Ltr mtb 55

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Verbandszeitschrift Frühjahr 2016

MITTEILUNGSBLATT LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Zucht- und Absatzgenossenschaft e.G. Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V.

Ausgabe

55

Aufbau der Kuh-Lernstichprobe

Milch- und Fleischrindzüchter stark im Schaugeschehen

Klauengesundheitsmanagement

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

1


info@ltr.de, info@tvlev.de Internet: www.ltr.de, www.tvlev.de

DER DIREKTE RUF ZU IHREN GESCHÄFTSSTELLEN Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR) Zucht- und Absatzgenossenschaft e.G. Sitz: Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. (TVL) Sitz: Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

Telefon Zentrale Fax

0361 77974-0 0361 77974-44

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0361 77974-37

Geschäftsführerin Dr. Sonja Kleinhans Leiterin Rechnungswesen Stephanie Heidelmann

Geschäftsführer Ronald Bialek über Sekretariat Buchhaltung Prokuristin Sabine Windisch-Müller Sachbearbeiterin Rechnungswesen Sachbearbeiterin Rechnungslegung

0361 77974-34 0361 77974-17 0361 77974-14

Abt. Reproduktion Besamungsbullen und Bullenaufzucht Abteilungsleiter Rudolf Goldmann 0361 77974-12 über Sachbearbeiterin 0361 77974-13 Abt. Insemination und Spermavermarktung Abteilungsleiter Holker Ludewig 0361 77974-36 Spermadepot 0361 77974-33 0361 77974-23

0361 74977-15

Außenstelle Sitz: Artur-Becker-Straße 100, 07745 Jena-Göschwitz Telefon Zentrale

03641 6223-0

Laborleiterin Evelyn Klemmer

03641 6223-25

EDV-Leiter Markus Senser

03641 6223-30

HI-Tier Regionalstelle Marlene Lorbeer

03641 6223-40

Abt. Bullenhaltung und Spermaproduktion/Stationstierarzt Leiter TA Dr. Markus Gropper 0361 77974-26

Abt. Gesundheits- und Qualitätssicherung Leiterin Dr. Ute Philipp

Abt. Handel Abteilungsleiter Danilo Bardehle über Sachbearbeiterin

Herdenmanagement und Fütterungsberatung Dr. Ute Philipp 0163 7497738

Abt. Herdbuchwesen/EDV Sachbearbeiterin Milchrinder Sachbearbeiterin Fleischrinder EDV Timo Leimbach

P A R T N E R V O N

036428 12928 0361 77974-16

0361 77974-30 0361 77974-39 0172 7513307

und

Milchqualitätsberatung Rolf Manske

0163 7497703

Regionalstelle QM / QS Zentrale

03641 6223-81

Abt. Milchleistungsprüfung Leiterin Christiane Müller

03641 6223-60

stellv. Leiter: Hans-Joachim Buchberger Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

0361 74977-16

IMPRESSUM: Herausgeber:

Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR) Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. (TVL)

Redaktion: Fotos:

Kristin Rost, Ronald Bialek, Dr. Sonja Kleinhans Schulte, Mitarbeiter von LTR, TVL, TLL, Private

Erscheinungsweise: halbjährig Bezugspreis: Gestaltung & Satz: Druck:

2

je Ausgabe 5,00 EUR (+ MwSt. und Postgebühren) (für LTR-Mitglieder in HB-Gebühren enthalten) Bernd Adam, Jena Druckhaus Gera GmbH

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

ZUM TITELBILD Unsere thüringer Fleckviehzüchter waren zur Bundesschau auf der IGW Berlin ausgesprochen erfolgreich. Weitere Informationen finden Sie auf Seite 29.


Vorwort und Inhalt

Vorwort Liebe Mitglieder, der Frühling hat uns eingenommen. Durch die längeren Tage verbessert sich normalerweise die Gemütslage. In diesem Jahr wird unsere Stimmung jedoch durch die schlechten Erzeugerpreise für Agrarprodukte getrübt. Bei der Suche nach Lösungen stößt man auf Gegebenheiten, die eigentlich nicht neu, aber in ihrer Wirkung unterschiedlich sind.

Ergebnisse des Zuchtjahres 2015

Unsere Tiere müssen täglich, aufs Jahr bezogen vom 1. Januar bis 31. Dezember, mit der gleichen Leidenschaft und Intensität versorgt werden. Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie Schichtarbeit sind somit eine Selbstverständlichkeit. Durch die Landwirte werden Rohstoffe für hochqualitative Lebensmittel, die den Verbrauchern preiswert und in ausreichender Menge zugänglich sind, produziert. Des Weiteren halten sie die Kulturlandschaft in Schuss und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zum Natur- und Artenschutz.

TVL aktuell

Deshalb müsste den Bauern eigentlich eine hohe Wertschätzung seitens der Gesellschaft entgegengebracht werden. Auf der Basis von Lippenbekenntnissen vieler Verbraucher ist es auch so. Messen wir jedoch die Wertschätzung der Landwirte an den Preisen, die sie für ihre Produkte erzielen, müssen wir das Gegenteil feststellen.

5

Herdbuch Milchrinder Zuchtprogramm Spermaproduktion und -verkauf Insemination Fleischrinderzucht Handelsstatistik

16

Klauenfitnet Ehrung der besten Thüringer Milcherzeuger Neue 100.000-Liter-Kühe in Thüringen

Deutsche Holsteins

22

Hessens Zukunft in Alsfeld Aufbau Kuh-Lernstichprobe Herdenmanagement mit genomischen Zuchtwerten Neuigkeiten aus der Zuchtwertschätzung Biosicherheitsmaßnahmen gegen BHV1

Warum ist das so ? Die Verbraucher freuen sich, denn sie bezahlen letztendlich nur das, was sie bezahlen müssen. Diese können wir somit aus dem Schussfeld nehmen. Marktexperten bringen das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ins Spiel und verweisen darauf, dass es zurzeit ein Überangebot von Milch- und Milchprodukten gibt. Bei anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen verhält es sich ähnlich. Wir wollen uns jedoch auf die Milch konzentrieren. Um Abhilfe zu schaffen, muss zunächst analysiert werden, ob das Angebot zu hoch oder die Nachfrage zu gering ist. Die Produktion ist gestiegen und die Nachfrage schwächelt. Beides ist durch Zahlen hinterlegt. Für das Schwächeln gibt es wirtschaftliche und politische Gründe. Daraus kann man schlussfolgern, dass das Pendel in Richtung Überproduktion schlägt.

Fleischrinderzucht

28

Zuchtbullenauktion Bundesschau Fleckvieh-Simmental Ausschreibung Landestierschau Bundesjungrinderschau Angus Thüringer Fleischrindertag

Wissenswertes

32

Verhaltensweisen von Milchkühen bei Nutzung eines vollautomatischen

Lösungsansätze Es muss nach tragbaren Konzepten zum Abbau des Überangebots gesucht werden. Das bedarf der engen Abstimmung zwischen den Produzenten und ihren Molkereien. Dem Bauernverband käme die Rolle des Moderators zu. Er müsste auch die Kontakte zu den europäischen Berufskollegen mit dem Ziel, diese ins Boot zu holen, knüpfen. Die Politik ist ebenfalls gefragt. Sie müsste kurzfristig Hilfeprogramme zur Liquiditätssicherung wie in der Automobil- oder Bankenkrise auflegen und dem Lebensmitteleinzelhandel aus kartellrechtlicher Sicht auf die Finger schauen. Der Lebensmitteleinzelhandel darf seine Verhandlungsposition nicht überstrapazieren und muss die gesellschaftliche Leistung der Landwirte bei der Preisfindung berücksichtigen. Eine Schlüsselstellung nehmen natürlich die Molkereien ein. In Abhängigkeit von ihrer Struktur und ihrer Wertschöpfung variieren die Auszahlungspreise ziemlich stark. Die genossenschaftlichen Molkereien, welche hinsichtlich der Milchpreise am unteren Ende rangieren, sollten natürlich prüfen, ob ihre Geschäftsphilosophie wirklich ausreichend auf das Wohl der Mitglieder ausgerichtet ist. Des Weiteren müssen die Molkereien den Absatz durch neue, innovative Produkte ankurbeln. Einen wichtigen Beitrag zur kurzfristigen Marktentlastung könnte die Politik durch die Aufhebung des Russland-Embargos leisten. Der LTR möchte Sie im Rahmen seiner Möglichkeiten auch unterstützen. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen deshalb für das Geschäftsjahr 2015 eine Warenrückvergütung in Höhe von 10 % bezogen auf die Umsätze mit eigenem Sperma und Sperma der Kooperationspartner. Das Winter-Spermarabattangebot, welches vier Bullen zum Vorzugspreis umfasste, ist gerade ausgelaufen. Ähnliche Angebote werden folgen. Ihr

Melkkarussells in einem thüringer Betrieb

Jungzüchter

34

Jungzüchtertag Alsfeld Termine

Betriebsreportage

36

Milchviehanlage Teichröda

Aus den Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaften

38

Milchkontrolljahr WE / SÖM / EF Personelle Veränderung KRZG Wartburgkreis Milchrindstammtisch SHK Drei besondere Kühe in Kauern Landesausscheid im Leistungsmelken Fünf neue 100.000-Liter-Kühe im SOK Jahresveranstaltung KRZG ABG Rassevielfalt im Saale-Holzland-Kreis

Aus dem Verband

47

Nachrufe Neue Mitarbeiter Termine

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

3


Ergebnisse des Zuchtjahres

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4

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


Ergebnisse des Zuchtjahres

Ergebnisse des Zuchtjahres 2015 Herdbuch-Milchrinder Der Bereich Herdbuch war durch Bestandsveränderungen gekennzeichnet. Während die Kuhbestände (95.058) um 1.859 Tiere sowie die Färsenbestände (22.160) um 1.802 Tiere zurückgingen, wuchs der Jungrinderbestand (65.582) um 3.465 Tiere an. Diese positive Entwicklung ist das Resultat des Einsatzes von gesextem Sperma in den vergangenen Jahren. Der negative Trend betraf auch die Anzahl Herdbuchbetriebe. So wurden zum 30. September 2015 308 Zuchtbetriebe gezählt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 13 Betrieben. Daraus abgeleitet, nahm die Bestandskonzentration mit 309 Herdbuchkühen je Betrieb (+ 7 zum Vorjahr) zu. Leider gingen die Betriebszahlen in den ersten Monaten des neuen Zuchtjahres weiter zurück.

450 400

398 357

356

350

332

321

308

300 250 200 150 100 50 0

2000

2005

HB-Betriebe

120.000

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Kühe je Betrieb

Entwicklung der Herdbuchbetriebe in Thüringen (Stand 30.09.2015)

106.997 99.478

100.000

358

350

95.634

94.823

93.181

94.199

96.917

95.058 10.500

80.000

10.000 9.500

60.000

9.071

9.126

2010

2011

9.291

9.355

2012

2013

9.507

9.656

9.000

8.438

8.500 40.000

8.000

31.994 26.326

25.281

24.699

24.600

23.488

23.962

22.160

20.000

7.500 7.000 6.500

0

7.203

2000

HB-Kühe

2005

HB-Färsen

2010

2011

2012

2013

2014

2015

A-Kühe

Entwicklung des Herdbuchkuhbestandes in Thüringen (Stand 30.09.2015)

Mit einer Herdbuchdichte von 87  % verfügen die Thüringer Milchrinderzüchter deutschlandweit über den höchsten Organisationsgrad. Die 109.620 unter Milchleistungsprüfung stehenden A+B-Kühe produzierten 9.505 Milch-kg (+ 137 zum Vorjahr) bei 3,96 % Fett (− 0,03 % zum Vorjahr) und 3,39 % Eiweiß (± 0,0 % zum Vorjahr). Aufgrund des bisher erreichten Niveaus ist diese Leistungsentwicklung besonders erwähnenswert. Mit 698 Fettund Eiweiß-kg (+ 5 kg zum Vorjahr) verteidigten die Thüringer Milchproduzenten damit ihre Spitzenposition in Deutschland.

2000

2005

2014

2015

Jahresleistung der A+B-Kühe in Milch-Kg

Entwicklung der Jahresleistung der A+B-HB-Kühe in Thüringen (Stand 30.09.2015)

Logischerweise gab es bei den Herdbuchkühen auch einen Leistungsschub. Die A+B-Herdbuchkühe erzielten eine Jahresdurchschnittsleistung von 9.656 Milch-kg (+ 149 kg zum Vorjahr), bei 3,95 % Fett (− 0,04 % zum Vorjahr) und 3,38 % Eiweiß (− 0,02 % zum Vorjahr). Somit produzierten sie durchschnittlich 707 Fett- und Eiweiß-kg (+ 5 kg zum Vorjahr).

Hervorragend platzierte Bullen bestätigen unser Zuchtprogramm Das gemeinsame Zuchtprogramm von LTR und ZBH ist darauf ausgerichtet, dem Zuchtziel des Deutschen Holsteins sich weiter zu nähern. Dies bedeutet im Wesentlichen, robuste, mit großem Futteraufnahmevermögen ausgestattete Kühe zu züchten, die unter allen Haltungsbedingungen ihr Leistungsvermögen ausschöpfen können. Bereits seit längerer Zeit schenken wir den funktionalen Merkmalen wie Nutzungsdauer, Zellzahl, Fruchtbarkeit, Melkbarkeit sowie dem Exterieur größte Aufmerksamkeit. Die Kreuzbeinhöhe soll zwischen 1,45 und 1,56 m liegen. Ein korrektes Fundament und ein gut melkbares Euter sind die Garantie für eine hohe Lebensdauer. Um diesen Zielen gerecht zu werden, führen wir unser Zuchtprogramm in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit innerhalb der TopQ-Kooperation durch. Dabei analysiert

jeder Partner die vorliegenden Leistungs- und Zuchtwertdaten in seinem eigenen Zuchtgebiet, um die höchsten weiblichen Rinder über Embryotransfer zu nutzen. Erfreulicherweise hat sich die züchterische Basis auch in Thüringen qualitativ und quantitativ verbessert. So konnten anlässlich der Bullenmüttertour 56 Rinder in Thüringen vertraglich gebunden werden. Bei diesen Tieren wird der Embryotransfer durch den Zuchtverband gefördert. Weiterhin werden aus der weltweiten Holsteinpopulation die interessantesten potenziellen Bullenmütter selektiert. Dabei nutzen wir die modernen zur Verfügung stehenden Informationsquellen, um eine auf genomischen Zuchtwerten basierende Vorselektion vorzunehmen. Die Endauswahl erfolgt weiterhin nach Besichtigung dieser Tiere. Große Bedeutung für den zu erzielenden Zuchtfortschritt, hat

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

5


Ergebnisse des Zuchtjahres die Auswahl der Bullenväter. Hierfür wird ebenfalls die gesamte Weltholsteinpopulation laufend analysiert, um dann eine innerhalb TopQ abgestimmte Auswahl zu treffen. Tabelle 1: Entwicklung Zuchtwerte angekaufter Bullen Schwarzbunt Anz.

gRZG

gRZM

gRZS

gRZD

gRZN

gRZR

gRZE

2013

25

153

135

120

101

129

111

129

2014

18

158

143

121

105

130

106

128

2015

18

159

141

120

102

129

113

131

Rotbunt 2013

8

144

129

119

101

121

107

131

2014

6

151

133

113

103

130

106

133

2015

3

155

132

118

104

132

113

140

Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, konnten die Zuchtwerte der angekauften Bullen auch im vergangenen Jahr, trotz Basisanpassung, weiter gesteigert werden. Die Selektionsintensität hat sich mit der Einführung der genomischen Selektion enorm verstärkt. Die Entscheidung über den Ankauf der Bullen für die künstliche Besamung wird innerhalb der TopQ-Kooperation nach jeder genomischen Zuchtwertschätzung abgestimmt. So vermeiden wir den Ankauf von Bullen gleicher Abstammung oder mit ähnlichen Vererbungstendenzen. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, mehr Bullen mit anderen Abstammungen zu selektieren und so dem Ziel einer größeren genetischen Varianz Rechnung zu tragen.

Tabelle 3: Entwicklung Zuchtwerte hornloser Bullen Anzahl gRZG

gRZM

gRZS

gRZD

gRZN

gRZR

gRZE

2013

7

137

120

117

105

124

107

124

2014

10

146

127

119

100

130

111

125

2015

6

148

135

114

97

122

111

122

LTR/ZBH haben schon früh die Zucht auf Hornlosigkeit als einen Schwerpunkt in ihrem gemeinsamen Zuchtprogramm gesetzt. Die angekauften hornlosen Bullen der vergangenen Jahre sind eine Basis für den steigenden Spermaverkauf außerhalb unseres Zuchtgebietes. Einen züchterischen Höhepunkt bildete die Präsentation der Nachzuchtgruppe des Bullen Laptop PP anlässlich „Hessens Zukunft“ im Februar dieses Jahres. Es war weltweit die erste Nachzuchtgruppe eines homozygot hornlosen Bullen, die anlässlich einer Schau vorgestellt wurde. Der Erfolg eines jeden Zuchtprogrammes spiegelt sich in der Rangierung seiner Bullen in den Top-Listen wieder. Hier belegen unsere Bullen in allen Kategorien hervorragende Plätze. Da wir unseren Mitgliedern auch zukünftig sichere, auf Töchterbasis geprüfte, Bullen anbieten möchten, werden wir in Thüringen und Hessen an einem ungelenkten Ersteinsatz festhalten und entsprechen damit dem Wunsch vieler Milchproduzenten.

Einen wichtigen Punkt im Zuchtprogramm bildet weiterhin die Zucht auf Hornlosigkeit. Auch hier wurden im Vorjahr große Fortschritte erreicht. Ziel ist es, homozygote Bullen anzukaufen, die ähnlich gute Zuchtwerte wie gehörnte Bullen aufweisen. Im abgelaufenen Jahr kauften wir insgesamt 6 hornlose, davon 4 homozygote Sbt-Bullen an. Tabelle 2: Ankauf hornloser Bullen Anzahl

Sbt

Pp

PP

Rbt

PP

Pp

2012

4

1

1

0

3

1

2

2013

7

5

4

1

2

1

1

2014

10

6

4

2

4

2

2

2015

6

5

1

4

1

0

1

Der seit Jahren viel eingesetzte und beliebte Laptop PP hat Töchter in nahezu allen Betrieben Thüringens.

Tabelle 4: Top-Liste Sbt genomische Bullen Dezember 2015 Platz

Name

Vater

MV

RZG

RZM

RZE

RZS

RZN

RZR

RZKm

2

Barcley

Balisto

Epic

166

159

123

115

124

102

111

3

Barbarossa

Balisto

Brewmaster

165

150

123

122

131

108

112

Baltikum

Balisto

Snowman

162

152

131

126

124

98

113

10 37

Bagira

Balisto

Shamrock

159

145

118

127

130

107

112

39

Chevalier

Chevrolet

Snowman

158

143

121

117

128

115

118

54

Bushman

Bube

Bookem

156

136

126

124

134

112

115

75

Rocky

Rocky

Bookem

156

134

124

104

139

119

109

77

Background

Beauty

Freddie

156

139

122

127

128

116

112

91

Skagen

Shotglass

Beacon

155

143

114

117

127

107

106

Come On

Commander

Lexor

154

142

123

106

118

124

109

100

6

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


Ergebnisse des Zuchtjahres Tabelle 5: Top-Liste Rbt genomische Bullen Dezember 2015 Platz

Name

Vater

MV

RZG

RZM

RZE

RZS

RZN

RZR

RZKm

1

Apoll P

Aikman

Lawn Boy

161

153

123

120

125

96

108

2

Lazar P

Label P

Snowman

158

142

126

133

126

107

102

8

Francis

Fageno

Destry

154

130

130

120

130

125

114

10

Red Power

PerfectAik

Fidji

154

135

122

112

129

120

117

19

Mr. Marco

Magenta

Niagra

152

138

126

126

124

108

116

27

Payball

PerfectAik

Snowman

149

128

142

101

129

113

108

37

Symplex

Sympatico

Numero Uno

148

132

137

97

125

110

98

61

Aximo

Aikman

Ralstorm

144

131

133

119

119

95

104

67

Dixn Red

Dakker

Destry

143

119

124

115

130

131

105

Tabelle 6: Top-Liste Sbt töchtergeprüfte Bullen Dezember 2015 Platz

Name

Vater

MV

RZG

RZM

RZE

RZS

RZN

RZR

RZKm

4

Bilstein

Billard

Ramos

143

134

111

113

117

110

109

6

Maserati

Man-O-Man

Pronto

140

125

134

119

116

108

105

11

Mont Blanc

Man-O-Man

FBI

139

136

119

111

107

108

105

15

Subito

Super

Shottle

138

122

119

120

128

108

105

29

Easyjet

Eleve

Lou

136

125

113

114

118

113

106

38

Granit

Garrett

Goldwin

135

128

112

106

108

115

103

52

Favrin

Freddie

Goldwin

133

117

119

103

117

124

101

69

Galilei

Gerard

Mascol

132

125

118

105

110

105

100

75

Pelegrino

Planet

Laudan

132

127

107

109

121

95

108

86

Arango

Atwood

Shottle

131

113

128

112

121

113

92

97

Mabuse

Man-O-Man

Shottle

131

115

126

109

127

101

102

Rudolf Goldmann

Spermaproduktion und -verkauf Im Geschäftsjahr 2015 wurden im Spermalabor der Besamungsstation Erfurt 1.004.696 Portionen produziert. Den Hauptanteil mit 817.622 Portionen machten dabei Bullen aus, welche sich im gemeinsamen Besitz von LTR und ZBH befinden. Wie schon im vorletzten Jahr produzierte auch 2015 wieder der ZBH-Bulle GOLDDAY mit 68.399 Portionen das meiste Sperma aller Bullen der Station.

Anzahl EB nach Rassen Rasse

EB 2013

EB 2014

EB 2015

Holstein-Sbt

110.460

109.006

104.184

Holstein-Rbt

10.811

14.152

14.644

3.550

3.676

3.325

Fleckvieh

Auch die Gewinnung von gesextem Sperma wurde im letzten Jahr weiter gesteigert. Insgesamt wurden von 25 verschiedenen Bullen insgesamt 47.406 Portionen weiblich gesextes Sperma hergestellt. Das meiste gesexte Sperma mit 6.683 Portionen wurde vom Bullen MASERATI gewonnen.

Braunvieh

359

374

401

Angler

305

323

394

Sonstige

475

403

173

Milchrind insg.

125.960

127.934

123.121

Zirka ein Drittel des gesexten Spermas wurde in Thüringer Betrieben eingesetzt (Anteil 5,2 %) und der andere Teil vor allem über die GGI nach außerhalb verkauft.

Fleckvieh Fleisch

594

969

1.293

Charolais

130

209

233

Limousin

159

313

362

Angus

111

215

213

Weißblaue Belgier

606

812

1.534

Sonstige

591

393

692

2.191

2.911

4.327

128.151

130.845

127.448

In Thüringen wurden im letzten Jahr insgesamt 288.776 Spermaportionen ausgeliefert und somit das Vorjahresergebnis wieder erreicht. Meist eingesetzter Bulle war mit 7.657 Portionen MERCURY gefolgt von CHARDON und GOLDDAY. Der Spermaverkauf in andere Bundesländer und in den Export war mit 255.611 Portionen so hoch wie noch nie.

Fleischrind insg. EB gesamt

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

7


Ergebnisse des Zuchtjahres Anzahl Erstbesamungen in Thüringen Bezeichnung

1991

1995

2000

2005

2010

2013

2014

2015

EB insgesamt

218.116

187.014

166.537

135.570

129.790

128.151

130.845

127.448

darunter Kühe

165.354

134.275

116.576

98.224

92.882

92.241

95.851

92.826

52.762

52.739

49.961

37.146

36.908

35.910

34.994

34.622

EB Milchrind

143.495

178.089

160.363

133.203

127.490

125.960

127.934

123.121

EB Fleischrind

74.621

8.925

6.174

2.367

2.345

2.191

2.911

4.327

Anteil MR in %

65,8

95,2

96,3

98,3

98,2

98,3

97,8

96,6

Anteil FR in %

34,2

4,8

3,7

1,7

1,8

1,7

2,2

3,4

Färsen

Entwicklung der Spermaproduktion und Verwendung (in Portionen) Jahr

Produktion LTR-Bullen

Auslieferung in Thüringen

Auslieferung üBL u. Export

1994

1.113.653

404.660

31.706

2000

314.674

344.023

65.092

2005

846.282

311.146

140.569

2010

546.427

284.804

92.117

2011

372.668

280.050

195.772

2012

548.857

284.091

121.190

2013

597.687

289.385

109.642

2014

636.307

288.163

183.962

2015

843.083

288.776

255.611

Die am häufigsten in Thüringen ausgelieferten Spermaportionen 2015

8

Der 2015 meisteingesetzte Bulle Mercury glänzt durch hervorragende funktionale Merkmale sowie ein praktisches, fehlerfreies Exterieur.

Lfd. Nr.

Name

HB-Nr.

Anz. Port.

davon gesext

1

Mercury

619076

7.657

1.728

2

Chardon

619075

7.345

730

3

Goldday

635357

6.630

Besamungstechniker der landwirtschaftl. Betriebe

4

Lennox

841000

5.729

345

Freiberufliche Besamungstechniker

5

Maserati

637272

5.511

1.167

6

Bolay

840917

5.362

7

Skagen

619099

5.000

8

Easyjet

840991

4.970

135

9

Big Point

619043

4.752

963

10

Babylon

619058

4.539

11

Bushman

619102

4.435

12

Superbowl

619086

4.018

13

Apoll P

924726

3.713

230

14

Marigo

619098

3.373

155

15

Nerius P

619094

3.318

16

Scipio

619059

3.291

17

Sterngold

676534

3.221

30

18

Bonhof

619011

2.935

138

19

Laptop PP

924705

2.845

804

20

Barcley

619109

2.763

310

561

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Anzahl LTR-Verbandstechniker

Erstbesamungen

% zu Ges. EB

35

79.858

62,6

118

39.218

30,8

3

3.168

2,5

Freiberufliche Tierärzte

22

4.729

3,7

Eigenbestandsbesamer

9

475

0,4

Trotz der großen Konkurrenz auf dem Spermamarkt wurden unsere Bullen aufgrund ihrer Qualitäten stark nachgefragt. Einen positiven Einfluss hatte sicherlich auch, dass wir viele Bullen in gesexter Form anbieten konnten. Auch der frühe und erfolgreiche Einstieg unseres gemeinsamen Zuchtprogramms mit der ZBH in die Hornlosigkeit bei schwarzen und roten Holsteins wirkte sich im Verkauf mit Bullen wie z. B. APOLL P, LAPTOP PP und ORINOCO PP positiv aus.

Insemination Im Besamungsjahr 2015 wurden in Thüringen 127.448 Erstbesamungen durchgeführt. Der Rückgang von 3.397 Erstbesamungen gegenüber dem Vorjahr ist dem Abbau von Milchkühen in thüringer Ställen geschuldet. Auch für dieses Jahr ist aufgrund des anhaltend schlechten Milchpreises mit einem weiteren Rückgang der Kuhbestände zu rechnen.


Ergebnisse des Zuchtjahres Der Anteil der Erstbesamungen mit Bullen der Fleischrassen erhöhte sich 2015 weiter auf 3,4 % aller Besamungen. Meist eingesetzte Rassen in diesem Segment sind die Weißblauen Belgier und die Fleischfleckvieh-Bullen.

Die Fruchtbarkeitsergebnisse bei den Kühen sind mit einer Non-Return-Rate (90 Tage) von 41 % und einem Besamungsindex von 2,8 im Durchschnitt nicht befriedigend. Die Rastzeit lag bei 78 Tagen und die Zwischentragezeit bei 130 Tagen. Bei den Färsen liegen die Fruchtbarkeitsergebnisse mit einem Besamungsindex von durchschnittlich 1,7 im normalen Bereich.

Die Anteile der einzelnen Berufsgruppen bei der Durchführung der Insemination in Thüringen blieben auch im letzten Jahr nahezu stabil. Die 35 beim LTR angestellten Besamungstechniker erhöhten ihren Anteil noch einmal leicht auf 62,6 % aller Erstbesamungen. Die 118 Besamungstechniker, welche in den Landwirtschaftsbetrieben angestellt sind, führten 30,8 % aller Erstbesamungen durch.

Weitere Informationen hierzu sind im Jahresbericht des TVL nachzulesen. Holker Ludewig

Fleischrinderzucht Im Jahr 2015 erhöhte sich die Zahl der Zuchtbetriebe noch einmal um 3 auf 292 (Tab. 1). Der Herdbuchbestand sank im Berichtsjahr allerdings leicht auf 6.103 Tiere (− 283), dabei konnte aber der Zuchtbullenbestand um 17 Tiere auf 392 Bullen anwachsen. Der Kuhbestand verzeichnete einen Abfall um 300 Tiere, sodass im letzten Jahr 5.711 Kühe im Herdbuch geführt wurden. Die signifikantesten Rückgänge an Herdbuchtieren gab es im Bereich Fleckvieh

(− 196) sowie Hereford (− 62) und Limousin (− 47). Zwei Betriebe gaben die Herdbuchzucht des Fleckviehes auf und widmen sich zukünftig einer anderen Rasse. Ein Hereford-Betrieb hat sich der Kreuzung mit Blonde d‘Aquitaine verschrieben. Nennenswerte Zuwächse gab es im Berichtsjahr nicht. Durch die Aufgabe des Herdbuches eines kleinen Bestandes Rätischen Grauviehes werden in Thüringen nun 21 Fleischrinderrassen züchterisch betreut.

Tabelle 1: Herdbuchbestände Fleischrinder 01.01.2015 – 31.12.2015 Rasse Angus Aubrac

Anzahl Betriebe

Bullen 2015

20

27

Entw. z. Vorjahr

Kühe 2015

+3

393

Entw. z. Vorjahr

Tiere gesamt

+7

420

Entw. z. Vorjahr +10

3

6

+3

93

+1

99

+4

Blonde d` A.

12

4

− 4

65

− 1

69

− 5

Charolais

26

32

+6

325

− 4

357

+2

6

1

− 1

13

+4

14

+3

Dexter Fleckvieh-Fleisch

100

181

+2

3.152

− 196

3.333

− 194

Galloway

20

15

+2

107

+3

122

+5

Gelbvieh

16

7

± 0

86

− 9

93

− 9

Grauvieh

0

0

± 0

0

− 1

0

− 1

Hereford

4

4

± 0

65

− 62

69

− 62

Highland

32

23

+3

145

+4

168

+7

4

0

− 1

7

− 4

7

− 5

14

50

+3

578

− 47

628

− 44

Luing

1

1

+1

5

− 2

6

− 1

Piemonteser

1

0

± 0

4

− 3

4

− 3

Pinzgauer

6

3

− 1

19

− 6

22

− 7

49

26

+2

258

− 7

284

− 5

Salers

5

3

− 2

331

+21

334

+19

Uckermärker

2

2

+1

23

+4

25

+5

Wagyu

3

2

− 1

11

+2

13

+1

Welsh Black

2

1

+1

7

± 0

8

+1

Hinterwälder Limousin

Rotes Höhenvieh

Zwergzebu

3

4

± 0

24

− 4

28

+5

Insgesamt

292

392

+17

5.711

− 300

6.103

− 283

Die Prüfsaison 2014  /  2015 startete am 19.  /  20. August 2014 mit 73 eingestallten Tieren. Am 22. / 23. Oktober 2014 folgten noch einmal 46 Tiere. Insgesamt wurden somit 119 Tiere in der Prüfstation Dornburg aufgestallt (Tab. 2). Die durchschnittliche Lebenstagszunahme der Prüfbullen von 1.452  g lag um 19  g, die

Prüftagszunahme von 1.636  g um 35  g über den Vorjahreswerten. Somit bewegt sich die Prüftagszunahme weiterhin im angestrebten optimalen Bereich (1.600 – 1.700  g). Die Anzahl gekörter Bullen (71) nahm gegenüber dem Vorjahr wieder um 3 Tiere zu (Tab. 3). Es wurde 2014 eine Körrate von 60 % erreicht, das heißt weniger

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

9


Ergebnisse des Zuchtjahres als die Hälfte der Prüfbullen wurden der Schlachtung zugeführt. Der Hauptselektionsgrund war in diesem Jahr wiederum unzureichendes Wachstum bzw. fehlende Bemuskelung (42 %). Hier sind die Tiere erfasst, die bei den Merkmalen Lebens- oder Prüftagszunahme nicht die geforderte Norm erreichen konnten oder durch mangelnde Bemuskelung negativ auffielen. Aufgrund von Defiziten im Skelett wurden 28 % der Bullen selektiert gefolgt von fehlender Größe (26 %). Weiterhin wurden Bullen mit unzureichendem Charakter (2 %) sowie sonstigen Ursachen (2 %) von der weiteren Verwendung zur Zucht ausgeschlossen. Die mittlere Lebenstagszunahme der gekörten Bullen von 1.493 g erhöhte sich leicht und lag mit 24 g über den Werten des Vorjahres. Die Prüftagszunahme stieg im Durchschnitt ebenfalls leicht um 7 g.

zufriedenstellend, er lag 317 EUR unter dem Vorjahreswert. Schwerpunkte des Zuchtbullenverkaufs waren wiederum die Auktionen am 4. März 2015 und am 6. Mai 2015 im Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf. In der Märzauktion war das Angebot höher als die Nachfrage. In beiden Veranstaltungen wechselten 66 Bullen zu einem Durchschnittspreis von 2.561 EUR (− 329 EUR) den Besitzer.

Nach der absolvierten Eigenleistungsprüfung wurden 2015 insgesamt 78 Bullen (+ 6) im Feld gekört (Tab. 4). Erfreulicherweise entwickelten sich die Lebendtagszunahmen der zu körenden Zuchtbullen in fast allen Rassen positiv. Weniger Bullen wurden in den Rassen Limousin und Wagyu gekört, dafür gab es mehr Körungen bei den Angus, Blonde d‘Aquitaine und Gelbvieh. Auch in den zahlenmäßig kleinen Rassen wie Aubrac, Dexter, Luing, Welsh Black und Zwergzebu wurden Einzeltiere gekört.

Seit 2014 fällt die Leistungsprüfung in die Zuständigkeit des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter. Nach Abschluss der Wiegesaison standen 3.810 Fleischleistungsprüfungen zu Buche. Das ergibt einen leichten Rückgang um 133 Wägungen. Das schöne und trockene Wetter im Herbst führte dazu, dass viele Züchter ihre Tiere noch bis Weihnachten auf den Weiden ließen und die Wägung sich deshalb etwas schwieriger gestaltete. Vor allem beim Roten Höhenvieh sowie Angus konnte die Anzahl gewogener Tiere deutlich angehoben werden. Bei den Rassen Charolais, Fleckvieh und Gelbvieh war die Anzahl der Wägungen etwas rückläufig. Die Prüfung umfasst die Wägung sowie die Feststellung der Bemuskelungsnote der Absetzer (200-Tage-Gewicht) und Jungtiere (365-Tage-Gewicht) bis zum 500. Lebenstag. Auch die vorgeschriebene Mindestprüfdichte der Wiegerassen mit Relativzuchtwert Fleisch wurde vom Großteil der Betriebe erfüllt.

Der Absatz gekörter Jungbullen blieb im Jahr 2015 mit 139 Tieren nahezu konstant (Tab. 5). Einen erhöhten Bedarf gab es bei den Rassen Charolais (+ 5), Rotes Höhenvieh (+ 3) sowie bei der Rasse Salers (+ 3). Der Durchschnittspreis von 2.271 EUR war allerdings nicht

Im Dezember 2015 legte das VIT Verden die Ergebnisse der jährlichen Zuchtwertschätzung vor. Die Top-Liste (RZF > 105, Si. Mind. 40 %, mind. 5 Nachkommen) der Hauptrasse Fleckvieh weist 89 (− 5) in Thüringen gezüchtete sowie eingesetzte Bullen aus. Unter den 50

Tabelle 2: ELP-Rind in der LPA Dornburg, Prüfsaison 2014 / 2015 Datum der Einstallung

Anz. Einst.

Anz. Abschl.

Prüfergebnis Ø-LTZ (g)

Ø-PTZ (g)

Verwendung Zucht

Selektion

Anz.

%

Anz.

%

19. / 20. August 2014

73

73

1.449

1.643

48

66

25

35

22. / 23. Oktober 2014

46

45

1.457

1.625

23

51

22

49

119

118

1.452

1.636

71

60

47

40

+ 6

+ 7

+ 19

+ 35

+ 3

− 1

+ 4

+ 1

Gesamt Entw. z. Vorjahr

Tabelle 3: Zuwachsleistung gekörter Jungbullen nach der ELP auf Station 2014 / 2015 Rasse

Anzahl

Entw. z. Vorj.

Ø- LTZ (g)

Entw. z. Vorj.

Ø- PTZ (g)

Angus

7

− 1

1.506

+ 109

1.653

+ 50

Charolais

4

− 1

1.490

+ 1

1.695

− 62

Fleckvieh

56

+ 6

1.506

+ 15

1.691

+ 11

Gelbvieh

2

±  0

1.352

+ 11

1.587

− 40

Limousin

2

+ 2

1.246

-

1.437

-

71

+ 3

1.493

+ 24

1.677

+ 7

Insgesamt

10

Entw. z. Vorj.

Fleckvieh-Zuchttiere im Saale-Holzland-Kreis. LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


Ergebnisse des Zuchtjahres

Tabelle 4: Zuwachsleistung gekörter Jungbullen nach ELP im Feld 01. 01. 2015 – 31.12. 2015

Entw. z. Vorj. Ø LTZ (g)

Entw. z. Vorj.

Rasse

Anzahl

Angus

5

+ 3

1.463

+ 541

Aubrac

1

+ 1

1.102

+ 1.102

Blonde d´Aquitaine

2

+ 2

1.285

+ 1.285

1.509

+ 88

1.531

+ 65

1.272

+ 1272

1.032

− 209

Charolais

6

− 1

Dexter

1

+ 1

Fleckvieh-Fleisch

37

± 0

Galloway

2

− 1

Gelbvieh-Fleisch

3

+ 3

Hereford

0

− 2

Highland

5

+ 4

Limousin

8

− 3

Luing

1

+ 1

Pinzgauer-Fleisch

0

− 1

Rotes Höhenvieh

5

+ 1

1.187

+ 170

Salers

1

+ 1

1.442

+ 1.142

Uckermärker

0

± 0

Wagyu

1

− 3

787

+ 78

Welsh-Black

1

+ 1

Zwergzebu

1

+ 1

Insgesamt

78

+ 6

Leistungsprüfung findet auch in Kleinstbetrieben statt.

Tabelle 5: Verkaufte FR-Bullen 01. 01. 15 – 31.12. 15 Rasse Angus Blonde d´Aquitaine Charolais Dexter

Anzahl

Tabelle 6: Fleischleistungsprüfung Feld 01. 01. 15 – 31. 12. 15

Diff. z. Vorj.

Rasse

Anzahl

Diff.z. Vorj.

Ø Preis/€

12

− 1

1.825 €

− 778 €

Angus

353

2

± 0

1.525 €

− 275 €

Aubrac

13

18

+ 5

2.381 €

− 350 €

Blonde d`Aquitaine

53

Charolais

222

0

± 0

85

− 4

2.402 €

− 315 €

Fleckvieh-Fleisch

2.260

Galloway

1

± 0

1.215 €

+ 715 €

Gelbvieh-Fleisch

21

Gelbvieh-Fleisch

1

− 1

2.000 €

− 1.000 €

Hereford

28

Hereford

1

− 2

1.500 €

− 214 €

Fleckvieh-Fleisch

Highland

2

+ 2

1.000 €

Limousin

8

− 7

2.488 €

Pinzgauer-Fleisch

1

+ 1

2.050 €

Rotes Höhenvieh

4

+ 3

1.140 €

Salers

3

+ 3

2.733 €

Uckermärker

1

− 1

2.300 €

− 336 €

− 660 €

+ 475 €

Hinterwälder-Fleisch Kreuzungen

160

Limousin

399

Pinzgauer-Fleisch

6

Rotes Höhenvieh

109

Salers

162

Uckermärker

Wagyu

0

± 0

Wagyu

Welsh Black

0

± 0

Insgesamt

Insgesamt

139

− 2

2.271 €

− 317 €

Besten finden sich 7 Zuchtbullen wieder (Tab. 7). Der in Dänemark gezogene Frede (RZF 130, Si. 69 %), welcher sich im Besitz von Hartmut Pieter aus Neustadt/Orla befand, konnte seinen Zuchtwert noch um 2 Punkte steigern. Er rangiert auf Platz 4 der deutschlandweiten Liste. Bei den anderen Rassen fällt die Anzahl der in der

5

Entw. z. Vorjahr

8 11 3.810 − 133

Top-Liste genannten Bullen aufgrund der kleineren Populationsgröße geringer aus. So sind bei den Angus 16 (+ 5), bei den Charolais 11 (− 2), bei den Hereford 4 (+ 1), bei den Limousin 20 (+ 6) und bei den Salers 2 (− 2) Bullen aufgeführt. Innerhalb der Angusgruppe löste der Bulle Calgary den Spitzenreiter des letzten Jahres ab. Der

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

11


Ergebnisse des Zuchtjahres Tabelle 7: Beste RZF-Bullen in Thüringen Rasse

Name / Ohr-Nr.

Rang überregional

Geburtsjahr

RZF

Besitzer

Fleckvieh

Frede Pp / DK 4134400445

4

2010

130

Hartmut Pieter/Neustadt

Angus

Calgary / DE 0355052542

15

2011

121

Mathias Weise/Dreba

Charolais

Fakir / FR 5811510202

112

2009

113

MKH Agrar GmbH Teichröda

Hereford

Wrabag / DE 1402538578

33

2006

113

Ute Schneider/Neustadt

Limousin

Brilon / DE 0665409969

31

2012

119

TZ Martinroda GmbH

Salers

Ultra / DE 1501874555

5

2011

121

TP Unteres Hörseltal

Tabelle 8: Beste RZL-Kühe in Thüringen Rasse

Name / Ohr-Nr.

Geburtsjahr

RZL

Besitzer

Angus

DE 1601822858

2004

123

Rinderzucht GmbH Gutendorf

Charolais

Violetta / DE 1601824065

2004

125

Landw. GmbH Hochheim

Limousin

DE 1601588585

2002

127

Fleischrind GmbH Oberweißbach

Blonde d’Aquitaine

DE 1402669463

2007

109

J. Stier, Kühdorf

Salers

1602330025

2007

113

TP Unteres Hörseltal

Hereford

DE 1601843103

2004

114

U. Schneider, Neustadt

Highland

Betty / DE 0982705084

2001

117

M. Sinke, Langenschade

Galloway

Scylla / DE 1601418396

2001

119

Bobritzschtal Galloways

Fleckvieh

Elli / DE 1601866066

2004

123

Fleischrind GmbH Oberweißbach

Uckermärker

Erna / DE 1602876410

2010

108

Agrar- u. Handels GmbH Donndorf

Rotes Höhenvieh

Tusnelda / DE 1601823965

2004

118

Forst Farm Nordhausen

rote Cowboy-Sohn, welcher aktuell bei Mathias Weise aus Dreba deckt, rangiert mit einem RZF von 121 und einer Sicherheit von 59 % auf Platz 15. Die Charolaisbullen dominiert der Costa-Sohn Fakir mit einem RZF von 113 (Si. 72 %), was ihm in der überregionalen Top-Liste Rang 112 einbringt. Er befindet sich im Besitz der MKH Agrar GmbH Teichröda. Bei den Hereford-Bullen konnte Wrabag seine Spitzenposition innerhalb Thüringens behaupten. Der WrastSohn (RZF 113, Si. 61) von Ute Schneider aus Neustadt findet sich auf Platz 33 der Hereford-Top-Liste wieder. Thüringenweit der beste Limousinbulle ist der Balou-Sohn Brilon, welcher seinen Dienst in der

Tierzucht Martinroda GmbH tut. Der Bulle findet sich mit einem RZF von 119 auf Platz 31 der Top-Liste wieder. Der Unkas-Sohn Ultra, vor seinem Abgang im Besitz der TP Kälberfeld, belegt bei den Salers mit einem RZF von 121 (Si. 61 %) Rang 5. Mit der Zuchtwertschätzung 2015 wurden wiederum auch die Ergebnisse des Relativzuchtwertes Zuchtleistung (RZL) veröffentlicht. In Tabelle 8 sind für jede Rasse die besten RZL-Kühe aufgeführt Ulrike Niebling, LTR / Wolfram Knorr, TLL

Handelsstatistik 2015 Absatz Thüringer Zucht- und Nutzrinder wiederholt gestiegen Mit zurückhaltender Euphorie blicken wir auf ein erfolgreiches Viehhandelsjahr 2015 zurück. Grundsätzlich kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein – jedoch wird die Freude über positive Entwicklungen im Vorjahr in Anbetracht der aktuellen Situation merklich gedämpft. Der Handel mit Zucht- sowie Nutzvieh stieg im vergangenen Jahr um 5 % auf 15.363 Rinder an – wobei das Schlachtvieh hier nicht berücksichtigt ist. Die nachfolgenden statistischen Angaben beziehen sich, soweit nicht anders ausgewiesen auf eine Betrachtung über alle Rinderrassen hinweg. Jedoch machen die Holsteins als Schwarz- und Rotbunte den größten Teil aller gehandelten Rinder aus (73 %). Der überwiegende Teil der gehandelten Rinder bezieht sich mit 77 % auf Nutzvieh, also Mastkälber, Absetzer sowie Schlachttiere. Der Anteil des Zuchtviehs an den gehandelten Tieren variiert deut-

12

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

lich zwischen den Milch- und Fleischrindern. So wurden 13 % der Fleischrinder als Zuchtvieh gehandelt und 26 % der Milchrinder. Davon entfielen knapp 96 % auf Schwarzbunte und knapp 3 % auf Rotbunte. Gefolgt wurden diese in den Tierzahlen von den Milchrindkreuzungen, Fleckvieh im Doppelnutzungstyp, Braunvieh und den Angler-Rindern. Das Rassespektrum bei den Fleischrindern zur Zucht ist stets breiter gefächert. Auf Platz 1 stehen die Zuchttiere der Rasse Fleckvieh-Fleisch (50 %), gefolgt von Angus (14 %) und Fleischrind-Kreuzungen, die als Färsen oder Kühe gehandelt wurden (9 %). Es folgten Limousin (7 %), Charolais (6 %), Salers (5 %) und das Rote Höhenvieh (4%). Weiterhin wurden Aubrac, Blonde d´Aquitaine, Pinzgauer, Hinterwälder, Gelbvieh, Uckermärker, Wagyu, Galloway, Hereford und Highland-Rinder über den LTR gehandelt.


Ergebnisse des Zuchtjahres In Tabelle 1 werden die Summen der Handelskategorien über die Rassen hinweg sowie die prozentualen Veränderungen zum Vorjahr dargestellt. Tabelle 1: Übersicht über die Handelsstatistik der letzten drei Jahre Kategorie

2013

2014

2015

Veränderungen zum Vorjahr

Färsen

947

868

1.222

+ 41 %

dav. Export

567

539

840

+ 56 %

Kühe

736

917

811

− 12 %

dav. Export

54

256

163

− 36 %

Jungrinder

339

650

930

+ 43 %

dav. Export

55

152

430

+ 183 %

Zuchtkälber

247

323

316

− 2 %

ND-Bullen

206

195

191

− 2 %

Absetzer

2.909

3.444

3.489

+ 1 %

Mastkälber

8.238

8.188

8.404

+ 3 %

Der Handel mit Nutzvieh konnte 2015 generell Zuwächse verzeichnen. Im Handel mit Mastkälbern konnte eine Steigerung von 3 % verzeichnet werden. Mit 8.404 Kälber stellen diese die tierzahlstärkste Handelskategorie dar. Bei den Fleischrind Absetzern stieg der Anteil um 1 % auf 3.489 Tiere beiderlei Geschlechts – doch dazu mehr im entsprechenden Artikel in dieser Ausgabe. Dahingegen verringerte sich der Handel mit weiblichen Zuchtkälbern um 2 %. Dieser Trend wird sich perspektivisch fortsetzen. Die Nachfrage nach weiblichen Kälbern verschiebt sich kontinuierlich hin zu abgetränkten Jungrindern. Bei den Jungrindern konnten u. a. aus diesem Grund Steigerungen um 43 % gegenüber dem Vorjahr beobachtet werden. Eine Erklärung ist, dass kaum noch Betriebe Zuchtkälber oder Jungrinder zur Bestandsremontierung zukaufen. Der größte Teil der Jungrinder gelangt zu spezialisierten Färsenaufzuchtbetrieben, die in der Regel Färsen für den Verkauf in den Export aufziehen. Um in der Färsenaufzucht einen höheren Durchsatz zu erreichen, wird vom Zukauf von Tränkkälbern abgesehen. Die nächste Alterskategorie auf der weiblichen Seite sind die Färsen – und mit 1.222 Tieren war dies die stärkste Kategorie des Zuchtviehs 2015. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Handel mit Färsen um 41 % zu. Dieser Zuwachs hängt auch mit dem um 12 % rückläufigen Handel mit Kühen zusammen. Bei den Natursprungoder Deckbullen gab es eine geringfügige Abnahme um 2 %. Der größte Teil des Zuchtviehs wird nach wie vor im Inland gehandelt. Die Bedeutung der Vermarktung von Thüringer Zuchtvieh ins Ausland steigt dennoch Jahr für Jahr. Mit 1.455 Tieren erreichten die Exporte einen Umfang von 41 % aller verkauften Zuchtrinder. Zum Vergleich: 2013 waren es 27 %, 2014 immerhin schon 32 %. Der „Hauptexportartikel“, die Färsen, nahmen um 56 % zu (840 Färsen). Die Abbildung 1 zeigt die Verteilung der Färsen über die verschiedenen Nationen. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte kamen regelmäßig oft personenstarke Kommissionen nach Thüringen, um Zuchtrinder für die Türkei zu kaufen, weshalb dies 2015 unser Hauptexportland war. Bei guter Abnahme der Färsen wurden diese von allen Seiten von Käufern, Exporteuren sowie den staatlichen Kommissionsmitgliedern begutachtet. Es folgte in der Zahl vermarkteter Färsen Aserbaidschan und war bis auf konkrete Farbwünsche der Käufer, aus Sicht der Zucht- und Aufzuchtbetriebe ein unproblematischer Exportkunde. Sehr niedertragende Rinder wurden in der Regel von Verbandsmitarbeitern im Auftrag angekauft und zügig in

die Sammelstellen verbracht. Russland kommt als Käufer bei uns auf Rang drei und ist deutschlandweit gesehen ein regelmäßiger Käufer. Beinahe exotischer kamen uns dann Ankäufe für Ungarn oder Österreich vor. Die „klassischen“ Exportziele wie Ägypten, Marokko und der Libanon traten im letzten Jahr aus thüringer Sicht eher in den Hintergrund. Nennenswert waren auch die Ankäufe für den Sudan. Das Einzeltier, welches nach Usbekistan ausgeführt wurde, war eine Fleckviehfärse des Doppelnutzungstyps. Diese Rasse birgt hohes Exportpotenzial (Anmerkung: potenzielle Verkaufstiere bitte rechtzeitig melden !) – die zunehmende Nachfrage, können wir in Thüringen jedoch nicht decken. 329

Türkei Aserbaidschan Rußland Ungarn Sudan Österreich Ägypten Marokko Libanon Luxemburg Litauen Rumänien Belgien Usbekistan

168 90 79 42 33 30 23 19 15 5 4 2 1 0

50

100

150

200

250

300

350

Abb. 1: Ausfuhrbestimmungsorte der Thüringer Exportfärsen im Jahr 2015

Die Nachfrage nach Exportjungkühen hängt vor allem von den Milchpreisen innerhalb der EU ab. Infolge der Preissenkungen nahm die Anfrage nach Kühen im EU-Ausland ebenso wie auch im Inland ab. Somit wurden mit 163 Kühen auch 36 % weniger exportiert als im Vorjahr. Abbildung 2 zeigt, dass der Hauptabnehmer Großbritannien war, gefolgt von Belgien und Rumänien. Italien trat weiter in den Hintergrund. Deutlich größere Tierzahlen konnten bei den abgetränkten Jungrindern exportiert werden – schließlich wurden 430 Jungrinder exportiert, was einer Zunahme von 183 % entsprach (Abbildung 2)! Als neuer Käufer für weibliche Holstein-Jungrinder trat Luxemburg auf. Unsere Handelsbeziehungen zu Polen zahlten sich auch 2015 aus, wurden doch 328 Jungrinder exportiert. Weiterhin wurden auch 15 Absetzer von Mastanpaarungen zur Weitermast nach Polen exportiert.

Polen

328

Luxemburg

45

Rumänien

45

Litauen

12

Großbritannien

104

Belgien

23

Rumänien

19

Italien

17

Rumänien

4

Ukraine

3

Polen

15 0

50

100

150

200

250

300

350

Abb. 2: Zielländer der Exporte von thüringer Jungrindern (orange), Kühen (rot), Bullen (blau) und Absetzern (grün)

Die bisher nicht erwähnten Exporte bezogen sich ausschließlich auf Fleischrinder aus Herdbuch-Beständen. Es ist erfreulich, den Züchtern auch hier Absatzwege aufzeigen zu können. Die Nachfrage nach Fleischrindern für den Export ist leider unstet und einige Anfragen erweisen sich als unseriös und scheitern bereits vor dem Ankauf. Hier gilt es immer wieder von neuem, export-

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

13


Ergebnisse des Zuchtjahres Zurückschauend hatten wir ein wechselhaftes aber doch erfolgreiches Handelsjahr 2015 erlebt. Zunächst war die Nachfrage nach Kühen zurückhaltend und die Preise niedrig – gehandelt wurden Färsen und Jungrinder. Erwartungsgemäß stieg im Zeitraum unmittelbar vor und um das Ende der Milchquote die Nachfrage, etwas versetzt auch der Preis, nach Jungkühen an. Mit dem sinkenden Milchpreis sanken ab der zweiten Jahreshälfte auch Nachfrage und Preis der Kühe – ein Dilemma was sich auch im aktuellen Geschäftsjahr fortsetzt. Im Bereich der Jungrinder beobachteten wir ein zunehmendes Angebot bei stagnierender Nachfrage – auch diese Situation hält noch an. Das Färsenangebot war über das ganze Jahr hinweg relativ hoch – doch im letzten Quartal sank die Nachfrage merklich. Es zeichnet sich aktuell ein verhaltener Nachfrageanstieg bei Färsen und Kühen ab – ich wünsche uns allen, dass dieses zarte Pflänzchen der Vegetation folgend erblüht! Zuchtrinder aus Thüringen werden in modernen Fahrzeugen nach ganz Europa verbracht.

fähige Zuchttiere den Mitarbeitern des LTR zum Verkauf anzubieten. Dann können wir schneller auf Anfragen reagieren und diese gezielt an die entsprechenden Züchter weiterleiten. Als sehr erfolgreich erwiesen sich die Exporte von Angus-Rindern. So wurden in 2 Verkäufen nach Rumänien 45 Angus-Jungrinder, 4 Angus-Färsen und 4 Angus-Bullen exportiert. Zudem produzieren nun 5 thüringer Angus-Färsen in Litauen hochwertige Absetzer. Nach Litauen gelangten auch 12 weibliche Aubrac-Jungrinder zur Zucht. Zusätzlich konnten 3 Charolais-Bullen in die Ukraine exportiert werden. Der Inlandshandel mit Fleischrindern erfolgt ebenfalls unregelmäßig. Auch an dieser Stelle bitte ich um regelmäßige Meldung potenziell verkäuflicher Partien. Dies hilft rasch, um plötzliche Nachfragen zu bedienen – schließlich kommen regelmäßig Ankäufe über die Ausschreibung der Verkaufstiere auf unserer Internetseite zustande.

Ich möchte an dieser Stelle allen Mitgliedsbetrieben und Geschäftspartnern und Kollegen für die gute Zusammenarbeit danken und wünsche uns weiterhin eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Informationen und Beratung zum Rinder-Zukauf oder Verkauf bekommen Sie bei Ihrem/r Zuchtinspektor/in, für Fleischrinder bei Ulrike Niebling – oder den Kollegen aus der Abteilung Handel: Stefan Staroszcik, Sebastian Reetz und bei mir. Danilo Bardehle

WICHTIG

*

Bitte melden Sie Ihre Verkaufstiere rechtzeitig bei Ihrem Zuchtberater oder der Abteilung Handel an:

• Danilo Bardehle (Zuchtvieh), 0172 346 95 99 • Stefan Starosczik (Nutzvieh), 0172 346 95 94 • Sebastian Reetz (Zucht- & Nutzvieh), 0173 589 29 77

Auswertung der Absetzervermarktung im Jahr 2015 Die Anzahl vermarkteter Absetzer stieg im letzten Jahr auf 3.489 männliche und weibliche Absetzer. Davon wurden 597 über die drei Absetzer-Auktionen vermarktet. Dies entspricht einem Umfang von 17 % der Absetzer. Unsere Auktionen finden in den Monaten August, September und Oktober jeweils am letzten Mittwoch im Monat in Laasdorf statt. Eine kurze Übersicht über die Beschickungszahlen ist in Tabelle 1 ersichtlich. Tabelle 1: Beschickung der drei Absetzerauktionen 2015

300

1.000 €

250

800 €

200

600 €

150

männliche Absetzer

weibliche Absetzer

Gesamt

AA I

151

55

206

AA II

71

102

173

AA III

148

70

218

400 €

100

Summe

370

227

597

200 €

50

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

0

F 2 00 F 2 - 25 0 5 FL 0 - kg F 3 30 00 0 k g - 35 0 k XF g F 2 0 XF 0 - F 2 25 0 5 XF 0 - kg F 3 30 00 0 k g - 35 0 k LIM g 2 0 LIM 0 2 250 5 LIM 0 - kg 3 300 00 - kg 35 0 kg CH A 20 CH 0 A 25 2 0 CH 50 - kg A 30 30 0 0 kg - 3 50 kg

0 €

FL

Die Beschickung der Auktionen erfolgte zu 39 % mit Absetzern der Rasse Fleckvieh-Fleisch, zu 35 % mit Fleischrindkreuzungen, 14 % der Tiere waren Limousin und 8 % der Absetzer waren Charolais. Für diese vier wichtigsten Herkünfte soll eine kurze Auswertung anhand der Abbildungen 1 und 2 erfolgen. In Abbildung 1 werden die Bruttopreise männlicher Auktionsabsetzer im Jahr 2015 dargestellt. Dabei wurden die Tiere nach Rassen und Gewichtskategorien

14

1.200 €

FL

Auktion

eingeteilt, zudem ist das durchschnittliche Alter ersichtlich. Die drei aufgeführten Gewichtskategorien entsprechen auch den Erfordernissen des Marktes. Für Absetzer unter 200 kg oder über 350 kg muss auf der Auktion mit preislichen Abschlägen gerechnet werden. Männliche Limousin fielen durch sehr hohe Erlöse in der leichteren und schweren Klasse auf. Getoppt wurden diese nur in der

Abb. 1: Vergleich der Bruttopreise männlicher Absetzer (Balken) nach Rasse, Gewichtskategorie und Alter (blaue Linie).


Ergebnisse des Zuchtjahres

Vor allem große und einheitliche Partien sind für die Käufer interessant.

900 €

300

800 €

250

700 € 600 €

200

500 €

150

400 € 300 €

100

200 €

50

100 €

0

FL

F 2 00 F 2 - 25 0 5 FL 0 - kg F 3 30 00 0 k g - 35 0 kg XF F 2 0 XF 0 - F 2 25 0 5 XF 0 - kg F 3 30 00 0 k g - 35 0 kg LIM 2 0 LIM 0 2 250 5 LIM 0 - kg 3 300 00 - kg 35 0 kg CH A 20 0 CH A 25 2 0 CH 50 - kg A 30 30 0 0 kg - 3 50 kg

0 €

FL

Mit Ausnahme der schweren Klasse hatten die weiblichen Limousin-Absetzer die Nase preislich betrachtet vorn, waren dabei aber älter als die anderen drei Herkünfte. In der schweren Klasse übertrafen die Charolais und Kreuzungen die Limousin. Die weiblichen Fleckviehabsetzer waren in der schweren Kategorie schon älter und lagen dadurch etwas unter den Kreuzungen und Charolais.

Abb. 2: Vergleich der Bruttopreise weiblicher Absetzer (Balken) nach Rasse, Gewichtskategorie und Alter (rote Linie).

mittleren Gewichtskategorie von reinrassigen Charolais. Bei den Charolais fällt auch das geringere Alter in der schweren Klasse auf, was auf sehr gute Tierqualität schließen lässt. Die Fleckvieh-Absetzer lagen preislich nur geringfügig unter den Kreuzungen, und das bei jüngeren Absetzern.

Die Rasseunterschiede gilt es dennoch nicht zu überschätzen – auf jeder Auktion zeigt sich, dass die Tierqualität das wichtigste Kriterium der Preisfindung ist ! Während auf den Auktionen der Anteil an männlichen Absetzern bei 62 % lag, wich er im Durchschnitt bei den Ab-Hof-Verkäufen mit 58 % nur geringfügig ab. Allerdings unterschied sich das Rassespektrum merklich. Mit 42 % der Tiere standen die Fleckvieh auch hier an der Spitze, gefolgt von Kreuzungen mit 36 %. Auf Platz drei kamen dann jedoch schon die Angusabsetzer. Sie machten 11 % der Absetzer aus. Die Anteile von Limousin oder Charolais lagen im Ab-Hof-Verkauf jedoch mit 6 bzw. 3 % unter denen der Auktionen. Der Ab-Hof-Verkauf findet selbstverständlich ganzjährig statt. Ihre Absetzer zum Verkauf melden Sie bitte an Ihre Zuchtinspektoren oder Stefan Staroszcik sowie Sebastian Reetz. Danilo Bardehle

ABSETZER AUKTION VORM E RK E N

*

Termine: Ort:

24. August | 28. September | 26. Oktober 2016 | 11.00 Uhr Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf

zum Auftrieb kommen: männliche und weibliche Absetzer Fleckvieh-Fleisch, Charolais, Limousin und deren Kreuzungen Für Tieranmeldungen und Kaufgesuche nehmen Sie mit uns Kontakt auf: Telefon 0172 3469594 oder 0172 3469599.

L ANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER 99087 Erfurt, Stotternheimer Str. 19 • info@ltr.de • www.ltr.de Telefon 0361 77974-0 • Telefax 0361 77974-44

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aktuell

KLAUENfitnet – Unterstützung für das Klauengesundheitsmanagement KLAUENfitnet arbeitet an einem digitalen Betriebshelfer zur besseren Überwachung der Klauengesundheit.

TVL aktuell

Etwa ein Drittel der Milchkühe in unseren Laufställen gehen lahm! Die allermeisten Lahmheiten – über 90 % – werden durch Klauenerkrankungen verursacht, die neben Schmerzen für das Tier auch erhebliche finanzielle Verluste mit sich bringen, die je nach Art der Klauenerkrankungen auf 300 bis 600 € geschätzt werden. Das Auftreten von Klauenproblemen hängt entscheidend vom Betriebsmanagement ab. Klauenerkrankungen reflektieren Defizite in der Haltungsumwelt der Tiere, wobei viele Faktoren einen Einfluss haben. Feuchtigkeit und Schmutz auf den Laufwegen erhöhen das Krankheitsrisiko. Für eine stabile Klauengesundheit müssen alle beeinflussenden Faktoren im Auge behalten und Probleme frühestmöglich erkannt werden, um Schaden rechtzeitig abwenden zu können.

Harte und güllefeuchte Laufwege in modernen Laufställen stellen hohe Ansprüche an die Klauen.

Folgende Tier- und Umweltdaten gehen als Bausteine auf den KLAUENfitnet-Versuchsbetrieben in die Auswertungen ein: Baustein

Was steckt dahinter ?

Klauenschnittbefunde und deren Dokumentation mit dem Softwareprogramm HERDE

Läsionen und Erkrankungen an den Klauen werden im Rahmen der funktionellen Klauenpflege gründlich und nach Schweregraden bonitiert und dokumentiert. Nur so können Klauengesundheitsprobleme strategisch bekämpft werden.

Überwachung des Dermatitis digitalis (DD)-Status der Herde durch sogenannte Milking Parlour Walks

Der Zwischenklauenspalt der Hintergliedmaßen wird im Melkstand visuell auf Veränderungen, die auf DD hinweisen, begutachtet. Die Genauigkeit der DD-Erkennung liegt bei rund 95 % gegenüber dem Anheben des Fußes im Klauenpflegestand.

Dokumentation der Aktivitätsmuster durch FULLEXPERT Differential-Präzisionspedometer (DPP)

Neben der Messung der Schrittzahl der Tiere wird in den Ruheperioden zwischen Liege- und Stehzeiten differenziert, da hier wichtige Zusammenhänge zur Klauengesundheit bestehen.

Visuelle Lahmheitsbewertungen nach Sprecher et al.

Die Effektivität der DPP zur Erkennung von Lahmheiten wird durch visuelle Lahmheitsbeurteilungen nach Sprecher et al. durchgeführt wobei Bewegungsnoten von 1- normaler Gang bis 5- schwer lahm vergeben werden.

Beurteilung der Körperkondition (englisch: Body Condition Scoring, BCS)

BCS dient der Schätzung der Energiereserven der Tiere. Unterkonditionierte Tiere sind stärker von Lahmheiten betroffen als normal konditionierte Tiere. Die Unterkonditionierung kann die Folge von Klauenproblemen durch verringerte Futteraufnahme sein, aber auch deren Ursache.

Gesundheits- und Leistungsdaten aus der Milchleistungsprüfung (MLP)

Das Auftreten von Klauenerkrankungen unterliegt einer Dynamik, die u.a. von der Jahreszeit, den Witterungsbedingungen, dem Laktationsstadium und der Futterqualität abhängt. Hierzu liefern die Auswertungen der MLP wertvolle Informationen.

Beurteilung von Hitzestress durch Berechnung des regionalen Hitzeindex (HI) aus tagesbezogenen Daten zu Lufttemperatur und -feuchte

Der HI sagt aus, wie warm wir, bzw. unsere Kühe die aktuelle Temperatur empfinden. Hohe Umgebungstemperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen das Risiko für Klauenerkrankungen.

Bausteine von KLAUENfitnet Voraussetzung für gesunde Klauen ist ein auf Prophylaxe ausgerichtetes, ganzheitliches Tiergesundheitsmanagement. Nicht immer ist es einfach zu unterscheiden, was Ursache und was Folgeproblem ist. Eine Kuh, die Schmerzen beim Laufen hat, wird seltener zum Futtertrog humpeln, wodurch Stoffwechselprobleme entstehen, genauso wie anders herum, Stoffwechselbelastungen die Klauengesundheit beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist die Vernetzung von Tier- und Umweltdaten aus unterschiedlichen Quellen die Basis für eine betriebsspezifische Schwachstellen- und Risikoanalyse. Genau hierbei sollen Landwirte zukünftig durch das interdisziplinäre Forschungsprojekt KLAUENfitnet Unterstützung bekommen. Mit starken Partnern aus der Wissenschaft – der Klinik für Klauentiere der Freien Universität Berlin, der Klauenexpertin Dr. Andrea Fiedler und dem Institut für Landtechnik der Universität Bonn – und Wirtschaft – der Data Service Paretz und LemmerFullwood GmbH sowie bundesweiten Rechenstellen, arbeitet der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen an einem „digitalen Betriebshelfer“. Dieser soll durch automatisierte Datenauswertungen Landwirte in Zukunft dabei unterstützen, faktenbasierte und frühzeitige Managemententscheidungen für eine bessere Klauengesundheit zu treffen - und das ohne betrieblichen Mehraufwand.

16

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Der nächste Schritt ist die Verknüpfung und Verdichtung der zusammengeführten Informationen. Aus den großen Datenmengen sollen komplexe Muster und Korrelationen abgeleitet werden. Um die zugrunde liegenden Zusammenhänge für die Klauenge-


aktuell

Herkunft der Daten von unterschiedlichen Herstellern darf dabei kein Problem darstellen. Dies zu bewerkstelligen ist ein wichtiger Aufgabenbereich von KLAUENfitnet, der die Weiterentwicklung des automatisierten und standardisierten Datenaustausches über das DLQ-Datenportal beinhaltet. Das Portal kann man sich als stillen Arbeiter im Hintergrund vorstellen, der seinen Nutzern sowohl die Wahl des Kommunikationspartners und Datensicherheit garantiert, als auch die Datenkommunikation automatisch und effizient erledigt. Finanziell unterstützt wird das über drei Jahre laufende Vorhaben durch das Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Dr. Britta Behr Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ)

sundheit zu verstehen und praxisrelevant umsetzen zu können, werden diese von den universitären Projektpartnern veterinärmedizinisch und agrarwissenschaftlich interpretiert. Das Ziel ist es, betriebsindividuelle Risikofaktoren aufzudecken, damit Krankheiten im besten Falle gar nicht erst entstehen.

Automatisierte Datenkommunikation

TVL aktuell

Für die Klauengesundheit relevante Tier- und Umweltdaten werden vernetzt und analysiert.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Projekthomepage www.klauenfitnet.de. Aktuell wird ein E-Learning Programm zur funktionellen Klauenpflege und Befunderhebung sowie zur digitalen Dokumentation von Klauenläsionen aufgebaut, das allen Interessierten auf der Projekthomepage zur Verfügung steht.

DAS T IS LE EN WIR FÜR SIE

*

Milchleistungsprüfung im TVL: Milchkontrolle Umsetzung und Datenbereitstellung

KLAUENfitnet setzt auf die automatisierte Datenkommunikation und -verdichtung aus verschiedenen Betriebsbereichen und nutzt dabei den rasant ansteigenden Einsatz elektronischer Geräte der wachsenden Milchviehbetriebe (Precision Livestock Farming). Allerdings führt die Vielzahl der erhobenen Daten und Informationen auf vielen Betrieben aktuell noch viel zu oft zu einer Schnittstellenund Datenflut, die schwer zu beherrschen ist. Oftmals verhindern herstellerspezifische Übertragungsprotokolle den unkomplizierten Datenaustausch. Genau das Gegenteil wird benötigt: Automatisierte Auswertungen müssen praxisrelevante Analysen für das Betriebsmanagement liefern, damit der Betriebsleiter / Herdenmanager sich auf seine Tiere konzentrieren kann, anstatt sich mit der Eingabe schlecht kombinierbarer Daten zu beschäftigen. Die

Labor Milchanalyse – genau, schnell, modern und kundenorientiert Gesundheits- und Qualitätssicherung Beratung mit Kompetenz und Erfahrung für gesunde und langlebige Milchkühe

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aktuell

Thüringer Milcherzeuger mit hervorragender Rohmilchqualität 2015

TVL aktuell

Die Auszeichnung der Milcherzeuger mit hervorragender Milchqualität im Jahr 2015 erfolgte, wie auch in den voran gegangenen Jahren, zum 20. Milchtag am 22. Februar 2016 in der Kongresshalle der Messe Erfurt. Das Zentrallabor Jena nahm im Auftrag des Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft die korrekte Auswahl der auszuzeichnenden Betriebe vor. Ein Dank an unsere angrenzenden Bundesländer, durch ihre gute Zuarbeit konnten wieder alle Thüringer Milcherzeuger in die Auswertung einbezogen werden.

Thüringer Milcherzeuger mit hervorragender Rohmilchqualität im Jahr 2015 Betrieb

Sitz des Betriebes

Juristische Personen Agrargenossenschaft „Drei Eichen“ e.G.

07554 Korbußen

Agrargenossenschaft „Hainleite“ e.G.

99718 Westerengel

Rinderhof-Agrar GmbH Seubtendorf

07922 Tanna

Die Auswahlkriterien für das Anlieferungsjahr 2015 wurden wie folgt festgelegt:

Agrargesellschaft Bergland GmbH

98547 Schwarza

Agrarprodukte Laskau GmbH

07389 Knau

• Die angelieferte Milch wurde in allen Milchgütebewertungen des Lieferjahres in Güteklasse 1 eingestuft. • Die Keimzahl lag bei jeder Monatsbewertung unter 15.000 Keime / ml. • Der Gehalt an somatischen Zellen lag bei jeder Monatsbewertung unter 162.000 Zellen / ml. • Alle Hemmstoffuntersuchungen waren negativ. • Der Gefrierpunkt lag bei allen Bewertungen niedriger oder gleich – 0,515 °C. • Es lag für jeden Monat des Anlieferungsjahres eine Bewertung vor. • Die o. g. Kriterien wurden von allen Liefer-Nummern eines Betriebes erfüllt.

LW-Ökozentrum Werratal

98617 Vachdorf

Agrarproduktion GmbH EngerdaHeilingen

07407 Neusitz

Agrargenossenschaft Gerstungen e.G.

99834 Gerstungen

MVA Schwabhausen GmbH & Co.KG

99869 Schwabhausen

Im Jahr 2015 erfüllten 15 Betriebe diese Auswahlkriterien.

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) Genßler GbR

98634 Erbenhausen / OT Schafhausen

Kerstin Korn GbR

07922 Tanna

John GbR

07950 Zeulenroda-Triebes OT Merkendorf

Landwirte im Haupt- und Nebenerwerb Norbert Meister

07586 Kraftsdorf

Ronny Lätzer

07955 Auma-Weidatal / OT Staitz

Bernd Linß

98587 Springstille

Carolin Gerbothe (Thüringer Milchkönigin), Birgit Keller (Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft), Dr. Klaus Wagner (Vorsitzender Landesvereinigung Thüringer Milch), Helmut Gumpert (Präsident des Thüringer Bauernverbandes) sowie Dr. Kirchheim im Hintergrund, bei der Auszeichnung.

Evelyn Klemmer

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


aktuell

Neue 100.000 Liter-Kühe in Thüringen Ohr-Nr. Rasse Geb.datum mittlere Laktationsleistung Name Vater Kalbungen höchste Laktationsleistung HL M-kg F  % E  % F+E-kg

Besitzer

16019 00303 Gretel

Sbt Gibor

12.08.05 12.282 4,14 3,40 926 8 3. 14.280 4,30 3,37 1.095

Rinderhof Kauern GmbH

16019 76320 Steffi

Sbt Stevie

17.10.04 8 4.

Wippertaler Agrar GmbH Wolkramshausen & Co.KG

11.151 13.131

3,57 3,49

3,04 2,95

737 845

16017 19151 Sbt 14.07.04 11.084 4,10 3,21 810 Agrar „Osterland“ AG Saphira Mtoto 10 8. 13.012 3,96 3,12 934 Köckritz

16020 45889 Adele

Sbt 13.10.05 13.334 3,69 3,00 892 Gerbothe / Wiesner GbR Storax 7 5. 15.601 3,83 2,88 1.046 Hohenstein

16017 19305 Phyllis

Sbt 01.08.05 11.784 3,52 3,30 804 Agrar „Osterland“ Amerang 9 7. 13.494 3,53 3,34 927 AG Köckritz

16019 95076 Sbt 02.03.05 11.933 4,05 3,31 878 Miracel Laudan 8 3. 14.438 3,85 3,35 1.040

TLPVG GmbH Buttelstedt

16017 15920 Sbt Grace Gibor

18.06.04 12.503 3,33 3,05 797 Agrargenossenschaft 7 5. 14.714 3,12 2,93 890 Friesau e.G.

16020 45597 Wally

10.07.05 13.299 3,78 3,17 925 Groh, Schmidt & Adomeit 7 4. 14.865 3,86 3,20 1.049 GbR Dienstedt

Sbt Win

TVL aktuell

16020 31091 Sbt 11.10.05 12.592 3,29 3,25 823 Güterverwalt. „N. Schmidt“ Cloudyz Ramos 8 6. 14.038 3,59 3,16 934 AG Rothenacker

16019 86183 Sbt 23.07.05 12.276 3,80 3,38 881 Agrargesellschaft Lisa Amerang 7 4. 15.800 3,89 3,22 1.123 Griesheim mbH 16021 09802 Beere

Sbt 08.11.05 13.543 3,27 2,98 846 Wippertaler Agrar GmbH 1601859214 7 4. 15.009 3,35 2,98 951 Wolkramshausen

6019 86189 Sbt 27.07.05 12.517 3,94 3,31 907 Agrargesellschaft Biene Herold 7 3. 13.311 4,22 3,33 1.005 Griesheim mbH

VORM E RK E N

*

9.  TH Ü RING I SCH -SÄCH SI SCHES KOLLOQU IU M ZU R FÜ T TE RU NG Mittwoch, 12. Oktober 2016 in Laasdorf

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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aktuell

Ohr-Nr. Rasse Geb.datum mittlere Laktationsleistung Name Vater Kalbungen höchste Laktationsleistung HL M-kg F  % E  % F+E-kg 16015 16749 Lissy

Besitzer

Sbt 11.09.02 9.760 3,20 2,96 601 Wippertaler Agrar GmbH Labryinth 10 4. 11.432 2,88 2,86 656 Wolkramshausen

1601925214 Sbt Halma Affinity

19.07.04 11.189 3,78 3,16 777 Agrarproduktion 9 6. 12.541 3,80 3,09 865 „Goldene Aue“ Görsbach

16022 46791 Sbt 12.02.07 14.234 4,04 3,28 1.042 Güterverwalt. „N. Schmidt“ Marilyn Mascol 6 4. 15.376 4,51 3,27 1.196 AG Rothenacker 16020 63271 Sbt 06.04.06 12.915 3,21 3,14 819 Agrargenossenschaft Monrose Mothos 8 4. 16.719 2,85 3,17 1.007 Gerstungen e.G. 15.09.05 12.495 3,74 3,19 865 Agrargenossenschaft 8 5. 15.298 3,54 3,11 1.018 Gerstungen e.G.

TVL aktuell

16020 63027 Sbt Gitty Gibor

Das Stallteam der Agrar Osterland AG Köckritz präsentiert Phyllis in der schönen ostthüringer Landschaft um die Stallanlage Sirbis.

Mit Gretel konnte schon die 6. Kuh im Rinderhof Kauern die 100.000 Liter-Marke überschreiten.

Christiane Müller

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


MADE IN GERMANY

GESEXTES SPERMA

JETZT FÜR FÄRSEN UND KÜHE 3 GRÖSSERE ANZAHL WEIBLICHE KÄLBER 3 ZUSÄTZLICHES VERMARKTUNGSPOTENZIAL 3 ERHÖHUNG DES ZUCHTFORTSCHRITTS

Gern informieren wir Sie: LTR: +49(0)361/77974-23, Holker Ludewig, www.ltr.de ZBH: +49(0)6631/78442, Dr. Fokko Hagena, www.zbh.de


Deutsche Holsteins

Hessens Zukunft 2016 – erfolgreicher Auftritt thüringer Kühe in Alsfeld Auch in diesem Jahr erwies sich „Hessens Zukunft“ in der gut gefüllten Alsfelder Hessenhalle als echter Publikumsmagnet. Neben den Holsteins in schwarz- und rotbunt sowie dem Deutschen Fleckvieh wurden Demonstrationsgruppen der Rassen Jersey und Braunvieh und erstmalig in Alsfeld eine Gruppe des Deutschen Schwarzbunten Niederungsviehs gerichtet.

Champion der Milchrassen wurde BT Patricia (Atwood x Allen) aus dem Betrieb von Wilfried und Eckhard Hauck, Schiffelbach, mit den Sponsoren.

Besonders stolz sind LTR und ZBH, dass sie als erster Verband eine Töchtergruppe eines homozygot hornlosen Bullen zeigen konnten. Hier die beeindruckenden Töchter von Laptop PP.

Mit der umwerfenden WFD Atwood Rosalina stellte Martin Rübesam die Reservesiegerin der jungen Kühe.

Alle Töchter von Favrin stammten aus Thüringen.

Mit einem minimalistischen Kontingent von zwei Jungkühen stellte sich mit Martin Rübesam in diesem Jahr nur ein Züchter aus Thüringen dem Wettbewerb und hielt erfolgreich die Fahne des LTR hoch. Beide Kühe erreichten in ihren Klassen 1a-Platzierungen. Absoluter Blickfang dabei: Die junge Zukunftskuh WFD Atwood Rosalina, die hinsichtlich Ausstrahlung, Oberlinie, korrektem Körperbau und Euterqualität Maßstäbe setzte, ihre Klasse klar dominierte und damit ins Stechen um die „Beste Jungkuh“ eingreifen konnte. Nur knapp musste sie sich dem späterem Champion der Schau, der ebenfalls erstlaktierenden und immerhin sieben Monate älteren BT Atwood Patricia, einer Tochter der Siegerin der Thüringer Holsteinschau 2009, WH Paola, geschlagen geben.

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Champion der Zweinutzungsrassen wurde Wichtl-Tochter Blüte, die bereits sieben Kälber hat.


Deutsche Holsteins

Mit dem Einsatz von Arango erhalten Betriebe typ- und euterstarke Kühe.

Insgesamt präsentierten sich gerade die Jungkuhklassen auf einem enormen Niveau – herausragend durch Schauappeal, Fundamentqualität und beste Euter: Die Töchter der Bullen Goldday und Atwood. Wie in jedem so auch in diesem Jahr präsentierten die Kooperationspartner ZBH und LTR eine Reihe von Nachzuchten populärer Jungbullen. An allen 4 Nachzuchten, einschließlich der des Fleckvieh-Vererbers Washington, waren Kühe aus thüringischen Zuchtbetrieben beteiligt. Die Kollektion des Freddie Sohnes Favrin stammte dabei zu 100 % aus Thüringen. Seine körperbetonten Töchter überzeugten durch Typ, Länge und viel Qualität im Fundament. Auffallend die gute Textur und Strichplatzierung der Euter. Nach seinem Töchterdebüt anlässlich der Landesschau Thüringer Holsteinzüchter in Laasdorf im vergangenen Jahr, überzeugte der Atwood-Sohn Arango einmal mehr mit einer Gruppe korrekter, entwicklungsfähiger, deutlich im Milchtyp stehender Kühe. Arango bleibt

Der Fleckviehbulle Washington könnte seine genomischen Werte bestätigen.

das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Typ und Euterqualität aufzuwerten. Ein echtes Novum bleibt die Präsentation von Laptop PP. Erstmals mindestens in Deutschland – war eine Gruppe abgekalbter Töchter eines homozygot hornlosen Bullen im Schauring zu sehen. Diese zeigten sich als wüchsige, leistungsbereite, korrekte Kühe mit besten Eutern. Ein überzeugender Auftritt, der sichtbar unter Beweis stellte, dass Laptop PP neben dem Alleinstellungsmerkmal genetischer Hornlosigkeit Exterieurqualität und Leistung zu bieten hat. Ein komplettes Paket – kongruent zu allen Ansprüchen moderner Rinderzucht. Die traditionelle Sonderauktion einer „Kollektion ausgesuchter Spitzengenetik“ rundete einen ereignisreichen Schautag in Alsfeld ab. Knut Riehmer, TLL

Die vollbesetzte Hessenhalle in Alsfeld.

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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Deutsche Holsteins

Aufbau einer Kuh-Lernstichprobe Die Lernstichprobe ist die Basis für die genomische Zuchtwertschätzung. In Deutschland besteht sie aus Bullen, die sowohl über einen genomischen als auch einen töchterunterstützten Zuchtwert verfügen. Da die neu hinzukommenden töchtergeprüften Bullen ehemalige hoch selektierte genomische Vererber sind, die für viele Merkmale nur noch das obere Ende der Population abbilden, muss nach neuen Lösungen gesucht werden. Außerdem ist mit der Bullen-Lernstichprobe die Zuchtwertschätzung für funktionale Merkmale nur eingeschränkt möglich. Deshalb sollen zukünftig weibliche Tiere die Lernstichprobe bilden. Dies ergibt für die Betriebe die Möglichkeit, einzelbetriebliche Vorteile mit einem gesamtzüchterischen Ansatz zu kombinieren. Das Projekt „Aufbau einer Kuh-Lernstichprobe“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Holstein-Zuchtorganisatio-

nen, welches im Frühsommer 2016 starten wird. Der Anteil einzubringender weiblicher Tiere seitens der Zuchtorganisationen ergibt sich aus deren Anteil am Gesamt-Holstein-Herdbuchbestand. Der LTR ruft alle interessierten Zuchtbetriebe zur Beteiligung auf. Bitte melden Sie Ihr Interesse bei Ihrem zuständigen Zuchtinspektor bzw. direkt bei der Geschäftsstelle an. Am 4. Mai 2016 wird eine Informationsveranstaltung stattfinden. Beachten Sie hierzu die organisatorischen Hinweise auf unserer Homepage. Einzelbetriebliche Vorteile der Herdentypisierung beschreibt Dr. Dierck Segelke vom vit Verden im nachfolgenden Artikel.

Genomische Zuchtwerte erleichtern das Herdenmanagement Im Jahre 2009 wurde in Deutschland erfolgreich die genomische Zuchtwertschätzung für die Rasse Holstein eingeführt. Diese wegweisende Erneuerung ermöglicht es, basierend auf einer DNA-Probe, sichere genomische Zuchtwerte bereits für junge Kälber zu schätzen. Da die Analysekosten zunächst recht teuer waren, wurde zunächst die genomische Zuchtwertschätzung vor allem im Zuchtprogramm zur Auswahl der zukünftigen Besamungsbullen angewandt. Durch technische Erneuerungen konnten die Untersuchungskosten auf aktuell 49 Euro je Tier gesenkt werden. Hierdurch wird die genomische Zuchtwertschätzung auch für weibliche Tiere interessant. In Amerika, wo ähnliche Preise gelten, ist die Herdentypisierung bereits ein etabliertes Managementwerkzeug und wird zur innerbetrieblichen Selektion genutzt. Monatlich werden hier über 20.000 weibliche Holstein-Tiere in kommerziellen Herden typisiert. Der folgende Beitrag soll zeigen, dass auch in Deutschland das innerbetriebliche Herdenmanagement unter der Verwendung von genomischen Zuchtwerten verbessert werden kann. Zuchtwerte zum innerbetrieblichen Herdenmanagement Die genomische Untersuchung weiblicher Tiere liefert für alle züchterisch und ökonomisch relevanten Merkmale Informationen über den wirtschaftlichen Wert eines Tieres. Es ermöglicht eine frühe Vorhersage der künftigen Leistung eines Tieres. Auswertungen zeigen, dass die Leistung eines Tieres mittels genomischer Zuchtwerte sicherer vorhergesagt werden kann als unter Verwendung des Pedigree-Zuchtwertes des Kalbes. Tabelle 1 zeigt die Einordnung der Kühe nach ihrem genomischen Zuchtwert für Milchmenge in 4 Gruppen. Die Differenz zwischen der besten Gruppe und der schlechtesten Gruppe beträgt 1.725  kg Milch. Zum Vergleich: Die Differenz ist weniger als die Hälfte (706  kg) sofern die Tiere nach dem Pedigree-Zuchtwert des Tieres eingeordnet wurden (vgl. Tabelle 2). Dies bedeutet, dass mit Hilfe der genomischen Untersuchung sicherere Selektionsentscheidungen getroffen werden können als mit Hilfe des Pedigree-Zuchtwertes. Das Risiko einer falschen Selektionsentscheidung wird hierdurch verringert. Genomische Zuchtwerte liegen bereits für junge Kälber vor. Dies ermöglicht eine frühzeitige Selektionsentscheidung. Aufzuchtkosten können durch einen frühen Verkauf von Tieren mit geringeren Zuchtwerten minimiert werden. Gerade in flächenknappen Regionen stellt dies eine effektive Methode dar, die Flächeneffizienz zu erhöhen. Zudem bietet sich nun die Chance, die besten weiblichen Tiere mit gesextem Sperma zu besamen und somit den Zuchtfortschritt der Herde zu erhöhen. Leistungsschwache Tiere stehen

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Gruppe

Durchschnittlicher genomischer Zuchtwert Milchmenge

Durchschnittliche 305 Tage Milchleistung (kg) 1. Laktation

Beste 25 %

+ 883

10.154

Beste 25 – 50 %

+ 444

9.552

Untersten 25 – 50 %

+ 138

9.064

Untersten 25 %

− 306

8.429

Tabelle 1: Durchschnittliche 305-Tage Milchleistung gruppiert nach dem genomischen Zuchtwert des Tieres.

Gruppe

Beste 25 %

Durchschnittlicher Pedigree Zuchtwert für Milchmenge

Durchschnittliche 305 Tage Milchleistung (kg) 1. Laktation

+ 1.275

9.700

Beste 25 – 50 %

+ 783

9.345

Untersten 25 – 50 %

+ 531

9.188

− 41

8.994

Untersten 25 %

Tabelle 2: Durchschnittliche 305-Tage Milchleistung gruppiert nach dem Pedigree Zuchtwert des Tieres.

dann für eine Belegung mit Fleischrassebullen zur Verfügung. Des Weiteren bieten genomische Zuchtwerte die Chance auf funktionale Merkmale, wie beispielsweise Nutzungsdauer, zu züchten. Der gRZN ist wie alle genomischen Zuchtwerte für männliche und weibliche junge Tiere gleich sicher. Erstmals ist hiermit eine direkte Selektion auf Nutzungsdauer bei weiblichen Tieren überhaupt möglich. Mit Hilfe der genomischen Zuchtwerte für alle Merkmale können für die Anpaarung die individuell am besten passenden Bullen ermittelt werden. Auf dieser Basis lassen sich alle Merkmale systematisch verbessern bzw. ausgleichen, auch die, die man nicht sieht. Vor allem bei Rindern, die bisher nur auf Grund von Pedigree Informationen angepaart wurden, stehen damit sichere Informationen zu jedem Merkmal zur Verfügung. Außerdem können in der individuellen Anpaarung genetische Besonderheiten der Kuh berücksichtigt werden. Neben den genomischen Zuchtwerten lassen sich aus der Untersuchung zudem Informationen über wünschenswerte genetische Eigenschaften, wie Hornstatus, Rotfaktor und Kappa Kasein ermitteln. Durch diese Informationen können durch gezielte Anpaarungen positive Eigenschaften


Deutsche Holsteins weiter in der Herde angereichert werden. Gleichzeitig lassen sich Anlageträger für Fruchtbarkeitsdefekte (HH1-HH5) und Aufzuchtsverluste (CDH) ermitteln. Diese wichtigen Informationen können dann in gezielten Anpaarungen genutzt werden, um die Trägerfrequenz in der Herde zu minimieren. Ebenso kann eine Einschätzung über den Umfang der negativen genetischen Eigenschaften in der Herde erfolgen. Mit der Typisierung kann zusätzlich die Abstammung eines Tieres überprüft werden, außerdem besteht für Tiere, bei denen die Abstammung nicht anerkannt wurde, die Möglichkeit, die wahren Eltern zu ermitteln, sofern diese bereits typisiert sind. Förderung durch die Zuchtorganisation Zurzeit planen die deutschen Holsteinverbände den Aufbau einer deutschlandweiten Kuhlernstichprobe. Da die Lernstichprobe für die genomische Zuchtwertschätzung derzeit aus töchtergeprüften Bullen besteht, die neu dazu kommenden Bullen aber mittlerweile

nicht mehr einer zufälligen Stichprobe entstammen und nicht mehr den Durchschnitt der Population widerspiegeln, muss nach entsprechenden Lösungen gesucht werden. Deshalb sollen zukünftig weibliche Tiere die Lernstichprobe auffüllen bzw. ersetzen. Dies ergibt für den einzelnen Betrieb die Möglichkeit, einzelbetriebliche Vorteile mit einem gesamtzüchterischen Ansatz zu kombinieren. Geplant ist, komplette Herden zu typisieren, indem die weiblichen Kälber und Jungrinder typisiert und alle typisierten Färsen in der ersten Laktation klassifiziert werden. Gleichzeitig sollen Gesundheits- und Klauenschnittdaten in das Projekt einfließen. Die am Programm teilnehmenden Betriebe bekommen für alle weiblichen Tiere genomische Zuchtwerte, die ihnen Selektionsentscheidungen in ihren Herden erleichtern. Dieses Projekt soll Mitte 2016 starten. Die deutschen Zuchtorganisationen sind zurzeit dabei, Grundlagen für dieses geplante Projekt zu schaffen und werden die interessierten Betriebe auf den kommenden Winterversammlungen über weitere Schritte und die Vorgehensweise informieren. Dierck Segelke, VIT

Neuigkeiten in der Zuchtwertschätzung Zum Redaktionsschluss lagen die Zuchtwerte aus der Aprilschätzung noch nicht vor. Aufgrund nachfolgend beschriebener Anpassungen im Schätzsystem wird es bei den genomischen Jungvererbern zu Veränderungen bei der Höhe der Zuchtwerte und der Rangierung und bei den töchtergeprüften Bullen zu veränderten Zuchtwerten kommen. Anpassung genomischer Zuchtwertschätzung Im Schätzmodell für die SNP-Effekte wurden merkmalsspezifisch Anpassungen vorgenommen. Das betrifft insbesondere die Annahmen, welcher Anteil der beobachteten Varianz maximal durch SNP-Effekte erklärt werden kann. Die aktuelle Überprüfung hat ergeben, dass der sogenannte „polygene Effekt“ bei der SNP-Schätzung für die meisten Merkmale etwas höher als bisher angesetzt werden muss. In Einzelfällen können Änderungen der gZW von − 10 bis + 10 Punkte vorkommen. Der Großteil der beobachteten Rangfolgeänderungen der Bullen beruht daher auf dieser Modelländerung. Des Weiteren stammen inzwischen fast alle jungen Kandidaten von genomischen Jungvererbern ab, d. h. zwischen den aktuellen Kandidaten und der Lernstichprobe liegen 2 Generationen. Die an der Lernstichprobe geschätzten SNP-Effekte sind daher differenzierter bzw. vorsichtiger auf Kandidaten der 2. Generation anzuwenden. Die vorsichtigere Einschätzung der Kandidaten der 2. Generation ist für die allgemeine Absenkung des gZW-Niveaus an der Spitze verantwortlich. Umstellung von Bullen- auf Kuh-Basis für alle Merkmale und jährliche Basisanpassung auch für Milchleistungsmerkmale In der Vergangenheit wurden alle Relativzuchtwerte auf einer Bullenbasis ausgedrückt. Der historische Hintergrund war, dass nicht alle Merkmale mit einem Tiermodell gerechnet werden konnten. Inzwischen ist ein Tiermodell aber Standard. Konkreter Handlungsbedarf ist jetzt aufgrund der genomischen Vorselektion für schwarz- und rotbunte Verberber entstanden. Jetzt bekommen die ersten stärker genomisch selektierten Bullenjahrgänge Töchter-ZW. Würden diese künftig als Basisjahrgänge definiert, so entstünden rechnerisch sehr starke ZW-Abschreibungen durch die jährlichen Basisanpassungen. Der rechnerische Zuchtfortschritt in den genomisch stark vor-selektierten Bullenjahrgängen würde nicht mehr in etwa der Veränderung in der lebenden Kuhpopulation entsprechen. Die neue Kuhbasis für alle Merkmale und Rassen sind daher Kühe geboren 2010 – 2012.

Diese repräsentieren die aktuell lebende und anzupaarende Kuh-Population und gleichzeitig in ihrem Alter etwa das Alter der bisherigen Töchter der Testbullen in der Basis. Die neue Kuhbasis wird – wie bisher die Bullenbasis – jedes Jahr um einen Geburtsjahrgang aktualisiert. Ein wichtiger positiver Nebeneffekt der Umstellung ist eine deutlich konstantere und realistischere Definition der Basis für die kleineren Rassen. Bei diesen ließen sich aufgrund der geringen Testkapazität in der Vergangenheit Sprünge durch wenige neue Bullen in/aus der Basis nicht vermeiden, obwohl die Basis für die kleinen Rassen bereits weiter definiert war. Jetzt ist die Basisdefinition für alle Rassen einheitlich und dennoch stabiler, da sie tatsächlich die gesamten Kuhpopulationen der jeweiligen Rassen repräsentieren. Im Zuge der Neuerungen wird auch die Basis der Milchleistungs-Einzelmerkmale ab sofort – wie bei allen anderen Merkmalen – jährlich, statt bisher alle 5 Jahre, angepasst. Die Auswirkungen Für die Milchleistungs-Einzelmerkmale ergeben sich durch die Basis-Aktualisierung die üblichen Abschreibungen der ZW nur bedingt durch den Zuchtfortschritt, da hier bereits bisher eine Kuh-Basis galt. Beim Vergleich der Relativ-Zuchtwerte Bullenbasis-2015 (bisher) und Kuhbasis-2016 (neu)zeigen sich dagegen immer zwei Effekte gleichzeitig: die üblichen Veränderungen durch den Zuchtfortschritt für ein Jahr und die einmaligen Auswirkungen der Umstellung von Bullen- auf Kuh-Basis. Diese beiden Effekte können sich ausgleichen oder verstärken. Die Basis-Kühe sind im RZM und RZE weniger stark selektiert als die Bullenbasis, d.h. die neue Basis liegt niedriger als bisher und die ZW steigen trotz des Zuchtfortschrittes leicht. Für die funktionalen Merkmale sind die Basis-Kühe aber besser als die Testbullen-Basis-Jahrgänge, d.h. die neue Basis liegt höher. Deshalb werden die ZW für die funktionalen Merkmale diesmal etwas stärker „abgeschrieben“. In der Summe ergibt sich für den RZG eine Abschreibung von ca. − 1 Punkt. Der Effekt der Umstellung von Bullen- zu Kuh-Basis ergibt sich einmalig nur in diesem Jahr. Künftig wird ZW-Abschreibung den normalen Zuchtforschritt repräsentieren und das nah an Wirklichkeit der aktiven Kuhpopulation. vit-Verden Wo sich die Bullen des LTR in der aktuellen Zuchtwertschätzung platzieren, können Sie auf www.ltr.de einsehen.

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Deutsche Holsteins

Aus aktuellem Anlass zum BHV1-Geschehen in Thüringen sollen an dieser Stelle noch einmal alle mit Rindern arbeitenden Menschen auf die einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen hingewiesen werden.

www.thueringen.de

Merkblatt für Landwirte

Biosicherheitsmaßnahmen in Rinder haltenden Betrieben BHV1-freie Region („Artikel-10-Region“) Thüringen Hoher Tiergesundheitsstandard muss geschützt werden! Thüringen hat die Bekämpfung der anzeigepflichtige Tierseuche BHV1-Infektion des Rindes (= infektiösen bovinen Rhinotracheitis) erfolgreich abgeschlossen. Den großen Erfolg der Tilgung der Tierseuche „BHV1-Infektion des Rindes“ im gesamten Gebiet des Freistaates Thüringen gilt es nun zu nutzen und besonders zu schützen. Daher muss jeder Tierhalter zum Schutz seines eigenen Tierbestandes weiterhin verantwortungsbewusst handeln. Das Schutz-System kann nur Greifen, wenn jeder einzelne Rinderhalter in Thüringen sich an die neuen Vorschriften hält und darüber hinaus ein hohes Maß an Biosicherheit gewährleistet, um Infektionen des eigenen Bestandes wirksam vorzubeugen. Folgende Hinweise zu wichtigen Vorsorgemaßnahmen gegen eine Seucheneinschleppung (Biosicherheitsmaßnahmen) in Rinder haltende Betriebe sollten Beachtung finden:

Biosicherheitsmaßnahmen 1. Kontrollierter Zukauf von Tieren Tierzukäufe dürfen ausschließlich mit entsprechenden Gesundheitsbescheinigungen erfolgen: Für jedes Rind muss zusätzlich auf der BHV1-Bescheinigung, ausgestellt von der für die Isolier-Einrichtung zuständigen Behörde, die Einhaltung der Bedingungen gemäß Artikel 3 Absatz 1 (Zuchtrinder) bzw. Absatz 4 (Mastrinder) der Entscheidung 2004/558/EG amtlich bescheinigt werden. Beim innergemeinschaftlichen Verbringen ist diese Zusatzerklärung auf der Gesundheitsbescheinigung im Abschnitt C Nummer 4 zu ergänzen, Im Zweifelsfalle von zuständigen Veterinärbehörde prüfen lassen, ob das zugekaufte Rind / das Attest den Anforderungen entspricht. Tiere, die an Ausstellungen außerhalb Thüringens, Bayerns oder anderen „Art. 10-Regionen“ teilgenommen haben, sind vor dem Verbringen zurück in den Tierbestand nach Thüringen strikt zu quarantänisieren: 30 Tage Quarantäne - in einer von der zuständigen Behörde genehmigten Isoliereinrichtung!

2. Abschirmung der Betriebseinheiten Einzäunung/Einfriedung Zaun verhindert ungewollte Betriebsbesucher (Mensch + Tier)! Beschilderung:

„Wertvoller Viehbestand, Betreten verboten!“

Bei baulichen Maßnahmen im Stallbereich (Neu- und Umbauten) Quarantänemöglichkeit planen/schaffen räumliche Trennung für Quarantänestall sichern! Abgrenzung von Risikogruppen (Abkalbe-, Jungtier-, Mast- und Krankenbereich)

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


Deutsche Holsteins

3. Zutrittsbeschränkung Zugang von betriebsfremden Personen zu Rinder haltenden Betrieben auf ein unerlässliches Minimum beschränken Personenkontakte, insbesondere mit den Tieren direkt im Stall, sind auf das notwendige Minimum zu reduzieren: o betriebseigenes Personal, Tierarzt, Besamungstechniker o beachte: Viehhändler sollten Stall (sofern überhaupt notwendig) ohne Begleitung durch betriebliches Personal nicht betreten! Allen nicht im Betrieb beschäftigten Personen sollte uneingeschränkt betriebseigene Kleidung und Schuhwerk (ggf. Einwegkleidung/Stiefelüberzieher) zur Verfügung gestellt werden, Bei Verwendung von Einwegkleidung ist diese im Betrieb zu entsorgen, Die Verwendung betriebseigener Schutzkleidung auch für regelmäßig wiederkehrende Besucher (z.B. Tierarzt oder Besamungstechniker) sollte vorzugsweise gewährleistet werden. Der Besuch von Ausstellungen, Auktionen etc. durch betriebliches Personal kann ein mögliches Risiko für den eigenen Tierbestand darstellen: Personen, die an einer solchen Veranstaltung teilgenommen haben, sollten erst nach einer Karenzzeit (48 Stunden) Produktionsbereiche der eigenen Tierhaltung wieder betreten.

4. Hygiene / Reinigung und Desinfektion Der Fahrzeugverkehr sollte durch geeignete Maßnahmen streng begrenzt werden ein TBA-Container an der Grundstücksgrenze kann z.B ein Befahren des Betriebsgeländes überflüssig machen Sauberkeit und strikte Hygiene im Betrieb sind Voraussetzungen zur Sicherung des wertvollen Tiergesundheitsstatus „BHV1-frei“: Verschiedene Hygienebereiche gestalten: Schwarz-Weiß-Trennung, konsequente Reinigung- und Desinfektion (Geräte, Fahrzeuge, Stiefel, Kleidung), Schädlings- und Schadnagerbekämpfung, Eine effektive Reinigung und Desinfektion (insbesondere Hände und Schuhwerk) vor und nach dem Betreten der Ställe ist sicherzustellen: an den Stall-Ein-/Ausgängen entsprechende Vorrichtungen o z.B. Desinfektionsmatten, Handwaschbecken, Handwaschmittel, EinwegHandtücher, Mülleimer etc. jederzeit funktionsbereit halten.

Weitere Informationen zur BHV1 erteilen: 1.

2.

Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter der Landkreise/kreisfreien Städte Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz Tel.: 0361-37743220 Fax.:0361-37743022 Veterinaerwesen@tlv.thueringen.de

Verfasser: TMSFG, TLV

(Stand: 16-10-2014)

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Fleischrinderzucht

25. Zuchtbullenauktion in Laasdorf Am 2. März 2016 fand zum 25. Mal die Zuchtbullenauktion des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter statt. Fleischrindzüchter und Mutterkuhhalter aus ganz Deutschland fanden sich im Zuchtund Vermarktungszentrum Laasdorf ein. Das Kontingent umfasste 44 stations- sowie 6 feldgeprüfte qualitativ hochwertige Bullen der Rassen Fleckvieh (37), Charolais (6), Angus (5), Blonde d‘Aquitaine (1) und Limousin (1). Die Auktionshalle war schon am Vormittag zur Vorstellung der Bullen im Ring sehr gut gefüllt. Ulrike Niebling stellte die Vorzüge der einzelnen Bullen dar, dabei durfte traditionell auch die Ernennung des „Mr. Dornburg“, dem Bullen mit der höchsten Prüftagszunahme, nicht fehlen. Dieser Titel ging dieses Jahr an einen hornlosen Charolaisbullen. Der Luxus-Sohn Lacoste, gezogen von Udo Gabler, nahm am Prüftag sagenhafte 2.225 g zu. Körsieger mit den Traumnoten 8 im Typ, 9 in der Bemuskelung sowie 8 im Skelett war bei dieser Veranstaltung der reinerbig hornlose General-Sohn Gabriel aus der Zucht von Christian Müller. Dieser Ausnahmebulle bestach mit viel Kaliber und extremer Körperbreite sowie einer Bemuskelung, die nichts zu wünschen übrig lässt. Die Auktion startete pünktlich um 13 Uhr. Auktionator war der Handelsleiter des LTR Danilo Bardehle. Der Auftakt verlief sehr flott. Es wurde zügig geboten. Nach dem ersten Drittel stagnierte die Auktion leicht. Die potenziellen Käufer wachten aber wieder auf und so wurde die Auktion dann wieder erfrischender. Letztendlich konnten 48 von 50 Bullen zu einem Durchschnittspreis von 2.782 EUR an den Mann gebracht werden. Teuerster Bulle mit 6.500 EUR war der Körsieger Gabriel. Er wird zukünftig seinen Dienst als Besamungsbulle des LTR und der ZBH verrichten.

Körsieger sowie teuerster Bulle der Auktion: Gabriel, ein reinerbig hornloser General-Sohn gezogen von Christian Müller/Linda.

Fazit der Auktion war, dass Bullen mit entsprechender Qualität und reinerbiger Hornlosigkeit stark nachgefragt wurden und entsprechend höhere Preise erzielten. Preisspiegel Rasse

vorgestellt

verkauft

Ø-Preis

Angus

5

4

2.650 €

Blonde d’Aquitaine

1

1

2.300 €

Charolais

6

6

2.533 €

Fleckvieh

37

36

2.860 €

Limousin

1

1

2.500 €

Gesamt

50

48

2.782 €

Die Qualität der aufgetriebenen Bullen zeigte sich aufgrund der hohen Selektion auf der Prüfstation wiederum sehr gut. Die StatiBlick in die voll besetzte Auktionshalle.

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Cortino, ein Comet-Sohn aus der Zuchtstätte Romano Kästner, wechselte für 4.500 Euro den Besitzer und deckt zukünftig in einem Thüringer Zuchtbetrieb.

onsprüfung ist somit ein wirksames Instrument zur Erhöhung des Zuchtfortschrittes in der Fleischrinderzucht. Es ist zurzeit das beste Mittel zur genetischen Verbesserung unserer Fleischrindherden, da sie auf sicheren und wiederholbaren Prüfergebnissen beruht, die unter einheitlichen Umweltbedingungen entstanden sind. Wer dieses Mal keinen passenden Bullen gefunden hat, sollte sich den 27. April 2016 vormerken – den Termin der nächsten Zuchtbullenauktion in Laasdorf. Ulrike Niebling


Fleischrinderzucht

Erfolgreiche Bundesschau Fleckvieh-Simmental für Thüringer Züchter Am Samstag, dem 16. Januar 2016, gingen in Berlin über 90 Tiere vom Jungrind bis zum Altbullen an den Start, um die jeweiligen Bundessieger sowie -reservesieger in einem spannenden Wettbewerb zu küren. Aus Thüringen nahmen 6 Züchter mit insgesamt 12 Tieren teil. Der irische Preisrichter Michael Robson richtete die Tiere zügig und mit nachvollziehbarem Richturteil. Dabei legte er sehr großen Wert auf Rahmen, Breite und gutes Gangwerk. Nach Ende der Schau, in welcher die Klassen manchmal gar nicht so einfach zu richten waren, da die Tiere wirklich teilweise eine große Homogenität zeigten, stand fest: Nach Thüringen gehen sage und schreibe 5 Titel !

Atlas, überzeugte vor allem durch ihre feminine Ausstrahlung und sehr gute Entwicklung. Die Reservesiegerin in der Kategorie Jungrinder 8 bis 12 Monate stammt aus dem Betrieb Bernd Petzenberger aus Eckardts. Die Malibu-Tochter Luisa lieferte sich mit ihren Konkurrentinnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Letztendlich gaben ihre schöne Körperlänge sowie Breite und ihr insgesamt elegantes Erscheinungsbild den Ausschlag für den Titel. Der Reservesieg bei den tragenden Färsen ging an den Zuchtbetrieb Hartmut Pieter aus Neustadt. Die Frede-Tochter Nike zeigte sich sehr

(v.l.n.r.) Die Thüringer Teilnehmer der Bundesschau Simmental. Bundessiegerin in der Kategorie Jungrinder bis 21 Monate – Gabriele aus dem Zuchtbetrieb Martin Bürger/Thonhausen. Karen Reinhold vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft überreicht die Ehrenmedaille in Gold an Marian Tittel für seinen Bundessieg in der Kategorie Jungbullen.

Den Bundessieger in der Kategorie Jungbullen stellte der Zuchtbetrieb Detlef Tittel aus Niederroßla mit dem Cowboy-Sohn Erfurt. Der elegante, dunkel gescheckte Bulle, welcher mit einer enormen Länge und einer plastischen Bemuskelung ausgestattet war, überzeugte den Preisrichter letztendlich durch sein flüssiges Gangwerk. Den zweiten Bundessieger stellt der Zuchtbetrieb Martin Bürger/ Thonhausen in der Kategorie Jungrinder bis 21 Monate. Die rahmige Atlas-Tochter Gabriele verfügte über eine enorme Breite und Tiefe und war für ihr Alter bestens entwickelt. Ihre überdurchschnittliche Bemuskelung zusammen mit ihrem tadellosen Exterieur verhalfen ihr zu diesem Titel.

gut befleischt und mit einem sehr feinen Knochenbau. Frede ist übrigens derzeit der Fleckviehbulle in Thüringen mit dem höchsten RZF. Er beträgt nach der letzten Zuchtwertschätzung 130. Am Sonntag präsentierten sich dann noch einmal alle Bundessowie Reservesieger im Ring. Frau Karen Reinhold vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft ließ es sich nicht nehmen und überreichte den thüringer Züchtern für ihre tollen Leistungen bei dieser Bundesschau jeweils die Staatsmedaillen in Gold, Silber und Bronze. Allen Züchtern noch einmal Herzlichen Glückwunsch und weiter so ein gutes Händchen in der Zuchtarbeit !

In dieser Kategorie ging auch der Reservesieg an Thüringen. Marian Tittel konnte sich erneut freuen – sein Jungrind Amy, ebenfalls von

Ulrike Niebling, LTR / Wolfram Knorr, TLL

ZUCHTBULLENAUKTION Mittwoch | 27. April 2016 | Vermarktungszentrum des LTR in Laasdorf • ab 10 Uhr Vorstellung der Bullen • ab 12 Uhr Auktion

überwiegend stationsgeprüfte Bullen der Rassen

Angus • Charolais • Fleckvieh • Limousin Infos zur Stationsprüfung: www.ltr.de Kataloge: Telefon 03693 467244, Fax 03693 467214

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER 99087 Erfurt • Stotternheimer Sraße 19 Telefon 0361 77974-0 • Telefax 0361 77974-44 • info@ltr.de

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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Fleischrinderzucht

THÜRINGER FLF / SIMMENTAL-STAMMTISCH 2016 25. Juni 2016 | 10 Uhr | Rittergut Pieter 07806 Neustadt / Orla, Pillingsdorfer Straße 5 Fachgerechte Zerlegung eines Simmental-Hinterviertels in maximale Steakanteile mit anschließendem Zubereiten auf dem Grill und dem Smooker und Verkostung. Als Fachkraft wird Herr Joseph Spahn erwartet. Er ist Fleischermeister, Direktvermarkter und selbst Züchter. Anschließend wird ein Betriebsrundgang angeboten. Das Ganze ist Bestandteil der Qualitätsfleischinitiative des Verbandes deutscher Simmentalzüchter.

Es wird ein Unkostenbeitrag von 15,00 € pro Person erhoben, welcher Speisen und Getränke umfasst. Zwecks Planung ist eine Voranmeldung bis 15. Juni 2016 unter 01721864267, Fax 03648123139 oder Mail VDSIClaudiaPieter@gmx.de erbeten.

Es sind alle Interessenten herzlich eingeladen !

Ausschreibung zur Landestierschau Fleischrinder anlässlich der Grünen Tage 2016 Vom 16. bis 18. September 2016 findet im Rahmen der Grünen Tage Thüringen auf dem Messegelände in Erfurt wieder die für alle Rassen offene Landestierschau für Fleischrinder statt. Veranstalter sind die Tierzuchtverbände in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Um unser Leistungsniveau sowie eine große Rassevielfalt präsentieren zu können, sind alle Mitgliedsbetriebe des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter zur Teilnahme aufgerufen. Bei den Fleischrindern werden Bullen, Kühe mit Kalb, tragende Färsen und Rinder im Wettbewerb konkurrieren oder zur Demonstration ausgestellt. Es werden Klassensieger sowie Sieger und Reservesieger ausgewählt und geehrt. Tieranmeldungen sind bis zum 15. Juli 2016 zu richten an: Wolfram Knorr 0174 3230720 Ulrike Niebling 0172 3475775 sowie Ihren zuständigen Zuchtberater.

VORM E RK E N

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Fleckvieh-Fleisch-Kollektion des Fleischrinderwettbewerbs 2014.


Fleischrinderzucht

Bundesjungrinderschau Angus

Familie Richter mit Jungrind Girly.

Am 18. Januar 2016 führte der Bundesverband Deutscher Angus-Halter e. V. im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin die 2. Angus-Jungrinder-Bundesschau durch. Aus Thüringen nahmen 2 Züchter mit insgesamt 3 Tieren an der Schau teil. Dr. Josef Dissen, Zuchtleiter und Geschäftsführer des Fleischrinder-Herdbuchs Bonn e. V., richtete die einzelnen Klassen. In der Klasse Jungrinder im Alter von 12 bis 15 Monaten gingen die Färsen Bellina, eine Shill-Tochter von Henry Richter / Thonhausen sowie Carla, eine Calgary-Tochter von Mathias Weise / Dreba an den Start.

Mathias Weise mit seiner 1a-platzierten Färse Carla.

Erfreulicherweise wurde die äußerst schicke und sehr harmonisch gebaute Färse Carla Siegerin in ihrer Klasse. Im Anschluss an die Schau nahm Laura Marie Katzke vom Zuchtbetrieb Henry Richter am Jungzüchterwettbewerb teil. Ihr Jungrind Girly (Shill) war im Ring sehr temperamentvoll, aber Laura Marie zeigte viel Courage, behielt die Nerven und belegte einen 3. Platz. Allen Beteiligten ein großes Dankeschön für die geleistete Arbeit. Ulrike Niebling, LTR / Wolfram Knorr, TLL

Sehr gut besuchter 22. Fleischrindertag in Laasdorf Der Thüringer Fleischrindertag ist seit Jahren eine feste Größe im Terminplan der Fleischrindzüchter und Mutterkuhhalter. Am 23. März 2016 fand diese Gemeinschaftsveranstaltung von Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und Landesverband Thüringer Rinderzüchter in Laasdorf statt. Etwa 120 interessierte Besucher fanden den Weg in das Zucht- und Vermarktungszentrum des LTR. Nach den einleitenden Begrüßungsworten von Ronald Bialek legte Wolfram Knorr den Zuchtbericht der Fleischrinder aus dem vergangenen Jahr dar. Für das Hauptthema der Vortragsveranstaltung, dem stressfreien Umgang mit Rindern, konnte Philipp Wenz aus Mecklenburg gewonnen werden. Herr Wenz ist sicher vielen Rinderhaltern schon ein Begriff, hielt er doch bereits deutschlandweit eine beträchtliche Anzahl an Seminaren zu dem Thema Low Stress Stockmanship. In den theoretischen Grundlagen referierte Herr Wenz über das Zonenkonzept und die wichtigsten Punkte, die es beim Treiben

von Rindern zu beachten gilt. Nach einer Mittagspause wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt – je eine Gruppe konnte sich bei Eberhard Baumann von der Firma Averde über Neuigkeiten beim Zaunbau informieren, der andere Teil schaute sich die Praxisdemonstration von Philipp Wenz an, für welche Fleischrindzüchter Dirk Friedel aus Zöllnitz freundlicherweise seine Weidefläche und Rinder als Übungsobjekte zur Verfügung stellte. Anschließend wechselten die Gruppen. Die Praxisdemonstration verlief auf den ersten Blick unspektakulär, doch konnte man nach einiger Zeit sehen, dass das Prinzip des Treibens mittels Annäherung, Druckauf- und -abbau schon die gewünschten Reaktionen bei den Tieren erbrachte. Motiviert, diese Methode des Umgangs mit den Rindern im eigenen Stall doch einmal selber auszuprobieren, machten sich die Teilnehmer auf den Heimweg. Ulrike Niebling

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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Wissenswertes

Analyse ausgewählter Verhaltensweisen von Milchkühen bei Nutzung des vollautomatischen Karussells der Firma DeLaval (AMR) in der LAPROMA AG in Schloßvippach In den letzten Jahren ging der Trend in der Milchproduktion zunehmend zu einer Automatisierung des Milchentzuges. Effekte in der Umgestaltung der Tierhaltung können sehr gut an den quantitativen Verhaltensänderungen der Milchkühe nachvollzogen werden, wenn zum Beispiel ein AMS  /  VMS mit gelenktem Kuhverkehr installiert wird oder die Geometrie der Vorwartehöfe Veränderungen unterliegt. Dabei sind jedoch Kenntnisse über die Dauer der täglichen Liege- und der Fresszeiten der Kühe für die Bewertung der Tierhaltungssysteme wichtig. Vor diesem Hintergrund ordnet sich die vorliegende Analyse ausgewählter Verhaltensweisen ein.

Steh-Zeiten der Kühe vor den Einzelboxen zurückgeführt). Für das Wiederkauen der Kühe in den vorliegenden Untersuchungen (Wiederkauen im Liegen und im Stehen) konnten im Mittel 472 Minuten oder fast 8 Stunden je Tag beobachtet werden.

Die Beobachtung der ausgewählten Verhaltensweisen von Milchkühen wurde in Abhängigkeit von der Laktationsnummer, dem Laktationsstadium, den Jahreszeiten und der Milchleistung vorgenommen. Die Datenerfassung fand im Zeitraum von Mai 2013 bis Juni 2015 im monatlichen Intervall statt. Im Vorfeld wurden die Tiere beim Laktationsstadium nach Tagen eingeteilt. Aus dieser Vorgehensweise konnten die Kühe in drei Gruppen eingeteilt werden (jeweils 100 Tage). Die Jahreszeit unterteilt sich zum einen in Sommer, welcher die Monate April bis September umfasst, und zum anderen in den Winter, der die Monate Oktober bis März enthielt. Für die Untersuchungen wurden mindestens 20 Kühe je Monat der Milchviehanlage in Dielsdorf mittels Time-Sampling-Methode im Intervall von 5 Minuten direkt beobachtet, wobei die Auswahl der Tiere im Vorfeld erfolgte und auf die zu analysierenden Faktoren geachtet wurde. Dabei wurden folgende Verhaltensweisen unterschieden: Fressen, die Wiederkauaktivität der Kühe, Liegen sowie Stehen (inklusive Melken und Laufen).

Zwischen den Jung- und Altkühen (gemischte Gruppen) konnte eine um 26 Minuten signifikant höhere Zeitdauer der Futteraufnahme bei den Jungkühen dokumentiert werden, wobei die Jungkühe auch 24 Minuten je Tag mehr für das Wiederkauen aufwendeten. Die Liegedauer war aber zwischen den Jung- und Altkühen auf einem vergleichbaren Niveau vorzufinden. In den Untersuchungen zeigte sich aber, dass im Winter die Liegedauer der Kühe signifikant um 20 Minuten gegenüber den Sommermonaten erhöht war, jedoch aus produktionstechnischer Sicht eigentlich nur ein geringer Unterschied nachweisbar war (Tabelle 2). Dieser Sachverhalt spiegelt sehr eindrucksvoll den Effekt des Stallklimas auf das Verhalten der Kühe wieder.

Die mehr als 500 beobachteten Milchkühe wiesen im Mittel eine Fressdauer von mehr als 5 Stunden je Tag auf. Den Hauptteil des Tages verbrachten jedoch die Kühe im Liegen mit etwas mehr als 11 Stunden je Tag (Tabelle 1). Nach Angaben der DLG (2007) sollten Milchkühe etwa 10–14 Stunden am Tag mit dem Liegen verbringen. Untersuchungen von FÜLLNER (2014) zeigten aber den Effekt des Managements auf die Liegedauer, denn hier wurden für die Kühe beim AMS oder VMS mit im Mittel 10 Stunden je Tag die geringste Liegedauer ermittelt (dies wurde auf die langen

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Verhaltensweise

Fressen

Liegen

Stehen

Zeitbudget je Tag

303 ± 64 min

676 ± 115 min

461 ± 110 min

Tab. 1: Verhalten der Kühe im gesamten Untersuchungszeitraum.

Verhaltensweise

Fressen

Liegen

Stehen

Wintermonate

311 ± 62

687 ± 108

444a ± 106

Sommermonate

297 ± 66

667 ± 121

474b ± 112

a

b

a

b

Tab. 2: Ausprägung der Verhaltensweisen der Kühe in Abhängigkeit von der Jahreszeit.

Die Liegedauer der Kühe zeigte zwischen den analysierten Zeitpunkten der Erfassung größere Schwankungen auf, die jedoch nicht immer mit verschiedenen Faktoren der Umweltgestaltung (z.B. Außentemperatur) sowie dem Zustand der Liegeboxen (Tiefliegebox) in Verbindung gebracht werden sollten, denn Änderungen in der Routine der Melkarbeiten können auch erhebliche Veränderungen im Liegeverhalten nach sich ziehen (Abbildung 1). Hier


Wissenswertes 26

Besamung + Werte

In der Literatur wird der Effekt einer langen Liegedauer der Milchkühe auf deren Milchleistung teilweise kontrovers diskutiert. Während KRAWCZEL und GRANT (2009) mit steigender Zeit des Liegens eine Erhöhung der Milchmenge nachwiesen, konnte NORRING (2011) bei steigender Milchmenge eine Verminderung der mittleren täglichen Liegezeiten der Kühe in den Liegeboxen ermitteln. In den vorliegenden Untersuchungen konnte mit einer verlängerten Liegedauer der Kühe kein Effekt auf die mittlere tägliche Milchmenge der Kühe beobachtet werden. Auch in den verschiedenen Stadien der Laktation konnten keine signifikanten Differenzen nachgewiesen werden (Tabelle 3).

Malvoy-Sohn Malden hat jetzt 129 Töchter hinzubekommen, die ältesten sind jetzt in der zweiten Laktation (RZM 130, RZE 113). Die 179 Töchter von Elwood (v. Elayo) sind bereits in der dritten Laktation (RZM 133, RZE 116), so dass für ihn jetzt die Stunde der Wahrheit heranrückt.

Liegedauer der Kühe Abb. 1: Liegedauer Kühe denjetzt einzelnen Tableau (Platz 3)der hält sichin mit 5.806Monaten Töch- der Beobachtungen.

unter 10 h 10 bis 12 h über 12 h tern konstant in der Top-5, auch dank der auf n MW ± s n MW ± s n MW ± s sind128 jedoch weitere Erhebungen notwendig, um die Effekte besser (+6) gestiegenen Nutzungsdauer. < 100 d 34 39 ± 7 80 37 ± 5 25 37 ± 8 darstellen zu können. Die Optimierung Der Gewinner dieser Schätzung ist Laron Pdes Liegekomforts der Kühe sollte jedoch immer eine besondere Priorität besitzen, denn 100 –  1 99 d 30 36 ± 6 115 35 ± 6 48 35 ± 6 (Nr. 4), dessen Töchterzahl sich dank des ausstarken eigenen Erhebungen in Mitteldeutschland zu Integument≥ 199 d 24 31 ± 6 109 31 ± 8 54 30 ± 6 Einsatzes als genomischer Vererber schäden am Sprunggelenk von Milchkühen (KÜHNE, 2015) konnte schnell erhöht (762 Töchter, +382). Er steigt Tab. 3: Mittlere tägliche Milchmenge der Kühe (kg/d) in Abhängigkeit von eine Häufigkeit der Kennzahl „haarlosen Stellen“ von 80 % sowie im Exterieur auf RZE 129 (+5) und in der der Dauer des Liegens und dem Laktationsstadium. „gelenksnahen Schwellungen“ von 41 % ermittelt werden. In der NutzungsdauerDielsdorf (RZN 129)wiesen gleichermaßen Milchviehanlage dagegenim mehr als 95 % der anafünf Punkte. Der beliebte Lawn Boy-Sohn lysierten Kühe keine Abschürfungen an denistSprunggelenken auf. Als Fazit könnte gelten: Verhaltensweisen von Milchkühen unterlieJe mehr Töchter in die Zuchtwertschätzung eingehen, umso wertvoller wird Laron P. Ronja ist eine der jüngeren Töchter in Milch damit nicht nur der höchste Gesamt-Exterigen einem gewissen jahreszeitlichen Verlauf, der jedoch durch verdes hornlosen Spitzenvererbers der ZBH. Sie gehört der Schweinsberger/Dersch GbR in Niederwald. eurvererber in der Topliste, sondern mit Euter schiedene Systeme im Management der Unternehmen weitestgehend abgefedert werden kann. Für das betriebliche Management 128 auch der beste Eutervererber (Fundament in der Milchproduktion also an auch immer Mit Matip Nr. zukünftig 8 (MV: Classic PS) wieder stellt 121). Mit einem RZFit von 136 führt Laron P RZE 122 (+8). Mit +2.158 kg ist er der höchste sollten der Effizienz auch dieinAuswirkungen Malvoy den vierten Sohn der Top-10 und die Liste der rotbunten Fitnessvererber ebenMilchmengenvererber neben in der Topliste. Auch der Arbeitserledigung der Maßnahmen auf das quantitative Verhalten der Kühe (z.B. die er selbst wäre mit RZG 136 immer noch für falls deutlich an. Madeira vererbt fast +2.000 kg Milch (RZM Liegedauer und Fresszeiten) berücksichtigt werden. einen Platz unter den Top-3 gut. Matip war 127) und ist wie Madorty mit 120 ein Fundaim April mit erst 13 bewerteten Töchter neu Dahinter folgen zwei auch mütterlicherseits mentverbesserer. H. Scholz, A. Harzke, M. Moik, eingestiegen und kann erst jetzt RZE 115 eng verwandte Malvoy-Söhne, Madorty (Nr. B. Füllner, S. Kirchner, D.mit Kirchner (+13) zeigen, was er kann. Die gut mittelrah5) und Madeira (Nr. 6). Ihre Mütter von Morty Carmano-Sohn Carie (Nr. 7, MV: September) migen, ausbalancierten Matip-Töchter haben und September sind Halbschwestern aus RH hat seinen dritten Töchterzuchtwert bei jetzt sehr gute Fundamente (123) und ordentliche Meggilee EX 91. Madorty war im April der 278 Töchtern: RZM 115 (-4), RZE 121 (+3). Euter (107). höchste Neueinsteiger, allerdings auf Basis Konstant gut präsentieren sich seine ZuchtDie Top-10 wird komplettiert durch good old weniger Töchter. Jetzt mit 63 Töchtern stellt werte in den funktionalen Merkmalen mit RZS Kühe am Futtertisch. Jerudo mit jetzt 13.112 Töchtern (RZM 122, er sich eher noch besser dar: RZM 126 (-5), 113, RZN 116 und RZR 118.

Die neuen Qualitätssiegel für unsere Bullen Die Top-Listen der letzten Zuchtwertschätzung lassen es immer deutlicher werden: Das TopQ-Zuchtprogramm ist ein Garant für höchste Qualität. Sowohl in der Spitze als auch in der Breite haben die TopQ-Partner ein einzigartiges Angebot. Damit davon auch alle Züchter gleichermaßen profitieren, werden die besten Bullen jetzt allen Züchtern der drei Organisationen zu gleichen Preisen zur Verfügung gestellt. Die angebotenen Bullen werden zur besseren Orientierung in zwei Rubriken unterteilt: TOPQClassic+ steht für die besten nachkommengeprüften Vererber, deren hervorragende Zuchtwerte auf Töchterinformationen beruhen. Mit TOPQSelect+ bietet das gemeinsame Zuchtprogramm ausgewählte Jungbullen mit höchsten genomischen Zuchtwerten an.

Hessens Zukunft 03|2014


Jungzüchter

Junge Thüringer in Alsfeld vorn dabei ! Auch 2015 fand Ende November wieder der „Tag der Züchterjugend“ im hessischen Alsfeld statt. Aufgrund des zu diesem Zeitpunkt noch bestandenen unterschiedlichen BHV1-Statusses der beiden Bundesländer Thüringen und Hessen war es nicht möglich, mit eigenen Rindern nach Alsfeld anzureisen, da die Quarantäne der Rinder nur mit einem hohem Aufwand umsetzbar gewesen wäre. Aus diesem Grund wurde eine Anfrage an unseren Kooperationspartner, die ZBH, gestartet, ob es möglich wäre, dass die Thüringer Jungzüchter mit Rindern aus Hessen beim Wettbewerb starten. Jeanette Goerigk kümmerte sich sofort darum. Es dauerte auch nicht lange und wir hatten die Zusagen von einigen Betrieben aus Hessen. Vielen Dank noch einmal an diese Betriebe! Vor Ort hatten unsere Jungzüchter dann etwas Zeit, um sich mit ihren Rindern vertraut zu machen, um dann im Vorführring das bestmögliche ihres Könnens unter Beweis zu stellen. Und – die Ergebnisse konnten sich sehen lassen!

Das thüringer Team zum Tag der Jungzüchter in Alsfeld.

Ergebnisse der Thüringer Teilnehmer im Jungrindervorführwettbewerb Milchrinder Platz

Kat. Nr. Rind

Vater

Vorführer

Alter

1a

82

RZB Lara

Joel

Lara Munzert

1c

85

NM Jana

Chelios

Lene-Martha Kästner

8 Jahre

1d

88

NH Missouri Queenbabe

Missouri

Felix Munzert

1e

83

DM Sammy

Tequila

Julian Bähr

1a

84

BT Playmade

Damion

Anna-Lena Munzert

10 Jahre

Besitzer Manfred Uhrig, Sulzbach Nessetalmilch GmbH, Goldbach

9 Jahre

Arno Schmidt, Romrod-Ober-Breidenbach

8 Jahre

Karl Muetze, Frankenberg-Geismar

11 Jahre

Wilfried u. Eckard Hauck, Gemünden-Schiffelbach

1c

98

NM Jacinta

Chelios

Tabea Maria Kästner

13 Jahre

Nessetalmilch GmbH, Goldbach

1d

124

Capri

Definant

Laura-Marie Katzke

16 Jahre

Dieter Hooss, Niedenstein

1c

140

RZB Candy

Definant

Sebastian Schleitzer

24 Jahre

Manfred Uhrig, Sulzbach

1f

134

NM Inken

Dorcy

Jeanette Alice Erhardt

21 Jahre

Nessetalmilch GmbH, Goldbach

1d

141

GHO Cloud No 9

Delta

Sarah Mahlo

22 Jahre

Michaela Beyer, Gerstenberg

1d

154

NM Lucky Girl

Windbrook

Tobias Leucht

19 Jahre

Nessetalmilch GmbH, Goldbach

Ergebnisse der Thüringer Teilnehmer im Jungrindervorführwettbewerb Newcomer Platz

Kat. Nr. Rind

Vater

Vorführer

Alter

Besitzer

1c

129

RZB Monrose

Acme RF

Jennifer Tußler

18 Jahre

Manfred Uhrig, Sulzbach

1c

115

RZB Live

Godewind

Ann-Marie Dammer

21 Jahre

Manfred Uhrig, Sulzbach

Sarah Mahlo: Stets engagiert und konzentriert vor und bei den Wettbewerben.

Unsere jüngeren Teilnehmer (v.l.n.r.) Lara, Lene-Martha, Felix und Julian.

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


Jungzüchter

Platzierungen der jüngeren Teilnehmer bei der Tierbeurteilung (48 Teilnehmer) Platz

Name

Alter

3

Lara Munzert

8 Jahre

5

Anna-Lena Munzert

11 Jahre

12

Julian Bähr

8 Jahre

15

Felix Munzert

9 Jahre

Platzierungen der älteren Teilnehmer bei der Tierbeurteilung (38 Teilnehmer) Platz 1

Name Markus Linke

Alter 18 Jahre

9

Sebastian Schleitzer

24 Jahre

17

Jeanette Erhardt

21 Jahre

Sebastian Schleitzer ist bei jedem Wettbewerb dabei.

VORM E RK E N

INFORMATIONEN

*

Auch in diesem Jahr werden die Thüringer Jungzüchter wieder verschiedene Aktivitäten durchführen. Markus Linke bewies in der Tierbeurteilung ein gutes Auge und holte sich den 1. Platz.

Besonders unsere Kleinen zeigten wieder eine überragende Leistung am Halfter und präsentierten ihre Rinder sehr konzentriert. So konnte sich Lara Munzert (8 Jahre) mit dem Jersey Rind RZB LARA von Manfred Uhrig den 1a-Platz ihrer Klasse sichern. Auch ihre Schwester Anna-Lena Munzert (11 Jahre) präsentierte die Damion-Tochter BT PLAYMADE von Wilfried und Eckard Hauck im Ring hervorragend und sicherte sich somit ebenfalls den Klassensieg! Auch alle anderen Teilnehmer errangen sehr gute Platzierungen. Im Tierbeurteilungswettbewerb mussten die Jungzüchter wieder ein gutes Auge beweisen, um sich der starken Konkurrenz zu stellen. Es galt zwei Jungkühe linear zu bewerten und 5 Kühe zu rangieren. Hier glänzte Markus Linke bei den älteren Teilnehmern (18 – 25 Jahre) und sicherte sich den 1. Platz! Bei den jüngeren Teilnehmern (5 – 17 Jahre) konnte Lara Munzert einen hervorragenden 3. Platz erreichen. Auch im Gruppenwettbewerb war das Team QHR (Rothenacker) mit Anna-Lena Munzert, Julian Bähr und Felix Munzert das beste Thüringer Team und erreichte in der Gesamtwertung den 5. Platz.

Alle Jungzüchter sind natürlich recht herzlich zu den verschiedenen Veranstaltunge eingeladen. Zu den genauen Terminen werdet ihr rechtzeitig informiert.

TERMINE Fittingseminare Hoffeste Trainingsrunden 16. September – 18. September 2016 Grüne Tage Erfurt Tierbeurteilung Fitting Vorführen Bundesjungzüchtertreffen der Fleischrinder 26. November 2016 Tag der Züchterjugend in Alsfeld

Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern ! Jungzüchterclub

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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Betriebsreportage

Die Milchviehanlage Teichröda – ein Resümee … Seit Mai 2014 ist die neue Anlage in Teichröda mit dem modernsten automatischen Melkkarussell in Betrieb. Viele Besucher waren bereits vor Ort, um das Novum zu bestaunen. Nun, etwa 2 Jahre später, ist die Anlaufzeit vorbei und der Betrieb hat seinen Takt gefunden. Deshalb fragen wir einmal nach, wie sich die Herde und deren Leistung unter den neuen Bedingungen entwickelt haben. Der Herdenmanager Mike Müller berichtet über die turbulente Zeit und zieht sein Resümee. Da eine komplett neue Anlage gebaut und der Bestand von 280 auf 450 aufgestockt wurde, konnte nichts aus dem alten Konzept übernommen werden. Weil die Herde auf einen Streich in den neuen Stall umgezogen ist, gab es auch für GEA keine Schonfrist, alle Kühe mussten vom ersten Tag an über das Karussell gemolken werden. Das Karussell Es umfasst 40 Außenmelkplätze mit Einzelrobotern, die unanhängig von einander bedient werden können. So kann es, z. B. bei Wartungsarbeiten, auch auf 39 oder weniger Plätzen melken. GEA wirbt hier mit einem hohen Durchsatz von 170 Kühen pro Stunde, was das Konzept vor allem für große Bestände interessant machen soll. Derzeit dauert eine Runde ca. 12 Minuten und schafft damit 180 Kühe pro Stunde. Die Besonderheit ist hier, dass alle Vorgänge in einem Melkbecher geschehen, vom Vormelken bis zum Dippen. An die Euterqualität, insbesondere die optimale Strichplatzierung, werden hierbei hohe Anforderungen gestellt, ebenso wie an das durchschnittliche Minutengemelk der Kuh, das nicht unter zwei Liter pro Minute liegen sollte, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Überwacht wird der Melkprozess von einer Person, eine weitere holt die Kühe aus dem Stall und pflegt die Boxen.

von einer Zellzahl von 280.000 auf ca. 100.000 ohne Zellzahlsanierung. Die Roboter enthalten neben einem Blutsensor auch Module für die Erhebung von Daten, wie die Leitfähigkeit, die Milchmenge und den Milchfluss. Der Stall Wer den Stall betritt, wird feststellen, dass hier Ruhe herrscht, obwohl die Tiere gerade zum Melken geholt werden. Dieser stressfreie Umgang ist dem Geschäftsführer Eckehard Blöttner besonders wichtig, sodass er die Anweisung erteilte, keine Treibemittel einzusetzen. Ebenso ist es verboten, die Stimme zu erheben oder den Zufluss zum Karussell zu blockieren. Hier geht es um Kuhkomfort! Der Erfolg gibt ihm Recht. Die Kühe laufen von allein zum Vorwartehof und auf das Karussell. Die Treibwege sind kurz und der Vorwartehof groß und luftig. Er fasst 200 Kühe. Das gehört alles zum Konzept, das auf den hohen Durchsatz ausgelegt ist, berichtet Herr Müller. Die erste Kuh der Gruppe ist in 18 Minuten vom Stall über das Karussell wieder am Futtertisch angelangt.

Blick in den neuen Milchviehstall: Hier herrscht den ganzen Tag angenehme Ruhe.

Ursprünglich waren 4 Gruppen à 100 Tiere geplant. Jedoch entschloss man sich hier, eine Gruppe zu teilen, um die Möglichkeit zu schaffen, die Starter- und Altmelkergruppe besser zu managen. Die Aufstallung ist eher klassisch: Ein Laufstall mit drei Reihen Hochliegeboxen mit Gummimatten, die zusätzlich mit Strohhäckseln bestreut werden, um die Euter und Gelenke zu schonen. Der Boden ist planbefestigt. Für die Entmistung sorgt ein Faltschieber, der kontinuierlich läuft.

Zum vollautomatischen Melkkarussell gehen die Kühe ohne Treibhilfe.

Die Herde einmal komplett zu melken dauert ca. 2 Stunden, was Mike Müller dazu bewegte, das Bewirtschaftungskonzept auf das dreimalige Melken umzustellen. Die Leistungsentwicklung der Kühe spricht ebenfalls hierfür. Von durchschnittlich 28 Litern Tagesgemelk machten die Kühe einen Sprung auf 35 Liter bei 3,8 % Fett und 3,25 % Eiweiß. Die Behandlung euterkranker Kühe geschieht auf dem Karussell. Eine eigene Gruppe für Euterkranke gibt es aufgrund der geringen Anzahl nicht. Ein weiteres Phänomen, dass die Erwartungen des Betriebes übertroffen hat: Die Herde entwickelte sich in kurzer Zeit

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Der Stall ist mit Rotorlüftern ausgestattet, die eine höhere Leistung haben als Kastenlüfter und für ein gutes Klima im Stall - besonders in den Sommermonaten - sorgen sollen. Der Nachwartebereich enthält eine automatische Selektionsanlage, die z. B für das Trockenstellen oder Umstellungen in den Gruppen genutzt wird. Der neue Abkalbestall umfasst 100 Plätze. Hier stehen auch die Trockensteher auf Stroh. Um den reibungslosen Ablauf beim Einmelken zu erleichtern, dürfen die Färsen jeden Mittwoch eine Runde auf dem Karussell fahren, damit sie sich an die Geräusche und Umgebung gewöhnen können. Wer die Wirtschaftlichkeit der Anlage in Frage stellt, dem sei gesagt, dass hier zwei Personen alle anfallenden täglichen Arbeiten


Betriebsreportage

im Stall erledigen: Abkalbestall, Kälberbereich, Jungrinderaufzucht, Füttern und Melken. Jedoch ist es bei dem derzeitigen Milchpreis für alle unmöglich, mit den vorhandenen Mitteln auszukommen. Die Mutterkühe Wer sich mit der Zucht von Charolais auskennt, der kennt auch den Namen Teichröda. Der Betrieb zählt zu einem der Spitzenbetriebe und glänzt bundesweit mit Schauerfolgen. Derzeit umfasst der Bestand 105 Mutterkühe und 5 Zuchtbullen zuzüglich Nachzucht. Jens Schmidt stellt jedes Jahr auf den Bullenauktionen des LTR seine feldgeprüften Zuchtbullen vor, die von den Züchtern erworben werden können. Um sich auch hier – besonders in der Hornloszucht - weiter zu entwickeln, setzt Herr Schmidt auch auf die künstliche Besamung der Färsen und ausgewählter Kühe mit Spitzengenetik. Um den Besamungserfolg und das Handling zu verbessern, werden alle Tiere täglich für ca. eine Stunde im Fressgitter fixiert.

Zum aneinander gewöhnen kommt jede Kuh mit Kalb in eine Einzelbox.

Die Kalbung erfolgt von Dezember bis Anfang April, um die Tiere im Stall genau unter Kontrolle zu haben. Die Kühe kalben in der Gruppe von ca. 20 Tieren und werden direkt danach mit dem Kalb in Einzelboxen umgestellt, damit sie sich in Ruhe aneinander gewöhnen können. Dort werden die Kälber auch gewogen.

Betriebsspiegel Höhenlage

250 – 500 m

Niederschläge

450 – 550 mm

Ackerfläche

1.341 ha

Ackerzahl

26

Alle Tiere, die nicht zur Zucht genutzt werden, werden geschlachtet und über die Direktvermarktung in den eigenen Läden angeboten.

Grünlandfläche

420 ha

Grünlandzahl

26

Wald

21 ha

Nach der letzten Bundes-Charolais-Schau im Oktober 2015, die hier im Betrieb stattfand, entschloss man sich, auch die diesjährige in Teichröda zu veranstalten.

Arbeitskräfte

42

Feldbau

Getreide / GPS

784

Hülsen- / Ölfrüchte

305

Mais

213

Fazit Dieser Betrieb ist einen Besuch wert, egal ob man sich für Milchoder Fleischrinder interessiert. So stellt man sich zweifellos die Zukunft der Tierhaltung vor.

Tierproduktion Milchkühe

Simone Dahlmann

450

Mutterkühe

105

Zuchtbullen

5

Damwild

115

Rotwild

36

Enten

950

Gänse

90

Eigenvermarktung (Verarbeitung, Verkaufseinrichtungen, Verkaufsfahrzeuge) Milchleistung

Milch-kg 36,4; Fett % 3,82; Eiweiß % 3,35

Biogasanlage

500 kWh Strom 580 kW thermische Leistung 4 Behälter mit 18 bis 29 m Durchmesser

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft

Auswertung des Milchkontrolljahres 2014 / 15 Die Kreisrinderzucht und Kontrollgemeinschaft Weimarer Land und Sömmerda, incl. der Stadtgebiete Weimar und Erfurt, konnte bei der diesjährigen Auswertung des Milchkontrolljahres wieder auf sehr gute Ergebnisse verweisen. In gewohnter Art und Weise informierte Hans-Joachim Buchberger (TVL) über die erzielten Ergebnisse und bot interessante Statistiken und Auswertungen. Nachdem die Landkreise Weimarer Land und Sömmerda im Kontrolljahr 2013/14 erstmals > 10.000 kg Milch/Kuh erreichten, konnte das im Kontrolljahr 2014 / 15 wiederholt werden. Das ist ein hervorragendes Ergebnis und unterstreicht das hohe Niveau der Milchproduktion im Territorium. Respekt und Anerkennung – beginnend bei den verantwortlichen Herdenmanagern bis zu den Produktionskollektiven, die mit Fachkompetenz und fleißiger Arbeit diese Leistungen ermöglichten !

Southwind Ilme VG 85 5. L 14.143 3,37 % 3,20 % 930 FE-kg

Storm Ilma GP 84 1. L 9.368 4,12 % 3,45 % 709 FE-kg

Bormio Ilmara VG 87 3. L 12.507 4,42 % 3,34 % 971 FE-kg

Mascol Ilmara VG 86 2. L 14.268 3,83 % 3,27 % 1.013 FE-kg

Mickey Ilmara VG 86 2. L 15.719 4,06 % 3,26 % 1.151 FE-kg Leistungs- und exterieurstarke Kuhfamilie aus Buttelstedt „Sahne steigt immer nach oben“

Bettina Hoffmann und Marina Müller (TLPVG Buttelstedt), Ines Linschmann (LAPROMA) und Oliver Ebert (AG Eckolstädt).

Neben den bekannten Spitzenbetrieben haben auch andere eine sehr gute Entwicklung genommen. Die getätigten Investitionen in der Agrargenossenschaft Rannstedt zeigen Wirkung und haben die Herde in den letzten zwei Jahren enorm voran gebracht. Auch die Agrarprodukte Rottdorf eG verbesserte mit praktischen Umbaumaßnahmen und Veränderungen im Management die Bedingungen. Die Herde dankt es und erzielte erstmals > 10.000 kg Milch/Kuh. Neben den hohen Leistungen hat sich auch das Exterieur der Herden verbessert, was die VG-Einstufungen unterstreichen. Der über Jahre hinweg empfohlene Einsatz exterieurstarker, praktischer Vererber zahlt sich aus und sollte weiter beibehalten werden. Neue 100.000 kg-Kühe in Buttelstedt und Mönchenholzhausen runden das Bild ab. Traditionell wurden wieder die besten Einzeltiere sowie die höchsten Herdenleistungen ausgezeichnet. Die beste Jungkuh der

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

Region kommt aus der Agrar-Milch eG Frohndorf. Es ist eine GP 82 Juwoli (Juwel x Boliver Lupa EX 91), die 13.120 kg Milch, 4,43 % Fett, 3,32 % Eiweiß und 1.016 Fett- und Eiweiß-kg produzierte. Die höchste Jahresleistung erreichte die Mickey-Tochter Ilmara VG 86 aus der Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut GmbH Buttelstedt. Nachdem sie im Vorjahr schon als beste Jungkuh geehrt wurde, setzte sie in ihrer 2. Laktation noch eins drauf: 17.648 kg Milch, 4,13 % Fett, 3,39 % Eiweiß und 1.327 Fett- und Eiweiß-kg! Und sie kommt aus einer ganz starken Kuhfamilie (siehe Kasten). Das Potenzial dieser Familie unterstreicht auch Zenith Irina VG 87, die mit ihrer Lebensleistung kurz vor der 100.000-kg-Marke steht … Die Gründungskuh Ilme VG 85 (Southwind x Starbuck x Elevation Tony) wurde 1996 als tragende Färse aus dem ostfriesischen Zuchtbetrieb von Reemt Bogena gekauft. Aus diesem Betrieb stammen auch unsere Bullen CORSAR 840418, JOKER 840535 und ECCO 564714. Die als beste Rotbunte ausgezeichnete Kian-Tochter aus der Geratal Agrar GmbH Andisleben hat auch eine klasse Leistung zu bieten: 13.671 kg Milch, 4,26 % Fett, 3,80 % Eiweiß und 1.101 Fett- und Eiweiß-kg. Die höchste Herdenleistung erzielte die Thüringer Lehr- Prüf- und Versuchsgut GmbH Buttelstedt, die wieder > 13.000 kg/Kuh schaffte. Mit den erreichten 897 Fett- und Eiweißkg gelang es zum zweiten Mal, leistungsstärkster Betrieb Deutschlands in der Kategorie 200 – 499 Kühe zu werden. Herzlichen Glückwunsch! Dahinter folgen die Agrargenossenschaft Eckolstädt vor der Laproma Erzeuger & Handels AG Schloßvippach sowie die Geratal Agrar GmbH Andisleben und der Betrieb Rolf Schneider in Apolda. Harald Bartholmes


Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft

Personelle Veränderung in der Kreisrinderzucht im Wartburgkreis Mit Wirkung vom Januar 2016 gibt der langjährige Vorsitzende, Roland Jacob, die Führung der Kreisrinderzucht im Wartburgkreis ab. Neben seiner Beliebtheit als Person war und ist Roland Jacob im gesamten Kreis ein kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen der Rinderzucht. Seine Zuchtarbeit prägen die Martinrodaer Herden. Neben der Holsteinzucht galt sein großes Interesse der Zucht seiner Limousin Rinder. So konnten immer wieder mit Stolz und Erfolg Holstein- und Limousintiere zu Schauen ausgestellt werden. An dieser Stelle möchten wir uns für die geleistete Arbeit bei Roland Jacob herzlich bedanken und wünschen alles Gute im wohlverdienten Ruhestand.

Neuer Vorsitzender wird Mathias Wagner von der Agrargenossenschaft Dankmarshausen. Vielen ist er bereits aus seiner engagierten Arbeit als Jungzüchter bekannt. Anlässlich der Thüringer Holsteinschau 2015 konnte er mit der besten Betriebskollektion für seinen Betrieb einen sehr beachtlichen Erfolg erreichen. Die Kreisrinderzucht freut sich, einen jungen und engagierten Mann an Ihrer Spitze gewonnen zu haben. Tobias Petzenberger

Soweit die Füße tragen – Stammtisch der Milchrindhalter im Saale-Holzland-Kreis

Professor Starke erklärt grundlegende Dinge zu Klauen und Klauenerkrankungen.

Dr. Alexander Starke von der Funktionseinheit Klauentiermedizin der Tierklinik an der Universität Leipzig in einem lebhaften und hochinteressanten Vortrag. Der Anteil lahmer Kühe in landwirtschaftlichen Betrieben liegt derzeit zwischen 25 – 58 %. Folgen sind reduzierte Milchleistung, verminderte Fruchtbarkeit sowie Leiden und Schmerzen der Tiere. Dies ist aus Gründen des Tierschutzes nicht akzeptabel! Zentrale Punkte im Management sind der Kuhkomfort, tägliche Lahmheitskontrolle und Dokumentation sowie sofortige Behandlung der Tiere. Interessant ist auch, dass Tiere, die man vermeintlich als nicht heilbar einstuft, in der Tierklinik wieder auf die sprichwörtlichen Beine gebracht werden. Dies ist vor allem bei hochleistenden Kühen monetär sinnvoll! Anschließend zeigte Professor Starke an Kühen der AG Königshofen den richtigen Klauenschnitt. Hier konnte sich so mancher Praktiker noch etwas abschauen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Dr. Kathrin Steinert, die uns durch die finanzielle Unterstützung der MSD Tiergesundheit diese hochwertige Veranstaltung ermöglicht hat.

Am 24. Februar trafen sich auf Einladung des Vorstandes der Kreisrinderzuchtgemeinschaft Milchviehhalter aus dem Landkreis zum alljährlichen Milchrindstammtisch in Königshofen. Frau Dr. Kleinhans  –  Geschäftsführerin des TVL  –  brachte Neuigkeiten vom Kontrollverband mit. Themen waren die weitere Förderung der MLP, Gebührenumstellungen, aber auch die schöne Nachricht, dass es für den Jahresabschluss 2015 wieder eine Bonuszahlung geben wird. Im Jahresabschluss der MLP konnte Thüringen 2015 den 1. Platz der neuen Bundesländer einnehmen. Der Vorsitzende der Agrargenossenschaft Königshofen und gleichzeitig der Kreisrinderzuchtgemeinschaft, Dietmar Hemmann, überbrachte Neuigkeiten von der am Vortag stattgefundenen außerordentlichen DMK-Vertreterversammlung. Diese Beratung war von den Lieferanten gefordert worden, um Aussagen zum derzeit sehr niedrigen Auszahlungspreis zu bekommen. Fazit: Zusammenschluss mit Humana-Nordmilch, Mehrkosten bei Fusion, weggebrochene Absatzmärkte. Der Preis kennt auch 2016 nur einen Weg  –  nach unten.

Großes Interesse der Praktiker bei den Vorführungen.

Kristin Rost, Karola Beierlein

Und dass wir nur mit gesunden Kühen unser hochwertiges Lebensmittel Milch produzieren können, davon überzeugte uns Professor

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Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft

Drei auf einen Streich

Das Team des Rinderhof Kauern freut sich über die schicke Germania.

Auch Gretel …

Im letzten Jahr knackten drei Kühe der Rinderhof Kauern GmbH die 100.000-Liter-Grenze. Das Besondere dabei ist, alle drei haben den gleichen Vater: Gibor – der Ausnahme Bulle mit guten Vererbungsmerkmalen für Fitness aus dem TopQ-Zuchtprogramm. Im März vergangen Jahres erreichte Germania, die erste der drei Kühe, die Hunderttausend. Im September folgten dann noch Gemma und Gretel. Alle drei Töchter erreichten diese Leistung in der 8. Laktation und zwei der Kühe haben inzwischen zum 9. Mal gekalbt. Aufgrund seiner hohen Zuchtwerte für Langlebigkeit wurde Gibor damals im Betrieb stark eingesetzt, um die Nutzungsdauer der Herde zu verbessern. Seine Markenzeichen waren exzellente funktionale Merkmale. Er kombinierte eine extrem hohe Nutzungsdauer, sehr gute weibliche Fruchtbarkeit und beste Fundamente mit einem guten Leistungsniveau wie kaum ein anderer Vererber seiner Zeit. Diese Eigenschaften verhalfen ihm auch zu seinem Spitznamen „Mr. Fitness“. Tobias Prager

… und Gemma zeigen sich in Top-Form. Alle drei Kühe haben den gleichen Vater.

Landesausscheid im Leistungsmelken 2016 erfolgreich abgeschlossen Am 23. März ehrte die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Frau Birgit Keller, die Landessieger und Platzierten des Landesausscheides im Leistungsmelken 2016 im feierlichen Rahmen der Auswertungsveranstaltung in der Mensa der Fachschule für Agrarwirtschaft Stadtroda. Über vier Regionalausscheide an Standorten der Landwirtschaftsämter Rudolstadt, Zeulenroda, Hildburghausen und Bad Salzungen/Leinefelde-Worbis stritten insgesamt 40 Teilnehmer Ende des vergangenen Jahres um die begehrten Plätze zum Landesausscheid im Stationären Melkstand. Dieser fand Anfang März 2016 in der Landwirtschaft Körner GmbH & Co. Betriebs KG (Unstrut-Hainich-Kreis) im 2 × 16-Fischgrätenmelkstand statt. Der Betrieb schaffte hervorragende Bedingungen und trug entscheidend zu einem sehr niveauvollen Wettbewerb bei. Die Organisatoren der Thüringer Melkergemeinschaft e.V. mussten zwar gegenüber den vergangenen Jahren mit rückläufigen Teilnehmerzahlen kämpfen, dennoch konnte eine deutliche Steigerung in der Qualität der Leistungsfähigkeit verzeichnet werden. Von den 40 Teilnehmern in den Regionalausscheiden war das weibliche

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Geschlecht mit 30 Teilnehmerinnen den männlichen wie auch in den vergangenen Jahren „überlegen“. Unter den 14 Qualifikanten für den Landesausscheid waren die Verhältnisse mit fünf Männern gegenüber neun Frauen in numerischer Annäherung. Erfreulich, dass insbesondere wieder die jungen Fachkräfte unter 25 Jahren die Teilnahme zum Wetbewerb genutzt haben. Dreißig waren nicht älter beim Regionalausscheid, zehn beim Landesausscheid. So hatte die Bewerterkommission die Möglichkeit einer guten Auswahl für den Bundesentscheid im Leistungsmelken vom 24. bis 28. April im Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Achselschwang der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Leider kann die Titelverteidigerin des Landesausscheides, Loreen Hohmuth aus der ERVEMA Agrar Gesellschaft Wöhlsdorf mbH, wie schon vor zwei Jahren daran nicht teilnehmen, da sie die Altergrenze bereits überschritten hat. Umso erfreulicher, dass die Nächstplatzierten auf den Plätzen zwei bis vier unter 25 Jahren sind. Die Vizemeisterin Maria Russwurm (Zuchtzentrum eG Gleichamberg) vertritt Thüringen beim Bundesentscheid in der Kategorie Karussellmelkwettbewerb. Leider hatten sich nur drei Betriebe für


Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft den geplanten Landeswettbewerb im Karussellmelkstand (Teamwettbewerb mit zwei Melkern) auf die Ausschreibung gemeldet, sodass dieser 2016 aus dem Programm genommen werden musste. Die zwei Startplätze Thüringens im Fischgrätenmelkstand in Achselschwang werden von Lars Schollbach (Milch-Land GmbH Veilsdorf), dem Drittplatzierten des Landesausscheides, und Lisa Dubben (Agrargenossenschaft Königshofen e.G.), welche auf dem undankbaren 4. Platz einkam, belegt. Die höhere Leistungsfähigkeit der drei Qualifikanten Thüringens gegenüber den vergangen Jahren machen berechtigt Hoffnung, nach letztmalig 2008 wieder auf einen Siegertreppchen zu stehen. Damals gelang Steffi Hoog, heute beim LTR beschäftigt, der Bundessieg. Auch der Sieg in der Länderwertung konnte damals eingefahren werden. Vorbereitet werden die drei Teilnehmer von Wolfram Mertz (Ausbildungsleiter in der Mich-Land GmbH Veilsdorf) und Kerstin Hubrich (TLL). Dabei

wird Fachtheorie „gepaukt“, die Sicherheit bei der Durchführung des Milchzelltests verfeinert und die praktische Melkarbeit im FGM in hoher Qualität und Geschwindigkeit trainiert. Dann gilt es, sich beim Bundesentscheid auf die „etwas anderen Kühe“ und örtlichen Gegebenheiten bestens einzustellen. Glückwunsch an dieser Stelle für die weiteren Platzierten des Landesausscheides: Deniese Buschbeck (Milch-Land GmbH Veilsdorf), Andy Seiferth (Teichwolframsdorfer Agrar GmbH), Maximilian Falk (Agrargesellschaft Struth-Eigenrieden), Michelle Räche (Agargenossenschaft Königshofen e.G.), Jasmin Piehler (Agrar GmbH „Pöltzschtal“ Berga), Christin Leffler (Agrargesellschaft Marisfeld GmbH) und Nico Seime (Agrargenossenschaft Kahla e.G.). Burkhard Pleßke

Fünf neue 100.000-Liter-Kühe im Saale-Orla-Kreis Voller Freude konnten im Oktober und November im Saale-OrlaKreis fünf 100.000-Liter-Kühe geehrt werden. Für die Mitarbeiter der Land AG Langenbuch war „Edith“ die erste 100.000-Liter-Kuh in ihrem Betrieb. Umso größer war die Freude, als die liebevolle alte Dame zur Ehrung aus dem Stall geführt werden durfte. Selbst die ehemalige Stallchefin Edith wurde eingeladen um ihre Namensvetterin zu bewundern. Die Pretin-Tochter ist die erste 100.000-Liter-Kuh in einem Roboterstall in Thüringen. Das macht das Personal natürlich stolz. Die Kuh „Edith“ wurde 2004 geboren und ihre höchste Leistung erreichte sie in der 5. Laktation mit 12.211 kg bei 3,74 % Fett und 3,19 % Eiweiß. Die Mitarbeiter des Landwirtschaftlichen Unternehmens Neundorf freuen sich über ihre Moni.

14.908 kg (4,22 % Fett, 3,43 % Eiweiß) lagen. Zum anderen hat auch Ihre Stallgefährtin „Cloudy“ Z1 diese erstaunliche Leistung erreicht. Im Durchschnitt hat sie in 8 Laktationen 12.592 kg (3,29 % Fett, 3,25 % Eiweiß) gemolken. Die beste Leistung war bei ihr in der 6. Laktation mit 14.038 kg (3,59 % Fett, 3,16 % Eiweiß). Bis Ende Oktober 2015 wurden in der Güterverwaltung Rothenacker 16 100.000-Liter-Kühe geehrt.

Stolz präsentieren die Mitarbeiter der Langenbucher Land AG ihre erste 100.000-Liter-Kuh namens Edith.

Ende Oktober wurde die dritte 100.000-Liter-Kuh im Landwirtschaftsunternehmen Neundorf geehrt. „Mono“ – eine temperamentvolle Mango-Tochter – erreichte diese Leistung in 8 Laktationen. Ihre durchschnittliche Leistung lag bei 10.882 kg Milch, 4,17 % Fett und 3,38 % Eiweiß. Die höchste Leistung erreichte sie in der 7. Laktation mit 12.552 kg bei 4,07 % Fett und 3,32 % Eiweiß. Über gleich zwei 100.000-Liter-Kühe durften sich die Mitarbeiter der Güterverwaltung Nikolaus Schmidt AG Rothenacker freuen. Zum einen die Amerang-Tochter „Gracias“ Z, sie erreichte die hervorragende Leistung in 7 Laktationen, welche im Durchschnitt bei

Die fünfte Kuh im Bunde ist „Grace“. Sie ist eine Gibor-Tochter und steht in der Agrargenossenschaft Friesau e.  G. Grace wurde 2004 geboren und ermolk ihre höchste Leistung in der 5. Laktation mit 14.714 kg bei 3,12 % Fett und 2.93 % Eiweiß. Wir gratulieren allen Besitzern zu solchen wunderbaren Kühen und wünschen weiterhin maximale Erfolge bei der Rinderzucht.

Steffi Hoog

Tradition in Teilen Ostthüringens: Die Belegschaft bekommt für die ausgezeichneten Kühe kunstvoll verzierte und köstliche Torten, die dann in gemütlicher Kaffeerunde ihr Ende finden.

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Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft

Jahresveranstaltung Kreisrinderzuchtgemeinschaft Altenburger Land Am 20. Januar 2016 fand in der Agrargenossenschaft Linda eG die jährliche Auswertungs- und Fortbildungsveranstaltung der Gebietsrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft „Altenburger Land“ statt. Christiane Müller, Abt. Ltr. MLP, gab in ihren Ausführungen einen Überblick über die Ergebnisse des Milchkontrolljahres 2014/15. Vertreter der AGROMIL Agrar GmbH Mockern, der Rinderhof Kauern GmbH und der LAPROHA mbH Cretzschwitz wurden für die erreichten Leistungen im Zeitraum geehrt. Dr. Sonja Kleinhans, Geschäftsführerin des TVL, informierte die Anwesenden über aktuelle Aspekte aus der Arbeit des TVL. Die Vorträge „Gesundheitsdaten – ein Mehrwert für das Herdenmanagement“ von Dr. Gesine Reimann, Abt. GQS des TVL und „Konzepte der Kälberfütterung – Wie schöpfen wir das volle Leistungspotenzial der Tiere aus?“ von Herrn Lenke; HL Hamburger Leistungsfutter GmbH, fanden das Interesse der Teilnehmer. In traditioneller Weise gab es aktuelle Informationen vom Amtstierarzt DVM Matthias Thurau und dem Amtsleiter des LWA Zeulenroda Dr. Arnfried Völlm.

Die jährliche Auswertungsveranstaltung ist immer gut besucht.

Wir bedanken uns bei Dr. Carola Eckermann, Vorsitzende der Agrargenossenschaft Linda e. G., für die Einladung in ihren Betrieb. Die Teilnehmer der Veranstaltung hatten die Gelegenheit, die neue Melktechnik des Betriebes anzuschauen. Seit 14. Oktober 2015 werden die ca.1.000 Kühe der Agrargenossenschaft in einem vollautomatischen Melkkarussell der Firma GEA „DairyPro Q“ mit 50 Melkplätzen zweimal – teilweise dreimal – gemolken. Das Ansetzen, die Reinigung der Zitzen und des Melkbecherinnenraumes, das Melken der Kuh und das Dippen der Zitzen erfolgt automatisch. Nicht verkehrsfähige Milch („Bad Milk“) wird über eine zweite Milchleitung abgeleitet. Schon frühzeitig hatte man sich entschieden, die vorhandene, in die Jahre gekommene Melktechnik, durch dieses moderne System zu ersetzten. Ziel war es auch, die körperlich schwere und monotone Arbeit zu reduzieren. Herr Reimann,Rinderhof Kauern GmbH, Frau Baumann von der LAPROHA mbH Cretzschwitz und Frau Mittermeier von der AGROMIL Agrar GmbH Mockern nehmen ihre Auszeichnungen für sehr gute Leistungen entgegen (v.l.n.r.).

Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg ! Einen Dank an die Hamburger Leistungsfutter GmbH, die Käserei „Altenburger Land“ und das Team der Agrargenossenschaft Linda für die Unterstützung bei der Ausgestaltung der Veranstaltung. Georg Seidenstücker, TVL

Seit gut einem halben dreht sich das automatische Karussell in Linda.

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Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft

Rassevielfalt im Saale-Holzland-Kreis Der Saale-Holzland-Kreis mit seiner welligen Mittelgebirgslandschaft, seinen relativ vielfältigen Landschaftsformen und ursprünglich wirkenden Dörfern ist eine der schönsten Regionen Thüringens. Aufgrund der Gegebenheiten spielt die Grünlandwirtschaft neben dem Ackerbau eine wesentliche Rolle. Die Mutterkuhhaltung bietet sich förmlich an. Somit ist zu erklären, warum es gerade hier einen hohen Anteil Mutterkuhbetriebe mit einem Bestand von 2 bis mehr als 400 Tieren gibt. Hier versammeln sich Züchter verschiedenster Rassen, die mit Begeisterung und Hingabe züchten. Vom LTR werden im SaaleHolzland-Kreis 9 verschiedene Rassen betreut: Fleckvieh-Fleisch / Simmental, Blonde d‘Aquitaine, Deutsch Angus, Rotes Höhenvieh, Pinzgauer-Fleisch, Gelbvieh-Fleisch, Highland, Galloway und Hinterwälder. Rasse

Anz. Betriebe

Kühe

Bullen

FLF

18

397

29

BA

1

2

-

AN

4

34

3

RHV

2

12

4

PIF

1

2

1

GVF

1

3

-

HLD

3

8

2

GAL

2

4

1

HIW

1

1

-

33

460

40

Gesamt

Fleckvieh-Fleisch im Aussehen und Typ mehr überzeugen. Begonnen hat die kleine Zucht mit einer Bodo (Baso)-Tochter namens „Ronja“ aus der GmbH Rinderproduktion Wöllmisse im Jahr 2008. Über Besamungen mit neuester FLF-Genetik und später auch mit ausgewählten Deckbullen aus Dänemark strebt Mirko Telle den Einstieg und die Etablierung in der FLF-Zucht an. So bescherte ihm „Ronja“ 3 Söhne – von Tomba, Hoeness und Escobar. Diese gingen direkt und über die Auktion in Zuchtbetriebe und auf eine Besamungsstation. Stammmutter des heutigen kleinen Bestandes mit hoher Qualität ist die Lorenz-Tochter „Julia“ aus dem Zuchtbetrieb Pieter, Neustadt / Orla. Sie bildet mit Ihrer Vito-Tochter „Johanna“, ihrer T-RexEnkelin „Jo-Anna“ und ihrer Iron-Man-Urenkelin „Anni“ eine Kuhfamilie und die züchterische Grundlage auf der weiblichen Seite. Aus „Julia“ konnte Mirko Telle zwei weitere Töchter und einen V. Columbus-Sohn an Zuchtbetriebe verkaufen. Sie ist bewertet mit 6/8/7. Ihre Tochter „Johanna“ (V: Vito) hat einen RZF von 119 und Noten von 8/9/7. Sie findet sich in der obersten Riege der Rangliste der FLF-Kühe in Deutschland wieder. Aber auch wenn man vor ihr steht, bleibt nur Staunen über diese rahmige, stets sehr gut bemuskelte Kuh. Beide Kühe sind reinerbig hornlos. Aktuell steht im Stall ein sehr beeindruckender Iron-Man-Sohn (V: Erasmus – aus DK) aus der „Julia“ mit über 1800 g LTZ und einer 9 in der Bemuskelung. Aber auch die weitere weibliche Nachzucht mit „Jo-Anna“ (V: T-Rex, RZF 112, 8/7/7) und „Anni“ (V: Iron Man, RZF 113, BM 8) sind Ausdruck der sehr guten mütterlichen Grundlage und allerbeste Voraussetzungen für weitere züchterische Erfolge!

Blonde d‘Aquitaine – Kersten Becker, Gernewitz Je ein Vertreter der Rasse wird hier vorgestellt. Dabei handelt es sich zumeist um Hobbyzüchter, die sonst für gewöhnlich nicht so im Focus stehen.

Fleckvieh-Fleisch / Simmental – Mirko Telle, Laasdorf Der Mann mit dem sogenannten „Kuhverstand“ hatte zum Ziel, nicht nur hauptberuflich mit Rindern zu arbeiten, sondern dies auch im privaten Bereich als Hobby und Ausgleich zu tun. Nach einem ersten Blick auf die Rasse Hereford konnte Mirko Telle die Rasse

Ein typischer Eindruck – Mirko Telle ganz nah an seinen Tieren – hier mit Iron Man und Jo-Anna.

Es sollte eine intensive Rasse sein – großrahmig und gut bemuskelt – und etwas anderes als Fleckvieh-Fleisch. So verliebte sich Kersten Becker in die Rasse Blonde d‘Aquitaine und sieht ihre Vorteile eben in dem sehr guten Fleischbesatz und der Leichtkalbigkeit. Züchterisch begonnen hat er im Jahr 2010 mit dem Zukauf einer gehörnten Favorit-Tochter von der Familie Wehr/Wachstedt, die mit ihrem 2. Kalb tragend war. Diese erste Kuh hinterließ im heutigen Bestand die beiden Töchter „Nele“ (V: Paul) und „Nini“ (V: Unicor) – beide gehörnte, rahmige Tiere, die jeweils ausgeglichen mit 7/7/7 bewertet sind. Inzwischen setzt Kersten Becker auf den Einsatz hornloser

Nele“ und „Nini“ mit ihrem Züchter Kersten Becker und Tochter Marie.

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Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft Bullen aus der Besamung, z.B. Uranus und Bravour. Mit Erfolg konnte er so zwei hornlose Uranus-Söhne als Deckbullen verkaufen. Als jüngste Nachzucht vervollständigen eine hornlose UranusTochter und ein hornloser Bravour-Sohn vom Februar 2015 zurzeit die kleine Herde. Beide Tiere kommen dem angestrebten Ziel von guter Bemuskelung, Rahmen, ausreichend Tiefe und Hornlosigkeit näher. Diese kleinen, stetigen Erfolge bestätigen Kersten Becker in der Hobbyzucht, die für ihn auch Abschalten und Ausgleich zum Alltag bedeuten.

Deutsch Angus – Christian und Peggy Zorn, Hummelshain Tiere hatten für Peggy Zorn schon immer eine besondere Anziehung – einen Faible für Rinder und die sogenannte „Kuhmacke“ entwickelte sie während ihrer Ausbildung zum Tierwirt. Im damaligen Ausbildungsbetrieb lernte sie Angusrinder als gutmütige, leichtkalbige Rasse mit herrlich roter Farbe kennen. So schaffte sie gemeinsam mit ihrem Mann die Schafe ab und stieg 2013 mit einem handaufgezogenen Angus-Kalb aus der Agrargenossenschaft Kahla e.G. in die Rinderzucht ein – wahrlich ein kleiner und bescheidener Anfang. Das Kalb entwickelte sich zu einer ansprechenden Anguskuh, die im Jahr 2015 ein Kuhkalb brachte. Aus der Goldstar-„Nala“ wurde bis heute ein gut bemuskeltes Jungrind, welches einen bedeutenden Fortschritt gegenüber seiner Mutter zeigt. Mit einem Rind werden aber weder Tier noch Besitzer glücklich. So investierten Zorns in die Shill-Tochter „Donna“ mit gefestigter Genetik aus dem Betrieb Henry Richter / Thonhausen. „Nicki“, mit der alles begann, wurde inzwischen an einen bayerischen Anguszuchtbetrieb verkauft. Die beiden jungen Rinder führen die Zucht weiter. Es kommen Bullen aus der Besamung zum Einsatz, wobei auf die Verbesserung der Harmonie, Übergänge und Bemuskelung geachtet wird.

Färsen aus Nordthüringen nach Tissa. Im Frühsommer gesellte sich der Linz-Sohn „Linus“ von Günter Becker / Wallhausen dazu. Der gut bemuskelte, dunkelrote Bulle hat sich in der Herde über aktuell 5 vorhandene Töchter verewigt. Wombat-Sohn „Willi“ von Familie Gehlert/Uhlstädt-Kirchhasel deckt zurzeit und besticht durch seine Länge und gut bemuskelte, tiefe Schulter. Die mütterliche Grundlage zeigt sich durch die im Schnitt sehr guten Zunahmen der Absetzer. Jürgen Held kann heute sagen, er hat sich damals richtig entschieden. Er schaut sich die Tiere auf seinen Flächen mit Freude an und erreicht über die hohe Qualität seiner Absetzer einen Vermarktungspreis, der nicht weit vom Fleckvieh-Fleisch entfernt ist. Ziel soll es in den kommenden Jahren sein, weiter den momentanen Bestand von 8 Kühen auf 9 Kühe zu erweitern, den Anteil an Herdbuch-A-Tieren zu erweitern sowie weibliche Zuchttiere zu verkaufen.

Jürgen Held hier mit einer Uhry-Tochter aus dem ersten Zukauf.

Pinzgauer-Fleisch – Enrico Jahn, Stadtroda

„Nala“ und „Donna“ bilden den Stock für die weitere Rinderzucht bei Familie Zorn.

Ein beruflicher Wechsel aus der Pflanzenproduktion zur Tierproduktion (Agrarunternehmen „Wöllmisse“ Schlöben e.G.) und die damit verbundene Arbeit mit Rindern brachte Enrico Jahn auf den Gedanken, auch privat Rinderzucht zu betreiben. Es sollte kein Fleckvieh-Fleisch sein, davon gibt es schon viele … Es sollte etwas anderes sein. Die Pinzgauer gefielen ihm wegen ihrer Farbe auf den ersten Blick und erfüllten das Kriterium der Seltenheit in Thüringen. Außerdem bringen sie hohe Zunahmen und beste Fleischqualität. Wichtig war ihm auch der umgängliche Charakter dieser Tiere.

Rotes Höhenvieh – Jürgen Held, Tissa Für die Helds stand 2009 fest, eine Mutterkuhherde auf den Wiesen im Tissaer Terrain zu halten. Sie liebäugelten mit dem farbigen, mittelrahmigen und gehörnten Rotvieh und dachten aber auch hinsichtlich wirtschaftlicher Aspekte über Fleckvieh-Fleisch nach. Am Ende sprach das Herz für Rotes Höhenvieh. Der wirtschaftliche Gedanke wog sich gegen das Fleckvieh-Fleisch auf. Im Zuge einer Bestandsauflösung kamen 2 Kühe mit Kalb und 4

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Im Juni 2010 kam die Protus-Tochter „Senta“, gezüchtet von Familie Werner in Hessen, nach Hainbücht. “Senta“ zog seitdem hervorragende Kälber mit hohen Zunahmen – 4 Bullen und 1 weibliches Kalb. Ein Horio-Sohn aus ihr absolvierte die Prüfstation und wurde über die Auktion nach Bayern verkauft. Ein weiterer Bastian-Sohn deckt seit 2015 im Saarland und die reinerbig hornlose „Selma“ (V: Bastian) bereichert den kleinen Bestand. Dazu gehörte zwischenzeitlich eine Meschel-Tochter aus Bayern. Diese ersetzte der mit Ruhe und Besonnenheit arbeitende Pinzgauerverehrer 2015 mit


Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft dem dänischen Zuchttier „Floria“ (V: Horio) mit deutschem Vater. Sie ist reinerbig hornlos. Aus der 2. Trächtigkeit mit HallerGrif (Österreich) steht heute ein reinerbig hornloser, sehr gut bemuskelter Sohn aus ihr mit besten Zunahmen bereit, in einem Zuchtbetrieb eingesetzt zu werden. Über Besamungen und den Einsatz von Deckbullen versucht Enrico Jahn neueste Genetik auszuwählen und einzusetzen – z.B. aus Dänemark und Kärnten. Ziel ist die Verbesserung des Skelettes und der Fleischvererbung sowie die Erhaltung der charakteristischen Farbe und deren Musterung. Das Engagement von Enrico Jahn betrifft auch die regelmäßige Teilnahme an den Grünen Tagen in Erfurt, an der 1. Bundesschau der Pinzgauer-Züchter in Ansbach 2015 und an regionalen Veranstaltungen.

die Herde auf 25 Kühe angewachsen. Die Nachkommen kamen zum Teil aus Besamungen mit aktuellsten Bullen oder auch von sehr guten Deckbullen. Mehrmals beschickte Reiner Schalling die Prüfstation und konnte über die Auktionen oder ab Hof-Geschäfte Deckbullen vermarkten. Einige Betriebe bauten ihren Bestand mit Jungrindern aus seiner Herde auf. Heute ist der Bestand auf 3 Kühe reduziert und gehört Michael Schalling. In Zukunft sollen die Aktivitäten der Gelbviehzucht im eigenen Bestand wieder mehr belebt werden. Das dafür nötige Gespür für Rinder und speziell diese Rasse haben Reiner Schallings Töchter Heidi und Isabell. Sie werden auf die Erfahrungen ihres Vaters zurückgreifen können. Dafür viel Glück!

Schottisches Hochlandrind/Highland – Mike Bergner, Renthendorf Erst seit dem vergangenen Jahr ist Mike Bergner Mitglied beim LTR und mit seinen Tieren im Thüringer Herdbuch registriert. Er hat sich intensiv mit der Geschichte der Highland-Zucht befasst und die Zuchtziele bezüglich kleinrahmiges, genügsames und robustes Rind für seine Haltungsbedingungen für am besten geeignet empfunden. Ihm ist außerdem wichtig, dass die Rinder wenig Trittschäden verursachen. Ihre Ursprünglichkeit und die imposanten Hörner sind weitere Argumente dafür, dass sie heute seine Wiesen und Hänge abfressen.

Dänin „Floria“ mit ihrem Bullenabsetzer „Gary“ (V: HallerGrif) - rechts - und „Selma“ (V: Bastian).

Die ersten beiden Färsen kamen bereits 2012 nach Renthendorf. Es folgten 2013 „William“ (V: Wallace10) und 2015 eine OutsideTochter namens „Pearl Ruadh“. Alle Tiere stammen aus dem Betrieb der Familie Pommer/Scheibe-Alsbach. Der letzte Zukauf erfolgte ganz bewusst mit dem Ziel, richtig in die Herdbuchzucht einzusteigen. „Pearl Ruadh“ hat mit „Outside“ als Vater (Bundessieger) und „Piene vom Wotanstein“ Eltern, die eine solide züchterische Grundlage geben und sich sehr erfolgreich auf Schauen präsentierten.

Gelbvieh-Fleisch – Reiner Schalling, Isserstedt Kennengelernt hat Reiner Schalling die Rasse Gelbvieh im ehemaligen Lehr- und Versuchsgut Remderoda. Die von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen e.V. (GEH) als gefährdet eingestufte Rasse beeindruckte ihn in Größe, Bemuskelung und Farbe. So baute Reiner Schalling in den 90er Jahren mit Zukäufen aus Würzburg eine kleine Herde für die Mutterkuhhaltung auf. Aus den Tieren mit Milchgrundlage entwickelten sich im Laufe der Zeit die fleischbetonten Tiere. Bis zum Jahr 2008 war

Das ist die Zukunft – Heidi und Isabell Schalling mit dem Herzen dabei.

Mike Bergner mit der Outside-Tochter „Pearl Ruadh“.

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Kreisrinderzucht- und Kontrollgemeinschaft Die kleine, aber sehr feine Zuchtherde – Kuh „Dossan“ (V: Wachdaran) tragend mit dem 3. Kalb, Färse „Pearl Ruadh“ (V: Outside) und Deckbulle „William“ (V: Wallace10) – wird Mike Bergner in Spannung halten, denn in diesem Jahr werden die ersten hoffentlich zuchtgeeigneten Nachkommen geboren. Dafür viel Erfolg!

Galloway schwarz – André Tresselt, Kleinhelmsdorf Den ersten Kontakt mit Galloways hatte André Tresselt in Form von Fleisch – damals, als ein Bekannter eine Färse schlachtete. Die Qualität überzeugte und so zogen 2007 die ersten beiden Tiere in den großen Garten hinter dem Hof ein. Entscheidend war auch die Robustheit und Genügsamkeit der Rasse.

Rassen. Seine erste Kuh war die Hummel-Tochter „Gerdi“ aus dem Ursprungsland der Rasse, dem Schwarzwald. „Gerdi“ brachte ein Bullenkalb mit und im Jahr 2015 ein inzwischen top entwickeltes Kuhkalb „Gloria“ mit Vater „Bennasch“. „Gerdi“ trägt nun wieder mit Flimmer, der als einziger Vertreter aus der Besamung für die H-Linie der Hinterwälder-Zucht verfügbar ist. Flimmer ist ein Bulle, der den eher mittelrahmigen Zweinutzungstyp – Milch- und Mutterkuhhaltung – vererbt. Dieter Hartmann legt Wert auf die Hinterwälder-Kuh im ursprünglichen Typ. Aus diesem Grunde trennte er sich auch wieder von einem zweiten Zukauf aus dem Schwarzwald. Zurzeit bereichern „Gerdi“ und ihre Tochter „Gloria“ den kleinen Pferdehof und werden zum Nachweiden der Koppeln eingesetzt.

Als die Färsen zahm und deckfähig waren, zog André Tresselt los, um einen Bullen zu kaufen. Nach vielen Stationen ist er dann zu Rainer Gröber nach Dobraschütz im Altenburger Land gekommen. Dort gefiel ein Bulle und nach langen und zähen Preisverhandlungen wurde man sich einig. Nach diesem Kauf entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden Männern, die rund 40 Jahre trennen. Zwischenzeitlich standen 11 Tiere in Kleinhelmsdorf. Es mussten Flächen hinzugepachtet und Futter selber gemacht werden. Durch regelmäßige Besuche von Schauen, u.a. in Alsfeld, erwuchs das Interesse an der Herdbuchzucht und somit trat André Tresselt vor zwei Jahren in den Rinderzuchtverband ein. Er kaufte wiederrum bei Rainer Gröber eine tragende Kuh mit weiblichem Kalb bei Fuß. Momentan ist er auf der Suche nach einem schicken Deckbullen, da die künstliche Besamung nicht gut bei ihm funktioniert.

Hummel-Tochter „Gerdi“ aus dem Schwarzwald nimmt die Leckereien gern an.

Im luftigen und sonnigen Offenstall fühlen sich vier Herdbuchtiere wohl. Kumpel Benjamin Alk möge besonders erwähnt werden, steht doch der Tierwirt für Rinder seinem Freund seit Jahren mit Rat und Tat zur Seite.

Susanne Kelle, Kristin Rost

ALLE BULLEN IM BLICK

MIT DER LTR-APP

André Tresselt (rechts) und Benjamin Alk mit den weiblichen Tieren der kleinen Herde.

Hinterwälder – Dieter Hartmann, Rutha Dieter Hartmann entschied sich für die kleinrahmige Rasse, weil die Tiere zäh und leichtfüttrig sind und so sehr gut auf einen kleinen Hof passen. Die Rasse ist vom Aussterben bedroht und seiner Meinung nach wegen ihrer vielen Vorteile wert, erhalten zu werden. Dieter Hartmann sieht sie auch als eine der ursprünglichsten

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

IHR IL VORTE

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Aus dem Verband

N ACHRU F Am 26. Oktober 2015 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 52 Jahren unser Verbandstechniker

RENÉ WOLOSZC ZU K Nach der Schule erlernte er zunächst den Beruf des Maurers in der ZBO Eisenberg. Da ihm die Arbeit mit Tieren besser gefiel, wechselte er in die heimische LPG. 1984 qualifizierte er sich zum KBR-Techniker und arbeitete bis zur Abwicklung der LPG als Besamungstechniker. Bis 2002 arbeitete er dann wieder in seinem erlernten Beruf. 2002 suchte der LTR einen Besamungstechniker für den Saale-Holzland-Kreis und entschied sich für René Woloszczuk, wo er seitdem unsere Mitgliedsbetriebe betreute. Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

N ACHRU F Am 16. März 2016 wurde unser langjähriger Verbandstechniker

W ILFRIED SCHMIDT im Alter von 62 Jahren plötzlich aus dem Leben gerissen. Zuerst erlernte er nach dem Schulabschluss den Beruf des Elektronikfacharbeiters. Nach dem Grundwehrdienst entschied er sich jedoch, als Melker für die LPG Köditz zu arbeiten. Er erwarb den Abschluss als Facharbeiter der Rinderzucht und qualifizierte sich zum KBR-Techniker. Bis 1991 arbeitete er als Besamungstechniker für die LPG Loquitzgrund. Mit der Gründung des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter wurde auch Wilfried Schmidt eingestellt. Als Besamungstechniker betreute er seither die Betriebe im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und darüber hinaus. Im November dieses Jahres hätte er sein 25jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Mit Wilfried Schmidt verlieren wir einen zuverlässigen und geachteten Kollegen. Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

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Aus dem Verband Nadine Jolk – Herdbuch

Um die Lücke in den Reihen des LTR wieder zu schließen, die der plötzliche Tod von René Woloszczuk riss, wurde Mario Plänitz als Besamungstechniker für den Saale-Holzland-Kreis eingestellt. Herr Plänitz entschied sich gleich nach der Schule für eine landwirtschaftliche Ausbildung. Bereits 1990 qualifizierte er sich zum KBR-Techniker. 2013 folgte die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister. Mario Plänitz erwarb sich umfangreiche praktische Kenntnisse als Herdenmanager und Besamungstechniker in einer großen Anlage im Molauer Land. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Freude an der neuen Aufgabe.

Inzwischen hat sich auch Nadine Jolk gut beim LTR eingearbeitet und jeder kennt sie als Ansprechpartnerin im Herdbuch Fleischrinder. Unterdessen hat sie die Tätigkeit für den Landesverband Thüringer Ziegenzüchter e.   V. aufgegeben und widmet sich seit 1. Januar 2016 voll und ganz der Fleischrinderzucht in Thüringen. Auch ihr wünschen wir alles Gute und viel Freude an der Arbeit.

WICHTIGE TERMINE !

Neu: Mario Plänitz

Seinen 60. Geburtstag feierte im Januar Günter Dressler. Er arbeitet bereits seit der Verbandsgründung 1991 als Besamungstechniker im Saale-Orla-Kreis und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt für den LTR. Wir gratulieren recht herzlich.

21. April Generalversammlung LTR/TVL in Laasdorf

27. April Fleischrindbullenauktion in Laasdorf

21. Mai Thüringer Jungtierschau Highland in Neustadt/Harz 24. August Absetzerauktion in Laasdorf

16.–18. September Landwirtschaftsmesse Grüne Tage in Erfurt

17. September Thüringer Landestierschau Fleischrinder in Erfurt 17./18. September Bundesrasseschau Galloway Erfurt 28. September Absetzerauktion in Laasdorf

1. Oktober Bundestreffen Rotes Höhenvieh in Thüringen/Harz

8. Oktober Bundesjungviehschau Charolais in Teichröda

7.– 9. Oktober Bundesrasseschau Highland in Laasdorf

12. Oktober Thür.-Sächs. Futterkolloquium in Laasdorf

26. Oktober Absetzerauktion in Laasdorf

15.–18. November EuroTier in Hannover

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26. November Tag der Züchterjugend in Alsfeld

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


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Aus dem Verband

Märzsonne Der Frühling sich nun von der Nähe zeigt, tagtäglich die Sonne etwas höher steigt. Am Wetter gibt‘s nun nichts mehr zu mäkeln, Schneeglöckchen sich in der Sonne räkeln. Das Gras sprießt ringsherum in die Höh‘ es scheint grüner zu sein als eh und je. Und gleich hier vorn am Gartentor wagt sich ein blaues Veilchen hervor. Verharschter schmutziger Schnee tut nun der Seele nicht mehr weh, liegt nur noch in den Ecken, muss sich vor der Sonne verstecken! Petra Gonschorek

Thüringer Verband für Leistungs- und Q u a lit ät s p rüf u n g e n in d e r T i e r zu c ht e.V. Sitz: Erfurt (eingetr. Amtsgericht Erfurt, Vereinsregister Nr. 470 vom 25.03.1991), 99087 Erfurt, Stotternheimer Str. 19 Telefon (0361) 74977-0 oder -11 • Fax (0361) 74977-13 • Internet: www.tvlev.de

Vorstand Dienstanschrift

Telefonnummer

Vorsitzender Herr Dr. Ditzel, Gerold

Rhönland eG, 36466 Dermbach

Telefon 036964 790

Stellvertreter Herr Reimann, Silvio

Milch-Land GmbH Veilsdorf, 68669 Veilsdorf

Telefon 03685 68790

Herr Markert, Erhard

Agrargen. Reichenhausen e.G. 98634 Erbenhausen

Telefon 036946 30205

Mitglieder Frau Käferle, Peggy Frau Klatt, Marion

Agrar GmbH Mönchenholzhausen, 99198 Mönchenholzhausen

Telefon 036203 50177

DMK Deutsches Milchkontor GmbH / Werk Erfurt, 99085 Erfurt

Telefon 0361 5977285

Herr Merx, Uwe

Wipperdorfer Agrargesellschaft Telefon 36338 40783 mbH & Co. KG  / 40784 99752 Wipperdorf

Frau Rath, Doreen

Agrar T & P GmbH Mockzig OT Mockzig, 04600 Altenburg

Telefon 034494 80471

Herr Wetzel, Klaus

Zuchtzentrum e.G. Gleichamberg OT Gleichamberg, 98630 Römhild

Telefon 066875 675-0

Herr Teske, Uwe Frau Dr. med. vet. Kleinhans, Sonja Geschäftsführung gf@tvlev.de

Agrargenossenschaft Dankmarshausen e.G., 99837 Berka / Werra OT Horschlitt

Telefon 036922 20720

Geschäftsführerin TVL e.V., Stotternheimer Str. 19, 99087 Erfurt

Telefon 0361 7497714 Mobil  0163 7497714

Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

Telefon 0361 7497714 Mobil  0163 7497714

Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

Telefon 0361 7497715

Geschäftsführerin

Name/Vorname

Frau Dr. med. vet. Kleinhans, Sonja

Leiterin Rechnungswesen Frau Heidelmann, Stephanie

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55


Vorstand / Aufsichtsrat / Abteilungen

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Z u c h t Sitz: Geschäftsstelle: Bankverbindung: E-Mail:

u n d

A b s a t z g e n o s s e n s c h a f t

e.G.

Erfurt (eingetr. Amtsgericht Jena, GnR 100011) Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt Deutsche Kreditbank AG (BLZ 120 300 00) Kontonummer 100 117 041 2 info@ltr.de, Internet: www.ltr.de

Vorstand Vorsitzender Tzl. Dipl.-Agr.-Ing. Erhard Markert Agrargen. Reichenhausen eG/ LK Schmalkalden-Meiningen Telefon 036946 30205 Privat: 98634 Erbenhausen, OT Schafhausen, Dorfstr. 20, Telefon 036946 34410

Stellvertreter Dipl.-Agrar-Ing.-Oec. Walter Schad Agrar- u. Tierzuchtgenossenschaft „Grabfeld“ eG Behrungen/ LK Schmalkalden-Meiningen, Telefon 036944 54814 Privat: 98631 Behrungen, Römhilder Straße 2, Telefon 036944 54832

Mitglieder Dr. Gerold Ditzel Rhönland e.G., Telefon 036964 790 Privat: 36404 Vacha, Willmanns 14, Telefon 036963 21557

Dipl.-Agr.-Ing. Ronald Bialek Geschäftsführer des LTR, Telefon 0361 77974-37 Privat: 99085 Erfurt, Otto-Lindig-Weg 5, Telefon 0361 6012722

Dipl.-Agr.-Ing. Uwe Teske Agrargenossenschaft Dankmarshausen/Wartburgkreis, Telefon 036922 2072-0 Privat: 36433 Moorgrund, Bahnhofstraße 1, Telefon 03695 84448

Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Wolfgang Benkstein Agrarproduktion „Goldene Aue“ GmbH/LK Nordhausen 99765 Görsbach, Alte Straße 356, Telefon 036333 70284 Privat: 99735 Nordhausen, OT Leimbach, Frauenberg 4, Telefon 03631 894273 Agr.-Ing. Volkmar Schleif Volkmar Schleif GbR, Wiebelsdorf/LK Greiz, Telefon 036626 29266 Privat: 07955 Auma-Weidatal, Pfersdorf 2, Telefon 036626 29266

Aufsichtsrat Vorsitzende Dipl.-Agr.-Ing. Peggy Käferle Agrar GmbH Mönchenholzhausen/LK Weimar, Telefon 036203 50177 Privat: 99198 Obernissa, Hohle 23, Telefon 036203 50836

Stellvertreter Dipl.-Agr.-Ing. Silvio Reimann Milchland GmbH Veilsdorf/LK Hildburghausen Telefon 03685 68790 Privat: 98669 Veilsdorf, OT Schackendorf, Untere Gasse 8, Telefon 03685 682625

Mitglieder Dipl.-Agr.-Ing. Dirk Reichelt Agrargen. Kamsdorf eG/LK Saalfeld-Rudolstadt, Telefon 03671 645321 Privat: 07333 Unterwellenborn, OT Goßwitz, Am Anger 3 a, Telefon 03647 417992

Dipl.-Ing. Agr. Doreen Rath Agrar T & P GmbH Mockzig/Altenburger Land Telefon 034494 80471 Privat: Ernst Thälmann-Str.7c, 04603 Nobitz, Mobil 0172 3662072

Dipl.-Agr.-Ing. Klaus Wetzel Zuchtzentrum Gleichamberg / LK Hildburghausen Telefon 036875 675-0 Privat: 98646 Linden, Dorfstraße 54, Telefon 036875 69288

Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Uwe Merx Wipperdorfer Agrargesellschaft mbH/LK Nordhausen, Telefon 036338 40783 Privat: 99752 Kehmstedt, Fronderoder Straße 10

Geschäftsführung und Abteilungen Geschäftsführer Dipl.-Agr.-Ing. Ronald Bialek 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Telefon 0361 77974-37, Fax 0361 77974-44, Mobil 0172 3571136

Abteilung Bullenhaltung und Spermaproduktion Leiter: Stationstierarzt Dr. Markus Gropper 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Telefon 0361 77974-26, Fax 0361 77974-47

Prokuristin Dipl.-Ing. Sabine Windisch-Müller 99087 Erfurt, Stotternheimer Str. 19, Telefon 0361 77974-34

Stationstechniker/Fuhrpark Matthias Werner Telefon 0361 77974-24, Fax 0361 77974-47, Mobil 0173 5892971

Abteilung Reproduktion Besamungsbullenbestand / Sire-Analyst Leiter: Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Rudolf Goldmann 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Telefon 0361 77974-13, Fax 0361 77974-44, Telefon priv. 036027 74486, Mobil 0172 3746582

Klassifizierung und Einstufung Staatl. gepr. Betriebswirtin Manuela Muck 07389 Knau, An der Bahn 4 Telefon 036484 206104, Fax 036484 206105, Mobil 0172 3469589

Abteilung Insemination und Spermavermarktung Leiter: Dipl.-Agr.-Ing. Holker Ludewig 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Telefon 0361 77974-36, Fax 0361 77974-44 Telefon priv. 036647 22925, Mobil 0173 3893060

Leistungsprüfung Fleischrinder Dipl.-Agr.-Ing. Ulrike Niebling Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf, Dorfring 33 Telefon 036428 12928, Fax 036428 12614, Mobil 0172 3475775 u.niebling@ltr.de

Abteilung Herdbuch und Datenerfassung Leiter: Staatl. Gepr. Betriebswirt Timo Leimbach 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Telefon 0361 77974-29, Mobil 0172 7513307

LKW-Fahrer Karl-Heinz Weber, Mobil 0172 7936751

Abteilung Handel Leiter: Dipl.-Agr.-Ing. Danilo Bardehle Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf 07646 Laasdorf, Dorfring 33 Telefon 036428 12928, Fax 036428 12614, Mobil 0172 3469599 Mitarbeiter: Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Stefan Starosczik, Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf Telefon 036428 12964, Fax 12614, Mobil 0172 3469594, st.staro@t-online.de Sebastian Reetz Mobil 0173 5892977, Fax 03629 4443, s.reetz@ltr.de

Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55 LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER

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Zuchtinspektoren des LTR: Ihre Ansprechpartner für alle Fragen der Rinderzucht Norbert Schwade

Harald Bartholmes

Dipl.-Agr.-Ing.

Dipl.-Agr.-Ing.

Fax 03631 600830 Mobil 0172 3469584 n.schwade@ltr.de

Fax 0361 77974-44 Mobil 0172 3469591 h.bartholmes@ltr.de

Eichsfeld-Kreis, LK Nordhausen

Weimarer Land, Weimar, Teil Kyffhäuser-Kreis, Teil LK Sömmerda

Markus Strehlke

Kristin Rost

Master of Science - Agrarwissenschaften

Dipl.-Agr.-Ing.

Fax 0361 77974-44 Mobil 0172 3469582 m.strehlke@ltr.de

Fax 036428 12614 Mobil 0172 1446873 k.rost@ltr.de

LK Gotha, Teil Unstrut-Hainich-Kreis

Teil Saale-Holzland-Kreis / Öffentlichkeitsarbeit

Olaf Schlömilch

Susanne Kelle

Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Fax 03644 555722 Mobil 0172 3469587 o.schloemilch@ltr.de

Fax 036428 12614 Mobil 0172 3469597 s.kelle@ltr.de

Unstrut-Hainich-Kreis, Stadt Erfurt,Teil Kyffhäuser-Kreis, Teil LK Sömmerda

Saale-Holzland-Kreis, Teil Saale-Orla-Kreis, Teil LK Greiz

Tobias Petzenberger

Tobias Prager

Dipl.-Agr.-Ing.

Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Fax 03695 629344 Mobil 0172 3469586 t.petzenberg@ltr.de

Fax 036602 59830 Mobil 0172 3469592 t.prager@ltr.de

Wartburg-Kreis, Teil LK Schmalkalden-Meiningen

Altenburger Land, Stadt Gera, Teil LK Greiz

Peer Baumann

Sebastian Reetz

Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Landwirt, vet. Assistent

Fax 03685 6879121 Mobil 0172 3469585 p.baumann@ltr.de

Fax 03629 4443 Mobil 0173 5892977 s.reetz@ltr.de

LK Hildburghausen, LK Sonneberg, Teil LK Schmalkalden-Meiningen

LK Saalfeld-Rudolstadt, Ilmkreis

Klaus Ebermann

Steffi Hoog

Dipl.-Agr.-Ing.

Staatl. gepr. Betriebswirtin

Mobil 0172 3469583 kebermann@ltr.de

Fax 036484 206105 Mobil 0172 3469588 st.hoog@ltr.de

Sachsen

Saale-Orla-Kreis, Teil LK Greiz

Ulrike Niebling Dipl.-Agr.-Ing.

Fax 036428 12614 Mobil 0172 3475775 u.niebling@ltr.de Leistungsprüfung Fleischrinder

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LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Frühjahr 2016 Mitteilungsblatt 55

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