KRONICHER. Die Infobroschüre für Stadt und Landkreis Kronach

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www.kronicher.de Ausgabe 44 Februar 2015

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Berichte Torgau tritt Städtekooperation bei FC Kronach 08: Aufbruchstimmung Bildband »Der Westen ist nur im Süden« Großbrand Birnbaum 1983 Süßer Kindheitstraum als Traumberuf

Rubriken Ihr gutes Recht Auf den zweiten Blick

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TITELFOTO: STEPHAN AMM

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KRONICHER. | Ausgabe Februar 2015

Liebe Leserinnen und Leser, liebe »Kronicher«!

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ie sind doch sicherlich auch ab und zu in unserem schönen Landkreis unterwegs. Neben der Thüringer Warte in Lauenstein haben Sie dann vielleicht auch schon den zweiten großen Aussichtsturm erklommen. Insgesamt 32 Meter hoch ist das Bauwerk, auf dessen Aussichtsplattform in 29 Metern Höhe man einen tollen Weitblick über die Höhen des Frankenwaldes bis ins Fichtelgebirge, den Thüringer Wald und ins Maintal hat. Wer das imposante Gebäude in Birnbaum in der Gemeinde Steinwiesen besucht und am Eingang auf die Infotafel blickt, der kann dort lesen, dass der Wasserund Aussichtsturm in den Jahren 1987 bis 1989 von dem 1954 gegründeten Zweckverband Wasserversorgung Frankenwaldgruppe – einem Zusammenschluss von ehemals 16 selbstständigen Frankenwaldgemeinden – errichtet wurde. Dabei war die Mitnutzung als Aussichtsturm nicht der primäre Grund für die Errichtung; der Bau war vielmehr die Konsequenz aus einer Brandkatastrophe, die zu einer der größten im Landkreis Kronach zählt und die sich im Sommer 1983 ereignete. Was damals passierte, lesen Sie in der neuen Ausgabe unserer Infobroschüre. Damals, im Sommer 1983, hätte wohl noch niemand daran gedacht, dass

nur wenige Jahre später etwas geschehen sollte, das mit den verheerenden Schäden der Katastrophe in Birnbaum zwar nicht vergleichbar war, in seiner historischen Dimension und Bedeutung allerdings eine ganz andere Größenordnung einnehmen würde. In vielen Berichten, Radiosendungen und Fernsehreportagen wurde seitdem immer wieder der Mauerfall sowie das Leben davor in Ost- und Westdeutschland und das Zusammenwachsen danach dokumentiert. In einem Bildband, für den den beiden Mitgliedern der Geologisch Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Ludwigsstadt, Siegfried Scheidig und Martin Weber, insgesamt 12.000 Bilder zur Verfügung standen, wird auf eindrucksvolle Weise den nachwachsenden Generationen, die die DDR und die Mauer nur noch aus Erzählungen und Geschichtsbüchern kennen, das Leben in Ost und West vor der Wiedervereinigung gezeigt.

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Erfahren Sie mehr über »Der Westen ist nur im Süden« und lassen Sie sich auch von unsren weiteren Themen gut informieren. Mit besten Grüßen

Carlo Fehn

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IMPRESSUM KRONICHER. Die Infobroschüre für Stadt und Landkreis Kronach Herausgeber: Verlag Carlo Fehn Matthias-Kaiser-Str. 1 96317 Kronach Telefon: 09261-9100148 Telefax: 09261-9100149 E-Mail: redaktion@kronicher.de Internet: www.kronicher.de Redaktion/Texte in dieser Ausgabe: Carlo Fehn (V.i.S.d.P.) Kanzlei Wittmann, Gerd Fleischmann, Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach Satz/ Layout: Carlo Fehn Anzeigen: Carlo Fehn Fotos: Carlo Fehn, Stephan Amm (Titelfoto), Gerd Fleischmann, Thomas Pohl, fotolia.de, FFW Birnbaum, Confiserie Lauenstein Erscheinungsweise: Monatliche Verteilung in Auslagestellen in Stadt und Landkreis Kronach Druckauflage: 5.000 Stück

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TOuRISMuS

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Torgau tritt Städtekooperation »wege zu cranach« bei

Mit der Unterzeichnung der Beitrittserklärung in Kronach gehört Torgau mit schloss hartenfels offiziell zum Bund der cranach-städte. Ziel der Initiative ist es, das künstlerische Erbe der Malerfamilie cranach zu bewahren, zu vermitteln und touristisch zu vernetzen.

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ie Beitrittserklärung wurde am 13. Januar in der oberfränkischen Kreisstadt Kronach von der Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Torgau, Andrea Staude, dem Landrat des Landkreises Nordsachsens, Michael Czupalla und dem Ersten Bürgermeister der Stadt Kronach, Wolfgang Beiergrößlein, unterzeichnet. Mit dieser Erklärung sind die Stadt Torgau und der Landkreis Nordsachsen – als Eigentümer von Schloss Hartenfels – Teil der städteübergreifenden Kooperation »Wege zu Cranach«. Das Hauptanliegen der Vereinigung ist es, das Wirken der Malerfamilie Cranach am authentischen Ort zu würdigen und einem breiten Publikum zu vermitteln. »Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit«, sagt Oberbürgermeisterin Andrea Staude. »Dies wird uns weitere Möglichkeiten auf touristischer Ebene eröffnen sowie den wissenschaftlichen Austausch und das Aufbereiten aktueller Forschungsergebnisse vorantreiben.« Anlässlich des 500. Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren, im Themenjahr der Lutherdekade »Reformation – Bild und Bibel«, präsentiert sich die Städtekooperation ab 2015 mit einer neuen Broschüre sowie einem Reiseführer, in dem Torgau als Reiseempfehlung eingebunden sein wird. Ebenso ist Torgau als Cranachstätte im Cranachportal www.wege-zu-cranach.de vertreten.

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Bild rechts: Die Tafel der 14 Nothelfer in der Stadtkirche St. Marien in Torgau ist eines der bedeutenden Werke von Lucas Cranach dem Älteren.

»Im Zuge der Städtekooperation werden wir insbesondere Schloss Hartenfels als Wirkungsstätte der CranachWerkstatt wieder stärker ins Bewusstsein rücken«, erklärt Landrat Michael Czupalla. »Wir werden gemeinsam mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die einstige bildkünstlerische Ausstattung dokumentieren und die erhaltenen Spuren für Besucher erlebbar machen.« Schloss Hartenfels ist ein wesentlicher Bestandteil im Wirken der Cranach-Werkstatt. Mehrere Aufenthalte Cranachs zur Ausgestaltung des Schlosses, insbesondere zur Zeit des groß angelegten Umbaus unter Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen ab 1533, sind archivalisch belegt. Der

Bild links: Nach der feierlichen Vertragsunterzeichnung am Kronacher CranachDenkmal von links nach rechts: Wolfgang Beiergrößlein (Erster Bürgermeister der Stadt Kronach), Andrea Staude (Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Torgau), Michael Czupalla (Landrat des Landkreises Nordsachsen), Angela Hofmann (Zweite Bürgermeisterin der Stadt Kronach), Dietmar Lang (Lucas-CranachBeauftragter der Stadt Kronach) und Wolfgang Eckert-Hetzel als Lucas Cranach der Ältere.

hier in der Spiegelstube freigelegte Grotesken-Fries ist das einzig bekannte erhaltene Beispiel einer Wandmalerei, das der Cranach-Werkstatt bisher zweifelsfrei zugeschrieben werden konnte. Der Fries wird derzeit restauriert und ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Sichtbare Zeugnisse sind außerdem eindrucksvolle Bauplastiken und Medaillons am jüngst restaurierten Großen Wendelstein sowie am Schönen Erker, die auf Vorlagen der Cranach-Werkstatt schließen lassen. Darüber hinaus verfügt Torgau mit der Tafel der 14 Nothelfer in der Stadtkirche St. Marien über ein bedeutendes Werk von Lucas Cranach dem Älteren. Das Gemälde am Kopf der Grabplatte der Sophie von Mecklenburg, Kurfürstin von Sachsen, ist Teil eines Altars zum Gedenken an die Kurfürstin aus dem Jahr 1507. Daneben ist im Torgauer Stadtmuseum eine Altartafel des Hl. Nikolaus von Lucas Cranach zu sehen, die aus der ehemaligen Torgauer Klosterkirche stammt. Im Jahr 2009 konnte diese mit Hilfe der Ernst-vonSiemens-Stiftung nach Torgau zurückgeholt werden. Vom 15. Mai bis 31. Oktober 2015 werden im Rahmen der 1. Nationalen Sonderausstellung »Luther und


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die Fürsten« berühmte Porträtgemälde von Lucas Cranach dem Älteren und seinem Sohn Lucas Cranach dem Jüngeren im Schloss Hartenfels präsentiert. Sie gaben der Reformation ein Gesicht und leisteten so einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung des neuen Glaubens. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzen mit knapp 50 Gemälden den weltweit größten Bestand an Cranach-Werken. Bedeutende Porträts unter anderem der Kurfürsten August und Moritz, aber auch von Martin Luther und Philipp Melanchthon sowie ausgewählte Cranach-Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen werden für die Ausstellung nach Torgau reisen. Hintergrundinformationen Stadt Torgau

zur

Torgau ist in ihrer Geschlossenheit Deutschlands besterhaltene Renaissancestadt. Hier stehen mit Schloss Hartenfels das bedeutendste noch erhaltene deutsche Schloss der Frührenaissance (www.schloss-hartenfels.de) sowie über 500 umfangreich sanierte Einzeldenkmale. Die Stadt ist außerdem die bedeutsamste Reformationsstätte im Freistaat Sachsen. Mit der Schlosskapelle entstand hier der erste von Martin Luther konzi­pierte protestantische Kirchenneubau. Er

persönlich weihte das Gotteshaus 1544 ein und weilte über 50 Mal in der Stadt. Martin Luthers Frau, Katharina von Bora, starb in Torgau und liegt in der Marienkirche begraben. In Vorbereitung auf das 500. Reformations­ jubiläum im Jahr 2017 beteiligt sich die Stadt mit verschiedenen Veranstaltungen an der Gestaltung der sogenannten Lutherdekade. Höhepunkt wird vom 15. Mai bis 31. Oktober 2015 die nationale Sonderausstellung »Luther und die Fürsten« sein, die von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Torgau präsentiert wird (www. luther.skd.museum).

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Hintergrundinformationen zur Städtekooperation »Wege zu Cranach« Die städteübergreifende Kooperation »Wege zu Cranach« wurde im März 2011 in Kronach, der Geburtsstadt von Lucas Cranach dem Älteren gegründet. Zum Städtebund gehören insgesamt dreizehn Partnerorte: Kronach, Coburg, Nürnberg, Lutherstadt Wittenberg, Dessau-Roßlau, Neustadt an der Orla, Gotha, Erfurt, Schneeberg, Eisenach, Weimar, Meißen und Torgau. Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.wege-zu-cranach.de

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Text: Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach

Bildband »Der Westen ist nur im Süden«

Zwei spektakuläre Fluchtversuche mit Flugzeugen In dem Bildband »Der Westen ist nur im Süden« (siehe Bericht Seite 7) - Erinnerungen an die Zonengrenze, verfasst von Siegfried Scheidig und Martin Weber, sind auch zwei spektakuläre Fluchtversuche mit Flugzeugen dokumentiert. Freitag, 24. August 1979: der 44-jährige Flugzeug-Ingenieur und SegelflugzeugPilot Horst Fietzge hatte noch nie zuvor an einem Steuer eines Motorflugzeugs gesessen. Trotzdem wagte er zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern die Flucht in den Westen. Nach abenteuerlichem Hin und Her landete die polnische Maschine, bedrängt von einem Hubschrauber der US-Armee, am Freitag um 14.30 Uhr auf einer Wiese in der Nähe von Kehlbach, Gemeinde Steinbach am Wald. Da die Flüchtlinge zunächst nicht wussten, ob sie in der BRD oder noch immer in der DDR waren, jubelten sie, als sie das erste Wort in englischer Sprache hörten. Der ehemalige Bürgermeister Georg Neubauer kümmerte sich sogleich rührend um die Familie aus Dresden, die

nur eine Tasche in die Freiheit mitgenommen hatte. Als ein dreistes Husarenstück bezeichnete Polizeihauptkommissar Rudolf Sperl aus Ludwigsstadt den Fluchtversuch. 18. August 1987: Eine weitere spektakuläre Flucht aus der DDR mit einem einmotorigen Agrarflugzeug gelang ebenfalls einer vierköpfigen Familie in den Frankenwald. Der 38jährige Berufspilot war morgens kurz nach sechs Uhr allein mit seiner zur Unkrautbekämpfung eingesetzten Maschine auf dem Flugplatz nahe Rudolstadt gestartet. Bei einer Zwischenlandung im Landkreis Saalfeld nahm er seine Ehefrau sowie Tochter und Sohn mit an Bord. Ohne Zwischenfälle landete er mit dem Sprühflugzeug nach 15 Minuten auf einer Wiese bei Ludwigsstadt. Zwei Tage später traf ein sechs Personen starkes Flugzeugmechaniker-Team der DDR ein. Die Maschine wurde innerhalb von wenigen Stunden zerlegt und auf mitgebrachte Fahrzeuge verladen.

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Text: Gerd Fleischmann

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VEREINE

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»die marke wieder beleben!«

Beim Fc kronach 08 soll der Blick nun noch stärker in die Zukunft gerichtet werden. dabei steht die schaffung besserer rahmenbedingungen vor allem für die Jugend im Fokus.

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s sind Sätze wie dieser oder ähnliche, die immer wieder zu hören sind, wenn über die – wohl gemerkt: aktuelle und zukünftige – Situation beim FC Kronach 08 gesprochen wird. Da ist dann die Rede davon, was für ruhmreiche und erfolgreiche Jahre das doch waren und dass man ja mal in der dritthöchsten Liga der Republik spielte. Dass einige immer noch am Wochenende zu den Heimspielen an die Hammermühle kämen und meinten, sie würden gleich ein Bayernliga Spiel sehen, sei mittlerweile aber wirklich ein Gerücht. Wenn Franz Bauer, Frank Gareis und der neue Trainer, Timo See, zusammensitzen und ihre Vorstellungen von der Zukunft der »Rothosen« darlegen, dann wird klar, dass zumindest sie nicht mehr zurück-, sondern nach vorne blicken. Die Ausgangslage ist dabei sicherlich nicht so, dass man für notwendige Maßnahmen aus dem Vollen schöpfen kann – bei Leibe nicht. Aber alle drei sagen einhellig, dass jetzt ein Punkt erreicht sei, wo es lohne, die bisherige Arbeit und die Anstrengungen, die in den letzten Jahren bereits gemacht wurden, fortzuführen und zu intensivieren. Bei der kommenden Jahreshauptversammlung im Mai werde der bisherige erste Vorsitzende, Fred Sommer, für sein Amt nicht mehr zur Verfügung stehen. »Der Fred hat in den letzten Jahren unheimlich viel geleistet im Verein«, resümiert Franz Bauer. »Manchmal waren das auch nur Kleinigkeiten, die niemand so wirklich wahrgenommen hat, die aber wichtig waren. Und wenn er jetzt kürzertreten möchte, ist es ein-

fach unsere Pflicht, das Fundament, das er mit seinem Engagement gelegt hat, aufzunehmen und weiter daran zu arbeiten, den Verein in Zukunft wieder attraktiv zu machen – für Mitglieder, Spieler, Partner und Sponsoren und vor allen Dingen auch für junge Talente.« Vor allem der letzte Punkt ist in der jüngeren Vergangenheit in den Fokus der Zukunftsentwicklung gerückt. »In allen Jugendmannschaften gibt es seit Jahren Kooperationen mit dem TSV Weißenbrunn, mit denen wir wirklich sehr zufrieden sind«, sagt Frank Gareis, der verantwortlich für die Ausbildung der D-Jugendlichen ist, bei denen die Kronacher auch federführend sind in der Spielgemeinschaft mit den »Bierbrauern«. SPASS AM VEREINSLEBEN VORRANGIG »Was in der Zukunft unser Ziel sein muss«, sagt Timo See, »der in der Winterpause Tabelle Kreisliga Kronach (Winterpause 2014/15)

Sp. Tore

Pkt.

1. TSV Weißenbrunn

19 39:19 44

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

SG Roth-Main FC Kronach 08 SCW Obermain ASV Kleintettau SV Wolfers-/Neuengrün VfR Johannisthal TSF Theisenort

19 19 19 19 19 19 19

45:18 68:23 40:23 47:31 35:26 39:35 25:25

36 35 35 35 35 31 29

SV Friesen 2 FC Burggrub FC Burgkunstadt 2 TSV Steinberg SV Rothenkirchen FC Wallenfels DJK-SV Neufang

19 19 19 19 19 19 19

54:41 45:49 35:49 38:42 30:53 28:54 15:46

25 24 20 19 16 15 12

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

16. TSV Neukenroth

19 21:70 11

das Traineramt an der Hammermühle übernommen hat und selbst ein langjähriger FC-Spieler war, »ist, dass es für A- und B-Jugendliche, die auf dem Sprung in die erste Mannschaft sind, in Zukunft wieder eine wirkliche Option sein muss, zurück zum FC Kronach 08 zu kommen.« Nicht zuletzt dieses Kapital aus der Jugendarbeit sei nun ein ganz wichtiger und dynamischer Faktor bei der Vereinsneuausrichtung. Es müsse einfach wieder ein Reiz sein, an der Hammermühle für den FC Kronach 08 zu spielen. »Aber nicht etwa«, ergänzt Franz Bauer, der im Verein als designierter Nachfolger von Fred Sommer gilt, »um wieder davon zu träumen, noch einmal dahin zu kommen, wo wir vor 30 Jahren waren, sondern weil es Spaß macht, in diesem Verein Fußball zu spielen und es etwas Besonderes ist, an der Hammermühle zu spielen – und zwar egal ob in der Kreis- oder der Bezirksliga.« Und dieser Weg werde ja nun auch schon seit einigen Jahren gegangen. Geld für Spieler fließe nicht, und wenn man sich die Kader der letzten Jahre anschaue, würde man feststellen, dass fast nur einheimische Spieler und Eigengewächse bei den »Rothosen« die Schuhe geschnürt haben. Und bei allen sportlichen Zielen und Ambitionen konnte auch immer ein guter Geist in der Mannschaft und im Umfeld festgestellt werden. »Und das wollen wir nun eben nutzen, um Schritt für Schritt weiterzukommen«, sagt Bauer der auch an diesem Samstagvormittag im FC-Sportheim an der Hammermühle an der begonnenen Renovierung der Duschen arbeitet und so klarmacht, dass nicht nur von Aufbruchstimmung geredet werden kann, sondern sich auch etwas tun soll. »Wir sind alle zuversichtlich«, sagt er abschließend, »dass wir nach und nach wieder dahin kommen, unseren Verein so attraktiv zu machen, dass wir die Marke FC Kronach wieder neu beleben können.« Und in seinem Schlussstatement kann auch er es nicht verhindern, wieder in den alten Zeiten zu kramen. »Attraktivität heißt in diesem Fall aber, mit einem starken Unterbau in allen Jugendmannschaften unsere erste Mannschaft immer wieder mit guten Talenten füttern zu können, um auch in Zukunft attraktiven Fußball zu bieten und Spaß am Vereinsleben zu vermitteln. Und eines muss dabei immer klar sein: Den FCK von früher wird es so nicht mehr geben.« Text und Foto: Carlo Fehn


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»der westen ist nur im süden« mit 242 aussagestarken Fotos

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ie historische Aufarbeitung des deutsch-deutschen Dramas nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 hat nach dem sensationellen Mauerfall am 9. November 1989 erheblich an Dynamik gewonnen. Für Aufklärung haben neben den Fernsehanstalten, den Tageszeitungen unter anderem auch verschiedene Ausstellungen sowie der 70-minütige Filmbeitrag »Stacheldraht und Minenfeld – Geschichte und Geschichten rund um den Eisernen Vorhang« von Rainer Steiger aus Neukenroth ganz erheblich gesorgt. Ebenso sind die Gedenkfeiern bei der Bevölkerung sehr gut angekommen. Abgerundet und ganz wesentlich ergänzt werden die Bemühungen des Erinnerns an eine finstere, ja dramatische Zeit durch den Bildband »Der Westen ist nur im Süden«, konzipiert von Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig und Martin Weber, beide Mitglieder der Geologisch-Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Ludwigsstadt. Die Generaloffensive der historischen Aufklärung war insofern notwen-

dig, da mittlerweile eine Generation herangewachsen ist, die die DDR und die Mauer nur noch aus Erzählungen und Geschichtsbüchern kennt. Scheidig und Weber präsentieren auf 108 Seiten 242 Bilder mit kurzen, informativen Beschreibungen. Diese aussagestarken Dokumente mit hohem Informationsgehalt gleichen einer Zeitreise von 1946 bis 1990. BREIT GESTREUTE DOKUMENTIERUNG Die beiden Autoren haben alles daran gesetzt, möglichst alle dramatischen Ereignisse am »Eisernen Vorhang« zwischen Tettau, Ludwigsstadt und Nordhalben festzuhalten. Das war allerdings nicht ganz einfach, denn den beiden standen immerhin 12.000 Bilder zur Verfügung. »Das war eine Mammutaufgabe bei dieser Fotoflut, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren«, gibt Siegfried Scheidig offen zu. Und in der Tat: Die 102 Kilometer lange Zonengrenze, die den Landkreis Kronach eisern umklammert hatte, war für die Industrie und letztendlich für die Menschen im Frankenwald eine

HISTORISCHES

Bildband dokumentiert das deutsch-deutsche drama

Riesenherausforderung. Und in diesem Grenzabschnitt zu den über 1.300 Kilometern Absperrungen ist viel Blut geflossen. Dieses sündhaft teure, vor allem lebensgefährliche Monster glich einem Alptraum. Nicht von ungefähr war die Befreiung von den gigantischen DDRBefestigungsanlagen ein geschichtliches Jahrhundertereignis. Die beiden Ludwigsstädter Heimatkundler bemühten sich um eine möglichst breit gestreute Dokumentierung der Ereignisse. So sorgte 1952 die Aktion »Ungeziefer« für erhebliche Unruhe an der Demarkationslinie. Am Donnerstag, 5. Juni 1952, eskalierte die Situation total. Hunderte Heinersdorfer flüchteten mit Sack und Pack, mit Hausrat und Vieh, über die Grenze nach Welitsch. Noch im gleichen Jahr traf es brutal die Industrie in der Rennsteigregion. Die DDR-Machthaber sperrten völlig überraschend die Eisenbahnlinie Pressig-Tettau. Von nun an bestimmte der legendäre Straßenroller »Culemeyer« das Straßenbild am Rennsteig. Neben dem umfangreichen Ausbau der DDR-Grenzsperranlagen mit immer raffinierteren Überwachungssystemen und gescheiterten Fluchtversuchen werden die Abrissaktionen auf DDRSeite sowie das Drama der bayerischen Schieferarbeiter (1955-1961) in Lehesten dokumentiert. Die Bedeutung des Interzonen-übergangsbahnhofs Ludwigsstadt, die ehrenamtliche Arbeit der Bahnhofsmission, der Bau der Thüringer Warte bei Lauenstein im Jahre 1963, die Restaurierung der historisch wertvollen Grenz-Wappensteine an der innerdeutschen Grenze im Jahre 1984 sowie das Tauziehen um drei Häuser in Kleintettau mit Grenzkorrektur finden im Bildband mit ausdrucksstarken Fotos ihren Niederschlag. Dass natürlich der Mauerfall nach dem 9. November 1989 mit Auswirkungen bis zum 28. April 1990 in Brennersgrün mit erstmaliger Begehung des Rennsteigs sehr emotional und vor allem auch farbig dem Leser präsentiert wird, bildet einen mehr als versöhnlichen Abschluss nach einer mehr als düsteren Zeitreise durch deutsch-deutsche Geschichte. Der lesenswerte und vor allem sehr informative Bildband ist erhältlich in der Stadtverwaltung Ludwigsstadt, im Schiefermuseum Ludwigsstadt sowie in den Buchhandlungen. Text und Fotos: Gerd Fleischmann

Bild links: Wachtürme, so wie bei Heinersdorf, sorgten für eine lückenlose Überwachung.

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RATGEBER

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Hochsaison für Hochzeiten (djd/pt). Auch wenn die Scheidungsstatistik dazu angetan wäre, sich diesen Schritt gut zu überlegen, wollen es sich doch viele Paare in Deutschland nicht nehmen lassen, dem geliebten Partner öffentlich das Jawort zu geben. So wurden hierzulande allein im Jahr 2011 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 377.831 Ehen geschlossen. Und natürlich gilt es, im Vorfeld der Trauung an vielerlei zu denken, vom Brautkleid über den passenden Blumenschmuck bis hin zum Hochzeitsmenü. Hier einige Tipps zu Aspekten, an die man bei der Planung möglicherweise nicht sofort denkt:

Stilvolle muSikaliSche umrahmung - Ihrer Trauung in der Kirche - Ihres Sektempfanges - Ihrer Hochzeitsfeier einzeln oder als komplettpaket buchbar! Zum schönsten Tag im Leben, kann es nur die beste Musik geben!

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Wir haben sie, vom Duo bis zur Big Band!

an accessoires denken Ein Kopfschmuck aus Federn und Strasssteinen ist in strahlendem Weiß die perfekte Ergänzung zu klassischen Ganz-in-Weiß-Arrangements und ernsthafte Konkurrenz für den Brautschleier. Für Bräute und Brautjungfern, die am schönsten Tag ihres Lebens farbliche Akzente setzen möchten, fertigt die Designerin Teresa Kellermann den beliebten Kopfschmuck auch in den aktuellen Trendfarben der Saison, so etwa in zarten Pastelltönen oder aber in kräftigen Farben. Die diversen Kopfschmuckvarianten können auf www.mimimorgenstern.de bestellt werden. Alternativ setzt die Hochzeits-Pillbox, ein aus den 1950er Jahren stammendes Hütchen, das aus Baumwolle und Silbergarn gefertigt ist, gelungene Akzente. wenn die Beine müde werden

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Bei all den Hochzeitsvorbereitungen sollte ein Tipp nicht vergessen werden, der dafür sorgen kann, dass die Nacht genauso unvergesslich wird, wie der ganze Tag: elegante Kompressionsstrümpfe. Sie verhindern schmerzende und

müde Beine, da sich das Blut nicht in den Venen stauen kann. Wer als zukünftige Braut jetzt das Gesicht beim Gedanken an fleischfarbene Omastrümpfe verzieht, hat beispielsweise die trendige Strumpflinie aus der Reihe »Memory« von Ofa Bamberg noch nicht gesehen und gefühlt. Beim Anblick der Nuance »Sahne«, die mit dem klassischen weißen Brautkleid wunderbar harmoniert, verliebt sich jeder Bräutigam gleich noch einmal in seine Braut. Für das Standesamt oder die Trauzeugin gibt es noch viele andere geschmackvolle Farben wie Honig, Nougat, Marzipan, Mohn oder Lakritz im Programm, das auf www.ofa.de zu finden ist.

Foto des Brautpaares in einem Objektrahmen platzieren. Besonders persönlich sind Geschenke in Objektrahmen, wenn auch der Rahmen individuell gestaltet ist, mehr ist unter www.boesner.com nachzulesen. Die Oberfläche des Rahmens lässt sich beispielsweise durch verschiedene Veredelungstechniken kreativ gestalten. Für eine Hochzeit zum Beispiel in Gold. Mithilfe von Acrylmixtion und Blattgold erstrahlen die Rahmenoberflächen im besonderen Glanz. Je nach dem persönlichen Geschmack kann Goldfarbe sowohl auf dem gesamten Rahmenprofil oder nur an vereinzelten Stellen aufgetragen werden.

edle geschenkidee

was sich mit dem Jawort ändert

Hochzeitsgäste, die noch auf der Suche nach einem stilvollen Geschenk sind, können zum Beispiel ein

Die Brautleute werden nach der Hochzeit in neue, günstigere Steuerklassen eingestuft. Wer sich


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Wildromantischer Ort für die Trauung Wer den eher unspektakulären Gang zum heimischen Standesamt scheut, der sollte sich nach einer schöneren Kulisse für das Jawort umsehen, wie etwa dem Naturpark Wildeshauser Geest: Mit urwüchsigen Wäldern, romantischen Flussläufen und verwunschenen Mooren hält er die perfekte Kulisse zum Heiraten bereit. Ob im malerischen Fachwerkhäuschen einer alten Oberförsterei, im prächtigen Kapitelsaal einer Abtei aus dem 18. Jahrhundert, auf dem ehemaligen Steinboden einer Windmühle oder einem Aussichtsturm mit Blick über

das Moor – in der »Wilden Geest« gibt es viele außergewöhnliche Orte, um sich trauen zu lassen –, eine herr­liche Kulisse für Fotos inklusive. Während sich Romantiker das Jawort im stimmungsvollen Ambiente einer historischen Wassermühle geben, zieht es andere, die lieber in »hochherrschaftlicher Atmosphäre« den Bund fürs Leben schließen wollen, in ein denkmalgeschütztes Wasserschloss inmitten einer reizvollen Park­anlage. Was, wenn man doch nur zusammenzieht? Nicht wenige Paare tragen sich mit dem Gedanken an eine Hochzeit – und ziehen dann doch erst mal »nur« zusammen. Doch auch dann gibt es einiges zu beachten. Wichtig ist etwa die Frage, ob beide Partner Mieter der Wohnung sind oder nur einer den Vertrag unterzeichnet. Letzteres ist besonders dann oft der Fall, wenn ein Partner beim anderen in eine bereits gemietete Wohnung einzieht. Zwar muss der Vermieter dies erlauben, wenn zwei Menschen – gleich welchen Geschlechts – einen gemeinsamen

RATGEBER

das Jawort gegeben hat, sollte unbedingt­ auch den Versicherungsordner herausholen. Einige Policen werden ent­behrlich beziehungsweise können – wie die Haftpflicht- oder Hausratversicherung – häufig zusammengelegt werden, andere erfordern ein Update oder sollten neu abgeschlossen werden, wie zum Beispiel eine Risikolebensversicherung. »Beim Abschluss sollte auf eine angemessen hohe Versicherungssumme von mindestens fünf Brutto-Jahresgehältern geachtet werden«, betont Dieter Sprott, Versicherungsexperte bei den Ergo Direkt Versicherungen. Wenn ein Paar auf die richtige Vertragsgestaltung achtet, fallen die Leistungen aus einer Risikolebensversicherung im Falle eines Falles nicht unter die Erbschaftssteuer. »Bei ei­ner Risikolebensversicherung sollten Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter identisch sein. Nur dann sind die Leistungen erbschaftssteuerfrei«, erläutert Dieter Sprott.

Haushalt gründen wollen. Der »Zugezogene« wird aber nicht automa­ tisch Mietvertragspartei. Zerbricht die Beziehung, kann er dann vom Ex auf die Straße gesetzt werden, denn Kündigungsschutzvorschriften gelten zwischen Partnern nicht. Jörn-Peter Jürgens vom Interessenverband Mieterschutz empfiehlt deshalb: »In diesem Fall sollte man möglichst immer ein schriftliches Untermietverhältnis abschließen, in dem alle wichtigen Punkte wie zum Beispiel die Kündigungsfristen geregelt sind.«

Die passenden Blumenideen für den schönsten Tag Ihres Lebens! 9


HISTORISCHES

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Eine Katastrophe – und beinahe noch mehr!

ein Blitzeinschlag verursachte am 1. august 1983 in Birnbaum einen großbrand, der acht Bauernhöfe ganz oder teilweise zerstörte.

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eben der Thüringer Warte in Lauenstein befindet sich in Birnbaum ein weiterer großer Aussichtsturm im Landkreis Kronach. Insgesamt 32 Meter hoch ist das Bauwerk, auf dessen Aussichtsplattform in 29 Metern Höhe man einen tollen Weitblick über die Höhen des Frankenwaldes bis ins Fichtelgebirge, den Thüringer Wald und ins Maintal hat. Wer das imposante Gebäude besucht und am Eingang auf die Infotafel blickt, der kann dort lesen, dass der Wasser- und Aussichtsturm Birnbaum in den Jahren 1987 bis 1989 von dem 1954 gegründeten Zweckverband Wasserversorgung Frankenwaldgruppe – einem Zusammenschluss von ehemals 16 selbstständigen Frankenwaldgemeinden – errichtet wurde. Dabei war die Mitnutzung als Aussichts-

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turm nicht der primäre Grund für die Errichtung; der Bau war vielmehr die Konsequenz aus einer Brandkatastrophe, die zu einer der größten im Landkreis Kronach zählt und die sich im Sommer 1983 ereignete. Was war damals passiert? PROBLEM: DRUCK UND LÖSCHWASSER Günter Müller ist heute Kommandant der Birnbaumer Feuerwehr. Damals war der Kfz-Mechaniker knappe 21 Jahre und er kann sich auch heute noch sehr gut an den 1. August erinnern. »Es war ein sehr heißer Sommer und auch dieser Abend war noch sehr schwül gewesen. Es hatte schon lange nicht mehr geregnet und die Heuernte aller Bauern war fast schon komplett in den Scheunen. Es gab dann einen sehr

lauten Knall und nicht weit von unserem Haus entfernt hatte ins Dach einer Scheune ein Blitz eingeschlagen.« Zur gleichen Zeit – Luftlinie nur einen Steinwurf entfernt – schreckte auch Hubert Deuerling zusammen, der gerade in sein Haus gehen wollte, als er ebenfalls von dem »Schlag« überrascht wurde. »Ich bin dann sofort rein und habe den Schlüssel für das Feuerwehrhaus geholt und bin rüber gerannt um aufzusperren.« Sehr schnell wären auch alle Feuerwehrleute in Birnbaum mit dem Löschfahrzeug zur Stelle gewesen, doch aufgrund der Trockenheit und des in den Scheunen gelagerten Heus habe das Feuer rasch um sich gegriffen und nach und nach Hof für Hof erfasst. »Wir hatten«, erzählt Hubert Deuerling weiter, »in Birnbaum schon immer das Problem, dass von unserem Hochbehälter zu wenig Druck in der Wasserleitung im Dorf ankam. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir nur drei Löschwasserbunker mit jeweils 80 m³ Wasser haben, kann man sich vorstellen, dass wir selbst mit der Unterstützung der anderen Feuerwehren kaum eine Chance hatten, die Flammen in den Griff zu bekommen.« Insgesamt 15 Stunden gaben ca. 250 Feuerwehrleute von insgesamt 18 Wehren alles, was sie tun konnten, bis schließlich die schreckliche Bilanz zu Buche stand. Günter Müller berichtet, dass mit allen möglichen Fahrzeugen, die irgendwie zur Verfügung standen und die Wasser aufnehmen konnten – vornehmlich Betonmischer – aus allen benachbarten Ortschaften Wasser herbeigeschafft wurde. »Ich glaube nicht«, sagt Müller heute, »dass wir damals vielmehr hätten tun können, wenn wir den Wasserturm schon gehabt hätten.«

Unerbittlich wütete das Feuer und machte Birnbaum zu einem Flammenmeer. Durch den in den Jahren 187 bis 1989 errichteten Wasserund Aussichtsturm ist die Löschwasserversorgung deutlich verbessert worden.


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Und auch Hubert Deuerling, der selbst mit ansehen musste, wie seine Scheu­ ne ein Raub der Flammen wurde, ist davon überzeugt, dass durch das gelagerte Heu und die Trockenheit kaum mehr hätte getan werden können. Wie durch ein Wunder gab es weder Personenschäden, noch konnte das Feuer auch nur auf ein einziges Wohnhaus übergreifen. Bis auf eine Kuh, die aufgrund eines gebrochenen Beines notgeschlachtet werden musste, konnte auch das Vieh rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. »Bei uns war in den nächsten Tagen natürlich ein Ausnahmezustand, das kann man sich ja wohl vorstellen«, erinnert sich Hubert Deuerling weiter. Der damalige Kinderspielplatz wurde noch ein bisschen größer umzäunt und diente zunächst einmal als eine Art Viehgatter. Nach und nach haben alle Bauern ihre Kühe wieder zusammengetrieben und jeder versuchte natürlich, von irgendwoher Futter zu bekommen. »Man kann schon sagen, das war wirklich eine Katastrophe für Birnbaum.« Glück im Unglück: Wind »Günstig« Deuerling und Müller sagen heute aber auch, so schlimm das damals gewe­ sen sein mag, hatte es letztendlich doch etwas Gutes. Die Brandkatastrophe war nämlich das i-Tüpfelchen und der letztendlich ausschlaggebende Punkt dafür, dass zukünftig die Feuerwehr bei ähnlichen Vorfällen eine von Grund­ auf bessere Möglichkeit zur Brandbekämpfung haben sollte. Mit dem neuen Wasserturm, der auf 610 m Höhe über dem Meeresspiegel steht, wurden die Druckverhältnisse nämlich deutlich verbessert und mit den zusätz­ lichen 200 m³ Wasser können Brände seitdem wirksamer bekämpft werden. Vielleicht kann niemand die Frage beantworten, ob es in Birnbaum heute die Möglichkeit für einen so herrlichen Weitblick gäbe, hätte am 1. August 1983 im Dorf nicht ein Blitz eingeschlagen. Darüber kann man spekulieren und philosophieren; letztendlich ist man bei dem materiellen Schaden von damals heute auch froh, dass nicht noch mehr passiert ist. Hubert Deuerling erwähnt es fast nebenbei und gerade die Beiläufigkeit seiner Bemerkung macht deutlich, wie knapp Birnbaum an einem richtigen Inferno vorbeigeschrammt ist. »Wenn der Wind an diesem Tag aus Richtung des jetzigen Turmes gekommen wäre, also dorfeinwärts, hätte – da bin ich mir sicher – das Feuer wie eine Walze ganz Birnbaum platt gemacht.« Text: Carlo Fehn Fotos: Carlo Fehn(1), FFW Birnbaum (2)

Die Nachwuchstanzgarde des ATSV Kronach mit Trainerin Sabrina Stöckert (re.)

Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Denkste!

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asching hat sie im Blut, aber nicht erst, seitdem sie 2010 mit ihrem Mann Markus das Prinzenpaar der Kronicher Fousanaocht war. Mit fünf Jahren, erinnert sich Sabrina Stöckert, habe sie selbst in der kleinen Garde des ATSV Kronach das Tanzen angefangen. Später tanzte sie jahrelang in der großen Garde auch zusammen mit ihrer Schwester Karolin, die heute bei den Erwachsenen die Trainerin ist. Und Lucie, ihre Tochter, hat Sabrina Stö­ckert als Trainerin der kleinen Garde nun schon wieder unter ihren Fittichen. Gardetanz scheint also eine Familientradition zu sein. Nach 15 Auftritten mit den Kleinsten, die zwischen fünf und neun Jahre alt sind, blickt die 31-Jährige sehr zufrieden auf die abgelaufene Session zurück. »Im Großen und Ganzen haben unsere Auftritte wirklich super geklappt und ich bin richtig stolz auf die Kleinen.« Das kann sie auch, denn schließlich hat sie für die Choreografie und das anschließende Einstudieren zusammen mit den Kindern im letzten Jahr wieder viel Zeit investiert. Und wer nun meint, jetzt wäre erst mal gut, die Gardekos­ tüme kommen jetzt in den Schrank und werden erst wieder Ende des Jahres gebraucht, der hat nur teilweise Recht. »Bis auf einen Auftritt beim jährlichen Sommerfest des ATSV Kronach haben wir unsere Termine schon fast ausschließlich in der Faschings­ zeit«, erklärt Sabrina Stöckert. Aber die Auftritte sind ja auch »nur« Höhepunkt des Jahres, das zum Großteil aus dem wöchentlichen Training besteht. Einmal pro Woche für jeweils eineinhalb

Stunden wird also fleißig trainiert, wird Mal für Mal das neue Programm geübt und versucht, alles nach den Vorstellungen der Trainerin zu machen. »Das ist sicherlich nicht immer ganz leicht«, weiß Sabrina Stöckert. »Man muss vor allen Dingen immer ein bisschen darauf achten, in der Gruppe einen guten Ausgleich zu finden zwischen den Kindern, die schon etwas länger dabei sind und mehr Erfahrung haben und den anderen, die vielleicht erst neu dazugekommen sind. Auch das Alter spielt hierbei natürlich eine Rolle. Bei den ganz Kleinen mache ich es dann meistens so, dass die ein kleines Extrastück bekommen.« Nach der Session ist also auch hier vor der Session und die Verschnaufpause für die Kronacherin ist nur relativ kurz. Am 19. März bietet sie wieder die Möglichkeit zu einem Schnuppertrai­ ning an, und bereits nach Ostern geht es dann mit dem Training des neuen Programms los. Was genau dann das Thema sein wird, möchte Sabrina Stöckert natürlich noch nicht verraten. Vielmehr hofft sie, dass ihre Kleinsten auch dieses Jahr wieder fleißig zu den Trainingseinheiten kommen werden, damit sie sich auch in der nächsten fünf­ten Kronacher Jahreszeit für ihre Auftritte wieder ihr »Kronich Feuedunnekeil« der begeisterten Zuschauer abholen können. Wer sich näher über die Tanzgarde für die Kleinen informieren möchte, kann das auf www.atsv-kronach.de oder direkt bei Sabrina Stö­ ckert unter 0175-1669886 tun. Text: Carlo Fehn Foto: Thomas Pohl

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BERUF & AUSBILDUNG

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ein süßer kindheitstraum

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arco Schulze liebt Schokolade. »Die Vollmilch lieber als die Zartbitter«, sagte er und man meint, in seinen Augen ein leichtes Funkeln wahrzunehmen. Wenn der 36-Jährige über Schokolade spricht, ist die Faszination, die ihn mit dieser süßen Versuchung verbindet, deutlich spürbar. Durch eine Freundin seiner Mutter sei er damals darauf aufmerksam gemacht worden, dass bei der Confiserie Lauenstein Auszubildende gesucht wurden. Das war vor mittlerweile 20 Jahren und nachdem er dann die Lehre zur »Fachkraft für Süßwarentechnik« erfolgreich abgeschlossen hatte, absolvierte er von 2003 bis 2005 auch noch den Lehrgang zum »Industriemeister Süßwaren« an der ZDS (Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft e.V.) in Solingen, die einzige Schule dieser Art in Deutschland und die größte in ganz Europa. Seine offizielle Berufsbezeichnung hat sich mittlerweile geändert: »Süßwarentechnologe« heißt es nun, was durchaus erahnen lässt, dass hinter dem Beruf, der im Volksmund oftmals nur als »Chocolatier« bezeichnet wird, ein vielfältiges Aufgabengebiet mit breitem Wissensspektrum steckt. Auch die Herstellung von Bonbons, Eis, Knabberartikeln gehört zum Beispiel dazu, was für Marco Schulze allerdings nicht von Relevanz ist. In Pößneck in Thüringen aufgewachsen, wohnte er mit seinen Eltern in der Nähe eines dort ansässigen Schokoladenwerks. Und auch die Tatsache, dass seine Eltern in der Gastronomie tätig waren, ist für Marco Schulze ein Grund dafür, dass er heute in einem Beruf arbeitet, der sehr selten ist und den er mit voller überzeugung als seinen Traumberuf bezeichnet. »Welches Kind«, fragt er, »hat nicht irgendwann einmal den Wunsch, in einer großen Schokoladenmanufaktur zu arbeiten? 12

Auch ich mochte Süßigkeiten schon immer und wenn man von klein auf mit dem Thema Lebensmittel in Verbindung ist, dann hat man da schon mal gewisse Grundvoraussetzungen, die man später natürlich noch ausbauen muss.« Heute ist er verantwortlich für die Produktentwicklung und sorgt mit ca. 60 Mitarbeitern in der Produktionsstätte in Teuschnitz dafür, dass während der normalen Saison täglich im Schnitt ca. zweieinhalb Tonnen Pralinen produziert werden. Hierbei werden je maximal 50 kg einer Pralinensorte hergestellt, was größtmögliche Frische und den unvergleichlichen Geschmack garantiert. EIN MUSS: NASCHEN! Monatlich treffe man sich in einem Meeting, bei dem Vertreter der Geschäftsführung, des Vertriebs, aus Marketing und der Produktion über neue Trends und Entwicklungen sprechen, um diese dann möglicherweise im eigenen Sortiment umzusetzen. Produktion bedeutet natürlich auch Qualitätskontrolle. Und auch wenn es viele Pralinen und Schokoladentafeln gibt, die schon über lange Zeit im Sortiment sind, müssen die immer wieder kontrolliert werden. Sagen wir es unkomplizierter: Es muss und darf genascht werden! »Ich liebe Pralinen und Schokolade einfach zu sehr, als dass ich sagen würde, das ist eine negative Seite an meinem Beruf«, erklärt Marco Schulze. »Tatsächlich esse ich täglich im Schnitt etwa 20 bis 25 Pralinen. Und da gilt es dann schon, sich bei der ›normalen‹ Ernährung ein biss-

Bild rechts: Entwickeln, kontrollieren und – vor allem und täglich – probieren. 20 bis 25 Pralinen nascht Marco Schulze pro Tag.

chen zu disziplinieren. Aber das fällt mir glücklicherweise nicht allzu schwer.« Eine Lieblingspraline könne er spontan nicht benennen, aber die Mischung aus Vollmilch und fruchtiger Füllung bevorzuge er. Und die Gefahr, irgendwann einmal keine Schokolade oder Pralinen mehr sehen und essen zu können, sieht Marco Schulze keineswegs. »Wer keine Schokolade mag«, weiß er, »ist hier fehl am Platz.« Auch den Mitarbeitern sei natürlich das Naschen erlaubt und sie genießen es auch. So sehr Pralinen und Schokolade auch Kindheitsträume, Tradition und Beständigkeit bedeuten, gilt es andererseits natürlich auch, Trends zu beobachten und in der eigenen Produktion umzusetzen. Als vor einigen Jahren Schokolade plötzlich nicht nur als Vollmilch, Zartbitter, mit Nuss oder Erdbeerfüllung zu bekommen war, sondern die Verpackungen plötzlich erahnen ließen, dass man Süßes auch durchaus mit Kräutern und Gewürzen garnieren kann, war Marco Schulze nur anfangs ein bisschen skeptisch. »Es war etwas komplett Anderes, etwas ganz Neues. Auf den ersten Blick hätte man vielleicht denken können, das passt gar nicht zusammen, aber im Endeffekt ist es hier genauso wie bei den ganz normalen klassischen Schokoladen oder Pralinen: Jeder hat so seine Vorlieben und so wie jemand möglicherweise eine Nougatfüllung oder Marzipan nicht mag, so würde ein Anderer vielleicht die Schokolade mit Rosmarin-Geschmack links liegen lassen, wäre aber ganz begeistert von der Chili-Variante.« Für ihn, sagt Marco Schulze abschließend, werde Schokolade ihre Faszination wohl nie verlieren. Auch seine tägliche »Naschration« werde dafür kein geeignetes Argument sein – wohl eher im Gegenteil. von Carlo Fehn


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Startschuss für den Neubau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums sowie eines IT-Competence Centers

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ie Dr. Schneider Unternehmensgruppe investiert weiter in den Ausbau des Firmensitzes in Kronach-Neuses. Nach dem Startschuss der Bauarbeiten an einer Betriebskantine im Herbst letzten Jahres, hat Dr. Schneider am 30. Januar den ersten Spatenstich für ein neues Forschungsund Entwicklungszentrum gesetzt. Das nordseitig des Hauptbüros auf dem Dr. Schneider-Gelände in Kronach-Neuses liegende Gebäude soll im Mai 2016 fertig sein. Der internationale Automobilzulieferer mit weltweit über 3000 Mitarbeitern erweitert bis zum nächsten Jahr seinen Stammsitz um ein Gebäude mit drei Ebenen. In dem künftigen Forschungsund Entwicklungszentrum werden auf einer Gesamtfläche von 3.240 Quadratmetern, zentral für die Dr. Schneider Gruppe, die Entwicklung und Konstruktion von Produkten und Komponenten für die Automobilindustrie geschaffen. »Mit dem hochmodernen Forschungsund Entwicklungszentrum stärken wir unsere Kompetenz rund um Innovationen«, verkündigt Günter Murmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dr. Schneider Gruppe. »Dr. Schneider ist jetzt noch besser für die Markt- und

Beim Spatenstich für das Forschungs- und Entwicklungszentrum von links nach rechts: Sylvia Schmidt, Günter Murmann, Annette Schneider, Wilhelm Wirth, Peter Kropf, Kurt Lampert

Kundenanforderungen in der Zukunft aufgestellt.« Grund für den Ausbau des Standortes Neuses ist der Anstieg von qualifizierten Mitarbeitern im Frankenwald und die positiven Wachstumsprognosen des Unternehmens. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mai 2016 geplant. Dann sollen rund 200 Ingenieure, Techniker und Verwaltungsangestellte aus den jetzt doch schon »zu engen« Räumlichkeiten in das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum umziehen. Parallel zum Neubau auf dem Dr. Schneider-Gelände erfolgt nur wenige 100 Meter entfernt der Umbau des ehemaligen Neuseser Schulhauses in ein ITCompetence Center. Die globale Ausrichtung von Dr. Schneider erfordert einen hohen Stellenwert in Sachen Informationstechnologie. Verteilt auf zwei Ebenen mit Flächen von je 500

uNTERNEHMEN

dr. schneider baut stammsitz in kronach-neuses weiter aus

Quadratmetern, wird schon in diesem Jahr die Dr. Schneider-IT-Mannschaft mit rund 30 Mitarbeitern aus Neuses heraus die technische Infrastruktur und alle IT-Systeme für die Unternehmensgruppe weltweit überwachen und steuern. »Kronach-Neuses ist und bleibt der Unternehmenssitz unseres Familienunternehmens«, bestätigen die Gesellschafterinnen Annette Schneider und Sylvia Schmidt. Ob und wie viele Arbeitsplätze durch die Erweiterungen geschaffen werden, steht noch nicht fest. »Die Marktentwicklung wird es zeigen.«

Text: Dr. Schneider Unternehmensgruppe

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Ihr gutes Recht

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»Kanzlei Wittmann Rechtsanwälte« informiert:

Schonzeit für Gesetzgeber und Rechtsanwender

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as Erbschaftssteuer- und Schenkungssteuergesetz wurde zum Ausklang des letzten Jahres vom Bundesverfassungsgericht erneut einer Kontrolle auf Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz unterzogen. Das Urteil der obersten Verfassungshüter wurde mit sehr viel Spannung erwartet und letztlich unter dem 17.12.2014 (Az.: 1 BvL 21/12) verkündet. Im Ergebnis sind Teile des Erbschaftssteuer- und Schenkungssteuergesetzes, nämlich die §§ 13a und 13b, mit dem Grundgesetz derzeit nicht vereinbar. Worum geht es aber im Kern? Es geht schlicht da­ rum, dass der Gesetzgeber entschie­ den hat, dass Betriebsvermögen bei schenk­weiser Übertragung bzw. Vererbung steuerlich begünstigt wird über einen sogenannten Verschonungsabschlag. Gedanke des Gesetzgebers war der, dass der Erwerb von Unterneh­ men steuerlich begünstigt werden soll, um den Bestand von Unternehmen und damit den Bestand von Arbeits­ plätzen zu sichern. Entsprechend wurden in den gesetzlichen Grundlagen die Voraussetzungen aufgestellt, dass das geschenkte Vermögen in Form von Gesellschaftsanteilen fünf Jahre vom Erwerber gehalten werden muss und zudem die Lohnsummen in diesen fünf Jahren nicht weniger

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als 400 Prozent der bei Übertragung festgestellten Lohnsumme beträgt. Ergänzend wurde vom Gesetzgeber weitergehend eingeführt, dass der Anteil des reinen Verwaltungsvermögens des Betriebs nur maximal 50% betragen darf. In diesem Fall kann auf Antrag eine Verschonung in Höhe von 85 Prozent des Betriebsvermögens erreicht werden. Wird der Anteil sieben Jahre lang gehalten, unterschreitet die Lohnsumme in diesem Zeitraum die Marke von 700 Prozent nicht, so kann auf Antrag eine Verschonung von 100 Prozent des Betriebsvermögens erfolgen. In beiden Fällen entfällt nach der derzeitigen gesetzlichen Regelung das Erfordernis der Lohnsummenerhaltung, wenn der jeweilige Betrieb weniger als 20 Arbeitnehmer hat. Das Bundesverfassungsgericht meint nunmehr in seinem Urteil, dass zwar grundsätzlich die Privilegierung mittels dem vorgenannten Verschonungsabschlag möglich ist und der Gesetzgeber hierzu auch berechtigt ist, aller­ dings derzeit die Rahmenbedingungen nicht hinreichend sind. Insoweit wird der Gesetzgeber nunmehr aufgefordert bis spätestens zum 30.06.2016 das Gesetz zu ändern und detailliertere Regelungen zu treffen, wann und welchen Betrieben die Steuerbegüns­ tigung zugutekommen kann. Hierbei deutet das Urteil darauf hin, dass das Bundesverfassungsgericht meint, dass der Gesetzgeber sicherstellen sollte, dass nur kleinere und mittlere Betriebe in den Genuss kommen sollen. Die Zahl der Mindestarbeitnehmer soll herabgesetzt werden und bei größeren Betrieben soll eine Bedürftigkeitsprüfung vorgenommen werden, wobei das

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Bundesverfassungsgericht Details nicht nennt und diese dem Gesetzgeber überlässt. Wer also derzeit noch in den Genuss der aktuellen Rechtslage kommen möchte, sollte sich überlegen, nunmehr zu übertragen bevor der Gesetzgeber tätig wird. Zwischen dem heutigen Datum und dem 31.06.2016 kann der Gesetzgeber (theoretisch) jederzeit die Gesetzesänderung vorneh­men. Beschäftigt man also in seinem Betrieb zwischen 10 und 20 Arbeitnehmern, so sollte man sicherheitshalber nunmehr noch über die entsprechenden Übertragungen nachdenken, da damit zu rechnen ist, dass in diesem Bereich unter Umständen eine »Verschärfung« eintreten wird. Auch im Falle eines größeren Betriebes kann es empfeh­ lenswert sein, jetzt noch die Übertragung anzudenken, da die Bedürftigkeitsprüfung hier unter Umständen »Verschärfungen« mit sich bringen könnte. Die Kanzlei Wittmann Rechtsanwälte unterhält Kanzleistandorte in Kronach und Erfurt. Sie berät und vertritt ihre Mandanten seit über 25 Jahren in allen Bereichen des Zivil- und Wirtschaftsrechts.


kultur im landkreis kronach – veranstaltungen märz 2015 Bis montag, 22. Juni Ausstellung »Querschnitt Grafiken« von Robert Reiter, Untersiemau (Kronach, Finanzamt, Galerie EinBlicke) sonntag, 1. märz, bis samstag, 31. oktober Ausstellung »Festungen – Frankens Bollwerke« (Kronach, Festung Rosenberg) sonntag, 1. märz, bis samstag, 31. oktober Cranach-Jahr 2015: Ausstellung »Fränkische Meister der Spätgotik und der Weg zu Cranachs Kunst – Ein neuer Weg durch die Sammlung in der Fränkischen Galerie« (Kronach, Festung Rosenberg, Fränkische Galerie, Näheres siehe Tagesmedien) sonntag, 1. märz Cranach-Jahr 2015: Festakt zur feierlichen Eröffnung des Cranach-Jahres (Kronach, Festung Rosenberg, Fränkische Galerie, Näheres siehe Tagesmedien) sonntag, 1. märz, 19.30 uhr Kreiskulturring / Sonderveranstaltung »Tänze, die die Welt begeistern« Konzert mit den Hofer Symphonikern (Weißenbrunn, Leßbachtalhalle)

samstag, 14. märz, 19 uhr »Hinterm Schlehdorn« Schauspiel in 3 Akten von Andreas Bauer gespielt von der Theatergruppe Steinberg (Steinberg, Kronachtalhalle) samstag, 14. märz, 19.30 uhr »Die gepfändt Gaaß« Eine Flößerkomödie von Hans Schrepfer gespielt von der Theatergruppe Neuses (Kronach, Turnhalle Neuses) sonntag, 15. märz, 17 uhr 8. Internationaler Orgelzyklus Kronach – 1. Konzert Italienische Orgelmusik aus drei Jahrhunderten Werke von Bach, Bossi, Desderi, Somma u.a. mit Alessandro Bianchi, Italien (Kronach, evangelische Christuskirche) samstag, 21. märz, 15 uhr Goethe-Gesellschaft Kronach »Goethe und sein geliebtes Frankenland« Vortrag von Dr. Hans Bauer, Kitzingen (Kronach, Kreisbibliothek)

Freitag, 6. märz, 19.30 uhr Gitarrenrezital mit Clemer Andreotti (Kronach, ehemalige Synagoge)

samstag, 21. märz, 19.30 uhr vhs-Musikring »Musique Melange« Kammermusikalische Kostbarkeiten aus Klassik und Moderne Werke von Haydn, Martinů u.a. mit dem »Nürnberger Nonett«, dem BläserQuintett und StreichQuartett der Nürnberger Symphoniker Christoph Musial und Masa Rajkovic, Violine, Johannes Eva, Viola, Konstanze Friedrich, Violoncello, Eugeniu Ceban, Kontrabass, Haruko Nakajima, Flöte, Stephanie Treichel, Oboe, Ulrike Burger, Klarinette, Péter Fekete, Horn, und Filip Vlasak, Fagott (Kronach, Maximilian-von-Welsch-Realschule)

samstag, 7. märz, 19 uhr »Hinterm Schlehdorn« Schauspiel in 3 Akten von Andreas Bauer gespielt von der Theatergruppe Steinberg (Steinberg, Kronachtalhalle)

samstag, 21. märz, 19.30 uhr »Die gepfändt Gaaß« Eine Flößerkomödie von Hans Schrepfer gespielt von der Theatergruppe Neuses (Kronach, Turnhalle Neuses)

samstag, 7. märz, 19.30 uhr »Die gepfändt Gaaß« Eine Flößerkomödie von Hans Schrepfer gespielt von der Theatergruppe Neuses (Kronach, Turnhalle Neuses)

sonntag, 22. märz, 16 uhr Cranach-Jahr 2015: »Der Weimarer Cranach-Altar in Klangbildern – ein Konzert mit Projektionen und theologischen Kommentaren« mit der »kleine Kantorey«, Kronach, und »vox nova«, München Leitung: Burkhart M. Schürmann (Kronach, Historisches Rathaus)

sonntag, 8. märz, 18 uhr »Hinterm Schlehdorn« Schauspiel in 3 Akten von Andreas Bauer gespielt von der Theatergruppe Steinberg (Steinberg, Kronachtalhalle) montag, 9. märz, bis sonntag, 14. Juni Cranach-Jahr 2015: Sonderausstellung des Kronacher Kunstvereins »Caricare – Kunst und Künstler gesehen von ihren Kollegen« mit Otmar Alt, Volker Lehnert, Bela Farago und Daniel Leistner Eröffnung: Sonntag, 8. März, 16 Uhr (Kronach, Festung Rosenberg, 1. Stock Fürstenbau) Freitag, 13. märz, bis samstag, 28. märz Ausstellung »Inspirationen aus der Natur« Arbeiten von Andrea Partheymüller-Gerber und Kollegen Eröffnung: Freitag, 13. März 2015, 18.00 Uhr (Kronach, ehemalige Synagoge)

montag, 23. märz, bis Freitag, 17. april Ausstellung »Wir sind Spitze!« Die Klöppelschule Nordhalben präsentiert sich on top Eröffnung: Montag, 23. März, 17 Uhr (Kronach, Galerie im Landratsamt) Freitag, 27. märz, 19.30 uhr Lions-Benefiz-Konzert Konzert mit dem Bamberger Streichquartett Moderation: Karlheinz Busch (Kronach, Historischer Rathaussaal) samstag, 28. märz, 19.30 uhr »Die gepfändt Gaaß« Eine Flößerkomödie von Hans Schrepfer gespielt von der Theatergruppe Neuses (Kronach, Turnhalle Neuses)

samstag, 14. märz, und sonntag, 15. märz, jeweils von 9 - 12 uhr, und 13 - 16 uhr Workshop »Lace in Clay« Schmuck aus feinen Spitzen und Fimo (Nordhalben, Klöppelschule, Infos Tel.: 09267/375)

Alle Angaben ohne Gewähr – Kein Anspruch auf Vollständigkeit

FOTO: STEPHAN AMM

donnerstag, 5. märz, 19 uhr Goethe-Gesellschaft Kronach »Friedrich Justin Bertuch; Literat – Unternehmer – Finanzier im Weimar der Goethe-Zeit« Vortrag von Hans-Jürgen Schmitt, Kronach (Kronach, Kreisbibliothek)


Der neue Regionalkrimi für den Landkreis Kronach. Erhältlich im Buchhandel oder versandkostenfrei unter www.kronacher-krimi.de.

»Merkwürdige Kreise beschäftigen Carlo Fehns Hauptkommissar Pytlik dieses Mal in einem abgelegenen Frankenwaldtal, wo in schönstem Landschaftsidyll grausame Verbrechen geschehen. Wieder Spannung pur mit lebendigem Lokalkolorit aus der regen Produktion eines heimatverbundenen Autors, der tief in die Seelen seiner Protagonisten blickt.« (Gisela Lang M.A., Kulturreferentin des Landkreises Kronach)


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