S. 12: Jörg Hüttenhölscher, Nancy, Sebastian Trägner
S. 18: Dr. Schönheit + Partner
S. 20/21: HHVisione
S. 22: Dirk Moll
S. 27: Great Place To Work®, Kununu, Ingo Fischer
S. 32/33: Maurice Kohl
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
als Geschäftsführer von KölnBusiness freue ich mich, Ihnen unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorzustellen. Seit unserer Gründung im Jahr 2019 ist Nachhaltigkeit für uns ein zentrales Anliegen.
Als kommunale Wirtschaftsförderung sehen wir es nicht nur als unsere Aufgabe, Unternehmen in Köln auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten – wir möchten selbst mit gutem Beispiel voran gehen. Deshalb haben wir 2024 eine Arbeitsgruppe für Nachhaltigkeitsberichterstattung ins Leben gerufen. Unser Ziel: Maßnahmen, Fortschritte und Ziele transparent zu dokumentieren – sowohl intern als auch extern.
Wir möchten Ihnen nicht nur Zahlen und Fakten präsentieren, sondern auch offen unsere – durchaus noch jungen – Lernprozesse teilen. Wir übernehmen Verantwortung für eine nachhaltige Wirtschaftsförderung, in der ökologisches Handeln, soziale Teilhabe und ökonomischer Erfolg gleichermaßen zählen.
Zugleich stellen wir uns auch selbstkritischen Fragen: Wie können wir unseren internen Betrieb noch ressourcenschonender gestalten? Welche Maßnahmen fördern das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden? Wie schaffen wir mehr Transparenz und verantwortungsvolle Entscheidungsprozesse, um das Vertrauen in KölnBusiness weiter zu festigen?
Mit diesem Bericht zeigen wir, wie wir an das Thema Nachhaltigkeit herangehen und welche Projekte daraus entstanden sind.
Mein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des Projektteams – Anna, Anna Maria, Celina, Hannah, Max, Pia, Sabine, Stephan und Yvonne – die mit großem Engagement an der Erstellung dieses ersten Nachhaltigkeitsberichts mitgewirkt haben.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Manfred Janssen Geschäftsführer KölnBusiness
Über diesen Bericht
Seit unserer Gründung im Jahr 2019 ist Nachhaltigkeit fester Bestandteil unserer strategischen Überlegungen und Arbeitsbereiche – mit zunehmender Relevanz in den Folgejahren. Dies zeigt sich unter anderem in unserem modernen, digitalen Organisationsaufbau und in unserem umfassenden Unterstützungsangebot für Unternehmen am Wirtschaftsstandort Köln.
Im Jahr 2024 haben wir begonnen, Nachhaltigkeitsberichterstattung systematisch bei KölnBusiness zu verankern. Ergebnis dieser Arbeit ist der erste Nachhaltigkeitsbericht von KölnBusiness, den Sie heute lesen.
Mit diesem Bericht machen wir transparent, welche Rolle Nachhaltigkeit für KölnBusiness spielt und wo sie bereits im Arbeitsalltag verankert ist. Gleichzeitig dient er uns zur selbstkritischen Reflektion. Wir betrachten darin verschiedene Dimensionen nachhaltiger Unternehmensführung. Der Aufbau des Nachhaltigkeitsberichts orientiert sich an den drei wesentlichen Bereichen:
nviroment
Darunter fallen Angaben z.B. zu Energieverbrauch, Ressourcenverbrauch und Mobilität.
Darunter fallen Themen wie Arbeitsbedingungen, Diversität, Weiterbildung, Gesundheit.
Darunter fällt u.a. die Berichterstattung zu Compliance, Transparenz und internen Strukturen oziales
overnance
Zur Reduzierung von Papier-, Wasser- und Energie wurde dieser Bericht ausschließlich digital produziert. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie auf einen Ausdruck verzichten und den Bericht am Bildschirm lesen.
Ihr Feedback ist uns wichtig. Schreiben Sie uns gerne Fragen, Anmerkungen oder Hinweise an Nachhaltigkeit@koeln.business. Da wir uns noch im Aufbau einer strukturierten Nachhaltigkeitsberichterstattung befinden, hilft uns Ihr Feedback, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln.
KölnBusiness – auf einem Blick
Partnerin für eine starke Wirtschaft
KölnBusiness ist die zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, Gründerinnen, Investorinnen und Projektentwickler in Köln. Als Tochtergesellschaft der Stadt Köln unterstützen wir kostenfrei bei Gründung, Wachstum und Ansiedlung – von Fördermitteln über Verwaltungsprozesse bis hin zur Suche nach Gewerbeflächen. Unser Ziel ist es, ein starkes Wirtschaftsumfeld zu schaffen, das Unternehmen optimale Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
2019 gegründet
87 Mitarbeitende
1 Team
www.koeln.business LinkedIn
Unsere Mission
Standort entwickeln
Wir sorgen gebündelt für einen prosperierenden und wettbewerbsfähigen Standort Köln. Dieses Ziel erreichen wir über Kompetenz und Service für unsere Kundschaft –Unternehmer*innen und Investor*innen.
Standortprofil gestalten
Wir unterstützen Image und Profilierung der Stadt Köln als führenden Wirtschaftsstandort und als attraktives Investitionsziel, national und international.
Impulse setzen
Wir verstehen uns als Strategie-Entwickler für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Köln. Dafür organisieren wir aktiv und professionell unsere Zusammenarbeit mit Politik und Stadtspitze.
Initiative zeigen
Wir gehen voran, entwickeln eigene Initiativen, Förder- und Kooperationsprojekte und werben dafür Dritt- und Fördermittel an. Wir sind Vorbild für neue Angebote und teilen unsere Best Practices.
Kunden fokussieren
Wir sind Lösungsanbieter mit Fokus auf Kundenzufriedenheit. Unsere Kunden und Zielgruppen kommen gerne aktiv auf uns zu, nutzen unsere Kompetenz, unseren guten Service und fühlen sich in ihren Anliegen klar unterstützt.
Mehrwert schaffen
Wir orientieren uns in unserem Handeln an Lösungen, Ergebnissen und wirtschaftlichem Nutzen.
Strategie für nachhaltige Wirtschaftsförderung
Die KölnBusiness Wirtschaftsförderung setzt konkrete strategische Schwerpunkte. In unserer Dachstrategie haben wir fünf Ziele definiert, die unsere inhaltlichen Schwerpunkte und Prioritäten bestimmen.
Diese Ziele setzten wir gemeinsam im Team durch konkrete Jahres- und Quartalsziele um. Nachhaltigkeit ist dabei von Beginn an fester Bestandteil in unserer strategischen Ausrichtung.
Dachstrategie der KölnBusiness –Unsere Agenda für die Zukunft Kölns
1. Wir setzen uns für ein wirtschaftsfreundliches Köln ein.
2. Wir setzen Impulse zur digitalen und nachhaltigen Entwicklung und gehen mit gutem Beispiel voran.
> Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Treiber der Transformation hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität. Wir geben unseren Kund*innen Impulse zur erfolgreichen Transformation und setzen diese im Sinne einer modernen Wirtschaftsförderung selber um.
3. Wir sorgen für ein wachstumsfreundliches Innovations- und Gründungsklima.
4. Wir ziehen durch gezielten Branchenfokus nationale sowie internationale Investitionen an.
5. Wir positionieren Köln als attraktive Wirtschaftsmetropole für Kund*innen und Fachkräfte.
Stadtstrategie: Köln Klimaneutral 2035
Als Tochtergesellschaft der Stadt Köln orientiert sich KölnBusiness auch nach den strategischen Zielsetzungen unserer Gesellschafterin. Die Stadt Köln hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden. Dieses Ziel ist erreicht, wenn auf dem Stadtgebiet nicht mehr Treibhausgase emittiert werden, als durch natürliche oder künstliche Maßnahmen wieder gebunden werden können – die Bilanz der Emissionen also netto null ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Stadt verschiedene Maßnahmen entwickelt.
KölnBusiness hat sich aktiv in die Entwicklung der städtischen Klimastrategie eingebracht und engagiert sich insbesondere im Handlungsfeld „Arbeiten und Wirtschaften erfolgen klimaneutral“ dafür, Unternehmen bei der Transformation zur Klimaneutralität zu unterstützen.
Darüber hinaus verfolgt KölnBusiness das klare Ziel, die eigene Klimaneutralität bereits vor dem städtischen Zieljahr 2035 zu erreichen.
Weitere Informationen zu Köln
Klimaneutral 2035: Klimaschutz-Monitoring
Unser Nachhaltigkeitsverständnis
Für KölnBusiness ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit als kommunale Wirtschaftsförderung. Intern bedeutet das für uns: Prozesse ressourcenschonend und energieeffizient zu gestalten und eine Unternehmenskultur zu fördern,
die auf langfristige Perspektiven setzt. Nach außen unterstützen wir Unternehmen am Standort auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Unser Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsstandorts Köln zu stärken.
Nachhaltigkeit bei KölnBusiness –Umwelt & Ressourcenschutz
KölnBusiness setzt konsequent auf nachhaltige Lösungen – insbesondere in den Bereichen Büroorganisation, Mobilität und Energieeffizienz. So arbeiten wir zu 100 Prozent cloudbasiert. Das macht uns nicht nur grundlegend flexibler in unserer Arbeitsweise, sondern reduziert auch erheblich das Papier- und Müllaufkommen. In den letzten Jahren konnten wir unseren Druckerverbrauch halbieren – Tendenz weiter sinkend. Farbpatronen? Fast überflüssig. Und das ist gut für die Umwelt.
Emissionen zu reduzieren. Für Kurzstrecken stehen dem Team von KölnBusiness ein E-Scooter sowie verschiedene CarsharingAngebote zur Verfügung – eine flexible und gleichzeitig umweltfreundliche Alternative. Darüber hinaus greifen immer mehr Mitarbeiter*innen auf die Möglichkeit eines Jobtickets zurück:
Wie viele Mitarbeitende nutzen das Jobticket?
Auch beim Thema Mobilität setzen wir Prioritäten: Unsere Reiserichtlinie bevorzugt Bahnfahrten gegenüber Flügen, um
2023 56 % 2024 69 %
Ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaneutralität bei KölnBusiness ist unser Energiemanagement: Unsere Büroflächen werden zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt.
Eine weitere Rolle spielt aber auch der grundlegende Energieverbrauch bei uns im Haus. Eine moderne IT-Infrastruktur sowie energieeffiziente Büroeinrichtung tragen dazu bei, den Energieverbrauch gering zu halten. Darüber hinaus ermöglicht KölnBusiness mobiles Arbeiten – das erleichtert nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, sondern reduziert auch Emissionen, da Arbeitswege entfallen.
1 E-Scooter
1 Poolfahrzeug
100% cloudbasiert
CO2-Bilanz
Eine CO₂-Bilanz erfasst und bewertet die durch die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens direkt und indirekt verursachten Treibhausgasemissionen. Sie dient als Grundlage, um Emissionstreiber zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks zu entwickeln. Die Erfassung der Emissionen erfolgt aufgeteilt in sogenannte „Scopes“, um die verschiedenen Entstehungsbereiche
transparent und vergleichbar darzustellen. Aktuell erfassen und bilanzieren wir systematisch Emissionen aus Scope 1 und Scope 2. Perspektivisch streben wir an, auch die Emissionen aus Scope 3 schrittweise und datenbasiert zu erheben, um ein umfassenderes Bild unserer Klimawirkung zu
erhalten. Im Sinne größtmöglicher Transparenz weisen wir zudem darauf hin, dass die Werte für Scope 2 zum Teil auf Hochrechnungen beruhen, da zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht sämtliche Detaildaten vorlagen.
Klimabilanz KölnBusiness 2024
Fuhrpark
Gesamt Scope 1
Strom aus erneuerbaren Energien*
Nah-/Fernwärme
Gesamt Scope 2
Total
3.094,71 kg CO₂e
3.094,71 kg CO₂e
0 kg CO₂e
18.359,71 kg CO₂e
18.359,71 kg CO₂e
22.073,36 kg CO₂e
* Ökostrom wird im Standardansatz als emissionsfrei gerechnet, weil er den Strommix dekarbonisiert und im Betrieb keine CO₂-Emissionen verursacht.
Woraus besteht die Klimabilanz?
SCOPE 1
Direkte Emissionen aus eigenen Anlagen und Fahrzeugen
Fuhrpark (z. B. Dienstwagen)
Heizungen mit fossilen Brennsto en
Prozessbedingte Emissionen
SCOPE 2
Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie
Zugekaufter Strom
Zugekaufte Wärme oder Dampf
SCOPE 3
Sonstige indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette
Geschäftsreisen (Flug, Bahn, Hotel)
Pendelverkehr der Mitarbeitenden
Eingekaufte Materialien und Dienstleistungen
Entsorgung und Recycling
Nutzung verkaufter Produkte
Nachhaltigkeit am Wirtschaftsstandort Köln
Nachhaltigkeit ist für KölnBusiness nicht nur intern von zentraler Bedeutung, sondern prägt auch unser Handeln als kommunale Wirtschaftsförderung nach außen.
2023 haben wir das Team ‚Transformation‘ ins Leben gerufen, um praxisnahe Projekte und Beratungsangebote im Bereich Green
Economy für Unternehmen in Köln zu entwickeln. Auch im Unternehmensservice und anderen Bereichen der KölnBusiness ist das Thema Nachhaltigkeit fest integriert. So stärkt KölnBusiness die ökologische Resilienz und Zukunftsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsstandorts.
Kölner Unternehmen, Förderprogramm Kölner Rahmen, Handlungsprogramm Zirkuläres Wirtschaften, Entwicklung einer nachhaltigen Gewerbeimmobilie
Entwicklung einer nachhaltigen Mustergewerbeimmobilie
Als Orientierungshilfe für nachhaltiges Bauen hat KölnBusiness gemeinsam mit dem Planungsbüro Dr. Schönheit + Partner zwei praxisnahe Mustergewerbeimmobilien für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt. Eine Minimalvariante erfüllt die städtischen Standards, während die Maxi-
malvariante mit Holzbau, Geothermie und Photovoltaik auf maximale CO₂-Einsparung setzt. Ergänzt wird das Konzept durch einen modularen Maßnahmenkatalog für individuelle Anpassungen sowie ein kostenfreies Beratungsangebot für Unternehmen von der Planung bis zur Umsetzung.
Die besonders nachhaltig und effizient geplante Maximalvariante.
Best Practice: Handlungsprogramm Zirkuläres Wirtschaften
Im Jahr 2024 hat KölnBusiness mit dem Handlungsprogramm „Zirkuläres Wirtschaften“ ein neues strategisches Projekt initiiert, das Unternehmen in Köln für ressourcenschonendes und kreislauforientiertes Wirtschaften sensibilisieren soll. Der Schwerpunkt im Jahr 2024 lag auf der konzeptionellen Vorbereitung des Projekts: Erste Analyseergebnisse wurden ausgewertet und grundlegende Startermaßnahmen entwickelt, die ab 2025 als Basis für die praktische Umsetzung dienen. Ziel ist es, ein Fundament zu schaffen, um Unternehmen künftig gezielt beim Übergang zu einer zirkulären Wirtschaftsweise zu unterstützen.
Best Practice: Projekt zur Gemeinwohlbilanzierung Kölner Unternehmen
Im Jahr 2024 hat KölnBusiness gemeinsam mit der Stadt Köln die zweite Runde des Projekts zur Gemeinwohlbilanzierung Kölner Unternehmen initiiert. Damit erhielten zehn Unternehmen aus der Kölner Club- und Gastronomieszene die Möglichkeit, mit externer Beratung ihre ökologische und soziale Wirkung systematisch zu erfassen und weiterzuentwickeln. Mithilfe der Gemeinwohl-Matrix wurden Aspekte wie Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit und Mitbestimmung in den betrieblichen Abläufen analysiert und gestärkt. Das Projekt fördert nicht nur die Nachhaltigkeit in der Kölner Gastronomieund Kulturszene, sondern trägt auch zur Erreichung der städtischen Klimaziele bei.
Nachhaltigkeit bei der Grundstücksvergabe
Im Jahr 2024 haben KölnBusiness und die Stadtverwaltung gemeinsam ein dreistufiges Auswahlverfahren erarbeitet, das Nachhaltigkeit als zentrales Vergabekriterium verankert. Ab 2025 kommt dieses Verfahren zum Einsatz: Bereits in der Grundprüfung müssen Unternehmen die Finanzierung ihres Vorhabens nachweisen und sich zur Installation von Photovoltaikanlagen sowie zur Einhaltung des KfW-Effizienzstandards 40 EE verpflichten. In der detaillierten Eignungsprüfung werden u.a.
Flächeneffizienz, Arbeitsplatzangebot und Ausbildungsaktivitäten bewertet. Zusätzliche Bonuspunkte können durch Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung, Bereitstellung von Elektromobilitätsangeboten oder den Nachweis von Nachhaltigkeitszertifikaten erzielt werden. Dieses Verfahren fördert eine ressourcenschonende Flächennutzung und unterstützt die Klimaziele der Stadt Köln.
„Nachhaltigkeit ist ein Wirtschaftsthema
– und wir machen es greifbar“
Interview mit Jan Ertl und Max Thien, Innovationsmanager Green Economy bei KölnBusiness
Frage: Was sind die zentralen Angebote von KölnBusiness für Unternehmen, die nachhaltiger wirtschaften wollen?
Jan Ertl: Wir bieten Unternehmen eine kostenlose und individuelle Erstberatung zu Nachhaltigkeitsvorhaben an. Dazu gehört auch eine umfassende Fördermittelberatung, um passende finanzielle Unterstützung für nachhaltige Projekte zu finden. Zudem informieren wir über Klimaschutzmaßnahmen bei Gewerbeflächen, Grundstücksvergabe oder vermarkteten Immobilien. Unsere zertifizierte Gründungsberatung durch das Startercenter NRW unterstützt Start-ups auf ihrem Weg zu nachhaltigem Wirtschaften.
Frage: Und wie unterstützt KölnBusiness Unternehmen konkret bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen?
Max Thien: Wir organisieren regelmäßig Informationsveranstaltungen zu Themen wie Wasserstoffwirtschaft, Ressourceneffizienz und nachhaltige Logistik. Ein Beispiel ist unsere Online-Konferenz „Kölnisch H2“, die Unternehmen Impulse zu aktuellen Themen rund um Wasserstoffwirtschaft im Rheinland bietet. Außerdem vernetzen wir Unternehmen mit relevanten Branchenakteuren und unterstützen sie bei der Gemeinwohlbilanzierung, um ihre ökologischen und sozialen Beiträge systematisch zu erfassen und weiterzuentwickeln.
Max Thien
Jan Ertl
Frage: Welche Rolle spielt dabei die Vernetzung innerhalb des Kölner Nachhaltigkeits-Ökosystems?
Jan Ertl: Vernetzung ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Wir haben z.B. mit der Initiative Impact.Cologne eine Plattform geschaffen, die Unternehmen, Gründende und Kapitalgebende zusammenbringt, um nachhaltige Lösungen für die Kölner Wirtschaft zu entwickeln. Wir beraten, vernetzen und machen innovative Lösungen aus Köln sichtbar.
Frage: Was sind eure Ziele für die Zukunft im Bereich Green Economy?
Max Thien: Unser Ziel ist es, die nachhaltige Transformation der Kölner Wirtschaft weiter voranzutreiben. Dazu möchten wir Unternehmen noch gezielter bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützen und neue Projekte initiieren, die ökologische und ökonomische Ziele miteinander verbinden.
oziale Verantwortung und Arbeitskultur
KölnBusiness schafft Rahmenbedingungen, in denen Mitarbeitende ihre Potenziale entfalten und aktiv Verantwortung übernehmen können. Flexible Arbeitsmodelle,
flache Hierarchien sowie gezielte Gesundheits- und Weiterbildungsangebote fördern ein vertrauensvolles Miteinander und Chancengleichheit im Team.
Mitarbeiterstruktur*
Mitarbeiteranzahl in Vollzeit in Teilzeit
Werkstudierende Frauenanteil
*Durchschnitt 2024
Arbeiten bei KölnBusiness
Flexible Arbeitszeitmöglichkeiten durch großzügige Gleitzeitmodelle
Bis zu 60 % mobiles Arbeiten als fester
Teil der Firmenkultur
Flache Hierarchien in einem 87-köpfigen Team
Moderne Büroräumlichkeiten inkl.
Eltern-Kind-Büro
Bürohunde sind willkommen
Altersstruktur
Für ein motiviertes & gesundes Team
Weiterbildungsbudget für die Nutzung externer Angebote
Interne Workshops & Schulungen zu verschiedenen Themen
Jährlicher Gesundheitstag in Kooperation mit der Barmer
Elternzeit wird gleichermaßen von Männern und Frauen genutzt
2024: Initiierung einer Diversity Gruppe
Ziel für 2025: Unterzeichnung der Charta der Vielfalt
Einblick: Das Employee Assistance Program (EAP)
EAP steht für Employee Assistance Program – ein externes Beratungsangebot für Mitarbeitende im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Es handelt sich um eine ganzheitliche, präventive Unterstützung – bei gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Herausforderungen. KölnBusiness als Arbeitgeber erfährt nicht, von wem und warum der Beratungsdienst in Anspruch genommen wird.
Ausgezeichnete Arbeitgeberin
KölnBusiness wurde mit dem Arbeitgeberzertifikat von Great Place To Work ausgezeichnet. Die hohe Mitarbeiterzufriedenheit und unsere Unternehmenskultur machen die Wirtschaftsförderung zu einer attraktiven Arbeitgeberin. Außerdem gehören wir zu den fünf Prozent der beliebtesten Unternehmen auf der ArbeitgeberVergleichsplattform kununu.
ute Unternehmensführung –
Verantwortung & Transparenz
Verantwortungsvolles und gesetzeskonformes Handeln ist für KölnBusiness die Grundlage unseres täglichen Tuns. Als Tochtergesellschaft der Stadt Köln bewegen wir uns in einem komplexen Rahmen aus gesellschaftsrechtlichen und politischen Vorgaben – und nehmen diese Verantwortung bewusst an. Unser Anspruch: gegenüber Unternehmen, Stadtverwaltung, Politik und der Öffentlichkeit verlässlich und transparent aufzutreten. Deshalb setzen wir auf klare Zuständigkeiten, verbindliche Regelwerke und eine offene Kommunikation – intern im Team ebenso wie im Austausch mit unseren externen Partner*innen.
Formale Grundlagen unserer Arbeit: Regelwerke und Verantwortungsrahmen
→ Public Corporate Governance Kodex (PCGK) der Stadt Köln
Als kommunales Beteiligungsunternehmen wendet KölnBusiness den Public Corporate Governance Kodex (PCGK) der Stadt Köln in der jeweils geltenden Fassung an. Der Kodex legt verbindliche Standards für verantwortungsvolle Unternehmensführung, transparente Entscheidungsprozesse und die Kontrolle kommunaler Unternehmen fest.
Alle PCGK-relevanten Angaben und Dokumente veröffentlicht KölnBusiness zentral und öffentlich zugänglich auf der Unternehmenswebsite: Veröffentlichungen gemäß PCGK Köln | KölnBusiness
→ Einbindung der Gremien
Zentrale Entscheidungen erfolgen nicht allein durch die Geschäftsführung, sondern unter Einbeziehung der zuständigen Gremien. Der Aufsichtsrat wird bei allen zustimmungspflichtigen Geschäftsvorgängen eingebunden. Dies betrifft insbesondere: die jährliche Wirtschaftsplanung, den Jahresabschluss, Investitionsvorhaben oberhalb festgelegter Schwellenwerte, sowie weitere geschäftspolitische Entscheidungen gemäß Geschäftsordnung.
Diese Prozesse stellen sicher, dass wesentliche unternehmerische Entscheidungen transparent, kontrolliert und im Einklang mit den gesellschaftsrechtlichen Vorgaben erfolgen.
→ Datenschutz als integraler Bestandteil der Digitalisierung
Der Schutz personenbezogener Daten ist für KölnBusiness ein zentrales Anliegen –
insbesondere vor dem Hintergrund unserer umfassenden digitalen Arbeitsweise. Bei der Einführung neuer digitaler Prozesse, Softwarelösungen oder dem Umgang mit KI-basierten Anwendungen erfolgt eine Abstimmung mit dem extern bestellten Datenschutzbeauftragten.
So stellen wir sicher, dass alle internen Systeme DSGVO-konform ausgestaltet sind und technologische Entwicklungen verantwortungsvoll implementiert werden.
→ Korruptionsprävention und Whistleblowing
KölnBusiness verpflichtet sich zur aktiven Korruptionsprävention und hat die gesetzlichen Anforderungen zum Hinweisgeberschutz („Whistleblowing-Richtlinie“, Richtlinie (EU) 2019/1937) vollständig umgesetzt. Über ein anonymes Online-System können Hinweise auf mögliche Verstöße sicher und vertraulich eingereicht werden: Hinweisgeberschutzsystem
KölnBusiness verpflichtet sich, Hinweisgeber zu schützen. Wir dulden keinen Druck auf Hinweisgeber oder deren Diskriminierung.
Neben dem PCGK und der operativen Einbindung der Gremien basiert unsere Arbeit auf weiteren verbindlichen Regelungen:
→ Gesellschaftsvertrag
Legt den Unternehmenszweck, das Stammkapital sowie die Rechte und Pflichten der Gesellschafter fest.
→ Betrauungsakt
Regelt die beihilferechtlich zulässige Erbringung öffentlicher Dienstleistungen durch KölnBusiness im Rahmen der Daseinsvorsorge und definiert in dem Rahmen u.a. die zu erfüllenden Aufgaben.
→ Geschäftsordnung für die Geschäftsführung
Enthält Vorgaben für die interne Organisation und Zuständigkeiten der Geschäftsleitung.
→ Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat
Regelt die Zusammensetzung, Sitzungen und Entscheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats.
Verpflichtende Unterweisungen als Teil der Unternehmenskultur
Zur Sicherstellung eines regelkonformen und verantwortungsvollen Handelns absolvieren alle Mitarbeitenden der KölnBusiness jährlich eine Vielzahl verpflichtender Online-Unterweisungen. Diese erfolgen über eine zentrale digitale Plattform und basieren auf den Anforderungen verschiedener Gesetze, Verordnungen und interner Richtlinien. Folgende Themen werden dabei berücksichtigt:
Compliance
Datenschutz
Informationssicherheit
Arbeitsschutz
Umwelt- und Klimaschutz (ESG)
Die Unterweisungen fördern ein gemeinsames Verständnis für rechtliche und ethische Anforderungen und tragen dazu bei, Governance-Grundsätze im Arbeitsalltag zu verankern.
Gremienarbeit:
Die Kontrolle von KölnBusiness erfolgt über ein zentrales Gremium: den Aufsichtsrat. Er setzt sich zusammen aus der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln oder einer*m von ihr entsandten Vertreter*in, 13 vom Rat der Stadt Köln entsandten Mitgliedern sowie einer Arbeitnehmer*innenvertretung der KölnBusiness Wirtschaftsförderung.
Aufsichtsratssitzungen in 2024: 4
Ein weiteres wichtiges Gremium bei KölnBusiness ist der Beirat. Ihm gehören insbesondere Vertreter*innen aus Berufsverbänden, aus Branchenvereinigungen und Institutionen der Kölner Wirtschaft, aus dem Bildungs- und Wissenschaftsbereich sowie der Gewerkschaften an.
Beiratssitzungen in 2024: 2
Überblick über die Zusammensetzung:
Beiratsmitglieder | KölnBusiness
Mitglieder des Aufsichtsrats 2024:
Mitglied
Nicolai Lucks – CDU
Brigitta von Bülow – Grüne
Jörg van Geffen – SPD
Sebastian Bucher – SPD
Alessandra Caroli – Vertreterin der OB
Volker Görzel – FDP
Claudia Heithorst – CDU
Derya Karadag – Grüne
Züleyha Kurt – Arbeitnehmervertreterin
Mario Michalak – Grüne
Dirk Michel – CDU
Berndt Petri – Die Linke
Lisa Steinmann – SPD
Dr. Simon von Danwitz – Klimafreunde
Manfred Richter – Grüne
Dilan Yazicioglu – Grüne
Aufsichtsratsvorsitzender 10.12.2020
Erste stellv.
Aufsichtsratsvorsitzende 10.12.2020
Zweiter stellv.
Aufsichtsratsvorsitzender 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 01.01.2025
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied 10.12.2020
Aufsichtsratsmitglied Bis 30.04.2024
Aufsichtsratsmitglied 01.05.2024
Blick nach vorne
KölnBusiness versteht Nachhaltigkeit als fortlaufenden Lern- und Gestaltungsprozess. Mit diesem ersten Bericht schaffen wir die Basis für mehr Transparenz und eine kritisch-reflektierte Auseinandersetzung mit unserem eigenen Handeln.
Uns ist bewusst: Wir sind noch nicht am Ziel. Doch es ist unser Anspruch uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Auch in Zukunft wollen wir Verantwortung übernehmen, offen kommunizieren und den Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft aktiv
mitgestalten. In den kommenden Jahren möchten wir unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung weiter professionalisieren und stärker an europäischen Standards wie dem VSME ausrichten. Gleichzeitig verfolgen wir das klare Ziel, unsere eigene Klimaneutralität schon vor 2035 zu erreichen.
Diesen Weg sehen wir als gemeinsame Aufgabe – im Dialog mit unseren Partner*innen, der Stadtgesellschaft und den Unternehmen in Köln.