KRONICHER. Die Infobroschüre für Stadt und Landkreis Kronach

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www.kronicher.de Ausgabe 47 Mai 2015

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Berichte »Mephisto« Uli Scherbel im Interview Fliegen lernen im Aero-Club Forscher im Dienst der Heimat 1.FC Stockheim zurück in Kreisliga Zeche wieder im Blickpunkt Ausstellung: »Die Bambergers«

rubriken Ihr gutes Recht Auf den zweiten Blick

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»EIn groSSES HIgHLIgHt Für MIcH!« Musical-Star Uli Scherbel spielt dieses Jahr den Mephisto


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KRONICHER. | Ausgabe Mai 2015

Liebe Leserinnen und Leser, liebe »Kronicher«!

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evor ich Ihnen wieder einen kleinen Ausblick darauf gebe, was Sie in der neuen Ausgabe erwartet, möchte ich Ihnen zunächst einen kleinen Erfahrungsbericht als Aussteller auf der diesjährigen Rennsteigmesse in Steinbach am Wald geben. Es soll dies – und ich bin mir sicher, dass ich für alle Aussteller spreche – zuallererst auch ein ganz großer Dank an die Organisatoren und alle Helfer sein, die mit ihrem Einsatz diese große und großartige Veranstaltung ermöglicht haben. Ich war als Aussteller mit meinen Regionalkrimis für den Landkreis Kronach vor Ort. Da es sich nun einmal um die Rennsteigmesse handelte und die Teilnahme in erster Linie auch den Unternehmen aus der Region vorbehalten sein soll, habe ich mich zunächst einmal gefreut, dass ich dennoch einen Messestand bekommen konnte. Gut, dass ich etwa vier Kilometer Luftlinie vom Messezelt entfernt aufgewachsen bin, mag wohl weniger ausschlaggebend gewesen sein, als die Tatsache, dass drei meiner Krimis in unmittelbarer Nähe des Rennsteigs im Landkreis spielen. Neben meiner Rolle als Gesprächspartner für Leser und andere Interessierte war ich aber auch Beobachter. Da kamen viele Menschen vorbei, die ich von früher noch kannte, teilweise aber schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Und nach und nach konnte ich im Laufe der beiden Tage feststellen, dass auch Besucher aus Steinwiesen, Mitwitz, Küps, Stockheim, natürlich auch aus Kronach und anderen Orten des südlichen Landkreises nach Steinbach gekommen waren. Und ich fand das wirklich toll! Es hat mich ein bisschen in meiner Meinung bestärkt, dass die traditionelle »ihr-da-oben-und-ihr-da-unten-Mentalität« möglicherweise bröckelt und ich wünsche mir auch in Zukunft weiterhin, dass Besucher aus dem oberen Landkreis Veranstaltungen »im Süden« besuchen werden. Eine Ausstellerkollegin freute sich besonders über das persönliche Gespräch mit Staatsministerin Ilse Aigner an ihrem Stand und sagte mir anschließend, dass sie das wirklich klasse fand, dass die Ministerin zur Eröffnung an-

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gereist war. Sicherlich hätte sie sich bei ihrem Rundgang einen Einblick verschaffen können, »dass wir uns hier nicht verstecken müssen«. Das müssen wir sicherlich nicht und den Slogan der Rennsteigmesse 2015 müssen wir auch in Zukunft für unseren gesamten Landkreis verinnerlichen: »Eine starke Region präsentiert sich!« Für einen kleinen Ausblick auf den Inhalt der neuen Ausgabe darf ich Sie nun bitten, sich die anschließenden Seiten zu Gemüte zu führen und ich wünsche Ihnen dabei wieder gute Unterhaltung. Mit besten Grüßen

Carlo Fehn

IMPRESSUM KRONICHER. Die Infobroschüre für Stadt und Landkreis Kronach

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Herausgeber: Verlag Carlo Fehn Matthias-Kaiser-Str. 1 96317 Kronach Telefon: 09261-9100148 Telefax: 09261-9100149 E-Mail: redaktion@kronicher.de Internet: www.kronicher.de Redaktion/Texte in dieser Ausgabe: Carlo Fehn (V.i.S.d.P.) Kanzlei Wittmann, Gerd Fleischmann, Tourismusund Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach, Dr. Schneider Satz/ Layout: Carlo Fehn Anzeigen: Carlo Fehn Fotos: Carlo Fehn, Gerd Fleischmann, Tanja Hall (Titelfoto), Karl-Heinz Wagner, Dr. Schneider Erscheinungsweise: Monatliche Verteilung in Auslagestellen in Stadt und Landkreis Kronach Druckauflage: 5.000 Stück

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SPORT & FREIZEIT

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»gefühl von Freiheit und ruhe!« Fliegen habe ihn schon immer fasziniert. In diesem Jahr möchte der Neuseser christian Höfner die praktische Prüfung im Segelfliegen absolvieren.

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ie Faszination, die das Segelfliegen auf ihn ausübt, beschreibt Christian Höfner folgendermaßen: »Für mich sind es im Wesentlichen zwei Dinge, die mich absolut begeistern. Zum einen ist es das Fliegen ohne Motor nur mit Aufwind, also das Suchen und Ausnutzen der Thermik. Mittlerweile kann man mit entsprechenden Segelfliegern bis zu 1.000 Kilometer zurücklegen. Die zweite Sache ist einfach dieses Gefühl von Freiheit und Ruhe, das man da hat, wenn man teilweise auch mit Bussarden oder andern Vögeln in Begleitung unterwegs ist und die Welt von oben betrachten kann.« Christian Höfner ist 28 Jahre alt und seit 2011 Mitglied im Aero-Club Frankenwald e.V. am Kreuzberg – auch und vor allen Dingen deswegen, weil er damals entschieden hat, den Flugschein machen zu wollen. In diesen Tagen wird er seine theoretische Prüfung ablegen und anschließend möchte er auch noch während der laufenden Saison seine praktische Eignung nachweisen. »Es gibt eigentlich keine vorgeschriebene Zeit«, erklärt Christian

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Höfner, »in der man den Flugschein erwerben muss. Je nachdem, wie viel Zeit man hat, kann man das schneller oder weniger schnell machen.« Der Neuseser, der als Physiotherapeut arbeitet und nebenbei auch noch Schlagzeug und Keyboard in zwei Bands spielt, möchte das Flugschülerdasein nun aber in diesem Jahr beenden. Fliegen – und zwar auch alleine – darf er eh schon. »Wenn man sich dafür entschieden hat, den Flugschein zu machen«, erzählt Christian Höfner, »dann ist das so eine Art schleichender Prozess, in dem man dann auch relativ rasch in die Situation kommt, dass der Fluglehrer, der hinter einem im Flieger sitzt, dir nach Anweisung den Steuerknüppel überlässt. Und spätestens in diesem Moment würdest du nicht mehr aufhören wollen und freust dich natürlich umso mehr auf die nächsten Ausbildungsschritte.« ALLEINFLUG GROSSER MOMENT Wenn er heute zum Flugplatz hochfährt, erlebt er nicht mehr den gleichen Adrenalinschub, wie vielleicht noch vor zwei Jahren, als er unter anderem zu seinem ersten Alleinflug abheben durfte. Das gehört auch zur Ausbildung und solange man die Prüfung noch nicht komplett absolviert und bestanden hat, darf man danach in Platznähe und Sichtweite des Fluglehrers alleine fliegen. Der Zeitpunkt des ersten Alleinflugs wird nicht fix vorher festgelegt, Christian HöfFotos links: Die zahlreichen Instrumente sind auch für Christian Höfner unverzichtbar.

ner bezeichnet es als »ein bisschen wie einen Sprung ins kalte Wasser«. Teil der Ausbildung ist auch die so genannte Seilriss-Übung, in der simuliert wird, dass beim Start das Seil reißt. Der Fluglehrer klingt in diesem Fall das Seil schon aus, noch bevor man die optimale Höhe erreicht hat und man muss dann eben entsprechend reagieren und das Flugzeug abfangen. Nach diesem Ausbildungsschritt darf man dann auch alleine fliegen. Und das sei für Christian Höfner schon noch mal ein wirklich großer Moment gewesen, gesteht er. »Das ist wie bei allen anderen Dingen im Leben auch, wo man plötzlich aus der Obhut in die Eigenverantwortung übergeht. Ich wusste, dass ich es kann und auch vorbereitet war, aber wenn du dir dann überlegst, dass du ab sofort alleine verantwortlich bist und dir im Falle eines Falles kein Fluglehrer helfen kann, dann rutscht dir bei dem ersten Flug schon ein bisschen das Herz in die Hose.« Mit mittlerweile mehr als 35 Flugstunden sei natürlich alles schon ein bisschen routinierter geworden, wobei der Neuseser das Wort Routine nicht so gerne hört. »Routine beinhaltet immer ein bisschen das Risiko, irgendwann in Nachlässigkeit überzugehen. Wenn ich weiß, dass ich einen Flug vor mir habe, versuche ich immer, eine gewisse Grundanspannung zu haben, weil nur dann bist du hellwach und voll konzentriert für deine Aufgaben, die du schon vor dem Flug beim Check, beim Start, in der Luft und vor allen Dingen auch bei der Landung abarbeiten musst.« Wenn er zum Beispiel merke, dass er aufgrund anderer Dinge zu sehr abgelenkt sei oder sich nicht hundertprozentig fit fühle, verzichte er auch schon einmal auf eine Flug und gebe einem Anderen den Vortritt. Und das Gespür dafür zu bekommen, sei letztendlich auch ein Ergebnis der hervorragenden Ausbildung. Zum Fliegen muss man übrigens nicht geboren sein. Bei Christian Höfner hat sich das Interesse dafür in seiner Kinder- und Jugendzeit entwickelt. Damals ist er auch bei Rundflugtagen immer schon vor Ort gewesen und hat Schnupperflüge mitgemacht. »Wenn es dich dann einmal gepackt hat, steht der Entschluss eigentlich schon fest, dass du später auch einmal selbst fliegen möchtest.« Alle wichtigen Informationen rund um das Segelfliegen sowie die Möglichkeiten der Ausbildung können auf der Seite des Aero-Club Frankenwald e.V. unter www.flugplatz-kronach.de nachgelesen werden.

Text und Fotos: Carlo Fehn


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Foto: Arbeitskreis Kronacher Synagoge e.V.

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Die Bambergers

Eine jüdische Familie aus Kronach Ausstellung in der Kronacher Synagoge vom 1. Juni bis 30.August

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ie Geschichte einer jüdischen Familie ist Inhalt einer Ausstellung, die vom Aktionskreis Kronacher Synagoge vom 1. Juni bis zum 30. August gezeigt werden wird. »Die Bambergers – eine jüdische Familie aus Kronach« ist der schlichte und einfache Name der Ausstellung, hinter dem sich hochinteressante Einblicke in die deutsch-jüdi­ sche Geschichte in der Zeit zwischen deutscher Reichsgründung 1871 und drittem Reich verbergen. Die Vorsitzende des Aktionskreises, Odette Eisenträger-Sarter, erklärt: »Mit dieser Ausstellung dokumentieren wir die Geschichte einer Kronacher Familie. Die Bambergers waren eine angesehene Familie jüdischen Glaubens, für die sich ab 1933 alles grundlegend verändert hat. In der Ausstellung geht es auch darum zu zeigen, wie rechtschaf­fenen und anständigen Menschen von heute auf morgen die Lebensgrundlage entzogen, das Leben bedroht oder genommen wurde.« Die Geschichte der Bambergers kann in vielerlei Hinsicht als repräsentativ für die Geschichte der deutschen Juden in der damaligen Zeit angesehen werden. In den einzelnen Biografien der verschiedenen Familienmitglieder kann dabei ebenso von erfolgrei­ cher Emanzipation und beruflichem Aufstieg wie auch von gelungener oder gescheiterter Auswanderung in Zeiten des Nationalsozialismus gelesen werden. Wie kam es aber nun zu diesem Aus­ stellungsprojekt in der Kronacher Synagoge? Ein direkter Nachkomme von Dr. Heinrich Bamberger sei durch die

Internetseite auf den Aktionskreis aufmerksam geworden, erklärt die Vorsitzende. Er habe sich dann – dies war vor ca. drei Jahren – bei Gisela Zaich gemeldet und nachgefragt, ob Interesse an Bildmaterial über seine Vorfahren bestünde. Er versprach, nach Möglichkeit zu einem Besuch nach Kronach zu kommen und Material mitzubringen. »Etwa 200 Dokumente«, schildert Odette Eisenträger-Sarter, »wurden uns übergeben. Es handelt sich dabei um Fotos und Briefe, die teilweise über 100 Jahre alt sind.« In nun fast zweijähriger Arbeit haben sich Mitglieder des Aktionskreises mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung beschäftigt und die Originalunterlagen auch technisch und grafisch bestmöglich bearbeitet, so dass sich die Besucher der Ausstellung nun anhand einer Diashow über Fernseher, zahlrei­ chen Infotafeln mit Fotos und Texten zu Originaldokumenten sowie einer Hörstation, auf der ein Text über Heinrich Bamberger zu hören sein wird, den sein Enkel aufgesprochen hat, infor­ mieren können. Durch die intensive Arbeit an der Ausstellung, sagt die Vorsitzende weiter, sei man sehr schnell »Mitglied« dieser Familie geworden. Sie hoffe, dass viele Interessierte, auch Schüler und Jugendliche mit ihren Lehrern die Ausstellung besuchen werden. Einen großen Dank möchte sie bereits jetzt allen Unterstützern, Mitarbeitern und Förderern für ihre großartige Arbeit aussprechen. Die Ausstellungs­ eröffnung ist am Montag, 1. Juni um 16 Uhr. von Carlo Fehn

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VEREINE

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»Bergleute« zurück in der Kreisliga!«

Wie von vielen vorhergesagt, konnte der 1.Fc Stockheim den Meistertitel in der Kreisklasse Kronach erringen – und das bereits frühzeitig. Für den Verein und insbesondere Trainer Andreas Engel schließt sich damit auch ein Kreis.

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er FC Stockheim ist seiner Favoritenrolle in der Kreisklasse Kronach gerecht geworden und hat sich bereits frühzeitig den Meistertitel gesichert. Die Mannschaft kehrt damit nach dreijähriger Abstinenz wieder in die Kreisliga zurück, aus der sie in der Saison 2011/12 erst am letzten Spieltag abgestiegen war. Coach an der Linie war damals wie heute Andreas Engel. Nach dem Abstieg musste er aufgrund einer beruflichen Weiterbildung sein Amt niederlegen, kehrte zur Spielzeit 2013/14 aber an den Maxschacht zurück und konnte nun zusammen mit seiner Mannschaft die Früchte der gemeinsamen Arbeit ernten. Jetzt hätte sich, so sagt Andreas Engel, in gewisser Weise ein Kreis geschlossen. Er fügt allerdings hinzu, dass das so natürlich nicht geplant war. »Ich weiß nicht, ob Ärger das richtige Wort ist, um zu beschreiben, wie ich mich damals gefühlt habe, als wir im letzten Spiel gegen Neuses verloren haben und somit aus der Kreisliga abgestiegen sind. Ich hatte ja auch keine Möglichkeit, das mit der Mannschaft

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WIR GRATULIEREN HERZLICH DEM 1.FC STOCKHEIM ZUR MEISTERSCHAFT IN DER KREISKLASSE KRONACH

im darauf folgenden Jahr gleich wieder auszumerzen und eventuell den Wiederaufstieg zu schaffen. Ich wusste ja auch nicht, dass ich als Trainer noch mal nach Stockheim zurückkommen würde.« Das nun alles so gekommen ist, wie es gekommen ist und seine Mannschaft nach dem Heimsieg gegen Wacker Haig und der gleichzeitigen Niederlage des Verfolgers Fischbach in Hirschfeld schon frühzeitig den Meistertitel feiern konnte, sei nun umso schöner und der Trainer ist der MeiANZEIGE

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nung, dass durch die drei Jahre in der Kreisklasse der FC Stockheim sicherlich gestärkter in die Kreisliga zurückkehren wird. ALS MANNSCHAFT ÜBERZEUGT Der Favoritenrolle, die den »Bergleuten« vor der Saison von nahezu allen Konkurrenten aufgebürdet worden war, konnte man – das muss man so sagen – letztendlich vollauf gerecht ANZEIGE


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Veranstalter und Aussteller ziehen ein sehr positives Fazit der rennsteigmesse 2015 in Steinbach am Wald.

werden. Natürlich trug dazu auch bei, dass mit René Schubart ein Offensivspieler an den Maxschacht kam, der lange Jahre beim SV Friesen Leistungsträger in der Landesliga gewesen war. »Im Endeffekt«, sagt Andreas Engel, »haben wir in dieser Saison unsere spielerische Qualität im Kollektiv noch ein bisschen ausgebaut und erhöht, was natürlich auch an unseren Neuzugängen vor der Saison liegt. Ein ganz wichtiger Punkt war aber, dass wir uns von Beginn an immer als Mannschaft präsentiert haben und dass auch dann, wenn einmal Spieler gefehlt haben oder verletzt waren, andere nahtlos in die Bresche gesprungen sind und die Lücke gefüllt haben. Das habe ich so eigentlich noch nicht erlebt.« Seine Mannschaft, sagt er, hätte die Favoritenrolle angenommen, sei mit dieser Bürde aber nicht überheblich umgegangen oder hätte die Saison als Selbstläufer gesehen. »Unter dem Strich muss ich wirklich sagen, dass ich mit dieser Souveränität bei allem Glauben an mein Team nicht gerechnet hätte.« ZWISCHENSTATION ALS NEUANFANG Was hat den FC Stockheim in der abgelaufenen Spielzeit nun aber so viel besser sein lassen als die Konkurrenz? Andreas Engel fast sich hier kurz und sagt: »Die beste Defensive, die beste Offensive und vor allen Dingen die Konstanz über die ganze Saison.« Nun wird es also im nächsten Jahr wieder zurück in die Kreisliga gehen. Für den Verein sei die Zwischenstation Kreisklasse unter dem Strich vielleicht gar nicht so schlecht gewesen, sagt der Trainer mit Überzeugung. »Gerade, wenn du so einen Abstieg hinter dir hast, ist es ja auch immer wichtig zu sehen, was dann mit der Mannschaft passiert, wie sich der Kader verändert, ob nicht der eine oder andere vielleicht sogar die Lust verliert. Aber da hat sich beim FC Stockheim in den letzten drei Jahren alles noch mehr verfestigt, wir haben einen sehr starken und breiten Kader und alle wollen mitziehen. Das ist auch die Grundvoraussetzung dafür, im nächsten Jahr das Ziel Klassenerhalt optimistisch anzugehen. Ich denke, dass wir uns da nicht verstecken müssen und wir freuen uns alle auch schon sehr auf die neue Herausforderung.« Nachdem der Meistertitel nach dem Heimsieg gegen Haig dann ja doch sehr spontan besiegelt wurde, bleibt natürlich noch die Frage nach der anschließenden Feier. Es habe wohl wahrscheinlich wirklich daran gelegen, dass dieses Frusterlebnis von damals mit dem Abstieg jetzt irgendwie auch getilgt sei, weshalb Andreas Engel als Letzter von der Meisterfeier nach Hause gegangen ist. »Ich habe das einfach genossen.«

Am Ende gingen alle Anwesenden gut gelaunt, hier und da noch ein bisschen im persönlichen Austausch und natürlich auch mit freudiger Spannung auf das an diesem Abend bevorstehende Fußballspiel zwischen Barcelona und Bayern München nach Hause. Vielleicht mag es auch an Letzterem gelegen haben, dass in Steinbach am Wald der eine oder die andere nicht anwesend war. Wahrscheinlich war der Grund dafür aber wohl eher, dass eigentlich niemand etwas Gravierendes zur Sprache zu bringen hatte. Stellvertretender Bürgermeister Christian Schulz, der Steinbachs ersten Bürgermeister Klaus Löffler bei dieser Zusammenkunft – der Möglichkeit zur Manöverkritik – vertrat, zeigte sich in seinem Statement in erster Linie erleichtert, dass die zweitägige Veranstaltung ohne jeglichen nennenswerten Zwischen- oder Unfall sowie Personen- oder Sachschäden über die Bühne ging. »Was wir hier alle zusammen als Veranstalter, Helfer und Aussteller auf die Beine gestellt haben, war wirklich eine einzigartige Geschichte«, betonte Schulz, der neben vielen Statistiken und beeindruckenden Zahlen – gerade was die von Bauhof und ehrenamtlichen Helfern geleisteten Arbeitsstunden anging – auch eine Gesamtbesucherzahl von 5.100 bestätigte. Natürlich könne am Ende einer solchen Großveranstaltung und bei 69 Ausstellern nicht an allen Ecken und enden Friede, Freude, Eierkuchen herrschen, doch die Mängel- und Kritikliste, die es abzuarbeiten und im Gespräch mit den Anwesenden zu erörtern galt, ließ sich auf wenige Einwände reduzieren. Denn unter dem Strich blieb festzuhalten, dass die dritte Rennsteigmesse im Landkreis Kronach ein großer Erfolg war. Dies spiegelt sich auch in den Beurteilungen der Aussteller wider, die sie den Organisatoren anhand eines Fragebogens mitteilten. Rund die Hälfte der Unternehmen beteiligte sich an dieser Feedback-Aktion und als Gesamturteil bewerteten 78 % die Rennsteigmesse als sehr gut, 20 % als gut. 97 % würden wieder an der Rennsteigmesse teilnehmen. Und so wie man in Steinbach auch die Erfahrungen der beiden ersten Veranstaltungen in Tettau und Ludwigsstadt mit hat einfließen lassen, so würde man selbstverständlich auch bei der nächsten Rennsteigmesse, die turnusmäßig 2020 in Teuschnitz stattfinden wird, die diesjährige Organisation und Durchführung als Basis hernehmen. Der Tschirner Bürgermeister Peter Klinger sprach zum Abschluss des Treffens von einer »wirklich tollen Messe, in der sich eine starke Region präsentiert hat.«

VERANSTALTUNGEN

»Eine wirklich tolle Messe!«

von Carlo Fehn

Text: Carlo Fehn Foto: Karl-Heinz Wagner

Staatsministerin Ilse Aigner nahm sich Zeit, bei allen Messeständen einmal persönlich vorbeizuschauen. Hier im Gespräch mit Konrad Büttner und Steinbachs erstem Bürgermeister Klaus Löffler.

Foto: Rennsteigmesse

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Veranstaltungen

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»Ein groSSes Highlight für mich!« Musical-Star Uli Scherbel spielt dieses Jahr den Mephisto

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er Rothenkirchener Musical-Star Uli Scherbel muss sich mit vielen »Unannehmlichkeiten« auseinandersetzen, die eine erfolgreiche Karriere in einem Beruf wie seinem so mit sich bringen: viel Arbeit, volle Terminkalender, heute hier, morgen da und wenig Zeit auch mal wieder für eine Stippvisi­ te in der Heimat. Umso größer ist die Freude nicht nur bei den Schauspie­ lern und dem ganzen Team der FaustFestspiele, sondern auch bei den Besuchern, dass der 44-Jährige 2015 die Rolle des Mephistos in Faust I spielen wird. Auch Uli Scherbel fiebert der Premiere am 9. Juli schon entgegen.

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Herr Scherbel, es sind nur noch wenige Wochen bis zur Premiere von Faust I bei den diesjährigen Faust-Festspielen. Erlaubt Ihre momentane Arbeit schon ein bisschen Vorfreude? Uli Scherbel: Ja, durchaus! Mein Terminkalender ist zwar voll mit Vorproben

am Landestheater Schleswig-Holstein für die Hauptrolle im Musical »Crazy for you« und danach einem GershwinKonzert und den dazugehörigen Proben mit der Big Band der Deutschen Oper in Berlin, wo ich als Sänger engagiert bin. Zusätzlich noch vier Spieltermine der »Rocky Horror Show« in Leipzig und das alles im Juni, noch vor der Faust Premiere in Kronach. Es wird also nicht langweilig in den nächsten zwei Monaten, aber der Mephisto ist jeden Tag präsent in meinem Kopf und ich freue mich sehr auf die Aufführungen von Faust I. Sie sind selbst großer Fan der FaustFestspiele, haben es aber tatsächlich erst im letzten Sommer zum ersten Mal geschafft, als Zuschauer dabei zu sein. Es scheint Ihnen außerordentlich gut gefallen zu haben… Uli Scherbel: Da ich meist im Sommer entweder ensuite, also acht Mal pro

Woche, große Musicalshows spiele oder selber Sommertheater mache, habe ich es tatsächlich leider nie geschafft, die Festspiele zu besuchen. Dafür habe ich im letzten Jahr alle drei Stücke nacheinander angese­hen. Ich finde die Atmosphäre auf der Festung einzigartig. Eine beeindrucken­ de Kulisse und was Daniel Leistner und Heidemarie Wellmann sowie das gesamte Ensemble auf die Bühne bringen, begeistert mich sehr, sowohl in der Tragödie als auch in der Komödie. Ich habe mich danach mit den Beiden getroffen. Im Gespräch kamen wir dann darauf, dass ich doch eigentlich einmal mitspielen könnte und wie ich hörte, hatte mich auch Sven Schuster schon einmal als Gast vorgeschlagen, wofür ich ihm danken möchte. Inwieweit bestehen zu den Kronacher Schauspielern schon aus früheren Zei­ ten persönliche Kontakte?


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Sie sind auf den großen Bühnen zuhause und verfügen über sehr viel Erfahrung. Inwiefern ist es dennoch etwas ganz Besonderes, bei diesem Highlight in Ihrer Heimat mitzuwirken? Uli Scherbel: Ich unterscheide grundsätzlich nicht zwischen großen und kleinen Bühnen, sondern was mich interessiert und ob Theater handwerklich gut gemacht ist. Den Mephisto zu spielen, auch noch im Jubiläumsjahr und das bei einer viel gerühmten Inszenierung von Faust I in meiner Geburtsstadt Kronach ist tatsächlich ein großes Highlight für mich. Intendant Daniel Leistner schafft es nun bereits seit zwei Jahrzehnten, die Besucher der Faust-Festspiele mit »Theater wie Kino« zu begeistern. Wie haben Sie die Entwicklung aus der Ferne wahrgenommen? Uli Scherbel: Ich habe die Entwicklung immer in den Medien verfolgt. Außerdem haben die Faust-Festspiele unter der Leitung von Daniel Leistner eine sehr gute Reputation bei den Zuschauern. Aber auch die Inszenierungen von Heidemarie Wellmann sind spitze. »Romeo und Julia« im letzten Jahr war einfach wunderbar. Noch dazu sind beide nicht nur als Regisseure sehr gut, sondern auch noch auf der Bühne tolle Schauspieler. Eine seltene Kombination! Werden Sie für Proben und während der einzelnen Aufführungen für längere Zeit am Stück in Kronach sein oder erlaubt Ihr Terminkalender dies nicht? Uli Scherbel: Zumindest tageweise, also vor und nach einer Faust-Vorstellung sicherlich. Dazwischen gilt es mal wieder, einen Umzug vorzubereiten. Diesmal von Stuttgart nach Hamburg für mein nächstes Engagement im hohen Norden, genauer in Flensburg. Und in Berlin habe ich auch noch einiges zu tun. Ich hoffe, die Bahn hat bis dahin

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Veranstaltungen

Uli Scherbel: Ich habe die Schauspieler erst letztes Jahr kennengelernt. Außer Daniel Leistner allerdings nicht persönlich. Ich kannte ihn von meiner Schü­ lerzeit, als er noch in der Werkbühne aufgetreten ist und ich ein junger Zuschauer war. Danach habe ich den Landkreis relativ schnell wegen meiner Ausbildung verlassen. Umso schöner ist es jetzt, nach zwanzig Jahren auch künstlerische Kontakte zu knüpfen. Im Januar und auch April haben wir schon intensive Tage am Faust geprobt und uns darüber ziemlich schnell kennengelernt und trotz Tragödie auch schon ziemlich viel gelacht.

keine Streikprobleme mehr, sonst wird mein roter Beetle wohl wieder etliche tausend Kilometer in kurzer Zeit fahren müssen. Wegen meiner Mutter, meiner Familie und dem Frankenland zieht es mich sowieso immer nach Hause, egal wo ich gerade spiele. Apropos Terminkalender: Gibt es denn schon Überlegungen, dass Ihr diesjähriges Engagement in der Zukunft möglicherweise wiederholt oder fortgesetzt wird? Uli Scherbel: Ich würde mich zunächst einmal freuen, wenn in diesem Sommer viele Menschen aus dem Landkreis­ und natürlich gerne auch außerhalb der Region vorbeikommen, um die FaustFestspiele zu besuchen und den diesjährigen Mephisto zu begutachten. Über eine Fortsetzung meines Engagements gibt es noch keine Überlegungen, aber wer weiß... Bitte vervollständigen Sie abschließend folgenden Satz: Für die Faust-Festspiele 2015 wünsche ich mir... Uli Scherbel: ...begeisterte Zuschauer, ein super Wetter, viele teuflisch schöne Momente während der Vorstellung und danach ein kühles fränkisches Bier! Vielen Dank für das Gespräch. Interview: Carlo Fehn Foto: Tanja Hall

Für die Faust I Premiere am 9. Juli 2015 mit Uli Scherbel als Mephisto werden wir in der Juni-Ausgabe 5x2 Eintrittskarten verlosen.

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HISTORISCHES HISTORISCHES

Foto links: Der Stockheimer Hobbymaler Harald Popig bei der Arbeit an der »König-Ludwig-Zeche« in Reitsch mit acht Ausschnitten aus der Zeit von 1880.

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ur noch wenig erinnert daran, dass einst im Reitscher Ortsteil Büttnerszeche über Jahrhunderte ein lebhafter Grubenbetrieb mit Höhen und Tiefen existierte. Bereits 1582 erinnert die erste urkundliche Erwähnung an den Steinkohleabbau, der freilich in einem bescheidenen Umfang erfolgte. Reitsch stand stets im Schatten der Stockheimer Gruben, die immerhin noch bis 1968 in Betrieb waren. Trotzdem gab es Zeiten, in denen über 300 Knappen – vor allem aus Wilhelmsthal und Hesselbach – in den Tiefen der Erde am Grünbach nach den schwarzen Diamanten gruben. Neuerdings ist die Reitscher »KönigLudwig-Zeche« – diese Bezeichnung erfolgte im Jahre 1875 durch die Neugründung von Bankier Friedrich Feustel aus Bayreuth sowie durch den Schieferbruchbesitzer Kommerzienrat Karl Oertel aus Lehesten – wieder in den Blickpunkt des Interesses der Heimatfreunde gerückt. Auslöser der neuen Begeisterung ist der Kronacher Maler Lorenz Kaim (1813-1885), der in acht ausdrucksstarken Szenen den Reitscher Bergbau mit Pinsel und Ölfarbe etwa um 1880 meisterhaft porträtiert hat. Dieses eindrucksvolle historische Dokument hat auf Betreiben

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von Günther Scheler (Förderverein Bergbaugeschichte), Heiko Eisenbeiß (Knappenverein Stockheim) und Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann der Stockheimer Hobbymaler Harald Popig mit großem Zeitaufwand meisterhaft mehrfach kopiert. Dieses Ölgemälde in einer Größe von 73 mal 63 Zentimetern ist ein Blickfang für das bergbauliche Magazin in Stockheim. Eine weitere Anfertigung wird Knappenvorsitzender Heiko Eisenbeiß als Gastgeschenk an die Arbeitsgruppe »Zeche König-Ludwig Recklinghausen« im Förderverein bergbauhistorischer Stätten des Ruhrgebiets demnächst überreichen. Seit 2010 bestehen auf Initiative von Archivar Klaus May (Recklinghausen) und Gerd Fleischmann enge Verbindungen zu den Stockheimer Knappen. Vor allem haben die Freunde aus dem Ruhrgebiet – schon mehrfach waren sie im Frankenwald zu Besuch – die Stockheimer tatkräftig mit Grubengerätschaften für museale Aktivitäten unterstützt. SEHR INFORMATIVE DETAILS Das Gemälde von Lorenz Kaim ist also ein Glücksfall für alle Historiker. Zwar stand der begnadete Maler, der vor allem für die heimischen Kirchen eindrucksvolle Werke hinterlassen hat, im Schatten von Lucas Cranach d. Ä., trotzdem sind seine Portraitkunst und seine kontraststarken Bildkompositionen beeindruckend. Was vor allem sehr wichtig ist: Das Reitscher Gemälde zeigt sehr informative Details. Der Zeitaufwand muss für Lorenz Kaim im fortgeschrittenen Alter enorm Foto links: Die Reitscher Steinkohlengrube im Jahre 1922 mit Drahtseilbahn.

gewesen sein. Die Arbeiten in bis zu 100 Meter Tiefe und bei spärlicher Beleuchtung waren alles andere als angenehm. Insbesondere beeindruckt bei den Ausschnitten die Untertagetechnik mit Wasserhaltung, Schleppschacht, Haspeln und Dampfmaschinen. Aber auch das seinerzeitige Geleucht und Gezähe (Lampen und Arbeitsgeräte) sind von dem Kronacher Künstler eindrucksvoll dargestellt worden. Sensationell ist vor allem die Lampenkollektion. Es hat zahllose Versuche gegeben, das Geleucht des Bergmannes zu verbessern und sicherer zu machen. 1815 gelang dem Engländer Humphry Davy die Entwicklung einer explosionssicheren Grubenlampe und ein solches Exemplar kann im Gemälde bewundert werden. Allerdings dominierte das offene Geleucht, und zwar der sogenannte »Frosch«. Als Brennstoff wurde vor allem Rüböl dafür verwendet. Die zwei Übertage-Bilder haben fotografische Qualität. Reizvoll erscheint der Bergbaubetrieb von 1880 mit einer Pferdeeisenbahn nach Neuglosberg ab 1876. Die weitere Szene zeigt das neu erbaute Magazin mit Ladevorrichtung beim Gasthaus »Steigerla«. Der Höhenflug der »König-LudwigZeche« – die jährliche Ausbeute lag bei durchschnittlich 300.000 Zentner Kohle – endete 1888. Durch die Schließung wurden 48 Bergleute brotlos. Aufgrund des katastrophalen Brennstoffmangels nach dem Ersten Weltkrieg wagte man 1919 einen Neubeginn. 150, später 350 Bergleute, fanden aus 30 Gemeinden vorübergehend Beschäftigung. Die Grube erlebte eine grundlegende Modernisierung. 1922 lag die monatliche Förderung bei 58.600 Zentner und eine Drahtseilbahn sorgte bis nach Gundelsdorf in Bahnhofsnähe für einen problemlosen Transport. Ab April 1926 ruhte erneut der Betrieb. Ein nochmaliger Abbau erfolgte von 1945 bis 1949. Dann erklang letztmals das »Glückauf« für die Reitscher Bergleute. Das Ölgemälde von Lorenz Kaim – das Original wird in der Kronacher Festung aufbewahrt – erinnert an den mühsamen Kohleabbau in Reitsch. Dieses bedeutsame Dokument der regionalen Zeitgeschichte ist mit dem Stockheimer Hobbymaler Harald Popig wieder aufgewertet worden. Text, Foto und Repro: Gerd Fleischmann


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Die Dr. Schneider Unternehmensgruppe wächst kontinuierlich weiter, bleibt aber ihrer Philosophie treu. »Wir entwickeln uns ausschließlich aus eigener Kraft und in vernünftigem Rahmen«, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung, Günter Murmann, beim Jahrespressegespräch der Gruppe. In Zahlen und Fakten heißt dies: In 2015 investiert der Automobilzulieferer rund 43 Millionen Euro in den Ausbau des Stammsitzes in Kronach-Neuses, in neue Technologien und in den Maschinenpark der Werke weltweit. Der hohe Anteil an Investitionsmitteln ist ebenfalls Teil der unternehmeri­schen Strategie. Murmann: »Damit erhalten und steigern wir unseren technologi­ schen Vorsprung kontinuierlich.« Dieser Tech-nologievorsprung ist Basis des Geschäfts des Automobilzulieferers, die Dr. Schneider Unternehmensgruppe ist als Spezialist für hochwertige und technisch anspruchsvolle Kunststoffprodukte bekannt. Der Löwenanteil bei den Investitio­ nen bei Dr. Schneider entfällt mit gut 60 Prozent auf den Stammsitz des familien­geführten Unternehmens. Auf dem Werksgelände in Kronach-Neu­ ses werden aktuell eine Be-triebskantine und ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum gebaut. Zudem wird in das Gebäude der früheren Schule in Neuses das neue IT Competence Center der Gruppe integriert. »Diese Baumaßnahmen sind nicht nur ein ›steiner­nes‹ Bekennt­nis zu unserem Standort und Stammsitz«, sagt Günter Murmann. Mit den neuen Gebäuden werden gleichzeitig die Arbeits­ platzbedingungen deutlich verbessert und den Mitarbeiterwünschen Rechnung getragen. Denn: Wegen des seit Jahren anhaltenden Wachstums und der damit verbundenen stetig steigenden Mitarbeiterzahl sind alle räumlichen Kapazitäten bis auf den sprichwörtlich letzten Winkel ausgefüllt. Dr. Schneider investiert in KronachNeuses aber nicht nur in die bauliche Infrastruktur. Rund um neu akquirierte Projekte geht es bei dem Automobilzulieferer immer auch um modernste Produktionsmittel und neue Technologien. »Als innovatives Unternehmen entwickeln wir unsere Produktionstechniken ständig weiter, gerade im Bereich­ unserer Stärke, der Oberflächenveredelung und natürlich beim Thema Leichtbau«, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung. Das gerade entstehende Forschungs- und Entwicklungszentrum mit einer Gesamtfläche

von 3.240 Quadratmetern und Platz für rund 200 Ingenieure und Techniker wird darin einen Schwerpunkt haben. Denn: Egal, an welchem Standort Dr. Schneider letztlich produziert, die Ent­ wicklung, das komplette Engineering und die Projektabwicklung finden schwerpunktmäßig in Kro-nach-Neu­ ses statt. Das stabil wachsende Geschäft ist die Grundlage für diese zukunftssichernden Investitionen: Die Gruppe erzielte in 2014 weltweit einen Umsatz von über 434 Millionen Euro. Dieser stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent. »Wir liegen damit im guten Branchendurchschnitt«, erklärt Geschäftsführer Wilhelm Wirth von Dr. Schnei­der. Erfreulich ist, dass der Anteil des in Deutschland erwirtschafteten Umsatzes von 56 auf 60 Prozent gestiegen ist. »Das zeigt uns, dass unsere Strate­ gie aufgeht, mit allen Maßnahmen weltweit immer auch die deutschen Standorte und damit die Arbeits­plätze in der Region zu sichern.« Weite­re 30 Prozent trägt Europa zum Ergebnis der Gruppe bei. Ebenso kontinuierlich ent­ wickeln sich die Zahl der Mitarbeiter, die in 2014 auf über 3000 stieg (davon arbeitet wiederum etwas mehr als die Hälfte an den deutschen Standorten) und die Zahl der Auszubildenden. Aktuell begleitet Dr. Schnei­der 129 junge Menschen (Vorjahr 123) beim Start in ihr Berufsleben. Entsprechend dem aktuell guten Markt­umfeld fällt die Prognose für das laufende Jahr positiv aus. Dr. Schnei­der peilt beim Umsatz knapp die 500 Millionen Euro-Grenze an. »Das Jahr 2015 wird allerdings wieder ein außergewöhnliches Jahr werden. Schließlich haben wir in den vergangenen Jahren eine sehr große Anzahl an Projekten angestoßen und mit hohem Einsatz aller Mit­arbeiter abgearbeitet«, erläutert Wilhelm Wirth. Wichtiger sei es für die Unterneh­mensgruppe ohnehin, sich mittelfristig soli­de fortzuentwickeln. Der Geschäftsführer: »Wir gehen davon aus, dass das Ergebnis und unsere Eigenkapitalquote bis 2019 stabil wachsen werden.«

Zahlen & Fakten • Die Dr. Schneider Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Kronach-Neuses ist familiengeführt. Gesellschafterinnen sind Annette Schneider und Sylvia Schmidt. Die Geschäftsführung haben Günter Murmann (Vorsitz) und Wilhelm Wirth inne. • Die Gruppe mit fünf Tochtergesellschaften hat

Unternehmen

Dr. Schneider wächst aus eigener Kraft

Produktionsstandorte in - Deutschland (Kronach-Neuses, Judenbach, Tschirn) - Europa (Radomierz/Polen, Valencia/Spanien) - USA (Russell Springs/Kentucky) - China (Liaoyang) und Vertriebsbüros weltweit. • Dr. Schneider beschäftigt weltweit rund 3000 Mitarbeiter. Davon sind über 50 Prozent in Deutschland tätig. Am Unternehmenssitz in Kronach-Neuses und in Polen sind über 200 Mitarbei­ ter in der Forschung und Entwicklung tätig und befassen sich mit Entwicklungsaufgaben für die Eigenfertigung und dem Prototypen- und Musterbau. • Zum Bilanzstichtag bildete das Unternehmen 129 Auszubildende in 14 Berufen aus. Die Übernahmequote liegt bei 90 Prozent. Am Dr. Schneider-Standort in Russell Springs, Kentucky, wird das deutsche Ausbildungssystem mit Unterstützung der Regierung von Kentucky implementiert. Und auch in Liaoyang (China) geht Dr. Schnei­ der gemeinsam mit einem Technical College neue Wege bei der Ausbildung der benötigten Fachkräfte. • Die Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2014 weltweit eine Leistung von 434 Millionen Euro. Das ent­ spricht einer Steigerung zu 2013 um 12,5 Prozent. • Der Anteil am Umsatz der Produktion in Deutschland beträgt 60 Prozent, der in Europa weitere 30 Prozent. • Um die Technologieführerschaft zu halten und weiter auszubauen, investierte das Unternehmen im vergangenen Jahr 27 Millionen Euro. In 2015 sollen rund 43 Millionen in die verschiedenen Standorte fließen, bis 2019 im Durchschnitt gut 30 Millionen Euro pro Jahr. • Insgesamt arbeitet das Unternehmen derzeit an 53 neuen Programmen, mit einem breiten Teileportfolio, das in den Jahren 2015 bis 2017 in Serie gehen wird. • Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Unternehmensgruppe eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent. Im Planungszeitraum bis 2019 soll jeweils ein Plus von durchschnittlich 5 Prozent erreicht werden. • Dr. Schneider unterhält Kooperationen mit Universitäten und Fachschulen in der Region und auch an den Standorten weltweit. • Die Unternehmensgruppe unterstützt zudem viele regionale Initiativen, die sich der Weiterentwicklung und Vermarktung der Region Kronach, des Frankenwaldes und ganz Oberfrankens widmen. Text und Foto: Dr. Schneider Unternehmensgruppe

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PORTRÄT

KRONICHER. | Ausgabe Mai 2015

ForScHEr IM DIEnSt DEr HEIMAtgEScHIcHtE

Der Lauensteiner Siegfried Scheidig ist Kreisheimatpfleger und in Ludwigsstadt Ortsheimatpfleger sowie Stadtarchivar. Ehrenamt aus Leidenschaft.

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or wenigen Tagen wurde Siegfried Scheidig 61 Jahre alt. Seit mittlerweile 47 Jahren arbeitet der Ludwigsstädter als Werkzeugmacher in der Firma, in der er auch seine Lehre begann. Ja, genau: Das ist dieser Siegfried Scheidig, der vielen Menschen im Landkreis Kronach und darüber hinaus vor allem als Orts- und Kreisheimatpfleger und Ludwigsstädter Stadtarchivar bekannt ist. »Es gibt in Ludwigsstadt schon noch einige Leute, die sehr viel über die einheimische Geschichte wissen. Da hat auch jeder ein bisschen sein Spezialgebiet«, sagt der Lauensteiner mit einer nicht zu überhörenden Bescheidenheit. Dass er allerdings über ein außerordentliches Repertoire heimatgeschichtlicher Fakten und Kenntnisse verfügt, macht ihn wohl dennoch zum Ansprechpartner Nummer eins, wenn es um die Historie seiner Heimatstadt geht. Siegfried Scheidig war 24 Jahre lang Stadtratsmitglied in Ludwigsstadt und ist darüber hinaus auch Mitglied der geologisch-heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft, die er vor 35 Jahren mitgründete. Die Idee, in Ludwigsstadt ein Schiefermuseum zu errichten, die sukzessive wissenschaftliche Forschungs- und Dokumentationsarbeit tragen in hohem Maße auch seine Handschrift. Seit 1983 bekleidet er sowohl das Ortsals auch das Kreisheimatpflegeramt. Es war eine Ernennung, die man als zwangsläufig bezeichnen darf. »Ich habe mich schon von Kindheit an immer für die Geschichte interessiert – vor allem für die Geschichte vor unserer Haustür«, sagt Scheidig, der von seinem Garten aus einen traumhaften Blick auf 12

Foto rechts: Schieferexperte Siegfried Scheidig

die Burg Lauenstein genießt, dass man meinen möchte, die alt ehrwürdige Mantelburg wäre zum Greifen nahe. »In der Schule war es dann so, dass jeder Lehrer zum Beispiel über die Burg Lauenstein oder die Ortsgeschichte etwas Anderes erzählt hat. Mich hat dann natürlich neugierig gemacht, was davon eigentlich stimmt und was nicht.« So sei er schon als Kind und Jugendlicher sehr wissbegierig gewesen. Als er jedoch 1974 das erste Mal nach Bamberg ins Staatsarchiv reiste, weil er dort etwas herausfinden wollte, hatte es ihn gepackt. »Von da an war das wie eine Droge!«, sagt er heute. GEFRAGTER ANSPRECHPARTNER Sein Credo und seine Arbeitsphilosophie lauten daher schon immer: Alles, was irgendwo in der Literatur zu lesen ist, erst einmal anzweifeln, dann nach Dokumenten, Urkunden und anderen Quellen suchen, um es zu verifizieren oder möglicherweise ganz neue Hinweise zu bekommen. Mit seinem Interesse für die heimatliche Geschichte

wurde Siegfried Scheidig natürlich sehr schnell zu einem gefragten Ansprechpartner. Etliche Festschriften, Jahrbücher und andere Werke, für die er seit 1977 als Autor oder Mitautor tätig war, können beispielhaft genannt werden. Aktuell arbeitet er auch an zwei Büchern über den Schieferbergbau mit. 140 Leitzordner zur Verfügung stehenden Materials liegen alleine hierfür vor. Da fragt man sich natürlich, ob in der Summe aus Hauptberuf und ehrenamtlicher Tätigkeit als Forscher in der Heimatgeschichte überhaupt noch Zeit übrig bleibt. »Es gibt schon Tage, wo ich dann komplett raus bin aus dem Thema«, sagt Siegfried Scheidig. Es müsse ja auch mal Holz im Wald gemacht werden »und es gibt natürlich auch andere Dinge, die dringend erledigt werden müssen.« Den Spaß an der Arbeit hätte er aber noch keinen Tag verloren oder gar irgendwann einmal das Gefühl gehabt, dass es ihm zu viel werden würde. »Es gibt einfach noch so viele Dinge, die mich interessieren und die ich auch noch veröffentlichen möchte, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, irgendwann einmal damit aufzuhören.« Aber natürlich weiß er, dass die Zeit nicht stehen bleibt und es auch ihm wichtig wäre, seine Arbeit und die Arbeit seiner Mitstreiter auch zukünftig fortgeführt zu wissen. »Aber da muss ich ganz ehrlich sagen, sieht es leider nicht so rosig aus. Die jungen Leute interessieren sich zwar für die Ergebnisse und der eine oder andere hat auch mal ein bisschen Lust, etwas zu machen. Aber wirkliches Interesse für diese Arbeit kann ich da leider noch nicht sehen, wenn es darum geht, zukünftig jemanden zu haben, der das ganze vielleicht weiterführt.« NOCH EINIGE PROJEKTE IM KÖCHER Eigentlich ist Siegfried Scheidig mit der heimatlichen Geschichte schon sein ganzes Leben lang beschäftigt. Und Geschichten über die Geschichtsforschung, bleibende Ereignisse oder Momente gibt es da natürlich viele. Beispielhaft erzählt er von der Idee, 1984 die Grenzsteine an der deutschdeutschen Grenze von Mitwitz bis nach Lauenstein zu restaurieren. »Vor allem die teilweise über 500 Jahre alten Grenzwappensteine waren doch schon arg mitgenommen. Mein Freund Martin Weber war Grenzpolizist und hat ein bisschen seine Kontakte zu den höheren Ebenen ausgenutzt, so dass nach einigem Hin und Her tatsächlich mit ›Drüben‹ eine Vereinbarung getroffen wurde, dass wir die Steine restau-


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rieren durften und dafür auch bis maximal zwei Meter auf das Staatsgebiet der ehemaligen DDR gehen durften. Wir haben erst sehr viel später erfahren, dass bei den Angehörigen der DDR-Grenztruppen von dieser Vereinbarung nie etwas angekommen war und wir deswegen wohl schon gewusst hatten, warum wir bei jedem neuen Stein in erster Linie auf die Patrouillen geachtet haben.« Wenn Siegfried Scheidig nun über seine zukünftigen Projekte nachdenkt, muss er sich über solche Dinge wohl keine Gedanken mehr machen. Es wird um die Neugestaltung des Schiefermuseums gehen, die bereits erwähnten Bücher über den Schieferbergbau werden bereits bearbeitet, eine Ortschronik von Ludwigsstadt stehe noch aus und eine Sache liegt im noch ganz besonders am Herzen. Bei diesem Blick vom Garten hinunter ist es nicht verwunderlich, wenn er abschließend sagt: »Vierzig Jahre forsche ich nun bereits über die Burg Lauenstein. Gerade nach der Grenzöffnung habe ich drüben in Thüringen noch Zugang zu sehr viel Material bekommen, das ich vorher einfach nicht bekommen konnte. Eine detaillierte Chronik über die Burg Lauenstein muss ich unbedingt noch veröffentlichen!«

Text: Carlo Fehn Fotos: Carlo Fehn, Gerd Fleischmann

Städtekooperation »Wege zu cranach« startet erfolgreich in cranach-Jahr

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as Cranach-Jahr hat begonnen, und in vielen Orten der Städtekooperation »Wege zu Cranach« sind bereits Ausstellungen eröffnet worden oder werden gerade vorbereitet. Mitte April zogen die Mitglieder der Städtekooperation bei ihrem Frühjahrstreffen in Weimar ein erstes Resümee dieses so wichtigen Themenjahres der Lutherdekade. Und die vorläufige Bilanz fällt durchweg positiv aus. Denn der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren, Anlass des Themenjahres, verwandelt die fränkische und mitteldeutsche Kulturlandschaft regelrecht in »Cranach-Land«, das Besucher aus dem In- und Ausland gerade in großer Zahl entdecken. Um die Reisemöglichkeiten auf den »Wegen zu Cranach« noch genauer vorzustellen, hat die Städtekooperation im Themenjahr einen Kulturreiseführer im Mitteldeutschen Verlag herausgebracht, der neben praktischen Reisetipps

und Ortsinformationen auch viele Hintergrundgeschichten zur Malerfamilie sowie Bildbetrachtungen ausgesuchter Cranach-Werke enthält. Alle Mitglieder des Partnertreffens waren sich einig, dass 2015 ein enorm wichtiges Jahr für die Städtekooperation darstellt, dessen Schwung es auch für die Zukunft zu nutzen gilt. So blickten die Teilnehmer in Weimar bereits über das Cranach-Jahr hinaus und beschäftigten sich mit den Aufgaben, die nach dem Cranach-Jahr 2015 im Vorgriff auf das eigentliche Reformationsjubiläums 2017 zu meistern sein werden. Text/ u. Foto: Tourismus- u. Veranstaltungsbetr. der Stadt Kronach

Foto rechts: Die Mitglieder der Städtekooperation bei ihrem Frühjahrstreffen in Weimar.

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Ihr gutes Recht

KRONICHER. | Ausgabe Mai 2015

»Kanzlei Wittmann Rechtsanwälte« informiert:

Die Sache mit dem Registereintrag Wie dubiose Unternehmen Gewerbetreibende in die Abofalle locken

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mweltpapier, zurückhaltendes Layout, ein Aktenzeichen: Schon auf den ersten Blick wirken die Schreiben der DR Verwaltung AG wie offizielle Aufforderungen einer staatlichen Behörde. Doch tatsächlich verbirgt sich hinter dem biederen Auftreten eine ausgeklügelte Abofalle. Unter der Domain USTID-Nr.de betreibt die DR Verwaltung AG das »Deutsche Firmenregister zur Erfassung und Regi­ strierung inkl. Umsatzsteuer-Identifikationsnummern«. Hierbei handelt es sich um eine Branchen-Suchplattform, deren Nutzung kostenlos ist. Den Preis für diesen »Service« zahlen die einge­ tragenen Unternehmen: Füllen sie das unaufgefordert zugesandte Formular aus, nehmen sie – in der Regel unbewusst – die sogenannte »Eintragungs­ offerte« an. Für mindestens zwei Jahre bindet sich der ahnungslose Gewerbetreibende hiermit an die DR Verwaltung AG – zum stolzen Preis von 797,76 € netto. Liest man die beigefügten Allgemeinen Geschäftsbedingungen und das Anschreiben äußerst sorgfältig, so erkennt man durchaus, worauf es der findigen AG ankommt. Doch Tag für Tag schnappt die Abofalle aufs Neue

zu. Sei es aus Unkonzentriertheit oder Zeitmangel – durch die Rücksendung des ausgefüllten Formulars kommt ein Vertrag zwischen dem Unternehmer und der DR Verwaltung AG zustande. Diese ist mit der Masche übrigens nicht alleine: In den vergangenen Jahren beschäftigte unter anderem die Gewerbeauskunfts-Zentrale die deutschen Geri­ chte. Doch muss sich der Getäuschte hiermit zufrieden geben und zahlen? Nein – sagt die Rechtsprechung. Bereits bei der Zusendung des Formulars zur »Erfassung gewerblicher Firmendaten« handle es sich um unlautere Werbung. Die Aufmachung des Schreibens sei zudem eine Irreführung im Sinne des § 5 des Gesetzes gegen den Unlauteren Wettbewerb (UWG). Im Einzelfall kann es sogar bereits an einem wirksamen Vertragsschluss fehlen. Jedenfalls soll dem Betroffenen aber die Anfechtung des Vertrages wegen arglistiger Täu­ schung offenstehen, weil der Anbieter gerade auf die mangelnde Sorgfalt des Unternehmers spekuliere. In der Regel wird der Getäuschte also um die Zahlung der Vergütung herumkommen. Eine Garantie hierfür gibt es jedoch nicht – je nach Aufmachung

Der Kronacher Sommer ist da!

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ünktlich zum Wonnemonat Mai liegen druckfrisch die Faltblätter zum Kulturprogramm »Kronacher Sommer 2015« und für einen musikalischen Höhenflug bei den »Mitwitzer Schlosskonzerten« beim Kronacher Kreiskulturreferat im Landratsamt, Gü­ terstraße 18, Zimmer N 123, Tel. 0 92 61 / 678-300, zur Abholung bereit. Auf Wunsch­werden die handlichen Veranstaltungsübersichten mit Hinweisen zu Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen, den Jubiläums-Events »Cranach-Jahr 2015«, »10 Jahre Kronach leuchtet« oder »35 Jahre Berufsfachschule für

Musik« sowie der internationalen Kunst­ aktion HolzART XIX und zum nunmehr 20 Jahre feiernden Freilichttheater auf der Festung Rosenberg gerne zuge­ sandt. Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm von vielbewunderter Qualität wird Einheimische wie Gäste von den Stärken und der Liebenswürdigkeit unserer Frankenwaldregion überzeugen. Aktualisiert wird diese Übersicht zusätz­ lich über die Tagesmedien und den Internet-Veranstaltungskalender über http://www.landkreis-kronach.de. Text: Pressemitteilung Landratsamt Kronach

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des Formulars und den individuellen Umständen des Einzelfalls kann die Entscheidung der Gerichte durchaus auch einmal anders ausfallen. Deshalb gilt: Gerade Unternehmer – die grundsätzlich weniger Schutz genießen, als Verbraucher – sollten die Post sorgfältig lesen. Im Zweifel kann der Anwalt helfen und Ansprüche des Anbieters gegen die Betroffenen abwehren. Die DR Verwaltung AG kümmert das schein­bar nicht. Sie lässt die Abofalle immer noch zuschnappen. Die Kanzlei Wittmann Rechtsanwälte unterhält Kanzleistandorte in Kronach und Erfurt. Sie berät und vertritt ihre Mandanten seit über 25 Jahren in allen Bereichen des Zivil- und Wirtschaftsrechts.


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Ratgeber

Das i-Tüpfelchen gepflegter Hände

Um strapazierte Haut und Fingernägel sollte man sich ganz besonders kümmern (djd/pt). Ob im Job oder in der Freizeit – unsere Hände sind unsere wichtigsten Werkzeuge und leisten häufig Schwerst­ arbeit. Damit man ihnen das nicht gleich ansieht, benötigen sie mehr Pflege als hin und wieder ein bisschen Handcreme. Handpeeling und -masken für eine samtweiche Haut Sogar raue und strapazierte Hände werden wieder samtweich, wenn man ihnen einmal in der Woche ein Pee­ ling gönnt, das die trockenen Hautschüppchen entfernt. Das lässt sich dem Verbraucherportal Ratgeberzentrale. de zufolge sogar selbst herstellen: Einfach einen Teelöffel Salz und ein bis zwei Teelöffel Olivenöl in die Hände geben und etwa eine Minute lang gründlich verreiben. Anschließend mit einer seifenfreien Waschlotion abwaschen und falls nötig eincremen. Noch nachhaltiger wirkt eine regenerie­rende Handmaske, die man großzügig aufträgt und unter speziellen Pflegehandschuhen mindestens 15 Minuten einwirken lässt. Unterwegs oder im Job sorgt zudem eine schnell­ einziehende Handcreme im Nu wieder für geschmeidige Haut. Erst durch gepflegte Fingernägel werden Hände schön Erst durch gepflegte Fingernägel werden die Hände aber so richtig schön. Doch häufig verlieren gerade die Nägel durch die täglichen Belastungen an Elastizität, werden brüchig, splittern oder reißen leicht ein. Um strapazierten Nägeln die verlorene Feuchtigkeit zurückzugeben, empfiehlt­ sich eine Kur mit einem Nagelbalsam wie beispielsweise »preval Onyx«, der tief in die Nagelplatte einzieht. Während Panthenol und Phytantriol den Feuchtigkeitsgehalt im Nagel regulieren und so für mehr Elastizität sorgen, verbindet sich der Inhaltstoff Chitosan mit dem Keratin der Nagelplatte und bildet eine Schutzschicht gegen äußere Einflüsse. Nebenbei erhält auch die Nagelhaut eine Extraportion Pflege, die ihre Ausbreitung auf der Nagelplatte vermindert. In der Regel reicht eine vier- bis sechswöchige Anwendung, um die Nägel wieder elastisch, glänzend und widerstandsfähig zu machen. Den Nagelbalsam gibt es in der Apotheke im Zehn-Milliliter-Fläschchen und als praktischen Stift für unterwegs.

Schön gefeilte Nägel sind das i-Tüpfelchen gepflegter Hände. Foto: djd/preval Dermatica

Blickfang schöne Nägel

Profi-Tipps für die Pflege mit speziellen Gelen (djd/pt). Glanzlose oder gar angeknabberte Fingernägel möchte niemand vorzeigen - glänzend und gepflegt sollen sie sein. Um einen solchen Blickfang mit Hilfe künstlicher Nägel zu erreichen, sollten Experten ans Werk gehen. »In einem professionellen Studio ist die Gefahr geringer, dass beim Anbringen der künstlichen Nägel Verletzungen im Nagelfalzbereich entstehen, die Pilze, Bakterien oder Viren eindringen lassen können«, betont Nageldesignerin Irina Claus-Gutunoiu. Professionelle Nagelpflege im Studio Spezialisten wie Irina Claus-Gutunoiu wissen, wie sie den Nagel behandeln müssen, damit keine Pilzinfektion entsteht. Die natürlichen Nägel können zudem mit einer gut verträglichen Methode robust erhalten werden, die wissenschaftlichen Tests zufolge so gut wie nie Allergien auslöst. Möglich ist dies beispielsweise mit Hilfe von ablösbaren Gelen, wie sie »Bio Sculpture« entwickelt hat: Im Studio werden keine Plastikteile aufgeklebt, sondern die Expertinnen schieben speziell angefertigte Schablonen auf sanfte und schonende Weise unter die Nägel. Diese Schablonen bestehen aus drei bis vier Schichten selbst glättendes Gel, welches Substanzen enthält, die den Nagel gesund er­ halten sollen. Mehr Informationen: www.biosculpture.de. Creme, Öl und Vitamin H Der »Deutschen Haut- und Allergiehilfe« zufolge kann zudem eine regelmäßige Portion Creme die Nägel geschmeidiger und widerstandsfähiger machen. Ein Bad in lauwarmem Mandel-, Oliven- oder Jojoba-Öl gebe ihnen Fett und Feuchtigkeit zurück. Eine Massage mit speziellem, vitaminisierten Öl tue vor allem brüchigen und trockenen Nägeln sowie der spröden Nagelhaut gut. Will man zusätzlich etwas zur Schönheitspflege von innen beitragen, dann sollte man Irina Claus-Gutunoiu zufolge auf eine Vitamin-H-reiche Ernährung setzen. Dieses Vitamin ist für alle hornbildenden Zellen ein wichtiger Nährstoff. Reich­lich enthalten ist es in Lebensmitteln wie Leber, Eigelb, Haferflocken, Nüsse, Sojabohnen und Champignons. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es auch beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. 15



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