Fairplay Kronach

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Ausgabe 01 August/September 2013

Preis 2,90 €

Golf Eine etwas andere Philosophie

Porträt Christian Keim: »Auf dem Platz kann ich eine Wildsau sein!«

Tischtennis Die Nummer eins kommt vom Rennsteig

Fußball Historie: FC Kronach in der Bayernliga 1987/88

SEGELFLIEGEN

Suche nach der nächsten blase

Volleyball: TSK vor der Landesligasaison +++ Radsport: Team SIRIuS +++ u.v.m.


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» Editorial

Es lebe der Sport Liebe Leserinnen und Leser, liebe Sportfreunde! Nun ist es endlich soweit. FAIRplay, das neue Sportmagazin für den Landkreis Kronach ist da! Zukünftig möchten wir Sie alle zwei Monate mit interessanten Berichten von Sportarten und Sportlern von Mitwitz bis Wallenfels und von Lauenstein bis Unterlangenstadt unterhalten. FAIRplay soll ein Magazin für alle Sportinteressierten sein, in dem der Fußballer möglicherweise plötzlich Lust auf das Segelfliegen bekommt, der Tischtennisspieler merkt, dass ein Schnupper-Kurs auf dem Golfplatz einmal etwas Anderes sein kann, der Schachspieler Spaß dabei hat, sich das nächste Reitturnier anzuschauen oder der Radfahrer nach dem Lesen weiß, warum beim Darts die »180« die heilige Zahl ist. Aber auch – und vor allem – dann, wenn Sie bisher mit Sport so rein gar nichts am Hut hatten, dann ist FAIRplay für Sie in Zukunft erst recht eine Pflichtlektüre. Ich möchte an dieser Stelle nun auch gar nicht mehr viele Worte verlieren, sondern Sie einfach einladen, die erste Ausgabe des neuen Sportmagazins für den Landkreis Kronach zu genießen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß und hoffe, dass Sie zukünftig zu unseren Stammlesern zählen werden. Mit sportlichem Gruß

Carlo Fehn (Herausgeber)

FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

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» Inhalt

sEGELFLIEGEN Suche nach der nächsten Blase

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Darts Die Sucht nach der »180«

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Golf Eine etwas andere Philosophie

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FuSSball

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Interview: Schiedsrichter Christian Dietz Porträt: Letzte Runde für den »Lenz« FC Hirschfeld: Knockout nach 17 Jahren Bezirksliga: Derbyzeit im Landkreis Kreisliga: »Durchmarsch-Pause« in Weißenbrunn Historisches: FC Kronach in der Bayernliga 1987/88

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Radsport Team »Sirius«: Topp-Leistungen mit viel Spaß

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Tischtennis TSV Windheim: Die Nummer eins kommt vom Rennsteig! Vor dem Start der neuen Saison: Rück- und Ausblick FC Nordhalben: Quo vadis?

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Volleyball TS Kronach: Zurückgekämpft!

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Handball Vergessene Welt: Handballfreie Zone KC

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Rubriken Unser Verein: Fußballteam der Feuerwehr Kronach Gesundheit: Muskelkater

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Impressum

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» Segelfliegen

Auf der Suche nach der nächs Der Traum, sich wie Vögel in die Lüfte zu schwingen, ist so alt wie die Menschheit. Schon in der griechischen Mythologie flohen Dädalus und Ikarus vor dem zürnenden Minotaurus, indem sie sich aus Vogelfedern und Wachs Flügel bauten und sich damit in die Höhe schwangen. Heute ist Fliegen etwas Alltägliches, die Faszination ist aber geblieben.

G

erhard Steidl ist für einen Segelflieger das, was man typischerweise als Späteinsteiger bezeichnen würde. Seit 2007 ist der 52-jährige Mitglied im Aero-Club Frankenwald und seit 2010 ist er im Besitz des Flugscheins. »Dass ich später einmal fliegen wollte, das wusste ich eigentlich schon als kleiner Junge. Der Wunsch hat mich auch nie losgelassen, aber durch Beruf und Familie fehlte mir die Zeit, das in Angriff zu nehmen.« Mittlerweile kann er sich die Zeit nehmen und Zeit ist für das Hobby Segelfliegen auch einer der entscheidenden Faktoren. Steidl ist nun sogar seit Frühjahr des Jahres erster Vorsitzender des Vereins. »Zeit«, sagt er, »ist wohl die wichtigste Voraussetzung, die man mitbringen muss, wenn man sich dem Segelfliegen verschreibt. Während der Flugsaison, also so ab Mitte März bis in den August hinein, sollte man

an den Wochenenden, wenn Wetter und Thermik mitspielen, auf dem Flugplatz sein.« Denn einen Segelflugplatz und -betrieb darf man sich nicht vorstellen wie einen normalen Flugplatz oder Flughafen. Alles, was zu einem Flugtag an Organisation und Überwachung dazugehört, wird eigenverantwortlich von den Mitgliedern bewältigt. »Man braucht eigentlich Minimum fünf Leute«, sagt Hans Bayer, ebenfalls AeroClub-Mitglied und ehemaliger langjähriger erster Vorsitzender. Er ist seit über 30 Jahren erfahrener Segelflieger. »Es muss jemand die Flugleitung für den Tag übernehmen, man braucht Starthelfer. Je nachdem, ob mit der Winde oder mit dem Motorsegler gestartet wird, braucht man auch da noch Personen. Es gibt also viele Dinge, die gemacht werden müssen.« 2013 war bisher kein gutes Jahr für

Erster Vorsitzender des Aero-Clubs Frankenwald: Gerhard Steidl

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Segelflieger. Gerhard Steidl erklärt: »Die Lage hier oben auf unserem Flugplatz ist eigentlich ganz hervorragend. Gene­ rell ist der Frankenwald bekannt für seine guten thermischen Verhältnisse. Eine gute Thermik hat man vor allen Dingen dann, wenn auf den noch relativ kühlen Boden eine hohe Sonneneinstrahlung erfolgt. Dann bilden sich sehr gute Thermikblasen, die wir Segelflieger brauchen. Das Regenwetter im Frühling hat uns da allerdings ei­nen Strich durch die Rechnung gemacht.« Man müsse sich dann auch spontan einmal unter der Woche zusammentelefonieren, wenn das Wetter passend wäre. Das ginge dann einfach so, sagt Steidl. Wenn man genügend Personen zusammentrommeln könne, wäre das kein Problem. Generell muss man sagen, dass sich die Segelflieger – mit Ausnahme des Wetters – sehr unabhängig und frei ihres Hobbys betätigen dürfen. Es gibt zwar eine vorgeschriebene Höhe von 3000 Metern, die nicht überschritten werden darf und natürlich muss man dann auch in der Luft immer auf mögliche

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» Segelfliegen

sten Blase

andere Flugzeuge achten, um Kollisio­ nen zu vermeiden. Aber generell ist man sprichwörtlich »frei wie ein Vogel«. »AuSSenlandung« geglückt Darüber hinaus betreiben die Segelflieger ja auch ein Hobby, mit dem sie – abgese­ hen von einem Start mit dem Motorsegler – eine vergleichsweise gute Ökobilanz aufweisen können. Sie brauchen eigent­ lich nur eine gute Thermik. »Und wenn es mit der Thermik einmal nicht mehr klappt«, sagt Gerhard Steidl, »dann haben wir so­ gar die Freiheit, überall da, wo wir theoretisch landen können, auch aufzusetzen.« Was man im Bereich der Verkehrsfliege­ rei als Notlandung bezeichnen würde,

heißt bei den Segelfliegern ganz einfach »Außenlandung«. Eine »Außenlandung« muss prinzipiell nicht anders, schwieriger oder gefährlicher sein als die Rückkehr auf den Heimatflugplatz – schön ist sie für einen Piloten aber natürlich nicht. Gerhard Steidl ist dieses Malheur 2012 pas­ siert. Wenn er davon erzählt, hört es sich eher nach einer amüsanten Anekdote als nach einer brenzligen Situation an. »Das war ein Flug, bei dem ich für meine Verhältnisse relativ weit und lange unterwegs war. Da ging es nach Bayreuth rüber, dann nach Bamberg und danach habe ich mich auf den Rückweg gemacht. Und was macht man dann? Man fliegt entlang des Maintals.« Sein Plan stellte

sich aber nicht als der beste heraus. »Ich hatte noch eine relativ gute Höhe, aller­ dings auch ein bisschen Gegenwind. Aber wenn man direkt oberhalb des Wassers fliegt, gibt das mit der Thermik ein Problem. Ich verlor dann relativ schnell viel Höhe und habe auch keine Blase mehr erwischt. Bei Schwürbitz habe ich dann schon Ausschau gehalten und ein abge­erntetes Getreidefeld entdeckt, das sich sehr gut für eine Landung geeignet hat.« Die Landung sei dann auch problemlos und sicher gewesen, sagt er. Doch dann ging es erst los. Der Akku seines Handys war leer und – wie im schlechten Film – kurz, nachdem er sich auf den Weg Richtung Schwürbitz gemacht hatte,

»Dass man ohne Treibstoff, nur mit der Sonne und Gottes Hilfe, immer weiter nach oben kommt und dann schauen muss, wie man ganz alleine und mit dem Flieger die Situation bewältigt, das ist für mich einzig­artig und macht die Faszination am Segelfliegen aus.« Gerhard Steidl, Segelflieger

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» Segelfliegen hörte er auch schon aus allen Richtungen Sirenen aufheulen. Bewohner des Ortes hatten seinen Flieger hinter einer Kuppe runtergehen sehen und vorsichtshalber Feuerwehr und Polizei alarmiert. Als Gerhard Steidl den Einsatzkräften winkend und beschwichtigend entgegenkam, war es schon zu spät. »Die Situation hat sich dann natürlich aufgeklärt und hatte auch keine weiteren Konsequenzen«, erzählt er. Lediglich im Kreise seiner Vereinsmitglieder musste er sich ein paar Sprüche anhören und die nächste Getränkerunde ging dann auch auf ihn. Nachwuchsprobleme Im Aero-Club Kronach gibt es aktuell 64 Mitglieder, davon 25 aktive, von denen regelmäßig etwa 15 auch fliegen. Als erster Vorsitzender des Vereins blickt Steidl ein bisschen besorgt in die Zukunft: »Es ist schon so«, und Hans Bayer pflichtet ihm da bei, »dass wir ein Nachwuchs­ problem haben.« Dabei sagen Beide, dass die Segelfliegerei – auch wenn das in der Öffentlichkeit vielleicht früher einmal anders gesehen wurde – bei weitem kein Hobby oder ein Sport nur für wohlhabende Menschen sei. Sowohl die Kosten für Mitgliedschaft, den Flugschein als auch die Nutzung der vereinseigenen Segelflieger seien für jemanden, der sich

Aero-Club Mitglied Andreas Grune hebt auf dem Kreuzberg mit einem Selbststarter zu einem Flug ab. Der Frankenwald ist bekannt für gute thermische Verhältnisse.

ernsthaft dafür interessiere, durchaus erschwinglich. »Eines«, sagt Gerhard Steidl, »darf man aber wirklich nicht vergessen: Während der Flugsaison sollte man die Wochenenden nicht anders verplanen.« Und das, ergänzt Hans Bayer, sei gerade in der heutigen Zeit vor allem für Jugendliche ein K.O.-Kriterium. »Die machen ja am liebsten jede Stunde etwas Anderes. Bei einer Sache mal dabei zu bleiben und das wirklich ernsthaft zu betreiben, davon sind die jungen Leute in der heutigen Zeit meistens weit entfernt.«

Vielleicht können die Beiden aber zumindest den einen oder anderen Interes­ sierten einmal auf den Segelflugplatz am Kreuzberg locken, wenn sie von der Fas­ zination erzählen. Diplom-Theologe Steidl sagt: »Dass man ohne Treibstoff nur mit der Sonne und Gottes Hilfe immer weiter nach oben kommt und dann schauen muss, wie man ganz alleine und mit dem Flieger die Situation bewältigt, das ist für mich einzigartig und macht die Faszination am Segelfliegen aus.« von Carlo Fehn

Die wichtigsten Infos zum Segelfliegen in Kronach Voraussetzungen: Das Mindestalter, um mit dem Segelfliegen zu beginnen, beträgt 14 Jahre, der Flugschein darf mit 16 gemacht werden. Bei Minderjährigen muss eine Einwilligung des gesetzlichen Vertreters vorliegen und vor dem ersten Alleinflug muss ein Tauglichkeitszeugnis einer amtlich anerkannten fliegerärztlichen Untersuchungsstelle vorliegen.

Ausbildung: Die ersten ca. 70 - 80 Starts und Landungen werden auf dem vereinseigenen Doppelsitzer durchgeführt. Hierbei sitzt auf dem vorderen Sitz der Flugschüler und auf dem hinteren Sitz der qualifizierte, ehrenamtlich arbeitende Fluglehrer. Die Aufgabe des Fluglehrers besteht darin, den Flugschüler in die Grundlagen der Fliegerei einzuweisen. In diesem Ausbildungsabschnitt lernt der Flugschüler auch, mit evtl. gefährlichen Flugzuständen umzugehen bzw. diese vermeiden zu können. Sind die Fluglehrer der Meinung, dass das erste Ausbildungsziel erreicht wurde, so kommt es wohl zum unvergesslichsten Erlebnis innerhalb eines Fliegerlebens, dem ersten Alleinflug. Nach ein paar weiteren einsitzigen Alleinflügen geht es erst noch einmal für ein paar Starts doppelsitzig weiter. Neben all den in der fliegerischen Praxis gesammelten Erfahrungen sind natürlich auch fundamentale theoretische Kenntnisse notwendig. Dazu gehören so wichtige Fächer wie Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Technik und Verhalten in besonderen Fällen. Erst nach dem erfolgreichen Abschluss der theoretischen Prüfung und der Erlangung des Funksprechzeugnisses ist es dann irgendwann soweit: die praktische Prüfung steht an.

Kosten: Allen Schülern und Studenten bietet der Aero-Club Frankenwald e.V. die Möglichkeit, besonders preisgünstig das Segelfliegen zu erlernen. In einer Schulungspauschale von 380,00 Euro bei Schulungsbeginn sind 80 Windenstarts (inkl. Flugzeit), Schulungsgebühr und zwei Jahresbeiträge (max.) enthalten.

alle weiteren Infos unter 8

www.flugplatz-kronach.de

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» darts

Die Sucht nach Der 180

F

ür die Einen ist es einfach nur »Spi­ ckern«, das man halt mal mitmacht, wenn irgendwo auf einer Party eine Scheibe rumhängt. Für die Anderen ist es eine Sucht und wenn sie ihre Darts – so heißen die kleinen Pfeile nämlich im offiziellen Sprachgebrauch – auf die Korkscheibe oder auf den Automaten werfen, dann haben sie in den meisten Fällen nur ein Ziel: 180! Der Steinbacher Thomas Grünbeck ist seit der Gründung 1996 erster Vorsitzender des Dart Clubs in seinem Heimatort. Einige Jahre vorher hat er zusammen mit einer handvoll Freun­den und Bekannten den Dartsport im Landkreis ins Leben gerufen. Er erinnert sich: »Wir haben immer in Steinbach im Freizeitzentrum gespielt, montags sind wir allerdings meistens nach Küps ins ›Karambolage‹ gefahren. Irgendwann kam uns dann die Idee, einen Verein zu gründen und mit Mannschaften an den Start zu gehen.« Das war 1991 und es dauerte tatsächlich nicht lange und man ging mit zwei Teams an den Start. »Die Entwicklung war damals rasant, alles ist sehr schnell gewachsen und alle paar Monate wurde irgendwo ein neuer Dart Club gegründet«, erinnert sich der 41-Jährige. Grünbeck und seine Steinbacher Fraktion beschlossenen allerdings 1996, nach Steinbach zu gehen und dort einen eigenen Verein ins Leben zu rufen. »Wir hatten eine gute Location, einen unglaublichen Zuspruch und man muss schon sagen, das war ein richtiger Boom, den wir damals erlebt haben.« Noch heute liege die Mitgliederzahl permanent bei um die 130, wovon jedoch ein guter Teil nicht mehr aktiv spiele. In der Spitzenzeit FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

hatte sein Verein acht Teams in verschiedenen Ligen im Rennen, doch auch beim Dartsport ist man auf Nachwuchs angewiesen und da scheint die Attraktivität früherer Zeiten doch ein bisschen gelitten zu haben. »Wenn man sieht, wie die Sportart in den letzten drei, vier Jahren in der Öffentlichkeit nach vorne gekommen ist und regelmäßig Millionen Zuschauer sich vor dem Fernseher die Turniere anschauen, dann muss man schon sagen, dass dieser aktuelle Hype bei uns leider nicht viel bewirkt hat.« Dennoch sind die Steinbacher immer noch mit sechs Mannschaften unterwegs und haben in ihren Reihen auch Spieler, von denen Thomas Grünbeck behauptet, die könnten bei noch intensiverem Trai­ ning wirklich ganz weit kommen. Er selbst hat bis zu seinem 28. Lebensjahr täglich trainiert, doch auch er merkt, dass weniger Zeit zum Trainieren bei dieser Präzisions- und Konzentrationssportart dauerhaft keine Topleistungen erlaubt. Er ist übrigens einer derjenigen, für den »die 180« nicht das Maß aller Dinge ist. 180 Punkte ist das Maximum, dass man bei einer »Aufnahme« mit drei Darts durch dreimaliges Treffen des Triple-20-Feldes erreichen kann. »Ich habe von Anfang an schon immer auf die dreifache 19 geworfen, die liegt mir einfach besser.« Und die »171«, so Grünbeck weiter, hat er schon etliche Male geschafft. Was er noch nicht geschafft hat, ist, die Darts über einen längeren Zeitraum liegenzulassen. »Wenn dich dieser Sport einmal gepackt hat, kommst du nicht mehr davon los! Es ist wie eine Sucht!«

Darts Basics Eine Dartsscheibe ist in 20 gleich große Segmente aufgeteilt, mit einer Wertigkeit von 1-20. Ein außen um die Scheibe laufender, ca. 8 mm breiter Ring erhöht bei einem Treffer im jeweiligen Segment den Wert auf das Doppelte, ein zweiter, kleinerer Ring, das so genannte »TripleFeld«, multipliziert den Segmentwert mit drei. Es gibt viele verschiedene Spielvarianten, die häufigste bei Turnieren angewendete ist das so genannte »501 Double Out«. Jeder Spieler startet mit der Punktzahl 501 und muss versuchen, mit jeweils drei Würfen am Stück so ­schnell wie möglich auf genau »Null« zu kommen – im Fachjargon: »ausmachen«! Die Krux bei dieser Spielvariante liegt aller­dings darin, dass der letzte Wurf, mit dem ein Spieler dann genau auf »Null« kommt, in ein Doppel-Feld, also in den äußeren Ring erfolgen muss. Ein Beispiel: Ein Spieler hat, nachdem er bereits einige Male jeweils drei Darts geworfen hat, noch eine Restpunktzahl von 37. Theoretisch – und bei einer einfachen Spielvariante – hätte er durch Treffer des einfachen 18er- und 19erSegments gewonnen. Bei »Double Out« wäre eine mögliche Kombination allerdings zum Beispiel die einfache 1 und anschließend die Doppel-18 oder die einfache 7 und dann die Doppel-15 usw.. Auch bei den Weltklassespielern ent­ scheidet nicht selten die Qualität beim Wurf in ein Doppelfeld über Sieg oder Niederlage.

von Carlo Fehn

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» GolF

H C A N o R K b GoLF CLu

OPHIE S O IL H P E R E D N der breiten Bevölin lf o G ss a EINE ETWAS A d , so . Ein heute noch

h wird andels ist es auc nde angesehen W e b n a se lh h is o w e W g d s n e u in Trotz e ier zählt nicht, rt für Reiche o H p t. S fte in a e h ls h a c a ie n n Li s Kro eln kerung in erster ne des Golf Club h a sf in re am Golf zu vermitt Ve ß a r e p d S f n u e a d t , h m ic n lle a r vor Etikett, das ten. at. Wichtig ist hie h n a m s Umgebung zu bie a r w e d d n n u ke t c is ru n d a in m e r e we in b ein Sporterlebnis rn e d lie itg M n e d und

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enn man mit Axel Schwass, Manager des Golf Clubs Kronach, im E-Cart eine Platzrunde über das wunderschöne, auf Gut Nagel gelegenen Areal dreht, hier einen Golfer beim erfolgreichen Abschlag sieht, dort einer Nachwuchsspielerin den vermeintlichen Ärger über einen misslungenen Putt nicht anmerkt oder bei einem Halt auf das wunderbar von Wald umzingelte Grün von Loch Nummer 2 blickt, dann fällt es einem sehr schwer, sich von der Faszination, die dieser Sport seit jeher ausstrahlt, nicht anstecken zu lassen. Eine Faszination, die bei vielen Menschen immer noch gleichzeitig in dem Vorurteil mündet, Golf sei doch nur etwas für die Oberschicht. »Diese Einschätzung«, so Axel Schwass, »kann man grundsätzlich natürlich nicht leugnen. Golf hat schon immer etwas Exklusives, mit Exklusivität verbindet man Geld und Reichtum und tatsächlich ist es heute bei den meisten Golf Clubs so, dass man um eine Aufnahmegebühr oder um Finanzierungsanteile nicht herum kommt.« BEGEISTERNDE SPORTART Im Golf Club Kronach ist das anders. Das Credo des Vereins lautet unter anderem, nicht elitär sein zu wollen, sondern Golf für alle anzubieten. Schwass sagt: »Uns 10

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ist es wichtig, Golf als Sport und als Naturerlebnis zu verkaufen, nicht als Status! Wir möchten den Leuten auch begreiflich machen, dass Golf eine wahnsinnig attraktive und begeisternde Sportart ist, die auch unter gesundheitlichen Aspekten einen hohen Stellenwert hat.« Axel Schwass selbst ist seit 1993, also drei Jahre nach der Gründung des Vereins, mit dabei. Seitdem ist er Mitglied im Vorstand und zeichnet auch hauptsächlich mitverantwortlich für die Jugendarbeit. Aktuell liegt sein Handicap – das ist die Differenz der Schläge, welche zum Beenden eines Platzes benötigt werden, zum Par des Platzes (in der Regel 72) – bei 15 über Par. »Das war schon mal besser, aber man merkt halt einfach gleich, wenn man eine Zeit lang vielleicht nicht mehr so viel spielt.« Als Manager des Clubs obliegen ihm natürlich auch viele Aufgaben, denen er nachkommen muss. Vor allem ist der Golf Club in seiner Organisation – ob-

BEI (FAST) JEDEM WETTER Feste Saisonzeiten gibt es für die Golfer eigentlich nicht. Ob Sonne, Regen oder selbst Schnee – das komme ganz darauf an, so Schwass, wem das eine oder andere mehr liege. »Natürlich ist in den Wintermonaten generell kein Spielbetrieb, Ende März, Anfang April geht es für gewöhnlich los und manchmal tatsächlich bis in den November hinein. Wie bei jeder Freiluftsportart müssen wir natürlich mit den vorherrschenden Witterungsbedingungen leben. Aber selbst, wenn man einmal bei Regen oder Schmuddelwetter spielt, kann das was ganz Besonderes sein. Es ist einfach auch die beeindruckende Landschaft hier, die – egal welches Wetter dann ist – diesen Sport hier so faszinierend macht.« Der Golf Club Kronach hat aktuell insgesamt ca. 500 Mitglieder, von denen rund 270 Vollmitglieder sind. Darüber hinaus bestehen noch etwa 500 Fernmitgliedschaften, vornehmlich

aus den großen Ballungsgebieten des Bundesgebiets. REGELN UND ETIKETTE MÜSSEN SEIN Ist die Saison erst einmal eröffnet, finden auf Gut Nagel regelmäßig auch Turniere statt. Damen-, Herren-, Senioren- oder Kinderturniere, eine After-Work-Serie und natürlich auch Sponsorenturniere. Axel Schwass sieht den Golf Club, was den Mitgliederbestand, aber auch gerade die Mitgliederentwicklung in der jüngeren Vergangenheit angeht, auf einem guten Weg. »Wenn ich sehe, mit welcher Be-

»Wir wollen Golf als Sport verkaufen, nicht als Status!« wohl eingetragener Verein – auch schon wie ein Unternehmen zu betrachten. Und wie viele Unternehmen in der heutigen Zeit, ist neben der Wirtschaftlichkeit auch die Nachhaltigkeit hinsichtlich der Ökologie ein wichtiges Thema. »Als wir die Halle für unsere Golf-Carts gebaut haben, installierten wir auf dem Dach eine Photovoltaikanlage. Unser Windrad ist einzigartig und ich kenne zumindest bei uns in der Region keinen Golfplatz, auf dem man so etwas findet. Wir nutzen die Nahwärme aus Nagel und bauen hier auf 8 ha Fläche Energieholz an, das alle drei Jahre gerodet und an Hackschnitzelanlagen geliefert wird.« FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

Foto: Golf Club Kronach

Axel Schwass, Manager Golf Club Kronach

Jugendarbeit wird groß geschrieben, macht Spaß und zeigt Erfolge: Einige der Jüngsten mit Club-Manager Axel Schwass (5. v. li.), Club-Professional Martin Dvorak (6. v. li.) und Jugendwart André Hofmann (8 v. li.).

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» GolF geisterung und Freude unsere Jüngsten hier teilweise wirklich schon richtig gut Golf spielen und wie wir vor allem auch in der Zielgruppe zwischen 30 und 40 immer mehr an Interesse und Attraktivität gewinnen, dann sehe ich uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt.« Alleine in 2012 hat der Golf Club Kronach 80 neue Mitglieder aufgenommen, von denen über die Hälfte unter 40 Jahre alt war. »Und wir sind dann auch immer sehr darum bemüht, gerade die jüngere Generation im Verein mit in verantwortliche Positionen im Vorstand und die Spielleitung zu holen. So kommen immer wieder frisches Blut und neue Ideen und das ist nie verkehrt.« Alles also sehr relaxt im Golf Club Kronach? Mitnichten! Von elitärem Status will man zwar nichts wissen, Regeln und vor allen Dingen Etikette gehören aber dazu. Sie machen den Sport zu dem, was er ist. Freude am Spiel, wenn jeder dies beherzigt. Es gibt für jede Situation eine eindeutige Regel oder eine Verhaltensweise. Gegner gibt es nicht, Schiedsrichter sind nicht notwendig. »In der Konsequenz sind das viele Kleinigkeiten, die man auch im alltäglichen Umgang miteinander beherzigen sollte, aber

Für Club-Manager Axel Schwass ist vor allen Dingen wichtig, dass sich Interessierte von dem Gedanken frei machen, Referenzen und große Autos mitbringen zu müssen: »Wir wollen nicht elitär sein!«

natürlich ebenso spezielle Sachen, die mit der Platznutzung, der Sicherheit und dem Spiel zu tun haben«, sagt Schwass. Dazu gehöre zum Beispiel auch, wie man den Ärger über einen missratenen Abschlag oder Putt dem Spielpartner gegenüber äußere. Schwass sagt, dass er mittlerweile nach einer Runde Golf mit einem Menschen, den er bis dahin vielleicht noch nicht näher kannte, schon ganz gut sagen könne, wie der so sei.

»Spiele mit einem Golf und du weißt, wie der tickt!« Und zur Etikette gehört eben auch, dass man bei einem Hole-in-one – ein Schlag direkt vom Abschlag ins Loch – allen auf dem Platz befindlichen Mitspielern hinterher im Clubhaus eine Runde ausgibt. Axel Schwass weiß wovon er spricht, nicht nur weil er die Regel kennt, sondern weil ihm das selbst auch schon einmal »passiert« ist. von Carlo Fehn

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» INtERVIEW

CHRISTIAN DIETZ

Positives Fazit und optimistischer Ausblick Herr Dietz, die neue Saison hat bereits wieder begonnen, Sie waren auch schon im Einsatz. Christian Dietz: Das ist richtig. Ich war als vierter Mann beim Zweitligaspiel in Dresden gegen den 1.FC Köln. Weitere Spieleinsätze sind bereits terminiert. Anfang August habe ich beim Audi-Cup Finale in der Allianz Arena in München assistiert. Zudem bin ich als Schiedsrichter für die 1. DFB-Pokal Hauptrunde nominiert. Kommen wir noch einmal auf die letzte Spielzeit zu sprechen: Wie lautet Ihr persönliches Fazit und wie fiel die Ge­ samtbeurteilung durch den DFb aus? Christian Dietz: Bei meinen bisherigen Einsätzen wurden mir immer gute Gesamtleistungen attestiert, so dass mein Fazit für das erste Jahr im ProfiFußball sehr positiv ausfällt. Auch für die kommende Spielzeit bin ich wieder als Zweitliga-Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistent für die 1. Liga nominiert. Was waren für Sie persönliche High­ lights der letzten Saison? Christian Dietz: Mehrere Ereignisse bleiben mir in Erinnerung, wie zum Beispiel die Partie zwischen dem BVB und Fortuna Düsseldorf vor 80.000 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park, das 5:4Torfestival zwischen Schalke und HanFAIRplay | Ausgabe August/September 2013

Der Kronacher Christian Dietz absolvierte in der letzten Bundesligasaison acht Einsätze als Referee in der 2. Bundesliga und war insgesamt 15 Mal als vierter Offizieller oder Assistent an der Linie im Fußball-Oberhaus tätig. Im Interview mit FAIRplay gibt der 29-Jährige unter anderem einen Ausblick auf die neue Saison und seine weiteren Ziele. nover oder beispielsweise das damalige Topspiel Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund. Da war die begegnung Leverkusen ge­ gen bremen in der letzten Saison. Erst auf Ihre Intervention von der Seitenlinie entschied Schiedsrichter Aytekin auf Strafstoß. Kießling verwandelte, bayer gewann 1:0. Man ist dann ja unweiger­ lich der »man of the match«. Wie sind Sie damit umgegangen? Christian Dietz: Natürlich steht man bei einer solchen Entscheidung, die noch dazu den Spielausgang beeinflusst, im Fokus der Medienlandschaft. Letztendlich zählt jedoch nur die richtige Bewertung und das ist mir in Rücksprache mit dem Schiedsrichter gelungen.

Christian Dietz: Ab September beginnt mein zweites Ausbildungsjahr als Realschullehrer in Bayern. Im Rahmen der fortschreitenden Professionalisierung des deutschen Schiedsrichterwesens kann ich nur wieder auf eine annähernd verständnis- und rücksichtsvolle Schulleitung vertrauen, die mir die Vereinbarkeit von Beruf und Schiedsrichterei ermöglicht. Haben Sie Ihr Ziel, sich langfristig als bundesliga­Referee zu etablieren, noch fest im Visier? Christian Dietz: Ich freue mich darauf, weiter wertvolle Erfahrungen in den Eliteligen des deutschen Fußballs sammeln zu dürfen und möchte wieder durch gute Leistungen auf mich aufmerksam machen. Interview: Carlo Fehn

Wie sieht es bei Ihnen momen­ tan eigentlich beruflich aus, auch in Verbindung mit dem Pfeifen? 13


» FussbAll

CHRISTIAN KEIM

Letzte Runde für den »Lenz«! Wenn die Saison 2013/14 beendet sein wird, wird Christian Keim bereits 40 Jahre sein. Die aktu­ elle bezirksligaserie soll für den FC­Kultkeeper der Schlusspunkt der Laufbahn zwischen den Pfosten sein.

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er ihn als einen der besten Torhüter des Landkreises kennt, kann sich wohl kaum vorstellen, dass der Beginn der Leidenschaft zwischen den Pfosten für Christian Keim in doppelter Hinsicht auf reinem Zufall basiert. Lesen Sie im FAIRplay Porträt, was Freikarten und ein Münzwurf für Folgen hatten.

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ler und mir fiel durch einen Münzwurf die Entscheidung darüber, wer Kapitän sein durfte und wer sich ins Tor stellen musste. Ich habe verloren.« Wer weiß, wie sich die sportliche Zukunft Keims auf einer Feldspielerposition entwickelt hätte. Rückblickend war es sicherlich eine richtige »Entscheidung«.

Christian Keim ist 39 Jahre und steht seit der Saison 1993/94 ununterbrochen im Gehäuse des Traditionsvereins - fast ununterbrochen. Nach dem Bezirksligaabstieg 2002 ging ihm einiges gegen den Strich, vor allem die fehlende Kameradschaft im Team. Die Folge war eine zunächst unbefristete Pause, die aber nur ein halbes Jahr dauerte. Beim FCK gehört er eigentlich zum Inventar, hat schon einige Male das Amt des zweiten Vorsitzenden bekleidet und ist auch aktuell Beiratsmitglied. Seine Zukunft sieht er auch nach seiner aktiven Laufbahn auf jeden Fall beim ehemaligen Bayernligisten, kann sich allerdings auch mal einen Abstecher als Trainer zu einem anderen Verein vorstellen.

WANDEL DER ZEITEN MITGEMACHT Der FC Kronach hat in der Vergangenheit durchaus schon glamouröse Tage erlebt. Höhepunkte waren dabei sicherlich der Bayernligaaufenthalt 1970/71 sowie 1987 bis 1989. Keim erinnert sich: »Als die Münchner Löwen 1987 an der Hammermühle spielten, waren 5.000 Zuschauer da, das muss man sich mal vorstellen. Ich habe damals als kleiner Steppke Getränke ausgeschenkt und bin mit 50 Mark Trinkgeld nach Hause. Wenn man sich anschaut, wie sich mittlerweile generell alles rund um den Fußball verändert hat, ist das schon ein bleibender Eindruck.« Nur sechs Jahre nach diesem Highlight sollte Keim selbst das FC-Tor hüten. In seinem ersten Jahr zwischen den Pfosten der Rothosen gelang noch einmal der Aufstieg in die Landesliga-Nord. Christian Keim ist heute dankbar dafür, dass er sich damals beim Schützenumzug für den FCK entschieden hat. »Der Verein hat einen ganz großen Stellenwert in meinem Leben bekommen und mich in gewisser Weise auch sehr geprägt.« In vielerlei Hinsicht habe er durch die häufigen Zusammenkünfte im Training, zu den Spielen und außerhalb, wichtige Erfahrungen gesammelt und Menschen kennengelernt, von deren Ratschlägen er auch noch heute profitiert. In Zukunft wird er sicherlich auch weiterhin dem Verein verbunden bleiben, zunächst steht einmal die »wirklich letzte« Saison im FC-Gehäuse bevor. Keim ist gespannt und mit der Neueinteilung – die drei Kronacher Vertreter spielen in einer Liga – zufrieden. »Durch die Einteilung in die Bezirksliga West wird der Verein sicher einiges an Fahrtkosten sparen. Außerdem stehen sehr reizvolle Derbys vor der Tür. Ich werde im letzten Jahr sicherlich noch

VERHÄNGNISVOLLER MÜNZWURF »Dass ich zum Fußball beim FC Kronach gekommen bin, ist reiner Zufall«, erklärt Keim. »Ich war sechs, in Kronach war Schützenfest. Wer beim Umzug für den FCK mitlief, bekam Freikarten für irgendetwas. Das hat mich natürlich total gereizt, da bin ich mitgelaufen. Und anschließend hat man mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, beim FC zu spielen. Somit war es passiert.« Fußball war ihm bis dahin keineswegs fremd, im Gegenteil. »Natürlich haben wir zu dieser Zeit jede freie Minute gebolzt, was anderes gab es ja nicht.« Als Feldspieler auf der Liberoposition oder als rechter Verteidiger war Keim dann sogar für die Lehrgänge der DJugend-Kreisauswahl vorgesehen. Aber wiederum war ein »echt dummer Zufall« dafür verantwortlich, dass der Kronacher in Zukunft gegnerische Stürmer mit seinen Paraden das Fürchten lehren sollte. »Zwischen einem anderen Spie-

FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

viele alte Rivalen oder Weggefährten treffen und freue mich schon auf die Saison. Sportlich wird es mit drei Absteigern und vier Mannschaften, die in die Relegation müssen, sicherlich nicht einfach werden, aber mit unserer eingespielten Mannschaft werden wir bei der nötigen Einstellung die Punkte zum sicheren Klassenerhalt holen. Ich persönlich würde mir aber sehr wünschen, dass die Mannschaft, die fast nur aus Eigengewächsen besteht und ohne jegliche finanzielle Zuwendung spielt, von mehr Zuschauern unterstützt würde. Die Jungs haben sich das einfach verdient.« AUSBLICK Unabhängig vom damaligen zukunftsweisenden Münzwurf, war Weltmeister Sepp Maier schon immer Keims Vorbild gewesen, wohl in erster Linie wegen des sportlichen Aspektes. Allerdings ist Sport nicht alles, was für den Keeper zählt. Menschen, die ihn gut kennen, schätzen an ihm, dass er immer ein offenes Ohr für die Belange der Anderen hat, sehr ehrgeizig ist und die Kameradschaft über alles andere stellt. »Auch Mutter Theresa war mit ihrer Art zu leben immer ein gewisses Vorbild für mich. Ich versuche, einiges von dem auch im Umgang mit meinen Mitmenschen umzusetzen.« Für seinen Verein hofft er, »dass wir uns als zweite Kraft im Landkreis etablieren können und vielleicht nochmals einen Aufstieg feiern können. Die Mannschaft, die wirklich nur aus Freunden besteht, kann ja mit Ausnahme von mir, dem alten Mann, noch Jahre zusammenspielen. Wer weiß, vielleicht kann ich als Trainer mal den Aufstieg einer FCKMannschaft feiern.« Ganz sicher wird sich aber wieder eine Münze finden, die man schmeißen wird, um Christian Keim ins richtige Amt bei seinem FCK zu befördern. LESEN SIE AUF DER NÄCHSTEN SEITE CHRISTIAN KEIM IM INTERVIEW

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» Fussball Herr Keim, geht man mit dem Wissen, es wird die letzte Saison sein, mit an­ derer Motivation ans Werk? Christian Keim: Die Motivation ist sicherlich größer als in den Jahren vorher, man will noch eine überragende letzte Saison spielen, möglichst viele Siege feiern und dann Abschied nehmen. Zum Glück ist das letzte Spiel zu Hause, sodass ich mich mit einem Heimspiel bei den treuen Fans verabschieden kann. Der FCK hat in der letzten Saison eine überragende Rückrunde hingelegt. Werden da nicht insgeheim hohe Er­ wartungen geschürt? Christian Keim: Ich glaube, in der Mannschaft und im Umfeld sind alle rea­ listisch genug, dass man nicht zu großen Druck aufbaut. Die Rückrunde war wirklich überragend, da hat auch alles gepasst. Heuer hängt sehr viel vom Start ab. Wenn wir da einen guten hinlegen, so denke ich, dass mit unserer Mannschaft alles möglich ist.

außen seien - positiv formuliert - ein bisschen besonders. Warum trifft die­ ses Vorurteil bei Ihnen zu? Christian Keim: Man muss als Torwart, denke ich, ein bisschen verrückt sein, sonst kann man nicht gut werden. Schließlich hat man einen immensen Druck, weil beim Torwart ein Fehler schon über Sieg und Niederlage entscheiden kann. Bei mir müssen leider die Schiedsrichter oft darunter leiden, da ich mich gerne mal mit ihnen anlege und schon die eine oder andere gelbe Karte dafür bekommen habe. Auf dem Platz kann ich eine Wildsau sein, privat bin ich aber dann doch sehr ausgeglichen. Was kommt nach der aktiven Zeit? Christian Keim: Zunächst einmal ein schönes Abschiedsspiel für einen guten Zweck mit vielen alten Weggefährten gegen meinen FCK. Der Vorstand, insbesondere Fred Sommer und Paul Fehn, haben mir da zum Glück schon die Unterstützung zugesagt, wobei ich hierfür noch

»Auf dem Platz kann ich eine Wildsau sein!« Christian Keim, Torwart FC Kronach Die Ligenteilung ist für die aktuelle Serie »kronachfreundlich« gestaltet worden. Was erwarten Sie von den Derbys mit den Kleintettauern im zwei­ ten Jahr und dem TSV Ludwigsstadt als souveränem Kreisligameister? Christian Keim: Von den beiden Derbys erwarte ich mir spannende Spiele mit hoffentlich vielen Zuschauern und am liebsten vier Siege für den FCK. Die Kronacher Vereine müssen einfach zusammenhalten, wie es in anderen Landkrei­ sen schon gang und gäbe ist.

auf Suche nach Sponsoren für gewisse Sachen bin. Danach werde ich mich ausgiebig meiner Frau widmen, die Jahre lang immer wegen des Fussballs etwas zurückstecken musste, mich aber voll unterstützt hat und bei fast allen Spielen dabei ist. Ohne sie und ihr Verständnis hätte ich wohl nicht so lange spielen können. Zudem plane ich, beim FCK eine Altligamannschaft aufzubauen und werde sicherlich als Torwarttrainer oder in einer anderen Funktion bei der Mannschaft bleiben.

Wie sieht es mit der Nachfolge in »Ihrem« Tor aus? Christian Keim: Die ist zum Glück ganz klar geregelt. Mit Benjamin Stumpf haben wir einen erstklassigen Torwart dazu bekommen, der die Tradition des FCK an guten Torhütern ohne Probleme fortführen wird. Und ein bisschen kann ich ihm sicher auch noch beibringen, hoffe ich doch. Der Benni macht das aber schon, meine Unterstützung wird er haben und das weiß er auch.

Woher kommt eigentlich Ihr »Spitzname«? Christian Keim: Als kleine Jungs haben wir immer am Schulzentrum Fußball gespielt und da ich mich mit Keim vor­ gestellt habe, wurde in Anlehnung der Lorenz Keim daraus und dann mit den Jahren die Kurzform »Lenz«. Heute kennen mich wohl mehr Leute un­ ter meinem Spitznamen als unter meinem richtigen. Text und Interview: Carlo Fehn

Man sagt ja immer, Torhüter und Links­ 16

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KNOCKOUT NACH 17 JAHREN

»Wir wollen sofort wieder rauf!«

Nach fast zwei Jahrzehnten Zugehörigkeit zur Kreisklasse und sogar zum Landkreisoberhaus, musste der 1.FC Hirschfeld nach einem nervenaufreibenden Saisonfinale die Koffer packen und den bitteren Weg in die A-Klasse antreten. Was nun, Herr Schirmer?

E

s war die 90. Spielminute am 21. April, als der Windheimer Steve Ruß den 2:2-Ausgleich für sein Team beim Nachbarn und Erzrivalen in Hirschfeld erzielen konnte. Für Dieter Schirmer, Hirschfelder Trainer und Urgestein kein Grund für die darauf folgende Pleitenserie mit sechs Niederlagen aus den letzten acht Partien. »Wenn man es nüchtern nach den Zahlen betrachtet, wären wir mit dem Dreier gegen Windheim drin geblieben. Punkt! Sind wir aber nicht.« REKORDTEAM DER KREISKLASSE 17 Jahre gehörte der 1.FC Hirschfeld ununterbrochen der Kreisklasse und in einem Jahr sogar der Kreisliga an. Tatsächlich hatte es der kleine Verein aus der Gemeinde Steinbach am Wald in der Saison 2000/2001 geschafft, in die höchste Spielklasse des Landkreises aufzusteigen. Obwohl man sich tapfer gewehrt hatte, folgte am Ende der direkte Wiederabstieg. Nicht Wenige hätten wohl darauf gewettet, dass die Rot-Schwarzen sich auf Dauer auch nicht mehr in der Kreisklasse würden halten können. Auch beim FC war der zunehmende Schwund an einheimischen Spielern nicht mehr rückgängig zu machen. Irgendwie hat man es dann aber immer wieder geschafft, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen und somit waren die Hirschfelder im zuletzt elften Kreisklassenjahr am Stück das Spitzenteam, was die Zugehörigkeit zu dieser Liga anging. Dieses Kapitel ist nun aber erst einmal zu Ende und für den FC-Dauerbrenner Dieter Schirmer, der nach seiner Zeit beim VfL Frohnlach und beim SV Rothenkirchen 1991 zu seinem Heimatverein zurückFAIRplay | Ausgabe August/September 2013

gekehrt war, beginnt nun wieder alles dort, wo er damals eingestiegen war und für Aufbruchstimmung gesorgt hatte. »Der Abstieg ist kein Beinbruch«, sagt Schirmer. »Zunächst einmal muss man sagen, dass wir es in der regulären Spielzeit nicht geschafft haben, den Klassenerhalt zu sichern. Dass die Konstellation dann natürlich so war, dass die Windheimer den Klassenerhalt durch einen Fauxpas der Mitwitzer quasi geschenkt bekommen und sich danach unser Torhüter im Spiel gegen Buchbach schon früh im Spiel verletzt, das war unter dem Strich schon ein bisschen bitter.«

und Lauenstein. Viele alte Weggefährten von damals, mit denen sich Schirmer in seiner aktiven Zeit Jahr für Jahr in der damaligen C-Klasse erbitterte Spiele geliefert hatte, sind heute auch nicht mehr dabei oder stehen, wie er, an der Außenlinie. »Wir konnten die Mannschaft fast komplett zusammenhalten und auch einige Spieler aus unserer zweiten Mannschaft sind jetzt wieder fest bei der Ersten dabei«, sagt der 51-Jährige, der sich sicher ist, dass der Abschied aus der Kreisklasse für seinen FC kein Abschied für immer war, sondern dass man möglicherweise schon im nächsten Jahr wieder dabei sein wird. »Für uns gibt es eigentlich nur ein Ziel: Wir wollen sofort wieder rauf! Ich bin auch fest davon überzeugt, dass meine Mannschaft so stark ist, um das zu erreichen. Und dann wollen wir eine neue Serie in der Kreisklasse starten.«

ALTE WEGGEFÄHRTEN WARTEN Zur Erinnerung: Nach den Ergebnissen des letzten Spieltages waren der 1.FC Hirschfeld und der Nachbarrivale aus Windheim eigentlich punktgleich gewesen und hätten durch ein Entvon Carlo Fehn scheidungsspiel ermitteln müssen, wer den Klassenerhalt feiern darf oder an der Relegationsrunde teilnehmen muss. Allerdings hatte der letzte Spielpartner der Windheimer, der FC Mitwitz, einen Spieler unerlaubt eingesetzt, so dass im Nachhinein die drei Punkte nach Windheim gingen und das Team somit gerettet war. Nun heißt es also wieder Nurn, Blickt optimistisch und mit dem Ziel Wiederaufstieg in die Zukunft und auf die bevorsteBirnbaum, Tettau hende Saison in der A-Klasse 2: Dieter Schirmer. 17


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bezirksliga

Derby­Fieber! Zwei der insgesamt sechs Landkreis-Derbys in der Bezirksliga West wurden bereist am ersten und dritten Spieltag ausgetragen. Neuling TSV Ludwigsstadt musste dabei im ersten Heimspiel auf Bezirksebene seit 43 Jahren eine Niederlage gegen die »Glasmacher« einstecken, die wiederum eine Woche später an der Hammermühle eine bittere Pleite in der Nachspielzeit hinnehmen mussten. Bis zum Jahresende gibt es noch dreimal Derby-Fieber.

D

ie Einteilung der beiden oberfränkischen Bezirksligen war auch vor der laufenden Saison wieder ein mit Spannung erwartetes und mit vielen Planspielen diskutiertes Thema, das letztendlich mit einer überraschenden Entscheidung verabschiedet und beschlossen wurde. Die beste Kompromisslösung für die Einteilung der beiden Ligen konnte dadurch gefunden werden, dass nun in der Bezirksliga Ost 17 und in der Bezirksliga West 20 Teams an den Start gegangen sind. Bezirksspielleiter Günter Hahn begründete den Entschluss unter anderem damit, dass es bei einer Einteilung 19/18 – egal ob man dann eine Nord-Süd oder West-Ost-Teilung vorgenommen hätte – immer Härtefälle gegeben hätte. Für die Westgruppe, in der unter anderem die drei Kronacher Vertreter aus Kleintettau, Ludwigsstadt und Kronach spielen, heißt das

in der Konsequenz jedoch, dass neben drei festen Absteigern vier Mannschaften am Ende der Saison in die Relegationsspiele mit zwei weiteren Teams aus der Ostgruppe und den Kreisliga-Zweiten gehen müssen. Da heißt es, viele Punkte zu sammeln, um am Schluss über dem Strich zu stehen und möglichst schnell den Klassenerhalt zu sichern. Keines der drei Kronacher Teams kann sich wohl sicher sein, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Schnellstmöglich die Liga zu erhalten, ist sowohl bei den Nordlichtern in »Ludscht« und Kleintettau, aber auch beim FC Kronach die oberste Priorität. Allerdings sind die Voraussetzungen zur Erreichung des Ziels bei allen drei Teams unterschiedlich. Beim FCK setzt man nicht nur auf junge Spieler aus den eigenen Reihen, mit denen man langfristig arbeiten will, sondern hat sich mit Christian Karl auch einen jungen Trainer geholt, dem es bereits im letzten

und der Eingliederung von Jugendspielern in der Bezirksliga zu etablieren, hundertprozentig mitträgt. Dass er außerdem eine große defensive Stütze für sein Team ist, macht ihn umso wertvoller. Sowohl der FC Kronach als auch die »Glasmacher« konnten mit dem Saisonstart zufrieden sein. Jeweils sechs Punkte aus den ersten drei Partien waren alles andere, als ein Fehlstart. Dass die Kleintettauer das zweite Landkreis-Derby erst durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 1:2 an der Hammermühle verlieren mussten, war natürlich ärgerlich. Eine Woche zuvor konnten sie noch das Auftaktmatch im Rennsteigderby beim TSV Ludwigsstadt mit 3:1 gewinnen. Die »Ludschter«, Neuling und nach 43 Jahren zurück in der Bezirksliga, sahen sich schnell dem rauhen Wind in der neuen Spielklasse ausgesetzt. Drei deutliche Pleiten ließen Ernüchterung beim letztjährigen Kreisligameister einkehren. Etwas Anderes als das Ziel

»Das ist hier ein Männersport!« Ludwigsstadts Trainer Stefan Gehring nach der Auftaktniederlage gegen den ASV Kleintettau. Seine Mannschaft hatte seiner Meinung nach die notwendige Aggressivität vermissen lassen.

Jahr in seiner ersten Saison gelungen ist, der Mannschaft ein Gesicht zu geben. Vor allem in der Rückrunde stellten die »Rothosen« unter Beweis, dass man mit den Besten der Liga mithalten konnte. Reihenweise wurden die Topteams bezwungen. Auch bei den »Glasmachern« in Kleintettau ist mit Spielertrainer Matthias Deuerling einer aus der jungen Gilde am Werk, von dem sein Abteilungsleiter KarlHeinz Fehn sagt, dass er das Konzept, die Mannschaft mit machbaren Transfers 18

Klassenerhalt war allerdings auch nicht ausgegeben oder erwartet worden. Insofern ist bei insgesamt 38 Spieltagen noch nichts passiert, dass der Weg allerdings sehr steinig werden wird, darüber ist man sich an der Loquitz im Klaren. Eine Duftmarke hat man immerhin schon einmal gesetzt: Zum Auftaktmatch gegen den ASV Kleintettau konnte man 560 Zuschauer begrüßen – Spitze in der Liga und ein Heim-Derby kommt ja noch! von Carlo Fehn

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Fotos der bisherigen Derbys in der Bezirksliga West zwischen dem TSV Ludwigsstadt und dem ASV Kleintettau (1:3) sowie dem FC 08 Kronach und dem ASV Kleintettau (2:1).

Derby-Termine 2013*

FCK - TSV 28. September ASV - TSV 27. Oktober ASV - FCK 09. November *Terminliste BFV vom 29.07.2013

FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

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Kreisliga

Siegesserie auf dem Prüfstand!

Ohne eine einzige Niederlage konnten die Fußballer des TSV Weißenbrunn in der Saison 2012/13 in der Kreisklasse eine überragende Meisterschaft feiern und machten damit den Durchmarsch von der A-Klasse bis ins Landkreisoberhaus perfekt. Großen Anteil daran hatte sicherlich auch Spielertrainer Matthias Wich, der das Team seit zwei Jahren betreut. Dass die Bäume nicht endlos in den Himmel wachsen, ist ihm bewusst. Ein »Durchmarsch-Stopp« ist einkalkuliert. atthias Wich wusste, dass nach einer Saison ohne Niederlage in der Kreisklasse Kronach eine Frage wie diese irgendwann kommen würde, gerade zum Saisonstart in der Kreisliga. Er hat deswegen noch einmal nachgeschaut und tatsächlich war es am 20. August 2011, als sein Team beim 2:3 am dritten Spieltag der A-Klasse 1 beim SV Knellendorf die letzte Punktspielniederlage vor der neuen Aufgabe in der höchsten Landkreisspielklasse hatte hinnehmen müssen. Die Frage danach, ob es ihm wichtig sei, das zweijährige Jubiläum zu feiern, interessiert ihn nur am Rande. Er weiß nämlich – »und das soll nicht als Understatement verstanden werden« –, dass der Sprung in die Kreisliga schon noch einmal eine andere Hausnummer ist. »Wir spielen zu Beginn mit Neufang gegen ein

langjähriges Spitzenteam der Kreisliga, dann beim Mitaufsteiger in Weismain und im Anschluss bei einem Titelfavoriten, der SG Roth-Main. Danach kommt der SV Friesen zu uns. Wir sind uns wirklich bewusst darüber, dass Niederlagen kommen werden und ich bin mir auch sicher, dass die Mannschaft damit umgehen kann und wird.« Der Weißenbrunner Spielertrainer hat sein Heimatteam wieder salonfähig gemacht, dass der Durchmarsch der »Bierbrauer« in der kommenden Serie wohl erst einmal gestoppt werden wird, darüber ist sich der 31-Jährige im Klaren. »So, wie ich die Kreisliga im letzten Jahr verfolgt habe und sehe, welche Mannschaften in dieser Saison mit uns um die Punkte kämpfen werden, ist es eigentlich egal, wie das Auftaktprogramm im Detail aussieht. Jede

TSV-Spielertrainer Matthias Wich (li.) im Vorbereitungsspiel gegen den VfL Frohnlach 2. 20

Foto: Heinrich Weiß

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Partie wird schwer werden. Und im Vergleich zur letzten Saison denke ich nicht, dass es oben oder unten abgeschlagene oder dominierende Teams geben wird. Da wird es zwischen den einzelnen Tabellenregionen wohl nahtlose Übergänge geben.« BLICK NACH OBEN Und deshalb kann die Marschroute für ihn und sein Team nur lauten: Klassenerhalt! »Je eher, desto besser«, sagt Wich. Und obwohl seine Mannschaft fast zwei Jahre lang nicht als Verlierer vom Platz gehen musste, weiß er, dass die Erwartungen gerade deswegen außerhalb des Platzes auch nicht gering sein werden. »Die Zuschauer sind natürlich jetzt erfolgsverwöhnt. Aber Niederlagen werden kommen. Und auch die müssen akzeptiert werden. Letztendlich lernen wir ja auch daraus und sind dann für die Zukunft wieder ein Stückchen besser.« Stichwort Zukunft: Wich hat eine junge Truppe, von der er sagt, dass da noch viel Potenzial und Erfolgshunger vorhanden ist. »Vielleicht tut uns ein Jahr der Beruhigung wieder einmal ganz gut. Perspektivisch denke ich schon, dass wir nach der Etablierung in der Kreisliga weiter nach vorne schauen sollten. Wir haben eine sehr gute Basis geschaffen und mit unserer hervorragenden Jugendarbeit als Unterbau müssen wir mittel- und langfristig nach oben schauen und nicht nach unten.« von Carlo Fehn

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Aus der Historie

»Für Kronach war das wie eine Droge!« 16 Jahre nach dem Bayernliga-Debüt starteten die »Rothosen« in der Saison 1987/88 zum zweiten Mal in der dritthöchsten Fußball-Liga des Landes. Wer es nicht selbst miterlebt hat, kann kaum nachvollziehen, was damals im fußballverrückten Kronach los war.

W

er damals, in welcher Funktion auch immer, als Funktionär, Spieler oder Zuschauer dabei war, bekommt heute bei einem Spaziergang oder einer Fahrradtour entlang des für viele Gastmannschaften immer noch beängstigend großen Spielfeldes sicherlich noch eine Gänsehaut, weil er automatisch an die glorreichen Zeiten von vor fast drei Jahrzehnten zurückdenken muss. Kaum vorstellbar, dass sich damals zu den Heimspielen des FC Kronach im Schnitt weit mehr als 2.000 Zuschauer einfanden. Nur die drei Profi-Mannschaften hatten damals in Bayern einen höheren Zuspruch! AUFTAKT WIE AUS EINEM FILM Es war Dienstag, der 4. August 1987, 18:30 Uhr im Hammermühlstadion des FC Kronach. Bundesliga-Schiri Manfred Amerell aus München pfiff bei schönstem Sommerwetter die Auftaktpartie zur damaligen Bayernligasaison an. Es war nach 16 Jahren Abstinenz die Rückkehr des FC 08 Kronach in die damals – man führe sich das heute noch einmal vor Augen – dritthöchste Spielklasse. Knapp 3.000 Zuschauer verfolgten ein Spiel, das die Rothosen durch ein frühes 22

Tor von HAJO Barnickel bereits in der siebten Minute mit 1:0 für sich entschieden. Es sollte ein Spieljahr voller Leidenschaft, Emotionen und letztendlich auch der Freude über den in der Schlussbegegnung geschafften Klassenerhalt werden. HAJO Barnickel gehört unbestritten zu den besten Fußballern, die der Landkreis hervorgebracht hat. Trotz zahlreicher Stationen bei verschiedenen Bayernliga-Teams und dem Regionalligaauftritt mit dem SC Weismain zum Ende seiner Karriere, hat die Bayernligasaison 1987/88 mit seinem FC Kronach für ihn den höchsten Stellenwert in seiner fußballerischen Vita. Vom ersten Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg hat der Kronacher Zahnarzt neben vielen anderen Erinnerungen eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. »Es war wie im Film. Wir gewinnen dieses Traumspiel mit 1:0 und ich habe dazu das Siegtor gemacht.« Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches, doch Barnickel erzählt weiter: »Ich habe zu dieser Zeit in Regensburg studiert und jahrelang auch beim SSV Jahn mit trainieren dürfen. Es war dann aber so, dass man sehr schnell nach dem Spiel auf mich zugekommen ist und mir mitgeteilt

hat, dass das in Zukunft nicht mehr gehen würde.« Für Barnickel im Nachhinein und auch damals natürlich eine verständliche Entscheidung. Eine alternative Trainingsmöglichkeit hatte er bei der SG Post/Süd Regensburg (Landesliga) auch relativ schnell gefunden. Den Fokus mussten er und sein Team dann aber auf die zweite Partie legen, wo es zum Derby nach Frohnlach ging. 3.500 Abschlusstabelle Bayernliga 1987/88 Sp. Tore

Pkt.

1. SpVgg. Unterhaching

32 75:32 48:16

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

TSV Vestenbergsgreuth TSV 1860 München MTV Ingolstadt VfL Frohnlach FC Augsburg Bayern München Am. Wacker München

32 32 32 32 32 32 32

57:36 71:42 57:43 56:49 57:40 46:50 59:53

43:21 40:24 36:28 34:30 33:31 33:31 32:32

TSV Ampfing FC Schweinfurt SpVgg. Landshut FC Amberg FC Kronach Jahn Regensburg SV Heidingsfeld

32 32 32 32 32 32 32

51:59 44:45 46:49 47:52 39:55 42:58 53:70

32:32 31:33 30:34 30:34 30:34 29:35 29:35

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

16. SpVgg. Plattling

32 59:63 26:38

17. SC Fürstenfeldbruck

32 20:83 8:56

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Fußball-Bayernliga Saison 1987/88 Zuschauer sahen dort einen 2:1-Sieg des VfL und einen leichten Dämpfer für die FCK-Euphorie. NOCH HEUTE IN ALLER MUNDE Kronach war damals im Fußballfieber und Barnickel erinnert sich nur allzu gerne daran, wie er und seine Mitspieler und der gesamte Verein den Enthusiasmus, der ihnen entgegengebracht wurde, genossen. »Für Kronacher Verhältnisse war das damals alles irgendwie kaum realisierbar und für mich und auch die meisten meiner Mannschaftskameraden wie eine Droge. Da waren Teams in der Liga, da waren Spieler froh, wenn sie nicht in die Öffentlichkeit mussten, weil sie das schon genervt hat, angesprochen zu werden. Bei uns war das anders. Ich bin mit meinem besten Freund, Klaus Uwira, vor Heimspielen am Samstag immer erst recht in die Stadt gegangen. Die Gespräche mit den Leuten, die Aufmunterung, die Begeisterung, die Anteilnahme, das hat uns noch mal so richtig gepuscht und wir haben dieses Doping mit aufs Spielfeld genommen.« Bis zum Heimspiel im Oktober gegen den TSV 1860 München hatten die Kronacher keine Partie an der Hammermühle verloren. Das Erfolgsgeheimnis sieht HAJO Barnickel im Nachhinein vor allem darin, dass die Mannschaft damals fast komplett aus einheimischen Spielern und Eigengewächsen bestand, die auch vorher schon in der Jugend zusammen gespielt hatten. »Verein, Spieler und Zuschauer«, sagt er heute, »waren eine verschworene Gemeinschaft. Wenn ich an diese Zeit damals denke, bekomme ich heute noch Gänsehaut.« Und der FC Kronach hat sich damals einen Namen gemacht, der auch heute noch überregional nicht vergessen ist. Barnickel hat noch viele Kontakte zu damaligen Kontrahenten und bekommt immer wieder zu hören, was für eine Bereicherung die »Rothosen« für die Bayernliga waren. Wahrscheinlich hat man die Kronacher auch ein bisschen als gallisches Dorf gesehen, weil eben doch alles eine oder zwei Nummern kleiner passierte als bei den größeren Vereinen. Wie seine ehemaligen Mitstreiter von damals auch, besitzt HAJO Barnickel eine Chronik der Saison 1987/88. Es ist ein dicker Wälzer in dem unzählige Presseberichte, Ergebnisse, Tabellen und auch Fotos aus der damaligen Zeit zu sehen sind. Spieler in den damals noch ganz kurzen Hosen, mit herunter gerollten Stutzen – Schienbeinschonerpflicht kannte noch niemand – und immer wieder die vollbesetzten FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

HAJO Barnickel (Mitte) in Aktion beim Heimspiel gegen den TSV 1860 München. Die »Löwen« gewannen mit 2:0 an der Hammermühle und brachten dem FCK die erste Heimniederlage bei. Fotos: Klaus Hühnlein

Holzbänke im Hammermühlstadion. Unter anderem findet sich dort auch eine Seite mit zwei Interviews zum Trainingslager des FCK in Thiemitz bei Wallenfels. Der damalige Coach, Josef Eiser, bringt darin stolz zum Ausdruck, dass er sich von diesem ersten Trainingslager in der Geschichte des FCK sehr viel erwarte und sein Spieler HAJO Barnickel äußert sich zu den Bedingungen mit einem »Prima«. Rückblickend muss er lachen. »Das ist wieder so eine Wahnsinnsgeschichte. Da haben wir irgendwo im ›Kicker‹ gelesen, dass die Münchner Vereine und andere Teams nach Fuerteventura und sonst wohin ins Trainingslager geflogen sind. Wir sind halt nach Thiemitz gefahren und haben dort auf irgendeinem Platz eines kleineren Vereins trainiert. Dann hatte es heftig geregnet und wir durften nicht mehr auf den aufgeweichten Platz. Also sind wir kurz entschlossen auf eine daneben gelegene Wiese ausgewichen. Es hat nicht lange gedauert, bis der Bauer kam und uns auch noch von der Wiese gescheucht hat. Wir machten dann einen Waldlauf und spielten im Quartier Karten. Man muss sich das mal vorstellen – Bayernliga! Aber genau das war so ein Punkt, weswegen wir damals so ein eingeschworener Haufen und auch so gut waren. Das konnte eben nur in Kronach funktionieren.« SIEG UND »NIEDERLAGE« Das Spiel, das in dieser Saison die meisten Zuschauer angelockt hatte – der ExBundesligist TSV 1860 München war zu Gast und entführte mit einem 2:0-Sieg die Punkte –, war für HAJO Barnickel zwar auch etwas Besonderes, sein Highlight wurde allerdings die letzte Partie, in der gegen den SV Würzburg-

Heidingsfeld durch einen 3:0-Erfolg der Klassenerhalt gesichert werden konnte. Und trotz des riesigen Jubels, der hinterher herrschte, hat Barnickel gerade bei diesem Sieg einen – wie er sagt – herben Verlust erlitten. »Man kann sich ja vorstellen, was nach dem Schlusspfiff los war. Volles Stadion, Fernsehkameras, Klassenerhalt. Da sind alle Dämme gebrochen und so sehr ich das Bad in der Menge auch immer mochte, hatte ich in diesem Moment nur einen Gedanken: schnell ab in die Kabine und mein Trikot in Sicherheit bringen! Das war mir absolut wichtig, denn ich wollte meine Nummer zehn als Erinnerung an diese einzigartige Saison mit nach Hause nehmen.« So weit so gut. Nach und nach kamen Barnickels Mannschaftskameraden dann, teilweise auch schon bis auf die Unterhosen entkleidet, hinein. »Da haben die Fans schon von draußen an die Scheiben geklopft und gejubelt und in einem unbeobachteten Moment hat der Ralf Rademacher dann mein Trikot aus meiner Sporttasche herausgenommen, das Fenster aufgerissen und es in die Menge geworfen. Ich habe es nie wieder gesehen und ich habe tatsächlich sogar später in der Zeitung inseriert und 100 DM dafür geboten, wenn man mir das Trikot zurück gibt. Es war aber umsonst. Es war wirklich meine persönliche Niederlage!« Es ändert natürlich nichts daran, dass für ihn die damalige Zeit unvergessen bleiben wird und auch, wenn er danach zum VfL Frohnlach wechselte und die Kronacher in der zweiten Saison aus der Bayernliga wieder absteigen mussten, sagt er heute: »Mein Herz war immer beim FCK!« von Carlo Fehn

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Peter Erhardt (2. v. li.) ist ehemaliger Down Hill Weltcup Fahrer und Teamleiter des Neuseser Radrennsport Teams SIRIuS. Es ist das einzige eingetragene, nationale Rennteam aus Oberfranken. Topp-Platzierungen bei den wichtigsten Rennen und Meisterschaften und sogar ein mehrfacher Weltmeister sind Beleg dafür, dass »mit Spaß, guter Laune und super Stimmung« auch hervorragende Leistungen möglich sind. Lesen Sie bitte weiter auf den folgenden Seiten

FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

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» RAdspoRt

team sirius

topp-lEIstuNGEN MIt VIEl spAss D

und natürlich war das eine Geschichte, die wir auch in unserem Geschäft aufnehmen mussten.« Er sei dann auch, so erinnert sich Erhardt, zunächst mehr aus Spaß an der Freude gefahren, bestritt aber bereits Ende der 1980er Jahre seine ersten Rennen und schließlich fuhr er in der Cross Country Bundesliga, wo zur damaligen Zeit auch noch die Disziplin Down Hill möglich war. Ab Mitte der 90er fuhr Erhardt dann insgesamt sieben Jahre im Down Hill Weltcup Rennen und begann im Jahr 2000 außerdem, an Mountainbikemarathons teilzunehmen. Unter so einem Mountainbikemarathon kann man sich Streckenlängen von 100 bis 120 km, 3000 bis AUSLÖSER MOUNTAINBIKE-BOOM 3500 zurückgelegte Höhenmeter und Dafür erinnert er sich umso genauer Fahrzeiten von viereinhalb bis zu sieben daran, wo der Ursprung des Ganzen liegt. Stunden vorstellen. Das hört sich nicht »Ich war eigentlich schon immer eher ein nur so an, sondern das ist tatsächlich Skifahrer gewesen, aber als ich dann Mitte Hochleistungssport. Was für Peter Erhardt 20 war, ging der Mountainbike-Boom los neben der körperlichen Anstrengung beim Training und in den Wettkämpfen aber mindestens genauso wichtig war und ist, ist Spaß. Und genau das ist ein Punkt, weshalb sein Team Sirius, dem aktuell 12 Fahrer, ein sportlicher Leiter und ein Betreuer angehören, so beliebt ist. »Wir haben eigentlich jede Saison zahlreiche Anfragen von Fahrerinnen und Fahrern, die in unser Team kommen möchten«, erzählt Erhardt. In diesem Jahr zum Beispiel von zwei spanischen ToppFahrern. Dass Erhardt sich dagegen entschieden hat, die Beiden aufzunehmen, spiegelt wohl auch ein bisschen die Philosophie wider, die sein Team Zweimaliger 24-Stunden-Weltmeister und 12-Stunden-Weltauszeichnet. »Ich meister 2012: Thomas Weschta. denke«, so analyie Teamgründung im Jahre 2006 war der zweite und logische Schritt in einem, wie Peter Erhardt es beschreibt, schleichenden Prozess. »Bis dahin sind wir im Freundeskreis auch schon als kleines Team zu Rennen gefahren«, sagt der Neuseser. »Jetzt wollten wir allerdings auch offiziell unter unserem Namen an den Start gehen.« Die Idee, sich einen Namen für eine Fahrradmarke und später dann auch ein Team schützen zu lassen, kam Peter Erhardt im Jahr 2004. Es war sozusagen der erste Schritt, warum die Wahl letztendlich auf »Sirius« fiel, weiß er heute aber nicht mehr.

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siert er, »wir sind ein sehr lustiges Team, mit guter Laune und super Stimmung, bei dem neben der Trainingsarbeit und den sportlichen Zielen vor allem auch der Spaß im Vordergrund steht. Und eines ist auch noch ganz wichtig: Es gibt bei uns keinen Druck!« BEEINDRUCKENDE ERFOLGE Und dass er in seinem Team Sirius – bei der 24-Stunden-WM in Ruhpolding 2008 zum Beispiel auf Platz 3 – auch ohne Druck und mit viel Spaß Spitzenleistungen vorweisen kann, dafür sprechen die Erfolge seiner Fahrerinnen und Fahrer Bände. Nehmen wir als Beispiel nur einmal seine Frau Jasmin. Beim 2007 zum ersten Mal durchgeführten Rennen TransGermany, bei dem 300 Zweierteams auf acht Etappen von Sankt Wendel bis nach Oberwiesenthal fuhren, belegte sie mit ihrer Partnerin den dritten Platz. Sie ist mehrfache Teilnehmerin des TransAlp Rennens, Zweimalige WM-Teilnehmerin, wo sie 2011 den 31. Platz belegte und bei der Europameisterschaft im gleichen Jahr auf Platz 18. landete. Sie gehörte bis 2011 im Mountainbike-Marathon zur nationalen Spitzengruppe und rangierte im Jahr 2011 in der Weltrangliste auf Platz 58. Außerdem belegte sie bei der 12Stunden-WM 2012 den 3. Platz. Oder nehmen wir Thomas Weschta. Der 22-jährige aus Puschensdorf bei Herzogenaurach ist bereits zweifacher 24Stunden-Weltmeister und sicherte sich im vergangenen Jahr auch den Welttitel im 12-Stunden-Rennen. »Und wir sprechen hier nicht von irgendwelchen Altersklassen oder Jugendbereich«, sagt Peter Erhardt. Die Liste lässt sich noch weiterführen: »Unser Martin Schoberth war dieses Jahr beim Marathon am Gardasee auf dem hervorragenden vierten Platz. Das ist eine Leistung, die man als Außenstehender vielleicht nicht so richtig einschätzen kann, aber das ist schon wirklich spitze. In seiner Altersklasse ab 40 ist er in Bayern immer bei den Allerbesten dabei und bei uns in der Gegend gewinnt er fast jedes Rennen. Auch Tanja Trinkwalter hat 2012 bei 22 Rennteilnahmen 19 mal gewonnen.« MATERIAL VOM CHEF PERSÖNLICH Und vor allen Dingen bei den jungen Fahrern steckt im Team Sirius schon und noch sehr viel Potenzial. Toni PartheymülFAIRplay | Das Sportmagazin für den Landkreis Kronach


» RAdspoRt

von Carlo Fehn

FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

Jasmin Erhardt kann neben zahlreichen Erfolgen unter anderem zwei WM-Teilnahmen vorweisen, wobei sie 2011 31. wurde und im gleichen Jahr bei den Europameisterschaften den 18. Rang belegte. In der Weltrangliste war sie 2011 die Nr. 58 und 2012 belegte sie bei der 12-Stunden-WM den 3. Platz.

Fotos: Sirius-X-Ice Team

ler, der bereits mehrfacher bayerischer Meister ist und als einer der stärksten Jugendfahrer im Moment in Deutschland gilt und nicht zu vergessen Jonas Großmann aus Kleintettau, der bei der U-17 EM 2012 den dritten Platz belegte und in diesem Jahr seine ersten Weltcuprennen bestreitet. Wenn man also all diese Zahlen und Erfolge liest, wird schnell noch einmal klar, dass es sich beim Team Sirius trotz der Prämissen Spaß zu haben und keinen Druck auf die Fahrer auszuüben, um alles andere als ein Hobbyteam handelt. Peter Erhardt hat sich nicht nur den Namen schützen lassen, sondern er ist mehr oder weniger auch Architekt und ständiger Tüftler an den Rennmaschinen, mit denen bei ihm im Team gefahren wird. »Dadurch, dass ich selbst sehr lange im Down Hill Weltcup gefahren bin, musste ich mich ja schon immer damit befassen, wo man technisch am Rad für sich individuell noch was verbessern kann.« Die einzelnen Komponenten lässt Erhardt nach seinen Vorstellungen extern fertigen und baut die Fahrräder dann selbst zusammen. Um noch einmal auf das Team zurückzukommen und vielleicht auch eine Erklärung dafür zu finden, warum es zum Beispiel nicht zu einer Zusammenarbeit mit den beiden spanischen Fahrern gekommen ist. Das Team Sirius ist seit 2011 das einzige nationale, eingetragene Rennteam aus Oberfranken. Mit der Vorstellung, die Fahrer – und vor allen Dingen die Topp-Leute – bekämen auch eine finanzielle Entlohnung, sollte man sich nicht vertraut machen. »Wer bei uns im Team fährt«, sagt Peter Erhardt, »der kann sicherlich davon ausgehen, dass er oder sie ein individuell angepasstes und über die aktuellen Standards der Technik hinausgehendes Fahrrad bekommt und das dann natürlich zu sehr guten Konditionen. Zusammen mit der positiven Stimmung, die wir in diesem Team haben, scheint das alle Mal ein großer Anreiz zu sein, bei uns fahren zu wollen.«

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» tischtennis

Die Nummer EINS im Land­ kreis kommt vom Rennsteig! Es ist das achte Jahr am Stück, das die 1. Herrenmannschaft der Tischtennisspieler des TSV Windheim in der Oberfrankenliga absolvieren wird. Ergebnis einer einfachen Philosophie aus Konstanz und Kontinuität. Auch Nachwuchssorgen sind in »Winda« ein Fremdwort. Die Jugendarbeit hatte immer hohe Priorität.

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it dem abschließenden 3. Platz in der Oberfrankenliga der Herren war es amtlich und Schwarz auf Weiß nachzulesen: Die erste Mannschaft der Tischtennisherren des TSV Windheim war zum ersten Mal die Nummer eins im Landkreis. Das ist zwar kein offizieller Titel, aber dennoch möchte das Team um Abteilungsleiter Matthias Trebes auch in der kommenden Saison die regionale Vorherrschaft behalten. Trebes sagt: »Mit Untersiemau und Tiefenlauter sind die beiden vor uns platzierten Mannschaften aufgestiegen und Bamberg als Absteiger

aus der Landesliga hat wohl personell einen Aderlass zu verzeichnen. Ich denke, wir können in unser achtes Oberfrankenliga-Jahr schon selbstbewusst gehen, aber wie immer heißt unsere Marschroute, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern. Landkreisintern möchten wir natürlich auch in der neuen Saison die Kronacher auf Distanz halten. Ich glaube, das ist ganz normales DerbyDenken. Allerdings hat sich die Turnerschaft ja gut verstärkt und wir sind gespannt, was uns da erwartet.«. 33 Jahre gibt es nun bereits Tischtennis im Rennsteigort. Wenn Matthias Trebes heute zurückblickt, wie er damals überhaupt zum Tischtennis nach Windheim gekommen ist und wenn er sieht, wo sich die Abteilung sowohl was den sportlichen Erfolg, den Zulauf und die Entwicklung der Mannschaften als auch – und vor allen Dingen – die Rahmenbedingungen mit der 2012 fertiggestellten, neuen TSVArena heute befindet, muss er noch immer ein bisschen ungläubig den Kopf schütteln. »Wir haben aktuell fünf Herren-, drei Doppel-Trebes: Seit fast drei Jahrzehnten in Windheim Damen-, zwei Jungenfeste Größen. Andreas (li.) und TT-Abteilungsleiter Matund eine Mädchen-

mannschaft. In der letzten Saison konnten die 2. und 3. Herrenmannschaft sowie die 3. Damenmannschaft den Aufstieg feiern. Da sieht man auch deutlich, was die besseren Trainingsbedingungen mit der neuen Halle ausmachen.« HERVORRAGENDE JUGENDARBEIT Vor allem auf ihre stetig hervorragende Jugendarbeit sind die Windheimer stolz. 1986 hatte das Gründungsmitglied Uwe Motzke alle Anstrengungen unternommen, wieder eine Jugendmannschaft beim TSV auf die Beine zu stellen, nachdem die beiden Jahre vorher altersbedingt kein Nachwuchs da gewesen war. Er schaffte es auch. Drei Jungen aus Hirschfeld, darunter Matthias Trebes und sein älterer Bruder Andreas, ein Buchbacher und ein Windheimer Junge waren ein bisschen so etwas wie die Initialzündung für den danach beginnenden, stetigen Aufstieg und Erfolg gerade, was die Ausbildung anging. Uwe Motzke erinnert sich: »Die Jugendarbeit bei uns hatte von Anfang an einen hohen Stellenwert und ist eigentlich bis heute meiner Meinung nach eine der größten Erfolgsfaktoren unserer Abteilung.« Von dem damaligen Jugendquintett sind die beiden Trebes-Brüder übrig geblieben und so wie sich die Abteilung peu à peu entwickelt hat, konnten auch sie ihre Leistung ständig verbessern und haben gehörigen Anteil an dem momentanen Nummer-Eins-Status. Seit 2001 ist Matthias Trebes nun also auch noch Abteilungsleiter, nachdem er das Amt

thias Trebes (2. v. li.) bei der Begrüßung vor einem Heimspiel der Oberfrankenliga.

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» tischtennis von seinem Vorgänger Egbert Ruß übernommen hatte. Ein Problem – nämlich dass ein Hirschfelder im Nachbarort Windheim im Sportverein so ein Amt übertragen bekommt – sei das eigentlich nie gewesen, erinnert sich der heute 37-Jährige. »Ich bin ja sozusagen in der Abteilung groß geworden.« FÜR ZUKUNFT GERÜSTET Mit dem Bau der neuen Mehrzweckhalle, die direkt an das bereits bestehende TSV-Sportheim angebaut wurde, hat man einen weiteren Meilenstein erreicht. Der Abschied aus der alten Windheimer Schulturnhalle hat bei vielen der Aktiven sicherlich noch einmal die eine oder andere Erinnerung hervorgerufen, unter dem Strich war der Umzug 2012 allerdings notwendig und auch nachvollziehbar. Mit der neuen Mehrzweckhalle sollte in erster Linie ein Kapazitätsproblem behoben werden, das vor allem die Sparte Tischtennis betraf. Zum Hintergrund: Etwa 500 Meter Luftlinie vis-a-vis des TSV-Sportheims gen Westen befindet sich die Hauptschule Windheim mit der dazugehörigen Schulturnhalle – damals noch Heimspielarena der TischtennisHerren sowie aller anderen Teams bei

Die neue TSV-Arena wurde 2012 eingeweiht und bietet nicht nur den Tischtennisspielern hervorragende Bedingungen.

schauen, wie ich mit den zur Verfügung stehenden Zeiten möglichst viele Nachwuchstalente überhaupt am Training teilhaben lassen konnte. Das führte dann dazu, dass ich 25 oder 30 Jungs und Mädchen verschiedener Altersgrup-

»Wir sind sehr gut aufgestellt!« Matthias Trebes, Tischtennis-Spieler und Abteilungsleiter TSV Windheim den Damen und der Jugend. Matthias Trebes beschreibt die damalige Situation als nicht mehr praktikabel und sowohl sportlich als auch wirtschaftlich unbefriedigend. »Vor allem im Winter war die Kapazität der Turnhalle völlig ausgelastet. Wir vom TSV belegten mit 40 Prozent schon die meiste Zeit aller Vereine in der Großgemeinde Steinbach am Wald. Aber das reichte uns hinten und vorne nicht. Gerade was die Trainingsarbeit im Jugendbereich anging, war hier effizientes und erfolgreiches Training nur schwer möglich. Ich musste zum Beispiel

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pen gleichzeitig in der Halle hatte. Das brachte nichts.« Aber auch die wirtschaftlich-gesellige Komponente, die bei den Künstlern mit dem Zelluloid-Ball eine ebenso wichtige Rolle spielt, konnte mit dem Status Quo nicht befriedigt werden. Es sei einfach so gewesen, dass man teilweise bis halb elf oder elf abends trainiert hätte, dann wurde geduscht und danach hatte man einfach keine Lust mehr, noch ins TSVSportheim zu fahren, aufzu-

sperren und etwas zu trinken. Da sei dann einfach ein Bruch drin gewesen. Durch die neue Halle seien nun auch die Abteilungen im Verein wieder näher zusammengewachsen und das Vereinsleben noch einmal deutlich gefördert worden. »Das«, sagt Matthias Trebes als erstes Fazit und auch als Perspektive für die Zukunft, »war unser Hauptziel: Trainingskapazitäten verbessern und somit auch weiterhin vor allem bei den Jüngsten die besten Ausbildungsvoraussetzungen zu schaffen. Damit sind wir sehr gut aufgestellt.« Und an Motivation dürfte es dem Nachwuchs ja nicht mangeln. Denn auch in der neuen Saison werden die Tischtennisspieler des TSV Windheim wieder alles daran setzen, im Landkreis die Nummer eins zu sein. von Carlo Fehn

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» tischtennis

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licken wir zunächst auf die vergangene Punkteserie zurück: Wie schon in den Vorjahren, so war das Abschneiden der höherklassigen Teams recht durchwachsen. Nachdem die Herren des FC Nordhalben sich kurz vor Beginn der Saison als Bayernliga-Aufsteiger aufgrund vereinsinterner Querelen zurückgezogen hatten, gab es auf Landesebene keinen Teilnehmer mehr. So gingen in sieben Bezirksligen 26 Teams, davon acht Herren-, 14 Damen-, eine Jungen- und drei Mädchen-Mannschaften, auf Punktejagd. Waren die Herren des TSV Windheim bisher die Nummer zwei hinter dem FC Nordhalben, so haben sie nun den Spitzenplatz im Landkreis erklommen. In der Oberfrankenliga belegten sie hinter dem hochkarätig besetzten Meister TTC Tiefenlauter II und dem »Vize« TSV Untersiemau den glänzenden dritten Tabellenplatz (28:12 Punkte). Wie schwer es ist,

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in dieser höchsten Liga Oberfrankens zu bestehen, dies musste die TS Kronach feststellen. Sie schaffte am Ende zwar noch den sechsten Rang (16:24), war aber nur zwei Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt. Dass der Ligaerhalt geschafft wurde, lag unter anderem mit daran, dass aus den letzten vier Begegnungen sechs Punkte eingefahren wurden und man mit Andreas Eichner den fünftbesten Ligaspieler in seinen Reihen hatte. Bei den Damen ist der Kreis Kronach in der Oberfrankenliga zwar mit drei Teams vertreten gewesen, doch mit dem FC Nordhalben und dem TSV Teuschnitz mussten gleich zwei davon in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Damit bleibt der TTC Wallenfels bei den Frauen das Aushängeschild, denn er belegte den fünften Platz und hatte nur drei Punkte Rückstand zum Vizemeister. Zu einem Aufeinandertreffen in der kommenden Spielzeit kommt es in der 2. Bezirksliga zwischen den beiden Absteigern Nord-

halben und Teuschnitz aber nicht. Dies deshalb, da die Damen aus der Klöppelgemeinde ihre Mannschaft nicht nur aufgelöst haben, sondern zugleich völlig unerwartet drei Spielerinnen zum Nachbarn nach Teuschnitz gewechselt sind. FRIEDEL TOMASCHKO ÜBERZEUGT In der 2. Bezirksliga Ost der Herren haben sich der TTC Alexanderhütte (4. Platz) und der TSV Stockheim (6.) recht gut verkauft. Bangen musste der TSV Teuschnitz, denn er hatte zum Abschluss der Vorrunde erst zwei Punkte auf dem Konto und galt damit als potenzieller Absteiger. Mit Beginn der Rückrunde konnte als Neuzugang der aus Ebersdorf stammende Friedel Tomaschko von der aufgelösten Mannschaft des FC Nordhalben gewonnen werden und damit zumindest noch der Relegationsplatz erreicht werden (9:27 Punkte). Aufgrund des Abschneidens in der Relegation hätte Teuschnitz eigentlich absteigen müssen. Doch nun hat kurzfristig die TS Arzberg II als Vizemeister die Chance

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» tischtennis

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IFÜHR E b R E H L E S WECH zum Mitaufstieg erhalten und dies bewirkte wiederum, dass der TSV nicht runter in die 3. Bezirksliga muss. Neuzugang Friedel Tomaschko war übrigens mit seiner Bilanz von 15:3 Spielen der beste Rückrundenakteur. Nachdem der TTC Au schon mehrmals an die Tür zur 2. Bezirksliga angeklopft hatte, schaffte er erstmals im Jahre 2012 den Aufstieg. Es wurde viel Euphorie entfacht, wenngleich man sich der Schwere der bevorstehenden Aufgaben bewusst war. Doch am Saisonende mussten die »Traber« das Resümee ziehen, in 18 Begegnungen nur ein Unentschieden erreicht zu haben. Somit folgte dem Aufstieg der sofortige Abstieg. Bei den Damen war in der 2. Bezirksliga Ost die TS Kronach zum Schluss auf dem dritten und der TSV Steinberg auf dem sechsten Rang zu finden. Diese Platzierungen bedeuteten, dass sie ihre Aufgaben gut gelöst haben. Beide Teams standen in der Tabelle jenseits von Gut und Böse. In der 3. Bezirksliga Hof/Kronach der Herren waren die beiden Kronacher Vertreter mehrmals mit dem Gefahrenbereich in

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Berührung gekommen. Zum Saisonabschluss war aber alles in trockene Tücher gebracht, wobei der FC Wacker Haig auf Platz 5 und der Aufsteiger TS Kronach II auf Rang 7 landete. Kurz vor der neuen Ligaeinteilung zog sich aber Kronach II freiwillig in die Kreisliga zurück. Dies wiederum bewirkte, dass neben dem Meister DJK-SV Neufang auch der TSV Windheim II als Vizemeister mit aufsteigen darf. EICHHORN-SCHINDLER WECHSELT Bei den Damen kann man fast nicht mehr von einer 3. Bezirksliga mit dem Bereich Hof sprechen, denn gleich neun der zehn Mannschaften waren aus dem Kreis Kronach. Einziger Hofer Vertreter war der SV Berg, der sich erst in der Schlussphase noch aus dem Abstiegssumpf befreite. Die TS Kronach II als Vorletzter hätte ebenso wie das Schlusslicht ATSV Reichenbach absteigen müssen. Da jedoch der Kreisliga-Meister TTC Wallenfels II auf den Aufstieg verzichtete, muss Kronach II nicht runter. Ergänzend sei erwähnt, dass die punktlos gebliebenen Reichenbacherinnen mit Diana Eichhorn­Schindler die absolut beste Ligaspielerin in ihren Reihen hatten (40:4 Spiele im Einzel). Die

ATSV-Spitzenspielerin wird in der neuen Saison aber nicht mit in die Kreisliga absteigen, sondern sogar in der 2. Bezirksliga aufschlagen. Sie wechselt nämlich nach Kronach zur Turnerschaft und ist hier auf Position zwei hinter Margit Bayer gesetzt. Als Absteiger aus der 2. Bezirksliga war die SG Neuses I als Favorit ins Rennen gegangen und wurde dieser Rolle auch gerecht. Mit 36:0 Punkten war sie das Maß aller Dinge. Nicht voraussehbar war hingegen, dass sich die zweite Mannschaft der SG Neuses als Aufsteiger aus der Kreisliga auf den zweiten Platz hievte. Da der TSV Thurnau auf den möglichen Aufstieg verzichtete, nimmt Neuses II die Chance zum Mitaufstieg mit seiner »Ersten« wahr. NEUSES UND FISCHBACH SEHR GUT Im Nachwuchsbereich spielten die Mädchen der SG Neuses die beste Rolle. Als Meister der Kreisliga hatten sie das Angebot angenommen, die 2. Bezirksliga zu überspringen und in der Oberfrankenliga an den Start zu gehen. Das Endergebnis mit dem vierten Platz konnte sich mehr als sehen lassen. Nichts mit dem Abstieg zu tun hatte hier der weitere Aufsteiger SV Fischbach. In der jeweiligen 2. Bezirksliga der Mädchen und Jungen schickte der TSV Teuschnitz je ein Team ins Rennen. Beide Mannschaften tummelten sich zwar im hinteren Bereich, schafften aber den Ligaverbleib. Während Teuschnitz auch künftig mit den Mädchen und Jungen in der 2. Bezirksliga vertreten ist, gesellen sich hier ab Ende September noch die Mädchen des SV Fischbach II und Jungen des DJK-SV Neufang hinzu. Die Mädchen des SV Fischbach I bleiben als einziges Nachwuchsteam Oberfrankenligist, da die Spielerinnen von Neuses zu den Damen übergewechselt sind. TOPP-SPIELER FÜR TSK-HERREN Bleibt noch die Frage zu beantworten, wie das mit dem »geistlichen Beistand« der TS Kronach für die neue Saison in der Oberfrankenliga der Herren zu verstehen ist: Nun, die Kronacher können als Neuzugang Christoph Teille (zuletzt Hannover 96, Meister der Bezirksoberliga Niedersachsen) begrüßen. Er ist nicht nur die neue Nummer eins beim Oberfrankenligisten, sondern zugleich der neue Pfarrer für die Kirchengemeinden Weißenbrunn und Hummendorf. Text und Fotos: Hans Franz

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» Tischtennis

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Mit dem Rückzug des Landesligateams, das 2012 den Aufstieg in die Bayernliga geschafft hatte, ging beim FC Nordhalben eine erfolgreiche TischtennisÄra zu Ende. Ein Neuanfang ist notwendig.

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ber viele Jahre hinweg war im Tischtennis der FC Nordhalben weit mehr als nur das Aushängeschild des Kreises Kronach. Dies hatte unter ande­rem seinen Grund darin, dass die 1. Herren-Mannschaft sich auf Landesebene etabliert hatte. Nach dem Aufstieg im Jahre 1991 in die Landesliga wurde stets hochklassig gespielt, wobei ohne Zweifel der Aufstieg über die Bayern- und

Gerhard Wachter (re.) hat das schwere Amt des Abteilungs­leiters bei den Tischtennisspielern des FC Nordhalben übernommen. Für ihn führt der Weg zurück zu erfolgrei­chen Zeiten vor allem über eine gute Nachwuchs­arbeit.

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Oberliga in die Regionalliga im Jahre 2004 der Höhepunkt war. Da auch die Mädchen, Jungen und Damen im Bezirk und auf bayerischer Ebene stolze Erfolge verzeich­neten, gehörte Nordhalben zu den TT-Hochburgen in Nordbayern. ERfolgsstory geht zu ende Doch im Juni des Vorjahres sollte eine Erfolgsstory ihr Ende finden. Im Rahmen einer Vorstandssitzung des Gesamtvereins gab es Widerstände wegen einer Neuverpflichtung für das Landesligateam, das als Vizemeister den Aufstieg in die Bayernliga geschafft hatte. Letztlich kam es zu einer Abstimmung, mit dem Ergebnis, die Spielerverpflichtung aus finanziellen Gründen abzulehnen. Damit sahen die Akteure keine Überlebenschance in der Bayernliga. Sie verzichteten nicht nur auf den Aufstieg, sondern zogen auch die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück. In der Folge verließen zudem vier Stammkräfte den Verein in Richtung TTC Tiefenlauter (Reiner Kürschner, Rolf Eberhardt, Günter Fuhrmann) beziehungsweise TSV Teuschnitz (Friedel Tomaschko). Beendet waren damit auch die tollen Auftritte als Seniorenteam, das sich stets bis zur Teilnahme an den deutschen Meisterschaften hochschraubte und hier immer an vorderster Front zu finden war.

Nicht unerwähnt sollte allerdings bleiben, dass das Zuschauerinteresse in der großen Nordwaldhalle mehr und mehr zu wünschen übrig ließ. Auch ein Abwärtstrend der Mannschafts- und Spie­ lerzahlen trat Zug um Zug ein. Stellte der FC in der Saison 2007/2008 noch mit fünf Herren-, je zwei Damen-, Jungen- und Mädchenteams das größte Kontingent im Kreis Kronach, so haben in der zu Ende gegangenen Saison 2012/13 gerademal eine Herren- und eine Damenmannschaft am Verbandsspielbetrieb teilgenommen. Gerhard Wachter Übernimmt Nachdem die kommissarische Abteilungs­leiterin Anita Beetz Mitte des Vorjahres zurückgetreten war, fasste sich mit Gerhard Wachter ein 62-Jähriger ein Herz und übernahm die TT-Sparte. Zusätz­lich wurde er Mannschaftsführer des noch einzigen Herrenteams, bei dem er zugleich­der Spitzenspieler war. Wachters Antwort auf die Frage, warum er gerade in einer schwierigen Phase das Zepter der TT-Abteilung übernahm: »Ich bin seit 1964 im Verein und es liegt mir sehr daran, dass es mit dem Tischtennis in Nordhalben weitergeht. Dies auch, wenn die 1. Herren-Mannschaft nicht mehr in einer der Top-Ligen zu finden ist.« Dass der aus dem benachbarten DürFAIRplay | Das Sportmagazin für den Landkreis Kronach


gesundheit renwaid-Silberstein stammende Wachter kein leichtes Erbe angetreten hatte, dies musste er recht schnell feststellen. »Ein Rückschlag ereilte uns durch die neu angemeldete Damenmannschaft, die nach der Vorrunde aus dem laufenden Wett­ bewerb genommen werden musste.« Inzwischen kam noch hinzu, dass die »Erste« der Damen nach mehrjähriger Zugehörigkeit zur Oberfrankenliga absteigen musste. Doch damit nicht genug: Nun hat sich auch dieses Team aufgelöst und ein Trio davon schlägt künftig für den benachbarten TSV Teuschnitz in der 2. Bezirksliga auf. Zwei dieser Spielerinnen, und zwar Anita Beetz und Gisela Hable, hatte der neue Abteilungsleiter übrigens noch im Februar für 800 absolvierte Spiele im Trikot des FC Nordhalben geehrt. Schwere Zeiten, Hoffnung keimt Bei den Herren wurde am Ende der Saison zwar ein Mittelfeldplatz in der 1. Kreisliga eingenommen, jedoch gab es aus verschiedenen Gründen immer wieder personelle Probleme. Ein Resignieren ist bei dem auch im Behindertensport äußert erfolgreichen Wachter (u.a. 11-mal Deutscher Meister, 22-mal Bayerischer Meister) bisher noch nicht festzustellen. »Positiv stimmt mich, dass derzeit sehr viele Kinder zum Training kommen. Nach den Negativschlagzeilen über den FC vor der Saison hat es erstaunlicherweise ei­ nen starken Zulauf gegeben.« Als Beispiel führt Wachter an, dass im Februar bei den Mini-Meisterschaften 15 Teilnehmer gezählt wurden. Sieben Kinder davon hatten sich für Bezirksentscheid qualifiziert. Dabei schaffe bei den Elf- und Zwölfjährigen Manuel Pötzl sogar den ersten Platz. Mit Blick auf die kommende Saison kann festgestellt werden, dass aufgrund des Interesses beim Nachwuchs eine Jungenmannschaft am Punktspielbetrieb in der 2. Kreisliga teilnehmen wird. Allerdings dürften für die sieben gemeldeten Anfänger, von denen keiner über zwölf Jahre ist, die Trauben (noch) sehr hoch hängen. So bleibt zu hoffen, dass nicht vorzeitig das Handtuch geworfen wird und das Durchhaltevermögen sehr hoch gehalten wird. Da der FC Nordhalben nunmehr auch kein Damenteam mehr stellt, sind es lediglich die Jungen und Herren, die für den FC ab Mitte September auf Punktejagd im TT-Kreis Kronach gehen werden. Der neue Mann am TT-Ruder in der Klöppelgemeinde ist sich im Klaren darüber, dass man im Tischtennis beim FC Nordhalben künftig kleinere Brötchen backen muss. Text und Fotos: Hans Franz

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thema: muskelkater Jeder hatte ihn schon mal und immer fragt man sich: Was kann ich dagegen tun? Die Rede ist vom Muskelkater. Er sorgt dafür, dass schon die kleinsten Bewegungen Schmerzen bereiten.

Was ist eigentlich Muskelkater? »Ehrlich gesagt, man weiß es noch nicht ganz genau«, sagt Dr. Stephan Bernhardt, Allgemeinmediziner aus Berlin. »Seit dem Beginn der For­ schung zum Muskelkater wurden verschiedene Theorien diskutiert.« Die erste ging von einer vermehrten Milchsäurebildung (Laktat) im Mus­ kel aus, die zweite führte Muskelkater auf Blutergüsse zurück. »Die heutige Theorie geht von win­ zigen Verletzungen in den Muskel­ fasern aus«, erklärt Bernhardt. Dies geschieht besonders durch Abbrems­ bewegungen. Beim Bergablaufen ist damit das Muskelkater-Risiko höher als beim Bergauflaufen. Doch was geschieht genau im Mus­ kel? Durch die ungewohnte Belas­ tung werden Muskelfibrillen – das sind Teile der Muskelfasern – verletzt. Anschließend kommt es zu Mus­ kelschwellungen. So entstehen die typischen Schmerzen, die durchaus sieben bis sogar zehn Tage anhalten können.

Ist Muskelkater ungesund? »Nein, Muskelkater ist nicht schädlich«, sagt der Experte. Die Muskelfasern regenerieren sich wieder und es blei­ ben keine Folgeschäden.

Wie beugt man Muskelkater vor? »Ein Wundermittel gibt es nicht«, sagt Bernhardt. »Auch Dehn- und Auf­ wärmübungen vor dem Sport können Muskelkater nicht verhindern. Auf­ wärmübungen sind aber trotzdem wichtig, um Muskelzerrungen vor­ zubeugen.« Muskelkater ist die Folge unge­ wohnter Bewegungen oder zu hoher Belastung. Die beste Vorbeugung ist daher, das Training langsam und stufenweise zu steigern. Ein weiterer

Pluspunkt regelmäßiger Bewegung: Die Koordination verbessert sich – und je koordinierter Übungen ausgeführt werden, desto besser arbeiten die Mus­ keln zusammen. Bei Sportlern geht man außerdem davon aus, dass ihre Muskelfibrillen regelmäßig erneuert werden, dadurch belastbarer sind und nicht so leicht zerstört werden. »Aber auch Sportler kennen Muskelkater durch­ Überbelastung oder neue, un­ trainierte Bewegungen«, erklärt Bern­ hardt.

Wie lindere ich die Muskelschmer­ zen? »Muskelkater kann nicht medikamentös behandelt werden«, sagt Bernhardt. »Schmerzmittel können den Schmerz zwar vorübergehend mindern, helfen aber nicht gegen den Muskelkater.« Viele setzen bei Muskelkater auf eine Wärmebehandlung, zum Beispiel durch­ einen Saunabesuch. »Sportler bestätigen in der Regel, dass Wärme die Schmerzen lindert«, sagt Bern­ hardt. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um Erfahrungswerte. »Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür nicht.« Ein weiterer Erfahrungswert: nicht mit dem Sport pausieren, sondern leicht weiter trainieren. Allerdings sollten die Bewegungen deutlich geringer sein als jene, die den Muskelkater ausgelöst haben. Wer zum Beispiel am Vortag joggen war, könnte die Strecke am zweiten Tag flott spazieren gehen oder die Muskeln vorsichtig dehnen, statt zu joggen.

Wann muss ich zum Arzt gehen? Normalerweise müssen Sie bei einem Muskelkater nicht zum Arzt. Es gibt aber Ausnahmen: Wer sich den Mus­ kelkater nicht durch ein Zuviel an Bewegung oder Sport erklären kann, sollte zum Arzt. »Schuld an den Mus­ kelschmerzen könnte zum Beispiel eine Nebenwirkung von Cholesterinsenkern sein«, erklärt Bernhardt. Wenn der Muskelkater nicht nach allerspätestens zehn Tagen von alleine weggeht oder Sie nicht sicher sind, ob es sich um eine Verletzung handelt, ist ebenfalls ein Praxisbesuch ratsam. Text: Saskia Becker / www.apotheken-umschau.de

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Die erfolgreiche TSK-Mannschaft, die durch einen 3:0-Erfolg im Play-Off-Spiel gegen den TB Weiden den sofortigen Wiederaufstieg in die Volleyball-Landesliga schaffte. Stehend von links: Alexander Groß, Marius Längenfelder, Oliver Höpp, Tim Neubauer, Karsten Scheibl, Dominik Biniszewski und Trainer Jürgen Quappe. Kniend von links: Jan Bollow, Sebastian Schlick, Marc Ammon, Matthias Eichhorn, Lars Ammon und Alexander Ortmann

ZuRÜckGEkäMpFt Nach einem eher schlechten Saisonstart spielten sich die Volleyball­Herren der TS Kronach mit einer beeindruckenden Siegesserie und einem deutlichen Erfolg im Play-Off-Spiel gegen den TB Weiden nach einjähriger Abstinenz zurück in die Landesliga. »Da gehören wir auch hin«, sagt Jan Bollow, Hauptangreifer und Jugendtrainer der TSK.

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ktuell ist noch Beachvolleyball-Zeit, doch schon bald wird es wieder ernst werden. Dann beginnt die Vorbereitung auf die neue Landesliga-Saison für die Volleyballer der Turnerschaft Kronach. Sie sind wieder zurück und haben den unfreiwilligen einjährigen Ausflug in die Bezirksliga vergessen gemacht. Jan Bollow ist einer der Führungsspieler und seit zwölf Jahren im Team dabei. »Es war eigentlich schon so, dass wir den Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben hatten«, sagt der 33Jährige. »Es lief dann allerdings am Anfang gar nicht gut, da wir personell ziemlich angeschlagen waren. An den ersten drei Spieltagen hatten wir meistens nur sechs oder sieben Spieler zur Verfügung und mit 6:6 Punkten eine Ausbeute, die nicht wirklich berauschend war.« Die Wende kam dann zum Jahresende hin. »Ende November, Anfang Dezember kamen verletzte Spieler wieder zurück, die Mannschaftsleistung wurde konstanter und vor allen Dingen besser. Es entwickelte sich eine Eigendynamik, so dass wir bis zum Ende der Saison nur noch ein 34

Spiel verloren.« Sogar gegen den späteren Meister und direkten Aufsteiger BSV Bayreuth III konnte man gewinnen. Nur zweimal musste die Turnerschaft in den letzten Jahren in die Bezirksliga absteigen. Ansonsten ist die Landesliga das Terrain, auf dem man sich, wenn alles gut läuft, durchaus bewegen kann und bewegen will. »Für die Landesliga«, sagt Jan Bollow, »muss man vor allen Dingen bei der Trainingsintensität wieder eine deutliche Schippe zulegen. Das wissen wir und die Mannschaft hat auch kein Problem damit. Wichtig wird nur sein, dass wir an den Spieltagen auf unsere volle Mannschaftsstärke bauen können, dann bin ich Bild rechts: Außenangreifer Marius Längenfelder bei einem gefühlvollen Schlag über den gegnerischen Block.

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Fotos: Heinrich Weiß

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» VollEybAll zuversichtlich, dass wir zwischen Platz drei und sechs landen können.« AUF GUTEM WEG Und das bedeutet schließlich den Klassenerhalt. Die Voraussetzungen dafür seien schon deshalb sehr günstig, weil die Mannschaft nicht nur so zusammen bleibt, wie im letzten Jahr, sondern mit Martin Reinhardt auch noch ein guter Spieler zurückkommt, der zuletzt pausiert hatte. Generell sieht Jan Bollow, gebürtiger Lübecker, aber seit 26 Jahren in Kronach, sein Team und den Volleyball bei der Turnerschaft auf einem guten Weg auch für die Zukunft. »Mit unserem jetzigen Team können wir sicherlich noch zwei bis drei Jahre so weiterspielen und parallel möchten wir Jahr für Jahr auch Jugendspieler integrieren. Jan Bollow leitet zusammen mit seinem Kollegen Alexander Groß ehrenamtlich das Jugendtraining. »Ziel ist es in erster Linie, einen Unterbau für die erste Herrenmannschaft zu bekommen, der zunächst am Jugendspielbetrieb teilnimmt und somit die Zukunft der Herrenmannschaft langfristig sichern kann. Aktuell haben wir acht Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren«, sagt Jan Bollow, die einmal die Woche trainieren und ab Herbst als B-Jugend in den Spielbetrieb einsteigen werden.« Das Training findet immer am Freitag ab 17:30 Uhr in der Turnhalle des KasparZeuß-Gymnasiums statt und jeder, der Interesse hat, in Zukunft im Nachwuchsteam der Turnerschaft mitzuspielen, ist herzlich willkommen. Jan Bollow weiß natürlich auch, dass Volleyball in Konkurrenz zu anderen Freizeitbeschäftigungen und Sportarten steht. Er selbst hat noch bis zur B-Jugend Fußball gespielt, außerdem Tennis und über den Schulsport landete er schließlich beim Volleyball. Dort ist er bis heute geblieben. »Ich denke«, sagt er, »man muss einfach mal ein paar Sachen ausprobieren, um dann zu schauen, was einem liegt und was nicht.« Zwei Dinge sind es besonders, die seine Sportart für ihn so attraktiv und faszinierend machen. Zum einen sei es die Mannschaftssportart, bei der das Zusammenwirken aller Spieler auf dem Feld für den Erfolg so wichtig sei wie in keiner anderen. Außerdem könne man beim Volleyball sehr gut Defizite durch intensives Training nicht nur ausmerzen, sondern sich auch permanent weiterentwickeln. SAISONAUFTAKT VERSPRICHT SPANNUNG Der wichtigste Grund für ihn, dass es am Schluss doch noch mit dem Aufstieg geFAIRplay | Ausgabe August/September 2013

Tim Neubauer – in dieser Szene bei einer konzentrierten Annahme eines gegnerischen Aufschlags – gelang schließlich mit einem wuchtigen Angriffsschlag der alles entscheidende Punkt für den Aufstieg

klappt hat, ist, dass die Mannschaft nach dem verpatzten Auftakt sich über die ganze Saison als geschlossene Einheit präsentiert hat. Sicherlich auch ein Verdienst des Trainers, so Jan Bollow. Jürgen Quappe sei mit seiner ruhigen und sachlichen Art der optimale Coach für die Truppe. »Es macht uns allen einfach sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten. Und wenn die Mannschaft und der Trainer gut harmonieren und gerne miteinander arbeiten, dann ist das Teamgefüge auch so gut, wie es bei uns ist. Wir unternehmen relativ viel gemeinsam und ich denke, das spiegelt sich dann auch auf dem Spielfeld und in der Leistung wider.« Für die neue Saison, die am 5. Oktober auswärts gegen den TB Weiden beginnt, wird es vor allen Dingen wichtig sein, gut aus den Startlöchern zu kommen. Die Weidener hatten das Play-Off-Spiel gegen die Turnerschaft zwar verloren, nehmen in der neuen Saison aber den LandesligaStartplatz des TSV Neutraubling ein, der seine Mannschaft zurückgezogen hat. Zum ersten Heimspieltag am Samstag, dem 26. Oktober um 15:00 Uhr werden die Kronacher den TSV Abensberg und den TB Regenstauf begrüßen. So kommt es schon am 3. Spieltag in eigener Halle

Mach Mit!

für die Mannschaft von Trainer Quappe zu richtungsweisenden Duellen mit den beiden anderen Aufsteigern aus Regenstauf und Abensberg. Der Spielmodus in der Landesliga sieht vor, dass jeweils nur zwei Begegnungen stattfinden, wobei die Gastgeber dann jeweils gegen die Gäste antreten müssen. In der Bezirksliga hatten die drei Teams am Spieltag jeweils noch alle gegeneinander gespielt. Jan Bollow ist die Vorfreude auf die bevorstehende Saison schon wieder anzumerken. »Das wird gerade an diesem 3. Spieltag schon ganz schön spannend«, blickt er voraus. »Wichtig wird für uns wirklich sein, dass wir gleich am Anfang einige Spiele gewinnen und nach Möglichkeit nicht sofort hinten reinrutschen.« Dass nur aufgrund des erneuten Aufstiegs nun in Kronach keine Volleyballeuphorie ausbrechen wird, ist dem Hauptangreifer der Turnerschaft natürlich klar. Er würde sich aber wünschen, neben den Stammzuschauern zukünftig auch ein paar neue Fans für seinen Sport und seine Mannschaft gewinnen zu können. Und er verspricht: »Es lohnt sich!« von Carlo Fehn

Volleyball-Jugendmannschaft der TS Kronach wieder im Aufbau! Interessierte sind herzlich willkommen! Jeden Freitag um 17:30 Uhr in der Turnhalle des KasparZeuß-Gymnasiums. Fragen? → jan.oliver.bollow@googlemail.com

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VERGEssENE WElt Hartmut Nenninger war jahrzehntelang Spieler und Motor des Handballs im Landkreis. Dem ehemaligen ersten Vorsitzenden der HG Kronach war es auch zu verdanken, dass sich zwischen 1981 und 2002 einmal zu Jahresbeginn Topp-Mannschaften aus dem In- und Ausland in Kronach zeigten. Zeiten, von denen man nur noch träumen kann.

Auch der ehemalige Nationalspieler Stefan Kretzschmar war gerne in Kronach zu Gast. Foto: CAMERA 4

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»Handball in Kronach wird es so schnell nicht mehr geben!«

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artmut Nenninger klingt weder besonders frustriert, noch kann man bei ihm besonders große Wehmut fest­stellen, wenn man von ihm wissen möchte, warum Handball auf der Landkreiskarte nicht mehr existiert. »Letzt­ endlich war es einfach so, sagt der 62Jährige, dass es keinen Nachwuchs mehr gab und es mit dem Handball bei der HG Kronach in einem schleichenden Prozess dann 2006 endgültig vorbei war.« Was bis dahin seit Anfang der siebziger Jahre in dieser Sportart stattgefunden hatte, macht auf den ersten Blick den Anschein eines Mauerblümchendaseins. Hartmut Nenninger erinnert sich: »Das muss 1970/71 gewesen sein. Da ging es auf eine Initiative hin in Großvichtach mit dem Handball los. 1978 sind dann einige Spieler geschlossen zum FC Kronach gegangen. Danach gab es unter anderem noch eine Kooperation mit dem ATSV Kronach, aber letztendlich haben wir dann 1982 beschlossen, einen eigenständigen Handballverein, die HG Kronach, zu gründen.« Und diese HG Kronach hatte ihre Hochphase dann in den 80er, Anfang der 90er Jahre. Dass Handball im gesamten Landkreis schon zu diesem Zeitpunkt wohl keine Zukunft mehr haben würde, zeigte sich daran, dass die HG in ihrer Blütezeit zwar teilweise mit drei Teams am Spielbetrieb teilnahm, es weiterhin aber keine Mannschaft aus dem Landkreis gab. Hier unterhielt die HG Kronach auch über den Zeitraum von knapp fünf Jahren eine Jugendmannschaft. 1984 schaffte die HG in der Kreisliga Coburg-Kronach-Lichten-

Langjähriger erster Vorsitzender der HG Kronach: Hartmut Nenninger FAIRplay | Ausgabe August/September 2013

fels die Meisterschaft und stieg somit in die Gruppenliga auf, was im Fußball ungefähr der Bezirksliga entsprach. Dort hatte man es mit überregionalen Mannschaften wie zum Beispiel Bamberg, Pegnitz oder Hof zu tun und konnte sich auch einige Jahre halten, bevor man dann wieder in die Kreisliga absteigen musste. »Das war wie gesagt Anfang der 90er Jahre«, resümiert Hartmut Nenninger, »und von da an war, was die sportlichen Erfolge anging, der Zenit wohl schon überschritten.« Jährliches TopP-Event Allerdings hatte der pensionierte Polizeibeamte zu dieser Zeit durch eigene Anstrengungen ein jährliches Handball­ event in Kronach initiiert und zu einer festen Veranstaltung gemacht, das neben dem Spielbetrieb seiner Mannschaft zum eigentlichen Highlight eines jeden Jahres geworden war. »Ich habe 1981 zufällig gelesen, dass Handballteams aus der ehemaligen DDR Testspiele in Westdeutschland machen wollten. Da habe ich eine Chance gewittert und durch einige Kontakte, die ich zu hochrangigen Funktionären der europäischen Handballföderation, aber auch zu Managern von Bundesligavereinen hatte, wurde die Idee von einem jährlichen großen Handballspiel zwischen einer ausländischen und einer deutschen Topp-Mannschaft in Kronach geboren und mehr und mehr zu einer realistischen Überlegung.« Nachdem die HG Kronach in den ersten fünf Jahren vor großen Zuschauerkulissen selbst noch gegen Teams wie den VfL Günzburg oder die ungarische Mannschaft von Tatabanya Budapest spielte, gaben sich in den Folgejahren national und international renommierte Klubs wie zum Beispiel der TSV Milberts­ hofen, Baia Mare, der SC Magdeburg, der TV Großwallstadt oder die Nationalmannschaften aus Russland, Tunesien und Südkorea in der Dreifachturnhalle am Schulzentrum die Klinken in die Hand. »Ich hätte gerne auch mal den THW Kiel oder Flensburg nach Kronach geholt«, erzählt Hartmut Nenninger, aber durch eine Umstellung des Spielplans war es dann leider so, dass Termine im Januar für Freundschaftsspiele nicht mehr möglich waren und so eine Veranstaltung im August zu machen, das wäre nicht sinnvoll gewesen.« Mit dem letzten Spiel des TV

Großwallstadt gegen den HSC Coburg 2000 endete 2002 nicht nur dieses jährliche Highlight in Kronach, sondern gleich­zeitig wurde damit auch das nahende Ende der HG Kronach und somit des Handballs im Landkreis eingeläutet. Hartmut Nenninger selbst hat von 1971 bis 2002 aktiv mitgespielt und war außerdem seit 1978 bis zur letztendlichen Auf­ lösung des Vereins im Jahre 2006 sein erster Vorsitzender. »Es war am Schluss dann eben so, dass wir mit nur noch fünf oder sechs Spielern Partien bestritten haben und somit war die Entscheidung, den Spielbetrieb 2002 einzustellen, eigentlich nur die logische Konsequenz.« Rückkehr unwahrscheinlich Und nachdem der Handball von der sportlichen Landkreiskarte nun schon eine gefühlte Ewigkeit verschwunden ist, glaubt Hartmut Nenninger nicht mehr daran, dass sich das zukünftig noch einmal ändern wird. »Handball wird es im Landkreis Kronach leider so schnell nicht mehr geben«, sagt er. »So ein Mo­ dell wie in Coburg beim HSC wäre hier ja nur möglich, wenn man bereits zwei, drei oder vier Teams hätte, und dann mit ent­ sprechenden Sponsoren etwas Größeres aufziehen wollte. In unserem Fall hieße es aber zunächst einmal, ganz unten an der Basis, also an Schulen, wieder ein Bewusstsein für diesen Sport zu schaffen. Und so gerne ich es sehen würde, aber das wird so nicht mehr funktionieren.« Und so bleiben für ihn in erster Linie die Erinnerungen an begeisternde Veranstaltungen, bei denen es auch einmal möglich war, mit Stars wie dem ehemaligen Nationalspieler Stefan Kretzschmar ein Pläuschchen zu halten, von den Verantwortlichen renommierter Klubs ein anerkennendes Schulterklopfen zu bekommen, dass man diese Veranstaltung so hervorragend organisiert hatte und sich das eine oder andere Mal auch ein bisschen über das Benehmen ehemaliger europäischer Spitzenteams zu wundern. Darüber hüllt Hartmut Nenninger aber den Mantel des Schweigens. Viel mehr überwiegen sehr viele positive Erlebnisse, die er in der knapp 35-jährigen Handballgeschichte erlebt hat, die er aber gerne in seiner persönlichen Schatztruhe aufbewahren möchte. von Carlo Fehn

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» uNsER VEREIN

Feuerwehrfußballer sehr erfolgreich!

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ubertus Pohl – oder wie man ihn in Kronach kennt: »der Schlauch« – fiebert schon jetzt ein bisschen dem nächsten Jahr entgegen. 2014 nämlich wird die Fußballmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Kronach ihren 30. Geburtstag feiern. Hubertus Pohl ist zusammen mit Dieter Scherbel Initiator des Teams gewesen und heute noch deren Trainer. Er erinnert sich: »Das war damals eigentlich eine Schnapsidee. Ich habe dann irgendwann einfach mal so gesagt, wir könnten doch eine Mannschaft aufmachen, regelmäßig trainieren und auch bei Turnieren mitspielen.« Der ehemalige Aktive des FC Kronach ließ sich von seiner Idee nicht mehr abbringen,. »Es war halt mal etwas Neues und wer nicht Fußballer war, für den war das vielleicht ein bisschen befremdlich. Aber nach und nach hat sich unsere Mannschaft dann etabliert.« Sogar so gut, dass man schon seit über zwei Jahrzehnten jährlich beim LOEWE-Pokal dabei ist und auch sonst das eine oder andere Turnier absolviert. Neben Hubertus Pohl sind von den damaligen Gründungsmitgliedern heute noch Jürgen Panzer und Thomas Porzelt aktiv.

In 2013, bei der 22. Teilnahme, sprang dabei sogar der hervorragende siebte Platz heraus – eine kaum für möglich gehaltene Leistung. Beim eigenen Hallenturnier in diesem Jahr, an dem die beiden Mannschaften der Feuerwehr Kronach, die Freiwillige Feuerwehr Dörfles sowie die Sportfreunde Kreuzberg und die Firma Schiffauer teilnahmen, wurde die Kronacher »Erste« ihrer Favoritenrolle gerecht und konnte mit vier Erfolgen den Turniersieg feiern und mit Daniel Jakobi auch den Torschützenkönig stellen. Noch einen draufsetzen konnte man dann beim Coburger Feuerwehr-Cup, wo das Team um Trainer Pohl ungeschlagen und ohne Gegentreffer wiederum als Sieger vom Platz ging. Im Halbfinale – hier war die FFW Dörfles-Esbach der Gegner – hatte man zuerst etwas Startschwierigkeiten und zur Halbzeit stand es nur 1:0. Im zweiten Durchgang spielten die Kronacher aber ihre Kondition aus und erzielten noch vier weitere Treffer zum hochverdienten 5:0-Sieg. Das Endspiel stand auf hohem Niveau. Die FFW Lautertal, bis zum Finale ebenfalls ohne Gegentreffer, stellte sich als

Foto: Werner Olgemöller

Es sei damals eher eine Schnapsidee gewesen, sagt Hubertus Pohl heute. Im nächsten Jahr feiert die vom »Schlauch« mitgegründete Fußballmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Kronach ihr 30-jähriges Bestehen.

Seit 1975 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kronach und Mitgründer der FFW-Fußballmannschaft: Hubertus »Schlauch« Pohl.

der erwartet schwere Gegner heraus. Mit einem Kraftakt, Kampf und viel Glück hielt die Abwehr dem Sturmlauf stand. Über einen Konterangriff mit Manuel Vonberg und Daniel Jakobi erzielte man den 1:0Siegtreffer. Während des Turniers wurden auch Kontakte zu anderen Feuerwehren für weitere Freundschaftsspiele geknüpft. So hat sich die FF Rödental bereits zu einem Spiel in Kronach angekündigt. von Carlo Fehn

www.feuerwehr-kronach.org

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Das Sportmagazin für den Landkreis Kronach Herausgeber: Verlag Carlo Fehn Matthias-Kaiser-Str. 1 96317 Kronach Telefon: 09261-9100148 Telefax: 09261-9100149 E-Mail: redaktion@fairplay-kc.de Redaktion/Texte in dieser Ausgabe: Carlo Fehn (V.i.S.d.P.) Hans Franz Satz/ Layout/ Anzeigen: Carlo Fehn Fotos: Carlo Fehn, Hans Franz, Heinrich Weiß, Klaus Hühnlein, Werner Olgemöller, Golf Club Kronach, Sirius-X-Ice Team, FFW Kronach, CAMERA 4, fotolia.de Druck: CEWE-Print GmbH

Foto: FFW Kronach

Erscheinungsweise: zweimonatlich

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Die siegreiche Kronacher Mannschaft beim diesjährigen Coburger Feuerwer-Cup. Hinten stehend von links: 1. Kommandant Martin Panzer, Jörg Schramm, Adrian Panzer, Ricardo Ciolka, Daniel Jakobi, Florian Pohl. Vorne von links: Manuel Vonberg, Andreas Schütz, Thomas Gareis, Nico Porzelt, Trainer Hubertus .Pohl

Druckauflage: 1.000 Stück

FAIRplay | Das Sportmagazin für den Landkreis Kronach


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