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Macht “ La Strada - Der Weg” Verkehrserziehung?

Ich habe mich im Laufe dieser sogenannten “Schulinterventionen” oft gefragt, welchen Sinn wohl die Schüler und die Lehrer darin finden. Was macht „La Strada – Der Weg“? Verkehrs e r z i e h u n g ? (O-Ton eines Oberschülers in Brixen) Ist es für die Schüler nur ein unterrichtsfreier Vormittag? Drei Stunden, in denen sie über nette Themen sprechen dürfen? Sind es für die Lehrer drei verlorene Schulstunden? Empfinden uns die Lehrer als „Experten“ von draußen, die glauben es besser zu können als sie selbst? Erwarten sie die „Wunderheiler“, welche die Probleme in der Klasse ein für alle mal lösen? In den Treffen mit den Schülern habe ich meist großes Interesse gespürt, Themen wie Sexualität, Suchtmittel, Mobbing, Freundschaft, Werte usw. wurden ohne Vorbehalte angesprochen und diskutiert. Viele Lehrer sehen einen Sinn in unse

 rer Arbeit, andere lassen unsere Besuche mehr oder weniger freiwillig zu. Ich habe fast immer überraschend reife und menschliche Schüler angetroffen, welche sehr wohl wissen, was Richtig und Falsch ist und welche auch bereit sind, ihre Werte zu überdenken und in Frage zu stellen. Diese Art der Präventionsarbeit macht für mich viel Sinn, die Schüler nehmen es meist interessiert an und nutzen die Gelegenheit, mit Erwachsenen über ihnen wichtige Themen zu sprechen und nachzudenken („endlich ist mal jemand da, mit dem man offen reden kann“). Ein kurzer provokanter Einwand zum Nachdenken im Pusterer Schülerjargon: Wer va enk hot no nio Scheiße gibaut, obwohl er ginau giwisst hot, dass des wos er tuit net Richtig isch? Wichtig scheint mir, wie man damit umgeht, dass man aus seinen Fehlern lernt und es das nächste Mal besser macht. Und genau dies macht für mich Präventionsarbeit aus.

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Manuela Gius Koordinatorin Tagesstätte H. Lanz

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