Kokos118

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Ausgabe 118 • 1/2011 • Preis: 1 Euro



Ein Heft zum Thema: Wahl

Wahl TG-Intern

Impressum Lukas Braun Eibenweg 5 71083 Herrenberg lukas.braun@online.de

Redaktion Neckarstr. 22 71065 Sindelfingen

Druck

dr'Räschd

Tel.: 07031 - 6108-270 kokos@tgsmv.de www.tgsmv.de

Politik & Gesellschaft

V. i. S. d. P.

TG-Druck Sindelfingen Auflage: 500 Mitglied bei Junge Presse BW Bund BW Greenpeace Deutschland Markenrechte Sämtliche der in diesem Kokoš erwähnten Namen von Marken oder Firmen gehören ihren Eigentümern und werden ohne Gewährleistung der freien Verfügbarkeit wiedergegeben. Die Namen sind entweder eingetragene Warenzeichen oder sollten als solche betrachtet werden. Bitte beachten Sie, dass die Rechte aller Logos, Markennamen, Warenzeichen usw. bei den jeweiligen Inhabern liegen.

TG

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Schülerzeitung des Technischen Gymnasiums Gottlieb-Daimler-Schule I Sindelfingen


Vorwort

Wahl TG-Intern Politik & Gesellschaft dr'Räschd 4

Veränderung ist allgegenwärtig. Prinzipien und vor lauter Feigheit nicht über seinen eigenen Schatten zu springen, den Lauf der Zeit und die Innovationen nicht zu akzeptieren, hält den Fortschritt auf. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und wo über vier Milliarden Euro für ein Großbauprojekt vorhanden sind, muss auch genug für grüne Energie da sein. Ich lebe lieber arm als mit drei Armen. Korruption und Habgier statt das Beste für das Volk erreichen zu wollen. Denn ja, wir sind ein Volk! Wir haben das Recht auf Deutschland stolz zu sein, auf uns stolz zu sein. Auch wenn uns leider allzu oft aller Grund gegeben wird, uns zu schämen. Wo sind unsere Fahnen?! Wo ist das Banner auf dem steht „Wir sind Vorbilddemokratie Nummer 1!“ oder zumindest „Wir waren Vorbilddemokratie Nummer 1“.

macht hat. Lieber Herr Gabriel, Liebe Frau Roth, nachtragend sein ist kindisch und unproduktiv – vor allem wenn jemand für das, was er getan hat, geradesteht und so wie Herr Guttenberg (passende) Konsequenzen daraus zieht. Der Libyer stirbt, um nicht mehr unterdrückt zu werden. Bei uns werden manche verhöhnt, wenn sie Opposition betreiben. Da wird der, der für seine Meinung kämpft gleich zum Berufsdemonstranten und die, die versuchen ein anderes Werteverständnis einzuführen, gleich als „dagegen Partei“ abgestempelt. Auf logische und fair vorgetragene Argumente wird mit Zynismus und auf eine entwürdigende Art und Weise reagiert. Ich denke, wir müssen alle für eine Art Politik kämpfen, die uns ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann – aber bitte kein strahlendes!

Wir sind kein Tsunamigebiet, und wir haben auch keinen Diktator, der mit Waffengewalt gegen sein eigenes Volk vorgeht. (Oder doch 30.09.2010?)

Veränderung ist bei uns leider uncool – zumindest so lange, bis das Alte in die Luft geht und fröhlich Wir haben andere Probleme. Wir vor sich hin strahlt. sind Bürger, die nicht für ihre Interessen kämpfen und wir hatten einen Verteidigungsminister, der Plagiate erstellt. Dieser besaß aber immerhin gegenüber uns genug Courage um zu dem zu stehen, was er getan hat. (Aber wann und Wie?!). Liebe Frau Merkel, Fehler machen ist ok – solange man zu seinen Fehlern steht und passende Konsequenzen daraus zieht. So wie es Ihnen Herr Guttenberg vorge-

Viel Spaß mit dem Kokos! Euer Lukas


Grußwort Langweilig ist es Einem am TG nie! Wenn Schüler und Lehrer gut kooperieren, dann klappt das ja alles sehr gut. Und diese Kooperation ist m. E. bei uns an der Schule sehr ausgeprägt.

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Zum Schluss noch ein dringender Appell an die Solidarität: Es sollte möglich sein, dass Schüler der oberen Jahrgänge (J2 / J1) sich dazu bereit erklären, mit Schülern der Eingangsklassen Lerngruppen zu bilden und ihr Wissen an diese weiter zu geben. Leider können wir (noch) keine Honorare bezahlen – aber jeder, der die Eingangsklassen durchlaufen hat, weiß, welche Schwierigkeiten es gibt und hat sicher Lösungen, wie man trotzdem weiterkommt. Wie gesagt – es wäre solidarisch, wenn man sich hier einbringt. Die SMV steht Angeboten offen.

TG-Intern

Der TG-Infotag am 5. Februar kann ebenfalls als großer Erfolg verbucht werden. Viele Besucher waren da und haben sich über unsere Schule informiert. Besonders begeistert waren die Eltern und „Kandidaten“ über die anwesenden Schülerinnen und Schüler und die Art, wie diese ihre Schule repräsentieren. Einfach klasse. Vielen Dank. Seit Anfang Januar ist ein Wunsch der SMV Realität geworden: eine Kaffee-Maschine tut ihren Dienst in B119! Gemeinsam mit der Pächterin, Frau Fessle wurde dieser Automat zur Verfügung gestellt. Ob er bleibt, hängt von euch allen ab: Umsatz und Behandlung der Maschine bestimmt darüber, ob wir weiterhin „KLIX“ machen dürfen. Eine Befürchtung war die Vermüllung mit Bechern. Dies kann erfreulicher Weise bis heute nicht festgestellt werden. Es wäre dennoch schön, wenn die Becher in den dafür vorhandenen Behälter geworfen werden – sie können wiederverwendet werden.

Wahl

Nach dem Sporttag am letzten Schultag vor Weihnachten stand wieder die bekannte Weihnachtsfete an. Hier kommen die aktiven und auch viele ehemalige Schüler zurück an das TG. Vielen Dank hier den Auf- und Abbauern und den Begleitern der Veranstaltung.

Ganz frisch sind noch die Eindrücke unserer Podiumsdiskussion am Mittwoch, 23.02.! Die künftigen Landtagsabgeordneten standen dabei Antwort (sofern sie auf Fragen geantwortet haben) und gaben ihr Statement zu Dingen, die insbesondere die Jungendlichen interessiert. Hervorragend vorbereitet – Dank an die MuT-Gruppe und Rainer Löchner – gut moderiert von (Lukas Braun und Thomas Hausch) und auch gut diskutiert durch unsere Schüler. Die Aula war eine sehr gute Bühne für diese Veranastaltung. Die Ergebnisse der Abstimmungen (vorund nachher) sind in diesem Heft zusehen. Diese Art von Veranstaltung sollte Nachahmung erhalten.

Gleich an drei Orten waren im Februar die TGler zu finden: Obertauern – Wien – Berlin. Das Schullandheim war nach Aussagen der Kollegen eine tolle Sache. Ohne größere Unfälle, angenehme Schüler (und Lehrer?) und viele neue und schöne Erlebnisse. Schullandheime und Studienfahrten gehören zu unserem „Leben an der Schule“ und sind unverzichtbar. 5


Wahl

Die Macher

Nadine N체ssle

Lisa Kramer

Carolin Molter

Waldemar Repp

Fabian Schl체ter

Flora Hummel

Ferdinand Zickner

Bianca Jany

Stephan Stoppok Baktha Amara

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Malte Brunn

Tabea Renz


Simon Gaiser

Daniel Kempf

Miriam Wascher

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Tobis Kühlschrank Oliver Gaubatz

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Tobias Groß

Denis Nowotny

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Yunus Emre Yagnur

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Fidi, Marie & Vrenii Marcel Unkauf

Isabel Stumpf

Anke Schlanderer Rainer Löchner & Ismihan Batur

Lukas Braun 7


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Freie Wahlen - auch für Ägypten das Volk langsam wieder in den Alltag zurück. Aufräumarbeiten haben begonnen und die Menschen nehmen ihre Arbeit wieder auf.

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Nach wie vor ist die Lage in Ägypten undurchsichtig und es gibt keine aktuellen Berichtserstattungen. Klar jedoch ist, dass das Volk seine Interessen nicht aufgeben will und wird. Zu viel haben sie bisher riskiert und erreicht. Wir schauen weiterhin gespannt auf die Entwicklung der politischen Situation. Wir freuen uns mit allen Ägyptern und hoffen auf erfolgreiche und freie Wahlen voraussichtlich im September.

TG-Intern

Die politische Lage ist immer noch angespannt. Die derzeitige Übergangsregierung besteht aus den von Mubarak eingestellten Politikern. Jedoch ist es unklar wer an der Spitze der Übergangsregierung steht. Das Volk fordert den Rücktritt aller von Mubarak eingestellten Politiker.

Wahl

Nach der Vorlage der gewaltfreien Revolution in Tunesien hat es schließlich auch das Volk Ägyptens geschafft sich durchzusetzen. Nach langen friedlichen und gewalttätigen Protesten gab Mubarak endlich am 11. Februar 2011 sein Amt als Staatsoberhaupt ab. Jetzt bereiten sich die Ägypter sich auf freie Wahlen im September vor. Viel Respekt verdienen unserer Meinung nach alle Demonstranten die sich unter Lebensgefahr trotzdem für ihre Freiheit einsetzten und nicht aufgaben dafür zu demonstrieren. Die Demonstrationen wurden über Soziale Netzwerke von den unzufriedenen Jugendlichen organisiert und angeführt. Der Rücktritt Mubaraks war nach 30 Jahren alleiniger Herrschaft dringend nötig. Das Volk wurde unterdrückt und Menschenrechte missachtet. Nach der friedlichen Partystimmung auf dem Tahrir-Platz kehrt

9 Miriam Wascher, Ismihan Batur und Anke Schlanderer- E1


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Durch unsere Analyse vier verschiedener Zeitungsgattungen und deren Artikel lässt sich dies am besten veranschaulichen. Dazu haben wir uns für ein politisches und aktuelles Thema entschieden, über das an einem Wochenende, 19. – 21. November, in allen Zeitungen berichtet wurde.

Der Parteitag der Grünen

Was nun?

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Die Aufgabe der Medien ist uns zu informieren. Allerdings sind der Objektivität der Informationen Grenzen gesetzt, da durch die Kundgebung der eigenen Meinung der Autoren eine Wertung mit einfließt, die zur Manipulation führen kann.

Parteitag

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Das Thema unserer Zeitungsanalyse war der Parteitag der Grünen. Dieser Bundesparteitag, auch Bundesdelegiertenkonferenz genannt, fand vom 19. bis zum 21. November 2010 in Freiburg statt. Die Teilnehmer eines solchen Parteitages sind die Mitglieder und Funktionäre einer Partei. Bei dem Parteitag wird die Politik der Partei, in sachlicher, finanzieller und per-soneller Hinsicht diskutiert. Ebenso finden die Wahlen des Parteichefs, der Stellvertreter und des Präsidiums statt.


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Als Erstes haben wir die Berichterstattung einer lokalen Boulevardzeitung näher betrachtet. Typisch für Boulevardzeitungen sind die großen Überschriften, viele Fotos und eine plakative Schlagzeile. Die Artikel der Boulevardzeitung sind kurz, liefern in der Regel keine Hintergrundinformationen, sind in ihrer Seriösität eingeschränkt und ihre Überparteilichkeit ist mit Vorsicht zu genießen. Diese Erkenntnisse fanden ihre Bestätigung in einem Artikel der Express, die für ihren Artikel die Überschrift „Kölner Grüne sauer“ verwendet. Der Text war sehr knapp gehalten und die wesentlichen Punkte des Themas, wie zum Beispiel welche Beschlüsse die Grünen gefasst haben, wurden außer Acht gelassen. Dafür wurden nebensächliche Dinge hervorgehoben, wie zum Beispiel eine Party, die am Tag zuvor stattgefunden hatte. Das Bild zu dem Artikel zeigte denn auch grüne Abgeordnete, die auf der Party feierten. Somit hat das Bild auch keinen Bezug zu der Schlagzeile „Kölner Grüne sauer“. Bei Behauptungen Die nächste Zeitung, für die wir uns entwird ihre eigene Recherche durch den schieden haben, war eine überregionale TagZusatz „nach EXPRESS-Informationen“ eszeitung. Diese zeichnet sich durch ihre betont. bundesweite Verfügbarkeit und den quantitativen und qualitativen Politikteil aus. Außerdem ist sie sehr aktuell. Es gibt nur sehr wenige dieser Zeitungen in Deutschland. Für unser Beispiel wählten wir die taz -die Tageszeitung. Der Artikel über den Parteitag der Grünen in der taz war ausführlich, aber nicht langatmig. Er beschrieb die Themen des Parteitags und lieferte die notwendigen Hintergrundinformationen. Zusätzlich stellten sie die Ergebnisse der Wahlen anschaulich in Prozentzahlen dar. Es wurden aber auch umgangssprachliche Ausdrücke verwendet.

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Als Beispiel für eine regionale Tageszeitung haben wir uns den Böblinger Boten ausgesucht. Eine regionale Tageszeitung zeichnet sich durch ihre regionale Verfügbarkeit aus. Zusätzlich gibt es in einer regionalen Tageszeitung Artikel, die diese Region betreffen. Der Mantel dieser regionalen Zeitung wird von den Stuttgarter Nachrichten verfasst und ist somit identisch zu anderen regionalen Zeitungen, beispielsweise dem Gäuboten. Da der Artikel ein “Seite 3"-Artikel war, wurde er von den Stuttgarter Nachrichten bezogen (Mantel). Der Artikel war sehr ausführlich geschrieben, dementsprechend wurden auch die benötigten Hintergrundinformationen geliefert, wie beispielsweise Daten aus den Jahren zuvor. Die Beschlüsse des Parteitags wurden zusätzlich in einer Spalte am Rand übersichtlich dargestellt. Der Artikel war mit Bild vorhanden.

Als letzte Quelle für die Zeitungsanalyse wählten wir Spiegel-online. Spiegel-online gehört zu den reichweitenstärksten Nachrichten-Websites Deutschlands. Die Redaktionen von dem Nachrichtenmagazin Spiegel und der Nachrichtenwebsite Spiegel-online sind getrennt, in Hinsicht auf Personal, Unternehmen und Räumlichkeit. Somit unterscheiden sich auch die Artikel. Der Spiegel selbst ist ein wöchentliches Nachrichtenmagazin, das sich durch seine Höchstauflage auszeichnet. Das Nachrichtenmagazin hat derzeit eine Auflage von 974.638 Exemplaren. Der Spiegel wird auch gern als Leitmedium bezeichnet, da er viel Einfluss auf die Meinungsbildung unserer Bevölkerung hat. Jedoch wurden die sprachlichen Formulierungen des Spiegels schon mehrmals kritisiert. Es gibt keine Angaben dazu, woher der Spiegel seine Nachrichten bezieht. Der Spiegel-online hat eigene Redakteure und arbeitet mit freien Redakteuren und diversen Presseagenturen, wie zum Beispiel dpa oder AFP. Der Artikel über den Parteitag der Grünen ist nicht so ausführlich wie zum Beispiel der im Böblinger Boten. Die Hintergrundinformationen, um den Parteitag einordnen zu können, werden geliefert und damit wird ein besseres Verständnis erzielt. Bereits in der Überschrift „Grünen-Parteitag in Freiburg Friede, Freude, Pustekuchen“ ist eine Wertung zu dem Thema vorhanden.


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Es war für uns beide sehr interessant zu sehen, auf welche unterschiedliche Weise ein Thema, wie der Bundesparteitag der Grünen, dargestellt werden konnte. Es wurde auch sehr gut sichtbar, wie stark sich die Artikel hinsichtlich Sprache und Inhalt aufgrund der verschiedenen Zeitungsgattungen unterscheiden. Wir haben nicht in allen Zeitungen die gewünschten Informationen erhalten haben. Teilweise fehlten ganz grundsätzliche Infor-mationen wie die Beantwortung der „W-Fragen“ und andere Zeitungen haben uns Informationen geliefert, die einfach überflüssig waren. Wir haben auch festgestellt, dass sich auch die Meinungen über die Artikel der verschiedenen Zeitungsgattungen unterscheiden. AnnKatrin gefiel der Artikel der taz am besten, da er einfach zu lesen war und sie die gewünschten Informationen, ohne zu viel Detailwissen, erhalten hat. Nadine sagte der Artikel des Böblinger Boten am ehesten zu. Dieser war zwar sehr ausführlich geschrieben, bot jedoch zusätzlich noch eine übersichtliche Auflistung der Beschlüsse. In Hinsicht auf die anderen beiden Artikel waren wir uns jedoch einig. Die Artikel des Express und des Spiegel-online waren uns zu wertend geschrieben, das fing schon bei den Überschriften an und setzte sich dann in den Artikeln fort. Außerdem mussten die gewünschten Informationen fast schon „gesucht“ werden. Im Express war dieses Problem noch größer als bei Spiegel-online. Durch die Zeitungsanalyse wurde deutlich, wie viel Einfluss die Medien täglich auf uns ausüben, ohne dass uns dies vielleicht bewusst ist. Es wird zwar oft nicht klar Stellung bezogen, jedoch ist diese durch wertende Adjektive oder Formulierungen zu erkennen. Deshalb ist es wichtig, sich diese mögliche Manipulation bewusst vor Augen zu halten, um sich nicht ungewollt beeinflussen zu lassen, sondern nur die gewünschte Aufklärung/Information zu bekommen.

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Zu einem Mittelalterlichen Bild: Stiehr: Wofür könnte der Regenbogen stehen? Lukas: Homosexualität etwas später... Stiehr: Warum steht denn der Mönch gebügt da ? Lukas: Ich sagte doch schon Homosexualität.

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Emre singt deutschen Schlager Löchner: Jetzt bisr du integriert, wer so ein scheiß singt muss integriert sein.

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Scheiper: Wer will d Christian : Finde ic as Refarat mach en h dazu w Scheiper: as im Inte ? Soll ich S rne ie Karl-Th eodor ne t? nnen ?

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Tob Zum i: Jetz We t weiß ißa bgle ich en Sim dlic ich! on: h, w Ich o zu war Tob Ma t no i: E cs g ch b hm ut s is d eh, ind: er R vom e ch Isla ner mz noc um hw Chr as k iste onv ntu erti mo ert. der was ?

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Scheiper in Italenisch: Nei musei k lingt kackop honisch is a ber so

Flicker: Ihr wisst gar nicht wie schwierig es ist ein Bild von einer brenneden Straßenlampe zu finden. Phillipa: Warum haben sie nicht abends eine fotografiert? Flicker: Erlaubt mir meine Frau nicht !

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Berlin – Studienfahrt

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Vom 12.2.2011 bis zum 17.2.2011 waren wir 25 Schüler mit Herr Löchner und Frau Welter-Schoensee in Deutschlands Hauptstadt, Berlin.


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Text: Nadine & Patricia E4


Freitagabend:

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Auch die letzten kommen auf die Idee ihre Taschen zu packen denn Morgen geht’s los. Alle nehmen sich fest vor, früh zu Bett zu gehen.

Skifahren Endlich... 20 Wochen gewartet auf eine Woche, nicht irgendeine Woche, sondern „die Woche“.

Obertauern Obertauern,

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alle machen mit!!! Samstagfrüh: Aufstehen und sich ein Lächeln ins Gesicht prügeln und ab in die Schule. Man hat sich ja fest vorgenommen im Bus weiterzuschlafen. „8:00Uhr ist Abfahrt und der Bus fährt auch ohne die Spätzünder!!!“ wurde uns gedroht. Also waren alle pünktlich um 8:20Uhr da. Aber wo war der Bus? Er war nicht da! Erst hat man befürchtet der Busfahrer wäre Türke, doch es kam schlimmer es war ein Schwabe, der sogar verpasst hatte das wir einen Bus brauchen. Also ging der Marathon los das Busunternehmen zu erreichen, was sich später zum Ironman herausstellte. In der Zwischenzeit haben sich die Schüler versucht zu unterhalten. Endlich kam der Bus, er war da, um halb zwölf konnte die Fahrt beginnen. Die Stimmung im Bus lässt sich nur an Hand von Bildern erzählen:

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Angekommen in Obertauern ging es richtig zur Sache. Die Motoren wurden randvoll mit Frostschutzmittel gefüllt und waren betriebsbereit. Schlaf wurde zu einem Fremdwort, feiern das Motto. Das Härteste an jedem Tag war der Morgen wenn man um acht beim Frühstück antanzen musste. Wo Manche auch in der Müslischüssel ihren Schlaf nachholten.

Um neun trafen wir uns mit den jeweiligen Lehrern und gingen auf die Berge, bis man mit den Kräften am Ende war. Zwar durften wir gehen, wenn wir keine Lust mehr hatten, aber keiner kam freiwillig auch nur auf den Gedanken, zurück in die Herberge zu gehen, so Spaß wie es gemacht hat. Alle waren fasziniert vom Boarden und vom Skifahren.

Zurück in der Herberge waren alle todmüde. Aber nicht fertig. Viele legten sich ein bisschen schlafen um fit für die Nacht zu sein.


Am Abend bestellten wir Taxen setzen uns und unsere Stimmung rein und fuhren in eine Bar, Club oder in eine Disco. Zur selben Zeit in der Herberge ging es zur Sache unter den Lehrern. Sie wollten ja nicht frieren also tankten auch sie fleißig das Frostschutzmittel und unterhielten sich mit den Missgeschickten der Schüler oder mit Sudoku. Den Lehrern ein ganz herzlichen Dank, im Namen der kompletten Jahrgangsstufe, für den angenehmen, nicht unbedingt strengen aber geregelten Schullandheimaufenthalt.

Die Lehrer sorgten auch für Unterhaltung. Sie veranstalteten ein Tischtennisturnier und ein Tischkickerturnier.

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Viele lustige Sachen haben wir in Obertauern erlebt. Aber wir haben auch den pädagogischen Hintergrund einer Klassenfahrt nicht vergessen. Wir haben uns kennen gelernt wie wir uns selbst nicht besser hätten vorstellen können. Haben zusammen gehalten, haben uns gestritten, haben rumgealbert, haben kluggeschissen, doch haben nie unsere Grenzen vergessen. Haben fleißig diskutiert und sehr stark konkurriert auf der Piste. Das benehmen war meist in Ordnung.

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Zurück in der Herberge, nach dem feiern, ging es weiter im Zimmer. Witze wurden erzählt, Erlebnisse wurden ausgetauscht. Manche waren auch so betrunken, dass sie einfach nur störten aber die habe ich rechtzeitig „geduscht“ und zu Bett gebracht. Wenn es auf den Zimmern zur Bettruhe kam gingen manche von uns runter in den Aufenthaltsraum, wo manchmal bis zum Morgengrauen Karten (lügen) gespielt wurde.

Mein Fazit: Diese Klassenfahrt war einfach unschlagbar auch wenn wir in Zukunft wahrscheinlich noch an vielen Klassenfahrten teilnehmen werden, war diese etwas Besonderes. Das Kennenlernen und das brechen von Vorurteilen war einfach notwendig und wie geht es besser als zusammen feiern? Jeder hat was von jedem gelernt, es war ein voller Erfolg.

(Redaktion: Rechtschreibfehler sind redaktionell gewollt und dienen zur Belustigung. Wer einen findet, darf den Autor schlagen.)

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bezogen. Außerdem reichte die Zeit für eine erste kleine Erkundungstour durch die Stadt und das Hotel. Doch dabei sollte es heute nicht bleiben, die Qual der WAHL stand an. Zur Auswahl gab es einen erholsamen Abend im Café Hawelka, welches eines der berühmtesten Cafés in Wien ist oder einen Abend mit Herrn Noetzelmann im „Prater Dom“ einer stadtbekannten Großraumdisko. Kurz gefasst, „The evening was great!“

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Wien, Wien, Wien,

Nicht Obertauern sondern Wien, war die Wahl unseres Schullandheimes. Los ging es am Samstag den 12.02. um 8:07 Uhr am Stuttgarter Hbf. Wie besprochen waren alle Schüler pünktlich 20 min vor Abfahrt des Zuges da, nur die Lehrer (Herr Noetzelmann, Herr Mojica) ließen mal wieder auf sich warten. Nach fast 6 Stunden Fahrt hatten wir endlich österreichischen Boden „unter den Füßen“. Wir waren in Wien. Die Stadt der Könige und Kaiser, der Cafés und Discos, aber auch der Kultur und Technik. Weiter ging es mit der U-Bahn ins Jugendhotel Meininger, welches zentral liegt und somit den perfekten Ausgangsort für Unternehmungen aller Art ist. Im Hotel waren wir in 6er und 5er Zimmern untergebracht, welche wir in der Zeit bis zum Abendessen

Ein reichhaltiges Frühstück bildet die Grundlage eines guten Tages und eine schlechte Grundlage für den nächsten Satz. Man braucht viele Vitamine und eine Mindestanzahl an Proteine, ebenso wie ein Satz reichhaltig an Subjekten, Objekten und Prädikaten sein sollte. Daran hat sich auch eine Stadtführung zu orientieren und die gab es danach. Gebäude wie das Mozart Haus, in dem er einige Jahre wohnte, der Stephansdom, welcher direkt im Stadtzentrum liegt und mit seiner großen Glocke und seiner Zusammensetzung von Architekturstilen von Romanik bis Renaissance fasziniert hat. Die Stadtführerin versuchte stets hochdeutsch zu reden. Nun durfte sich jeder sein eigenes Mittagessen erlegen, ob in einem urigen „Beisl“ oder dem weltoffenen Fast Food Unternehmen ihres Vertrauens. Heeresgeschichtliches Museum oder nicht. Wer nicht dabei war, hat was verpasst. Interessant waren hierbei vor allem die Parallelen zwischen der deutschen und österreichischen Geschichte.


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Technisches Gymnasium, Technisches Museum, ein absolutes Muss. Wir bekamen eine Führung mit dem Schwerpunkt auf die industrielle Revolution. Danach konnte man das Museum noch auf eigene Faust weitererforschen. Bereiche wie Fotografie, Informationstechnik, Telekommunikationstechnik und Rechenmaschinen und eine Sonderausstellung zum Thema: „Herz und Herzschrittmachen“ waren besonders interessant. „Herz, da war doch irgendetwas…“ Dann war Mittagspause und wir hatten Freizeit. Am Nachmittag trafen wir uns vor dem Stephansdom, um ihn uns gemeinsam anzuschauen. Herr Mojica und Herr Noetzelmann gaben uns eine ganz persönliche Führung durch den Dom. Anschließend gingen wir alle noch in den H&M im Stadtzentrum, um uns die Architektur im Stil der Gründerzeit anzuschauen. Ach ja, Valentinstag! Übrigens: Blumen sind out, Schmuck ist in. Wir waren heute im Dorotheum, dem größten Auktionshaus für Kunst und Schmuck in Mitteleuropa. Und so manch einer hat dann gleich noch Schmuck für seine „Herzensdame“ als Geschenk gekauft. Danach ging es noch zu Julius Meinl, einem bekannten Händler mit Lebensmitteln aus aller Welt. Vor allem bekannt für seine Kaffeerösterei und seinem frischen Kaffee. Dann gingen wir ins Hotel zum Abendessen und beschlossen, danach noch in eine Salsa Bar zu gehen. Nach den „Tanzstunden“ in der Salsa Bar ließen wir den Abend im Café Hawelka ausklingen. Dienstagmorgen. Frühstücken und ab zur Hofburg. Dort haben wir eine Führung durchs Sisi-Museum bekommen und uns die Zimmer der Kaiserin und dem Kaiser angekuckt. Gegen 11 Uhr waren wir im Café

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Central, einem der besten und teuersten Caféhäuser in Wien, das sich in einem ehemaligen Bank- und Börsengebäude befindet. Die Lehrer zeigten uns noch eine typische Wiener Einkaufspassage und verabschiedeten sich für den Nachmittag von uns. Ein paar aus der Gruppe beschlossen, den Nachmittag in der UNO-City zu verbringen…

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wir waren doch in Wien!

Am Abend ging die ganze Gruppe in den Heurigen. Herr Mojica hat uns Wein empfohlen und wir verbrachten den Abend bis 23 Uhr im Heurigen. Später trafen wir Herr Noetzelmann und seinen Bekannten im „Austrailan Pub“. Den letzten Tag in Wien verbrachten wir vormittags im Parlament. Und um unseren letzten Tag in Wien in vollen Zügen genießen zu können hatten wir den gesamten Mittag frei. Wir verbrachten den Mittag mit Essen gehen, nochmals durch die Stadt laufen, Shoppen und am Abend dem Heurigen nochmals einen Besuch abstatten. PS: Das Meininger Hotel war sehr modern eingerichtet und war für ein Jugendhotel extrem gut ausgestattet

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Sascha Krauß, Verena Graf und Marie Salm TGE.2


TAG DER ...

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05.02.11

Es ging so richtig ab, am Tag der offenen Tür. Das gesamte TG hatte sich herausgeputzt, Lehrer, Schülerinnen und Schüler ebenfalls. Was man nicht alles so tut, um gut dazustehen. Der Schulalltag sieht da manchmal schon trister aus, die Laune mancher Leutchen auch. Aber heute war alles top! Aber hier soll nur berichtet werden, was für das Mazedonien-Projekt auf die Beine gestellt wurde: Das Catering (allesamt Exler), Annette Odendahls Magic Whee und Miriam Riekenbergs Das Bücherstube. Glücksrad Viele nette Sachen gab es da zu gewinnen und einen gewissen Wert hatten die Sachen auch. Und so wurde das Rad rund 250 Mal in Rotation gebracht, blieb aber häufig nicht dort stehen, wo es die Dreher gerne gehabt hätten. Laut Aussage von Frau Odendahl hätten wahr-scheinlich noch mehr Leute ihr Glück versucht, wenn es “mehr GDS-Sekt gegeben hätte”. Was will uns das sagen? Auf Kugelschreiber war man nicht so richtig scharf, die Kinderchen in unserem Kindergarten aber hätten sich wohl auch darüber gefreut. Wenn man nichts im Geldbeutel hat, freut man sich eben über die kleinen Dinge des Alltags. Wir vom Projekt haben uns aber über 125 € gefreut. Kleinvieh macht auch Mist und mit diesem “Mist” können wir allen Kinderchen einen Monat ein warmes Essen schenken. Danke!

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125 €


Ex-TGler waren für das leibliche Wohl angetreten. Insgesamt wurde 250 Brötchen geschmiert, 10 Kuchen verkauft, und alles mit 15 Kästen Cola und 250 Kaffees runtergespült. Manchmal ging es da richtig hektisch zu, da die Eltern und deren Zöglinge sich erst stundelang von Dieter Locher berieseln lassen mussten. Dazwischen herrschte oft tote Hose am Stand. Allerdings hat sich unsere Aktion richtig gelohnt: 480 € Reingewinn. Das kann sich sehen lassen.

480 €

von l. nach r.: Christian Schmid, Christian Krüger Lisa Baisch, Christine Hieke, Michael Henne, Peter Hofmann, Tim Hummel

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Ex-TGler die in Mazedonien dabei waren:

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Tim: 2006, 2008 2010

Christine: 2006

Michael: 2006, 2008 u. 2010

Lisa: 2006

Ein Fundgrube für Leseratten und für Schülerinnen und Schüler, die ihre Wissenslücken bei Klassenarbeiten und Abitur noch auffüllen wollten. Krimis satt, ebenso Lektüre der etwas gehobenen Form. Nachschlagewerke, Kinderbücher, Lexika und Lernwerke mit CD. Von allem was dabei. Ich habe mich da mal 14 Krimis für meine Südamerikareise eingedeckt.

Alle erzielten Gelder fließen 1:1 in unsere Mazedonienkasse, die hier um 220 € reicher würde. Danke an Miri Riekenberg und ihre Schüler, ebenso Dank an ihren Sponsoren, der die Bücher gespendet hat.

dr'Räschd

Riekenbergs Bücherstube

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Chris und Chris. 2008 und 2010

220 €

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von: Fritz Hidding


Wahl TG-Intern Politik & Gesellschaft dr'Räschd 30

V

on zentr ale nachhalt r Bedeutung fü ig r unserer e Entwicklung eine Gesellsc Mensch h aft en haben g , die sich einbr sind ingen. V ute Idee iele n, Zukunft gestalte wie man die n kann engagie ode re Projekte n sich bereits in r n. Da un laufend s e Projekt nicht nu er Mazedonien n r m ist und e h r a ls n da Abstimm rüber hinaus be achhaltig i der ung im d Sternce nter von m-Markt im Sindelfin Stimme na ge gewählt n die absolute n mit 399 Spitze wurde, be würdige n Spitze kamen wir eine npreis in n 1000 €. Hö Da vier Anw mit wurden nic he von ht nur d es iese sondern enden TGler g eehrt in Vertre tung all sich in d e en verg TGler, d angene aufopfe n Jahren ie rnd für u n eingese s tzt habe er Projekt n. Dass es üb Preisver erhaupt zu die leihung ser ko verdank en wir M mmen konnte, ichelle M Staab u nd aly, Lisa Rahmen Mareike Lugin sland, d ihrer Se ie minarar Projekt beit uns im be er Großes i dm eingereich Da th Kette, d nkeschön auch atten. ie Jahr fü a r Jahr ein n die dmfür nach haltige e Million Projekte damit e auslobt € ine Vorb und il dfunktio Jugendli n für ch sucht in e zeigt, die ihre der Ges s chäftsw gleichen Schon v elt. or zwei Ja Projekt von dm hren wurde uns ausgeze er ichnet.

Preisverleihung 2011

Von l. nach r.: Sephi Pirk, Johanna Ott, Fritz Hidding, Michelle Maly

Preisverleihung 2009

Daniela Harr, Marktleiter dm, Judtih Schlanderer


Das Land braucht keine neuen Männer?!

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Ich suchte mir das Thema „Abschaffung der Wehrpflicht“ aus, welches am 4. Januar 2011 in vielen Zeitungen zu finden war. Darin ging es um die Aussetzung der Wehrpflicht ab dem 1. Juli 2011. Damit sind grundlegende Veränderungen verbunden, mögliche Probleme als auch die Chancen wurden in dem Artikel diskutiert.

Zunächst bearbeitete ich die regionale Zeitung „Gäubote“. Regionale Zeitungen zeichnen sich dadurch aus, eine bestimmte Region zu informieren, demnach hat sie einen großen Teil an regionalen Themen. Der Mantel dieser Zeitung wird von den „Stuttgarter Nachrichten“ verfasst und ist somit derselbe wie bei anderen regionalen Zeitungen, beispielsweise des „Böblinger Boten“. Beim „Gäuboten“ ist das Thema „Abschaffung der Wehrpflicht“ der Aufmacher mit einem großen Bild. Der Text auf der Titelseite bietet detaillierte Angaben wie Daten, Zahlen und Fakten. Meinungsbildende Elemente findet man hier nicht. Auf der zweiten Seite befinden sich ein farbiges anschauliches Diagramm, ein Text und eine Karikatur. Der Text ist präzise, sachlich und ausführlich. Nur selten ragt die Meinung des Autors hervor. Dies zeigt die Seriosität dieser Zeitung. Die Karikatur soll den Leser zum Nachdenken anregen.

Politik & Gesellschaft

Medien sollen uns informieren und tragen einen großen Teil dazu bei, unsere Meinung zu bilden. Die Information sollte im Vordergrund stehen und die freie Meinungsbildung gewährleistet werden. Da die Wertung der Autoren jedoch meist mit in die Information einfließt, bleibt es selten bei einer objektiven Betrachtung eines Themas. Die Analyse von vier verschiedenen Tageszeitungen zeigte deutlich, wie verschieden Informationen übermittelt werden.

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Als Wochenzeitung suchte ich mir „Die Zeit“ aus. Diese ist bekannt für Seriosität und Informationsreichtum, vor allem im Bereich Politik und Wirtschaft. Mein gewähltes Thema trat hier auf der Titelseite nur als Kurzmeldung auf. Der Artikel, auf den verwiesen wurde, machte zunächst nicht den Eindruck als würde er sich mit dem richtigen Thema beschäftigten.

Diese Zeitung war die einzige, die die „Abschaffung der Wehrpflicht“ in ein anderes Themengebiet eingliederte. Es ging zunächst um Bildungspolitik. Jedoch wurde dann sehr präzise erwähnt, was die Abschaffung noch für Probleme mit sich bringen könnte, welche keine andere Zeitung erwähnt hat. Der Artikel war ausführlich und sehr objektiv. Fakten wurden erläutert, aber auch Vermutungen angestellt.

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Als Nächstes betrachtete ich die „Süddeutsche Zeitung“. Diese ist eine überregionale Zeitung, welche sich dadurch auszeichnet bundesweit verfügbar zu sein. Auch hier ist das Thema der Aufmacher mit einem Bild. Der Text der Titelseite ist persönlich, subjektiv und bietet kaum Informationen zum eigentlichen Thema. Auf Seite sechs befinden sich ein Text und ein Bild. Der Text bietet Hintergrundinformationen und Daten, ist im Gesamten aber eher subjektiv und versucht gezielt die Meinungsbildung der Leser durch ironische Aussagen von öffentlichen Personen zu manipulieren.

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Zuletzt las ich die „Stuttgarter Zeitung“, welche auch zu den regionalen Zeitungen zählt. Die „Abschaffung der Wehrpflicht“ tauchte hier auf der Titelseite sowohl als Kurzmeldung als auch als Karikatur auf. Der Artikel auf Seite 18 ging über die gesamte Seite. Jedoch waren es vielmehr vier verschiedene Erzählungen von Personen, die sich zur Wehrpflicht äußern. Somit lieferte diese Zeitung zum Thema keinerlei Hintergrundinformationen. Auch die W-Fragen wurden nicht beantwortet sondern der Leser wurde gut unterhalten und damit unauffällig in eine Richtung der Meinungsbildung geleitet.


Wahl

Die Analyse der verschiedenen Zeitungen zeigte sehr deutlich, dass es sehr schwer ist einen objektiven Artikel zu schreiben. Meist ist dies auch gar nicht gewünscht, sondern die Zeitungen sind sich darüber bewusst, wie sie schreiben und in welche Richtung sie ihre Leser leiten wollen. Dies kann man versteckt oder aber sehr offensichtlich machen. Trotzdem sollte die Information zum Thema im Vordergrund stehen. Auffallend ist, dass dies bei der „Stuttgarter Zeitung“ weniger der Fall ist. Es ist unterhaltsam zu lesen, beantwortet aber keine Fragen zum Thema und hat keinerlei Hintergrundinformationen

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Meiner Ansicht nach machte dies der „Gäubote“ viel besser, der detailliert, ausführlich und objektiv über „Die Abschaffung der Wehrpflicht“ schrieb. Durch die Karikatur wurde dies etwas aufgelockert. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete zwar mit Hintergrundinformationen, manipulierte jedoch den Leser mit gezielten Aussagen von wichtigen Personen.

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Quellen: http://ariald.files.wordpress.com/2010/06/kreuz_1_svg.png http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/foto/_img/ foto/karikaturen/orig_karikaturen-317.jpg http://ais.badische-zeitung.de/piece/01/dc/e9/d2/31254994.jpg http://files.tm99.webnode.com/200000034-df04be08f4/ musterung_DW_Hambur_546454g.jpg http://www.12sold.de/vorlagen/fahnenmast/ fahnenmast_sv_vorschau.jpg

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Diese verschiedenen Beispiele zeigten anschaulich, dass jede Zeitung die Inhalte gezielt schreiben und Informationen gewollt mit meinungsbildenden Elementen versehen. Der Leser sollte sich mit dem Thema gut auseinander setzen und am besten mehrere Zeitungen zur Hand nehmen, um die gewünschten Fragen am effektivsten und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können.


Täglich werfen wir einen Blick in verschiedene Zeitungen und Magazine, um uns genauer über ein Thema zu informieren. Jedoch bemerken wir oft nicht, dass der Autor uns mit seiner Meinung beeinflusst.

Big Brother

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is watching you Bei der Analyse von vier verschiedenen Artikeln aus Zeit Online, Spiegel Online, Bild.de und Stern.de über das Thema Google Street View in Deutschland, stellten wir überraschend fest, dass in zwei von vier Artikeln die Meinung des Autors deutlich herauszulesen ist. Zu den sachlichen Artikeln zählen die Be-richte der Zeit Online und Stern.de.

Die Merkmale des Stern-Berichtes, welcher am 18.8.10 erschien, ist die ständige Wiedergabe von Zitaten und Aussagen verschiedener Politiker. Der Informationsgehalt hält sich auf Grund der dürftigen Aussagen der Politiker in Maßen. "Das wäre viel datenschutzfreundlicher als das jetzige Verfahren", sagte Peter Schaar dem Nachrichtensender n-tv.“ Insgesamt sind die Artikel sehr oberflächlich und teilweise sogar zu sachlich. Wodurch sie für den Leser als

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Der am 16.08.10 erschienene Zeit Onlineartikel ist, wie schon der von Stern.de, vergleichsweise schlicht geschrieben. Viele unwichtige Zitate, welche außerdem nicht ausreichend Aufschluss über das Thema geben, erschweren das Lesen. Der Autor bezieht lediglich an einer Textstelle Stellung für Google, der verbleibende Artikel ist neutral geschrieben.

Der Bild.de -Bericht, der am 13.8.10 erschien, beginnt zunächst mit einer provokativen Überschrift „Was GoogleStreet-View wirklich zeigt“, auf die eine Reihe von skandalösen Bildern folgt. Der Leser wird dadurch neugierig und beginnt zu lesen. Schon die Bilder und die Überschrift übermitteln dem Leser einen ersten negativen Eindruck von Google Street View. Des Weiteren folgt ein Text, der mit vielen ausschmückenden Adjekjektiven, wie z.B. „messerscharf“ gefüllt ist. Teilweise werden sogar manipulative Formulierungen verwendet wie zum Beispiel „Zwar verspricht Google, dass Gesichter von Personen unkenntlich gemacht werden, ebenso auf Antrag Privathäuser.“ Da der Satz mit „zwar verspricht“ beginnt, denkt der Leser, dass ein „aber Google hält dies nicht ein...“ folgt, was hier aber nicht der Fall ist, da der Satz wie gewohnt weitergeht. Doch genau solche Formulierungen und Übertreibungen machen den Text amüsant. Der Leser muss sich nicht mühsam durch langweilige und unwichtige Zitate kämpfen, sondern bekommt einen spannenden und interessant formulierten Text. Dem Leser ist jedoch nicht bewusst, wie ihm dadurch indirekt die Meinung des Autoren eingeflößt wird, denn es werden hauptsächlich nur Negativbeispiele verwendet und ebenso nur ausschmückende Adjektive, die gegen Google sprechen. Insgesamt ist der Artikel sehr oberflächlich und es werden kaum relevante Informationen bekannt ge-


geben. Es folgt eine unbegründete Behauptung nach der anderen. Auch auf die provokative Überschrift wird kaum eingegangen. Es scheint als würde der Autor versuchen, dem Leser seine eigene Meinung unter zu schieben.

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Quellen: ?http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke61788-12.html ?http://extreme.pcgameshardware.de/attachments/3 5496d1222209962-google-street-view-bald-auchbein-uns-g_streetview_auto.jpg ?http://bilder.bild.de/BILD/digital/fotos/2010/08/13/go ogle/sonnenbad-17284164mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,height =349.jpg

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Ähnlich wie der Bild.de Artikel ist auch der Spiegel Online Artikel aufgebaut. Anfangs werden ebenfalls Bilder verwendet, die indirekt dem Leser eine Meinung vorgeben. Hier werden hauptsächlich Bilder gezeigt, welche das durch Zensur zerstörte „Straßenpanorama“ von deutschen Großstädten zeigen. Man erkennt, dass der Autor sich, im Gegensatz zu Bild.de, auf die Seite von Google stellt. Immer wieder bemängelt er die Kritik an Google. Im Gegensatz zu den anderen drei Artikeln wird der Leser hier über das Thema deutlich mehr informiert. Der Artikel ist jedoch so verfasst, dass der Leser stark von der Meinung des Autoren beeinflusst wird.

Die Medien werden nicht grundlos als vierte Gewalt des Staates bezeichnet. Man kann dies deutlich an den letzten beiden manipulativen Texten erkennen. Dem Leser wird oft nicht bewusst, dass seine Meinung stark von derartigen Berichten beeinflusst wird. Der Sinn und Zweck eine Zeitung oder die Nachrichten im Internet zu lesen ist, sich über ein Thema zu informieren und sich anschließend eine Meinung über das Thema zu bilden. Jedoch wird an den von uns vorgestellten Beispielen deutlich, dass der Informationsgehalt häufig so gering ist, dass man auch nach der Lektüre des Artikels nicht mehr über das Thema weiß. Wenn man sich also über ein spezielles Thema genauer informieren möchte, um sich später eine Meinung bilden zu können, wäre es zu Empfehlen, dass man auf verschiedene Quellen zurück greift, als sich nur auf eine zu verlassen. Dadurch kann man das Thema von verschiedenen Seiten betrachten und sich schließlich seine eigene Meinung darüber bilden. Insgesamt lässt sich sagen, dass man Zeitungsartikel oder Ähnliches mit Vorsicht genießen sollte, da man oftmals schneller beeinflusst wird, als einem lieb ist. Durch die Analyse der vier Artikel ist uns schnell bewusst geworden, dass nicht jeder Artikel wie vermutet objektiv und neutral verfasst ist. Selbst bei renommierten Zeitungen und Zeitschriften werden oft manipulierende Texte verfasst. Auf Grund dessen sollte man grundsätzlich immer eine gewisse Distanz zu dem gelesenen Text haben und diesen auch kritisch hinterfragen. Nur so kann man den verschiedenen Tricks der Journalisten aus dem Weg gehen.


Friedliche Religionen

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Artikelvergleich am Beispiel des Terroranschlags in Alexandria Zum Jahreswechsel 2010/2011 explodierte in der ägyptischen Stadt Alexandria eine Autobombe vor einer koptischen Kirche. 23 Menschen starben, 97 wurden verletzt. Nach dem Terroranschlag kam es zu Straßenschlachten zwischen aufgebrachten Kopten, Muslimen und der Polizei. Alle großen deutschen Zeitungen berichteten in den folgenden Tagen darüber. Ich habe drei Artikel von drei online-Ausgaben großer Zeitungen verglichen und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten herausgearbeitet.

Die verglichenen Artikel wurden am Morgen des 1. Januar 2011 bei folgenden online-Ausgaben veröffentlicht: SPIEGEL-Online, BILDOnline und ZEIT-Online. Alle drei beziehen sich direkt auf den Anschlag bzw. auf die Ausschreitungen danach. Der SPIEGEL Online Artikel konzentriert sich hauptsächlich auf die Krawalle im Anschluss an die Tat. Ein Selbstmordanschlag wird nur vermutet, da zum Veröffentlichungszeitpunkt nur wenige Fakten bekannt waren. Zudem wurden keine Vermutungen abgegeben, wer die Täter sind. Die W-Fragen (was, wer, wann, wo, wie, warum) wurden alle beantwortet. Der Artikel ist der Einzige der drei, welcher die Frage nach dem „Warum“ beantwortet. Als Grund für die Krawalle wurde die Wut und die Verzweiflung der Kopten angegeben. Als möglichen Grund für den Anschlag wurde die unbestätigte Entführung zweier konvertierter koptischer Frauen, welche in einem Kloster festgehalten wurden, angeführt. In der zweiten Hälfte des Artikels wurden vor allem Aussagen von einflussreichen Persönlichkeiten und Politikern wieder-gegeben. Im Artikel der online-Ausgabe der BILD wird sehr viel spekuliert, da zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung nur sehr wenige Fakten bekannt waren.

Die Vermutungen waren jedoch nicht als solche zu erkennen, sondern wurden als Fakten aufgeführt. Im Artikel wurde die Aussage des Gouverneurs von Alexandria, al-Qaida sei schuld, genannt, welche nachweislich falsch war und in keinem anderen Artikel auftauchte. Es wurde außerdem behauptet, der Gouverneur versuche die Spannungen zwischen Kopten und Muslimen herunter zu spielen. Desweiteren wurden viele Aussagen von angeblichen Zeugenaussagen

wiedergegeben. Am Ende des Artikels gab es noch allgemeine Informationen zu den Kopten. Besonders auffällig war, dass zwei Abschnitte bei BILD und beim SPIEGEL-Artikel genau identisch waren. Ich vermute folgende Abschnitte wurden von einer Presseagentur eingekauft und dann unverändert abgedruckt. Der ZEIT-Artikel erschien zu einem „Leichen lagen in ihrem Blut, Verletzte krümmten sich schreiend am Boden, brennende Fahrzeugtrümmer, Schutt und Scherben überall.“ „Ägyptens Kopten haben Grund zur Wut. Der Staat, der den Islam als Amtsreligion in der Verfassung verankert hat, benachteiligt sie in vielen Bereichen. Sie dürfen nur selten Kirchen bauen und werden im Staatsdienst gegenüber Muslimen diskriminiert. Während Christen jederzeit zum Islam konvertieren können - und etliche tun das wegen der strengen Scheidungsbestimmungen der koptischen Kirche auch-, ist es für einen Muslim unmöglich, den christlichen Glauben anzunehmen.“


Christentum Judentum Nordirland Islamismus Wahl TG-Intern

etwas späteren Zeitpunkt. Es waren mehr Fakten bekannt, welche auch im Artikel genannt wurden. Überraschenderweise, für diese als seriös bekannte Zeitung, fanden sich auch in diesem Artikel reißerische Formulierungen wie „blutige Silvesternacht“. Wie in den beiden anderen Artikeln wurden wieder einige Aussagen und Positionen von Politikern und bekannten Persönlichkeiten wiedergegeben. Der Artikel bot außerdem einige Hintergrundinformationen zur Lage der Kopten in Ägypten. Es ließen sich Verweise zu anderen Artikeln mit dem Thema Terrorismus finden. Dass zwei Abschnitte bei zwei verschiedenen Zeitungen genau identisch sind, lässt vermuten, dass in der Kürze der Zeit keine hauseigenen Informationen vorhanden waren. Um schnell einen Artikel mit Inhalt schreiben zu können, wurde auf Artikel großer Presseagenturen, wie die dpa, zurückgegriffen.

Intoleranz

Islam

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Es ist allerdings etwas peinlich, wenn zwei Zeitungen mit so unterschiedlichen Niveauansprüchen wie die BILD und der SPIEGEL genau identische Abschnitte veröffentlichen. Seit dem Seminarkurs hinterfrage ich Artikel großer Zeitungen. Auch diese versuchen oftmals ihre Leser zu manipulieren und zu beeinflussen. Dies geschieht durch reißerische Formulierungen und nicht näher überprüften Informationen. Will man sich über ein bestimmtes Thema informieren und sich eine eigene Meinung bilden, sollte man mehrere Zeitungen vergleichen.

Politik & Gesellschaft

Fundamentalisten

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Quelle:http://www.merkur-online.de/bilder/2011/02/14/1123683/491583796-thilo-sarrazin.9.jpg

Das Thema erschien uns sehr passend, da wir selber aus verschiedenen Kulturen stammen und somit auch sehr häufig in unserem Kreis das Thema „Integration von Migranten“ diskutiert wurde. Um sich ein Bild über einen komplexeren Sachverhalt zu verschaffen, ist es unabdingbar, mehrere Quellen zu benutzen. Um einen Überblick über die Wirkung der Sarrazin-Aussagen, die am 30. August 2010 veröffentlicht wurden, zu bekommen, lasen und analysierten wir die Artikel zu diesem Thema im Spiegel, in der Bild-Zeitung, in der Welt und im Gäuboten. Im Folgenden präsentieren wir die Ergebnisse unseres Vergleichs. Im Rahmen unseres Seminarkurses „Sprache und Technik“ bekamen die Kurssteilnehmer die Aufgabe eine Zeitungsanalyse durchzuführen.

Thilo Sarrazin ist SPD Mitglied, ehemaliger Finanzsenator des Berliner Senats und Autor des im August erschienen Politiksachbuches: „Deutschland schafft sich ab. Weil wir unser Land aufs Spiel setzen.“ In dem Sachbuch thematisiert Thilo Sarrazin unter anderem das längst fällige Thema Integration auf eine polarisierende Art und Weise wie ein Textbeispiel aus seinem Buch zeigt: „Ganze Clans haben ein lange Tradition von Inzucht und entsprechend viele Behinderungen. Es ist bekannt, dass der Anteil der angeborenen Behinderungen unter den türkischen und kurdischen Migranten weit überdurchschnittlich ist. Aber das Thema wird gern totgeschwiegen. Man könnte ja auf die Idee kommen, dass auch Erbfaktoren für das Versagen von Teilen der türkischen Bevölkerung im deutschen Schulsystem verantwortlich sind.“ Das Erscheinen dieses Buches führte zu großen Schlagzeilen und wurde von den Medien dramatisiert. Das Volk spaltete sich in zwei Teile: Sarrazin Befürworter und Kritiker.


Gemüsehändler der Nation Thilo Sarrazin – mutiger Aufklärer oder polarisierender Hetzer? Wahl TG-Intern Am 04.09.2010 veröffentlichte die Bild Zeitung ihren Artikel zu dem Thema mit der Schlagzeile „Bild kämpft für Meinungsfreiheit- das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ Schon die Überschrift ließ eine persönliche Meinung der Bild Zeitung erahnen. Dies wurde durch den Artikel noch verstärkt. Mit vielen Thesen und kurzen Begründung-en gaben sie Thilo Sarrazin in seiner Meinung recht. Dies wurde noch durch große Bilder, die farblich geändert wurden,

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unterstrichen. Experten oder persönliche Befragungen von Menschen, die von diesem Thema betroffen waren, gab es nicht. Auch fand man kaum Hintergrundinformationen zu dem Thema und wenn es welche gab, gingen diese stark in eine Richtung, nämlich dass Sarrazin mit seinen Thesen recht habe und doch die ganze Bevölkerung so denke. Die Bild Zeitung ist nicht dafür geeignet, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dafür verantwortlich sind die wenigen Hintergrundinformation, die manipulierenden Bilder und zuletzt die einseitige Berichterstattung.

Politik & Gesellschaft

Im Nachrichtenmagazin Der Spiegel wurde am 06.09.2010 ein Artikel veröffentlicht mit der Überschrift „Volksheld Sarrazin – warum so viele Deutsche einem Provokateur verfallen“. Der Artikel wurde sehr ausführlich geschrieben. Dabei wurde die Geschichte Sarrazins, seine Vergangenheit, wie er das Buch schrieb, mit wem und ob seine Thesen haltbar sind thematisiert. Dabei zog der Spiegel eigene Experten hinzu, um die Thesen zu hinterfragen und sie selbst

http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09/04/sprechverbote/wir-wollen-keine-teil-2.html

zu bestätigen oder zu widerlegen. Somit wurde der Leser nicht nur oberflächlich informiert, sondern bekam zu diesem Thema detaillierte Hintergrundinformationen. Auch befragte Der Spiegel viele verschiedene Kulturgruppen nach ihrer Meinung und veröffentlichte jede Meinung, ob nun für oder gegen Sarrazin. Der Spiegel blieb daher bei seinem Artikel meist unparteiisch und so konnten sich die Leser leicht eine eigene Meinung bilden. Der Spiegel hilft daher eher sich eine eigene Meinung zu bilden und diese durch die Hintergrundinformationen auch gut begründen zu können.

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Der Artikel: „Warum Türken bei der Integration nicht mitspielen“, der in der überregionalen Tageszeitung “Die Welt“ erschien, ging es um die fehlende Integration und seine möglichen Ursachen. Der Artikel ist sehr ausführlich und dadurch auch sehr informativ. Bereits am Anfang des Artikels wird dem Leser klar, welche Stellung “Die Welt“ bezieht:

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s e ü l ä m d e le G

Da das von Thilo Sarrazin umstrittene Thema Integration die Bevölkerung in Deutschland emotionalisierte und spaltete, interessierte uns auch, wie das Thema Integration nach den Äußerungen Sarrazins in den Medien behandelt wurde. Dazu untersuchten wir zwei Artikel aus einer überregionalen und einer regionalen Zeitung.

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Sie stellen die Behauptung auf, dass besonders die türkische Minderheit sich bei der Integration keineswegs beteilige und sie an ihrer isolierten Lebensweise selber verantwortlich seien. Zunächst aber werden beide Seiten beleuchtet und es werden keine wertenden Begriffe verwendet. Aus dieser Analyse lässt sich schließen, dass “die Welt“ sehr ausführlich, aber unserer Auffassung nach parteiisch ist.


Als Schlussfolgerung der Analyse wird darauf hingewiesen, dass der “Gäubote“ den Leser informiert und keine voreingenommene Stellung zum Thema beinhaltet bzw. dem Leser übermittelt.

Des Weiteren wurde der Artikel „Politisch Heimatlose sehnen sich nach Sarrazin Partei“ aus der regionalen Tageszeitung “Gäubote“ analysiert. Der Artikel befürchtet die Gründung einer Partei, die sich rechts von der Union positioniert. Der Artikel ist kurz, aber informativ. Anfangs liefert er Hintergrundinformationen, um den Leser über das vorherige Geschehen zu informieren. Nachdem der Artikel gelesen wurde entsteht eine zusätzliche Frage, z. B. Woran liegt es, dass eine solche Befürchtung entstand? Hinzu kommt, dass die Überschrift mehr verspricht als der Artikel an Informationen bietet.

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Kulturen und Bräuche sein und somit das Verständnis füreinander verbessern. Genauso wie die Ausländer bereit sein müssen sich der deutschen Lebensart zu öffnen, beispielsweise durch das Erlernen der Sprache. Zuletzt ist es sehr wichtig ist das jeder einen Schritt aufeinander zumacht, damit alle etwas näher zusammenrücken.

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DU WEISST NIE WAS DRIN STECKT, AUCH IN DEINER ZEITUNG!

In der Vorweihnachtszeit vergangenen Jahres tauchten Terrordrohungen auf, die einen Anschlag in Deutschland vorhersagten. Kurz darauf gab es vermehrt Terrorwarnungen und Terrorspekulationen in den deutschen Massenmedien. Doch wie stellen die Medien ein solches Thema dar und inwiefern kann dies die Bevölkerung verwirren oder manipulieren? Dies wollen wir euch anhand eines Vergleichs von 4 Zeitungsartikeln aus unterschiedlichen Zeitungsgattungen verdeutlichen. Dabei wählten wir die SZ/BZ als lokale Zeitung, die BILD als Boulevardzeitung, den SPIEGEL als Magazin und Die ZEIT als überregionale Zeitung. Die „SZ/BZ“ als lokale Zeitung des Umkreises Böblingen und Sindelfingen berichtete in der

Sze narien, die schon aus anderen Quellen bekannt waren aufgegriffen und in diesem Artikel zusammengefasst. Schon im Einleitungstext wurde auf die Behauptung, ein Terrorkommando mache sich auf den Weg nach Deutschland, die Ungewissheit der Zuverlässigkeit dieser Information betont. Bei allen Informationen, die wiedergegeben wurden, berief man sich sofort darauf, dass die Quellen Erkenntnisse von USErmittlern

Was ist wahr und wo beginnt Panikmache?

Aus gabe Nr. 270 vom 22.11.2010 sehr sachlich und distanziert von dem Thema der Terrorgefahr in Deutschland. Schon an der

sei en, einem „grauenerregenden“ Artikel aus dem Spiegel oder einem Bericht aus dem ARD Magazin „Report“. So wurden Falschinformationen nicht selber erstellt, sondern allerhöchstens in einem Falle wiedergegeben.

Artikelüberschrift „Spekulationen über den Angriff“ war zu erkennen, dass es um Hypothesen handelt, die nicht unbedingt bewiesen sind. Im Artikel wurde darauf verzichtet, sich auf ein Szenario festzulegen und den Leser davon zu überzeugen. Es wurden lediglich schon vorhandene

Es wurde beispielsweise berichtet, dass das ARD Magazin ein Sprengstoffattentat auf eine große, deutsche Stadt oder ein Schusswaffen- oder Selbstmordattentat im Raum Berlin in Betracht zog. Das Terrorszenario des Spiegels, das


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Persönlichkeiten und Politikern wiedergegeben. Im Artikel der onlineAusgabe der BILD wird sehr viel spekuliert, da zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung nur sehr wenige Fakten bekannt waren. Die Vermutungen waren jedoch nicht als

solc he zu erkennen, sondern wurden als Fakten aufgeführt. Im Artikel wurde die Aussage des Gouverneurs von Alexandria, al-Qaida sei schuld, genannt, welche nachweislich falsch war und in keinem anderen Artikel auftauchte. Es wurde außerdem behauptet, der Gouverneur versuche die Spannungen zwischen Kopten und Muslimen herunter zu spielen. Desweiteren wurden viele Aussagen von angeblichen Zeugenaussagen wieder gegeben. Am Ende des Artikels gab es noch allgemeine Informationen zu den

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Des Weiteren benutzte die Autorin eine distanzierte Schreibweise und zweifelte durch Wörter wie „angeblich“ oder „möglich“ zusätzlich die Zuverlässigkeit der Informationen an. Dem Artikel waren eine Karikatur und Hintergrundinformationen beigefügt. In den Hintergrundinformationen wurden Begriffserklärungen von Terrorabwehrzentren geliefert. Die Karikatur sollte dem Leser zum Überlegen bringen, dass trotz viel „Aufgebrausche“ in den Medien die potenzielle Terrorgefährdung ernst genommen werden sollte.

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sich dagegen um eine Geiselnahme mit anschließendem Blutbad im Berliner Reichstag handelte, wurde unter anderem durch ein Zitat von dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes als „hochspekulativ“ bewertet.

Kopt en. Besonders auffällig war, dass zwei Abschnitte bei BILD und beim SPIEGEL-Artikel genau identisch waren. Ich vermute folgende Abschnitte wurden von einer Presseagentur eingekauft und dann unverändert abgedruckt. 43


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Anders hingegen berichtete die Online-Ausgabe der Überregionalen Zeitung „Die Zeit“ in dem Artikel „Die Gefahr ist real“, der am 11.11.2010 von Heinrich Wefing verfasst und auf http://www.zeit.de/ veröffentlicht wurde. Der Artikel schilderte, welche Folgen und Auswirkungen Terrorwarnungen, wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière sie Anfang November 2010 an die Bevölkerung richtete, hätten. Der Artikel „Die Gefahr ist real“ war

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allg emein sachlich und objektiv geschrieben. Er war übersichtlich gegliedert und bestand aus mehreren Absätzen, was wohl auch daran lag, dass es sich um einen Onlineartikel handelte, die den Artikel sehr übersichtlich wirken ließen. Der Artikel stützte sich auf die Warnungen, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière an die Bevölkerung richtete. Die Überschrift, „Die Gefahr ist real“, fasst die Aussagen des Bundesinnenministers zusammen. Dem Leser wurde somit sehr offen vermittelt, wie ernst die Terrorgefahr

ist. Der Autor erörterte die Nachricht von Thomas de Maizière sowohl inhaltlich als auch psychologisch. Außerdem warf er die Frage auf, ob Terrorwarnungen allgemein sinnvoll seien. Im Artikel wurde dies erörtert und dem Leser vermittelt, wie wichtig eine solche Warnung ist. Auch der SPIEGEL äußerte sich in seiner Online-Ausgabe mit dem Artikel „Die Republik probt den Ernstzustand“ vom 19.11.2010 von Fabian Reinbold und Philipp Wittrock zum Thema Terror in Deutschland. Der Artikel schildert zunächst die aktuellen Geschehnisse von Terrorwarnungen der Bürger und verlassenen oder abgestellten Gepäckstücken an Bahnhöfen in Deutschland. Mit diesen Beispielen von Terr

or in Deutschland wurde weiterhin über die Hysterie, welche dabei unter der Bevölkerung entstehen könnte und die Warnungen des Innenministers de Maizière berichtet. Der Artikel war teilweise etwas stärker mit dramatisierenden Adjektiven oder auch Redewendungen (Bsp.: „Schlag auf Schlag“) ausgeschmückt, welche dem Text etwas


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Bei unserer Zeitungsanalyse haben wir vor allem gelernt, dass es wichtig ist eine passende Zeitung für sich selbst zu finden, da die Zielgruppen der Zeitungen jeweils verschieden sind. Außerdem, dass objektive Berichte, wie das bei der regionalen Zeitung und bei der überregionalen Zeitung der Fall war, am besten sachlich über ein Thema berichten.

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dies auch an den Beispielen von Terrorwarnungen im ganzen Land. Dennoch sagte er auch, dass man nicht in Hysterie verfallen solle.

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„lebe ndiger“ machten. Dennoch muss man sagen, dass der Text im Großen und Ganzen relativ sachlich blieb. Gegliedert ist der Artikel durch mehrere Absätze, was ihn wiederum auch sehr übersichtlich machte. Auch das lag wahrscheinlich an der OnlineAusgabe des SPIEGEL. Die Überschrift ist rot und groß formatiert, die Unterüberschrift in mittlerer Schriftgröße und der Fließtext klein formatiert. Dazu wurde noch eine Leiste mit eine Fotostrecke eingefügt. Insgesamt vermittelte der Artikel dem Leser eine Warnung gegenüber dem Terror in Deutschland. Der Artikel möchte also, dass der Leser die Warnungen ernst nimmt und zeigte

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Transparenz!

Besonders der Onlineartikel der ZEIT hat uns sehr imponiert. Der Artikel war sehr ausführlich, sachlich, hat den Leser sehr gut informiert und außerdem erklärt, wie man sich dem Thema gegenüber verhalten sollte. Müssten wir Ratschläge zu den Terrorwarnungen geben, würden diese lauten, dass man das Thema auf keinen Fall unter den Teppich kehren oder darüber schmunzeln sollte. Es sollte durchaus ernst genommen werden, allerdings sollte man es nicht übertreiben und sofort jeden Menschen mit Vollbart und Dastar für den nächsten „Osama bin Laden“ halten.

Ein Artikel von Matteo Rinaldi, Lukas Bofinger, Patrick Tu und Maximilian Semmler

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Die arabische Welt steht Wahl

Kopf

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- auch Libyen!

Nachdem die Unruhewelle von Tunesien aus über Ägypten gerollt ist, ist sie nun in Libyen angekommen. Die Libyer machen, wie zuvor ihre Glaubensbrüder in Tunesien oder Ägypten, Revolte gegen das Regime. Wie zuvor in den beiden anderen Ländern ist auch in Libyen der Staatspräsident im Mittelpunkt der Demonstrationen. Der Staatspräsident Muammar alGaddafi versucht die schwersten Unruhen in seiner über 40-jährigen Amtszeit gewaltsam zu unterdrücken. Dies ist eigentlich nicht verwunderlich, denn alGaddafi hat schon öfters Demonstration gewaltsam beendet und auch entsprechende Gesetze erlassen. So sind in Libyen Parteien verboten, es gibt keine Presse– und Meinungsfreiheit. Wer seine Meinung dennoch äußert, muss mit der Todesstrafe rechnen. Und genau dies bekommen die Demonstranten zu spüren. Soldaten feuern mit ihren Maschinengewehren in die Menge und auch die Luftwaffe attackiert das revoltierende Volk aus der Luft. Allerdings meldet sich bei einigen Soldaten das Gewissen. So kam es in der vergangenen Woche dazu, dass zwei Kampfflieger sich weigerten, Raketen auf die

Demonstranten zu schießen und flohen auf die Mittelmeerinsel Malta. Seitdem stehen zwei vollbewaffnete Kampfjets auf dem dortigen Flughafen. Diese Aktion hat einigen Menschen wahrscheinlich das Leben gerettet. Dennoch gehen die blutigen Niederschlagungen der Demonstrationen weiter. Bisher sollen mehrere hundert Menschen das Leben verloren haben. Die Menschen Libyens gehen wegen sozialen Missständen auf die Straße. Seit Jahren herrscht in dem Land hohe Arbeitslosigkeit. Vetternwirtschaft und Korruption erschweren den Alltag zusätzlich im Staat. Die Menschen haben kaum eine Möglichkeit sich gegen das Regime zu wehren bzw. auf einen besseren Nachfolger zu hoffen. Die Vetternwirtschaft ist für Gaddafi ein nützliches Mittel, um seinen Sohn als seinen Nachfolger an die Macht des Landes zu bringen. Sein Sohn, Saif al-Islam, gilt jedoch, im

Gegensatz zu seinem Vater, als ein Reformer. Er hat vor, das Land wirtschaftlich und politisch neu zu ordnen. Gaddafi sorgt aber immer wieder dafür, dass sein Sohn mit seinen Zielen auf Gegenwehr stößt und diese kaum umsetzen kann. Der jetzige Amtsinhaber spielt jeden gegen jeden aus. Keine schlechte Methode um seine Macht zu sichern. Sollte das Volk aber, wie zuvor in Tunesien und Ägypten erfolgreich sein, droht auch alGaddafi der Rücktritt und den Verlust der Macht. Es wird spannend bleiben, wie das Regime sich weiter verhält und ob die Menschen an den Demonstrationen festhalten.

Marc Zimmermann J2.5


Ve c t o r r a c e TG-Intern

by Sascha Krauß

Wahl

Du hast einen Vektor und kannst diesen in eine Richtung um eine Kästchenlänge in x oder y-Richtung beschleunigen (Die Bewegung vom letzen Mal +/- 1 in x oder y Richtung). Reihum können die einzelnen Spieler sich Schritt für Schritt so dem Ziel nähern. Dabei darf die Strecke nicht verlassen werden und die Ränder nicht berührt werden! Beim betreten der grauen Flächen muss der jeweilige Spieler eine Runde aussetzen. Die Wassertropfen sind zu umgehen! Der erste nimmt den (imaginären) Pokal nach Hause! Alternative Spielmethode: Man darf den Weg der anderen Spieler nicht kreuzen (Tron-Style)

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http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Racetrackgame.PNG&filetimestamp=20080221194132


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Start


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Ziel

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K r e u z w o r t r ä t s e l ösungswort: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 1. Dieses Tier lebt auf der Nordhalbkugel. Es sieht ähnlich aus wie eine Robbe, nur hat es viel größere Vorderzähne. 2. Diese Baumaschine wird zum Glätten von Asphalt verwendet. Es ist sehr schwer. 3. Diese Software dient dazu, den Computer vor feindlichen Übergriffen zu schützen. 4. Wenn die ............ niedrig fliegen, werden wir schlechtes Wetter kriegen. 5. Dieses Wort beginnt mit wahl und hört mit los auf. 6. Synonyme für dieses Wort: Selektion, Auslese, Bevorzugung, Erwählung. 7. Dieser Mensch verteidigt dich vor Gericht, wenn du mal wieder Mist gebaut hast.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14.

Der Letzte räumt die Erde auf, und der letze ist ......... Übersetze dieses Wort ins Deutsche: violence Wenn jemand ganz plötzlich sehr viel redet, dann nennt man das ....schwall. Dieses Säugetier ist das größte im Meer. Wie lautet der Vorname des ältesten Sohnes von Helmut Kohl? Wie nennt man es, wenn Politiker kurz vor einer Wahl um Stimmen kämpfen? Dies ist die englische Bezeichnung für Desktophintergrund.


Wahl TG-Intern Politik & Gesellschaft dr'R채schd 51

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Das Kleingedruckte Die Drogenbeauftragten sind weg und jetzt übernehmen die Wahlbeauftragten passend zur diesigen Ausgabe die Macht über das Kleingedruckte.

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Wahlprogramm der CDU Die CDU will die „Chancen“ergreifen, die sie durch ihre Regierungsarbeit geschaffen hat. In der Bildungspolitik will sie Vielseitigkeit bewahren und damit auch das dreigliedrige Schulsystem erhalten. Dafür sollen die Ganztagesschulen und die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Ihre Infrastrukturpolitik soll gute Verkehrswege und eine verlässliche Energieversorgung sicherstellen. Darum befürwortet die CDU auch Bahnprojekte wie „ Stuttgart 21“und das Energiekonzept der Bundesregierung. Die CDU will den Ausbau der Breitbandversorgung und den Landesstraßenbau verstärken. Außerdem will sie für eine stärkere Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft sorgen. Stuttgart 21 Die CDU steht weiter uneingeschränkt zum Bahnprojekt „Stuttgart 21“. Für sie hat das Projekt genauso wie die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm eine europaweite Bedeutung für den Schienenverkehr. Die Christdemokraten sind davon überzeugt, dass durch die Projekte sowohl der Personenverkehr auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, als auch der Regionalverkehr erheblich verbessert wird. Außerdem bekämen der Flughafen und die Messe Stuttgart einen schnellen Schienenanschluss; mehr und schnellere Nahverkehrsverbindungen würden so ermöglicht. Darüber hinaus ergebe sich für die Landeshauptstadt eine einmalige städtebauliche Entwicklungsmöglichkeit. Die CDU räumt Fehler bei der Vermittlung des Projekts ein. Daraus habe sie gelernt. Sie will die Bürgerinnen und Bürger bei der städtebaulichen Entwicklung in Stuttgart mit einbeziehen. Energiepolitik Ihre Energiepolitik will die CDU nach drei Leitlinien gestalten. Erstens will sie eine eigenständige Energieversorgungsstruktur im Land. Zweitens soll eine sichere Energieversorgung für Unternehmen und Haushalte zu bezahlbaren Preisen sichergestellt werden. Drittens soll der Klimaschutz vorangebracht werden. Die CDU spricht von einem „ verantwortungsvollen Energiemix“ für BadenWürttemberg, zu dem für sie auch die Kernenergie als Brückentechnologie dazugehört. Nur so könnten kurz- und mittelfristig Kapazitätsengpässe und Preissprünge verhindert werden. Einen Ersatz der Atomenergie durch fossile Energieträger lehnt sie aus Umweltgründen ab (steigende CO2-Emissionen). Dementsprechend begrüßt sie auch das Energiekonzept der Bundesregierung. Als Klimaschutzziel setzt sich die badenwürttembergische CDU, die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu senken. Langfristig plant die CDU den kompletten Umstieg in eine CO2neutrale Energieerzeugung. Bis 2020 sollen 20 Prozent des Gesamtenergieaufkommens durch regenerative Energien gedeckt werden, bis 2050 sollen es sogar 80 Prozent sein. Erreicht werden sollen diese Ziele durch den Ausbau von Wasserkraft, Sonnen- und Bioenergie. Auch die Windenergie soll stärker genutzt werden, allerdings nur dort, wo es landschaftlich verträglich und technisch sinnvoll ist. Bildung Die CDU bezeichnet die Bildung als das Herzstück ihrer Politik. Sie will am dreigliedrigen Schulsystem festhalten und es behutsam ausbauen, da es die beste Förderung für jedes Kind ermögliche. Die Christdemokraten sind davon überzeugt, dass dank ihrer Bildungspolitik in BadenWürttemberg jedes Kind, egal aus welchem Elternhaus es stammt, eine gute Bildung erhält. Das soll auch in Zukunft der Fall sein. Deshalb sollen die Ganztages- und Betreuungsangebote im Land ausgebaut werden. Der Schwerpunkt soll dabei auf den Ausbau an Grundschulen gelegt werden. Darüber hinaus werde die Ganztagesschule im Schulgesetz verankert. Trotz der sinkenden Schülerzahlen will die CDU keine Lehrerinnen- und Lehrerstellen abbauen. Jede Schule soll ein flexibles Stellen- und Finanzbudget erhalten, das sich an ihrem konkreten Bedarf orientiert. Um die individuelle Förderung an den Schulen zu verbessern, will die CDU das Angebot an Pädagogischen Assistenten weiter ausbauen. Durch die Reformen in den letzten Jahren seien vor allem Haupt- und Werkrealschule sowie das Gymnasium gestärkt worden. In der kommenden Legislaturperiode soll für die Realschulen ein entsprechendes Programm entwickelt werden. Außerdem soll in Zukunft die Durchlässigkeit zwischen den Schularten weiter gestärkt und die Beruflichen Gymnasien dementsprechend gefördert werden. Am G8 will die CDU festhalten, ist aber zu Verbesserungen bereit, z.B. die Reduzierung des Lernstoffs mit weniger Pflichtstunden. Das „ Schulsterben“im ländlichen Raum will die CDU durch das Einrichten von Bildungshäusern und durch die neue Werkrealschule aufhalten. Kinderbetreuung Bei der Kinderbetreuung ist der CDU wichtig, dass Eltern eine Wahlmöglichkeit haben, ob sie ihr Kind selbst betreuen oder ein Betreuungsangebot in Anspruch nehmen möchten. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis unter dreijährige Kinder soll umgesetzt werden. Bis 2013 soll für 34 Prozent der Kleinkinder ein Betreuungsplatz in BadenWürttemberg bereitstehen. Die CDU will dabei einen bedarfsorientierten Ausbau des Angebots, da starre Betreuungsquoten über das ganze Land hinweg nicht weiterhelfen würden. Neben der Anzahl an Betreuungsplätzen soll sich auch deren Qualität verbessern, zum Beispiel indem die Betreuungszeiten flexibler gestaltet werden. So sollen sich Familie und Beruf verbesser vereinbaren lassen . Um die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher zu verbessern, gebe es in BadenWürttemberg bereits Hochschulstudiengänge für frühkindliche Bildung. Tagesmütter und -väter müssen einen Grundqualifizierungskurs zur Betreuung von Säuglingen und einen Erste-HilfeKurs absolvieren. In der nächsten Legislaturperiode strebt die CDU für Kinder ab fünf Jahren ein kostenfreies, verpflichtendes Kindergartenjahr vor dem Eintritt in die Grundschule an. Dieses soll die Kinder spielerisch auf die Grundschule vorbereiten und der Sprachförderung dienen. Integration Integration bedeutet für die CDU ein Geben und Nehmen. So plant sie auf der einen Seite eine „ Landesagentur für Migrationsfragen“, die die Zuwanderungspolitik effektiver steuern und Integrationsprojekte koordinieren soll. Außerdem soll es islamischen Religionsunterricht zukünftig auch an öffentlichen Schulen geben. Der Unterricht soll in deutscher Sprache, unter staatlicher Schulaufsicht und auf dem Boden des Grundgesetzes stattfinden. Die Lehrkräfte sollen in Deutschland nach wissenschaftlichen Standards ausgebildet werden. Auf der anderen Seite müsse aber auch jeder, der auf Dauer im Land lebe, sich aktiv zu den Grundwerten der Gesellschaft bekennen. Wer sich Integrationsangeboten entziehe, z.B. Deutschkurse verweigere, der solle konsequent Leistungen gekürzt oder Bußgelder auferlegt bekommen. Die baden-württembergische CDU will sich außerdem dafür einsetzten, dass straffälligen Ausländern die Einbürgerung erschwert werde. Jede strafrechtliche Verurteilung soll automatisch die Wartezeit bis zur Einbürgerung verlängern oder in schweren Fällen ausschließen. Ausländer, die schwere Straftaten begehen, sollen im Rahmen der geltenden Gesetze unverzüglich in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Die CDU befürwortet eine gesteuerte Zuwanderung. Ausländischen Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen soll der Zugang zum hiesigen Arbeitsmarkt erleichtert werden, z.B. indem die Höchstdauer der Arbeitsplatzsuche für sie von einem auf zwei Jahre verlängert wird. Außerdem sollen die Einkommensgrenzen für hoch qualifizierte Einwanderer gesenkt werden. Gleichzeitig sollen aber auch die Migrantinnen und Migranten, die schon in Baden-Württemberg leben, stärker in den Arbeitsmarkt integriert werden. Wirtschaft Die CDU sieht in Baden-Württemberg den Motor

des wirtschaftlichen Aufschwungs. Damit das so bleibt, müsse Baden-Württemberg den wirtschaftlichen Wandel für sich nutzen. Dementsprechend will die CDU vier Wirtschaftsbereiche fördern, die in den nächsten Jahren nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten und damit neue Arbeitsplätze versprechen. Diese Wachstumsfelder sind: (1) nachhaltige Mobilität und automobile Zukunft, (2) Umwelttechnik und Ressourceneffizienz, (3) IT-Systeme und Dienstleistungen sowie (4) Gesundheit und Pflege. So sollen zum Beispiel „die Antriebsformen der Zukunft“gefördert werden, um das Autoland Baden-Württemberg zu erhalten. Die Umwelttechnik soll vor allem durch das neue „Technologie- und Innovationszentrum Umwelttechnik“unterstützt werden. Auch die ITWirtschaft soll in Baden-Württemberg weiter ausgebaut werden. Dafür will die CDU den Forschungsverbund „Unternehmenssoftware Baden-Württemberg“weiterentwickeln, der insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen einen Zugang zu technologischen Entwicklungen ermöglichen soll. Grundsätzlich bekennt sich die CDU BadenWürttemberg zur Freiheit des Unternehmertums und zum selbstständigen Mittelstand. Den Mittelstand will sie durch Technologietransfer zwischen Forschung und Unternehmen, durch Förderung von Netzwerken und regionalen Clustern sowie durch professionelle Beratung stärken. Finanzen Ein ausgeglichener Haushalt ist das Ziel der CDU in der Finanzpolitik. Deshalb müsse in den nächsten Jahren gespart werden und zwar vor allem bei den Personalkosten des Landes. Bei den „zukunftsweisenden“Projekten Bildung und Forschung soll dagegen nicht gekürzt werden. Die CDU verweist auf den Einsparplan in Höhe von 500 Millionen Euro, den die Landesregierung im November 2010 vorgelegt hat. In diesem plant die Landesregierung unter anderem, Beamtenstellen in Ministerien und Regierungspräsidien einzusparen. In den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung, Polizei sowie Steuerfahndung sollen keine Stellen gestrichen werden. Nachdem die Wirtschaftskrise die Landesregierung dazu gezwungen habe, neue Schulden zu machen, sollen die Mehreinnahmen des Landes durch die nun wieder wachsende Wirtschaft ausschließlich dazu genutzt werden, die Neuverschuldung abzusenken. Die Finanzbeziehungen zwischen Land und Kommunen sollen für die gesamte Legislaturperiode in einem „Pakt für Chancengleichheit“geregelt werden. So würden beide Seiten Planungssicherheit erlangen. Insgesamt will die CDU die Eigenständigkeit der Kommunen in finanziellen Fragen stärken. Eine Sanierung des Landeshaushalts auf Kosten der Kommunen soll es nicht geben. Der Länderfinanzausgleich in seiner jetzigen Form erscheint der CDU ungerecht. Deshalb wollen die Christdemokraten vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Länderfinanzausgleich klagen bzw. bei Neuverhandlungen des Länderfinanzausgleichs die Position Baden-Württembergs verbessern. Bürgerbeteiligung Die CDU erklärt, aus den Auseinandersetzungen um Stuttgart 21 gelernt zu haben. Sie wolle deshalb eine Diskussion über neue Formen der Bürgerbeteiligung beginnen. Konkrete Maßnahmen, wie die Bürgerinnen und Bürger stärker an Entscheidungen beteiligt werden könnten, nennen die Christdemokraten in ihrem Wahlprogramm nicht. Sie wollen dafür in der nächsten Legislaturperiode eine Enquetekommission im neuen Landtag einrichten, in der über die Zukunft der parlamentarischen Demokratie diskutiert werden soll. Daran sollen Bürgerinitiativen, Wissenschaftler und Abgeordnete aller Parteien beteiligt sein. Wahlprogramm der SPD Die SPD Baden-Württemberg bezeichnet ihr Regierungsprogramm als ein echtes „ Bürgerprogramm“, das sie auf über 100 Veranstaltungen im ganzen Land im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen, Firmen und Verbänden gestaltet hat. Die Südwest-SPD setzt auf einen Richtungswechsel in der Bildungspolitik und fordert in ihrem Wahlprogramm die "beste" Bildung für alle. Dafür plant sie beitragsfreie Kindergärten, die schrittweise Einführung einer zehnjährigen Gemeinschaftsschule, ein Parallelangebot von acht- und neunjährigem Gymnasium und die Abschaffung der Studiengebühren. Sie will den Ausstieg aus der Atomkraft und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Hürden für Volksentscheide sollen gesenkt und die Integration von Migrantinnen und Migranten soll erleichtert werden. Außerdem will die SPD „gute Arbeit“fördern und sich für den Mindestlohn einsetzten. Stuttgart 21 Die SPD hält Stuttgart 21 und die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm für wichtige Projekte, die schnellere Fernverkehrsverbindungen schaffen und die Verkehrsinfrastruktur des Landes fit für die Zukunft machen werden. Allerdings spalte das Thema das Land. Die Schlichtungsgespräche seien zwar wichtig gewesen, hätten das Problem der Spaltung aber nicht gelöst. Um diese zu überwinden, will die SPD eine verbindliche landesweite Volksabstimmung über die finanzielle Beteiligung des Landes an den Bauprojekten Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Stuttgart/Ulm durchführen. Damit will die SPD Brücken bauen und die Spaltung der Bevölkerung überwinden. Das Ergebnis der landesweiten Volksabstimmung soll bindend sein. Energie In der Energiepolitik spricht sich die SPD klar gegen die Atomkraft und für den Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Alle Atomkraftwerke sollen bis 2022 abgeschaltet und durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Dementsprechend soll das Land die neu erworbenen Anteile an der EnBW behalten und den „Atomkonzern“zum „ Sonnenkonzern“umbauen. Grundsätzlich soll die Energieerzeugung in Zukunft dezentralisiert werden. Die SPD verknüpft die Energiepolitik stark mit der Wirtschaftspolitik. So sollen verbindliche umweltpolitische Ziele gekoppelt mit wirtschaftlichen Anreizen und strategischer Nutzung öffentlicher Vergabeprozesse BadenWürttembergs Wirtschaft stärken und gleichzeitig einen Beitrag für mehr Umweltschutz leisten. Die SPD Baden-Württemberg setzt sich das Ziel, dass 40 Prozent der gesamten Bruttostromproduktion bis 2020 aus erneuerbaren Energien bestehen sollen. Im Jahr 2050 soll sogar der gesamte, in BadenWürttemberg produzierte Strom aus erneuerbaren Energien stammen. Damit das gelingen kann, soll der Anteil der Windkraft an der Stromproduktion in Baden-Württemberg verzehnfacht werden. Ebenso soll die Nutzung der Sonnenenergie, Wasserkraft und Biomassen weiter ausgebaut werden. Bis 2050 soll der gesamte öffentliche Personennahverkehr auf die Nutzung alternativer Energieträger umgerüstet werden. Alle geeigneten Dachflächen von Gebäuden der öffentlichen Hand sollen mit Solarstromanlagen ausgestattet werden. Damit der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt, müsse das Land allerdings auch in neue Hochspannungsleitungen investieren. Bildung In der Bildung sieht die SPD die große soziale Frage unserer Zeit. Ihr Ziel ist es, den Bildungsweg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Dafür sollen in Baden-Württemberg schrittweise so genannte Gemeinschaftsschulen eingeführt werden, in denen alle Schüler bis Klasse 10 gemeinsam lernen. Daran schließt sich eine gymnasiale Oberstufe an, die zum Abitur führt. Die Einführung der Gemeinschaftsschule soll in Zusammenarbeit mit den Beteiligten vor Ort erfolgen. Des Weiteren will die SPD die Ganztagsschulen flächendeckend anbieten und als Schulform gesetzlich verankern. Die SüdwestSPD ist davon überzeugt, dass Ganztagesschulen durch die individuelle Förderung allen Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrer Herkunft die besten Chancen bieten. Auch das achtjährige Gymnasium funktioniere nur als Ganztagsschule und müsse im Hinblick auf die Bildungsinhalte insgesamt überarbeitet werden. Die Bildungsinhalte sollen in der Unter-

und Mittelstufe entzerrt werden, damit das Niveau der mittleren Reife, wie in anderen Bundesländern mit G8 auch, erst am Ende der 10. Klasse erreicht wird. Schulen sollen außerdem die Möglichkeit erhalten, auch einen parallelen G9-Zug anzubieten. Um den Unterrichtsausfall zu verringern, will die SPD zusätzliche Lehrkräfte einstellen. Ethikunterricht soll ab der ersten Klassenstufe in den Lehrplan aufgenommen werden. Islamischer Religionsunterricht soll an deutschen Schulen von an deutschen Hochschulen ausgebildeten Religionslehrern durchgeführt werden. Um das Schulsterben im ländlichen Raum zu beenden, garantiert die SPD allen Gemeinden über 5.000 Einwohnern, dass eine weiterführende Schule in der Gemeinde erhalten bleibt. Die berufliche Bildung soll mit der allgemeinen Bildung gleichgestellt werden und damit einen Zugang zum Hochschulstudium ermöglichen. Dafür sollen berufliche Schulen zusätzliche Lehrkräfte bekommen. Bei den beruflichen Gymnasien verspricht die SPD einen Rechtsanspruch auf Zugang für alle Schüler, die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, zu schaffen. Im Hochschulbereich sollen die Studiengebühren zum Wintersemester 2011/2012 abgeschafft werden. Den finanziellen Ausfall an den Hochschulen soll das Land ersetzten. Es soll zu keiner Einschränkung der Lehre kommen Kinderbetreuung Für die SPD heißt moderne Familienpolitik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Dazu soll der Rechtsanspruch auf Kleinkindbetreuung rasch umgesetzt und die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen an die Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden. Außerdem will die Südwest-SPD schrittweise beitragsfreie Kindergärten und ein verpflichtendes letztes Kindergartenjahr einführen. Das Land soll die Kommunen bei der Umsetzung finanziell unterstützen. Um die Qualität der Kinderbetreuung zu erhöhen, will die SPD den Orientierungsplan für die Kindertageseinrichtungen verbindlich machen und die Sprachförderung verbessern. So soll sichergestellt werden, dass alle Kinder die gleichen Chancen beim Einstieg ins Bildungssystem haben. Darüber hinaus werde die Personalausstattung erhöht, damit ein Betreuungsverhältnis von 1:12 bei den Drei- bis Sechsjährigen erreicht werde. Damit Erzieherinnen und Erzieher besser qualifiziert werden, sollen unter anderem die Hochschulen für deren Ausbildung geöffnet werden. So sollen die Kindertagesstätten stufenweise zu pädagogischen Zentren für frühkindliche Förderung und Beratung werden. Integration Integration ist für die SPD eine dauerhafte Aufgabe. Sie fordert die Offenheit der Einheimischen und das Engagement der Zuwanderinnen und Zuwanderer gleichermaßen. Gelungene Integration bedeutet für die SPD die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und Arbeit. In Baden-Württemberg sei das noch nicht erreicht. Um die Bildungschancen von Migranten zu erhöhen, soll die Sprachförderung verbessert werden. Sie soll schon im Kindergarten und in der Vorschule beginnen. Die Beherrschung der deutschen Sprache sei für die Integration von zentraler Bedeutung. Diegeschaffenen Möglichkeiten müssten von den Migrantinnen und Migranten auch ergriffen werden. Es bestehe die Pflicht, einen eigenen Beitrag zur Integration in die Gesellschaft zu leisten. Dazu seien keine weiteren Gesetzesverschärfungen notwendig. Die bestehenden Gesetze müssten nur konsequent angewendet werden. Den unbegründeten Abbruch von Integrationskursen will die SPD nicht akzeptierten. Um den Migrantinnen und Migranten die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu Qsoll ein besseres Anerkennungsverfahren für mitgebrachte akademische und berufliche Abschlüsse eingeführt werden. Außerdem sollen mehr Migrantinnen und Migranten im öffentlichen Dienst eingestellt werden, insbesondere bei der Polizei. Die SPD Baden-Württemberg will sich zudem für eine erleichterte Einbürgerung und für den Zugang zu einer doppelten Staatsangehörigkeit einsetzen. Die SPD will die Integration zur „ Chefsache“machen, mit einem zentralen Ansprechpartner direkt im Staatsministerium: einem „Staatsminister für Integration“. Wirtschaft Mit ihrer Wirtschaftspolitik will die SPD den Südwesten zum „Land der guten Arbeit“machen. Die Menschen sollen möglichst sichere Arbeitsplätze haben und von ihrer Arbeit auch menschenwürdig leben können. Darum will sich die SPD Baden-Württemberg bundespolitisch für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn und für bessere Bedingungen für Zeitarbeiter einsetzen. Diese sollen den Beschäftigten des jeweiligen Entleihbetriebs beim Lohn genauso wie bei Leistungsprämien und Schichtzuschlägen gleichgestellt werden. Ferner soll ein „Tariftreuegesetz“eingeführt werden, wodurch nur die Betriebe öffentliche Aufträge erhalten, die auch faire Löhne zahlen. Da die wirtschaftliche Dynamik BadenWürttembergs nach Ansicht der SPD in den letzten 15 Jahren deutlich nachgelassen hat, will die Südwest-SPD mit staatlichen Investitionen für mehr Innovationen in der Wirtschaft und für mehr gut ausgebildete Fachkräfte sorgen. Um das Fachkräfteangebot im Land zu erhöhen, plant die SPD eine Ausbildungsgarantie und einen Anspruch auf Weiterbildung für alle Anund Ungelernten. Außerdem soll die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht und die Zuwanderung nach Baden-Württemberg gezielt gefördert werden. Als Innovation planen sie, das „Autoland“BadenWürttemberg zum „ Mobilitätsland“weiterzuentwickeln und die erneuerbaren Energien auszubauen. Mit einer aktiven Industriepolitik will die SPD besonders vier Bereiche festigen: (1) Mobilität und Produktionstechnologie, (2) Information und Kommunikation, (3) Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik sowie (4) Energie und Umwelt. Dies erfordert eine bessere Abstimmung der Technologieförderung im Land und die Verbesserung der öffentlichen Finanzierungsstruktur sowie Infrastruktur. Der Mittelstand soll durch die Einrichtung von Forschungshäusern gefördert werden, die die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Unternehmen projektbezogen gestalten sollen. Außerdem soll eine öffentliche Struktur zur Finanzierung von Existenzgründungen mithilfe eines Eigenkapitalfonds entstehen. Finanzen Die SPD plant sowohl die Verschuldung der öffentlichen Haushalte zu senken und mehr in Bildung, Forschung und Infrastruktur zu investieren. Wegen der Unsicherheit der Wirtschafts- und Finanzlage stellt die SPD ihre Vorstellungen unter einen allgemeinen Finanzierungsvorbehalt. Die SPD kritisiert die gegenwärtige Landesregierung. Obwohl diese erkläre, die Vorgaben der Schuldenbremse zu akzeptieren, würden im Landeshaushalt jedoch rund zehn Prozent fehlen, die durch Mehreinnahmen oder Einsparungen gedeckt werden müssten. Dazu kommen die stark steigenden Ausgaben für Pensionen und die dringend notwendigen Sanierungen von landeseigenen Gebäuden und Einrichtungen einschließlich der Hochschulen, Universitätskliniken und Landesstraßen. Angesichts dieser schwierigen Finanzlage sei die Konsolidierung des Haushalts nicht allein durch Ausgabekürzungen machbar. Stattdessen brauche das Land höhere und verlässliche Steuereinnahmen. Steuersenkungen könne es in absehbarer Zeit nicht geben. Um die Einnahmen zu erhöhen, fordert die SPD die Einführung einer Vermögenssteuer auf große Privatvermögen, die den Ländern zugute kommen soll. Die Länder sollen auch die Hebesätze festlegen können. Um die Steuerkriminalität effektiver bekämpfen zu können, sollen mehr Betriebsprüfer sowie Steuerfahnder eingestellt werden. Sparen will

die SPD, indem sie die Verwaltung vereinfacht und strafft. Die Regierungspräsidien sollen abgeschafft werden. Privatisierungen von Unternehmensbeteiligungen des Landes lehnt die SPD ab. Beamtinnen und Beamte sollen künftig nur im streng hoheitlichen Bereich neu eingestellt werden. Für diese soll eine volle Versorgungsrücklage gebildet werden. Die SPD will die Kommunen stärken. So sollen bei der Kinderbetreuung die Landesförderung deutlich aufgestockt und die Kommunen bei der Finanzierung der Schulsozialarbeit unterstützt werden. Um die kommunalen Finanzen zu sichern, soll die Gewerbesteuer zu einer kommunalen Wirtschaftssteuer unter Einbeziehung der Freiberufler ausgebaut werden. Die SPD ist dafür, den Länderfinanzausgleich neu zu regeln, damit die Interessen von BadenWürttemberg stärker berücksichtigt werden. Bürgerbeteiligung Die SPD will Baden-Württemberg zum Musterland der direkten Demokratie machen. Bürgerinnen und Bürger sollen künftig in den entscheidenden Phasen an der Planung von Großprojekten teilhaben. Damit es dazu kommt, sollen die Hürden für Volksbegehren und Volksabstimmungen gesenkt werden. Bei einem Volksbegehren sollen die Unterschriften von fünf Prozent aller Wahlberechtigten ausreichend sein (aktuell: 16,6 Prozent). Die Frist für das Sammeln von Unterschriften soll von zwei Wochen auf sechs Monate verlängert werden, und die Unterschriften sollen frei, also auch auf der Straße gesammelt werden dürfen. Zudem soll der „Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens“zu einer Volksinitiative aufgewertet werden, wodurch 10.000 Unterschriften ausreichend sein werden, damit sich der Landtag mit einem Gegenstand der politischen Willensbildung befasst. Bei der Volksabstimmung soll das Quorum bei der Abstimmung über einfache Gesetze ganz abgeschafft werden. Entscheidend soll dann die Mehrheit der abgegebenen Stimmen sein. So werde das Verfahren beschleunigt und ein Abstimmungsboykott verhindert. Bei verfassungsändernden Gesetzen soll ebenfalls die einfache Mehrheit ausreichen, wenn diese zugleich auch 25 Prozent der Stimmberechtigten umfasst. Auch bei Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden sollen die Quoren gesenkt werden. Künftig soll je nach Gemeindegröße für ein Bürgerbegehren Unterschriften von drei bis zehn Prozent der Gemeindebürgerinnen und -bürger genügen. Bei einem Bürgerentscheid soll das Quorum bei mindestens 20 Prozent in Gemeinden bis zu 50.000 Einwohnern, bei mindestens 15 Prozent in Gemeinden bis zu 100.000 Einwohnern und bei mindestens zehn Prozent der Stimmberechtigten in Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern liegen. Wahlrecht Damit Jugendliche in Baden-Württemberg früher politisch mitentscheiden können, will die SPD bei Kommunal- und Landtagswahlen das Wahlrecht ab 16 Jahren einführen und die Stellung von Jugendgemeinderäten in der Gemeindeordnung stärker verankern. Auch Menschen mit Migrationshintergrund sollen sich stärker politisch partizipieren können. Darum sollen alle Menschen das kommunale Wahlrecht erhalten, die seit mehr als drei Jahren in Deutschland leben, auch wenn sie nicht aus EU-Ländern stammen. Wahlprogramm von Bündnis90/Die Grünen Für Bündnis 90/Die Grünen ist die Zeit reif für einen Wechsel in Richtung auf ein ökologisches, solidarisches, gerechtes und weltoffenes BadenWürttemberg. Die Grünen wollen die badenwürttembergische Wirtschaft ökologisch modernisieren, wodurch neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Erneuerbare Energien und die Kinderbetreuung sollen ausgebaut werden. In der Bildungspolitik plädieren die Grünen für eine Schulreform von unten, die zu Ganztags- und Gemeinschaftsschulen führen soll. Die Studiengebühren sollen abgeschafft werden. Außerdem sprechen sie sich klar gegen „ Stuttgart 21“und für mehr direkte Demokratie aus. Stuttgart 21 Die Grünen lehnen das Bahnprojekt "Stuttgart 21" und die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in ihrer derzeitigen Planung ab. Sie halten die Projekte für verkehrspolitisch fragwürdig und viel zu teuer. "Stuttgart 21" biete nicht die versprochenen schnelleren und bequemeren Reisemöglichkeiten. Die geplanten Aufenthaltszeiten seien unrealistisch. Außerdem sei ein integraler Taktfahrplan, also das gleichzeitige Ankommen und Umsteigen in alle Hauptrichtungen zu einem bestimmten Zeitpunkt, so nicht mehr machbar. Dafür müssten Züge nämlich länger im Bahnhof anhalten. Beim Umsteigen würde es somit zu längeren Aufenthalten in Stuttgart kommen, wodurch der Fahrzeitgewinn wieder verloren ginge. Anstelle von "Stuttgart 21" soll die Alternative "Kopfbahnhof 21" realisiert werden, der eine höhere Kapazität als „Stuttgart 21“habe und dessen Baukosten geringer seien. An der Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm kritisieren Bündnis 90/Die Grünen, dass sie für Güterzüge nicht befahrbar ist. Für beide Projekte gehen die Grünen von Gesamtkosten von bis zu elf Milliarden Euro aus. Dieses Geld wollen die Grünen lieber in Infrastrukturmaßnahmen investieren, die notwendig seien, um bis 2025 die für eine verdoppelte Transportleistung notwendige Trassenkapazität zu schaffen. Dies wäre ein wesentlicher Beitrag zur Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Deshalb wollen die Grünen durch eine Volksabstimmung den Stopp von „Stuttgart 21“erreichen. Energiepolitik Die Grünen wollen am Atomausstieg festhalten. Die von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung sehen sie als Generalangriff auf die Energiewende. Sollten sich CDU und FDP mit ihrem Vorhaben durchsetzen, müsste Baden-Württemberg bis mindestens 2040 mit der „Hochrisikotechnologie Atomkraft“leben. Es würden Tonnen an radioaktivem Atommüll produziert, für die weder ein Endlager existiere, noch der Platz in den bestehenden Zwischenlagern in Neckarwestheim und Philippsburg ausreiche. Außerdem drohe durch die Laufzeitverlängerung ein drastischer Rückgang beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dies würde massiv zu Lasten der zwischenzeitlich milliardenschweren Wertschöpfung in der regenerativen Energietechnik gehen und Tausende von Arbeitsplätzen kosten. Stattdessen wollen die Grünen das Land zum Vorreiter nachhaltiger Energieversorgung machen. Energie soll zukünftig möglichst sicher, erneuerbar und effizient erzeugt sowie sparsam verwendet werden. Dafür wollen die Grünen die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Besonders der Ausbau der Windenergie soll gefördert werden. Aber auch der Ausbau von Biomasseanlagen und von Wasserkraftwerken soll vorangetrieben werden. Für Bündnis 90/Die Grünen ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur aus ökologischen Gründen notwendig, sondern auch eine Möglichkeit, die Wertschöpfung BadenWürttembergs zu steigern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Energiekonzerne sollen an den Kosten, die durch die Atomenergie entstanden sind, stärker beteiligt werden. Bildung Für die Grünen ist die Bildung, neben der Ökologie, die wichtigste Zukunftsaufgabe BadenWürttembergs. Das aktuelle Schulsystem sei dieser Aufgabe nicht gewachsen. Dessen Dreigliedrigkeit sei ungerecht und führe dazu, dass viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen und der Bildungserfolg stark von der sozialen Herkunft abhänge. Darum wollen die Grünen der Basisschule den Status einer Regelschule verleihen. In dieser sollen alle Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse gemeinsam lernen. Anschließend könnten die Schülerinnen und Schüler dann auf ein Gymnasium wechseln. Diese zehnjährige Gesamtschule soll nicht verpflichtend eingeführt werden, sondern nur dort, wo die Schulen, Eltern und Kommunen dies wollen. Die Grünen

sprechen deshalb von einer Schulreform von unten. Um solche Initiativen zu unterstützen, wollen sie diesen Schulen ein Fortbildungs- und Innovationsbudget zur Verfügung stellen. Die Einführung von Basisschulen soll außerdem dazu führen, dass auch kleinere Gemeinden trotz sinkender Schülerzahlen über eine eigene weiterführende Schule verfügen. Die neu eingeführte Werkrealschule würde dagegen die Probleme der Hauptschule nicht lösen und das Schulsterben im ländlichen Raum beschleunigen. Die Schule solle auch künftig im Dorf bleiben. Auch den bestehenden Schularten wollen die Grünen mehr Freiräume einräumen, um die Durchlässigkeit im Bildungswesen insgesamt zu erhöhen. So soll das achtjährige Gymnasium (G8) zwar weiterhin die Regelform bleiben, doch sollen Gymnasien die Möglichkeit erhalten, entweder ein Brückenjahr nach der 9. Klasse einzurichten oder zunächst als Schulversuch zwei „Geschwindigkeiten“in der Unter- und Mittelstufe bis zur mittleren Reife zuzulassen. Realschulen sollen schon ab der 5. Klasse eine zweite Fremdsprache anbieten dürfen, wodurch den Schülerinnen und Schülern der Übergang in die gymnasiale Oberstufe erleichtert werden soll. Die Hauptschulen sollen die Möglichkeit haben, ein 10. Schuljahr zum Erwerb der mittleren Reife anzubieten, ohne dass die Schülerinnen und Schüler in der 9. Klasse einen bestimmten Notenschnitt erreichen müssen, wie es bisher in den neuen Werkrealschulen der Fall ist. Außerdem wollen die Grünen die Ganztagesschulen konsequent ausbauen. Es soll einen Rechtsanspruch auf einen Platz an einer Ganztagesschule geben. Die Lehrerausbildung soll reformiert und ein "Master of Education" als neuer Abschluss geschaffen werden. Lehrerinnen und Lehrer sollen künftig im Angestelltenstatus eingestellt werden. In der Hochschulpolitik wollen die Grünen die Studiengebühren abschaffen und die Bachelorund Masterstudiengänge reformieren; dabei soll die Mitbestimmung der Studierenden erweitert werden. Kinderbetreuung Die Grünen betonen die Bedeutung der Kleinkindbetreuung. Die Förderung der Kinder müsse schon in den Kindertagesstätten (Kitas) und Kindergärten beginnen. Diese sollen zu echten Bildungseinrichtungen werden. Nur so könne ein gerechtes Bildungssystem entstehen. Damit das gelingt, sollen Einrichtungen von höchster Qualität mit hervorragend ausgebildetem pädagogischem Personal entstehen. Außerdem sollen die Krippenplätze für unter Dreijährige flächendeckend ausgebaut werden. Die Grünen wollen bereits 2012 für ein Drittel der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Das Land soll sich dabei mit einer Drittelfinanzierung beteiligen. Bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2016 sollen die Bildungs- und Betreuungsplätze für unter Dreijährige noch weiter ausgebaut und die pädagogischen Rahmenbedingungen spürbar verbessert werden. Um die Qualität der Betreuung weiter zu verbessern, wollen die Grünen ein ganzheitliches Sprachförderkonzept in den Alltag der Kitas integrieren. Außerdem fordern sie einen Aktionsplan für mehr Fachkräfte in den Kitas und eine flächendeckende verbindliche Einführung und Weiterentwicklung des Orientierungsplans, um für alle Kitas einheitliche Standards und Rahmenbedingungen für das frühkindliche Lernen zu erreichen. Um die Attraktivität des Berufs zu steigern und die Professionalität des pädagogischen Fachpersonals zu erhöhen, setzten sie sich dafür ein, dass die Studiengänge mit Bachelorabschluss an den Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen zügig ausgebaut und auf die Dualen Hochschulen ausgedehnt werden. Der Rechtsanspruch auf Betreuung soll aber nicht auf Kinder unter einem Jahr ausgeweitet werden. Genauso lehnen sie ein verpflichtendes Kindergartenjahr ab. Gebühren sollen weiter, aber einkommensabhängig, erhoben werden. Integration Die Grünen wollen mehr Teilhabemöglichkeiten und Chancengerechtigkeit für Migrantinnen und Migranten. Deshalb wollen sie ein eigenes Integrationsministerium schaffen. In der Bildung soll durch mehr individuelle Förderung die Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund beseitigt werden. In der Lehramtsausbildung sollen „ Deutsch als Zweitsprache“und „Interkulturelle Pädagogik“zu verpflichtenden Modulen werden, und es soll ein Stipendienprogramm für angehende Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund geben. Die Grünen wollen Ethikunterricht von der ersten Klasse an anbieten. Damit auch islamischer Religionsunterricht an staatlichen Schulen möglich wird, soll die Ausbildung von islamischen Geistlichen und Religionslehrern an deutschen Universitäten und Ausbildungseinrichtungen gefördert werden. Darüber hinaus sollen berufliche Qualifikationen von Migrantinnen und Migranten leichter anerkannt und Migrantinnen und Migranten im öffentlichen Dienst gefördert werden. Um die politische Teilhabe zu fördern, soll die Einbürgerung erleichtert werden (z.B. indem der Einbürgerungstest abgeschafft wird). Die doppelte Staatsbürgerschaft soll wieder möglich sein. Besonders stärken wollen die Grünen die Rechte von Migrantinnen. So sollen geschlechtsund altersspezifische Sprach- und Integrationskurse ausgebaut und Hilfsangebote eingerichtet werden für Frauen, die von Zwangsheirat bedroht sind. Wirtschaft Die Grünen nennen ihre Wirtschaftspolitik „ Green New Deal“. Sie wollen den Industriestandort Baden-Württemberg ökologisch umbauen, indem sie die industrielle Kompetenz Baden-Württembergs zur Förderung grüner Ideen nutzen. So sollen neue, „ grüne“Arbeitsplätze entstehen und die ökonomische Leistungsfähigkeit des Landes nachhaltig gestärkt werden. Dabei sei es notwendig, Forschung und Entwicklung zu unterstützen, die in BadenWürttemberg konkurrenzfähige Produkte für einen globalen Markt entwickeln sollen. Bündnis 90/Die Grünen wollen mit ihrer Wirtschaftspolitik vor allem nachhaltige Mobilität und Erneuerbare Energien fördern. Darüber hinaus wollen sie sich für die Entwicklung klimafreundlicher Autos, einen Ressourcen sparenden Maschinenbau und für neue Umwelttechnologien einsetzen. Die regionalen Dienstleistungen und Wirtschaftskreisläufe sollen ebenfalls gestärkt werden. Die Grünen sind davon überzeugt, dass mit einer Kombination aus Qualifizierung, Förderung und Innovationskraft auch bei veränderten Rahmenbedingungen ein hoher Beschäftigungsstand in einer sozialen und gleichzeitig ökologischen Marktwirtschaft möglich ist. Finanzen Die Grünen sind sich bewusst, dass aufgrund der „Schuldenbremse“mittelfristig eine Milliarde Euro im Haushalt eingespart werden muss. Um dies zu erreichen, wollen sie zum einen die staatlichen Investitionen vor allem auf „wichtige Zukunftsaufgaben“wie Bildung oder Klimaschutz konzentrieren. Zum anderen wollen sie die Beamtenpensionen an die Rahmenbedingungen der gesetzlichen Rentenversicherung anpassen und prüfen, in welchen Bereichen der Landesverwaltung Einsparungen möglich sind (z.B. durch die Abschaffung der Regierungspräsidien). Die Einnahmen wollen die Grünen erhöhen, indem sie die Mittel für die Steuerprüfung aufstocken. Auf Bundesebene setzen sie sich für eine stärkere Besteuerung großer Vermögen und Erbschaften ein. Steuersenkungen sind für die Grünen nicht diskutabel. Wichtig ist den Grünen eine bessere Finanzausstattung von Städten und Gemeinden, damit diese ihre Aufgaben auch erfüllen können. Sie fordern, dass eine Mindestfinanzausstattung

der Kommunen gesetzlich festgeschrieben wird. Außerdem soll das Land, wenn es Aufgaben an die Kommunen überträgt, auch entsprechende Mittel zu Verfügung stellen (z.B. bei der Kindergartenförderung). Auch planen die Grünen die Gewerbesteuer zu einer kommunalen Wirtschaftssteuer weiterzuentwickeln, um die Bemessungsgrundlage auszuweiten, damit die Kommunen über stetigere Einnahmen verfügen. Bürgerbeteiligung Für die Grünen ist die Stärkung der direkten Demokratie und der bürgerlichen Mitwirkungsrechte ein wesentlicher Bestandteil einer lebendigen Demokratie und ein Mittel gegen Staats-, Politik- und Parteienverdrossenheit. Darum wollen sie die Voraussetzungen erleichtern, dass sich Bürgerinnen und Bürger an der Politik beteiligen können. So sollen Volksbegehren und Volksentscheide auf Landesebene leichter möglich gemacht werden, indem die Fristen verlängert werden, die Unterschriften auch außerhalb der Rathäuser gesammelt werden dürfen, das Quorum beim Volksbegehren abgesenkt und bei der Volksabstimmung ganz abgeschafft wird. Zusätzlich wollen die Grünen die Möglichkeit einer Volksinitiative schaffen, welche den Landtag zur Beschäftigung mit politischen Anliegen aus der Bürgerschaft verpflichtet. Auch in Kommunen wollen die Grünen die direkte Demokratie stärken, indem sie den geltenden Ausschlusskatalog abschaffen und Bürgerbegehren zu Fragen der kommunalen Bauleitplanung ermöglichen sowie Fristen und Quoren an das bayerische Vorbild (drei bis zehn Prozent) anpassen. Außerdem wollen sie Bürgerbegehren und -entscheide auf Landkreisebene zu lassen. Wahlrecht Die Grünen wollen die Jugendlichen an der demokratischen Entscheidungsfindung stärker beteiligen und sich deshalb auf bundespolitischer Ebene für ein aktives Wahlrecht ab 16 Jahren bei allen Wahlen einsetzten. Das Kommunalwahlrecht sollen auch Nicht-EUBürger erhalten, die seit mindestens drei Monaten in ihrer Kommune wohnen. Außerdem wollen sie die rechtlichen Voraussetzungen eines Landtagswahlrechts für alle prüfen. Bei der baden-württembergischen Wahlreform wollen sie nachbessern und die Wahlkreisgrößen noch einmal verändern. Außerdem fordern sie ein Zweistimmenwahlrecht mit einer Stimme für den Direktkandidaten des Wahlkreises und einer Stimme für die Listenbewerber der Parteien. So könnten die Parteien auch für eine Quotierung der Geschlechter sorgen.

Quelle: http://www.landtagswahlbw.de/wahlprogramme.html

Preisend mit viel schönen Reden Ihrer Länder Wert und Zahl, Saßen viele deutsche Fürsten Einst zu Worms im Kaisersaal. „Herrlich“, sprach der Fürst von Sachsen, „Ist mein Land und seine Macht; Silber hegen seine Berge Wohl in manchem tiefen Schacht.“ „Seht mein Land in üpp'ger Fülle,“ Sprach der Kurfürst von dem Rhein, „Goldne Saaten in den Tälern, Auf den Bergen edlen Wein!“ „Große Städte, reiche Klöster!“, Ludwig, Herr zu Bayern sprach. „Schaffen, daß mein Land dem euren wohl nicht steht an Schätzen nach.“ Eberhard, der mit dem Barte, Württembergs geliebter Herr, Sprach: „Mein Land hat kleine Städte, Trägt nicht Berge silberschwer; Doch ein Kleinod hält's verborgen: Daß in Wäldern, noch so groß, Ich mein Haupt kann kühnlich legen Jedem Untertan in Schoß.“ Und es rief der Herr von Sachsen, Der von Bayern, der vom Rhein: „Graf im Bart! Ihr seid der Reichste! Euer Land trägt Edelstein!“


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