Bildung
Volle Drehzahl Bei Lerntechniken ist weniger manchmal mehr. Seite K 25
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Seite K 26, Samstag, 1. März 2008 NACHGEFRAGT
Mit Ruhe, FrĂźhstĂźck & Lacrosse Berufsbegleitend studieren – wie geht das? Und warum tut man sich das an? Thomas Tischer, 27, Marketing und Salesmanagement Motivation: Ich bin durch Zufall zu meiner beruflichen Tätigkeit – im Onlinevertrieb einer Ă–sterreichischen Fluglinie – gekommen und „hängengeblieben“. Mein groĂ&#x;es Ziel ist die Weiterentwicklung meiner Person im Umfeld des Unternehmens. Durch das Wechselspiel vom Studium an der FHWien-Studiengänge der WKW und der beruflichen Praxis profitiere nicht nur ich allein, sondern vor allem auch mein Unternehmen. Zeit: Besonders schwierig ist es in Zeiten, in denen im Job sehr viel von meiner Person abverlangt wird oder schwierige Zeiten zu Ăźberstehen sind. Es gab dadurch auch eine Zeit, in der einfach nicht mehr an ein Studium zu denken war. Krisenmanagement: Einen Tag Auszeit nehmen, mit einem groĂ&#x;en FrĂźhstĂźck in den Tag starten und Kraft tanken! Und dann wieder hinein in die PrĂźfungsunterlagen! Privat: Man lernt, mit weniger Schlaf auszukommen. Meine Freundin und meine Freunde stehen definitiv an erster Stelle in meinem Leben. Dabei ist es sicher von Vorteil, dass meine Freundin ebenfalls berufsbegleitend studiert. Daneben darf auch noch mein groĂ&#x;es Hobby, die Sportart Lacrosse, nicht zu kurz kommen. Das ist fĂźr mich ein sehr wichtiger Ausgleich. Denn neben der Position des Spielers fĂźr die Vienna Cherokees und im Nationalteam bin ich ehrenamtlich noch die Position Marketing & PR fĂźr die Cherokees sowie den Ă–sterreichischen Lacrosse Verband tätig. Motto: In jedem Fall Ruhe bewahren, denn gestorben ist an einer schwierigen PrĂźfung noch niemand. Und der eigene Hausverstand ist meist gar nicht so dumm, wie man meinen kĂśnnte!
BILDUNG Redaktion: Dr. Erich Witzmann, erich.witzmann@diepresse.com; Daniela Mathis, daniela.mathis@diepresse.com Anzeigen: Alexandra Supper, alexandra.supper@diepresse.com Alle: 1030 Wien, Hainburger StraĂ&#x;e 33.
Interaktiver HÜrsaal, Second-Life-Forscher Andr´e Mersch als Avatar: die Weichen fßr Lernen in 3-D werden derzeit gerade gestellt.
[ Uni Bielefeld ]
Mein Kollege, der Avatar SECOND LIFE. FĂźr Weiterbildungsangebote in 3-D muss man einige HĂźrden Ăźberwinden. VON PAMELA KRUMPHUBER
L
ernen im Internet kann eine einsame Erfahrung sein. Allein vor dem Bildschirm, der Austausch mit den Kollegen auf kurze Nachrichten im Online-Chat oder in einer Mailing-Liste beschränkt, arbeitet man seine Aufgaben ab. In „Second Life“, einer dreidimensionalen Welt im Internet, sieht E-Learning anders aus. Die Studierenden treffen sich in einem Vortragssaal, nutzen audiovisuelle Medien und hocken nach der Vorlesung noch ein wenig in der Cafeteria – das alles in Gestalt des Avatars, der Online-Figur, mit der man sich in „Second Life“ bewegt. „Noch ist Lernen in ,Second Life‘ nicht breitenwirksam“, sagt E-Learning-Experte Paul Meinl. „Aber in Zukunft wird die dreidimensionale Abbildung von Information im Internet so selbstverständlich sein, wie es heute die textbasierte Darstellung ist.“ Drei-
inkĂźrze CSR-Ringvorlesung An der Uni Wien startet am 4. März eine Ringvorlesung zum Thema Ethik in der Wirtschaft und Ăśkonomische Nachhaltigkeit. Der ErĂśffnungsvorlesung mit Rektor Georg Winckler, Dekan Peter Kampits und Erste-Bank-Generaldirektor Andreas Treichl folgen regelmäĂ&#x;ige Termine bis 17. Juni. Weitere Vortragende: Ulrich Thielemann (Uni St. Gallen), Barbara Milewski (SOS Kinderdorf), Wolfgang Mazal (Uni Wien,), Helga KrompKolb (Boku) und viele mehr. Anmeldung ist keine erforderlich.
dimensionale Welten sind fĂźr bestimmte Lerninhalte besonders gut geeignet, erläutert Dieter Merkl vom Institut fĂźr Softwaretechnik und Interaktive Systeme der TU Wien: „Fremdsprachen werden zum Beispiel oft Ăźber Geschichten vermittelt: Man geht zum Bahnhof und muss eine Fahrkarte kaufen. In einer dreidimensionalen Online-Welt gäbe es diesen Bahnhof wirklich, man kĂśnnte tatsächlich hingehen und die Situation durchspielen.“ Auch historische und museale Themen kann man gut aufbereiten; die Studienrichtung Wirtschaftsinformatik der TU Wien wiederum bietet im Wahlfach E-Commerce Veranstaltungen zum Thema Marketing in „Second Life“ an.
Erstrebenswert: Realitätsverlust An der Fakultät fßr Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld erforschen Andr´e Mersch, Dennis Schäffer und Markus Walber mit
ihrem Projekt „Second Life Learning“, wie Weiterbildung in dreidimensionalen Online-Räumen funktioniert. Sie haben beobachtet, dass „Second Life“ ebenso wie Computerspiele die sogenannte Immersion auslĂśst: „Man steigt in ein Programm ein, und plĂśtzlich sind zwei Stunden vergangen, ohne dass man es recht bemerkt hat.“ Diese Selbstvergessenheit, bei Spielen oft als Realitätsverlust kritisiert, wirkt sich positiv auf den Lernerfolg aus. Mehr als 400 Universitäten haben bereits digitale Niederlassungen in „Second Life“ erĂśffnet, sagte GrĂźnder Philip Rosedale kĂźrzlich in einem Interview. In 3-D-Welten arbeitende Erzieher und Institutionen haben sich vernetzt und arbeiten mit Hochdruck daran, die MĂśglichkeiten des Mediums fĂźr ihre Zwecke nutzbar zu machen. Doch derzeit mĂźssen User, bevor sie sich ins dreidimensionale digitale Lernen vertiefen kĂśnnen, noch beträchtliche HĂźr-
den Ăźberwinden: Man muss das Programm „Second Life“ auf dem eigenen PC installieren, den Avatar selbst gestalten und lernen, ihn in der Online-Welt zu bewegen. Bis dreidimensionale Welten ein Massenphänomen werden und die Bildungsanbieter mit ihren Programmen nachziehen, dauert es aber noch mehr als fĂźnf Jahre, schätzt Meinl: „Bis jetzt nutzen sie ,Second Life‘ hauptsächlich als Marketinginstrument.“
BILDUNG in 3-D Bildungsanbieter in „Second Life“, das E-Commerce Competence Center der TU sowie das Forschungsprojekt aus Bielefeld finden sich hier: www.simteach.com www. ec3.at www. secondlife-learning.de
PRESSE–STIPENDIUM
Start frei fĂźr IfM-MBA
3TUDIEREN IM (ERZEN %UROPAS
Jury wählte aus ßber 40 Bewerbern.
www.uniport.at/csr
)NFOTAGE
Computersimulation Bereits zum dritten Mal veranstaltet die FH St. PĂślten den Ăśsterreichweiten Computersimulations-Wettbewerb „SimCon08“ fĂźr SchĂźler HĂśherer Schulen. Anmeldefrist ist bis 31. März. www.simcon.ac.at
BeSt-Bildungs-Check Die Berufs-Infomesse BeSt (6. bis 9. März) in der Wiener Stadthalle bietet Jugendlichen mit Behinderung erstmals einen „BildungsCheck“ an. www.bestinfo.at
-iRZ IfM-Stipendiatin Sigrid Scheucher, mit Gottfried Fuhrmann (IfM, l.), „Presse“–Jury[ Clemens Fabry ] mitglied Alexandra Supper und IfM-GeschäftsfĂźhrer Wolfgang Reiger. WIEN (red). Die Jury machte es sich nicht leicht, aus den mehr als 40 Bewerbungen fĂźr das „Presse“-Stipendium des Executive MBA General Managements am IfM (Institut fĂźr Management) zu wählen. Am Ende Ăźberzeugte Sigrid Scheucher „durch ihre groĂ&#x;e Begeisterung fĂźr das Programm und ihre Ăœberzeugung von der Wichtigkeit
des MBA fĂźr ihre Karriere“, so GF Wolfgang Reiger. „Scheucher ist in einem international agierenden Unternehmen der Immobilienbranche tätig. Sie wird nach Abschluss des MBA-Programms das Gelernte sicherlich sehr erfolgreich in die Praxis umsetzen“. www.ifm.ac.at
&R 5HR UND 3A 5HR
)NFONACHMITTAG JEDEN $ONNERSTAG IM -ONAT
WWW FH BURGENLAND AT