Bodensee Magazin 2023 (Auszug)

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Gültig bis März 2024

BODENSEE MAGAZIN 2023 DEUTSCHLAND | ÖSTERREICH | SCHWEIZ | FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN

ÜberWasser Brücken rund um den Bodensee Land in Sicht Zukunft des Bodensee-Tourismus

lnsBlaue

SeeTouren Kultur, Freizeit und Gesundheit Deutschland/Österreich € 7,90 Schweiz CHF 9.80 Benelux € 8,50

SehFahrten Zu Wasser, zu Land und in der Luft G ROSSE BODENSEEK ARTE ZUM HERA USNEHMEN


Entdecken Sie Möbelklassiker und Neuheiten aus unserer Manufaktur. Einzigartiges Design, innovative Technik und hochwertige Materialien sind unser Qualitätsanspruch. Als Natursteinspezialist mit einem riesigen Steinpark fertigen wir Esstische, Stühle und Couchtische aus Naturstein, Holz, Glas und Leder für Ihren individuellen Lifestyle. Besuchen Sie unseren Showroom am Bodensee! DRAENERT ORANGERIE Steigwiesen 3 | D-88090 Immenstaad | Mo bis Fr 10-18 Uhr | Sa 10-14 Uhr

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Jahr dürfen sich Bodensee-Urlauber wie auch Einheimische über drei Jubiläen jüngeren Datums freuen: erst 30, 40 und 50 Jahre alt, sind die imposante Konstanzer Hafenstatue Imperia, der beliebte Bodensee-Radweg und die alljährliche Flottensternfahrt dennoch nicht mehr wegzudenken vom Leben am See. Der Jahrestag des Bodensee-Radwegs war Labhard Medien und den touristischen Partnern am See sogar ein eigenes Magazin wert. Wunderbar ist, dass sich 2023 die Zeit am internationalen Bodensee wieder unbeschwert verbringen lässt – gänzlich ohne Einschränkungen. Da wird auch die Kultur am Bodensee zu Hochform auflaufen. In der neuen Ausgabe des Bodensee Magazins sind die schönsten kulturellen Ausflugsziele natürlich zahlreich vertreten. Von Festivals über Schlösser, Burgen bis zu Museen stellen wir ihr aktuelles Programm vor. Auch das Team von Labhard Medien war wieder unterwegs, um Ihnen einige besondere Orte – in diesem Jahr sind es die Brücken rund um den See – vorstellen zu können. Sind doch Brücken oft nicht nur schöne Bauwerke, sondern meist auch ein Schritt hinüber zu etwas Neuem. Vielleicht werden Sie nach der Lektüre unserer „Geheimtipps“ in Ihrem Urlaub am Bodensee plötzlich innehalten und daran denken, dass Sie die Brücke, die Sie gerade überqueren, schon kennengelernt haben. Größere Bedeutung bekommt auch das Thema Klimaschutz. Immer mehr touristische Betriebe am Bodensee wollen ihren ökologischen Fußabdruck und den ihrer Gäste am See möglichst klein halten. Da lohnt es, auf entsprechende Angebote zu achten. Wir von der Redaktion sind nochmal einen Schritt weitergegangen und haben einige Ideen zusammengestellt, wie Urlaub (und Leben) am Bodensee in Zukunft aussehen könnte, wenn aus vielen kleinen innovativen Projekten Normalität geworden ist. Abgerundet wird das Magazin mit Beiträgen zu den Themen Gesundheit, Familie und Gastronomie und nicht zuletzt mit den neuen beeindruckenden Bildern der besten Fotografen am Bodensee.

Foto: Ulrich Schönlein

Und so sind wir uns sicher, dass die neue Ausgabe mit dem Titelfoto von Fotograf und Autor Ulrich Schönlein – selbst ein ausgesprochener Bodenseefan – Lust auf „den schönen großen blauen See“ machen wird – 256 Seiten mit allem, was das Jahr 2023 am Bodensee so wunderbar lesens- und sehenswert macht. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen Ihr Team von Labhard Medien

SeeSicht

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Schwaketenbad Konstanz

Inhalt 44 169

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Campus Galli

Affenberg Salem

SeeGeschichten Kein schöner Ländle Im Gespräch Anja Brittner-Widmann Landschaftskino mit claudia Achim Mende: Außerirdisch schön Das Beste vom Bodensee

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SeeKultur

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Burg Hohenzollern

SeeSicht Editorial SeeNews Panoramakarte Über Brücken SeeImpressionen

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SeeSicht

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Burg Meersburg Burg Hohenzollern Kartause Ittingen Kloster und Schloss Salem Fürstenhäusle Meersburg Neues Schloss Meersburg Neues Schloss Tettnang Kloster Schussenried Heuneburg – Stadt Pyrene Festungsruine Hohentwiel Kunstmuseum Singen MAC Museum Art & Cars Zeppelin Museum Museenführer Jüdisches Museum Hohenems Kunstmuseum Lindau Historisches Museum Thurgau Forum Würth Archäologisches Landesmuseum Rosgarten Museum

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Schloss und Park Arenenberg Theater Konstanz Bregenzer Festspiele Mainau Musical Nights Bodensee Festival St.Galler Festspiele Kirchen & Klöster UNESCO-Weltkulturerbestätten Ausstellungskalender Museum Haus Dix Erwin Hymer Museum

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GenussZeit Weingut Robert & Manfred Aufricht Pfiffikus Barbarossa Hotel Senft Rebgut Haltnau Ruppaner Brauerei Spitalkellerei Konstanz Staatsweingut Meersburg Obst vom Bodensee Obst- und Urlaubshof Steffelin Vineum Meersburg Villino Appenzeller Schaukäserei AG Weingut Thomas Geiger Reck´s Hotel-Restaurant Riku Hotel Pfullendorf

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Insel Mainau

Bodensee-Schifffahrt

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Camping Gitzenweiler

Westlicher Bodensee

Winzerverein Hagnau Auberge Harlekin und Gästehaus „Alte Schreinerei“ Steinhauser GmbH Papageno zur Schweizer Grenze Hotel Riva 4k Hotel 1280 Die Krone Syrlin Speisewelt Weinhaus Baum Mayka Das neue Felchen Winzerverein Meersburg

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AusZeit SUP Yoga Therme Lindau Bodensee-Therme Konstanz Schwaketenbad Konstanz Gesundheitszentrum Waldsee-Therme Therme Meersburg Gesundheits-Bad Buchau METTNAU Hotel Bad Schachen Kloster Hegne Augen Naturheilpraxis Zier 40 Jahre Bodensee-Radweg Gastbeitrag Sachsen Bad Horn Hotel & Spa

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Rad- & Wanderparadies Schwarzwald Im Gespräch Nil Lindner

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FamilienFerien Erlebniswege Meckenbeuren Camping Fischerhaus SEALIFE Konstanz Europapark Strandbäder Affenberg Salem Wild- und Freizeitpark Allensbach Wilhelma Seepark-Golf Ferienwohnpark Immenstaad Kinderfreundliche Hofcafés Walter Zoo Berg- und Bahnerlebnisse Gitzenweiler Hof

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Deutschland REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau Konstanz Insel Mainau Hotel Hirschen Konstanz Insel Reichenau Allensbach

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Wollmatinger Ried Halbinsel Höri Radolfzell Tengen Engen Stockach Donaubergland Schloss Hohenfels Meßkirch – Leibertingen - Sauldorf Bookiply GmbH Friedrichshafen Hotels in Friedrichshafen Tettnang Naturschutzzentrum Eriskirch Meersburg Hotel Bayerischer Hof Lindau Langenargen Oberschwaben Ravensburg Weingarten Leutkirch im Allgäu Wolfegg im Allgäu Wangen im Allgäu Hofgut Farny Memmingen Ottobeurer Schlosskonzerte Waldburg Kißlegg

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SeeSicht

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Vorarlberg

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Forum Würth

Fürstentum Liechtenstein Liechtenstein Liechtensteinisches Landesmuseum Kunstmuseum Liechtenstein

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SchneeZeit

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Winterimpressionen Winterlicher Bodensee Schwimmende Freigeister

Bregenzer Festspiele

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ReiseZeit

Österreich

Vorarlberg Naturschutzgebiet Rheindelta Inatura – Erlebnis Naturschau 6

SeeSicht

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Festlicher Auftakt Bodensee-Schiffsbetriebe Historische Schifffahrt Der Katamaran SeeService

Fähre Konstanz-Meersburg Vorarlberg Lines S-Bahn Bodensee & Bodensee Ticket Regionalbahn Thurbo Zeppelin NT

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SeeMore!

Schweiz

Winterthur St.Gallen Hoher Kasten Rhätische Bahn Säntis

Winterthur

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www.labhard-shop.de


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NK U F E E S O I D A R DAS NEUE


SeeNews Foto: Achim Mende

Standhaft. Der grenzübergreifende 24-h Flohmarkt ist zurück KONSTANZ-KREUZLINGEN | Volksfest oder Trödelmarkt? Beides! Nach drei Jahren Coronapause findet der grenzüberschreitende 24-Stunden-Flohmarkt am 17. und 18 Juni endlich wieder statt. Das Event ist einzigartig in der Vierländerregion Bodensee. Entlang des Seerheinufers erstreckt sich eine kilometerlange Auswahl an allem, was Dachboden, Speicher, Keller, Garage und Scheune zu bieten haben. Welche verborgenen Schätze warten zwischen Kruscht und Trödel? Liebhaber besonderer Stücke werden auf dem Sondermarkt für Comics und Schallplatten, dem Kreativ- und Kunsthandwerkermarkt sowie dem Krämermarkt bei professionellen Anbietern fündig. Für hungrige Wühlmäuse und durstige Schnäppchenjäger gibt es eine große Auswahl an kulinarischen Genüssen, um sich gestärkt wieder in die Menge zu stürzen. www.konstanz-info.com/flohmarkt

KONSTANZ | 18 Tonnen schwer, 9 Meter hoch, 30 Jahre jung: Die Hafenfigur „Imperia“ des Bodensee-Künstlers Peter Lenk sorgt seit ihrer Enthüllung am 24. April 1993 für reichlich Diskussionsstoff. Die Skulptur löste zunächst heftige Diskussionen aus. Aufgestellt wurde sie im Hafen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, transportiert von einer Fähre aus Friedrichshafen. Damals waren sowohl der dortige Fährbetrieb als auch das Gelände im Konstanzer Hafen noch im Privatbesitz der Deutschen Bahn – so war das Aufstellen auch ohne die Zustimmung der Stadt möglich. Heute ist die „Imperia“ eines der beliebtesten Touristenziele und Fotomotive in Konstanz. Happy Birthday!

Foto: MTK | Chris Danneffel

Wendepunkt. 30 Jahre Imperia

www.konstanz-info.com

Foto: Patrick Pfeiffer | ZDF

Mörderisch. Walter Sittler alias Robert Anders ermittelt am Bodensee

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SeeSicht

LINDAU | Der altbekannte Fernsehkommissar Robert Anders aus „Der Kommissar und das Meer“ kehrt für seine Pensionierung in seine alte Heimat zurück: Lindau am Bodensee. Doch dort wartet natürlich der nächste Fall auf ihn, Pensionierung hin oder her. Die obligatorische Leiche im Bodensee weckt den kriminalistischen Spürsinn des Kommissars. In „Der Kommissar und der See“ bewegt sich Walter Sittler in seiner Rolle des Robert Anders auf altbekanntem Terrain. Der Fernseh- und Theaterschauspieler verbrachte Teile seiner Schulzeit am Bodensee.


Auf Zeitreise. 110 Jahre „Hohentwiel“ und 95 Jahre „Oesterreich“

Foto: Michael Häfner

SCHIFFFAHRT | Im Jahr 2023 können gleich zwei ehrwürdige Geburtstage in der Historischen Schifffahrt gefeiert werden. Das Jugendstil-Dampfschiff Hohentwiel begeht sein 110-jähriges Jubiläum und das Art déco-Motorschiff Oesterreich darf auf 95 Jahre Geschichte zurückblicken. Beide sind einzigartig und ein Stück lebendig gewordene Geschichte. Die Hohentwiel verbindet großartige Technik und historisches Ambiente. Nicht weniger einmalig, bezaubernd und anmutig ist die Oesterreich. Eine Gelegenheit, in längst vergangene Zeiten einzutauchen, bieten in diesem Jahr dreißig faszinierende Themenfahrten an Bord der beiden schönsten Bodenseeschiffe. Es lohnt sich also, im Jubiläumsjahr einzusteigen, elegant über den Bodensee zu gleiten und die beiden Grandes Dames des Bodensees hautnah zu erleben.

Foto: Affenberg Salem

www.hs-bodensee.eu

Ausgezeichnet. Der Bodensee ist Deutschlands beliebtester See STUTTGART | Auf der CMT, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit in Stuttgart, wurde der Bodensee als „Lieblingssee 2022“ gefeiert. Zur Auswahl standen mehr als hundert Seen – doch am Ende kürten über 190.000 See-Fans den Bodensee mit ihren Stimmen zum Sieger. Kein Wunder: An Deutschlands flächengrößtem und tiefstem See sind unvergessliche Urlaubserlebnisse mit malerischen Ferienorten, kulinarischer Genussvielfalt und schier unendlichen Kultur- und Sportangeboten garantiert. Ob Frühling, Sommer, Herbst und Winter – der See ist immer eine Reise wert! www.echt-bodensee.de

Foto: ECHT BODENSEE

Affenstark. Der neue Treewalk SALEM | Der Affenberg hat eine neue Attraktion: Den Treewalk! Besonders mutige Besucherinnen und Besucher können so die Berberaffen auf Augenhöhe in den Baumwipfeln erleben. Der 250 Meter lange Treewalk führt in bis zu zwölf Meter Höhe durch den alten Buchenwald. Fellpflege, Kletterkünste oder einfach mal Abhängen – elf Hängebrücken und zwölf Plattformen bieten genügend Platz und Raum, die Affen aus nächster Nähe zu beobachten. Dank einer besonderen Schlingentechnik wurde der Treewalk ganz ohne Schrauben komplett an den massiven Baumstämmen befestigt und schont die Bäume. www.affenberg-salem.de

SeeSicht

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Foto: Kuhnle & Knödler

Rundherum. 40 Jahre Bodensee-Radweg BODENSEE-RADWEG | Die Bodenseeregion rangiert in den TopTen der europäischen Radregionen auf den vorderen Plätzen, der Bodensee-Radweg gilt als Sehnsuchtsrunde für Touristen wie Einheimische. Alles begann mit Wilfried Franke, der sich 1983 im Landratsamt Bodensee als umweltbewusster Mensch für die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Radverkehrs in der Region engagierte. Trotz unterschiedlicher Standards und Vorschriften weist seitdem das einheitliche Symbol eines stilisierten Radfahrers mit seeblauem Hinterrad den Weg rund um den Bodensee. Vierzig Jahre später ist dieser Rundweg einer der belieb- und belebtesten Radtouren Europas: Über 800.000 Radfahrende umrunden den Bodensee jährlich.

Foto: Napoleonmuseum Thurgau

www.bodensee-radweg.de

Wiederentdeckt. Der Tiefensaibling ist zurück TIEFEN-SAIBLING | Etwa 15 bis 20 Zentimeter groß, leicht silbern und kleine, teils zerfranst aussehende Flossen: Der Tiefensaibling. Der unscheinbare, schmale Fisch mit dem Gesichtsausdruck einer schüchternen Forelle galt die letzten 40 Jahre als ausgestorben. 2014 verirrten sich dann doch verdächtig ähnlich aussehende Fische in die Netze der Bodenseefischer. Mithilfe von DNA-Proben hat ein internationales Forschungsteam herausgefunden, dass die gefangenen Fische tatsächlich direkte Nachkommen des ursprünglichen Tiefensaiblings sind. Versteckt in den Tiefen des Bodensees haben sie überlebt: Ein sensationeller Fund!

Napoleon und Nikolaus. Grüne Fürsten am Bodensee

Foto: FS/Jännerwein

www.fisaonline.de

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GRÜNE FÜRSTEN | Anlässlich des 150. Todestages des am Bodensee aufgewachsenen französischen Kaisers Napoleon III. und des 190. Todestages des österreichischen Fürsten Nikolaus II. Esterházy lancieren das Napoleonmuseum Arenenberg und die Mainau GmbH im Jahr 2023 das gemeinsame internationale Ausstellungsprojekt „Grüne Fürsten am Bodensee“. Im Mittelpunkt stehen die Park- und Kulturinitiativen des Fürsten Nikolaus auf der Insel Mainau sowie Kaiser Napoleons III. auf dem Arenenberg und in Europa, um die herum es jede Menge spannende Geschichten zu erzählen gibt. www.mainau.de


Foto: Gartenpfad Osterfingen, Barbara Linsi

Grüne Oasen. Gartenjahr am Bodensee 2023

Eisige Erinnerung. Die „Seegfrörne“ 1963 SEEGFRÖRNE | Dass der Bodensee komplett zufriert und man ihn überall sicher zu Fuß überqueren kann, ist ein seltenes Ereignis und nennt sich „Seegfrörne“. Seit dem Jahr 875 ist der Bodensee insgesamt 33-mal geschlossen zugefroren, sodass man den See überall sicher zu Fuß überqueren konnte. Die letzte Seegfrörne war 1963. 2023 erinnert sich die Region an dieses außergewöhnliche Naturereignis, das den Bodensee mitsamt Schiffsverkehr erstarren ließ. Auch heute noch frieren einige Bereiche des Sees regelmäßig zu, zum Beispiel der sogenannte „Gnadensee“ zwischen Allensbach und der Insel Reichenau im Untersee.

BODENSEEGÄRTEN | Die Gärten und Parks rund um den internationalen Bodensee sind für viele Liebhaber der Region echte Sehnsuchtsorte. Nach zwei erfolgreichen Gartenjahren ruft der internationale Verbund das „Gartenjahr Bodensee 2023“ zum Thema „Kultur“ aus. Der Bodensee gilt als Wiege der europäischen Gartenbaukultur. Highlights des Gartenjahrs sind die Blütenzauber-Veranstaltungen vom 2.-4. Juni und die „Lange Nacht der Bodenseegärten“ vom 1-3. September. Dann öffnen sich die Türen zu privaten wie öffentlichen Gärten und lassen Interessierte an einem lauschigen Gartenabend teilhaben. Die einzelnen Veranstaltungen können meist ohne vorherige Anmeldung besucht werden. www.bodenseegaerten.eu

Foto: MTK / Leo Leister

NATÜRlich mobil. Jahr der nachhaltigen Mobilität 2023 BODENSEE MOBIL | Mit dem Rad den Bodensee umrunden, auf dem E-Scooter durch die Stadt flitzen und den See vom Kanu, Segelboot oder neuem Elektroschiff aus entdecken: Im Jahr der nachhaltigen Mobilität stellt Konstanz unter dem Motto „NATÜRlich mobil“ umweltfreundliche Fortbewegungsmittel in den Mittelpunkt. Von E-Bikes über E-Scooter bis hin zu Segways gibt es viele Möglichkeiten, sich schnell und komfortabel durch die Stadt zu bewegen. Für Einkäufe und Pakete stehen an den zahlreichen Mietstationen im gesamten Stadtgebiet E-Lastenräder bereit. Tipp: In der Tourist-Information stehen Elektromobile zur Verfügung, die es Menschen mit körperlichen Einschränkungen erleichtern, sich durch die Stadt zu bewegen. www.konstanz-info.com

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ÜberBrücken „Überwerfungsbauwerke“ nennt man sie im Hochbau. Schaut man tief hinunter, sind sie eher luftige Querungshilfen. Ganz gleich aus welcher Perspektive, in den Bergen, zwischen Tälern, von Ufer zu Ufer – über Brücken wollen wir, das Team von Labhard Medien, in dieser Ausgabe des Bodensee Magazins gehen. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden sehen: Brücken sind mehr als bloße Verbindungen. Sie überbrücken. Und schlagen damit einen Bogen von Hüben nach Drüben, von Geschichte(n) zur Gegenwart, von Technik zu Ästhetik. Vor allem aber über Grenzen hinweg und von Mensch zu Mensch. Kommen Sie mit, setzen Sie einen Fuß vor den anderen. Jede (Brücken)Reise beginnt mit dem ersten Schritt. 1

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Foto: Holger Spiering

1|Endstation Seesucht: Hängebrücke über die Steinach 2|Auslauf ins Nirgendwo: Schlosssteg in Friedrichshafen 3|Weg aus dem Alltag: Steg zur Insel Werd 4|Zurück in die Kindheit: Neumühlebrücke bei Dürren 5|Zwischen Mensch und Natur: Brücke über die Bregenzerach 6|Auf Brücken-Zeitreise: St.Galler Brückenweg 7|Zum anderen Ufer: Landtorbrücke Lindau 8|Für stramme Wadln: Fahrradbrücke in Konstanz 9|Gegen den Strom: Rheinbrücke bei Diessenhofen-Gailingen

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Menschen verbinden BRÜCKE ÜBER DIE BREGENZERACH | Wer auf dem Bodensee-Radweg unterwegs ist, der überquert unzählige Flüsse und Bäche – über Hängebrücken, Holzbrücken, historische Brücken oder schmale kurze Brücken. Und wahrscheinlich nochmal so viele, ohne es zu merken. Und ein jeder, der regelmäßig die „Große Schleife“ fährt, hat seine besonders liebgewonnenen Punkte.

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ür mich ist das bei der Runde um den Obersee die 2011 gebaute 120 Meter lange und 6,20 Meter breite Fuß- und Radwegbrücke über die Bregenzerach. Und das nicht nur, weil sich die Brücke in etwa am Scheitelpunkt der Tour ab und bis Meersburg befindet. Sie ist auch der Beginn eines besonders schönen Abschnittes des Bodensee-Radwegs durch die Naturschutzgebiete des Rheindeltas von der Mündung der Bregenzerach bis zum Rheinspitz.

gen diese Flächen über einen längeren Zeitraum im Jahr trocken, kann man die geradezu rasante Entwicklung junger Auwälder mit Weiden und Pappeln beobachten. Die Bregenzerachmündung ist Heimat für Bodensee-Vergissmeinnicht und Strandschmiele, zwei Pflanzenarten, die weltweit ausschließlich rund um den Bodensee vorkommen. Ein spektakuläres Schauspiel ist es, wenn im April das winzige Bodensee-Vergissmeinnicht die Kiesflächen mit einem riesigen blauen Teppich überzieht.

Ein Halt auf der Brücke in dem sensiblen Natura2000-Gebiet offenbart einen herrlichen Blick in eine der wenigen naturnahen Flussmündungen Mitteleuropas. Eine Mündungslandschaft, deren Auwälder und offenen Kies- und Sandbänke Lebensraum für seltene Pflanzen und Vogelarten wie Mittelmeermöwen, Flussseeschwalben, Pirole und den vom Aussterben bedrohten Flussregenpfeifer sind. Und die eine Landschaft ist, die sich fortwährend verändert. Mit Flächen, die sich nach und nach hinein in den See verschieben. Lie-

„Menschen verbinden“, so lautete das Motto beim Bau der Brücke mit dem Fischbauchprofil über das geschützte Gebiet, verkürzt sie die Strecke zwischen den Städten Hard und Bregenz für Fußgänger und Radfahrer doch um ca. anderthalb Kilometer. Was für die ebenfalls die Brücke überquerenden Teilnehmer des 3-Länder-Marathons im Oktober natürlich nicht gilt. Da bleibt es bei qualvoll langen 42 Kilometern, ein Höhepunkt der Marathonrunde ist die Überquerung der Bregenzerach für die Läufer aber allemal.

Foto: 3-Länder-Marathon/Sams

Holger Braumann

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Ein Vorbild für die Golden Gate Bridge HISTORISCHE ARGENBRÜCKE | Eine der für mich schönsten Brücken in der Bodenseeregion wird heute bei vielen Bodensee-Besuchern und Einheimischen gar nicht mehr wirklich wahrgenommen, obwohl die viel befahrene Bundesstraße nur wenige Meter neben ihr vorbeiführt. Gemeint ist die Argenbrücke zwischen Kressbronn und Langenargen

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ie es der Name schon sagt, führt sie über den Fluss Argen. Erbaut wurde sie zwischen 1896 und 1897, Auftraggeber war der württembergische König Wilhelm II. Was man auch auf einem der Pfeiler schön nachlesen kann. Bei der Argenbrücke handelt es sich um eine Kabelhängebrücke, die seit 1982 auch Kulturdenkmal ist. Sie ist die drittälteste Hängebrücke Deutschlands und die älteste Hängebrücke für den allgemeinen Straßenverkehr. Sie galt als Vorbild für die Golden Gate Bridge in San Francisco.

Im Jahr 1900 wurde bei der Weltausstellung in Paris sogar ein Modell der Brücke mit Plänen gezeigt. Die letzte Sanierung war im Sommer 2010. Ab dem 2. Mai bis 10. Oktober kann man immer dienstags ab 16.30 Uhr vom Bahnhof in Kressbronn Kutschfahrten zur Hängebrücke unternehmen. Die eineinhalbstündige Fahrt geht über das Kressbronner Hinterland. Eine Reservierung wird empfohlen, Erwachsene zahlen 15,– Euro Kinder (6-14 Jahre) 7,– Euro.

Die Brücke wurde als Ersatz für eine vorherige Holzbrücke an gleicher Stelle erbaut und war bis 1977 noch mit dem Auto befahrbar. Heute kann man über die 72 Meter lange Brücke einen gemütlichen Spaziergang machen, und das imposante Bauwerk inmitten der Natur begutachten und über ein Stück deutscher Verkehrsgeschichte laufen.

Ob mit Kutsche, mit dem Fahrrad oder auch als Wochenendspaziergang, ich kann Ihnen diesen Ort wirklich als Geheimtipp empfehlen. Für mich wirkt es oft als verwunschener Ort, wie aus dem Nichts steht diese imposante Brücke vor einem, mitten in der Natur – aus einer längst vergangenen Epoche … Viel Spaß beim Erkunden wünscht ... Steven Rückert

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Fotos: Stephan Bickmann

Brücke mit Mehrwert

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FAHRRADBRÜCKE KONSTANZ | Ein paar Meter flussabwärts vom Rheinkilometer Null, da wo der Rhein den Bodensee wieder verlässt, steht meine Lieblingsbrücke: die Fahrradbrücke in Konstanz

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ber diese Brücke überquere ich mehrmals am Tag den Rhein mit schönstem Blick auf den Konstanzer Trichter in morgendlicher Sonnenaufgangsstimmung und abends bei kitschigem Abendrot. Die Brücke ist nur für den Fußgängerund Fahrradverkehr freigegeben und zu den Stoßzeiten muss man dann und wann gut aufpassen, falls wieder ein farbenprächtiges Fotomotiv den Verkehr plötzlich zum Erliegen bringt und Auffahrunfälle drohen. An anderen Tagen begleiten Musiker den Vorbeiradelnden oder wagemutige Slakliner nutzen die Brücke für akrobatische Alternativen zur Wasserüberquerung.

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SeeSicht

Die Brücke ist nicht einfach nur eine Überbrückung von A nach B – nein, sie ist viel mehr. Sie ist Treffpunkt für einen kurzen Schnack mit Freunden, Abschaltort nach Feierabend und sie hat sogar 222 Google-Rezensionen – das muss doch was heißen, wenn wir schon Brücken auf Google bewerten … Ich radle dann doch lieber durch die reale Welt und freue mich auf die täglichen Begegnungen und Ausblicke von der Fahrradbrücke. Und übrigens noch ein kleiner Tipp zum Radfahren: In diesem Jahr feiert der Bodensee-Radweg seinen 40. Geburtstag – Infos dazu gibt’s in unserem Bodensee Magazin Spezial und auf bodensee.de zu lesen. Stephan Bickmann


Foto: Michael Häfner

Zwischen Flanieren und Fotografieren SCHLOSSSTEG FRIEDRICHSHAFEN | Eingerahmt von einem grünlich-schimmernden Gusseisengeländer präsentiert sich die Uferpromenade in Friedrichshafen. An ihr entlang spazierend gelangt man zu einem aus Sandstein erbauten Steg.

on einer wunderbaren Ruhe ergriffen, fühlt es sich hier an, als wäre man in der Zeit zurückversetzt worden. Die Parkbänke, die sich neben dem in den Bodensee ragenden Schlosssteg befinden, laden zum Verweilen und Genießen des Alpenpanoramas ein.

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Adelsfamilie den Bodensee als Badeparadies anzubieten. Das Kloster wandelte sich zum heutigen Schloss Friedrichshafen. Es ist noch immer im Privatbesitz, verschlossen mit einem Tor. Doch wenn durch dieses hindurchgeschaut wird, kann ein heimlicher Blick in den mystisch wirkenden Garten erhascht werden.

Dort wo sich heute der Schlosssteg befindet, erstreckte sich früher der königliche Hafen. König Karl I. erweiterte den Hafen von Hofen und ließ den Steg erbauen, um seine Gäste, badische Großherzöge und Hochadlige aus Frankreich sowie Österreich, gebührend zu empfangen. Das angrenzende ehemalige Klosterareal wurde in den 1820er Jahren zur Sommerresidenz der Könige von Württemberg umgestaltet und bat somit allen Anlass, den Freunden der

Was einst ein Flaniersteg für die Königsfamilie war, hat sich heute zu einer der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten am Bodensee und zum beliebten Selfie-Point entwickelt. Der Schlosssteg, oder Alte Steg, wie er auch genannt wird, ist ein Zeuge des zeitlichen Wandels. Er ist eine Konstante zwischen dem Damaligen und dem Heutigen und baut eine Brücke zwischen der Königsfamilie und ihren Gästen, zwischen uns und dem Bodensee. Sara Salmani SeeSicht

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„Soll d’r Daifel d’Brucka baua, i mach’s it!” FÜRSTLICHER PARK INZIGKOFEN | In Oberschwaben lockt ein wildromantischer Landschaftsgarten mit kulturhistorisch bedeutsamer Gartenarchitektur gleich mit zwei sehenswerten Brücken, die beide Lieblingsbrücken-Potential haben.

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b dunkle Legende oder Wackelpartie: Beide sind ganz besondere Attraktionen und beliebte Fotomotive. Zur heutigen Gemeinde Inzigkofen gehörend, entstand der Park von 1811 bis 1829 zu beiden Seiten der Donau. Angelegt wurde er von Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern, die auch „Prinzessin von Paris“ und „Retterin des Hauses Hohenzollern“ genannt wurde. Der 29 Meter hohe Amalienfelsen erinnert noch heute mit einer Gedenktafel an sie.

Fotos: Stefanie Göttlich

Von der ersten Brücke aus – der markanten und massiven Teufelsbrücke – genießt man einen beeindruckenden Ausblick auf die Donau und das Donautal. Sie liegt am Rundwanderweg „Kloster-Felsenweg“ und führt auf 21,5 Metern über die „Höll“-Schlucht. Ursprünglich befand sich hier eine Holzbrücke, die 1895 durch eine elegant geschwungene

Betonkonstruktion mit auf- und absteigenden Treppen ersetzt wurde. Nach dem Passieren der Brücke verlässt man die Schlucht durch einen vier Meter langen, künstlichen Felstunnel. Es ist nicht ganz klar, wie die Brücke zu ihrem Namen kam. War eine unheimliche Legende, die sich um die Brücke rankt, namensgebend? Oder geht die Benennung auf die Schweiz-Begeisterung der Romantik zurück und wurde von der echten Teufelsbrücke beim Gotthardpass abgeleitet? Die Legende, dass der Teufel selbst beim Bau der Brücke eine wesentliche Rolle gespielt hat, ist auf alle Fälle ungleich spannender. Der Baumeister, so heißt es, wollte die Brücke eigentlich gar nicht bauen: „Soll d’r Daifel d’Brucka baua, i mach’s it!“ Wie gerufen erschien der Teufel und war bereit, die Brücke zu errichten, forderte dafür jedoch die erste Seele, die die Brücke betreten werde. Doch der kluge Baumeister überlistete den Teufel. Als die Brücke fertig war, schickte er einen Hund hinüber und so war der Teufel um seinen Lohn betrogen. Ganz gegensätzlich, aber nicht weniger sagenhaft ist der Gang über die zweite Brücke im Parkgelände. Die transparente, moderne Hängebrücke begeistert Wandernde jeden Alters, wenn sie sich denn überwinden, die etwas wackelige Überquerung anzutreten. Wer über sie gehen will, muss manchmal Geduld haben, weil die Menschen sich auf der Brücke Zeit lassen, um die Schwingungen beim Gehen und den tollen Blick zu beiden Seiten voll und ganz auszukosten. Und weil es so schön ist, gehen viele gleich mehrmals hin und her. Die Hängebrücke, die ein Schweizer Unternehmen baute, ersetzt einen Holzsteg, der 1953 vom Hochwasser weggerissen wurde, und verbindet die beiden Parkteile seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2019. Stefanie Göttlich

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SeeSicht


Panta Rhei(n) STEG ZUR INSEL WERD | Eine Tradition, die ich schon seit vielen Jahren pflege, ist, dass ich am 31. Dezember die Klosterinsel Werd besuche. Es ist für mich ein liebgewonnenes Ritual, um das alte Jahr abzuschließen und mich auf das neue einzustimmen.

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ei meinem ersten Besuch auf der Insel saß ein roter Kater am Anfang des Stegs, begrüßte mich schnurrend und begleitete mich auf meinem Weg über den Steg zur Insel. Schon der Gang über den Steg hat etwas Magisches; man entfernt sich vom Festland, sinnbildlich auch vom Alltag und geht in eine paradiesische Ruhe über. Für mich ist die Insel ein Kraftort, sie holt mich ab und schenkt mir Ruhe und Klarheit. Die Geschichte der Insel war aber nicht immer paradiesisch und reicht bis 5.000 v. Chr. zurück, wo sie von Pfahlbauern bewohnt wurde.

Foto: Schaffhauserland Tourismus, Bruno Sternegg

Aus der Bezeichnung „Ward“, Insel, ist der Name Werd entstanden, was Flussinsel bedeutet. Diese kleine Insel, die sich an der Stelle befindet, an welcher der Untersee in den Rhein fließt, wird seit über 1.200 Jahren bewohnt. Ein 200 Meter

langer Holzsteg führt zur Insel Werd, auf der sich das Kloster St. Otmar befindet. Im Jahr 759 wurde der Heilige Otmar, erster Abt des Klosters St.Gallen, auf die Insel Werd in die Verbannung geschickt, wo er dann auch im selben Jahr verstarb. Dieser wurde später zum Schutzpatron der Winzer ernannt. Anscheinend hat es sich zugetragen, dass als Mönche aus St. Gallen den St. Otmar zurückholten, das Fass mit dem Wein, den sie bei der Überfahrt genossen, niemals leer wurde. Zu seinem Andenken wurde im 10. Jahrhundert die St. Otmarskapelle auf der Insel Werd errichtet. Heute bewohnen fünf Franzikanermönche das Priesterhaus, das an die Kapelle angegliedert ist. Sie beten dreimal täglich das Stundengebet, an dem man, wenn man möchte, teilnehmen kann. Claudia Manz

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Foto: Patrick Nouhailler

Die Brücke ins Paradies FESTLANDBRÜCKE MAINAU | Leise plätschernde Wellen, fröhlich knatternde Flaggen und der weite Blick über das schimmernde Wasser – die Festlandbrücke zur Insel Mainau weckt kribbelnde Vorfreude auf die Idylle am anderen Ufer.

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n sonnigen Tagen liegt die Mainau wie ein grünes Juwel im blau schimmernden Bodensee. Die Blütenpracht, das mediterrane Flair und das barocke Schloss machen die Blumeninsel zum Hotspot für Urlaubsgäste und Einheimische. Im Gegensatz zu all dem Glanz und Gloria wirkt die Festlandbrücke mit ihrer pragmatischen Teerstraße auf den ersten Blick unscheinbar. Doch kaum habe ich einen Fuß auf die Brücke gesetzt, fährt mir der Wind in die Haare und ich bin glücklich.

Der erste hölzerne Steg ist vermutlich erst gegen 1853 entstanden und wird 1856 das erste Mal erwähnt. Die illustren Gäste kamen auch damals gerne per Schiff, wie Kaiser Wilhelm der zweite, der dem badischen Großherzog Friedrich dem ersten einen Antrittsbesuch abstattete. Friedrich I. legte den Grundstein für die Mainau, wie wir sie heute kennen, und ließ 1866 die erste eiserne Brücke fertigstellen. Seitdem kommen Gäste, Angestellte und Bewohner problemlos bei jedem Wetter auf die Insel, ohne sich nasse Füße zu holen. Die Brücke in ihrer heutigen Form ist aus den 1970er Jahren und steht sicher auf 40 Betonpfählen, die 25 Meter tief in den Seeboden gerammt wurden. Einmal auf der Brücke, atme ich tief durch und lasse den Alltag hinter mir. Anne Prell

Foto: Holger Uwe Schmitt

Foto: Anne Prell

Neben dem herrlichen Blick auf das Wasser gibt es nach dem Überqueren der Brücke einiges zu entdecken wie etwa im Rahmen wechselnder Kunstinstallationen ein bepflanztes, herrlich verstimmtes Klavier, auf dem bei meinem Besuch ambitionierte Freiluftpianisten etwas gruselige Weisen spielen.

Und gleich beim Betreten der Brücke begrüßt das sogenannte „Schwedenkreuz“ die Besucher vom Wasser aus. Die aus Bronze gegossene Kreuzigungsgruppe wurde der Legende nach von den schwedischen Besatzern gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges im seichten Wasser zurückgelassen – sie war einfach zu schwer. Es gab noch keine Brücke, die den Plünderern ihren Beutezug erleichtert hätte.

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Fotos: Helga Stützenberger

Wasserkraft und Gerstensaft NEUMÜHLEBRÜCKE ARGENBÜHL | Man gelangt nicht zufällig dorthin. Man muss es schon wollen und sie suchen. Oder aber, so wie ich, die Neumühlebrücke noch aus Jugendtagen kennen. Mit dem Fahrrad habe ich an dieser Stelle die Argen gelegentlich überquert, wenn ich im Sommer auf meinem 16 Kilometer langen Schulweg von Wangen her kommend noch einen Abstecher nach Ratzenried machte, bevor ich die für ihre winterliche Rutschpartie berüchtigte „Dürrener Steige“ hinauf Richtung Kißlegg gestrampelt bin.

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ie Neumühlebrücke zählt zu den ältesten überdachten Brücken in Württemberg und wurde bereits 1552 errichtet. Ihre große Schwester steht übrigens in Beuron im Donautal. Bis 1972 galt die Brücke als Verbindung für den Autoverkehr über die Untere Argen. Auch wenn es sich in der heutigen Form um einen „Neubau“ handelt, ist das hölzerne Konstrukt doch recht betagt. Anno 1789 wurde das gute alte Stück neu erbaut und mit einem Dach versehen. Bis 1810 musste hier noch Brückenzoll bezahlt werden. Verändert hat sich an ihrem Aussehen seither nichts. Bis auf das kleine Emaille-Schild, das heute ihrer langen Geschichte Tribut zollt. Dem Heimatverein der Gemeinde Argenbühl ist es zu verdanken, dass reihum viele historische Gebäude dergestalt über ihre Vergangenheit erzählen. Verändert dagegen hat sich das Denken. Heute schwingt man sich fürs Klima aufs Rad, in den 1980er Jahren waren die „Beweggründe“ von uns Jungen ganz andere. Aber nicht minder politisch motiviert. Während unser pedaler Protest der damaligen Abschaffung des Schienen- und dem Boykott eines völlig überfüllten Schulbusses galt, fahren heute nur noch Freizeitradler über die Brücke. Und Wanderer erkunden die idyllische Auenlandlandschaft per pedes. Schlägt man den Weg argenaufwärts ein, trifft man nach rund zwei Kilometern auf das so faszinierende wie historisch bemerkenswerte Wasserkraftwerk Talerschachen. Erbaut zwischen 1892 und 1894, war dies das zweite Drehstromkraftwerk Württembergs und lieferte den Strom für die Straßenbeleuchtung von ganz Wangen. (Überqueren darf man diese Brückenkonstruktion allerdings nicht.)

Wenige Kilometer argenabwärts – hier quert noch eine hölzerne Brücke den Flusslauf – wurde die Kraft des Wassers anderweitig genutzt: zum Bierbrauen. Das Hofgut Farny mit seiner Brauerei zeugt bis heute von dieser großen Handwerkskunst. Zu Zeiten, als Männer am Stammtisch noch dicke Zigarren rauchten und aus Maßkrügen im Kollektiv Bier auf Freundschaft und Zusammenhalt getrunken wurde, durfte ich immer wieder sonntags meinen Opa hierher zum Einkehren begleiten. Verändert hat sich auch hier seitdem vieles. Der alte Gastraum mit seinen hölzernen Bänken, dem großen Stammtisch und den Fliegenfängern darüber ist einem modernen gewichen. Der blaue Dunst in Kopf und Klamotten hat sich längst verflüchtigt. Geblieben aber ist das historische Gebäude-Ensemble, welches heute Wirtschaft, Tagungsort und Hotel zugleich ist. Geblieben ist auch das gute Bier. Für mich ist es noch immer eines der besten Biere der Welt. Und geblieben sind nicht zuletzt die vielen Erinnerungen an eine glückliche Kindheit und Jugend im Allgäu. Helga Stützenberger

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Die Geschichte zum Bild VON STEFAN ARENDT

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Es war ein ruhiger, entspannter Tag im April. Die Tage vor der Aufnahme waren etwas regnerisch und windig. Die Luft wurde gereinigt und befreit von Staub und sonstigem, was so in der Luft herumschwirrt und die Sicht auf die fernen Alpen beeinträchtigt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Sicht gut sein wird, da der frühe Morgen noch leicht trüb war, dennoch entschloss ich mich an diesem Vormittag auf den Walzenberg zu gehen und die Lage auszukundschaften.

Mein Gespür war gut und ich hatte eine wundervolle Sicht auf den ca. 60 Kilometer entfernten Säntis, Teile der Insel Reichenau sowie auf den Höhrenberg in Allensbach. Die Obstblüte auf dem Höhrenberg war im vollen Gange und umrahmte die Aufnahme zusätzlich. Ein perfekter Frühlingstag in Allensbach.

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TreibHolz Wenn die Obstgehölze austreiben und sich der Frühling übers Land legt.

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Foto: Achim Mende; Bildmontage: Helga Stützenberger


Kein schöner Ländle

IDEEN ZUR ZUKUNFT DES BODENSEE-TOURISMUS | Nachdem vor genau 30 Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion ohne Zustimmung der Stadt die neun Meter hohe Imperia-Statue des Bildhauers Peter Lenk im Konstanzer Hafen aufgestellt wurde, war die Aufregung groß. Aber was in den Jahrzehnten zuvor undenkbar gewesen wäre, geschah: Die Statue der spärlich bekleideten Kurtisane blieb stehen. So wurde eine Hure aus Beton, zwei Nackerte mit Papsttiara und Kaiserkrone auf ihren Händen haltend, nicht nur zu einem Wahrzeichen von Konstanz und sogar des Bodensees, sie ist gleichermaßen ein Ausdruck der Wertepluralität einer liberalen Gesellschaft. Die Menschen verändern sich, die Welt ist im Wandel. Da stellt sich uns die Frage: Wie wird es weitergehen hier am See? Wie sieht BodenseeTourismus in Zukunft aus? Wir sammelten einige (utopische?) Ideen.

Die Bodenseeregion ist eine der wunderbarsten Landschaften Deutschlands ...

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Foto: Achim Mende; Bildmontage: Helga Stützenberger

Die Zukunft ist jetzt. Zumindest lässt sich am Bodensee wunderbar von einer perfekten Welt der Zukunft träumen.

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ie Bodenseeregion ist eine der wunderbarsten Landschaften Europas. Doch sie ist auch ein dicht besiedelter Raum, in dem wirtschaftliche, soziale und ökologische Interessen aufeinandertreffen. Stellen wir uns vor, all diese Bedürfnisse werden im ernsthaften Interesse der landschaftlichen Entwicklung vereint: Wie es die Sielmann Stiftung im Biotopverbund Bodensee oder die Natura2000 Gebiete heute schon vormachen, werden zukünftig Artenvielfalt, Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Kontext der sich wandelnden klimatischen Bedingungen fokussiert. Das Ökosystem Bodensee bleibt Erholungs- und Freizeitraum für Einheimische und Touristen, doch die wertvolle Kulturlandschaft und Biodiversität wird allem vorangestellt. Was wiederum der Grund ist für die anhaltende Begeisterung der Menschen für die Region – das Ökosystem Bodensee ist ein wahrer Touristenmagnet. Mit seiner ausgezeichneten Wasserqualität ist der See heute Trinkwasserspeicher für 4,5 Millionen Menschen. Die hervorragende Wasserqualität des Bodensees kam nicht von selbst: Sie ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Kraftaktes. Und es wird ein Kraftakt bleiben, ist der See doch neuen Gefahren wie invasiven Arten und großen Hitzewellen im Sommer ausgesetzt. In unserer Utopie wird auch diesen entgegengewirkt und die ökologische Stabilität für künftige Generationen gesichert, auch, weil sich die die biologisch-organische Land40 SeeGeschichten

wirtschaft durchgesetzt hat. Bienen und andere Insekten erfüllen die Luft und mit ihnen der Duft von Wildblumenwiesen. Brachliegende Flächen wurden renaturiert, kluge Stadtplanung hat Luft zwischen den Bedürfnissen der Menschen, die sich in der Region bewegen und aktivem Naturschutz aufgelöst. In einem neuen Miteinander von Mensch und Natur haben sich Permakulturen etabliert – scheinbar Unmögliches ist wahr geworden.

Zum Miteinander in den Orten Es sind nicht zuletzt die pittoresken mittelalterlichen Zentren, das sommerliche Flair rund um die Häfen und Uferpromenaden und die Bäder, die die Städte und Gemeinden am Bodensee als Urlaubsdestination so beliebt machen. Diese Hotspots bleiben auch in Zukunft erhalten, und dennoch wird sich das Erscheinungsbild der Städte am See stark verändern. Insbesondere abseits der heute hochfrequentierten Fußgängerbereiche wandeln sich die Orte am See unter breiter Beteiligung und Kreativität der Einwohner zu lebenswerten Räumen. So wie es heute bereits für Großstädte wie Berlin angedacht wird, werden in den Städten am Bodensee Straßen umgestaltet in soziale Lebensräume, zu Räumen der Begegnung, zu Treffpunkten mit Fremden, zu Orten des Rendezvous von Einheimischen und Gästen. Aus einst versiegelten Flächen mit parkenden Autos werden begrünte, gemütliche Plätze und Raum für kulturelle und kulinarische Angebote entstehen, die auch Touristen anziehen werden. Die Zahl der Touri-


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1 1|Seit 2005 als Vorreiter im Öffentlicher Personennahverkehr auf den Bodensee unterwegs: der beliebte Katamaran zwischen Friedrichshafen-Konstanz. 2|Noch eine Vision, aber vielleicht schon bald Realität: eine Zugverbindung rund um den Bodensee (Foto: Regionalbahn Thurbo) 3|Für einen Tag gehört die Straße den Radfahrern und Skatern: Slow Up SchaffhausenHegau. 4|Wo keine Autos fahren, wie hier auf der gesperrten Albtalstraße, entsteht Raum für Kreatives. 5|Im Bus werden Reisende zu einer Gemeinschaft: Sightseeing im Netz des Verkehrsverbundes Vorarlberg.

Foto: Vorarlberg Tourismus, Kevin Faingnaert

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Hop-on-Hop-off ganz autofrei sten nimmt weiter zu, aber sie verteilen sich aufgrund der Vielzahl an attraktiven Plätzen in den Städten und in der Region weitläufig. Innenstädte erfinden sich quasi neu – nur Handel war gestern. Mit innovativen Flächennutzungskonzepten, die sich dynamisch, sogar tageweise verändern können. Aus saisonal genutzten Hotels könnten zeitweilig Co-Working-Plätze werden oder sie bekommen eine neue Funktion wie Serviced Living. Kluge Stadtplanung und Bäume, die wie Juwelen behandelt werden, sorgen in heißen Sommern für Kühlung in den öffentlichen Außenbereichen. Die unerschöpfliche Energiequelle See sorgt in den Innenräumen für Wärme und Kühlung, so wie es bereits jetzt zum Beispiel im Graf-ZeppelinHaus in Friedrichshafen umgesetzt wird. Restaurants und Lieferdienste werden regional versorgt von Biobetrieben, der heutige Trend zu Hofläden und Automaten mit Lebensmitteln setzt sich fort zu engmaschig verteilten Selbstbedienungs-Biomärkten. Ein Urlaub am See wird so keinen zusätzlichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.

Der öffentliche Verkehr im Bodenseeraum strebt nach grenzenloser Freiheit.

Für Urlauber wie Einheimische ist das internationale Flair besonders attraktiv. Doch für ein gelungenes Miteinander braucht es gute Verbindungen. Mit dem grenzübergreifenden Bodensee-Ticket für Bus, Bahn und Fähre sowie dem Projekt S-Bahn Bodensee strebt der Öffentliche Verkehr (ÖV) Bodenseeraum nach grenzenloser Reisefreiheit. Allerdings gilt das Bodenseeticket nur für maximal drei Tage. Ein sehr guter Anfang, aber warum nicht schon bald größer denken? Ein erschwingliches Monatsticket für den gesamten Öffentlichen Verkehr im Bodenseeraum ist die Vision eines flexiblen Hop-on-Hop-offs auf und um den Bodensee. Statt Tarifedschungel ein Ticket, ein Preis, eine App mit allen Fahrplänen, Infos und Verbindungen für eine Bodenseeregion. Für diesen Traum braucht es jedoch auch einen ausgebauten Nahverkehr. Wenn Busse, Bahnen und Fähren nicht den Ort ansteuern, den man im Urlaub oder Alltag besuchen möchte, bleibt doch nur das Auto. Im Vorarlberg wurde bereits der Grundstein gelegt für einen Nahverkehr,


Foto: Giglio Pasqua

Wäre es nicht noch faszinierender, jeden Kunstraum auch öffentlich zu machen?

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1|Treffpunkt für alle: Die von der Künstlerin Pipilotti Rist gestaltete Stadtlounge in St.Gallen ist ein in Rot getauchtes öffentliches Wohnzimmer.

der Overtourism entgegenwirkt und das Auto links liegen lässt. Busse und Bahnen bringen Ausflügler problemlos von A nach B – und wieder zurück. So führen Wandertouren nicht mehr vom Auto zur Gaststätte und wieder zurück, sondern flexibel zum nächsten Ort mit Haltestelle.

2|Kunstgrenze KonstanzKreuzlingen: Was einst trennte, ist heute Raum für ein Zusammenkommen von Deutschen und Schweizern.

Destinations-Busse auf der Strecke Uhldingen-Salem-Überlingen bewegen sich bereits in die richtige Richtung. Und jenseits von Affenberg und Co.? Ein Ausbau der bestehenden Schnellbusse mit klar formulierten Abfahrtsplätzen an den zentralen Busbahnhöfen könnte Urlauber und Einheimische breit gefächert zu den vielen schönen Plätzen bringen, die die Region zu bieten hat. Ergänzend dazu könnten Wasserbusse für Fußgänger und Fahrradfahrer den Fährverkehr effektiv ergänzen und die Ufer näher zusammenbringen. Einmal angekommen am See, wäre alles gut. Doch für die bequeme Anreise fehlen Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Eine traumhafte Vorstellung wäre ein hochmoderner barrierefreier Zugverkehr mit viel Platz für Gepäck, Fahrrad und Kinderwagen, einem leckeren Bord-Bistro, Familienwaggons und schnellen Verbindungen. Wer braucht da noch das Auto?

3|Offen für mehr Kunst: Galerien und Museen als öffentlich zugängliche Treffpunkte von Einheimischen und Touristen. 4|Blick auf den Untersee (und in die Zukunft) von Schloss Arenenberg: Wird Kunst im Öffentlichen Raum überall für alle zugänglich?

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Kunst mit allen teilen Und die Kunst? Als die Imperia 1993 aufgestellt wurde, war die Welt noch eine andere. Die Grenzen waren enger gesteckt. Und dennoch ist alle Veränderung bis heute ein zartes Pflänzchen. Auch heutzutage lassen sich beim Lauschen von Gesprächen rund um die Imperia Sätze aufschnappen wie „Was für ein Schandfleck“, andere sprechen zumindest von „imposanter Kunst“. An ihr scheiden sich noch immer die Geister. Aber soll Kunst nicht genau das sein? Man kommt zusammen, man diskutiert, man beschäftigt sich mit Dingen, die zwar nicht existentiell, aber dennoch bedeutsam sind. Und wäre es in einer jetzt schon wunderschönen Region wie dem Bodensee nicht noch schöner, wenn es mehr solcher Kunst-Orte der Begegnung gäbe? Aber wie könnte das aussehen? Sucht man heute online oder in Bodensee-Reiseführern nach Kunst im öffentlichen Raum, so fehlt beinahe kein Ort rund um den See auf der Liste. Die Kunst im öffentlichen Raum gehört quasi zum guten Ton. Aber wäre es nicht noch faszinierender, jeden Kunstraum auch öffentlich zu machen? Viele Museen bieten Tage mit freiem Eintritt an. Das Ticket zum Kunsthaus in Bregenz gilt am Eintrittstag gleichzeitig auch für den öffentlichen Nahverkehr. Gute Ansätze gibt es. Kunst will finanziert sein, wären aber nicht vielleicht Gäste und Einheimische sogar zu einer freiwilligen Kunstabgabe bereit? Für einen gemeinsamen Kunstraum Bodensee. Was Kunst tatsächlich für eine Gesellschaft leisten kann oder nicht, darüber lassen sich Bücher füllen. Aber eins steht fest, Kunst und Kultur können einen gemeinsamen Raum eröffnen - für ästhetische Erlebnisse, für Begegnungen mit dem Unerwarteten, für ein Nachdenken über das, was wir von der Zukunft wollen und was nicht. Die Vorstellung der Bodenseeregion als ein riesiges Museum – unmittelbar erlebbar, genießbar, mit anderen teilbar, mit frei zugänglichen Kunst- und Kulturerlebnissen, die Kunstliebhaberherzen höher schlagen lassen und vielleicht durch ihre offene, unaufdringliche Form auch noch den einen oder anderen Kunstmuffel verzaubern. Das hat doch was. Oder? Die Zukunft ist jetzt. Zumindest lässt sich am Bodensee wunderbar von einer perfekten Welt der Zukunft träumen.

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Wie geht es weiter mit dem Tourismus am Bodensee? IM GESPRÄCH | Interview mit Anja Brittner-Widmann, Professorin und Studiengangsleiterin BWL – Tourismus, Hotellerie und Gastronomie / Destinations- und Kurortemanagement, DHBW Ravensburg

Frau Brittner-Widmann, die Mobilität wird sich zukünftig stark verändern. Wie werden sich die Touristen in Zukunft am Bodensee fortbewegen, Stichwort Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)? Was die Anreise betrifft, so überwiegt derzeit eindeutig die Anreise mit dem eigenen PKW – da der Großteil der Gäste am Bodensee aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen. Daran wird sich auch in naher Zukunft vermutlich wenig ändern. Aber es tut sich etwas beim Ausbau des ÖPNV, zum Beispiel bei der Elektrifizierung der Bahnstrecken. Will man vor Ort mehr Verkehr auf Schiene und Bus bringen, gilt es, die Taktung im ÖPNV zu erhöhen und die Nutzung trotz aller grenzüberschreitender Herausforderungen zu vereinfachen. Ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Verkehrsmittels für die Reise wird die Entwicklung der Energiepreise sein. Angebote wie z.B. das 365-€-Jugendticket können dazu beitragen, vom Pkw auf den ÖPMV umzusteigen – sofern diese Angebote auch für andere Zielgruppen geschaffen werden. Schon heute ist erkennbar, dass das Thema Klimaschutz mit der Vermeidung negativer Auswirkungen auf die Umwelt uns weiter begleiten und herausfordern wird, so dass es weitere Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung, -verlagerung und zur Effizienzverbesserung inklusive der Weiterentwicklung nicht fossiler Energiemöglichkeiten geben wird. Vielleicht wird es auch am

Bodensee punktuell – nicht flächendeckend zukünftig autofreie Straßen oder Bereiche in Orten oder schützenswerten Landschaften geben. Komplett autofreie Urlaubsorte gibt es schon in isolierten Lagen, z.B. in Tälern oder entlegenen alpinen Regionen in Österreich, wo es wenig Durchgangsverkehr gibt. Dies ist momentan und zukünftig für die Bodenseeregion kaum vorstellbar, da hier nicht nur die vier Länder miteinander verbunden sind, sondern auch der Bodensee mit seinem Schifffahrtsnetz die SeeanrainerOrte und -Städte miteinander verbindet. Für die Schifffahrt könnte es in Zukunft eine höhere Taktung von Schifffahrtslinien geben, wenn Schiffe als Verkehrsmittel emissionsarm und unter Nutzung erneuerbarer Energien angetrieben werden. Dabei bleibt unbedingt zu berücksichtigen, dass die Umweltauflagen gemäß Bodensee-Schifffahrts-Verordnung eingehalten werden – da der Bodensee auch in Zukunft ein Trinkwasserresevoir sein wird. Wie lassen sich bei der zukünftigen Ortsgestaltung am Bodensee die Interessen und Bedürfnisse von Einheimischen und Touristen in Einklang bringen? Obschon der Wohnraum in der Zuzugsregion Bodensee knapp bleiben wird, sollte es ein wichtiges Ziel bleiben, Räume für Treffpunkte zu schaffen. Die Bevölkerungsdichte wird in den Orten am Bodensee weiter zunehmen; der Bodensee wird eine Zuzugsregion bleiben. Der Bodensee

Ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Verkehrsmittels wird die Entwicklung der Energiepreise sein.

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wird weiterhin für Touristen eine hohe Attraktivität haben. Die Einnahmen durch den Tourismus tragen am Bodensee zur Erhaltung der Orte bei: nicht nur allgemeine Infrastruktur, sondern auch Freizeitinfrastruktur und Einrichtungen, die gleichermaßen von Gästen und Einheimischen genutzt werden, kommen beiden Gruppen zu Gute. Die Einheimischen werden verstärkt mitreden bei der Ortsgestaltung, mit Räumen und Plätzen, in denen alle herzlich willkommen sind. Räume mit Infrastrukturen sowie z.B. Cafés oder andere Einkehrmöglichkeiten, die oft nur deswegen geschaffen werden oder erhalten bleiben können, weil durch die Touristen eine höhere Frequenz und damit eine zusätzliche Wertschöpfung möglich ist. Inhabergeführte Geschäfte, die vielen Cafés, die Manufakturen und Hofläden - meist familiengeführt – all diese Angebote sorgen für eine hohe Lebensqualität in der Region. Der Trend zur Regionalisierung wird am Bodensee seine Bedeutung behalten. Die Kulturlandschaften und die Natur rund um den Bodensee sind das Pfund, mit dem man in touristischer Hinsicht wuchern kann. Welche Entwicklung sehen Sie diesbezüglich? Starke Eingriffe in die Kulturlandschaft wird es nicht mehr geben, dafür gibt es schon heute ausreichend Richtlinien. Im Gegenteil, die Bausünden der 60er und 70er bleiben häufig Bestandteile der Ortsbilder, aber dafür werden Uferzonen renaturiert. Man darf aber nicht vergessen, dass in der Region auch viel Landwirtschaft betrieben wird, mit vielen landwirtschaftlichen Nutzflächen im Obst- und Weinbau, die das Aussehen der Landschaft stark geprägt haben und auch in Zukunft prägen

Foto: Michael Häfner

Starke Eingriffe in die Kulturlandschaft wird es nicht mehr geben.

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werden. Landschaftsästhetik und –funktion wird auch in Zukunft immer wieder zu Diskussion führen; es wird im Rahmen der Entwicklung energieeffizienter Maßnahmen Eingriffe in die Landschaft geben, angefangen bei Photovoltaikanlagen auf Dachlandschaften, auf exponierten Hängen sowie ggf. Windrädern, die das Landschaftsbild verändern. Positiv sehe ich den verstärkten Einsatz von Naturmaterialien an Gebäuden. Wagen Sie einen Blick in die Zukunft? Wie sieht der Tourismus am Bodensee zukünftig aus? Der Bodensee wird eine der attraktivsten Regionen in Deutschland bleiben, die weiterhin auf hohem Niveau Gäste anlocken wird. Stammgäste werden wie bisher auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen, gefolgt von Gästen vorwiegend aus den übrigen Teilen Europas. Der Bodensee ist eine sichere Region mit einer hohen Umweltqualität. Die Urlauber werden in Zukunft aber etwas kürzer bleiben und kurzfristiger buchen. Es bleibt die Frage offen, ob die große Gruppe der sogenannten Babyboomer, das heißt die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre, den Bodensee als Reiseziel für sich entdecken wird. Dabei darf ein wichtiger Aspekt nicht außer Acht gelassen werden: die hohe Qualität des touristischen Angebots braucht Fachkräfte, die es zu gewinnen und zu halten gilt. Alles in allem wird die Bodenseeregion mit ihrer hohen Attraktivität, der guten Wasserqualität, der sauberen Luft und der intakten Natur ein wichtiges Reiseziel bleiben und dein Einheimischen eine hohe Lebensqualität und den Gästen eine hohe Urlaubsqualität bieten.


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Foto: Michael Häfner


KulturUfer Bei der gleichnamigen Veranstaltung zu Beginn der Sommerferien strömen jedes Jahr zahllose Kulturfans nach Friedrichshafen. Die bunten Zirkuszelte, Gaukler, Bands unter freiem Himmel, Kunsthandwerker und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für Jung und Alt – das Kulturufer ist so vielfältig wie die Menschen, die es zusammenstellen. Und damit ein wunderbares Beispiel für die Kulturlandschaft am Bodensee. Historische Burgen und Schlösser, hochkarätige Festivals und Konzerte, spannende Museen und Ausstellungen – der Bodensee ist eine Kunstregion, die große und kleine Kunstliebhaber immer wieder zu verführen und zu überraschen weiß. Zeit auf Entdeckungsreise zu gehen …

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Foto: Michael Häfner

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Damals auf der Burg über dem See

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BURG MEERSBURG | Weithin sichtbar, hoch über dem Bodensee thront das Alte Schloss Meersburg als steinerner Zeuge des Mittelalters. Sie ist die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands. Und an sieben Wochenenden im Jahr hält das lebendige Mittelalter wieder Einzug in den historischen Gemäuern … Ein Blick in die Geschichte Bereits im Jahre 628 – so heißt es – hat Merowingerkönig Dagobert I., dort wo heute die Burg steht, eine Art Schutzbau für Reisende errichtet. Gesichert belegt ist die Existenz der Meersburg seit dem Jahr 1211, als sie in den Besitz der Konstanzer Fürstbischöfe kam und als Sommerresidenz diente. Dass diese im Jahr 1233 Meersburg das Stadt- bzw. Marktrecht verliehen, hat dem Ort zu großer Blüte verholfen. Infolge der Reformation verlegten die Fürstbischöfe 1526 ihren Sitz dauerhaft von Konstanz nach Meersburg. Bedingt durch die Säkularisierung fiel die Meersburg 1803 an den Großherzog von Baden, welcher in den alten Gemäuern erst die Provinzialbehörde und schließlich das neu geschaffene Seegericht unterbrachte. 1838 erwarb der Mittelalterforscher Joseph Freiherr von Laßberg zusammen mit seiner Frau Maria Anna von Droste-Hülshoff, Jenny genannt, die Meers-

burg. In den Jahren 1841-1848 lebte hier mit Unterbrechungen, ab 1846 bis zu ihrem Tode, auch die Schwester der Burgherrin, die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Heute befindet sich die Burg im Besitz der Familie Naeßl-Doms, die sich engagiert um deren Erhalt kümmert; und außerdem die Burg auch ganzjährig selbst bewohnt.

Die Besichtigung der Burg Besichtigt werden können in der Burg 36 Räume sowie der zauberhafte Garten. Im gotischen Gemach sowie den RenaissanceRäumen lässt sich sehr schön die historische Entwicklung der Burg nachvollziehen. Alle Räume sind liebevoll mit den für die jeweiligen Epochen typischen Möbeln eingerichtet. Zu den Highlights zählen die Räume im nach Südosten ausge-

um 628

1113/1147

1211

1414

1526

1548

Gründung durch Dagobert I. der Sage nach

Erste urkundliche Erwähnungen; die Staufer sind Lehnsherren

Die Bischöfe von Konstanz sind Besitzer der Burg

Kaiser Sigismund wohnt während des Konstanzer Konzils auf der Burg

Der Bischof von Konstanz Hugo von Hohenlandenberg verlegt seine Residenz nach Meersburg

Die Schweizer Chronik erwähnt Dagobert I. als Gründer


1|In fantastischer Lage hoch über dem Bodensee thront das Alte Schloss Meersburg. Mehrmals im Jahr wird in diesem historische Gemäumer das Mittelalter lebendig. 2|„Living-History-Gruppen“ veranschaulichen dann die verschiedenen Epochen und Handwerkskünste.

richteten Wohnturm, welche Annette von Droste-Hülshoff in den Jahren vor ihrem Tod bewohnte. In ihrem Arbeits- und Sterbezimmer sind neben einigen persönlichen Gegenständen auch Handschriften und Portraits der Künstlerin ausgestellt. Des Weiteren laden Wehrgänge, die Rüstkammer, eine Waffenschmiede sowie die Burgküche und die Brunnenstube zu einem Besuch ein. Der Rundgang durch die Räumlichkeiten kann als geführte Tour oder auf eigene Faust erfolgen, da zahlreiche Hinweistafeln viel Wissenswertes vermitteln. Tipp: Wer eine entspannte Pause einlegen möchte, dem sei der sagenhafte Ausblick von der Aussichtsterrasse des Burg-Cafés empfohlen oder die traditionelle Burgschenke im Garten am Marienbrunnen.

Buntes Leben im historischen Gemäuer Einmal im Monat von April bis Oktober erwacht die Burg zu buntem, mittelalterlichem Leben. Living-History-Gruppen geben ihrem Hobby einen wissenschaftlichen Anspruch und veranschaulichen kompetent verschiedene Epochen des Mittelalters. Wahrhaft lebendige Zeitgeschichte, erfüllt die Räume, Gänge und Hallen.

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Ritter auf der Burg 15. und 16. April Am Auftaktwochenende im April wird auf der Burg das 14. Jahrhundert zum Leben erweckt. Gerüstete Soldaten und ihr Tross halten Einzug auf der Meersburg. Neben verschiedenen Schaustellern aus Deutschland und Italien wird auch die Gesellschaft der Elefanten zu Gast sein; ein Verein zur Erforschung und Darstellung mittelalterlichen Lebens, mit dem Ziel, Figuren aus einer längst vergangenen Epoche darzustellen und wieder aufleben zu lassen. Sie schaffen Mittelalter zum Anfassen und Besucher der Burg tauchen ein in die faszinierende Welt des Rittertums. Für diese spannende, historische Epoche zeigt der Kulturverein die Zeit von 1390 bis 1410 in allen Facetten der Rüstungselemente, Bekleidung und Ernährung. Und heiß her geht es auch in der Burgschmiede, wo der Schmiedemeister am offenen Feuer Einblick in sein Handwerk gewährt. Ein ganz besonderes Spektakel sind die Ritterturniere. Schwer gerüstete Ritter messen sich im erbitterten Zweikampf, mit Schwert, Buckler und Streitaxt. Dabei darf natürlich der Obmann (Schiedsrichter), der die Treffer wertet, nicht fehlen und auch >> nicht der prüfende Blick der edlen Damen.

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1|Im August zeigt Pater Chatariurs auf der „Belebten Burg“ Meersburg die Kunst des Papierschöpfens.

Foto: Helga Stützenberger

2|Im April halten gerüstete Soldaten und ihr Tross Einzug in der Burg.

1803

1838

1841

1841/42

Säkularisation. Die Meersburg fällt an Baden

Joseph Freiherr von Laßberg kauft die Burg

Annette von DrosteHülshoff (1797–1848), 1. Aufenthalt auf der Burg

Levin Schücking arbeitet als Bibliothekar auf der Meersburg

1848

1877/78

heute

Annette von DrosteHülshoff stirbt auf der Burg

Mayer von Mayerfels erwirbt die Burg und eröffnet Museum

Älteste bewohnte Burg Deutschlands


Fotos: Rebekah Duswald, Claudia Gordt, Rüdiger Stegna, Saulius Mikalauskas

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Mittelalterliche Handwerkskunst 6. und 7. Mai Ganz im Zeichen des historischen Handwerks steht das das zweite Wochenende der Belebten Burg. Pater Chatariurs zeigt die Kunst des Papierschöpfens und im Skriptorium werden die Früchte seiner Arbeit beschrieben. Bei den Korbflechtern schnappt man vielleicht etwas Klatsch und Tratsch über die Edelleute auf. Und während aufwendige Gewänder gewebt, bestickt und genäht werden, zeigen die Pfeil- und Bogenmacher wie mit Geschick und Präzison mittelalterliche Waffen gefertigt wurden. Und wer kennt die Arbeit der Saarwürker? In feinster Handarbeit fertigen die Eisenschmiede die Kettenpanzer für die Rittersleut. Jeder Handwerker gibt gern und fachkundig Auskunft zu seiner Arbeit und dem geschäftigen Treiben und Arbeiten in der gesamten Burg.

Zu Gast in der Burgküche 3. und 4. Juni

Foto: Burg Meersburg GmbH

Verlockende Gerüche dringen aus der Burgküche und das Gesinde bäckt und kocht nach historischen Rezepten. Hier wird an diesem Wochenende im Juni nach Originalrezepten aus mittelalterlichen Kochbüchern gekocht und gebraten. Die Besucher erfahren Wissenswertes über die einfache, bäuerliche Ernährung, über gut bürgerliche und höfischen Küche und Tischkultur

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KulturZeit

im 15. Jahrhundert. Auch die Haltbarmachung von Lebensmitteln wird gezeigt. Die Nahrungsmittel und Gewürze und deren Zubereitung in historischen Grapen, Pfannen und Töpfen entführen in den mittelalterlichen Alltag und am Ende des Tages wartet ein großes gemeinsames Mahl. Die Tafel wird mit Tellern, Schüsseln, Messern, Löffeln und Pfriem, Kerzenhalter mit herangezogenen Kerzen und historischem Glasgeschirr, wiederum je nach gesellschaftlichem Stand, eingedeckt.

Schwertkämper und adelige Fräulein 15. und 16. Juli Ganz im Zeichen des Hochmittelalters stehen die Darbietungen im Juli. Schon von Weitem hört man schwere Schwerter klingen bei den Schwertkampfdarbietungen des Ritter Urhahn. Und so ein Ritter hatte allerlei mit sich herumzutragen. Die Rüstschau zeigt eindrucksvoll die gesamte Ausrüstung, die nötig war und beim Saarwürken lassen sich die Eisenschmiede gern über die Schulter schauen. Und bestimmt wird vom Fenster im Turm der eine oder andere verstohlene Blick auf die furchtlosen Ritter geworfen. Adelige und Burgfräulein sind zu Gast im Palas und zeigen das Leben der Edelleute auf der Burg in seiner ganzen Pracht.


1|Im Mai wird mit Geschick und Präzision neben dem Korbflechten, Weben und Sticken auch die Kunst des Buchbindes vorgeführt. 2|Im Juni wird in der Burgküche nach historischen Rezepten gekocht und gebacken. 3|Im August eröffnen sich auf der Burg spannende Einblicke von Kleidung, Ausrüstung und alltäglichen Gebrauchsgegenständen. 4|Im September finden eindrucksvolle Schauspiele im Fechten statt.

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Die Burg im Wandel der Zeit 12. und 13. August Seit dem 7. Jahrhundert thront die Burg Meersburg der Sage nach schon hoch über dem See und hat seitdem viele Burgherren und Zeitenwenden gesehen. Das Wochenende im August steht ganz unter dem Motto Zeitenwandel und zeigt die wechselvollen Jahrhunderte des Mittelalters. Die Gruppe Genz d’armes 1415 ist zu Gast und gibt Einblicke in das Leben der mittelalterlichen Soldaten. Beim Streifzug durch die belebte Burg finden sich spannende Einblicke in die Entwicklung von Kleidung, Ausrüstung und alltäglichen Gebrauchsgegenständen vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Und wie stand es um die Hygiene oder Kosmetik im Mittelalter? Dinge, die uns heute selbstverständlich erscheinen, waren auf einer mittelalterlichen Burg teils eine große Herausforderung.

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Historische Bibelübergabe 23. und 24. September

Burgleben und Stadtfest 6. bis 8. Oktober

Am letzten Wochenende im September herrscht helle Aufregung auf der Burg. Ein schwerbewaffneter Tross kehrt auf seiner Reise zum Vatikan nach Rom auf der Burg ein. Die Geschichte: Vom Fürstbischof von Freising (1474-1495), Sixtus von Tannenberg, wird eine kostbare Bibel unter Bewachung, als Geschenk für den Papst, auf die Reise in den Vatikan nach Rom gesandt. Eines frühen Morgens, macht sich ein Trupp von zwölf schwerbewaffneten Soldaten unter der Führung eines Hauptmanns, zwei Leichtbewaffneten mit der eisenbeschlagenen Truhe sowie einigen Frauen, auf die lange, gefährliche Reise. So kommt man nach etlichen Tagen vor die Meersburg …

Zum Saisonabschluss im Oktober herrscht noch einmal reges Treiben auf der Burg. Aus der Burgküche streifen herrliche Gerüche durch Kammern und Gänge. Die Handwerker demonstrieren ihre Künste und Fachkenntnis und der Schmied hat seine Eisen im Feuer. Zeitgleich mit dem Saisonabschluss der belebten Burg findete das 2. Historische Stadtfest zu Meersburg statt – ein großes Spektakel in der ganzen Meersburger Altstadt. Und zwischen kämpfenden Rittern, Handwerkern, Edelleuten und den vielen bunten Gewändern hat man beinahe den Eindruck wirklich dort zu sein – im Mittelalter auf der Burg am See.

Und ganz ähnlich hat sich die Geschichte wahrhaftig zugetragen: Am Ende des 15. Jahrhunderts fand auf der Meersburg tatsächlich eine Bibelübergabe statt. Es handelte sich um die Hochzeitsbibel von Henry VII. von England, die 1498 in den Vatikan zurückgebracht werden sollte. Weil aber Frankreich und Österreich in Konflikt mit den Tudors standen suchte man den Weg zur Meersburg, dem Übergabeort, über die Niederlande und das Deutsche Reich, wo Hugo von Hohenlandenberg auf die Engländer wartete. Zur fast selben Zeit traf Kardinal Giuliano della Rovere mit einem Trupp Schweizer Söldner auf der Burg ein. Die heilige Übergabe dauerte mehrere Tage und fand ihren Höhepunkt in einer großen Messe. Neben dem Schauspiel erwarten eindrucksvolle Fechtvorführungen und Berichte über das Reisen im Mittelalter die Gäste.

info Burg Meersburg Schlossplatz 10, D-88709 Meersburg Tel. +49 7532 80000 info@burg-meersburg.de, www.burg-meersburg.de Burgmuseum (Selbstständiger Rundgang) ganzjährig; täglich durchgehend geöffnet von 10–18.30 Uhr (Nov.–Feb. 10–18 Uhr) Bodensee Card Plus gültig Gratis Katalog bestellen: S. 254/255

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Erbe der Zisterzienser Kloster und Schloss Salem | Salem wurde 1134 als Zisterzienserkloster gegründet und ist heute eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Bodenseeregion. An diesem Ort treffen eine malerische Landschaft, großzügige Gartenanlagen und geschichtsträchtige Gebäude unterschiedlicher Epochen aufeinander und versprechen einen erlebnisreichen Besuch für die ganze Familie.

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m Laufe des Mittelalters kam das Kloster mit seinem weitläufigen Landbesitz zu großem Wohlstand und wurde zur Reichsabtei erhoben. Nach einem verheerenden Brand im März 1697 bauten die Mönche das Kloster neu auf – nun im barocken Stil. Die prachtvolle Architektur und Ausstattung erzählen noch heute von der einstigen herausragenden Stellung der Reichsabtei und dem Kunstverständnis der Äbte: Aufwendig stuckiert ist der „Betsaal“ (ehemaliger Speisesaal der Mönche) mit seinem einzigartigen Kachelofen, herausragend der klassizistische Alabasterschmuck im gotischen Münster und prachtvoll der Kaisersaal mit seinem Bildprogramm. Mit der Säkularisation 1802 wurde Salem Schloss der Markgrafen von Baden. Seit 2009 gehört es zum größten Teil zu den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg.

Das Angebot für Gäste Die mehr als 700 Jahre Kulturgeschichte des Klosters und Schloss Salem garantieren einen 58

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erlebnisreichen Besuch für die ganze Familie: die Gärten mit den Labyrinthen, die weitläufige Anlage mit den Wirtschaftsgebäuden, das gotische Münster mit seiner frühklassizistischen Alabasterausstattung, die Prälatur mit dem Kaisersaal und der Bibliothek sowie der Speisesaal der Mönche („Betsaal“). In fachkundigen Führungen können sich die Besucher auf die Spuren der „weißen Mönche“ begeben und dabei erfahren, wie diese lebten, was sie arbeiteten und vieles mehr.

Das Klostermuseum „Meisterwerke der Reichsabtei“ Das Klostermuseum in der Prälatur – ein Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums – zeigt anhand hochkarätiger Exponate die Klostergeschichte sowie die Kunst- und Baugeschichte Salems. Ein absolutes Highlight ist der Marienaltar von Bernhard Strigel – dem Hofmaler Kaiser Maximilians I. – mit einer außergewöhnlichen Darstellung der Geburt Christi.

Das Feuerwehrmuseum Nach dem verheerenden Brand 1697 richteten die Salemer Mönche eine Feuerwache in der Prälatur ein – eine Besonderheit in einem Kloster! Die zwei hierfür angeschafften Feuerspritzen des Konstanzer Spritzenbauers Rosenlecher bilden den Grundstock des Salemer Feuerwehrmuseums mit seiner wertvollen Sammlung historischer Spritzen. In Salem wird Feuerwehrgeschichte vom Mittelalter bis heute lebendig. info Staatliche Schlösser und Gärten Baden Württemberg Kloster und Schloss Salem Schlossverwaltung Salem D-88682 Salem, Tel. +49 7533 9165336 schloss@salem.de, www.salem.de Öffnungszeiten 25. März - 01. Nov. Mo–Sa 9.30 – 18 Uhr Sonn- und Feiertag 10.30 – 18 Uhr Täglich Führungen (siehe hierzu auf der Website). Führungen für Gruppen jederzeit auf Voranmeldung


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ie Welt des barocken Hoflebens und seine Pracht erleben: Das bietet ein Besuch im fürstbischöflichen Residenzschloss. Schon das Treppenhaus beeindruckt mit seinen Statuen und dem prächtigen Deckengemälde. Es führt direkt zur Beletage mit den Privaträumen, den Staatsappartements und dem Spiegelsaal. Sehenswert sind auch die Stuckaturen an den Decken, die zu den schönsten ihrer Art in Baden-Württemberg zählen. Sie zeigen religiöse, geschichtliche, sinnbildliche, höfische und alltägliche Bilder – meist höchst amüsant dargestellt. Zu sehen sind zudem Exponate zur Jagd, Musik und Festkultur sowie ein Naturalienkabinett, das bereits im 18. Jahrhundert berühmt war. Einen perfekten Ausklang des Schlossbesuches bietet die Terrasse mit der barocken Gartenanlage, einem eleganten Lustpavillon und dem beeindruckenden Panoramablick weit über den Bodensee bis hin zu den Alpen. info

Zu Gast bei den Fürstbischöfen

Staatliche Schlösser und Gärten Baden Württemberg Neues Schloss Meersburg Schlossplatz 12, D-88709 Meersburg, Tel. +49 7532 8079410 info@neues-schloss-meersburg.de www.neues-schloss-meersburg.de Öffnungszeiten 25. März - 01. Nov. täglich 9.30–18 Uhr Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung

neues schloss meersburg | Eindrucksvoll thront die barocke Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz über dem imposanten Blau des Bodensees. Seit ihrer Erbauung ab 1710 hat sie nichts von ihrer Schönheit eingebüßt.

Zu Führungen und Sonderführungen siehe die Website. Gruppenführungen und fremdsprachige Führungen nach Vereinbarung.

Zu Besuch bei Annette von Droste-Hülshoff

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ieses um 1600 erbaute Kleinod war der schöpferische Rückzugsort der einst berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. 1847 ersteigerte sie sich das Weinberghaus zusammen mit dem umliegenden Weinberg. Ihre, wie sie es in ihren Briefen beschrieb, „unschätzbare Perle“ ließ sie umbauen, um an ihrem Lieblingsort wohnen und schreiben zu können. Obwohl dieser Traum aufgrund ihres frühen Todes nicht in Erfüllung ging, ist es vorwiegend nach ihren in den Briefen überlieferten Vorstellungen eingerichtet. Noch heute geben die biedermeierliche Einrichtung sowie die Hör- und Medienstationen einen lebendigen Einblick in ihr Leben und gesellschaftliches Umfeld. Im Besucherraum kommen die Dichterin und Personen aus ihrem engsten Kreis selbst „zu Wort“. Auch der Garten lädt den Besucher zum Verweilen ein. Das Panorama hatte schon damals die Dichterin ins Schwärmen gebracht: „Die Aussicht ist fast zu schön, d. h. mir zu belebt, was die Nah- und zu schrankenlos, was die Fernsicht betrifft“, schrieb sie begeistert ihrer Freundin Elise Rüdiger.

Fürstenhäusle Meersburg | Versteckt zwischen Weinstöcken liegt das Fürstenhäusle auf einer Anhöhe und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Meersburger Altstadt und vor allem weit über den Bodensee bis hin zu den Alpen!

info Staatliche Schlösser und Gärten Baden Württemberg Fürstenhäusle Meersburg Stettener Straße 11, D-88709 Meersburg Tel. +49 7532 6088, info@fuerstenhaeusle.de, www.fuerstenhaeusle.de Öffnungszeiten 25. März - 01. Nov. täglich 10–17 Uhr Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung

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Greifbare Geschichte über der Donau Heuneburg – Stadt Pyrene | Das Leben der Kelten auf der Heuneburg

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wischen Sigmaringen und Riedlingen gelegen thront hoch über der Donau die Heuneburg. Auf dem weitläufigen Plateau lag nicht nur eine kleine keltische Siedlung, sondern eine der wichtigsten Anlagen der Kelten – Pyrene – die älteste Stadt nördlich der Alpen. Besucher können in einer traumhaften Natur- und Kulturlandschaft an historischer Stätte in die Zeit der Kelten eintauchen. Seit dem 20. Jahrhundert erwacht die im 5. Jahrhundert v. Chr. durch einen Brand zerstörte Stadt dank der Archäologie wieder zum Leben. Aktuelle Grabungen durch das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg auf der Heuneburg selbst und ihrer Umgebung bringen immer wieder neue Erkenntnisse über das Leben der Kelten zu Tage. Natur und Kultur verschmelzen auf der Heuneburg: Direkt über der Donau gelegen, haben Besucher einen einzigartigen Ausblick über das Donautal bis hin zum Bussen. Ein Rundwanderweg, der durch die Landschaft Oberschwabens führt, bringt Interessierte zu den bedeutenden keltischen Grabhügeln, Viereckschanzen und zum örtlichen Heuneburgmuseum.

Früheres Machtzentrum In der Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. erreichte die keltische Siedlung ihre Blütezeit und findet auch beim griechischen Autor Herodot, dem Vater der Geschichtsschreibung, als Polis Pyrene Erwähnung. Hier lebten in dem Siedlungs-, Wirtschafts- und Machtzentrum ca. 5.000 Menschen. Ihre Macht und Bedeutung zeigte die keltische Stadtanlage ihren Gästen eindrucksvoll anhand der nachweisbaren repräsentativen Prachtbauten: eine weißglänzende Lehmziegelmauer auf der Akropolis, die zu dieser Zeit nördlich der Alpen einmalig war, das Steintor zur Vorburg, aber auch die Grabhügel in der näheren Umgebung. 62

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Gelebte Geschichte Dank der Rekonstruktionen einiger Werkstätten, eines Herrenhauses oder der Lehmziegelmauer samt begehbarem Wehrgang sowie unterschiedlichen Führungs- und Werkstattangeboten für Familien, erhalten Interessierte einen Einblick in das Leben einer keltischen Stadt. Noch eindrücklicher wird dieses Erlebnis durch eine Vielzahl an verschiedenen Veranstaltungsformaten, unterschiedlichen Living History Festen oder Konzerten in der Abenddämmerung. Ausstellungen des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg informieren stets über die laufenden Grabungen und den aktuellen Forschungsstand.

info Staatliche Schlösser und Gärten Baden Württemberg Heuneburg – Stadt Pyrene Heuneburg 1-2 D-88518 Herbertingen-Hundersingen Tel. +49 7586 8959405 www.heuneburg-pyrene.de


info Staatliche Schlösser und Gärten Baden Württemberg Festungsruine Hohentwiel Auf dem Hohentwiel 2a, D-78224 Singen, Tel. +49 7731 69178 info@festungsruine-hohentwiel.de www.festungsruine-hohentwiel.de Öffnungszeiten 16. Oktober bis 31. März Di - So, Feiertag 10:00 - 16:00 Uhr (letzter Einlass 15.00 Uhr) 1. April bis 15. Oktober Mo - So, Feiertag 09:00 - 18:30 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)

Ein Ort verwunschener Grandezza Festungsruine Hohentwiel | Hoch oben auf einem markanten Vulkanschlot thront über Singen eine der größten Festungsruinen Deutschlands. Ihre Verteidigungsmauern und Häuserruinen geben heute noch einen guten Eindruck davon, wie dieses Bollwerk noch im 18. Jahrhundert gewirkt haben muss. Sie lassen die große und bewegte Vergangenheit der Festung ahnen. Und für Kinder sind die geheimnisvollen Mauern, Schlupfwinkel

und Treppen ein absolutes Paradies! Der Hohentwiel selbst, ein ehemaliger Vulkan, steht unter Naturschutz. Und wer an einem schönen Tag bei einem Ausflug den Berg erklommen hat, wird mit einem imposanten Ausblick über den Hegau bis hin zum Bodensee und den Alpen belohnt.

Das Haus für die Kunst am See

KUNSTMUSEUM SINGEN | Inspirierende Ausstellungen zur Kunst der Moderne und der Gegenwart aus der Vierländerregion und dem Südwesten – das erlebt man in Singen in einem der großen Kunstmuseen auf der deutschen Seite des Bodensees. Singen im Hegau, am Fuß des Hohentwiels, ist mit seinen zahlreichen Kultureinrichtungen eine Kunst- und Kulturstadt. Ein Highlight ist das Kunstmuseum Singen. Auf 1.000 m² präsentiert das Museum in vielbeachteten Ausstellungen Kunst national wie international renommierter Kunstschaffende, die eng mit der Bodenseeregion verbunden sind. Das Museum beherbergt die umfassendste kunsthistorische Sammlung der „Höri-Künstler“ – derjenigen Maler, Grafiker, Fotografen und Bildhauer, die sich ab 1933 auf die Halbinsel Höri zurückzogen und als „Emigranten im eigenen Land“ die verfolgte Moderne an den See brachten. Werke berühmter Höri-Klassi-

ker wie von Otto Dix, Erich Heckel, Max Ackermann, Curth Georg Becker u.v.a. präsentiert das Kunstmuseums stets während der Sommermonate. Heute ist das Kunstmuseum Singen die Plattform für jene Künstlerinnen und Künstler der internationalen Vierländerregion, deren Werk weit über die Region hinaus ausstrahlt. Weitere Kunstwerke internationaler Stars in Singens öffentlichem Raum können über den Kunstpfad „SkulpTour“ vom Kunstmuseum aus erkundet werden, so beispielsweise das einzig erhaltene Wandbild „Krieg und Frieden“ von Otto Dix im Rathaus Singen.

info 07. Mai – 15. Oktober LIKE IT! Von den Höri-Künstlern zur Gegenwartskunst. 27. Mai – 11. Sept Sa+So: 11-17 Uhr OTTO DIX. Das Wandbild „Krieg und Frieden“. Ort: Rathaus Singen 29. Oktober 2023 – 07. Januar 2024 RUDOLF WACHTER. Ich arbeite mit Holz – Das Holz arbeitet mit mir. Kunstmuseum Singen Ekkehardstr. 10, 78224 Singen www.kunstmuseum-singen.de

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Museumsführer Museumsführer Hinweis: Der Museenführer ist nach Ländern unterteilt (Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein). Innerhalb der Länder sind die Städte und Orte, in denen sich die Museen befinden, in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Alle Angaben ohne Gewähr.

Hesse Museum Gaienhofen

Rosgartenmuseum

Kapellenstraße 8 78343 Gaienhofen Tel. +49 7735 440949 hesse-museum@gaienhofen.de www.hesse-museum-gaienhofen.de Hesse-Haus: ehemaliges Wohnhaus von Hermann Hesse. Höri-Museum: Galerie mit Werken von Künstlern der Höri.

Rosgartenstraße 3–5 78462 Konstanz Tel. +49 7531 9002245 rosgartenmuseum@konstanz.de www.rosgartenmuseum.de Kunst- und Kulturgeschichte des Bodenseegebiets. Stadtgeschichte vom Mittelalter bis heute. Vor- und Frühgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Museum Haus Dix Otto-Dix-Weg 6 78343 Gaienhofen-Hemmenhofen Tel. +49 7735 937160 dix@kunstmuseum-stuttgart.de www.museum-haus-dix.de Museum im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus von Otto Dix.

Freilichtmuseum Heuneburg

DEUTSCHLAND Schloss Achberg 88147 Achberg Tel. +49 751 859510 info@schloss-achberg.de www.schloss-achberg.de Deutschordensschloss mit prachtvollem Rittersaal.

Kunstmuseum Albstadt Kirchengraben 11, 72458 Albstadt Tel. +49 7431 1601493 kunstmuseum@albstadt.de www.kunstmuseumalbstadt.de www.jungerkunstraum.de

Mühlenwegmuseum Konstanzerst. 12, 78476 Allensbach Tel. +49 7533 80135 mma@allensbach.de www.mühlenwegmuseum.de Eine literarische Ausstellung.

Schlossmuseum Aulendorf Hauptstraße 35, 88326 Aulendorf Tel. +49 7525 934203 info@aulendorf.de www.schloss-aulendorf.de Der Schloss-Erlebnis-Parcours vermittelt auf unterhaltsame Weise die reichhaltige Schloss-Geschichte.

Kloster Schussenried Neues Kloster 1 88427 Bad Schussenried Tel. +49 7583 9269140 info@kloster-schussenried.de Ehemalige Reichsabtei mit einer der schönsten barocken Bibliothekssäle Süddeutschlands.

Erlebnisausstellung MOOR EXTREM Rosengarten 1 88410 Bad Wurzach Tel.+49 7564 302190 naturschutzzentrum@wurzacher-ried.de www.moorextrem.de Interaktive, biologische und naturwissenschaftliche Entdeckungsreise durch die Welt der Moore.

Erwin Hymer Museum Robert-Bosch-Straße 7 88339 Bad Waldsee Tel. +49 7524 97667600 info@erwin-hymer-museum.de www.erwin-hymer-museum.de Geschichte, Gegenwart und Zukunft des mobilen Reisens.

Burg Hohenzollern 72379 Bisingen Tel. +49 7471 2428 info@burg-hohenzollern.com www.burg-hohenzollern.com

Kartause Buxheim An der Kartause 15 87740 Buxheim Tel. +49 8331 61804 info@heimatdienst-buxheim.de www.kartause-buxheim.de

Städtisches Museum Engen + Galerie Klostergasse 9 78234 Engen Tel. +49 7733 501400 vwagner@engen.de, www.museum-engen.de Sonder- und Wechselausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte.

Dornier Museum Friedrichshafen Claude-Dornier-Platz 1 88046 Friedrichshafen Tel. +49 7541 4873600 info@dorniermuseum.de www.dorniermuseum.de 100 Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte, ca. 400 Exponate.

Zeppelin Museum Friedrichshafen Seestraße 22 88045 Friedrichshafen Tel. +49 7541 38010 info@zeppelin-museum.de www.zeppelin-museum.de Zeppelin-Abteilung: weltgrößte Ausstellung zur Geschichte der Luftschifffahrt, Wechselausstellungen, Kunstsammlung.

Heuneburg 1-2 88518 Herbertingen-Hundersingen Tel. +49 7586 8959505 info@heuneburg-pyrene.de www.heuneburg-pyrene.de Frühgeschichtliche Höhensiedlung der Kelten.

Kunsthalle im Schloss Schloss 1, 88316 Isny im Allgäu Tel. +49 7562 914100 info@kunsthalle-schloss-isny.de www.kunsthalle-schloss-isny.de Städtische Galerie im Schloss mit innovativen Ausstellungskonzepten und namhaften Künstlern.

Museum Rudolf Wachter Neues Schloss, Schloss-Str. 8 88353 Kißlegg Tel. +49 7563 936142 tourist@kisslegg.de www.kisslegg.de Sammlung von Rudolf Wachter (1923-2011), Holzbildhauerei.

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg

Städtische Wessenberg-Galerie Wessenbergstraße 43 78462 Konstanz Tel. +49 7531 9002921 barbara.stark@konstanz.de www.konstanz.de Kunst- und Kulturgeschichte Sammlung von Ignaz Heinrich von Wessenberg. Südwestdeutsche Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts und des Bodenseeraumes.

Historisches Glasmacherdorf mit MuseumSchmidsfelden Schmidsfelden 9 88299 Leutkirch im Allgäu Tel. +49 7567 182042 info@glas-schmidsfelden.de www.leutkirch.de

Kunstmuseum am Inselbahnhof Maximilianstraße 52 88131 Lindau Tel +49 8382 274747850 museum@kultur-lindau.de Jährlich wechselnde Sonderausstellungen der Klassischen Moderne.

Bibelgalerie Meersburg Kirchstraße 4 88709 Meersburg Tel. +49 7532 5300 info@bibelgalerie.de www.bibelgalerie.de Spannende Themen rund um die Bibel.

Burg Meersburg

Benediktinerplatz 5 78467 Konstanz Tel. +49 7531 98040 info@konstanz.alm-bw.de www.alm-konstanz.de Archäologie von der Steinzeit bis zum Mittelalter aus Ba.-Wü., Schifffahrtsabteilung mit dem ältesten Schiff vom See.

Burgmuseum mit Annette v. Droste-Hülshoff-Gedenkstätte Schlossplatz 10, 88709 Meersburg Tel. +49 7532 80000 info@burg-meersburg.de www.burg-meersburg.de Rundgang durch die sagenumwobene Burg. Arbeits- und Sterbezimmer der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.

Bodensee-Naturmuseum

Fürstenhäusle Meersburg

im Sea Life, Hafenstraße 9 78462 Konstanz Tel. +49 7531 900915 mail@konstanz.de www.konstanz.de Das Bodensee-Naturmuseum wird saniert und öffnet voraussichtlich im Frühjahr 23 wieder.

Stettener Str. 11 88709 Meersburg +49 7532 6088 info@fuerstenhaeusle.de www.fuerstenhaeusle.de Häuschen voller Erinnerungen an Annette von Droste-Hülshoff. Nahe der Meersburg - hier wollte die Dichterin leben und schreiben.

Hus-Haus Hussenstraße 64 78462 Konstanz Tel. +49 7531 29042 hus-museum@t-online.de www.konstanz.de Gedenkstätte des böhmischen Reformators Jan Hus.

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„Ach, du Scheibe!“ HISTORISCHES MUSEUM THURGAU | Jede für sich, die Kopfhörer im Ohr, isoliert und nachdenklich bis verträumt, manchmal fast verloren. Damit sind nicht Teenager oder Pendlerinnen und Pendler gemeint, sondern Museumsbesuchende mit Audioguides. Dieser wohlbekannten Hörsituation hat das Historische Museum Thurgau ein erfrischendes Update verpasst.

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ir alle haben es schon erlebt, sei es an Vorträgen, Museumsführungen oder beim Anhören eines Audioguides: Wir fühlen uns belehrt, zu viele Detailinformationen werden einem um die Ohren gehauen, wir verstehen zwar einiges, vieles aber nicht und irgendwann wird es vielleicht auch ein bisschen langweilig.

Leidenschaftlich vermitteln Ganz anders vermögen uns die Erzählungen von Fans zu fesseln. Wir tauchen ein in die Welt einer begeisterten Person, die auch mal emotional wird, in ihrem Thema schwelgt, von Orten, Objekten oder Menschen. Leidenschaft, Schwärmerei, Geschichten und Humor sind normalerweise nicht das, was Besucherinnen und Besucher in einem Museum erwarten. Oder – Tanja?

Drei Fans fesseln Tanja: „Doch, auf jeden Fall. Das Historische Museum Thurgau wollte von mir wissen, was ich als Fan von Grusel- und

Foto: Vitrocentre Romont

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Foto: Karin Bischof

Ein ungewöhnliches Hörvergnügen

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Horrorgeschichten zu den kostbaren historischen Glasmalereien zu vermelden habe. Die drastischen Szenen auf den Scheiben machen das Ganze ja erst so richtig sehenswert.“ Sascha: „Halt, halt, Tanja, hör jetzt aber auf, Glasmalereien wie jene aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf Schloss Frauenfeld gehören zu den bedeutendsten Bildquellen der Frühen Neuzeit und sind auch allein aufgrund der Fakten aufsehenerregend.“ Fabian: „Das ist vielleicht für dich so, Sascha, aber mich faszinieren die herzzerreißenden Liebesgeschichten, die auf diesen farbenfrohen Scheiben thematisiert werden.“ Tanja: „Jetzt funkt Fabian Liebeskind auch noch dazwischen! Du stehst auf Liebesgeschichten, ich weiß! Doch wird etwa auf einer Scheibe wegen der Liebe nicht auch ein Fräulein von der Turmzinne gestoßen? Wenn das nicht grauenvoll ist!“

Aus Audio wird Multimedia Tanja Gräuel, Sascha de Facto und Fabian Liebeskind sind die fiktiven Fans, die das Historische Museum Thurgau in Kooperation mit der Vermittlungsagentur #letsmuseeum kreiert hat, um das Medium Audioguide als multimediale Hörtour aufzufrischen und ins 21. Jahrhundert zu katapultieren. Es sind darin keine Belehrungen zu hören, sondern Emotionen, Konflikte, einige heikle und freche, sicher jedoch viele überraschende Momente. Die Hörtour mit dem Namen „Ach, du Scheibe!“ reagiert mit Sensoren auf den Standort seiner Nutzerinnen und Nutzer, spielt Musik oder Filmisches ein, aber vor allem kann man selbst aktiv werden und beispielsweise eine Glasscheibe gestalten. Wenn das keinen Ausflug wert ist!

1|Der Multimediaguide auf Schloss Frauenfeld ist ein Mix aus Geschichten, Musik, Film und interaktiven Elementen. 2|Tobias der Jüngere mit Erzengel Raphael dem Tigris entlang promenierend, um 1636.

info Angebote im Historischen Museum Thurgau 2023 Schloss Frauenfeld Das Mittelalter auf eigene Faust entdecken: drei verschiedene Familien-Trails, ab 4 Jahren

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Schaudepot St. Katharinental Entdeckungstouren in Urgrossmutters Zeit für Firmen, Vereine und private Gruppen Über 10.000 Originalgegenstände zu Landwirtschaft, Weinbau, Transport, Hausarbeit und Handwerk Highlight 2023: Tage der offenen Tür am 13./14. Mai 2023 mit LiveDemos von historischem Handwerk, Mitmachaktivitäten, Kurzführungen und Wettbewerb

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Infos und Buchungen unter www.historisches-museum.tg.ch Trailer zum Hörvergnügen „Ach, du Scheibe!“:

Dr. Dominik Streiff, Kurator Historisches Museum Thurgau

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Kunst am See erleben FORUM WÜRTH RORSCHACH | Das Forum Würth Rorschach liegt direkt am wunderschönen Bodenseeradweg und lädt bereits im Freien mit dem Skulpturengarten ein, Kunst zu erkunden. Auf dem Fahrrad oder zu Fuß lassen sich die vielen verschiedenen Facetten der Skulpturen spielerisch entdecken. 2 70

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1|Blick in den großzügigen Skulpturengarten 2|Carl Moll, Venedig, auf der Riva Schiavone – Blick gegen den Giardino pubblico, um 1922, Sammlung Würth, Inv. 1879 3|Das KunstCafé mit Blick auf den Bodensee 4|Im Kunstshop erwarten die Gäste besondere Geschenke

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ür einen unvergesslichen Kunstgenuss führt der Weg in das Forum Würth Rorschach. Hier werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst bei freiem Eintritt gezeigt. In entspannter Atmosphäre lädt das KunstCafé mit der herrlichen Terrasse und Blick auf den Bodensee zum Verweilen ein.

Neue Hauptausstellung „Wasser, Wolken, Wind – Elementar- und Wetterphänomene in Werken der Sammlung Würth“ Sie bestimmen das Klima unseres Planeten Erde und gehören zu unserem Alltag: Wasser, Wolken und Wind in all ihren Ausprägungen. Seit Urzeiten faszinieren sie den Menschen und finden ihren Niederschlag in der Kunst. In den Werken der Sammlung Würth findet sich eine Vielzahl an Bezügen auf diese Naturphänomene, von denen nun eine Auswahl im Forum Würth Rorschach ausgestellt wird.

Foto: Niki de Saint Phalle, Nikigator, 2001, Sammlung Würth, Inv. 15470 © Niki Charitable Art Foundation / 2023, ProLitteris, Zurich

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5|Besonders eindrucksvoll: Der Skulpturengarten bei Sonnenuntergang

Skulpturengarten ganzjährig geöffnet Die Kunstwerke im Skulpturengarten am Seeufer laden nicht nur zum Staunen, sondern vor allem zum Erleben ein. Die fantasievollen Figuren, wie zum Beispiel jene der französisch-schweizerischen Künstlerin Niki de Saint Phalle, sind optisch ein Highlight und gerade für Kinder mit teils bespielbaren Mosaik-Skulpturen eine Entdeckungsreise wert.

Kunstshop Ein breitgefächertes und abwechslungsreiches Sortiment erwartet unsere Besucherinnen und Besucher im Kunstshop. Dort finden die Gäste besondere Geschenke, kleine Aufmerksamkeiten, Schönes für den täglichen Gebrauch und vieles mehr aus den Bereichen Design, Style und Kunst sowie Produkte mit sozialem Hintergrund.

info Forum Würth Rorschach Churerstrasse 10 CH-9400 Rorschach Tel. +41 71 225 10 70 rorschach@forum-wuerth.ch www.wuerth-haus-rorschach.ch Öffnungszeiten: April bis Sept.: täglich 10 bis 18 Uhr Okt. bis März: Di bis So 11 bis 17 Uhr Eintritt frei


Fotos: Helmuth Scham

Grüne Fürsten am Bodensee … ARENENBERG | Das Jahr 2023 steht am westlichen Bodensee unter grünen Vorzeichen: Das Napoleonmuseum Arenenberg und die Mainau GmbH lancieren ab Ende April zusammen mit weiteren Partnern das Ausstellungsprojekt „Grüne Fürsten am Bodensee“. Im Mittelpunkt stehen die Park- und Kulturinitiativen des schillernden Fürsten Nikolaus II. Esterházy auf der Insel Mainau sowie Kaiser Napoleons III. und seiner Mutter Hortense auf dem Arenenberg und in Paris. Um sie herum gibt es jede Menge Geschichten zu erzählen.

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ie Ausstellungen auf dem Arenenberg und der Insel Mainau widmen sich den Persönlichkeiten der „grünen“ Fürsten und ihrem Gestaltungswillen – sowohl, was die Anlage ihrer Parks angeht als auch ihre damit verbundenen gesellschaftlichen Anliegen: etwa der frühe Gemeinnutz-Aspekt der grünen Oasen als Naherholungsziele für die Öffentlichkeit und die Funktion von Gärten als Orte landwirtschaftlicher Entwicklung. Dabei geht es um den Austausch der

Park-Enthusiasten am Bodensee untereinander und mit ganz Europa – etwa in London, Paris, Konstanz, Wien und Rom. „Fürstliche Seilschaften“ und weltweite Pflanzentausch-Achsen spielen dabei eine Rolle. Weitere Ausstellungen zum Themenfeld tragen das Naturmuseum Thurgau, das Museum für Archäologie des Kantons Thurgau und das Ittinger Museum bei. Beteiligte Partner sind außerdem unter anderem Kloster und Schloss Salem, der Lilienberg in Ermatingen sowie Partner in Konstanz und Kreuzlingen.

Die Parkleidenschaft Napoleon III. am Bodensee und in Europa Auf dem Arenenberg stehen die von Louis Napoléon bzw. später von Kaiser Napoleon III. in Paris gebauten Parks im Vordergrund. „Die Gärten Kaiser Napoleons III.“, heisst die dortige Ausstellung. Schon dem kleinen Prinzen war die Leidenschaft für alles Grüne in die Wiege gelegt. Seine Grossmutter Kaiserin Josephine hatte mit der Anlage ihres Parks rund um Schloss Malmaison nahe Paris mit seinen berühmten Gewächshäusern, Pflanzensammlungen und Züchtungserfolgen europaweit Massstäbe gesetzt und das Gärtnern hoffähig gemacht. Im Bodensee-Exil auf dem Arenenberg liess sich Louis dann vom gärtnerischen Interesse seiner Mutter Hortense anstecken. Gemeinsam entwickelten sie rund ums Schloss Arenenberg einen Landschaftspark, wie er im beginnenden 19. Jahrhundert in Mode gekommen war.


info Arenenberg Arenenberg 1 CH-8268 Salenstein www.arenenberg.ch www.napoleonmuseum.ch Museum Tel. +41 58 3457410 napoleonmuseum@tg.ch Hotel & Bistro Tel. +41 58 3458000 info@arenenberg.ch Öffnungszeiten: Hauptsaison: Täglich, 10 bis 17 Uhr Detaillierte Öffnungszeiten siehe Webseite.

Ein schillernder Fürst gestaltet die Insel Mainau: Nikolaus II. Esterházy

Von grünen Seilschaften und europäischen Pflanzentausch-Achsen

Unter dem Jahresmotto „Schlossjuwel und Gartenrausch“ lässt die Mainau den „Grünen Fürst“ Nikolaus II. Esterházy die Bühne des Parks und der Gärten der Blumeninsel im Bodensee betreten. Es ist bisher wenig bekannt, dass der für seinen schillernden Lebensstil einst europaweit bekannte österreichische Adelige im Jahr 1827 die Insel Mainau kaufte und einen modernen Englischen Landschaftsgarten mit verschlungenem Wegenetz umgestaltete. Die Ausstellung im Schloss empfängt Besucherinnen und Besucher quasi als Gäste des Fürsten. Digitale und analoge Installationen geben dabei einen genussvollen Einblick in den höfischen „Lifestyle“ der Zeit und lassen sie etwa an einer prunkvollen Soirée teilnehmen.

Am Bodensee entstand bald ein reger Austausch unter den adeligen Gartenbauern. Sie besuchten sich und präsentierten einander die Fortschritte ihrer Projekte, sie tauschten Erfahrungen und Pflanzen aus. Eine blühende Szene von Literaten, Künstlern, Forschern und gesellschaftlichen Neuerern fühlte sich von dem Lebensgefühl der grünen Fürsten ebenfalls angezogen. Manchen von ihnen begegnen die Besucherinnen und Besucher im Jahr 2023 im Arenenberger Schlosspark, auf der Insel Mainau, in Salem, in den Gärten des Lilienbergs, in Konstanz-Kreuzlingen, in Frauenfeld und Ittingen. Repräsentiert werden sie von lebensgroßen Scherenschnitten, die auf unterhaltsame Weise ihre ganz eigene Perspektive beitragen. Sie plaudern Interna aus, unterhalten mit höfischem Klatsch und geben so ihr gärtnerisches Wissen weiter.

Beiträge weiterer Partner Ausstellungen im Naturmuseum Thurgau, im Museum für Archäologie Thurgau und im Ittinger Museum zeigen weitere Aspekte der Gestaltung und Nutzung von Landschaft im 19. Jahrhundert. Das Ittinger Museum stellt in der Ausstellung «Gärten der Kartause – Zum Nutzen und zur Freude» unter anderem den innovativen Gutsherrn Victor Fehr in den Mittelpunkt. Er kaufte 1867 das säkularisierte Kartäuserkloster Ittingen und wandelte es in einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb um. Das Museum für Archäologie wiederum öffnet in der Ausstellung «Napoleon III. & die Archäologie» den Blick auf einen ganz anderen Aspekt von Erdbewegung. Das Naturmuseum Thurgau widmet sich dem Thema «Jagd als fürstliches Vergnügen». Kooperationen mit europäischen Schlössern wie Salem, Malmaison und Eisenstadt, historischen BodenseeOrten sowie Garteninitiativen runden das Bild ab. www.gruene-fuersten-bodensee.com

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Save the Date Ausstellungskalender 2023 | Auch im Jahr 2023 finden in der gesamten Bodenseeregion wieder zahlreiche Ausstellungen statt und man sollte den ein oder anderen Ausstellungsbesuch in seine Urlaubszeit einplanen. Bedeutende Privatsammlungen wie das Forum Würth in Rorschach, kleine, feine Museen zu Kultur- und Stadtgeschichte rund um den See, Kunstmuseen wie in Singen und dem Fürstentum Liechtenstein oder spannende Naturkundemuseen und Sonderausstellungen – die Kunst- und Kulturlandschaft am Bodensee ist so vielfältig wie die Region selbst. Eine Auswahl ... Laufende Ausstellungen Bis 01.05. Singen Edvard Frank. Meister des Aquarells. Sanfte Farben, ein fließender Pinselstrich und eine Sehnsucht nach Augenblicken, die nur in nostalgischen Erinnerungen existieren können. Franks Werke bieten einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines Mannes, der in einer unruhigen Zeit gelebt hat. Der harmonische Anblick von wogenden Landschaften, fließenden Formen und lasziven Körpern schafft eine Gegenthese zur erbarmungslosen Darstellung der Realität von Franks Zeitgenossen. Die Ausstellung in der MAC1 Galerie zeigt Edvard Franks Aquarellmalerei von ca. 1954 – 1963, dem Schwerpunkt seines Schaffens. www.museum-art-cars.com

Bis 07.05. Bregenz Mittelalter am Bodensee, Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall. Archäologische Fachstellen und Museen rund um den Bodensee haben sich zusammengeschlossen,

um im Rahmen einer Wanderausstellung Einblicke in das mittelalterliche Leben (ca. 1000 bis 1500 n. Chr.) im Bodenseeraum zu bieten. www.vorarlbergmuseum.at

Bis 29.05. Winterthur Adji Dieye – Aphasia. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich die in Zürich und Dakar, Senegal, lebende italienisch-senegalesische Künstlerin Adji Dieye (*1991) mit den Themen Postkolonialismus und Nationalstaatenbildung. Dabei untersucht sie aus einer afrodiasporischen Perspektive, welche Rolle Sprache und der urbane Raum in der Geschichtsschreibung spielen und hinterfragt diese als lineare Abfolge von Ereignissen kritisch. www.fotomuseum.ch

Bis 27.8. Vaduz Fußball. Die Leidenschaft für die Weltmeisterschaft. Fußball wurde als Spiel geboren und ein Spiel bleibt es im Grunde auch. Doch er ist auch ein modernes Epos, mit Göttinnen und Göttern, Anhängern und Anhängerinnen und legendären Zweikämpfen, wo

EINE EINRICHTUNG DES KUNSTMUSEUMS STUTTGART

JA H R E

18. MÄRZ BIS 31. OKTOBER 2023 DI BIS SO 11–18 UHR MO GESCHLOSSEN OTTO-DIX-WEG 6 78343 GAIENHOFEN-HEMMENHOFEN MUSEUM-HAUS-DIX.DE

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Bis 17.09. Singen Norman Liebman. Ein amerikanischer Traum. Die Ausstellung umfasst die gesamte Bandbreite von Liebmans Schaffen und verdeutlicht seinen Wandel als Künstler. Untermalt wird Liebmans Lebenswerk im MAC1 mit amerikanischen Fahrzeugen der 50er und 60er Jahre. www.museum-art-cars.com

Bis 01.10. Rorschach Lotte. Erlebte Landschaften. Werke aus der Sammlung Würth. Die Landschaft ist das große Thema von «Lotte» (Copi; 1924–2019). Nach einem Studium an der Akademie und Kunstgewerbeschule in Stuttgart führte ihr Lebensweg nach Frankreich über Afrika bis nach Kalifornien & schließlich zurück an die Côte d’Azur. Erlebte Momente und persönliche Eindrücke spiegeln sich in «Lottes» Œuvre wider. Mit ihrer strahlenden, spontanen Malweise hält sie die Schönheit der Natur fest. www.wurth-international.com

Bis 15.10. Dornbirn

Otto Dix vor seinem Haus in Hemmenhofen, 1961, Foto: Hannes Kilian, © Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Sammlung Kilian

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der junge David den Riesen Goliath besiegen kann. Fußball verrät viel über unsere Kultur: Er ist Tanz, Wettkampf, Zufall, Täuschung, Gefühl, Poesie und Wissenschaft. www.landesmuseum.li

Der Bodensee. Eintauchen – erkunden – erleben. Seit Jahrtausenden ist der Bodensee durch seine günstige klimatische und räumliche Lage Anziehungspunkt für Menschen, die ihn als Lebensraum, Nahrungsquelle, Verkehrsweg und in jüngster Zeit auch als Erholungsraum nutzen. Die aktuelle Sonderausstellung der inatura beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven neben seiner Entstehung und Entwicklung vor allem das Zusammenspiel von Mensch, Flora und Fauna am und im See, sowie die aktuelle Situation dieses Herzstücks einer Region. www.inatura.at

Ausstellungen ab März 2023 04.03. – 10.04. Bregenz VALIE EXPORT. Oh Lord, don‘t let them drop that atomic bomb on me. Pfeifen hängen von der Decke. Wie Tropfsteine baumeln die verzinkten Rohre einer Orgel herab, andere werfen schlanke, spitze Schatten auf die gläsernen Wände. Die Pfeifen stammen aus der Wallfahrtsbasilika Sieben Schmerzen Mariae am Pöstlingberg in Linz, dem Geburtsort der Künstlerin. VALIE EXPORT stellt daraus eine »Tonskulptur« zusammen: eine Komposition aus Hör- und Sichtbarem, eigens erdacht für den imposanten Raum des Kunsthaus Bregenz. www.kunsthaus-bregenz.at

11.03. – 05.11. Winterthur Geschichten in Gesichtern. Porträt und Tronie in der niederländischen Kunst. In der Kabinett-Ausstellung wird Jacob Backers

(1608–1651) jüngst erworbenes Bildnis eines Knaben mit Axt erstmals gezeigt. Das hervorragend erhaltene Gemälde erweitert die Museumsbestände um ein Meisterwerk eines bedeutenden Künstlers aus dem Rembrandt-Umfeld. Darum gruppieren sich Gemälde von Künstlern wie Ferdinand Bol, Samuel van Hoogstraten und Jan Lievens, die in vielschichtigem Bezug zu einer erlesenen Auswahl von Historien-, Genre- und Selbstdarstellungen Rembrandts präsentiert werden. www.kmw.ch

18.03. – 31.10. Hemmenhofen Alias Dix. Zum 100. Geburtstag von Nelly Dix-Thaesler. Das Museum Haus Dix nimmt den 100 -jährigen Geburtstag von Nelly Dix-Thaesler (1923–1955) zum Anlass, die vielseitig begabte Tochter von Martha und Otto Dix näher vorzustellen. www.museum-haus-dix.de

26.03. – 27.08. Gaienhofen Erich Heckel. Holzschnitte 1905-1965. Das Hesse Museum Gaienhofen zeigt mit knapp 30 Werken eine Auswahl aus dem Nachlass des Künstlers, der nach 1945 von Berlin an den Bodensee gezogen war. Von Frühwerken über ausgewählte expressionistische Hauptwerke bis zu späten Arbeiten, die in Hemmenhofen und während seiner Professur in Karlsruhe entstanden. www.hesse-museum-gaienhofen.de

30.03. – 22.10. Westlicher Bodensee Grüne Fürsten am Bodensee. Sonderausstellung im Gartenjahr. Das vielseitige Projekt steht ganz im Zeichen von Menschen, die den Gartenbau prägten. Im Zentrum stehen die Familie Bonaparte (Paris / Konstanz / Schloss Arenenberg) und die Familie Esterházy-Plaideux (Wien / Konstanz / Insel Mainau). Ihnen zur Seite treten die Grossherzöge bzw. Markgrafen von Baden (Salem) und bürgerliche Familien wie die Fehrs (Frauenfeld / Kartause Ittingen) oder Gartenarchitekten, die deren Werk in der Moderne weiterführten. Das Napoleonmuseum auf dem Arenenberg, die Blumeninsel Mainau, das Kunst- und Ittinger-Museum in Warth sowie das Thurgauer Natur- bzw. Archäologiemuseum veranstalten größere und kleinere Ausstellungen zu dem genannten Themenkreis. www.bodensee.eu

06.04. – 08.10. Konstanz Gladiatoren – Helden des Kolosseums. Grausame Unterhaltung oder der Triumph menschlicher Tapferkeit über den Tod? Mit inszenierten Kampplätzen und Arenen, lebensgroßen Gladiatoren und interaktiven Medienstationen wird die neue Sonderausstellung ein umfassendes, aber differenziertes Bild vom Leben und Sterben der Gladiatoren vermitteln. www.alm-konstanz.de

16.04. – Frühjahr 24 Ittingen Gärten der Kartause Ittingen – Zum Nutzen und zur Freude. In der Kartause Ittingen


gab es nie Herrscherpersönlichkeiten, die Architektur und Gärten als Ausdruck ihrer Macht benutzten. Entsprechend gibt es keine visionären Darstellungen einer reichen Gartenlandschaft. Wer aber genauer hinschaut, findet Hinweise darauf, dass beim Anlegen der Gärten das Praktische mit dem Schönen verbunden wurde. Die Ausstellung im Rahmen des überregionalen Projekts „Grüne Fürsten am Bodensee“ gibt einen Einblick in die unterschiedlichen Nutzungen der Gärten in der Kartause von der Mönchszeit bis heute. www.kunstmuseum.tg.ch

21.04. – 15.10. Lindau Andy Warhol & die Pop Art. Das Lindauer Kunstmuseum macht 2023 die Bühne frei für Andy Warhol, den schillerndsten Vertreter der amerikanischen Pop Art. Die Schau evoziert mit wertvollen Leihgaben aus privaten Sammlungen und Kunststiftungen das Bild einer Zeit, in der nicht nur Bildende Kunst und Massenmedien, sondern auch Sub- und Hochkultur erstmals universell miteinander verschmolzen und ein riesiges Publikum erreichten. www.kultur-lindau.de

22.04. – 02.07. Bregenz Monira al Quadiri. Sie zählt zu den wichtigsten Künstler*innen der Golfregion. Im Senegal geboren, wächst sie in Kuwait auf und bricht mit nur sechzehn Jahren nach Japan auf. Der Krieg in Kuwait lässt sie nach Ausflüchten suchen. Bekannt wird sie mit Videos und Skulpturen, die sich mit der Petro-Kultur und der Abhängigkeit des modernen Lebens von fossilen Energien auseinandersetzen. Sie präsentiert Objekte, die mit Autolacken überzogen sind. Sie sehen wie Schmuckstücke in einer Schatzkammer aus, erinnern an phallische Raketen, futuristische Sprengsätze oder Science-Fiction ... www.kunsthaus-bregenz.at

07.05. – 10.03.24 Hohenems A Place of Our Own. by Iris Hassid. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Leben von vier jungen palästinensischen Frauen. Sie sind israelische Staatsbürgerinnen, leben und studieren in Tel Aviv und machen sich von dort auf den Weg in ihr Berufsleben, in Israel und anderswo. Die israelische Fotografin Iris Hassid (*1968) begann 2014, sie zu fotografieren und mit ihnen über ihre Ambitionen, Freundschaften, Familien und ihr politisch-soziales Engagement zu sprechen. www.jm-hohenems.at

17.05. – 07.01.24 Konstanz “Jetzt machen wir Republik!” Die Revolution von 1848/49 in Baden. Totalitäre Ideologien weltlicher und religiöser Prägung faszinieren Millionen Menschen. Die freiheitlich verfasste, parlamentarische Demokratie droht dagegen, global betrachtet, zum Auslaufmodell zu werden. Die Erinnerung an die Forderungen und Ereignisse der Revolution von 1848/49, an markante Frauen und Männer dieser frühen Demokratiebewegung inmitten europäischer Freiheitsbewegungen, verweist auf erstaunlich aktuelle Bezüge. www.rosgartenmuseum.de

07.05. – 17.09. Ittingen Kostbarkeiten von Adolf Dietrich. Ende 2022 übergab die Adolf Dietrich-Stiftung des Sammlers Peter Somm 17 Zeichnungen und Ölbilder des Berlinger Malers ans Kunstmuseum Thurgau. Diese großzügige Schenkung ergänzt die bereits namhafte Sammlung des Museums um bedeutende Arbeiten von Adolf Dietrich. In einer aufschlussreichen Präsentation wird die Werkgruppe und ihre Bedeutung für die Museumssammlung vorgestellt. www.kunstmuseum.tg.ch

02.07. – 17.12. Ittingen Rachel Lumsden – The blazing hot moment und andere Funkensprünge. Im Arboner Atelier der Malerin Rachel Lumsden entstehen großformatige Gemälde – und markante Texte. Die Ausstellung zeigt anhand ihrer Werke, wie die Wirklichkeit zu surrealen Szenerien verfremdet wird. Dabei entzünden Funkensprünge aus der Kunstgeschichte auf Lumsdens Leinwänden malerische Leuchtfeuer, die auch inhaltlich Sprengkraft besitzen. www.kunstmuseum.tg.ch

10.4.2022 – 29.3.2023 Vaduz auf & zu – Wenn sich künstlerisch gestaltete Eier öffnen. Ohne Anfang oder Ende erscheint das Ei. Perfekt umschließt seine Schale, was sich im Inneren befindet. Erst wenn es soweit ist, öffnet sich die Hülle und gibt das Innere frei. In der Sammlung des Liechtensteinischen LandesMuseums finden sich zahlreiche künstlerisch gestaltete (Oster)Eier, bei deren Herstellung mit dem Moment auf & zu gespielt wurde. So zeigt die diesjährige Ostereierpräsentation Eier von Hühnern und Gänsen, Eier aus Silber, Porzellan und Glas, aus Papier, Holz oder Blech, die sich auf unterschiedliche Art und Weise öffnen lassen. www.landesmuseum.li

15.04. – 09.07.2023 Achberg Wiener Wirklichkeiten. Realistische Malerei aus der Meisterklasse Rudolf Hausner. Die Ausstellung in Schloss Achberg präsentiert eine Auswahl der Meisterschüler*innen Hausners, die sich vom Beginn ihres Studiums bis heute mit der Darstellung von Wirklichkeit beschäftigen. www.schloss-achberg.de

05.05. – 22.10. Vaduz Parlament der Pflanzen II. Mit der Ausstellung Parlament der Pflanzen griff das Kunstmuseum Liechtenstein 2020/21 ein gewichtiges Themenfeld unserer Zeit auf. Parlament der Pflanzen II führt diese Auseinandersetzung fort: Die täglichen Meldungen zum Klimawandel und das Wissen, wie wichtig intakte Ökosysteme sind, geben Anlass, unser Verhältnis zur Natur und zur belebten Welt zu überdenken. Dazu möchte die Ausstellung einen Beitrag leisten, der künstlerische Ansätze mit neuen Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschung verbindet. Künstler*innen greifen diese Thematiken mit ihren komplexen Verflechtungen auf und verleihen den Pflanzen eine Stimme. www.kunstmuseum.li

Oskar Reinhart «Am Römerholz». Reinharts Ehrgeiz war es, stets nur die besten zu seiner Zeit erreichbaren Meisterwerke zu erwerben. So gelang es dem Winterthurer Kaufmann, ein Konzentrat der europäischen Kunst zusammenzutragen, das weltweit zu den besten seiner Art gehört. Für den Besucher eröffnet sich so ein Königsweg durch die Geschichte der europäischen Kunst vom 14. bis zum frühen 20. Jahrhundert. www.roemerholz.ch

Ab 25.06. Wolfegg Wie war der Alltag, als es noch kaum elektrische Geräte in den Haushalten gab? Bevor das Internet erfunden wurde? Erst der direkte Vergleich veranschaulicht, wie sehr sich die Lebenswelt vergangener Jahrhunderte von unserer heutigen unterscheidet. Dies zeigt ab Juni eine neue Dauerausstellung im modernen Anbau des Hof Beck. www.bauernhausmuseum-wolfegg.de

22.07. – 29.10. Achberg Paul Kleinschmidt (1883 – 1949). Hymnen der Malerei. Die Ausstellung widmet sich dem in Vergessenheit geratenen Künstler. Er gilt als Maler des wilden Berliner Großstadtlebens, der Varietés, Theater und Kaffeehäuser. Weniger bekannt sind seine Stillleben und Landschaften. Schloss Achberg widmet dem Ausnahmekünstler, der 1934 von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und ins Exil getrieben wurde, eine große Retrospektive. www.schloss-achberg.de

01.10. – 2024 Ittingen Hans Krüsi – Jeder kann nicht machen was er will. Hans Krüsi gehört zu den aussergewöhnlichsten Figuren im Feld der Aussenseiterkunst. 1920 geboren und in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen, schuf er ab Mitte der 1970er-Jahre ein erstaunliches bildnerisches Werk, in dem eine übersprühende Kreativität, Bildwitz und eine existenzielle Selbstbefragung zu einem berührenden Ganzen zusammenfanden. www.kunstmuseum.tg.ch

29.10. – 07.01.24 Singen Rudolf Wachter. Ich arbeite mit Holz – Das Holz arbeitet mit mir. Rudolf Wachter (1923-2011) ist einer der bedeutendsten modernen Holzbildhauer in Deutschland. Indem Wachter die Kräfte im Stamm für die Gestaltung seiner kraftvoll reduzierten Plastiken nutzte, hat er der Holzbildhauerei ganz neue bildnerische Möglichkeiten erschlossen. www.kunstmuseum-singen.de

26.08. – 19.11. Winterthur Caspar David Friedrichs und die Vorboten der Romantik. Die erste große Museumsausstellung zum Künstler in der Schweiz überhaupt und eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte des Kunstmuseums Winterthur. Ein Jahr vor dem 250-jährigen Geburtstag des Künstlers untersucht sie die

Alle Angaben ohne Gewähr. Informieren Sie sich bei den jeweiligen Kultureinrichtungen auch über weitere Veranstaltungen im laufenden Kalenderjahr.

Fahr mal hin!

07.05. – 15.10. Singen Like it! Von den Höri-Künstlern zur Gegenwartskunst. Im Mittelpunkt stehen Werke der »Höri-Künstler« sowie Arbeiten aus der Sammlung »Gegenwartskunst der Vierländerregion Bodensee«. www.kunstmuseum-singen.de

Reiselust und Abenteuer

07.05. – 15.10. Vaduz Paco Knöller. Unter mir der Himmel. Die Hilti Art Foundation zeigt eine monografische Ausstellung mit Paco Knöller. Sie wurde in enger Zusammenarbeit mit dem deutschen Künstler konzipiert und umfasst rund 40 Werke von den 1980er-Jahren bis zur Gegenwart. Thema ist die menschliche Existenz im human- wie auch im naturgeschichtlichen Zusammenhang. Ergänzt werden die Werke Knöllers durch Plastiken aus der Sammlung der Hilti Art Foundation, u. a. von Pablo Picasso, Max Beckmann, Alberto Giacometti, Hans Arp und Germaine Richier. www.kunstmuseum.li

Einflüsse der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts auf sein epochemachendes Schaffen und präsentiert sich so im doppelten Sinn als «Vorbotin » auf das Jubiläum. www.kmw.ch

Entdecke die neue Museumswerkstatt

… bei einer einzigartigen Entdeckertour auf den Traumrouten der Welt die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des mobilen Reisens entdecken!

13.05. – 17.09. Winterthur La Grenouillere – Renoir und Monet im Dialog, Sonderausstellung in der Sammlung

www.erwin-hymer-museum.de KulturZeit

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Foto: Holger Spiering

SinnesLust Wie schmeckt der Bodensee? Sicher ist, dass sowohl die saftigen Weintrauben des gemäßigten Bodenseeklimas als auch das feste Filetfleisch eines fangfrischen Bodenseefischs hineinspielen. Auch die knackigen Äpfel und das weit über die Region bekannte „Grüne Gold“, der Tettnanger Hopfen, sind unverwechselbar mit dem Geschmack des Bodensees verbunden. Am besten ist es wohl, sich durch die Palette der hiesigen Delikatessen zu probieren. Und so entfaltet sich nicht in einem, sondern in einem perfekten Zusammenspiel aus Gerüchen, Aromen und Ästhetik die kulinarische Symphonie des Bodensees.

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Der Auxerrois wird wiederentdeckt

Sommersprossen im Weinberg

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WEINGUT AUFRICHT | Auf der Bekanntheitsskala der Weinregion Bodensee stehen die Sorten Müller-Thurgau, Grau- und Spätburgunder ganz weit oben. Darüber hinaus gibt es Weine, die hier weniger bekannt sind, obwohl sie auf eine lange Historie zurückblicken können und geschmacklich überaus spannend sind. Es lohnt sich, sie etwas genauer in den Fokus zu nehmen, wie beispielsweise den Auxerrois, den das Familienweingut Aufricht seit über 30 Jahren nicht mehr missen möchte.

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ie schönsten Trauben im Weinberg sehen aus, als hätten sie Sommersprossen“, sagt Johannes Aufricht über die Früchte des Auxerrois, ein gelber Burgunder, deren Rebstöcke sein Vater Manfred und Onkel Robert Aufricht vor rund 35 Jahren pflanzten. Oder besser gesagt: „wieder pflanzten“, denn die Rebe war bereits im Mittelalter am Bodensee heimisch, geriet aber irgendwann in Vergessenheit. Manfred Aufricht hatte von alten Kellermeistern gehört, dass es noch einen Burgunder gäbe, der aber nicht mehr angebaut werde. Damit war Aufrichts Interesse geweckt an dieser Sorte. Sie

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recherchierten und bekamen schließlich Setzlinge des Auxerrois aus einer alteingesessenen, kleinen Rebschule im Elsass. In dieser Region war der Auxerrois nie ausgestorben, er ist dort wichtig für die Herstellung des Crémants. Namensgebend ist die französische Stadt Auxerre in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Der Auxerrois ist eine eigenständige weiße Rebsorte, die aus einer natürlichen Kreuzung von Pinot (Burgundersorte) und Weißem Heunisch hervorging. Vermutlich entstand sie im Mittelalter im Burgund, als viele Weinanbaugebiete gleich-


zeitig mit den beiden Elternrebsorten Pinot und Heunisch bestockt waren und somit im sogenannten gemischten Satz standen. Heute findet man die Reben des Auxerrois vor allem in Frankreich, hier insbesondere im Elsass, sowie in Luxemburg und in geringer Zahl auch in Deutschland. Aufrichts waren die ersten Winzer, die den Wein an den Bodensee brachten, und sind mit 2,5-3 Hektar der größte Anbauer dieser Sorte in der Region. „Es brauchte am Anfang seine Zeit, den Menschen zu erklären, dass es eine historische Sorte ist und keine Neuzüchtung“, sagt Manfred Aufricht zu den Anfängen des Auxerrois auf dem Weingut. Die Rebe ist sehr urwüchsig und vital, ihr Ertrag jedoch eher gering. Als „Model unter den Trauben“ bezeichnet Johannes Aufricht die Trauben des gelben Burgunders, da sie die schönsten unter allen Trauben sein sollen. Kurz vor der Ernte nehmen sie eine Farbe von Blattgold an und sorgen damit auch bei den erfahrenen Winzern immer wieder für Begeisterung. „Es waren meine glücklichsten Tage als Winzer, als ich die ersten Auxerrois-Trauben ernten konnte“, beschreibt Manfred Aufricht sein Verhältnis zu dieser Sorte und beschreibt den Wein als einen, der „das Leben angenehm macht“. Im Glas zeigt er frische, helle Reflexe in der Farbe, wirkt fast schon transparent. Er duftet nach frischem Obst, zeigt ein Hauch von Mirabelle und Nuancen von frisch geschnittenem Heu. Von allen Burgundern hat der Auxerrois die mildeste Säure, ist feminin, zart und bekömmlich. Er ist ein idealer Begleiter für die vegetarische Küche, Fisch oder Spargel. Hinzu kommen sein moderater Alkoholgehalt und seine gute Lagerfähigkeit. Er trifft geschmacklich den heutigen Zeitgeist perfekt, da an ihm nichts zu viel und nichts zu wenig ist.

2 1|Das Familienweingut Aufricht in Stetten bei Meersburg grenzt bis ans Ufer des Bodensees. 2|Im Glas zeigt der Auxerrois frische, helle Reflexe; im Fass ist der Ertrag eher gering. 3|In der Besenwirtschaft „Fräulein Seegucker“ kann während der Sommermonate auch der Auxerrois probiert werden.

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Aufrichts haben dazu beigetragen, dass die Liebe zu diesem Wein auch in der Öffentlichkeit wieder gewachsen ist. Er wird für manchen eine schöne Neuentdeckung sein, da sein Geschmack einzigartig ist und er – obwohl er ein Teil der Burgunderfamilie ist – eine auffallende Eigenständigkeit hat. Die Bodenseeregion ist stark vom Weinbau geprägt und die Freude unter den Weinliebhabern groß, wenn es Raritäten zu entdecken gibt. Sophia Aufricht lädt im „Fräulein Seegucker“, ihrer zeitgemäßen Interpretation einer Besenwirtschaft, in den Sommermonaten dazu ein, die vielfältigen Aufricht-Weine zu entdecken, darunter auch den Auxerrois. Inmitten der Weinberge kann jeder, nebst liebevoll zubereiteten regionalen Gerichten, seine Lieblingsweinsorte finden. Das „Fräulein Seegucker“ lässt sich gut zu Fuß erreichen bei einem Spaziergang durch die Weinberge von Hagnau oder Meersburg aus. Eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen steht auch auf dem Weingut zur Verfügung.

Weitere Infos zum Weingut, zu Veranstaltungen und zum Fräulein Seegucker sind hier zu finden: www.aufricht.de GenussZeit

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Tipps für Genießer & Feinschmecker Der Bodensee bietet eine unglaubliche Vielfalt an Gastronomie und Hotellerie – wir haben die Top-Adressen der Region! Von kulinarischen Köstlichkeiten der Confiseure, Winzer, Bierbrauer und Brenner feiner Destillate bis zu ausgezeichneten Gasthäusern und Ferienhöfen.

Willkommen bei Steffelins! OBST- UND URLAUBSHOF STEFFELIN | Im Hof laden des familiengeführten Obst- und Urlaubshofs gibt es eine feine Auswahl an hausgemachten Leckereien: Kaffee & Kuchen, Deftiges wie Wurstsalat, Dinnele und üppig belegte Brötchen sowie Obst aus eigenem Anbau und regionale Produkte. Ob im gemütlichen, geschmackvoll eingerichteten Frühstücksbereich des Hofladens oder draußen auf einem der idyllischen Sitzplätze – genießen Sie das leckere Hoffrühstück mit hausgebackenen Brötchen und Bauernbrot. Einfach einen Tag vorher bis 17 Uhr im Hofladen anmelden und ausprobieren! Eine große, mit etlichen Preisen ausgezeichnete Auswahl an Edelbränden, Likören und Dry Gin „Chrimo®“ lädt zur Degustation ein. Urlaubsgäste können sich über zehn moderne, gerade wieder frisch für Familienfreundlichkeit ausgezeichnete Ferienwohnungen freuen, darunter das stylische „Kräuter Chalet“. Die Lage des gesundheitsbewussten Urlaubshofs spricht für sich: Eingebettet in die wunderschöne Landschaft der Bodensee-Apfelregion bietet der Hof eine ideale Ausgangslage für viele Ausflüge, zum Beispiel einer Fahrt mit dem liebevoll restaurierten „Bully“ inklusive Picknick im Grünen. Ein garantiertes Erlebnis für Wohnmobil-Reisende, Familien, Junggebliebene, Radfahrer, Wanderer und Genießer. Familie Steffelin und ihr Team freuen sich auf Sie! Öffnungszeiten Hofladen: Täglich 8-18 Uhr Kaffee & Kuchen, Frühstückskarte, Degustationen, Urlaub machen, Obstkisten fahren, uvm. Öffnungszeiten Besenwirtschaft: Jeden Donnerstag vom 6. April bis 5. Oktober. Immer aktuell auf www.steffelin.de

Obst- und Urlaubshof Steffelin Gartenweg 1 D-88677 Markdorf-Ittendorf Tel. +49 7544 73400 www.steffelin.de

Haus für Wein, Kultur und Geschichte

vineum bodensee Vorburggasse 11 D-88709 Meersburg Tel. +49 7532 440-260 /-2632 info@vineum-bodensee.de www.vineum-bodensee.de 96

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Öffnungszeiten: April bis Okt. Di bis So und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr; Nov. bis März Sa, So und Feiertage 11 bis 18 Uhr (außer 23., 24., 30., 31. Dez., Karfreitag und Fasnacht) Öffentliche Führungen jeden So 15 Uhr, April - Okt. zusätzlich um 11 Uhr; private Führungen auf Anfrage

VINEUM BODENSEE | Das vineum bodensee bietet auf 600 qm und über zwei Etagen einen interaktiven und sinnlichen Rundgang zur Kulturgeschichte des Weines. Eindrucksvoll im Eingangsbereich steht eine Weinpresse von 1607, auf der eine mediale Installation mit laut knarrenden und knarzenden Geräuschen die Funktion des Technikbaudenkmals nachvollziehbar macht. Der Raum weinwelt weltweit versammelt in Form von 101 Weinflaschen aus der ganzen Welt alle Weinanbaugebiete rund um den Globus und Duftstationen laden zum Erschnuppern von über 20 Weinaromen ein. Der vineumstore präsentiert ungewöhnliche Wein-Accessoires und in der vinemathek gibt es Bodenseewein in Probierschlucken. Wein ist das verbindende Element zwischen Geschichte und Kultur und ermöglicht außerdem einen sinnvollen Brückenschlag, um die Bodenseeregion in einen globalen Kontext zu setzen. Das macht das vineum bodensee für Einheimische wie auch für ein nationales und internationales Publikum spannend und zwar unabhängig davon, ob man sich für Wein interessiert oder nicht.


Würzigstes Ausflugsziel am Bodensee

Dem Paradies ein Stück näher VILLINO | Oberhalb von Lindau, in seinen grünen, von Obstplantagen verzierten Hängen über dem Bodensee, liegt ein exquisites, im mediterranen Landhausstil erbautes Hotel, eingebettet in einem herrlichen Park. Die mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten Zimmer und Suiten begeistern durch ihren Komfort und den unaufgeregten Luxus. Das von der Inhaber- und Gastgeberfamilie Fischer mit Herzblut geleitete Haus ist schon seit 30 Jahren eine der Topadressen in Deutschland. Die mehrfach ausgezeichnete Cucina dei Sensi von Küchenchef Toni Neumann besticht mit italienischen, asiatischen und regionalen Inspirationen, Kreativität und Leichtigkeit der Weinkeller des VILLINO mit seinen von Sommelier Rainer Hörmann sorgfältig kuratierten 850 Positionen. Kochkurse und Weinrunden, das VILLINO-SPA, der Fitnessraum Body&Mind und hochwertige Beauty-Behandlungen ergänzen das alle Sinne berührende Angebot dieses ganz besonderen Domizils. VILLINO Hotel – Restaurant – Wellness Mittenbuch 6 D-88131 Lindau/Bodolz Tel. +49 8382 9345-0 info@villino.de www.villino.de

APPENZELLER ® SCHAUKÄSEREI | Das Appenzellerland am Fuße des Alpsteins steckt voller Geheimnisse, Mystik, Traditionen, Geschichten und kreativer Köpfe. In der Erlebnisausstellung der Appenzeller® Schaukäserei in Stein AR taucht man in die Welt der Appenzeller ein. Seit über 40 Jahren entsteht hier täglich der weltbekannte Appenzeller® Käse. In der Erlebnisausstellung vereinen sich traditionelles Brauchtum und modernste Käseherstellung zu einer gelungenen Mischung aus Althergebrachtem und der Gegenwart. Mit einem Schlüssel kommt man dem Geheimnis näher, wieso der Appenzeller® Käse der würzigste Käse überhaupt ist. Das Rezept der berüchtigten Kräutersulz bleibt zwar streng geheim, aber eine feine Kräutererinnerung gibt es für alle Besucher der Ausstellung. Auch das urchige Restaurant lädt an 364 Tagen zum genussvollen Schwelgen ein. Feine Spezialitäten zum Mitnehmen gibt es im großen Schaukäserei-Shop. Appenzeller Schaukäserei AG Dorf 711, CH-9063 Stein AR Tel. +41 71 368 50 70 info@schaukaeserei.ch www.schaukaeserei.ch

Öffnungszeiten: Täglich ab 9 Uhr An 364 Tagen im Jahr geöffnet Käseproduktion täglich bis 15 Uhr Weitere Details zu den Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte der Homepage.

1 Michelin-Stern, 16 Gault Millau-Punkte / 2 Hauben

Leidenschaftlich erfolgreich WEINGUT THOMAS GEIGER | Am Ortsrand von Meersburg liegt das Weingut Thomas Geiger, verträumt zwischen Obstplantagen und Rebhängen mit einer wundervollen Panoramasicht auf den Bodensee und die Schweizer Alpen. Auf dem Weingut gibt es Ferienwohnungen teils im gemütlichen Landhausstil und teils sehr modern eingerichtet mit drei bis fünf Sternen. Die Idylle rund um das Weingut lädt zu einem gemütlichen und erholsamen Urlaub ein. Auch Thomas Geiger wird täglich von diesem wunderschönen Blick bei der Arbeit auf seinem Weingut inspiriert. Mit viel Liebe, Leidenschaft, Sorgfalt und Fachwissen führt er sein Weingut und fasziniert mit seinen Weinen und Edel-Destillaten Spitzengastronomen rund um den Bodensee und Weinliebhaber in ganz Deutschland. Von namenhaften Fachmagazinen erhielt Thomas Geiger viele nationale wie internationale Auszeichnungen. Das Genussmagazin „Selection“ zeichnet ihn als Baden Brennerei des Jahres und 2. Beste Brennerei Deutschlands aus. Das Gourmetund Reisemagazin „Savoir-Vivre“ und die „AWC-Vienna“ zeichnen das Weingut mit mehreren Gold- und Silbermedaillen aus. Der „Feinschmecker“ zählt das Weingut Thomas Geiger zu den besten in Deutschland. Seine Besenwirtschaft in einer original urigen Tenne öffnet er im Frühjahr.

Weingut Geiger Baitenhauser Straße 3 D-88709 Meersburg-Riedetsweiler Tel. +49 7532 9856 info@weingut-geiger.de, www.weingut-geiger.de Direktverkauf Meersburger Hofladen Stettener Straße 4, D-88709 Meersburg Tel. +49 7532 414227 Öffnungszeiten: Ende März–Mitte Nov. Edi’s Besenwirtschaft Geöffnet Anfang April bis Anfang Mai GenussZeit

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Das neue Felchen BODENSEE-FISCHE | Nach wie vor gehört für viele Touristen am Bodensee der Verzehr eines Felchens zum Pflichtprogramm. Da jedoch die Ausbeute der Bodenseefischer an Felchen von Jahr zu Jahr geringer wird, fällt das Auge des Genießers neuerdings auf: das Rotauge.

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as durchaus berechtigt ist. Der Fisch ist schön, er hat festes, weißes Fleisch, schmekkt delikat und hat mit 25 bis 50 Zentimetern Länge eine gute Größe. Und es gibt ihn zuhauf, im Gegensatz zu den bisherigen „Brotfischen“ Felchen und Kretzer (in der Schweiz als Egli bekannt), die beide wohl immer seltener auf den Menükarten angeboten werden.

Lecker, vielseitig und unkompliziert Die Köche am See haben mittlerweile gelernt, das Rotauge vielfältig zuzubereiten, denn wegen der teils feinen Gräten ist das eine kleine Herausforderung für die Küche. Doch gilt bekanntlich: „Keine schönduftende Rose ohne Dornen“. Und weil die Fischer den Gräten der Rotaugen schon direkt nach dem Fang zu Leibe rücken, haben diese ihren Schrecken in der Küche verloren. Die so vorbereiteten Filets lassen sich nicht nur zu leckeren „Fischknusperli“ ausbacken: Mancher Spitzengastronom verwendet schon lange das entgrätete Fleisch dieser Fische als Grundlage für Fischpasteten und andere kulinarische Besonderheiten. Und sogar die kleinen Rotaugen (bis 15 Zentimeter) eignen sich hervorragend als knusprige „Backfischli“ oder als roh marinierte Variation der spanischen boquerones. 104

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Rotaugen schmecken überaus lecker, mitunter besser als ein Karpfen oder eine Forelle. Das liegt unter anderem an der Ernährung des Fisches, die aus allerlei tierischen und pflanzlichen Kleinorganismen besteht. Sie schätzen besonders die invasiven Quagga-Muscheln und entlasten so das Ökosystem.

Vom Beifang zur Delikatesse Am östlichen Bodensee werden schon seit einigen Jahren die „Internationalen Rotaugen-Wochen“ zelebriert. Verschiedene Gaststätten in den Gemeinden Lindau, Wasserburg, Nonnenhorn und Kressbronn werden zwischen dem 31. März und dem 16. April 2023 spezielle Rotaugen-Gerichte anbieten. Es gibt sie unter anderem als Matjes oder sauer eingelegt (die Gräten lösen sich hierbei auf), als Seeburger und frittierte Bodenseefisch-Knusperle, in Fischweggen, Fischsuppe, Maultaschen und Salat, als Wurst und Fischlasagne, als klassisch pochiertes oder – auch mal mit Cornflakeskruste – paniertes Filet. So steigen die Rotaugen – ehemals nichts anderes als Beifang – weiterhin in der Markus Hotz Gunst der Gourmets.

Weitere Informationen unter www.bodenseefisch.eu


Fotos: Kapelle, Nonnenhorn

Unser Weintipp

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Gruß vom Bodensee WINZERVEREIN MEERSBURG | „Der schönste Müller-Thurgau wächst am Bodensee“. Ein Weißwein, der durch seine brillante Frische besticht.

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Knackiges Aroma von saftigen grünen Äpfeln am Gaumen, daneben zarte Noten von exotischer Frucht. Die sympathische Restsüße verleiht ihm eine spannende Finesse. Hier spiegeln sich die Sonnenstunden vom Bodensee im Glase wieder. Ein Wein zum „Zeigen – Erzählen – gemeinsam Genießen“ Winzerverein Meersburg Kronenstraße 19 D-88709 Meersburg www.meersburger.de 0,75 l Flasche, Euro 7,20

Foto: Bernd Kaulitzki

1|Rotaugenplätzchen mit Apfel-Meerrettich-Rote-Bete-Creme an Feldsalat 2|Rotaugen-Matjes. Die Gräten lösen sich hierbei auf. 3|Fischer bei der Arbeit auf dem Bodensee.

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Foto: Stefan Arendt

GangRaus Entlang der rund 270 Kilometer Uferlänge des Bodensees kann man wunderbar entschleunigen, Gas geben oder einfach den Moment genießen. Neue Formen des Stand-Up-Paddlings, wie beispielsweise SUP-Yoga, sind auf dem Wasser zu entdecken. Und wer einmal im Leben mit einem Wels tauchen will, der sollte sich den Trend „Seatrekking“ näher ansehen. Doch auch außerhalb des Wassers lässt sich aktiv das Dasein genießen: Die einmalige Schönheit von Ufer und Hinterland der Region kann man etwa auf dem Bodenseeradweg per Pedal „erfahren“ oder, gänzlich entschleunigt, entlang des dicht gestrickten Wandernetzes zu Fuß entdecken.

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Fotos: David Matthiessen, Stefan Trautmann

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Wellness-Oase direkt am Bodensee

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1|Aussicht über die Thermenaußenbecken und die Lindauer Insel 2|Mit 90 Grad die heißeste Sauna von allen: die Feuersauna 3|Ein Einblick in den Thermenbereich 4|In den riesigen Glasfronten spiegelt sich das Bergpanorama

THERME LINDAU | Direkt am Ufer gelegen und mit freiem Blick auf die Alpen, lädt das größte Bäderensemble am Bodensee zu Wellness, Lifestyle, Gesundheit, Erholung und Entspannung ein.

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as Highlight der Therme, die sich nach Süden über großzügige Glasfronten öffnet, ist die fantastische Aussicht auf die Bergwelt und den Bodensee. Vom Pfänder schweift der Blick über das Montafon und die Rheinmündung bis zum Säntis-Massiv. Die Lindauer Insel rahmt das herrliche Panorama vollends ein. Dieser Standort im Eichwald unmittelbar am Seeufer ist nach wie vor einer der schönsten überhaupt, an dem man eine solche Therme überhaupt bauen kann. Sanft in die Landschaft mit altem Baumbestand eingebettet, wirkt sie wie eine Steinscholle im Grünen. Dieses Motiv prägt die Architektur, die angesichts des Standorts bewusst zurückhaltend, ja minimalistisch ist. Sie leitet sich in erster Linie aus den Elementen der umgebenden Natur ab: Felsplatten, Steine und die Vegetation prägen das Gebäude-Ensemble. Während der Beton innen die Steinstruktur von draußen aufgreift, ist der Bau von außen mit Holz verkleidet, um den Eichwald aufzunehmen. 110

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In der Lindauer Wellness-Oase ist alles auf das Wohlbefinden der Gäste ausgerichtet. Ein Paradies aus und am Wasser, in dem man entspannen und auftanken kann. Ob allein, mit dem Partner oder mit der Partnerin, mit der ganzen Familie oder lieben Freunden: Der Tag in der Therme Lindau wird wie im Flug vergehen. Es lockt ein großzügiger Thermen-Bereich mit sechs Innen- und Außenbecken, Soleschwebebecken, verschieden warmen Quellund Sprudelbecken samt Textilsauna. Insgesamt zwölf unterschiedliche Saunen und Dampfbäder von der Kerzen- oder Feuersauna über die russische Banja bis zur Theater-Event-Sauna mit spektakulären Show-Aufgüssen und Klangeffekten sorgen für die wunderbare Leichtigkeit des Seins. Das gewisse Plus an Entspannung erwartet Gäste bei klassischen Wellness-Massagen oder exotischen Treatments wie der Lava Shells Massage mit echten Venusmuscheln.


info Therme Lindau Eichwaldstraße 16-20, D-88131 Lindau Tel. +49 8382 91115 0 info@therme-lindau.com, www.therme-lindau.com

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Wer besonderen Wert auf Ruhe und Zweisamkeit legt, zieht sich mit dem oder der Liebsten ganz einfach für ein paar Stunden in den Private Spa zurück.

zeichen erwerben. Neu gestaltet präsentiert sich das Strandbad mit einem weithin einmaligen 50-Meter-Olympiabecken, großer Liegewiese, Beachvolleyball- und Kinderspielplatz.

Für die nötige Ruhe hinterher sorgt die kuschelige Kamin-Lounge oder über 400 Liegen im Thermen- und Saunabereich, von denen viele im großzügigen Garten direkt am Ufer zur Entspannung beim schönsten Panoramablick auf den Bodensee einladen. In den drei Restaurants der Therme werden regionale und frisch zubereitete Gerichte serviert. Die zwei Poolbars innen und außen runden den Genuss für alle Sinne perfekt ab.

Ein Fitnessstudio mit modernen E-Gym-Geräten komplettiert das Angebot. Fitness-Mitglieder können mit einmaligen Panoramablick trainieren, das Sportbad nutzen und auch an den vielfältigen Fitnesskursen teilnehmen.

Das Sport- und Familienbad mit 25-Meter-Sportbecken, Wildbach, Rutsche, Lehrschwimmbecken und Kleinkinderbereich sorgt für Wasserspaß in jedem Alter. Im ganzjährig nutzbaren, modernen Sportbad, welches die Stadt Lindau als Eigentümerin finanziert hat, können die Bürger der Stadt, Schüler und Vereine preisgünstig schwimmen. In den regelmäßig stattfindenden Schwimmkursen können Kinder in der Therme Lindau ihr erstes Schwimmab-

Die Therme Lindau ist ein Erlebnis für sich. Und doch lädt sie regelmäßig zu Spezial-Events ein, die einen Besuch noch attraktiver machen. Das Team mit über 100 Mitarbeitern am Beckenrand und am Saunaofen, am Empfang, an der Poolbar oder in der Küche kümmern sich um das Wohlbefinden der Besucher. Sie alle haben nur ein Ziel: Sie wollen für ein paar unvergessliche Momente sorgen. Seit der Eröffnung hat die Therme Lindau große Beliebtheit erlangt und zieht Besucher aus Städten wie Zürich, München und Stuttgart an.

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Foto: Tourismus BW

Auf zu neuen Ufern 40 JAHRE BODENSEE-RADWEG | Die Bodenseeregion rangiert in den Top-Ten der europäischen Radregionen auf den vorderen Plätzen. Über 800.000 Radfahrende umrunden jährlich den Bodensee. Doch das kommt nicht von ungefähr: Der Bodensee-Radweg blickt auf eine langjährige Geschichte zurück, während der einige Hürden zu nehmen waren … doch fangen wir von vorne an.

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Ein Radweg für alle

„Drei Staaten – ein Radweg“

Schon vor weit über hundert Jahren luden Radsportvereine der Bodenseeregion dazu ein, den Bodensee mit dem Fahrrad zu umrunden. Dies war jedoch aufgrund ungeeigneter Radwegeinfrastruktur gar nicht so einfach, und so drang der Wunsch einer einheitlichen Wegführung nach und nach immer tiefer. Alles begann mit Wilfried Franke, der 1983 nach Abschluss seines Geografie-Studiums beim Landratsamt Bodensee angestellt worden war. Als umweltbewusster Mensch engagierte er sich für die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Radverkehrs in der Region. Noch im selben Jahr nahm die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) seine Initiative auf und erteilte der Verkehrskommission den Auftrag, eine geeignete Routenführung für die Seeumrundung per Rad zu erstellen. Die Aufgabe: „Geeignete Radwegstrecken für Freizeitfahrer sollen am See oder in Aussichtslage vorgesehen, über Grenzen abgestimmt und nach und nach verwirklicht werden, damit ein attraktiver und auf andere Interessen (Fußgänger, Naturschutz usw.) Rücksicht nehmender Radrundweg entsteht.“

Gesagt, getan. Die Arbeitsgruppe um Hans-Peter Grünenfelder überwand viele Hürden (gab es in jedem Anrainerland doch unterschiedliche Standards und Vorschriften), brachte alle an einen Tisch und etablierte nach fünf Jahren Arbeit eine einheitliche Kennzeichnung sowie eine Radwegkarte. „Drei Staaten – ein Radweg“ titelte die regionale Tageszeitung Südkurier am 7. Mai 1988. Das einheitliche Symbol eines stilisierten Radfahrers mit seeblauem Hinterrad wies nun den Weg rund um den Bodensee. Etwa 200 Kilometer maß der neue, einheitlich beschilderte und über die Staatsgrenzen hinweg durchgängig befahrbare Bodensee-Radweg, der damals noch „Seeradweg“ hieß. In den folgenden Jahren wurden weitere Teilabschnitte des Bodensee-Radwegs ausgebaut und verbessert, Straßenquerungen errichtet, Brücken gebaut, Engstellen beseitigt und die Routenführung um den ganzen See erweitert.


Topografie des Bodensee-Radwegs Der Bodensee ist mit einer Uferlänge von rund 270 km der drittgrößte See Mitteleuropas. Der mit rund 170 km größte Teil davon entfällt auf Deutschland, rund ein Viertel auf die Schweiz und ca. zehn Prozent auf Österreich. Fast überall folgt der Bodensee-Radweg der Uferlinie. Rund um den Obersee verläuft der Bodensee-Radweg weitgehend flach und ist auch für Kinder gut geeignet. Entlang des Untersees gibt es die eine oder andere kurze Steigung, aber auch hier stellt der Verlauf kein Problem dar. Folgt man der Hauptroute des Bodensee-Radwegs um den Überlinger See von Konstanz über Radolfzell nach Überlingen, so verläuft die Route praktisch eben. Lediglich die Strecke über den Bodanrück via Wallhausen, Liggeringen und Bodman ist anspruchsvoller. Für sportlich Radelnde stellt der kurvenreiche Schienerberg auf der Halbinsel Höri eine spannende Herausforderung dar.

Das Magazin zum 40. Jubiläum des Bodensee-Radwegs ist bei Labhard Medien erhältlich: www.labhard-shop.de

Umrundung machbar für jedermann Sieben Jahre später umfasste die Route rund um den Ober-, Unter- und Überlinger See schon knapp 300 Kilometer. Hinzu kamen Schleifen, beispielsweise zum Rheinfall bei Schaffhausen oder ins vorarlbergisch-schweizerische Rheintal, die das Umland mit einbezogen. Auch das Schiff spielt seitdem eine zentrale Rolle, führte die Zusammenarbeit mit den Schifffahrtsunternehmen doch erst dazu, dass die Umrundung als Freizeit-Erlebnis wahrgenommen und für jedermann machbar wurde.

Der Radweg wird ausgezeichnet Der große Erfolg des Bodensee-Radwegs veranlasste die beteiligten Tourismusverbände, eine Zertifizierung des Bodensee-Radwegs nach den Standards des Allgemeinen Deutschend Fahrradclubs (ADFC) anzustreben. Im Juni 2015 lag der Abschlussbericht des ADFC vor: Der Bodensee-Radweg konnte mit vier Sternen zertifiziert werden und hat diese Auszeichnung bis heute bewahrt. Im Jahr 2016 wurde die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) BodenseeRadweg gegründet, die fortan für die Zertifizierung und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur zuständig war. Die ARGE Bodensee-Radweg ist erster Ansprechpartner bei Fragen rund um das Fahren auf der länderübergreifenden Radtour. www.bodensee-radweg.de

Foto: Kur und Touristik Überlingen GmbH

Rund 2.000 Radfahrer am Tag waren damals auf dem BodenseeRadweg unterwegs. 2006 zählte der Südkurier schon „380.000 Radler auf [der] See-Tour.“ Der Bodensee hatte sich zu einer der beliebtesten Radregionen Europas entwickelt. Bis heute ist der Bann ungebrochen und jährlich reisen hunderttausende Gäste an, um die Naturschönheit der Region auf dem Bodensee-Radweg zu genießen.

Region | Ort 121


Fotos: Matthias Siebert

„Das entschleunigt unheimlich“ IM GESPRÄCH | Nik Linder hat seine Leidenschaft für den Lebensraum Wasser zum Beruf gemacht. Der professionelle Apnoe-Taucher, Seatrekker, Rekordsportler und Entwickler des Entspannungskonzepts Relaqua® lebt seit 20 Jahren in Freiburg. Aus dem Kindheitstraum „Wenn ich mal groß bin, durchschwimme ich den Bodensee!“ wurde ein zwanzigtägiges Seatrekking-Abenteuer rund um den See. Bei unserem Gespräch sind wir gleich beim Du – die Nähe zum See verbindet. Bodensee Magazin: Nik, du reist als professioneller ApnoeTaucher zu den spannendsten Ecken der Weltmeere. Wie bist du auf den Bodensee gekommen? Nik Linder: Ich komme ursprünglich aus Stuttgart und als Kind war es für mich etwas ganz Besonderes, im Sommer zum Baden an den Bodensee zu fahren. Der Gedanke, dass Menschen den Bodensee durchschwimmen, hat mir stark imponiert. Das wollte ich auch! Aber durchquert hast du den Bodensee ja nicht. Wie kamst du auf die Idee, um den Bodensee herum zu schnorcheln? Da kamen zwei Dinge zusammen: Ich bin Seatrekker und öfter für mehrere Tage mit Schnorchel und einer wasserdichten Tasche im Meer unterwegs. Zweitens war Corona. Ich konnte nicht reisen, nicht ins Schwimmbad und niemanden treffen. So habe ich die Welt vor meiner Haustür neu entdeckt und mich gefragt: Hat den Bodensee eigentlich schon mal jemand schwimmend umrundet? Das war der Anfang. 126

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Du bist als erster Mensch um den Bodensee geschnorchelt, der SWR hat deine Reise unter dem Motto „Nik trifft…“ begleitet. Was hat dir daran besonders gut gefallen? Am Anfang stand die Herausforderung. Ich wollte der Erste sein, der diese Umrundung schafft. 174 km in 20 Tagen, knapp 10 Kilometer am Tag, allein. Aber durch „Nik trifft…“ habe ich ganz verschiedene Menschen und ihre Perspektiven auf den See kennengelernt. Der Bodensee als Naturschutzgebiet, als Forschungsstätte, als archäologische Schatzkiste oder als Broterwerb der Fischerei. Ich war mir nicht sicher, ob meine Reise in diesem Spannungsfeld überhaupt möglich ist. Der Bodensee ist eben doch mehr als nur ein See. Auf deiner Reise warst du tagelang in diesem See. Was begeistert dich am Seatrekking? Die Ruhe und die Philosophie. Diese Art zu Reisen ist sehr langsam. Meistens kann man sein Tagesziel schon beim Einstieg sehen. Das entschleunigt unheimlich. Außerdem steht nachhalti-


„Der Bodensee ist eben doch mehr als nur ein See.“

ges Reisen beim Seatrekking im Vordergrund. „Leave no trace“ (hinterlasse keine Spuren) ist die Devise – und wir Seatrekker sind wirklich nur mit minimaler Ausrüstung unterwegs. Unser ganzes Gepäck – Zelt, Kleidung, Verpflegung – ist in der wasserdichten Tasche, die wir hinter uns herziehen. Dazu kommt die Schönheit des Wassers: eine 360 Grad-Perspektive auf den See. Was darf beim Seatrekking auf keinen Fall fehlen? Zum richtigen Seatrekking für mehrere Tage gehören eine wasserfeste, schwimmende Tasche und ein Neopren-Anzug dazu. Aber für kleinere Touren im See braucht es erst einmal nur eine vernünftige Tauchermaske und einen Schnorchel, idealerweise auch Flossen. Eine super Hilfe ist eine kleine Boje mit etwas Platz für Schlüssel, Geldbeutel und Handtuch. Die Boje warnt SUPs und Boote, an ihr kann ich mich ausruhen, und ich habe meine wichtigsten Sachen bei mir. Anfänger können einfach eine halbe Stunde in die eine Richtung schnorcheln – und wieder zurück.

TIPP:

Bodensee Seatrekking Event mit Nik Linder, 22.-24.09.23 www.niklinder.com

Wo ist der See am schönsten? Von Konstanz aus nach Dingelsdorf, an der Mainau vorbei, dann der Überlinger See mit seiner Steilwand und die Marienschlucht. Die Schlucht ist ein absolutes Highlight: Ein Zusammenspiel aus Fischen, Wasserpflanzen und Steinformationen. Im Rhein-Delta gibt es unglaublich viele Fische. Im Gegensatz dazu hatte ich im Untersee eher Probleme, weil das Ufer so flach und sandig ist, dass ich in der Schifffahrtsrinne schwimmen musste. Wenn das Wasser so tief ist, fehlt die Orientierung und es gibt nichts zu sehen. Du bist schon mit Haien, Orcas und Manta-Rochen getaucht. Ist da der Bodensee nicht etwas langweilig? Die Frage „Was bringt mir ein Hecht, wenn ich schonmal mit Delfinen getaucht bin?“ bringt mich nicht weiter. Der See bietet jeden Tag neue Überraschungen. Gemeinsam mit einem riesigen Wels im Rhein zu tauchen ist ein Abenteuer, dass ich vor meiner eigenen Haustür erleben kann. Das ist etwas ganz Besonderes.

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Foto: Holger Spiering


FamilienZeit Regionale Leckereien mit Blick auf den Bodensee genießen und die Kids auf dem Wasserspielplatz vor Glück strahlen sehen. Mit der Seilbahn in familienliebende Wanderregionen entschweben oder in den Tier- und Freizeitparks der Region Stunden für die Ewigkeit verbringen … Der Bodensee ist einfach ein Familienparadies. Worauf also warten? Auf ins gemeinsame Bodensee-Abenteuer!

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Foto: Stefan Arendt

„Jetzt könnt ihr was erleben!“ 9 Familien-Erlebniswege rund um den Bodensee

ERLEBNISWEGE | Von Lausbuben bis Räubertöchter, für Mathe-Fans, Forscherinnen und Ritter: Die kostenlosen Erlebnispfade in der Bodenseeregion vereinen Naturerlebnis, Lernvergnügen und Bewegung in wunderbarer Kulisse. Und schaffen, ganz nebenbei, bleibende Erinnerungen für die ganze Familie.

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Mathe-Entdecker-Pfad Konstanz (1)

Allensbacher Ameisenpfad (2)

Bodanrück Runde (3)

Länge: 14 verschiedene Touren, 1 bis 3,5 km Dauer: individuell Startpunkt: Hafen Konstanz Kinderwagen: geeignet

Länge: 2 km Dauer: ca. 1h Startpunkt: Parkplatz Kliniken Schmieder Kinderwagen: nicht geeignet

Messen, zählen, rechnen: Die Welt ist voller mathematischer Zusammenhänge! Diese zu erkennen und zu verstehen ist Ziel der MatheEntdecker-Pfade, die Familien dazu einladen, Konstanz auf spielerisch-mathematische Weise neu zu erkunden. Also nichts wie los: MathCityMap-App downloaden und ausprobieren … mathcitymap.eu/de

Bei diesem hübschen Rundweg gegenüber der Insel Reichenau geht’s auf Waldrallye mit Amalie, der kleinen roten Waldameise. Vom Waldtelefon über einen Barfußpfad bis zum Balancierbalken gibt es an insgesamt 11 Stationen viel zu entdecken – allein die Ameisenhügel zu zählen, ist schon eine echte Aufgabe! allensbach.de/touren

(Muckeseckele-Runde, Kleinkind geeignet) Länge: 3,1 km Dauer: ca. 45 Min. Startpunkt: Wanderparkplatz am Hofgut Bodenwald Kinderwagen: bedingt geeignet

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Foto: REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau / Helmut Fidler

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Foto: TSR GmbH / Kuhnle+Knoedler

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Auf diesem abwechslungsreichen Spaziergang ohne große Steigungen erwartet Familien neben Aussichten über Überlinger- und Untersee eine ganze Herde Bisons. Tipp: die nahegelegene Bisonstube Bodanrück, die mit Biergarten und kleinem Streichelzoo zur Rast einlädt. radolfzell-tourismus.de/touren


Burgerlebnisweg Hegau (4) (Abschnitt Premiumwanderwege „Hegauer Kegelspiel“) Länge: ca. 5km Dauer: 1,5h Startpunkt: Wanderparkplatz Mägdeberg Kinderwagen: geeignet Durch Felder und Wiesen geht es, nur ein paar Kilometer vom Bodensee entfernt, vorbei an Felsen, Vulkanen und Burgruinen. Das Hegau ist ein Kletter- und Versteckparadies für Kinder! Die Tour lässt sich individuell an die Ausdauer und Tagesform der Sprösslinge anpassen und irgendwo gibt es immer eine Feuerstelle mit wunderbarem Weitblick. Tipp: Würstchen nicht vergessen. hegau.de

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Schaukelweg Deggenhausertal (5) Länge: 4,9 km Dauer: ca. 2h inkl. Schaukeln Startpunkt: Gasthaus Ochsen, Roggenbeuren Kinderwagen: geeignet Hin und her wippen ist langweilig? Von wegen! Auf der Schaukelweg-Runde im Deggenhausertal führen 14 verschiedene Schaukeln zu höchstem Quietsch-Vergnügen. Zwischen all diesem Schunkeln, Schwanken & Schwenken kommt die ganze Familie in den Genuss der herrlichen Landschaft rundherum. deggenhausertal.de

Tettnanger Hopfenpfad (6) Länge: ca. 4 km Dauer: ca. 1,5h Startpunkt: Parkplatz Meistersteig, Tettnang Kinderwagen: geeignet Auf dem Tettnanger Hopfenpfad erfahren Familien interessante Details über das Wachstum und die Verarbeitung des Hopfens. Entlang des Weges aufgestellte Tafeln weihen in die Besonderheiten des Hopfenanbaus und Bierbrauens ein. tettnang.de

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Bauernpfad Kressbronn (7) Länge: 2,5 km Dauer: ca. 1,5 h Startpunkt: Wanderparkplatz am Weinbichl Kressbronn, Ortsteil Berg Kinderwagen: geeignet Hier erwarten Familien herrliche Aussichten auf See und Berge sowie Info-Tafeln zum Obst-, Hopfen- und Weinanbau in der Region. Am Waldrand lädt eine kleine Sitzgruppe zum Picknicken ein, für Kinder gibt’s einen kleinen Spielplatz. Highlight: Der „Naschgarten“, in dem je nach Saison von süßen Früchten genascht werden darf. kressbronn.de

Spielweg „Räuber Kasimir“ (8) Länge: ca. 2 km Dauer: individuell Startpunkt: Parkplätze im Ortskern von Weiler im Allgäu, Start hinter dem Pfarrhaus am Einstieg Hausbachklamm Kinderwagen: nicht geeignet

Ein Spieleweg, der Kinder einlädt, die Natur spielerisch zu entdecken und ihrem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Am neu gegründeten Weg mit Räuber Kasimir gibt es 10 Erlebnisstationen, Highlight ist die 10 Meter lange Rutsche. Am Ende des Spieleweges wartet eine Schatztruhe mit Räuberdiplom und kleinem Schatz. weiler-simmerberg.de

Wildpark St.Peter & Paul St.Gallen (9) Länge: 2,3 km Dauer: ca. 45 Min. Startpunkt: Wildparkrestaurant Peter-und-Paul Kinderwagen: geeignet Etwa 15 Minuten vom Schweizer Bodenseeufer entfernt liegt der Wildpark, etwa 780 Meter über Meer. Die Anreise lohnt allemal, denn auf kurzer Wegstrecke entdecken Kinder jede Menge einheimischer Tierarten. Nebenbei eröffnen sich schöne Weitblicke auf die Region bis hin zum Bodensee. wildpark-peterundpaul.ch

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Freizeit genießen – Erholung finden

MECKENBEUREN | Umgeben von einer reizvollen Kulturlandschaft in unmittelbarer Nähe zum Bodensee und zu den Alpen bietet Meckenbeuren vielfältige Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten.

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in besonderer Besuchermagnet ist das „Ravensburger Spieleland“. Auch im großen Indoorspielplatz „Lufti“ können sich die Kinder austoben. Eine abenteuerliche Kanufahrt auf der Schussen durch die Gemeinde bis hin zum Bodensee ist ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie.

Zwischen Bodensee und Barockstraße Meckenbeuren bietet auch kulturelle Sehenswürdigkeiten. Das Humpisschloss Brochenzell, heute als Gaststätte und Museum genutzt, spiegelt die Geschichte der Handelszüge zu Zeiten

der Herren von Humpis wider. Der über 100 Jahre alte, umfangreich restaurierte Güterschuppen am Bahnhof „Kultur am Gleis 1“ bietet höchsten Kulturgenuss. Durch die zentrale Lage zwischen der Türmestadt Ravensburg und der Zeppelinstadt Friedrichshafen ist Meckenbeuren der ideale Ausgangspunkt für Tagesausflüge, Wanderungen und Radtouren. Sehenswert sind die Klöster und Kirchen entlang der nahegelegenen Schwäbischen Barockstraße. Der Bodensee, die Österreichischen und Schweizer Alpen sowie das Allgäu sind bequem mit dem Auto oder mit dem Zug zu erreichen.

Tipp: Wer den Besuch im Ravensburger Spieleland über die Tourist-Information Meckenbeuren bucht, erhält 10 Prozent Rabatt auf die Tageskarte.

info Tourist-Information Meckenbeuren Bahnhof 1 D-88074 Meckenbeuren Tel. +49 7542 936246 touristinfo@reisenundmehr.eu www.meckenbeuren.de Gratis Katalog bestellen: S. 254/255

Entspannte n Ferien m Bodensee direkt am Promenadenstr Promenadenstr.. 52, 522, 8280 Kreuzlingen, TTelefon eleefon 071 688 49 03, www www.camping-fischerhaus.ch ww.camping-fischerhauss.ch 134

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Tickets nur online: www.sealife.de/konstanz FamilienZeit

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Auf Entdeckungsreise im Zoo WALTER ZOO GOSSAU | „Mama, wie groß ist eigentlich ein Tiger?“ „Was ist ein Vikunja?“ „Trampeln Trampeltiere?“ Bei solchen und ähnlichen Fragen ziehen Eltern normalerweise ein Lexikon (oder Google) zurate. Doch heute ist alles anders. Heute gehen wir auf Entdeckungsreise – und all den Kinderfragen auf den Grund.

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er Walter Zoo Gossau stand schon lange auf unserer Familienausflugsliste. Als Zoo, der sich nach eigenen Angaben artgerechter Haltung und Biodiversitätsförderung widmet, hatte er durch seine Beliebtheit in der Bodenseeregion unser Interesse geweckt. Natürlich sind Zoos differenziert zu betrachten – genügend Kritikpunkte kennen wir alle. Doch gute Zoos leisten heute viel für den Artenschutz und schaffen als Begegnungsräume für Besucher mit der Vielfalt der Natur mehr Verständnis und Wissen. Startpunkt unseres Ausflugsziels ist Friedrichshafen Hafen, wo wir um 10 Uhr morgens mit der Autofähre nach Romanshorn übersetzen – sobald uns die frische Seeluft um die Ohren bläst, steigt die Laune bei allen Familienmitgliedern auf Ausflugsstimmung. Von Romanshorn aus ist es noch einmal eine halbstündige Fahrt durch das Bodensee-Hinterland und die hügelige Landschaft St.Gallens, bis wir am Parkplatz des Zoos ankommen.

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Da wir zeitlich gut gelegen kommen, geht es direkt ins Zirkuszelt – ja, der Zoo hat tatsächlich eine Zirkusarena! Sympathisch ist, dass im Varieté des Walter Zoos nur „Tiere auf zwei Beinen“, nämlich beispielsweise als Igel verkleidete Schauspieler, auftreten. Unsere Große ist begeistert und so verbringen Vater und Tochter die erste Stunde beim Varieté, während Mama und Sohnemann das majestätische Löwenoberhaupt im Gehege nebenan bewundern. Sogar ein sanftes Brüllen lässt er hören – das Kind ist tief beeindruckt. Mit 1.600 Quadratmetern Außenanlage wirkt das Löwengehege auf uns großzügig und naturnah. Zafira oder Mimbi? Welches der Zebras uns so freundlich begegnet, wissen wir nicht. Aber es frisst uns gern aus der Hand und lässt sich sogar streicheln. Gerade als ein prächtiger Pfau vorbeispaziert (er weiß, wie schön er ist!), stößt der zweite Teil unserer Familie wieder zu uns. Direkt bei der Löwenanlage ist ein kleiner Abenteuerweg angelegt, dessen Spuren der Löwen unsere Kinder erst einmal folgen – sie finden nicht nur die Raubkatze selbst, sondern auch die Überreste ihrer Mahlzeiten … spannend! Als Nächstes betreten wir das Savannenhaus. Dort beeindrucken uns neben den lustigen Erdmännchen auch die riesigen Spornschildkröten und die Kinder freuen sich sehr an den Fenneks mit den großen Ohren.

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1|Ein Vikunja ist ein zartes Geschöpf, das einem Lama ähnelt.

Das also sind Vikunjas! Mit einem Softeis in der Hand, machen wir es uns nun auf einer der Bänke am Gehege der Rosaflamingos gemütlich und beobachten die größten Flamingos der Welt eine Weile. Wir finden, dass sie richtige Streithähne sind! Weiter geht’s also auf hübsch angelegten Wegen und vorbei an einer Vielzahl für Kinderaugen völlig neuartiger Tiere. Doch wir haben noch Fragen zu beantworten! Wie gut, dass die Trampeltiere und die Vikunjas nur ein paar Schritte entfernt sind. So sehen die Kinder selbst, was ein Vikunja ist – nämlich ein kamelartiges, zartes Geschöpf, dass einem Lama ähnelt. Voller Begeisterung für diese Wesen nesteln die kleinen Hände Futter hervor, das die Vikunjas mit samtig-weichen Lippen vorsichtig wegzupfen. Die Trampeltiere faszinieren uns mit ihrem gemütlichen Auftreten und ihrer Größe. Wie wir lernen, sind ihre Füße mit breiten Schwielen gepolstert. Deshalb können wir auch diese Ausgangsfrage klären: Nein, das Trampeltier trampelt nicht – im Gegenteil. Es ist trotz seines Gewichts fast leichtfüßig unterwegs. Bei einem kurzen Abstecher zum nebengelegenen Abenteuerspielplatz mit Riesenrutsche lassen wir die Erlebnisse sacken. Nur die Aussicht darauf, Zwergziegen zu streicheln, löst die Kinderhände von der Rutsche. Und es lohnt sich: Sohnemann lacht sich kaputt über die Sprünge und kitzeligen Zungen der lustigen kleinen Ziegen.

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2|„Tiere auf zwei Beinen“ treten im Varieté des Walter Zoos auf. 3|Die frechen Zwergziegen dürfen von den Kindern auch gestreichelt werden.

TIPP: Mit der Bodensee Card Plus gibt’s hier freien Eintritt – und zu mehr als 160 weiteren Zielen in der Bodenseeregion. Mehr Infos dazu unter www.bodensee.de/ gaestekarten/ bodensee-card-plus

Wir flanieren weiter über die hübsche Anlage des Walter Zoos, an Tiergehegen, Restaurants und Spielplätzen vorbei – doch was ist denn nun mit den Tigern? Wir spickeln auf unseren Zoo-Plan und finden bald die Anlage, in dem die Raubtiere zuhause sind. Doch in diesem Fall werden wir enttäuscht: Als wir vor der Glasscheibe in der Tigerhöhle stehen, haben die vier Wildkatzen gerade ausgiebig gespeist und relaxen, ohne mit der Tatze zu zucken. Da sind wir wohl zu spät gekommen! Wir sehen es locker, denn: Eine Frage bleibt offen. Ein guter Grund, bald wiederzukommen.

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Foto: Michael Häfner

HochGefühl Ein Kribbeln in der Bauchgegend, ein sanfter Schauer, der den Körper durchzieht und ja, da ist es: Das Glücksgefühl, das sich beim Anblick des deutschen Bodensee-Ufers zuverlässig einstellt. Badisch, schwäbisch oder bayerisch? Da nehmen wir es ausnahmsweise mal nicht so genau. Denn die verschiedensten Nationen, die Jahr um Jahr den Bodensee bereisen, sind von allen Orten der deutschen Seeseite hellauf begeistert. Und lassen sich beglücken vom Viertele in malerischer Altstadt-Atmosphäre, bezaubernden Badeplätzen und Panoramawanderwegen mit einzigartigem Alpenblick.

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D3 | Seerhein & Konstanzer Trichter 151


Foto: Insel Mainau/Peter Allgaier

Gartenlust im Kaleidoskop der Zeiten

Foto: David Valinsky

Insel Mainau |Die Mainau-Gartenspielzeit 2022/23 widmet sich unter dem Motto „Schlossjuwel und Gartenrausch“ der barocken Pracht des Schlossensembles und dem gärtnerischen Schaffen vergangener Epochen. Hier fügt sich perfekt das Ausstellungsprojekt der „Grünen Fürsten am Bodensee“ ein, das die Blumeninsel mit dem Napoleonmuseum Arenenberg und weiteren Partnern 2023 realisiert: eine Zeitreise zu den grünen Oasen früherer Gartenenthusiasten der Bodenseeregion.

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Foto: Insel Mainau/Peter Allgaier

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in Besuch der Insel Mainau kann in vielerlei Hinsicht auch ein Eintauchen in vergangene Zeiten bedeuten: mit dem Bestaunen der detailreichen Deckenmalereien in der barocken Schlosskirche St. Marien, einem Lustwandeln durch den Rosengarten im italienischen Stil oder dem Entdecken der Pflanzjahre altehrwürdiger Baumriesen im Arboretum. Dazu gesellten sich bereits 2022 die begehbaren Blumenkleider vor Schloss Mainau, in denen sich Gäste mit barock arrangierter Blumenpracht in Schale werfen können. Nun kommt für 2023 ein neuer Fokus zu diesem Historienreigen hinzu. Anlässlich des 150. Todestages des am Bodensee aufgewachsenen französischen Kaisers Napoleon III. und des 190. Todestages des österreichischen Fürsten Nikolaus II. Esterházy möchten die Insel Mainau und das Napoleonmuseum Arenenberg im Rahmen des Ausstellungsprojektes „Grüne Fürsten am Bodensee“ Geschichten über Park- und Kulturinitiativen der beiden gartenbegeisterten Adeligen vorstellen. Fürst Esterházy prägte die Mainau ab 1827 in seiner Zeit als Schloss- und Parkeigentümer und stand im regen Austausch mit Louis Napoléon; durch die Beiden entstand eine Szene von Literaten, Künstlern und Forschern am Bodensee. Eine Ausstellung auf Schloss Mainau empfängt Besucherinnen und Besucher als Gäste des Fürsten. Digitale und analoge Installationen geben dabei einen genussvollen Einblick in den höfischen Lebensstil. Im Park machen historische Ansichten und pflanzliche Bezüge die Ära noch einmal lebendig.

Blütenpracht in Park und Gärten Ihre eigene Pracht zeigen im Jahresverlauf die über eine Million Blumen auf der Insel. Den Startschuss gibt die farbenfrohfrische Frühlingsblüte mit zahllosen Tulpen und Narzissen, die sowohl in Wiesenflächen als auch liebevoll arrangierten Beeten die Herzen der Gäste höherschlagen lässt. Bald darauf gesellen sich Pfingstrosen, Rhododendren und Stauden zum Blütenkleid der Mainau, das schließlich gekrönt wird von der Rosenblüte und

den exotisch-mediterranen Sommerpflanzungen mit Palmen, Bananenstauden und Fuchsien. Ein weiteres Farbenspektakel zeigen die Dahlien im Spätsommer, bis auch die Bäume ihr flammendes Kleid der Herbstfärbung anlegen.

Gärtnerische Höhepunkte Zeitgleich mit den ersten Frühlingsboten im Park hat im Palmenhaus eine andere Pflanzenfamilie ihren großen Auftritt: Die Orchideenschau 2023 wird den Titel „Entdecker, Sammler, Abenteurer – Orchideenjägern auf der Spur“ tragen und sich der Ära widmen, in der die ersten Exemplare der exotischen Schönheiten nach Europa gebracht wurden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten Orchideen noch nicht vor Ort kultiviert werden, daher machten sich sogenannte Pflanzenjäger auf in die Herkunftsländer der Orchidee, um das Interesse europäischer Pflanzensammler an der faszinierenden Pflanze zu bedienen. Im Palmenhaus wird beispielhaft das Schiff eines solchen Pflanzenjägers aufgebaut sein, welches die Besucherinnen und Besucher gedanklich mitnimmt auf die spannenden Fahrten in exotische Gefilde. Die Schau informiert weiterhin über wichtige Gärtner, Botaniker und Sammler dieser Zeit wie Frederick Sander oder William Cattley, die einen besonderen Bezug zur Orchidee hatten. Nicht zuletzt gibt es Orchideen en masse zu entdecken, die mit einer Vielfalt an Farben und Formen das Palmenhaus zum gärtnerischen Hotspot machen. Für die Dauer der Orchideenschau ist das Team der Mainauer Pflanzenberatung im Palmenhaus präsent und bietet an seinem Beratungsstand Tipps zur Orchideenpflege sowie eine Auswahl an Orchideen zum Verkauf. Eine weitere Sortenschau im Park der Insel widmet sich im Laufe des Gartenjahrs dem Zierpflanzen- und Küchenkräuterduo Ziersalbei und Salbei, welches eine große Vielfalt an Einsatzund Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Die Sortenschau wird in Zusammenarbeit mit Fleuroselect realisiert und hat wird auch in den Kew Gardens London, im Parque florale Paris und im egapark Erfurt zu sehen sein.

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info: Weitere Veranstaltungshighlights • 03. März – 14. Mai Frühlingsausstellung Foto: Insel Mainau/Peter Allgaier

• 17. März – 07. Mai Orchideenschau • 28. Mai – 26. Sept. Ausstellung „Grüne Fürsten am Bodensee“, Ausstellungsteile im Park bis 5. Nov. • 02. – 05. Aug. Mainau Musical Nights • 29. Sept. – 3. Okt. Gräfliches Schlossfest • Ende November Christmas Garden Insel Mainau

Einen frischen Akzent im Gartenbereich wird der neue Parkteil „Farn und Fuchsie“ setzen, der 2023 großflächig neugestaltet wird. Das Areal des bisherigen Immergrünen Gartens in der Nähe des Arboretums und des Schmetterlingshauses wird zukünftig leichter begehbar gemacht und mit Picknickplätzen bereichert, einen neuen botanischen Schwerpunkt setzen die Mainau-Gärtnerinnen und Gärtner mit den Pflanzengruppen Farn und Fuchsie. Weitere schattenspendende Pflanzen runden die neue grüne Oase ab, die Inselgäste besonders in den heißen Sommermonaten zur Entspannung einlädt. Nahe dem Südufer wird zusätzlich die Insel im Teich mit zwei Brücken zugänglich gemacht, ein Pavillon mit Rundweg lädt zum genussvollen Verweilen ein und bietet einen Herzensort für Romantiker und Hochzeitspaare.

Herzlich willkommen im

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Blühender Kulturgenuss Natur- und Kulturgenuss gehen auf der Mainau seit den Zeiten von Fürst Esterházy Hand in Hand. Im Sommer 2023 gehen beispielsweise die musicalpeople mit den Mainau Musical Nights in eine weitere Runde, die von einer Kollaboration mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz bis hin zu Disney-Klassikern oder Rock-Hits ein weites Repertoire zeigen. Ein besonderes Event im Rahmen des Projekts „Grüne Fürsten am Bodensee“ ist ebenfalls gemeinsam mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz geplant: Eine musikalische Lesung mit einer bekannten Persönlichkeit ist für Ende Juni in Planung. www.mainau.de

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Zentral und verkehrsberuhigt am Bodanplatz gelegenes Haus mit 3-SterneKomfort für Geschäftsreisende, Ausflügler und Urlauber. Unsere Highlights: Frühstücksbuffet, eigene Parkplätze & Fahrradgarage, Klimaanlage, WLAN und die persönliche Note des Familienbetriebes. Wenige Gehminuten entfernt liegen Fußgängerzone, Bahnhof, Hafenareal, Seepromenade, Shopping-Malls und die beeindruckende, gastronomische Vielfalt der Konstanzer Altstadt.

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Foto: Michael Häfner

Eine Insel für die Seele Foto: Ulrike Klumpp

INSEL REICHENAU | Im Westlichen Bodensee erstreckt sich mit der Welterbe-Insel Reichenau eine liebenswerte, von Wasser umspülte eigene Welt.

InselLandschaft Ehrwürdige Insel-Hüter sind drei mittelalterliche Kirchen. Dazwischen gedeihen in den Gärtnereien, auf Feldern und Rebhängen Gemüse, Kräuter und Wein. Und wer einmal beobachtet hat, wie die goldgelbe Sonne untergeht und Himmel und See in die schönsten Farben taucht, der weiß: Die Reichenau ist eine Insel für die Seele. Sie bietet eine Fülle an Möglichkeiten – Spaziergänger erkunden die Natur entlang des idyllischen Uferwegs, Fahrradfahrer treten zwischen Gemüsefeldern und Rebstöcken in die Pedale, Kanuten und Stand-up-Paddler finden ideale Bedingungen.

InselFrisch Auf den Feldern und in den Gewächshäusern ziehen Gärtner der vom Klima begünstigten Insel etwa Tomaten, Gurken und Salat. An den Weinhängen gedeihen erstklassige Bodenseeweine und den Berufsfischern gehen Felchen, Kretzer und Zander ins Netz. Genießen lassen sich fangfrischer Fisch und Reichenauer Salat, gekrönt mit einem guten Tröpfchen Inselwein direkt bei der Reichenauer Gastronomie – frei nach dem Motto „aus dem See und vom Feld frisch auf den Tisch“.

WelterbeInsel Die Reichenau ist UNESCO-Weltkulturerbe und blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits 724 n. Chr. gründete der Wanderbischof Pirmin das Kloster Reichenau, das zu einem religiösen, kulturellen und politischen Zentrum des Mittelalters wurde. Die drei romanischen Kirchen - das Münster St. Maria und Markus, St. Georg mit berühmten Wandmalereien und St. Peter und Paul sind Zeugnisse der klösterlichen Tradition. Vielleicht liegt

es an der Insellage, dass die Reichenauer eigene Inselfeiertage haben. Zu den Festgottesdiensten im Münster holen die Reichenauer die Reliquienschreine aus der Schatzkammer und tragen sie in Prozessionen über die Insel. Mehr über die Geschichte der Klosterinsel gibt es im MUSEUM REICHENAU.

InselLeben Zum Kulturprogramm gehört das „Theater auf der Insel“ mit den Glashausspielen. Für Hörgenuss sorgen die Reichenauer Vereine beim Weinfest und international renommierte Künstler bei der Insel Klassik sowie mit geistlicher Musik im Rahmen der AugiaKonzerte. Tipp: Die Reichenau bei einer Führung entdecken und erleben. Veranstaltungen 2023 25. April 13. Mai 05. Juni 10. Juni 30. Juni 19.-23. und 26.-30. Juli 04.-06. Aug. 15. Aug. Juli – Sept.

Inselfeiertag – Markusfest Flohmarkt an der Ergat mit Musik und Bewirtung Inselfeiertag – Heilig-Blut-Fest „Early Bird“ Musik-OpenAir am Yachthafen INSEL KLASSIK im Klosterhof mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester in großer Besetzung Theater auf der Insel – Glashausspiele Winterrose - Komödie für alle Jahreszeiten Reichenauer Wein- und Fischerfest am Yachthafen Inselfeiertag – Mariä Himmelfahrt Reichenauer Kinderaktionstage

2024: Jubiläum „1300 Jahre Reichenau“ Tourist-Information Reichenau Pirminstr. 145, D-78479 Reichenau, Tel. +49 7534 9207-0 info@reichenau-tourismus.de, www.reichenau-tourismus.de

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Stadterlebnis pur Ravensburg | Nur 15 Minuten vom Bodensee entfernt liegt eine der schönsten, besonders gut erhaltenen historischen Städte Süddeutschlands.

Tourist Information Ravensburg Marienplatz 35 D-88212 Ravensburg Tel. +49 751 82800 tourist-info@ravensburg.de ravensburg.de/tourismus visitravensburg

Lebendige Altstadt mit Kulturgenuss

10 Jahre Museumsviertel

Ein Bummel durch die historische Altstadt offenbart verwinkelte Gassen, malerische Fassaden, idyllische Winkel und lauschige Plätze. Für gute Einkaufslaune sorgt das vielseitige Shoppingangebot mit inhabergeführten Fachgeschäften, bekannten Filialisten und schicken Boutiquen. Natürlich kommen auch Genießer in Ravensburg nicht zu kurz. Zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars laden mit Wohlfühlambiente und kulinarischer Vielfalt zum Verweilen ein.

Mit dem Museum Humpis-Quartier, dem Kunstmuseum Ravensburg, dem Museum Ravensburger und dem Wirtschaftsmuseum Kreis Ravensburg bietet das Museumsviertel kulturelle, spielerische und informative Erlebnisse für alle Altersgruppen an. Entdecken Sie vier einzigartige Museen im ältesten Stadtviertel Ravensburgs! Ein Highlight des zehnjährigen Jubiläums in 2023 ist die Lange Nacht im Museumsviertel am 18. August.

Einen grandiosen Blick über die lebendige Altstadt genießen Besucher vom zentral gelegenen Blaserturm oder beim Spaziergang zur Veitsburg. Historische Einblicke garantieren kurzweilige Stadtführungen: ob klassisch oder kulinarisch, ob als Schauspiel oder mit MarktGenuss.

Tipp: Übernachten in Ravensburg ob modernes Stadthotel oder geräumige Ferienwohnung - hier online buchen!

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info Höhepunkte 2023 30. April 16. Schussental Nordic Walkathon (Nessenreben) 13./21./28. Mai Konzerte des Bodenseefestivals 18. Mai Christi Himmelfahrt mit Lichterprozession 19. Mai Blutfreitag mit großer Blutreiterprozession 24. Juni Supersamstag Varieté mit Kunst-/ Museums- und Einkaufsnacht 7.-11. Juli Welfenfest – Heimatfest mit historischem Festzug 26.-27. Aug. Stadtfest 15./16. Sept. Umsonst & Draußen – Festival 21./22. Okt. Kirchweihmarkt 17.-19. Nov. Konzerte von weit ! neue musik weingarten 3. Dez. Adventsmakrt im Schlössle 7.-10. Dez. Nikolausmarkt 12./13. Dez. Studentischer Weihnachtsmarkt Tourist-Information Weingarten Münsterplatz 1 Tel: 0751 405-232 akt@weingarten-online.de www.weingarten-online.de

Oberschwäbisches Juwel der Barockstraße WEINGARTEN | Herzstück der Welfenstadt: Barockbasilika St. Martin | Luftlinie zum Bodensee: 20 km | direkte Nachbarstadt zur Spielestadt Ravensburg

Öffnungszeiten: Mo 10-13 Uhr, Di-Fr 10-13 und 14-16 Uhr Museen Stadtmuseum im Schlössle und Alamannenmuseum Mi–So 14-17 Uhr Museum für Klosterkultur Fr–So 14-17 Uhr Fasnetsmuseum Sonn- und Feiertage 14-17 Uhr

Gratis Katalog bestellen S. 255/255

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ie Basilika Weingarten zählt heute als die größte Barockkirche nördlich der Alpen und zusammen mit ihrer berühmten Gabler-Orgel zu den herausragenden Kirchenbauwerken des Hochbarocks. Die einst von den Welfen gegründete Benediktinerabtei war zudem eine der einflussreichsten und bedeutendsten in Oberschwaben.

Europas größte Reiterprozession – der Blutritt Wenn die Blutreitenden am Freitagmorgen nach Christi Himmelfahrt die Heilig-Blut-Reliquie durch Stadt und Fluren tragen, werden sie dabei von tausenden Reitenden, Pilgernden und Musikgruppen begleitet. Eine bis heute erhaltene Tradition gelebten Glaubens. Seit 2022 ist es auch Blutreiterinnen erlaubt, am traditionellen Blutritt mitzureiten.

Einzigartige Führungen Wer für kurze Zeit der Gegenwart entfliehen und in die Vergangenheit eintauchen möchte, ist bei der musikalischen Kostümführung „Die Klosterbäckerin“ gut aufgehoben. Gemeinsam mit ihrer Freundin Cecilia Pfeiffer, die Musikstücke aus Klosterhandschriften und volkstümliche Lieder der Zeit mitbringt, entführen die beiden „Weybsbilder“ in die Zeit des oberschwäbischen Barocks – eine köstlich klingende Angelegenheit! Darüber hinaus wird in Weingarten von Mai bis Oktober eine Vielzahl interessanter Themen- und Landschafts-, Stadt- und Basilikaführungen rund um Barock, Kultur und Natur in der Welfenstadt angeboten. Die genauen Zeiten und Treffpunkte können Interessierte in der Tourist-Information Weingarten erfragen.

Harmonie zwischen Natur und Technik: Der Stille Bach Die oberschwäbische Welfenstadt schmiegt sich in eine abwechslungsreiche und zugleich spannende Landschaft. Mit ihrem Hausbach, dem Stillen Bach, hat die Stadt ein außergewöhnliches Zeugnis mittelalterlicher Wasserbautechnik sowie ein einmaliges Naherholungsgebiet direkt vor der Haustür. Vom Freibadparkplatz Nessenreben aus starten vielfältige Walking- und Wandertouren rund um den Stillen Bach und den Rößlerweiher. Ein perfektes Ausflugsziel für Familien- und Wanderfreunde.

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So grün! So Vorarlberg.


Blick auf Alpe Ober Überluth und das Große Walsertal

Foto: Helmut Düringer / Vorarlberg Tourismus

Das westlichste Bundesland Österreichs erstaunt. Sein Sinn für Nachhaltigkeit zeigt sich unter anderem gut am Miteinander von alter und neuer (Holz-)Architektur. Festivals von Weltrang beleben den Sommer, Ausstellungen öffnen neue Einblicke. Die facettenreiche Landschaft zwischen dem Bodensee und den Bergen regt zum Wandern, Radfahren und Mountainbiken an. Genießer schätzen die regional geprägte, innovative Küche. Umweltbewusst und praktisch: Das ganze Land ist bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen


Inspirierende Erkundungen

Foto: Christian Hirschmann / Montafon Tourismus GmbH, Schruns

Vorarlberg| Kleines Land – große Entdeckungen: Zwischen Bodensee, Arlberg und Silvretta gibt es erstaunlich viel zu unternehmen. Außergewöhnliche Architektur, eindrucksvolle Festivals und Ausstellungen. Naturräume von großer Vielfalt - vom sanften Bodenseeufer bis hinauf in die felsige Bergwelt. Öffentliche Verkehrsmittel machen das Erkunden zum komfortablen Vergnügen.

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Vorarlberg umfasst sechs Urlaubsregionen: Lech Zürs am Arlberg. Die Alpenstadt Bludenz mit den umliegenden Tälern Brandnertal, Klostertal und dem Biosphärenpark Großes Walsertal. Die Region BodenseeVorarlberg mit den Städten Feldkirch, Hohenems, Dornbirn und Bregenz. Montafon, Bregenzerwald und Kleinwalsertal.

Foto: Michael Kemter / Vorarlberg Tourismus

Umweltbewusst Wer öffentlich unterwegs ist, schont nicht nur die Umwelt, sondern kann auch die Landschaft viel besser betrachten. Vorarlberg und der Bodenseeraum machen es Entdeckungsfreudigen leicht. Nach dem Hop-on-Hop-Off-Prinzip lässt sich die Region per Bahn und Bus erfahren. In den meisten Zügen gibt’s Platz für Fahrräder, ebenso auf den Bodensee-Schiffen. Öffi-Fahrerinnen und Fahrer profitieren zudem von einer Reihe von Vorteilen. Einige Veranstaltungstickets und online erhältliche Museumstickets beinhalten die An- und Abreise innerhalb von Vorarlberg zum Veranstaltungsort. Dazu zählen die Bregenzer Festspiele, das Kunsthaus Bregenz und das vorarlberg museum in Bregenz. Dieser Bonus gilt auch für Rund-, Sonder- oder Eventfahrt mit den Schiffen der Vorarlberg Lines und mit den historischen Schiffen, dem MS OESTERREICH und dem DS Hohentwiel.

Musikalisch Für viele Kulturliebhaberinnen und -liebhaber zählt ein Besuch bei den Bregenzer Festspielen zum sommerlichen Muss. Vom 20. Juli bis 20. August 2023 steht erneut die Oper „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini auf dem Spielplan der Seebühne. Opernaufführungen im Festspielhaus, Orchesterkonzerte und weitere Veranstaltungen ergänzen das Programm. Die weltbesten Liedsängerinnen und -sänger sowie hochkarätige Ensembles und Solistinnen und Solisten gestalten das Programm der Schubertiade in Hohenems und Schwarzenberg im Bregenzerwald. Im Juni veranstaltet das Kleinwalsertal ein Literaturfestival. Konzerte von Volksmusik bis Jazz spielen die Montafoner Resonanzen im August. Lech Zürs am Arlberg lädt zu bestimmten Terminen zu Jazzund Klassikkonzerten und widmet sich im Juli beim Literaricum Lech der Literatur. Ein facettenreiches Programm organisiert die Propstei St. Gerold. Sie liegt im Biosphärenpark Großes Walsertal, in bester Nachbarschaft zum Brandnertal, dem Klostertal und der Alpenstadt Bludenz. Wer sich für junge Musik interessiert, besucht das poolbar-Festival in Feldkirch. Das Festival für Musik von Nischen bis Pop feiert 2023 sein 30-jähriges Bestehen, und zwar vom 6. Juli bis 14. August.

Sehenswert Angenehme Kühle umfängt Besucherinnen und Besucher im Sommer in den Museen und Ausstellungshäusern. Mit wechselnden Ausstellungen beeindruckt das Kunsthaus Bregenz (KUB) alle, die zeitgenössische Kunst schätzen. Dort zeigt die Sommerausstellung (15. Juli bis 29. Oktober 2023) großformatige Gemälde des britisch-kenianischen Malers Michael Armitage. Wenige Meter daneben lohnt das vorarlberg museum einen Besuch. Die Ausstellungen befassen sich mit der Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs. Im 4. Stock verbirgt sich ein besonderer „Schauraum“, der durch

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ein riesiges Fenster den Blick auf den Bodensee frei gibt. Viel zu entdecken und zu experimentieren gibt es in der interaktiven Erlebnis Naturschau inatura in Dornbirn. Ein Ziel, das vor allem Familien gerne besuchen. Unter dem Motto „eintauchen – erkunden – erleben“ widmet sich eine Sonderausstellung bis Mitte Oktober 2023 dem Bodensee. Vorträge und Naturexkursionen ergänzen das Programm. Ausstellungen zu aktuellen Themen zeigt das Jüdische Museum Hohenems, 2022 für sein inspirierendes und mutiges Ausstellungskonzept mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet. Das Frauenmuseum Hittisau im Bregenzerwald, 2017 ebenfalls mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet, ist das einzige Frauenmuseum Österreichs und macht das Kulturschaffen von Frauen sichtbar. Einige Dörfer weiter erzählt das Barockbaumeister Museum in Au die spannende Geschichte jener Meister, die zur Barockzeit um die 800 Kirchen und Klöster in Süddeutschland, der Schweiz und dem Elsass errichteten. Welche bedeutende Rolle das Handwerk im Bregenzerwald bis heute spielt, thematisiert das Werkraum Haus in Andelsbuch.

Foto: Buero Magma / Vorarlberg Tourismus

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Foto: Markus Gmeiner / Vorarlberg Tourismus

Foto: Alex Kaiser / Bregenzerwald Tourismus

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Schaffensfroh

Bewegungsfreudig

Den Alemannen wird eine Vorliebe zum „Hüsle Baua“ (Häuser bauen) nachgesagt. Vorarlbergs Architektinnen und Handwerker verstehen sich besonders gut darauf, Bautraditionen neu zu interpretieren. Mutig, geradlinig, mit nachhaltigen Materialien und dem Fokus auf Energieeffizienz. Ins Auge sticht vor allem die zeitgenössische Holzarchitektur. Die dazu passende Einrichtung schaffen innovative Handwerkerinnen und Handwerker. Einblicke geben sieben ArchitekTouren, die auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu absolvieren sind. Der regionalen Gestaltungskunst widmen sich außerdem die 12 „Umgang Bregenzerwald“-Wege, durchwegs Dorfrundgänge, sowie die Walser Kulturwege im Kleinwalsertal.

Gemütlich am Bodenseeufer oder in aussichtsreichen Höhen? Wanderbegeisterte erfreut Vorarlberg mit zahlreichen Wegen durch wunderschöne Landschaften. Viele davon führen durch besonders geschützte Natura 2000-Gebiete oder in Naturparks. Themenwege erzählen Geschichten und erläutern Naturbesonderheiten. Die unterschiedlichen Naturräume von Silvretta, Rätikon, Verwall und dem Tal selbst macht das „Alpenmosaik Montafon“ erlebbar. Attraktiv für Weitwanderinnen und -wanderer ist der Arlberg Trail, der in drei Tagen das Arlberg-Massiv umrundet. Große Abenteuer erleben kleine Naturforschende im Kleinwalsertal. Im Forscherbuch stellen Burmi und Burmina, die Maskottchen des Tales, knifflige Aufgaben und erklären spielerisch ihren Lebensraum. Infosäulen und ein Hörspiel helfen, die Lösungen zu finden. Die Ebenen und Berge bieten auch für Radsportfans ein weites Betätigungsfeld. Neu seit letztem Sommer ist der 100 Kilometer lange Rad-Hörweg „Über die Grenze“. Vom Bodensee ausgehend bis ins Montafon erzählt der Weg an 100 Hörstationen Fluchtgeschichten aus den Jahren 1938 bis 1945. Neuer Treffpunkt für Gravelbikerinnen und Gravelbiker ist das „into the wold“-Festival, das Ende Juni im Bregenzerwald stattfindet. Das Programm verbindet Ausfahrten mit kulinarischen Begegnungen. Diesen Genuss vereint auch „Kulinarisch Radfahren“ auf zwei verschiedenen Routen im Bregenzerwald. Buchbar ist das Tagespackage zwischen Mai und Oktober 2023.

info Umweltfreundlich unterwegs

• Im Verkehrsverbund Vorarlberg ist das Land in Zonen aufgeteilt. Die Ticketpreise richten sich nach den Zonen, die man durchfährt. Ein Tagesticket für ganz Vorarlberg kostet z. B. 16 Euro. Einige Festival- und Museumstickets inkludieren die An- und Abreise mit Öffis innerhalb von Vorarlberg. • Den Entdeckungsraum erweitert seit einiger Zeit die neue S7. Die Schnellbahn fährt von Romanshorn (CH) nach Bregenz und Lindau (D) und ist der erste Schritt für eine Bahnverbindung rund um den Bodensee. • Eine gute Wahl für Urlauberinnen und Urlauber ist das Bodensee Ticket. Es gilt als Tages- oder Dreitageskarte für Fähren und Zugfahrten in Vorarlberg, am Schweizer und deutschen Bodenseeufer (exkl. ICE/IC/EC). Zusätzlich bietet das Ticket Ermäßigungen, zum Beispiel für Linienschifffahrten auf dem Bodensee.

Foto: Kirstin Tödtling - Bodensee-Vorarlberg Tourismus

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Foto: Rupert Mühlbacher / Lech Zürs Tourismus

Foto: Johannes Fink / Bregenzerwald Tourismus

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Im Winter stehen Skifahren, Langlaufen und Winterwandern hoch im Kurs. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Skitouren und Schneeschuhwanderungen. Ob Sommer oder Winter: „Respektiere deine Grenzen“ lautet die Devise im Sinne des Natur- und Tierschutzes.

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info Vorarlberg in Wort und Bild

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Die Vorarlberg Magazine sind kostenlos. Sie können Sie bequem online bestellen oder Sie schauen sich auf www.vorarlberg.travel/magazin um.

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Genussorientiert Ob Kässpätzle oder Kreationen aus der zeitgenössischen Küche: Vorarlbergs Köchinnen und Köche verwöhnen ihre Gäste vorzüglich. Wo immer es möglich ist, stammen die Zutaten aus der Region, bevorzugt von kleinen Bauernhöfen und aus Genussmanufakturen. Wer sich selbst ein Bild machen oder kulinarische Souvenirs kaufen will, besucht Ab-Hof-Shops oder die Wochenmärkte in den Städten und Dörfern. Zu den typischen Klassikern aus Vorarlberg zählen Käsespezialitäten – vom würzigen Bergkäse bis zu Frischkäsen, sowie Edelbrände wie der „Subira“, hergestellt aus einer unscheinbaren Mostbirne. Aus regionaler Erzeugung erhältlich sind darüber hinaus Säfte, Marmeladen, Honige, Schokoladen, Senf, veredelte Früchte und vieles mehr.

Herzlich In den zumeist von Familien geführten Ferienunterkünften, Wirtshäusern und Restaurants wissen sich Gäste qualitätsvoll umsorgt. Viele Gastgeberinnen und Gastgeber verwöhnen nicht nur kulinarisch auf hohem Niveau, sondern machen auch die zeitgenössische Vorarlberger Architektur und Handwerkskunst auf stimmige Weise erlebbar. info Weitere Informationen zum Urlaubs- und Freizeitland Vorarlberg unter www.vorarlberg.travel und Inspirationen auf Social Media #visitvorarlberg

1| Auf dem Themenweg „Gauertaler AlpkulTour“ die Kulturlandschaft des Montafons entdecken 2| Vorarlberg ist bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen 3| Große Oper auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele auf dem Bodensee 4| Das poolbar-Festival in Feldkirch bietet Kulturelles von Nischen- bis Pop-Musik 5| Ein Anziehungspunkt für Familien: die inatura - Erlebnis Naturschau Dornbirn 6| Zeitgenössische Architektur am Dorfplatz in Mellau im Bregenzerwald 7| Weitwandern auf dem Arlberg Trail 8| Unterwegs auf dem internationalen Bodensee-Radweg 9| Auf Entdeckungstour beim Großen Naturforscher-Abenteuer im Kleinwalsertal 10| Frisch, regional und kreativ lautet die Devise in den Küchen Vorarlbergs 11| Im Winter locken zahlreiche Skipisten mit Naturschnee

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Foto: Sepp Mallaun / Vorarlberg Tourismus

Foto: Angela Lamprecht / Vorarlberg Tourismus

Foto: Bastian Morell / Kleinwalsertal Tourismus

Vorarlberg mit allen Sinnen genießen – darum drehen sich die Reportagen in den Vorarlberg Magazinen. Die Geschichten rücken Landschaftserlebnisse, besondere Naturplätze, Genussstationen, Kulturprojekte, Baukultur und Bewegung in der freien Natur in den Fokus. Außerdem gibt’s viele konkrete Reisetipps für Ihren Urlaub.


Foto: Michael Häfner

AltiLiebi

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Wie ein romantischer Gruß aus der Vergangenheit mutet das historische Fachwerk in Stein am Rhein an. Die charmante Kleinstadt ist berühmt für ihren gut erhaltenen Stadtkern mit bemalten Häuserfassaden und Fachwerkhäusern. Wie leicht ist es, sich in diese Region zu verlieben! Das gilt übrigens für die gesamte Ostschweiz: Vom Rheinfall über den Bodensee bis ins Hochgebirge warten Kleinode und paradiesische Landschaft auf Schöngeister, Aktive und Genießer. *Schwiizerdütsch für „Alte Liebe“


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Foto: Switzerland Tourism / Silvano Zeiter

Foto: Christof Seiler

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Grüne Kulturstadt Winterthur info Winterthur goes „Swisstainable“

Foto: Switzerland Tourism / Melanie Duchene

Die Region Winterthur ist Teil des Nachhaltigkeitsprogramms Swisstainable und inzwischen als Level I – committed eingestuft. Das Nachhaltigkeitsprogramm vereint Betriebe und Organisationen entlang des gesamten Schweizer Tourismussektors. Mit der Teilnahme verpflichtet sich Winterthur zu einer kontinuierlichen nachhaltigen Unternehmensentwicklung, verfolgt Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit und leistet somit einen konkreten Beitrag für einen nachhaltigen Schweizer Tourismus.

Winterthur | Die Großstadt mit Industrievergangenheit ist auf den ersten Blick überraschend grün. Über ein Drittel des Stadtgebiets ist umgeben von Wäldern, Parks und einer malerischen Region – vom Tösstal bis zum Zürcher Weinland. In der fahrradfreundlichsten Stadt der Schweiz macht es besonders viel Spaß, die nachhaltigen Facetten von Winterthur auf dem Zweirad zu entdecken.


Switzerland Tourism/Ivo Scholz

1| Blick vom Gallispitz 2| Wunderbrücke im Park „Technorama Draussen“ 3| Fotomuseum Winterthur 4| Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“

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er Winterthurs nachhaltige Facetten entdecken möchte, kann dies am besten auf der Stadtführung „Nachhaltiges Winterthur“. Die Führung ermöglicht einen neuen Blick auf gewohnte Alltagshandlungen: Wo kann in Winterthur unverpackt eingekauft werden, wo befinden sich grüne Trittsteine und Restaurants, die Gastronomie mit Nachhaltigkeit verbinden? Auf dem geführten Rundgang gehen die Teilnehmenden den von der Schweiz unterzeichneten UNNachhaltigkeitszielen nach. Dabei entdecken sie Orte, die zeigen, wie Nachhaltigkeit in Winterthur Teil des Alltags ist. Von klimaschonendem Einkaufen über soziale Integration bis zur Förderung der Biodiversität – die versierten Guides zeigen noch unbekannte Ecken Winterthurs und die Breite und Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele werden auf spannende Weise verständlich gemacht. Die Führung kann öffentlich zu fixen Terminen oder als Privatführung nach Absprache gebucht werden. Diese und viele weitere Touren und Erlebnisse finden sich unter winterthur.com/stadtfuehrungen

Kunst von Weltformat – Kunst Museum Winterthur

Foto: Switzerland Tourism/Ivo Scholz

Neben all den vielfältigen nachhaltigen Angeboten ist Winterthur auch ein wahres Kunst- und Kulturjuwel. In insgesamt 15 Museen findet sich Kunst von Weltformat. Das Kunst Museum Winterthur

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beherbergt eine der schönsten öffentlichen Sammlungen der modernen Kunst. Die Sammlung spannt den Bogen vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Im Jahr 2023 legt das Museum den Fokus auf den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik in der Schweiz, Caspar David Friedrich. Die Ausstellung „Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik“ (26.08.23 – 19.11.23) ist die erste große Museumsausstellung zum Maler und eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte des Hauses. Ein Jahr vor dem 250-jährigen Geburtstag des Künstlers untersucht die Ausstellung die Einflüsse der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts auf sein Schaffen und präsentiert sich als „Vorbotin!“ auf das Jubiläum.

Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ Die ehemalige Villa des Kunstsammlers Oskar Reinhart (18851965) beherbergt eine der bedeutendsten ehemaligen Privatsammlungen des 20. Jahrhunderts. Herausragende Gemälde des französischen Impressionismus führen hier einen anregenden Dialog mit Meisterwerken der älteren Kunst. Der Bogen spannt sich von Lucas Cranach d. Ä. über Goya und Chardin bis zu Cézanne, van Gogh und dem frühen Picasso. Die wunderschöne Parkanlage, in welcher sich das Museum befindet, ist selbst schon einen Besuch wert. Im dazugehörigen, malerischen Café hat man eine entzückende Aussicht in den Park und die Stadt Winterthur.

Fotomuseum Winterthur & Fotostiftung Schweiz Eine weitere Winterthurer Kulturperle widmet sich der Fotografie: Mit dem Fotomuseum Winterthur und der Fotostiftung Schweiz verfügt Winterthur über ein international bekanntes Kompetenzzentrum für Fotografie. Die Ausstellung „VALIE EXPORT – Die Fotografien“ (25.2.23 – 29.5.23) stellt erstmals das fotografische Werk der Künstlerin, die insbesondere mit ihren teils provozierenden Performances und experimentellen Installationen für Aufsehen sorgt, in den Mittelpunkt. Die Fotografien sowie die Gegenüberstellung fotografischer und nichtfotografischer Medien an der Schnittstelle von Film, Videokunst und Body-Art erlauben eine neue Perspektive auf ihr Schaffen.

Swiss Science Center Technorama Ein langweiliges Museum über Naturwissenschaften? Das Technorama ist alles andere als das. Die Kraft des Windes, die Eigenschaften des Sonnenlichts, die Gewalt des Wassers – das alles ist erlebbar im Park „Technorama Draussen“. Herzstück der über 30 Outdoor-Attraktionen ist die 130 Meter lange Wunderbrücke. Sie bietet atemberaubende Aussichten und beherbergt eine Reihe von beeindruckenden Exponaten, bei denen selbst Hand angelegt werden darf. Geöffnet: April bis Oktober. 2. Juni bis 18. August immer freitags: Sommerabend-Öffnungen bis 21 Uhr info House of Winterthur Im Hauptbahnhof, CH-8401 Winterthur Tel. +41 52 2080100 office@houseofwinterthur.ch www.winterthur.com

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Der Schein trügt. Auch wenn sich die Natur im Winterschlaf befindet und das Leben am und im See zur Ruhe kommt, ist in der kalten Jahreszeit ganz schön viel los. Wer im Winter an den Bodensee kommt, entdeckt einen stillen, klaren See und traumhaft schöne Winterlandschaften. Ob beim Wintersport in den nahgelegenen Skigebieten, auf einem der romantischen Weihnachtsmärkte rund um den See oder einfach bei einem Spaziergang durch die klare Winterluft – es gibt viel zu entdecken. Und für die ganz Hartgesottenen ist das Eisschwimmen oder die „Regatta der Eisernen“ ein frostig-vergnüglicher Winterzeitvertreib.

Foto: Stefan Arendt

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Foto: Lohmüller

Winterlicher Bodensee

Foto: Kiliani | Leicht

WINTER AM SEE | Die Gischt spritzt, der Wind fährt durchs Haar und der Blick schweift über das weite Blau – mit dem Schiff über den Bodensee zu fahren ist ein besonderes Erlebnis. Und das nicht nur im Sommer: Auch im Winter bezaubert der Bodensee mit seinem besonderen Charme. Die verschneiten Ufer, die glitzernden Eisschollen in der Wintersonne und die verträumten Nebel im Sonnenuntergang schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre. Egal ob sportliche Segler oder gemütliche Gourmets – auf dem winterlichen Bodensee kommen alle auf ihre Kosten.

Eisern bei Wind und Wetter

www.dsmc.de

Foto: Michael Häfner

Segeln geht nur im Sommer? Die Regatta der Eisernen beweist das Gegenteil. Die Geschichte dieses besonderen Events begann im Winter 1975 als Spaßregatta des Deutsch-Schweizerischen Motorboot-Clubs (DSMC e.V.) mit einer Handvoll Booten auf dem Bodensee. Heute gehört die „Eiserne“ zu den größten Binnenregatten Europas mit durchschnittlich über 220 Booten. Von klassischen bis modernen Yachten, Jollen und Mehrrumpfbooten ist alles dabei. Der Spaß wird aber immer noch großgeschrieben.

Traditionell startet das Regattawochenende mit einer Warm-up Party mit Live-Musik und ordentlich Schwung auf der Tanzfläche. Am Samstag steht dann alles im Zeichen der Regatta. Nicht nur der sportliche Ehrgeiz zählt, sondern auch der richtige Look. Rauschebärte, Goldlöckchen und Helden aus Comic, Film und Fernsehen: Das Kostüm ist Ehrensache und spricht meist von weihnachtlicher Vorfreude. Neben eingefleischten Regatta Crews sieht man segelnde Weihnachtsmänner, Lametta und Tannenbäume an Deck. Der Preis für die originellste Crew ist inzwischen genauso hart umkämpft wie der erste Rang in der Gesamtwertung. Nach dem Wettkampf bei jedem Wetter werden die besten Crews gebührend bei der Siegerehrung gefeiert. So wird die „Eiserne“ jedes Jahr zur Weihnachtsfeier von Seglerinnen und Seglern aus ganz Europa.

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Foto: Achim Mende Foto: Christmas Garden | Michael Clemens

Foto: BSB

Winterliche Rundfahrten Doch die winterliche Stimmung lässt sich auch wunderbar trokkenen Fußes auf einem Schiffsrundfahrten genießen. Ob weiß gezuckert, kristallin vereist oder eisblau glitzernd in der winterlichen Sonne – die Rundfahrten zeigen die beeindruckende Winterlandschaft von ihrer schönsten Seite. Bei einer Tasse heißer Schokolade und einem guten Stück Kuchen wird es auf dem Schiff besonders gemütlich. Sowieso werden Feinschmecker bestens versorgt. Die verschiedenen Gourmetfahrten der Bodenseeschiffsbetriebe sind über das ganze Jahr hinweg ein Genuss für Lieb und Seele. Ein besonderes Highlight ist der Gänseschmaus im November mit abendlicher Rundfahrt ab Hafen Konstanz. Das winterliche Drei-Gänge-Menü bringt die Stars der vorweihnachtlichen Küche zusammen: Knackigen Feldsalat mit selbstgemachtem Kartoffeldressing, köstliche Gans zu Rotkohl und selbstgemachten Kartoffelknödeln, und zum krönenden Abschluss gefüllter Bratapfel mit Vanillesauce. Im Advent lässt sich eine winterliche Rundfahrt mit einem schönen Weihnachtsbummel verbinden. Bei Einbruch der Dunkelheit erstrahlen die Weihnachtsmärkte an den verschiedenen Ufern besonders festlich. Die glitzernde Botschaft: Es weihnachtet sehr! www.bsb.de

Der besondere TIPP

Christmas Garden auf der Insel Mainau Winterzeit ist Lichterzeit. Der Christmas Garden auf der Insel Mainau verwandelt die Blumeninsel in ein Winter Wonderland. In Anknüpfung an die schwedische Lichterfest-Tradition erstrahlt die Insel Mainau in einem ganz besonderen Licht. Bei seiner Premiere im Winter 2021 begeisterte der Christmas Garden Mainau auf Anhieb rund 65.000 Besucher. Auf dem über zwei Kilometer langem Rundweg vorbei an prunkvollen Gebäuden und über 150 Jahre altem Baumbestand erwartet die Gäste ein kunstvolles Zusammenspiel aus funkelnden Lichtfiguren, märchenhaften Leuchtarrangements und faszinierenden Illuminationen. So bietet die Insel vor und nach Einbruch der Dunkelheit eine traumhafte Kulisse für weihnachtliche Motive und Erinnerungsfotos. www.christmas-garden.de/mainau

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Foto: Michael Häfner


VonWegen Ist es der Weg oder schon das Ziel? Einerlei – denn was gibt es Schöneres, als am Bodensee unterwegs zu sein … Natürlich lockt vor allem das Wasser mit aussichtsreichen und einfach bezaubernden Schifffahrten; doch die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft. Wie wäre es, aus den Panoramafenstern eines Zeppelin-Luftschiffs die ganze Pracht der Bodenseeregion zu betrachten? Oder mit einer der Seilbahnen in luftige Höhen zu entschweben? Selbst eine Zugfahrt wird hier zum einzigartigen Familienerlebnis. Für was man sich auch entscheidet: Der See ist das Ziel. Und der Weg keine Reise, sondern einfach Urlaub.

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Foto: Michael Häfner

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Festlicher Auftakt WEISSE FLOTTE | Jedes Jahr im April starten die Schiffe der Weiße Flotte in die Saison – und das mit einem spektakulären Auftakt. Die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein treffen sich alljährlich zur Flottensternfahrt auf dem See. Aus Österreich, der Schweiz und Deutschland kommen die Schiffe zu einem vereinbarten Zielort, um den Saisonstart gemeinsam feierlich zu begehen.

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Foto: Achim Mende

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Foto: Achim Mende

1|Am 29. April 2017 trafen sich die Schiffe der Weißen Flotte vor der Insel Mainau. 2|Menschen aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland winken sich von den Schiffen aus zu. 2|Treffpunkt der weißen Riesen am 28. April 2018 war vor Romanshorn. 4,5|Wie auch in diesem Jahr, hatte die Flottensternfahrt 2010 sowie 2014 ihren Höhepunkt in Konstanz.

Die diesjährige Flottensternfahrt findet am 29. April statt.

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ie Flottensternfahrt feiert 2023 bereits ihr 50-jähriges Jubiläum und wird dieses Jahr auf dem See vor Konstanz stattfinden. Nach der Anfahrt und einem gemeinsamen Aufenthalt im Konstanzer Hafen folgt der Höhepunkt des Tages, die Sternbildung auf dem See. Die Schiffe bilden einen Stern und kommen sich dabei so nah, dass sich die Kapitäne der Schifffahrtsunternehmen zum Gruß die Hände reichen und nach alter Traditon eine Flasche Sekt übergeben können – auf eine erfolgreiche und unfallfreie Schiffahrtssaison. Auf den Schiffen ist Musik und Bordgastronomie bestens für alle Gäste gesorgt. Und auch im Hafen von Konstanz wartet ein buntes Programm.

Foto: Stadtwerke Konstanz

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info Tickets und Infos gibt es bei allen Schiffahrtsunternehmen rund um den See: www.schiffe-am-bodensee.ch www.bsb.de www.vorarlberg-lines.at www.urh.ch www.sbs.ch


o und die Gedanken ein paar Minuten lang weifen lassen – die perfekte Auszeit nach er langen Autofahrt.

Romanshorn. Die Strecke ist überwiegend flach und meist ufernah.

Wer die Fährfahrt mit einer Radtour kombinieren möchte, aber kein eigenes Rad dabei hat, hnell und flexibel auf die kann direkt am Fähranleger in Konstanz-Staad MEERSBURG dere Seeseite ein Mietrad „konrad“ ausleihen. So geht es KONSTANZ sportlich in die Altstadt. Das Rad kann an jeder Fähre fährt 365 Tage im Jahr und rund um wieder abgegeben werden. Uhr – so bleibt viel Platz für Spontaneität. Fährekonrad-Station Konstanz-Meersburg | Es ist dieDie schönste und Buchung funktioniert einfach und bequem über ist zudem nicht nötig, ein Ticket vorab zu schnellste Verbindung über den See: Die Autofähre verbindet die die „Mein Konstanz“-App. ervieren oder zu buchen: Man kann einfach 15 die Fähre fahren und kauft sein Ticket Städte Konstanz und Meersburg. Die Überfahrt dauert nur Fähre Konstanz-Meersburg Minuten und fühlt sich wie ein Kurzurlaub an. Stadtwerke Konstanz ekt vor Ort.

Die schwimmende Brücke Bus und Fähre

Schiffstraße 41 D-78464 Konstanz Wer sparen möchte und ökologisch unterwegs Tel. +49 7531 kombinieren 8033000 er nach Konstanz oder von dort nach MeersWer die Fährfahrt mit einer Radtour möchd und Fähre ist, für den bietet sich das Kombiticket burg möchte, dem bietet sich bei der Fahrt te, aber kein eigenes Radfaehre@stadtwerke-konstanz.de dabei hat, kann direkt am Fährwww.stadtwerke-konstanz.de/faehre Bus/Fähre an. So kann man das Auto stehen dfahrerinnen und Radfahrer kommen mit

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mit der Autofähre ein spektakulärer Blick

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dass sich die 15-minütige Überfahrt wie ein kleiner Kurzurlaub anfühlt. Eine frische Brise Fahrtwind, eine Tasse Kaffee im Bordbistro und die Gedanken ein paar Minuten lang schweifen lassen – die perfekte Auszeit nach einer langen Autofahrt.

chung funktioniert einfach und bequem über die „Mein Konstanz“-App.

Fähre auf ihre Kosten: Die Überfahrtauflässt und den See per Fähre und dieSoStadt die Alpenlassen und die Insel Mainau. Nicht ten. geht es sportlich in die Altstadt. Das Rad kann an h perfekt in einen Radausflug integrieren. Konstanz per Bus erleben. umsonst hört man daher Fahrgäste sagen, jeder konrad-Station wieder abgegeben werden. Die Bu-

Flexibel und schnell Mit dem Schiff kommt man schnell und flexibel auf die andere Seeseite: Die Fähre fährt 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr. Man kann einfach auf die Fähre fahren und kauft sein Ticket direkt an Bord.

Rad und Fähre Radfahrerinnen und Radfahrer kommen mit der Fähre auf ihre Kosten: Die Überfahrt lässt sich perfekt in einen Radausflug integrieren. Es gibt auch spezielle BikeTour-Tickets: – Überlinger See-Tour: Das Raderlebnis im Überlinger See mit je einer Fahrt auf der Fähre Konstanz-Meersburg und der Personenfähre Überlingen-Wallhausen. Die überwiegend flache Radtour ist 25 Kilometer lang. Geradelt wird immer nahe am Seeufer. – Obersee-Tour: Die etwas längere Radtour (45 Kilometer) führt entlang des Obersees und beinhaltet je eine Fahrt mit der Fähre Konstanz-Meersburg und mit der Fähre Friedrichshafen-Romanshorn. Die Strecke ist überwiegend flach und meist ufernah.

Bus und Fähre Besonders sparsam und ökologisch ist das Kombiticket Bus/Fähre. So kann man das Auto in Meersburg stehen lassen. Den See per Fähre und die Stadt Konstanz direkt ab der Fähre per Bus erleben.

Wissenswertes – 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr überqueren die sechs Fährschiffe den Bodensee – Tagsüber viertelstündlich (Hauptsaison), abends halbstündlich und nachts stündlich – Bezahlen können die Fahrgäste bar oder mit Karte direkt vor Ort. – Eine Reservierung ist nicht notwendig. info Fähre Konstanz-Meersburg Stadtwerke Konstanz Schiffstraße 41 D-78464 Konstanz Tel. +49 7531 8033000 faehre@stadtwerke-konstanz.de www.stadtwerke-konstanz.de/faehre

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Vorarlberg Lines | Die Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt bieten neben der Linienschifffahrt während der Saison von April bis Oktober ein üppiges und abwechslungsreiches Angebot an Schifffahrten ab Hafen Bregenz an.

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Einzigartiges Vergnügen an Bord

ntspannung & Auszeit mitten auf dem Bodensee sind wichtiger denn je: Vom „Captain’s Brunch“ jeden Sonntag, über traditionelle Fahrten wie der „Kässpätzlepartie“, dem „Grill-Schiff“, dem „Italienischen Abend“ bis hin zu den neuen Deluxe Erlebnisfahrten wie dem „Krimidinner von Zimt und Zyankali“ mit dem Stück „Wiener Brut!“ oder der Fahrt „Dinner Musical“ mit dem Programm „The Musical Sound of Broadway“ werden geboten. Spannende Unterhaltung und Genuss mit den herrlichen Speisen von PIER69 - On Board erwarten die Gäste – es bleiben keine Wünsche offen. Weiters neu im Programm das „Grill-Schiff Deluxe“ mit exklusiven Grillspezialitäten und der „Italienische Abend Deluxe“ mit feinen Delikatessen aus dem Süden. Heiß her geht es bei der Partyfahrt „Tropical Night“ ab Hafen Bregenz mit coolem Latino-Sound am Schiff. Tanzliebhaberinnen und -liebhaber kommen auch bei der ersten Kombination „Feuerwerk & Tanz“ oder klassisch beim Disco-Fox oder „Oldie Night-Schiff“ auf ihre Kosten.

Schiff ahoi! thorbeckes

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Extravagant, spektakulär und einfach exklusiv sind die Fahrten mit dem MS Sonnenkönigin. Bereits im April steigt die Schlagerparty des Jahres bei der Fahrt „Sonnenkönigin meets Schlager“ und Live-Act Ross Antony an Bord. Danach geht es weiter mit „Sonnenkönigin meets Soul“ und Soulkitchen an Bord. Darüber hinaus werden weitere Premiumfahrten offeriert wie: „Vintage Night“, „White Night“ und neu „White Night Lindau“, „Brunch MS Sonnenkönigin“, „Die Grande Bodensee Tour“, „Sonnenkönigin meets Seenachtfest Konstanz“, „Oktoberfest MS Sonnenkönigin“, „Full Moon Revival Night“ mit Right Said Fred und vieles mehr! Aktuelle Informationen immer online auf info Aktuelle Informationen immer online auf Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt Seestraße 4, A-6900 Bregenz, Tel. +43 5574 42868 info@vorarlberg-lines.at, www.vorarlberg-lines.at

Die Geschichte der Schifffahrt ist voll von erstaun­ lichen technischen Entwicklungen und zugleich voller Abenteuer und Entdeckungen. Die unver­ gleichliche Verbindung zwischen der Schönheit des Meeres, der großen Flüsse und Seen sowie der menschlichen Technik hat schon viele Maler und Zeichner inspiriert. Ihre Bilder erzählen von einer vergangenen Zeit, die bis heute nachwirkt. Tauchen Sie ein in die Welt der Seefahrt, entdecken Sie stolze Segelschiffe, unbeugsame Leuchttürme, luxuriöse Kreuzfahrtschiffe und alte Fischerboote.

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Das heutige IJsselmeer in den Niederlanden ist auf dieser alten Karte kaum wiederzuerkennen. Und in der Tat ist IJsselmeer der holländische Name für einen Binnensee, den es damals noch nicht gab. Bevor 1932 der Abschlussdeich im Norden errichtet wurde, lag an dieser Stelle eine Meeresbuch, die Zuiderzee. An einer geschützten Stelle in dieser Bucht lag Amsterdam, und die Schiffe und Schifffahrtsrouten, die auf dieser Karte eingezeichnet sind, verraten, woher die Stadt ihre Bedeutung und ihren Reichtum hatte. Die Karte zeigt auch, dass es keineswegs einfach war, von der Nordsee dorthin zu gelangen, weil zahlreiche Sandbänke und Untiefen auf dem Weg lagen. Sie schützten die Stadt zugleich vor Angriffen vom Meer. Heute ist Rotterdam der größte Hafen der Niederlande, doch Amsterdam ist weiterhin über Kanäle und über die Schleusen im Abschlussdeich für Schiffe erreichbar.

Thorbeckes Schiffe- und Seefahrt-Kalender 2024 Wochenkalender mit 56 Blättern 24 x 32 cm, Spiralbindung € 24,– / ISBN 978-3-7995-1976-2 Erscheint am 8. Mai 2023 Vormerkungen gerne möglich!

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Grenzenlose See-Erlebnisse S-Bahn Bodensee & Bodensee Ticket | Bahn, Bus und Fähren verbinden ganzjährig die Städte, Orte und Ausflugsziele am internationalen Bodensee – entspanntes Vorankommen und schönste Aussichten inklusive.

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it der S-Bahn Bodensee und dem BodenseeTicket rückt die Bodenseeregion auch für Ausflügler und Gäste zusammen. Rund um den See war schon immer auch der Weg das Ziel. Es lohnt sich hier und da eine Pause zu machen oder auch beim Blick aus dem Zugfenster die einzigartige Region auf sich wirken zu lassen. Da kann man durchaus das Auto auch mal in der Garage lassen. Entspannte Alternativen gibt es viele.

Mit der S-Bahn um den See Viele Städte und Ausflugsziele rund um den Bodensee lassen sich einfach und bequem mit Bahn oder Bus erreichen. Auch über die Grenzen, zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz, etwa in Schaffhausen, Konstanz, Lindau und St. Margrethen bestehen gute Anschlussverbindungen. Vermehrt sogar auch umsteigefreie Direktverbindungen. Die Fähren und der Katamaran verbinden die Nord- und Südseite des Bodensees auf dem Wasserweg.

info Im Jahr 2023 bietet das Netz der S-Bahn Bodensee gleich mehrere Neuerungen: z.B. mit der S6 zwischen Konstanz und Engen und einer zuverlässigeren S-Bahn Singen – Schaffhausen (beide alle 30 Minuten), der schnellen S44 im Thurgau oder mit neuen, modernen Zügen auf den S-Bahn Linien in Vorarlberg. Neu sind auch mehrere Regio- und Schnellbuslinien in den Landkreisen Bodenseekreis und Ravensburg.

1| Beste Aussichten mit der S-Bahn Bodensee 2| Rund um den Bodensee mit S-Bahn und RegionalBahn 3| Die Stadt Meersburg ist gut erreichbar mit dem Bus der Seelinie 4| Bei Muolen im Thurgau vor der Kulisse des Säntis

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www.s-bahn-bodensee.com www.bodensee-ticket.com info@bodensee-ticket.com

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S-Bahn Bodensee Regionalbahn Thurbo c/o ÖV Bodenseeraum Bahnhofstrasse 31 Bahnhofstrasse 31 CH-8280 Kreuzlingen CH-8280 Kreuzlingen

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Sargans

Auf der Webseite s-bahn-bodensee.com sind jetzt alle Informationen dazu an einem Ort zusammengefasst. Kein langes Suchen mehr - der integrierte Ticketfinder liefert Tipps zum passenden Fahrausweis und wo er gekauft werden kann. Ein Liniennetzplan hilft bei der Reiseplanung. Und dank der guten Fahrplanabstimmung gibt es auch kaum Wartezeiten auf dem Weg zum nächsten Ausflugsziel. Die meisten Bahnstrecken werden im Halbstundentakt bedient, teilweise in Kombination Regional-/S-Bahn und beschleunigten Zügen. Flächendeckend vervollständigen Buslinien das Netz der S-Bahn Bodensee. Beispielsweise fahren Regiobusse stündlich von früh bis spät von Konstanz über Meersburg bis nach Ravensburg (Linie 700) oder weiter nach Wangen im Allgäu (Linie S40). Oder der Bregenzerwaldbus verbindet Bregenz und Dornbirn mit Bezau. Der Seelinie-Bus von Friedrichshafen über Immenstaad und Meersburg nach Überlingen erschließt zahlreiche Ausflugsziele und auch Schiffhäfen direkt am Bodensee. Reisen mit Bahn, Bus, Fähren und Katamaran sind abwechslungsreich, entspannt und schonen dabei die Umwelt.

die Ostschweiz. Auch das schweizerische Appenzellerland ist mit dem Ticket erreichbar. Der Clou: Es gilt nicht nur für Bahn und Bus, sondern auch für die zwei Fährverbindungen quer über den See. Ausflügler reisen dabei umweltfreundlich und entspannt, viele Zuglinien führen direkt am Ufer entlang. Einen besonders schönen Platz entdeckt? Dann einfach aussteigen und verweilen. Problemlos kann man mit dem Bodensee Ticket ein- und aussteigen, wo immer es gerade passt. Spontane Abstecher sind dabei genauso gut möglich wie Übernachtungen unterwegs. Denn das Ticket gibt es zum besonders günstigen Preis auch für drei Tage in Folge.

Bodensee Ticket: Über Grenzen hinweg

3 Zonen – 3 Ausflugsparadiese

Für grenzüberschreitende Ausflüge eignet sich besonders das Bodensee Ticket. Es ist gültig auf Bahn (in Deutschland außer bei IC und RJX), Bus und Fähren. Und es sind damit alle Highlights der internationalen Bodenseeregion einfach und staufrei erreichbar. Mit nur einem Ticket ist man grenzenlos unterwegs: Vom Rheinfall bei Schaffhausen über den gesamten Bodensee bis nach Oberstaufen im Allgäu, von Ravensburg in Oberschwaben bis in

Nun hat man nur noch die Qual der Wahl, wo am schönen Bodensee es hingehen soll. Die Zone West enthält zusätzlich die Fähre zwischen Meersburg und Konstanz, die Zone Ost den Fährverkehr Friedrichshafen-Romanshorn. Beide Zonen können einzeln ausgewählt oder kombiniert werden. Das Drei-Zonen-Ticket enthält außerdem die Zone Süd und damit zusätzlich den Geltungsbereich des Appenzellerlands.

Tipp 1: Besonders günstig für Familien ist der Kleingruppentarif. Damit reisen mit einem Ticket zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder. Tipp 2: Gäste mit der ECHT BODENSEE CARD (EBC) oder der BODENSEECARD WEST erhalten Infos zu Preisvorteilen bei den beteiligten Tourist-Informationen.

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Terminkalender 2023 SEESERvicE | Unzählige Veranstaltungen hat die internationale Bodenseeregion in der aktuellen Feriensaison zu bieten. In unserem Terminkalender haben wir eine kleine Auswahl zusammengetragen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bitte informieren Sie sich vorab beim jeweiligen Veranstalter, ob die Termine stattfinden können. Viele weitere Ausflugstipps auch unter www.bodensee.de März/April

12.04. Stockach

29.04. Konstanz

Kunstnacht. Zahlreiche Institutionen und Galerien öffnen in dieser Nacht ihre Türen und laden zu Ausstellungen, Vernissagen, Performances und spannenden Begegnungen ein, www.kunstnacht.de

Stadtführung „Jazz und Dünnele“. In stimmungsvollem Ambiente kann man die Füße den Takt klopfen lassen, mitschnippen und sich für den Rest der Woche stärken bzw. in das Wochenende ein“swingen“. Beginn immer 20:30 Uhr (Einlass 19:30 Uhr), weitere Termine unter, www.jazz-und-duennele.de

26.03. Engen

15.04. - 16.04. Meersburg

Imperia-Fest. 18 Tonnen schwer, 9 Meter hoch, 30 Jahre jung: Die Hafenfigur „Imperia“ des bekannten Bodensee-Künstlers Peter Lenk sorgt seit ihrer Enthüllung am 24. April 1993 für reichlich Diskussionsstoff – und ist auch heute noch eines der beliebtesten Konstanzer Fotomotive. 2023 feiert sie ihren 30. Geburtstag mit einem großen Fest im Konstanzer Hafen, www.konstanz-info.com/30-jahre-imperia

25.03. Konstanz/Kreuzlingen

Ostermarkt. Großer überregionaler Kunsthandwerkermarkt mit Kinderprogramm und verkaufsoffenem Sonntag, www.engen.de

26.03. Überlingen Überlinger Frühling mit verkaufsoffenem Sonntag. Die Stadt und der Einzelhandel stellen sich mit einem Frühlingsthema vor. Unter anderem findet in der Innenstadt eine Autoausstellung statt, auf der Hofstatt können sich die Besucher zum Thema Mobilität informieren, auf dem Münsterplatz wird es ein Kinderprogramm geben, www.ueberlingen-bodensee.de

01.04. - 30.04. Überlingen Überlinger Frühlingserwachen. Sowohl in der Innenstadt als auch im Umland blüht und grünt es überall und die Schifffahrtsbetriebe stechen wieder in den See. Bei den Frühlingswochen am Bodensee werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten, www.ueberlingen-bodensee.de

02.04. - 03.12. Stein Appenzeller Musik. Jeden ersten Sonntag im Monat von 11.00 bis 17.00 Uhr spielen verschiedene Kapellen Appenzeller Musik vom Feinsten in der Appenzeller Schaukäserei, www.schaukaeserei.ch

02.04. Stockach Verkaufsoffener Sonntag. Stockach wird lebendig, wenn der Einzelhandel am verkaufsoffenen Sonntag seine Türen öffnet und zum Bummeln einlädt, www.stockach.de

08.04. Ravensburg Ostermarkt mit Kreativwerkstatt für Kinder. In der Ravensburger Innenstadt von 10-14 Uhr mit einem bunten Ostermarkt und einer Kreativwerkstatt für Kinder. Auf dem Marienplatz und in der oberen Bachstraße wird es eine Vielzahl von Ständen mit Frühlingsund Osterprodukten geben, www.ravensburg.de

10.04. Wolfegg Ostermarkt. Im Bauernhaus-Museum AllgäuOberschwaben Wolfegg! Vom Zuckerbäcker bis zur legendären Ostereiersuche auf dem Museumsgelände ist alles mit dabei. Bei unserem bunten Mitmach-Programm gibt es Interessantes rund um österliche Bräuche früher und heute zu erfahren, www.bauernhausmuseum-wolfegg.de

Belebte Burg. Ritter auf der Burg. Mittelalterliches Leben auf der Burg Meersburg. Mit Darbietungen von Handwerk, Kochkunst, Waffentechnik u.v.m, www.burg-meersburg.de

29.04. Bodensee

Gärten der Kartause - Zum Nutzen und zur Freude. Vernissage der Ausstellung im Rahmen des Projekts „Grüne Fürsten am Bodensee“ im Ittinger Museum, www.kartause.ch

Flottensternfahrt. Die alljährliche Flottensternfahrt der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein findet am 29. April 2023 zum 50. Mal statt und eröffnet die Schifffahrtsaison auf dem Bodensee auf spektakuläre Weise, inklusive Sternbildung und feierlicher Sektübergabe auf dem See. Zielhafen ist 2023 Konstanz, mit großem Hafenfest, www.bsb.de/de/flottensternfahrt

20.04. Stockach

29.04. - 30.04. Meckenbeuren

Krämermarkt. Buntes Markttreiben in Stockach! An rund 50 Marktständen werden in der Oberstadt verschiedene Waren, unter anderem Kleidung, Kurzwaren und Speisen angeboten, www.stockach.de

Streetfoodfestival. Mit zahlreichen Foodtrucks, Musik, Familienprogramm u.v.m., Am Kirchplatz, Eintritt frei, www.schummeltag-streetfood.de

16.04. Warth

23.04. Gaienhofen See-Spiegel. Literarische Impressionen am Bodensee von Hermann Hesse, Einführung/ Lesung/Museumsrundgang, Treffpunkt: 11 Uhr Hesse Museum Gaienhofen, weitere Termine: 25.06.23, 11:00 Uhr, 17.09.23, 11:00 Uhr, www.gaienhofen.de

25.04. - 26.04. Warth Frauen-Kunst-Club. Wild oder gezähmt? Mit Dr. sc. nat. Maja Dal Cero im Rahmen der Ausstellung „Gärten der Kartause – Zum Nutzen und zur Freude“, Die Teilnehmerinnen spüren in den Gärten der Kartause Ittingen verschiedene Heilkräuter auf, setzen sich mit der visuellen Übersetzung dieses botanischen Wissens in den verschiedenen Epochen auseinander und werden in einem kreativen Teil der Frage nachgehen: Wie sieht eigentlich der ganz persönlicher Wunschgarten aus? Anmeldung: sekretariat. kunstmuseum@tg.ch, www.kartause.ch

28.04. - 01.05. Waldburg 175 Jahre Jubiläum Historische Bürgerwehr Waldburg e.V.. Großes Jubiläumsfest, Freitag 20 Uhr feierliche Eröffnung mit Fassanstich, Sonntag Festgottesdienst, Frühschoppen, Festumzug der befreundeten Wehren und öffentlichen Vereine, Fahneneinmarsch ins Zelt, Montag Maibaumstellen am Rathaus mit der Landjugend und anschließender Maiwanderung zum Festzelt, u.v.m, www.gemeinde-waldburg.de

29.04. Warth Essbares Grün rund ums Kloster. Kulinarische Verwendung von wilden Kräutern. Der tecum-Anlass ist dem «Wert des Unwerten» auf der Spur. Mit Regina Pauli, Anmeldung, www.tecum.ch, www.kartause.ch

30.04. Achberg Entdeckertour durch Schloss Achberg. Wie lebte Kreuzritter Benedikt? Was ist der Deutsche Orden und was hat er mit Schloss Achberg zu tun? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Kreuz? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Familienführung. MIt Puzzle-Rallye quer durchs Schloss. Weitere Termine: 08. Juli und 22. Oktober, www.schloss-achberg.de

Mai 01.05. Achberg Maifest des Chors DaCapo. Bei gutem Wetter lässt sich die Maiwanderung mit einem Besuch auf Schloss Achberg zu verbinden. Mit Speisen, Getränken, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen vom Chor DaCapo in Kooperation mit dem Schlosscafé, www.schloss-achberg.de

01.05. Wolfegg Kräuter- und Blümlesmarkt. Ein Paradies für Pflanzenliebhaber: Von Blumen und Kräutern bis hin zu Stauden und Gemüsepflanzen finden sich auch seltene Sorten, Kräuterprodukte und Gartenzubehör beim Kräuter- und Blümlesmarkt. Musik, Bewirtung mit Kräuterspezialitäten und ein buntes Kinderprogramm runden die Veranstaltung ab, www.bauernhausmuseum-wolfegg.de

03.05. Warth Altes Gemüse neu entdeckt. Im Samensortengarten von Hortiplus wird Saatgut von wertvollen Kulturpflanzen geerntet. Robert Zollinger berichtet, wie naturnahes Produzieren zur Bewahrung der Schöpfung beiträgt. Livestream auf, www.tecum.ch, www.kartause.ch

04.05. Meersburg Weinprobe des Winzervereins. In einzigartiger Kulisse erleben Sie jeden Donnerstag eine Weinprobe des Winzervereins Meersburg in der alten Burg. Umgeben von stattlichen Burgmauern und einem einmaligen Blick auf den Bodensee genießen Sie fünf typische Bodenseeweine des Winzervereins und erfahren so manches über den Wein und die Kultur unserer Bodenseeregion, www.burg-meersburg.de

Meister und junge Meister Klassik, Jazz, Crossover Schloss Montfort Langenargen 02. Juni bis 15. September 2023 jeweils freitags, 19:30 Uhr Information und Vorverkauf: Tel.: +49 (0)75 43 / 93 30-92 Tickethotline: +49 (0) 1806 / 700 733

www.langenargener-schlosskonzerte.de www.reservix.de

Region | Ort247 3 SeeMore


06.05. - 29.05. Bodensee

18.05. - 19.05. Weingarten

Bodenseefestival. Diesjähriges Motto: „Über Grenzen“ - Seit 35 Jahren lädt das grenzüberschreitende Bodenseefestival im Mai internationale Künstlerinnen und Künstler aus Musik, Theater, Tanz und Literatur an den Bodensee ein, www.bodenseefestival.de

Christi Himmelfahrt und Blutfreitag mit Reiterprozession. Der Höhepunkt der Hl. Blut-Wallfahrt nach Weingarten sind die Wallfahrtstage an Christi Himmelfahrt und dem darauffolgenden Freitag, dem Blutfreitag, mit dem Blutritt. Diese Flurprozession zu Pferde mit der Bitte um gedeihliches Wachstum führt die ca. 2500 Reiter in etwas mehr als 100 Gruppen, www.blutfreitagsgemeinschaft-weingarten.de

06.05. - 07.05. Meersburg Belebte Burg. Mitelalterliche Handwerkskunst. Mittelalterliches Leben auf der Burg Meersburg. Mit Darbietungen von Handwerk, Kochkunst, Waffentechnik u.v.m, www.burg-meersburg.de

08.05. - 22.05. Tettnang Lebendiges Barockschloss – Konzerte, Literatur, Theater, www.lebendiges-barockschloss.de

10.05. - 13.05. Schaffhausen 34. Schaffhauser Jazz Festival. Das Jazzfestival Schaffhausen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1990 dem nationalen Schaffen im Bereich „Jazz und improvisierte Musik“ verschrieben. Jährlich stehen im Mai während vier Tagen rund 10 Formationen auf der Festivalbühne des Kulturzentrums Kammgarn in Schaffhausen. Sie Sie füllen das spannende Programm, www.jazzfestival.ch

10.05. - 13.09. Stein Appenzeller Musik. Junge Musik-Talente zeigen ihr Können von 14.00 bis 16.00 Uhr in der Appenzeller Schaukäserei. Am 10. Mai spielt Liaro das Akkordeon. Am 14. Juni und 13. September zeigt Natalie ihr Können am Hackbrett. Am 12. Juli und 9. August spielt die Kapelle Handgschalte auf Schwyzerörgeli und Kontrabass., www.schaukaeserei.ch

12.05. - 14.05. Meckenbeuren Schlossfest. Seit mittlerweile mehr als drei Jahrzehnten findet als gebührender Auftakt der lokalen Festzeltsaison das Schlossfest in Brochenzell statt und erfreut sich dabei stets reger Beliebtheit. Uns ist es dabei besonders wichtig, für alle Altersklassen und jeden (Blasmusik-)Geschmack etwas zu bieten. Die Gäste honorieren den Einsatz dabei jedes Jahr mit ausverkauften Partynächten, friedlichem Beisammensein und jeder Menge Applaus, www.mv-brochenzell.de

12.05. - 14.05. St.Gallen Aufgetischt! Am Straßenfestival wird St.Gallen zum lebhaften Schauplatz zeitgenossischer Straßenkunst. Artisten und Musiker aus aller Welt prasentieren wahrend zwei Tagen an wechselnden Standorten im und ums historische Klosterviertel ihre hochkaratigen Shows. Direkt auf der Straße, zum Greifen nah, www.aufgetischt.sg

13.05. - 18.06. Konstanz KräuterWochen. Von Wildkräuterwanderungen und Wellnessbehandlungen über Kräutermärkte und aromatische Gerichte in Cafés und Restaurants bis hin zu Einblicken in die Gärten der Region: Die KräuterWochen verwöhnen mit abwechslungsreichen Angeboten. Einfach vorbeikommen und mit allen Sinnen in die Kräuterwelt in Konstanz und am Westlichen Bodensee eintauchen, www.bodenseewest.eu/kraeuterwochen

13.05. Memmingen Memmingen blüht und Memminger Musiknacht. Ein vielfältiger Händlermarkt, bunte Blumen, Topf- und Gartenpflanzen, die neuesten Fahrzeugmodelle samt kompetenter Beratung lokaler Autohäuser, frühlingshafte Angebote und Aktionen in und vor den Geschäften, der Bio-, Bauernund Handwerkermarkt mit heimischen Produkten, ein unterhaltsames Showprogramm, Musiknacht mit Live-Band in vielen Lokalen, www.memmingen.de

13.05. Radolfzell Radolfzeller Kräutermarkt. Anbieter von Kräuterpflanzen und -samen sowie Kräuterprodukten, z.B. Liköre, Öle, Seifen, stehen im Mittelpunkt. Ergänzt wird das Angebot durch Schönes für Haus und Garten sowie Getränke und Speisen auf die Hand. Ein Rahmenprogramm aus Workshops und Vorträgen lädt zum Verweilen ein, www.radolfzell-tourismus.de

13.05. - 14.05. Schmidsfelden Historisches Markttreiben Schmidsfelden. rund um die älteste erhaltene Glashütte, www.glas-schmidsfelden.de

14.05. Überlingen Erste Schwedenprozession. Feierliche Prozession durch die Altstadt zum Gedenken an die Bewahrung der Stadt bei der Belagerung durch schwedische Truppen im 30jährigen Krieg, www.ueberlingen-bodensee.de

14.05. Warth Streifzug durch die Gärten der Kartause Ittingen. Verborgene Orte entdecken, Wissenswertes über die Ittinger Gärten erfahren, Anmeldung:

Ufe Niese cho gniesse!

sekretariat.kunstmuseum@tg.ch, weitere Termine: 23. Juli, 20. August, jeweils 15 Uhr, www.kartause.ch

17.05. -20.05. Markdorf Markdorf Open Air; 4 Tage – Beim Markdorf Open-Air 2023 bringen wieder namhafte Künstler Stimmung auf den Markdorfer Marktplatz (Meliassa Naschenweng, Querbeat, Hubert von Goisern, Johannes Oerding). www.markdorfopenair.de

19.05. - 20.05. Konstanz Campus Festival. 2-tägiges Festival im Bodenseestadion in Konstanz. Mit dabei sind Marteria, BHZ, Badmómzjay, Von Wegen Lisbeth, Schmyt und viele weitere bekannte und regionale Acts, www.campusfestival-kn.de

19.05. - 21.05. Memmingen Memminger Street Food Meile. Frisch und köstlich zubereitete Speisen aus aller Welt mitten in der Memminger Altstadt, www.memmingen.de

Übernachtung

Brunches

Mittagessen Kulinarische Abendfahrten

Saison 2023: 29. April - 12. November - 3711 Mülenen - +41 33 676 77 11 - www.niesen.ch - info@niesen.ch - #niesen 2 für 1 auf Normaltarif (CHF 59.-), gültig Montag bis Freitag (Saison 2023) ohne Feiertage gegen Abgabe dieses Inserates (1x gültig, ohne weitere Vergünstigungen)

4 | Ort 248Region SeeMore

02.06. Markelfingen Kinderfest. Spannende Spiele und lustige Unterhaltung sorgen bei einer tollen Atmosphäre direkt am See in Markelfingen jedes Jahr zu Beginn des Sommers für strahlende Kindergesichter. Für Hungrige und Durstige gibt es Würstchen, erfrischendes Eis, Getränke und noch viel mehr, www.radolfzell-tourismus.de

03.06. - 04.06. Meersburg Belebte Burg. Zu Gast in der Burgküche. Mittelalterliches Leben auf der Burg Meersburg. Mit Darbietungen von Handwerk, Kochkunst, Waffentechnik u.v.m, www.burg-meersburg.de

04.06. Stockach

Match Race; Ein Hauch von America’s Cup weht über Pfingsten vom 25. bis 29. Mai am Bodensee, wenn sich die Welt-Elite der Matchrace - Segler in Langenargen trifft; www.tourismus-langenargen.de, www.matchrace.de

26.05. - 27.05. Hagnau

05.06. Insel Reichenau

Pfingstmusikfestival am Bodensee „Eine kleine Schubertiade“; Kammermusikfestival; Veranstaltungsort: Gwandhaus, www.gemeinde-hagnau.de

26.05. - 29.05. Schloss Hohenfels Visionäre Gemeinschaften, Hohenfelser Zukunftswerkstatt, Die bessere Zukunft, die unsere Seele kennt, ist möglich – in Gemeinschaft, www.schloss-hohenfels.de

28.05. Warth Rosenpracht in der Kartause Ittingen. Die Kartause Ittingen besitzt die grösste historische Rosensortensammlung der Schweiz. Führung zu den 1.000 Rosenstöcken auf der Klosteranlage, Anmeldung: sekretariat. kunstmuseum@tg.ch, www.kartause.ch

Reichenau Inselfeiertag. Das Heilig-Blut-Fest wird auf der Insel Reichenau als höchster Feiertag angesehen. Es geht zurück auf ein dem Kloster im Jahr 925 geschenktes Abtskreuz mit blutgetränkter Erde von Golgatha. Mit Parade der Bürgerwehr, Pontifikalamt und großem Bürgerfest, www.reichenau-tourismus.de

10.06. - 11.06. Stockach Internationales Badmintonturnier. Internationales Badminton-Bodensee-Turnier in der Jahn-Halle, www.tv-zizenhausen.de

17.06. - 18.06. Konstanz/Kreuzlingen

Picknick-Konzert. Ab 11 Uhr, Schlossgelände. Abschlusskonzert des Bodenseefestivals, www.salem.de

Grenzüberschreitender Flohmarkt. Reges Treiben in der Stadt, zahlreiche Straßenmusiker und Kleinkünstler, regionale wie internationale Köstlichkeiten und die besondere Atmosphäre am Wasser kreieren eine einzigartige Atmosphäre in der größten Stadt der Vierländerregion Bodensee. 1.000 Stände, 24 Stunden, 9 Laufkilometer, 2 Länder, 1 Flohmarkt, www.konstanz-info.com/flohmarkt

29.05. Wolfegg

17.06. Memmingen

29.05. Salem

Schaf- und Handarbeitstag. Klöppeln, Häkeln, Stricken, Nähen – diese Tätigkeiten spielten im bäuerlichen Leben früherer Jahrhunderte eine wichtige Rolle. Ausgebildete Hütehunde bei ihrer Arbeit und erleben sehen, wie früher Schafe von Hand geschoren wurden. Schauen Sie den Handarbeiter/ innen über die Schulter und versuchen Sie sich selbst an Nadel und Faden, www.bauernhausmuseum-wolfegg.de

01.06. - 04.06.

Historische Bahnfahrt

Langenargener Schlosskonzert; jeden Freitag, 19:30 Uhr, anregende, berührende, mitreißende und begeisternde Konzerte. Information und Vorverkauf: Tel.: +49 07543 933092, www.langenargener-schlosskonzerte.de

Blütenzauber mit Stadtgartenführung. Stockach von seiner „Gartenseite“. Geführter Rundgang zu den schönsten blühenden Orten der Stockacher Innenstadt. Mit einer kleinen Stärkung im Hotel zum Goldenen Ochsen endet dr Rundgang. Treffpunkt ist um 17 Uhr im Stadtgarten, www.stockach.de

25.05. - 29.05. Langenargen

Juni

Der Niesen - Ausflugsberg im Berner Oberland Die Schweizer Pyramide am Thunersee

02.06 - 15.09. Langenargen

Konstanz Internationale Bodenseewoche. Bunte Segel, Sonnenschein, Action u.v.m.: Die Internationale Bodenseewoche erwartet ihre BesucherInnen in Konstanz mit farbenfrohem Hafentreiben, actionreichen Wassershows, einer interessanten Wassersport- und Bootsausstellung sowie faszinierenden Segelregatten und Ruderwettkämpfen, www.konstanz-info.com/internationalebodenseewoche

Stadtfest. Großes Fest auf dem Memminger Marktplatz. Mit verschiedenen Musikkapellen, jeder Menge Verköstigungsständen und guter Stimmung von früh bis spät, www.memmingen.de

17.06. Wangen Wangener Altstadtlauf mit Altstadthockete. Neben den Bambini und Schülerläufen und dem sogenannten Hauptlauf hat sich über die Jahre zusätzlich noch der „Wangener Stolperer“ etabliert. Bei diesem Lauf steht nicht der Wettkampfgedanke im Vordergrund, da sich hier jeder Teilnehmer aussuchen kann, wie viele „Runden“ er durch die Stadt in der vorgegebeben Zeit von 30 Minuten läuft, www.mtg-wangen.de

18.06. Salem Schlosserlebnistag. In der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu laden elf märchenhafte Schlösser und eine Burg zum Entdecken ein. Passend zum jährlich wechselnden Motto werden vor allem für Familien viele Attraktionen zum Mitmachen geboten, www.salem.de


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Burg Meersburg | Seite 52

Meckenbeuren | Seite 134

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Prospekt mit Informationen zum Museum, Führungen, Ritter-Shop, Burg-Café, Carlina Leut und zur Geschichte der Meersburg. www.burg-meersburg.de

Freizeit genießen – Erholung finden

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Vorarlberg | Seite 186 Vorarlberg Magazin Unterwegs Zuhause mit Insidern auf Zeit Lebenswelten, Kultur und Genuss: Mit zwei austriaguides durch Bregenz und Feldkirch

Gastgeber erzählen, warum ihnen der Kontakt zu den Menschen am Herzen liegt

Ein Weg, der inspiriert Am Grünen Ring treffen Wanderer auf Kunst und kommen ins Gespräch miteinander

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Vorarlberg mit allen Sinnen genießen – Reportagen aus Vorarlberg. Im Magazin „Begegnungen“ stehen Orte und Begegnungen im Fokus, die einen Aufenthalt hier besonders machen. www.vorarlberg.travel/magazin

www.vorarlberg.travel

Messkirch | Seite 169 Ferienmagazin. Informationen über Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, Übernachtungs- und Gastrotipps sowie Freizeitangebote und Ausflugsmöglichkeiten. www.messkirch.de

Schöne Ferien

zwischen Allgäu und Bodensee

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Campus Galli | Seite 169

Gästejournal 2023. Top-Events, Geschichte(n), Ausflugsziele, Shopping, Kultur, Natur, Genuss, Unterkünfte u.v.m. Wissenswertes zur größten Stadt der Vierländerregion. www.konstanz-info.com

Campus Galli – Karolingische Klosterstadt Meßkirch. Informationen über Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Führungen, Gruppenangebote, Anfahrt und Kontakt. www.campus-galli.de

Imagebroschüre und Gastgeberverzeichnis (mit Stadtplan) – Informationen zum Thema „Urlaub & Übernachten“ in Leutkirch im Allgäu. www.leutkirch.de

Finden Sie die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten

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Konstanz | Seite 156

Leutkirch im Allgäu | Seite 182

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Memmingen erleben – Infopaket mit Imagebroschüre, Gastgeberverzeichnis, Gastronomie- und Shoppingguide, Stadtführungs-programm und Innenstadtplan. www.memmingen.de 1

Durch die beiden Kißlegger Hochmoore: Arrisrieder Moss und Burgermoos

Erlebnisführer Insel Reichenau zum Entdecken eines UNESCOWeltkulturerbes. www.reichenau.de

Memmingen | Seite 184

Memmingen

Urlaubsinfos über die Gemeinden Moos, Gaienhofen und Öhningen auf der Halbinsel Höri am westlichen Bodensee mit Gastgeberverzeichnis. www.halbinsel-hoeri.de

AUF FEDERNDEN PFADEN

Reichenau Erlebnisführer | Seite 161

Die reizvolle Kulturlandschaft in unmittelbarer Nähe zu Bodensee und Alpen, das vielfältige Freizeit- und Gastronomieangebot machen Lust auf Freizeit und Erholung in Meckenbeuren. www.meckenbeuren.de

Region Waldburg | Seite 185 Familienferien und tolle Ausflugsziele in den 6 Gemeinden der Region Waldburg: Amtzell, Bodnegg, Grünkraut, Schlier, Vogt und dem Erholungsort Waldburg. www.region-waldburg.eu

Westlicher Bodensee | Seite 152 Gäste-Journal 2023. Gastgeberverzeichnis mit Urlaubsideen, Angeboten und Infos rund um die deutsch-schweizerische Ferienregion am Westlichen Bodensee. www.bodenseewest.eu

Mettnau | Seite 116 Medizinische Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell – Bewegung ist Leben. Preise & Angebote 2023 auf einen Blick. www.mettnau.com

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