27. Jahrgang, Ausgabe 05_2021, www.convenienceshop.de
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-TOB SHISHA
ZKZ 13952
INFOS S. 21
5 2021
Handel und Wandel
DB und Valora
Innovation und Shop
Kaffee und Genuss
Aroma und Dampf
Die Jahrestagung für die ConvenienceBranche fand in diesem Jahr erstmals als Online-Event statt. Auch inhaltlich standen die Zeichen auf Veränderung. Seite 04
An einem so genannten Zukunftsbahnhof testet die Deutsche Bahn die Technik der Avec Box von Valora. Der Smart Store bietet 300 Artikel. Seite 06
Die Dinge einfach mal anders machen: Das gehört zur DNA des TankstellenUnternehmens Allguth. Und bedeutet: andere Standorte und Sortimente. Seite 09
Auch künftig wird das KaffeeGeschäft für die C-Stores eine große Bedeutung haben. Nach der Krise gilt es, die Kunden erneut zu erreichen. Seite 15 und 16
Aroma für klassische und E-Zigaretten und ein Dampfer-Konzept bietet Vovan für den C-Markt. Seite 19
Impressum Seite 04
DER GROSSE OPTIMISMUS DER LIEFERDIENSTE Food-Lieferdienste verbrennen sehr viel Geld. Insbesondere, wenn sie Express unterwegs sind. Auch künftig haben sie kaum Chancen auf schwarze Zahlen, meint Berater Prof. Otto A. Strecker. Text Martin Heiermann
A
nfang August startet Delivery Hero in Berlin seinen Lieferdienst. Der Newcomer bringt Expertise aus Asien und Nahost mit, wird in der Hauptstadt aber auf Wettbewerber wie Gorillas und Flink treffen. Diese Lieferdienste wollen ihre Kunden innerhalb von zehn Minuten mit bestellter Ware versorgen. Ähnlich wie Getir, der türkische Express-Food-Zusteller: Er setzt in Berlin seine Expansion fort. Die Gründer hätten nichts aus der Vergangenheit gelernt, meint Prof. Otto. A. Strecker im Gespräch mit CS....
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Der Lieferdienst Getir ist in Berlin gestartet. Für chancenlos halten aber einige Kritiker das Geschäftsmodell.
Nah & Frisch bei Socar Das österreichische Handelsunternehmen Julius Kiennast hat in Perg den siebten „Nah&Frisch-Punkt“ Standort an einer Socar-Tankstelle eröffnet. Auf rund 75 Quadratmetern wird den Kunden ein Sortiment von 1.200 Artikeln angeboten. Auch frisches Brot und Gebäck sowie Obst und Gemüse fehlen hier nicht. Kernwerte sind dabei:„Frische, Genuss und Regionalität“, sagt Kiennast.
Audi bringt Charging Hub Eine Art Tankstelle für E-Loading, den Charging Hub, will Audi im Spätsommer 2021 starten. Er sieht HighPower-Charging (HPC)-Ladepunkte vor. In der Lounge will Audi „ein Angebot an Snacks, Getränken sowie Non-Food-Artikeln“ machen.
Fotos: Getir, Audi, Julius Kiennast, dpa
Rollender Smart-Kiosk Rewe und Vodafone testen seit kurzer Zeit in Köln den nach Angaben der Unternehmen „europaweit ersten autonom fahrenden Kiosk“. Das Snackmobil versorgt im Kölner Gewerbecampus Carlswerk Passanten und Büroarbeiter auf Wunsch mit Snacks, Süßigkeiten und Getränken. Das Snackmobil soll den Gewerbecampus im Carlswerk, nach der Startphase, von zehn bis 16 Uhr in einer Dauerschleife abfahren. Gelenkt wird das sechs Stundenkilometer schnelle Fahrzeug dabei von Kameras, Sensoren und moderner Mobilfunktechnik, die als virtuelles Schienennetz dient.
VERÄNDERUNGEN MIT AUGENMASS Wenn internationale Convenience-Fachleute manchmal kritisieren, dass die C-Shops hier zu Lande wie Tabakwaren-Läden aussähen und damit falsche Signale in die moderne Food-Konsumwelt aussenden, dann könnte man zunächst geneigt sein, dem zuzustimmen. Natürlich wollen wir heute alles frisch, gesund und umweltfreundlich haben. Alles andere ist vermeintlich von gestern. Aber diese Einstellung hat nur ein Teil der Kunden. Gerade die internationalen Player halten sich ja zu Gute, dass sie in ihrem Geschäft konsequent alle Chancen nutzen, die sie nutzen dürfen, um in diesem kleinteiligen Business erfolgreich zu sein. Deshalb müssen bei-
spielsweise die Tankstellen in Deutschland auch noch weiter im legalen Rahmen Tabakwaren und auch konventionelle Kraftstoffe verkaufen. Die Kunden können das erwarten und tun das auch, und zwar mindestens mittelfristig. Davon bin ich überzeugt. In vielen Geschäftsbereichen und Sortimenten, das zeigt auch diese Ausgabe, wird darum gekämpft, all das, was in seinen Auswirkungen negativ sein könnte, zu optimieren, zu verändern und zu verbessern – und das gemeinsam mit den Kunden, die mitziehen müssen. Das sind die Veränderungen mit Augenmaß, die wir brauchen. Hans Jürgen Krone, Chefredakteur hansjuergen.krone@lp-verlag.de
SSP TESTET IN DREI STÄDTEN REWE TO GO Mit zunächst drei Shops an Bahnhöfen geht SSP in eine Pilotphase mit dem Convenience-Konzept Rewe To Go. Bereits im Jahr 2020 wurde ohne großes Aufsehen der bestehende Rewe To Go im Dortmunder Hauptbahnhof von SSP übernommen und seitdem betrieben. Der erste neu gestaltete Rewe To Go wurde dann Anfang Juli in Dresden eröffnet. Der dritte Shop in diesem Bunde wird der im Hauptbahnhof Nürnberg sein, wie das Unternehmen gegenüber CS mitteilt. „Die Waren- und Konzeptkompetenzen von Rewe als Lebensmitteleinzelhändler und die Kompetenz von SSP als Experte für Verkehrsgastronomie ergänzen sich in dem Vertriebskonzept Rewe To Go ideal. Die Marke richtet sich genau an den Bedürfnissen einer mobilen Kundschaft aus. In diesem Sinne werden SSP und Rewe den Kunden ein attraktives Shopping-Erlebnis gestalten“, sagte Wenzel Bürger, Managing Director SSP DACH, bei der Eröffnung in Dresden. Das Unternehmen setze ganz bewusst auf unterschiedliche Brands so wie beispielsweise den Ser-
vice Store der DB, Spar Express von Edeka, und jetzt auch Rewe To Go, sagt das Unternehmen gegenüber CS. Das Pilotprojekt mit der Rewe wird von Lekkerland gesteuert. „Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit SSP. Mit zunehmender Mobilität steigt die Nachfrage nach Unterwegsversorgung und Außer-Haus-Verzehr“, sagt Philipp Pauly, Senior Vice President Energy Stations & Convenience Stores, Lekkerland. Auch in Dresden soll der Shop „hochwertige, frische Produkte mit den Vorteilen von ‚to go‘ “ verknüpfen, erläutert Lekkerland dazu. Neben Convenience-Klassikern wie Schoko-Riegeln und anderen Süßwaren sowie Getränken bieten die Stores den Kunden ein umfangreiches Sortiment an Sandwiches, Wraps, Sushi, geschnittenem Obst, Salaten, Gemüse und Desserts. Hinzu kommen frische Backwaren zur Selbstbedienung und Kaffeespezialitäten. Täglich wechselnde heiße Gerichte und Suppen, immer auch mit vegetarischen Optionen, sollen ebenfalls zu dem Angebot gehören, das SSP jetzt dem Praxistest unterzieht.