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Nur was man schätzt ist man bereit zu schützen

Durch Umweltbildung bzw. Naturerfahrungen besteht die Möglichkeit Kinder und Jugendliche für ihre Umwelt und die Natur zu sensibilisieren. Ein wichtiger Beitrag für die „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“.

heit, die Umwelt bzw. die Natur (und sich selbst) zu erhalten ist nur möglich, wenn die Entwicklung des menschlichen Geistes mit den bevorstehenden klimatischen und ökologischen Veränderungen Schritt halten kann. Die Einstellung der Menschen ihrer Umwelt und Natur gegenüber muss sich verändern, sodass ein nachhaltiger Verhaltenswandel stattfinden kann. Wo von individuellen Bewusstseinsveränderungen die Rede ist, müssen

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Der Klimawandel, die Transformation unserer Umwelt, die Umweltkatastrophen.... die Welt ist in einem globalen Wandel und der Mensch scheint der Hauptschuldige zu sein. Es wird versucht dagegen anzukämpfen, durch Ziele welche gestellt werden und Abkommen die unterzeichnet werden. Die Herausforderung an die Mensch

immer auch Lernprozesse stattfinden. Erziehung scheint hier als der nahe liegende Weg, einen solchen Mentalitätswandel herbeizuführen. Die Jahre 2005 bis 2014 haben die Vereinten Nationen zur Weltdekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ aufgerufen. Je früheren Alters damit begonnen wird, desto effektiver

I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s ist sicherlich die Auswirkung auf das Individuum. Die Naturerfahrung, als Bestandteil der Umweltbildung, stellt im Kindes- und Jugendalter eine wirkungsvolle Möglichkeit dar, sich dengesetzten Ziele anzunähern. Unser Leben wird oft nur noch wenig von direkten Begegnungen mit der Natur geprägt, dafür immer stärker von Technik, Medienüberfluss und Konsumzwängen. Diese Überflutung von Reizen, führt zu einer Abstumpfung der sinnlichen Wahrnehmung. Bewusst herbeigeführte Naturerfahrungen können diese verschütteten Zugänge wieder öffnen, indem durch verschiedene Methoden und Spiele alle Sinne angeregt werden. Auch Beobachtungsaufgaben in und mit der Natur und das bewusste Bemühen von Langsamkeit und Konzentration können einen positiven Beitrag leisten. Die Menschen setzen sich meist nur für das ein, was ihnen lieb und wichtig ist. Zuneigung und Verständnis für die Natur entstehen auf der Gefühlsebene und Gefühle, bzw. die Bildung von positiven Einstellungen gegenüber Naturphänomenen, werden durch sinnliche Erfahrungen gefördert. „Be – greifen“ ist durchaus wörtlich zu nehmen. Beim “Baumangreifen” zum Beispiel, wird dieser Baum zum Besonderen, die Person baut eine Beziehung auf. Sinnerfahrungen in der Natur können den Menschen zu Wertschätzung, Achtung und tiefem Respekt, sowie Verantwortung der Natur gegenüber anleiten. Positive persönliche Beziehungen zu Pflanzen, Tieren und Lebensräumen sind eine wesentliche Vorraussetzung

12 für die Wertschätzung der Natur und den daraus wachsenden pflegerischen Umgang mit ihr. Wertevorstellungen haben in der Umweltbildung ein ganz besonderes Gewicht, da die Umweltproblematik und die Beantwortung der Fragen nach dem richtigen Handeln zu komplex sind, um rational vollständig durchdrungen und bewältigt zu werden. Das Problem mangelnder rationaler Entscheidungshilfen führt dazu, dass Menschen zum Handeln auf ihre Wertevorstellungen zurückgreifen. Die Schule spielt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von ökologischem Bewusstsein. Die Vermittlung von Kenntnissen und Einsichten reicht allerdings nicht aus, wenn Umweltbildung wirksam entfaltet werden soll. Erfahren die Heranwachsenden nur Wissen um die globale Gefährdung, so kann dies eine traumatische Reaktion hervorrufen. Sehr wichtig sind deshalb die Anstöße für Handlungsmöglichkeiten. Fächerübergreifender und projektorientierter Unterricht können vernetztes und ganzheitliches Denken anregen. In der Schule kann den Kindern und Jugendlichen eine ökologische Sachkompetenz vermittelt werden, außerschulisch hingegen besteht die Möglichkeit die direkte Naturerfahrung intensiver zu leben. Jugendgruppen, Vereine, Bürgerinitiativen haben somit einen wichtigen Stellenwert in der Umweltbildung. Wie bereits erwähnt, wirkt sich die Sensibilisierung für die Natur und die Umwelt umso effektiver auf das Individuum aus, desto früher damit begonnen wird. Als Beispiel möchte ich ein

I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s I n t e r n o s Projekt des Kindergartens Oberbozen (Ritten) erwähnen, bei welchem die Kinder bei den so genannten Waldtagen regelmäßig den Lebensraum Wald mit allen Sinnen wahrnehmen und entdecken konnten. Zusammen mit den Kindergärtnerinnen sammelten die Kinder Naturmaterialien und versuchten sich beim kreativen Gestalten damit. Sie vertieften das Erleben im Wald durch Reflexions- und Gesprächsrunden und erarbeiteten dazu passende Bilderbücher, Fingerspiele und Lieder. Im Winter gingen die Kinder auf Spurensuche und fütterten die Tiere. Der Wald wurde so zum bedeutsamen Lern- und Erfahrungsraum. In Zusammenarbeit mit den Förstern wurden besondere Tätigkeiten und Ausflüge in den Wald organisiert, wie etwa das Setzten eines Baumes oder das Erbauen eines großen Waldsofas. Die Kinder hatten durch diese Tage die Möglichkeit, das Ökosystem Wald sehr vielfältig zu erleben und praktisches Wissen über die Zusammenhänge in der Natur zu erlangen.

„...Was heißt zähmen?“ fragt der kleine Prinz „Es bedeutet: sich vertraut machen... Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend anderen Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. “ „Was muss ich tun?“ fragt der kleine

Prinz. „Du musst sehr geduldig sein. Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras...aber jeden Tag wirst du dich ein wenig näher setzen können...“ Beim letzten Zusammentreffen sagt der Fuchs. „Du bist zeitlebens für das verantwortlich was du dir vertraut gemacht hast.“

Barbara Messner Studienzentrum “G.Antonin”

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