Familienpolitische Grundannahmen
1.2 IN VERTEIDIGUNG DER FAMILIE
Familie ist der Ort des Privaten und der Freiheit, Familie gibt Rückhalt und Geborgenheit. Als Keimzelle der bürgerlichen Gesellschaft ist die Familie der Quell für den über Generationen gewachsenen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ohne Familie ist kein Staat zu machen. Keine andere gesellschaftliche Institution kann die Familie ersetzen. Für ein Kind ist die Familie die wichtigste Brücke zur Makrowelt der Gesellschaft. Die Familie ist der sichere „heimatliche Hafen“, von dem aus der Mensch „seine lebenslange Reise durch die Gesellschaft“ unternimmt.1 Ć Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das Kostbarste, das er im Leben besitzt, ist die Familie.“ ADOLPH KOLPING Die Familie verdient den besonderen Schutz des Staates, der auch im Grundgesetz festgehalten ist. Geschützt werden muss die Familie auch gegen ihre neomarxistischen Feinde, die die Axt an die Wurzeln der Familie legen. Karl Marx beschrieb die bürgerliche Familie als eine Säule des Kapitalismus, deren Untergang er zusammen mit dem Untergang des Kapitalismus prophezeite. Für Marx war die Aufhebung der getrennten Wirtschaft nicht von der „Aufhebung der Familie“ zu trennen (MEW 3, 29). Das kommunistische Manifest bekräftigte diese Forderung und verlangte nichts weniger als die öffentliche Erziehung aller Kinder (MEW 4, 478). Diese linke Aversion gegen die Familie ist noch heute virulent. Die bürgerliche Familie gilt der politischen Linken als Hort der Reaktion. Ihr Ziel ist es, die bürgerliche Familie als vermeintliche Brutstätte der Eingewöhnung in reaktionäre Verhaltensmuster zu zerstören und allgemein die Trennung von Innenwelt der Familie und gesellschaftlichem Außenraum einzureißen. Die Familie wird als einengende Zwangsanstalt schlechtgeredet, Eltern werden als Agenten der herrschenden Verhältnisse diskreditiert. Dazu kommt die Missgunst gegen alle, die durch ein vermeintlich
Norbert Bolz sieht mehrere Gegner der Familie: • einen expansiven Fürsorgestaat, der die Familie ersetzen will; • einen Hedonismus unter der Marke der „Selbstverwirklichung“; • eine als Political Correctness getarnte Kinderfeindlichkeit von feministischen Karrierefetischisten.
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