Die Presse: Strohbau

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Immobilien diepresse.com/immobilien

Samstag, 1. März 2008, Seite I 1

Länder-Lagen

Werte-Wandel

Shopping-Strategien

Bauplätze in den Bundesländern [ Fotolia ]

Luxus: Was sich gut auf den Preis auswirkt. [ Fotolia ] Seite I 5

Österreich: Investment in Einkaufszentren. [ Fotolia ] Seite I 16

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Vom Bauern für Bauherren INNOVATION. Bauen mit Stroh wird immer beliebter, trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Baubehörde von der Feuerfestigkeit sowie von den schalldämmenden und wärmeisolierenden Eigenschaften des Materials zu überzeugen. Das Österreichische Institut für Baubiologie und Bauökologie IBO hat Macke und Allmer dabei geholfen. Auch die Gruppe Angepasste Technologie GrAT der TU Wien arbeitet daran, Lücken im Produktionsablauf zu schließen. Der gemeinnützige Verein von Forschern und Studierenden entwickelt energiesparende Bauweisen, die nicht nur in Europa die Umwelt schonen, sondern auch in DritteWelt-Ländern mit gering ausgebauter Infrastruktur funktionieren. Die Zertifizierung ist dabei ein wichtiger Schritt, ebenso wie die Entwicklung von Produktionsketten, Logistik und Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Geschäftsführer Robert Wimmer prognostiziert einen weiteren Zuwachs an Strohhäusern: „Vom technischen Standpunkt aus könnten schon jetzt alle Neubauten strohgedämmt sein. Es gibt aber noch keine Standardprozeduren. Das wird in drei bis fünf Jahren so weit sein.“ Dann sollte ausreichend Stroh in der geforderten Qualität lieferbar sein: gut ausgedroschen, mit möglichst wenig beigemischtem Unkraut.

VON PAMELA KRUMPHUBER

S

troh ist pure gewachsene Sonnenenergie“, sagt Winfried Schmelz. Sein Bauatelier hat in Niederösterreich schon zehn Strohhäuser errichtet, er engagiert sich im österreichischen Strohballennetzwerk ASBN und berät Häuslbauer, die Stroh als Baustoff verwenden wollen. „Wenn dann auch noch die Transportwege kurz sind, ist die Energiebilanz optimal.“ Tatsächlich ist die Umweltfreundlichkeit des Materials der triftigste Grund, sich fürs Bauen mit Stroh zu entscheiden. Schmelz: „Stroh schirmt Elektrosmog ab. Und was beim Bauen übrig bleibt, wandert direkt auf den Kompost.“ Manche Häuslbauer hoffen zwar, mit dem im Einkauf beim Bauer billigen Material die Kosten reduzieren zu können. Doch mehr als 5000 bis 10.000 Euro kann man nicht sparen, auch wenn man bei der Verarbeitung auf der Baustelle kräftig mithilft. Bis jetzt wird Stroh in Österreich zumeist in Holzrahmenbauweise verbaut. Dabei wird ein Gerüst mit Stroh ausgestopft, das Stroh fungiert dann gleichzeitig als Wand und Dämmung. Der Verputz kann direkt auf das Stroh aufgetragen werden, was ein sehr organisches Bild ergibt, aber auch eine Verschalung ist möglich. Die lasttragende Bauweise, bei der Strohballen wie überdimensionale Ziegel verwendet werden, ist hierzulande hingegen noch nicht verbreitet.

Vom Stroh zum Geld

Behördenwege kosten Zeit Also ein natürlicher Baustoff, mit dem man flexibel Wände hochziehen kann? Leider nicht. Die je nach Bundesland unterschiedlichen Bauordnungen machen das Bauen mit Stroh oft schwierig. Die Architekten Florian Macke und Karen Allmer haben den Versuch gewagt, einen Dachausbau in Wien mit holzgerahmten Stroh-

Baumeister Winfried Schmelz (oben) und eines seiner Bauprojekte (links). Rechts das S-House der GrAT. [ Bauatelier Schmelz (2), GrAT ] bauteilen zu errichten. „Ich würde das Projekt nicht wiederholen wollen“, sagt Macke knapp. „Die Auseinandersetzung mit den Behörden, bis die Strohdämmung genehmigt wurde, hat uns allein

etwa drei Monate gekostet.“ Das Problem war: Stroh ist noch kein zertifizierter Baustoff, für alle Bauvorhaben müssen deshalb Gutachten und Projektbeschreibungen vorgelegt werden, um die

IMMOHIT DER WOCHE

Denn erst langsam entdecken die landwirtschaftlichen Organisationen, dass man mit Stroh Geld verdienen kann. Noch sind viele Vorurteile im Umlauf. Vorurteil Nr. 1: Stroh zieht Mäuse und Ungeziefer an, einige Strohhäuser mussten angeblich bereits wegen Schädlingsbefall aufgegeben werden. Die Wahrheit ist: Fachmännisch verbautes Stroh ist so verdichtet oder ohnehin verschalt, dass selbst kleine Käfer weder Zugang noch Platz finden. Vorurteil Nr. 2: Stroh ist besonders anfällig für Wasserschäden Fortsetzung auf Seite I 2

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