Geschäftsbericht 2023

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Geschäftsbericht 2023

KorporationsbürgerInnen 20'949 / per 30.9.2023

Grundeigentum 744 km2 (70 % der Kantonsoberfläche)

Alpfläche 210 km2

Alpbetriebe rund 205 (66 Alpen)

Waldfläche 170 km2

Hiebsatz 23'250 Festmeter

Genutztes Holz 26'348 Festmeter

Kulturland 340 ha (LN)

Felsen, Gletscher, Berge 220 km2

Landwirtschaftliche Gewerbe 8 Liegenschaften mit Haus & Stall Immobilien 5 mit 51 Wohneinheiten

CHF Verwaltung 590 Stellenprozente 1 Lernende

Personen

Personen Korporationsbürgergemeinden

Beteiligungen 16 % EWA-energieUri AG (AK 3.2 Mio. CHF)

% KW Gurtnellen AG (AK 2.4 Mio. CHF)

% KW Bristen AG (AK 0.9 Mio. CHF)

% KW Schächen AG (AK 0.9 Mio. CHF)

15 % KW Palanggenbach AG (AK 0.45 Mio. CHF)

8 % KW Erstfeldertal AG (AK 0.96 Mio. CHF)

7 % KW Meiental AG (AK 0.147 Mio. CHF)

% Brüsti Immobilien AG (AK 0.1 Mio. CHF)

Korporation Uri schreitet in traditioneller Manier durch das Altdorfer Zentrum Richtung Unterlehn, um ihre Korporationsgemeinde abzuhalten.

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Bilanzsumme 81
CHF Umsatz 8.15
Gewinn 228'209
Korporationsrat
17
15
Mio.
Mio. CHF
Engerer Rat 9
32
30
15
Editorial 3 Jahresrückblick 4 Korporationsnutzen 6 Waldungen 8 Auf der Fährte einer Jägerin 10 Weiden / Alpen 12 Erster Sommer mit neuem Alpkonzept 14 Verwaltung 16 Regalien 16 – Strahlnerpatente 2023 16 – Vergabungen, Beiträge und Baurechte 2023 16 Immobilien 16 Energie 17 Räte 18 Wo die Schweizer Demokratie ihren Ursprung hat 19 Personal 20 Finanzen 21 Jahresrechnung 22 Bilanz 23 Informationen zum Ausserbilanzgeschäft 23 Inhalt
100
Kennzahlen
Die

Editorial

Der traditionelle Einzug der Korporation Uri durch Altdorf, angeführt vom Harst und begleitet von Fahnenträgern und Hellebardieren, ist mehr als nur eine festliche Prozession – es ist gelebte Tradition, welche die Seele unserer Gemeinschaft widerspiegelt. Inmitten dieses ehrwürdigen Zuges zu gehen, erfüllt mich stets mit Demut, Energie und Freude. Die unmittelbare Ausübung der Demokratie, die im Ring auf so bewundernswerte Weise praktiziert wird, prägt das tägliche Schaffen der Korporation Uri. Unsere direkte Demokratie ist eine Errungenschaft, für die wir Sorge tragen und die wir wertschätzen sollten. Mit Engagement lassen sich in einer direkten Demokratie Fortschritte erzielen, aber auch im Kleinen können wir durch Einsatz Veränderungen bewirken. Der entschlossene Einsatz einzelner Urnerinnen und Urner, egal wie bescheiden ihr Anliegen auch sein mag, zog sich wie ein roter Faden durch das vergangene Geschäftsjahr und hinterliess bei mir einen tiefen Eindruck.

So wurden beispielsweise mit der Schaffung des Forstreviers Urnersee grosse Schritte unternommen, um die Zukunft der Bürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon weiter zu formen. Ebenso begannen die Älplerinnen und Älpler auf dem Urnerboden im vergangenen Alpsommer damit, das neue Alpkonzept umzusetzen. Solche Neuerungen sind keine Selbstverständlichkeit, und wie das gescheiterte Konzept «Schafalpstrukturen Urner Oberland» zeigt, ist der Erfolg keineswegs garantiert. Es ist ein Prozess von Gesprächen, Kompromissen und Veränderungsbereitschaft, der sowohl gelingen als auch scheitern kann.

Korporationspräsident Kurt Schuler.

engagieren, können solche Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden und Uri sowie seiner Bevölkerung und Wirtschaft wirkliche Vorteile bringen.

Ein Höhepunkt des vergangenen Geschäftsjahres war zweifellos der Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der EWA-energieUri AG. Die Verhandlungen mit der Axpo und dem CKW waren anspruchsvoll, doch dank der gemeinsamen Anstrengungen des Kantons Uri und der Korporation Uri brachten wir einen soliden Energiedienstleister mit einer Vielzahl von Fachkräften und Wasserkraftwerken in Urner Hände. Uri kann somit seine Position stärken im Zusammenhang mit den Neukonzessionierungen des Kraftwerks Lucendro und der Reusskaskade. Letztere produziert 40 Prozent des schweizweiten Bahnstroms der SBB.

Energie wird in Zukunft ein entscheidender Faktor sein, insbesondere in den Wintermonaten. Es ist an der Zeit, dass das Land Uri von dieser Winterenergie mitprofitiert. Nur wenn wir gemeinsam auftreten, ein Zeichen setzen und uns mit vollem Einsatz

Abseits von Verhandlungen mit Grosskonzernen sind es vor allem die alltäglichen Anliegen, die uns zusammenhalten und stärken. Beispielsweise schuf die Korporation Uri zusammen mit der Bürgergemeinde Göschenen und dem Amt für Forst ein Waldreservat im Göschenertal und gab so der Natur weiteren geschützten Raum. Den Freestylern leisteten wir einen finanziellen Beitrag zur Realisierung des Selder Skateparks in Silenen. Im Kulturkloster Altdorf wurde die Fenstersanierung initiiert und eine Lösung erarbeitet, die sowohl energetisch als auch denkmalpflegerisch sinnvoll ist. Und alles, was die Korporation Uri geschafft und angegangen hat, wird ab 2024 ordentlich abgelegt im neuen Archiv unmittelbar bei unserem Verwaltungsgebäude.

Wir setzen uns ein – unermüdlich und voller Elan, im Grossen wie im Kleinen – für Sie und für den schönsten Kanton der Schweiz.

Ihr Korporationspräsident, Kurt Schuler

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Jahresrückblick

01 Besichtigung Gasperini Am 1. Dezember 2023 besichtigte der Korporationsrat im Anschluss an die Session den Steinbruch des Hartsteinwerks Gasperini oberhalb von Seedorf.

02 Fenster Kulturkloster Im Kulturkloster Altdorf wurden 130 Fensterrahmen und 319 Fensterflügel restauriert. Dank dieser Restaurierung konnte die Energieeffizienz des Hauses wesentlich verbessert werden.

03 Eröffnung Waldreservat Das Waldreservat Göschenertal wurde am 16. Juni 2023 offiziell eröffnet. Es erstreckt sich über 645 Hektaren, was rund fünfmal der Fläche des GöscheneralpStausees entspricht.

04 Eröffnung Selderboden Den neu erstellten Skatepark im Silener Selderboden unterstützte die Korporation Uri mit 10'000 Franken. Der rund 1’200 Quadratmeter grosse Park bietet alles, was ein Freestyler-Herz begehrt.

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02 01 05 06

05 Treffen mit Ursern Beim ordentlichen Treffen mit dem Talrat Ursern stattete der Engere Rat der Galenstockalp einen Besuch ab und liess sich dabei vom Älpler-Ehepaar Meyer über die Alp informieren.

06 Schwimmbad Papilio Die Korporation Uri unterstützte die Sanierung des Therapiebades und den Neubau des Begegnungszentrums der Stiftung papilio mit einem Beitrag von 500'000 Franken.

07 Forstfest Forst Schattdorf/Bürglen Am Forstfest der Korporationsbürgergemeinden Schattdorf und Bürglen bot sich Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein und Gedankenaustausch.

08 Einweihung Palanggenbach Am 3. Juni 2023 fanden die offizielle Einweihung und der Tag der offenen Tür des Kraftwerks Palanggenbach statt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, um das jüngste Urner Kraftwerksprojekt im Seedorfer Bodenwald zu besichtigen. Die Korporation Uri ist am Partnerwerk mit 15 Prozent beteiligt.

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08 04 03 07

Von der Bergstation Musenalp aus können Gipfelstürmer den Uri-Rotstock oder den Gitschen erklimmen.

Naturwandern im Isental –vom Gletscher bis zum See

Die Bürgeraktion der Korporation Uri feiert ihr FünfJahr-Jubiläum und lädt zur Erkundungstour nach Isenthal. Zwischen dem 1. Juni und 14. Juli 2024 können Bürgerinnen und Bürger täglich von einer kostenlosen Berg- und Talfahrt bei drei ausgewählten Seilbahnen profitieren.

Die Bürgeraktion der Korporation Uri jährt sich in diesem Jahr bereits zum fünften Mal. Sie führt nach Isenthal, der einzigen Urner Gemeinde mit Gletscher- und Urnersee-Anstoss. Dieser besondere Fleck Erde, der vom Uri-Rotstock bis Isleten reicht, lässt das Herz von Wanderern und Naturfreunden höherschlagen: Nach der abenteuerlichen, kurvenreichen Strasse hinauf auf 780 m ü. M. ins abgeschiedene Isental erstrecken sich 110 Kilometer Wanderwege. «Das Isental ist ein Geheimtipp für Freizeit, Erleben und vor allem

Naturwandern», sagt Josef Schuler, Vizepräsident Isenthal Tourismus. «Das Dorf ist der ideale Ausgangspunkt für Familienwanderungen und alpine Touren – es gibt sieben Luftseilbahnen, die zu verschiedensten Ausflugszielen führen.» Die Korporation Uri rückt drei davon in den Fokus: die Seilbahnen St. Jakob-Gitschenen, Chlital-Gietisflue und Chlital-Musenalp. Zwischen 1. Juni und 14. Juli 2024 offeriert die Korporation Uri ihren Bürgerinnen und Bürgern täglich eine freie Berg- und Talfahrt pro Seilbahn.

Wanderparadies jeden Levels «Gäste können zwischen 16 gut signalisierten Familienwanderungen und zehn rot-weissen Bergtouren wählen», erzählt Antonia Furrer Bissig von der Seilbahngenossenschaft Gitschenen. «Geübten Wanderern empfehlen wir den beliebten Aussichtsgipfel Schwalmis.» Diese Route startet bei der Seilbahn St. Jakob-Gitschenen und bietet eine wunderschöne

6 Korporationsnutzen

Weitsicht auf Berge und Seen. «Die Wanderung kann bei Bedarf bis zur Klewenalp im Kanton Nidwalden ausgedehnt werden.»

Fitte und trittsichere Wanderer können den Uri-Rotstock auf 2'929 m ü. M. erklimmen. «Rund 300 Höhenmeter dieser hochalpinen Wanderung können bequem mit der Seilbahn Chlital-Musenalp überwunden werden», so Antonia Furrer Bissig.

Bunter Strauss an Erlebnispfaden «Gemächlicheren Naturfreunden bietet sich die Rundwanderung ab der Bergstation Gietisflue an», sagt Josef Schuler, «auf dem neu realisierten Urner Sagenplatz bei Wang kann dann ein Picknick genossen werden.» Auch der Naturlehrpfad Gitschenen lade zum Entdecken ein. Ein Highlight ist der «Naturkundliche Höhenweg», er führt von der Musenalp via Sas-

Bürgeraktion 2024

si und Biwald nach St. Jakob. Kinder kommen auf dem Rätselweg «Gusti, die Gämse» auf ihre Kosten. Die Route führt vom Nei auf die Musenalp und dauert rund eine Stunde. «Für richtige Rätselantworten gibt es im Bergrestaurant Musenalp eine kleine Überraschung», so Josef Schuler. In Gitschenen erfreut sich der Natur- und Entdeckerrundweg, mit Picknickplatz im Geissboden, bei den Kleinsten grosser Beliebtheit, Alpstubli und Berggasthaus laden Wandergäste ein. Weitere Picknickplätze befinden sich bei Bushaltestellen, z. B. beim Dorfeingang Sportplatz Gubeli, am Grosstalbach im Schluchen, bei der Schweigmatt oder im Schattenberg. Im Dorfladen gibt es lokale Produkte wie Dorfbier, Teigwaren, Hüüswürstli und sechs einheimische Alpkäsesorten. Bei Hunger und Durst lohnt sich ein Besuch in den Gasthäusern Urirotstock, Gitschenen, Musenalp und Biwaldalp.

Isental Retourfahrt bei den Seilbahnen

St. Jakob-Gitschenen, Chlital-Gietisflue und Chlital-Musenalp

Berechtigt Urner Korporationsbürgerinnen und -bürger

Laufzeit 1. Juni bis 14. Juli 2024, zu offiziellen Betriebszeiten

Gültigkeit Für eine Retourfahrt pro Tag und pro Seilbahn

Vorzuweisen Identitätskarte und Korporationsbürgerausweis

Wichtig Bei den alpinen Bergtouren ist viel Trittsicherheit notwendig. Bitte bezahlen Sie bei den Feuerstellen einen freiwilligen

Beitrag für das Feuerholz per Twint (ehrenamtliche Arbeit).

Spezielle 2. Juni 2024: Eröffnung des historischen Chlital-Weges

Anlässe und des Urner Sagenweges 22. Juni 2024: 4. Gitschener Bienentag

Jakob

Auch die Seilbahnen Chlital-Gietisflue (links) und St. Jakob-Gitschenen (rechts) sind Teil der diesjährigen Bürgeraktion.
Gietisflue Musenalp Gitschenen Chlital ISENTHAL St.
Grosstal Chlital © swisstopo
Chlital

Initiative Projektgruppe zum Forstrevier-Zusammenschluss: (von links)

Kräfte mit dem neuen Forstrevier Urnersee gebündelt

Die Korporationsbürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon intensivieren künftig ihre Zusammenarbeit. Per 1. Januar 2024 haben sie gemeinsam den Revierbetrieb «Forst Urnersee» gegründet. Diese neue öffentlich-rechtliche Körperschaft im Eigentum der drei Bürgergemeinden übernimmt nun nahezu alle Aufgaben im Bereich Waldbewirtschaftung. Infolgedessen werden die Bürgergemeinden kein eigenes Forstpersonal mehr beschäftigen, während der neue Forstbetrieb über ein effizientes Team von 17 Personen verfügt. Mit diesem Zusammenschluss, der vom Engeren Rat an seiner Sitzung am 15. Mai 2023 genehmigt wurde, sollen die Abläufe in der Waldbewirtschaftung effizienter gestaltet und die Bürokratie durch die Verrechnung von Arbeitsleistungen zwischen den Bürgergemeinden minimiert werden. Darüber hinaus steht nun mehr Kapital für Investitionen zur Verfügung. Nicht zuletzt entsteht auch ein attraktiver Ausbildungsbetrieb mit insgesamt drei Lehrstellen.

Holzkreislauf Für die Umsetzungsstrategie «Urner Holzkreislauf» hat der Korporationsrat Uri einen Beitrag von 120'000 Franken zugesagt. Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, die Nutzung von Holz aus heimischen Wäldern zu steigern und einheimisches Holz vermehrt als Baustoff und Energieträger einzusetzen. Die Wertschöpfungskette von Wald und Holz birgt ein beträchtliches Potenzial, um einen bedeutenden Beitrag zur Klimaneutralität der Schweiz und somit zur Erreichung der Netto-Null-Ziele bis 2050 zu leisten. Innerhalb dieses Finanzrahmens ist eine Summe von 45'000 Franken für die Erstellung eines Holz- und Waldführers unter der Federführung der Korporation Uri vorgesehen.

Holzpreis steigt leicht Im Jahr 2022 wurden im Kanton Uri total 34’390 m3 (Vorjahr: 28'410 m3) Holz genutzt. Diese Menge liegt über der Nutzungsmenge der letzten fünf Jahre. Für das Berichtsjahr weisen die Forstbetriebe der Korporationsbürgergemeinden und des Kantons erneut einen Gewinn aus. Er beträgt 159’250 Franken (Vorjahr: 486'300 Franken).

8 Waldungen
Stefan Jauch, Bürgerratspräsident Altdorf, Martin Albert, Bürgerrat Sisikon, und Elias Bricker, Bürgerrat Flüelen.

Im Jahr 2022 betrug die verkaufte Holzmenge im öffentlichen Wald (Korporationswald und Wald im Eigentum des Kantons) 26’348 m3 Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 6’304 m3. Rund 8’043 m3 Holz – vorwiegend Sturm- und Käferholz in abgelegenen Gebieten – wurden entrindet und im Wald liegengelassen. Der Verkauf von Stammholz stieg im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 3’164 m3 bzw. um 35.2 %. Gegenüber dem Vorjahr nahm der Verkauf von Industrieholz im Berichtsjahr um 177 m3 zu. Auch der Energieholzverkauf stieg um 2'963 m3 bzw. um 27 %. Der Holzerlös pro m3 ist im Jahr 2022 um 1.32 Franken auf 61.67 Franken gegenüber dem Vorjahr gestiegen aufgrund der aktuell hohen Nachfrage nach Holz im Schweizer Bausektor.

Obwohl sich die Preise für den Holzverkauf in den letzten beiden Jahren erhöht haben, können die Kosten für die anspruchsvolle Schutzwaldpflege und die Holzernte im schwierigen Urner Gelände nicht allein über den Holzerlös gedeckt werden. Die Holzerlöse betragen lediglich 14 % der gesamten Betriebseinnahmen.

Zentrale Einnahmequellen sind einerseits erbrachte Dienstleistungen an Kanton, Gemeinden und Private mit einem Gewinn von 579’507 Franken (Vorjahr: 410'875 Franken). Sie machen 37.5 % des Gesamtumsatzes ohne Investitionen (Vorjahr: 37 %) aus. Andererseits die Beiträge der öffentlichen Hand, die 44 % der gesamten Betriebseinnahmen betragen. Dies unterstreicht, wie zentral die öffentlichen Beiträge für die Waldbewirtschaftung und Schutzwaldpflege im Gebirgswald sind.

Höhere Investitionen Im Berichtsjahr 2022 betragen die Investitionen 873’083 Franken (Vorjahr: 780'825 Franken). In Gebäude sowie Rücke- und Transportmaschinen wurden dabei 403’141 Franken investiert. Für Erschliessungsanlagen wurden 461’580 Franken aufgewendet. In den kommenden Jahren werden weiterhin Urner Waldstrassen nach einer eigens dafür ausgearbeiteten Prioritätenreihenfolge saniert.

58 Vollzeitstellen im Wald Gesamthaft wurden im letzten Jahr 108’182 Arbeitsstunden geleistet (Vorjahr: 106'400 Stunden). Dies entspricht etwa 58 Vollzeitstellen (Vorjahr: 57 Stellen). Bei der Vergabe von Aufträgen in der Höhe von rund 4,8 Millionen Franken an Dritte wurden einheimische Unternehmen berücksichtigt und somit auch in strukturschwächeren Regionen Arbeitsplätze gesichert.

Mehrjahresrückblick des betrieblichen Erfolgs der Forstbetriebe

Bezug jeweils aufs Vorjahr, weil von der Erhebung her nicht anders möglich

Dienstleistungen Sachgüterproduktion Waldbewirtschaftung

Nettoerlös in Franken

Die Schweiz muss bis 2030 10 % des Waldes als Reservate schützen. Bis April 2023 wurden im Kanton Uri 1'690 Hektar ausgewiesen; weitere 410 Hektar sollen folgen.

Waldreservate

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Kosten in Franken Erlös in Franken
–600‘000 –400‘000 –200‘000 0 200‘000 400‘000 600‘000 800‘000 2015 2016 2020 2022 2021 2019 2018 2017
11‘000‘000 12‘000‘000 2015 2016 2020 2019 2021 2018 2017 0 1‘000‘000 2‘000‘000 3‘000‘000 4‘000‘000 5‘000‘000 6‘000‘000 7‘000‘000 8‘000‘000 9‘000‘000 10‘000‘000 2022 11‘000‘000 12‘000‘000 0 1‘000‘000 2‘000‘000 3‘000‘000 4‘000‘000 5‘000‘000 6‘000‘000 7‘000‘000 8‘000‘000 9‘000‘000 10‘000‘000 2015 2016 2020 2022 2019 2018 2017 2021 Verwirklicht Waldreservat
Grösse 2009 Rütliwald Seelisberg 42 ha 2010 Rophaien-Gruonwald Sisikon, Flüelen 292 ha 2014 Fellital-Taghorn Gurtnellen, Wassen 421 ha 2017 Männigwald Gurtnellen 7 ha 2019 Sellenen-Etzlital Silenen 248 ha 2023 Göschenertal Göschenen 645 ha
Gemeinde

Auf der Fährte einer Jägerin

Im Kanton Uri gehen rund 600 Jäger und Jägerinnen ihrer Passion nach. Eine davon ist Fränzi Infanger. Warum für sie das Jagen sehr viel mehr ist als Suchen, Anvisieren und Abdrücken, erzählt die 34-jährige Schattdorferin.

Es ist Anfang September, mitten in der Hochwildjagd. Der Herbst hält langsam Einzug. In Attinghausen sind der 60-jährige Landwirt Beat Infanger und seine Tochter Fränzi gerade daran, mithilfe von Bläsern das letzte Heu den Hang hinunterzubefördern. Da entdecken die beiden Jäger am Waldrand einen männlichen, eineinhalbjährigen Hirsch. «Mein Vater und ich schauten uns wortlos an und mussten herzhaft lachen», erzählt die 34-jährige Fränzi Infanger. Sie hatten denselben Gedanken: «Zu gerne hätten wir in diesem Moment den Bläser in unserer Hand mit einem Gewehr getauscht.» Der sogenannte 'Spiesser' ist nämlich aufgrund seines

zarten Fleisches eine beliebte Beute, das Nonplusultra für einen Weidmann. Der junge Hirsch zog von dannen.

Ein ganzjähriges Hobby Auch wenn diese Anekdote nicht von Jagdglück zeugt, zeigt sie aber beispielhaft, wie Fränzi Infanger ihre Passion lebt. «Ich bin das ganze Jahr über Jägerin, nicht nur zur Hochwildsaison», sagt die Polizistin. Das Wild werde ganzjährig beobachtet, seine Spuren gelesen, seine Umgebung geschützt. Gelernt hat sie das im Jagdlehrgang, den sie im April 2018 erfolgreich abschloss. In der rund einjährigen Ausbildung werden die angehenden Jäger in Bereichen wie Wild- und Waffenkunde geschult sowie von Wildhütern ins Gebiet begleitet. «Auch eine Schiessprüfung mit der Flinte und dem Kugelgewehr gehört dazu», so die Schattdorferin.

«Mir ist wichtig, dass möglichst viel verwertet wird, was das Tier einem gibt.»

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Dem Umgang mit den Schusswaffen komme in der Ausbildung zu Recht eine grosse Bedeutung zu, auch wenn das Anvisieren und Abdrücken nur einen Bruchteil ausmachen würden. «Jagen ist so viel mehr, als ein Wild zu erlegen und es abzutransportieren», findet Fränzi Infanger.

Jagen im Familienverbund Allein im Wald zu sein und während dem «Tüüssä» ohne Ablenkung die Natur zu betrachten und genau hinzuhören, das fasziniert die Weidfrau: «Das macht den Kopf unglaublich frei.» Auch die aktive Erholung an der frischen Luft und das Gemeinschaftliche gefallen ihr. «Über einen Jagderfolg freut es sich zusammen mit den 'Jagdgspändli' schöner», so Fränzi Infanger. Bei den Infangers ist das Jagen Familiensache, das Jagdfieber liegt ihnen im Blut. «Mein Vater geht auf die Jagd, seit ich mich erinnern kann», erzählt die 34-Jährige. Zusammen mit ihm, ihrem jüngeren Bruder und ihrem Lebenspartner bildet sie eine

Im Kanton Uri sind rund 600 Jäger und Jägerinnen während der zweiwöchigen Hochwildjagd im September und der zweiwöchigen Niederwildjagd im Oktober aktiv. Die Jägerinnen und Jäger erfüllen damit einen öffentlichen Auftrag: Einerseits schützt eine kontrollierte Wildregulierung die Wälder vor übermässigem Wildverbiss und grossen Fegschäden, andererseits sichert ein angepasster Wildbestand in der Winterzeit vielen Tieren das Überleben bzw. schützt sie vor dem Hungertod. Neben Wäldern wird auch auf den Urner Alpen gejagt, zum Beispiel auf Murmeltiere.

Beim Jagen schätzt Fränzi Infanger die Ruhe und die Bewegung in der Natur sowie die gemeinsame Zeit, die sie mit ihrer Familie –vor allem ihrem Vater Beat – verbringt.

Jagdgruppe. «Wir nehmen zur Hochwildsaison allesamt Ferien –auch meine Mutter, damit sie sich in dieser Zeit um den Hof kümmern kann», sagt Fränzi Infanger.

Meditative, bewusste Arbeit Natürlich übernimmt die junge Jägerin auch die sogenannte «rote Arbeit», wie das Aufbrechen und Ausnehmen des erlegten Wildtieres im Jagdjargon heisst. «Mir ist es wichtig, dass möglichst viel verwertet wird, was das Tier einem gibt», so Fränzi Infanger. Für sie hat der Vorgang des Metzgens etwas Meditatives: «Ich setze mich mit dem Tier auseinander, bin ganz im Moment und empfinde viel Dankbarkeit.» Der Genuss dieses Fleisches sei wohl auch deshalb bewusster. «Wir haben das Wildtier selbst geschossen, abtransportiert, verarbeitet und veredelt.» So bleibt die Jagd für Fränzi Infanger eine ganzjährige Passion, bei der die Natur und ihre Familie im Mittelpunkt stehen und sie ganz bei sich sein kann.

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Die Familie Fedier-Infanger in Bristen hält 60 Classic Lamas. Auf der Allmend der Korporation Uri sömmerten im Jahr 2023 79 Lamas.

Hervorragender Alpsommer für Mensch und Tier

Der Alpsommer war dieses Jahr besonders ertragreich, mit reichlich Futter auf den Weiden. Am 13. Mai 2023 wurde die Allmend eröffnet, gefolgt von den Alpfahrten Anfang Juni. Die Alpfahrt in die Ruosalp erfolgte am 9. Juni 2023. Es wurden 50 Kühe, 223 Rinder und 45 Kälber sowie einige Ziegen aufgetrieben. Die offizielle Alpabfahrt erfolgte am 20. September 2023.

Alpkonzept Urnerboden An der Korporationsgemeinde vom 7. Mai 2023 wurde Artikel 3 im Gesetz über den Viehauftrieb und die Sömmerung überarbeitet. Dadurch wurden die Möglichkeit zur Einstafligkeit bei Korporationsalpen eingeführt und der Viehauftrieb auf den Urnerboden für die Privatalp Mettenen neu geregelt. Nach dem Beschluss der Korporationsgemeinde wurde das Alpkonzept Urnerboden nach gründlicher Vorbereitung am 15. Mai 2023 vom Engeren Rat endgültig verabschiedet. Das Konzept umfasst über 130 Einzel-

massnahmen, von denen einige erst in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Im Sommer 2023 wurde erstmals nach dem neuen Alpkonzept gealpt. Das erste Jahr zeigte, dass das Alpkonzept als äusserst erfolgreich betrachtet werden kann. Die intensive Vorbereitung mit zahlreichen Sitzungen und Einzelgesprächen zahlte sich aus.

Baurecht auf Allmend teilrevidiert Die Verordnung über das Baurecht auf Allmend wurde teilweise überarbeitet, wobei das neue Alpkonzept Urnerboden eine der treibenden Kräfte war. Durch diese Teilrevision wurde nun die Möglichkeit geschaffen, Gebäude und Baurechte auf der Allmend, die nicht mehr für alpwirtschaftliche Zwecke genutzt werden, in eine zehnjährige Übergangslösung zu überführen. Innerhalb dieser Zeitspanne wird endgültig entschieden, ob das Gebäude in ein Baurecht nach Zivilgesetzbuch (ZGB) umgewandelt wird.

12 Weiden / Alpen

Schafalpstrukturen Urner Oberland Der Engere Rat hat beschlossen, das Alpkonzept «Schafalpstrukturen Urner Oberland» einzustellen, da erkennbar wurde, dass das Ziel einer geschützten Schafalp im Voralptal nicht erreichbar ist. Zum Ende des Jahres wurden Gespräche mit allen Alpgenossenschaften auf dem Gemeindegebiet von Gurtnellen aufgenommen, um zu prüfen, ob ein neues Alpkonzept zur Verbesserung der Alpstrukturen und ihrer Gebiete in Gurtnellen initiiert wird.

Kampf gegen Schafräude Die Korporation Uri hat mit dem Urner Kleinviehzuchtverband die Leistungsvereinbarung zur Behandlung der Schafräude erfolgreich um weitere drei Jahre, von 2023 bis 2025, verlängert.

Revision für Heimkuhweiden nötig? Eine Arbeitsgruppe des Engeren Rates hat untersucht, ob eine Überarbeitung der Verordnung über die Heimkuhweide erforderlich ist. Dies geschah, nachdem im Herbst auf der Heimkuhweide Äsch abgetrieben werden musste, um mögliche Abzüge bei den Direktzahlungen zu vermeiden. Die Untersuchung ergab, dass keine Änderungen an der Verordnung vorgenommen werden. Das Problem kann gebietsweise mit Weideausscheidungen entschärft werden. Zudem wird der Engere Rat bei der Bewilligung von Mehrauftrieben auf die Heimkuhweiden zurückhaltend sein.

Widerrechtlich bebauter Allmendboden Während der Klausurtagung setzte sich der Engere Rat mit der Problematik der widerrechtlichen Bebauung von Allmendboden auseinander und diskutierte mögliche Massnahmen dagegen. Die Mitglieder einigten sich darauf, dass verbesserte Kontrollen durch die Allmendaufseher vor Baubeginn und während der Bauphase notwendig sind. Im konkreten Einzelfall soll geprüft werden, ob ein Rückbau erforderlich ist.

Förderung von Tiergesundheit An das Beratungsprojekt «Tiergesundheit auf grossen Rinderalpen» leistete die Korporation Uri einen Nachfinanzierungsbeitrag von 4'000 Franken.

Schwendgeld Die Schwendgeldabrechnungen für das Jahr 2022 inklusive Abrechnungen, die dem Elementarschadenfonds gemeldet wurden, schliessen mit einem Nettobetrag von 159'924.15 Franken (Vorjahr: 145'060.90 Franken).

Herdenschutz Nach erfolgreichen Probejahren 2021 und 2022 wurde der Herdenschutz in der Schafalp Alplen im Jahr 2023 verstärkt. Dies umfasste die Erweiterung um zwei Hunde sowie zusätzliches Personal. Zudem wurden weitere Weidekoppeln geschaffen, und eine spezielle Koppel als Nachtweide wurde bereitgehalten, die im Falle einer Wolfspräsenz sofort aktiviert werden konnte. Im Alpgebiet Alplen sömmern rund 1’000 Schafe.

Viehsömmerung auf Allmend | Anzahl

Pferde/Esel Kühe Zeitrinder Maisrinder 1982 1 2'966 1'310 2'036 2019 20 3'285 794 1'482 2020 20 3 319 879 1 139 2021 16 3'509 657 1'515 2022 13 3'499 597 1'654 2023 11 3'514 632 1'683 HeimkuhKälber kälber Schafe Ziegen Lamas 1982 690 101 8'446 908 –2019 1'109 52 8'039 1'288 34 2020 1'011 51 8'674 1'206 64 2021 1'223 32 9'120 1'313 59 2022 1'212 34 8'514 1'311 86 2023 1'217 35 8'628 1'286 79
Die Maremmen-Abruzzen-Schäferhunde der Familie Betschart in Riemenstalden schützen die Schafe und Lämmer auf der Alp Alplen.

Eine Analyse der Weiden im Jahr 2016 ergab, dass die Kühe auf dem Urnerboden nicht gleich viel zu fressen haben. Diese Ungleichheit wurde mit dem neuen Konzept behoben.

Erster Sommer mit neuem Alpkonzept

Auf der grössten Kuhalp der Schweiz wird seit letztem Sommer mit einem neuen Konzept gealpt. Welche Veränderungen brachte es mit sich, und wie lässt es sich damit arbeiten und leben? Drei Beteiligte erzählen.

Während des Alpsommers ist der Urnerboden Lebens- und Arbeitsmittelpunkt für fast 50 Älpler und Älplerinnen. Zusammen mit diesen Älplerinnen und Älplern hat die Korporation Uri im Jahr 2022 ein komplett neues Alpkonzept für den gesamten Urnerboden ausgearbeitet. Eine zentrale Neuerung ist die «Einstafligkeit». Anstatt wie bisher einen Teil des Sommers im tiefergelegenen Unterstafel und einen anderen Teil im höhergelegenen Oberstafel zu verbringen, verbleiben drei Älplerfamilien des Urnerbodens während rund hundert Tagen nur noch auf einem Stafel. Eine davon ist Jonas und Chantal Arnold mit der vierjährigen Aava und der anderthalbjährigen Thea auf der Alp Wannelen.

Optimale Lösung für Familie «Mit dem einstafligen Alpen ha ben wir zwar mit einer Tradition gebrochen, uns aber damit an heutige Gegebenheiten angepasst», sagt Jonas Arnold. Seine Frau Chantal arbeitet Teilzeit als Lehrerin in Altdorf, ihre ältere Toch ter Aava wird schon bald eingeschult. «Mit dem Hauptstafel auf Wannelen können wir Familie, Schule und Arbeit besser mit dem Alpbetrieb verbinden», sagt der 31-Jährige. Für ihn entfallen zudem die Hin- und Rückfahrten vom Boden zum Oberstafel. «Ich habe viele Stunden im Auto statt bei meiner Familie verbracht», so der gelernte Metallbauer und Landwirt. Die Herausforderungen mit einem Hauptstafel seien anders, nicht weniger. «Die Weideflächen müssen geschickt eingeteilt werden, damit je nach Bedürfnis ge nügend Gras zur Verfügung steht», nennt Jonas Arnold als Beispiel.

«Die Herausforderungen mit einem Hauptstafel sind anders, nicht weniger.»

Jonas Arnold

14 Reportage

Betrieb an Sohn übergeben Für die Familie Riedi, die im vergangenen Sommer erstmals auf Firnen alpte, wäre die Einstafligkeit keine Option. «Mit unserem Unterstafel ‘Ob der Sonne’ und dem Oberstafel Firnen sind wir näher an der Vegetation, das schätzen wir sehr», sagt Robi Riedi. Nichtdestotrotz begrüssen sie das neue Alpkonzept. «Fast alle Älplerinnen und Älpler profitieren davon.» Er und seine Frau Lisbeth haben im Zuge der Reorganisation nicht nur einen neuen Oberstafel erhalten, sondern den Betrieb auch ihrem Sohn Bruno übergeben. «Wir haben den Moment genutzt», so der 60-Jährige, «wenn die Jungen Interesse am Alpen haben, dann sollte man sie unterstützen.» Lisbeth Riedi ergänzt: «Bruno hat uns jahrelang geholfen, jetzt helfen wir ihm.»

Ferienhaus statt Unterstafel Keine Nachfolge in den eigenen Reihen fanden hingegen Sepp und Rita Huber. «Unsere beiden Söhne haben sich anders aufgestellt», erzählt der 64-jährige Maschinenschlosser, weshalb sie ihren Alpbetrieb auflösten und den Oberstafel auf Firnen an Bruno Riedi verkauften. Ihre Alpgebäude im Unterstafel auf dem Hergersboden übernahm Maurus Imholz. «Es ist eine grosse Befriedigung, dass wir unseren Alpbetrieb in diese vier jungen Hände übergeben konnten», sagt Sepp Huber. Der Urnerboden bleibe aber ihr zweites Zuhause, denn: «Wir konnten die Hütte und den Gaden von Maurus übernehmen. Die Hütte dient uns nun glücklicherweise als Ferienhaus.» Ein endgültiger Abschied vom Urnerboden wäre für sie sehr schmerzvoll gewesen. Total fünf Älplerfamilien entschieden sich, ihre Alpbetriebe aufzulösen. «Das eröffnete den anderen Älplern – in Kombination mit der Einstaflig keit – die Gelegenheit, sich zu entwickeln», sagt Cornel Werder vom Büro Alpe, ein Beratungsunternehmen für Alpwirtschaft, mit dem die Korporation Uri eine enge Zusammenarbeit pflegt. Eine Beurtei

lung der Weiden im Jahr 2016 ergab nämlich, dass die Kühe auf dem Urnerboden nicht gleich viel zu fressen haben. «Diese Ungleichheit wurde mit dem neuen Alpkonzept behoben», sagt der 53-jährige Berner mit Wurzeln im Kanton Schwyz.

Zeit reif für Veränderung Im Zuge des neuen Alpkonzepts wurden 700 Hektaren Weidefläche neu und fair eingeteilt. Die Neueinteilung der Weiden, die Betriebszusammenlegungen und -verschiebungen hatten in rund 35 Gebäuden Eigentümerwechsel zur Folge. Die Ausarbeitung sei kein einfacher, linearer Prozess gewesen, auch wenn das Konzept innert weniger Monate beschlossene Sache war. «Es gab viele verschiedenste Bedürfnisse und auch Widerstände», so Cornel Werder, der zusammen mit Vertretern der Korporation Uri und des Amtes für Landwirtschaft sowie dem zuständigen Alpvogt und dem Präsidenten der Alpverbesserungskommission die Arbeitsgruppe bildete, die sich der Ausarbeitung des Konzepts annahm. «Uns war wichtig, dass sich alle Beteiligten jederzeit Gehör verschaffen konnten und sich niemand als Verlierer sieht.» Was gelang: Das Konzept wurde am 26. September 2022 mit 35 gegen 6 Stimmen von den Älplerinnen und Älplern des Urnerbodens verabschiedet. Die

Ziehen eine positive Bilanz: Familie Arnold auf Wannelen (links), Familie Riedi auf Firnen (oben) und Familie Huber auf dem Boden (unten).

STRAHLNERPATENTE 2023

Anzahl Jahrespatente Einnahmen

141 Korporationsbürger:in mit Wohnsitz in Uri CHF 16'920

11 Korporationsbürger:in mit Wohnsitz ausserhalb Uri CHF 1'980

20 Schweizerbürger:in mit Wohnsitz in Uri CHF 4'100

52 Schweizerbürger:in mit Wohnsitz ausserhalb Uri CHF 18'200

5 Ausländer:in CHF 2'500

4 Berufsstrahlner:in mit Wohnsitz in Uri CHF 4'000

3 Berufsstrahlner:in mit Wohnsitz ausserhalb Uri CHF 4'500

236 Total Jahrespatente CHF 52'200

Anzahl Wochenpatente

10 5 Schweizerbürger:in / 5 Ausländer:in CHF 1'160

Anzahl Tagespatente

105 Tagespatente mit 140 Patenttagen CHF 3'500

Gesamtsumme Patente CHF 56'860

VERGABUNGEN, BEITRÄGE UND BAURECHTE 2023

Allmendvergabungen im Baurecht auf Allmend

Durch Korporationsrat Uri:

– Herger Josef, Sonnenhalb 4, Isenthal; 53 m2 für Melkstallneubau auf der Musenalp, Isenthal

– Arnold Jakob, Getschwilerstrasse 8, Unterschächen; 99 m2 für Hüttenumbau Untersten Wang, Urnerboden

Durch Engeren Rat:

– Imhof-Arnold Klaus und Rita, Talstrasse 17, Spiringen; 12 m2 für Käsespeicher Zingel, Urnerboden

– Herger-Arnold René und Monika, Silgen, Attinghausen; 43 m2 für Ersatzneubau Alphütte Seewli-Heiterboden, Attinghausen

– Arnold-Gabriel Stefan, Ballweg 6, Attinghausen; 45 m2 Erweiterung Melkstall, Stäfeli-Tritt, Attinghausen

– Schuler Markus, Klausenstrasse 26, Unterschächen; 22 m2 für Überdachung Auslauf Schweinestall, Galtenäbnet, Bürglen

– Arnold Jakob, Getschwilerstrasse 8, Unterschächen; 8 m2 für Hüttenanbau, Bödmern, Unterschächen

– Meientaler Alpgenossenschaft, Wassen; 39 m2 für Anbau Alphütte Hinterfeldboden, Wassen

– Planzer Michael, Wilerstrasse 79, Erstfeld; 5 m2 für Hüttenanbau Ellbogen, Erstfeld

– Huber Josef und Rita, Gassrütti 1, Schattdorf; 10 m2 für Erweiterung Alphütte Hergersboden, Spiringen

– Bissig-Briker André und Sandra, Klausenstrasse 25, Unterschächen; 17 m2 für Hüttenanbau Alplen, Sisikon

Allmendabgaben im Baurecht nach ZGB

Durch Engeren Rat:

– Arnold-Planzer Richard und Edith, Langacher 50, Engelberg; 45 m2 für Erstellung Holzschopf, Bergrestaurant Stäfeli, Engelberg

Allmendverkäufe und Tausch

Durch Engeren Rat:

– Zurfluh-Herger Roland, Schweinsberggasse 9, Attinghausen; Ferienhausparzelle Brüsti, Attinghausen

Beiträge

Holzkreislauf Uri: CHF 120'000, davon CHF 45'000 für Holz- u. Waldführer

– Sanierung Luftseilbahn Golzern CHF 200'000

Verlängerung Schloffenwaldstrasse CHF 64'000

Ersatzneubau Hütte und Stall Ertern CHF 71'400

– Nachtrag Beitrag Güterweg Riedlig CHF 41'300

Kredite siehe Immobilien

Immobilien

Korporation Uri erhält eigenes Archiv Auch im vergangenen Geschäftsjahr tätigte die Korporation Uri Investitionen im Immobiliensektor. Zuvor diente ein Teil des Untergeschosses des Altersheims Rosenberg in Altdorf als Endarchiv für die Korporation Uri. Nach der Kündigung des Mietverhältnisses durch das Altersheim entschied sich die Korporation Uri dafür, in ein neues Archiv direkt neben dem Verwaltungsgebäude zu investieren. Hierfür bewilligte der Korporationsrat einen Kredit in Höhe von 980'000 Franken. Das neue Archiv befindet sich unter dem Parkplatz des Verwaltungsgebäudes an der Gotthardstrasse 3 in Altdorf. Die Bauarbeiten, die eine rund 4,5 Meter tiefe Baugrube benötigten, waren komplex und starteten im Sommer 2023. Es entsteht ein 65 m2 grosses Archiv, das dank einer «Compactus»Anlage über genügend Platz verfügt, um die Geschichte der Korporation Uri und die kommenden Archivarien sicher zu platzieren. Am Tag der offenen Tür, am 14. September 2024, kann das neue Archiv besichtigt werden.

Kulturkloster Altdorf Der Korporationsrat sprach einen Kredit über 360'000 Franken für das Kulturkloster Altdorf, um die Fenster im altehrwürdigen Gebäude zu sanieren. Es handelt sich um 130 Fenster mit rund 320 Fensterflügeln, die in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege saniert wurden. Ziel dieser Sanierung ist unter anderem, die Energieeffizienz des denkmalgeschützten Hauses zu steigern und die von aussen verwitterten Bauteile zu erneuern. Es wurde ein System entwickelt, bei dem der innere Flügel belassen und ein neuer äusserer Flügel mit Isolierverglasung eingebaut wurde. Auf diese Weise konnte die Renovierung denkmalpflegerisch so umgesetzt werden, dass sogar ein Kostenbeitrag vonseiten der Denkmalpflege erwartet werden kann.

Sanierung MFH Mühlematte Der Korporationsrat bewilligte einen Kredit in Höhe von 2'200'000 Franken für die Renovierung des Mehrfamilienhauses in der Mühlematte 1 in Altdorf, das als Mietobjekt im Besitz der Korporation Uri ist. Nach knapp 40 Jahren sind Arbeiten am gesamten Gebäude, insbesondere an den Nasszellen, den Küchen und den Fenstern notwendig. Im Jahr 2024 wird das Detailprojekt ausgearbeitet, sodass im Jahr 2025 die Umsetzung stattfinden kann.

Unter dem Parkplatz des Verwaltungsgebäudes in Altdorf entsteht das neue Archiv der Korporation Uri. (Foto: Ralph Lussi)

16
Verwaltung Regalien

Energie

Mehrheitsbeteiligung an EWA-energieUri AG Nach 118 Jahren befindet sich die Aktienmehrheit der EWA-energieUri AG erneut in urnerischer Hand. Gemeinsam halten der Kanton Uri und die Korporation Uri einen Anteil von 53,3 % an dem Unternehmen. Damit konnte der Engere Rat erfolgreich den Auftrag des Korporationsrates umsetzen, der die Aktienmehrheit gefordert hatte, um im Rahmen der Umsetzung der kantonalen Energiestrategie die Stärkung des Unternehmens zu gewährleisten. Die Kontrolle über die EWAenergieUri AG durch den Kanton und die Korporation stellt sicher, dass eine gut etablierte und erprobte Firma in ihren Händen liegt. Diese Mehrheitsbeteiligung ermöglicht zudem eine erweiterte, gestärkte und gesicherte Kompetenz in den Bereichen Kraftwerksplanung, Unterhalt und Betrieb in Uri. Dadurch können attraktive Arbeitsplätze in der Urner Volkswirtschaft erhalten und weitere geschaffen werden. Die Mehrheitsbeteiligung der öffentlichen Hand eröffnet zudem Chancen für konzessionsvergabebezogene Lösungen, die zukunftsgerichtet und vorteilhaft sind. Korporationspräsident Kurt Schuler hat seit 2023 den Vorsitz des Verwaltungsrates inne. Das Aktionariat der EWA-energieUri AG setzt sich wie folgt zusammen:

BISHER NEU

Kanton Uri Korporation Uri CKW (Tochtergesellschaft Axpo) Swiss Life Asset Managers Fonds Gemeinden/Private

Nutzungsrechte Korporationsgewässer An der Korporationsgemeinde vom 7. Mai 2023 wurde das Gesetz über die Erteilung von Nutzungsrechten an Korporationsgewässern einer Totalrevision unterzogen. Damit wurde die gesetzgeberische Grundlage überarbeitet, um für die zukünftigen Konzessionsvergaben gut gerüstet zu sein.

9.54 % Einlagen/ Spezialfinanzierungen 0.13 % Interne Verrechnungen

20.58 % Personalaufwand

20.91 % Sachaufwand

Kraftwerk Meiental An der Herbstsession des Korporationsrates beschloss der Rat eine Beteiligung von 7 % an der neuen Kraftwerk Meiental AG. Zusätzlich genehmigte der Engere Rat eine Zusatzvereinbarung zum SNEE-Vertrag betreffend Änderung des Verteilschlüssels aufgrund der Gewässernutzung im Meiental.

28.28 % Beiträge

4.47 % Fondsverzinsungen

12.36 % Abschreibungen 0.24 % Entschädigungen an Gemeinwesen

17
Die EWA-energieUri AG ist wieder in Urner Hand.
29.0 % 62.3 % 6.0 % 10.0 % 16.0 % 34.0 % 2.7 % 2.7 % 37.3 %

Die Korporationsgemeinde auf dem Unterlehn in Altdorf zog im vergangenen Mai viele Korporationsbürgerinnen und -bürger sowie Gäste an.

1'001 Geschäfte behandelt

Korporationsgemeinde Bei schönem Frühlingswetter marschiert der Korporationsgemeindezug am Sonntag, 7. Mai 2023, im Urner Hauptort vom Rathausplatz via Schmiedgasse auf das Unterlehn. Angeführt wurde der Zug von der Feldmusik Altdorf und dem Urner Harst. Das Korporationsvolk hatte sich mit drei Wahlgeschäften und drei Sachgeschäften zu befassen. Das Führungstrio der Korporation Uri wurde auf zwei Jahre wiedergewählt: Kurt Schuler, Altdorf, als Korporationspräsident, Wendelin Loretz, Silenen, als Korporationsvizepräsident und Lukas Wyrsch, Attinghausen, als Korporationsverwalter. Den drei Sachgeschäften erteilte der Souverän seine Zustimmung. Dabei handelte es sich um die Aufhebung der Gebührenpflicht für die Feststellung von Korporationsbürgerrechten, die Totalrevision des Gesetzes über die Erteilung von Nutzungsrechten an Korporationsgewässern sowie die Abstimmung über das neue Alpkonzept auf dem Urnerboden, nämlich um die Teilrevision von Artikel 3 im Gesetz über den Viehauftrieb und die Sömmerung.

Korporationsrat An fünf ordentlichen Sitzungen behandelte der Korporationsrat 31 Geschäfte. In der Sommersession am 16. Juni 2023 wurde Ida Schuler vereidigt. Die neu gewählte Schattdorfer Korporationsrätin tritt die Nachfolge des vorzeitig zurückgetretenen Korporationsrates Beat Zgraggen an. Die letzte Sitzung des Korporationsrates im Jahr 2023 stand im Zeichen von Wahlen. Gewählt wurde mit Stephan Huber, Bürglen, der neue Korporationsschreiber. Er tritt die Nachfolge von Pius Zgraggen an, der sich Ende 2024 nach 36 Jahren bei der Korporation Uri pensionieren lässt.

Als Nachfolger des zurückgetretenen Hirtevogtes für die Ruosalp, Martin Gisler, Bürglen, wählte der Rat Felix Müller, Ratzistrasse 12, Spiringen. Im Anschluss an die Dezember-Sitzung besichtigte der Korporationsrat die Hartsteinwerk Gasperini AG in Seedorf. Die Jahresrechnung 2022 mit einem Gewinn von 281'819.31 Franken wurde genehmigt, ebenso das Budget 2024 mit einem geplanten Gewinn von 94'750 Franken.

Engerer Rat An 25 ordentlichen Sitzungen behandelte der Engere Rat 1’001 Geschäfte. So wurde beispielsweise der Korporationsstrassenplan mit der Gemeinde Isenthal genehmigt und mit der Wasserversorgung der Gemeinde Attinghausen ein Konzessionsvertrag abgeschlossen. Des Weiteren stimmte der Engere Rat den Verlängerungen der Betriebsbewilligungen für die Deponie im Güetli, Gurtnellen, der Baumann Epp Bau AG und die Deponie im Butzen, Amsteg, der Kies AG Butzen, zu. Am 11. August 2023 traf sich der Engere Rat mit dem Pendant der Korporation Ursern zum institutionellen dreijährigen Treffen.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 109 Verträge abgeschlossen und registriert. Darunter ein Baurechtsvertrag für das Haus 'Brüsti' der Stiftung Behindertenbetriebe Uri sowie zwei Baurechtsverträge im Gewerbegebiet Grund, Amsteg, wonach nun sämtliche Baurechtsparzellen abgegeben sind. Die Korporation Uri hat Stipendien von 54'250 Franken (Vorjahr: 57'600 Franken) ausgerichtet und 31 Feststellungen an Korporationsbürgerrechten vorgenommen.

18 Räte

Wo die Schweizer Demokratie ihren Ursprung hat

Im letzten Frühling versammelte sich die Korporationsgemeinde in Altdorf. Mit dabei: Georges Schmid, Präsident des Schweizerischen Verbands der Bürgergemeinden und Korporationen, als Ehrengast. Er gewährt Einblicke in die Mission des Verbands und die Bedeutung dieser öffentlich-rechtlichen Institutionen für unsere Gemeinschaft und Demokratie.

Am Sonntag, 7. Mai 2023, fand auf dem Unterlehn in Altdorf die Korporationsgemeinde statt. Nach dem feierlichen Einzug des Korporationsrates und der Ehrengäste auf das Unterlehn wurde im Ring gewählt, engagiert debattiert und abgestimmt. Als Ehrengast geladen war auch Georges Schmid, Präsident des Schweizerischen Verbands der Bürgergemeinden und Korporationen (SVBK). Für den 66-jährigen Visper, der sich für den Erhalt und die Stärkung der Bürgergemeinden und Korporationen einsetzt, ein bleibendes Erlebnis: «Als Walliser und damit auch einem Kind der Berge aus einem Nachbarkanton war diese Teilnahme motivierend und eindrücklich.»

den Erhalt der Waldgebiete ein.

«Die aktive Teilnahme im Ring hat mich beeindruckt.»

Besonders beeindruckt habe ihn die aktive Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger im Ring. «Mit grossem Interesse verfolgte ich die Diskussion und den Ausgang zum Antrag über den Viehauftrieb und die Sömmerung der Alpgenossen auf dem Urnerboden», sagt der Jurist und überzeugte Demokrat, «Historiker behaupten, dass unsere Bürgergemeinden und Korporationen die Urzellen der schweizerischen Direktdemokratie sind – einen lebendigen Beweis dafür konnte ich an jenem Sonntag miterleben.»

Grosse Vielfalt Die Aufgabe des SVBK sieht Georges Schmid auch im Hüten und Bewahren basisdemokratischer Traditionen und Anlässe, wie die Korporationsgemeinde auf dem Lehnplatz. «Die traditionelle Korporationsgemeinde in Altdorf ist in ihrer Art einmalig», sagt das SVBK-Vorstandsmitglied seit 2009, das in praktisch allen 18 Kantonen, in welchen es Bürgergemeinden und Korporationen gibt, Versammlungen besuchen durfte. «So wie sich ab 1848 in allen Kantonen die Bürgergemeinden und Korporationen selbstständig entwickelten, sind auch die örtlichen Versammlungen jeweils verschieden und lebendiger Ausdruck des gelebten Föderalismus in unserem Land.»

Einfluss auf Gesetzgebung So vielfältig ihre Traditionen seien, so hätten die Bürgergemeinden und Korporationen auch ein gemeinsames Interesse, nämlich den Erhalt der Waldgebiete und die Nutzung des Holzes. 40 Prozent des Schweizer Waldes gehören den Mitgliedern des SVBK, was rund einem Achtel des Territoriums der Schweiz entspricht. «Diese Interessen wahren wir mit einer aktiven Teilnahme mittels Vernehmlassungen und Einflussnahme unserer parlamentarischen Gruppe in Bern zur Entwicklung und Ausgestaltung der uns betreffenden nationalen Gesetze», sagt der SVBK-Präsident. Zudem werde am 14. September 2024 ein nationaler Tag der Bürgergemeinden und Korporationen stattfinden, um die Existenz und Bedeutung dieser wichtigen öffentlich-rechtlichen Institutionen einer breiten Bevölkerung wieder ins Bewusstsein zu bringen.

Auch in Uri: nationaler Tag der Bürgergemeinden und Korporationen

Programm am 14. September 2024: Tag der offenen Tür im Verwaltungsgebäude und im neuen Archiv in Altdorf sowie draussen im Forstgebiet der Bürgergemeinden. Weitere Details folgen.

Reportage
Georges Schmid, Präsident des SVBK, setzt sich auf Bundesebene unter anderem für

Dienstbotenehrungen Folgende Dienstboten wurden geehrt: Toni und Maria Horat, Sticki, Spiringen, Käser und Mitarbeiterin Sittlisalp für 40 Alpsommer, Hans Riedi, untere Schindleren, Bürglen, Hirt Seenalp für 20 Alpsommer und Max Herger, Balmermatt, Bürglen, Hirt Ruosalp für 14 Alpsommer.

Wahl RPK Folgende Personen bilden die Rechnungsprüfungskommission 2024: Oliver Indergand, Schattdorf (Präsident), Leo Zwyer, Sisikon, Josef Arnold, Spiringen, Adrian Imhof, Attinghausen, und Edwin Jauch, Bristen.

Wahl Energiekommission Folgende Personen bilden die Energiekommission vom 1. Juni 2023 bis 31. Mai 2027: Wendelin Loretz, Silenen (Präsident), Werner Walker, Intschi, Peter Truttmann, Seelisberg, Brigitte Herger, Bürglen (neu), und Stefan Jauch, Altdorf (neu).

Wahl Anlagekommission Folgende Personen bilden die Anlagekommission vom 1. Juni 2023 bis 31. Mai 2025: Lukas Wyrsch, Attinghausen (Präsident), Markus Infanger, Isenthal, Urs Schillig, Seedorf, Ralph Lussi, Attinghausen, und Franz Dittli, Altdorf.

Wahl Strahlnerkommission und Strahlneraufseher Folgende Personen bilden die Strahlnerkommission vom 1. Juni 2023 bis 31. Mai 2025: Lukas Wyrsch, Attinghausen (Vorsitz), Werner Walker, Intschi (Strahlneraufseher) und Anton Furrer, Erstfeld.

Wahl Pachtkommission Folgende Personen bilden die Pachtkommission zwischen 1. Juni 2023 und 31. Mai 2025: Kurt Schuler, Altdorf (Vorsitz), Werner Walker, Intschi, Josef Schuler, Bürglen, und Markus Infanger, Isenthal.

Wahl Vereinsvorstand Kulturkloster Altdorf Folgende Personen bilden den Vereinsvorstand des Kulturklosters Altdorf vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2025: Lukas Wyrsch, Attinghausen (Präsident), Kurt Schuler, Altdorf, und Ralph Lussi, Attinghausen.

Oben: Stephan Huber, Bürglen (rechts), wird ab 1. August 2024 neuer Korporationsschreiber. Mitte: In der Sommersession vom 16. Juni 2023 wurde die neu gewählte Korporationsrätin Ida Schuler, Schattdorf, vereidigt.

Unten: (von links) Andrea Arnold, Verwaltungsangestellte, feierte im vergangenen Geschäftsjahr ihr 30. und Pius Zgraggen, Korporationsschreiber, sein 35. Dienstjahrjubiläum; auch Cornelia Gisler wurde für ihr 15. Dienstjahr geehrt.

20 Personal Personal

Erhöhung Bilanzsumme Durch die Erhöhung der Beteiligung auf 16 % an der EWA-energieUri AG hat sich die Bilanzsumme der Korporation Uri per Ende 2023 auf CHF 81 Mio. erhöht. Die umfangreiche Transaktion konnte durch Eigenmittel sowie durch langfristiges Fremdkapital finanziert werden. Vor diesem Hintergrund hat sich die Finanz- und Ertragsstruktur der Korporation Uri entsprechend verändert.

Positives Geschäftsjahr Die Rechnung des Geschäftsjahres 2023 schliesst bei einem Ertrag von CHF 8'145'552.96 und einem Aufwand von CHF 7'917'343.63 mit einem Gewinn von CHF 228'209.33 ab. Nach Ausschüttung des Korporationsnutzens von CHF 100'000 in Form der Bürgeraktion mit den Urner Museen und nach zusätzlichen Fondszuweisungen schliesst die Rechnung um CHF 138'885.33 besser ab als budgetiert. Das Eigenkapital per 31.12.2023 beträgt CHF 18'017'862.25 und entspricht einer Eigenmittelquote von 22,25 %.

Erträge erneut über Budget Gegenüber dem Budget 2023 konnten die Einnahmen um CHF 1'593'352.96 (+24,30 %) gesteigert werden. Hauptgrund für die Ertragssteigerung ist einerseits das Wachstum bei den Konzessionsgebühren sowie den Vermögenserträgen. Andererseits konnten die Dividendenerträge aus Wertschriften und Beteiligungen weiter ausgebaut werden.

Regalien und Konzessionen Die tragende Ertragsquelle der Korporation Uri bilden unverändert die Einnahmen aus Regalien und Konzessionen. Insgesamt belaufen sich die Einnahmen aus Konzessionen auf CHF 4'149'531.88. Aus Vermögenserträgen mit Einbezug der eigenen Liegenschaften resultieren Einnahmen von CHF 2'675'716.51. Zudem trägt der hohe Vermietungsstand der eigenen Liegenschaften zur stabilen Ertragsquelle der Mieteinnahmen bei. Der Stellenwert der Korporationsfinanzen aus diesen beiden Ertragspositionen ist bedeutend, machen sie doch rund 83 % der gesamten Einnahmen aus. Aus Entgelten (Gebühren für Amtshandlungen, Benützungsgebühren, Dienstleistungen, Rückerstattungen) konnte ein Betrag von CHF 1'091'164.52 generiert werden.

Konstanter Personalaufwand Der Gesamtaufwand beläuft sich auf CHF 7'917'343.63 und liegt damit um CHF 1'454'467.63 (+22,5 %) über dem Budget. Ohne die zusätzlich vorgenommenen Fondszuweisungen von CHF 226'716 würde der Aufwand CHF 1'227'751.63 über den Erwartungen liegen. Auf der Grundlage des Gesamtergebnisses wird die Korporation Uri dem Fiskus einen Steuerbetrag von rund CHF 68'000 zu entrichten haben. Der Personalaufwand (Behörden, Kommissionen, Betriebs- und Verwaltungsangestellte) inklusive Sozialversicherungsbeiträge beläuft sich auf CHF 1'550'539.10 und liegt 6,7 % unter dem Vorjahreswert. Der Sachaufwand beträgt CHF 1'892'028.07 und liegt CHF 438'000 über den Planzahlen. Die Gründe liegen bei der Umsetzung des Alpkonzeptes Urnerboden mit diversen Liegenschaftskäufen sowie den Drittleistungen im Zusammenhang mit der umfangreichen Beteiligungstransaktion der EWA-energieUri AG.

Kosten für Unterhalt im Budget Die Kosten für den baulichen Liegenschaftsunterhalt bewegen sich mit CHF 471'068.50 aufgrund der Fenstersanierung im Kulturkloster Altdorf um CHF 130'000 über dem Budgetwert. Die in Aussicht gestellte Kostenbeteiligung durch die Denkmalpflege von CHF 120'000 wird im Jahr 2024 zur Aus-

zahlung gelangen. Die ordentlichen Unterhaltsarbeiten konnten im Rahmen der finanziellen Vorgaben abgeschlossen werden.

26 % zugunsten Dritter Die Fonds der Korporation Uri werden auf der Basis des BVG-Referenzsatzes von 1 % verzinst. Die vorgenommenen Abschreibungen betragen insgesamt CHF 457'683.95. Aufgrund des erfreulichen Börsenjahres mit einer Performance von 6 % konnten insgesamt CHF 172'361.85 in die Schwankungsreserven eingelegt werden. Die Rückstellung zum Ausgleich von Kursschwankungen auf Aktienanlagen liegt per Ende 2023 bei CHF 1,95 Mio. Im Jahr 2023 richtete die Korporation Uri Beiträge von insgesamt CHF 2'011'697.95 aus. Zugunsten Dritter (Kanton, Gemeinden, private Institutionen und Haushalte) wurde ein Anteil von 26 % der Gesamtausgaben ausgeschüttet.

Aufwand

2.80 % Ertragsüberschuss

5.04 % Einlagen/Spezialfinanzierungen 0.14 % Interne Verrechnungen

24.70 % Beiträge

0.23 % Entschädigungen an Gemeinwesen

Ertrag

% Vermögenserträge

% Regalien und Konzessionen

% Volkswirtschaft Beiträge

4.97 % Korporationsnutzen

% Wasserbau

% Wald

21 Finanzen
19.04
Personalaufwand
% Sachaufwand 5.62 % Abschreibungen
%
23.23
19.20 % Aufwand Beteiligungen
13.40 % Entgelte 2.67 % Beiträge für eigene Rechnung 0.14 % Interne Verrechnung 50.94
32.85
4.21 % Kultur/Freizeit 4.56 % Bildung 0.90
0.06 % Gesundheit 3.66 % Soziale
29.86
Landwirtschaft
11.77
26.85
Finanzen
% Tourismus
Wohlfahrt
%
13.16

Jahresrechnung

942 Liegenschaften im Finanzvermögen ’Bauernhofweg

943 Liegenschaften im Finanzvermögen ’Steinmattstrasse 3’

944 Liegenschaften im Finanzvermögen ’Mühlematt 1’

945 Liegenschaften im Verwaltungsvermögen

946 Liegenschaften im Finanzvermögen ’Kulturkloster’

947 Liegenschaften im Finanzvermögen ’Bötzlingerstrasse

950 Korporationsnutzen

990 Abschreibungen

995 Vorfinanzierungen

22 Finanzen Laufende Rechnung Rechnung 2023 Budget 2023 Rechnung 2022 Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag CHF CHF CHF CHF CHF CHF
Allgemeine Verwaltung 2’033’872.82 160’575.16 2’014’101.00 108’500.00 2’049’998.77 129’765.20 010 Korporationsgemeinde 56’382.09 58’000.00 011 Korporationsrat 58’820.70 61’500.00 55’537.60 012 Engerer Rat 744’067.15 25’450.60 666’500.00 7’500.00 760’699.55 19’380.00
Korporationsverwaltung 867’197.18 81’457.71 869’100.00 55’000.00 854’329.17 60’801.45 030 Sozialversicherungsbeiträge 230’369.80 4’515.15 273’000.00 278’650.15 1’170.70
Verwaltungsgebäude 77’035.90 49’151.70 86’001.00 46’000.00 100’782.30 48’413.05 1 Öffentliche Sicherheit 4’660.05 3’245.00 13’000.00 3’000.00 12’835.90 2’475.00 100 Rechtswesen 3’000.00 103 Grundbuch-, Vermessungs-, Katasterwesen 4’660.05 3’035.00 10’000.00 2’000.00 12’835.90 1’425.00 106 Bürgerrechtswesen 210.00 1’000.00 1’050.00 2 Bildung 91’825.00 96’500.00 59’100.00 235 Berufsbildung 91’825.00 96’500.00 59’100.00 3 Kultur / Freizeit 84’670.00 100’000.00 65’495.00 300 Kulturförderung 59’770.00 50’000.00 38’945.00 310 Denkmalpflege / Heimatschutz 2’550.00 15’000.00 150.00 340 Sport 18’050.00 20’000.00 22’850.00 350 Übrige Freizeitgestaltung 4’300.00 15’000.00 3’550.00 4 Gesundheit 1’200.00 3’000.00 1’100.00 440 Betagtenpflege 1’200.00 3’000.00 1’100.00 5 Soziale Wohlfahrt 75’331.05 77’725.00 75’977.90 500 Sozialversicherungen 1’632.50 1’600.00 1’712.45 531 Familienausgleichskasse 25’873.55 25’000.00 27’140.45 550 Menschen mit Beeinträchtigung 40’225.00 41’125.00 39’775.00 590 Soziale Wohlfahrt, Übriges 7’600.00 10’000.00 7’350.00 6 Verkehr 68’316.20 882.45 84’500.00 30’560.60 620 Strassen 2’727.00 25’000.00 4’918.75 630 Gassen und Wege 65’589.20 882.45 59’500.00 25’641.85 7 Umwelt und Raumordnung 237’211.25 250’000.00 243’887.45 720 Bauschuttdeponie Eielen 456.10 3’000.00 1’312.15 750 Gewässerunterhalt 236’755.15 247’000.00 242’575.30 8 Volkswirtschaft 1’968’072.31 1’182’050.11 2’207’800.00 962’700.00 2’430’427.02 981’571.48 800 Landwirtschaftliche Liegenschaften 62’316.35 550’358.11 81’000.00 497’300.00 416’362.00 492’718.78 801 Alpen und Weiden 935’915.26 491’858.85 666’700.00 361’500.00 434’987.47 381’566.85 802 Ruosalp 106’747.35 106’747.35 103’900.00 103’900.00 107’285.85 107’285.85 803 Land- und volkswirtschaftliche Beiträge 311’422.85 729’200.00 919’438.90 810 Waldungen 551’670.50 33’085.80 627’000.00 552’352.80 9 Finanzen und Steuern 3’352’184.95 6’798’800.24 1’616’250.00 5’478’000.00 2’827’512.17 6’964’902.44 900 Konzessionen 285’329.00 4’149’531.88 132’000.00 3’512’000.00 193’366.25 3’571’797.26 901 Steuern 113’782.10 75’287.85 50’000.00 80’832.40 14’108.95 940 Kapital-/Zinsendienst 1’579’110.73 1’136’771.91 540’000.00 685’000.00 378’730.15 931’107.18
Liegenschaften im Finanzvermögen ’Burgblock’ 33’152.80 98’430.45 56’700.00 83’600.00 35’881.70 98’240.30
0
020
090
941
51’833.92 214’986.10 59’000.00 200’000.00 89’004.88 214’996.90
57’642.45 201’751.80 64’300.00 191’000.00 28’907.95 201’928.80
14’989.05 139’557.50 84’400.00 121’000.00 57’913.75 125’472.60
11/13’
4’994.15 496’038.00 2’250.00 425’000.00 175’392.20 507’083.00
342’988.90 50’016.80 126’200.00 34’000.00 100’388.90 27’585.75
24’ 41’777.05 236’427.95 62’400.00 226’400.00 42’782.50 236’275.75
100’000.00 100’000.00 100’000.00
327’506.95 216’000.00 824’037.24
399’077.85 123’000.00 720’274.25 1’036’305.95 Total 7’917’343.63 8’145’552.96 6’462’876.00 6’552’200.00 7’796’894.81 8’078’714.12 Aufwandüberschuss Ertragsüberschuss 228’209.33 89’324.00 281’819.31
23
Bestandesrechnung Bilanzgliederung 31.12.2023 31.12.2022 CHF CHF AKTIVEN 80’923’092.00 57’220’891.10 FINANZVERMÖGEN 72’696’587.00 49’442’886.10 Flüssige Mittel 1’568’892.12 9’794’589.40 Kasse 1’279.25 1’842.00 Postcheck 118’220.03 270’176.98 Banken 1’449’392.84 9’522’570.42 Guthaben 12’740’489.18 14’608’900.48 Andere Debitoren 1’140’489.18 808’900.48 Festgelder 11’600’000.00 13’800’000.00 Anlagen 58’387’205.70 24’990’678.82 Festverzinsliche Wertpapiere 300’000.00 800’000.00 Anlagen in Aktien und Fonds 38’706’587.63 4’588’073.13 Darlehen 400’000.00 425’000.00 Liegenschaften 18’980’407.95 19’177’395.57 Übrige Anlagen 210.12 210.12 Transitorische Aktiven 0.00 48’717.40 VERWALTUNGSVERMÖGEN 8’226’505.00 7’778’005.00 Sachgüter 1’065’305.00 763’805.00 Grundstücke 110’902.00 113’202.00 Hochbauten 954’400.00 650’600.00 Waldungen (Korporationsgemeinden) 2.00 2.00 Mobilien 1.00 1.00 Darlehen und Beteiligungen 7’161’200.00 7’014’200.00 Gemischtwirtschaftliche Unternehmen 7’161’200.00 7’014’200.00 PASSIVEN 80’923’092.00 57’220’891.10 FREMDKAPITAL 23’177’917.26 485’294.70 Laufende Verpflichtungen 196’109.51 297’138.40 Kreditoren 196’109.51 297’138.40 Verbindlichkeiten 22’000’000.00 0.00 Langfristiges Fremdkapital 22’000’000.00 0.00 Rückstellungen 120’911.20 120’911.20 Laufende Rechnung 120’911.20 120’911.20 Transitorische Passiven 860’896.55 67’245.10 SPEZIALFINANZIERUNG 39’727’312.49 38’945’943.48 Verpflichtungen 39’727’312.49 38’945’943.48 Verpflichtungen an Spezialfinanzierung 37’776’138.11 37’167’130.95 Vorfinanzierung 1’951’174.38 1’778’812.53 KAPITAL 18’017’862.25 17’789’652.92 Eigenkapital 18’017’862.25 17’789’652.92 Beitragszusicherungen für Projekte an: CHF Alp- und Bodenverbesserungen 674’872.90 Erschliessungen im Berggebiet 177’954.15 Wasserversorgungen 14’599.00 Gassen, Wege, Brücken 43’315.60 Baubeiträge 1’400.00 Öffentliche Werke (KEB Holzboden Spiringen / Käselager Amsteg) 450’000.00 Total Beitragszusicherungen per 31.12.2023 1’362’141.65 Verpflichtungen an Kanton Uri (2020–2024) CHF Jährlicher Beitrag an den Urner Wald (KR 48/2019) 342'000.00 Total Verpflichtungskredit per 31.12.2023 342’000.00 Bürgschaften zugunsten: CHF Alpkäserei Urnerboden AG 40'000.00 Total Bürgschaften per 31.12.2023 40'000.00 Informationen zum Ausserbilanzgeschäft / Eventualverpflichtungen
Bilanz

Korporation Uri Gotthardstrasse 3

6460 Altdorf

Telefon 041 874 70 90 www.korporation.ch mail@korporation.ch

Detaillierte Angaben zur Jahresrechnung 2023 können bei der Korporation Uri angefordert werden.

Projektleitung und Layout:

Anja Wild Grafik

Redaktion:

Incendio AG

Fotografie:

Incendio AG

Druck: Gisler 1843 AG

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