LTR MTB 48

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M I T T E I L U N G S B L AT T

L ANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Zucht- und Absatzgenossenschaf t eG

Herbst 2012

Thüringer Verband für Leistungs- und Qualit ät sprüfungen in der Tier zucht e.V.

Verbandszeitschrif t

Ausgabe 48

Mascol – eine Legende verabschiedet sich Grüne Tage – Tierschauen mit Rekordbeteiligung Tilgungsphase der BHV1-Sanierung Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48 Landesverband Thüringer Rinderzüchter

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info@ltr.de, info@tvlev.de

Internet: www.ltr.de, www.tvlev.de

D er dire k te R u f zu ihre n G es c h Ä f tsstelle n Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR) Zucht- und Absatzgenossenschaft eG

Sitz: Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt Telefon Zentrale 03 61-7 79 74-0 Fax 03 61-7 79 74-44

Telefon Zentrale Fax

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Geschäftsführer Ronald Bialek über Sekretariat

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Geschäftsführerin Dr. Sonja Kleinhans Leiterin Rechnungswesen Stephanie Heidelmann

Buchhaltung Prokuristin Sabine Windisch-Müller Sachbearbeiterin Rechnungswesen Sachbearbeiterin Rechnungslegung

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Labor/EDV/HIT/Zertifizierungsstelle/ Milchqualitätsberatung: Sitz: Artur-Becker-Straße 100, 07745 Jena-Göschwitz

Abt. Reproduktion Besamungsbullen und Bullenaufzucht Abteilungsleiter Rudolf Goldmann 03 61-7 79 74-12 über Sachbearbeiterin 03 61-7 79 74-13 Abt. Insemination und Spermavermarktung Abteilungsleiter Holker Ludewig 03 61-7 79 74-36 Spermadepot 03 61-7 79 74-33 03 61-7 79 74-23 Abt. Handel über Sachbearbeiterin 03 61-7 79 74-16 Abt. Herdbuchwesen/EDV Abteilungsleiter Markus Senser Sachbearbeiterinnen Milchrind Sachbearbeiterin Fleischrind

P A R T N E R V O N

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und

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Erscheinungsweise: halbjährig Bezugspreis: Gestaltung & Satz: Druck:

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Abteilung Milchleistungsprüfung Sitz: Hainstraße 22, 07545 Gera Leiterin Christiane Müller

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Herdenmanagement und Fütterungsberatung Dr. Ute Philipp

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR) Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. (TVL)

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Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. (TVL) Sitz: Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

je Ausgabe 5,00 E (+ MwSt u. Postgebühren) (für LTR-Mitglieder in HB-Gebühren enthalten) Bernd Adam, Jena Druckhaus Gera GmbH

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ZUM TITELBILD Wiesenfeld Kite Milla EX94, erfolgreiche Schaukuh und zuletzt Reservesiegerin der alten Kuhklassen anl. Thuringia Holstein Open 2012 in Erfurt und Aspirantin für die deutsche Schaukollektion zur Europaschau in Fribourg/Schweiz im März 2013 – im Bild mit ihrem Destry-Sohn. WFD Milla steht für 8 Generationen exzellenter Kühe in Folge und geht über EX95 Rubens und EX90 Integrity auf die legendäre Wiesenfeld Raider Maryam EX97, Europachampion 2000, zurück.


Editorial und Inhalt

Liebe Mitglieder,

Deutsche Holsteins

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Zuchtwertschätzung August

in den zurückliegenden Monaten gab es sowohl im Spitzensport als auch in der Rinderzucht zahlreiche Möglichkeiten des Leistungsvergleiches. So startete die Deutsche Fußballnationalmannschaft verheißungsvoll in das Turnier der Fußball-Europameisterschaft. In der Vorrunde fegten die jungen hoch motivierten Spieler die Gegner nur so vom Platz. Dabei erfreuten sie das Publikum mit modernem und hoch attraktivem Fußball. Logischerweise stiegen die Erwartungen an das Team von Spiel zu Spiel. Erst im Halbfinale wurde unsere Mannschaft von einer cleveren und taktisch besser eingestellten Mannschaft gestoppt. Das nächste sportliche Highlight des Sommers waren die Olympischen Spiele in London. Dabei erwiesen sich die sonst eher zurückhaltenden Briten als hervorragende Gastgeber. Sie freuten sich nicht nur mit ihren sehr erfolgreichen eigenen Athleten, sondern honorierten auch die Leistungen der Olympioniken aus den anderen Ländern. Auch den Sportlern, denen es nicht gelang eine Medaille zu erkämpfen, wurde getreu dem olympischen Gedanken der Eindruck vermittelt, etwas Besonderes geleistet zu haben. Somit wurden in London Maßstäbe gesetzt, die zukünftige Gastgeber von Olympischen Spielen vor große Herausforderungen stellen. Anlässlich der Grünen Tage traten die Thüringer Fleischrinderzüchter mit der bisher größten Anzahl an Tieren und dem größten Rassespektrum zum Thüringer Landeswettbewerb an. Neben der Quantität war es vor allem die Qualität, mit der die Züchter die breite Öffentlichkeit von ihrem Leistungsstand überzeugten. Die Jungzüchter glänzten ebenfalls durch einen Teilnehmerrekord. Von den Bambinos mit Jerseykälbern über die Holsteinfreunde bis zu den Jungzüchtern mit Fleischrindern waren alle voll bei der Sache und zeigten stolz das Erlernte. Das Abgucken der Jüngeren bei den Erfahrenen war nicht verboten, sondern ein gewünschter Zusatzeffekt.

Auf Anpaarungstour in Großbritannien Mascol – eine Legende verabschiedet sich Schaubericht Grüne Tage

Fleischrindzucht 13 Klassifizierertreffen für Fleischrinder Fleckvieh-Stammtisch Simmental-Weltkongress Jungtierschauen Highland Cattle Interessengemeinschaft Rotes Höhenvieh Schaubericht Grüne Tage

Wissenswertes 22 Neue Kalbezuchtwerte RZKd und RZKm Gesundheitsmerkmale in der Milchrinderzucht BHV1-Sanierung: Tilgungsphase

Jungzüchter 26 Schüleraustausch in die Schweiz Jungzüchterwettbewerb Grüne Tage

Betriebsbsreportage 33 EG Neumark Marisfeld

Aus den Kreisrinderzucht- und 36 Kontrollgemeinschaften Jubiläumsfahrt der Kreisrinderzucht Saale-Holzland Beste Mutterkühe der RZG Saale-Holzland-Kreis geehrte

TVL-Aktuell 38 100.000-Liter-Kühe in Thüringen

Aus dem Verband 43 Neue Mitarbeiter Spermasexing Wichtige Termine

Im Rahmen der Thuringia Holstein Open und erstmals auch der Jersey Open bestimmten die Thüringer Schauinteressierten ihren

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Editorial

Standort. Die Konkurrenz war dabei mit der Deutschen Schauelite sehr hochkarätig. Auf Grund dieses Umstandes war das Abschneiden der Thüringer Züchter besonders respektabel. Nach 24 Jahren war Deutschland wieder einmal Gastgeber des Weltfleckvieh-Kongresses. Das Vorprogramm für die Liebhaber der Zuchtrichtung Fleisch startete in Dresden und führte danach nach Thüringen und Sachsen-Anhalt. Höhepunkte für die ca. 80 Gäste aus 13 Nationen waren sicherlich die Präsentation auserlesener Zuchttiere im Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf sowie der anschließende Züchterabend. Während der Reise durch Thüringen, auf der sich Gastfreundschaft mit angeregten Gesprächen verband, gelang es uns den Gästen einen ausgesprochen positiven Eindruck von Thüringen und der Thüringer Fleischfleckviehzucht zu vermitteln. Für die Zuchtorganisationen sind die Termine der Veröffentlichung von Zuchtwerten die Stunde der Wahrheit. Im Segment der nachkommengeprüften Bullen reihte sich Bolto im August unter die Top-Bullen. Daraufhin wurde er in das DTG- und Top-Q-Austauschprogramm aufgenommen. Mascol, um den wir mittlerweile leider

trauern, bestätigte auch bei dieser Schätzung seine Ausnahmestellung. Die genomische Top-100-Liste wird nach wie vor von unserem Borussia angeführt. Neben ihm rangieren noch acht weitere Jungvererber aus dem Gemeinschaftsbesitz von LTR und ZBH unter den besten 100. Die Leistungsdichte ist auch ein Resultat der Vertiefung der Zusammenarbeit mit der ZBH. Die August-Schätzung liefert die Ergebnisse, mit denen die Bullen in den neuen Besamungskatalog aufgenommen werden und stellt somit den Startschuss für die neue Besamungssaison dar. Die Kataloge wurden Ihnen bereits ausgehändigt und der Inhalt in zahlreichen Veranstaltungen erläutert. Bei der genauen Durchsicht der Kataloge werden Sie feststellen, dass das Angebot hinsichtlich Qualität und Quantität sehr ausgefeilt ist und keinen Vergleich zu scheuen braucht. Abschließend möchte ich Sie noch einmal darauf hinweisen, dass Ihnen unsere Mitarbeiter bei der Bullenauswahl und der Anpaarungsplanung gerne zur Seite stehen.

Ihr

Ein Blick auf unseren neuen Internetauftritt

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Deutsche Holsteins

Die aktuelle Zuchtwertschätzung – erfolgreich für das gemeinsame Zuchtprogramm Die August-Zuchtwertschätzung hat im Ranking der töchtergeprüften Vererber nur wenige Veränderungen gebracht. Snowman bleibt mit einem RZG von 151 die Nr. 1 der Top-Liste, so wie O-Man selbst der dominierende Bullenvater der Top100 bleibt. Er steht nach wie vor für Leistung und überragende Sekundärwerte, wie Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit und Gesundheit. Eine Reihe seiner Söhne disqualifiziert sich allerdings über Mängel im Exterieur, speziell der Euterqualität; so steht der durchschnittliche Euterzuchtwert seiner 20 Söhne unter den Top100 bei 101! Daneben liefert Goldwyn einen sauberen Auftritt seiner Söhne: Guarini behält den Titel Goldwyn’s Bester der deutschen Top-Liste. Aus thüringischer Sicht mehr als zufriedenstellend bleibt der erste töchterbasierte Zuchtwert des hierzulande stark genutzten Goldday. Mit einem RZG von 138 und 136 für Exterieur erfüllt er die hohen Erwartungen und wird einer der Topseller im LTR-ZBH Angebot bleiben. Daneben bleibt Goldwyn mit drei weiteren Söhnen im aktuellen Angebot präsent. Es sind dies Goleo, Goldbad und Goldfink, die komplette, gut ausbalancierte Zuchtwerte mit Qualität im Exterieur und alternative mütterliche Abstammungen zu bieten haben.

verbessert der Fitness-Experte Bogart seinen Zuchtwert vom vergangenen Jahr und wird das Angebot auch in der kommenden Saison bereichern. Der Best-Sohn Budist als Spezialist für Inhaltsstoffe, hält seinen Gesamtzuchtwert von 121 und gehört mit einem RZE von 123 weiterhin zur ersten Garnitur im LTRAngebot. Als weiterer Neuzugang im Angebot fällt Joschua ins Auge. Joschua ist ein José-Sohn mit überragenden funktionalen Eigenschaften und positiven Eiweißprozenten im Zuchtwert.

Die Joschua-Tochter Josefine von der Waisagrund Agrar GmbH Crock verkörpert das komplette Vererbungsmuster ihres Vaters.

Neu im Angebot der Goldwyn-Sohn Goldbad – im Bild seine Tochter Gustl von der Bäuerlichen Produktions- Und Absatzgenossenschaft Hellingen.

Mascol (mehr als 30.000 Töchter!) ist mit inzwischen 11 Söhnen unter den Top100 vertreten und stellt mit Massey die Nummer 1 der US-amerikanischen Top-Liste. Mascols Söhne liegen allesamt nahe am Profil ihres Vaters und untermauern einmal mehr sein überragendes Allround-Potenzial. Mit ersten Söhnen unter den töchtergeprüften setzt Bolton nun auch als Bullenvater ein deutliches Markenzeichen. Mit Bolto aus der Kuhfamilie von Patron Allie hat der LTR einen überragenden Bolton-Sohn im Angebot: Bolto debütiert mit einem RZG 131, RZM 122 und RZE 123. Er vereint hohes Leistungsvermögen mit einem fehlerfreien Exterieur. Daneben bleiben die bekannten und breit eingesetzten Vererber der vergangenen Besamungssaison auf ihrem hohen Niveau bzw. können sich mit zunehmender Töchterzahl steigern. Dazu zählt der O-Man Sohn Anglo, der mit einem RZG von 129 nach wie vor zu den besten O-Man’s in Deutschland gehört und sein komplettes Vererbungsprofil mit einem recht guten Exterieur bestätigen kann. Auch Bobas behält mit mehr als 2.500 Töchtern in Milch seinen Platz in der deutschen TopListe und bestätigt mit + 2.026 kg Milch im Zuchtwert seinen Ruf als überragender Leistungsvererber. Mit einem RZG von 125

Mit über 4.500 Töchtern erfolgreich und gefragt im Wiedereinsatz: der Zenith-Sohn Zenjo. Im Bild eine Tochter aus dem Testeinsatz. Zenjo Zensi von der Agrarproduktion Engerda-Neusitz.

Unter den genomischen Vererbern bleibt der Butch-Sohn Borussia mit gRZG 162 die Nr. 1. Auch die Top 100 der genomischen Vererber wird von O-Man Söhnen dominiert: hier fallen Snowman, Man-O-Man, Gerard, Freddie und Logan ins Auge. Ebenso können Beacon, Super, Planet jeweils mehrere Söhne in der Spitze platzieren, so dass eine gewisse genetische Breite im Angebot der aktuellen genomischen Bullen gewahrt bleibt. Der Butch-Sohn Borussia bleibt der alte und neue Listenführer. Sein genomischer Zuchtwert stabilisiert sich bei 162. Ihm folgt

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Deutsche Holsteins im aktuellen Angebot von LTR und ZBH der Freddie-Sohn Fanatic mit gRZG 155. Fanatic kommt aus der genomisch ertragreichen Crimson/Cosmopolitan- Familie und liefert Leistung, positive Inhaltsstoffe und ordentliches Exterieur. Weitere genomische Vererber mit viel Potenzial sind Great Day, Surinam, Merlot und Bonhof. Sie überzeugen durch ihre Abstammung aus tiefen, bewährten Kuhfamilien, solide Leistungsveranlagung und Exterieurqualität. Im Rotbunt-Bereich bleibt das Angebot töchtergeprüfter Bullen wie gehabt breit gefächert und reicht von leistungsbetonten Bullen wie La Crosse und Fidelity über Exterieurspezialisten wie My Joy und Edway bis hin zu den Allroundern wie Kairo und Sabiner. Unter den genomischen Jungbullen ragt mit einem gRZG von 141 nach wie vor der Fiction-Sohn Falster als außergewöhnlicher Leistungsvererber mit soliden funktionalen Eigenschaften heraus. Daneben wird sich der Fokus auf einen

weiteren Newcomer richten: LapTop PP, dieser Laron P Sohn aus der Blackstar Mabel Familie ist einer der wenigen positiven, reinerbig hornlosen Vererber der Rasse. Unter dem Aspekt der Hornlosigkeit dürfte dieser Bulle auch für viele SchwarzbuntBetriebe von Interesse sein. Seit nunmehr gut einem Jahr arbeiten LTR und ZBH im gemeinsamen Zuchtprogramm für Holsteins zusammen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: ca. 10 % der genomischen wie töchtergeprüften Vererber mit einem LTR-ZBH Pedigree rangieren jeweils unter den Top 100 Deutschlands. Qualität und genetisches Spektrum der zur Verfügung stehenden Bullen sprechen für sich und sind in der Lage den engagierten Züchter wie den konventionellen Zuchtbetrieb zu bedienen. Knut Riehmer, TLL

TopQ-Selektionstour in England und Nordirland im August 2012 Über viele Jahre hat die Holsteinzucht Großbritanniens in der Wahrnehmung der Kontinentaleuropäer eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Das mag zuerst an MKS- und BSE- Krisen gelegen haben aber auch an der – nach wie vor – alles überstrahlenden Anziehungskraft des nordamerikanischen Holsteinmarktes. Wer an Top-Genetik interessiert ist, überfliegt die Insel und landet 6 Stunden später in Chicago. Daran dürfte sich in den nächsten Jahren Einiges ändern: die britischen HolsteinZüchter haben die Chancen, die dieser tiefen Krise innewohnte, erkannt und genutzt. Enorme Strukturveränderungen haben zu großen Beständen geführt, die in aller Regel als Familienbetriebe bewirtschaftet werden. Professionell nach dem letzten Stand der Technik gemanagte Herden von 1.000 Kühen und mehr sind keine Seltenheit. Daneben wurde, dem englischen Sinn für Extravaganz, Wettbewerb und Geschäft folgend, immer auch Wert auf ein gewisses züchterisches Niveau gelegt. So finden sich auf der Insel Ableger nahezu aller angesagten amerikanischen und europäischen Kuhfamilien, die intensiv weiter bearbeitet wurden und werden. Von Anfang an setzte man dabei auf die genomische Karte, wobei sich der britische Holstein-Dachverband Holstein UK für das US-amerikanische System entschied und

Sommerweide in Nordirland

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demzufolge mit dem gTPI als genomischen Gesamtzuchtwert arbeitet. Eine weise Entscheidung, entwickelt sich der gTPI doch sukzessive zur „Leitwährung“ der Genomik, unabhängig davon, ob man das wahrhaben will oder nicht. Ein Vielzahl genomisch interessanter Rinder aber auch erste Jungbullen mit britischen Nummern im Ohr – nicht zuletzt in den Ställen des LTR – belegen den Aufwärtstrend der englischen HF-Zucht und bezeugen das wachsende internationale Interesse an diesem Markt, den folgerichtig auch TopQ beobachtet, um die Genetik zu finden, die in die eigene Zuchtstrategie passt. Entsprechende Touren der Sireanalysten zu den Highlights unter den Zuchtbetrieben finden regelmäßig statt, so zuletzt in der ersten Augustwoche, wobei nur der Südwesten Englands und Nordirland angesteuert wurden. Ein Vertreter der niederländischen Firma Diamond Genetics wählte die Betriebe aus, die ausnahmslos zur britischen Spitze im Genomik-, Leistungs- aber auch Schaubereich gehörten. Unser Weg führte uns über die Grafschaften Devon und Cornwall in das südliche Wales von dort aus nach Nordirland. Erster Betrieb war die Sherdon-Herde von Jerry Palmer in Chawleigh, ca. 2 Autostunden südwestlich von Bristol: ein klassischer


Deutsche Holsteins

Südenglische Weidelandschaft. Im Bild Shottle-Töchter bei Sherdon Holsteins

Weidebetrieb mit knapp 150 Kühen und einem respektablen Herdenschnitt von über 11.000 kg bei 4,09 % Fett und 3,39 % Eiweiß. Entsprechende Exterieurqualität widerspiegelte sich im Bestandsniveau mit 31 EX und 60 VG klassifizierten Kühen. Neben einer Vielzahl von Shottle-Töchtern waren auch solche von Mascol, Ramos und anderen deutschen Bullen zu sehen. Als Väter der aktuellen Jungkuhgeneration dominierten allerdings, nicht anders als in Deutschland, Bullen wie Goldwyn, Million, Toystory und Planet mit der entsprechenden Nachzucht der genomischen Championsleague wie Freddie, Gerard oder Numero Uno. Sherdon Holsteins hat sich in diverse bekannte Kuhfamilien eingekauft. Darunter in die – auch in Thüringen bekannte – Rolls-Familie aus Frankreich. Zu einer erfolgreichen Linienbegründerin wurde dabei Sherdon Lucine EX92 von Slocum, die selbst eine Reihe hoch klassifizierter Töchter in der Herde platzieren konnte. Daneben gibt es qualifizierte Ableger von Markwell Blackstar Raven, Jeffrey Way Mascot Tina u.a genomisch relevanten amerikanischen Kuhfamilien. Das Highlight unter den britischen Zuchtbetrieben ist derzeit sicher die Willsbro-Herde im südwestlichsten Zipfel Cornwalls, geführt und im Besitz der Familie Wills. Die 1.100 Kühe stehen in einem modernen, 2003 gebauten Laufstall und werden in einem 60er Außenmelker-Karussell gemolken. Seit Jahren wird viel Geld in Pedigrees und genomische Zuchtwerte investiert und ein progressives, überaus erfolgreiches Zuchtprogramm gefahren. Aushängeschild auf der männlichen Seite ist dabei sicherlich der Rotfaktor-Mr.Burns Sohn Willsbro Larson, der zu den höchsten Exterieurvererbern weltweit gehört und auf die One-MillionDollar-Kuh Lylehaven LilaZ, eine der durchschlagenden Zuchtkühe des genomischen Zeitalters zurückgeht. Mit Willsbro Lavaman S Doris steht die aktuelle europäische Nr. 1 gTPI Tochter eines genomischen Vererbers ebenfalls auf Willsbro. Die Top25 der höchsten genomischen Jungrinder nach gPTAT, dem US-Typzuchtwert, werden mit 7 Rangierungen von Willsbro Holsteins geradezu dominiert. So finden sich exterieurstarke Töchter von Epic, Atwood, Dempsey u.a. aus den Dellias, der Promis- Familie oder aus Tri-Day Ashlyn. Die Nr. 3 mit 4,21 gPTAT in Europa ist ein Exploderind aus der Familie von Farnear TBR Baily, die als TopQ-Embryonenimport auch in Thüringen Fuß fassen konnte. Fundamente dieses Erfolges sind, neben einem konsequenten betrieblichen ET-Programm und dem notwendigen Kleingeld, gewachsene, sichere, bewährte – mit einem Wort – tiefe Kuhfamilien, wie die von Chassity, Lautamie, Licorice, Lustre, Raven, Zandra u.a. Öffentliche Darstellung gehört für Willsbro Holsteins

zum Geschäftsmodell. So werden züchterisch interessante Kühe in einem gesonderten XXL-Laufstall in Bestkondition gezeigt und gerne präsentiert. Ebenso gehören Erfolge auf Schauen dazu: die Starleader-Tochter Basingthorpe Leader Dilys EX97 holte 2009 den Supreme Champion der Nationalen Holsteinschau für Willsbro, einem Zuchtbetrieb von dem auch in den nächsten Jahren noch zu hören sein wird. Mittlerweile ebenfalls europaweit bekannt ist der Betrieb von Sahara/Wiltor Holsteins von David Jones im südlichen Wales, eine kleine aber sehenswerte Herde mit den derzeit höchsten genomischen Rindern Europas. In Deutschland bekannt durch spektakuläre Zukäufe, wie dem einer Man-O-Man Tochter aus der Eroy-Familie, die 2011 anlässlich der Sonderauktion zu Hessens Zukunft für 60.000 EUR angekauft wurde oder der eines Explode-Rindes mit gTPI 2488 (Nr. 2 eines geprüften Vererbers in Europa) aus KNS Daylight. Außerdem gab es Mitglieder der Familien von Regenia, ATM, Barbie und Juror Faith zu sehen – allesamt hochinteressant für genomische Zuchtprogramme. Mit einem anderen Schwerpunkt aber nicht weniger interessant, zeigte sich der Betrieb Hollysprings, der seit mehr als 50 Jahren an der Zucht hornloser Bullen arbeitet. Im Stall mit ca. 200 melkenden stehen derzeit rund 80 hornlose Kühe. Ebenfalls mit

Mascol Pretty Pat 185 VG88 – eine Mascol-Tochter von Killane Holsteins aus einer tiefen irischen Kuhfamilie.

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Deutsche Holsteins Betrieb gemolken werden. Andrew McCollum lobte sie als Kühe mit besten Inhaltsstoffen und dem Potenzial, sich lange zu entwickeln. „Wir haben Shottle und Mascol zum gleichen Zeitpunkt eingesetzt. Die Shottles wurden als Färsen etwas höher eingestuft. Aber die Mascols entwickeln sich zu den besseren Kühen.“

Erste Adresse der englischen Holsteinzucht: Pawton Dairy von Willsbro Holsteins in Cornwall.

starken Familien im Hintergrund. Herausragend mit Pedigree und Zuchtqualität die Bolton-Tochter Hollysprings Bolton Dellia P VG87, die auf die Familie von Snow-N Denises Dellia zurückgeht. Tag 3 der Selektionstour führte nach Nordirland und startete mit Ballycairn Holsteins von Andrew McCollum, in der Nähe von Londonderry gelegen: eine Herde mit Fokus auf Produktivität und Langlebigkeit und dem höchsten durchschnittlichen Kuhzuchtwert in Großbritannien. Auf Ballycairn wurde die Nr. 1 der britischen Top-Liste des vergangenen Jahres, der Goldwyn-Sohn Ballycairn Tiergarn gezüchtet. Tiergarn ist das Produkt eines konsequenten Zuchtprogramms, dessen Schwerpunkte auf Fett und Eiweiß, Gesundheit, Fruchtbarkeit und funktionalem Exterieur liegen. Zu den stärker genutzten und diesem Zuchtziel nahekommenden Bullen gehört auch Mascol, von dem 15 Töchter im

Auf die im Zuchtziel speziellere Herde von Ballycairn folgten noch eine Reihe weiterer nordirischer Zuchtherden mit teils außerordentlich hohem Exterieurniveau, wie sich überhaupt der Eindruck vermittelte, dass hier im Norden Irlands ähnlich zur Bretagne, vielleicht bedingt durch die fast ganzjährig mögliche Weidehaltung, noch mehr Wert auf die große, lange, tiefrippige Kuh gelegt wird als anderswo. Unter diesem Aspekt bleibt die Killane-Herde von David und Austin Perry in Ahoghill, besonders eindrücklich in Erinnerung. 80 enorm ausbalancierte Kühe, darunter mehrere gewaltige, typstarke Outsides in der 6.und 7.Laktation, die durchweg mit 93 und mehr Punkten exzellent klassifiziert waren und wie die ganze Herde durch ihren Ausdruck und die allgemeine Qualität beeindruckten. Unter den jüngeren Kühen nach Zuchtwert und Exterieur auffallend, die September-Tochter Killane Freck Finesse VG88, eine Enkelin von Penn-Gate Skychief Finesse EX95, die selbst 21 exzellente Töchter hervorgebracht hat oder Killane Mascol Tina VG86, eine Urenkelin von Jeffrey-Way Mascot Tina und lebender Beweis, dass Mascol auch in diesem Segment Spitzenprodukte zu liefern in der Lage ist. Im Rückblick bleibt diese perfekt organisierte, ertragreiche Tour nicht nur durch die außerordentliche Qualität der gesehenen Kühe in bester Erinnerung. Genauso beeindruckend bleibt die Konsequenz, mit der sich die britischen Züchter den Herausforderungen der genomischen Zeitrechnung stellen und – last but not least – die Offenheit und Freundlichkeit, mit der sie uns die Stalltüren öffneten. Knut Riehmer, TLL

Mascol – eine Legende hat sich verabschiedet Mit mehr als 30.000 Töchtern weltweit und einem über Jahre hinweg stabil hohen Zuchtwert, hat sich Mascol zu einem Vererber entwickelt, der seine Karriere als Einer unter Vielen startete und heute nicht nur als Mtotos bester Sohn gilt, sondern bedingt durch seine außergewöhnliche Beständigkeit und die Qualitäten seiner Töchter zu einem der Top-Bullen der Rasse aufgestiegen ist. Mascol geht auf Walkup Astronaut Lou Ann EX94, die Großmutter von Rothrock Tradition Leadman zurück. Bedeutendster europäischer Ableger dieser Familie ist die über Lou Anns BellTochter Walkup Lou Etta VG88 gezogene Cleitus-Tochter Delta Esmeralda, die ihrerseits über das niederländische Delta-Zuchtprogramm stark verbreitet wurde. Ihre Mascot-Tochter Eugenie, Mascols Großmutter, wurde für 100.000 Gulden (45.450 EUR) an Quality Genes verkauft und war die bis dahin teuerste in Holland verkaufte Kuh. Adolf Langhout, der über viele Jahre mit Delta Eugenie gearbeitet hat, sagte über ihre Nachkommen: „Das Exterieur ist sehr gut, die Färsen bekommen schnell VG. Sie sind keine speziellen Schaukühe, haben aber sehr gute Euter, beste Klauen und trockene Beine. Im Eiweißgehalt liegen sie fast immer über dem Betriebsdurchschnitt. Eigentlich die perfekten Kühe für kommerzielle Milchviehhalter.“

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Mascols Mutter QG Rudolph Elaine kam beim Tulip-Sale 1998 als Kalb für 50.000 Gulden unter den Hammer und wurde an Eurostar Genes verkauft. Aus einer Jungrinderspülung mit Mtoto resultierten Mascol und seine Vollschwestern Cogent Elaine und

Die Mascol-Tochter Moree Mascol Marq I ist die mit 93 Punkten am höchsten eingestufte Mascol der Welt.


Deutsche Holsteins und lag damit deutlich über dem Schnitt seines TB-Jahrganges. Er fiel damit frühzeitig als ein Bulle mit außergewöhnlicher Fruchtbarkeit auf. Von Anfang an hatte er deshalb einen guten Ruf bei Besamungstechnikern und Züchtern und wurde gerne eingesetzt. Dazu lieferte er, wie alle Bullen dieser Kombination, leichte Kälber und war damit auch als Färsenbulle einsetzbar. Schließlich hatte er praktisch keine Ausfälle bzgl. Melkbarkeit und passte damit gut in die Zeit, denn die Leute hatten genug von Extrembullen wie Manat, dessen leistungsstarke Töchter sich schnell ausmelkten aber noch schneller euterkrank wurden.

Die erfolgreiche Bullenmutter Mascol Thea, gezüchtet von Horst Ritter, Schöneberg wurde kürzlich VG 89 klassifiziert.

Seinen ersten offiziellen Zuchtwert erhielt Mascol im Mai 2005. Im gleichen Monat zeigte der LTR im Rahmen einer Nachzuchtschau im Vermarktungszentrum Laasdorf erstmals eine Töchtergruppe noch sehr junger Kühe. Im Kommentar wurden diese damals als spätreif beschrieben und für ihren Typ sowie die Fundament- und Euterqualität gelobt. Die Töchter aus dem Testeinsatz fielen durch eine außergewöhnlich geringe Abgangsrate auf. So lebten alle im Rahmen der NZB besichtigten Mascols auch am Ende der 1.Laktation noch! Das gab es vorher noch nie und korrespondiert mit seinem Zuchtwert für Nutzungsdauer, der über die Jahre stetig anstieg. Die höchsteingestufte Mascol-Tochter aus dem Testeinsatz stand in der Herde der Gerbothe & Wiesner GbR in Obersachswerfen und wurde in der 5. Laktation mit VG89 klassifiziert. Im August 2005 belegte er erstmals Platz 1 der deutschen und internationalen Toplisten. ZW damals: 124Tö / 61Betr. RZG 148 RZM 138 RZE 126 RZS 123 RZN 120 ZW heute: 30.448 Tö / 8.451 Betr. RZG 142 RZM 128 RZE 109 RZS 122 RZN 128

Mascol Marina VG 86 mit dem Team der Milchproduktion im Agrarbetrieb Schönbrunn.

Elaine2, die beide nach England verkauft wurden. Die später mit EX90 eingestufte Cogent Elaine ist die Mutter des auch in Thüringen aktiven Patron-Spock Sohnes Huddlestone Spooky. Ein weiterer in Thüringen bekannter Bulle aus dieser Familie ist der Stormatic-Sohn Stiwa. Er stammt aus einer weiteren Lou Etta-Tochter, die parallel zu Esmeralda als Embryo nach Holland kam. Stiwas Mutter Memory VG 85, die lange Jahre bei Quality Holsteins Rothenacker stand, ist Vollschwester des AddisonSohnes Louson. Über Sparta und Goldstar gibt es diesen Zweig inzwischen auch in Rotbunt (Beverlake Loustar). Auch der hierzulande stark genutzte Stylist geht auf Mascols Großmutter Delta Eugenie zurück. Weitere Bullen dieser Familie mit bekannten Namen in Europa sind Lord Lily, Canvas, Eaton, Alves, Novalis u.a. Mascol selbst kam als Embryo über die Firma Holstein Forum nach Deutschland, wurde am 13.Juli 2000 geboren und dem LTR angeboten. Der Ankauf erfolgte auf Initiative von R. Goldmann und J. Hubrich autonom für den LTR. Motiv dabei war, einen Sohn von Delta Eugenie zu bekommen, deren Profil als komplette, eiweißstarke Kuh gut in das LTR-Zuchtprogramm passte. Mascol durchlief die reguläre Jungbullenaufzucht in Nordhausen, wurde gekört und startete im Jahre 2001 mit 1100 Spermaportionen in den Test. Seine erste Tochter kalbte im Juli 2004 mit einem EKA von 22 Monaten. Mascol hatte 130 Testtöchter

Mascol-Töchter waren danach noch mehrfach auf Schauen zu besichtigen, darunter zur DHV-Schau 2005 in Oldenburg und zu „Hessens Zukunft“ im Februar 2006 in Alsfeld, dann schon mit Töchtern der 2. Laktation. Die Vorstellung in Alsfeld und die Platzierungen auf der deutschen und internationalen Topliste ab August 2006 brachte den endgültigen Durchbruch. Mascol erreichte internationale Aufmerksamkeit und wurde nach Deutschland auch in allen übrigen Holsteinländern mehr oder weniger stark als Bullenvater eingesetzt. Besonders in den Niederlanden, wo er gut umrechnete und seine Familie sehr bekannt war aber auch in Frankreich erfreute sich Mascol besonderer Beliebtheit. Neben seinen Qualitäten als Vater von Kühen hat er es alleine auf der deutschen Top-Liste auf 57 töchtergeprüfte Söhne gebracht, die durchweg nahe an seinem eigenen Vererbungsmuster liegen. Sein im Moment erfolgreichster Sohn ist sicherlich Co-Op Bosside Massey, aktueller Listenführer in den USA, dessen aussergewöhnliches Pedigree ihm den Titel „Internationaler Outcross Vererber 2012“ einbrachte. Auf der weiblichen Seite wachsen nach und nach herausragende, hoch klassifizierte Kühe und genomisch starke Töchter heran, die als Bullenmütter qualifizieren und Mascols Einfluß in die nächste Generation tragen werden. Die derzeit höchsteingestufte Tochter ist wohl Moree Mascol Marq I. Sie steht in Nordirland und wurde EX93 mit unglaublichen EX96 für Euter klassifiziert. Daneben leistete sie in der 3. Laktation 10.396 kg Milch bei 5,38% Fett und 3,72% Eiweiß. Auch in Thüringen stehen neben den vielen hart arbeitenden Mascols im Produk-

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Deutsche Holsteins tionsbereich eine Reihe exterieur-, leistungs- und indexstarker Töchter, Enkel und auch schon Urenkel, die für das Zuchtprogramm genutzt werden. Dazu gehörte die im September 2012 abgegangene GA Larina VG87, im Besitz der AP Görsbach, die aus einem dänischen Zweig der Familie von Ricecrest Southwind Kaye stammt und im Laufe der Jahre mehrere interessante weibliche Nachkommen produzierte. Eine weitere international bekannte Bullenmutter ist Holbra Mascol Pam VG87, die auf Golden Oaks Mark Prudence EX95, mit 28.568 kg Milch bei 1919 Fett- und Eiweißkg in 365 Tagen, eine der leistungsstärksten Holsteins überhaupt, zurückgeht. Von Mascol Pam gibt es mehrere hochgenomische Nachkommen verschiedener Väter in Thüringen, die für das LTR-ZBH Zuchtprogramm genutzt werden. Stellvertretend für die vielen thüringischen Betriebe, die über Jahre mit Mascol-Töchtern arbeiten und mehr als zufrieden sind, soll an dieser Stelle der Agrarbetrieb Schönbrunn e.G. herausgestellt werden. In der Schönbrunner Herde werden

aktuell 35 Mascols gemolken, die mit soliden Leistungen und hohen Eiweißprozenten einmal mehr das bekannte Vererbungsmuster ihres Vaters repräsentieren. Unter ihnen die aktuelle Nr.1 nach Fett- und Eiweißkg: Mascol Marina VG86 leistete in ihrer 3. Laktation 14697 kg Milch bei 4,92% Fett und 3,67% Eiweiß. Sie produzierte dabei 1263 Fett und Eiweiß kg. Mascol hat in der thüringischen Landespopulation tiefe Spuren und speziell im Bereich der Eiweißleistung einen Pool starker Töchter hinterlassen, auf dem aufgebaut werden sollte und der durch richtige Zuchtstrategie weiter entwickelt werden kann. So gesehen war und ist Mascol ein Glücksfall für die Landeszucht, dessen Beständigkeit im Zuchtwert in Verbindung mit den Qualitäten seiner Töchter noch lange nachwirken wird. Knut Riehmer, TLL

Die Grünen Tage Thüringen 2012 – Leistungsschau der Tierzucht und Schaufenster der Landwirtschaft Bei bestem Spätsommerwetter fanden vom 7.  –  9. September auf dem Gelände der Messe AG Erfurt die „Grünen Tage Thüringen 2012“ statt. Auch in diesem Jahr erwies sich diese Veranstaltung als Publikumsmagnet: mehr als 25.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, die Landwirtschaftsmesse zu besuchen und sich einen Einblick in alle Sparten der Land-, Ernährungsund Forstwirtschaft zu verschaffen. Besonderes Highlight und Anziehungspunkt der Messe ist dabei immer wieder die Tierschau in Halle 3 mit einem attraktiven Programm, das von der Präsentation traditioneller Nutztierarten wie Rind, Schwein, Schaf über Vorführungen aus dem Bereich des Pferdesports bis hin zu Exoten wie Wasserbüffel oder Alpaka reichen. So auch in diesem Jahr. Darüber hinaus werden die Grünen Tage von diversen Richtwettbewerben der Tierzuchtverbände geprägt. Zum zweiten Mal nach 2010 offerierte die Messe AG Erfurt in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft die

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Thüringer Jungzüchter unter sich: bevorstehende Entscheidung im Junior Typcup.

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„Thuringia Holstein Open“, die einzige deutschlandweit ausgeschriebene und bundesoffene Holsteinschau im Schaukalender 2012 mit Teilnehmern aus nahezu allen Bundesländern sowie Österreich und Luxemburg. In das Programm eingeschlossen war die „Thuringia Jersey Open“ – eine ebenfalls bundesoffene Jerseyschau mit ca. 40 Tieren. Dieser, vom Verband Deutscher Jerseyzüchter und der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft organisierte Wettbewerb fand erstmals in dieser Form in Deutschland statt und gestaltete sich als voller Erfolg. Herausragend dabei der Hessenchampion 2012, die Signature-Tochter Kendra vom RZB Uhrig. Eine außergewöhnliche Kuh, die auch in Erfurt den Schauring als verdiente Siegerin verlassen konnte. Insgesamt lagen für 2012 gut 220 Anmeldungen für Rinder und Kühe beider Rassen vor und damit erheblich mehr als 2010. Als Preisrichter der Schau konnte mit Mark Rueth ein renommierter Fachmann aus Oxford, Wisconsin gewonnen werden, der seine Aufgabe sehr ernst nahm, konsequent und sicher im Urteil richtete.


Deutsche Holsteins Der Holsteinwettbewerb war geprägt von enormer Leistungsdichte und gespickt mit Superlativen. Unter den Kühen der älteren Kuhklassen stellten sich allein 4 Siegerkühe regionaler Verbandsschauen dem Wettbewerb, darunter die 10-Jährige Starleader-Tochter Eke Lesta von Ekenhorst, Laar, die nicht nur älteste Kuhe der Schau war, sondern mit EX 96 die höchst klassifizierte lebende Holsteinkuh in Deutschland ist und zur letzten DHV-Schau in Oldenburg den Titel der Siegerkuh alt mit nach Hause nehmen konnte. Zum zweiten Mal in Erfurt dabei war die Marbach-Tochter Nastygirl von Schulte-Lohmöller: aktueller Champion des WEU-Konvents und im Oktober 2011 für Deutschland anl. der Europaschau in Cremona am Start. Die Aufzählung herausragender Kühe ließe sich fortführen mit der bekannten Reaktor-Tochter KHL Mövchen (Kleemann GbR, Vost), oder etwa der Rustler-Tochter Nikita von Hauck, Gemünden, Siegerkuh mittel in Laasdorf 2009. Des Weiteren sehenswert die Damion Tochter Savannah von Hauck/Spangenberg, Mutter des Bowser-Sohnes Bonhof aus dem ZBH-LTR Zuchtprogramm. Mit 15 Kühen waren auch Zuchtbetriebe aus Thüringen am Richtgeschehen beteiligt und ordneten sich angemessen ein. Herausragend aus thüringer Sicht das Abschneiden der von diversen Schauen bekannten Kite-Tochter WFD Milla, die sich überragend in Kraft, Oberlinie, Gesamterscheinung und Ausdruck, nicht zuletzt mit enormer Ringpräsenz in Szene setzte. Milla wurde Siegerin ihrer Klasse und musste sich im Stechen nur knapp dem späteren Champion der Schau, der allseits bekannten und in Bestform präparierten Talent-Tochter RH Maxima geschlagen geben. Die weiteren thüringer Teilnehmer am Richtwettbewerb waren das Zuchtzentrum Gleichamberg mit drei Jungkühen, unter denen sich die Mac-Tochter Liebliche, Produkt eines Embryonenimports und zurückgehend auf die Licorice-Familie, bestens präsentierte und gut platzieren konnte. Mit zwei perfekt herausgebrachten Töchtern von Goldwyn startete Dirk Benkstein von der AP Görsbach in den Wettbewerb und rangierte angemessen in der starken Konkurrenz. Hervorragend einmal mehr GA Goldwyn Roxana, die bereits eine Reihe von Schauerfolgen für sich verbuchen konnte. Bekannt als regelmäßiger Beschicker regionaler wie überregionaler Schauen, ist Volker Reichenbach von den Wippertaler Holsteins Wolkramshausen. Er startete mit 4 starken Holsteins und einer Jerseykuh. Dabei fiel die Intelety-Tochter Intel EX durch ihre Qualitäten besonders ins Auge. Mit 5 Kälbern gehörte sie zu den ältesten Kühen der Schau. Noch jung im Schaugeschäft aber professionell dabei ist Marcus Gerbothe von der Gerbothe&Wiesner GbR aus Hohenstein: er präsentierte seine typstarke Digmann-Tochter Madison, die selbst aus einer VG 89 Mascol-Tochter aus dem Testeinsatz stammte. Als aktiver Schaufreak hat sich Christof Kästner (NessetalMilch GmbH Goldbach) mittlerweile einen über Thüringen hinaus bekannten Namen gemacht. Er schickte zwei noch junge Kühe ins Rennen, von denen die Bonair-Tochter Veronika besonders beeindruckte und sich entsprechend platzierte. Last but not least bleibt AG Buchheim-Crossen zu nennen, die ebenfalls mit zwei Kühen antrat. Eine Gruppe typstarker Jungrinder vervollständigte das thüringer Aufgebot. Bei starker Konkurrenz im Junior-Typcup erreichte hier die GA Randale, Tochter von GA Roxana, eine ausgezeichnete 1d-Platzierung. Siegerkuh der Thuringia Holstein Open 2012 wurde die bereits erwähnte RH Maxima als Siegerin der älteren Kuhklassen; der Titel Siegerkuh mittel ging an die Roy-Tochter RZB Lilly der Uhrig GbR, Sulzbach. Mit drei weiteren 1b-Platzierungen und dem Champion des Jerseywettbewerbs dürfte das Team Uhrig zufrieden zurück nach Hessen gefahren sein. Sieger der jungen Kühe wurde – etwas überraschend – die Bolton-Enkelin Leda im

Genomische Qualität plus Schaupotenzial: die Snowman-Tochter Cascade im Wettbewerb für das Zuchtzentrum Gleichamberg.

RH Talent Maxima – Grandchampion der Thuringia Holstein Open 2012.

Besitz einer Züchtergemeinschaft aus dem Emsland. Dem Richtwettbewerb vorgeschaltet war der Junior Type Cup; hier waren 10 Jungrinder aus Thüringen beteiligt. Siegerrind wurde die Sanchez-Tochter Myday, ebenfalls im Besitz einer Züchtergruppe aus Hessen. Bereits am Tag zuvor fand ein bundesoffener Vorführwettbewerb statt. Bester Vorführer wurde dabei Steffen Henckel , Diemelsee vor Nina Kleemann, der Vorjahressiegerin. Die Thuringia Holstein Open hat sich mit der 2. Auflage 2012 etabliert, spricht interessierte Züchter an und bietet ein offenes Podium für die Zeit zwischen den, im zweijährigen Rhythmus statt findenden DHV-Schauen in Oldenburg. Für den Deutschen Holsteinverband selbst bot sich in Erfurt die Gelegenheit, mit Blick auf die im März 2013 bevorstehende Europäische Holsteinschau in Fribourg/Schweiz, die versammelte Bundesliga der deutschen Holsteins in Augenschein zu nehmen und erste Vorentscheidungen zu treffen. Die angekoppelte Thuringia Jersey Open erhöht die Strahlkraft dieses Ereignisses weiter. Für die Messe Erfurt und das Projekt „Grüne Tage Thüringen“ eröffnet dieses Event, im passenden Format aufgezogen, im Messeablauf richtig terminiert und angemessen beworben, die Chance auf überregionale Wahrnehmung und Alleinstellung. Für den Zuchtverband bietet diese Schau „vor der Haustür“ alle Möglichkeiten der Selbstdarstellung, der Präsentation interessanter Nachzuchten (wenn vorhanden); den involvierten Mitgliedsbetrieben letztlich die Chance zur Standortbestimmung. Knut Riehmer, TLL

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Deutsche Holsteins

Europäische Holsteinschau Schweiz, 1./2. März 2013

Seien Sie dabei und melden Sie Ihre passende Kuh oder Färse an! Landesverband Thüringer Rinderzüchter Zucht- und Absatzgenossenschaft e. G. 99087 Erfurt  Stotternheimer Straße 19 Telefon 0361 77974-0  E-Mail: info@ltr.de


Fleischrindzucht

Klassifiziererschulung für Fleischrinder in Thüringen

Teilnehmer des Klassifizierertreffens auf den Pleißewiesen in Remsa.

Was bei den Milchrindern schon Routine ist, wird seit einigen Jahren auch bei den Fleischrindern praktiziert. Um gemeinsam Tiere einzustufen, treffen sich die Zuchtleiter und die Instrukteure einiger Bundesländer zu einem Gedankenaustausch. Dieser führte uns in diesem Jahr nach Ostthüringen. Besucht wurden Zuchtbetriebe der Rasse Simmental, Angus, Charolais und Limosin. Den Betriebsleitern möchten wir für die gute Vorbereitung und die gewährte Gastfreundschaft danken. Ziel dieser Veranstaltung war es, Tiere in allen Bundesländern gleich zu bewerten. Dabei kamen zum Teil unterschiedliche Meinungen zum Ausdruck. Rege Diskussionen zu Einzeltieren wurden geführt, die wir jedoch als sehr konstruktiv bewerten. Solche Veranstaltungen müssen in Zukunft weiter stattfinden, denn Sie helfen uns, züchterische Merkmale bei allen Rassen gleich zu beurteilen. Wolfram Knorr und Ulrike Niebling, TLL

Auch der Herdenbulle Shill wurde bei Richters in Thonhausen unter die Lupe genommen.

Fleckviehstammtisch Thüringen Alljährlich treffen sich die Fleckvieh-Simmentalzüchter Thüringens, um Erfahrungen auszutauschen, um sich über Aktuelles zu informieren und um einen Thüringer Betrieb anzusehen. In diesem Jahr traf man sich am 14. April im Zuchtbetrieb Marian Tittel in Niederroßla. Im historischen Ambiente der Wasserburg zu Niederroßla, mit liebevoller Bewirtung durch die Familie Tittel informierten sich ca. 40 interessierte Fleckviehfreunde für die Ausführungen von Frau Stefanie Söllner Donat, vom Tiergesundheitsdienst, welche zum Thema Paratuberkulosesanierung in Mutterkuhherden sprach. Mit sehr überzeugenden Argumenten und Bildern traf sie dabei auf offene Ohren bei den Züchtern und es ist zu erwarten, dass einige Zuchtbetriebe mit der Sanierung ihres Bestandes beginnen. Zum aktuellen Thema Schmallenberg-Virus zeigte Frau SöllnerDonat schockierende Bilder. Nach ihrem Vortrag gab Zuchtleiter Wolfram Knorr die aktuellsten Daten und Neuigkeiten aus der Thüringer Herdbuchzucht bekannt. Er erläuterte die Einführung

Der neue Stall bei Familie Tittel bietet viel Platz und frische Luft.

des neuen Zuchtwertes RZL und gab Tipps zur Handhabung der Daten. Dies wird ein wichtiger Baustein zur Vervollständigung unseres Leistungsprüfungssystems. Den Teilnehmern der Bundesschau Berlin dankte er und beglückwünschte die Preisträger zu ihren grandiosen Erfolgen.

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Fleischrindzucht Mit den Namen einiger internationaler Besamungsbullen, von denen Sperma vorrätig ist, gab er ein paar sehr interessante Anpaarungsempfehlungen. Claudia Pieter nahm kurz Stellung zum aktuellen Geschehen im Verband Deutscher Simmentalzüchter und über die bevorstehenden Termine, wie Züchterfahrt nach Tschechien, das Bundestreffen in Mecklenburg-Vorpommern, den Weltkongress im September mit Thüringer Teilnahme, die Herbst-Elite-Auktion am 13. Oktober in Neugattersleben, bis hin zur Eurotier im November. Also ein rundherum bewegendes Fleckvieh-Simmentaljahr. Nach einem leckeren Mittagsmahl vom Grill führte uns Marian Tittel zu seiner Herde und zum neu errichteten Stall. Dort erfuhren die Züchter die Eckdaten zum Betrieb, welchen er im Nebenerwerb führt, sahen seine Top-Herde und erhielten Einblick in die genetische Struktur seiner Zucht. Angeführt vom Herdenbullen Ben, ein Bruno-Sohn, welcher in Berlin zur Bundesschau prämiert wurde, bis zur Vorstellung einzelner Kühe und Färsen, viel versprechenden Kälbern und einem Züchter mit klarem Zuchtziel vor Augen, hinterließ diese Präsentation ein beeindruckendes Bild für jeden Züchter. Danke an dieser Stelle der Familie Tittel für Ihre Gastfreundschaft und Vorbereitung dieses Treffens. Danke auch Frau Stefanie Söllner Donat für ihren Fachvortrag, Herrn Wolfram Knorr für seine Ausführungen und Danke an die teilnehmenden Züchter.

Marian Tittel inmitten seiner Herde.

Es war ein sehr informativer, geselliger Tag und sollte von noch viel mehr Züchtern und Haltern wahrgenommen werden. Der Termin für den Stammtisch 2013 wird im März zur Bullenauktion in Laasdorf bekannt gegeben. Nutzen Sie die Möglichkeit der Teilnahme und profitieren Sie von aktuellen Informationen! Geselliger Erfahrungsaustausch im Burghof.

Claudia Pieter

Die Welt zu Gast in Thüringen Anlässlich des 19. Weltkongresses der Fleckvieh-SimmentalZüchter war es dem Landesverband Thüringer Rinderzüchter eine Ehre, Gäste aus vielen Ländern der Welt begrüßen zu dürfen. Am 18. September besuchten die Teilnehmer des Kongresses am frühen Morgen den Betrieb Hartmut und Claudia Pieter in Neustadt/Orla. Die fachlich hoch interessierten Gäste informierten sich über Details zur Landwirtschaft in allen Bereichen, sei es Pflanzenbau, Direktvermarktung, Weidewirtschaft, Landtechnik und nicht zu wenig über die Simmentalzucht. Hierzu hatten die Gastgeber einige gezielte Vorbereitungen zur Erläuterung der eingesetzten Genetik getroffen, so dass dem Publikum die Ergebnisse aus 20 Zuchtjahren übersichtlich und nachvollziehbar präsentiert wurden. Viele ausländische Züchter konnten hier ihre eigene Genetik erkennen und freuten sich über die Zuchterfolge hinsichtlich Hornlosigkeit in Deutschland.

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Engagierte Züchter aus ganz Deutschland machten die Tierpräsentation möglich.

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Nach fast 2-stündiger Fachsimpelei verabschiedeten sich die Gäste von Pieters, um den Betrieb Wethautal in Sachsen-Anhalt zu besuchen, bevor sie am Nachmittag zum großen Highlight im Zucht-und Vermarktungszentrum Laasdorf eintrafen. Um 16 Uhr begann, im eigens für dieses Publikum errichteten Festzelt, die Festveranstaltung mit Kaffee und Kuchen, bevor um 17 Uhr in der Tierhalle die große „Best of Germany“- Schau begann. Schnell füllten sich die Zuschauerplätze in der herbstlich geschmückten Halle und alle warteten gespannt auf eine Tierpräsentation, welche es in dieser Form noch nicht gab. Nach einer kurzen Ansprache in Deutsch und Englisch, sehr gut vorgetragen von Frau Lütche, empfing Herr Ehrhardt Markert unsere Gäste mit einer kurzen Begrüßung. Die Schau wurde durch Herrn Gernot Pohl und Herrn Gerard Brickley perfekt zweisprachig präsentiert und die Aufmerksamkeit der Zuschauer in der Halle ebbte während der ganzen


Fleischrindzucht Vorstellung nicht ab. Gezeigt wurde beste deutsche Genetik, gepaart mit internationaler Genetik und verfeinert durch die Hornlosigkeit, welche auf internationaler Ebene als deutsches Markenzeichen favorisiert wird. Am Ende der Schau war man sich in Fachkreisen sehr schnell darüber im Klaren, dass die deutsche Simmentalzucht ganz oben in der Champions-League anzutreffen ist. Es gab anerkennende und lobende Worte aus allen Richtungen und die teilnehmenden Zuchtbetriebe können stolz auf ihre Tiere sein. Besonders stolz sind natürlich die Thüringer, die mit 9 Ausstellungstieren wieder einmal bewiesen, dass Thüringen zu Recht in der deutschen Simmentalzucht einen hohen Stellenwert einnimmt, und dies nicht nur stückzahlmäßig! Abgerundet wurde dieser perfekte Tag mit einem Abendprogramm der Superlative. Das Buffet wurde durch Herrn Georg Röhrmoser und Herrn Ronald Bialek mit einer Polonaise eröffnet, und schon jetzt war gute Stimmung vorprogrammiert. Als kleiner Höhepunkt sorgten die Thierbacher Schalmaien für einen musikalischen Ohrenschmaus, welcher anscheinend keine Altersunterschiede kannte. Bei derart stimmungsvoller Musik machte es richtig Spaß zu feiern. Ein krönender Abschluss eines Tages, welcher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Am 19. September begann das Programm am frühen Vormittag im Ökozentrum Vachdorf. Dieser Betrieb bewirtschaftet in der Rhön seine Flächen als Bio-Betrieb und ist seit vielen Jahren ein Vorzeigebetrieb in der Simmentalzucht. So war es ein Muss, dass die Kongressteilnehmer als runden Abschluss ihrer Tour in Thüringen, hinsichtlich Fleischproduktion, diesen Betrieb besichtigten. Tadellos vorbereitet durch Herrn Reinhard Bohlig und seine Mitarbeiter, standen die Herdenbullen, eine gigantische Färsenherde, diverse Tiergruppen und eine Mutterkuhherde zur Ansicht bereit. Hier konnten die Züchter in alle Richtungen fachsimpeln, denn dieser Betrieb setzt eine breit gefächerte Genetik ein. Das Resultat ist eine dem Standort optimal angepasste Herde, welche ihresgleichen sucht. Dazu gab es verdientes Lob von allen Seiten. Nach einem letzten Mittagessen, natürlich Fleisch vom Vachdorfer Rind, war das Vorprogramm des Weltkongresses leider schon zu Ende. Einige der Teilnehmer reisten nach Bayern weiter, um

Der Präsident der Weltsimmentalvereinigung, Bruce Holmquist (links), mit dem Vorstandsvorsitzenden des LTR, Erhard Markert.

am Hauptprogramm mit Fachrichtung Milchproduktion teilzunehmen, einige traten die Heimreise an. Für einige Vertreter aus den europäischen Staaten ging es am Nachmittag noch weiter, denn da tagte die europäische Arbeitsgruppe Fachrichtung Fleisch. Thema war hier die genomische Selektion in der Fleischrindzucht, speziell beim Fleckvieh-Simmental. Als Fazit zu diesem Weltkongress sei gesagt, dass die Thüringer Züchter sehr stolz auf ihre Zuchttiere sein können. Sie stehen auf Augenhöhe mit den Top-Züchtern dieser Welt. Gedankt sei an dieser Stelle der ASR in München, welche den Züchtern als Schirmherr dieser Veranstaltung die Chance gegeben hat, sich so zu präsentieren. Danke auch an den Landesverband Thüringer Rinderzüchter für die Unterstützung bei der Gestaltung des Schautages in Laasdorf und bei der Vorbereitung der Betriebsbesuche. Ebenso Danke an den VD Simmental- Züchter, hier besonders an Herrn Gernot Pohl, Frau Ute Wieneke und Herrn Hans Zill für die fachliche Ausrichtung der 3 wichtigsten Tage der Simmental-Fleckviehzucht im Jahr 2012. Claudia Pieter

Nächste Zuchtbullenauktion des am Mittwoch, den 27. Februar 2013 im Vermarktungszentrum in Laasdorf ab 10.00 Uhr Vorstellung der Bullen, ab 12.00 Uhr Auktion überwiegend stationsgeprüfte Bullen der Rassen

Fleckvieh-Fleisch, Charolais, Angus, Limousin, und Gelbvieh Informationen zur Stationsprüfung: www.ltr.de und www.tll.de/bullpr Kataloge: Telefon 03 6 93-46 72 44, Fax 0 36 93-46 72 14

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Fleischrindzucht

2. Thüringer Jungtierschau mit Sammelkörung Am 12. Mai 2012 fand in Töppeln (Gemeinde Kraftsdorf) die 2. Thüringer Jungtierschau mit Sammelkörung statt. Die Organisatoren Jens und Anke Koch luden alle VDHC-Mitglieder und die Mitglieder des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter zu dieser Veranstaltung ein. 15 Aussteller aus 5 Bundesländern hatten gemeldet und reisten nach Ostthüringen. Die Aussteller fanden einen gut präparierten Veranstaltungsplatz auf dem Gelände des alten Sommerbades vor. Jens Koch hatte sich die Mühe gemacht und 80 Panels für die Rinderboxen aus dem 30 km entfernten Laasdorf geholt. So stand für fast jedes Rind eine eigene Box zur Verfügung. Als Richter wurde Karl-Heinrich Winter aus Bad Berleburg eingeladen. Auch für ihn war diese Veranstaltung eine Premiere und somit waren alle sehr gespannt, wie die Veranstaltung verlaufen wird. Das Wetter hatte ein Einsehen und es blieb den ganzen Tag trocken. So konnten sich die 35 zur Schau gemeldeten Tiere gut präsentieren. Gestartet wurde in 3 Bullen-, 3 Färsenklassen und einer Körklasse. Am stärksten besetzt war die Klasse der einjährigen Färsen. Hier wurde in 2 Ringen gestartet. Siegerin dieser Klasse wurde „Paola vom Diebskamm“ von Falk Pommer aus Scheibe-Alsbach. Den Ring der 2jährigen dominierte „Briget von der Bruchwiese“ von Doris Link aus Löbnitz. Bei den 3jährigen Färsen fiel leider ein Tier aus und so stellten sich nur 2 der Konkurrenz. Hierbei hatte „Kendra vom Blauenhain“ von Jens & Anke Koch die Nase vorn. Es folgte die sehr gut besetzte Klasse der einjährigen Bullen. Auch hier stellten sich 2 Ringe dem Richter. Als Sieger konnte hier „Balboa vom Hermannsberg“ von Familie Wilke aus Willingen-Rattlar hervor gehen. Den Ring der 2jährigen Bullen konnte „Outside vom Eiserbachtal“ aus der Zucht von Werner und Leoni Groten und im Besitz von Falk Pommer für sich entscheiden. Leider stellten sich bei den 3jährigen Bullen nur 2 Tiere dem Richter. Hier konnte „Simba von der Falkenaus“ von Familie Schöffel die Klasse souverän für sich entscheiden. Im Anschluss stand die Körung der Bullen auf dem Programm. Diese erfolgte durch Wolfram Knorr und Ulrike Niebling von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Da bedauerlichweise 2 Bullen nicht zur Körung aufgetrieben wurden, gab es nur 2 Körkandidaten. Körsieger wurde der schwarze, aus österreichischer Zucht stammende „Catach Dubh vom Aignerhof“ mit den

Körsieger Cathach Dubh vom Aignerhof.

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Siegerbulle Outside vom Eiserbachtal.

Noten 8/8/8. Der zweite Bulle, „Linus vom Hermannsberg“ aus der Zucht von Familie Wilke und im Besitz von Martin Bernd aus Kraftsdorf OT Grüna, wurde mit 7/7/7 gekört. Im Anschluss fand die Auswahl der Gesamtsieger statt. Hier hatten die 2jährigen Tiere die Nase vorn. Bei den Färsen entschied sich Karl-Heinrich Winter für die sehr gut entwickelte „Briget von der Bruchwiese“ von Doris Link. Bei den Bullen wusste „Outside vom Eiserbachtal“ zu überzeugen und bekam die Siegerschärpe für den männlichen Gesamtsieger. Den ganzen Tag über säumten sehr viele Zuschauer und Interessierte den Vorführring. Nicht nur Züchter aus nah und fern kamen nach Töppeln, sondern auch sehr viele Neugierige aus der Region wollten sich die schönen Rinder ansehen und hatten viele Fragen zu den Tieren. In jedem Ring erklärte Karl-Heinrich Winter sehr anschaulich seine Entscheidungen. Am Abend fand dann bei Musik und Tanz ein sehr schöner Züchterabend statt. Wir danken Jens & Anke Koch und ihren vielen fleißigen Helfern für die Organisation dieser schönen Schau. Falk Pommer

Siegerfärse Briget von der Bruchwiese.


Fleischrindzucht

Hessische Jungtierschau für Schottische Hochlandrinder Bereits zum 11. Mal luden die Hessischen Züchterkollegen zu Ihrer Jungtierschau ein. Am 1. Juli 2012 reisten 2 Thüringer Züchter in die schöne Sieberzmühle nahe Hosenfeld. Dieser Veranstaltungsort bietet ein wunderschönes Ambiente für solch eine Zuchtschau. Ganz stilecht sorgte eine Pipeband für die Unterhaltung der Zuschauer. Die Klänge des Dudelsacks bescheren eine Gänsehaut und sind einmalig. Die Anreise der Thüringer Züchterfamilien Koch und Pommer erfolgte bereits am Samstag, an dem das Wetter furchtbar schwül war. Mensch und Tier sehnten sich nach einer Abkühlung. Diesem Wunsch wurde entsprochen und so zog über Nacht ein heftiges Gewitter auf. Der nächste Morgen begann regnerisch – eben echtes Schottenwetter, passend zum Ambiente und den Tieren. Als Richter wurde der langjährige Züchter Rolf Sonnborn eingeladen. Gestartet wurde in 6 Klassen. Falk Pommer konnte sich über gute Platzierungen seiner Färsen freuen. So belegte „Pia vom Diebeskamm“ im Ring C der einjährigen Färsen einen 3. Platz, gefolgt von ihrer Weidegefährtin Paola. Sein Bulle „Nero vom Diebeskamm“ ließ die Konkurrenz hinter sich und konnte in seinem Ring den 1a-Platz belegen. Familie Koch hatte 2 Tiere gemeldet. Die 3-Jährige Färse „Kendra Geal vom Blauenhain“ belegte Platz 4 in ihrer Altersklasse. Der erst einjährige „Picasso vom Burghof“ platzierte sich auf Rang 3 im A-Ring der Jungbullen. Gesamtsieger der Schau wurde der aus Schottland importierte Bulle „Prince of Munlochy“ aus dem Besitz von Gerold Lintelmann aus Delmenhorst. Die Siegerfärse „Anthea vom Hof Husmann“ kommt aus dem Betrieb von Karl-Heinz Potthoff aus Ennigerloh. Anke Koch

Platzierung Einjährige Bullen, 2.v.l. Picasso vom Burghof.

Nero vom Diebeskamm

Interessengemeinschaft RHV in Thüringen 6. Züchtertreffen – Rotes Höhenvieh Am 24. 03. 2012 führten wir unser 6. Züchtertreffen bei Familie Jürgen Held in Tissa durch. Sie hatte sich viel Mühe gemacht, im Gemeindehaus war schon eine festliche Tafel gerichtet und wir wurden von der ganzen Familie Held empfangen. Leider fanden sich nur 9 Züchter mit ihren Angehörigen an diesem Tage ein, was neben der parallel stattfinden Veranstaltung - Reiten Jagen Fischen - aber wohl auch dem schönen Frühlingswetter geschuldet war ( wir alle hätten aber auch zu Hause zu tun gehabt). Nach der Begrüßung durch Jürgen Held und der Vorstellung des Betriebes und einem kleinen Abriss über Tissa, gab es Frühstück und Kaffee, alles vorbereitet von unseren Gastgebern. Frau Dr. Stefanie Söllner-Donat vom Rindergesundheitsdienst Thüringen hielt dann einen Vortrag über Parasitosen beim Weiderind und einen Vortrag über aktuelles zum Schmallenberg- Virus. Beide Vorträge waren sehr interessant, mit Bildmaterial unterlegt und sehr verständlich vorgetragen. Alle an sie gerichteten Fragen wurden kompetent beantwortet und wir wollen hoffen, dass wir von dieser neuen, durch Insekten verursachten Krankheit unserer Mutterkühe verschont bleiben. Mit einem Impfstoff ist ja erst in frühestens zwei Jahren zu rechnen.

Zum Mittagessen fuhren wir nach Stadtroda und danach stellte uns Jürgen Held seine Rotviehherde vor. In seinem Ofenstall mit darüber liegendem Heulager fanden wir seine Tiere in einem sehr guten Futterzustand vor. Es waren auch schon einige Kälber geboren und die weibliche Nachzucht vom Vorjahr war auch sehr gut entwickelt. Hier hatten wir nun auch Gelegenheit zu fachsimpeln. Vor allem das Problem – der Zuchtbulle und die weiblichen Kälber zusammen auf der Weide – wurde ausgiebig diskutiert. Nicht jeder kann mehrere Herden bilden und bereits mit 4 – 5 Monaten kann es passieren, dass gut entwickelte Kälber gedeckt werden. Hier ist es dann besser, den Bullen nicht das ganze Jahr mit der Herde zusammen zu lassen, damit solche Bedeckungen vermieden werden. Frau Kelle vom LTR und Herr Knorr von der TLL konnten uns auch wieder einige wichtige Neuerungen mitteilen, so unter anderen die wieder geänderten Bedingungen für die Bullenkörung. So müssen nun wieder die Elterntiere beide A gekört sein.Bei einer gemütlichen Kaffeerunde ließen wir diesen Tag ausklingen. K. Hofmann

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Fleischrindzucht

Schaubericht Fleischrinder „Grüne Tage Thüringen“ Ein Highlight der Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage“ in Erfurt ist schon seit Jahren die Thüringer Landestierschau für Fleischrinder. Auch in diesem Jahr waren die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten für die Rinder vollständig ausgeschöpft und so präsentierten sich 76 Tiere aus 13 verschiedenen Rassen dem kritischen Blick von Preisrichterin Anne Menrath der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg. In 32 Richtklassen galt es nun, die entsprechenden Sieger und Reservesieger zu küren. Gelbvieh-Fleisch Anders als in den vergangenen Jahren präsentierten die Gelbviehzüchter in diesem Jahr eine Gruppe Jungrinder. In dieser Klasse siegte das jüngste Rind, im Besitz von Michael Schalling aus Isserstedt, welches für sein Alter eine außerordentlich gute Entwicklung mit einer angemessenen Körpertiefe zeigte. Den Reservesieg erzielte die Galluk-Tochter Inga von Jens Hartleb aus Bücheloh. Angus Die Richtklasse der Rasse Angus bestritten in dieser Schau drei rote Färsen. Siegertier wurde hier die dunkelrote und mit viel Schick ausgestattete Santo-Tochter Dense von Henry Richter aus Thonhausen vor ihrer Stallgefährtin Danja, die den Titel der Reservesiegerin verliehen bekam. Pinzgauer Da bei den Pinzgauern leider keine reine Richtgruppe zustande kam, liefen alle aufgetriebenen Tiere der Rasse zusammen in der Wertung zum besten weiblichen Pinzgauer. So waren zwei Kühe mit Kalb, eine Kuh ohne Kalb sowie ein Jungrind am Start. Es siegte das jüngste Tier, die Färse Sydney von Johannes Schmidt aus Dreißigacker. Sie ließ in puncto Entwicklung und Typ keine Wünsche offen. Der Reservesieg ging ebenfalls an Johannes Schmidt mit seiner Kuh Sira, die ein sehr gut entwickeltes Bullenkalb bei Fuß führte.

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che unter den Züchtern kamen gut besetzte Richtklassen vom Jungrind bis zum Altbullen zustande. In den Klassen der Jungrinder, Kühe mit Kalb, Jungbullen sowie Bullen Jahrgang 2010 siegte jeweils Falk Pommer aus Scheibe-Alsbach. Er war mit den meisten Tieren nach Erfurt gereist und wurde so für sein Engagement belohnt. Die Klasse der Färsen konnte Anke Koch aus Kraftsdorf mit der typvollen Färse Dalina für sich entscheiden, der Ia-Platz bei den Altbullen ging an den schauerfahrenen blonden Bullen Casperjack von Carsten Mrosk aus Unterwirbach. Bestes weibliches Highland durfte sich das harmonische und typvolle Jungrind Paola von Falk Pommer nennen, sie wurde in einer knappen Entscheidung die Siegerin vor der Färse Dalina von Anke Koch, die Reservesiegerin wurde. Falk Pommer konnte sich außerdem mit seinem schauerfahrenen Highland-Bullen Outside, der den Rassetyp des Highland perfekt verkörperte, über den Titel des besten männlichen Highlands freuen. Auch in diesem Jahr gab es die Entscheidung für das beste Nachwuchstier der Rasse Highland, für das ein Wanderpokal der Firma BASU vergeben wurde. Es durften Jungrinder sowie Jungbullen teilnehmen, die 2011 in Thüringen geboren wurden und auch in Thüringen gezüchtet worden sind. Letztendlich blieb der Wanderpokal beim ursprünglichen Besitzer Falk Pommer, sein Jungbulle Nestor entschied durch seine Ausstrahlung und den Rassetyp das Rennen für sich.

Rotes Höhenvieh Im Vorentscheid siegte bei den Färsen der Rasse Rotes Höhenvieh die Iqu-Tochter Frieda aus der Zucht von Torsten Fleischhauer aus Ottstedt am Berge. Das Jungrind verfügte über eine enorme Ausstrahlung, harmonische Übergänge sowie eine sehr gute Körperentwicklung. Bei den Kühen mit Kalb durfte sich Frank Gehlert aus Partschefeld mit seiner Kuh Marta über den Sieg freuen. Sie führte in diesem Jahr ihr erstes Kalb, ein Bullenkalb von Berthold, bei Fuß. Marta siegte schon in der vergangenen Landestierschau vor zwei Jahren in der Klasse der Jungrinder und beeindruckte auch dieses Mal wieder mit viel Rassetyp und Harmonie sowie einem feinen und korrekten Fundament. Sie gewann auch anschließend den Titel des besten weiblichen Roten Höhenviehs.

Fleckvieh-Fleisch Die zahlenmäßig am stärksten vertretene Gruppe der Jungrinder wurde altersgemäß in drei Klassen gerichtet. Am Ende siegte die rahmige und mit viel Rassetyp ausgestattete Picard-Tochter Mangold der Niederpöllnitzer Mutterkuh GmbH vor der HoratioTochter von Johannes Fleischer aus Mohlsdorf. Familie Fleischer nahm das erste Mal an der Landestierschau teil und freute sich sehr über den zweiten Platz. Bei den Kühen mit Kalb siegte die absolute Ausnahmekuh Annkatrin, ebenfalls von der Niederpöllnitzer Mutterkuh GmbH. Diese breite Kuh mit korrekten Übergängen und guten Fundamenten führte ein sehr gut entwickeltes Bullenkalb irischer Abstammung bei Fuß. Sie beeindruckte die Richterin so, dass sie auch den Titel des besten weiblichen Fleckviehtieres verliehen bekam, Reservesiegerin wurde die äußerst gut bemuskelte Walhalla von Detlef Tittel aus Niederroßla, welche außerdem durch ihr ruhiges Gemüt zu gefallen wusste. Die Klasse der Altbullen wurde leider nur durch zwei Tiere besetzt, den Ia-Platz erhielt der für sein Alter super entwickelte und mit einer starken Bemuskelung ausgestattete Frede, ein dänisch gezogener Basse-Sohn im Besitz von Hartmut Pieter aus Neustadt. Aber auch der Reservesieger Bandit, ein BaltasarSohn der Tierproduktion Kälberfeld, ließ in Sachen Rassetyp, Bemuskelung und guten Fundamenten keine Wünsche offen.

Highland Nun war es an der Zeit, die am stärksten vertretene Rasse auf der Schau zu richten, die Highlands. Dank der guten Abspra-

Limousin Wie auch in den vergangenen Jahren schickte die Fleischrind GmbH Oberweißbach wiederum drei Limousinbullen in den

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Fleischrindzucht Ring. Klassensieger wurde hier der hornlose Cassio-Sohn Casar, der durch seine Länge und dem feinen Fundament bestach.

Ein Ehrenpreis für das älteste Schautier wurde ebenfalls in diesem Jahr vergeben. Er ging an den Zwergzebu-Bullen Modest von unseren treuen Beschickern des Biohofs Siloah. Modest zeigte sich auch mit 15 Jahren zur Schau in einer beeindruckenden Verfassung, der gestromt gezeichnete Bulle begeisterte mit einem immer noch sehr korrekten Skelett sowie einer guten Bemuskelung.

Charolais Auch die Bullenklasse der Charolais war nur mit zwei Tieren besetzt. An dem Altbullen Clovis der MKH-Agrar GmbH Teichröda führte hier allerdings kein Weg vorbei. Der stattliche Charolaisbulle überzeugte einfach durch seine Präsenz im Ring sowie durch seine Bemuskelung und konnte so den Ia-Titel für sich verbuchen. Auf dem zweiten Platz rangierte der stationsgeprüfte Vagabond-Sohn Varat der Tierproduktion Kälberfeld.

Wir beglückwünschen die Preisträger und bedanken uns noch einmal bei allen Ausstellern für ihr Engagement, diese Landestierschau mit einer hohen Anzahl von Tieren zu beschicken. Wir hoffen auf eine ähnlich hohe Beteiligung der Züchter zur Landestierschau in zwei Jahren.

Championat Das rasseübergreifende Championat war wie immer der Höhepunkt der Veranstaltung. Hier wurde das beste weibliche Tier sowie männliche Tier der extensiven, intensiven sowie mittelintensiven Rassen ermittelt. Hier gingen auch Tiere an den Start, die aufgrund ungenügender Teilnehmerzahl nicht in einer Klasse gerichtet werden konnten. In der folgenden Übersicht sind die jeweiligen Sieger und Reservesieger dargestellt:

Klasse Sieger Fleischrind

Kat.-Nr. Rasse 11

FLF

Ulrike Niebling, Wolfram Knorr Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Name

Vater

Besitzer

Annkatrin

David

Niederpöllnitzer Mutterkuh GmbH

intensiv weiblich

DE 1602362221

Reservesieger Fleischrind

Ideale

4

CHA

Enrico

MKH-Agrar GmbH Teichröda

intensiv weiblich

DE 1602217594

Sieger Fleischrind

Clovis

2

CHA

intensiv männlich

FR 6770729052

Reservesieger Fleischrind

Frede

8

FLF

intensiv männlich

DK 4134400445

Sieger Fleischrind

Sydney

62

PIN

mittelintensiv weiblich

DE 1602878788

Reservesieger Fleischrind

Dense

37

ANG

mittelintensiv weiblich

DE 1404050032

Sieger Fleischrind

Greenstone

35

ANG

mittelintensiv männlich

DE 1403623440

Reservesieger Fleischrind

Berthold

44

RHV

mittelintensiv männlich

DE 0580493513

Sieger Fleischrind

Paola

87

HLD

Voyage

MKH-Agrar GmbH Teichröda

Basse

Hartmut Pieter, Neustadt

Caesar

Johannes Schmidt, Dreißigacker

Santo

Henry Richter, Thonhausen

Greenstone

Klaus Möbius, Mittelbach

Bronco

Klaus Hofmann, Hain

Seumas 23. v. Leh. Moor

Falk Pommer, Scheibe-Alsbach Biohof Siloah

extensiv weiblich

DE 1602887692

Reservesieger Fleischrind

Estrit

Siegfried v.

extensiv weiblich

DE 1602276971

Spechtshof

Sieger Fleischrind

Outside

Odysseus of

extensiv männlich

DE 0536370741

Greenfield

Reservesieger Fleischrind

ZEB

Modest

Moritz

DE 0890481057

v. Birkenhof

extensiv männlich

94 68 93

ZEB HLD

Falk Pommer, Scheibe-Alsbach Biohof Siloah

Linke Seite (v.l.n.r.): Sieger Fleischrind mittelintensiv weiblich, Sieger Fleischrind extensiv männlich, Sieger Fleischrind mittelintensiv männlich Rechte Seite (v.l.n.r.):Sieger Fleischrind extensiv weiblich, Sieger Fleischrind intensiv männlich, Sieger Fleischrind intensiv weiblich

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Fleischrindzucht

Impressionen der Landestierschau auf der Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage“ Links: Die Preisrichterin Anne Menrath berät sich mit Wolfram Knorr, TLL. Rechts: Bestes weibliches RHV: „Martha“ mit Kalb von Familie Gehlert, Partschefeld.

Mitte Links: Das beste Jungrind der Rasse Gelbvieh stellte Michael Schalling aus Isserstedt. Mitte Rechts: Die Richtgruppe der Angus-Färsen.

Unten: Monika mit Kalb von Falk Pommer, Scheibe-Alsbach.

Richtgruppe Rotes Höhenvieh

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Fleischrindzucht

Oben Links: Bester Altbulle Highland: „Casperjack“ von Carsten Mrosk, Unterwirbach. Oben Rechts: Sieger weiblich mittelintensiv: „Sydney“ von Johannes Schmidt, Dreißigacker. Mitte Links: Limousin-Bullenkollektion aus Oberweißbach. Mitte Rechts: Ältestes Tier der Schau: Zwergzebubulle „Modest“ vom Biohof Siloah bringt es auf 15 Jahre.

Links Oben: Limousinbulle Casarvon der Oberweißbacher Fleischrind GmbH. Links Unten: Reservesieger Fleischrind intensiv: Frede vom Rittergut Pieter, Neustadt/Orla Rechts: Sieger weiblich intensiv: „Annkatrin“ aus der AG Niederpöllnitz.

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Wissenswertes

Kalbe-Zuchtwerte: Färsenbullen nach RZKd und RZKm selektieren Mit der April-Schätzung wurde eine verbesserte Zuchtwertschätzung für Kalbemerkmale eingeführt. Insbesondere die neuen, zusammengefassten Kalbeindizes RZKd und RZKm erleichtern die Selektion von Bullen, die für Rinderbesamungen geeignet sind. Dr. Stefan Rensing vom vit Verden erläutert Hintergründe und Details. Die wichtigste Neuerung ist, dass sich die veröffentlichten Zuchtwerte jetzt auf die erste (=Färsen-) Kalbung beziehen, und nicht mehr auf den Durchschnitt aller Kalbungen.Der Anteil schwerer Kalbungen und Totgeburten ist bei der ersten (Färsen-) Kalbung deutlich höher als bei den weiteren (Kuh-) Kalbungen. Die erste und die weiteren Kalbungen sind auch genetisch etwas unterschiedliche Merkmale.Aus dem klassischen Testeinsatz auf Erstkalbskühe haben die meisten Besamungsbullen meist nur wenige direkte Daten für Kälber geboren als erstes Kalb, d.h. aus Färsen. Dennoch bekommen alle Bullen aus dem Mehrmerkmalsmodell auch direkte Zuchtwerte für die erste Kalbung, denn die Informationen der als zweites oder drittes Kalb geborenen Nachkommen werden als korrelierte Information berücksichtigt. Die Sicherheiten der geschätzten Zuchtwerte aus dem Testeinsatz (ca. 300 geb. Kälber, und später 100 gek. Töchter) sind mit ca. 60–70% insbesondere für die maternalen Zuchtwerte höher als bisher. Auch dadurch ist die Streuung der Kalbezuchtwerte jetzt deutlich höher als bisher. Die Abb. 1 zeigt am Beispiel des direkten Kalbeverlaufs für schwarzbunte töchtergeprüfte TopBullen die deutlich größere Streuung der Zuchtwerte nach dem neuen Modellzu den Zuchtwerten aus dem alten Modell (bis Dezember 2011).

Abbildung 2: Zusammenfassende Kalbeindizes RZKd und RZKm

Im Kalbeindex direkt, dem RZKd ist damit die beste Maßzahl dafür, ob ein Bulle vermehrt zu Kalbeproblemen bei seinen Kälbern führt, oder als Färsenbulle geeignet ist. Der Kalbeindex maternal (RZKm) ist analog die zusammenfassende Maßzahl für das Kalbeverhalten der Töchter eines Bullen. Die Tabelle 1 zeigt, welche Unterschiede im Anteil schwerer Geburten und totgeborener Kälber beim Einsatz hoher bzw. niedriger Bullen für RZKd und RZKmauf Färsen im Durchschnitt zu erwarten sind. nur Rinderkalbung (1. Kalbung) Ø RZKd % schwer % tot Kalbvater Kälber der 25% höchsten Väter nach RZKd 112,6 4,4 7,4 Kälber der 25% niedrigsten Väter nach RZKd 89,8 6,9 10,7 Differenz 22,8 2,5 3,3 nur Rinderkalbung (1. Kalbung) Ø RZKd % schwer % tot Rindvater Kalbung der Rinder mit hohem Vater-RZKm 115,9 4,0 5,8 Kalbung der Rinder mit niedrigem Vater-RZKm 90,9 7,0 13,1 Differenz 25,0 3,0 7,3 Tabelle 1: Unterschiede im Anteil schwer- und totgeborener Kälber bei Rinderkalbungen bei Belegungen mit hohen/niedrigen RZKd-Bullen bzw. bei Töchtern von hohen/niedrigen RZKm-Bullen (alle 1. Kalbungen 2008-2011)

Abbildung 1: Vergleich der Streuung der direkten Zuchtwerte für Kalbeverlauf aus dem aktuellen (Aug. 2012) bzw. altem Schätzmodell (Dez. 2011)

Kalbeindizes RZKd und RZKm Für die praktische Selektion ist die wichtigste Neuerung die Einführung der zusammenfassenden Relativzuchtwerte Kalbeeigenschaften. Bisher musste man zur Beurteilung der GesamtKalbeeigenschaften immer zwei Informationsquellen, die Zuchtwerte für Kalbeverlauf und für Totgeburtenrate, gleichzeitig betrachten. Dabei war der Zuchtwert Totgeburtenrate sogar der etwas wichtigere, denn für dieses Merkmal streuen die Beobachtungen mehr als für Kalbeverlauf. Für die Totgeburtenrate liegen praktisch 100% korrekte Daten vor, während beim direkt durch den Landwirt anzugebenden Kalbeverlauf leider immer noch viele Betriebe keine Angaben machen.

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Die 25% Färsen belegt mit den leichtkalbigsten Bullen (nach RZKd) hatten im Durchschnitt nur 4,4% Schwergeburten/Kaiserschnitt und 7,4% totgeborene Kälber, während bei den 25% Färsenkalbungen, bei mit denen der Belegbulle den niedrigsten RZKd hatte, die Schwergeburtenrate bei 6,9% (+2,5%) und die Totgeburtenrate bei 10,7% (+3,3%)lag. Schichtet man alle Rinderkalbungen nach der genetischen Veranlagung der Mutter (RZKm des Vaters der kalbenden Färse), so wird deutlich, dass hier die Unterschiede zwischen dem besten und schlechtesten Viertel noch größer sind. Die Belegbullen haben in beiden Gruppen den gleichen RZKd, d.h. die Unterschiede beruhen als nur auf den Abkalbeeigenschaften der Mutter! Nach welchen Grenzen auswählen? Was ist also ein guter „Färsenbulle“? Da der Einfluss der Mutter auf problemlose Geburten sogar größer als der des Vaters des Kalbes ist, muss möglichst auf beides gleichzeitig geachtet werden. So wird mittelfristig der Anteil schwer- und totgeborener Kälber in der Herde effektiv auch durch die Auswahl von Bullen mit guten Töchterkalbeeigenschaften (RZKm) verringert. Bei welcher Zuchtwertgrenze ein echter Färsenbulle anfängt, ist nicht absolut festzulegen, sondern auch vom persönlichen Standpunkt bzw. der persönlichen Risikoabschätzung abhängig.


Wissenswertes Für den einen sind alle Bullen über 100 für Färsenbesamungen geeignet, für den anderen nur die besten 5% oder 10%. Die Tabelle 2 zeigt am Beispiel der aktuellen töchtergeprüften Bullen wo die besten/schlechtesten 25%  /10% / 5% der Vererber für Zuchtwert Leichtkalbigkeit (RZKd) bzw. TöchterAbkalbeeigenschaften (RZKm) anfangen. Allgemein kann man schlussfolgern, dass Bullen oberhalb von etwa 110 für RZKd bei den töchtergeprüften wie genomischenVererbern zum besseren Viertel gehören und für Rinderbesamungen geeignet sind. Schaut man bei der Auswahl der Rinderbullen zusätzlich auf den RZKm um auch langfristig über die maternalen Kalbeeigenschaften die Geburten in der Herde immer problemloser zu gestalten, so verbleiben immer noch ca. 1/8 der Bullen (jeder 12.), die bei RZKd>=110 gleichzeitig auch positiv für die Töchterkalbeeigenschaften sind. In der Regel sollte man also für die Auswahl der Bullen für Färsenanpaarungen solche mit hohen RZKd und gleichzeitig mindestens durchschnittlichen RZKm suchen. Bei Kühen sollte man möglichst keine Bullen einsetzten, die im RZKm deutlich unterdurchschnittlich sind, während hier der RZKd kein wichtiges Selektionskriterium zu sein braucht. Von den aktuellen töchtergeprüften LTR-Vererbern erfüllen die Kriterien für einen guten Färsenbullen an erster Stelle Joschua

Top-300 SBT RZKd 5% ≤ 89 schlechteste 10% ≤ 92 25% ≤ 98 25% ≥ 111 beste 10% ≥ 116 5% ≥ 119

RZKm ≤ 88 ≤ 93 ≤ 98 ≥ 109 ≥ 113 ≥ 116

Tabelle 2: Grenzen für beste/schlechteste Vererber für direkte Kalbeeigenschaften (RZKd) und Töchter-Abkalbeeigenschaften (RZKm)

(RZKd 117, RZKm 115), aber auch Bullen wie Goldday (RZKd 113, RZKm 100), Mascol (RZKd 112, RZKm 97), Toylord (RZKd 111, RZKm 100)und Amedo (RZKd 109, RZKm 121). Bei den Rotbunten fallen die Bullen der TopQ-Partner Tableau (RZKd 115, RZKm 101) und Stabilo (RZKd 113, RZKm 98) positiv auf. Die Liste der genomischen Jungvererber mit Färseneignung wird von Bonhof (RZKd 120, RZKm 119) und Torben (RZKd 115, RZKm 106) angeführt. Dr. Stefan Rensing Vit, Verden

Gesundheitsmerkmale in der Milchrinderzucht Funktionale Merkmale und insbesondere Gesundheitsmerkmale haben für den Landwirt seit jeher eine große Bedeutung. Milchkühe erbringen Höchstleistungen und können ihr genetisches Leistungspotenzial nur ausschöpfen, wenn sie über eine stabile Gesundheit verfügen. Jeder Krankheitsfall bedeutet für den Betrieb einen Mehraufwand an Arbeit und Kosten, der im Zusammenwirken mit einer verminderten Leistung den betriebswirtschaftlichen Erfolg schmälert. Umgekehrt sorgen gesunde Kühe für niedrige Abgangsraten und Remontierungskosten; eine lange Nutzungsdauer leistet einen entscheidenden Beitrag zur effizienten Milchproduktion. Ein Gesundheitsmonitoring, also die systematische Erfassung und Auswertung von Gesundheitsdaten macht es möglich, durch besseres Herdenmanagement und züchterische Maßnahmen die Tiergesundheit langfristig und nachhaltig zu verbessern. In großen Milchviehbetrieben ist es heute bereits üblich, dass umfassende Aufzeichnungen auch zur Tiergesundheit geführt werden. In Thüringen wurde schon 2007 in einzelnen Betrieben mit der elektronischen Erfassung von Gesundheitsdaten begonnen; seit 2009 werden sie in dieser Weise in einer größeren Zahl von Betrieben systematisch und kontinuierlich erfasst. Die Herdenmanagementprogramme ermöglichen innerbetriebliche Auswertungen der Gesundheitsdaten, anhand derer sich zeitliche Veränderungen im Tiergesundheitsstatus im eigenen Betrieb erkennen lassen. Negative Managementeinflüsse können so möglicherweise identifiziert und behoben werden. Betriebsübergreifende Analysen, die einen Vergleich mit ähnlich strukturierten Betrieben und damit die Identifikation individueller Problembereiche der Tiergesundheit erlauben, setzen dagegen zentrale Auswertungen voraus. Die Übermittlung von Gesundheitsdaten an eine zentrale Auswertungsstelle bietet zusätzlich

die Perspektive, über genetische Analysen eine gezielte Selektion auf Gesundheit zu realisieren. Auf der Grundlage von Gesundheitsdaten, die seit Beginn des Jahres 2009 in Thüringer Milchviehbetrieben erfasst wurden, ließen sich Ergebnisse ermitteln, die die Einführung einer Zuchtwertschätzung für Gesundheitsmerkmale möglich und sinnvoll erscheinen lassen. Aus den betrieblichen Aufzeichnungen, die über das Herdenmanagementprogramm kontinuierlich geführt worden waren, wurden unabhängig von etwaigen Behandlungen sämtliche Krankheitsdiagnosen in standardisierter Weise an die zentrale Auswertungsstelle vit (Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V., Verden) übermittelt. Hierbei konnte auf die bewährte Infrastruktur zum Transfer der Leistungsdaten via TVL zurückgegriffen werden, nachdem die elektronische Datenübermittlung einmal für den Betrieb eingerichtet und freigeschaltet war. Datenschutz ist gerade im Zusammenhang mit hoch sensiblen Daten wie Krankheitsdiagnosen wichtig. Im vit werden Gesundheitsdaten und HIT-Bestandsdaten, die für die Auswertungen ebenfalls benötigt werden, nur in die Analysen einbezogen, wenn eine entsprechende Einverständniserklärung des Betriebsleiters vorliegt. Dritte haben keinen Zugriff auf die im vit angesiedelte Gesundheitsdatenbank oder sonstige betriebs- oder tierbezogene Informationen. Jeweils nach Abschluss eines Kalenderquartals werden auf der Grundlage der Diagnosedaten für jeden der am Gesundheitsmonitoring teilnehmenden Betriebe Gesundheitsberichte erstellt. Diese enthalten Übersichten über das Diagnoseaufkommen im eigenen Betrieb (z. B. Diagnoseverteilung im aktuellen Quartal und in den vorangegangenen Quartalen) und Durchschnittswerte aus der Vergleichsgruppe, die ähnlich strukturierte Milchvieh-

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Wissenswertes betriebe aus derselben Region umfasst. Gerade diese horizontalen Betriebsvergleiche, die durch die zentrale Analyse der Gesundheitsdaten möglich werden, stellen den entscheidenden Mehrwert gegenüber den rein innerbetrieblichen Analysen dar. Als Ergänzung zu den Quartalsberichten erhalten die teilnehmenden Betriebe Jahresabschlussberichte, wie sie es von den Auswertungen der MLP-Ergebnisse kennen. In den am Gesundheitsmonitoring in Thüringen teilnehmenden 19 Milchviehbetrieben standen im Auswertungszeitraum 01.01.2009 – 30.06.2012 insgesamt rund 50.000 weibliche Tiere, darunter knapp 30.000 Kühe (1.-13. Laktation). Aus den Diagnosedaten, die für die zentralen Analysen in die Gesundheitsdatenbank des vit übertragen wurden, ließen sich Informationen zu rund 200.000 Erkrankungsgeschehen ableiten. Die Häufigkeitsverteilungen bestätigten die bekannten Schwerpunkte von Gesundheitsstörungen bei der Milchkuh: Euterentzündungen, Klauenerkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen wurden am häufigsten dokumentiert. Besonders viele Diagnosen gingen im geburtsnahen Zeitraum ein, was die (physiologische) Beanspruchung der Kuh in dieser Phase widerspiegelt. Die verhältnismäßig niedrigen Häufigkeiten, die für Stoffwechselprobleme wie Ketose oder Milchfieber zu ermitteln waren, spiegeln in erster Linie die Dokumentationsgewohnheiten in den Betrieben wider. Aufgrund der bekannten Zusammenhänge zwischen Stoffwechselimbalancen und verschiedenen Erkrankungen erscheint eine Sensibilisierung in diesem Bereich sinnvoll, um den Tiergesundheitsstatus noch effizienter verbessern zu können. Mit Häufigkeiten von > 25% für nicht-eitrige und eitrige Klauenerkrankungen ergibt sich über die betrieblichen Aufzeichnungen ein Gesundheitsdatenmaterial, das den hohen Stellenwert der Klauengesundheit belegt. Die Ergebnisse der genetischen Analysen zeigen, dass sich gerade in diesem Bereich durch züchterische Maßnahmen langfristige Verbesserungen erreichen lassen. Die Ergebnisse der genetischen Analysen zeigen, dass sich gerade in diesem Bereich durch züchterische Maßnahmen langfristige Verbesserungen erreichen lassen. Heritabilitätsschätzwerte (Erblichkeiten) von 2-13% für die häufigsten Erkrankungen der Milchkuh bildeten die geeignete Grundlage für die Entwicklung einer Zuchtwertschätzung für Gesundheitsmerkmale. Die ersten Testläufe ergaben bereits eine gute Differenzierung zwischen den mit Töchtern im Datenmaterial vertretenen Bullen, doch ist die Zuchtwertsicherheit aufgrund des begrenzten Datenmaterials insgesamt noch sehr niedrig. Nur für wenige Bullen liegen bislang genügend Töchterinformationen vor, um sichere Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale schätzen zu können. Ausgehend von den vielversprechenden Ergebnissen der bisherigen Analysen bedarf es nun der Ausweitung des zentral verfügbaren Gesund-

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heitsdatenmaterials, um züchterische Aussagen für eine größere Zahl von Bullen ableiten zu können. Der kurz- bis mittelfristige Nutzen für die am Gesundheitsmonitoring teilnehmenden Betriebe besteht in den erweiterten Möglichkeiten einer Management-Optimierung, der langfristige Nutzen für Rinderzucht und Milchviehhalter in der möglichen Einbeziehung von Gesundheitsinformationen in Selektionsentscheidungen. Die züchterische Verbesserung der Tiergesundheit verspricht die nachhaltige Sicherung einer effizienten Milchproduktion durch gesunde und langlebige Kühe. Dr. Kathrin Stock, VIT Die Koordination des Projektes „Gesundheitsmonitoring in Thüringen“ wird durch den TVL und LTR finanziert. Betriebe, die Interesse an der Erfassung und Auswertung von Gesundheitsdaten im eigenen Milchviehbestand haben, wenden sich bitte an Frau Dr. Philipp – Herdenmanagement- und Fütterungsberatung, Telefon 0163 7497738.

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Wissenswertes

BHV1-Tilgungsphase hat begonnen – Verbot der Impfung gegen die BHV1-Infektion ab 2013 Die BHV1-Sanierung in Thüringen ist in ihre letzte Phase – die Tilgung – eingetreten. Bis Ende des dritten Quartals 2012 erreichten 95 % der Rinder haltenden Betriebe den Status „BHV1-frei“. Die überwiegende Mehrzahl der Landkreise ist frei von BHV1positiven Tieren (Reagenten). Nur in einigen wenigen Betrieben (< 1%) stehen noch BHV1-infizierte Tiere (< 1% der Rinder in Milch- und Mutterkuhbetrieben). Der konsequenten Entfernung der Reagenten aus den Beständen wird oberste Priorität eingeräumt, um die letzten Infektionsherde zu tilgen sowie den Schutz bereits freier Bestände vor Neuinfektionen zu sichern. Bis Ende Oktober 2012 sollen die letzten BHV1-infizierten Rinder aus den Ställen entfernt sein. Alle Rinder haltenden Betriebe in Thüringen sollten den Eintritt in das Anerkennungsverfahren anstreben und somit den Status der BHV1-Freiheit möglichst zeitnah erlangen. Eine wesentliche Aufgabe der kommenden Monate wird es sein, die Basisuntersuchungen zur Anerkennung als „BHV1freier Rinderbestand“ in den bisherigen Sanierungsbeständen abzuschließen. Hier werden nochmals hohe Anstrengungen auf landwirtschaftlicher und tierärztlicher Seite erforderlich sein, um zu einem zügigen, erfolgreichen Abschluss zu gelangen. Mit Erreichen den Status „BHV1-freier Rinderbestand“ wird der Verkauf von Zucht- und Nutzrindern für Thüringer Rinderhalter wesentlich erleichtert. Derzeit wird der kontrollierte Impfausstieg in Beständen mit BHV1-freiem Status forciert. Dabei wird zuerst die Impfung bei den nachwachsenden Kälbern beendet und mit der frühzeitigen serologischen Kontrolle der freien Nachzucht abgesichert. Wenn Thüringen die „BHV1-Freiheit“ als ganze Region erlangen will, ist der Ausstieg aus der Impfung gegen BHV1 unumgänglich und so bald als möglich anzustreben. Deshalb wird in Thüringen zum 1. Januar 2013 landesweit ein grundsätzliches Impfverbot gegen BHV1 erlassen werden. Dies wurde bereits seit März 2012 über die Veterinär- und Lebensmittel-überwachungsämter (VLÜÄ) kommuniziert. Im Einzelfall werden Ausnahmen vom Impfverbot genehmigt werden, jedoch nur sehr begrenzt und dort, wo es fachlich begründet ist (z. B. größere Anzahl letzter Reagenten hat erst vor kurzem den Bestand verlassen). Dies gilt es in enger Zusammenarbeit zwischen dem Amtstierarzt, dem praktizierenden Tierarzt, dem Tierhalter und dem Rindergesundheitsdienst abzustimmen, um Betriebe nicht in Gefahr einer Neu- oder Reinfektion zu bringen. Andere Bundesländer (Brandenburg, Sachsen-Anhalt), in denen in der Vergangenheit auch nahezu flächendeckend gegen BHV1 geimpft wurde, haben bereits sehr gute Erfahrungen mit einem zügigen Impfausstieg gemacht. Auch die Wissenschaft befürwortet alsbald nach Entfernung des letzten Reagenten die Impfung einzustellen. Zukünftig werden bei nicht geimpften Tieren bei den jährlichen Kontrolluntersuchungen die sicherere gB-Diagnostik zum Einsatz kommen können. In einigen Jahren kann die BHV1-Überwachung in Milchviehbeständen auf Milchproben anstelle der bisher vorgeschriebenen Einzelblutproben umgestellt werden, nachdem das letzte geimpfte Tier die Herde verlassen hat. Dies wird die diagnostische Sicherheit erhöhen sowie Zeit und Geld sparen. Ziel der Maßnahmen ist es, gemeinsam mit den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern einen Mehrländer-Antrag auf Anerkennung als BHV1-freie Region gemäß Artikel 10 der Richtlinie 64/432/EWG (= „frei ohne

Impfung“ bzw. keine Antikörper gegen BHV1) zu stellen. Die Sanierung ist in allen vier Bundesländern in etwa gleich weit fortgeschritten. Nach Impfausstieg kommt der Absicherung des Betriebes vor möglichen externen Reinfektionen über Tierhandel, Ausstellungen, Herden in Nachbarschaft und professionellen betrieblichen Besucherverkehr (z.  B. Händler, Besamungstechniker, Berater etc.) ein besonders hoher Stellenwert zu. Eine ungeschützte, nicht geimpfte Population ist für einen Viruseintrag hoch empfänglich. Aus diesem Grund ist in Zukunft das Augenmerk verstärkt auf die Biosicherheitsmaßnahmen der rinderhaltenden Betriebe zu richten. Folgende Hinweise sollten beachtet werden: • Betreten der Stallungen durch betriebsfremde Personen ist zu verhindern bzw. nur nach Umkleiden zuzulassen (betriebseigene oder Einweg-Schutzkleidung). • Zukauf von Rindern: • nur mit amtlichen Gesundheitszeugnis (Tiere aus freiem Bestand); • prüfen, wie weit die letzte BHV1-Untersuchung im Herkunftsbestand zurück liegt • ggf. Einzeltieruntersuchung zeitnah vor Verbringung verlangen. • Zukauf über Viehhändler: • prüfen, ob sich tatsächlich nur Tiere mit gleichem Gesundheitsstatus auf dem Transport/ in den Stallungen befanden • Empfehlung zu ggf. Verzicht auf Zukauf von Jungtieren < 9 Monaten aus nicht amtlich anerkannt BHV1-freien Beständen, da für diese Tiere eine Bescheinigung zur BHV1-Freiheit ohne Untersuchung ausgestellt werden kann, obwohl noch zahlreiche Reagenten im gleichen Stall gehalten werden. Landwirte sollten mit dem zuständigen Veterinäramt, dem Rindergesundheitsdienst und betreuenden Tierärztinnen und Tierärzten, die den Bestand gut kennen, in Kontakt treten und die geeigneten Maßnahmen zum Schutz des BHV1-freien Rinderbestandes abstimmen. Diese Schutzmaßnahmen sind zwingend erforderlich, um das bisher Erreichte, den von allen Beteiligten mit hohem Aufwand erreichten Fortschritt der Tilgung dieser Tierseuche, nicht zu gefährden. Die Aktivitäten der beteiligten Landwirte, Tierärzte und Veterinärbehörden müssen in der schwierigen Endphase der Bekämpfung – sozusagen auf der Zielgeraden der BHV1-Sanierung – von allen Beteiligten gemeinsam bis zur erfolgreichen Tilgung dieser Tierseuche in Thüringen konsequent fortgeführt werden. Dr. Michael Elschner Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit

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Jungzüchter

Die Schweiz – kleine Superlativen lauern hinter jedem Berg Durch die mittlerweile 20- jährige Schulpartnerschaft zwischen der Fachschule Stadtroda und der Inforama Rütti in Zollikofen, werden jedes Jahr gegenseitige Besuche der jeweils anderen Schule vorgenommen. In diesem Jahr besuchte uns die Inforama Rütti Anfang Mai. Die Klasse AW 10 besichtigte mit den Schweizer Schülern verschiedene Thüringer Landwirtschaftsbetriebe. Für die Klasse AW 10 ging es dann am 19. Mai in Richtung Schweiz, genauer gesagt in den Kanton Bern. Dort verbrachten die Schüler das Wochenende auf den Höfen der Schweizer Schüler, die uns Anfang Mai besucht hatten. Philipp Franz und ich durften bei Mutten-Holsteins zu Gast sein. Hierbei handelt es sich um einen Familienbetrieb im Emmental mit 16 ha Grünland, der von Fritz Salzmann und seiner Familie bewirtschaftet wird. Die Haupteinnahmequelle ist die Milchproduktion. Hierfür werden 19 Holsteinkühe und 60 Milchziegen gehalten. Die durchschnittliche Milchleistung der Holsteins beträgt 8.400 kg, welche nur aus Gras bzw. Heu und etwas Milchleistungsfutter erzeugt wird. Die Holsteinherde der Familie Salzmann wird in einem Stall mit Tiefliegeboxen mit Stroh gehalten und in einem Fischgrätenmelkstand mit 1 x 4 Plätzen gemolken. Die Laufflächen sind planbefestigt. Die Tiere haben regelmäßigen Weidegang.

Hintereuter, waren sehr imposant. Sie bewegte sich auf sehr guten Fundamenten. AGLAIA wurde in der 4. Laktation 92 – 90 – 88 – 93 / EX 91 eingestuft. Auch ihre Milchleistung kann sich sehen lassen, mit 10798 kg Milch bei 4.11% Fett und 3.30% Eiweiß. Diese Leistung produzierte sie lediglich aus Grünfutter und Heu sowie etwas Kraftfutter. Danach besichtigten wir noch die Nachzucht von Herrn Fankhauser. Dabei drängte sich die 3 Monate alte Spitzachen Shout MARYLOU in den Vordergrund. Sie ist für ihr Alter absolut gut entwickelt, sehr groß und verfügt über ein sehr feines Skelett. Der Vater von MARYLOU ist Shout, ist ein Shottle – Sohn aus der Familie von Ladys Manor Ruby Jen Ex 94. Dies ist die gleiche Kuhfamilie aus der auch der bekannte Bulle Shamrock stammt. Allgemein kann man zu der Herde von Herrn Fankhauser sagen, dass seine Kühe alle sehr milchtypisch sind und über viel Körper und hoch aufgehängte Euter verfügen, die mit ihren guten Fundamenten super auf den Hanglagen des Emmentals zurechtkommen.

Alle Kühe verfügen über eine gute Körpertiefe mit einer guten Rippenausprägung, korrekte Fundamente und sehr hoch aufgehängte Euter. Die älteste Kuh der Herde ist die 13-Jährige Mutten Rudolph BRENDA, eine Rudolph-Tochter aus Bellboy. Sie präsentierte sich noch sehr jugendlich, auf sehr gesunden und parallel gestellten Gliedmaßen und wurde in der 8. Laktation 92 – 92 – 92 – 89 / 91 EX eingestuft. Ihre Höchstleistung hatte sie in der 7.Laktation mit 11567 kg bei 3,90% Fett und 3,22% Eiweiß.

Spitzachen Joah AGLAIA, 4. Lak. 92 – 90 – 88 – 93 / EX 91

Mutten Rudolph BRENDA

Jonas Salzmann zeigte uns am Samstag einige Zuchtbetriebe im Emmental. Dabei besuchten wir den Betrieb von Uelis Fankhauser. Hier werden 19 Holstein Kühe gehalten. Alle Kühe standen gerade auf der angrenzenden Weide am Hof. Hier stach sofort die Glen Valley Captain-Tochter (LTR-Bullenkatalog 2010 Zukaufsbulle S. 46), Spitzachen Glen MARYROSE hervor. Sie bewegte sich auf sehr trockenen und gut gewinkelten Fundamenten. Ihr Euter zeigte sich uns sehr drüsig und perfekt beadert. Sie wurde aus einer Goldwyn Tochter gezogen, die in der 3. Laktation VG 89 eingestuft wurde. Aber auch Spitzachen Joah AGLAIA fiel sofort ins Auge. Ihre sehr offenen Rippen, die Tiefe im Körper und das in der 4. Laktation noch hoch aufgehängte Euter mit perfekter Strichplatzierung und sehr breitem

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Anschließend besuchten wir einen Alpbetrieb. Dabei besichtigten wir einen komplett neuen Stall auf ca. 1.300 m NN. Zu der Alp gehören 150 ha Grünland. Die Kühe und Jungrinder wurden morgens beim Alpauftrieb auf die Alp getrieben und mussten dabei eine Strecke von 18 km laufen. Im Stall wurde gerade gemolken. Alle Tiere stehen in Anbindung und werden per Rohrmelkanlage gemolken. Die Milch wird vor Ort zu Käse verarbeitet, zu originalem Alpkäse. Die anfallende Molke wird an Mastschweine verfüttert. Im Stall stehen 40 Holsteins und Nachzuchten. Die älteste Kuh ist 13 Jahre alt. Dieses Wochenende sorgte bei uns für sehr viel Eindruck. Nochmals ein großes Dankeschön an Jonas Salzmann und seine Familie für dieses sehr schöne und beeindruckende Wochenende. Sonntagabend trafen alle Schüler wieder in der Inforama Rütti in Zollikofen ein. Wir waren alle total erstaunt über die Strukturen, die Qualität der Tiere in der Schweiz und die Herzlichkeit unserer Gastfamilien. Die kommende Woche stand unter dem Thema „Landwirtschaft in der Schweiz“. Dabei war vor allem der Besuch auf dem Rinderzuchtbetrieb König für uns „zuchtbegeisterte“ Schüler eine absoluter Höhepunkt. Die Familie König bewirtschaftet einen Betrieb mit 14 ha Grünland und 6,5 ha Ackerland, sowie 32 Red Holstein- und Holsteinkühen. Die Milchleistung der Kühe beträgt 8 732 kg bei 4,13% Fett und 3,31% Eiweiß. Die Milch wird täglich in der Genossen-


Jungzüchter

Hinten v. l.: Jonas Salzmann, Fritz Salzmann, Jeremias Salzmann, Vorn v. l.: Sebastian Schleitzer, Philipp Franz

schaftskäserei zu Emmentaler Käse verarbeitet. Die Kühe werden in einem Laufstall mit 38 Tiefliegeboxen und Spaltenboden mit Gummimatten gehalten. Auch hier werden die Kühe nur mit Heu, Grünfutter, Luzerneheu und Kartoffeln gefüttert. Das Kraftfutter wird über eine Futterstation verfüttert. Gemolken wird 2 mal täglich in einem Tandem-Melkstand mit 2 x 2 Plätzen. Nach einer kleinen Führung durch den Stall zeigten uns Fritz und Remo König, einige ihrer Schaukühe.

Die erste Kuh, die uns vorgeführt wurde, wurde König’s Claudio BENITA. Sie ist Bullenmutter des in der Schweiz sehr bekannten Talent-Sohnes Bental. Sie ist in der 7. Laktation und hat bis jetzt 62.000 kg Lebensleistung bei 4,35 % Fett und 3,46 % Eiweiß ermolken. BENITA ist sehr typvoll, hat viel Körper und eine gute Rippenausprägung und wurde in der 7. Laktation EX 90 eingestuft. Als zweite Kuh wurde uns König’s Classic FLORETTA gezeigt. Sie ist eine Classic-Tochter in der 4. Laktation und noch sehr jungendlich. Floretta hat ein sehr breites Becken mit guter Lagerung. Des Weiteren weiß sie durch ihre Körpertiefe, feste Oberlinie und ihre Eutertextur zu überzeugen. Sie wurde in der 3. Laktation EX 91 eingestuft. Nach FLORETTA kam der Höhepunkt der Woche – Rustler FRIVOLE, eine EX 93 eingestufte Red Holstein Kuh. Sie wurde zur Swiss Expo Lausanne 2011 Siegerin Ihrer Klasse. FRIVOLE ist eine sehr große, voll im Typ stehende viertlaktierende Kuh mit viel Tiefe, super Fundamenten, breitem Becken und einem Euter, welches durch seine Aufhängung, Textur und Strichplatzierung zu überzeugen wusste. Zum Schluss besichtigten wir noch König’s Mars FLAVIA, sie stand gerade trocken und sollte in einer Woche kalben. Sie wurde in der 7. Laktation EX 90 eingestuft und hat eine Durchschnittsleistung von 9.445 kg bei 4,27% Fett und 3,19% Eiweiß. Die Herde von Familie König ist sehr homogen und durchgezüchtet. Die Kühe sind alle groß und mit viel Milchadel ausgestattet. Für uns war es ein eindrucksvoller Tag bei Familie König. Die Qualität der Kühe in der Schweiz ist enorm. Was uns jedoch alle sehr überrascht hat, ist die Tatsache, dass nur sehr wenige der Kühe für Embryonentransfer genutzt werden. Ein weiterer Eindruck, den wir wohl alle nicht vergessen werden ist, dass jede Kuh, jedes Jungrind und jede Ziege im Emmental eine Glocke trägt, wodurch sich eine einzigartige Geräuschkulisse bildet. Die Glocken der Tiere sind der ganze Stolz der Familien, weil sie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die in der Schweiz gesammelten Eindrücke waren sehr eindrucksvoll, die wir wohl alle so schnell nicht vergessen werden.

König’s Classic FLORETTA, Ø 3. Lak 7 228 kg bei 5,05% Fett und 3,57% Eiweiß, 3/ 91 – 90 – 92 – 88 / EX 91

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Milchproduktion auf einer anderen Ebene abspielt, wobei die Qualität weit vor der Quantität geht. Es wurde uns demonstriert, dass man selbst mit einfachen Mitteln Qualitätsmilch produzieren kann und dass sowohl die Haltungsbedingungen als auch die Zucht ein ausschlaggebender Punkt sind um langlebige Hochleistungskühe zu erhalten. Es war eine lohnenswerte Reise und auch wenn die Strukturen und Denkweisen zwischen den Schweizern und den Deutschen verschieden sind, kann man doch das eine oder andere voneinander lernen. Sebastian Schleitzer, Philipp Franz

Rustler FRIVOLE, Ø 3 Lak 8 145 kg bei 4,56% Fett und 3,50% Eiweiß, 4 Lak. EX 93

Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48 Landesverband Thüringer Rinderzüchter

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Jungzüchter

Thüringer Jungzüchterwettbewerb 2012 Im Rahmen der GRÜNEN TAGE THÜRINGEN (07.– 09. September) auf der Messe in Erfurt fand wieder der Landes-JungzüchterWettbewerb statt. Es wurden dabei in den Disziplinen Tierbeurteilung, Jungzüchtervorführwettbewerb und dem Clippingwettbewerb wieder die besten Jungzüchter Thüringens ermittelt. Die einzelnen Disziplinen wurden auf verschiedene Tage verteilt. Am Wettbewerb zur Tierbeurteilung, am Freitag, nahmen insgesamt mehr als 20 Jungzüchter teil, von denen lediglich 16 Bögen in die Auswertung einbezogen werden konnten. In diesem Wettbewerb galt es, 3 Jungkühe neben der linearen Beschreibung auch in den einzelnen Merkmalskomplexen zu bewerten und zu rangieren. Aus diesem Wettbewerb ging Mathias Hayder (Fachschule Stadtroda) mit insgesamt 55 Punkten Abweichung als Sieger hervor. Den 2. Platz konnte sich Matthias Wagner (Dankmarshausen) mit 70 Punkten sichern. Auf dem 3. Platz folgten dann gemeinsam Michele Schemmrich (Rinderhof Seubtendorf) und Michael Bayer (S.E.S. Rinderaufzucht GmbH Crock) mit einer Abweichung von 78 Punkten. Das Highlight des Jungzüchterwettbewerbes war wie immer der Vorführwettbewerb, welcher am Samstagvormittag im Tierschauring in Halle 3 stattfand. Hierbei beteiligten sich 45 Jungzüchter im Alter zwischen 4 und 25 Jahren. Es wurde in den Klassen Bambinos, Jung, Mittel und Alt um Sieg und Reserve gekämpft. Als Richterin konnte Sandra Staggen gewonnen werden. In der Klasse der Bambinos gingen 4 Teilnehmer ins Rennen, von denen Lene-Marta Kästner (NM Goldbach) als Siegerin hervorging. Die selbständige und gleichmäßige Vorführleistung war es, die sie über die anderen Teilnehmer Janne-Frederike Jungermann, Max Nickel und Sebastian Koch stellte. Insgesamt war das Bild auch sehr vielfältig, denn so waren 2 Holstein-Rinder, 1 Highland-Bulle und eine Jersey-Kalb mit ihren Vorführern am Start. Zum ersten Mal auf den GRÜNEN TAGEN in Erfurt wurde ein separater Wettbewerb für die Milchrinder und die Fleischrinder durchgeführt. In der Altersklasse Jung starteten 7 Teilnehmer mit ihren Holstein-Rindern, von denen Ines Wohlmacher (ZZ Gleichamberg) den 1a-Platz erringen konnte. Ihre gute Kontrolle über das Tier und das sehr gute Aufstellen der Färse ließen sie über Tabea-Marie Kästner (NM Goldbach), die ihr Rind sehr gut am Halfter präsentierte, platzieren. Aus den beiden Gruppen der mittleren Klassen gingen die beiden 1a-Platzierten Marcel Junker (GA Görsbach) und Steve Proksch (Niederpöllnitz) sowie die 1b-Platzierten Daniela Hanf (Crock) und Patrick Zlobinski

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(Dankmarshausen) hervor. In der Siegerauswahl der mittleren Klassen konnte sich letztendlich Marcel Junker den Sieg abholen, der das Tier an diesem Tage sehr gut kontrollieren konnte und das Aufstellen des Rindes sehr gut funktionierte. Der Reservesieg ging an Daniela Hanf. Auch bei der Gruppe der älteren Vorführer gingen aus den beiden Klassen die Erstplatzierten in den Ring. Hier zeigte Sebastian Schleitzer (NM Goldbach), der das Tier am besten aufstellen und präsentieren konnte, seine Glanzpunkte und konnte sich somit vor Peggy Heinze (Kahla) durchsetzen. Bei den Milchrindern wurde die Knowledge-Tochter NM PRISCA aus der Nessetalmilch GmbH in Goldbach bestes Typtier. Bei den Fleischrindern wurde in den Klassen Jung und Alt um Sieg und Platzierung gekämpft. In der Alterskategorie Jung wurde Martina Rüter mit ihrem Roten Höhenvieh (Michael Böttcher; Rottleben) aufgrund der hervorragenden Ruhe und Harmonie beim Vorführen Siegerin dieser Kategorie vor Johannes Koch, der mit seinem Highland (Anke Koch, Kraftsdorf) eine sehr beständige Vorführleistung zeigte. Bei den älteren Jungzüchtern gingen 6 Teilnehmer an den Start, von denen sich Patrick Vofrei mit seinem Highland (Falk Pommer, Scheibe-Alsbach) den Sieg sicherte, was vor allem an der sehr ausgeglichenen und ruhigen Vorführleistung lag. Den 1b-Platz erzielte Julia Wenzel mit einem Roten Höhenvieh (Michael Böttcher, Rottleben). Insgesamt zeigte sich bei den Fleischrindern ebenfalls ein hohes Niveau der Vorführleistungen, was es der Richterin Sandra Staggen nicht immer einfach machte. Bei der Wahl um den Grand Champion des Tages standen somit Ines Wohlmacher, Marcel Junker, Sebastian Schleitzer, Martina Rüter und Patrick Vofrei mit ihren Tieren im Ring und zeigten noch einmal alles. Das beste Händchen und das noch motivierteste Tier hatte Marcel Junker und konnte sich an diesem Tag den Titel und somit auch den Wanderpokal sichern. Herzlichen Glückwunsch allen Siegern und Platzierten. Am Fittingwettbewerb nahmen 4 Teams teil, die am Sonntag in der Zeit 11 bis 13 Uhr um die Plätze wetteiferten. Als Richter für diesen Wettbewerb konnten wir Timm Staggen gewinnen, welcher sich während der zwei Stunden die Teamarbeit, den Umgang mit dem Tier sowie die angewandte Technik der einzelnen Teams anschaute und in seine Entscheidung einband. Am Ende konnte sich das Team von Peggy Heinze (Ag. Kahla) und Sebastian Schleitzer (Fachschule Stadtroda) an die Spitze setzen und den Sieg erringen. Das Team Christian Mertz und Michael Bayer, beide vom Unternehmen S.E.S. Rinderaufzucht GmbH

Die Teilnehmer des Thüringer Jungzüchterwettbewerbes strahlen mit der Sonne um die Wette. Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48


Jungzüchter Ergebnisse Vorführwettbewerb „Grüne Tage“ 2012

Ergebnisse Tierbeurteilung Plätze 1–10

Bambinos 50 Janne-Friederike Jungermann 51 Max Nickel 52 Sebastian Koch 53 Lene-Marta Kästner Altersklasse JUNG 70 Lena Gerbothe 1d 71 Janek Fischer 1f 72 Tabea-Marie Kästner 1b Reservesieger Jung 73 Ines Wohlmacher 1a Sieger Jung 74 Lea Nickel 1g 75 Ivo Nickel 1c 76 Jennifer Fehrle 1e Altersklasse MITTEL 1 77 Axel Roth 1d 79 Daniela Hanf 1b Reservesieger Mittel 102 Florian Scheler 1e 81 Michele Schemmrich 1c 82 Marcel Junker 1a Sieger Mittel + Grand Champion Altersklasse MITTEL 2 83 Jessica Schmidt 1e 84 Patrick Zlobinski 1b 85 Steve Procksch 1a 7 Michaela Luthardt 1d 88 Andy Luft 1c Altersklasse ALT 1 90 Luisa Fiedler 1f 80 Anne Bartnik 1d 103 Sebastian Schleizer 1a Sieger Alt 91 Peggy Heinze 1b Reservesieger Alt 92 Kathleen Busch 1c 93 Franziska Herrmann 1e 94 Franziska Wiesenhütter 1g Altersklasse ALT 2 95 Silvana Wagner 1a 96 Michael Bayer 1e 101 Scarlett Wenzel 1f 98 Steffi Hoog 1b 99 Anita Krummrich 1c 100 Mathias Wagner 1d

1. Platz Mathias Hayder Fachschule Stadtroda 2. Platz Mathias Wagner Agrarg. Dankmarkshausen e.G. 3. Platz Michele Schemmrich Rinderhof Agrar GmbH Seubtendorf Michael Beyer S.E.S. Rinderaufzucht GmbH Crock 5. Platz Larissa Röder Fachschule Stadtroda 6. Platz Luisa Fiedler Zuchtzentrum e.G. Gleichamberg 7. Platz Lea Nickel Agrarg. Dankmarkshausen e.G. 8. Platz Sebastian Schleizer Fachschule Stadtroda 9. Platz Steffi Hoog Agrarg. Buchheim-Crossen Patrick Zlobinski Agrarg. Dankmarkshausen e.G.

Typtier: NM Prisca 16025 34833 V: Knowledge Fleischrinder Jung 54 Johannes Koch 55 Laura-Marie Katzke 57 Martina Rütter 58 Michell Kersten Fleischrinder Alt 60 Patrick Vofrei 61 Julia Wenzel 62 Jasmin Siegel 63 Heidi Schalling 65 Lukas Weise 66 Frederike Dittmann

1b Reservesieger Jung 1c 1a Sieger Jung 1d 1a Sieger Alt 1b Reservesieger Alt 1c 1d 1e 1f

Ergebnisse Fittingwettbewerb 1. Platz Peggy Heinze Sebastian Schleizer 2. Platz Christian Mertz Michaela Beyer 3. Platz Steffi Hoog Anita Krummrich 4. Platz Daniela Hanf Michaela Luthardt

Agrarg. Kahla Fachschule Stadtroda S.E.S Rinderaufzucht GmbH Crock S.E.S Rinderaufzucht GmbH Crock Agrarg. Buchheim–Crossen Fachschule Stadtroda S.E.S. Rinderaufzucht GmbH Crock S.E.S. Rinderaufzucht GmbH Crock

Crock, konnten den 2. Platz für sich ausmachen. Über den 3. sowie 4. Platz freuten sich Steffi Hoog (Ag. Buchheim-Crossen) und Anita Krummrich (Fachschule Stadtroda) sowie Michaela Luthardt und Daniela Hanf (beide S.E.S. Rinderaufzucht GmbH Crock). Das Siegerteam erhielt von der Firma AESCULAP jeweils eine kleine Schermaschine. Schauhalfter konnte das zweitplatzierte Team in Empfang nehmen. Danke also an alle Teams und die Sponsoren dieses Wettbewerbes. Abschließend bleibt zu bemerken, dass der Landes-JungzüchterWettbewerb 2012 auf der Messe Erfurt wieder Zeichen für die Jungzüchter-Arbeit im Freistaat gesetzt hat und die Zukunft der Grünen Berufe verdeutlichte. Hiermit möchten wir uns bei allen Jungzüchtern, Betrieben, Helfern und natürlich den Sponsoren recht herzlich bedanken! Wir wünschen allen Jungzüchtern und Verantwortlichen noch lange gute Erinnerungen an diese Wettkämpfe in Erfurt und immer ein gutes Händchen. Die Sieger der Grünen Tage haben sich für den Bundesvorführwettbewerb vom 23. – 25. 11. 2012 in Alsfeld qualifiziert. Das Bundesjungzüchtertreffen 2012 findet in Alsfeld statt. Alle interessierten Jungzüchter sind herzlich dazu aufgerufen, mit nach Alsfeld zu kommen und das Team vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Infos bei Manuela Muck und Harald Bartholmes. Auch im offenen Jungzüchterwettbewerb stellten sich neun erfahrene Thüringer Jungzüchter dem kritischen Blick des amerikanischen Preisrichters Mark Rueth. Die Geschwister Kästner, Michaela Luthardt, Luisa Fiedler, Marcel Junker, Sebastian Schleitzer, Peggy Heinze, Michael Beyer und Steffi Hoog konnten trotz der starken Konkurrenz eine gute Leistung abrufen und sich entsprechend platzieren. Die Spitzenplätze gingen nach außerhalb Thüringen. Manuela Muck

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Jungzüchter

Die Jungzüchter zeigen ihr Können

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48

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Jungzüchter

10. züchtertreffen

Bundesjungin der Alsfelder Hessenhalle

Das Programm Freitag, 23. November 2012 16.00 bis 19.00 Uhr Clipping-Wettbewerb des VDJ 19.30 Uhr

Jahreshauptversammlung des VDJ im Restaurant Hessenhalle

20.30 Uhr

Empfang der Teilnehmer und Fans des Bundesjungzüchtertreffens

Samstag, 24. November 2012 10.00 Uhr

Vorführ-Wettbewerbe (VDJ und Hessen/Thüringen)

11.00 Uhr

Kälber-Wettbewerb (Hessen/Thüringen, alle Rassen)

12.00 Uhr

Vorführ-Wettbewerbe (Hessens/Thüringen) Newcomer (alle Rassen), Fleckvieh/Fleischrinder

13.00 Uhr

Nationale und hessische Rangier- und Tierbeurteilungswettbewerbe (Einzel/Mannschaft)

14.30 Uhr

Typwettbewerb für Milchrinder (Hessen/Thüringen)

16.00 Uhr

Gruppenwettbewerb (Hessen/Thüringen)

17.00 Uhr

Typwettbewerb des VDJ

ab 18.30 Uhr

Feierlicher Abschluss der VDJ-Wettbewerbe mit anschließender Mega-Jungzüchter-Party

Sonntag, 25. November 2012 10.30 Uhr

Betriebsbesichtigungen, anschließend Heimreise

mit Unterstützung der ... www.holstein-dhv.de/jungzuechter.html

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48

Zucht- und Besamungsunion Hessen eG An der Hessenhalle 1  D-36304 Alsfeld Telefon: +49(0)66 31/7 84 10  Telefax: 7 84 48 E-Mail: kontakt@zbh.de  www.zbh.de


Betriebsreportage

Betriebsreportage EG Neumark

Einfache Konstruktionen ermöglichen kostengünstiges Bauen.

Die diesjährige Auftaktveranstaltung für das Hoffestjahr 2012 des Thüringer Bauernverbandes fand am 10./12. Mai in der EG Neumark statt. Gründe dafür waren das 20-jährige Bestehen des Unternehmens und die offizielle Einweihung der neuen Milchviehanlage in Berlstedt. Zu den vielen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft gehörten der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Herr Reinholz sowie der Präsident des Thüringer Bauernverbandes Herr Gumpert. Aber auch Vertreter der beim Bau der neuen Anlage beteiligten Firmen und interessierte Berufskolleginnen und -kollegen nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild zu machen, und über erste Erfahrungen der Bewirtschaftung zu diskutieren. Und nicht zu vergessen die vielen Bürger aus der Region – alles in allem über 1.000 Besucher durchströmten das Gelände. Die beiden Geschäftsführer Steffen Steinbrück und Manuel Geyer konnten eine positive Entwicklung des Unternehmens ziehen und mit Fakten belegen. Die EG Neumark gründete sich mit dem Zusammenschluss der LPG ,,Vorwärts’’ Berlstedt und der LPG (P) Vippachedelhausen und bewirtschaftet heute 3.950 ha LN mit eine Ackerzahl von 63. Der Betrieb beschäftigt 71 Mitarbeiter und 6 Auszubildende. Nachdem der Bereich Pflanzenproduktion mit neuer Technik auf modernen Stand gebracht war, folgten Überlegungen, auch

Die Ställe bieten viel Komfort für die Tiere.

die Milchproduktion effizienter zu gestalten. In den 80er Jahren wurden am Standort noch über 4.000 Kühe gehalten. Mit der Abwicklung der ältesten Anlagen wurde der Bestand halbiert, aber immer noch räumlich getrennt bewirtschaftet. Die 1972 fertig gestellte 2.000er Anlage war verschlissen und entsprach nicht mehr den modernen Anforderungen. Zunächst wurde im Jahr 2005 eine Biogasanlage errichtet, die inzwischen auf eine 600 KW-Anlage mit einer Jahresproduktion von 3,6 Mio kwh erweitert wurde. Da sie fast ausschließlich mit Gülle und Restfutter betrieben wird, unterstützt sie den Bereich Milchproduktion finanziell sehr günstig. Gemeinsam mit dem Innovations-Team Christiane Brandes wurde ein neues Projekt Milchproduktion entwickelt, in dem bessere Arbeitsbedingungen, mehr Kuhkomfort und eine insgesamt höhere Arbeitseffizienz im Mittelpunkt stehen. Und natürlich sollte sich alles im ,,bezahlbaren Rahmen’’ bewegen. Das Projekt umfasst den Bau von drei Ställen mit 1.560 Kuhplätzen, Melkstand 2 x 30 Plätze Side by Side, unterkellert, mit Schnellaustrieb, Melkhaus mit 3 Milchtanks je 15.000 Liter, und Sozialgebäude. Der geräumige Melkstand mit höhenverstellbarem Fußboden, besseren Licht- und Klimabedingungen bietet optimale Arbeitsbedingungen, das eingebaute Airwash-System Anbaustruktur EG Neumark Winterweizen Wintergerste Sommergerste Winterraps Erbsen Zuckerrüben Silomais Feldgras Wintergerste als GPS

1.100 ha 250 ha 720 ha 600 ha 230 ha 160 ha 430 ha 200 ha 250 ha

Der übersichtliche und gut eingestreute Abkalbestall erleichtert das Management rund um die Geburt.

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Betriebreportage

Im neuen Melkstand fühlt sich das Melkpersonal wohl.

Blick in den Liegebereich des Neubaus.

sorgt für verbesserte Hygiene bei der Milchgewinnung. Die beiden Produktionsställe sind je sechsreihig mit Tiefliegeboxen mit Stroh-Kalk-Gemisch bei mittigem Futtertisch aufgestallt, und in 4 Gruppen unterteilt. Planbefestigte Laufgänge mit Rautenmuster und Faltschieber sowie automatisch Klima gesteuerte Curtains vervollständigen das Bild. Im Reproduktionsstall mit Abkalbeboxen und Krankenabteil ist außerdem der Behandlungsbereich mit Selektionstor und Behandlungsstrasse untergebracht. Hier sollen möglichst alle täglichen Routinearbeiten (PK, Besamung, TU, aber auch die Selektion der Tiere zur Vorstellung zum TA bzw. zur Klauenpflege) erfolgen, um so wenig als möglich Unruhe in die Produktionsställe zu bringen. Nachdem die beiden erstgebauten Produktionsställe ein Jahr in Betrieb sind, lässt sich folgendes Fazit ziehen: • Umgewöhnung von Melkkarussell auf Side by Side Melkstand brauchte für Mensch und Tier einige Zeit; 3 Melker schaffen einen Durchsatz von 180 Kühe/h • Tiere nehmen die geräumigen Tiefliegeboxen sofort dankend an; die Liegezeiten erhöhen sich enorm. Beachte: Feineinstellung der Nackenriegel notwendig • Großräumige Gestaltung der Laufgänge ermöglicht den Tieren genügend Sicherheitsabstand um einander auszuweichen, weniger Rangkämpfe, weniger Stress

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48

Die Biogasanlage wird mit Restfutter und Gülle gespeist.

• Planbefestigte Laufgänge verbessern die Motorik der Tiere gegenüber Bewegung auf Spaltenboden enorm, Tiere sind aktiver (bessere Brunsterkennung); gleichmäßiger Klauenabrieb • Das Stallklima ist wesentlich besser, zumal die Stallgebäude jetzt höher liegen und auch ohne Ventilatoren eine sehr gute Luftzirkulation herrscht. Menschen, die im Stall zu tun haben, müssen sich temperaturgerecht anziehen. • Tränkwasserversorgung der Tiere im Stall hat trotz Extremtemperaturen (-23°) funktioniert; Gülle muss in Bewegung gehalten werden • Faltschieber müssen die Laufgänge über die gesamte Länge sauber räumen, (hier musste nachgebessert werden) • Tierbehandlungen und Untersuchungen im Produktionsstall bringen Unruhe und Verletzungsgefahr, da keine ordnungsgemäße Arretierung möglich, sollten deshalb im Behandlungsbereich erfolgen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich die Herde positiv entwickelt hat: Deutlich weniger Zwangsabgänge, verbesserte Fruchtbarkeitsergebnisse, niedrigere Zellzahlen und eine erhöhte Eutergesundheit. Die daraus resultierende niedrigere Reproduktionsrate wirkt sich positiv auf das Ergebnis der Milchproduktion aus. Die Milchleistung der Herde ist gestiegen. Die EG Neumark schaut optimistisch in die Zukunft. Die Reste der alten Anlage werden beseitigt, um einen neuen Kälberstall zu errichten. Hier werden den weiblichen Zuchtkälbern optimale Bedingungen geboten, bevor sie in den Aufzuchtbetrieb nach Ernstroda umgestellt werden. Ein weiterer Stall für Trockensteher sowie ein Quarantänestall für die zurück gekauften hochtragenden Färsen wird eine bessere Vorbereitung der Tiere auf die folgende Laktation ermöglichen. Im Oktober wurde die EG Neumark für ihre Bemühungen um das Tierwohl mit dem Thüringer Tierschutzpreis 2012, überreicht von Heike Taubert vom Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, ausgezeichnet. Wir wünschen der EG Neumark für die Realisierung ihrer Vorhaben alles Gute und weiter eine sehr gute Zusammenarbeit. H. Bartholmes


Betriebsreportage

Kuhstall-Neubau in der Agrargenossenschaft Marisfeld Die insgesamt 12 Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Marisfeld nahmen am 1. Januar 1992 ihre selbständige Tätigkeit als Nachfolger der LPG auf. Einige Eckdaten zur Ausgangslage der Agrargenossenschaft: • 1.200 ha Nutzfläche – davon 700 ha Grünland • 200 Kühe - durchschnittliche Leistung 3.500 Liter / je Kuh (900.000 Liter-Quote) • 1 Jungrinderanlage in Grub • 2 Schafställe mit 1.000 Tieren Die technische Ausstattung bestand aus einigen Traktoren (ZT, Zetor) sowie einem alten Mähwerk. Es gab z. B. keinen Mähdrescher, keinen Häcksler, keine Technik- oder Getreidehalle. Trotz dieser schwierigen Ausgangslage unternahmen die Mitarbeiter der Agrargenossenschaft große Anstrengungen, um ihre Vorhaben und gesteckten Ziele zu verwirklichen.

Der Vorstandsvorsitzende des LTR, Erhard Markert, gratuliert Chefin Elke Melchior zum neuen Stall.

Sie investierten unter anderem: • 1996/1997 in Umbauten des Kuhstalles (Melkstand, Dachrekonstruktionen, Güllebehälter) • 2000 in den Neubau eines Kälberstalls für eine Kapazität von 90 Kälbern • 2004 in die Errichtung einer Mehrzweckhalle • 2008 in den Bau einer Biogasanlage Neben den genannten Investitionen gab es immer die Vision, ebenfalls in den Bau eines neuen Kuhstalles zu investieren. Diese Vision wurde mit der konkreten Planungsphase für den Bau dieser Anlage im Jahre 2010 Wirklichkeit. Im Sommer 2011 war es dann soweit. Es konnte mit dem Bau des neuen Kuhstalles begonnen werden. Wenige Wochen später war bereits das Richtfest. Mit der Aufstellung der Stallausrüstung nahm alles Formen an. Es entstand ein Stall mit 8 Melkrobotern, Tiefboxen und breiten Laufgängen für insgesamt 380 Tiere.

Zwei Melkroboter mit je vier Plätzen sind bereit für den ersten Einsatz.

Ziel war es, optimale Haltungsbedingungen für die Tiere zu schaffen. Darüber hinaus galt es aber auch, den Arbeitsbedingungen für die im Stall tätigen Mitarbeiter große Bedeutung beizumessen. Vorrangig wurde stets auch den ökonomischen Aspekten der notwendige Stellenwert zugeordnet. Am 29. 05. 2012 konnte die Stalleröffnung vorgenommen werden. Mit diesem Datum beginnt für die Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Marisfeld eine neue Zeit. Hoch motiviert hat die Belegschaft die Arbeit im neuen Kuhstall aufgenommen. Die getätigten Investitionen sind mit hohen Kosten verbunden, die es zu erwirtschaften gilt. In diesem Zusammenhang hoffen die Mitarbeiter der Agrargenossenschaft auf einen hohen und stabilen Milchpreis. Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter wünscht den Mitarbeitern der Agrargenossenschaft Marisfeld eine erfolgreiche Zukunft. Peer Baumann

Biogasanlage und neuer Stall in Marisfeld.

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Aus den Kreiszucht- und Kontrollgemeinschaften

Jubiläumsfahrt der Kreisrinderzucht Saale-Holzland Im September dieses Jahres war es wieder soweit – die 10. Ausfahrt der Kreisrinderzuchtgemeinschaft Saale-Holzland führte dieses Mal nach Mittelfranken und in die Oberpfalz. Die jährlichen Fahrten der KRZG sind, neben den Milch- und Fleischrindstammtischen, zu einer festen Tradition geworden. Die Verbindung von fachlicher Weiterbildung und kulturellen Erlebnissen bewirkte in den vergangenen zehn Jahren das Zusammenwachsen der Gemeinschaft, den Austausch der Kollegen untereinander und die Bildung einiger Freundschaften. Initiator vor 10 Jahren war Wolfgang Roth, damals in seiner Funktion als Zuchtberater im Saale-Holzland-Kreis. Ihm und seinen Kontakten zu anderen Berufskollegen ist es zu verdanken, dass die Reisen in die unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, nach Österreich, in die Slowakei, nach Belgien und nach Luxemburg führten. Überall wurden umfangreiche, interessante Programme zusammengestellt, waren die Kollegen aus dem SHK freundlich begrüßt und aufgenommen. Von jeder Fahrt hat jeder etwas für sich mit nach Hause genommen. Erster Halt der diesjährigen Reise war am Bayerischen Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Schweinehaltung in Schwarzenau. Die Prüfanstalt für Schweine hat eine Platzkapazität für 250 Zuchtsauen, 1.080 Ferkel, 1.000 Mastschweine und 1.600 Prüfplätze für die Leistungs- und Qualitätsprüfung. Unter anderem werden hier Zuchtversuche zur Minderung des Ebergeruches und Fütterungsversuche mit Raps als Ersatz für Soja gemacht. Der Besuch der Besamungsstation Neustadt/Aisch war der nächste Höhepunkt für die Gruppe. Herr Dr. Aumann, einer der beiden Geschäftsführer des BVN, gab einen Überblick über die Struktur und die Arbeit des Besamungsvereins. Die Station ist die Größte in Europa, in deren Besitz sich ca. 600 Bullen an verschiedenen Standorten befinden. Durch die Techniker des BVN (60 %), Tierärzte (30 %) und Eigenbestandsbesamer (12 %) wurden im Jahr 2010/2011 ca. 550.000 EBs durchgeführt – dabei ca. 90 % bei Fleckvieh, 4 % bei Holsteins und ca. 1 % bei Gelbvieh. Einen besonderen Eindruck hinterließ die Vorstellung der 3 Fleckviehbullen Hoeness (V: H. United), Mertin (V: Merkur) und Valero (V: Vanstein). Zum BVN gehören 750.000 geprüfte Kühe mit einer durchschnittlichen Leistung von 7.000 kg Milch/Jahr. Der BVN ist weltweit tätig - mit unterschiedlichen Beteiligungen an Stationen in Kroatien, Rumänien, Polen und ist in Peking mit einer Agentur vertreten.

Investition im Nebenerwerbsbetrieb mit Mutterkuhhaltung und Selbstvermarktung der Rasse Angus.

Blick auf die Fenster des Kuhstall-Café Illkofen.

Im Anschluss besuchte die Gruppe die zum BVN gehörende Eberstation in Schauerheim. Die verantwortliche Kollegin Frau Zinnert gab den Rinderzüchtern einen sehr guten Einblick in die Schweinezucht Bayerns. Weiter ging die Reise zu einem 11.000 l Milchviehbetrieb, der seine Kälber im Alter von 14 Tagen verkauft und seinen Jungkuhbedarf über Zukauf deckt, und zu Gelbvieh-, Limousin- und Angusbetrieben. Die Vielfalt der funktionierenden Betriebskonzepte ist immer wieder bereichernd und manchmal auch erstaunlich. Einen sehr guten abschließenden Eindruck bekamen die Kollegen aus dem Holzland im Fleckviehzuchtbetrieb Alois Schmausser in Illkofen. In diesem Betrieb wurde der erfolgreiche Fleckvieh-Bulle „Hulock“ gezüchtet. Der Betriebsdurchschnitt der Fleckviehherde liegt bei 10.000 kg/Kuh und Jahr. Besuchermagnet ist das dazugehörige Kuhstall-Cafe, welches über große Fenster einen Blick in den Stall gewährt. Auch diese ausgefüllten Tage, an denen die Kultur ebenfalls nicht zu kurz kam, waren für alle Kollegen reich an Erfahrungsaustausch, an neuen Erkenntnissen und guter Stimmung! Ein großes Dankeschön und Kompliment geht an dieser Stelle an Konrad Fröbel, der seinen Ruhestand nicht allzu wörtlich nimmt. Als ursprünglich in Thüringen geborener und ehemaliger Mitarbeiter der Besamungsstation Neustadt/Aisch hat er ein sehr gut organisiertes Programm auf hohem Niveau zusammengestellt!

Frau Zinnert von der Eberprüfstation des BVN erläutert die Schweinezucht Bayerns.

Susanne Kelle

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48


Aus den Kreiszucht- und Kontrollgemeinschaften

Beste Mutterkühe der RZG Saale-Holzland-Kreis geehrt Zum diesjährigen Stammtisch der Fleischrindzüchter und -halter der Rinderzuchtgemeinschaft Saale-Holzland-Kreis lud im Juni die Heiderind GmbH Oppurg ein. Der Grünlandbetrieb bewirtschaftet 330 ha mit einer durchschnittlichen Grünlandzahl von 37. Wegen der zumeist vorhandenen Hanglagen bietet sich hier in erster Linie die Bewirtschaftung mit Mutterkühen an. Zum Betrieb, eine Tochter der Landgenossenschaft Oppurg e.G., gehört eine 88-köpfige Herdbuchherde Deutsches Angus, eine Fleckvieh-Gebrauchsherde sowie die Jungrinderaufzucht für die Landgenossenschaft. Außerdem sorgen 3 Angus- sowie 3 Fleckviehbullen für guten, vermarktungsfähigen Nachwuchs in den Herden. Herr Meisner, Geschäftsführer der Landgenossenschaft und der Heiderind GmbH, stellte den Gesamtbetrieb ausführlich vor. Viele Fragen gab es durch die Gäste zu den Konzepten der Rosémast für die Bullenkälber und die zukünftigen Pläne zur Angusvermarktung. Ein Herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Herrn Meisner und seine Mitarbeiter für die gute Vorbereitung des für alle wieder einmal bereichernden Tages! In diesem passenden Rahmen ehrte der Vorstand der RZG zum ersten Mal die besten Mutterkühe des Saale-Holzland-Kreises. Kriterien für die Auswahl der Tiere waren die Führung im Herdbuch, das Lebensalter und die Anzahl geborener und aufgezogener Kälber. In der Auswertung zeigte sich, dass es im Kreis viele Kühe in einem Alter von ca. 15 Jahren gibt. Als die Beste Mutterkuh der RZG des Saale-Holzland-Kreises stellte sich die schwarze Deutsch Anguskuh „Susi“ (16006 57401), geb. 02. 04. 1994 vom Pflanzenhof Zöthen heraus. Zu Beginn der 90-er Jahre pachtete Frau Rosenhahn, die Betriebsleiterin, Flächen der BVVG. Dazu gehörte neben Ackerflächen für die Baumschule auch weniger wertvolles Grünland, zumeist Hanglagen, die nicht zu mähen und auch von Pferden nicht zu beweiden sind. Somit lag der Gedanke nahe, die Flächen sinnvoll mit Mutterkuhhaltung zu bewirtschaften. Die auszuwählende Rasse sollte robust sein, d. h. für die Außenhaltung geeignet, leichtkalbig, vom Temperament her umgänglich und nicht zu groß. Frau Rosenhahn entschied sich für Deutsch Angus und kaufte 1995 acht Jungrinder aus einem Thüringer Betrieb zu.

Dazu gehörte auch die heute 18-Jährige „Susi“. Sie hat 16 Kalbungen (8 ml., 8 wbl.) aufzuweisen und konnte davon 15 Kälber aufziehen. Diese Kontinuität zeigt sich auch an ihrer ZKZ von 361 Tagen. „Susi“ stellt sich seit ihrer Ankunft auf dem Pflanzenhof Zöthen als unauffällige Kuh mit sehr guten Muttereigenschaften – viel Milch und großer Besorgnis um ihr Kalb, ruhigem Temperament und absolut guter Gesundheit dar. Sie läuft in der Herde mit. Eingestuft ist sie mit 7/6/6. Aktuell führt sie ein sehr gut entwickeltes, rotes Bullenkalb. Eine weitere betagte leistungsfähige Dame ist die Fleckvieh-Kuh „Paula“ (16006 51247), geb. 01. 11. 1994 der Landschaftspflegegemeinschaft „Reinstädter Grund“ eV, Reinstädt. Paula`s Großmutter kam 1991 mit einer größeren Anzahl FleckviehKühe aus Österreich nach Reinstädt. Insgesamt kann sie 15 Kalbungen (6 ml., 9 wbl.) aufweisen. Alle Kälber hat sie problemlos aufgezogen. Eingestuft ist sie mit 7/6/7. Inzwischen ist die Zahl ihrer Nachkommen sehr groß: Enkel - 6 weibliche/8 männliche, Urenkel – 4 weibliche / 4 männliche, Ururenkel – 1 weibliches / 1 männliches. Aktuell leben gemeinsam mit Paula 10 weibliche Nachkommen in der Herde. Eine Weitere im Bunde der starken Seniorinnen der RZG SaaleHolzland-Kreis ist, sehr zur Freude der Heiderind GmbH Oppurg, die rote Deutsch Anguskuh „Elfriede“ (12730 74961), geb. 28. 09. 1996. Auch sie brachte jährlich ein Kalb, hat bis jetzt 14 Kalbungen (10 ml., 4 wbl.) und auch 14 aufgezogene Kälber in ihrem Leben zu präsentieren. Eingestuft ist sie mit 6/6/6. „Elfriede“ entstammt dem Zukauf mehrerer Tiere aus einem Brandenburger Angus-Zuchtbetrieb. Zum Zeitpunkt des Zukaufs hatte „Elfriede“ schon das 4. Kalb, welches mit nach Oppurg kam. Dieses war ihre Tochter „Edda“, die ebenfalls für gute Nachzucht in der Herde sorgte. Eine andere Tochter wurde in die Agrargenossenschaft Kahla verkauft und hat dort inzwischen auch schon 3 Töchter. Zurzeit leben noch 4 weibliche Nachkommen gemeinsam mit „Elfriede“ in Oppurg. Allen drei tollen Mutterkühen ist zu wünschen, dass sie noch lange gesund bleiben und ihre Stabilität und Robustheit an ihre Nachkommen weitergeben können! Susanne Kelle

Susi vom Pflanzenhof Zöthen ist die beste Mutterkuh im Holzland.

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aktuell

100.000-Liter-Kühe in Thüringen In unseren Mitgliedsbetrieben konnten im Zeitraum Februar bis September 2012 wieder 38 Kühe die 100.000 Liter-Marke überschreiten. Eine besonders erwähnenswerte Leistung erbrachte die Kuh Martina aus der Erzeuger- und Handels-AG LAPROMA Schloßvippach, die als erste Kuh in Thüringen 150.000 kg Milch erreichte. Wir gratulieren dem Betrieb und führen die Kuh an erster Stelle in der Tabelle auf.

Ohr-Nr. Rasse Geb.datum Lebensleistung Besitzer Name Vater Kalbungen mittlere Laktionsleistung höchste Laktationsleistung HL M-kg F% E% FE-kg 16011 26221 Sbt 28.11.1999 150.486 3,77 3,26 10.575 Erzeuger- und Handels AG Martina Dusty 10 14.116 3,73 3,22 980 LAPROMA 6. 16.507 3,67 3,08 1.114 Schloßvippach

TVL aktuell

16013 05313 Sbt 04.11.2001 109.917 3,97 3,37 8.067 AGRAR e.G. Betty Boudewijn 8 12.555 3,92 3,35 912 Münchenbernsdorf 3. 14.455 3,77 3,34 1.028 16012 74264 Sbt 16.12.2000 109.779 4,43 3,46 8.653 Agrarproduktion Belltone Belltom 6 13.203 4,20 3,26 986 Goldene Aue Görsbach 2. 14.085 4,45 3,28 1.089 16017 40807 Sbt 16.07.2003 107.068 2,95 2,91 6.276 BEAG Agrar GmbH Jasmin Jeronimus 7 14.753 2,90 2,89 855 Behringen 3. 15.984 3,10 2,88 955 6016 53784 Sbt 09.09.2003 106.090 2,97 3,12 6.263 Agrarproduktion Wanda Bruce 7 14.779 2,76 3,11 867 Goldene Aue Görsbach 6. 16.015 2,99 3,16 985 16014 33053 Sbt 04.03.2002 105.696 4,00 3,10 7.507 AGRAR e.G. Petra Prelat 8 12.593 3,99 3,10 893 Münchenbernsdorf 4. 14.408 3,94 3,09 1.012 16012 57796 Sbt 07.02.2002 105.628 3,93 3,36 7.705 Agrargenossenschaft Perle Jurino 7 12.648 3,85 3,28 902 Niederpöllnitz 6. 13.595 4,02 3,27 991 16011 99239 Sbt 31.03.2001 105.608 4,17 3,69 8.299 Wippertaler Agrar GmbH Esmiralda Emerson 7 11.512 3,96 3,54 864 Wolkramshausen 5. 13.819 4,06 3,52 1.048

Torsten Schwarzer, Anlagenleiter und Sabine Böttger von der BEAG Agrar GmbH Behringen sind stolz auf 100.000-Liter-Kuh Jasmin.

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Familie Gräfe präsentiert stolz ihre 100.000-Liter-Kuh Gräfin.


Ohr-Nr. Rasse Geb.datum Lebensleistung Besitzer Name Vater Kalbungen mittlere Laktionsleistung höchste Laktationsleistung HL M-kg F% E% FE-kg 6014 12693 Sbt 06.09.2001 104.875 3,33 3,23 6.878 Wippertaler Agrar GmbH Simone Stoneham 8 11.930 3,29 3,17 770 Wolkramshausen 5. 12.928 3,31 3,12 831 16014 26311 Sbt 20.12.2001 104.721 3,17 3,02 6.483 Erzeugergenossenschaft Suma Lester 7 12.971 3,12 2,97 790 Kromsdorf 6. 15.165 3,37 2,99 964 16012 57798 Sbt 07.02.2002 104.563 4,10 3,07 7.504 Agrargenossenschaft Goldie Ford 8 12.514 4,10 3,03 892 Niederpöllnitz 6. 13.129 4,46 2,99 978

TVL aktuell

16013 62312 Sbt 11.10.2001 104.266 3,71 3,24 7.251 Agrar-GmbH Esgrani Eskalation 7 13.144 3,61 3,16 891 Mönchenholzhausen 2. 14.226 3,44 3,23 949 16011 27237 Sbt 02.12.2000 103.733 3,63 3,30 7.195 RWF-GmbH Oma Ubbo 10 10.377 3,67 3,32 726 Wolferschwenda 6. 11.761 3,79 3,39 845 16012 74289 Sbt 07.02.2001 103.698 3,06 3,02 6.302 Agrarproduktion Lesta Lentini 9 11.451 3,09 3,02 700 Goldene Aue Görsbach 8. 14.329 3,15 2,92 869 6014 82892 Sbt 22.09.2002 103.302 3,74 3,31 7.280 Agrarbetrieb Maja Mascol 8 13.576 3,73 3,29 953 Schönbrunn 5. 14.960 3,92 3,29 1.078 16015 68263 Sbt 13.11.2002 103.004 2,96 2,98 6.111 Agrargenossenschaft Runa Rudolph 8 13.469 2,94 2,95 793 Schalkau 6. 13.940 3,54 2,83 889 16009 28608 Sbt 09.08.1999 102.695 4,40 3,47 8.073 Agra-Milch Lisa Lajos 9 10.046 4,31 3,41 776 Frohndorf 3. 12.096 4,18 3,41 918 16013 57068 Sbt 27.09.2001 102.665 3,50 3,35 7.037 Agrargenossenschaft Maritta Lentini 8 12.149 3,44 3,33 823 Hainleite Westerengel 3. 13.390 3,52 3,44 932

In der Agrargenossenschaft Schönbrunn wird Maja als erste 100.000-Liter-Kuh des Betriebes in würdigem Rahmen von Geschäftsführer Herrn Oelsner und seiner Mannschaft geehrt.

Barbara Dierchen, Angelika Hütter und Bernd-Olaf Kopka von der Reitenberg Landmilch GmbH Ernstroda präsentieren die 100.000-Liter-Kuh Angie.

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aktuell

Ohr-Nr. Rasse Geb.datum Lebensleistung Besitzer Name Vater Kalbungen mittlere Laktionsleistung höchste Laktationsleistung HL M-kg F% E% FE-kg 16009 46040 Sbt 31.03.2000 102.518 3,52 3,29 6.983 Agrar-GmbH Gunda Gemidge 9 10.062 3,48 3,24 676 Oldisleben 3. 11.573 3,54 3,27 789 16004 91587 Sbt 24.12.1997 102.450 4,12 3,43 7.730 Landwirtschaftliches Cindy Curdo 10 8.891 4,02 3,40 659 Unternehmen Mihla 6. 10.165 4,23 3,35 771 16013 62235 Sbt 24.08.2001 102.434 3,85 3,46 7.491 Agrar-GmbH Basti Baskati 8 12.099 3,75 3,41 866 Mönchenholzhausen 4. 13.513 3,77 3,46 977

TVL aktuell

16008 66610 Sbt 04.05.1999 102.074 4,42 3,45 8.030 Agrargenossenschaft Caroline Carlo 9 9.796 4,29 3,36 749 Großenstein 5. 10.986 4,43 3,13 831 16014 19209 Sbt 11.02.2002 101.990 3,53 3,39 7.061 Geratal Agrar-GmbH Anita Jurino 8 11.713 3,48 3,32 797 Andisleben 6. 13.457 3,39 3,41 915 16011 44545 Sbt 15.06.2000 101.902 3,66 3,39 7.187 Agrarproduktion Fatima Fatal 8 11.627 3,60 3,35 808 Goldene Aue Görsbach 5. 13.873 3,29 3,29 914 16013 00515 Sbt 24.06.2001 101.898 3,75 3,30 7.190 Agrar Osterland GmbH Kitty 1 Producent 8 11.562 3,70 3,25 804 Köckritz 4. 13.189 3,89 3,09 921 03456 67820 Sbt 10.05.2000 101.770 4,43 3,52 8.093 Güterverwaltung Citrus Manfred 6 12.517 4,34 3,33 960 Nicolaus Schmidt 3. 14.828 4,86 3,19 1.193 Rothenacker 16015 68976 Sbt 26.11.2002 101.665 3,66 3,07 6.837 Güterverwaltung Carolin Curdo 6 13.438 3,63 3,01 893 Nicolaus Schmidt 4. 15.233 3,66 3,02 1.017 Rothenacker 16006 62220 Sbt 11.01.1999 101.656 3,34 3,19 6.637 Bernd Gräfe Gräfin Curdo 7 10.312 3,20 3,13 653 Tissa 3. 11.708 3,15 3,10 732

Frank Schumann und sein Mitarbeiter von der AG Großenstein freuen sich über ihre fitte Hochleistungskuh.

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Goldi und Perle von der Agrargenossenschaft Niederpöllnitz können sich auch nach 100.000 Liter Milchgabe noch sehen lassen.


aktuell

Ohr-Nr. Rasse Geb.datum Lebensleistung Besitzer Name Vater Kalbungen mittlere Laktionsleistung höchste Laktationsleistung HL M-kg F% E% FE-kg 16015 06759 Sbt 01.10.2002 101.475 3,52 3,34 6.957 Agrar-GmbH Borli Bormio 8 12.662 3,46 3,29 855 Mönchenholzhausen 3. 4.367 3,64 3,34 1.003 16013 25701 Sbt 21.09.2001 101.331 4,06 3,25 7.412 Agrargenossenschaft Nelly Maniser 8 12.394 4,03 3,20 896 Eckolstädt 6. 14.288 4,07 3,18 1.036 16015 43012 Sbt 17.03.2002 101.321 3,61 3,41 7.113 Zuchtzentrum Oki Lake 6 12.487 3,50 3,28 847 Gleichamberg 3. 15.749 3,56 3,16 1.058

TVL aktuell

6014 70521 Sbt 20.06.2001 101.228 3,80 3,19 7.085 Thüringer Lehr-, Prüf- und Lupe Design 7 12.032 3,78 3,15 834 Versuchsgut Buttelstedt 5. 13.672 3,74 3,10 936 16008 14633 Sbt 13.07.2000 101.191 3,78 3,36 7.217 Landwirtschaftliches Carola Coland 8 11.047 3,75 3,29 777 Unternehmen 4. 13.235 3,89 3,14 930 Am Rennsteig Neundorf 16000 98785 Sbt 24.03.1996 100.955 4,27 3,45 7.792 Agrar-GmbH Sina Centurio 14 7.133 4,25 3,42 547 Gamstädt 8. 8.703 4,27 3,36 664

16011 40354 Sbt 20.02.2001 100.672 3,98 3,18 7.211 Agrargenossenschaft Luna Lucas 9 11.546 3,96 3,15 821 Hochland Gahma 7. 13.187 4,14 3,09 953 16018 59212 Sbt 22.12.2003 100.614 3,32 3,12 6.477 Wippertaler Agrar-GmbH Hera Throne 6 14.292 3,43 3,05 926 Wolkramshausen 3. 14.030 4,04 3,13 1.005 6011 48615 Sbt 16.08.2000 100.580 3,86 3,22 7.121 Heinrich Hille Jantje Savoy Red 8 10.379 3,82 3,15 723 Berlingerode 7. 12.404 4,08 3,11 892 16005 33732 Sbt 07.09.1999 100.303 3,99 3,20 7.206 Landmilch GmbH Angie Dictator 10 10.336 3,94 3,16 734 Ernstroda 4. 12.260 3,78 3,13 848 16015 07233 Sbt 18.08.2002 100.274 3,72 3,31 7.049 Agrargenossenschaft Ladin 8 11.843 3,72 3,30 832 Hainleite Westerengel 3. 12.835 3,93 3,43 944

Christiane Müller

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Aus dem Verband

Neue Mitarbeiter Seit dem 1. März dieses Jahres verstärkt Danny Friedel aus Hildburghausen das Team der LTR-Besamungstechniker. Herr Friedel erlernte nach seiner Schulzeit den Beruf Landwirt in der Agrargenossenschaft „Werratal“ Reurieth. Nach dieser Ausbildung absolvierte er ein Studium zum Betriebswirt für Agrarwirtschaft an der Fachschule für Agrar-und Hauswirtschaft in Stadtroda. Seine erste Stelle im Arbeitsleben trat er im Agrarunternehmen Pfersdorf als Verantwortlicher für die Mutterkuhhaltung und die Lehrausbildung an.

Bei Hartmut Köhler aus Berkach, der nach der Wende den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und seit Mitte der 90-er Jahre auf Honorarbasis für den LTR arbeitet, möchten wir uns für die gute und allseits vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Wir wünschen ihm alles Gute für den neuen Lebensabschnitt und viel Freude für die Dinge, die er sich vorgenommen hat. Seit Anfang August wird Steffi Hoog auf den Einsatz als Zuchtinspektorin vorbereitet. An ihre Ausbildung zur TierwirtinFachrichtung Rinderhaltung schloss sich ein Studium als Staatlich geprüfte Betriebswirtin-Fachrichtung Agrarwirtschaft an der Fachschule in Stadtroda an.

Danny Friedel

Den Lehrgang für Besamungsbeauftragte schloss er im April erfolgreich ab. Danny Friedel übernahm Anfang September die Tour des Honorartechnikers Hartmut Köhler und wird demzufolge in den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Hildburghausen tätig sein. Hierfür wünschen wir ihm Spaß bei der Arbeit und allzeit guten Besamungserfolg. Ende August nahm Swen Albrecht aus Schleusingen seine Tätigkeit als Besamungstechniker beim LTR auf. Swen Albrecht ist gelernter Facharbeiter für Rinderproduktion. Da er bei seinem bisherigen Arbeitsgeber als Eigenstandsbesamer fungierte, bringt er umfangreiche Kenntnisse für seinen neuen Aufgabenbereich mit. Den 6-Wochenlehrgang zum Besamungsbeauftragten am Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere legte er von September bis Anfang Oktober ab. Swen Albrecht wird als Vertreter in den Landkreisen Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen tätig sein. Wir wünschen ihm einen guten Start für seine Arbeit als LTR-Techniker.

Steffi Hoog

Steffi Hoog ist unter den Thüringer Rinderzüchtern durch ihr Engagement bei den Jungzüchtern bestens bekannt. Besondere Erfolge erzielte sie beim Leistungsmelken. Ein Höhepunkt in ihrem bisherigen beruflichen Wirken war sicherlich der erste Platz beim Bundeswettbewerb im Melken in der Kategorie Fischgrätenmelkstand im Jahr 2008. Wir wünschen ihr für ihre Tätigkeit beim LTR alles Gute.

Spermasexing in Cloppenburg-Bethen Seit 22. Oktober dieses Jahres wird in Deutschland – am Standort der GGI in Cloppenburg-Bethen – geschlechtssortiertes Sperma produziert. Hierzu errichtete die GGI ein Labor, welches von der Firma Sexing Technology bewirtschaftet wird. Zurzeit wird mit zwei Maschinen (Black-Box) gearbeitet. Ab November sollen noch zwei weitere hinzukommen. LTR und ZBH liefern zweimal wöchentlich dienstags und donnerstags Frischsperma von jeweils zwei Bullen, wovon ein Ejakulat verarbeitet wird, für die Geschlechtssortierung von Erfurt nach CloppenburgBethen. Damit kann eine flexiblere Versorgung der Mitglieder mit gesextem Sperma gewährleistet werden. Ronald Bialek

Swen Albrecht

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Aus dem Verband

Nachruf Am 21. März 2012 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 61 Jahren, unser Verbandstechniker

Karl-Heinz Frühauf Schon seit seiner Kindheit auf dem elterlichen Hof mit der Landwirtschaft aufgewachsen, erlernte er nach dem Schulabschluss den Beruf des Landwirtes im VEG Buchenhof. In der Agrarschule Altenstein qualifizierte er sich zum „Staatlich geprüften Landwirt“. Ab 1972 war er im damaligen VEB Tierzucht Suhl als Besamungstechniker, später als Zuchtinspektor in Gleichamberg und Behrungen beschäftigt. Seit seinem Abschluss zum KBR-Techniker 1977 arbeitete er in der LPG „Werratal“ Reurieth und seit 1991 als Verbandstechniker beim LTR, zuständig für den Landkreis Hildburghausen. Als Nebenerwerbslandwirt mit ca. 15 Kühen der Rassen Deutsche Holstein Farbrichtung Rotbunt und Braunvieh erzielte er hohe Ergebnisse in der Milchleistungsprüfung. Vielen ist er durch sein Engagement auf zahlreichen Tierschauen bekannt. In den Landwirtschaftsbetrieben und unter den Kollegen des LTR war er aufgrund seiner zuverlässigen, fleißigen und hilfsbereiten Art äußerst beliebt. Wir verlieren mit Karl-Heinz Frühauf einen unserer besten Mitarbeiter auf dem Gebiet der Insemination. Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Nachruf Im Juli diesen Jahres verstarb durch einen tragischen Unfall der Geschäftsführer des Ökozentrums Werratal/Thüringen GmbH mit Sitz in Vachdorf, Herr

Eberhard Baumann, im Alter von 62 Jahren

Nach Abschluss seines Landwirtschaftsstudiums an der Karl-Marx-Universität in Leipzig übernahm Eberhard Baumann in seiner Heimatregion im Werratal Leitungsaufgabenaufgaben in der Landwirtschaft. Bis zur politischen Wende war er Vorsitzender der LPG Tierproduktion Vachdorf. Vor 20 Jahren gründete er das Ökozentrum Werratal/Thüringen und führte den neuen Betrieb sowie seine Mitarbeiter erfolgreich in die Marktwirtschaft. Zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen (z.B. Agrarkulturpreis, Ökomanager des Jahres, Förderpreis für ökologischen Landbau, Tierschutzpreis) zeugen von seinem Engagement und seiner Kompetenz. Dass das Ökozentrum Werratal mit seinen vier Tochterunternehmen heute zu einem der bedeutesten ökologischen Landwirtschaftsbetriebe Deutschlands zählt, ist zweifellos Eberhard Baumann zuzuschreiben. Mit ihm verlieren wir einen Menschen, der sich auch durch sein Engagement in zahlreichen Ehrenämtern auf Landes- und Bundesebene große Verdienste erworben hat. Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter wird seine langjährige Mitarbeit im Zuchtbeirat Fleischrinder vermissen. Wir werden Eberhard Baumann stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf Am 12. Juli 2012 verstarb unerwartet und plötzlich, im Alter von 65 Jahren, unser ehemaliger Kollege,

Rudi Emmrich Schon von Kindesbeinen an mit der Landwirtschaft verbunden, erlernte Rudi Emmrich nach dem Schulabschluss den Beruf des Landwirtes. In der Agrarschule Altenstein qualifizierte er sich zum „Staatlich geprüften Landwirt“. Seine erste Arbeitsstelle fand er als Instrukteur für Rinderzucht im VEB Tierzucht Suhl, Außenstelle Bad Salzungen. Der Rinderzucht blieb er während seines gesamten Berufslebens treu. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst im Jahr 2009 war Rudi Emmrich in der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft als Zuchtberater für Rinderzucht beschäftigt. Er übte verantwortungsvolle Tätigkeiten in den Landkreisen Bad Salzungen und Wartburgkreis aus und leistete mit seiner Arbeit einen wesentlichen Beitrag zum Zuchtfortschritt in den Betrieben. Aufgrund seiner erfolgreichen und engagierten Arbeit und wegen seiner überaus freundlichen und kollegialen Art, wird Rudi Emmrich den Mitarbeitern des LTR sowie den Thüringer Tierzüchtern unvergessen bleiben. Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48


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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Stotternheimer Str. 19 99087 Erfurt Tel.: 0361 779 74-0 Fax: 0361 779 74-44

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Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48 Landesverband Thüringer Rinderzüchter

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A-VE08017

Speziell für Mitglieder des LTR!


Aus dem Verband

26. Nov. 2012 DHV-Eliteauktion, Hamm

e g i t h c Wi ine ! Term

07. Dez. 2012 RSA-Nikolausschau, Bismark 10. Jan. 2013 WEU-Konvent, Oldenburg 1./2. Feb. 2013 Hessens Zukunft, Alsfeld

27. Feb. 2013 LTR-Fleischrindbullenauktion, Laasdorf

1./2. März 2013 Europäische Holsteinschau, Fribourg/Schweiz

27. März 2013 Thüringer Fleischrindertag (Ort wird noch bekanntgegeben)

Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. Sitz: Erfurt (eingetr. Amtsgericht Erfurt, Vereinsregister Nr. 470 vom 25.03.1991), 99087 Erfurt, Stotternheimer Str. 19 Telefon (0361) 74977-0 oder -11 • Fax (0361) 74977-13 • Internet: www.tvlev.de

Vorstand Name/Vorname

Dienstanschrift

Telefonnummer

Vorsitzender Herr Dr. Ditzel, Gerold

Agrargen. Rhönland e.G, 36466 Dermbach

Tel.: (03 69 64) 7 90

Stellvertreter Herr Letsch, Siegmar

Agrar e.G. Linda, 07580 Linda

Tel.: (03 66 02) 2 24 28

Herr Reimann, Silvio

Milch-Land GmbH Veilsdorf, 68669 Veilsdorf

Tel.: (0 36 85) 6 87 90

Mitglieder Herr Markert, Erhard

Agrargen. Reichenhausen e.G. 98634 Erbenhausen

Tel.: (03 69 46) 3 02 05

Frau Käferle, Peggy Herr Aberth, Dieter Frau Klatt, Marion

Agrar GmbH Mönchenholzhausen, 99198 Mönchenholzhausen

Tel.: (03 62 03) 5 01 77

Agrargen. Ballhausen e.G., 99955 Ballhausen

Tel.: (03 60 41) 5 71 70

DMK Erfurt, 99085 Erfurt

Tel.: (03 61) 5 97 72 85

Herr Merx, Uwe

Wipperdorfer Agrarges. mbH & Co. KG 99752 Wipperdorf

Tel.: (03 63 38) 4 07 83 /4 07 84

Herr Wittig, Michael Frau Dr. med. vet. Kleinhans, Sonja Geschäftsführung E-mail-Adresse: gf@tvlev.de

Agrargen. Niederpöllnitz e.G., 07570 Niederpöllnitz

Tel.: (03 66 07) 51 00

Geschäftsführerin TVL, Stotternheimer Str. 19, 99087 Erfurt

Tel.: (03 61) 7 49 77 14 Mobil: (01 63) 7 49 77 14

Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

Tel.: (03 61) 7 49 77 14 Mobil: (01 63) 7 49 77 14

Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt

Tel.: (03 61) 7 49 77 15

Geschäftsführerin

Frau Dr. med. vet. Kleinhans, Sonja

Leiterin Rechnungswesen Frau Heidelmann, Stephanie

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Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48


Vorstand/Aufsichtsrat/Abteilungen

LANDESVERBAND THÜRINGER RINDERZÜCHTER Z u c h t Sitz: Geschäftsstelle: Bankverbindung: E-Mail:

u n d

A b s a t z g e n o s s e n s c h a f t

e G

Erfurt (eingetr. Amtsgericht Jena, GnR 100011) Stotternheimer Straße 19, 99087 Erfurt Deutsche Kreditbank AG (BLZ 120 300 00) Kontonummer 100 117 041 2 info@ltr.de, Internet: www.ltr.de

Vorstand Vorsitzender Tzl. Dipl.-Agr.-Ing. Erhard Markert Agrargen. Reichenhausen eG/ LK Schmalkalden-Meiningen Tel. (03 69 46) 3 02 05 Privat: 98634 Schafhausen, Dorfstraße 5, Tel. (03 69 46) 3 44 10

Stellvertreter Dipl.-Agrar-Ing.-Oec. Walter Schad Agrar- u. Tierzuchtgenossenschaft „Grabfeld“ eG Behrungen/ LK Schmalkalden-Meiningen, Tel. (03 69 44) 5 48 14 Privat: 98631 Behrungen, Römhilder Straße 140, Tel. (03 69 44) 5 48 32

Mitglieder Dr. Gerold Ditzel Agrargen. Rhönland eG/Wartburgkreis, Tel. (03 69 64) 7 90 Privat: 36404 Völkershausen, Willmanns 14, Tel. (03 69 63) 2 15 57

Dipl.-Agr.-Ing. Ronald Bialek Geschäftsführer des LTR, Tel. (03 61) 7 79 74-37 Privat: 99085 Erfurt, Otto-Lindig-Weg 5, Tel. (03 61) 6 01 27 22

Dipl.-Agr.-Ing. Uwe Teske Agrargenossenschaft Dankmarshausen/Wartburgkreis, Tel. (036922) 2072-0 Privat: 36433 Moorgrund, Bahnhofstraße 1, Tel. (0 36 95) 8 44 48

Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Wolfgang Benkstein Agrarproduktion „Goldene Aue“ GmbH/LK Nordhausen 99765 Görsbach, Alte Straße 356, Tel. (03 63 33) 7 02 84 Privat: 99735 Nordhausen, OT Leimbach, Frauenberg 4, Tel. (0 36 31) 89 42 73 Agr.-Ing. Volkmar Schleif Volkmar Schleif GbR, Wiebelsdorf/LK Greiz, Tel. (03 66 26) 2 92 66 Privat: 07950 Wiebelsdorf, Pfersdorf 2, Tel. (03 66 26) 2 92 66

Aufsichtsrat Vorsitzender Tzl. Dipl.-Agr.-Ing. Michael Wittig Agrargen. Niederpöllnitz eG/LK Greiz, Tel. (03 66 07) 51 00 Privat: 07907 Löhma, Ortsstraße 87, Tel. (0 36 63) 40 23 97 Mitglieder Dipl.-Agr.-Ing. Dirk Reichelt Agrargen. Kamsdorf eG/LK Saalfeld-Rudolstadt, Tel. (0 36 71) 64 53 21 Privat: 07381 Pößneck, Südweg 7, Tel. (0 36 47) 41 79 92 Dipl.-Agr.-Ing. Klaus Wetzel Zuchtzentrum Gleichamberg/ LK Hildburghausen Tel. (03 68 75) 675-0 Privat: 98646 Linden, Dorfstraße 54, Tel. (03 68 75) 6 92 88

Stellvertreter Dipl.-Agr.-Ing. Silvio Reimann Milchland GmbH Veilsdorf/LK Hildburghausen Telefon: (03685) 68790 Privat: 98669 Veilsdorf, OT Schackendorf, Untere Gasse 8, Tel. (0 36 85) 68 26 25 Dipl.-Ing. Agr. Doreen Rath Agrar T&P GmbH Mockzig/Altenburger Land Tel. (03 44 94) 8 04 71 Privat: Ernst Thälmann-Str.7c, 04603 Nobitz Mobil 0172-3 66 20 72 Dipl.-Agr.-Ing. Peggy Käferle Agrar GmbH Mönchenholzhausen/LK Weimar, Tel. (03 62 03) 5 01 77 Privat: 99198 Obernissa, Hohle 23, Tel. (03 62 03) 5 08 36

Geschäftsführung und Abteilungen Geschäftsführer Dipl.-Agr.-Ing. Ronald Bialek 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Tel. (03 61) 7 79 74-37, Fax (03 61) 7 79 74-44, Mobil 0172-3 57 11 36

Abteilung Bullenhaltung und Spermaproduktion Leiter: Stationstierarzt Markus Gropper 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Tel. (03 61) 7 79 74-26, Fax (03 61) 7 79 74-47

Prokuristin Dipl.-Ing. Sabine Windisch-Müller 99087 Erfurt, Stotternheimer Str. 19, Tel. (03 61) 7 79 74-34

Stationstechniker/Fuhrpark Matthias Werner Tel. (03 61) 7 79 74-24, Fax (03 61) 7 79 74-47, Mobil 0173-58 92 971

Abteilung Reproduktion Besamungsbullen und Bullenaufzucht Leiter: Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Rudolf Goldmann 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Tel. (0361) 7 79 74-13, Fax (0361) 7 79 74-44, Tel. priv. (03 60 27) 7 44 86, Mobil 0172-3 74 65 82 Abteilung Insemination und Spermavermarktung Leiter: Dipl.-Agr.-Ing. Holker Ludewig 99087 Erfurt, Stotternheimer Straße 19 Tel. (03 61) 7 79 74-36, Fax (03 61) 7 79 74-44 Tel. priv. (03 66 47) 2 29 25, Mobil 0173-3 89 30 60 Abteilung Herdbuch und Datenerfassung Leiter: Markus Senser 99087 Erfurt, Stotternheimer Str.19 Tel. (03 61) 7 79 74-29/ (0 36 41) 62 23-30, Fax (03 61) 7 79 74-44, Mobil 0172-3 46 95 95 Abteilung Handel Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf 07646 Laasdorf, Dorfring 33 Tel. (03 64 28) 1 29 28, Fax (03 64 28) 1 26 14, Mobil 0172-3 46 95 99 Mitarbeiter Handel / Export: Dominique Kirsten, Mobil 0173-5 89 29 77 Mitarbeiter Handel / Absetzer: Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Stefan Starosczik, Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf Tel. (03 64 28) 1 29 64, Fax 1 26 14, Mobil 0172-3 46 95 94, E-Mail: st.staro@t-online.de

Bullenaufzucht- u. ELP-Station Nordhausen 99734 Nordhausen, Kasseler Landstraße 2 Tel. (0 36 31) 60 08 29 und 60 08 31, Fax (0 36 31) 6 00 83 Klassifizierung und Einstufung Staatl. gepr. Betriebswirtin Manuela Muck 07806 Neustadt/Orla, Am Stadtweg 14 Tel. und Fax (03 64 81) 5 68 93, Mobil 0172-3 46 95 89 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL), Referat Tierzucht Zuchtleitung Milchrind: Dipl.-Agr.-Ing. (FH) Knut Riehmer 07743 Jena, Naumburger Straße 98a Tel. (0 36 41) 68 34 41, Fax (0 36 41) 68 31 17, Mobil 0172-3 46 95 90 Klassifizierung und Einstufung: Dipl.-Agr.-Ing. Kerstin Hubrich Dienstsitz: 07937 Zeulenroda, Schoppestraße 67 Tel. (03 66 28) 6 71 47, Fax (03 66 28) 6 72 99, Mobil 0171-4 27 85 74 Zuchtleitung Fleischrinder: Dipl.-Agr.-Ing. Wolfram Knorr Dienstsitz: LWA Zeulenroda, Servicestelle Großenstein 07580 Großenstein, Am Bahnhof 1a Tel. (03 66 02) 5 12 32 05, Fax (03 66 02) 5 12 32 99 Tel. priv. (0 34 47) 50 81 74, Mobil 0174-3 23 07 20 Leistungsprüfung Fleischrinder: Dipl.-Agr.-Ing. Ulrike Niebling 07743 Jena, Naumburger Str. 98a Tel. (0 36 41) 68 34 41, Fax (0 36 41) 68 31 17, Mobil 0172-3 47 57 75

LKW-Fahrer: Karl-Heinz Weber, Mobil 0172-7 93 67 51

Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48 Landesverband Thüringer Rinderzüchter

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Zuchtinspektoren des LTR: Ihre Ansprechpartner für alle Fragen der Rinderzucht dienstl.: 99734 Nordhausen Kasseler Landstraße 2 Tel. 0 36 31-60 08 29 Fax  0 36 31-60 08 30 privat: 37308 Wiesenfeld Triftweg 44 Tel. 03 60 82-4 06 49 Mobil 0172-34 69 584 Norbert Schwade Dipl.-Agr.-Ing.

Eichsfeld-Kreis LK Nordhausen

dienstl.: 99087 Erfurt Stotternheimer Straße 19 Fax 03 61-7 79 74-44 privat: 99510 Pfiffelbach Weimarer Straße 19

Mobil 0172-34 69 591 Harald Bartholmes Dipl.-Agr.-Ing.

dienstl.: 99819 Krauthausen Grube 25 Tel. u. Fax 03 69 26-8 24 29

dienstl.: Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf 07646 Laasdorf Dorfring 33 Tel. 03 64 28-1 29 28 Fax  03 64 28-1 26 14 privat: 07768 Gumperda Röttelmisch 37

privat: 99819 Krauthausen Grube 25 Tel. u. Fax 03 69 26-8 24 29 Mobil 0172-34 69 582 Albrecht Rindt Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Olaf Schlömilch Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

LK Gotha, IlmKreis, westl. Teil Unstrut-Hainich-Kreis

Mobil 0172-34 69 597

Susanne Kelle Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

dienstl.: Zucht- und Vermarktungszentrum Laasdorf 07646 Laasdorf Dorfring 33 Tel. 03 64 28-1 29 28 Fax  03 64 28-1 26 14 privat: 06618 Molauer Land Abtlöbnitz 24

Mobil 0172-34 69 587

Mobil 0172-34 69 592

Unstrut-Hainich-Kreis, Stadt Erfurt, Teil Kyffhäuser-Kreis, Teil LK Sömmerda

Kristin Seeser Dipl.-Agr.-Ing.

Wartburg-Kreis

Dipl.-Agr.-Ing.

privat: 07389 Bucha Nr. 4 Telefon 03 64 84-2 06 07 Mobil 0172-34 69 593 Andrea Luther Dipl.-Agr.-Ing.

dienstl.: 98617 Meiningen An der Röthen 4 Tel. 0 36 93-46 72 45 Fax  0 36 93-46 72 14 privat: 98530 Rohr Hintere Gasse 13 Tel. 03 68 44-4 03 17 Mobil 0172-34 69 598 LK Schmalkalden-Meiningen

Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Peer Baumann

Mobil 0172-34 69 588 Wolfgang Jatzke Dipl.-Agr.-Ing.

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LK Hildburghausen

LK Saalfeld-Rudolstadt, Teil Saale-Orla-Kreis, LK Sonneberg dienstl.: 07806 Neustadt/Orla Am Stadtweg 14 Tel. u. Fax 03 64 81-5 68 93 privat: 07389 Knau Hainweg 12 Telefon 036484-20611

dienstl.: 98669 Veilsdorf Eisfelder Straße 66 Tel. 0 36 85-6 87 91 21 Fax  0 36 85-6 81 04 privat: 98590 Schwallungen OT Eckardts, Rosaer Weg 3 Tel. 03 69 68-55 86 Mobil 0172-34 69 585

Dipl.-Agr.-Ing. (FH)

Altenburger Land, Stadt Gera, Teil LK Greiz und Öffentlichkeitsarbeit dienstl.: 07806 Neustadt/Orla Am Stadtweg 14 Tel. 03 64 81-5 68 94 Fax  03 64 81-5 68 93

Mobil 0172-34 69 586

Hans-Joachim Otto

Saale-Holzland-Kreis, Teil Saale-Orla-Kreis, Teil LK Greiz

dienstl.: 99087 Erfurt Stotternheimer Straße 19 Fax  03 61-7 79 74-44 privat: 99510 Niederroßla Apoldaer Straße 5 Tel. u. Fax 0 36 44-55 57 22

dienstl.: 36433 Bad Salzungen Leimbacher Str.42 Tel. u. Fax 0 36 95-62 93 44 privat: 98590 Schwallungen OT Eckardts Hauptstraße 12

Tobias Petzenberger

Weimarer Land, Weimar, Teil Kyffhäuser-Kreis, Teil LK Sömmerda

Saale-Orla-Kreis, Teil LK Greiz dienstl.: 09648 Kriebstein Hauptstraße 13 privat: 09648 Kriebstein Hauptstraße 13 E-Mail: kebermann@ltr.de Mobil 0172-34 69 583

Klaus Ebermann Dipl.-Agr.-Ing.

Landesverband Thüringer Rinderzüchter Herbst 2012 Mitteilungsblatt 48

Sachsen


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