03.2012

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20 • März 2012 www.leibnitzaktuell.at

Regional

Osterschinken-Prämierung FOTO: BIENE

102 köstliche Osterschinken-Spezialitäten von 68 bäuerlichen Handwerksbetrieben wurden mit Gold, Silber oder Bronze prämiert. Vier Betriebe erzielten sogar Doppel-Gold. „Bei der Schinkenprämierung 2012 der Landwirtschaftskammer wurden insgesamt 102 köstliche Osterschinken-Spezialitäten von 68 bäuerlichen Handwerksbetrieben mit Gold, Silber oder Bronze prämiert, vier Betriebe errangen sogar Doppel-Gold. Mit Gold wurden 39 Osterschinken ausgezeichnet, 19 mit Silber und weitere 44 mit Bronze“, freut sich Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski und gratuliert den erfolgreichen Produzenten. Und so schmeckt prämierter Schinken: „Außen goldbraun, saftig im Biss, harmonisch im Geschmack, mit einer zart rauchigen Note“, betont Wlodkowski. Die Steiermark ist österreichweites Vorzeigeland bei den nach traditionell bäuerlicher Art hergestellten Osterschinken. „Vier besonders erfolgreiche Betriebe schafften sogar Doppel-Gold“, gratuliert Präsident Gerhard Wlodkowski den Produzenten zu ihren Spitzenleistungen. Die Doppel-Gold Betriebe: Hofladen Bauer, Söding, Tel. 03143/2820 Andreas Hammer, Attendorf, Tel. 0676/5224455 August Hütter, Straden, Tel. 03473/8642 Jaga Bauernspezialitäten, Christina und Josef Neuhold, St. Nikolai/Draßling Tel. 03184/2475 Die bäuerlichen Betriebe überraschten neben traditionell hergestelltem Kochschinken und Karree insbesondere auch mit innovativen Schinkenspezialitäten. So waren die Köstlichkeiten „Rinderschinken“ gleich wie „Geflügel- und Straußenschinken“ siegreich. Geflügel ist besonders mild und zart, Straußenschinken hat einen – ähnlich wie Wild – würzigeren Eigengeschmack. Der Rinderschinken ist außergewöhnlich bekömmlich und besticht durch einen besonders milden Geschmack. Kontakt: Landwirtschaftskammer Steiermark, Mag. Rosemarie Wilhelm, Tel. 0664/1836360.

Bezirksbauernkammerobmann Josef Kowald (links) und der Präsident des Steirischen Landesverbandes für Bienenzucht, Maximilian Mare

Biene als Indikator Der aus den USA eingeschleppte Maiswurzelbohrer, der bei seiner chemischen Bekämpfung indirekt zu einer Gefahr für die Bienen und andere Insekten wird, war Mittelpunkt einer Infoveranstaltung der Leibnitzer Bezirksbauernkammer. Das Interesse war immens groß. Rund 130 Interessierte aus der Landwirtschaft waren der Einladung des Bezirksbauernkammerobmannes Josef Kowald in das Gasthaus Ortner in Ragnitz gefolgt. – Erst erläuterte der Biologe Michael Rubinigg vom Steirischen Landesverband für Bienenzucht in Graz die Zusammenhänge von Bienen und anderen Insekten bei der Bestäubung verschiedenster Pflanzen. So benötigen rund 75 % aller Pflanzen diese zur Bestäubung – wie etwa im Obstbau – für eine Fruchtbildung, und nur 25 % kommen mit der sogenannten Windbestäubung – so bei Getreide – aus. Rubinegg befasste sich auch mit dem Problem kontaminierter Blüten und Pflanzen – das heißt von Insektiziden verunreinigt –, was in der Folge schwere Schäden an den Bienen verursachen kann. Insbesondere geht es dabei um die Neonicotinoide-Beizmittel, die beim Maisanbau verwendet werden. In Staubform können diese Mittel auf Gräser und Blüten – etwa beim Löwenzahn – gelangen, wo sie von den Bienen mit den Pollen aufgenommen werden. Die neue, bereits ab heuer gültige Maiswurzelbohrerverordnung sieht daher eine zwingende Fruchtfolge vor, um den Maisanbau zu verringern vor. Innerhalb von vier Jahren darf nur mehr

dreimal hintereinander auf dem gleichen Feld Mais angebaut werden. Denn, so wird argumentiert, nur eine entsprechende Fruchtfolge könne dem Maisschädling Einhalt gebieten. Mit dieser zwangsweisen Fruchtfolge befürchten die Bauern Einkommenseinbußen, und Kammerobmann Kowald argumentierte einmal mehr, wie wertvoll und wichtig der Mais für die Bauern gerade in der Südsteiermark sei. Er bekannte sich jedoch zur Einhaltung der neuen Bestimmungen und rief die Bauern dazu auf, sich daran zu halten. „Fruchtfolge ist die wirkungsvollste Maßnahme im Kampf gegen den Maiswurzelbohrer“, hielt auch Pflanzenbaureferent Martin Rechberger fest. Wie Kowald glaubt auch er, dass die gesetzlich vorgesehene Fruchtfolge allein nicht zur Bekämpfung des Schädlings ausreicht und demnach gezielt eingesetzte Saatgutbeize notwendig sei. Gegen Verstaubung gebe es entsprechende Vorrichtungen an den Aussaatgeräten. Und bei Wind dürfe nicht ausgesät werden. In mehreren Nachbarstaaten ist die Anwendung dieser Beizmittel untersagt. Angeblich kommt man dort ohne chemische Bekämpfung des Schädlings doch nicht aus, wurde argumentiert. Es würden andere Mittel eingesetzt, und zwar mittels Bespritzung der Maiskultur aus der Luft oder mittels Stelzentraktoren. Direkt angesprochen, erklärte der Präsident des Steirischen Landesverbandes für Bienenzucht, Maximilian Marek: „Ich bin im Prinzip nicht gegen den Einsatz des Beizmittels, und wir suchen gemeinsam mit der Bauernkammer nach Lösungen, um Schäden zu verhindern“, und bot damit einen Schulterschluss zu Kammerobmann Kowald. Anton Barbic


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