche aus, von der Sie wissen, dass sie Ihrem Vater schmecken wird. Die Etiketten der Flaschen müssen zuerst entfernt werden. Nehmen Sie hierfür ein feuchtes Tuch und legen Sie es auf die Etiketten. Lassen Sie das Ganze etwas einweichen. Anschließend ziehen Sie die Etiketten ab. Rückstände vom Klebstoff können mit Nagellackentferner weggewischt werden. Auf www.kachen.lu können Sie die auf den Fotos abgebildeten und noch weitere Pappendag-Etiketten als PDF herunterladen und ausdrucken. Wir empfehlen hierfür etwas dickeres Papier oder Fotopapier. Rühren Sie etwas Tapetenkleister an und befestigen Sie die ausgeschnittenen Pappendag-Etiketten auf den Weinflaschen.

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Schön verpackt SchlÜSSelanhänger 2015 / 3 | KACHEN | 61

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Kniddelen Stäerzelen Kniddelen

• 500 g Mehl • 5-6 Eier • ca. 150 ml Milch • 1 Prise Salz • 100-150 g geräucherter durchwachsener Speck • Sahne • Petersilie, Schnittlauch

REZEPTE MONIQUE MELSEN FOTOS RAYMOND ERBS

1 Das Mehl in eine große Schüssel sieben, in die Mitte davon das Salz und die Eier geben und während des Rührens so viel Milch hinzugeben, bis ein halbfester, glatter Teig entsteht. Den Teig eine halbe Stunde ruhen lassen. 2 In einem großen Topf Wasser mit

Salz aufkochen. Mit einem Esslöffel, den man zuvor jedes Mal ins heiße Wasser taucht, sticht man kleine Klöße vom Teig ab und lässt sie portionsweise im siedenden Wasser so lange ziehen, bis sie an die Oberfläche kommen. Dann mit einem Schaumlöffel auf eine vorgewärmte Platte legen. 3 In der Zwischenzeit Speck knusprig braten, Fett abschütten und mit Sahne aufkochen. 4 Die Specksauce über die Kniddelen verteilen und mit Petersilie und Schnittlauch bestreuen.

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REZEPTE

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Stäerzelen • 500 g Heidekornmehl (farine de sarrasin) • ½ l Wasser • Salz • 200 g fetter geräucherter Speck • Milch 1 Das Wasser mit Salz aufkochen. Das Mehl unter Rühren darin einlaufen lassen und auf der Kochplatte zu einer steifen Masse einkochen. Den in Würfel geschnittenen Speck in der Pfanne ausbraten. 2 Einen Esslöffel in heißes Wasser tunken und Klöße von der Teigmasse abstechen. Auf eine vorgewärmte Platte legen und mit dem Speck und etwas leicht gesalzener Milch übergießen.

T Y LËTZEBPESCH - E UERGES IS KICH CH EN -

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Urban Gardening

Kleine Gärten groß im Trend

Aus der Not geboren – und heute voll im Trend: der Schrebergarten. Die Idee ist nicht neu: Als Ausgleich für die schwere Fabrikarbeit und aufgrund von Nahrungsmittelknappheit wurden in England im frühen 19. Jahrhundert erstmals kleine Parzellen Land an die Fabrikarbeiter billig vermietet. Die Idee ist schnell über den Teich gesprungen und hat sich in den westeuropäischen Ländern ausgebreitet. In Luxemburg wurden im Zuge der Industrialisierung die ersten Gartenbauvereine 1886 im Rollingergrund, in Consthum und in Hosingen gegründet. Die Anlage im Rollingergrund besteht bis heute. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren war der Schrebergarten oft eine Überlebensfrage. Der Anbau von eigenem Obst und Gemüse sicherte die Ernährung der Familie.

Mehr als Gartenzwergnostalgiker Heute gibt es ca. 40 Cités Jardinières in Luxemburg. Viele der Anlagen in den ehemaligen Arbeiterstädten oder Wohnvierteln sind historisch gewachsen. Allein in Bonnevoie gibt es acht Gartenanlagen mit 187 Parzellen. In Esch/Alzette sind es sechs Anlagen mit 558 einzelnen Gärten.

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

Das Bild der Kleingärten und ihrer Nutzer hat sich allerdings geändert. Menschen aller Einkommensund Gesellschaftsschichten sind die Pächter der begehrten Parzellen. Die kleinen Gärten stehen hoch im Kurs wie nie, denn Gartenarbeit ist ein idealer Ausgleich für den stressgeplagten Stadtmenschen. Gerade in neuen Wohnbezirken sind Kleingartenanlagen heute mehr denn je eine Notwendigkeit. Sie bilden die Lungen der Stadtteile und bieten den Bewohnern von Etagenwohnungen die Möglichkeit, sich im Grünen zu erholen. Eine Besonderheit in Luxemburg ist der hohe Anteil an Pächtern mit ausländischen Wurzeln: Sie finden in ihrem Garten nicht nur Ruhe und Erholung, sondern auch ein Stückchen Heimat. Für viele ist der Schrebergarten auch – mit Blick auf die hohen Grundstückspreise – die einzige Möglichkeit, ein Stückchen Land im Grünen zu haben. Aber auch das soziale Miteinander spielt eine wichtige Rolle: Der Nachbar im Schrebergarten ist nie weit – gerade in Luxemburg wird hier Integration und interkultureller Austausch gelebt. Den ein oder anderen gartenfachlichen Rat gibt es gratis dazu. Bereits 1926 fand in Luxemburg die erste Konferenz der internationalen Arbeitsgemeinschaft der Arbeitergärtenorganisationen statt – der europäische Dachverband der Kleingärtner (www.jardinsfamiliaux.org) hat bis heute seinen Sitz in Luxemburg. 64 | KACHEN | 3 / 2015

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REPORTAGE

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Klare Regeln für alle

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Eines ist allen Kleingartenanlagen gemeinsam und sichert das harmonische Miteinander: ein klares Reglement, was erlaubt ist und was nicht. In aller Regel gibt es genaue Vorgaben, wie groß der Anteil der Rasenfläche sein darf, ob die Haltung von Tieren erlaubt ist, ob Grillparties und Feste organisiert werden dürfen oder ob ein Gartenhaus errichtet werden darf. Meist ist auch die ökologische Variante der Schädlingsbekämpfung vorgeschrieben. Eine weitere Gemeinsamkeit aller Gartensiedlungen im Großherzogtum sind die langen Wartelisten. Auch wenn landesweit immer wieder neue Kleingartenanlagen eröffnet werden, ist der Bedarf noch lange nicht gedeckt. Eine kürzlich eröffnete Kleingartenanlage in Echternach mit 24 Parzellen war innerhalb von wenigen Wochen verpachtet – über eine Erweiterung wird schon nachgedacht.

Sie möchten Kleingärtner werden? Was Sie wissen sollten: • Je näher der Garten an Ihrem Wohnsitz, desto besser. • Klären Sie Kosten, Rechte und Pflichten, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben. Das Reglement erhalten Sie in der Regel bei der zuständigen Gemeinde oder über den Landesverband. • Ist eventuell eine Ablösesumme an den Vorpächter zu zahlen? • Gibt es Strom- und Wasseranschluss? Das erleichtert die Arbeit ganz wesentlich. • Darf ich ein Gartenhaus und/oder Zäune errichten? • Darf ich Tiere halten? Ansprechpartner in Luxemburg: entweder Ihre Wohnsitzgemeinde oder die Ligue Luxembourgeoise du Coin de Terre et du Foyer 97, rue de Bonnevoie, L - 1260 Luxembourg Tel.: 00352/48 01 99 - Fax: 00352/40 97 98 E-Mail: liguectf@pt.lu - www.ctf.lu

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Quer durch den Kräutergarten lieBsTÖCKel

peTersilie

esTraGoN

Levisticum officiniale

Petroselinum crispum

Artemisia dracunculus

Viele lieben das „Maggikraut“, da es – ganz ohne Glutamate – ein ausgezeichneter Geschmacksverstärker ist. Liebstöckel würzt sehr intensiv, also sparsam verwenden! Er passt hervorragend zu Wurzelgemüse, Pilzen, Hülsenfrüchten, Tomaten und Kartoffeln. Vor allem in Suppen und Eintöpfen ist er unverzichtbar, kombiniert mit Quark schmeckt er ausgewogen und ein Pesto aus Liebstöckel, Petersilie, frischem Spinat und Mandeln wird Sie überraschen. Sowohl die Blätter und Stängel, frisch oder getrocknet, wie auch Wurzeln und Samen werden verwendet.

Petersilie liefert mehr Vitamin C als Orangen und passt zu fast allen Gerichten, Kräutern und Gewürzen, besonders gut aber zu Fisch und Eiern, Gemüse, Suppen und Salaten. Sie gedeiht in humusreichem Boden und kann – mit ein wenig Kälteschutz – leicht überwintern. Die krause Petersilie enthält weniger ätherische öle als die glatte, am intensivsten sind die Wurzeln (v. a. vor dem Winter). Getrocknet verliert sie ihren Geschmack, demnach besser einfrieren.

Unverzichtbar in einer zu Chateaubriand oder so manchem Steak gereichten Sauce Béarnaise: Estragon, dieses frische, bittersüße, wärmende und aromatische Kraut, das sich so positiv auf den Magen auswirkt und, falls nötig – aber auch nur dann – den Blutzuckerspiegel senkt. Estragon bremst das Wachstum von Bakterien und wirkt als Gerinnungshemmer, weshalb er als 1. Wahl bei Herz- und Kreislaufkrankheiten gilt. Einzig Schwangere sollten ihn meiden.

10 g des Krautes decken den gesamten Tagesbedarf an Vitamin A, E, C und B1 sowie an Eisen, Fluor, Mangan, Kalzium und Magnesium. Petersilie entschlackt den Körper, entlastet Nieren und Leber (u. a. bei zu viel Alkoholkonsum), hilft gegen Gicht, Rheuma und Arthritis, da sie die Harnsäureausscheidung beschleunigt, und regt den Appetit an. Petersilientee senkt Fieber und bekämpft die Ursachen. Eine Nieren- und Gallensteinbildung ebenso wie eine Bakterienbildung auf Fisch und Fleisch wird durch Petersilie gehemmt. Bei Insektenstichen hilft eine Auflage aus gehackten Blättern. Das öl zerstört Schimmelpilze und die Antioxidantien sind ein natürliches Chemotherapeutikum.

Viel aromatischer als der robustere russische Estragon, weil er bis zu 3 % ätherisches öl enthält, aber empfindlicher gegenüber Frost ist der französische Estragon. Mit den frischen oder getrockneten Blättern würzt man alle Speisen, die man normalerweise mit Pfeffer oder Paprika würzt, wie Salate, Spargel, Erbsen oder Tomaten, vor allem aber alle Gerichte, die Eiweiß enthalten, da Estragon dessen Verdauung erleichtert, also Fisch und Fleisch, Quark oder Tofu. Auch zum Aromatisieren von Essig oder für in Essig konservierte Lebensmittel bietet sich Estragon an. Die Pflanze liebt die Sonne, sollte vor der Blüte geerntet und jedes 3. Jahr umgepflanzt und geteilt werden.

Liebstöckel hilft bei Magenbeschwerden wie z. B. Sodbrennen, entschlackt den Körper und hilft sogar bei der Ausscheidung von Schwermetallen (wie Quecksilber). Er gilt als Aphrodisiakum, regt die Nieren an und hilft bei Blasenund Harnwegsbeschwerden ebenso wie bei Herzkrankheiten. Schwangere und Leute mit Nierenschwäche sollten ihn meiden.

TEXT MARTINA SCHMIT-JAMEK

Die mehrjährige Pflanze wächst im Halbschatten in feuchtem, nährstoffreichem Boden (nach einigen Jahren umpflanzen!) und benötigt zu allen Seiten ca. 25-30 cm Platz.

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Gemüse de Regional & Saisonal

Ernten, Einkaufen, Einmachen und Genießen!

J

edes Dorf und jede Stadt hat oder hatte seinen Marktplatz. Einige haben lokale Namen, wie die Escher ‘Brillplaz’, die meistens historisch bedingt sind. Sie alle hier aufzulisten, wäre fast ein Ding der Unmöglichkeit. Einen Platz will ich aber herauspicken, da mir in der Vergangenheit aufgefallen ist, dass sehr viele Leute aus der Hauptstadt und Umgebung den Ursprung seines Namens nicht kennen. Die Rede ist vom Knuedler. Offiziell heißt der Marktplatz der Hauptstadt Place Guillaume II zu Ehren des vorletzten „Roi-Duc“ von Luxemburg. Der Ursprung des eigentlichen Namens „Knuedler“ hat mit dem nahe liegenden Kloster, das im frühen Mittelalter hier gegründet wurde, zu tun. Zu diesem Kloster gehörten eine Kirche, die heutige Kathedrale, sowie die Schlafunterkünfte der Mönche, das heutige Staatsministerium. Des Weiteren gliederte sich ein Lyzeum an, das heute etliche Staatsinstitutionen beherbergt. Der Platz vor dem Kloster wurde damals schon „Knuedler“ genannt. Der Name stammt vom luxemburgischen Wort für Knoten, „Knuet“. Die Mönche verknoteten die Schnur, die die Mönchskutte zusammenhielt, auf eine ganz eigene Art. Auf dem Knuedler stand schon im 8./9. Jh. eine Kirche; einen Friedhof gab es hier auch. Beides wurde im Laufe dieses Jahres im Rahmen der Erweiterung des Parkhauses „Knuedler“ untersucht. Neue Erweiterungsbauarbeiten des Parkhauses beginnen übrigens Ende 2015/Anfang 2016, was sich wenig auf den Ablauf des Wochenmarktes auswirken wird. Er findet weiterhin auf oder in der Nähe des Knuedler statt.

des Urlaubs zu groß geworden sind, sollte man sie nicht wegwerfen, sondern aushöhlen und mit Mett gefüllt im Ofen zubereiten. Eine weitere leckere Füllung sind Tomaten und Mozzarella oder Anchovis und Mozzarella. Ende September gibt es dann bereits die ersten Wintergemüse wie Rosenkohl, Chicorée oder Sauerkraut. Erwähnenswert ist die immer größer werdende Begeisterung für Kürbisse in jeder Form und Farbe, die bei weitem nicht nur für die Zubereitung einer Suppe taugen. Probieren Sie mal einen Kartoffel-Kürbis-Auflauf, gebratenen Butternut, Butternut-Püree oder Hokkaido-Soufflé. Fragen Sie ruhig ihren Gärtner oder Händler nach weiteren Koch-Ideen oder lesen Sie die Artikel im Heft zu diesem Thema. Kürbisse werden allgemein in Zier- und Speisekürbisse eingeteilt. Speisekürbisse sind in sehr vielen Formen und Farben erhältlich. Wissenswert ist, dass die wenigsten Kürbisse ungenießbar, sprich giftig, sind. Die meisten Zierkürbisse sind lediglich eher unangenehm im Geschmack und haben eine sehr harte Schale, damit sie sich besser halten. Hokkaido und Potimarron sind übrigens verschiedene Namen für den gleichen Kürbis. Frohes Ernten, Einkaufen, Einmachen und Genießen! Bis zum nächsten Mal

Am 19. September werden wir auf dem Wochenmarkt mit Kaffee und Croissants die neue Marktsaison einläuten. Saison-Angebote sind zur Zeit Trauben, Nüsse, Luxemburger Äpfel und Birnen, alles an Salaten und Kohl sowie Sellerie, rote Beete u.v.m. Kurzum: Im Moment hat fast alles Saison, außer Spargel und Erdbeeren. Im September endet die Saison für heimische Tomaten; für Schrebergarten-Besitzer nähert sich der Zeitpunkt für die Pflanzungen der letzten Salatsätze. Herbst ist Erntezeit und falls die Zucchini im Garten während

Claude KIRSCH, Diplom-Gemüsegärtner

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TEXT Martina Schmit-Jamek ILLUSTRATIONEN ALAIN SCHADD

der Saison Zucchini

Mais

Cucurbita pepo

Zea mays

Der „kleine Kürbis“ blüht und gedeiht fast überall, bis der erste Frost einsetzt. Im April auf der Fensterbank eingesät kann die Pflanze nach den Eisheiligen in den Garten oder in Kübel ausgepflanzt werden (ca. 1,5 m² / Pflanze) und wird an einem warmen Platz in humusreichem Boden (eventuell auf einer Mulchschicht) bereits nach 6-8 Wochen die ersten erntefähigen Früchte tragen. 2 Pflanzen versorgen locker eine vierköpfige Familie. Gute Nachbarn im Garten sind z. B. Kapuzinerkresse, Stangenbohnen, Zwiebeln oder Ringelblumen, jedoch keinesfalls Kartoffeln. Der zarte Nussgeschmack entfaltet sich am besten bei jungen, ca. 10 – 30 cm langen Früchten, die man sowohl roh als auch gebraten, gebacken, geschmort, gegrillt oder gefüllt und überbacken genießen kann. Doch auch die männlichen Blüten, die an langen Stielen wachsen, sind, z. B. in Teig getaucht und frittiert oder mit Pilzen, Garnelen oder Hackfleisch gefüllt, eine Delikatesse. Mit ihrem niedrigen Kohlenhydratgehalt, dem hohen Anteil an Magnesium, Kalium, Jod, Eisen und den vielen Vitaminen (Provitamin-A, Vitamin B, C und E) tragen Zucchini zu einer leichten, ausgewogenen Ernährung bei, wirken blutdrucksenkend und entgiften Nieren und Blase. Nicht zu kühl und nicht neben Tomaten oder Äpfeln lagern!

Oft hält man ihn für Gemüse, doch eigentlich ist der zu den Süßgräsern zählende Mais ein Getreide. Das wird schnell klar, wenn man an die häufigsten Produkte in der Lebensmittelindustrie denkt, die aus Mais hergestellt werden, wie z. B. Mehl, Stärke, Grieß (Polenta) und Öl, aber auch Tortillas, Erdnussflips und Cornflakes. All dies wird aus Hartmais und/oder Zahnmais hergestellt. Popcorn (Puffmais) ist eine eigene Sorte, beim Erhitzen platzen die Körner. Wer Mais wie Gemüse genießen oder selbst im Garten anbauen möchte, wird zum Süßmais (sweet corn) greifen, dem das Gen fehlt, das Stärke in Zucker umwandelt. Baby-Mais ist übrigens keine eigene Sorte, sondern wird in sehr frühem Wachstumsstadium geerntet. Rote und blaue Sorten sorgen für tolle Farbeffekte. Mais enthält kein Gluten und ist daher oft eine wichtige Alternative zu anderen Getreidesorten. Durch seine vielen Vitamine (Provitamin-A, Vitamin B, C und E) und Mineralstoffe (z. B. Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Zink), seine essentiellen Aminosäuren und die für eine gute Verdauung wichtigen Ballaststoffe trägt Mais zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Übrigens enthält Dosenmais nur ca. ¼ so viele Kalorien wie getrockneter Mais.

Aubergine

Solanum melongena Die meist violette, ovale oder runde „Eierfrucht“ ist unverzichtbar in Ratatouille oder Moussaka, doch auch gebraten, gegrillt, mariniert oder überbacken und mit Hackfleisch gefüllt schmeckt sie, z. B. mit Knoblauch, Rosmarin, Thymian oder Salbei gewürzt, hervorragend. Um der Frucht die Bitterstoffe zu entziehen, sollte man sie 30 Minuten vor der weiteren Zubereitung salzen und dann abwaschen. Kalorienarm bleibt sie aber nur, wenn man mit Fett/Öl beim Kochen sparsam bleibt. Sie ist für Personen mit zu viel Magensäure nicht zu empfehlen, ansonsten jedoch gut für Herz und Kreislauf, fördert die Verdauung, wirkt entzündungshemmend durch die enthaltenen Terpene und ist ideal für Rheumatiker und Diabetiker. Roh darf sie nicht genossen werden, da sie Solanin enthält, was zu Magen- und Darmreizungen führen kann. Will man sie im eigenen Garten oder in großen Kübeln ziehen, sollte man die Samen bereits im Februar bei ca. 25°C einsäen und mit der Auspflanzung bis nach den Eisheiligen warten. Die Pflanze benötigt viel Humus, eine Stütze und ca. 40x40 cm Platz. Sie verträgt sich nicht mit Paprika, Kartoffeln oder Tomaten. Gegen Schädlinge hilft eventuell Wasser mit Rapsöl (10:1) und einem Spritzer Spülmittel. Ist die Oberfläche glänzend und gibt bei Druck leicht nach, ist die Frucht erntereif. Nicht neben Äpfeln oder Tomaten gelagert, hält sie im Kühlschrank ca. 1 Woche.

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RUBRIK

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TRADIT I ONE N U ND F E STE

Was tut sich im Ländchen im Herbst? DER GOLDEnE OKTOBER Oft hat man hier die Qual der Wahl! Nach „Heemount“, „Karschnatz“ und „Hierschtmount“, bietet der „Wäimount“ Oktober eine Vielzahl von Feiern und Aktivitäten im ganzen Luxemburger Land. Gleich zu Beginn lockt vielerorts ein äppelfescht mit „séissem Viez“ (Apfelsaft), „Quetschekraut“ (Zwetschgenmus), leckeren Apfeltorten und einer riesigen Auswahl an verschiedenen Apfelsorten. Auf dem berühmten Veiner nëssmoort hat schon so mancher seine guten Diätvorsätze über Bord geworfen. Dieses Jahr werden am 11. Oktober wieder rund um die Viandener Burg im ganzen Dorf die Nüsse „geschutt, gepeelt, geweesch a gedréchent“. Wer dem herrlich duftenden Nussbrot, den süßen Nusskuchen und Nussecken, den flambierten Crêpes und frisch gebackenen Waffeln mit Nusssplittern widerstehen möchte, muss schon viel starken Willen aufbringen. Wer es deftiger mag, wird sich an „Nësspaté“, „Nësszoossiss“ oder „Nëssraclette“ gütlich tun. War es am Ende dann doch vielleicht von allem etwas zu viel, bringt die „Nëssdrëpp“ – aus jungen Nüssen zubereitet, die mit der noch dünnen grünen Schale gepflückt werden – den überforderten Magen wieder auf Trab.

TEXT MARTINA SCHMIT-JAMEK

Schengen steht am 3. Sonntag im Oktober ganz im Zeichen der Hunnefeier (Hahnenfeier). Mit Wein- und Crémantverkostungen und vielen anderen kulturellen und kulinarischen Höhepunkten wird der Abschluss der Traubenlese in diesem romantischen „Ort europäischer Geschichte“ gefeiert. Als die Kühe früher Ende Oktober von der Weide in den Stall getrieben wurden, machten sich die jungen Burschen einen Spaß daraus, nachts Mädchen und Frauen mit ihren selbst gebastelten Kürbislaternen zu erschrecken. Daraus entstand die alte Tradition des Trauliichtens. In der „Robbesscheier“ in Munshausen in den Luxemburger Ardennen wird diese Tradition ab Mitte Oktober mit den Trauliichtwochen aufrecht erhalten (Anmeldung erbeten).

GRAUER nOVEMBER? VOn WEGEn! Zu keinem Zeitpunkt im Jahr besuchen so viele Menschen die Friedhöfe wie Anfang November. Knapp 7000 Heilige und Selige kennt die katholische Kirche heute. Allein während des Pontifikats von Papst Johannes Paul II.

wurden 482 Personen heiliggesprochen. Jedem Einzelnen zu gedenken ist schier unmöglich. Bereits im 4. Jh. hat man daher am Sonntag nach Pfingsten aller Heiligen gemeinsam gedacht. 835 n. Chr. legte Papst Gregor IV. Allerheiligen dann auf den 1. november fest. Abt Odilo von Cluny erklärte im Jahr 998 den 2. November zu Allerseelen, um für alle lieben Verstorbenen im Purgatorium, dem Fegefeuer, zu beten; damit ist im Grunde ein Teil des persönlichen Gerichts vor Gott gemeint. Alle Masken fallen, alle Verlogenheit wird abgelegt. Genau das ist ein schmerzlicher Moment, der wie Feuer brennt, der den Menschen aber heilt und ihn mit sich selbst, seinem Nächsten und mit Gott versöhnt. Am darauffolgenden Wochenende verwandeln sich beim Haupeschfest die Straßen in Berdorf in eine große Werkstatt. Gold- und Silberschmiede, Keramiker, Drechsler, Seifensieder, Tischler, Metallverarbeiter und viele andere Kunsthandwerker zeigen alte und neue Techniken und Trends, Gaukler sorgen für Unterhaltung und an zahlreichen Ständen wird sich um das leibliche Wohl der Besucher gekümmert. Eine ganz besondere Messe, eingeleitet von den luxemburgischen Jagdhornbläsern, wird am Sonntag im Amphitheater „Breechkaul“ gehalten. Am 11. november, dem Martinstag, geht es wieder zurück nach Vianden, wo noch die alte Tradition des Veiner Miertchen (Martinsfeuer) gepflegt wird. Die Teilnehmer ziehen in einem spektakulären Umzug durch die Straßen, wobei sie kugelförmige Fackeln schwingen, während auf zwei Hügeln links und rechts der Our die Martinsfeuer brennen. Weiter hinten in unserem Heft stellen wir wieder ein Fest unserer internationalen Mitbewohner vor: Diesmal ist es Thanksgiving, das in den USA traditionell am 4. Donnerstag im november gefeiert wird. Es geht auf das Pionierleben der ersten Pilgerväter in Amerika zurück, die im Herbst 1621 zusammen mit den einheimischen Wampanoag-Indianern als Dank für deren Hilfe ein Fest feierten. Unsere amerikanischen Mitbürger hier in Luxemburg bleiben ihrer Tradition natürlich treu, aber auch einige Luxemburger haben das glücklicherweise vom Kommerz noch verschonte Thanksgiving in ihr „Festrepertoire“ aufgenommen, da es ähnlich dem europäischen Erntedankfest im gediegenen Familienkreis gefeiert wird.

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REPORTAGE

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Kürbis & Co 2015 / 3 | KACHEN | 71

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ucker- und Wassermelone, Gurke und Gartenkürbis – sie alle gehören botanisch zu einer Familie. Über 800 Arten von Kürbisgewächsen sind weltweit bekannt, und die Anzahl der verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten ist Legion. Von Kürbisquiche über Kürbiswurst, Kürbissuppe, Kürbisplätzchen, Kürbisgnocchi, Kürbiséclair, Kürbismohrenköpfe, Kürbistorte und -kuchen bis hin zu Kürbissekt: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Kerne des Ölkürbisses sind die einzigen, die eine so dünne Schale haben, dass sie natur oder geröstet ungeschält genossen werden können. Sie werden v.a. in Österreich zu dem bekannten Kürbiskernöl verarbeitet, das nicht nur äußerst schmackhaft, sondern ein wahres Wundermittel der Naturheilkunde ist. Es stärkt Blase, Prostata und Harnwege sowie das gesamte Immunsystem, schützt Herz und Kreislauf und senkt das schädliche Cholesterin. Zierkürbisse schmücken unsere Terrassen bis in den späten Herbst – und an Halloween lernen sie uns das Fürchten. Diese Nacht vor Allerheiligen – „All Hallows’ Eve“ – ist nicht zufällig gewählt. Im Keltischen fängt am 1. November mit dem Winterhalbjahr auch das Neujahr an und das keltische Fest des Totengottes Saman (auch „Samhain“ oder „Samain“ = „Ende des Sommers“) beginnt mit dem Sonnenuntergang am Vorabend. In Luxemburg sind Kürbisse untrennbar mit dem Namen der kleinen Ortschaft Beringen verbunden. Hier findet am 19. und 20. September zum nunmehr 13. Mal das große Fest rund um den Kürbis statt, bei dem u. a. auch der riesigste Kürbis prämiert wird.

TEXT Martina Schmit-Jamek

Ein wahrer Kübisexperte ist Christian Hahn, seines Zeichens größter Kürbiszüchter in Luxemburg, den wir für Sie in Roodt/Redange besucht haben. Tabu für seine über 300 Holstein- und Limousinrinder sind die 5 ha, auf denen er jedes Jahr nach den Eisheiligen über 40.000 Jungpflanzen in 120 verschiedenen Sorten auspflanzt. Jede Pflanze benötigt ungefähr einen Quadratmeter Platz. Ungefähr 3 Wochen sprießen die kleinen Pflänzchen im Treibhaus; sobald nach den beiden Keimblättern das erste richtige Blatt austreibt, können sie im Freien eingesetzt werden. Ca. 27 km Plastikfolie, das ist fast so weit wie von seinem Hof bis nach Luxemburg-Stadt, wärmt den Boden und verhindert so, dass das Wasser aus dem Boden verdunstet. So braucht der Züchter die Pflanzen, sobald sie angewurzelt sind, fast nicht mehr zu gießen. Bis Anfang August

benötigen die Pflanzen viel Wasser, danach lechzen sie – ähnlich wie Trauben – eher nur noch nach Sonne. Werden sie damit verwöhnt, belohnen sie uns mit besonders knalligen Farben. Ab Mitte August beginnt die Ernte. Christian Hahn liefert nur Topqualität an die Cactus-Filialen in Luxemburg. Kürbisse, deren Stiel abgebrochen ist oder die bei der Ernte zu hart angestoßen worden sind, liefert er nicht aus, denn trotz der harten Schale wird ein Kürbis, genauso wie z. B. ein Apfel, an dieser Stelle faulen. Um gute Qualität zu gewährleisten, werden alle Kürbisse von Hand geerntet, einzeln gewaschen und getrocknet, damit sie schön glänzen. Halloweenkürbisse empfiehlt er nur zur Dekoration, im Geschmack sind sie eher neutral und allzu oft für den küchenmäßig „langweiligen“ Ruf des Kürbisses verantwortlich. Am besten schmeckt ihm der Butternut, den man zu Püree oder zu Suppe verarbeitet, gedünstet oder als Gratin (in Scheiben geschnitten, mit Schinken und Käse und evtl. Bechamelsauce) oder auch paniert und wie Schnitzel in der Pfanne gebraten genießen kann. Das Rezept seiner Mutter für Kürbissuppe hat uns Christian Hahn auch verraten – siehe rechte Seite. Interessant ist der Spaghettikürbis, dessen Fruchtfleisch, sobald er gar ist, spaghettiähnliche Fasern bildet. Am besten schmeckt er einfach aufgeschnitten, mit Öl bestrichen und z. B. mit Hackfleisch und Käse gefüllt und gratiniert. Die Bischofsmütze ist schwer zu schälen, doch ausgehöhlt sehr beliebt als Suppenschale. Hokkaidokürbisse sind meist etwas mehliger, der weiße Patisson sticht durch seinen an Spargel erinnernden Geschmack heraus. Richtig gelagert – nicht auf Holz, trocken, auseinander liegend und nicht zu kalt – halten sich alle Sorten lange. Die blau bis braunen problemlos auch ein ganzes Jahr, die weiß-gelben Sorten, z. B. Muskatkürbis oder Patisson, zwei bis drei Monate. Wer den Halloweenkürbis selbst pflanzt, kann ein Muster oder Gesicht in die Schale schnitzen, bevor der Kürbis ausgewachsen ist. Die Schale wird dann direkt über dem Muster vernarben. Ob man den Halloweenkürbis so viel wie möglich aushöhlen sollte oder nur sehr wenig (und dann eventuell mit Haarspray besprühen), daran scheiden sich die Geister. Sicher ist jedoch, dass er, wenn eine Kerze drin brennt, nur noch einen Tag hält.

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Kürbissuppe, die dem Kürbis Ehre macht Probieren Sie für dieses Rezept ruhig verschiedene Arten aus und lassen Sie sich von den Geschmacksunterschieden überraschen! • 750 g Kürbis • 2 mittelgroße Zwiebeln • 600 ml Hühnerbrühe • 40 g Margarine oder Butter • Pfeffer, Salz, Muskat, Paprikapulver • 125 ml Rahm Zum Garnieren: Sauerrahm (und nach Wunsch z.B. Petersilie und geröstete Haselnüsse) Kürbisfleisch aus der Schale lösen und in Stücke schneiden. Zwiebeln in Butter andünsten, Kürbis und Brühe dazugeben, salzen und etwas kochen lassen. Mit dem Mixer fein pürieren (nicht durch ein Sieb streichen) und mit Rahm abschmecken. Muskat und Paprikapulver unterrühren. Mit Sauerrahm garniert servieren. Wichtig: Kein zusätzliches Wasser beigeben und auch nicht versuchen, die Suppe mit Kartoffeln dickflüssiger zu machen, das überdeckt den Eigengeschmack des Kürbisses. 2015 / 3 | KACHEN | 73

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dampfgaren

gesund und schonend

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mikrowellen

schnelles erhitzen und auftauen

Miele ist es gelungen, die Vorzüge von Dampfgarer und Mikrowelle zu vereinen - im Einbau-Dampfgarer mit Mikrowelle.

Die Geschichte der Küchengeräte ist die Geschichte der Optimierung – man spart Zeit, Energie und Material, vermindert die Gefahren und erhöht gleichzeitig die Sicherheit. In dieser Hinsicht hat Miele eine Kombination Dampfgarer und Mikrowellengerät für den Einbau in einer Schranknische eingeführt. Der DGM 6800 spricht damit insbesondere Genussmenschen an, die offen für Neues sind und regelmäßig neue Kochmethoden und –techniken ausprobieren, die allerdings auf der anderen Seite nicht auf die Vorzüge des Mikrowellengerätes verzichten möchten. Ob trockene Hitze, heiße Luft, feuchter Dampf, Mikrowellen oder Garen unter Vakuum – jede Garmethode hat ihre Vorteile und ihren besonderen Reiz. Dies macht das Kochen so vielseitig und spannend. Kochkniff: im dampfgarer einkochen

zubereitungstipps: mango

Verwenden Sie nur einwandfreie, sauber gespülte Gläser und Zubehör. Sie können Gläser mit Twist-Off-Deckel sowie mit Glasdeckel und Gummidichtung verwenden. Setzen Sie die Gläser umgekehrt auf einen Rost und sterilisieren Sie sie 10 Minuten bei 100°C, so sind sie entkeimt. Nicht abtrocknen!

Um zu wissen, ob die Mango reif genug ist, muss das Fleisch mit dem Finger leicht ein zu drücken sein. Mangos nie zusammen mit Alkohol verwenden, das verursacht Magenschmerzen. Aufpassen, Mangoflecken sind schwierig zu entfernen.

Achten Sie darauf, dass die Gläser die gleiche Größe haben, damit alles gleichmäßig eingekocht wird. Verlesen Sie Obst sorgfältig, waschen Sie es kurz, aber gründlich und lassen Sie es abtropfen. Waschen Sie Beerenobst sehr vorsichtig, es ist sehr empfindlich und wird schnell zerdrückt.

zubereitungstipps: Knoblauch

Kochkniff: auftauen und erhitzen im miele dGm 6800 Sie können Speisen mit einer Kombination von Dampf und Mikrowelle auftauen und erhitzen. Dazu müssen Sie ein eigenes Programm erstellen. Das Auftauen und Erhitzen mit einer Kombination aus Dampf und Mikrowelle hat den Vorteil, dass Speisen schneller erhitzt werden als im reinen Dampfbetrieb, nicht übergaren oder austrocknen wie im reinen Mikrowellenbetrieb, in einem Vorgang aufgetaut und erhitzt werden können und während des Vorgangs nicht umgerührt werden müssen.

Knoblauch sollte immer frisch verwendet werden. Die Frische erkennt man daran, dass die Haut der Knoblauchzehe eng anliegt, weiß oder durchscheinend violett aussieht. Am besten wird er kühl, trocken und luftig aufbewahrt, nicht jedoch im Kühlschrank.

zubereitungstipps: Chutney Fast alle Früchte eignen sich für Chutney: Mangos, Rosinen, grüne Tomaten, Kürbis, Aprikosen, Melonen, aber auch Äpfel und Quitten. Gläser und Deckel müssen absolut sauber sein. Am besten vor dem Einfüllen im Dampfgarer sterilisieren.

Mit der Inspiration in der Küche ist das so eine Sache. Sie wird beeinflusst durch Lust und Laune, aber zauch durch die Jahreszeiten. Mit den richtigen Zutaten lässt sich der Kreativität aber auf die Sprünge helfen. Auf der gegenüberliegenden Seite finden Sie zwei herbstlich inspirierte Kürbisrezepte. 74 | KACHEN | 3 / 2015

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Feine Kürbissuppe zutaten für 2 l suppe: 1 kg Kürbisfleisch (schälen, halbieren, und in Würfeln schneiden), 2 bis 3 Mangos (reif), 4 Kartoffeln (gewürfelt), 4 Knoblauchzehe (entkeimt), 4 Scheiben hartes Brot gewürfelt und als Croutons Heiß in Butter gebacken, 2 Zwiebeln (grob geschnitten), 2 EL Olivenöl, 1,5 L Gemüsebrühe, 4 EL Honig, 1 Stück frischer Ingwer (geschält und fein geschnitten), 1 g Kümmelpulver, 2 Prisen Curry, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 150 g Schlagsahne

zubereitung: Kürbis, Mango und Kartoffeln schälen, (bevor Sie die Mango schälen, schneiden Sie das Fleisch rund um den Stein ein und halbieren Sie die Frucht), Kartoffeln waschen und alles in grobe Würfel schneiden. Zwiebeln abziehen und fein würfeln. Öl erhitzen, Kürbisfruchtfleisch und Zwiebeln darin andünsten, Knoblauch und Kürbisfleisch hinzufügen. Noch einige Minuten andünsten. Geben Sie diese Mischung zusammen mit den Kartoffeln in einen Topf von 5,7 l oder 7,5l. Gemüsebrühe angießen und ca. 20 Minuten im Druckdampfgarer bei 120°C oder 45 Minuten im normalen Dampfgarer bei 100°C kochen. Gares Gemüse mit einem Stabmixer pürieren. Ingwer zugeben und Suppe mit Honig, Kümmelpulver, Curry, Salz und Pfeffer abschmecken. Noch 10 Minuten im Dampfgarer bei 80°C weiterkochen lassen. Sahne halb steif schlagen. Auf Vorgeheizten Tellern anrichten und mit Sahne und Croutons garnieren.

Kürbis-senffrüchte in sirup zutaten für 6 personen: 800 g festfleischiger Kürbis (z. B. Hokkaido), 75 g frische Ingwerwurzel, 1 Apfel (ca. 200 g), 400 ml Weißweinessig, 650 ml Apfelwein, 250 g brauner Rohrzucker, 65 g Senfkörner, 2 EL bunte Pfefferkörnermischung, 4–5 Lorbeerblätter, Salz

zubereitung:

*Rezepte aus dem Miele Cooking Studio.

Kürbis mit einem scharfen Messer schälen, halbieren, und in ± 1 cm große Würfeln schneiden. Beim jungen Hokkaido-Kürbis kann man die gut gewaschene Schale mitessen. Ingwerwurzel schälen und in sehr sehr dünne Scheiben schneiden. Äpfel schälen, halbieren, Kerngehäuse ausstechen und das Fruchtfleisch in 2–3 cm dicke Stücke schneiden. Essig, Apfelwein, Rohrzucker und Salz in einem ungelochten Behälter von 5,7 l im Dampfgarer bei 100°C aufkochen. Kürbis und Ingwer dazugeben. Etwa 4 Minuten bei 100°C weitergaren. Apfelstücke dazugeben und weitere 2 Minuten bei 85°C köcheln lassen. Pfefferkörner, Lorbeer und Senfkörner untermischen. Kürbis-Mischung in saubere gespülte Einmachgläser füllen (siehe Kochkniff), fest verschließen und danach 50 Minuten mit 80°C im Dampfgarer einkochen. Sie können unter guter Überwachung die Gläser auch in kochendem Wasser sterilisieren: Warten sie bis Luftblasen nach oben steigen und lassen Sie die Gläser ± 25 Minuten im siedenden Wasser. Diese Kombination von Frucht und Senf ist vor allem in Italien sehr beliebt. Passt zu Wild, Braten, kurzgebratenem Fleisch und zu Bratwürstchen und zu salzigen Rezepten. 2015 / 3 | KACHEN | 75

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Kartoffeln

Ein Nachtschattengewächs, das die Welt verändert hat

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REPORTAGE

Tolle Knolle

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ie Historie der Verbreitung der Kartoffel von den peruanischen Anden bis in unsere westliche Hemisphäre ist mit vielen Legenden geschmückt. Historisch belegt ist nur, dass die Kartoffel spätestens 1596 in England angekommen war. Von dort fand sie dann ihren Weg in die Nachbarländer. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts ist der Anbau der Kartoffel auch in Luxemburg belegt, wenn zunächst auch wohl nur in privaten Gärten, um den „Zehnten“ zu umgehen. Wesentlich zu ihrer Verbreitung im Herzogtum beigetragen hat sicherlich die große Hungersnot von 1709. Zu Zeiten Napoleons – Luxemburg gehörte damals als Département des Forêts zu Frankreich (1795-1815) – wurde der Anbau der Kartoffel stark gefördert: Je mehr Kartoffeln angebaut wurden, desto mehr Getreide konnte für Napoleons Truppen beschlagnahmt werden. Schon damals wurde über viele verschiedene Sorten berichtet wie „Ardenner“, „Française“ oder „Petite souris.“ Nicht alle freuten sich über den Siegeszug der Kartoffel. Vor allem der Klerus stempelte sie als minderwertige Pflanze ab, verteufelte sie gar, nachdem man herausgefunden hatte, dass sie sich hervorragend zur Herstellung von Schnaps eignete. Ironie des Schicksals: In den ersten Jahren der Kultivierung des Erdapfels in Luxemburg gaben die Pfarrer sonntags von der Kanzel herab Pflanz- und Pflegeanleitungen für die neuartige Frucht. Denn im Fall von Getreidemissernten konnte der Anbau von Kartoffeln Hungersnöte verhindern.

Arme-Leute-Essen In den ersten Jahren ihres Anbaus war die Kartoffel das Essen der armen Leute. Sie wuchs auf kargen Böden und ernährte die Familie auch bei schlechten Getreideernten. Die ersten Hinweise auf den Anbau von Kartoffeln auf luxemburgischem Boden verweisen auf die Ortschaften Knaphoscheid und Esch/Sauer im Ösling. Dies entspricht der allgemeinen historischen Erkenntnis, dass die Kartoffel zuerst in den ertragsarmen Mittelgebirgen, dem „Land der armen Leute“, angebaut wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde sie dann zum Volksnahrungsmittel. Bereits 1817 wurde im Memorial eine genaue Anweisung für den Anbau und die Vermehrung der Kartoffel veröffentlicht.

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

Luxemburger Kartoffeln für die Welt Der Norden Luxemburgs ist auch heute noch Kartoffelland. Der einheimische Kartoffelanbau konzentriert sich auf zwei Produktionsrichtungen: Pflanzkartoffeln und Speisekartoffeln. Der Anbau von Pflanzkartoffeln ist auf die Öslinger Böden begrenzt. Das raue und feuchte Klima der Hoch-Ardennen und die humusreichen Schieferverwitterungsböden bilden die natürliche Grundlage für die gute Qualität der Ardenner Pflanzkartoffeln. Positiver Nebeneffekt: Die Blattlaus liebt dieses Klima nicht, so dass weniger gespritzt werden muss. Auf über 450 ha werden pro Jahr rund 14.000 Tonnen Pflanzkartoffeln von über 20 verschiedenen Sorten angebaut. Die Auswahl der Sorten geschieht auf Vorschlag der nationalen Sortenkommission an der Ackerbauschule. Gepflanzt werden natürlich nur die Sorten, für die eine Lizenz vorliegt – und für die es genügend Nachfrage auf dem

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Markt gibt. Die 1945 gegründete E'slecker Setzgrompergenossenschaft „SYNPLANTS“ in Clervaux verteilt das selektierte Pflanzgut an seine Landwirte und kümmert sich um Lagerung und Vermarktung. Ca. 90 % der erzeugten Pflanzkartoffeln gehen in den Export: Luxemburger Pflanzkartoffeln werden in ca. 20 verschiedene Länder verkauft, vom Mittelmeerraum über Osteuropa, Nordafrika bis zum Nahen Osten.

Produit du terroir Lëtzebuerger Gromperen Der Anbau von Esskartoffeln ist seit Jahren rückläufig. Kartoffeln müssen schön und gewaschen in den Handel kommen. Bei unseren Böden mit vielen Steinen leidet oft die Optik, was der Qualität jedoch nicht schadet. Dennoch bauen ca. 180 Betriebe Speisekartoffeln auf ca. 300 ha Land an. Bevorzugte Regionen sind u. a. Steinsel, Hünsdorf, Bilsdorf und Wahl. Eine immer größere Anzahl an Sorten ermöglicht es den Landwirten, die für ihre Standorte geeignete Kartoffelsorte auszuwählen und somit ein Qualitätsprodukt herzustellen. Viele Kartoffeln werden unter dem Label „Produit du terroir“ nach genau definierten Produktionsrichtlinien angebaut. Auch die Arbeiten im Rahmen des Programms „Produit du terroir - Lëtzebuerger Gromperen“ (Sortenfragen, Anbauverfahren) erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Ackerbauschule in Ettelbrück.

Welche Kartoffel für welches Gericht? Festkochend, vorwiegend festkochend oder mehligkochend – welche Kartoffel eignet sich für welches Gericht? Je höher der Stärkegehalt, desto trockener und mehliger ist der Geschmack. Festkochende Knollen haben den geringsten Stärkegehalt und sind dadurch schnittfester und feuchter. Vorwiegend festkochende Kartoffeln landen am häufigsten auf unserem Teller. Festkochende Kartoffeln sind mit ihrem schnittfesten und feuchten Fruchtfleisch ideal für die Zubereitung von Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, Gratins und Pellkartoffeln. Man kennt sie auch unter dem Begriff Salat- oder Speckkartoffeln. Vorwiegend festkochende Kartoffeln sind die Kartoffeln für alle Fälle. Sie eignen sich wunderbar für Salzkartoffeln, Bratkartoffeln, Eintöpfe, Aufläufe, Pommes frites und auch Stampfkartoffeln. Mehligkochende Kartoffeln sind ideal für Suppen, Kroketten, Knödel, Püree, Gnocchi und Ofenkartoffeln. Nach dem Garen fallen sie fast von alleine auseinander, schmecken leicht trocken und die Schale platzt beim Kochen auf. Bei 5.000 Sorten weltweit gibt es für jedes Gericht die passende Kartoffelsorte. Wer zudem noch mehr Farbe ins Spiel bringen möchte, kann auf rote oder violette Kartoffeln setzen. Kartoffeln sind also alles andere als langweilig.

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GruNdrezepT KarToFFelpÜree Für 4 portionen: • 1 kg Kartoffeln (mehligkochend) • 50 g Butter • 0,25 l Sahne oder Milch • 2 TL Salz • Muskatnuss 1 Kartoffelpüree lässt sich ganz leicht selber machen. Dazu kocht man geschälte und halbierte Kartoffeln einer mehligkochenden Sorte ca. 20 Minuten in Salzwasser, bis sie gar sind. 2 In der Zwischenzeit Milch, Sahne, Butterwürfel, Muskat, Salz und Pfeffer kurz aufkochen (Obige Angaben sind nur Richtlinien. Sie können die Mengen variieren, je nachdem, wie cremig und üppig Sie das Püree haben wollen. Johann Lafer fügt seinem Püree die gleiche Menge Butter hinzu, also im Verhältnis 1:1!). Am besten frisch gemahlenen Pfeffer und frisch geriebene Muskatnuss verwenden. Man kann für eine etwas kalorienärmere Variante die Sahne auch durch Milch ersetzen. 3 Die Kartoffeln abgießen und mit einem Kartoffelstampfer grob zerkleinern, anschließend die Butter-Sahne-Mischung nach und nach hinzugeben, dabei immer weiterstampfen, bis das Püree anfängt cremig zu werden. Nun mit einem Schneebesen weiterrühren, um eine supercremige Konsistenz zu erreichen.

Eine ganz besondere Art, Kartoffelpüree zuzubereiten, besteht darin, die Kartoffeln nicht in Wasser zu kochen, sondern in der Schale auf einem Bett aus grobem Meersalz ca. 1 Stunde im Ofen zu garen. Die anschließende Verarbeitung erfolgt wie oben. Bei dieser Methode soll das Kartoffelaroma ganz besonders intensiv schmecken.

“ausserge{WÄIN}lesch”

“d{RAHM}haft”

Liste des restaurants adhérant à la campagne: Domaine du Moulin d’Asselborn, Asselborn | Restaurant Steinmetz, Bech | Wäistuff A Possen, BechKleinmacher | A Guddesch, Beringen | Les Ecuries du Parc, Clervaux| Manoir Kasselslay, Clervaux-Roder | Hostellerie de la Basilique, Echternach | La Rameaudière, Ellange-Gare | Hôtel-Restaurant Comte Godefroy, Esch-sur-Sûre | L’étage (Simon's Plaza), Grevenmacher | Hôtel-Restaurant L'Ernz Noire, Grundhof | Restaurant Gudde Kascht, Haller | De Pefferkär, Huncherange | Äppel a Biren, Ingeldorf | De Bräiläffel, Kleinbettingen | Am Tiirmschen, Luxembourg-Centre | FirwatNet, Luxembourg-Cents | Casa Fabiana, Luxembourg-Gare | Ems, Luxembourg-Gare | La Coquille, LuxembourgKirchberg | La Perla, Luxembourg-Kirchberg | Réimerwee, Luxembourg - Kirchberg | Beim alen Tuurm, Mersch | Restaurant Joël Schaeffer, Mertert | Naturata Restaurant, Munsbach | Lounge Foxy, Oberpallen | Métropallitain (Pallcenter), Oberpallen | RestaurantBrasserie Wax, Pétange | L’escale (Caves du Sud), Remerschen | Restaurant Lohengrin, Remich | Luxlounge Vitarium, Roost-Bissen | RestaurantBrasserie Schweebecherbréck, Schwebach | Brasserie Walfer, Walferdange | Café-Restaurant Campill, Walferdange | Aux Anciennes Tanneries, Wiltz | Restaurant Schumacher, Wormeldange-Haut.

www.sou-schmaacht-letzebuerg.lu

FOTOS LUKAM

Les restaurants adhérant à la campagne «Sou schmaacht Lëtzebuerg» vous proposent des plats élaborés à base de produits issus de l’agriculture, de la viticulture et de l’horticulture luxembourgeoise. Si vous partagez notre passion pour les produits de qualité, venez découvrir ces plats qui font preuve d’un double savoir-faire, celui des différents chefs et celui des producteurs luxembourgeois!

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KARtOFFELPÜREE-VARIAtIONEN

- Tomaten vorher überbrühen, häuten und entkernen.

Für eine interessante und überraschende Beilage können sie ihr Kartoffelpüree mit den unterschiedlichsten zutaten mischen und so immer wieder neue, kreative Varianten kreieren.

- Knollensellerie, Möhren, Rote Bete, Kürbis, Blumenkohl (ca. 400 g) in grobe Stücke geschnitten jeweils zusammen mit den Kartoffeln kochen und stampfen.

zum Verfeinern: • gehackte Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Basilikum ...) • Nüsse (Erdnuss-, Walnuss- oder Pinienkerne) und Nussöl • geriebener Meerrettich oder Senf • Frischkäse, Ziegenfrischkäse oder Ricotta • gehackte Rauke • Röstzwiebeln, Speckwürfel • Oliven, Olivenöl, getrocknete Tomaten, Basilikum (mediterran) • geriebener Käse und Schnittlauch (Gouda, Parmesan ...) • Kokosmilch und Chilischote (asiatisch) • Knoblauch • Safran, Kurkuma

- Erbsen (TK ) mit den Kartoffeln kochen und stampfen (Dose 200 g – 5 Minuten vor Ende der Kartoffelgarzeit zugeben).

helles Kartoffelpüree: Knoblauch, Ricotta, Sellerie, Blumenkohl, Rettich, weiße Zwiebeln, weißer Kürbis, Champignons ... Gelbes Kartoffelpüree: gelber Kürbis, gelbe Paprika, Möhren, Safran, Kurkuma, Mais, gelbe Zucchini … rotes Kartoffelpüree: Tomatenfleisch oder Tomatenpüree, Paprika, Rote Bete, Rotkohl, rote Peperoni, rote Zwiebeln ... Grünes Kartoffelpüree: Erbsen, Kräuter, grüne Paprika, Zucchini, Romanesco, Grünkohl, Broccoli, grüner Kürbis ...

REZEPTE BIBI WINTERSDORF

Kartoffelpüree mit Gemüse Dafür nur etwa 600 bis 700 g Kartoffeln und weniger Milch nehmen; die restlichen Kartoffeln durch die entsprechende Menge Gemüse ersetzen. Das gegarte Gemüse mit dem Pürierstab zerkleinern und unter die zerdrückten Kartoffeln rühren.

- Paprika (rote, grüne oder gelbe) schälen, putzen und grob würfeln. Paprika 10 Minuten vor Ende der Kartoffelgarzeit zugeben, mit den Kartoffeln kochen und stampfen.

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REZEPTE

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Gromperenzopp • 1 kg Kartoffeln • 500 g durchwachsener Speck • 50 g fetter Speck • 2 Stangen Lauch • 2 Stangen Sellerie • 3 Karotten • 1 Bund Frühlingszwiebeln • Salz, Pfeffer

Eine Frau mit vielen Talenten

Monique Melsen ist nicht nur eine bekannte Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin (Cabarenert*), sie hat ein weiteres besonderes Talent: sie ist begeisterte Hobbyköchin, mit einer beachtlichen Sammlung von mehreren Hundert Kochbüchern! Auf die Frage, ob sie aus allen schon einmal etwas ausprobiert hat, meint sie lachend „Noch nicht, aber wir kochen uns langsam dadurch!“ Ihr Mann Raymond Erbs hat hier eine typisch luxemburgische Kartoffelsuppe in Szene gesetzt, die Monique nach dem Familienrezept ihrer Mutter Hélène speziell für KACHEN zubereitet hat!

FOTO RAYMOND ERBS

* Am 19. November ist die Premiere des neuen Cabarenert-Programms "Réckbléck an d'Zukunft" in der Abtei Neumünster. Weitere Infos unter www.cabarenert.lu

1 Geräucherter durchwachsener Speck unter kaltem Wasser abspülen und in einen großen Topf geben. Wasser drübergießen. Sobald das Wasser kocht, das geputzte, gewaschene Suppenkraut hineingeben und gar kochen. 2 Brühe abseihen und zur Seite stellen. 3 Die Kartoffeln schälen, in etwa 2 cm große Würfel schneiden und in leicht gesalzenem Wasser kochen, abseihen und mit dem Schaumlöffel durchdrücken, so dass kleine Stückchen bleiben. 4 Den fetten Speck in einer Pfanne auslassen. Klein geschnittene Frühlingszwiebeln, Karotten, Selleriestange und Lauch ca. 10 Minuten darin dünsten. 5 Zu den Kartoffeln geben. Mit so viel Brühe auffüllen, dass eine dicke Suppe entsteht. 6 Den gekochten Speck in kleine Würfel schneiden und hinzufügen. 7 Viel frische Petersilie und Schnittlauch kurz vor dem Servieren drüberstreuen.

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H TËYTZPEBEUESRGCESC-H HEN - EIS KIC

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REZEPT ROMAIN THIELEN

STEP BY STEP

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Bratkartoffel-Gratin mit Kochkäse IN SECHS EINFACHEN SCHRIttEN

Kartoffelgratin mal anders! Deftiger Speck und Kochkäse läuten die herbstliche Jahreszeit ein und die Bratkartoffeln sorgen für leckere Röstaromen.

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Sahne

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Ergibt 1 Auflaufform Zubereitung: 50 Minuten • 1 ½ kg festkochende Kartoffeln • 2 Bund Frühlingszwiebeln • 200 g EKABE Kochkäse Natur, 40 % Fett • 50 g Speckwürfel • 1 EL Öl • 4 EL Sahne • Salz und Pfeffer

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Speckwürfel

1 Die Kartoffeln waschen und ungeschält in einem Topf mit kochendem Salzwasser garen. 2 Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Die Kartoffeln abgießen und in dünne Scheiben schneiden. 3 Frühlingszwiebeln waschen und in Ringe schneiden. 4 Speckwürfel, Kartoffelscheiben und Frühlingszwiebeln in Öl anbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 5 Den Ekabe Kochkäse mit der Sahne leicht erhitzen. 6 Die gebratenen Kartoffeln in eine Auflaufform geben und den erhitzten Ekabe Kochkäse über die Kartoffeln gießen. Das Bratkartoffel-Gratin mit Ekabe Kochkäse im Ofen ca. 20 - 30 Minuten backen. 2015 / 3 | KACHEN | 83

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TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

Unsere Bongerten Der Schatz vor der Haustür

Früher waren alle Dörfer von Streuobstwiesen, auch Bongerten genannt, umgeben,die wesentlich zur Ernährung der ländlichen Bevölkerung beitrugen. Heute erinnert in vielen Dörfern eine „Rue am Bongert“ an die alte Kulturlandschaft – allzu oft mussten die Bongerten dem Wachstum der Dörfer weichen. Dennoch sind sie aus unserem Landschaftsbild nicht wegzudenken: Die meist sehr alten Hochstammobstbäume mit alten Obstsorten – überwiegend Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Mirabellen – werden heute jedoch kaum noch wirtschaftlich genutzt, außer zur Versaftung oder in der Brennerei. 84 | KACHEN | 3 / 2015

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REPORTAGE

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unsere bekanntesten apfelsorten Der rambo ist die häufigste Apfelsorte Luxemburgs und wurde 1628 erstmals erwähnt. Mit seinem saftigen, festen Fruchtfleisch und der hervorragenden Lagerfähigkeit ist der Rambo DER Allzweckapfel in Luxemburg. Besonders zu empfehlen zum Kuchenbacken oder für frisch gepressten Saft.

Modeobst versus Biodiversität, Genpool und Geschmackserlebnis

Weltweit gibt es rund 20.000 bekannte Apfelsorten, im Handel zu finden sind aber nur ca. 15 Sorten. Leuchtende Farben, klangvolle Namen wie Pink Lady, Jazz, Rubens oder Red Prince sowie ein einheitliches Geschmacks- und Schönheitsideal locken den Verbraucher. Sogenannte Clubsorten wie beispielsweise Pink Lady werden gekonnt in Szene gesetzt mit eigenen Blogs, Rezepten und TV-Werbung. Wer kennt da noch den Geschmack der alten Sorten wie Rambo, Triumph oder Goldparmäne, die in unseren Bongerten zu finden sind, oft genug direkt vor der eigenen Haustür?

Regionale Vielfalt

Allein in Luxemburg gibt es rund 170 regionaltypische Apfelsorten, viele davon Most- und Brennsorten, aber auch lagerfähige Wirtschaftssorten. Häufigste Sorten in Luxemburg sind der Rheinische Winterrambur (umgangssprachlich: Rambo), die Luxemburger Reinette, der Triumph aus Luxemburg, die Goldparmäne, der Boskoop, der Wiesenapfel und der rote und weiße Trierer Weinapfel (umgangssprachlich: Holzapel). Unsere alten Sorten und Bongerten sind nicht nur ein lebendiges Kulturerbe mit hoher genetischer Vielfalt, sie sind wesentlicher Bestandteil der Biodiversität und kommen unserer Gesundheit zugute, denn äpfel enthalten viele Nährstoffe. „An apple a day keeps the doctor away“ – diese alte Weisheit galt früher einmal uneingeschränkt, jetzt müsste man sie begrenzen, und zwar auf den Verzehr der alten Sorten. Denn die Allergien gegen gegenüber modernen Sorten nehmen zu.

Mehr als nur ein Pausensnack

Alles eine Frage des Geschmacks: Kochen, Backen, Viez, Schnaps, Cidre – die Nutzung der Früchte unserer Bongerten ist genauso vielfältig wie die Sorten. Fragen Sie doch einfach den Bauern in ihrer Gemeinde, ob Sie sich in seinem Bongert bedienen dürfen. Und schon gibt es Apfelchips zum Krimi, süßen oder sauren Viez als erfrischende Schorle und der Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen oder Bratapfel zieht durchs Haus.

Der Apfel und seine neun nützlichen Eigenschaften: • Stärkt das Immunsystem durch die Sanierung des Verdauungssystems • Fördert einen regelmäßigen Stuhlgang durch Binden unerwünschter Bakterien und Gifte • Schafft ein schnelles Sättigungsgefühl durch das quellende pektin, was auch den Stuhlgang fördert • Die enthaltenen Ballaststoffe dämpfen den Heißhunger auf Süßes • Steigert den Stoffwechselprozess und baut durch Antioxidantien verschiedene Schadstoffe ab • Der Fruchtzuckergehalt wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus • Stärkt die Nerven und beruhigt durch das enthaltene Magnesium • Wirkt leicht entwässernd • Das kauen eines Apfels stärkt das Zahnfleisch (Vorsicht allerdings bei der Zahnpflege: Nach dem Verzehr eines Apfels nicht sofort die Zähne putzen, da die Fruchtsäure sonst die Zähne angreifen kann.)

Triumph: Vom Geschmack her als beste Obstsorte gut bekannt. Entdeckt wurde er erstmals 1860 bei Junglinster und ist heute bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Nah verwandt mit dem triumpf ist die lëtzebuerger reinette, eine hervorragende tafelfrucht, aber auch zum Backen gut geeignet. Entstanden ist sie schon 1820 und ist heute bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Goldparmäne, auch Reine des Reinettes genannt, ist ein Apfel mit sehr aromatischem Geschmack Sie gilt als älteste in Luxemburg vorkommende Apfelsorte (vermutlich schon seit 1510 bekannt!). Aufgrund ihrer hervorragenden Bestäubereigenschaften sollte sie in keinem Bongert fehlen! Sie ist nicht lange lagerfähig, eignet sich aber hervorragend zur Herstellung von Apfelchips. Der Boskoop (oder Boskop) hat seinen Namen nach dem holländischen Ort Boskoop, wo er 1856 entdeckt wurde. Heute gehört der Boskoop zu den häufigsten Apfelsorten in westeuropäischen Streuobstwiesen und ist als einzige alte Apfelsorte auch im Supermarkt zu finden. Er ist sehr gut lagerfähig und eignet sich hervorragend zum Backen und als Bratapfel. Mehr Informationen zu unseren alten Obstsorten finden Sie unter www.bongerten.lu

All das finden Sie gratis in unseren Bongerten! 2015 / 3 | KACHEN | 85

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REZEPTE

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Apfel-Sellerie-Suppe • 4 EL Olivenöl • 2 Zwiebeln, gewürfelt • 1 Stangensellerie, grob gehackt • 1 Kopf Sellerie, gewürfelt • 4 Cox Orange Pippin Äpfel, entkernt und geviertelt • Einige Thymianzweige (Blätter) • 2 l Gemüse- oder Hühnerbrühe • 25 cl EKABE leichte Sahne UHT 12% •E inige Salbeiblätter, geröstete Haselnüsse und geriebener Meerrettich zum Anrichten

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1 Das Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln und Stangensellerie hinzufügen und bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten dünsten, bis das Gemüse weich ist. Die Selleriestücke, Apfelviertel und Thymianblätter hinzufügen und weitere 2-3 Minuten köcheln lassen. Die Brühe dazu gießen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und bei kleiner Hitze 30 Minuten köcheln, bis der Sellerie weich ist. 2 Vom Herd nehmen und mit dem Handmixer oder im Blender sämig pürieren. Die Hälfte der Ekabe leichte Sahne unterrühren. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Salbeiblätter darin knusprig braten. 3 Die Suppe auf Suppenschalen verteilen und mit der restlichen Ekabe leichte Sahne, einem Faden Olivenöl, dem knusprigen Salbei und nach Wunsch einigen Haselnüssen oder geriebenem Meerrettich anrichten.

ApfelKUCHEN MIT RAMBORN CIDER • 4 schöne Boskop Äpfel • 25 cl Ramborn CM Cider • 10 g Butter • 4 EL Rohrzucker • 3 Eier • 60 g gemahlene Mandeln • 90 g Weizenmehl • 2 EL Sonnenblumenöl • 1 Prise Salz • 2 EL Mandelblättchen • Zimt 1 Die Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Schneiden Sie die Apfelviertel in dünne Lamellen. 2 Butter in einer Pfanne erhitzen, Äpfel dazugeben und karamellisieren lassen. 3 Den Ramborn-Cider dazugeben und bei geringer Hitze 10 bis 20 Minuten garen lassen. Geben Sie 1 EL Rohrzucker dazu. 4 Währenddessen verquirlen Sie die Eier mit dem restlichen Rohrzucker. Dann gemahlene Mandeln, Mehl, Salz und Sonnenblumenöl einrühren. 5 Geben Sie 2/3 der karamellisierten Äpfel dazu und übergießen Sie diese mit 2 EL des gewonnenen Cider-Apfelsaftes. 6 Eine Kuchenform mit Butter einfetten und den Teig hineingeben. Verteilen Sie die restlichen Apfelschnitze, die Mandeln und etwas Zimt darauf und backen Sie den Teig für 35 Minuten bei 180°C im vorgeheizten Ofen. 7 Auf Raumtemperatur abkühlen lassen und den restlichen Cider-Apfelsaft in mehreren Durchgängen mit einem Pinsel auf dem Kuchen verteilen. 86 | KACHEN | 3 / 2015

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REPORTAGE

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ein CalVaDoS FÜr luxeMburg

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ernsteinfarben, lange gereift, nach Apfel duftend und zwischen 40-45 Volumenprozent Alkohol – das sind die Kennzeichen eines guten Apfelbranntweins. Kommt er aus einer bestimmten Region in der Normandie, darf er sich Calvados nennen. Die Tradition, aus vergorenem Apfelsaft, dem Cidre, hochprozentigen Schnaps zu brennen, ist über 500 Jahre alt und wird heute von zwei Luxemburgern kultiviert, die sich mit großer Leidenschaft der handwerklichen Herstellung des Calvados nach alter Väter Sitte verschrieben haben: Tatjana Gantenbein und Dulli Fruhauf. Eigentlich sollte es nur ein Urlaubsdomizil werden: ein ehemaliges Bauernhaus mit großem Apfelbongert in der Gemarkung Le Buisson des Pays d’Auge. Es stellte sich dann aber schnell heraus, dass die „Cave de la maison“ kein Keller im herkömmlichen Sinne war, sondern ein sogenannter „Chai“ – ein Fachwerk-Nebengebäude zur Lagerung von Calvados-Fässern. Einige Fässer waren noch vorhanden – warum also nicht einfach probieren, einen eigenen Calvados herzustellen? Aus den ersten Versuchen vor 20 Jahren entwickelte sich schnell eine große Leidenschaft. Heute produzieren die beiden Luxemburger in handwerklicher Arbeit mit 4 ha Bongerten ca. 250 Flaschen feinsten Calvados. Und das exklusiv für den Luxemburger Markt. Der Vertrieb läuft über die Caves Vinel in Rambrouch oder direkt über den Produzenten.

Gut Ding will Weile haben Je älter der Calvados ist, desto samtiger und aromatischer ist sein Geschmack. Die Farbe ist dann bernsteinfarben bis cognacbraun. Tatjana Gantenbein und Dulli Fruhauf lassen ihrem Calvados sehr viel Zeit: Nach der Ernte per Hand werden die äpfel nach einer den Apfelsorten

angepassten Lagerung gepresst und langsam vergoren. Der vergorene Saft kommt dann für ein Jahr ins Eichenfass. „Wir geben der Gärung Zeit und benutzen keinerlei Zusätze“, betont Dulli Fruhauf. Erst dann wird der Cidre gebrannt und darf erneut lange Zeit in den Eichenfässern ruhen. Erst nach einer Reifezeit von 15 Jahren kommt das fertige Produkt in die Flasche. Die äpfel für den Calvados, der jetzt auf dem Markt ist, wurden also bereits 1999 gepflückt! Ein solches Spitzenprodukt wäre nicht möglich ohne die Hilfe der alteingesessenen Bewohner der Region, die bereitwillig ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Kontakte an die Calvados-Novizen weitergegeben haben. „Anfangs wurden wir Ausländer still beobachtet und belächelt, heute werden wir ernst genommen“, schmunzelt der ehemalige Mathematiklehrer. Selbstverständlich werden auch die strengen Auflagen der französischen AOCs (Appellation d’Origine Contrôlée) eingehalten. Für einen Calvados muss der Apfelbaumbestand aus mindestens 35 % hochstämmigen Apfelbäumen bestehen, die Arten müssen mit einer vorgegebenen Liste übereinstimmen und der gesamte Apfelbaumbestand aus 30 % bitteren, 30 % bitter-süßen, 30 % süßen sowie 10 % sauren Arten bestehen. „Wir versuchen unseren Kunden ein hochwertiges Produkt zu bieten, welches ausschließlich auf Handarbeit setzt, auf jegliche Zusatzstoffe verzichtet und so jeden Jahrgang seine Eigenheiten zum Ausdruck bringen lässt und dem Genießer und Kenner einen Fußabdruck der Natur und der Witterung des jeweiligen Jahrgangs bietet.“ Das schmeckt man! Calvados Le Buisson www.calvados-le-buisson.com

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Viandener Nussmarkt Um heimische Nüsse zu genießen, kommen Sie am 11. Oktober 2015 nach Vianden. Der größte und meistbesuchte Nussmarkt Europas bietet Ihnen das Beste der Nuss: Brot, Kuchen, Waffeln mit Nusssplittern, Pasteten, Wurst, Raclette, Branntwein, Likör und vieles mehr.

Nüsse

Knackige & gesunde Sattmacher Mit dem Herbst beginnt auch die NussSaison. Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse können geerntet werden und lassen sich in wunderbaren Backrezepten verarbeiten. Aber auch in herzhaften Gerichten sorgen Nüsse für den gewissen Biss und ein tolles Aroma.

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Botanik Allgemein betrachtet sind alle Nüsse Früchte und gehören zum Schalenobst. Doch nicht jede Nuss ist eine Nuss. Macadamia, Walnuss, Mandel, Cashew, Kokosund Pekannuss gehören zum Steinobst. Die Erdnuss ist eine Hülsenfrucht und die Paranuss eine Kapselfrucht. Anders als Früchte, die viel Wasser enthalten, enthalten Nüsse reichlich Fett, Eiweiß, komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Zwischen 35 und 75 Prozent Fett stecken in Nüssen – je nach Sorte. Sie sind eine hochkonzentrierte Nahrung mit extrem hoher Nährstoffdichte. Das bedeutet, man muss nicht viel von ihnen essen, um satt zu werden. Schon kleine Mengen liefern viele Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien. Doch auf Grund des hohen Fettgehalts sollte Ihrer Linie zuliebe der tägliche Konsum zwischen 25 -50 g liegen. Nüsse sind gut für Ihren Körper. Schon ein paar Portionen pro Woche schützen vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Und das Risiko von Diabetes und Darmkrebs wird gesenkt. Es lohnt sich also immer, einen Vorrat Nüsse im Haus zu haben, wenn der kleine Hunger kommt, denn im Gegensatz zu ungesunden Snacks können Sie sich guten Gewissens Ihre tägliche kleine Ration Nüsse genehmigen.

TEXT & REZEPTE LENA SCHORTGEN

Nüsse lagern Ganze und ungeschälte Nüsse halten monatelang. Geschälte, gehackte oder gemahlene Nüsse müssen Sie kühl lagern, am besten im Kühlschrank. Wenn Sie geschälte Nüsse luftdicht und kühl lagern, halten sie maximal vier Wochen. Alternativ können Sie sie auch einfrieren – dann halten sie bis zu einem Jahr.

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Kochen mit Nüssen Die Marone ist gemeinsam mit der Haselnuss eine klassische Nuss, mit der man wunderbar kochen kann. In Suppen, zu Wildgerichten und Geflügel oder als Dessert kommt sie gut zum Einsatz. Aus Pistazien können Sie hervorragende Geflügelfüllungen herstellen. Mandeln werden gerne beim Backen verwendet und Pinienkerne eignen sich hervorragend als Salat-Topping oder im Pesto. Mit den Rezepten der nächsten Seiten können Sie weitere gesunde und knackige Gerichte zubereiten. In SOS-Kichen erzählt Carlo Sauber Ihnen Interessantes über edle Nusssorten.

Nüsse kaufen Wenn Sie auf Nuss-Kauf gehen und sich ganze Nüsse in der Schale einzeln aussuchen können, machen Sie den Schüttel-Test. Wenn Sie ein Klappern hören, könnte die Nuss schon alt sein. Dann lieber eine andere nehmen. Falls Sie mit Nüssen kochen oder backen möchten und gemahlene Nüsse benötigen, sollten Sie trotzdem ganze Nüsse kaufen und sie zu Hause mahlen. Denn die wertvollen Nährwerte gehen unmittelbar nach dem Mahlen verloren. Nussfette oxidieren und die zerkleinerten Nüsse werden schnell ranzig. Daher lieber nach Bedarf frisch mahlen.

Nüsse rösten Das Rösten spielt eine wichtige Rolle bei der Nussverarbeitung, denn nicht nur Textur und Farbe verändern sich, sondern die Nüsse bekommen auch ein einzigartiges Aroma. Beim Rösten entstehen braune Pigmente, die Melanoidine. Diese wirken antioxidativ und sorgen dafür, dass die Nuss länger haltbar bleibt. Außerdem schützen Antioxidanzien den Körper vor freien Radikalen. Des Weiteren soll der Körper Magnesium und Kalzium aus gerösteten Nüssen besser aufnehmen können als aus rohen. Übrigens: Erdnüsse müssen vor dem Verzehr unbedingt geröstet werden. Da Erdnüsse botanisch gesehen zu den Hülsenfrüchten gehören, enthalten sie – genau wie Bohnen oder Erbsen – im rohen Zustand gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, die durch das Erhitzen aber zerstört werden.

Luxemburg röstet Nüsse für Europa Pistazien waren in Europa größtenteils unbekannt, bis 1971 Abbas Rafii die Firma Ireco T&P in Luxemburg gründete, die heute ihren Sitz in Steinsel hat. Nach mehr als 90 Jahren Erfahrung im Anbau von PistazienPlantagen im Ursprungsland Iran konnten sie dann in den 70er Jahren Pistazien auf dem europäischen Markt einführen. Mit einem Marktanteil von 30 % der Pistazien ist Ireco führend in Europa und beliefert von Luxemburg aus Kunden in 22 EU-Ländern. Die Produktpalette reicht von Pistazien über Erdnusskerne, Cashewkerne bis Macadamiakerne. Die Röst- und Verpackungskapazität beträgt ca. 4-5 Tonnen pro Stunde. 2006 wurde Abbas Rafii von „Ernest & Young“ als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet und erhielt 2007 die Auszeichnung „Commandeur de l’Ordre de Mérite du Grand-Duché de Luxembourg“. 2011 übernahm Tochter Parissa Rafii die Geschäftsführung. Vater Abbas Rafii befindet sich im Ruhestand. Wenn Sie also demnächst im Supermarkt Pistazien kaufen, können Sie davon ausgehen, dass sie höchstwahrscheinlich in Steinsel geröstet wurden.

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ange Zeit galten sie nur als Kalorienbombe, dabei bringen Nüsse ein immenses gesundes Potenzial mit sich, machen lange satt und sind ein perfekter Snack für zwischendurch.

REPORTAGE

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REZEPTE

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Camembert mit HonigNusskruste und Birnenchutney Für 2-4 Personen Zubereitung: 20 Minuten • 150 g Nussmischung • 150 g Paniermehl • 2 PRÉSIDENT Camembert 250 g • 2 EL Honig • 6 EL Mehl • 3-4 Eier, verquirlt • Sonnenblumenöl zum Frittieren Zubereitung: 1 Für die Nusskruste Nüsse in einen Mixer geben und nicht ganz fein zermahlen. Mit dem Paniermehl in einer Schüssel vermischen. 2 Die 2 PrésidentCamemberts mit Honig bestreichen. Dann in Mehl wenden, in die Eiermasse geben und zuletzt in der Nusspanade wälzen. Anschließend noch einmal in der Eiermasse und der Panade wälzen. 3 Die 2 Président-Camemberts in reichlich Öl rundherum goldgelb ausbacken und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Mit dem Birnenchutney servieren.

Birnenchutney Ergibt 2 Einmachgläser Zubereitung: 25 Minuten Kochen: 45 Minuten

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• 1 kg mittelreife Birnen • Saft von 1 Zitrone • 25 g frischer Ingwer • 200 g Zucker • 200 ml Weißweinessig • ½ TL Chiliflocken • 4 Stiele Thymian • Salz Zubereitung: 1 Birnen schälen und entkernen. Fruchtfleisch in ½ cm große Würfel schneiden, mit Zitronensaft mischen. Ingwer schälen und fein würfeln. 2 Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren. Mit Weißweinessig ablöschen und bei mittlerer Hitze kochen, bis sich der Karamell aufgelöst hat. 3 Birnen, Ingwer, Chiliflocken, Thymianstiele und 2 Prisen Salz zugeben. Alles aufkochen und bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren 45 Minuten kochen. Einen Teil des warmen Chutney etwas abkühlen lassen und mit dem Camembert in HonigNusskruste servieren. Das restliche Chutney sofort in saubere Gläser füllen, verschließen, umdrehen und auf dem Deckel stehend abkühlen lassen. 2015 / 3 | KACHEN | 91

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Walnuss-Ricotta-Pesto Zubereitung: 10 Minuten Ergibt 1 Glas • 3-4 getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten • 100 g Walnüsse • 80 g Ricotta • 8 EL Olivenöl • 1 TL Weißweinessig • 1 Prise Salz Zubereitung: 1 Alles in den Mixer geben und zu einem Pesto zerkleinern. 2 In Gläser füllen und mit Olivenöl bedeckt kühl lagern oder direkt verbrauchen.

Gnocchi mit Gorgonzola-Spinat und Walnüssen Für 2-4 Personen Zubereitung: 40 Minuten • 300 g TK-Blattspinat • 1 Zwiebel • 1 Knoblauchzehe • 150 g GALBANI Gorgonzola Cremoso • 1 EL Olivenöl • 100 ml Gemüsebrühe • 150 g Sahne • 500 g Gnocchi aus dem Kühlregal • 3 EL Walnusskerne • Chilipulver • 1-2 TL frisch gepresster Zitronensaft • Salz und Pfeffer Zubereitung: 1 Den Spinat aus dem Tiefkühlfach nehmen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Den Galbani Gorgonzola Cremoso in kleine Stücke schneiden. Wasser für die Gnocchi aufsetzen und salzen. 2 Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin andünsten und den gefrorenen Spinat dazugeben. Unter Rühren dünsten, bis der Spinat aufgetaut ist. Brühe und Sahne angießen und den Galbani Gorgonzola Cremoso dazugeben. Den Käse in der Sauce bei schwacher Hitze unter gelegentlichem Rühren in 5 Minuten schmelzen lassen. 3 Inzwischen die Gnocchi ins leicht kochende Salzwasser geben, nach Packungsangabe garen und durch ein Sieb abgießen. Walnüsse grob hacken. Spinatsauce mit Salz, Pfeffer und Chilipulver würzen, mit Zitronensaft abschmecken. Die Gnocchi unterheben und mit Walnüssen bestreut servieren. 92 | KACHEN | 3 / 2015

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Ricotta-Cheesecake mit Maracuja-Topping Ergibt 1 Torte, Durchmesser 20 cm Zubereitung: 45 Minuten Backen: 1 ½ Stunden Kaltstellen: Über Nacht + noch mal 1 Stunde • 110 g Kekse • 50 g ungesalzene oder gesalzene Macadamianusskerne • 50 g Butter • 1 gehäufter EL Speisestärke • 2 EL Wasser • 300 g Doppelrahmfrischkäse • 2 GALBANI Ricotta 250 g • 4 Eier • 150 g Zucker • Abrieb und Saft von 1 Bio-Zitrone • 4 Maracujas • 100 ml Maracujasaft • 2 Blatt weiße Gelatine Zubereitung: Am Vortag 1 Für den Boden: Kekse im Mixer fein mahlen. Macadamianüsse grob hacken (gesalzene Nüsse vorher waschen und trockenreiben). Butter schmelzen. Keksbrösel, Nüsse und Butter verrühren. Boden einer Springform (20 cm Ø) mit Backpapier belegen und den Rand schließen. Keksmasse hineingeben und mit einem Löffel den Boden flach drücken, anschließend kalt stellen. 2 Ofen auf 150°C Umluft vorheizen. 3 Für die Creme: Speisestärke und Wasser glatt rühren. Doppelrahmfrischkäse, Galbani Ricotta, Eier, Zucker, Zitronenschale und -saft mit dem Rührbesen des Handrührgerätes verschlagen. Die angerührte Speisestärke zufügen. Die Masse auf den Keksboden gießen. Auf dem Rost auf der untersten Schiene 1 ¼ -1 ½ Stunden backen. Herausnehmen und in der Form auskühlen lassen. Am nächsten Tag 1 Für das Topping: Maracujas waagerecht durchschneiden, aus den Hälften mit einem Löffel Fruchtfleisch und Kerne herauskratzen. In einen kleinen Topf geben und den Maracujasaft hinzufügen. 2 Gelatine in kaltem Wasser nach Packungsanweisung einweichen. MaracujaFruchtmasse im Topf erhitzen und dann von der Kochstelle ziehen. Die tropfnassen Gelatineblätter darin nacheinander auflösen und die Sauce leicht abkühlen lassen. Den Cheesecake aus dem Kühlschrank nehmen, die Maracujasauce darübergießen und ca. 1 Stunde kalt stellen. Den Cheesecake mit einem Messer vorsichtig vom Formenrand ablösen und die Form entfernen. 2015 / 3 | KACHEN | 93

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Die Welt der Nüsse wo gedeihen die edelsten Sorten?

Woher kommen unsere Nüsse? Die Kennzeichnungsregelungen für Nüsse und andere Schalenfrüchte sind sehr uneinheitlich. Lediglich bei ungeschälten Haselnüssen, Walnüssen und Mandeln muss das Ursprungsland angegeben werden. Bei Kokosnüssen, Cashew-Kernen, Pistazien und Paranüssen ist generell keine Angabe der Herkunft erforderlich, die Kennzeichnung geschieht hier auf freiwilliger Basis.

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SOS KITCHEN

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ine ganz besondere Sorte sind die sizilianischen Pistazien „di Bronte“. Sie zeichnen sich durch einen intensiven harzigen Geschmack und eine leuchtend grüne Farbe aus, woher auch der Name „Pistacchio Verde di Bronte“ stammt. Sie wachsen in 400-900 m Höhe in der sizilianischen Gemeinde Bronte in der Provinz Catania und sind mit dem AOP-Siegel geschützt. Die Produktion ist begrenzt, was den Preis sehr in die Höhe treibt (100 g ca. 7,00 EUR). Das Piemont ist eine Region für Genießer und bietet neben Asti Spumante, Barolo und Grissinis eine besondere Nuss. Die „Tonda Gentile delle Langhe“, die sanfte Runde, ist für Kenner die wohl beste Haselnuss der Welt. Kein Wunder also, dass auch ein weltbekannter Nussnougat-Aufstrich hier seinen Ursprung hat. Auch Eishersteller, die den herzhaften Geschmack der Nuss in den Vordergrund stellen wollen, kommen am Piemont nicht vorbei. Auch die Haselnuss aus dem Piemont ist AOP und IGP geschützt. Doch das Gute liegt manchmal auch sehr nah! Vielleicht sogar schon im eigenen Garten? Ein schattenspendender Walnussbaum, liefert uns im Herbst hervorragende aromatische Walnüsse. Tausende von Besuchern zieht es jedes Jahr Mitte Oktober auf den 1934 gegründeten „Veiner Nëssmoort“ mit seiner großen Auswahl an Spezialitäten rund um die Nuss.

Haselnuss-Praliné-Paste Eine wunderbare Paste, die in Kuchen, Mousse und Eis für ein tolles, natürliches Nussaroma sorgt. • 200 g Haselnüsse, geschält • 200 g Zucker 1 Die Haselnüsse schälen und auf einem Blech auslegen. Mit Backpapier bedeckt im Ofen bei 160°C 8 - 10 Minuten rösten. Je länger sie rösten, desto mehr Bitterstoffe entstehen. 2 Die Nüsse etwas abkühlen lassen und dann in einem Sieb gegeneinanderreiben, bis die Haut ab ist. 3 Die Nüsse in eine Pfanne geben und den Zucker hinzufügen. Unter ständigem Rühren langsam erhitzen, bis die Nüsse mit dem Karamellzucker umhüllt sind. 4 Dann die Nüsse völlig abkühlen lassen und im Mixer zerkleinern. 5 Die Masse nach jeweils 20-30 Sekunden etwas ruhen lassen, damit die Masse, die sich an den Außenwänden gebildet hat, nach unten gleiten kann und nicht zu heiß wird.

CASHEW-KERNE Herkunft: Brasilien Anbau heute: Indien und Afrika Kalorien*: 572 (natur) und 594 (geröstet) ERDNÜSSE Herkunft: Brasilien und Peru Anbau heute: China, Indien und USA Kalorien*: 579 (geröstet) HASELNÜSSE Herkunft: Europa Anbau heute: Europa (Türkei, Italien) Kalorien*: 644 (natur) und 657 (geröstet) KOKOSNÜSSE Herkunft: Melanesien Anbau heute: Nur in den Tropen Kalorien*: 358 (natur) und 171 (Milch) MACADAMIANÜSSE Herkunft: Australien Anbau heute: Afrika Kalorien*: 720 (natur) und 727 (gesalzen) MANDELN Herkunft: Palästina Anbau heute: USA, Europa (Spanien, Italien) Kalorien*: 580 (natur) und 597 (geröstet) PARANÜSSE Herkunft: Amazonasgebiet Anbau heute: Wachsen wild im Regenwald Kalorien*: 660 (natur) und 679 (geröstet) PEKANNÜSSE Herkunft: Nordamerika Anbau heute: Israel und Australien Kalorien*: 692 (natur), 703 (geröstet)

Homemade Haselnuss-Brotaufstrich

PISTAZIEN Herkunft: Irak Anbau heute: Mittelmeerraum und Kalifornien Kalorien*: 570 (natur) und 623 (gesalzen)

• 200 g Haselnüsse, geschält • 150 g Zucker • 100 ml Milch • 50 g Zartbitter-Schokolade • 20 g Kakaopulver REZEPT CARLO SAUBER

Herkunft, Anbau & Energiegehalt

Carlo Saubers Tipp: Sie können die Nüsse ganz fein mahlen oder sie etwas gröber lassen. Ich bevorzuge es, wenn in der Paste noch kleine Nuss-Stückchen sind. Zur Herstellung von Eis verwende ich die Paste lieber ungesüßt.

Eine Haselnusscreme ohne zusätzliches Pflanzenfett. Nach wie vor sehr kalorienreich aber gesünder als industriell hergestellter Brotaufstrich.

1 Aus den Haselnüssen und dem Zucker wie oben beschrieben die Nuss-Praliné-Paste zubereiten. 2 Milch, Schokolade und Kakao in einen Topf geben und unter Rühren erhitzen, bis sich die Schokolade aufgelöst hat und eine cremige Masse entstanden ist. Abkühlen lassen. 3 Die Schokoladen-Mischung mit der Haselnuss-Praliné-Paste vermischen.

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WALNÜSSE Herkunft: Persien Anbau heute: USA, Südamerika, Europa Kalorien*: 650 (natur) (* Kalorienangabe pro 100 g)

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Belag: Mürbeteig: 2-3 EL gemahlene Mandeln 250 g Mehl oder Semmelbrösel 1 Messerspitze Ca. 750 g Obst Backpulver Tortenguss 80-100 g Zucker 2 EL Zucker 1 Prise Salz Hülsenfrüchte zum Blind1 Ei backen 125 g Butter Finden Sie dieses und viele weitere Rezepte im Siemens Kochbuch “Koch-Inspirationen”. Obsttorte – Grundrezept Mürbeteig für ca. 12 Stück 1. Für den Mürbeteig alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen. Das Ei zugeben, die kalte Butter in Stückchen schneiden und darauf verteilen. Mit den Knethaken des Handrührgerätes oder der Küchenmaschine zunächst auf kleiner, dann auf höherer Stufe schnell zu einem glatten Teig verkneten. 2. Die Form einfetten und den Formboden mit zwei Drittel des Teiges auslegen. Aus dem restlichen Teig eine Rolle formen und am Formenrand ca. 2 cm hoch andrücken. Den Teig 30-60 Minuten kalt stellen.

Jeder Tag bietet Ihnen unendlich viele Möglichkeiten, ein ganz besonderer zu werden. Dafür reicht schon ein erster Schritt, ein mutiger Gedanke, eine zündende Idee. Oder wie wir es nennen: Pioniergeist. Siemens Hausgeräte sind mehr als nur Maschinen, sondern Möglichmacher. Sie erhalten Ihnen die Freiheit, wenn die Zeit mal knapp wird. Sie eröffnen Ihnen neue Möglichkeiten, bei maximaler Flexibilität. Sie inspirieren durch höchste Standards in Technologie und Design und egal wohin Sie gerade aufbrechen, Siemens Hausgeräte unterstützen Sie mit der besten Performance für einen intelligenten Haushalt und für das Außergewöhnliche im Leben.

3. Den Teigboden mehrmals mit einer Gabel einstechen. Teigboden und Rand mit Backpapier auslegen und Hülsenfrüchte einfüllen. Die Torte wie angegeben backen.

In diesem Sinne bietet Ihnen Siemens neue Backöfen mit unterschiedlichsten Funktionen und Optionen an. Backöfen mit Mikrowelle und Dampfunterstützung, Backöfen mit Dampfstoss-Funktion oder Dampfbacköfen sowie Dampfgarer, um nur einige Modelle aus der neuen IQ700 Einbaureihe zu nennen.

4. Hülsenfrüchte und Papier entfernen und den Tortenboden auskühlen lassen. Danach mit Mandeln bestreuen und mit frischem oder abgetropftem Obst aus dem Glas belegen. Den Tortenguss mit 2 EL Zucker nach Herstellerangaben zubereiten. Das Obst damit überziehen.

IQ700 Backöfen mit Mikrowelle & Dampfstoß-Funktion Unterschiedliche Heizarten können frei miteinander kombiniert werden. So lassen sich Gerichte auf einzigartige Weise flexibel und zuverlässig zubereiten. Mit der integrierten Mikrowelle von Siemens lassen sich Speisen einfach und schnell zubereiten,

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Für das Außergewöhnliche im Leben Die neue IQ700 Backofenreihe von Siemens www.siemens-home.lu auftauen und erwärmen – und das alles direkt im Backofen. Das Erfolgsprinzip der Dampfstoß-Funktion erlaubt es Ihnen perfekte Gerichte zuzubereiten. Zu der üblichen Heizmethode wird regelmäßig Wasserdampf hinzugegeben. Die Feuchtigkeit verdunstet auf der Oberfläche. Dadurch wird das Gericht in Ihrem Backofen von außen knusprig und bleibt innen schön saftig. Gesundes Kochen. Ganz einfach mit Dampf Dampfgaren, klassisches Backen und Braten mit Heißluft oder beides gleichzeitig – die Siemens Dampfbacköfen ermöglichen Ihnen, Lebensmittel besonders schonend zuzubereiten. Obst, Gemüse und Fleisch behalten ihren vollen Geschmack und sind äußerst bekömmlich. Fettarmes Kochen wird zum Kinderspiel. Vitamine und Mineralstoffe bleiben beim Dampfgaren fast vollständig erhalten. Der Wasserdampf, der das Gericht von allen Seiten umgibt, gart die Lebensmittel besonders schnell. Je weniger Garzeit benötigt wird, desto schonender ist das Dampfgaren für alle Speisen und Nährstoffe. Appetitliches Aussehen Kaum Nährstoffverluste, fettarme Zubereitung, appetitliches Aussehen.Beim Dampfgaren liegen die Speisen nicht im Wasser, weshalb Vitamine und Mineralstoffe nicht auslaugen. Studien haben ergeben, dass gedämpfter Brokkoli zum Beispiel 50% mehr Vitamin C enthält als wenn er im Wasser gekocht wird. Geschmacksintensiver Genuss Dampfgaren ermöglicht natürliche, geschmacksintensive Speisen, die kaum gesalzen werden müssen. Im Dampf können Sie mehrere Komponenten eines Menüs auf einmal garen,

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ohne, dass eine Geschmacksübertragung stattfindet. Siemens bietet weitere Optionen in der IQ700 Serie an Die neuen Geräteoptionen „varioSpeed“ und „coolStart“ sparen im Alltag viel Zeit ein. Dank varioSpeed wird die Zubereitungszeit um bis zu 50 % reduziert – ohne, dass der Geschmack darunter leiden muss. Die coolStart Funktion verkürzt die Zubereitung flacher Convenience-Produkte wie Tiefkühl-Pizza, -Flammkuchen, -Frühlingsrollen, -Pommes oder -Chicken Nuggets. Benötigte eine Pizza bisher 20 Minuten, ist sie nun nach zwölf Minuten fertig – direkt aus dem Gefrierfach und ohne Vorheizen. Damit hält Siemens den neuen Rekord für das Servieren von Tiefkühlpizza. Der Backofen erkennt selbstständig wann der Backvorgang beendet ist. Alles, was Sie beim Backen noch tun müssen, ist den Teig zubereiten und das gewünschte Gericht auswählen. Mit der innovativen Sensor-Technologie wird der Backvorgang automatisch gesteuert. Der Backsensor ermittelt den Feuchtigkeitsgehalt im Backofeninnenraum und erkennt so, wann das Gericht fertig ist. Beste Brat-Ergebnisse erzielen – so einfach wie nie zuvor mit dem Bratenthermometer Plus. Dank dreier Messpunkte ist das innovative Bratenthermometer in der Lage, die Innentemperatur Ihrer Speisen präzise und zuverlässig zu ermitteln. Es ist für eine Vielzahl von Gerichten geeignet. 2015 / 3 | KACHEN | 97

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Cyril Molard der autodidakt

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ngeduldig ist der Mann. Am liebsten wäre ihm ein Restaurant ohne Speisekarte. Denn er sucht ständig nach Neuem. Er ist ebenso kreativ wie diszipliniert. Ein Handwerker und Träumer. Der Mann heißt Cyril Molard (45). Der Chef des Restaurants „Ma langue sourit“ in Moutfort wurde vom Gault-Millau zum Koch des Jahres 2014 in Luxemburg gekürt. Mit 17 Punkten rangiert er dort weit oben. Und der Guide Michelin belohnte sein Wirken bisher mit einem Stern. Molard hat sich das Kochen als Autodidakt angeeignet und nähert sich bis heute der anspruchsvollen Gastronomie gerne unkonventionell. Als Jugendlicher lernte er das Metzgerhandwerk, weil er in einem Metzgerhaushalt in Cornimont in den Vogesen aufwuchs. „Es war völlig natürlich, dass ich Charcutier-Traiteur wurde“, sagt er. Aber dabei blieb es nicht. Guy Krenzer, mittlerweile Chefkoch von Lenôtre und ebenfalls

ursprünglich Metzger, wurde auf Molard aufmerksam, als dieser seine Ausbildung beendete. „’Wenn Du willst, dann hole ich Dich aus der Charcuterie raus und bringe Dich in die Küche’, sagte er. Ich hatte keine Ahnung, was die Küche ist.“ Das lernte Molard dann im „Lapérouse“ in Paris bei Krenzer, anschließend gemeinsam mit Emmanuel Renaut – dessen „Flocons de Sel“ in Megève mittlerweile drei Sterne hat – im „Claridge’s“ in London. „Diese beiden Chefs haben mir viel beigebracht, das waren sehr pädagogische Köche.“ Er habe sich sehr viel abgeschaut von vielen guten Köchen, sagt Molard. „Köche haben Arbeitsregeln. Und als Autodidakt kennst du all diese Regeln nicht. Deswegen siehst du die Dinge völlig anders. Man lernt schneller, wenn man die Regeln aus der Kochschule nicht kennt.“

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CHEFPORTRAIT

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Weil es in Ostfrankreich keine interessanten Jobs für ihn gab, landete er 1999 in Luxemburg. Zunächst im „La Lorraine“ („Wir hatten 100 Gerichte am Mittag. Das war wirklich ein Kampf, extrem hart“), anschließend im Hotel „Le Royal“, wo er sieben Jahre Küchenchef war. Im April 2008 („Ich habe mich für das Risiko entschieden“) eröffnete er sein eigenes Restaurant in Moutfort.

am Abend „eine ganz kleine Karte mit 3 Vorspeisen, 3 Fleisch- und 3 Fischgerichten und 3 Desserts. Und die ändert sich ständig.“ Aber am Abend bestelle die ganz große Mehrheit der Gäste nicht mehr nach der Karte: „Wir fragen nach Allergien und Unverträglichkeiten und dann lassen die Gäste mich machen. Das ist ganz wunderbar: Es bedeutet nämlich, dass die Leute Vertrauen haben.“

Meiner ansicht nach gehört dem Menü des augenblicks, bei dem sich die Kunden vom wirt leiten lassen, die Zukunft.

Molard ist überzeugt, dass das derzeit beste Restaurant das „Bon Bon“ in Brüssel ist, wo Christophe Hardiquest (2 Michelin-Sterne) die Art zu kochen und zu essen umgekrempelt hat: „Der Mann hat alles verstanden, das ist ein großer Koch des 21. Jahrhunderts.“ Eine Küche im Speisesaal („Man hat die Barriere eingerissen“), Köche, die mit dem Löffel in der Hand den Gast fragen „Möchten Sie mal probieren?“, und ein Besteck in einer Ledertasche für den ganzen Abend: „Da laufen nicht dauernd Leute rum und bringen neues Besteck. Wer das schafft, hat wirklich etwas rationalisiert.“

„Ma langue sourit“ soll ein modernes Restaurant sein. Der Franzose Molard schaut/blickt nach Belgien, Deutschland und Italien, aber ganz besonders nach Finnland und Norwegen („das sind große gastronomische Länder“), wenn er die Zukunft der Spitzengastronomie sucht. Erster Schritt sei „die Demokratisierung des Service“: „Die Leute müssen beim Essen entspannt sein.“ Sympathisch und fähig müsse das Personal sein, einschüchternde Uniformierung sei überholt: „Nur in Frankreich tragen die Kellner noch dunkle Anzüge.“ „Der zweite wichtige Punkt ist, auf die Speisekarte zu verzichten“, meint er. In großen Restaurants in Paris vertraue man bereits dem Chef. Und er beginne auch damit – „aber wir machen das in ganz kleinen Schritten, ganz sanft“. „Meiner Ansicht nach gehört dem Menü des Augenblicks, bei dem sich die Kunden vom Wirt leiten lassen, die Zukunft.“ Der Chef müsse mit den Produkten des Tages arbeiten und von Tag zu Tag ein Menü erstellen. Wer sechs Fische, sechs Fleischgerichte und sieben Vorspeisen anbieten wolle, brauche „unglaublich viel Personal“. „Und man kann nicht mehr präzise servieren, wenn man zwei Lachs, eine Barbe, ein Rind und ein Lamm gleichzeitig auf den Tisch bringen soll. Also muss man rationalisieren.“ Elf Mitarbeiter zählt das Restaurant „Ma langue sourit“ – „das sind nicht viele“. Und daher gibt es außer einem dreigängigen Mittagsmenü

Wie es bei Molard weitergeht? In zwei Jahren läuft der Pachtvertrag für das idyllisch gelegene Haus am Orts- und Waldrand aus. „Ich suche seit langem nach etwas Eigenem, das ich auch als Kapital für die Zukunft kaufen kann, aber das ist in Luxemburg sehr teuer.“ Für den Vater zweier Kinder ist der Tag präzise durchgetaktet. Morgens Frühstück für die Kinder, danach ins Restaurant, am Nachmittag an zwei Tagen pro Woche die Kinder abholen, Hausaufgaben begleiten/ betreuen, um 18 Uhr wieder ins Restaurant. „Für mich selbst bleibt da wenig übrig“, sagt er, aber er brauche ein harmonisches Familienleben: „Man kann nicht alles haben.“ Immerhin ist er überzeugt: „Wenn die Luxemburger sehen, dass man sich bei der Arbeit anstrengt/man sich wirklich Mühe gibt, dann spricht sich das sehr schnell herum.“

ma langue sourit 1 rue de Remich - 5331 Moutfort Reservierung : 26 35 20 31 - www.mls.lu

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STüCK VOM LIVAR SCHWEIN MIT ARTISCHOCKEN, KORIANDER UND NÉVIS GEWüRZ Livar, das Klosterschwein aus der niederländischen Provinz Limburg gehört zu einer alten Hausschweinrasse, die nahezu ausgestorben war. Inzwischen widmen sich einige Schweinezüchter der Rückzüchtung dieser Rasse, die Köche und Gourmets gleichermaßen begeistert – natürlich, fett und geschmacklich eine Wucht! Das Geheimnis des famosen Geschmacks liegt in der artgerechten Haltung mit Auslauf, Schlammgruben zum Suhlen, großen Ställen und vegetarischer Kost. Für 5 personen: schweinefond • 1 Kg Schweineklein mit Knochen • 100 g junge Zwiebeln • 5 g rosa Knoblauch • Pfefferkörner, Rosmarin • 100 g Karotte • 50 g Fenchel artischocken griechische art • 8 Artischocken • 50 g Fenchel • 50 g Zwiebeln • 1 Strauß Koriander • Névis Gewürzpulver • 100 g Weißwein • 100 g Ponzu Sauce • 200 g Gemüsebrühe • Butter schweinewürfel • 1 Kg Bruststücke vom Schwein • 100 g Schalotten • Junge Zwiebeln, roh • Rosmarin • 50 g Fenchel • 1 L Schweinefond artischockenmark • 2 Artischocken • 1 Strauß Koriander • 50 g Karotte • 100 g Weißwein • 50 g Zwiebel • 200 g Gemüsebrühe • 50 g Fenchel • 1 Sternanis • Fleur de Sel

schweinefond Die Schweinefleischstücke in einem großen Topf anschwitzen. Das Gemüse und die Gewürze dazugeben und mit Wasser bedecken. 12 Stunden köcheln lassen. Den Schweinefond zum Garen der Bruststücke verwenden. schweinewürfel Die ganzen Bruststücke im Schweinefond ca. 12 Stunden kochen. Anschließend aus dem Kochsud nehmen und fest zwischen zwei schwere Platten pressen, damit sie flach bleiben. Abkühlen lassen. artischocken griechische art Die Artischocken tournieren und in etwas Olivenöl mit dem Névis Gewürz (von Roellinger) anschwitzen. Ein Stück Butter dazugeben, dann das Gemüse und den gehackten Koriander. Mit den Flüssigkeiten ablöschen. Mit einem Stück Backpapier abdecken und bei sanfter Hitze köcheln lassen. Die Artischockenherzen und das Gemüse, wenn sie gar sind, aus der Pfanne nehmen und den Kochsaft reduzieren. Die Artischocken vierteln, alles wieder in die Sauce geben und bis zum Servieren warmhalten. schweinewürfel (2) Die Schweinebruststücke in einem großen Bräter anbraten, dann ein Stück Butter und die Garnituren dazugeben (Schalotten, Zwiebeln, Rosmarin und Fenchel). Mit etwas Brühe ablöschen und auffüllen, so dass das Fleisch gerade bedeckt ist. 1 Stunde köcheln lassen, das Fleisch herausnehmen, die Sauce durch ein Sieb schütten und um ¾ reduzieren (einkochen). Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zur Seite stellen. artischockenmark Die Artischocken tournieren und mit den Gewürzen und dem Gemüse in der Flüssigkeit (Wein und Gemüsebrühe) weich kochen. Wenn die Artischockenböden gar sind, diese mit ein wenig von dem Kochsud, Olivenöl, Fleur de Sel (mit Sternanis aromatisiert) im Thermomix pürieren. Fertigstellung Die kalten Schweinebruststücke in Würfel schneiden und kurz in einer Pfanne anbraten, die Artischockenviertel und das Gemüse mit etwas Olivenöl dazugeben. Die Fleischwürfel mit etwas Artischockenmark, den Artischockenvierteln, etwas Artischockensauce, sowie dem reduzierten Kochfond des Schweinefleisches auf Tellern anrichten, . Mit ein paar Tropfen Olivenöl, jungen Zwiebeln (roh) und Koriander garnieren.

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Heiß auf Eis!

Gerade wenn es draußen anfängt ungemütlich zu werden, tut eine kleine kulinarische Erinnerung an den Sommer besonders gut. Da Schokolade außerdem zu den “Gute-Laune-Nahrungsmitteln” gehört, liegt Carlo Sauber mit seinem leckeren Schokoladeneis absolut richtig. Also: Genießen und entspannen!

ICEEAM

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Schokoladeneis

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ergibt 10-12 portionen Kühlzeit: 24+2 stunden • 120 g Zucker S2 • 25 g mageres Milchpulver • 40 g Kakaopulver • 2 g Pektin oder Xanthan (eine kleine Messerspitze) • 100 ml Wasser • 430 ml Vollmilch • 50 g Sahne • 60 g Zartbitter Schokolade (80%) • 20 g Honig 1 Zucker, Milchpulver, Kakaopulver und Pektin in einer Schüssel mit einem Schneebesen kräftig vermischen. 2 Wasser, Milch und Sahne in einem Topf unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. 3 Nach und nach die kochende Milch in die Kakao-

Zucker-Mischung unterrühren und mit dem Mixstab zu eine homogenen Masse rühren. 4 Die Eisbasis zurück in den Topf giessen und auf 82 °C erhitzen (mit einem Thermometer die Temperatur prüfen). Dabei mit dem Schneebesen ständig umrühren. 5 Die Zartbitter Schokolade und den Honig in der heissen Masse schmelzen. 6 Eisbasis abkühlen lassen und 24 Stunden kaltstellen. 7 Am nächsten Tag die Eisbasis in die Eismaschine schütten und 20 Minuten unter Rühren gefrieren, bis ein cremiges Eis entsteht. 8 Das fertige Schokoladeneis vor dem Servieren mindestens 2 Stunden im Tiefkühler durchkühlen lassen um dem eis eine knusprige Textur zu verleihen, kann man nach dem Gefrieren in der eismaschine ein paar schokochips unter das cremige eis rühren. 2015 / 3 | KACHEN | 101

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Du bist was Du isst...

Ein nicht ganz ernstzunehmender kulinarischer Fragebogen Name:

David Goldrake

Alter:

Beruf:

Magier, Speaker und Schauspieler

Was konntest Du als Kind partout nicht ausstehen? Ratatouille, Fisch, Salat

Wenn Du Heißhunger hast, dann meistens auf … Alles, was Zucker enthält.

Was war als Kind Dein absolutes kulinarisches Highlight? Da meine Mutter eine hervorragende und sehr kreative Köchin war, gab es viele Highlights. Ich erinnere mich ganz besonders an den Tag, als sie Haifisch zubereitete.

Und was machst Du gegen nächtliche Hungerattacken? Was sind nächtliche Hungerattacken? :-)))

Hat sich daran heute etwas geändert? Da ich weltweit viel unterwegs bin, sind die kulinarischen Highlights vielseitiger und manchmal 'spannender'. Ich mag mittlerweile auch Fisch und Salat.

Das Dauerthema Diäten ist für mich … The story of my life! :-)

Dein Frühstück – am liebsten britisch opulent, kontinental überschaubar oder bist Du Müsliman, Suppenkaspar oder Asket? Ich bin Nutribullet-Man: Proteinpulver, Kokosnuss-Mandel Milch, Erdnussbutter, ½ Banane, Kokosnussraspel, Eiswürfel Wärst Du in der Steinzeit eher Sammler oder Jäger gewesen? Beides! INTERVIEWFRAGEN METTY KRINGS

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Stichwort Musik“geschmack“ – gibt es auch da für Dich Leckerbissen und Geht-garnicht-Food (für die Ohren)? Auf jeden Fall! Ich bin aber nicht auf eine Musikrichtung festgelegt und entscheide das spontan von Fall zu Fall, resp. von Titel zu Titel.

Wo ist auf der Welt kulinarisch gesehen Deine Wahlheimat? Japan.

Zeitungsartikel zum Thema Lebensmittelallergie sollten Menschen dazu bewegen, sich bewusster und gesünder zu ernähren.

Hättest Du es in Deinem Beruf nicht "gebacken bekommen", was wäre Dein Plan B gewesen? Ich hatte keinen Plan B. Macht kochen zu können einen Mann für Frauen interessant? Die meisten Frauen, die ich dazu gefragt habe, sagen: 'Ja!' Und mit welchem Rezept kann eine Frau Dich schwach machen? Hmmm ... Das hängt eher von der Frau als vom Rezept ab.

Welche Stäbchenküche ist Dir näher, die chinesische, die japanische oder eine ganz andere? Die japanische Küche. Führt das viele Rumreisen für Dich zu Gewichtsproblemen? Zum Glück nicht. Was haben Spitzenköche und Spitzenmagier gemeinsam? Sie sind leidenschaftlich, kreativ und fügen ihren Werken ihre persönliche Note hinzu. Versuchst Du im Restaurant an Rezepte zu kommen? Ich habe es ein Mal beim Chinesen versucht, ohne Erfolg. :-)

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INTERVIEW n

NEMO Zutaten für 1 Person • 1 Portion Reis • Olivenöl • 2 Tomaten • 1 cm Ingwer • 6 Riesengarnelen • 100 g Lachs. gewürfelt • ½ Zucchini, gewürfelt • 250 ml Kokosmilch • Koriander, gehackt • Zitronengras • Rotes Curry • 1 Handvoll frischer Blattspinat 1 Den Reis nach Anleitung zubereiten. 2 Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die tomaten darin anbraten, bis sie weich werden. Den Ingwer hinzufügen und goldbraun anbraten, dann die Garnelen, den Lachs und die Zucchini hinzufügen. 3 Sobald die Garnelen Farbe annehmen, mit Kokosmilch ablöschen. Das Zitronengras halbieren, zusammen mit dem Curry und dem Koriander hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 4 10 – 15 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen. Den Herd abstellen und den Spinat hinzufügen, kurz ziehen lassen.

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RESTAURANT

Guillou Campagne

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RESTOPORTRAIT

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an fühlt sich ganz weit weg. Weiter, als es tatsächlich ist. Enten schwimmen im Teich, Dutzende von weißen Tauben sitzen auf dem Dach, Buschhühner aus Costa Rica legen blaue Eier, einfach so. Früher war dies ein verfallender Bauernhof, bis Pierrick Guillou, einst Chef des Restaurants Saint Michel direkt hinter dem großherzoglichen Palais, das „La Table des Guilloux“ 1993 eröffnete. Am Silvesterabend 1999 begann seine Tochter Katell Guillou im „Toit pour Toi“, auf der anderen Seite des Bauernhofes, Gäste zu bewirten – und bekam 2006 den ersten eigenen Michelin-Stern. Seit 2010 leitet sie auch das „Guillou Campagne“, den Nachfolger des „Table des Guilloux“. Pierrick Guillou (70), ein stämmiger Bretone, der als 13-Jähriger seine Kochlehre begann und 2010 nach einer Lebertransplantation kürzertreten wollte, ist nach wie vor „als Patriarch, Mentor und Ratgeber“ präsent, sagt seine Tochter. Nach mehr als 50 Jahren täten sich ihre Eltern schwer, aus dem Arbeitsrhythmus herauszukommen. „Je müder ich werde, desto mehr überlasse ich meiner Tochter“, sagt Pierrick Guillou. In der Küche des „Guillou Campagne“ schaut er, der dort zwei Sterne erkocht hatte, gelegentlich selbst nach dem Rechten. Und ansonsten ist er meist dabei, wenn man in der Familie an Montagabenden über neue Speisekarten nachdenkt und neue Gerichte ausprobiert. Zwei Restaurants an einem gemeinsamen Hof. Katell Guillou ist im Tagesgeschäft für beide verantwortlich, auch wenn das „Guillou Campagne“ immer noch „ein bisschen das väterliche Territorium“ sei.

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„Aber das ‚Toit pour Toi’, das ist hundertprozentig mein Baby“, sagt sie stolz. Als ihr Vater noch mit zwei Sternen kochte, habe sie mit ihrem „Toit pour Toi“ etwas mehr in die Richtung einer Brasserie gehen wollen. Der Erfolg dieses Restaurants („Ich glaube, dass mein Vater sehr stolz war, als ich einen Michelin-Stern bekommen habe“) motiviere die gesamte 20-köpfige Mannschaft. Ihr Ziel sei es aber nicht, einen zweiten Stern zu bekommen: „Um mit meinem Vater in Konkurrenz zu treten, müsste ich in der Küche arbeiten – was nicht der Fall ist.“ „Man darf niemals nur für Sterne arbeiten. Man muss das tun, was man gerne tut. Dann bekommt man einen Stern oder auch nicht. Man ist ja der Liebe wegen in der Küche“, sagt Pierrick Guillou. „Gut fürs Ego“ sei der Stern schon, räumt Tochter Katell ein. Und dem „Toit pour toi“ habe er auch einen Umsatzzuwachs von 30 Prozent beschert. Die Küche ist so exquisit, wie es der Familienname erwarten lässt. Fünf Fisch- und sieben Fleischgerichte stehen normalerweise auf der Karte des „Toit pour toi“, dazu ein Dutzend Vorspeisen. Die Karte wird saisonal geändert. Im „Guillou Campagne“ gibt es mittags ein Drei-Gänge-Menü für 35 Euro. Katell Guillou versucht, ein „klassisches Restaurant mit modernen Elementen“ zu führen. „Die Leute wollen heute einen etwas leichteren Teller, weniger Sahne und Butter. Wir versuchen, den Geschmack von gestern mit einer leichteren Präsentation zu erhalten.“ Denn am Grundprinzip des guten Kochens – ein gutes Produkt auswählen, damit respektvoll arbeiten, die Denaturierung des Geschmacks vermeiden – habe sich nichts geändert. 2015 / 3 | KACHEN | 105

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Die Optik und Präsentation des modernen Restaurants sei anders als vor 20 oder 30 Jahren: „Und auch die Atmosphäre im Gastraum ist entspannter, sie hat sich demokratisiert.“ Vor acht Jahren hatte sie ihr helles, einladendes „Toit pour Toi“, das auch über eine luftige Terrasse verfügt, ein erstes Mal erweitert. Im kommenden Jahr will sie auf dem Dach noch eine Terrasse einrichten. Mit 150 Plätzen ist dieses Lokal ohnehin schon deutlich größer als das „Guillou Campagne“ mit seinen 30. Katell Guillou, die seit dem 2. Lebensjahr in Luxemburg lebt, sagt, sie habe „ein luxemburgisches Herz, die bretonische Leidenschaft für das Meer und einen französischen Pass“. Und sie sieht schwierige Zeiten auf die Gastronomie zukommen. Die Mittelschicht werde immer kleiner, zugleich würden Oberschicht und Unterschicht immer größer: „Ich denke, dass es in Zukunft für unsere Art von Unternehmen immer schwieriger werden wird, sich zu behaupten.“ Und: „Wir spüren schon, dass seit zwei oder drei Jahren die Leute wieder mehr aufs Geld achten.“ Aber „irgendwann in der Zukunft, nicht jetzt“ könne sie sich auch etwas ganz anderes vorstellen: Ein kleines, einfaches Lokal, in dem nicht mehr als vier Personen arbeiten. „Wenn ich in einigen Jahren ein neues Restaurant aufmachen müsste, dann würde ich selbst Gemüse produzieren, einen kleinen Garten haben, zum Wesentlichen des Essens zurückkehren. Und zurückkehren zum Wesentlichen der menschlichen

Beziehungen. Das wäre mein Traum.“ Sie habe sich in jeder Altersstufe immer ihren Herausforderungen gestellt. „Und wenn man die bestanden hat, kann man über anderes nachdenken. Ich könnte mir vorstellen, dass ich gerne diese für mich selbst verlorene Zeit wieder einfangen würde“. Pierrick Guillou, der besternte Altmeister, weiß ohnehin schon längst: „Man braucht keinen Hummer und keine Languste.“ Er freut sich an den Maas-Trüffeln in der Umgebung („Wir haben hier 80 Kilo zwischen September und Dezember“) und dem Salade de Truffes – und ansonsten lobt er die Qualitäten eines knusprigen Schweinebratens mit frischen Erbsen: „Die Küche der Zukunft wird traditionell und einfach sein.“ Seine Tochter Katell meint, sie habe bei ihrem Vater gelernt, „ziemlich gut zu kochen“. Aber sie ist keine gelernte Köchin, auch wenn sie immer mehr Zeit in der Küche ihrer beiden Lokale verbringt. „Wenn ich alles noch einmal neu anfangen könnte, dann würde ich in die Küche gehen. Das ist sicher.“

Restaurant Guillou Campagne 17, Rue de la Résistance L-4996 SCHOUWEILER Telefon: 37 00 08 - Fax: 26 37 02 22 www.guilloucampagne.lu

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Erbsen-Blinis mit Minz-Martinis Blinis aus pürierten Erbsen, mit einem Klecks Minz Crème fraîche und dazu ein MinzMartini - geschüttelt, nicht gerührt! So schmeckt Anne Fabers herbstlicher Minztraum.

ANNE'S KITC ❤

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MINZ-MARTINIS ergibt 2 Gläser - zubereitung: 5 minuten • 8 Minzblätter, plus einige zum Dekorieren • 20 ml Limettensaft • 120 ml Martini Bianco • 40 ml Wodka • 4 Eiswürfel • 60 ml Tonic 1 Minzblätter mit einem Mörser zerstoßen und in einen Cocktailshaker geben. Limettensaft, Martini Bianco, Wodka und Eiswürfel hinzugeben und im Shaker schütteln. Durch einen Sieb in zwei Gläser schütten, mit tonic übergießen und mit Minze dekorieren.

zubereitung: 25 minuten + 30 minuten abkühlen • 250 g TK-Erbsen • 1 Ei • 5 EL Mehl • ¼ TL Salz • Pfeffer • 3 EL Sonnenblumenöl • 60 g Crème fraîche • 2 EL frische Minze, gehackt • Salz und Pfeffer • Kresse, zum Dekorieren 1 Die Erbsen 2 Minuten in einem topf mit kochendem Salzwasser garen. Abschütten und mit kaltem Wasser abschrecken. 2 2 Esslöffel Erbsen zum späteren Dekorieren beiseitestellen. Die restlichen Erbsen in eine Schüssel geben und mit einem Stabmixer grob

pürieren. Ei, Mehl, Salz und Pfeffer hinzugeben und zu einem teig verrühren. 3 Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen und teelöffelweise kleine teighäufchen in das heiße Fett geben. Bei mittlerer Hitze von jeder Seite 2 ½ Minuten anbraten, dann auf einem teller mit Küchenpapier abtropfen lassen. Die fertigen Blinis eine halbe Stunde abkühlen lassen. 4 Während der Zeit die Crème fraîche mit der Minze mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In einen kleinen Spritzbeutel füllen und im Kühlschrank bis zum Gebrauch aufbewahren. 5 Vor dem Servieren jedes Blini mit einem Klecks Minz-Crème-fraîche bedecken. Mit den restlichen Erbsen und Kresse dekorieren. Bei Zimmertemperatur servieren.

REZEPTE & FOTO ANNE FABER

ERBSEN-BLINIS

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TEXT BIBI WINTERSDORF

INTERVIEW n

POL THEIS

Luxemburgisches Design in den Hamptons If I can make it here I'm gonna make it anywhere… wird sich Pol Theis gedacht haben, als er mit 16 zum ersten Mal nach wegen eines Modelauftrags New York kam. Eine Luxemburger Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch und Bilder, die Lust auf Design machen!

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ol Theis, Jahrgang 1968, zog es schon früh hinaus in die Welt. Sein Leben, seine Karriere – alles, nur nicht vorhersehbar.

innerhalb kürzester Zeit auf zum Liebling und Enfant Terrible der New Yorker Kunst- und Designszene.

Bereits mit 16 kommt er erstmals nach New York, um als Model zu arbeiten. Nur Modeln ist ihm jedoch zu einseitig. Im Alter von 18 Jahren geht er nach Paris um Jura zu studieren. Es folgen Jahre als Wirtschaftsanwalt in einer renommierten Kanzlei in Paris, die ihm schließlich eine Teilhaberschaft anbietet. Für Pol Theis ist dies das Stichwort zum Szenenwechsel. Er wählt das Risiko und geht 2001 „zurück“ nach New York, in die Stadt, die ihn seit seinem ersten Besuch fasziniert. “Ich habe immer gefühlt, dass ich irgendwann hier leben würde”.

Heute jettet er beruflich zwischen New York, Paris und Mailand hin und her. Sein Lebensmittelpunkt ist ein schickes Loft an der Fifth-Avenue. Wann immer sein Zeitplan es ihm erlaubt, genießt er die edle Ruhe seines Ferienhauses in den Hamptons, das er genau wie seine New Yorker Wohnung mit untrüglichem Geschmack und Kunstsinn eingerichtet hat. Minimalismus und Ästhetik geben den Ton an, gewürzt mit einer Portion Dramatik und einer großen Liebe zum Detail. Überall sieht man seine Sammelleidenschaft. Puppen, wohin man blickt. Pol Theis hat eine Passion und ein Gespür für einzigartige, skurrile Objekte vom Flohmarkt, möglichst alt und rostig, was ihm bei den Flohmarkthändlern den Namen “rusty doll guy” eingebracht hat. Er ist als Innendesigner, Unternehmer mit eigener Wanddekorations-Linie („P&T Walls“), einer Möbellinie („P&T Displays“), Skulpturen („P&T Fleas“), und inzwischen auch als Künstler sehr erfolgreich.

Anwalt in New York? Pustekuchen! Die unbändige Kreativität, die seit Kindesbeinen in ihm schlummert, will in die Realität umgesetzt werden. Er schreibt sich im Fach Design an der New York University ein und erhält noch während seines Studiums den ersten Auftrag als Innendesigner. Mit seiner 2002 gegründeten Firma P&T Interiors steigt er

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Pol Theis, Ihre Geschichte klingt wie der typische "american dream". Obwohl Sie bereits ein gestandener Anwalt waren, haben Sie, als Sie nach New York gingen, praktisch wieder bei Null angefangen. Hätten Sie sich je träumen lassen, dass Sie so schnell so erfolgreich sein würden? Eigentlich habe ich den „Erfolg“ gar nicht als schnell empfunden, aber dazu muss man auch wissen, dass ich von Natur aus eher ungeduldig bin. Als ich meinen Job als Anwalt in Paris aufgab, um nach New York zu ziehen und dort eine Karriere als Innenarchitekt zu starten, hatte ich das Gefühl, alles würde im Zeitlupentempo ablaufen – es brauchte Zeit, sich zurechtzufinden, sich einzuleben, die Firma P&T Interiors zu gründen und die ersten Kunden zu finden. Es fühlte sich an wie eine kleine Ewigkeit. New York ist bekannt für seinen einzigartigen, schnellen Lebensstil, im Vergleich dazu schien sich meine Karriere im Schneckentempo zu entwickeln. Im Nachhinein war es aber wohl eher so, dass ich nur den Eindruck hatte, es dauere so furchtbar lange. Eigentlich passierte alles sehr schnell und übertraf meine kühnsten Erwartungen. Der Weg war nicht einfach, aber wie so oft zahlen Risikobereitschaft und harte Arbeit sich aus. Die Belohnung dafür ist, dass ich das machen kann, was ich liebe.

Wie haben ihre Kindheit und Jugend in Luxemburg Ihr künstlerisches Gespür geprägt? In Luxemburg aufwachsen zu dürfen hat mich in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Allein die zentrale Lage meines Heimatlandes, quasi nur „eine Haltestelle“ entfernt von London, Paris, Berlin, Brüssel, hat viele Vorteile. Die unterschiedlichen Kulturen und Stile der angrenzenden Länder zu entdecken, hat ohne Zweifel meine Neugier für fremde Kulturen und meine Lust am Reisen geweckt. Ich denke auch, dass die einerseits strenge, andererseits liberale Art der Erziehung mir die nötige Disziplin gegeben hat, um die künstlerische Seite des Berufes des Innendesigners auszugleichen. Entdecken Sie an sich Eigenschaften, die Sie als „typisch Luxemburgisch“ bezeichnen würden? Ich könnte jetzt auf Anhieb keine typisch luxemburgischen Elemente in meiner Arbeit feststellen, aber sicher haben all meine Projekte eine gewisse europäisch angehauchte eklektische Seite. Europäisches Design ist mutiger, wenn es darum geht, neue ästhetische Wege zu gehen. Meine

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ich liebe es, zum Farmers Market zu gehen, um die besten Zutaten auszuwählen. 2015 / 3 | KACHEN | 111

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amerikanischen Kunden stehen meinen etwas gewagteren Designideen oft sehr vorsichtig gegenüber, während Europäer sich sofort davon angezogen fühlen. Die Küche ist ganz offensichtlich ein zentraler Platz in Ihrem Hamptons-Haus. Kochen Sie selbst?

Ja, ich koche sehr gerne und es ist natürlich kein Zufall, dass die Küche der Mittelpunkt des Hauses ist. überhaupt koche ich am liebsten, wenn ich auf dem Land bin. Die Uhren scheinen dort anders zu ticken. Ich habe Zeit, zum Farmers Market zu gehen, um die besten Zutaten auszuwählen. Ich genieße es, die frischen Produkte zu berühren, zu prüfen und zu riechen. Ich denke, dass eines der Geheimnisse eines guten Essens, neben dem richtigen Rezept natürlich, in der Qualität der Zutaten liegt. In New York City ist es schwierig, die Zeit und die Zutaten zu finden, die das Kochen so angenehm machen.

wird der angrenzende Essbereich wahlweise zu einer Erweiterung der Küche (bei geöffneten Schiebe-Elementen) oder zu einem formelleren Speisesaal (mit geschlossenen Elementen), was meinen Ansprüchen an Küche und Essbereich absolut gerecht wird. Es gilt eben immer, die richtige Balance zu finden. Mit welchen Gefühlen denken Sie an Luxemburg? Wie denkt man als Erwachsener an sein Heimatland, in dem man aufgewachsen ist und das man verlassen hat? Luxemburg wird immer ein besonderer Ort für mich sein, voller Kindheitserinnerungen, den wertvollsten Erinnerungen, die ein Mensch haben kann. Unsere Eltern und Großeltern spielen eine entscheidende Rolle im Entstehen dieser Erinnerungen, was mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit für diese besonderen Momente verbunden ist. Ich trage Luxemburg einfach immer in mir.

Küchendesign ist eine wissenschaft für sich.

Gehen Sie beim Entwerfen einer Küche nach rein ästhetischen Gesichtspunkten vor oder spielen hier andere Kriterien eine wichtigere Rolle, zum Beispiel Funktionalität – oder eine Mischung von beidem?

Jeder Chef wird bestätigen, dass eine gut durchdachte Küche das Kocherlebnis in höchstem Maß positiv beeinflusst. Küchendesign ist eine Wissenschaft für sich. Es geht darum, die perfekte Balance zwischen Funktionalität und ästhetik zu finden. Für einen Innendesigner spielen natürlich ästhetik und Komposition des Raumes eine vorrangige Rolle, aber die Funktionalität darf man keinesfalls außer Acht lassen. Es gibt einige Grundregeln zur Funktionalität. Eine davon ist beispielsweise, dass die Küche durch Gleittüren komplett abgetrennt werden kann. Dadurch

Was fasziniert Sie so an new York und zieht es Sie gar nicht zurück nach Luxemburg?

New York ist ein kosmopolitischer Schmelztiegel. Es gibt alle Küchen der Welt vor meiner Haustür, irgendwo gibt es immer ein neues Theaterstück, ein tolles Konzert oder einen Künstler, der gerade sein Debüt gibt. New York ist dauernd in Bewegung, hier finden sich alle Kulturen, Menschen aller gesellschaftlichen Schichten. Ich liebe es einfach, Teil davon zu sein und es jeden Tag erleben zu dürfen. Natürlich werde ich immer eine tiefe Bindung zu Luxemburg haben, die durch nichts zu ersetzen ist. Meine Familie und meine engsten Freunde leben schließlich dort und so zieht es mich immer wieder „nach Hause“. Ich freue mich immer sehr auf meine Besuche und genieße jede Minute. www.pandtinteriors.com

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Ein ausgebufftes Likörchen

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MADE IN LUXEMBURG

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Die Dänen haben ihren Gammel Dansk, die Italiener Fernet-Branca und die Deutschen Jägermeister. Doch auch Luxemburg kann mit einem eigenen Verdauungströpfchen aufwarten, selbst wenn der Buff ursprünglich niederländischer Provenienz ist.

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us 15 verschiedenen Kräutern besteht jener Magenbitter, dessen Rezeptur ein seit jeher bestens gehütetes Geheimnis ist. Auch die Distillerie Nationale Pitz-Schweitzer, die das über 300 Jahre alte Gebräu heute exklusiv produziert, behält es wohlweislich für sich. Enzian sei dabei, das zumindest gibt der Hersteller zu – aber nur, weil man diese Ingredienz mit ein bisschen Übung ohnehin herausschmecken kann.

Ausgetüftelt hat die bekömmliche, vor allem Magen und Unterleib wohltuende Arznei einst der niederländische Professor Herman Boerhaave (1668-1738). Der Legende nach war der renommierte Mediziner und Botaniker allerdings von der dilettantischen Vermarktung seines Tröpfchens Anfang des 18. Jahrhunderts derart enttäuscht, dass er die Rezeptur kurzerhand an einen holländischen Landsmann verkaufte – der den Familiennamen Buff trug. Einer von dessen Nachfahren, Friedrich-Wilhelm-Ludwig Buff, dessen beruflicher Werdegang ihn als Weinhändler ins luxemburgische Echternach verschlug, beschloss 1876, das Familienrezept gewinnbringend zu nutzen.

ankurbeln und gegen Appetitlosigkeit helfen. 1876 traute eine Zeitungswerbung dem Buff sogar zu, vorbeugend gegen Cholera zu wirken. Ob allerdings die einem Luxemburger Wörterbuch entlehnte Regel „Buff verdreift de Suff “ so recht vertrauenswürdig ist, sei dahingestellt, verfügt der kräftige Geselle doch über nicht weniger als 40 % Alkoholgehalt. Magenfreundlich hingegen ist er allemal. Als rein natürliches Produkt ohne jeglichen künstlichen Zuckerzusatz vermag er zuverlässig zu helfen, wenn der Bauch nach einem allzu heftigen Mahl dann doch mal zwickt. Übrigens: Man braucht beileibe nicht zu warten, bis die Eingeweide grummeln, um einen Buff zu genießen. Er empfiehlt sich durchaus auch als Aperitif. Entweder mit ein wenig Sprudelwasser oder – ganz modern und mix-mäßig: mit Fruchtlikör auf Eis. Darauf einen … Buff!

Doch einmal mehr drohten die tückischen Gesetze der Werbung seinem ambitionierten Plan ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Denn den Zungenbrecher „Maag-Elixir van Doctor Boerhave“ vermochte sich nun wirklich kein Mensch zu merken. Dann jedoch machten die Echternacher ohne weitere Umschweife kurzen Prozess mit der umständlichen Namenswahl und sprachen fortan nur noch von „Buff “ – der bis heute gültige Name war geboren, das Produkt gerettet.

TEXT SUSANNE JASPERS

1887 verkaufte Buff seine Fabrik und mit ihr die Rezeptur des Kräuterlikörs an den ebenfalls in Echternach ansässigen Breslauer Spirituosenhändler Paul Ossyra. 1932 schließlich ging das Patent in den Besitz der Distillerie Nationale Pitz-Schweitzer über, die das leckere Likörchen mittlerweile in der vierten Generation – nein, nicht mehr in Echternach, sondern mittlerweile in Hosingen braut.

Gut gegen Pest und Cholera Von Anbeginn an wurden „Prof. Boerhaaves Maagbitter“ die verschiedensten heilenden Kräfte nachgesagt. Neben der auch heute noch angepriesenen „stärkenden, beruhigenden und erwärmenden Wirkung auf Magen und Unterleib“ soll er auch die Verdauung 2015 / 3 | KACHEN | 115

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WEINBARS IN LUXEMBURG Genießer und Liebhaber auserlesener Weine sind in Luxemburg seit ein paar Jahren gut aufgehoben. In sogenannten Weinbars kann man neue Weine für sich entdecken und so den Abend gemütlich mit einem guten Tropfen ausklingen lassen.

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TEXT THESSY REDER & CAROLE BETTENDROFFER

rsprünglich stammt die Idee einer Weinstube, in der neben einer großen Auswahl an offenen Weinen auch Tapas und kleine Gerichte angeboten werden, aus Spanien. Hier wurden im späten 19. Jahrhundert Keller, sogenannte bodegas, als Lagerräumlichkeiten für selbst hergestellte Produkte, wie zum Beispiel Wein, Oliven und Schinken, gebaut. Mit der Industrialisierung verschwand auch zunehmend die Selbstversorgungswirtschaft und aus den Kellern wurden Weinstuben, die zum gemütlichen abendlichen Verweilen einluden. Mittlerweile ist das Konzept der Weinbars, die in Spanien auch weiterhin bodegas genannt werden, in vielen weiteren Ländern zu finden. Thessy und Carole haben für KACHEN ein paar Weinbars in Luxemburg besucht. Im alten Luxemburger Stadtteil Grund befindet sich die Weinbar VINS FINS, die ihre Gäste in eine gemütliche und einladende Atmosphäre eintauchen lässt. Die erst 2014 eröffnete Bar serviert nationale und internationale bio- und biodynamische Weine aus Luxemburg, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien. Kulinarische Begleiter heben den Geschmack des Weines perfekt hervor. Auf der Menükarte stehen regionale Produkte und selbst gemachte Köstlichkeiten, wie zum Beispiel ein Rote-Bete-Carpaccio mit Feta und Pesto oder eine vegetarische Platte mit außergewöhnlichen Gemüsekreationen. Die Bar veranstaltet regelmäßig Weinverkostungen und präsentiert Live Music Acts. Die Weinbar, die Platz für circa 35 Personen bietet, kann außerdem auf Anfrage für private Veranstaltungen gemietet werden.

Die Weinbar DIPSO - THE WINE REPUBLIC besticht durch ihre Gemütlichkeit. Erst letztes Jahr wurde die Weinbar von der RTLModeratorin Tanja De Jager eröffnet. Im Herzen der Altstadt kann man hier Weine von der Luxemburger Mosel sowie internationale Weine kosten. Für hungrige Besucher gibt es eine Auswahl an leckeren Vesperplatten, wie beispielsweise eine herzhafte Käseplatte, eine japanische Platte mit Sushi oder auch eine Platte mit luxemburgischen Spezialitäten. Im Stadtzentrum Luxemburgs betreibt Spitzensommelier Rudolphe Chevalier eine ebenfalls charmante Weinbar. Chevalier zählt zu den zehn besten Sommeliers Europas und wurde 2013 von der Association de Sommellerie Internationale ausgezeichnet. Die erlesene Weinkarte der VINOTECA ist mit über 1000 verschiedenen Weinen aus über 20 Ländern in allen Preisklassen wahrhaft einzigartig in Luxemburg. Auf der wunderschönen Terrasse am Fischmarkt mit Blick auf das Pfaffenthal und den Kirchberg kann man sein Glas Wein perfekt in Feierabendstimmung genießen. Für den Gaumen werden herzhafte Platten sowie warme Hauptgerichte angeboten. Liebhaber italienischer Weine und Feinkostprodukte kommen in der Weinbar ART DI VIN in Diekirch voll auf ihre Kosten. Bei einer Auswahl von rund 50 Qualitätsweinen dürfte für jeden etwas dabei sein. In gemütlicher Atmosphäre lassen sich hier verschiedene Tapas und offene Weine gleich vor Ort verkosten. Der Geschäftsführer kreiert und bereitet die Tapas selbst zu und empfiehlt hierzu die passenden

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Weine. Besonders beliebt bei den Gästen ist die L’antipasto misto für zwei Personen mit u.a. Bruschetta, Proscuitto, Mozarella di Buffalo und gegrilltem Gemüse. Bislang war die Weinbar vor allem eine Vinothek und hauptsächlich tagsüber geöffnet (bei gutem Wetter auch länger). Doch das Konzept wird sich nächstes Jahr ändern. Im gleichen Lokal soll auch ein Bistro bzw. ein kleines Restaurant entstehen: Ventinove, zu Deutsch: neunundzwanzig, wie die Hausnummer des Lokals. Pascal Magro bietet Ihnen in der BAR À VIN eine kundenorientierte Weinberatung, die auf über 20 Jahren Erfahrung beruht. Zum Mittagsmenü werden eigens ausgewählte Weine gereicht. Abends öffnet die Bar exklusiv nur für Sie und Ihre Gäste, dafür stehen Ihnen 14 Sitzplätze oder 25 Stehplätze zur Verfügung.

Adressen B Vins Fins

18, rue Münster L-2160 Luxemburg (Grund) www.vinsfins.lu Di.-Sa. von 17:00/18:00 bis ca. 23:00 Uhr, Mo. und So. geschlossen

C Dipso - the Wine Republic

4, rue de la Loge, L-1945 Luxemburg www.dipso.lu Di.-Sa. von 15:00 bis 01:00 Uhr, Mo. und So. geschlossen

D Vinoteca

LES GRANDS VINS & SPIRITUEUX DU MONDE e dégu Notre prochain

station: 03 OOUct.S!

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IN SC RIV EZ -V

6, rue Wiltheim, L-2733 Luxemburg www.vinoteca.lu Di.-Sa. von 12:00 bis 15:00 Uhr, 17:30 bis 00:30 Uhr, Mo. und So. geschlossen

E Art di Vin

29, Grand-Rue, L-9240 Diekirch www.artdivin.lu Di.-Sa. von 10:00 bis ca. 18:30 Uhr, Mo. und So. geschlossen

F BAR A VIN

31, rue des Capucins, L-1313 Luxembourg www.baravin.lu Mo. - Fr.: 11:00 bis 19:00; Sa: 11:00 bis 18:00; So.: geschlossen

DÉCOUVREZ NOTRE VINOTHÈQUE Ma. - Ve. 9 h - 12 h et 13 h - 18 h I Sa. 9.30 h - 17 h en continu 2, rue Neuve I L-6581 Rosport I Tél. (+352) 73 03 73 I info@wengler.lu w w w . w e n g l e r. l u · w w w . w e n g l e r w i n e c l u b . l u

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FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

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Wein- und Traubenfeste an der Mosel

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Zwei Königinnen für ein Jahr

ie Trauben- und Weinfeste an der Luxemburger Mosel haben Tradition. Wie in jedem Weingebiet, das auf sich hält. Die beiden größten Mosel-Feste finden jeweils im September statt: das Trauben- und Weinfest in Grevenmacher und der „Riesling Open“ in den Ortschaften das Gemeinde Wormeldingen.

25.000 Zuschauer werden erwartet: „Sogar aus der Tschechischen Republik kommen immer wieder Leute, um sich das Spektakel anzuschauen“, freut sich Bürgermeister Léon Gloden über den großen Zuspruch.

66. Maacher Drauwen- a Wäifest

Freitag, 18. bis Sonntag 20. September 2015

Freitag, 11. bis Sonntag 13. September 2015

Am Freitag, dem 11. September wird im Rahmen eines groß aufgezogenen „Trauben- und Weinfestes“ (Beginn: 20 Uhr) im Kulturzentrum die neue Weinkönigin auf den Thron erhoben. Die amtierende Königin Muriel Schu wird ihrer Nachfolgerin Roxann Hoffmann die Krone aufsetzen. Zusammen mit den vier Prinzessinnen (Aline Bruck, Jana Steinbach, Sophie Schons, Jessica Bastian) wird die Weinkönigin innerhalb ihres Amtsjahres bei mindestens 70 offiziellen Anlässen auftreten müssen – ehrenamtlich, versteht sich! Verantwortlich für die Ausbildung und die Begleitung der Weinkönigin und der Prinzessinnen ist das Festkomitee der Stadt Grevenmacher. Am Samstag, dem 12. September, steht ab 19.30 Uhr der Ball der Königin im Kulturzentrum von Grevenmacher auf dem Programm, mit einer Showband-Parade und, ab 22 Uhr, einem Feuerwerk über der Mosel. Am Sonntag, dem 13. September werden ab 11 Uhr Konzerte und andere Darbietungen angeboten, bevor um 15 Uhr die Straßen in Grevenmacher leergeräumt werden für den großen folkloristischen Umzug.

www.grevenmacher.org

Riesling Open

Am Freitag, dem 18. September wird im Kulturzentrum (ab 20 Uhr) die neue Riesling-Königin gekrönt: Ghislaine Hoerolds Nachfolgerin Laura Demuth wird sich ein Jahr lang besonders für die Sorte Riesling und die vier Winzerortschaften der Gemeinde einsetzen. Als Prinzessinnen werden ihr Jeanne-Marie Wagener, Laura Schill, Catherine Mathes und Fabienne Demuth zur Seite stehen. Am Samstag, dem 19., und am Sonntag, dem 20. September, können bei allen Winzern der Ortschaften Wormeldingen, Ehnen, Ahn und Machtum Weine verkostet werden. www.rieslingopen.lu Weitere Mosel-Feste im Herbst: Sonntag, 20. September, Remich: Crémant- a Kulturfestival. Sonntag, 18. Oktober, Schengen: Hunnefeier. Sonntag, 25. Oktober: D’Miselerland brennt. Tag der offenen Tür in den Brennereien an der Mosel. Übrigens findet die „Fête des Vins et Crémants“ im Zirkuszelt auf dem „Glacis“ in Luxemburg nicht mehr statt. Die Verkostungstage vom November könnten aber ersatzweise im Limpertsberger „Tramschapp“ stattfinden.

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REZEPTE WALTER CURMAN & FOTOS MATHIAS NEUBAUER

FEINE TRAUBEN

Köstliches mit Wein

Das Culinarium in Nittel steht für gutes Essen und feine Weine. Sowohl im Restaurant, als auch in der Kochschule und im Hotel - Carina und Walter Curman möchten, dass sich ihre Gäste überall rundum wohl fühlen und den Aufenthalt genießen.

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Hirschschnitzel mit rotwein-Schalotten-

Sauce & petersilienwurzelpüree Für 4 portionen

Rotwein-Schalotten-Sauce: • 400 g Schalotten • 25 g Butterschmalz • 1 – 2 EL Zucker • 3 – 4 Thymianzweige • 1 – 2 Lorbeerblätter • 1 EL Wacholderbeeren, zerdrückt • 1 EL schwarze Pfefferkörner • 250 ml roter Portwein • 300 ml Rotwein, halbtrocken • 100 g kalte Butter • Salz Petersilienwurzelpüree: • 2 Bund Blattpetersilie • 400 g Petersilienwurzel • 80 g weiche Butter • Salz, Pfeffer • Muskat Hirschschnitzel: • 8 dünn plattierte Hirschschnitzel, à ca. 60 g • Salz, Pfeffer • 25 g Butterschmalz • 2 Rosmarinzweige Rotwein-Schalotten-Sauce: 1 Schalotten schälen und je nach Größe nochmals halbieren. 2 Butterschmalz in einem breiten Topf erhitzen und die Schalotten darin anschwitzen. Mit Zucker bestreuen und diesen leicht karamellisieren lassen. Thymian, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren sowie Pfefferkörner zugeben und mit Portwein und Rotwein ablöschen. Die Flüssigkeit offen bei mittlerer Hitze auf etwa 1/3 einkochen lassen, dabei gelegentlich umrühren. 3 Anschließend die Kräuter entfernen, Butter stückchenweise unterrühren und die Sauce mit Salz kräftig abschmecken. Petersilienwurzelpüree: 4 Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. 5 Petersilienwurzel schälen, würfeln und in kochendem Salzwasser weich garen. Anschließend abschütten, mit den Petersilienblättern und Butter in einen Mixer geben, fein pürieren, mit Salz, Pfeffer sowie Muskat abschmecken und bis zum Servieren warm halten. 6 Die Hirschschnitzel mit Salz sowie Pfeffer würzen und in einer großen Pfanne in dem heißen Butterschmalz zusammen mit Rosmarin auf jeder Seite etwa 1 Minute braten. 7 Die Hirschschnitzel mit dem Petersilienwurzelpüree sowie der Rotwein-Schalotten-Sauce anrichten. Nach Belieben mit frittierten Petersilienblättern und einigen Wurzelchips garnieren.

GEWINNEN & GENIEßEN Wir verlosen 5 Bücher „Unser Moselgenuss“. Schicken Sie eine Mail mit dem Stichwort „Mosel“ an gewinnen@kachen.lu und beantworten Sie folgende Frage: In welchem Mosel-Dorf liegt das Restaurant Culinarium? Das Buch ist im Restaurant Culinarium erhältlich und kostet 24,90 €. Weitere Informationen unter www.culinarium-nittel.de Weinstraße 5 - D-54453 Nittel info@culinarium-nittel.de Einsendeschluss ist der 30.10.2015.

Mini Focaccia mit Trauben,

Speck & Rosmarin Für 4 portionen

• 110 g Hefe • 150 ml lauwarmes Wasser • 1 TL Zucker • 1 EL Olivenöl • 250 g Mehl • 1 Prise Salz • 200 g grüne Weintrauben • 200 g blaue Weintrauben • 2 Rosmarinzweige • 30 g Walnüsse • Mehl zum Bearbeiten des Teiges • 75 g dünne Scheiben Frühstücksspeck, in kleine Stücke geteilt • 3 EL Olivenöl • Meersalz • Pfeffer aus der Mühle 1 Die Hefe in das Wasser bröckeln und unter Rühren darin auflösen. Zucker, Olivenöl, Mehl und Salz zufügen und zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt an einem warmen Ort zu doppelter Größe aufgehen lassen. 2 Trauben waschen, halbieren und die Kerne entfernen, Rosmarinnadeln von den Zweigen streifen, Walnüsse hacken. 3 Den Ofen auf 225°C Ober- und Unterhitze vorheizen. 4 Den Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ca. 5 mm dünn ausrollen und mit einem runden Ausstecher ca. 6 – 8 cm große Kreise ausstechen. Diese nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Den Teig dicht mit den Trauben belegen und Speck, Rosmarin sowie Walnüsse gleichmäßig darauf verteilen. Die Mini Focaccia mit Olivenöl beträufeln, mit Salz und Pfeffer würzen und in dem vorgeheizten Backofen etwa 14 Minuten backen.

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REZEPTE n

Bücher

die wir lesen

ET AVEC ÇA, QU'EST CE QU'ON BOIT ? Bompas Olivier Hachette Pratique ISBN 978-2-01-396265-0, Langue : FR 224 pages, 22,40 €

Süße Elblingtarte

On connaît l'art d'accorder les mets et vins, cette alchimie qui ne vise qu'un seul but gastronomique : l'harmonie. Ici, ce sont des accords insolites, alternatifs que nous proposons d'explorer. Au travers des 100 plats et desserts préférés des Français, nous conseillons pas moins de 400 accords mets et boissons commentés. Des alcools bien sûr (bière, whisky, saké), des vins bien entendu (des classiques et des plus osés), mais aussi des boissons non alcoolisées (thé, café, sodas). Un ouvrage au contenu unique, qui renouvelle le concept d'alliances mets et vins.

Für 6 Portionen

• 75 g Zucker • 100 g Butter • 200 g Mehl • 1 Eigelb • 1 Prise Salz • Butter für die Form • ca. 200 g Linsen zum Blindbacken • 2 – 3 EL Aprikosenmarmelade • 200 ml trockener Elbling • 2 Eier • 2 Eigelbe • 75 g Zucker • ca. 100 g grüne Weintrauben, ohne Kerne • 100 ml Süßwein • 2 g Tortengusspulver • 200 g Crème fraîche 1 Den Zucker mit Butter, Mehl, Eigelb sowie einer Prise Salz rasch zu einem Mürbeteig verkneten. Den Teig in Folie wickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank legen. 2 Eine Tarteform ausbuttern. Den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und damit die Form auslegen. Den Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen, mit Backpapier belegen, Linsen darauf streuen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 15 Minuten „blind“ vorbacken. Anschließend herausnehmen und den Boden mit heißer Aprikosenmarmelade dünn bestreichen, damit der Teig nicht aufweicht. Den Ofen auf 120°C herunterschalten. 3 Elbling, Eier, Eigelbe und Zucker vermischen und unter ständigem Rühren auf etwa 70°C erhitzen, bis die Mischung eine dickflüssige Konsistenz bekommt. Die Masse auf den vorgebackenen Teig gießen, in den Ofen geben und weitere 25 Minuten backen. Anschließend abkühlen lassen. 4 Weintrauben waschen, halbieren und auf die Tarte legen. 5 Den Süßwein mit Tortengusspulver aufkochen, rasch über die Tarte gießen und erkalten lassen. Mit Crème fraîche servieren.

LE GOÛT DES CÉPAGES Cobbold David & Durand-Viel Sébastien L'école Hachette du vin ISBN 978-2-01-396258-2, Langue : FR 240 pages, 20,10 €

Cabernet-sauvignon, syrah, pinot noir, chardonnay… : le vin ne se définit plus seulement par son origine géographique. De plus en plus, l’étiquette des vins français indique aussi la variété de raisin : le cépage. En effet, le raisin contribue au goût du vin. La connaissance du profil gustatif des cépages, de leurs régions et appellations emblématiques permet au consommateur d’orienter ses choix. Cet ouvrage illustré de façon moderne et didactique fournit la fiche d’identité des 70 cépages les plus intéressants classés par couleur et permet d’identifier en un clin d’œil pour chaque cépage. De la rigueur et du charme : un ouvrage indispensable pour explorer l’univers du vin contemporain et aider le consommateur à faire son choix. 2015 / 3 | KACHEN | 121

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RUBRIK n

Thanksgiving Mehr als Erntedank

Alison Shorter-Lawrence, Geschäftsträgerin der amerikanischen Botschaft in Luxemburg mit ihrem Mann Richard, Sohn Jack und Tochter Kathryn.

E TEXT TESSY STEFFEN-KÖNIG

s ist das Fest der Feste in den USA: „Thanksgiving“. Immer am vierten Donnerstag im November zieht es die US-Bürger nach Hause - zur Familie und zu den allerbesten Freunden. Und natürlich zu einem mit Zwiebeln, Speck, Mais, Kräutern, Brot und Butter gefüllten Truthahn. Er ist das Zentrum jedes ThanksgivingEssens. Rund 46 Millionen Truthähne werden an diesem einen Donnerstag in den Vereinigten Staaten verspeist. „Für Amerikaner ist das Wichtigste, dass wir den Tag mit Menschen verbringen, die für uns wichtig sind“, sagt Alison Shorter-Lawrence, die US-Geschäftsträgerin in Luxemburg. „Wir feiern dann das, was wir haben: Familie, Freunde, Gesundheit, Glück – was immer wichtig für uns ist.“ Das erste Thanksgiving im Großherzogtum hat sie, die im Sommer 2014 nach Luxemburg kam, schon gefeiert. „Weil das eine kleine Botschaft ist, habe ich für alle Angestellten – Amerikaner, Luxemburger, Belgier und Franzosen – drei Truthähne und zwei Schinken gemacht. Und jeder hat ein Gericht mitgebracht, das ihm etwas bedeutet. Es war ein wunderbares Fest“, berichtet sie.

Thanksgiving ist nicht nur einfach eine US-Version des europäischen Erntedankfests. Es ist ein weltliches Fest, das nationale Identität stiften und jenseits der Religionen das Land vor dem Beginn der Weihnachtszeit einen soll. Deswegen erklärte Abraham Lincoln den Tag 1863, mitten im Bürgerkrieg, zum nationalen Feiertag. Nach offizieller Lesart geht das Fest auf das Jahr 1621 zurück, als die WampanoagIndianer die puritanischen Pilgerfamilien bei Plymouth vor dem Verhungern bewahrten, indem sie ihnen den Maisanbau beibrachten. Kürbissuppe und Kürbiskuchen werden heute oft vor und nach dem Truthahn serviert, aber jede Familie darf ihre eigenen Traditionen haben. Schon seit dem 19. Jahrhundert gehört auch American Football zum Fest – häufig aber nur nach dem ausgiebigen Essen mit Spitzenspielen im Fernsehen. Shorter-Lawrence ist als Diplomatin darauf eingerichtet, immer wieder Thanksgiving in einer „BotschaftsFamilie“ zu feiern. In Luxemburg leben 2500 US-Bürger. „Und ein Thanksgiving-Dinner für alle meine Landsleute ist nicht wirklich machbar.“

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geSunDheit wellneSS FitneSS

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Die EU muss abspecken

D

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

ick, dicker, Europa: 50 Prozent der EU-Bürger sind bereits jetzt übergewichtig. Unter ihnen steigt die Zahl der krankhaft Fettleibigen an. Ein schwergewichtiges und teures Gesundheitsproblem, das die EU-Kommission bekämpfen will. Einfach nur zu dick oder schon krank? Ab einem Body-Maß-Index (BMI) von 30 kg/m2 spricht die Weltgesundheitsorganisation von Fettleibigkeit (Adipositas). Leider keine Seltenheit und EU-weit auf dem Vormarsch. Bis zum Jahr 2030 soll jeder Zweite fettleibig sein, so die Befürchtung der WHO, die vor einer Epidemie der Fettleibigkeit warnt. In Irland soll bis dahin fast die gesamte Bevölkerung übergewichtig (BMI zwischen 25 und 30 kg/m2) oder gar adipös sein. Auch für Großbritannien sind die Vorhersagen alarmierend: 26 % der Frauen und 36 % der Männer werden von Adipositas betroffen sein, eine Steigerung um 10 % in zwanzig Jahren. Auch in Griechenland, Spanien und Schweden werden die Menschen immer dicker. Luxemburg befindet sich mit aktuell 22,5 % adipösen Bewohnern auf einem der ersten Plätze. Kein Ruhmesblatt für das Land. Generell sind fast alle Industrieländer betroffen. Positive Ausnahme ist Holland, wo nur 8 % der Männer riskieren, fettleibig zu werden. Der WHO zufolge ist Fettleibigkeit eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Soziale Ausgrenzung der Betroffenen und berufliche Nachteile sind genauso problematisch wie steigende Kosten für die Gesundheitssysteme. Die durch Übergewicht verursachten Kosten – neben den direkten Behandlungs- und Arzneimittelkosten müssen auch indirekte Kosten wie Produktionsausfall oder vorzeitige Verrentung berücksichtigt werden – machen schon heute schätzungsweise 5 bis 15 % der gesamten Gesundheitskosten westlicher Industriestaaten aus. Der

EU-Gerichtshof in Luxemburg hat in einem Urteil Ende 2014 schwere Übergewichtigkeit gleichgestellt mit anderen körperlichen Handicaps, was die Betroffenen im Berufsleben unter besonderen Schutz stellt. Wäre es nicht viel besser, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen? Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung von Jugend an könnten helfen.

Der BMI errechnet sich nach folgender Formel: Gewicht BMI = -------------------Größe² Das Gewicht wird in Kilogramm, die Größe in Meter angegeben. Noch einfacher: Teilen Sie Ihr Gewicht in Kilogramm zweimal durch Ihre Größe in Meter. Ein Beispiel: 80 kg bei 1,8 m: 80/1,8 = 44,44 und dieses Resultat noch einmal durch die Größe teilen: 24,68, also grad noch in Ordnung. Der BMI wird bei Männern und Frauen gleich berechnet, die Grenzwerte unterscheiden sich jedoch nach Geschlecht (www. bmi-rechner.net). Auch das Alter spielt bei der Interpretation eine Rolle: Erwachsene Männer haben in der Regel mehr Muskelmasse als Frauen im gleichen Alter. Auch gut trainierte Sportler können schwerer sein, ohne an Übergewicht zu leiden. Deshalb ist eine Messung der Fettmasse und des Bauchumfangs eine wichtige Zusatzinformation. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gelten andere Werte.

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GESUNDHEIT n

Wenn Überlebensgene zu Killergenen werden

F

ettleibigkeit kann auch vererbt werden – nicht immer ist die Ernährung oder der Lebensstil der alleinige Grund für Übergewicht. Wer manche adipösen Familien betrachtet, hält es für offensichtlich, dass es erbliche Merkmale der Fettleibigkeit geben muss. Wenn der Hund dieser Familie aber auch übergewichtig ist, dann bedeutet dies natürlich, dass auch das Umfeld einen Einfluss hat. Bis vor etwa 20 Jahren ging die medizinische Welt davon aus, dass Übergewicht darauf beruhte, dass einer zu reichhaltigen Ernährung ein zu geringer Energieverbrauch gegenüberstand. Dann stellte Prof. Bouchard bei eineiigen Zwillingen, die von verschiedenen Familien adoptiert wurden und sehr unterschiedlich aufwuchsen, fest, dass die Vererbung zu 50 bis 80 Prozent für die Fettleibigkeit verantwortlich ist. Ein Zwilling war dem anderen Zwilling gewichtsmäßig näher als den Mitgliedern seiner Adoptivfamilie.

TEXT DR. MARC KEIPES

Aber auch das „Ein- oder Ausschalten“ von Genen kann von Bedeutung sein. Wenn während der Schwangerschaft das Baby nicht optimal mit Nährstoffen versorgt wird (durch Probleme mit der Plazenta oder Mangelernährung der Mutter), werden verschiedene „Sparsamkeitsgene“ eingeschaltet, um das Überleben in einer „Hungersnotlage“ zu garantieren. Babys, die unter Mangelerscheinungen im Mutterleib leiden und später ein niedriges Geburtsgewicht haben, programmieren ihren Energiestoffwechsel neu, um mit der begrenzten Energie überleben zu können. Dann, im Laufe ihres Lebens als Kind und Erwachsener, funktionieren diese Mechanismen der Speicherung und Energieeinsparung weiter, auch wenn die Nahrung ausreichend oder sogar reichlich vorhanden ist. Die

Folge können Übergewicht und sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Die Pima-Indianer in Amerika haben derzeit die höchste Rate von Übergewicht bei Erwachsenen (mehr als 80 Prozent sind zu schwer); die Hälfte von ihnen leidet an Typ-2-Diabetes. Den meisten dieser Indianer fehlt ein Gen, das zur Herstellung von Körperwärme gebraucht wird. Das ist in Hungerszeiten hilfreich, führt aber in der heutigen Industriegesellschaft zu einem oft lebensbedrohlichen Übergewicht. Warum diese Erklärungen? Man kann übergewichtigen Menschen damit erklären, warum sie in dieser Gewichtsklasse sind. Sie dürfen sich etwas weniger schuldig fühlen. Ihr Gewicht ist nicht NUR durch ihre Lebensgewohnheiten bedingt. Dies erklärt auch, warum wir nach einer Diät mit den vorherigen Lebensgewohnheiten wieder zunehmen. Die Gene werden durch weniger Essen und mehr Bewegen leider nicht geändert. Aber wer Versuchungen widerstehen und seinen Lebensstil entsprechend anpassen kann, wird die genetische Prädisposition für Adipositas daran hindern, sich durchzusetzen. Wer dies nicht kann, wird auch künftig Reserven für Hungersnöte anlegen – und die Fettleibigkeit ist vorprogrammiert. Das Problem der Fettleibigkeit ist natürlich komplexer als man in diesem kurzen Artikel darstellen kann und unterliegt vielen unterschiedlichen Faktoren, die man von Fall zu Fall untersuchen muss. Dr. Marc Keipes Direktor ZithaGesundheetsZentrum www.gesondheetszentrum.lu/blog/ 2015 / 3 | KACHEN | 125

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Übergewicht will vorsichtig bewegt werden

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issenschaftlichen Studien zufolge haben sich in den vergangenen 30 Jahren unsere Bewegungsgewohnheiten nur geringfügig geändert. Die Fettleibigkeit hingegen breitet sich epidemieartig aus. Die Ursache überschüssiger Kilos sind also in vielen Fällen die Menge und die Art der Kalorien, die wir zu uns nehmen. Körperliche Bewegung alleine hilft nicht. Man kann einer schlechten Ernährung nicht davonlaufen. Die falsche Ernährung führt nicht nur zu überflüssigen Pfunden, sondern auch zu hohem Blutdruck, Fettstoffwechselstörung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleber. Regelmäßige Bewegung verringert aber das Risiko, zu erkranken. Wir sollten den Waldlauf also doch angehen. Und zwar noch heute. Übergewichtige sollten die richtige Sportart wählen, um die Gelenke nicht zu überlasten. Denn vor allem beim Einstieg können üppige Kurven das Training erschweren. Und die überzähligen Kilos an Bauch, Beinen und Po sind eine zusätzliche Last, die der Körper bewegen muss. Muskeln, Gelenke, Rücken, Stoffwechsel, Herz und Kreislauf sind wegen der Mehrbelastung schnell überfordert. Untrainierte Übergewichtige überschreiten schnell ihre Leistungsgrenze, dann schnellt der Puls in die Höhe, die Luft wird knapp und die Gelenke schmerzen. Wer mehr als zehn Kilo Übergewicht hat, sollte zunächst Sportarten wie Aquatraining, Schwimmen, Radfahren oder Ergometertraining ausprobieren, die dem Körper die eigene Last abnehmen und gleichzeitig Fett-

verbrennung und Kalorienverbrauch ankurbeln. Der Körper wird belastbarer und weniger anfällig für Verletzungen, wenn man Muskeln aufbaut. Krafttraining stabilisiert und entlastet Gelenke und Wirbelsäule, die trainierte Muskulatur erhöht außerdem den Grundumsatz und damit auch den Kalorienverbrauch. Zur Vorbeugung lässt sich eine Menge tun. Rund 5 Millionen Kinder in der EU sind fettleibig. In der Schule könnten auf lange Sicht gute Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten gefördert und etabliert werden. Gefragt wäre nicht nur der Sportunterricht, hier geht es auch um das Schulessen oder die Bewegungsmöglichkeiten auf dem Pausenhof. Im Prinzip ist die Empfehlung banal: Kinder brauchen generell eine Umgebung, die körperliche Aktivität fördert und ihr Interesse für eine gesunde Ernährung sollte früh geweckt werden. Und übrigens: Adipositas wirkt sich nicht nur negativ auf die körperliche Gesundheit aus, sondern bringt auch psychologische Probleme mit sich. Mit einer vernünftigen Änderung des Lebensstils könnte viel erreicht werden. Ein neues, gesundes Leben mit einem hohen Wohlfühlfaktor wäre der Lohn dafür.

www.fitnesscoach.lu

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Ich bin wieder ich

GESUNDHEIT n

Eine Erfolgsgeschichte

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TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

Kilo weniger in einem Jahr - und das nachhaltig! Geschafft hat das die junge Luxemburger Studentin Kim Schmit, nachdem ihr Gewicht mit Beginn der Pubertät komplett aus dem Ruder gelaufen war. Das Erfolgsrezept: der richtige Arzt, eine kontrollierte Diät, viel und regelmäßigen Sport und natürlich eine große Portion Willenskraft. Man kann kaum glauben, dass diese strahlende junge Frau, die gerade für ihren ersten Halbmarathon trainiert, vor nicht allzu langer Zeit noch 110 kg auf die Waage brachte und kaum noch gehen konnte. Ursache des Übergewichts war keineswegs ein falsches Essverhalten, wie ihr oft auch seitens der Ärzte unterstellt wurde, sondern eine Vorerkrankung in der Kindheit. „Ich habe alle Diäten der Welt probiert und bin zu hunderten von Ärzten gerannt, ohne Erfolg. Ich war kurz davor, aufzugeben und bin gar nicht mehr unter die Menschen gegangen“, erzählt Kim. Am Studienort in Wien wurde das medizinische Problem erkannt, so dass sie jetzt dank der richtigen Medikamente, einer bewussten Ernährung und viel Sport wieder den Weg zurück ins Leben gefunden hat. „Das böse Essen ist jetzt nicht mehr mein Feind!“ Heute ist Kim eine begeisterte Köchin und macht alles selbst, vom Kuchen bis zur Marmelade. Gelegentlich gönnt sie sich sogar einen richtigen „Fresstag“. Bei dem intensiven Sportprogramm gar kein Problem: Viermal pro Woche geht Kim laufen und zweimal wöchentlich mit einem Personal Trainer zum Krafttraining. Was Kim allen mit auf den Weg geben möchte, ist vor allem niemals aufzugeben. 2015 / 3 | KACHEN | 127

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200 Kalorien 200 Kalorien im Vergleich

VS

Broccoli

Dass verschiedene Lebensmittel unterschiedlich viele Kalorien enthalten, weiß jedes Kind. Selten sind wir uns allerdings bewusst, wie das tatsächlich auf dem Teller aussieht. Rechts die Kalorienbomben, links die gesunden Alternativen. Da fällt die Wahl nicht mehr schwer!

Alle dargestellten Nahrungsmittel enthalten jeweils 200 Kalorien

588 g

Unter Kalorien versteht man den Energiegehalt oder Brennwert von Nahrungsmitteln. Der Körper braucht Energie, um seine Vitalfunktionen und vor allem die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Kalorien werden also vom Körper in Energie umgewandelt oder, bei überschüssiger Kalorienzufuhr, als eine Art Energiereserve in den Fettzellen eingelagert.

VS

Apfel

385 g VS

Honigmelone

Grüne Bohnen aus der Dose

So verbrennt man 200 Kalorien

INFOGRAFIK VISUALISTAN

33 g

740 g

25 Minuten Jumping Jacks (mit Pausen von 30 Sekunden oder einer Minute)

37 Minuten tanzen

40 Minuten Badminton

eine Stunde Golf

40 Minuten Gartenarbeit (25 Minuten Unkraut rupfen und 15 Minuten Setzlinge pflanzen)

eine Stunde Bowling

25 Minuten Treppen rauf und runter rennen

40 Minuten Auto waschen und wachsen

Cheeseburger

75 g VS

357 g

Frauen = 2000

gesalzene Nussmischung

VS

Mini-Paprika

Empfohlene Kalorienzufuhr

Erdnussbutter

34 g

553 g

1000 Kalorien = 1 Kilokalorie = 1 kcal = die Energiemenge, die benötigt wird für die Erwärmung von einem Kilogramm Wasser um ein Grad Celsius.

Coca Cola

496 ml

1425 g

Wissenschaftlich formuliert

Männer = 2500

51 g VS

Sellerie

Was sind Kalorien?

Gummibärchen

M&M’s

40 g VS

Flachsbrot

90 g

Rapsöl

23 g VS

Kiwi

328 g

73 g VS

Möhren

570 g

Chips

gebratener Speck

34 g

In obenstehender Tabelle geht es nur um Kalorien. Für eine ausgewogene Ernährung sollte man natürlich auch andere Faktoren beachten, wie Nährstoffe und Vitamine.

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GESUNDHEIT n

„Essential Factory“ Made with care in Luxembourg Hautpflege aus Luxemburg

Seit 10 Jahren lebt die Schwedin Anna Dannfelt in Luxemburg. Den Traum, eine eigene Hautpflegelinie zu kreieren, hegt die ausgebildete Aromatherapeutin schon lange und nun hat sie diese Idee zusammen mit dem belgischen Ingenieur Philippe Briot umgesetzt. Die Hautpflegeprodukte auf aromatherapeutischer Basis setzen sich aus pflanzlichen Ölen, Butter und Wachs in Kombination mit ätherischen Düften zusammen und einige der verwendeten Rohstoffe stammen aus Luxemburg. Die Linie umfasst zur Zeit drei Gesichtscremes für unterschiedliche Hauttypen. www.essentialfactory.com

Allergenkennzeichnung Wenn das Essen krank macht Wer unter einer Lebensmittelallergie oder -unverträglichkeit leidet, muss die betreffenden Lebensmittel und Zutaten strikt meiden, denn meist können schon geringe Spuren die gefürchteten Symptome auslösen. Doch woher weiß man, was alles im Essen drin ist? Problematisch wird dies vor allem in Restauarants oder bei loser Ware. Informationen, Zutatenliste, Auskünfte – Verbraucherschutz oder Herstellerschutz?

TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES

Allergiker sind darauf angewiesen, zuverlässige Informationen über die Zusammensetzung der Lebensmittel zu erhalten. Bei verpackten Lebensmitteln stehen zwei Informationsquellen zur Verfügung: Die verpflichtende Allergen-Kennzeichnung – sie nennt die Zutaten, die zu den häufigsten Allergenen gehören. Und der freiwillige Hinweis für Allergiker, dass eine mögliche Verunreinigung mit Allergenen nicht auszuschließen ist. Auch wenn Allergene als technische Hilfsstoffe, Trägerstoffe für Zusatzstoffe, Aromen oder Extraktionslösungsmittel zum Einsatz kommen, müssen sie genannt werden. Wichtig: Die Allergenkennzeichnung bezieht sich generell nur auf Bestandteile, die absichtlich bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt wurden. Unbeabsichtigte Verunreinigungen sind nicht erfasst. Bei loser Ware hat der Gesetzgeber Abhilfe geschaffen: Seit dem 13. Dezember 2014 können sich Käufer auch bei der sogenannten losen

Ware über Allergene informieren, also beispielsweise an der Backwarenund Fleischtheke, im Restaurant oder der Kantine. Die Information kann schriftlich auf einem Schild beim Lebensmittel, auf einem Aushang, auf Speise- oder Getränkekarten sowie im im Preisverzeichnis oder aber mündlich erfolgen. De facto mehr Absicherung für den Hersteller. Die Verbraucherschutzorganisationen aus Europa haben sich mehrheitlich für eine grundsätzlich schriftliche Information eingesetzt. Im Fall der Allergenkennzeichnung muss eine schriftliche Dokumentation vorliegen, die ein Käufer auf Wunsch zur Einsicht erhält. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Regelung bewährt und ob sie vom Verbraucher angenommen wird. Allergenkennzeichnung: Information in der Zutatenliste Diese Zutaten lösen 90 % aller Lebensmittelunverträglichkeiten aus und sind deshalb kennzeichnungspflichtig: • Glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut oder deren Hybridstämme) • Krebstiere • Eier • Fisch • Erdnüsse • Soja • Milch und Milchprodukte (einschließlich Laktose) • Schalenfrüchte (Mandel, Haselnuss, Walnuss, Cashew, Pekannuss, • Paranuss, Pistazie, Macadamianuss und Queenslandnuss) • Sellerie • Senf • Sesamsamen • Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration von mehr als 10 mg/kg oder 10 mg/l • Lupinen • Weichtiere Quelle: ULC – www.ulc.lu

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Wiltz Mosel München

FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

Kachen on Tour

Reisekolumne

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KOLUMNE n

BESSER KOCHEN ALS SCHREIBEN, HOFFENTLICH

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er oft unterwegs ist, ob in der wirklichen oder in der virtuellen Welt, begegnet den seltsamsten Leuten. Wie neulich. Da lief mir Paule über den Weg. Ungefragt verriet sie mir, dass sie nicht nur ihren Mann abgöttisch liebe, sondern seit ein paar Jahren auch koreanisches Essen. Kaum war Paule verstummt, begann Maike, 24 Jahre alt, von Erdbeeren zu schwärmen. Die kämen bei ihr aber nicht nur „puro naturo aufn Tisch, sondern gern in schmackhafter Begleitung“. Allerdings bestimmt nicht zusammen mit dem Dinkel-Roggenbrot, über das Lisa mir in ihrem „Kochfieber“-Wahn berichtete, selbiges sei ihr wunderbar gelungen und „schwer weiterzuempfehlen“. Wie denn? Wollte Lisa mir ihr Brot nun ans Herz legen oder eher nicht? Etwas irritiert landete ich auf Barbaras Spielwiese. Dort hatten sich, wie Barbara es ausdrückte, „eine Menge ungebloggter Rezepte und Fotos“ versammelt, die sie von Zeit zu Zeit veröffentlichte, „damit ich dran denke, sie mal wieder zu machen“. Kein Problem, Barbara, mach mal! Aber vergiss nicht, den Erdbeerzuckerguss aufzuessen, der übrig geblieben ist. Nicht nur klebrig, sondern regelrecht schlüpfrig wurde es bei Dorothée, die mir zuflüsterte, sie freue sich „sehr auf MenüIdeen zum Thema ‚Flotter Dreier’“. Auch über die Dame, die sich „Sammelhamster“ nannte und mit mir Neuigkeiten aus der virtuellen „und auch aus der echten Welt“ austauschen wollte, möchte ich lieber keine Details verbreiten. Genauso wenig wie über eine, die mit „Küchenlatein“ unterschrieb, unlängst in einer Konditorei war, dort eine Kuchenvitrine knipste und meinte: „Ganz zeitgemäß: Kostenloses WLAN, da kann Frau auch ihr Stück Torte instagrammen.“ Um Personen wie Arthurs Tochter, die ihr „alljährliches Heilfasten“ über den grünen Klee lobte, mache ich sowieso einen großen Bogen. Aber was wollte ich eigentlich sagen? Nun, dass ich normalerweise keine Foodblogs im globusumspannenden Netz lese. Dazu habe ich weder Zeit noch Lust. Und auch, weil deren Betreiber, wie diese kleine Stichprobe beweist, nicht wirklich und meist auch nicht richtig schreiben können. Bleibt zu hoffen, dass sie sich wenigstens aufs Kochen verstehen.

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TEXT & FOTOS ANNE FABER

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wiltz

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LAMPIONS, GINStER UND MUSIK W

iltz, inmitten der Hügel der malerischen Ardennen gelegen, ist vor allem durch das Ginsterfest sowie das Musik- und Theaterfestival im Sommer bekannt. Aber Lampions? Oui, oui, seit dem Kulturjahr 2007 findet dort im September die „Nacht der Lampions” statt. Tausende von Lampions und Laternen lassen die ganze Stadt und den „Jardin de Wiltz” an diesem Abend in einem wundersamen Licht erstrahlen („nuit des lampions” am Samstag, den 19.9. ab 18 Uhr). Jede Menge Animation und ein Abendmarkt garantieren Spaß für Groß und Klein!

TEXT MARIANNE EISEN FOTOS ONT

Das Ginsterfest am Pfingstmontag mit Umzügen (dieses Jahr zum Thema Hollywood), Blumenkorso, Ginsterkönigin, Ardenner Pferden und Musikcorps aus Luxemburg und den Nachbarländern kennen die meisten von uns. Auch das Musik- und Theaterfestival B im Sommer auf der Freilichtbühne des Schlosses zieht viele Besucher an. Die monumentale Freitreppe im Schlossgarten dient als Bühne und das überdachte Amphitheater bietet Platz für mehr als 1000 Besucher. Highlights der diesjährigen Saison vom 27.6. bis 27.7. waren Zaz, der Star des französischen Chansons, der spanische Tenor José Carreras und das Musical „Cats”. Das „Hôtel du Vieux Château” in der Grand’Rue, gleich beim Schloss gelegen, bietet während der Saison ein ForfaitFestival an (eine übernachtung mit einem gastronomischen 4-GängeMenü für 145 €).

Das 1631 erbaute Renaissance-Schloss C der Grafen von Wiltz beherbergt heute drei Museen: das Museum für Braukunst, das Gerbereimuseum und das Museum über die Ardennenschlacht. Im „Musée Nationale d’Art Brassicole“ D kann man in der MicroBrasserie selbst Bier brauen und das historische Wirtshaus von Jhang Primus besichtigen: im Juli und August täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, sonst von Montag bis Freitag (www.touristinfowiltz. lu), geführte Besichtigungen mit Bierprobe auf Anfrage. Sehenswert sind im Schlosshof auch ein alter Brunnen und an der Ostseite des Schlossgartens – Vorsicht! – ein runder „Hexenturm”. Die Geschäftsstraße Grand’Rue mit gemütlichen Café-Terrassen führt von Schloss und Rathaus, mit seinem Sockel und Einfassungen aus rotem Sandstein, zur Pfarrkirche von Oberwiltz. Ein reich verzierter Barockaltar aus dem Jahre 1743 und bunte Glasfenster sind dort zu bewundern. In der nahe gelegenen Rue des Tondeurs lockt das „Aux Saveurs d’Antan” mit geschmackvollen Gerichten aus der guten alten Zeit und Steingrill am Tisch. Ein Kulturweg führt durch den Park Simon, wo zu Ehren des luxemburgischen Dichters Michel Rodange ein Vier-Stationen-Denkmal E errichtet wurde. Zur Zeit seiner Reenert-Dichtung, von 1866–1873, wohnte er in Wiltz. Heute erinnert auch die pittoreske „Auberge Michel Rodange” (11, rue Michel Rodange) nahe der Dekanatskirche an den

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Aufenthalt des Dichters. Besonders beliebt sind in diesem Restaurant die Muschelabende im November. Zwischen dem Schloss und dem Park Simon ragt das nationale Streikdenkmal in den Himmel, das der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedenkt. Der Figurenschmuck stammt vom Luxemburger Bildhauer Lucien Wercollier. Wer die steile Wendeltreppe F nach oben zur Aussichtsplattform erklimmt, wird mit einem herrlichen Blick über die grüne Ardennenlandschaft belohnt. Vom traditionellen Handwerk der Stadt zeugt das Hotel-Restaurant „Aux Anciennes Tanneries”, eine ehemalige Gerberei. Sie wurde stilvoll umgebaut und liegt abseits vom Straßenverkehr direkt am Fluss Wiltz. Die Speisekarte bietet u.a. Spezialitäten aus den Ardennen wie Forelle in Riesling und Bio-Fleisch vom Stausee der Obersauer (Véi vum Séi). Etwas außerhalb, zwischen Niederwiltz und Nörtringen, erhebt sich auf der Anhöhe „Op Bässent” das Denkmal „Unserer Lieben Frau von Fatima” G. Jedes Jahr findet an Christi Himmelfahrt eine Wallfahrt der portugiesischen Glaubensgemeinschaft zu diesem Heiligtum mit Freilicht-Kreuzweg statt. Es kann jedoch auch während des ganzen Jahres besichtigt werden. Der „Neerterpad” führt an der Brauerei Simon und einer Windmühle vorbei durch grüne Felder und Wiesen bis zum Denkmal der Notre-Dame de Fatima. Zur Erholung und für aktive Ferien gibt es im Freizeitzentrum „Kaul” ein Hallenschwimmbad mit Wellness und Fitness, ein Strandbad, einen Bike-

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Park, Spielplätze, Tennisfelder, einen Grillplatz und einen Campingplatz mit Beach-Volleyball-Feld und natürlich ein Bistro-Restaurant. Vor allem im Sommer und im Herbst lohnt es sich auch, das „Centre socio-culturel Prabbeli” H und den Garten von Wiltz I (rue de la Montagne) zu besuchen. Der 2,5 ha große Garten ist ein lebendes Kunstwerk aus Bäumen, Pflanzen, Teichen, Terrassen, Skulpturen, Wegen und Steinfeldern. Eine große Eidechse aus bunten Mosaiksteinen erinnert an Gaudis berühmten Park Guëll in Barcelona (geführte Besichtigungen über Tel. 959205-1 www.cooperations.lu). Im Prabbeli gibt es ein Kino, Ausstellungen, eine kreative Werkstatt mit Workshops und Kursen, eine Galerie, eine Bücherstube und ein mit vielen Schirmchen geschmücktes Restaurant, das neben dem Tagesmenu auch „Spelznuddelen”, Bio-Entrecôte Angus vom Naturhaff u.v.m. anbietet (geöffnet von Montag bis Freitag). Reizvoll ist auch die Umgebung von Wiltz. Zahlreiche Wanderpfade, Radwege und zwei Mountain-Bike-Pisten für sportliche Ausflügler führen durch die hügelige Ardennenlandschaft. Bestens geeignet für Familienausflüge sind auch das Freilichtmueum „A Robbesscheier” in Munshausen (ganzjährig geöffnet von 10 bis 17 Uhr), das Flugfeld von Nörtringen, das Schloss Bourscheid und natürlich der Stausee der Obersauer mit seinen Wassersportmöglichkeiten und dem Solarboot in Insenborn. 2015 / 3 | KACHEN | 133

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Die Moselregion

Wein, Wasser und vieles mehr

Gerade jetzt im Herbst empfiehlt sich ein erlebnisreiches, sportliches oder weinseliges Wochenende an der Mosel! Da wollen wir jetzt hin.

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ie Mosel (lateinisch „Mosella“) entspringt in den Vogesen, fließt durch die französischen Städte Metz und Thionville und bildet dann auf einer Strecke von 42 km die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. Gleichzeitig verbindet sie Frankreich, Luxemburg und Deutschland in diesem Dreiländereck zu einer europäischen Region mit Herz und Charme. An den Hängen des Moseltals wird ausgezeichneter Wein angebaut und die malerische Landschaft ist attraktiv für Touristen. Bereits die Römer siedelten in dieser Gegend, brachten die Weinreben mit und hinterließen das größte Mosaik nördlich der Alpen in Nennig, überreste in Dalheim und Villen in Borg und Echternach. www.visitluxembourg.com, www.visitmoselle.lu Die Winzer an der Mosel legen großen Wert auf die Qualität ihrer Erzeugnisse. Die Weinkellereien und Winzergenossenschaften veranstalten regelmäßig Probetage, Weinfeste, einen „Weinsommer“, ein „Riesling Open“, ein „Federweißenfest“ und ein „Trauben- und Weinfest“ im Herbst. Die Luxemburger Weißweine werden aus neun verschiedenen Weinsorten gekeltert: Riesling, Rivaner, Auxerrois, Pinot blanc, Pinot gris, Chardonnay, Gewürztraminer und Elbling, eine der ältesten Weinsorten. Elbling-Trauben werden seit der gallorömischen Epoche auf beiden Seiten der Mosel angebaut. Rotwein ist eher selten; der „Pinot noir“ ist leicht und süffig mit fruchtigem Bouquet. Sehr beliebt ist auch der „Crémant“, ein spritziger Schaumwein, der nach Champagner-Methode hergestellt wird. B - www.vins-cremants.lu

Die „Friture de la Moselle“ ist das wohl typischste Gericht aus der Region. Kleine Fische (Rotaugen) aus der Mosel werden frittiert und im Ganzen mit Butterbrot und grünem Salat gegessen. Eine Wanderung durch die Weinberge sollte mit einer „Friture“ beendet werden. Nicht zu vergessen, dass ein Fisch dreimal schwimmen muss – zuerst in Wasser, dann in heißem Fett und schließlich in gutem Wein! Mehrere Restaurants (darunter auch die Bordküche der M.S. Princesse Marie-Astrid) tragen das schwarze Gütesiegel „Ambassadeur - Botschafter der Weine und Crémants der Luxemburger Mosel“. Die Meisterköche taten sich unter diesem Siegel zusammen, um ihre Gourmetkunden ausschließlich mit Luxemburger Weinprodukten und leckeren (Fisch-)Gerichten zu verwöhnen.

Neu: Kanuwanderung auf der Mosel

Zwischen zwei Ländern Kanu zu fahren ist etwas Besonderes. Seit genau 200 Jahren bildet die Mosel den Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg. Die Kanuroute, welche auf einer wasserdichten Karte erhältlich ist, liefert Informationen zu den sieben Anlegestellen zwischen Schengen und Wasserbillig und weiter bis nach Born an der Sauer. über 42 km führt die Kanuroute am gesamten Luxemburger Weinbaugebiet vorbei. Restaurations- und Einkaufsmöglichkeiten sowie Sehens-würdigkeiten entlang der Mosel sind deutlich auf der Karte eingetragen. Allgemeine Regeln für Kanufahrer und eine Anleitung zum Passieren der Schleusen in Grevenmacher und Stadtbredimus sind ebenfalls vorhanden. Eine Kanufahrt auf der

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KACHEN ON TOUR n Mosel kann sich gut mit einer Fahrradtour kombinieren lassen, wenn eine Kanuanlegestelle mit einer „Rent a bike“-Mietstelle verbunden ist. Am Ankunftsort des Trips tauscht man dann das Kanu gegen ein Mietfahrrad. Die Bootstrecke kann man entlang der Weinhänge über Land zurückradeln und dazwischen einen Weinrundgang mit Verköstigung einbauen. Veranstalter dieser Kanutouren ist das regionale Verkehrsamt an der Mosel. www.entente-moselle.lu/rentabike-miselerland - www.kanuraft.eu

Schengen – Wiege des grenzenlosen Europas – 30 Jahre Schengener Abkommen Wer „Schengen“ hört, denkt an Reisefreiheit und offene Grenzen. Weltweit gilt das Schengener Abkommen seit Jahren als Meilenstein auf dem Weg zu einem vereinten Europa. An Bord des Passagierschiffs MS Princesse Marie-Astrid wurde im Jahr 1985 europäische Geschichte geschrieben: Damals, vor genau 30 Jahren, wurde das Abkommen zur Abschaffung der Personengrenzkontrollen an den Binnengrenzen der teilnehmenden Staaten unterschrieben. Sinnbildlich für die 26 Länder des Schengen-Raums werden zur Zeit die weithin sichtbaren „Nationensäulen“ vor dem Europäischen Informationszentrum mit elf Bronzesternen vervollständigt. So können die Besucher dort sämtliche Mitgliedsländer mit ihren Symbolen entdecken oder – angelehnt an die Idee der bekannten „Liebesschlösser“ – an einer eigens dafür geschaffenen Skulptur ein personalisiertes Vorhängeschloss aufhängen, mit dem man seine Verbundenheit zur Idee der offenen Grenzen, dem „Geist von Schengen“ dauerhaft dokumentieren kann. C

Schwimmende Touristinfo Nur einige Schritte entfernt vom interaktiven „Europäischen Museum Schengen“ aus dem Jahr 2010 wurde rechtzeitig zum 30. Jahrestag der neue Mosel-Ponton mit dem TouristenInformationsbüro fertiggestellt. Seine außergewöhnliche Architektur trägt, wie viele andere Gebäude der Region, die Handschrift des

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renommierten Architekten François Valentiny aus dem benachbarten Winzerdorf Remerschen. Das 32 m lange „Pontonboot“ dient ebenfalls als Verkaufsstelle für Regionalprodukte sowie als Mietplatz für Fahrräder des Projektes „Rentabike Miselerland“. Die Anlegestelle der Passagierboote für Moselfahrten liegt gleich nebenan. Ein beliebtes Fotomotiv am Moselufer sind auch die beiden Originalblöcke der Berliner Mauer. Das Schengener Schloss in unmittelbarer Nähe besitzt einen Barock-Kräutergarten und einen mit Efeu bewachsenen pittoresken Schlossturm, der 1871 sogar von Victor Hugo gezeichnet wurde. Durch die besondere geographische Lage im Dreiländereck kann man in Schengen das grenzenlose Europa tatsächlich hautnah erleben. Sei es durch den Schengener Wein, der in drei Ländern angebaut wird oder den grenzüberschreitenden Premium-Wanderweg „Traumschleife Schengen grenzenlos“.

„Rent e Riefstack“ Auf dem sonnigen „Markusberg“ in Schengen kann während eines ganzen Jahres ein Rebstock gepachtet werden. Der Pächter betreut seinen Weinstock in allen Wachstumsphasen und begleitet den Winzer bei seiner Arbeit im Weinberg bis zur Weinlese. D - www.si-schengen.lu

Einzigartiges Naturreservat: Remerschen und Haff Remich Zwischen Mosel und Weinbergen entstand in einem ehemaligen Kiesgrubengebiet ein Feuchtgebiet mit zwei Naturerlebnispfaden von jeweils 2,5 km Länge. Sie führen durch ein weitläufiges Naturschutzgebiet, das von Wasservögeln, Insekten, Fröschen und Fledermäusen bevölkert ist. In Fischerhütten, Hochständen sowie im neu erbauten Dokumentationszentrum lassen sich Flora und Fauna gut beobachten. Geführte Wanderungen unter www.naturemwelt.lu. E und F

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Zum Naherholungsgebiet gehört auch der Badesee mit Liegewiesen und dem Restaurant Le Chalet, das u.a. regionale Spezialitäten wie Weinfondue, Elblingspastete und Wäinzoossiss anbietet. G) Im Ort Remerschen ist seit kurzem ein mediterraner Garten zu besichtigen. Die Winzergenossenschaft verfügt über eine große Weinkellerei mit Restaurant und Spezialitäten-Shop. In der Weinstraße lädt das „Bistro Gourmand“ zu französischer Küche ein, begleitet von u.a. einem fruchtigen Pinot gris vom bekannten Wintringer Felsberg.

Der Hafen für Wassersportboote in Schwebsingen –

eine Idylle für Segler und Motorbootkapitäne, das Dorf ein friedliches Refugium in den Weinbergen H

Das Folklore- und Wein-Museum „A Possen“ in Bech-Kleinmacher ist einen Abstecher wert. Es zeigt das Leben

einer typischen Winzerfamilie im 18. und 19. Jahrhundert, beherbergt ein Spielzeugmuseum, temporäre Kunstausstellungen und ein Café, das regionale Spezialitäten anbietet.

Remich, die Perle der Mosel Der malerisch am Flussufer gelegene Ort, überragt von der trutzigen Dekanatskirche mit romanischem Turm aus dem 12. Jahrhundert, ist Anlegestelle der Passagier- und Eventschiffe „MS Princesse MarieAstrid“, „River Diva“ und „Roude Léiw“ und besitzt die schönste Uferpromenade. Zahlreiche Weinkellereien entlang der Mosel laden zur Weinprobe und zum Verweilen auf den Terrassen ein. Neu auf dem Marktplatz ist der Laden „Allerhand“ mit ausgewählten Lebensmitteln aus der Großregion und einem Bistro mit hausgemachtem Kuchen. Mehrere gute Restaurants bieten einen herrlichen Ausblick auf den

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Fluss und die Promenade: „Hôtel-Restaurant Esplanade“ direkt am Ufer der Mosel mit großer Terrasse, „Hôtel Saint-Nicolas“ mit Restaurant „Lohengrin“, Auberge-Restaurant „Hostellerie des Pêcheurs“ mit asiatischer Küche, „Domaine La Forêt“ am Hang gelegen, „Hôtel des Vignes“ mit „Restaurant du Pressoir“ inmitten der Weinberge sowie das neue Tapas-Restaurant im Freibad. I - www.navitours.lu

Stadtbredimus – Sitz der Domaines Vinsmoselle An der Weinstraße, zwischen Remich und Hëttermillen, erwarten den Besucher mehrere kulinarische Etappenziele mit Ausblick auf die Mosel: „An der Tourelle“ im Hauptsitz der Vinsmoselle, „Auberge-Restaurant du Château“ mit gemütlichem Ambiente sowie das neue Designhotel aus Glas, Beton und Holz „l’Ecluse“ mit dem Restaurant „Pier29“.

Weinmuseum in Ehnen – ein Winzerhaus der besonderen Art Das historische Winzergebäude aus dem 19. Jahrhundert, herrlich am Moselufer gelegen, ist ein stattlicher Bau mit großer Scheune und prächtigem Vorgarten. Das malerische Winzerdorf Ehnen mit seinen verwinkelten Gassen und vereinzelten Renaissance-Bauelementen kann mit der einzigen Rundkirche Luxemburgs auftrumpfen. Es besitzt zudem eine Eselsbrücke und ein Eichamt. Im Weinmuseum erfährt der Besucher nahezu alles über den Weinbau an der Mosel. Allerlei Handwerksmaterial wird in der Kellerwirtschaft im Hof gezeigt, außerdem kann der Gast einen Musterweinberg und eine Küferei besichtigen sowie den Hubschrauber, der zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Ein Glas Moselwein schließt den lehrreichen Besuch in der urigen Weinstube ab. J

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Wem der Sinn nach kulinarischen Köstlichkeiten steht, kehrt ins traditionsreiche Hôtel-Restaurant „Bamberg“ ein.

Spaß für Kinder und Erwachsene im Kulturhuef in Grevenmacher

Das Wormer Koeppchen in Wormeldingen

Das Kulturzentrum „Kulturhuef “ am Moselufer mit Druck- und Spielkartenmuseum, Workshops, Kino, Kunstausstellungen und Café ist eine Attraktion für Groß und Klein. Daneben verspricht der nahe „Päiperleksgaart“ einen phantastischen Einblick in die bunte Welt der Schmetterlinge. Neu ist das Terrassen-Restaurant „Belle Vue“ mit Blick auf die Mosel und das Freibad. Die Kellerei Bernard Massard lockt nicht nur mit ihrer Vinothek, sondern auch mit einer Terrasse und Kunstausstellungen. Im Laden „100 % Luxembourg“ gibt es nur im Großherzogtum hergestellte Lebensmittel (info@genoss.lu) und in der reichlich mit Blumen geschmückten Kupferschmiedgasse scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Etwas außerhalb, auf dem Potaschbierg, liegt das moderne Hotel-Restaurant „Simon’s Plaza“ mit dem Restaurant „l’Etage“, der Brasserie „Pompel“ und drei Sommer-Terrassen. M

Eine der besten Lagen für den Luxemburger Riesling ist das „Wormer Koeppchen“. Die mit Weinbergen bedeckte Kuppe in sonniger Südlage überragt den ganzen Ort. Ein schöner Wanderweg führt von Wormeldange-Haut bis nach oben zur kleinen Kapelle Hl. Donat. Sie wurde 1925 zu Ehren des heiligen Donatus erbaut, der die Rebstöcke vor Blitz und Hagel beschützen soll. Belohnt wird man nach dem Aufstieg mit einer wunderbaren Aussicht ins Tal und auf die Mosel. Ende Juni hat der Aufstieg zum Koeppchen seinen besonderen Reiz, denn dann verströmen die filigranen weißen Traubenblüten einen verführerischen, süßlichen Duft. Die Bistro-Brasserie „Koeppchen“ bietet Spezialitäten aus der Region (KACHEN-Magazin Frühjahr 2015) K

Wasserski in Ahn Neben der Station für Wasserski (www.aquaski.lu) erwartet im malerischen Winzerdorf das Restaurant „Mathes“ Sportler und Genießer mit einer Küche für gehobene Ansprüche. Auch das CaféRestaurant „L’Orée du Palmberg“ verwöhnt seine Gäste mit regionalen Spezialitäten.

Feinschmecker fühlen sich auch wohl in Machtum,

wo das „Chalet de la Moselle“ und die „Auberge du Lac“ (mit der „Pizzeria di lago“) den Gästen Leckerbissen wie Wolfsbarsch, Zanderfilet oder Seezunge zusammen mit einer herrlichen Aussicht auf die vorbeifahrenden Moselschiffe bietet. L

Der Kulturweg in Mertert und Wasserbillig führt durch den Park im englischen Stil zu historischen Gebäuden und vorbei an Kapellen und Wegkreuzen. 26 künstlerisch gestaltete Schrift- und Dokumentationstafeln weisen den Weg. Im Restaurant „Joël Schaeffer“ lässt sich dann die wohlverdiente Pause einlegen. Während Mertert vom Hafen geprägt wird, beherrschen in Wasserbillig die Tankstellen das Straßenbild. Am Grenzübergang nach Igel-Trier fließt die Sauer in die Mosel und bietet unter der Brücke ein friedliches Bild mit allerlei Wasservögeln und einer schattigen Uferpromenade. Am Ufer der Sauer befinden sich ein Aquarium mit Meerwasserbecken, ein Kinderspielplatz und ein Café. (aquarium@cig.lu) N 2015 / 3 | KACHEN | 137

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Kachen on Tour mit

LuxairTours METROPOLIS

MÜnChen „München leuchtete. Über den festlichen Plätzen und weißen Säulentempeln, den antikisierenden Monumenten und Barockkirchen, den springenden Brunnen, Palästen und Gartenanlagen der Residenz spannte sich strahlend ein Himmel von blauer Seide… .“ Thomas Mann

Was den Bayern ihr „Mir san mir“ ist den Luxemburgern ihr „Mir wëlle bleiwen, wat mir sinn“! Und tatsächlich ist die Mentalität der Einwohner des Freistaats Bayern und insbesondere seiner Landeshauptstadt München der luxemburgischen in vielem ähnlich: Bodenständig, offen und sehr direkt. Luxemburger dürfen sich also in der bayerischen Landeshauptstadt wie zu Hause fühlen.

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on allen deutschen Städten ist München vielleicht die vielseitigste: Die Stadt, die sich selbst „Kulturmetropole“ nennt, bietet eine große Auswahl an Events in allen Sparten, ob Theater, Oper, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen aller Art oder Filmvorführungen. Breit gefächert ist auch das kulinarische Angebot. Die einmalige Lage – in nächster Nähe zu glasklaren Seen, schneebedeckten Bergen und den Nachbarstaaten Schweiz, Italien und österreich – macht München zu einem Ausgangspunkt für unvergessliche Entdeckungstouren.

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Ein Wochenende ist eigentlich zu kurz, um die Stadt zu erkunden. Ganz problemlos kann man einen halben Nachmittag in einem der unzähligen Biergärten verbringen oder – nach einer deftigen Brotzeit – den Rest des Tages einen langen Verdauungsspaziergang durch den Englischen Garten (1) schlendern.

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Das offizielle Stadtportal www.muenchen.de bietet viele Touren an, um München in 48 oder sogar 24 Stunden zu erkunden. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind hier enthalten: Viktualienmarkt, Marienplatz (2) mit dem neuen Rathaus, Peterskirche (3), Frauenkirche (4), Feldherrnhalle (5), Residenz (6), Theatinerkirche (7), Hofgarten (8), Staatsoper, Staatskanzlei, Isartor (9) und etwas weiter draußen Olympiapark (10), Allianz Arena (11), BMW Welt (12), Tierpark Hellabrunn und natürlich Schloss Nymphenburg. Sogar für etwas Shopping in der schicken Einkaufspassage „Fünf Höfe“ (13) mit ihrer preisgekrönten Architektur reicht es noch, wenn man sich die Zeit richtig einteilt! Kuriosität am Rande: Im Sommer, kurz nach dem Ramadan, füllt sich die Stadt für einige Wochen mit unzähligen arabischen Touristen aus den Golfstaaten, die nach München kommen, um sich in einer der vielen erstklassigen Kliniken durchchecken und behandeln zu lassen, ausgiebig in den Edelboutiquen der Maximilianstraße zu shoppen und anschließend im nahe gelegenen Zell am See zu urlauben.

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Museen

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Mehr als 70 Museen, Gedenkstätten, Schlösser, Ausstellungshäuser und Galerien machen München zu einem der bedeutendsten Museumsstandorte Deutschlands. Viele der Museen bieten freien Eintritt oder sind zumindest an einigen Tagen in der Woche kostenlos (für Jugendliche unter 18 Jahren ohnehin). Mehr Infos unter www. muenchen-touristeninformation.de/museen.htm. Im Residenzmuseum mit Schatzkammer, dem Bayerischen Nationalmuseum, der Alten und der Neuen Pinakothek, der Pinakothek der Moderne (14) oder dem Museum Brandhorst (15) und unzähligen anderen Sammlungen kommen Kunstliebhaber voll auf ihre Kosten. Auch das kürzlich eröffnete NS-Dokumentationszentrum (16) zieht viele Besucher an. Im größten technischen Museum Europas, dem Deutschen Museum (17), das sich selbst einen „riesigen Spielplatz für das Kind im Manne“ nennt, können Technik-Liebhaber locker einen ganzen Tag verbringen! Vom Kartoffelmuseum über die staatliche Münzsammlung bis zum Gedenkhaus für Münchens beliebtes Original Karl Valentin bietet München wirklich für jeden etwas. Fans des Oktoberfestes sollten natürlich unbedingt einen Besuch des Bierund Oktoberfestmuseums einplanen (www.bier-und-oktoberfestmuseum.de)!

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T Wer es nicht nach Neuschwanstein S bei Füssen schafft (Tagesausflug ab München), der sollte sich zumindest Schloss Nymphenburg T, die Sommerresidenz der bayerischen Kurfürsten und Könige, nicht entgehen lassen. Nymphenburg liegt verkehrsgünstig im Münchner Westen und ist vom Stadtzentrum aus bequem in ca. 15 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Für Busse und Bahnen gilt in München ein etwas kompliziertes Streifenkartensystem. Aber als Tourist kann man sich mit einer Tageskarte oder einer Mehrtageskarte für sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel in ganz München bewegen und stressfrei zu allen Sehenswürdigkeiten gelangen (http://www. mvv-muenchen.de/de/tickets-preise/tickets/tageskarten/citytourcard/).

KULINARISCHES Die bayerische Küche erinnert ebenfalls sehr an die luxemburgische: deftig, herzhaft und sehr kalorienreich! Wer sich durch die Münchner Spezialitäten futtern will, fährt gut und gerne mit einigen Wohlfühlpfunden mehr auf den Rippen nach Hause. Das fängt schon morgens beim Weißwurstfrühstück U an (das früher vor dem Mittagsläuten eingenommen werden musste, weil die Würste einst nicht gekühlt wurden), zieht sich über eine deftige Brotzeit im Biergarten V mit Wurstsalat und Obazda* W bis hin zur kräftigen Schweinshaxe oder dem Schweinsbraten am Abend. Alles begleitet natürlich von einer Brezn, einem Radi und einer Maß Bier!

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Biergärten X gehören zu München wie die Weißwurst und das Oktoberfest. Die Tradition geht zurück bis ins 16. Jahrhundert, als Bier nur zwischen Ende September und Ende April gebraut wurde. Heute sind die Biergärten ganzjährig geöffnet und quellen stets über von Touristen und Einheimischen. Laut der Süddeutschen Zeitung ist München die „Stadt der 1.000 Biergärten“. Ob es wirklich tausend sind, weiß niemand so genau, aber es sind unzählige, vor allem, wenn man die Cafés und Wirtsgärten mit Schanklizenz und Terrasse mitzählt, die es vor allem im Zentrum der Stadt zwischen Bahnhof und Gärtnerplatz gibt. Allein das Kneipenviertel Schwabing kommt auf über 80. Am zentralsten, in der Arnulfstraße beim Hauptbahnhof, liegt der Augustiner-Biergarten; zu den schönsten gehört jener am Chinesischen Turm im Englischen Garten. In Sachen Bier und Biergärten hat München einige Superlative aufzuweisen: Das Hofbräuhaus Y ist durch ein eigenes Lied („in München steht ...“) sogar Japanern ein Begriff und der Hirschgarten ist mit rund 8.500 Plätzen der größte Biergarten nicht nur Münchens oder Bayerns, sondern der ganzen Welt! Wer keinen Garten sucht, sondern in der Stadt typisch bayerisch essen will, ist im Weißen Bräuhaus (Tal 7) oder im Augustiner unweit des Stachus (Neuhauser Straße 27) bestens aufgehoben. * (übersetzt: „Angebatzter, Angedrückter, Vermischter“ – eine pikante Käsezubereitung aus Camembert und anderem Weichkäse, vermischt mit Paprika, Kümmel und Zwiebeln)

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Entdecken Sie den neuen Metropolis Katalog 2016!

Informationen und Buchungen in Ihrem Reisebüro oder unter www.luxairtours.lu

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Nachmittags stehen Kaffee und Kuchen auf dem Speiseplan, am besten in einem der schicken Münchner Cafés, wie dem Traditionshaus Café Luitpold (25) auf der Brienner Straße, wo man morgens in der ersten Etage sogar den Patissiers beim Backen über die Schulter schauen kann (www.cafe-luitpold.de).

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Auch verwöhnte Feinschmecker kommen in München auf ihre Kosten: Mit drei Zwei-SterneRestaurants und neun Ein-Sterne-Lokalen spielt München in der Topliga der Gastronomie, noch vor Hamburg oder Berlin. Die Namen Hans Haas (Tantris), Diethard Urbansky (Restaurant Dallmayr), Bobby Bräuer (EssZimmer in der BMW World), Alfons Schuhbeck (Südtiroler Stuben) (26) oder Andy Schweiger (Schweiger2) sind auch weniger informierten Genießern ein Begriff. Wer sich lieber selbst versorgt, der findet sein Glück auf dem Viktualienmarkt (27), dem täglichen Markt im Zentrum von München, der sich vom ursprünglichen Bauernmarkt mit seiner 200-jährigen Tradition zu einem Lieblingsplatz für Feinschmecker entwickelt hat. Hier finden sich auf einer Gesamtfläche von 18.591 Quadratmetern über 100 Stände, an denen es von Frischobst über Fleisch, Käse, Brot, Gewürze und Blumen alles an regionalen Spezialitäten, aber auch Importe aus der ganzen Welt und typisch bayerische Andenken gibt.

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Egal, wie viel Zeit Sie für und in München haben, zum Appetitanregen reicht ein Wochenende allemal, und das können Sie bei uns gewinnen! Zurückkommen in die Bayernhauptstadt werden Sie ganz bestimmt!

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Das Fest aller Feste: die WIESN Das Oktoberfest in Zahlen: Wann:

19.09. – 04.10.2015 (nach dem Anstich „Ozapfa“ durch den Münchner Oberbürgermeister) Wo: Theresienwiese in München (ca. 42 Hektar, davon zw. 26 und 31 für das Oktoberfest nutzbar) Was: unzählige Festzelte mit Wiesenspezialitäten, Fahrgeschäfte und Kirmesbuden, Souvenirstände Spezialitäten: Maß Bier, Brezn, Wiesenhendl, gegrillter Ochs am Spieß (über 100 davon werden jedes Jahr von den Wiesenbesuchern verzehrt) Preis für eine Maß: 10,10 - 10,40 € Kleiderordnung: Dirndl, Lederhosen und Trachtenhut mit Gamsbart Arbeitskräfte: 8.000 Festangestellte und 4.000 wechselnde Angestellte Sitzplätze: 107.000 Besucher (2014): 6,3 Millionen (davon lediglich 19 % aus dem Ausland) Bierkonsum: 6,5 Millionen Liter! Einige Biersorten: Augustiner, Löwenbräu, Hofbräu, Paulaner, Spaten- und Franziskanerbräu, Hacker-Pschorr WCs: 878 Meter Stehplätze (Pissoirs) und 964 „Sitzplätze“...

MITMACHEN UND GEWINNEN Gewinnen Sie einen zweitägigen Aufenthalt für zwei Personen im Maritim Hotel München inklusive reichhaltigem Maritim Frühstücksbuffet und zwei Flugtickets von Luxemburg nach München (Hin- und Rückflug) mit LuxairTours.

Das Maritim Hotel München präsentiert sich direkt im Zentrum, einen Steinwurf von bekannten Sehenswürdigkeiten sowie den Einkaufs- und Prachtstraßen entfernt. Die Theresienwiese, auf der jährlich das Oktoberfest stattfindet, ist genauso fußläufig erreichbar wie viele Museen, Theater und Biergärten. Starten Sie entspannt in den Tag und genießen Sie das reichhaltige Maritim Frühstücksbuffet. Bevor Sie nach einem interessanten Citytrip den Abend im Panorama-Dachhallenschwimmbad mit Sauna, PHYSIOTHERM® Infrarotkabine und Fitnessraum ausklingen lassen, verwöhnt Sie das Servicepersonal im à-la-carte-Restaurant mit regionalen und internationalen Spezialitäten.

Goethestraße 7 80336 München · Germany Telefon +49 (0)89 55235-0 info.mun@maritim.com www.maritim.com Betriebstätte der Maritim Hotelgesellschaft mbH · Herforder Straße 2 · 32105 Bad Salzuflen · Germany

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ag und genießen Sie das reichhaltige Maritim Frühstücksinteressanten Citytrip den Abend im Panorama-Dach-

Machen Sie mit und beantworten Sie einfach folgende Frage: Wie heißt das weltberühmte Fest, das in München jedes Jahr stattfindet? Schicken Sie die Antwort mit dem Stichwort „München“ per Email an gewinn@kachen.lu.

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KACHEN FÜR KIDS

Halloween-Quar�-Cupcakes

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ÜKACHEN FÜR KIDS

Für ca. 12 stück

DEKO

ZUTATEN

deko “mumie”: Die Cupcakes mit Buttercreme bestreichen. Falls keine Buttercreme vorhanden, könnt ihr gerne Schokocreme nehmen. Dann nehmt ihr 2 Zuckeraugen, legt sie mittig auf den Cupcake. Rollt den Rollfondant aus, am besten auf einem Plastikuntergrund. Falls es zu sehr klebt, ein bisschen Kartoffelmehl oder Maisstärke auf die Arbeitsfläche streuen. Nun schneidet ihr mit einem Modelliermesser dünne Streifen ab und legt diese kreuz und quer über den Cupcake. Fertig ist die Mumie!

Für die Cupcakes: • 160 g weiche Butter • 130 g Zucker • 1 Päckchen Vanillezucker • 2 Eier • 140 g Quark 0% Fett • 200 g Mehl • 50 g Speisestärke • 3 gehäufte TL Backpulver • 6 EL Sahne zum Verzieren: Buttercreme (Basisrezept „Cheese Frosting“-Buttercreme): • 250g Frischkäse (Vollfettstufe, am besten „Philadelphia"), Zimmertemperatur • 250g weiche Butter • 625 g Puderzucker, gesiebt mumien-Topping: • Zuckeraugen • weiße Zuckerpaste/Rollfondant • Ausrollstab • Modelliermesser • Kartoffelmehl oder Maisstärke zum Bestreuen der Arbeitsfläche hexenhüte: • Schwarzer Rollfondant • orangefarbener Rollfondant • Pinsel mit Wasser • Kartoffelmehl oder Maisstärke zum Bestreuen der Arbeitsfläche

ZUBEREITUNG

FOTOS RAMUNAS ASTRAUSKAS

ZUBEREITUNG

Cupcakes: Zunächst die Butter und den Zucker verrühren, dann das Ei hinzufügen. Danach den Quark in den teig geben. Nun Mehl, Backpulver und Speisestärke vermischen und mit dem teig verrühren. Zum Schluss die 3 Esslöffel Sahne hinzugeben. Der teig ist eher fest als flüssig. Die Muffins werden allerdings schön locker. Den teig in Cupcake-Förmchen geben und bei 175° Umluft im vorgeheizten Backofen 25 Minuten backen. Anschließend abkühlen lassen und nach Belieben verzieren.

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Buttercreme: Frischkäse in eine Schüssel geben und glatt und cremig schlagen Butter und ein Drittel des Zuckers in eine zweite Schüssel geben und cremig rühren, bis eine blasse, luftige Masse entsteht. Ein weiteres Drittel Zucker hinzufügen und den Vorgang wiederholen. Den verbleibenden Zucker zufügen und nochmals schlagen, zwischenzeitlich die Creme immer wieder von der Schüsselwand lösen und alles miteinander vermischen, damit es keine Klümpchen gibt. Frischkäse in kleinen Portionen nach und nach hinzufügen und auf niedriger Stufe mixen, bis alles gut verrührt ist. Kalt stellen, bis die Masse fest genug zum Spritzen ist. Eventuell noch etwas Aroma wie Vanille, Erdbeere, Cappuccino hinzufügen oder Lebensmittelfarbe.

deko “hexenhut”: Nehmt 2 gleich große Kugeln aus schwarzem Rollfondant. Eine rollt ihr zu einer Karottenform, indem ihr beim Ausrollen 2 Finger auf ein Ende der „Karotte“ haltet, dass sie schön spitz wird. Die andere Kugel drückt ihr vorsichtig platt. Bestreicht diese in der Mitte mit ein bisschen Wasser und setzt die „Karotte" darauf. Nun nehmt ihr ein bisschen orangefarbenen Rollfondant, rollt ihn dünn aus, schneidet einen schmalen Streifen ab und klebt ihn mit ein bisschen Wasser fest.

mit einem Glas schokomilch schmecken die halloweenCupcakes besonders lecker!

Cake Decoration Shop • Decorating • Workshops • Kids Parties 20a, Neidierfchen • L-6231 Bech • Luxembourg Tél. +352 621 30 10 80 • info@celebratingkids.lu

www.celebratingkids.lu Kinder Halloween Basisworkshop für tortendekoration am 31.10. von 14h30 - 17h30 FÜR KINDER AB 6 JAHRE ANMELDUNG ONLINE

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Rezepte SNACKS

GETRÄNKE 107 Minz-Martinis

91 Camembert mit Honig-Nusskruste

107 Erbsen-Blinis

TYPISCH LUXEMBURGISCH

SUPPEN 86 Apfel-SellerieSuppe

36 Möhren-Falafel mit Joghurt-Dip

120 Mini Focaccia mit Trauben, Speck & Rosmarin

81 Gromperenzopp

73 Kürbissuppe

17 Rëndsbritt mat Eeër

75 Feine Kürbissuppe

37 Sandwich mit Frischkäse, Sprossen, Aprikosen und Honig

38 Sandwich mit gegrilltem Hähnchen und Avocado

38 Sandwich mit gegrillter Zucchini, Brie und Honig

45 Sesam-QuarkBrötchen

24 Carpaccio vom Hummer mit Zitronen- Vinaigrette

54 Garnelen in Bier-Buttersauce

55 Hühnerbrust mit Curry-Zitronengras & Diekirch Grand Cru

BROTE & SANDWICHES 83 Bratkartoffel-Gratin 62 Kniddelen mit Kochkäse

63 Stäerzelen

FISCH & MEERESFRÜCHTE

VEGETARISCH 36 Vollkornbrot

92 Gnocchi mit Gorgonzola-Spinat und Walnüssen

79 Grundrezept Kartoffelpüree

80 KartoffelpüreeVariationen

FLEISCH 18 Steinbutt mit Sauce 26 Wilder Steinbutt mit Muscheln Mousseline

25 Zucchiniblüten mit Hummer- und Gambamousse

100 Livar Schwein mit Artischocken und Névis Gewürz

19 Filet de Boeuf Wellington

120 Hirschschnitzel mit RotweinSchalotten-Sauce

23 Champagner Cake-Pops

20 Geeister ErdbeerVanille-Vacherin

145 Halloween-Quark- 44 Low-Carb Müsli Cupcakes und Mandelmilch

BACKEN & DESSERTS 56 Risotto mit Mettwurst, Lauch & Diekirch Premium

86 Apfelkuchen mit Ramborn Cider

58 Beeramisu mit Stout

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96 Obsttorte

44 Overnight Oats

27 Pfirsich nach Art Melba mit Himbeermarmelade

46 PolentaPfannküchlein mit Erdbeerherzen

Verlag Luxe Taste & Style Publishing sarl BROTAUFSTRICHE & CHUTNEYS 93 Ricotta101 Schokoladeneis Cheesecake mit Maracuja-Topping

121 Süße Elblingtarte

4a, rue de Consdorf L- 6230 Bech postanschrift B.P. 367 L- 4010 Esch-sur-Alzette redaktion Tel (+325) 546487 Fax (+352) 530534 herausgeber Bibi Wintersdorf, Lena Schortgen Chefredaktion Bibi Wintersdorf art direktion Lena Schortgen

91 Birnenchutney

95 Haselnuss-Praliné- 44 Kräuterquark Paste

44 Kürbis-ApfelMarmelade

druck Schortgenbookprint ©Fotos Lukam, Ramunas Astrauskas, Raymond Erbs, Anne Faber, Barbara Fischer-Fürwentsches, ONT, Emotion, Roger Klein, Steffen, Partyrent, Mathias Neubauer, Sigi Mueller, Ireco, Werner Boehm, Peter Schinzle, A. Kupka Hans Schmied, Markus Dlouhy, B. Roemmelt, Virginia Horstmann

75 Kürbis-Senffrüchte 92 Walnuss-RicottaPesto in Sirup

Tommy Loesch, Vittorio Sciosi, Foto Vogelblick, Fotolia, Stockfood

die GeWiNNer Wir gratulieren den Gewinnern aus der KACHEN Sommersausgabe Adam Danièle, Betz Brigitte, Blasius Luc, Büchler Christian, Brepsom Pit, Decker Simone, De Lorenti-Bissen Nadine, Feiten Danielle, Gangler-Hastert Christiane, Junker Diane, Kartheiser Renée, Mohnen Glenn, Mores Olivier, Offermann Eric, Omes-Hermes Lotty, Ritter-Collette Nadine, Schinhofen, Steve, Schummer Helma, Sier Michelle, Staudt Caroline, Theisen Doris, Wagener Jacqueline, Waxweiler Danielle, Weber Bob, Wilmes Marco, Wurth Carmen

lektorat Myriam Welschbillig redaktion redaktion@kachen.lu leserbriefe leserbriefe@kachen.lu anzeigenabteilung anzeigen@kachen.lu Gewinnspiele gewinnen@kachen.lu

© luxe Taste & style publishing issN 977-2418-387-035-03 Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Artikel, Fotos und Zeichnungen. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-Rom etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben wurden sorgfältig geprüft. Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen.

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die winterausgabe von

KACHEN erscheint am

2. dezember 2015 zeit zum Feiern man(n) kocht wurzelgemüse Fondue & raclette tea time whiskey ... und vieles mehr

Vi e Festt le a Rezep gst ✮ e

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Heures d’ouverture : lundi à vendredi de 10h à 19h et samedi de 9h à 18h | 69, parc d’activités Mamer-Cap L-8308 Capellen | Tél. 26 30 30 1 CUISINES • MEUBLES • SALLES DE BAINS • MEUBLES DE JARDIN • CLEVER YOU • BABIBUTZ • LUMINAIRES • TAPIS • BOUTIQUE & TEXTILES

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BEEF !

LE BOEUF EST NOTRE PASSION ET FIERTÉ ! Que ce soit le Charolais élevé au Luxembourg par un de nos cent cinquante-trois partenaires Cactus Fleesch vum Lëtzebuerger Bauer, le Limousin des fermes biologiques des Ardennes belges, le Black Angus des prés irlandais ou encore les Hereford et Red Angus de John Stone*, maturés dry aged durant 21 jours, nous sommes fiers de partager avec vous tous notre passion du meilleur du boeuf.

*Exclusivement aux Cactus La Belle Etoile et Howald


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