Handlung in drei Aufzügen
Dichtung vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
In Tristan und Isolde formuliert Richard Wagner die Liebe als Utopie:„O sink hernieder, Nacht der Liebe, gib Vergessen, dass ich lebe, nimm mich auf in deinen Schoß, löse von der Welt mich los!“. Möglich wird diese Liebe abseits aller Konventionen erst in einer Welt, die der Komponist, angeregt durch die Lektüre von Novalis, Schlegel und Schopenhauer, in seiner „Handlung in drei Aufzügen“ konzipiert. Zwei metaphysisch getrennte Ebenen stehen für die unterschiedlichen Seinszustände, wobei der „Tag“ das Reich des Bewusstseins abbildet, in dem eine klare Trennung zwischen Subjekt und Objekt herrscht. In der „Nacht“ hingegen verschmelzen beide miteinander – das Einswerden mit sich und in der Liebe wird möglich.
Während der Entstehungszeit des „Tristan“, in der Wagner als Flüchtling der 1848-Revolution und Exilant im Hause Wesendonck in Zürich weilt, erhält die Liebessymbolik biographische Brisanz: Zwischen dem Kompo