Klipp Spezial Sommer 2025

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DasBestefürhelleKöpfe, aberoftangefeindet

ER machte Didi Mateschitz stolz

... dieser Helmut Marko

zum Multimillionär

3EuroVerlagspostamt 8020Graz, P.b.b.GZ02Z033225M,Juli/August2025

Run auf Jahrhunderttickets Koralmbahn

GewaltOrgien

Wirklich und digital

Tierliebe 1x andersrum

Christian Hlade

& KLAR

Weil gute Ideen klare Worte brauchen

AUCH ALS ABO – im Monat 4 Euro – oder jährlich 40 Euro office@klippmagazin.at jederzeit kündbar

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Wenn man ihn

hört, kann man nur staunen

Toni Maier – noch immer ein Champion auf seiner Trompete

Den70er hat Prof. Toni Maier schon hinter sich. Welch Ausnahmekünstler er ist und mit was für einer unglaublichen Brillanz er sanfte, fast nachdenklich klingende Töne er über sein Instrument in die Welt hinaus bläst, das beweist er bei seinen Auftritten auch heute noch. Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt er Trompete. Die Auszeichnungen und Lobeshymnen im Laufe seiner Karriere lassen

sich nachlesen. Doch KLIPP möchte diesmal ein wahres Gustostückerl bei einem seiner Live-Auftritte herausheben. Wie im Sport, so auch in der Musik, will ein wahrer Champion den „ultimativen Beweis“ für sein Können liefern. Auf der Trompete ist es als Ton-Dokument „Der Dessauer“ – ein Bravour-Solo! Es wird vermutet, dass er ursprünglich aus Italien stammt. Leopold I. von Anhalt-Dessau soll nach der Schlacht

bei Cassano 1705 die Melodie eines Volksliedes vorgespielt worden sein, welche ihm so gut gefiel, dass er sie ständig hören wollte. Bereits bei der Schlacht bei Turin, ein Jahr später, soll der Marsch bei seinem Einzug in die Stadt gespielt worden sein. Bis zum Ersten Weltkrieg war er der Präsentiermarsch des Infanterie-Regiments Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Mit seinen ausgefeilten Trompeten-Soli

Zum Staunen: Wie Heinz Karner das gelingt

ist der Dessauer vergleichbar mit dem Balance-Akt eines Seiltänzers in schwindelnder Höhe – noch dazu ohne Netz. Hören Sie hinein in einen Live-Auftritt von Toni Maier. Da staunen selbst die feinfühligsten Ohren:

Wenn

man beobachtet, wie er ohne Wimpernzucken, mit völlig ruhiger Hand, die Pinselspitze sanft und mit feinster Linie kaum ausmachbare Details auf das Papier setzt, dann staunt man. Der Beobachter erkennt, dass da ein Künstler mit außergewöhnlicher Begabung am „Schaffen“ ist. „Wer malen will, der sollte auch zeichnen können“, beschreibt Heinz Karner sein seltenes Talent, das ihm in die Wiege gelegt worden ist. Bei seinen Arbeiten passiert es schon, dass Betrachter denken, ein hochauflösendes Farbfoto vor sich zu haben. Man will fast nicht glauben, dass es dafür viele, viele Stunden künstlerisches Handwerk brauchte. Seine jüngsten Bilder zum Bestaunen sind zwei Ikonen der Geschichte Österreichs: Kaiserin Maria Theresia, sechszehnfache Mutter (1717–1780) und – wer sollte es sonst sein – die legendäre Kaiserin Sisi. Diese hat Heinz Karner im Auftrag der Schönbrunn-Gesellschaft allerdings in Schwarz- und Grau-Schattierungen verewigt – mit den berühmten Sisi-Sternen im Haar. „Deshalb nicht in Farbe, weil die Arbeit für ganz spezielle Aufdrucke gedacht ist.“

Vor dem RUN auf Jahrhunderttickets

Wer werden die Ersten sein?
Ticketing ab 16. September „scharf geschalten“

.. und am 14. Dezember geht‘s für ALLE los. Noch gibt es keine Ticketpreise. Der Tag, an dem die ersten Buchungen getätigt werden können, steht aber schon fest, sagte Reinhard Wallner, Regionalmanager der ÖBB Personenverkehr AG: „Am 16. September ist die aktuelle Planung, denn an diesem Tag wird unser CEO Andreas Matthä die Fahrplan-Pressekonferenz in Wien abhalten. Zu diesem Zeitpunkt sind alle digitalen Medien, inklusive Ticketing, auch scharf geschalten.“ Dann habe man fast drei Monate Vorlauf, um seine Reise schon ab dem 14. Dezember planen zu können.

In Graz und Klagenfurt:

Koralmbahn-VIP-Premierenfahrten am 12. Dezember

Ab Dezember 2025 ist ein ein- oder zwei-stündlicher Railjet-Takt von und nach Wien geplant, voraussichtlich im Zeitraum von 6:00 Uhr bis 24:00 Uhr. Die genauen Fahrzeiten stehen noch aus. Zusätzlich wird es alle zwei Stunden einen schnellen RailjetXpress geben, der nur in Graz und Klagenfurt hält. Mit einer Fahrzeit von nur 43 Minuten zwischen den beiden Landeshauptstädten setzt dieser Maßstäbe in Schnelligkeit und Komfort und schlägt das Auto um rund 50 Minuten. Schon im Oktober geht es mit dem Güterverkehr los. WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk: „Die Koralmbahn

lässt die Zentralräume rund um die beiden Landeshauptstädte zusammenwachsen und einen neuen Wirtschaftsraum Süd entstehen.Mit bereits jetzt 150.000 Betrieben, 770.000 Beschäftigten und 70 Milliarden Euro Wertschöpfung. Es entsteht eine neue Region, in der man gerne arbeitet, studiert, investiert und vor allem auch lebt.“ Ab August gibt es umfassende Schulungen für die vielen Lokführer:innen und Techniker:innen des ÖBB Streckenmanagements. Sowie wichtige Sicherheitsübungen mit Blaulichtorganisationen aus beiden Bundesländern. Damit es dann heißen kann: Zug fährt ab!

Mehr Leistung. Mehr Wachstum. Mehr Möglichkeiten.

150.000 Betriebe.

770.000 Beschäftigte. 70 Milliarden Euro Wertschöpfung.

Symbolfoto

Er, Helmut Marko, machte Didi Mateschitz stolz

Dieser, ihn als Dank zum

Wohlhabend war Helmut Marko, Sohn aus einer bürgerlichen Unternehmerfamilie in Graz, schon in jungen Jahren. Das erleichterte ihm seine Begeisterung für Autorennen und den Einstieg in den Motorsport doch um einiges. Aber erst durch den Bullenchef Didi Mateschitz eröffnete sich für Helmut Marko die Chance, am großen Geldkuchen der Formel 1 viele Millionen zu verdienen. Als Red-BullMotorsportchef, wie es hieß und er genannt wurde. „Vielleicht gewinnen wir den einen oder anderen Grand Prix“, stapelte der RedBull-Chef bewusst tief.

Dass es dann mit Sebastian Vettel vier Mal die Weltmeisterkrone der Formel 1 gab, auch die Nummer 1 in der Konstrukteur-Weltmeisterschaft, und mit Max Verstappen wieder vier Mal Red Bull der Mega-Abräumer aus dem Milliardentopf der Formel-1-Gelder war – das ist auch Helmut Marko zuzuschreiben. Das Gespür des „Doktor“ aus Graz für Talente, sein Wissen um den Motorsport, auch durch seine persönlichen Erfolge, seine harte Arbeit über die Jahre hindurch, trugen maßgeblich dazu bei.

Indirekt profitierte auch die Steiermark vom Erfolg Markos. Er war der stille Einfädler, Ermöglicher in der Anfangsphase bei der Übernahme des Rings durch Didi Mateschitz. So manche Hürde musste

aus dem Weg geräumt werden, bis zur Rückkehr der Formel 1 im Jahre 2012 nach Spielberg.

Helmut Marko war es, der den Grazer Architekten Domenig für den neuen Ring und seine Bauten empfohlen hat. Das Hauptgebäude und die Haupttribüne in Form eines Heckflügels in Spielberg sind die Handschrift des Star-Architekten. Viele Abmachungen zwischen Didi Mateschitz und dem Land, zum Vorteil beider Seiten, kamen letztendlich auch unter Mitwirkung von Helmut Marko zustande.

Dabei ist Helmut Marko, der durch einen Steinschlag auf seinen Helm beim Grand Prix in Frankreich ein Auge verlor, alles andere als zugänglich. Selbst jene, denen der „Doktor“ (Marko studierte Jus) näherkommen will, zeigen sich nicht „ergriffen“ von seiner Art. Die, die mit Marko als Unternehmer Geschäfte machen, wollen oder auch mussten, zeigen sich meist noch weniger ergriffen von seinem Geschäftsverständnis.

Aber auch ein Niki Lauda, von seinem Auftreten her völlig anders als Marko, galt nicht als großzügig. Beim Geben und Nehmen tun sich so manche in der Formel 1 schwer. Könnte damit zusammenhängen oder darauf zurückzuführen sein, dass es in der Formel 1 um Hundertstel und Tausendstel Sekunden geht.

Marko, Verstappen. Toto Wolff möchte diesen im MercedesCockpit haben.

Letztendlich wird sich auch in diesem Jahr entscheiden, ob Helmut Marko und sein erfolgreicher Schützling Max Verstappen weiterhin ein Duo bilden oder nicht. Der WM-Titel ist für Verstappen nicht mehr in Griffweite. Toto Wolff wiederum macht kein wirkliches Geheimnis mehr daraus, dass er Verstappen ins MercedesTeam holen möchte. Aber das war’s dann schon. Sollte Wolff den Bullen und damit Helmut Marko das Zugpferd ausspannen, nämlich den Holländer, dann wäre das dem Mercedes-Sportchef sicher eine Champagner-Dusche wert.

Natürlich wird auch spekuliert, ob der im nächsten Jahr 82-jährige Helmut Marko Red Bull adieu sagen würde als Sportberater. Nüchtern betrachtet: Wer lässt einen solchen stressigen, aber derart lukrativen, sinnstiftenden Job, die Millionen als Berater dafür, sausen – mit all seinen Annehmlichkeiten und dem Komfort, der ihm geboten wird –, solange er nur irgendwie das Heft in der Hand halten kann. Und jetzt, wo Teamchef Horner von Bord geht, werden die nächsten Wochen und Monate noch spannender.

Fotos (2): Getty Images Red Bull Content Pool
Foto: Lucas Pripfl / Red Bull Ring

Dem Anlass entsprechend formiert. In der Mitte die Gäste: Recreation- und Styriarte-Intendant Mathis Huber (3.v.l.), Meisterpianistin Kristina Miller und Dirigent Fuad Ibrahimov. Und (v.l.): Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl, Vorstandsvorsitzender Georg Bucher, Vorstandsmitglied Walburga Seidl, Neo-Privatier Gerhard Fabisch und der Neue im vierköpfigen Vorstand, Sigmund Loibner.

Ein guter Mix ist wichtig

„Das

Team, der Spirit, macht’s aus …“, kennt man die Botschaft von Beratern und Trainern. Wenn es um den geforderten langfristigen Erfolg geht. Die Gremien der Steiermärkischen Sparkasse haben im Jubiläumsjahr in diesem Sinne entschieden. Langzeit-General Gerhard Fabisch, 65, zog sich nach 21 Jahren an der Spitze (seit 1985 dabei) mit Ende Mai ins Privatleben zurück. Für ihn rückt sein bisheriger ebenfalls bankerfahrener „Co“, Georg Bucher, 63, als sein Nachfolger in die Mitte. Der neue Generaldirektor wird dann 2027 seinen 65er feiern. Neu im vierköpfigen

200-Jahr-Jubiläum der Steiermärkischen Sparkasse

Vorstand ist der 58-jährige Sigmund Loibner. Er ist seit der Jahrtausendwende in der Bank, seit Jahren nun im erweiterten Führungsteam und war dort im Troubleshooter-Team. Nüchtern ausgedrückt: Sanierungsmanger im Großkundenbereich. Auch KLIPP profitierte vor 20 Jahren von seinem G’spür, mit Kunden umzugehen. Ganz im Sinne von Ex-General Gerhard Fabisch: „Grundsätzlich halte ich es für wichtig, bei Entscheidungen im Bank- und Geldgeschäft den Ziffern Raum zu geben – aber auch dem Bauchgefühl.“

Weiterhin: Luxus-Spielzeug mit 500 PS aus Graz

Erwar ein stolzes Aushängeschild der Produktpalette des motorsportbegeisterten Stefan Pierer: der GT-XR X-BOW von KTM. „Er setzt neue Maßstäbe“, so Pierer enthusiastisch in der Edelschmiede in Graz vor zwei Jahren. Das „Filetstück“ bleibt jedoch von der Insolvenz unberührt. Das Interesse dafür war groß. Nun hat KTM Sportcar mit internationalen Investoren einen neuen Eigentümer. 80 größtenteils in Hand-

arbeit gefertigte X-BOW haben bisher jährlich Graz in alle Weltrichtungen verlassen. Ab 320.000 Euro konnte man sich ein solches Luxus-Spielzeug kaufen. Künftig soll der Marktauftritt des X-BOW als Luxusmarke auffälliger werden. Das wird die Schon-Besitzer dieser 500-PS-Rakete freuen. Denn vom Preis her gab es je nach Ausführung keinen „Plafond“. Und so manche Garage „schmückt“ ein solch werthaltiger Bolide.

Styriarte – ein Erfolgsspiel

Die Styriarte sollte bei ihrer Gründung 1985 und mit der Rückholung von Nikolaus Harnoncourt (†) seine Heimatstadt Graz kulturell beleben. Und das gelingt bis heute. Chocolatier Josef Zotter: „Meine Frau und mich fasziniert immer wieder diese künstlerische Vielfalt. Diese Leichtigkeit und Schönheit der Musik, in Verbindung mit kulinarischem Genuss, um von den Problemen der Welt ein wenig abzulenken. So muss Kunst sein. Danke, danke ...“

Funkelndes

Miteinander

Mehr EGO geht nicht

Es ist ein Grazer Ehepaar mit Sympathie für die USA, speziell New York. „Da waren wir schon oft“, erzählten sie Klipp eine nette Trump-Anekdote. Als ihn praktisch niemand außerhalb der USA kannte, haben die beiden in einer Art „Reiseführer“ mit dem Titel „Die amerikanische Zumutung“ schon gelesen, dass Trump „der Mann mit der Midas-Faust“ genannt wird und dass er irgendwo im Tower auf drei Etagen und in 50 Zimmern zwischen rosafarbenem Marmor und Onyx lebt. Und in dem besagten „Reiseführer“ sagt er: Er wisse noch nicht, ob er sich um das Amt des Präsidenten des Landes bewerben wolle, aber dass er gewinnen werde, würde er sich bewerben, das wisse er. Und in der Tat: Was immer er berührte, wurde zu Geld und Macht. Er hatte aus dem ordinären Deal eine Kunst gemacht, er war kaum 40 und schon der Pharao. „Niemand in meinem Alter“, sagte er, „ist reicher als ich“,und er wusste auch, woher seine Unvergleichlichkeit kam: „Für mich sind die wichtigsten und die einzigen Dinge die Gene – und das ist ein bisschen traurig, denn es bedeutet, dass man es entweder hat oder eben nicht.“ Aber er hatte sie, ein Herrenmensch, ein „Erwählter.“

... in goldenen Handschellen. Anne Marie und Hans Schullin fällt für ihre Schmuckpräsentationen immer was Originelles ein. Diesmal für ihre Kollektion TOGETHER im Grazer Herzogshof in der Innenstadt. Als die mit goldenen Handschellen paarweise miteinander verbundenen Models die 140 geladenen Gäste in einen roten Raum führten, entdeckten sie auch ein Diamantcollier auf einer goldenen Schaufel neben einem Bauarbeiter, der vor sich hin schaufelte, bohrte und Maße nahm. Mit ihrem eigens komponierten Together-Song interpretierte Jazz-Sängerin Simone Kopmajer das Thema der Kollektion. Modeschöpfer machen es, Juweliere selten: die Präsentation der neuen Kollektion. TOGETHER nimmt Bezug auf die Ereignisse im Weltgeschehen und setzt das um, was das Leben lebenswert macht: Liebe und Miteinander. TOGETHER eben ...

Foto: Luef light

Verzwergung früherer Großer

Steirische ÖVP und SPÖ betroffen

Verursacher und verantwortlich dafür sind nicht jene, die jetzt am Ruder sind, sondern die Altvorderen. Die zukunftsweisende Lösungen versprochen haben, aber versagten. Mit ihrem Ego standen sie sich da selbst im Weg. Ein Hermann Schützenhöfer, sein politischer Ziehsohn Christopher Drexler. Auf der anderen Seite ein Franz Voves bei seinem tränenreichen Abschied im Jahr 2015. (Lilly Lotterblume beschäftigt sich in ihrer Kolumne ebenfalls mit dem Voves-Abschied vor zehn Jahren.)

Die Beschreibung „Verzwergung“ stammt von einem prominenten Kollegen – pointiert und punktgenau. Manuela Khom, die neue Parteichefin, war der kleinste gemeinsame Nenner nach dem Schock und den Intrigen als Folge der verlorenen Landtagswahl mit Christopher Drexler als Spitzenkandidaten. Den sein Förderer und Schirmherr Hermann Schützenhöfer auch heute noch als die „beste Wahl“ bezeichnet. Wiewohl er als Prädikat von den Wählern zugeschrieben bekam, zu wenig volksnah, eher arrogant zu sein. Er ortete von seiner Seite her, keine Fehler

gemacht zu haben, sondern sah sich nach dem Wahldebakel vom 24. November 2024 als „Bauernopfer der Republik“.

Drexler spielte darauf an, dass Präsident Alexander Van der Bellen der Schuldige war. Dieser hatte nicht dem Wahlgewinner Herbert Kickl den Regierungsauftrag erteilt und damit der FPÖ noch einen zusätzlichen Aufwind verschafft bei den Wählern anlässlich der Wahl im September 2024.

„Ich bin gekommen, um zu bleiben“

Das wiederholte Manuela Khom in den letzten Monaten. Der Parteitag bestätigte das kürzlich – ohne Gegenkandidaten. In Spitzenpositionen ist ein solches Gehabe wichtig, aber nicht hinreichend. Der Volksmund sagt: Mit voller Hose kann man leicht stinken, denn die wirkliche und logische Zukunftshoffnung der steirischen ÖVP – und das mag sogar für ihre Karriere gut sein in Zukunft, Barbara EibingerMiedl entschied sich bekanntlich, nach Wien zu gehen. Sie fungiert als Staatssekretärin im Finanzministeri-

um der Ampelkoalition. Eine solide Erfahrungswelt für spätere Jahre.

Weil da und dort im Zusammenhang mit Manuela Khom auch ein Vergleich mit Alt-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic im Januar 1996 bis 2005 bemüht wird: Diese folgte Josef Krainer 1995 nach dessen Wahlniederlage, schaffte im Jahr 2000 dann einen fulminanten Wahlsieg, um dann aber bereits 2005 gegen Franz Voves zu verlieren. Waltraud Klasnic musste daraufhin gezwungenermaßen aus der Politik ausscheiden.

Klasnics Einstieg und Weg an die Spitze der ÖVP als „weibliches politisches Gleichgewicht“ kam damals auch überraschend. Der feine, aber wichtige Unterschied: Waltraud Klasnic hatte damals in ihrem Umfeld eine bärenstarke ÖVP. Und mit den Namen Hirschmann, Paierl und Schilcher wusste sie erfahrene Vorund Querdenker um sich. Stichwort Modell Steiermark. Manuela Khom fehlt ein solches Umfeld. Noch dazu jetzt nur als Juniorpartner in der Regierung mit einem blauen Landeshauptmann Mario Kunasek an der Spitze.

Auch Hermann Schützenhöfers Stärke war nicht die Knochen- und Programmarbeit für die Partei, um in der Zukunft gerüstet zu sein. Ihm kam zugute, im Sog von Sebastian Kurz bei der Landtagswahl 2019 die ÖVP zur Nummer 1 in der Steiermark zu machen. Der Grübler (Selbstbeschreibung) muss aber jetzt damit fertig werden, dass seine Entscheidungen maßgeblich dazu beitrugen, der FPÖ wiederum, diesmal im Sog eines Herbert Kickl, und dem leider nicht zugkräftigen Christopher Drexler für die ÖVP das Land verloren zu haben.

Sich ihres Erfolgs sicher haben weder Schützenhöfer noch Drexler die nötige Arbeit für Nachwuchs geleistet. Manuela Khom war zwar Erste Landtagspräsidentin. Dennoch für die Parteispitze hatten sie die Herren Schützenhöfer und Co. nie vorgesehen. Eine solche Herausforderung war auch nie in ihrer politischen Lebensplanung angesagt. Khom wird nicht müde, erhabene Allgemeinsätze politisch zu verkünden. Doch das könnte nicht für ein entsprechendes Profil und allenfalls dann später auch für die Geschichtsbücher reichen.

Müssen Frauen immer mehr leisten?

Diese Bemerkung fällt oft, wenn es um Spitzenpositionen in der Politik oder auch in der Wirtschaft geht. Für diese Bemerkung gibt es in Hinsicht auf ÖVP-Landesparteichefin Manuela Khom kein Alleinstellungsmerkmal. Als Vergleich kann man den bei der Landtagswahl im November 2024 ebenfalls gescheiterten SPÖ-Vorsitzenden Anton Lang hernehmen. Auch ihn trug die Flut der Veränderungen nach der Wahlniederlage der SPÖ 2019 als Kompromiss an die Spitze seiner Partei. Er hatte diese Position nie in

seiner politischen Karriereplanung gehabt. Der SPÖ-Wahlslogan „er kann auch Landeshauptmann, weiß wie Landeshauptmann geht“, griff logischerweise nicht.

Anton Lang war es, der jahrelang die politische Achse, beispielsweise die vorbildliche gemeinsame Zusammenarbeit mit ÖVP-Mann Christopher Drexler, hervorhob. Nie den Anspruch auf den Landeshauptmann angemeldet hatte oder sich als Herausforderer präsentieren hätte wollen. Es fehlte dem seinerzeitigen Sportlandesrat der SPÖ Anton Lang der entscheidende Zug zum Tor. Persönlich war er mit dem,

Manuela Khom: 96,6 % beim Außerordentlichen Landesparteitag. Stimmung dort und bei den Wählern – oft wenig Gleichklang.

was er in der Politik als Karriere schaffte, völlig zufrieden gewesen, als man ihn in die Regierung holte.

Der ÖVP-Chefin Manuela Khom droht ein ähnliches Schicksal. Es ist zu wenig, wenn man aufgrund jahrelanger Routine zu einem nicht unsympathisch wirkenden PolitSpeech und einem Auftrittsritual gefunden hat. Und versucht, bewährte, aber alte politische Allgemeinwahrheiten weiterzuschreiben. Noch dazu in schwierigen Zeiten wie diesen. Da braucht es breit durchdachte Konzeptarbeit. Mit einer großen Antenne für die Gemeinden. Und nicht mit einer Art, so wie bisher, dass die Bürgermeister praktisch zu Bittstellern bei der

AT&S entwickelt „Wunderplatten“ für digitale Welt in Leoben-Hinterberg

„Wir haben einen globalen Hightech-Champion“

DiesesLob kam heute von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer anlässlich der offiziellen und feierlichen Eröffnung des neuen Substrat-Werks von AT&S in Leoben-Hinterberg. Ein denkwürdiger, großer Tag für den steirischen Leiterplatten-Hersteller mit weltweit rund 13.000 Mitarbeitern. „Hinterberg 3“ (HTB3) nennt sich das neue Werk – ein europäisches Leuchtturmprojekt für Mikroelektronik. Ist es doch die erste und einzige Produktionsstätte für Substrate in der westlichen Welt – mit einem eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum für IC-Substrate. Damit ist AT&S auch ein Vorzeigebeispiel für europäische Halbleiterkompetenz.

„Substrat“ heißt also der neue Fachbegriff. IC-Substrate verbinden die Mikrochips mit der Leiterplatte, auf der die Speicher, Stromversorgung und andere wichtige Systemkomponenten untergebracht sind und bilden eine Brücke zwischen der Nanowelt der Halbleiterindustrie und der Mikrowelt der Leiterplatten. Einfach für einen Laien erklärt es Hannes Voraberger, Leiter der

R&D-Abteilung von AT&S (Research & Development – Forschung und Entwicklung): „Wenn man ein elektronisches System mit einem menschlichen Körper vergleicht, dann ist der Chip eigentlich nur das Hirn. Das Hirn alleine kann nicht viel. Es braucht Blutbahnen, die es mit Energie versorgen. Es braucht Nervenleitungen, die die Signale irgendwohin bringen und es braucht Strukturen – ein Skelett. Und genau das liefern die Substrate. Sie sind die Nervenleitungen, die Blutbahnen und das Skelett.“

Nach dreijähriger Bauzeit und Investitionen in Höhe von mehr als 500 Millionen Euro arbeiten

Regierung antreten mussten. Ein Josef Krainer führte die Steiermark mit starker Hand, aber auch einem starken Team. Und mit seinem „Modell Steiermark“. Waltraud Klasnic profitierte noch davon und selbst auch ein wenig noch Hermann Schützenhöfer.

Als Landtagspräsidentin hätte Manuela Khom in den letzten Jahren und als Bezirksobfrau von Murau die Chancen gehabt, ihre Vision von Politik dort umzusetzen. Oder auch mit Konzepten Neues anzufachen. Präsentiert hat sie leider nichts, was bis Graz hörbar wurde. Doch eines bleibt in der Politik, deren einzige Konstante ist: Morgen kann alles schon anders sein. Ein Beweis dafür ist der neue Bundeskanzler Stocker. Niemand hätte in Österreich in einem Wettbüro auch nur einen Euro auf ihn gesetzt.

am AT&S-Unternehmenssitz in Leoben-Hinterberg bereits 420 neue Mitarbeiter:innen – aus 28 (!) Nationen – im hochmodernen Gebäudekomplex „Hinterberg 3“ (HTB3). Ergänzend zu den IC-Substrat-Produktionsstandorten in Malaysia und China komplettiert AT&S mit der Fertigstellung von HTB3 sein globales Forschungs- und Produktionsdreieck für hochentwickelte IC-Substrate, die entscheidend für die Entwicklung und Herstellung von Hochleistungsmikrochips sind. Mit HTB3 verfügt Europa jetzt erstmals über eigene Kapazitäten zur Erforschung und Produktion von IC-Substraten.

Foto: AT&S / Krug

Es kann uns als Österreicher stolz machen: Ohne entsprechende Mikroelektronik, wie sie in Leoben-Hinterberg entwickelt wird, ist KI nicht denkbar ...

Foto: AT&S

Hubert Patterer, 63, neuer Herausgeber der Kleinen Zeitung

... hab‘ nun mehr Zeit zum Schreiben, wie ich hoffe. Fern vom Maschinenraum, dessen Tempo und Erotik ich natürlich vermissen werde.

Digital first

„Wir arbeiten intensiv an einem neuen Digitalprodukt, in dem das Bewegtbild eine wesentliche Rolle spielen soll. Unser Track-Record (Erfolgsbilanz) war hier bislang nicht berauschend, da müssen wir deutlich besser werden.“

Der Neue

Der Neue

Hubert Patterer ging nach 19 Jahren als Chef. Oliver Pokorny übernimmt.

„Die neue Dreifaltigkeit“

Wolfgang Fercher, seit 2021 Chefredakteur in Klagenfurt, Oliver Pokorny und Christina Traar, neue Chefredakteurin in Wien

Geschäftsführerin Xenia Daum: Stehen vor schwierigen Aufgaben. Regionale Verwurzelung großes Glück. Hebel für Digital-Abos. Ende der gedruckten Kleinen Zeitung nicht abrupt, sondern schrittweise und solange wirtschaftlich tragbar.

Mit1. Juli war es soweit. Aber klar schon seit einem halben Jahr: Oliver Pokorny führt als Chefredakteur die „Kleine Zeitung“ in die Zukunft. Pokorny arbeitet bereits seit 2024 in der Führungsetage der Styria Media Group AG. Generaldirektor der Styria Media Group ist Markus Mair.

Mit rund 3.000 Mitarbeitern ist die Styria Media Group AG über eine eigene Vereins- und Stiftungskonstruktion letztendlich im Einflussbereich der Katholischen Kirche angesiedelt. Formal steht dem jeweiligen steirischen Diözesanbischof ein Vetorecht bei entscheidenden Beschlüssen, die in der Aktiengesellschaft getroffen werden, zu. Mit der Media Print zählt die Styria Media Group mit ihrem Headquarter in Graz (Foto rechts) zum zweitgrößten privaten Medienunternehmen in Österreich. Ihr Flaggschiff ist die zur Medienplattform entwickelte 120 Jahre alte „Kleine Zeitung“. Die zweitgrößte Verkaufs-Tageszeitung in Österreich.

Für Oliver Pokorny der bedeutendste KarriereSchritt in seinem Berufsleben. Er führte von 2018 bis Jahr 2023 die Regionalredaktion der Steirer Krone mit etwas mehr als zwei Dutzend Journalisten. Bis Hubert Patterer die Medienszene mit dem Abwerbe-Deal überraschte. Mit Pokorny als Nachfolger und für diesen mit einer völlig neuen Perspektive.

Drei Standorte

An ihren drei Standorten in Graz, Klagenfurt und Wien beschäftigt die „Kleine Zeitung“ rund 200 Redakteurinnen und Redakteure, dazu kommen noch pauschalierte und freie Mitarbeiter.

An der Seite von Pokorny Christina Traar, in der Wiener Redaktion als Chefredakteurin. In Klagenfurt Wolfgang Fercher, dort seit 2021 in dieser Funktion. In seiner Ausgabe vom Februar 2025 titelt die Fachzeitschrift „Journalist:in“ die Personalie als „Die neue Dreifaltigkeit“. Oliver Pokornys Botschaft: Digitalisierung und Regionalisierung vorantreiben, aber zugleich auch den Standort Wien und Print

stärken. Wohl die einzige Strategie für weitere erfolgreiche Jahre.

„Digital first“

Bei einem Studien- und Arbeitsbesuch in Norwegen hatten Hubert Patterer, Thomas Spann (damals Geschäftsführer), Redaktionsmanager Olbrich und Co. ihr Aha-Erlebnis. Sie erkannten am Beispiel der Regionalzeitung in Bergen, dass nur die totale Verschränkung zwischen digitalem und Print-Journalismus Zukunftschancen sichert. Der Slogan „digital first“ bedeutet nur, dass auf den Online-Plattformen praktisch nahezu in Echtzeit gearbeitet und veröffentlicht wird. Es darf keine „Parallelwelt“ in der Redaktion geben.

Laut ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) sind von den 250.000 verkauften „Kleine-Zeitung“-Exemplaren nur 6.000 nicht abonniert.

„Es würde mir leid tun, wenn ich den Wurzel nicht mehr mit der Hand halten kann, sondern nur digital sehe.“ Ein Abonnenten-Ehepaar

Das reicht nicht. Pokorny: „Wir müssen digital überproportional zulegen. Aktuell haben wir 70.000 Digital- und 180.000 Print-Abos. Das ist eine robuste Basis. Unser größtes Potential liegt

Foto: Jungwirth

sicher im digitalen, regionalen Qualitätsjournalismus. Aber wir müssen gerade auch im digitalen Regionaljournalismus noch mehr Tempo aufnehmen. Viele Verlage sagen, das Letzte, was uns bleiben wird, ist Mikrojournalismus. Das halte ich für Unfug einer teils mieselsüchtigen Branche, die zum Herbeireden des eigenen Untergangs tendiert.“ (Journalist:in 02/2025)

Frühere Stationen in Oliver Pokornys Berufsleben waren die Antenne Steiermark, Kommunikationschef beim Konzern Andritz AG und eben zuletzt bei der „Krone“.

Stichwort „Krone“: Zusehends zum Problem für die Tageszeitungen wird die Zustellung am frühen Morgen für die Abonnenten. Immer weniger Interessenten bewerben sich für diese Jobs. Seit 2024 gibt es daher erstmals eine Kooperation mit der Media Print. Vorteilhaft für beide auch aus Kostengründen. Über 40 Jahre war ein solches Projekt kein Thema. Nur die Zusteller da und dort, in einzelnen Rayons, waren klüger und sozusagen ihrer Zeit voraus – kooperierten inoffiziell und geheim.

Und: „Der Markt gibt letztendlich den Takt vor. Es wird der Moment kommen, an dem es für die Kleine Zeitung sinnvoller ist, sich vollständig auf ihre digitalen Angebote zu konzentrieren und das Printprodukt loszulassen.“

„Ein Segen“

Gerade in Umbruchzeiten, die wir jetzt erleben, ist es von Vorteil für unsere Gesellschaft und damit Demokratie unseres Landes, dass es Medien gibt, die praktisch gesehen „eigentümerlos“ sind. Von ihrem Gründungszweck so ausgerichtet sind, dass ihre Eigentümer nicht davon leben müssen. Und damit ihre eigenen Profite und ihr Vermögen im Auge haben. Bei der Styria Media Group und der „Kleinen Zeitung“ ist das gegeben. Sie steht letztendlich über einen Verein im Einflussbereich der Katholischen Kirche. Dass Unternehmen und damit auch die Zeitung wirtschaftlich geführt werden müssen, damit sie investieren und überleben können – das macht man erfolgreich seit 120 Jahren – und es für die Menschen damit auch Arbeit gibt, die ihre Existenzen sichert, ist die eine Seite der Medaille. Die andere: Dass Medien, nicht allein durch Profit getrieben, auch das Fundament unserer Demokratie stärken.

Mehr Miteinander auf Augenhöhe

Gelebte Inklusion, Recht auf Selbstbestimmung und der Mut, das eigene Leben zu gestalten

Flassig mit seiner Dany

Es war ein großer Moment für Roman Flassig, als er Dany vor mehr als drei Jahren zum ersten Mal sah. „Wow, was für eine hübsche Frau. Mit ihr würde ich gerne eine Zukunft aufbauen“, erinnert er sich noch gut an diesen für ihn besonderen Moment, als er seine Freundin Dany erblickte. Seit Dezember 2021 führen die beiden eine Fernbeziehung. Sie wohnt in Wien. „Das macht uns nichts aus. Wir schicken uns Fotos davon, was wir machen oder machen Videoanrufe und teilen unser Leben miteinander.“

Ihre Liebe überwindet aber nicht nur physische Entfernungen zwischen Graz und Wien, sondern wird auch von ihrer familiären Akzeptanz und Unterstützung getragen. „Mit meiner Mama versteht sich Dany sehr gut. Es ist so, als ob sie sich schon eine Ewigkeit kennen würden.“ Für Roman ist seine Dany das Wichtigste im Leben. „Ein Mensch, wie es ihn kein zweites Mal gibt. Mir geht es seit ich sie habe viel besser. Darum möchte ich keine Sekunde mit Dany missen“, so Roman. „Vielleicht werden wir eine Zukunft haben. Das Allerwichtigste ist, dass wir gesund bleiben und uns vertrauen …“

Dany bringt Freude in Romans Leben und bereichert auch seine sozialen Beziehungen und persönliche Lebensqualität. Die Geschichte der beiden zeigt, wie trotz räumlicher Distanz und individueller Lebensentwürfe eine tiefe Verbindung und gemeinsame Pläne wachsen können. In einer Welt geprägt von

vielfältigen Lebensgeschichten sind Beziehungen und Zukunftsträume tief verwurzelt in der Sehnsucht nach Verbundenheit und Selbstbestimmung. Die UN-Konvention betont das Recht auf freie Entscheidungen, Partnerschaften einzugehen und Familien zu gründen.

Der Schlüssel zur Selbstbestimmung

Zukunftsvisionen aus der Lebenshilfe Fürstenfeld und Judenburg illustrieren, wie Selbstbestimmung und Wohnformen das individuelle Wohlbefinden fördern können. Johann Hanfstingl, der nun in seiner eigenen Wohnung lebt, betont die Bedeutung von Privatsphäre und persönlicher Freiheit: „Ich habe alle wichtigen Dinge und Bereiche in meiner Wohnung, muss nicht mehr warten, dass ich z.B. duschen oder baden kann.“ Für ihn und viele andere ist Selbstständigkeit nicht nur ein Ziel, sondern ein Weg, um das Leben aktiv zu gestalten und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ein Blick in die Zukunft

Die Diskussion über Technologie und soziale Integration zeigt jedoch auch die Herausforderungen einer modernen, barrierefreien Gesellschaft. Mario Del Medico aus Judenburg teilt seine Vision einer Zukunft, in der

Technologie und Barrierefreiheit gleichermaßen Chancen und Ängste wecken. „In 50 Jahren sollten nicht nur die Wohnungen barrierefrei sein, sondern alle Bereiche des Lebens“, wünscht er sich. Seine Hoffnung auf eine inklusive Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Rechte und Möglichkeiten hat, unterstreicht die Bedeutung von Planung und Unterstützung gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention.

„Nichts über mich, sondern mit mir!“

Die LNW Lebenshilfe NetzWerk GmbH bietet durch ihre individuelle Zukunftsplanung ein Beispiel dafür, wie Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen ihre Autonomie wahren und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Die Prozessbegleitung ermöglicht es, persönliche Stärken und Wünsche zu erkennen und zu fördern, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Man versucht, den Blick auf das zu lenken, was Menschen gut können und in Zukunft noch ausprobieren möchten. Dadurch bekommen sie mehr Wahlmöglichkeiten und können ihr Leben aktiv mitgestalten.

In einer Zeit des Wandels und der Vielfalt zeigt sich, dass wahre Verbundenheit und Selbstbestimmung keine Grenzen kennen. Sie sind die Grundlage für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch seine Träume verwirklichen und ein erfülltes Leben führen kann.

* Quelle: „lebens.magazin“ der Lebenshilfe Steiermark,

Johann Hanfstingl (li.) lebt nun in eigener Wohnung. „... wollte mehr Selbstständigkeit erlangen und habe daher diesen Schritt gewagt.“

Roman
Jahrgang 36, Nr. 1/2025

Man bleibt ratlos zurück

Jürgen Lehner über ein Schuss-Attentat mit Mordversuch eines gut Bekannten

Niemand wird es jemals erfahren. Den entscheidenden Auslöser „jetzt besorg’ ich mir heimlich eine Pistole und beim nächsten Mal tue ich es“. Weil der Täter schweigsam bleibt. Binnen weniger Minuten hat der 53-jährige Familienvater aus meinem Bekanntenkreis – ich sehe sein Gesicht beim Schreiben vor mir – sein weiteres Leben und das seiner Familie und Verwandten zerstört. Den jüngeren Schwager mit zwei Pistolenschüssen (die er sich illegal besorgt hat) niedergestreckt. Ihm danach mit einem Hammer noch auf den Kopf geschlagen. Dieser überlebte nur durch eine Notoperation. Jenem Schwager, dem der gebürtige Kosovare geholfen hatte, erst in Österreich beruflich Fuß zu fassen. Die 19-jährige Tochter des Täters hatte den Onkel zu Hilfe gerufen, weil der Vater gegenüber der Mutter

wieder einmal gewalttätig wurde. Die Situation war eskaliert. Er würgte sie. Man konnte ihm die Waffe nach der Tat entwenden. Als dem Täter bewusst wurde: „Jetzt habe ich es getan.“ Die Polizei fand die Waffer außerhalb des Hauses in der Grünanlage. Gut möglich, dass dadurch noch Schlimmeres verhindert wurde. Es wird nicht mehr in Erfahrung zu bringen sein.

KLAR

ren, seit ich ihn kenne, NIE etwas zuschulden hat kommen lassen. Der als Mitarbeiter in einem Unternehmen, dessen „Innenleben“ und Abläufe ich bestens kenne, selbst schwierige Aufträge seines Chefs verlässlich erledigte. Dass er dafür gesorgt hatte, dass sein späterer Schwager im selben Unternehmen eine Beschäftigung bekam, sodass dieser überhaupt in Österreich Fuß fassen konnte. Dass dieser wiederum seinen Bruder nachholen konnte, der ebenfalls beim selben Unternehmen unterkam, so auch in der Steiermark ansässig werden konnte und heute mit seiner Familie hier lebt. Also, allesamt Zuwanderer, Menschen, die sich in Österreich mit ihrem Fleiß, ihrer Arbeit, ein sogenanntes „besseres Leben“ für sich und später auch für ihre Familien aufgebaut haben. Mit gutem Einkommen, Wohnung, Haus und einem kleinen Glück mit Familie. Wo beim Urlaub in der Heimat, natürlich mit einem „ich habe es geschafft“ auch die Verwandt-

schaft darauf stolz sein konnte.

Mit einem Blackout, einem Ausrasten ist in Bruchteilen von Sekunden alles, das bisherige Leben zerstört. Nichts mehr wird je so sein, wie es war. Ein Albtraum für alle Betroffenen. Und der Psychiater wird in seinem Gutachten im Prozess wegen versuchten Mordes zum Schluss kommen und sinngemäß festhalten: … bei seiner Tat geistig zurechnungsfähig.

Ist das ein Mensch? Tatsächlich? Wenn er in einem Ausnahmezustand das Leben anderer auszulöschen versucht, der sich bis zu diesem Ausraster nichts in seinem Leben zuschulden kommen hat lassen – fragt man sich unwillkürlich. Es ändert nichts an der Bestrafung. Aber was heißt zurechnungsfähig?

Unmittelbar nach

Was ich aus eigener Wahrnehmung weiß: Dass der Zugewanderte – nennen wir ihn B. – , heute längst Österreicher, sich in den rund 30 Jah-

der Tat, als man ihm die Waffe wegnehmen konnte, stimmt meiner Ansicht nach die Feststellung: „(wieder) zurechnungsfähig“. Die Erkenntnis für alle Beteiligten und Betroffenen: Was da geschehen ist, kommt leider immer zu spät.

Der Attentäter beim Schuldrama in Graz verfolgte bewusst einen Weg ohne Umkehr. Er hätte im Zug von Kalsdorf bis zum Hauptbahnhof in Graz „eiskalt und zurechnungsfähig“ eine noch weit größere Tragödie inszenieren können. Mit unsicherem Ausgang für ihn. Aber er wollte in seiner digitalen Parallelwelt als sogenannter

GewaltOrgien

Sind wir Menschen so?

Landeshauptmann Mario Kunasek verwies auf die Aufgabe, aus dieser Katastrophe auch die politisch richtigen Schlüsse zu ziehen. „Wir haben in der Steiermark versucht, über alle Parteigrenzen hinweg zusammenzustehen und zusammenzuhalten, wobei dabei Weltanschauungen keine Rolle spielen. Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, gut miteinander umzugehen. Meine Bitte ist es, diesen Umgang auch in den kommenden Tagen, Wochen, Monaten und Jahren beizubehalten.

„Wenn TikTok unsere Kinder nicht schützt, dann schützen wir unsere Kinder vor TikTok.“ Albaniens Ministerpräsident Edi Rama zum Verbot der Plattform TikTok. Ein Streit unter 14-Jährigen endete mit einem Mord.

Es mag provokant klingen, ist aber in diesem Zusammenhang in keiner Weise deplatziert: Braucht es leider derartige Tragödien, Wahnsinnstaten, damit eine Besinnung und eine nachhaltige Grundstimmung in unserer Gesellschaft bestehen bleibt? Um diesen gegenseitigen Zusammenhalt, dieses Zuhören, dieses Aufeinander-Zugehen sichtbar und erlebbar zu machen. Oder sind wir Menschen in unseren liberalen Gesellschaften so, dass wir ohne solche Massaker, Katastrophen, tiefen Einschnitte gar nicht fähig sind, es nicht schaffen, vernünftig miteinander umzugehen und auszukommen? JL

Nicht die vermeintliche Bedrohung aus dem „Reich des Bösen“ sorgt für die omnipräsenten Gewalt-Orgien auf den TV-Schirmen, Netflix und Co., digitalen Kanälen und Social-Media-Plattformen. Es ist der „way of life“ aus den USA. Wir Europäer wurden über Jahrzehnte als Konsumenten daran gewöhnt. Wohin das geführt hat, zeigen die schrecklichen Gewalttaten, die zunehmen und zunehmen. Massaker in Schulen und auf den Straßen, in Fußgängerzonen, Hinrichtungen live über Soziale Medien. Mancherorts werden diese Fakten noch immer bagatellisiert: Die Menschen lieben eben Action. Wo unentwegt geschossen, gestorben, geprügelt, gemordet, gestöhnt wird.

Hero überleben. Nichts anderes.

GewaltOrgien

Auch mörderischer ORF

Gewalt im Fernsehen ist uns, den Kunden, zur liebsten Gewohnheit geworden. In einer Fernsehwoche, im Normalfall, allein in den drei ORF-Programmen an die 100 Krimis, Thriller usw. mit hunderten Opfern, abgeschlachtet. Das Publikum reagiert kaum noch, wenn auf der Mattscheibe geballert wird, die Opfer sich in ihrem Schmerz krümmen, Gangster den Polizisten auflauern, diese verletzen oder erschießen, Verbrecher samt Auto oder einem Flugzeug in tiefe Schluchten stürzen, die Gewaltspirale praktisch 24 Stunden nonstop. Alles nur TV-Entertainment, also TV-Unterhaltung – versuchen die Programmgestalter die Entwicklung zu verharmlosen. Eine der Folgen: Bewaffnete Konflik-

aus dem digitalen Maschinenraum

te, Brutalität im Alltag, am Esstisch, auf der Couch, „live“ miterlebt, die mögliche Vernichtung anderen Lebens wird als ganz normal empfunden. Keine Spur mehr, dass Gewalt unmenschlich ist, pervers und die niedrigste Stufe, auf die Zwischenmenschlichkeit sinken kann.

Die Botschaft: Gewalt macht Helden. Die Gewalt löst Probleme. Blut fließt in Strömen. Die Ordnung kommt aus der Faust oder mit der Handfeuerwaffe. In der Welt der Videospiele: Wer gewinnt, der überlebt. Wer verliert, der stirbt. Und das soll die Gesellschaft nicht verändern? Und so eine Unterhaltungskultur soll Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene unbeeinflusst lassen? Unsere Empfindungsschwellen werden herabgesetzt. Die Sinne verrohen. Empathie bleibt zurück, geht verloren. Psychische Schäden sind die Folgen. Ein Blick in die Statistiken gibt die

Antwort darauf. Doch Einwände werden abgeblockt. Das Geschäftsmodell im Free TV: Mit noch mehr Gewalt bessere Zuschauerquoten, höhere Profite.

Keine

Chancen

Alles läuft nach den Gesetzen des „freien Marktes“ ab. Die Programme aus dem digitalen Maschinenraum wetteifern darum, noch blutiger, noch aufregender, noch exzessiver, noch menschenverachtender zu werden. Gut für die Werbung, die das große Geld bringt. Wie krank ist das? Ein Katastrophenfilm jagt den anderen. Millionen von YoutubeBeiträgen, die bis zur Enthauptung alles zeigen. Nur, wenn es blutig zugeht, wird angeblich nicht umgeschaltet oder weggeschaltet. Berge von Leichen werden für den wirtschaftlichen Erfolg produziert.

Steht jemand dagegen auf, dann

heißt es lapidar: Wer das nicht mag, der kann ja ab- und ausschalten. In Österreich fragt man sich: Warum muss ich dann zahlen dafür, dass ich abschalten kann?

Der meist aus den USA, aber jetzt auch schon aus Asien importierte Schund – der freie Markt, die heilige Kuh unseres Systems – verkauft am besten mit Unmenschlichkeit. Und niemand findet das dann anstößig, ist schockiert, wenn aus Israel, der Ukraine, dem Gaza-Streifen, Russland Bilder von realer Gewalt mit Verletzten und Toten gezeigt werden.

Wer dagegen spricht, ist von gestern, altfadrisch, geht nicht mit der Zeit, wird als reaktionär oder gar dumm angesehen. Man hat sich dem Kulturimperialismus zu beugen. Und in Österreich ist diese Haltung ganz besonders ausgeprägt. Wir sind in Österreich keine Solidargemeinschaft mehr. Die soziale Verhärtung und Kälte haben den Platz eingenommen. Völlig neue Dimensionen brutaler Kriminalität – sind damit salonfähig geworden. 30 Shootings mit 300 Toten, 500 Verletzten fallen nicht einfach so vom Himmel. Für wahr ein düsteres Bild.

Ohne die Sumsi überleben

„Wir brauchen die Artenvielfalt für unser Leben.“

Schon seit Jahrzehnten ein Visionär

Wenn er ins Büro fährt, dann denkt er bei allen Sorgen und Problemen, die es in seinem Unternehmen täglich zu lösen gibt: „Ich bin dem Leben dankbar, dass es mit mir so gut meint.“

Manfred Hohensinner ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Frutura Obst & Gemüsezentrum GmbH. Frutura ist Produzent und größter Vermarkter für Obst- und Gemüse in Österreich und versorgt täglich bis zu drei Millionen Menschen. Der in der Oststeiermark aufgewachsene Landwirt hat anfangs zum Erhalt seines Bergbauernhofes in einer Fabrik und danach als LKW-Fahrer gearbeitet. Ab Mitte der 1990er-Jahre hat Hohensinner als Unternehmer maßgeblich zur Modernisierung der heimischen Landwirtschaft beigetragen. Gemeinsam mit seinen Partnern nutzte er als Erster in Österreich Geothermie zur Beheizung von Gewächshäusern, um regionale Lebensmittel ganzjährig und klimaschonend zu produzieren. Hohensinner setzt sich zudem mit seiner 2021 gegründeten Initiative BeeWild aktiv für Biodiversität, Artenschutz und nachhaltige Landwirtschaft ein.

Er ist einer, der immer über den Tellerrand hinaus gedacht und gesehen hat. KLIPP hat eine seiner Visionen früh mitverfolgt. Etwa die Frutura Thermal-Gemüsewelt, die durch die Wärme des Thermalwas-

sers als erneuerbare Energiequelle in Blumau in der Oststeiermark betrieben wird. Mit seinen Mitstreitern setzte Hohensinner neue Maßstäbe im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft und verbindet ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz.

Frutura beschäftigt knapp 1000 Mitarbeiter, ist als familienfreundlicher Betrieb zertifiziert und kooperiert mit über 1000 weiteren Produzenten in Österreich sowie dem Ausland und garantiert damit nicht nur Versorgungssicherheit, sondern auch faire und langfristige Partnerschaften entlang der Lieferkette.

Modellregion für ein neues Miteinander

Wie das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur in der Praxis aussehen kann, zeigt BeeWild eindrucksvoll im steirischen Naturpark Pöllauer Tal. Dort entsteht Europas erste Lebensmusterregion – ein lebendiges Beispiel für naturnahe Raumgestaltung und ökologische Verantwortung. In dieser Modellregion werden nicht nur bestehende Lebensräume geschützt, sondern auch neue Biotope als sogenannte Trittsteine in der Landschaft angelegt. Ergänzend

Fatale Entwicklung stoppen. BeeWild-Initiator Manfred Hohensinner:

dazu werden umfassende Bildungsangebote für alle Altersgruppen geschaffen, um das Wissen über ökologische Zusammenhänge tief in der Bevölkerung zu verankern.

BeeWild – Gemeinsam für die Artenvielfalt

BeeWild ist weit mehr als ein gewöhnliches Artenschutzprojekt. Die Initiative, von Frutura-Geschäftsführer Manfred Hohensinner ins Leben gerufen, versteht sich als Bewegung für eine lebenswerte Zukunft und verfolgt das Ziel, den natürlichen Lebensraum heimischer Tier- und Pflanzenarten dauerhaft zu sichern. Gleichzeitig soll das gesellschaftliche Bewusstsein für die immense Bedeutung der Bio-

Foto: Frutura
Philip Platzer
Foto: Frutura

auch wir nicht

diversität gestärkt werden. Dabei ist Mitmachen ganz einfach: Schon mit einem Euro pro Jahr lässt sich ein Quadratmeter ökologisch wertvoller Lebensraum erhalten. So wird jeder Beitrag – ob klein oder groß – zu einem wirkungsvollen Baustein für den Naturschutz.

Prominente Stimmen für die Natur

Getragen wird BeeWild von einer beeindruckenden Allianz prominenter Persönlichkeiten, die sich als Arten-Schutzpatron:innen engagieren. Mit dabei sind unter anderem der vierfache Formel1-Weltmeister Sebastian Vettel, die international gefeierte Opernsängerin Elīna Garanča, Ex-Tennisprofi Dominic Thiem, Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier sowie die SkiAlpin-Doppelweltmeisterin und Sängerin Lizz Görgl. Ihr öffentlichkeitswirksames Engagement trägt

maßgeblich dazu bei, die Botschaften von BeeWild einem breiten Publikum zugänglich zu machen und Begeisterung für aktiven Artenschutz zu wecken.

Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung

Ob als Privatperson, als Unternehmen, als Bildungseinrichtung oder als landwirtschaftlicher Betrieb – so wird man Artenschutz-Patron: auf beewild.com kann man auswählen, wie viele Quadratmeter Biodiversitätsfläche man schützen möchte. Es beginnt bei 1 Euro für 1 m². Dafür erhält man dann die gewünschten Quadratmeter Biodiversitätsfläche, für ein Jahr bewirtschaftet, ein personalisiertes Zertifikat mit den GPS-Koordinaten der Fläche sowie auch eine Kennzeichnung vor Ort. Der Schutz der Artenvielfalt kann also ganz einfach

sein – nach dem Motto: Holen wir uns die Natur zurück! Wildbienen, Heuschrecken, Schmetterlinge oder Vögel, aber auch Blumen wie Arnika oder Kuckucksblumen brauchen jetzt unsere Hilfe.

Manfred Hohensinner: „Ich erinnere noch einmal daran: Wir leben alle

im gleichen Lebensraum. Es gibt keinen zweiten für uns. Automatisch haben wir daher alle eine Verantwortung dafür, dass das einigermaßen so bleibt. Da kann ich mich nicht entkoppeln davon. Weil ich nehme den Lebensraum ja jeden Tag in Anspruch. Schon mit einem Euro pro Jahr erhalten wir ihn.“

Auch prominente Persönlichkeiten engagieren sich für BeeWild (v.l.): Sebastian Vettel, Andreas Gabalier, Lizz Görgl, Dominic Thiem und Vittoria Ferragamo
Foto: Frutura

Die solarbeheizte Schule in 4500 m Höhe von den Steirern um Christian Hlade erbaut. Die Friends of Lingshed zeigen, was Menschen schaffen können.

1x1 lernen im Himalaja

Lingshed – ein weißgrüner Brückenkopf in Ladakh

Es war eine oscarreife und einmalige Leistung: Weil das armselige Himalaja-Dorf Lingshed – auf 4.500 Metern gelegen – keine Schule hatte, errichtete eine Gruppe von Steirern, angeführt von Christian Hlade, am Ende der Welt mit eigenen Händen ein solarbeheiztes Schulgebäude. Die Mühen und Plagen waren enorm – mit 30 Pferdeladungen mussten Holz, Glas, Nägel, Farben in Viertagesmärschen über 5.000 Meter hohe Pässe nach Lingshed, auch „little Tibet“ genannt, gebracht werden, das sechs Monate im Jahr nicht erreichbar ist. Das war die Titelstory dazu. Ein KLIPP-Report über den weißgrünen Brückenkopf im Himalaja.

So war es

Einen Monat vor den (mehrmaligen) Reisen ging ein Brief auf die Reise – dieser wurde über Mönche und Bewohner des Dorfes, die

eben in der fünf Tagesmärsche entfernten Provinzhauptstadt Leh zu tun hatten, ins Dorf gebracht. Und am Tag X wartete dann ein Mönch oder ein Dorfbewohner mit einem Pferd oder Esel als Packtier am Treffpunkt Phangila.

Helfen wollen war die Aufgabe „Ladakh und die tibetische Himalajaregion haben ideale Voraussetzungen für solare Energienutzung“, so Christian Hlade. Es gibt im rauen Wüstenklima von Ladakh kaum Bäume und daher auch kaum örtlich vorhandenes Heizmaterial für die sehr kalten Wintermonate, in denen Temperaturen bis –30°C keine Seltenheit sind. Trotz der frostigen Temperaturen scheint fast täglich die Sonne, der Himalajahauptkamm hält fast alle Niederschläge ab und das Klima ist äußerst trocken.

Beginn der Bauvorbereitungen Nach einer achtjährigen Partner-

schaft mit Lingshed begannen im Sommer 1999 die Vorbereitungen für den Bau eines an den Grundlagen solaren Bauens orientierten Schulgebäudes. Das gesamte Bauholz wurde gekauft und mit einem LKW zwei Tagesreisen zum Ort Zangla im Süden von Lingshed transportiert. Dort lagerten die Balken bis zum Winter, wurden dann mit Schlitten auf dem zugefrorenen Zanskarfluss bis in Dorfnähe und dann auf den Schultern der Dorfleute in einem mehrstündigen Marsch nach Lingshed gebracht.

„Diese komplizierte Logistik ersparte den viertägigen Transport der Balken über zwei 5.000 Meter hohe Pässe.“

Im März 2000 kündigte Christian Hlade seine Anstellung in einem Grazer Architekturbüro, um sich ausschließlich dem Schulbauprojekt widmen zu können. Zunächst musste erst einmal die Finanzierung gesichert werden, denn für ein

so großes Bauvorhaben hatten die Friends of Lingshed viel zu wenig Geld am Projektkonto. Es galt, eine Summe von 50.000,– Euro für den erste Bauabschnitt aufzutreiben –und das gelang.

Schwierige Bauarbeiten

„Im Mai“, erzählt Christian Hlade, „reiste ich dann nach Lingshed, um die Bauarbeiten und den Materialtransport zu koordinieren.“ Weitere 30 Pferdeladungen an Holz, Glas, Nägel, Farben, usw. mussten jeweils in vier Tagesmärschen über 5.000 Meter hohe Pässe nach Lingshed gebracht werden. An die 50 Personen waren dann vor Ort an der Bauausführung beteiligt und mussten eingeteilt und mit Material und Arbeit versorgt werden.

Harte Lebensbedingungen

Für ihn waren auch die Lebensbedingungen im Dorf in den ersten

Fotos:

vier Wochen äußerst hart. „Da noch zu viel Schnee auf den Pässen lag, konnte ich nicht mit Packpferden anmarschieren, sondern musste mein ganzes Gepäck für die vielen Wochen Aufenthalt vier Tage lang am Rücken nach Lingshed tragen.“ Das heißt dann keine Bücher und keine zusätzlichen Lebensmittel während der ersten Wochen.

„Für meine Versorgung im Dorf war ich dann auf Essenseinladungen der DorfbewohnerInnen angewiesen.“ Gegen Ende des Winters sind jedoch im Dorf fast alle Vorräte aufgebraucht und man bekommt tagelang nichts anderes als den berüchtigten – häufig mit stark ranziger Butter versetzten – tibetischen Buttertee und etwas geröstetes Gerstenmehl (Tsampa). „Eine Tasse Schwarztee mit etwas Zucker war schon größter Luxus und meine 20 Vitamintabletten mein größter Schatz. Dies nicht wegen der Vitamine, sondern als Geschmacksalternative und als Nachspeise.“

Bei

Minus 30 Grad

Das Schulgebäude hat fünf Klassenräume und drei Innenwohnräume für Lehrer. Alle Räume können im Winter durch die Sonneneinstrahlung passiv erwärmt werden.

Die Räume sind ca. 3,5 Meter mal 3,5 Meter groß, die vorgelagerten Wintergärten haben Abmessungen von 2,8 Metern mal 9 Meter. Die Innen-und Außenwände sind 50 cm stark und wurden aus örtlich hergestellten, luftgetrockneten Lehmziegeln gebaut.

Tagesmarsch zur Schule

Mehr als hundert Schüler werden in der von Steirern unterstützten Schule unterrichtet, sie kommen aus den Dörfern der Umgebung und wohnen in einem sehr spartanisch eingerichteten Internat. Doch für die Kinder ist es dort die einzige Chance, Lesen und Schreiben zu lernen, weil sie ja aus Siedlungen kommen, für die man Tagesmärsche braucht, um sie zu erreichen. In den Wintermonaten ist es überhaupt aussichtslos, dort können die Menschen nur in ihrem Dorf das Leben und so den Winter schaffen.

Die Steirer finanzieren zwei der sieben Lehrer und unterstützen auch die übrigen finanziell. „Früher sind die Lehrer – Inder – immer davon gegangen, jetzt halten sie durch.“ Unterrichtet wird in drei Sprachen – Englisch, Bodhik, das ist die Umgangssprache, meist von Buddhisten gesprochen und Urdu,

das ist die Regionalsprache, mehrheitlich von Moslems verwendet.

Echter Gänsehautmoment beim Wiedersehen

Anlässlich des Jubiläums besuchte Christian Hlade kürzlich sein „Lebensprojekt“. Christian Hlade: „Das Wiedersehen mit dem Dorf und meinen vielen lieben Bekannten dort hat mich sehr bewegt. Man muss wissen: Lingshed war 1991 bei meinem ersten Besuch ein kleines Bergdorf, quasi ganz am Ende der Welt, mehrere Tage zu Fuß von der nächstgelegenen Straße entfernt und nur über 5.000 Meter hohe Pässe zu erreichen. Es gab keinen Strom – und auch keinen Zugang zu Bildung.“

„Heute, und das hat mich sehr berührt, gibt es hier durch unser Projekt einen modernen Schulcampus, der mittlerweile von der indischen Regierung übernommen wurde. Im ganz neuen ,Computer-Classroom’ hängen High-Tech-Flatscreens, 19 engagierte Lehrer:innen unterrichten fast 100 Kinder bis zur 10. Klasse. Als eine Lehrerin mir bei

meinem Besuch die Auszeichnung zur besten Schule des Bezirks zeigte und dabei sagte: ,We are having here an Education Revolution in Lingshed, because of your project!‘ war das ein echter Gänsehautmoment für mich. Ich fühlte mich bestätigt und glücklich: Meine verrückte Idee von damals war richtig und hat reiche Früchte getragen!“

Woher kam die Idee?

„Eigentlich wollte ich damals nur wandern und die Welt erkunden, Backpacker sein. 1991 entdeckte ich auf einer Trekkingtour durch Ladakh das abgelegene Bergdorf Lingshed. Als ich sah, dass es hier

Ein Bild, das für sich spricht …
Damals: Christian Hlade mit den Friends of Lingshed
„Gänsehaut beim Wiedersehen“

Zwischen Himalaja und Karakorum

Ladakh ist eine geographische Region im Norden Indiens zwischen Himalaja und Karakorum, die regional von der Ladakh-Kette im Nordosten und der Zanskar-Kette im Südwesten begrenzt wird. Außerdem wird die politischadministrative Bezeichnung „Ladakh“ für die größte Provinz im Bundesstaat Jammu und Kaschmir in Indien verwendet.

Ladakh hat etwa 140.000 Einwohner, was eine sehr dünne durchschnittliche Besiedlung von 1,35 Einwohner pro Quadratkilometer bedeutet. Jedoch ist die Zahl trügerisch, denn 99,6% der Landfläche sind unbewohnbar. So gesehen ist der Bevölkerungsdruck doch ziemlich groß. Ladakh ist buddhistisch und zum Teil auch muslimisch, doch die Lebensweise der meisten Menschen in Ladakh ist von buddhistischen Prinzipien geprägt.

Bewegender Moment: Ausgezeichnet als beste Schule der Region

keinerlei Schulbildung gab, hatte ich die Idee, als Diplomarbeit für mein damaliges Architekturstudium, hier eine Schule zu planen. Ich war der Überzeugung, nicht einfach wieder abreisen zu können, ohne etwas Gutes zu hinterlassen, in diesem Fall zu helfen und die Region nachhaltig zu unterstützen –mit dem Zugang zu Bildung.

Zwei Jahre später, als inzwischen diplomierter Architekt, organisierte ich dann dort mit Spendengeldern

den allerersten Schulunterricht mit zwei Lehrer:innen. Unser Schulgebäude war damals ein halb zusammengefallenes Haus, in dem Ziegen herumkletterten. Was als ,verrücktes’ studentisches Projekt begann, wurde dann zu meiner Lebensaufgabe und hat mein Leben maßgeblich verändert.“

Wie ging es dann weiter?

„1995 gründete ich zusammen

Vollbepackt: mehrere Tage unterwegs

mit anderen Mitwirkenden den gemeinnützigen Verein ,Friends of Lingshed‘, der Bildung im Dorf Lingshed organisiert und so Kindern und Jugendlichen eine gute Ausbildung ermöglicht. Ich sammelte Spenden und konnte rund fünf Jahre später gemeinsam mit der Dorfbevölkerung den Bau der „Lingshed Solar School“ realisieren – vollständig solarbetrieben und für die damalige Zeit revolutionär. Um dieses Bildungsprojekt zu verwirklichen, kündigte ich meinen festen Architektenjob und organisierte die ersten Wanderreisen nach Ladakh. Das war dann die Geburtsstunde meines Reiseunternehmens Weltweitwandern.“

Dieses wörtliche Lob kam von Wirtschaftskammer-Präsident

Josef Herk anlässlich der Verleihung des Steirischen Landeswappen am Firmensitz in der Laubgasse. Der Festakt stand unter dem Motto „Ausgezeichnet“. Und diese nahm Landeshauptmann Mario Kunasek persönlich vor. Er überreichte die Urkunde zur Führung des Steirischen Landeswappens unter dem Applaus der Mitarbeiter und Gäste der Geschäftsführung.

Denzel gehört steirischenzum Familiensilber

‚‚Auch ein Festtag für Gesellschafter und Mitarbeiter

Genau vor einem Jahr hatte Ernst Konrad nach 41 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter die Verantwortung für e.denzel an die jüngere Generation übergeben. Mit ihr gelang es bei e.denzel als Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten eine steile Entwicklung in Gang zu setzen.

v.l.: Ernst Konrad (langjähriger GF e.denzel), KommR Johann Reisenhofer (Spartenobman Gewerbe und Handwerk, Landesinnungsmeister), Ing. Josef Herk (Präsident WKO Steiermark), LIM Ing. Alexander Fürnschuß (GF e.denzel), LH Mario Kunasek, Manuel Pichler (GF e.denzel), Herbert Planetz (HGF e.denzel & Intratec)

Wichtige Begleiter und Partner auf diesem Erfolgsweg waren und sind die Wirtschaftstreuhänder Hubner & Allitsch als Gesellschafter.

Das Leistungsangebot wurde über die Jahre kontinuierlich erweitert, unter anderem durch den Bereich HKLS im Jahr 2014 und die Integration der Tochterfirma Intratec 2016, die mit der Automatisierungstechnik & IT das Komplettangebot von e.denzel vollendet.

Heute beschäftigen e.denzel und Intratec rund 130 Mitarbeitende – darunter Menschen aus über einem Dutzend Nationen, etwa aus Spanien, Kambodscha und Rumänien. Das Unternehmen versteht sich als internationale, generationenübergreifende Familie, in der Vielfalt und Zusammenhalt im Alltag gelebt werden.

Mit einem erfahrenen Führungsteam – Herbert Planetz (Hauptgeschäftsführer e.denzel und Intratec), Manuel Pichler und Alexander Fürnschuß (beide Geschäftsführer e.denzel), Christian Konrad (Prokurist e.denzel) sowie Alexander Töscher und Lukas Hödl (beide Prokurist Intratec Development, Automation, Solutions) – präsentiert sich e.denzel als steirischer Komplettanbieter für Energiesysteme. Das 1918 gegründete Unternehmen hat sich vom Elektroinstallationsbetrieb zu einem modernen Technikdienstleister mit fünf Kompetenzfeldern entwickelt.

– Photovoltaik, Stromspeicher und Notstromversorgung

– Heizung, Wärmepumpen, Klimaanlagen, Sanitär – Sicherheitstechnik

– Elektroanlagen

– Automatisierungstechnik & IT

Zu den wichtigsten Projekten zählen Infrastrukturprojekte, Projekte für kommunale und öffentliche Auftraggeber, Lösungen für Industrieanlagen sowie Ver- und Entsorgungsunternehmen.

Als mehrfach ausgezeichneter Lehrbetrieb („Star of Styria“) investiert das Unternehmen konsequent in Ausbildung, Weiterbildung und moderne Arbeitsbedingungen – und schafft so langfristige Perspektiven für Fachkräfte in der Region.

Fotos (2): Florian Lierzer

BIG TECH muss weg

... sieht der Buchautor und Digital-Experte Martin Andree keinen anderen Ausweg. Die Digitalkonzerne zerstören Demokratie und Wirtschaft.

Digitale Monopole bringen immer größere Teile unserer Lebenswelt unter ihre Kontrolle. Die Plattformen dominieren zunehmend die politische Meinungsbildung und schaffen zugleich unsere freie Marktwirtschaft ab. Man fragt sich: Ist das überhaupt noch legal? Warum sollten wir uns das noch länger gefallen lassen?

Der Medienwissenschaftler Martin Andree zeigt messerscharf, wie weit die feindliche Übernahme unserer Gesellschaft durch die Tech-Giganten schon fortgeschritten ist – und wie wir uns das Internet zurückerobern können.

Wer befürchtet, dass Facebook, Google, Amazon und Co. zu mächtig geworden sind im Internet, weiß es Dank der Zahl aus dem neuen Atlas der digitalen Welt von Martin Andree nun. „Es ist noch viel schlimmer“, so urteilt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Eine Bedrohung unserer Demokratie.

Alle reden gerade über Chat GPT, aber in der Rückschau wird die Generative KI „nur den allerletzten Todesstoß für unser Mediensystem darstellen“, so Buchautor und Me-

dienwissenschaftler Andree. Wenn Millionen von maschinell erzeugten Texten und Beiträgen die sozialen Medien fluten, gleichzeitig wird die seit Jahrzehnten voranschreitende Entwertung der Inhalte im Netz ihren endgültigen Abschluss erreichen. Die Digitalkonzerne können den Sack zu machen – die redaktionellen Medien haben nicht die geringste Chance. Unser Mediensystem wird schon in wenigen Jahren nicht mehr unter unserer Kontrolle stehen.

Sie wundern sich, dass die Gefahr aktuell in den gesellschaftlichen Debatten kein Thema ist? Sie haben Recht, antwortet Autor Andree. Sie fragen sich, ob ich hier nicht etwas übertreibe und eine Panikmache betreibe? Leider, nein.

Was die wenigsten Menschen ahnen: Diese Transformation ist schon sehr weit fortgeschritten. Schon heute haben die digitalen Medien die analogen überholt und sind zu den neuen Leitmedien geworden. In den nächsten drei, vier Jahren werden die analogen Medien auf rund einen Anteil von 25 Prozent gesunken sein! Einer Handvoll Digitalkonzerne – amerikanisch – ist

es gelungen, den westlichen Gesellschaften unser wunderbares, früher demokratisches Internet durch aggressive Methoden und unfaire Tricks zu stehlen. Durch die Übernahme weiter Teile des Internets haben sie es geschafft, eine rundum segensreiche, digitale, gesellschaftliche Transformation auf eine abschüssige Bahn zu brin-

gen und für ihre eigenen Zwecke auszubeuten. Mit zig-Milliarden Gewinnen! Auch Regierungen und Politiker werden in Zukunft einen Großteil ihrer Kommunikation über die Plattformen erzielen – weswegen sie immer abhängiger von den Digitalkonzernen werden.

Denn die Tech-Riesen können in Zukunft nach Belieben darüber ent-

scheiden, wie viel Aufmerksamkeit (Traffic) die verschiedenen politischen Botschaften erhalten. Denn nur noch sie werden den Zugang zum Maschinenraum der digitalen Medien und der Abmischung der Botschaften im Netz mit ihren Algorithmen besitzen. Sie werden diesen Zugang aggressiv zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen.

Die einen werden fragen: „Ist doch super, das ist halt Teil des Fortschritts – Neue werden kommen, Alte vergehen. Was ist bitte falsch daran? Wofür brauchen wir die analogen Medien noch? Nur her mit den coolen, neuen Plattformen und weg mit dem alten Kram!“ Doch so einfach ist es nicht. Was passiert, wenn wir unsere Mediendemokratie umstellen auf digitale Medien? Was sind die Konsequenzen, wenn US-amerikanische Plattformen zum Fundament unserer Demokratie in Österreich oder in Europa werden?

Es gibt eine haarsträubende Konzentration des digitalen Traffics. Am Beispiel Deutschland. In unserem Nachbarland sind 16 Millionen Foto:

Eine Handvoll Anbieter beherrscht das Netz

Florian
Lechner

Domains registriert. Dafür zahlen die Inhaber natürlich eine Gebühr. Die Messungen von Martin Andree und seinem Team über drei Monate auf allen Endgeräten zeigen aber nur auf 131.993 Websites und Apps Traffic. Das ist korrekt. Was wiederum bedeutet: Auf mehr als 99 Prozent aller Domains (also auf rund 15,9 Millionen Domains) lässt sich überhaupt kein Traffic nachweisen. NULL. Wenn Sie ahnen, was das zu bedeuten hat, sollte sich zu dem Gefühl des Schwindels nun ein waschechter Schock und

ein Schweißausbruch gesellen, so Andree. Wir haben die Konzentration, also die Ungleichverteilung innerhalb dieser 131.993 Angebote genau mathematisch berechnet. Man kann sich das vorstellen wie eine Vermögensverteilung. Auf einer Skala würde der Wert 0 eine Gleichverteilung darstellen (alle Menschen besitzen gleich viel), dagegen würde der Wert 100 die maximal denkbare Ungleichverteilung repräsentieren (eine Person besitzt alles, alle anderen nichts).

Die Plattformen zerstören die Anbieter-Vielfalt. Die Abschaffung der Vielfalt in den digitalen Monopolen ist vor allem deshalb so erstaunlich, weil die Realität der digitalen Mediennutzung das genaue Gegenteil von der bunten und dynamischen Robin-HoodWelt darstellt, die uns seit Jahrzehnten versprochen wurde.

2024 sind aus Österreich 2,6 Milliarden Werbegeld an die großen USSocial-Media-Plattformen geflossen. Das ist viel mehr als die gesamten Fernseh- und klassischen Werbeeinnahmen in Österreich.

War das Internet nicht das Universum der coolen Underdogs? Sollte das Netz nicht den Armen geben und den Reichen nehmen? Heute weiß man es. Es ist ein schönes, aber irreführendes Märchen. Dieses weist Politiker, Unternehmen, Blogger, Kreative und Nutzer konsistent in die falsche Richtung. Es kommt zu keiner Vervielfältigung des Angebots. Bei oberflächlicher Betrachtung. Klar, im Fernsehen gibt es hunderte verschiedene Programme, auf Youtube Millionen. Es gibt tausende von Zeitungen, Millionen von Blogs. Ein CD-Laden kann nur tausende von CDs anbieten, Spotify viele Millionen Titel. Und so weiter.

Unser Morgen braucht finanzielle Gesundheit.

Wenn jedoch Angebote gar nicht genutzt werden, ist es so, als würden sie nicht existieren. Die Vielfalt des Angebots ist dann nur eine Fata Morgana, deren schillerndes Flimmern in Wirklichkeit einen gigantischen Friedhof verdeckt. Das digitale Universum besteht aus einer Handvoll Giganten und einem riesigen Friedhof. Wo wird in Zukunft das Geld verdient? Mit dem Traffic des Internets verdienen aktuell nämlich fast nur die Digitalkonzerne eine Menge Geld. Die anderen gehen weitgehend leer aus.

Die Steiermärkische Sparkasse unterstützt dabei, finanziell gesund zu sein und dadurch langfristig zufriedener und glücklicher zu leben.

„Die kicken uns aus der Regierung, machen eine Koalition mit der FPÖ“, erinnert sich Hubert an die Worte von Franz Voves am Schicksalstag, dem 10. Juni 2015. Mit diesem drohenden Szenario der Getreuen um Voves verstummten in der entscheidenden Parteivorstandssitzung die Stimmen jener, die zumindest eine Halbzeitlösung für die SPÖ als stimmenstärkste Partei verlangten und Hermann Schützenhöfer nicht für fünf Jahre zum Voves-Nachfolger küren wollten. Dieses Ansinnen blockte Voves ab, weil er schon seine ramponierte persönliche Glaubwürdigkeit nicht noch mehr beschädigen lassen wollte. Denn zur Aussage „bei unter 30% bin ich weg“ gab es noch den Voves-Sager aus dem Wahlkampf: „Er sagt, was er tut, und er tut, was er sagt.“ Und daran wollte er für immer und ewig gemessen werden.

Die Genossen, die seine dritte Kandidatur für den Landeshauptmann bejubelt hatten, die ihn vor der Wahl zu Tränen gerührt hatten, deren Seelenzustand war ihm in dieser entscheidenden Phase nicht wichtig. Er schlug am 10. Juni 2015 die Warnungen der Gewerkschafter Josef Pesserl, Wolfgang Schachner, Beppo Muchitsch und Co. in den Wind und attackierte diese, sie würden aus einer gesicherten Position heraus ihre Haltung einnehmen. Diese wiederum erwiderten, es gehe um die Zukunft der strauchelnden SPÖ

Noch dazu, wo Franz Voves und Hermann Schützenhöfer vor der Wahl immer wieder betont hatten, dass ihre Partnerschaft für 10 Jahre angesetzt war. In diesem Licht erschien die praktisch kampflose Übergabe des Landeshauptmanns an Hermann Schützenhöfer auch als späte, stille Rache an die Wiener Genossen

Die Steiermark war bis 2005, also 60 Jahre nach Kriegsende, stets ein ÖVP-Land gewesen. So wird die Ära von Franz Voves ein 10-jähriges Intermezzo bleiben. Nun ist die ÖVP wieder zweitstärkste Kraft im Land. Diesmal aber muss sie sich mit dem Landeshauptmann-Stellvertreter in der Person von Manuela Khom begnügen. Erstmals an der Spitze mit Mario Kunasek ein Freiheitlicher als Landeshauptmann. Es sieht so aus, als würde diese blaue Hochphase auch die nächste Landeshauptmann-Wahl überdauern.

Frühere SPÖ-Hochburgen waren von ihren Namen her die obersteirischen Städte Leoben mit Donawitz, Bruck an der Mur und Kapfen-

berg bis weiter hinauf ins Mürztal. Ihre Geschichte, so der Heinz bei einem Kaffeeplausch, geht zurück bis auf den Februar-Putsch und Bürgerkrieg im Jahre 1934. Die Stadt Bruck nicht zuletzt durch den hingerichteten Widerstandskämpfer Koloman Wallisch, der in Leoben verurteilt und gehängt wurde. Bruck an der Mur als Eisenbahnknotenpunkt wurde damit zum Sinnbild des Widerstands vor knapp 90 Jahren. In der österreichischen Geschichte gemeinsam mit der Bundeshauptstadt Wien Orte der größten Niederlage und Auslöschung der SPÖ in Österreich für die Zeit bis nach dem Krieg.

Zu einem abrupten Ende kam es bei den Gemeinderatswahlen vor einigen Monaten in Bruck. Es gab das schlechteste Ergebnis der letzten 80 Jahre in der Murstadt mit rund 15.800 Einwohnern. Durch die Wahl gibt es damit erstmals eine ÖVPFPÖ-Koalition im Brucker Rathaus.

Das Argument, dass das Wahlergebnis nur den Strukturwandel auf politischer Ebene widerspiegelt, greift zu kurz. Schaffte die SPÖ doch in Kapfenberg, praktisch die Nachbarstadt von Bruck, auch eine der traditionellen SPÖ-Hochburgen, einen fulminanten Erfolg. Ein Beleg dafür, dass bei Gemeinderatswahlen die lokalen Persönlichkeiten, profilierte Gesichter in der Gemeinde wahlentscheidend sind.

Ein stichhaltiges Argument, ähnlich auch in der Steiermark – durch eine Änderung des Wahlgesetzes künftig das Direktwahlmodell zu ermöglichen, hört der Hubert aus den Büros der FPÖ-Regierer. Weil dadurch noch stärker die jeweilige Spitzenkandidatin, der Spitzenkandidat mit entsprechendem Profil und einer guten Gemeindepolitik die Wahl für sich entscheiden kann. Im besten Fall mit der Partei an seiner Seite, aber auch ohne die Partei ist ein persönlicher Erfolg möglich.

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Die neue FPÖ-geführte Landesregierung mit Mario Kunasek hat in ihrem Koalitionspapier mit der steirischen Volkspartei festgeschrieben, in dieser Periode bis zum Jahr bis zum Jahr 2029 die Bürgermeister-Direktwahl in der Steiermark einzuführen.

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So unkompliziert, wie Kunasek durch die Lande zieht, davon könnte die FPÖ in Salzburg lernen und wird das wahrscheinlich auch tun. Die FPÖ-Unterstützung für die Ex-Ministerin Karoline Edtstadler bei ihrer Wahl zur Landeshauptfrau und damit zum Nachfolger Wilfried

Haslauers in Salzburg könnte ein „vergifteter Pfeil“ gewesen sein, glauben sowohl der Hubert, wie auch der Udo. Beide haben gute Kontakte zu den Blauen.

Ähnlich wie in der Steiermark war es eine einsame Entscheidung von Landeshauptmann Haslauer für Edtstadler. Diese wird sich – man nehme die Steiermark als Blaupause her – für die ÖVP in Salzburg rächen.

Eine insgeheime Überlegung der Salzburger FPÖ in Abstimmung mit ihrem Obmann Herbert Kickl. Die FPÖ-Frontfrau in Salzburg Marlene Svazek ist seit Jahren im Land Salzburg aktiv, viel unterwegs und jeder weiß, wie sie tickt. Karoline Edtstadler als Corona-Scharfmacherin, bei der Wahl im Gedächtnis verankert, hat schon von ihrem Auftreten her nicht das Format, zum Sympathieträger im Lande zu werden. Sie ist im Sog von Sebastian Kurz nach oben gekommen und versprüht den kalten Charme einer Law-and-Order-Frau. Die nächste und entscheidende Landtagswahl in Salzburg gibt es im Jahr 2027. Und die FPÖ wird kaum etwas dazu beitragen, dass Edtstadler zu viele Pluspunkte im Lande sammeln wird. Dies wird Svazek als „sympathische“

Gegenspielerin nicht zulassen.

Man fühlt sich fatal an die Steiermark erinnert, wo der eher unnahbar wirkende Christopher Drexler gegen Mario Kunasek klar den Kürzeren zog. Nach der Steiermark wäre Salzburg dann ab dem Jahr 2027 schon das zweite Bundesland in Österreich unter blauer Führung.

Ob das auch Manuela Khom als Landeshauptmann-Stellvertreterin in der Steiermark im Jahr 2029 schaffen wird – daran zweifeln die Ute und ihre vielen Bekannten, die in den steirischen Medien ihr Brot verdienen. Mario Kunasek scheint da zu stark zu sein. Als Landtagspräsidentin hätte Manuela Khom in den letzten Jahren in ihrem Bezirk Murau als ÖVP-Obfrau die Chance gehabt, sich dort mit konkreten Konzepten und Ideen einen Namen als Erneuerin zu machen. Präsentiert hat sie nichts, was bis Graz hörbar geworden ist. Bis Hermann Schützenhöfer aus eigener Kraft Landeshauptmann wurde, dauerte es 14 Jahre …

Also, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly

MIT LEISTUNG SICH WIEDER WAS LEISTEN KÖNNEN.

WEIL DU MEHR VERDIENST.

systemwandel.at

MAX LERCHER

HINTERGRUND

80 Jahre

Zweite Republik

Für‘s BH: Mehr Störfaktor als Mahner

Oberst Manfred Oswald – Pionier der Erinnerungskultur

Eine unheimliche Begegnung

Der vierjährige Manfred entdeckte im Herbst 1944 beim Spielen im Garten drei völlig zerlumpte Gestalten. Als die Männer den kleinen Buben auf sich zukommen sahen, flehten sie lautlos und mit gefalteten Händen um Hilfe und deuteten mit dem Finger vor dem Mund an, still zu bleiben. „Die Bilder habe ich bis heute im Kopf, das hat mich sicher geprägt“, erzählt der 85-jährige Manfred Oswald, Oberst des Österreichischen Bundesheeres in Ruhe.

Der kleine Manfred rannte in die Küche zur Mutter, die gerade einen großen Topf Kartoffeln für die Belegschaft des Betriebes gekocht hatte und erzählte aufgeregt von seiner Begegnung im Garten. „Als die Mutter nachschauen ging und tatsächlich im Garten die zerlumpten Männer liegen sah, wiederholten sie die wortlosen Bitten um Stillschweigen. Als die Mutter sich versicherte, dass keiner der Firmenangehörigen in der Nähe war, holte sie die Flüchtlinge in die Küche. Sie stellte ihnen je einen Teller voller Kartoffeln hin, die sie wie die Tiere hinunter geschlungen haben“, so der Oberst in Ruhe im KLIPP-Gespräch.

Bei der Befragung, woher sie denn kämen, erfuhr die Mutter, dass die drei Männer aus dem KZ Aflenz geflüchtet seien. In diesem Außenlager des KZ Mauthausen hatten die Nazis im ehemaligen Römersteinbruch nahe Leibnitz unterirdisch eine Waffenfabrik errichtet und ca. 900 Häftlinge und Zwangsarbeiter darin arbeiten lassen. Lediglich sechs KZ-Insassen seien 1944/45 die Flucht gelungen, drei davon suchten im Gemüsegarten der Oswalds nach Essbarem. Die beherzte Mutter schenkte den Flüchtlingen dann auch noch Kleider des Vaters und wies ihnen den Weg zu den Partisanen im Raum Marburg an der Drau, bei denen sie in Sicherheit sein würden. Als der Vater am Abend davon erfuhr, geriet er in Panik. Aus Angst vor den Nazi-Funktionären in Leibnitz. „Ich habe das alles erst später begriffen.“

Im März 1958 musste er zum Bundesheer als Gehilfe in der Küche in der ehemaligen SS-Kaserne in Wetzelsdorf. Dort schilderte ihm der altgediente Chefkoch bei mehreren Gläsern Wein, die er ihm beim Essen servieren durfte, von seinen Erlebnissen in der Kriegszeit. Junge Soldaten wären der knallharten und mörderischen Ausbildung der SS nicht gewachsen gewesen. Einige von ihnen hätten sich in selbstmörderischer Absicht vor den

an der Kaserne vorbeifahrenden Zug der Graz-Köflacher-Eisenbahn geworfen. Auch hätte er, der Chefkoch, in der Kaserne den wegen Desertion zu Tode verurteilten SS-Angehörigen die Henkersmahlzeiten gekocht, bevor sie zur Abschreckung vor ihren Kameraden hingerichtet wurden. „Diese Erzählung war meine Feuertaufe“, erinnert sich Manfred Oswald, in der er erstmalig von Gräueln der Nazi-Herrschaft in der SS-Kaserne Wetzelsdorf informiert worden war.

„Ich war von den Socken und hab’ mich gefragt, wieso solches Geschehen nur hinter vorgehaltener Hand weiter erzählt wird.“ Auch später. Manfred Oswald blieb beim Bundesheer. Im Zuge der wehrpolitischen Ausbildung habe keiner der Offiziere je etwas von den mörderischen Ereignissen der Einheiten der SS-Kaserne Wetzelsdorf berichtet.

Da habe ich mir gesagt: So kann’s nicht weitergehen. Das darf nicht wahr sein, dass im Elternhaus und der Schule all diese Verbrechen zugedeckt und verschwiegen werden. Das war der Impuls für mich.“

Nach dem Staatsvertrag 1955 hatte das neu gegründete Österreichische Bundesheer aus Mangel an geeigneten Offizieren dennoch auf solche Männer zurückgegriffen, die dann die Härte der SS-Ausbildung in die österreichischen Kasernen einbrachten. Als er in der Toilette seinen Freund und Kameraden, einen Panzerschützen, mit aufgeschnittenen Pulsadern auf dem Boden sah und durch sein Einschreiten das Leben rettete – sein Freund hatte die herrschenden Grausamkeiten bei der Ausbildung nicht mehr ertragen –, da schwor sich Oswald: „Liebes Bundesheer, ich werde euch zeigen, wo die Würde des Menschen liegt. So werde ich nicht. Und bin ein Stachel im Fleisch des Heeres geworden.“

Die Ausbildung zum Offizier war hart und wenig herzlich. Wenn Manfred Oswald an diese Zeit denkt, nimmt er kein Blatt vor den Mund. Als er dann in Belgien – „das war zufällig bei einer Reise, ich war damals ein junger Offizier“ – eine Gedenkstätte besuchte, gab es für ihn den großen Zündfunken für sein weiteres Leben. Auf einer Karte entdeckte er auch das KZ Lager Aflenz. Dieser Ort liegt nur zwei Kilometer südlich von Leibnitz, wo er seine Kindheit verbracht hatte. „Ich war deswegen so betroffen, weil ich im Ausland erfahren musste, was damals in meiner Heimat vor meiner Türe passiert war. Und da ist mir eben die Geschichte mit meiner Mutter wieder eingefallen. Da bist du neben einem Konzentrationslager aufgewachsen und kein Mensch hat dir je davon erzählt.

Nestbeschmutzer

In den folgenden 40 Dienstjahren als Offizier des Österreichischen Bundesheeres bemühte sich Manfred Oswald konsequent und unbeirrbar um eine kritische Gedenkkultur innerhalb des Heeres. „Ich weiß, das war im Heer nie besonders gewollt. Sie sagten mir immer wieder, ich soll endlich damit aufhören. Aber ich sagte mir: Die jungen Soldaten müssen doch wissen, was in den Kasernen an furchtbaren Menschenrechtsverletzungen passiert ist. Man darf auch jene nicht vergessen, die im Namen der Menschlichkeit ihr Leben geopfert haben.“

Am 10. Dezember 1980, dem internationalen Tag der Menschenrechte, wurde an der Schießhalle des Militärschießplatzes Feliferhof auf Initiative Oswalds eines der ersten Gedenkzeichen für Widerstandskämpfer enthüllt, die auf diesem Areal während der NS-Zeit hingerichtet worden waren. Die Enthüllung durch den Verteidigungsminister war damals ein höchst ungewöhnlicher Akt. „Gerade wenn es um NS-Verbrechen im lokalen Umfeld geht, ist Aufarbeitung der Vergangenheit nach wie vor ein schmerzhafter Prozess“, so Oswald.

Der Gedenktafel am Feliferhof folgten zahlreiche weitere Initiativen von Oswald und seinem Weg als unbequemer Mahner gegen die Verbrechen der Nazi-Herrschaft.

ihre Philosophie zu sprechen. Und zwar mit der Natur arbeiten und nicht gegen die Natur. Die Ziegen geben den Takt vor. „Wir stören den natürlichen Rhythmus der Tiere nicht.“

Käse-Saison ist also nur von Anfang März bis maximal Mitte November, wenn die Ziegen trächtig sind. „Dann haben sie quasi Mutterschutz, sie gehen also quasi in Karenz“, schmunzelt Bernadette. Heißt – sie werden auch nicht gemolken.

Wenn Ziegen in Karenz gehen …

Auf 1.000 Meter Seehöhe betreibt die Familie Grabenhofer eine Bio-Hofkäserei. Das Meckern gehört dazu.

In St. Kathrein am Hauenstein, einem kleinen Ort in der Oststeiermark, in Peter Roseggers Waldheimat, biegen wir auf eine enge Straße ein. Zuerst in einen Graben, dann über Kehren hinauf auf 1.000 Meter Seehöhe. Unser Ziel: die Hofkäserei der Familie Grabenhofer.

Das steht auf dem Schild neben der Eingangstür. Tochter Bernadette ist noch unterwegs und so erzählt mir Mutter Renate, wie sie zum Ziegenkäse gekommen sind, der seit nunmehr 25 Jahren hier am Bergbauernhof produziert wird – und zwar in Bio-Qualität. Das sei von Anfang an klar gewesen, sagt sie. Zumal sie die Landwirtschaft schon immer „mit der Natur und nicht gegen

die Natur“ ausgerichtet haben.

Und wie so oft war es Zufall, dass die Familie von Rindern auf Ziegen umgestellt hat. „Wir haben uns Ende der 1990er-Jahre einen Ziegenbock zugelegt, weil dieser Krankheiten aus dem Stall fernhalten sollte“, erzählt die leidenschaftliche Landwirtin. Damals hat sie auch ihren ersten Ziegenkäse probiert. „Der Geschmack hat mich fasziniert. In den Jahren darauf haben wir uns immer mehr Ziegen gekauft, bis wir uns entscheiden mussten, ob wir ein paar Ziegen weggeben oder gleich auf einen Ziegenbetrieb umstellen.“

Auch „Zutaten“ müssen bio sein

Im Jahr 2000 haben sie ihre Hofkäserei eröffnet. Anfangs von den Leuten in der Gegend belächelt. „Kaum jemand glaubte, dass wir

damit Erfolg haben.“ Eine große Herausforderung zu Beginn sei vor allem auch gewesen, die zugekauften Produkte – wie Gewürze oder Kräuter – auch in Bio-Qualität zu kriegen. So habe es zum Beispiel einige Zeit gedauert, bis man ein Öl für den eingelegten Frischkäse in Bio-Qualität gefunden hatte, so Renate Grabenhofer. Teilweise hätte man Dinge in Deutschland bestellen müssen. „Mittlerweile ist das natürlich alles auch bei uns schon leichter zu kriegen und wir sind auch schon auf österreichische Lieferanten umgestiegen.“

Mit dem Rhythmus der Ziegen

Unter lautem „Gemecker“ laufen rund 140 Ziegen an uns vorbei aus dem Stall raus auf die Weiden. Auf den steilen Wiesen fühlen sie sich wohl, erklärt mir Bernadette.

Ziegenkäse ist ein saisonales Produkt, es gibt ihn also nicht das ganze Jahr über. „Das macht ihn natürlich zu etwas Besonderem“, kommt Bernadette Grabenhofer auf

Bis etwa Anfang Februar kommen dann die Jungen auf die Welt, sind bei ihren Müttern und kriegen auch deren Milch.

„Im März ist die Pause – auch für uns zum Regenerieren – dann vorbei. Dann käsen wir wieder jeden Tag.“ Im Schnitt drei Liter Milch gibt eine Ziege pro Tag. Diese wird immer frisch verarbeitet und entsprechend der am Montag aufgenommenen Bestellungen produziert. „Frischkäse – entweder natur oder mit verschiedensten Gewürzen, mild, mit Pfeffer oder Knoblauch, auch Kren-Karotte haben wir im Sortiment.“ Aber auch eine süße Variante mit Waldhonig und Walnüssen. Daneben auch Weichkäse – super für Salate, zum Panieren oder jetzt im Sommer in Speck eingewickelt auch zum Grillen. „Unsere ZiegenMilchkaramell-Sauce kommt auch gut an – übers Eis drüber oder auch Obst.“

Und wer jetzt Appetit gekriegt hat: Zu kriegen gibt’s die Ziegen-Köstlichkeiten der Familie Grabenhofer – entweder ab Hof in St. Kathrein, bei Lebensmittel-Geschäften, in Bio-Läden oder auch Spitzen-Hotellerie und -Gastronomie. Renate: „Mein Mann ist heute unterwegs bis nach Leutschach hinunter …“

Einfach drollig, wie er so daherkommt, mit seinen runden LED-Lichtern – der Hyundai Inster. Der kleine Stromer wirkt ein bisschen „kastenförmig“, schaut mit der Dachreling ein bisschen nach Mini-SUV aus.

Nach dem Einsteigen in den coolen Koreaner fühlt man sich gleich wohl. Das lederbezogene Lenkrad der Trend-Line-Ausstattung unseres Testfahrzeuges schaut edel aus. Alles ist klar und übersichtlich. Den Inster gibt’s auch schon als 5-Sitzer, unser Testauto ist ein 4-Sitzer. Wobei die zwei Personen auf der Rückbank aber erstaunlich viel Beinfreiheit haben und auch über den Köpfen gibt es selbst bei großen Leuten noch reichlich Luft. Wenn’s dann einmal ein bisschen mehr Platz im Kofferraum sein soll, lassen sich die Rückbänke sogar nach vor schieben.

Vom äußerlichen drolligen Aussehen des Inster sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn er hat es faustdick unter der Haube. Es gibt zwei verschiedene Motorisierungen und zwei Akku-Größen. Los geht’s in der Basis-Version mit 97 PS und einer 43 kWh-Batterie für eine Reichweite von bis zu 327 Kilometern. Der größere Antrieb – auch bei unserem Testfahrzeug –leistet 115 PS und bietet einen 49 kWh großen Akku. Bis zu 370 Kilometer sollen damit schaffbar sein.

Kleinwagen? Von wegen! Der Inster fährt groß auf!

Der coole, kompakte City-Stromer von Hyundai

Mitverantwortlich dafür auch das sogenannte regenerative Bremssystem des Inster. Heißt: Über zwei Schaltwippenhebel hinter dem Lenkrad lässt sich die Intensität der Rekuperation rauf bzw. runter schalten. Sprich die Energie, die sich der Stromer über das Bremsen holt.

Das geht bis hin zum intelligenten Rückgewinnungssystem – der sogenannten „i-PEDAL“-Funktion. Ich fand das gerade in der Stadt äußerst praktisch, weil das i-PEDAL den Fahrer beim Beschleunigen, Abbremsen und Anhalten des Fahrzeugs nur mit dem Fahrpedal unterstützt.

Unterstützung bietet auch die umfangreiche Sicherheitsausstattung unseres Testfahrzeuges : Vom Autobahnassistenten, über Berganfahrhilfe, Geschwindigkeitslimitassistent, Rückfahrkamera bis hin zum Spurfolge- und Spurhalteassistenten. Ein bisserl „lästig“ empfinden wir den seit dem Vorjahr bekanntlich von der EU vorgeschriebenen Tempolimitwarner ISA. Er lässt sich zwar auch abschalten, aktiviert sich aber nach jedem Neustart wieder. Genauso wie der Aufmerksamkeitswarner. Als wir zu Beginn noch nicht so ganz vertraut mit der Bedienung der Armaturen waren, ist da schon öfters das rote Auge aufgeblinkt.

Gefehlt hat uns beim Inster nur ein

Totwinkelwarner, der sich beim Überholen ja als sehr sinnvoll erweist. Der ist aber gegen Aufpreis erhältlich, womit wir schon beim Finanziellen wären: Für unser Testfahrzeug, den Inster Trend Line 49 kWh, zahlt man abzüglich 4.400 Euro Förderungen und inklusive Sonderausstattung, NoVA und MwSt. 29.650 Euro. Die Basis-Ver-

Erster großer „E-Ladehub“ in St. Michael

Premiere: Am Verkehrsknotenpunkt St. Michael in der Obersteiermark entsteht in den kommenden Monaten der erste große „E-Ladehub“ der Energie Steiermark. Der Standort wird neben 10 HyperCharger-Ladepunkten (mit einer Leistung von bis zu 300 kW) auch eine Lounge mit Imbiss-Automaten, Verweilmöglichkeiten im Freien, einen Erlebnispfad für Kinder und Erwachsene sowie moderne Sanitär-Einrichtungen bieten. Dank der überdachten Bauweise bleiben Kunden während des Ladevorganges „nicht im Regen stehen“.

RISKANT! Neun Unfälle in einer Woche mit Motorrädern und Mopeds – einer davon endete tödlich – laut Polizei in der Steiermark. In Österreich waren 82 der 349 Verkehrstoten im Vorjahr Motorradfahrer. 80 % der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen, 16 % im Ortsgebiet und 5 % auf Autobahnen und Schnellstraßen.

sion ist bereits ab knapp 25.000 Euro zu haben.
Hyundai INSTER – trägt die prestigeträchtige Auszeichnung „World Electric Vehicle 2025“
Hier geht‘s zum Video:

Manege frei für Kids!

Steirer erfüllt sich seinen Traum als Zirkusdirektor

Nicht außerhalb der Manege im Publikum zu sitzen und über die Tricks des Zauberers, Clowns oder der Artisten zu staunen und begeistert zu klatschen –, sondern selbst in der Manege aufzutreten und zum Zirkus gehören. „Das war mein Traum als Kind, einmal Zirkusdirektor zu werden“, erfüllte sich Hannes Pagger aus Bärnbach seinen Traum. Und erfüllt damit auch den Wunsch vieler Kids.

„Heuer heißt es in den Ferien wieder: Manege frei!“, freut sich Hannes Pagger. In seinem Brotberuf arbeitet er als Energieberater bei Edler Energie.

Nach der Tour im Vorjahr war Hannes Pagger am Boden zerstört. Sein Zirkuszelt mit allem Drum und Dran, in einem abgestellten Anhänger deponiert, wurde über Nacht gestohlen. „Von den Dieben bis heute keine Spur.“

Doch er gab nicht auf. Mit einem Kredit, Ersparnissen und einer Sammelaktion in der Region gelang es ihm, ein neues anzuschaffen. Mit knapp 20 Metern Durchmesser, sieben Meter hohen und neun Meter langen Pfosten. „Wir haben das an der holländisch-deutschen Grenze geholt“, zeigt sich die Zirkusfamilie erleichtert. Denn mit dabei sind die Lebensgefährtin, die Schwägerin, die Schwestern, die Töchter, die Nichte. Und die Kinder sind auch wieder da. Gleich 30 wollen für eine Woche Zirkusluft schnuppern. Die Verpflegung am Standort in Bärnbach kommt von der Zuckermühle. Die Eltern zahlen gern den 250-Euro-Beitrag.

Der Herr Direktor selbst bringt dem jungen Nachwuchs die Tricks der Clowns, die Grimassen und auch ihre tolpatschigen Hoppalas bei. Seine Nichte kümmert sich um die Artisten. „Aufregende Kunststücke am Trapez oder Seil in luftiger Höhe. Alles in einer Höhe von einem bis eineinhalb Meter, mit einer Matte in der Manege. Sicherheit ist ganz vorne und wichtig.“ Für die Kids ist das Camp ein super Ferien-Abenteuer.

Nächstes Jahr – „heuer war die Zeit wegen des Zelts zu kurz“ – will der Circus Minelly wieder in der Steiermark auf Gastspiel-Tour gehen. In Leibnitz, Feldbach, Traboch war man im Vorjahr außerhalb von Bärnbach. Den Platz, Strom und das Wasser stellen die Gemeinden zur Verfügung. Dann heißt es wieder: „Der Zirkus ist in der Stadt!“

Am Freitag, am Ende der Woche, gibt es dann den PremierenAbend. Da füllen schon so 160 bis 200 Zuschauer – Eltern, Freun-

de und Verwandte – das Zelt und feiern die jungen Zirkus-Artisten entsprechend. Dann ist Hannes Pagger selig in seiner Zirkuswelt.

GESUNDHEIT

Keep fresh!

Gut gekühlt

EinKühlschrank, schön und gut. Aber wenn Lebensmittel länger frisch bleiben und besser schmecken sollen, dann muss man sie richtig lagern. Ihr Kühlschrank hat unterschiedliche Kältezonen. Die gilt es zu beachten.

Nicht fürs Gefrierfach Die meisten Milchprodukte, Eier, Salat und stark wasserhaltiges Obst und Gemüse. Milchprodukte flocken dort schnell aus. Rohe Eier mit Schale platzen und wasserreiche Lebensmittel werden beim Auftauen matschig.

Ganz oben behalten Wurst und Käse ihr Aroma. Auch Reste zubereiteter Speisen, beispielsweise Torten oder Obstkuchen sind hier ausreichend gekühlt.

In mittleren Fächern sind Joghurt, Sauerrahm, Schlagobers usw. gut aufgehoben. Sie sind über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch gut genießbar. Roher Fisch und rohes Fleisch gehören nach unten auf die Glasplatte, wie auch angebrochene Packungen.

Obst und Gemüse bleiben unter der Glasplatte im Schubfach frisch und kühlen nicht zu sehr aus.

Am wärmsten ist es in der Türe durch das häufige Öffnen. Im oberen Bereich finden sich oft Fächer für Butter und Eier, die nur wenig Kühlung brauchen. Dazwischen haltbare Soßen, Senf, Ketchup oder auch geöffnete Milch, Marmelade. Unten kommen Getränke.

Haltbarkeit – Richtwerte für Aufbewahrung im Kühlschrank

Faschiertes – maximal 8 Stunden frischer Fisch – maximal 1 Tag

Sellerie, Möhren, Kohlrabi – 8 Tage Schnittkäse – 8 bis 10 Tage Butter – 4-6 Wochen

Das Mindesthaltbarkeitsdatum dient nur zur Orientierung.

Besser nicht in den Kühlschrank

Zur Milch: Geöffnete, frische Milch steht am besten in der Tür und sollte rasch verbraucht werden. Für angebrochene Haltbar-Milch gilt das gleiche, ungeöffnet kann sie aber bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.

Energie sparen

Warme Speisen gehören nicht in den Kühlschrank fürs Abkühlen.

Abtauen: Eine Eisschicht mit einer Dicke von 1 cm erhöht den Stromverbrauch um 10%.

Lebensmittel-Produkte sind auch kälteempfindlich. Sie verlieren ihr Aroma und altern schneller. Dazu zählen etwa Brot, die meisten Backwaren, Melonen, Zitrusfrüchte, Bananen, Ingwer, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Paprika, usw.

Fleckig wird in der feuchten Kälte leicht Schokolade. Neigt dazu, bröckelig zu werden und schmeckt dann manchmal nach dem, was neben ihr lag.

Quellen: „Die Zeit“ und „Gesundheitsmagazin Österreich“

Giftiges Kollektiv der Winzigen Tatsächlich ich? Ja, du!

Der hinfällige Haufen Zellen, Körper genannt, spielt unangemeldet Streiche, und ich bin überrascht, dass das Zellentheater ausgerechnet meinen Körper als Bühne ausgesucht hat. Und es werden Maßnahmen notwendig, um das stark wachsende Kollektiv der Winzigen im Blut, gemeinhin rote und weiße Blutkörperchen genannt, wieder auf eine erträgliche Anzahl zurückzustutzen. Seit zwei Monaten habe ich die Diagnose Polycythemia vera, eine der verschiedenen Arten von Blutkrebs.

Alter zusammen (ich bin 73). Ich habe mein Leben gelebt, was noch kommt ist Zugabe, aber ich will eine schöne Zugabe. Schlimm ist es, wenn junge Menschen an PV erkranken und eine begrenzte Lebenserwar-

Was anfangs ein Verdacht war, aufgrund von auffälligen Blutwerten bei der Gesundenuntersuchung sowie der vom Internisten per Ultraschall festgestellten leicht vergrößerten Milz, hat sich durch eine spezielle, gentechnische Blutuntersuchung erhärtet.

Gute Nachricht: Die Krankheit ist gut behandelbar. Vor allem freue ich mich darauf, mit dem richtigen Medikament nicht mehr so müde und rotgesichtig rumzutümpeln (weitere mögliche PV-Symptome, die ich nicht

Ich habe also Krebs. Tatsächlich ich? Ja du! Bisher kannte ich das Thema nur vom Hörensagen, plötzlich bin ich selbst betroffen.

Es ist ein seltsames, irgendwie unwirkliches Gefühl, gleichzeitig bin ich gelassen und zuversichtlich. Vielleicht hängt es mit dem

Jahrhunderten nicht mehr gibt. Drei mal bin ich bis jetzt in den Genuss gekommen, mir wurden 500 ml Blut abgezapft und die gleiche Menge isotonische Flüssigkeit intravenös zugeführt. Tut nicht weh, aber hilft.

tung (9 bis 20 Jahre) hinnehmen müssen. Meine Angst vor PV hält sich in Grenzen, eigentlich habe ich nicht wirklich Angst, auch was das Später betrifft, ich vertraute voll und ganz den ÄrztInnen.

Polycythemia vera (keine Leukämie) ist ein schöner Name für weniger schöne Symptome und beruht auf einer zu starken Produktion von roten und weißen Blutkörperchen, was unbehandelt tödlich endet.

habe: Kopfschmerzen, Hautjucken, Knochenschmerzen). Mein Hauptsymptom ist eine Müdigkeit, die mich als Person, die sich gerne bewegt, stark einschränkt. Das Medikament soll deutliche Verbesserung bringen, es wird individuell auf die Blutbeschaffenheit des Patienten zugeschnitten, nächste Woche soll ich es erhalten. Um das Blut nicht zu dick werden zu lassen, ist auch der Aderlass von Bedeutung, von dem ich dachte, dass es ihn seit

Man ist mit PV in einem exklusiven Klub, denn in Ö gibt es nur rund 250 Fälle. Schon wegen dieser geringen Zahl möchte ich hier keine Panik verbreiten. Viele sind müde oder haben Kopfschmerzen, aber deshalb noch lange keine PV. Dennoch ist eine jährliche Gesundenuntersuchung, die noch dazu kostenlos ist, immer zu empfehlen, nicht nur bei den Älteren. Ich wünsche allen LeserInnen alles Gute - und xund bleiben!

Reinhard Schuch

... in eigener Sache

Große Freude am Wilden Berg in Mautern über flauschigen Nachwuchs. Luchsdame Nora hat Zwillinge zur Welt gebracht. Die beiden Jungtiere werden von Tag zu Tag aktiver und erkunden bereits neugierig ihr Umfeld.

Die erfahrene Luchsmutter Nora (11) und ihr Partner Norbert (12) sind ein eingespieltes Elternpaar und haben in den vergangenen Jahren bereits mehrfach erfolgreich für Nachwuchs gesorgt – der aktuelle Wurf ist bereits der siebente.

Das Geschlecht der beiden Jung-

tiere ist noch unbekannt. „Wir lassen uns überraschen – aber eines fällt auf: Nora scheint eine Vorliebe für männlichen Nachwuchs zu haben. Bis auf ein einziges Weibchen beim allerersten Wurf waren es bisher ausschließlich Buben“, sagt Sonja Gollenz, zoologische Leiterin am Wilden Berg, mit einem Augenzwinkern.

Und der Babyboom geht weiter: Das Europäische Wildkatzenpärchen Vroni (3) und Silvester (4) sorgt mit gleich vier Jungtieren auf einmal für Aufsehen. Auch hier ist das Geschlecht der Vierlinge

Babyboom

Wilder Berg: Luchs-Zwillinge und Wildkatzen-Vierlinge

bislang noch unbekannt. Mittlerweile wagen sich die Jungtiere zunehmend aus ihrem schützenden Bau und erkunden neugierig ihre Umgebung.

„Die Geburt von vier Wildkatzen ist etwas ganz Besonderes – vor allem, da die Art in Österreich lange als ausgestorben galt“, sagt Sonja Gollenz, zoologische Leiterin am Wilden Berg. „Vroni zeigt sich sehr fürsorglich und achtet aufmerksam auf ihren Nachwuchs.“

Die Europäische Wildkatze gehört zu den letzten echten Wildkatzen

Junge Wirtschaft trifft Game Changer Saubermacher

Europas. Sie ist scheu, nicht zähmbar und lebt sehr zurückgezogen. Ihre erfolgreiche Fortpflanzung gilt als deutliches Zeichen für funktionierende Schutzmaßnahmen und intakte Lebensräume.

Pünktlich zum Start der Sommerferien können Besucherinnen und Besucher die zahlreichen Jungtiere aus nächster Nähe erleben. Mit dem abwechslungsreichen Gesamtangebot aus heimischen Alpentieren, Spielpark, regionaler Gastronomie und Sommerrodelbahn ist der Wilde Berg das ideale Ausflugsziel für Groß und Klein.

Wie man die Umwelt schützen und gleichzeitig dem eigenen Unternehmen nützen kann, das erfuhren die Mitglieder der Jungen Wirtschaft Graz-Umgebung aus erster Hand bei ihrer Eco-Tour mit Saubermacher-Gründer Hans Roth. Neben dem größten Standort des Saubermachers für besondere Abfälle und Batterien-Recycling besuchten die Jungunternehmer auch das Headquarter in Feldkirchen bei Graz.

Regionalität, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind Themen, die für Betriebe immer wichtiger werden. Um zu erfahren, wie Abfallwirtschaft und nachhaltiges Wirtschaften erfolgreich verbunden werden können, besuchten Mitglieder der Jungen Wirtschaft Graz-Umgebung um Bezirksvorsitzende Silke

Kurzmann den steirischen Umweltpionier der Abfallwirtschaft.

Saubermacher-Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Roth stand den Jungunternehmern Rede und Antwort und sprach über Höhen und Tiefen seines Unternehmerlebens. Aber auch die Klimabotschafterin des Saubermachers, Rekordnationalspielerin und Kapitänen der ÖFB-Frauen, Sarah Puntigam, die wie Hans Roth aus Gnas stammt, erzählte wie wichtig Nachhaltigkeit im Sport ist.

„Gerade die jungen UnternehmerInnen können einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und mit Nachhaltigkeit punkten, denn jeder Einzelne von uns kann einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Saubermacher-Gründer Hans Roth.

Mit der Präsentation seines neuesten Elektro-LKW mit Werkstoffscanner und Außendisplay, der auch mit einem Defibrillator für die Erste Hilfe ausgestattet ist, überraschte das Ressourcenunternehmen Saubermacher mit seiner Innovationskraft und Kundenorientierung die Teilnehmer der Jungen Wirtschaft.

Die Junge Wirtschaft Graz Umgebung besuchte Umweltpionier Hans Roth und traf auch Rekordnationalspielerin und Klimabotschafterin Sarah Puntigam

Tierliebe 1 x andersrum

Kamelbaby Werner. Ausgestoßen von der Herde. Sein einziger Freund: der Esel Leo.

„Wenn du uns dafür Heu spendierst, dann werden wir als Dank dafür unser Kamelbaby den Namen Werner geben“, scherzte Thomas Schober, Juniorchef der Mostschenke in Ratschendorf, beim vierzigsten Geburtstag seines Freundes. Die Mostschenke ist weit bekannt für ihre Kamelherde. So geschah es dann auch. Doch offensichtlich hatten die beiden die Rechnung ohne Werners Kamelmama gemacht, denn diese lehnte ihr Baby vom ersten Tag ab, machte nach der Geburt sofort einen großen Kreis um das Kameljunge.

„Weil ich wollte mit ihm gar nichts zu tun haben“, sagt Irmi Schober. Während sonst Kamelmütter uns Menschen gar nicht näherkommen lassen, wollen sie zu ihrem Jungen. Aber bei Werner sah man sofort, dass die Mutter es nicht abschleckte oder anschubste, um ihm beim Aufstehen zu helfen oder trinken ließ sie es gar nicht. „Das gibt‘s auch bei uns in der Menschenwelt“, merkt Irmi Schober an, die „Ersatzmutter von Werner.“

Die Schobers mussten rasch reagieren, denn sonst wäre das Kamelbaby von der Herde totgetrampelt worden, und es eben absondern. Das war vor vier Monaten. „Wir hatten vor Jahren schon einmal ein solches Baby und daher bereits Erfahrung“, sagen die Schobers. Werner bekommt daher alle vier, fünf Stunden ein Flascherl Milch. „Er trinkt zwei Liter und dann fühlt er sich wieder wohl“, sagt Irmi Schober. Und jetzt wird es sogar weniger, weil er auch schon beginnt zu fressen. Doch aufgenommen in die Herde, da gibt es keine Chance.

Aber auch in der Tierwelt gibt es offensichtlich Erbarmen. Denn mittlerweile hat Werner schon Anschluss gefunden. Und zwar bei einem noch jungen Esel, der ihm immer zur Seite steht. Er heißt Leo und hat sich mit Werner auf der Weide der Mostschenke in Ratschendorf richtig angefreundet.

Seit kurzem ist die Freundesrunde für Werner noch größer geworden. „Wir haben zwei Lamas aus

Oberösterreich als Zuwachs bekommen“, sagt Irmi Schober, „kleine Kamele und Lamas sehen einander ja ähnlich. Und da werden die beiden Lamas denken“, so scherzt Irmi Schober: „Bist du ein witziges Lama“. Und Werner wird denken: „Seid ihr zwei witzige Kamele.“ Also es passt. Fürs Bild der Bremer Stadtmusikanten fehlt praktisch ja nur noch der Hahn. Sobald Werner ein Jahr alt ist, soll er kastriert werden. „Denn, so denken wir“, heißt es bei den Schobers, „dann wird er auch ruhiger sein und von der Herde akzeptiert.“

Was Werners Schicksal zeigt: Kamel sein ist nicht immer leicht. Du kommst auf die Welt, hast niemandem etwas getan und bist dennoch sofort ein Außenseiter …

Du, schau amoi, do drüben. Des ist schon a witziges Lama!

Eine Schinderei für „Verrückte“

Das Ganze nennt sich Austria eXtreme Triathlon. In Graz gab es zum zehnten Mal den Start an der Auwiese am Ufer der Mur.

„Weil es für meinen Mann und seinen Freund keinen Startplatz in der Schweiz gab, haben wir beim Zusammensitzen in unserem Garten gesagt: Was die Schweizer können, können wir auch“, erzählt Organisationschefin Maria Schwarz. Die Vorbereitungsphase für den Streckenverlauf dauerte dann rund ein Jahr. Die beiden kommen als Athleten vom Langstreckenlauf. „Als wir einmal bei der Sölksperre waren, hat er Tränen in den Augen gehabt und er und ich haben gewusst: Das ist der richtige Ort für den Wechsel vom Rad zum Laufen in Richtung Dachstein. Wir sind, wenn man so will, jeden Meter der Strecke von Graz aus selbst abgegangen.“

Gedacht war der Triathlon als Projekt unter Freunden. Der mit Drohne

aufgenommene

Film von Hugo Schwarz löste großes Interesse in der Szene aus.

Die Teilnehmerzahl blieb auf 100 beschränkt. Diesmal dabei – auch ein Mexikaner und ein Amerikaner.

„Aber auch die chinesische Triathleten-Elite haben wir schon da gehabt.“ Für die Schinderei muss man sogar zahlen: 460 Euro. Und jeder Starter braucht einen Betreuer. „Den muss er sozusagen mitbringen. Der auf ihn aufpasst, ihn verpflegt, also ihm in jeder Situation behilflich ist und die letzten 17 Kilometer auf dem Weg zur Südwand-Hütte am Dachstein sogar mitlaufen muss, damit nichts passiert.“

Austria eXtreme Triathlon:186 km am Rad zur Sölksperre. 44 km Laufen zum Dachstein. 4 km Schwimmen die Mur auf und ab.

und Männer im Ziel sein. Damit niemand „verloren geht“, erhält jeder Teilnehmer einen Tracker. Mit diesem lässt sich zu jeder Sekunde und Minute überprüfen, ob der Triathlet wohl auf der richtigen Route ist. Insgesamt sind an den zehn Checkpoints entlang der Strecke rund 100 Volunteers im Einsatz.

Bis Mitternacht müssen die Frauen

Gestartet wurde diesmal am Samstag um 4:30 Uhr morgens in Graz. Der Schnellste auf dem Dachstein

war nach 12 Stunden und 16 Minuten ein Tscheche, 40 schafften das Zeitlimit. Dann am Sonntag Vormittag folgte in der Öblarn-Halle der würdige Abschluss mit der entsprechenden Feier. „Für uns ist jeder ein Sieger, der dabei war.“

„Anders als sonst bei Triathlons ist bei uns Hilfe und Unterstützung für die Wettkämpfer sogar ein Muss. Die Platzierung selbst ist eher zweitrangig.“

Bei der Siegesfeier in Öblarn

„Solange es uns Freude macht, organisieren wir das. Steckt doch gewaltig viel Arbeit dahinter. Es ist eine Art Liebhaberei“, beschreibt Maria Schwarz das Projekt

Einfach Ankommen ist das wichtigste Ziel. Auch schon passiert: Wissend, dass sie das Zeitlimit bis zum Dachstein schaffen, gönnte sich ein Duo in einem Gasthaus entlang der Strecke kurz vor dem Ziel für die Plagerei schon das verdiente Bier.

Pionier Wilfinger feiert 50 Jahre Ring Bio Hotel Schwieriger Start: nur ein Kurgast im Haus

Zur

Feier seines 95ers und 50 Jahre Bio Hotel erinnert sich Roman Wilfinger Senior an den schwierigen Start: „Es war zu Weihnachten 1976. Wir hatten einen Kurgast, aber 64 Betten. Bio war damals was völlig Neues. Und dann ein Hotel ohne Fleisch, also

gehen und baute ein sogenanntes „Motel“ dazu. Dieses lief allerdings nicht nach Wunsch.

„Daher wollte ich daraus dann ein Kurhaus – so nach der Art von Kneipp – eröffnen.“ Zufällig kam er mit dem oberösterreichischen

rein vegetarisch.“ Sehr rasch aber ging‘s dann bergauf. Weil sich die Medien dafür interessierten. Begonnen hat es mit der „Bunte“Illustrierten. „Der Reporter war 14 Tage da, davon angetan und hat dann zwei große Reportagen geschrieben.“ Dann seien auch die anderen gekommen – „Krone“, „Trend“, „Kurier“, praktisch alle namhaften Zeitungen und „haben über uns berichtet. Auch die bekannteste Radiosendung ,Autofahrer unterwegs’ mit Rosemarie Isopp war bei uns.“

Schon ein Jahr später entschloss sich Visionär Roman Wilfinger sen. für den Zubau eines Hallenbades, weiterer Therapieräume – und vor allem Einbettzimmer. Im heurigen Jahr feiern daher die Wilfingers als Bio-Pioniere ihr 50-Jahr-Jubiläum.

In den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts war die Ring Bar (mit angeschlossener Tankstelle) in Hartberg eines der bekanntesten Restaurants mit live Tanz-Musik. Roman Wilfinger sen. glaubte mit dem Trend der damaligen Zeit zu

heitswochen und damit 1.500 Nächte im Ring Bio Hotel Hartberg.

Roman Wilfinger, heute Geschäftsführer und Enkelsohn: „Unser Therapieangebot von Gesundheit

Bio-Bauern und Ernährungsphysiologen Lübke in Kontakt. Dieser: „Bevor Sie dieses Kurhaus eröffnen, fangen Sie an mit gesunder Ernährung, mit Bio-Nahrung.“

Dazu entschloss sich Roman Wilfinger sen. In einem KLIPP-Gespräch erinnert er sich an die Anfangszeit: „Der Lübke und ich waren echte Bio-Pioniere damals, als wir (Lübke war Berater) das Ring Gesundheitszentrum als Kneipp- und Diät-Kurhaus eröffnet haben. Wir haben Bio-Bauern aus der Gegend akquiriert, was damals ja schwierig war. Aber es ist gelungen. Bio war ja ein völlig exotischer Begriff für die Menschen. Die Mitbewerber haben mich damals ja ausgelacht. Der spinnt – so ungefähr.“

Heute, nach 50 Jahren, blicken die Wilfingers auf eine stolze Bilanz zurück. Insgesamt verkauften sie über drei Millionen Nächtigungen – im Ring Bio Hotel in Hartberg und in den Bio-Thermenhotels in Bad Waltersdorf sowie im dortigen Thermal-Biodorf. Mit einem hohen Anteil an Stammgästen – der treueste verbrachte über 200 Gesund-

und Kur vereint klassische Behandlungsmethoden mit modernen Therapieformen: Naturheilkunde wie Kräuterheilmittel aus der Hildegard-Medizin, Traditionelle Europäische und Chinesische Medizin, Bewegung und Training von Yoga bis Individualcoaching für den Bewegungsapparat, Fastenprogramme uvm.“

Ein besonderes Highlight ist die Vollwert-Vitalküche. Sie ist regional und saisonal ausgerichtet, wird naturbelassen und schonend zubereitet, ist überwiegend vegetarisch, umweltfreundlich, hochwertig und geschmackvoll. „Wir sind 30 Jahre lang Grüne Haube-Mitglied“, betont Enkelsohn Roman Wilfinger.

Video-Interview mit Roman Wilfinger:

Fotos (4): Harry Schiffer
Der Jubilar mit seinem Enkelsohn. Bild re.: Spartenobmann Johann Spreitzhofer (r.) überreichte Roman Wilfinger sen. eine Ehrenurkunde für seinen jahrzehntelangen Einsatz in der steirischen Wirtschaft.
Wechsel an der Sölksperre: runter vom Rad, laufen in Richtung Dachstein

Very Scottish mit „Wasser des Lebens“

KLIPP als Gast beim Islay Whisky Chapter Austria in Graz, am Fuße des Rosenberg

Dieklassische Bar, mit den knapp 240 Whisky-Abfüllungen aus aller Welt, ist bei den wöchentlichen Club-Abenden des Islay Whisky Chapter Austria im Bezirk Geidorf der Treff, um miteinander zu plaudern und sich „Sláinte mhath“ zuzuprosten beim Verkosten. Und da ich keinen Alkohol trinke, bin ich als Gast ein „Exote“, fühle mich aber in der Runde bei einem fruchtigen Drink sofort wohl und gut aufgenommen.

Alles wirkt locker, nicht krampfhaft, aber dennoch mit Stil. Verköstigt wird aktuell ein „Whisky-Mitbringsel“ aus Irland und dazwischen eben die Neuigkeiten ausgetauscht. Und dabei natürlich über die Flasche, die in der Runde herum geht, fachgesimpelt – über all das, was einen Whisky ausmacht. „Bei vielen Clubabenden werden die Mitglieder mit Neuigkeiten verwöhnt“, erklärt die anwesende Runde.

„Bei uns geht’s um den Genuss, einen Whisky

zu riechen, ihn bis zu einer halben Stunde im Glas zu lassen und zu beobachten, wie er sich verändert und entwickelt, um später entspannt ihn im Klub-Salon in gemütlichen Sitzmöbeln zwischendurch zu diskutieren. Welche Noten und Nuancen schmeckst du, welche ich? Das sind die spannenden Momente“, erfahre ich.

Aber wie wird man überhaupt Mitglied beim Club? Das Wichtigste sei, so einer aus der Runde, dass der/die Betreffende in die Runde passt, logischerweise Interesse an Schottland und Whisky hat. Und es braucht einen Mentor, der den/die Aspirant:in vorstellt. Mit einem Schwert, das über der Türe im Salon des Klubs hängt, wird man schließlich nach Durchlauf des Aufnahmezeremoniells zum Mitglied geschlagen.

Und ich werde auch gleich über einige „Basics“ des weltweit wohl bekanntesten Getränks aufge-

klärt. Der schottische Whisky braucht ein gesetzliches Mindestalter und das beträgt drei Jahre und einen Tag. Der Alkoholgehalt muss mindestens 40 Prozent betragen. Bei einem Single Malt handelt es sich um Whisky aus einer Destillerie. Er stammt aus den hauseigenen Fässern und kommt eben auch dort dann zur Abfüllung. Altersangaben beziehen sich immer auf den jüngsten Betandteil, sind aber nicht verpflichtend, auf vielen Etiketten fehlt sie daher auch.

Doch zurück zum Club-Abend und meinem Gastgeber: „Ich wollt‘ 1984 bei meiner ersten Reise nach Schottland unbedingt eine Flasche Single Malt und einen geräucherten, ganzen Salmon (Lachs) kaufen und hab’ auf meiner geführten Studienreise alle wahnsinnig gemacht und es auch geschafft, das nach Hause zu bringen.“ Seit damals ist René Traby, der derzeitige Vorsitzende des Islay Whisky Chapter Austria in Graz, vom

Whisky geflasht. Er ist seine große Leidenschaft. Diese teilt er mit den Freunden im Club. Die Mitglieder kommen aus allen Richtungen in der Steiermark nach Graz zu den Club-Abenden und aus unterschiedlichsten Berufen. Ob Polizist, IT-Experte, Lehrer, Gastronom, Architekt oder aus der Privatwirtschaft. Nicht zuletzt ein Grund dafür, dass die Club-Räumlichkeiten am „Rosehill 1“ so einladend wirken. Seit knapp drei Jahren ist der Club dort beheimatet. „Und wir haben nahezu alles, was hier umgebaut und eingerichtet worden ist, in Eigenregie machen können. Bis hin zum Souterrain und Gewölbekeller, wo es Seminare gibt und wir auch das eine oder andere Fest feiern.“ Da gibt’s dann einen Zigarren- und Pfeifen-Abend, Whisky-Seminare, einen Online-Shop oder kulinarische Anlässe.

Partnerinnen. „Die spielen eine wichtige Rolle –auch für unser Club-Leben. Unsere Mädls haben sogar die feinere, differenziertere Nase, wenn’s um den Geruch und die Richtung des Whiskys

Mit dabei im Club auch die Frauen und

Islay Whisky Chapter Austria Pfeifen-Abend, Whisky-Seminare, einen geht.“

Es ist ein Club, der es sich auf die Fahnen geheftet hat, durch vielfältige Veranstaltungen schottisch-österreichischen Kulturaustausch zu fördern, Reisen nach Schottland zu organisieren und Wissen über Uisge Beatha (ausgesprochen ischke bha, gälische Bezeichnung für das Wasser des Lebens, also Whisky) bekannt zu machen. „Und das wollen wir in angenehmer und gehobener Atmosphäre mit Freunden und Gleichgesinnten tun.“

*

Islay (ausgesprochen ei-lah) ist für die Whisky-Liebhaber die wohl wichtigste Insel der inneren Hebriden. Dort befinden sich nicht nur Kulturdenkmäler und mythische Kultplätze aus allen Epochen, unzählige Schafherden und geschützte Vogelarten, sondern stellt auch die Heimat der etwa dreieinhalbtausend Ilich

Weil EIN klassisches Merkmal für schottische Whisky-Liebhaber an diesem Abend nicht sichtbar wird: „Ja, natürlich hat jeder von uns einen Kilt. Wir haben sogar unseren eigenen Tartan – Karomuster – für einen eigenen Stoffballen entworfen und diesen produzieren lassen. Selbstredend tragen wir diesen bei Festen. Aber auch wieder ohne Zwang. Wer es will, der macht es. Und die meisten wollen das auch.“

Stoffballen entworfen und diesen produwir

(=Plural von Ileach, gälische Bezeichnung für die Einwohner Islays) dar, von denen doch einige in den aktuell neun aktiven Whiskydestillerien der Insel beschäftigt sind.

*

„Die Klub-Veranstaltungen sind prinzipiell immer offen – auch für Gäste.“ Ein Mal im Monat gibt es einen Pub-Abend (3. Donnerstag im Monat), mindestens ein Whisky-Seminar, oder eine andere genussträchtige Veranstaltung. Mehrmals im Jahr werden spezielle Whisky-Events organisiert, wie z.B. Whisky-Dinners, geführte Verkostungen mit Gastpräsentatoren aus Schottland („Whisky Galore“), oder die Teilnahme an der Grazer Messe für Whisky, Spirits & More.

* Sogenannter „Blended Whisky“ ist eine

Mischung aus verschiedenen Destillerien. Für die Herstellung braucht es einen eigenen Blend-Master und der Aufwand ist weit größer im Vergleich zum „Single Malt“. Whisky einmal in die Flasche gefüllt, reift bzw. verändert sich kaum bis gar nicht, vorausgesetzt die Lagerung, der Verschluss, Korken oder Drehverschluss erfolgen fachgerecht. Einige aus Schottland kommende Whiskys haben, aufgrund ihrer Lage, Tradition und Naturgegebenheit, zumeist einen rauchigen Torfcharakter.

*

So viel einmal über die wichtigsten Grundlagen. Aber beim Whisky ist es genauso wie beim Wein – die wirkliche Expertise oder Kenntnis beginnt bei den Details. Und davon gibt es unzählige Dinge, die man wissen muss. In Zeiten

wie diesen gibt es bestens gemachte Fälschungen und es ist nicht einfach, die Originale von diesen zu unterscheiden. Es braucht viel Erfahrung. All diese Feinheiten entscheiden dann auch letztendlich, welcher Preis dafür zu zahlen ist.

https://islaywhiskychapter.at

Im kühlen Klub-Keller: Whisky und Käse passen zusammen

Von der Great Wall in den Sand der Sahara 5164 holprige Stufen

Tagelang nachher konnte er keine Stiege mehr sehen, geschweige denn hinauf oder hinunter gehen. Mit einem speziellen 20 Wochen dauernden Vorbereitungsprogramm hatten sich der Steirer Bruno Kranner und einige Marathon-Kollegen für den Marathon-Ausug zur Chinesischen Mauer vorbereitet. Neben dem Mount-Everest- und EigerJungfrau-Marathon der schwierigste der Welt. Weil tausende Stufen zu bewältigen waren, musste die Beinmuskulatur natürlich entsprechend trainiert werden.

Diese Rauf- und Runter-Sucht oder -Lust ist ihm bis heute geblieben. 400 Stockwerke (6400 Stufen) in einer Stunde und 50 Minuten auf dem 8-stugen Treppensteiger (Stair Climber) im Fitnessstudio das Pensum des heute 76-Jährigen. In Peking hat Bruno Kranner den sensationellen fünften Platz erlaufen. Mit Bussen sind die Läufer am Marathon-Tag in einer Dreistundenfahrt von Peking zum Start an die Chinesische Mauer gebracht worden. „Heute sind mehr als 1000 Teilnehmer dabei, damals waren es mehr als 100. Die Mauer sieht natürlich imposant aus“, erzählt er

vom Erlebnis, das einmalig war.

„Nicht so sehr im Nahbereich, wenn du auf ihr stehst, sondern wenn du nach vorne oder nach hinten blickst.“ Alle paar hundert Meter sind eckige Wachtürme errichtet, die man innen in Stufenform hochklettern oder auch seitlich verlassen kann. Die Angaben über die Länge der Mauer sind unterschiedlich – von 6700 km bis 9000 km. Auch die Breite ist unterschiedlich – von 3 bis 10 Meter. Und sie verläuft immer am Grat der Berge entlang, wo es dann links und rechts steil abfällt.

„Dass niemand etwas Gröberes, außer ein paar Hautabschürfungen oder Verstauchungen, abbekommen hat, wundert mich eigentlich auch noch heute. Da du doch halsbrecherisch gefährliche Eisensprossen-Hühnerleitern überwinden musst, fast senkrecht gehende, verschiedene hoch- und niedrigstuge Treppen sowie abschüssige Steinund Schotterstücke. Alle sind auf ein Dabei-sein-ist-alles-Erlebnis aus, die Platzierung ist eher nachrangig. Mehr als 40 Kilometer werden da direkt auf der Mauer zurückgelegt. Die ersten acht und die letzten acht sind mörderisch hart.“

Die Mauer in China war ein „Kindergeburtstag“

30 Marathons und 50 Halbmarathons in 30 Jahren zeigen schon

von einer „Laufsucht“, da Bruno Kranner ja als gelernter Schriftsetzer voll berufstätig war und nur in der Freizeit trainieren konnte. „Ich habe erst mit 42 Jahren mit dem Laufen begonnen. Aber so 100.000 Trainingskilometer werden es bis heute schon gewesen sein.“ Seine persönliche Marathon-Bestzeit: 2 Stunden, 41 Minuten.

Zahllose Preise und Titel in seiner Altersklasse waren der Erfolg dafür.

Sand in den Augen, Sand zwischen den Zehen „Das war das Härteste, was ich beim Laufen je durchgemacht und erlebt habe.“ So beschreibt Bruno Kranner seine Teilnahme am Sahara-Marathon. „Ich habe das mehr aus humanitären Gründen getan.“ Hunderttausende Sahrawis waren in den Süden von Algerien geüchtet und versuchten, dort ein neues Leben zu beginnen. Er war 2003 dort und bis heute gibt’s den Marathon. „Nach einer 14-Stunden-Anreise mit Flug, Bussen und Autos sind wir in der Lehmhütten-Stadt Smara gelandet. In der Dunkelheit, mit unseren Stirnlampen ausgestattet, sind wir zu unseren Gastfamilien geführt worden. Dort gab’s grünen Tee zur Begrüßung, geschlafen wurde in einem Zelt auf einer Matratze mit Decken. Die Nachttemperaturen waren empndlich – es ging bis auf fünf Grad

hinunter.“ Schon allein das Toilettengehen war eine Expedition und nicht einfach. Die Ernährung – ganz schwierig. Bruno Kranner startete mit der Nummer 437. Nach 10 km auf steiniger Sandpiste, „kam ich dann in einen Sandsturm. Ich hab’ weder meinen Vordermann noch einen Hin-

rauf und runter

termann gesehen. So was Schlimmes habe ich noch nie erlebt gehabt. Nur aufgeben wollte ich nicht. Erst nach einer Stunde waren der Sturm und der Spuk vorbei. Von laufen kann man da gar nicht mehr reden. Du hast kaum eine Orientierung gehabt. Und das

Ganze bei 40 Grad. Die Beine sind schwer geworden. Der Sand war überall – in den Augen, trotz Brille, zwischen den Zehen, an den Oberschenkeln. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich und die anderen das durchgestanden haben. Dann bei Kilometer 21 haben wir, Gott sei Dank,

Peking

Abwechslung für die jungen Sahrawis

ein Camp erreicht. Irgendwie habe ich es dann aber doch geschafft.“ Bei der Siegerehrung spendierte die UNO, die dort stationiert war, Mineralwasser und Bier. Unvorstellbar: Beim parallel angesetzten Ultra-Marathon mussten die Läufer in vier Etappen mehr als 150 Kilometer schaffen. Die Besten brauchten dafür knapp 24 Stunden. Eine Odyssee war dann auch die Heimreise: Zu Fuß durch den Sand – kilometerlang. Nur begleitet von Kamelen. Dann wieder auf einem klapprigen Geländeauto erreichten sie nach anstrengenden Märschen und waghalsigen Dünenfahrten den kleinen Flugplatz, von dem es dann wieder Richtung München ging. „44 schlaose Stunden später landeten wir in München. Das Erste, was wir uns genehmigten, war ein Bier.“

Und weil Bruno Kranner längere Zeit keinen Bock zum Laufen hatte, wechselte er wieder einmal aufs Rad. Ergebnis: bei einem Sechsstunden-Rennen (Foto rechts unten) in der Weststeiermark Stockerlplatz für 190 Kilometer...

Ging unbeirrbar seinen Weg

Martin Roths Mission war unsere bedrohte Natur. Onenight-Exhibition im Schloss Kalsdorf/Ilz

Den damit verbundenen dramatischen ökologischen Umwälzungen (Stichwort: Klimawandel) widmete sich Martin Roth in seinen Arbeiten. Er lebte (1977 – 2019) in New York und verstarb dort auch. Eine Onenight-Exhibition im Schloss Kalsdorf/Ilz im Beisein seiner Eltern Hans und Margret Roth erinnerte an den verstorbenen Grazer Ausnahmekünstler.

So löste seine Ausstellung „Embasement“ (Keller) im österreichischen Kulturinstitut in New York das stärkste Besucherinteresse aller Zeiten aus. Martin Roth füllte den Keller mit Erde, pflanzte dort Lavendel an und installierte eine Lichtanlage. Das Licht leuchtete jedes Mal stärker, wenn Donald Trump die Welt mit seinen empörenden und aufregenden Twitter-Nachrichten flutete. Das stärkere Licht förderte symbolisch das Wachsen des Lavendels, der als Heilkraut eingesetzt, beim Menschen Entspannung auslöst.

Eine frühe Arbeit, hängt im Elternhaus

Die Galerie Reinisch Contemporary erinnerte mit der Wiederholung der Installation „Untitled (Persian Rugs)“ aus dem Jahr 2012 im Schloss Kalsdorf/Ilz an diesen so jung von uns

Trümmer aus dem zerstörten Syrien, als Vogelstreu verwendet für eine Installation

gegangenen Künstler.

Seine positive Haltung allem Lebenden gegenüber und sein tiefes, von Zuneigung bestimmtes Interesse an den Prozessen der Natur machten Martin Roth zu einem sensiblen Beobachter und zum Mahner, der uns versichert hat, dass, wenn wir den Umgang mit den Ressourcen weiter intensivieren, wir uns wohl selbst auslöschen werden.„Für mich ist es sehr wichtig, dass meine Arbeit lebt, dass sie sich ständig verändert. Leben verändert sich natürlich dauernd, und deshalb ist es mein Medium – es ist nicht die Malerei, es ist nicht die Bildhauerei, es ist tatsächlich die Natur.“

Der Grazer Künstler Günther HollerSchuster: Persische Gartenteppiche verdichten die kosmologische Ordnung – sie sind Symbole einer Paradiesvorstellung. Martin Roth hat dem Teppich tatsächlich Leben eingehaucht, indem er darauf Gras säte. Das Gras sprießt, verdeckt in der Konsequenz des Menschen Bemühungen und führt den symbolischen Zustand wieder zurück in einen realen.

Mehr Buchtipps auf: www.klippmagazin.at

Dr. Guido Rohrer

Rechne dich schlank - Abnehmen mit Künstlicher Intelligenz

Edition a

Jeder Mensch ist anders und braucht seine eigene Diät. Künstliche Intelligenz (KI) kann die perfekte Begleiterin sein, um sie zu finden. Richtig genutzt, liefert sie persönliche Ernährungspläne ohne HeißhungerAttacken und Jo-Jo-Effekt. Aber wie wenden wir sie richtig an?

richtig an?

Der Arzt Dr. Guido Rohrer nennt 15 Regeln, die Abnehmen mit KI sicher und effektiv machen. Wie lässt sich ihr Potenzial nutzen? Wo liegen die Risiken und wie lassen sie sich vermeiden? Abnehmen wird damit so einfach wie noch nie.

Tina Frennstedt

Cold Case – Das letzte Bild

Lübbe

Auf „Murderpix“, einer dubiosen Internetseite, tauchen Fotos von jungen Frauen auf, die seit Jahren als vermisst gelten. Eines zeigt Jenny Ramsvik am Tag ihres Verschwindens. Jennys Fall liegt 17 Jahre zurück und hat Kommissarin Tess Hjalmarsson in all der Zeit niemals losgelassen. Nichts ist ihr wichtiger, als den Angehörigen Klarheit darüber zu verschaffen, was mit ihren Lieben passiert ist, und sie von der zerstörerischen Ungewissheit zu erlösen. Schon bald erscheint das Foto einer weiteren vermissten Frau auf „Murderpix“. Besteht ein Zusammenhang zwischen diesen ungeklärten Fällen? Hat der Mörder noch mehr Opfer im Visier?

Katharina Domschke, Peter Zwanzger

Das Alphabet der Angst Herder Verlag

Faszinierend und Respekt einflößend zugleich – die Angst. Jeder kennt sie. Sie ist lebenswichtig, weil sie uns vor Gefahr schützt. Allerdings fühlt sie sich alles andere als gut an, weshalb sie meist verdrängt und selten angesprochen wird. Besonders laut wird das Schweigen dann, wenn Angst zur Erkrankung wird – und das, obwohl es sich mit Abstand um die häufigste psychische Störung handelt. Die beiden Autoren, international anerkannte klinische wie wissenschaftliche Experten auf dem Gebiet der Angsterkrankungen, nehmen uns mit diesem Buch die Angst vor der Angst. Informativ und unterhaltsam geht es um die zahlreichen und vielfältigen Ausprägungen eines zutiefst menschlichen Gefühls.

Christoph Ebenbichler, Toni Innauer Wenn deine Welt zerbricht

EcoWING Verlag

Christoph Ebenbichler ist Sportwissenschaftler und unterstützt nach seiner eigenen aktiven Karriere Spitzensportler bei der Rückkehr nach Verletzungen. Als er 2021 bei einer Skitour stürzt und sich schwer am linken Bein verletzt, reißt es ihm buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Selbst zum Patienten geworden, fällt er zunächst in ein tiefes Loch und sieht keinen Weg, wie er diese Lebenskrise meistern kann. Doch dann beginnt seine Recherche, und er stellt schnell fest, dass es zwar zahlreiche theoretische Abhandlungen darüber gibt, wie Rückschläge verkraftet werden können – aber ein praktischer Ansatz fehlt. In diesem Selbsthilfe-Buch hat er den Weg zusammengetragen, der ihm selbst aus dem Dunkel geholfen hat.

Foto: Saubermacher
Foto: Clemens Nestroy
Bereits 2012 ließ Martin Roth im Schloss Kalsdorf/ Ilz Gras wachsen.
Foto: Martin Roth

BUCHTIPPS

Michael Hunklinger

Wir werden nicht verschwinden

Kremayr&Scheriau

Community, Colour Menschen

die aktuellen Entwicklungen konkret für Minderheiten in Europa?

Wir sind mittendrin im Rechtsruck. Für die Mehrheitsbevölkerung ist Rechtspopulismus eine abstrakte Gefahr, für Minderheiten wie Migrant:innen, die LGBTQ+ Community, People of Colour und Menschen mit Behinderung ist die Gefahr real. Das ist jede:r fünfte in unserer Gesellschaft. Wie konnte es so weit kommen? Und was bedeuten die aktuellen Entwicklungen konkret für Minderheiten in Europa? Michael Hunklinger rückt Menschen in den Mittelpunkt, die nicht in die sogenannte „gesellschaftliche Norm“ passen. Er macht deutlich, dass Warnungen vor AfD, FPÖ und Co nicht genug sind und warum die „konservative Mitte“ den Rechtsruck noch stärker vorantreibt. Es sei an der Zeit, dass wir der Gefahr ins Auge sehen und Allianzen schmieden, um ihr etwas entgegenzusetzen.

Christian Geinitz

Chinas Griff nach dem Westen

C.H. Beck Verlag

Pirelli, Volvo, Club Méditerranée, Syngenta oder Spotify: Mit Milliardenbeträgen kaufen sich chinesische Investoren in europäische Unternehmen ein. Die wilde Shoppingtour hat ein Ziel: Bis 2049 will die Volksrepublik die Industrieländer entthronen und in allen Zukunftsbranchen Weltmarktführer werden. Christian Geinitz zeigt, wie die ökonomische Supermacht China nach dem Westen greift - eine Gefahr, auf die Deutschland und Europa konzentriert reagieren müssen. China reckt und streckt sich Richtung Europa. Zum einen über die „Neue Seidenstraße“, die gewaltigste Infrastruktur-Initiative aller Zeiten. Zum anderen, indem sich chinesische Konzerne in Schlüsselindustrien einkaufen. Der Autor rät in seinem penibel recherchierten Buch dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren. Europa sollte sich weder einkapseln noch Chinas zweifelhaftes Geschäftsgebaren übernehmen. Tritt die EU indes geeinigt auf und erkennt, dass Peking mehr denn je auf sie angewiesen ist, dann kann Europa die Bedingungen mitgestalten und gemeinsam mit China wachsen.

Ursula Hutter

Zur Spätlese Mord – ein Steiermark-Krimi

Gmeiner

Das hätte sich Lilli Palz, Flugbegleiterin aus Leidenschaft, nicht gedacht. Ausgerechnet zu Beginn ihres Heimaturlaubes in der Südsteiermark wird die Organistin in der Pfarrkirche von Ehrenhausen tot aufgefunden. Der Ganze Ort ist geschockt, als sich herausstellt, dass es Mord war. Gemeinsam mit ihrer gewitzten Freundin Hilde und ihrem cleveren, aber etwas patscherten Freund Arthur begibt sich Lilli auf Mörderjagd an der Südsteirischen Weinstraße. Dabei stoßen sie auf so manches Geheimnis ...

Sandra Pioro

Nie mehr still – Die Reise zu mir selbst Edition Keiper

Vom Trauma zur Befreiung: Sandra Pioro steigt hinab in die Tiefen ihrer Erinnerung und taucht mit einem großen Schatz daraus hervor. Auf der Suche nach dem Vater kommt die Autorin einer ungewöhnlichen jüdischen Familiengeschichte auf die Spur. Eine spannende Begegnung mit dem Schicksal ihrer Familie, ihres Volkes – und mit sich selbst. Der Weg der Autorin beginnt mit der Suche nach den eigenen Wurzeln – und entwickelt sich fast von selbst zu einer Biografie, einer Familiengeschichte und einer Darstellung des Leides ihres Volkes.

Krimis schreiben als Paarlauf

Jederweiß das. Bei Solo-Auftritten – egal, in welcher Disziplin, in welchem Bereich – muss man sich nur mit sich selbst abstimmen, um zufrieden zu sein. Beim Schreiben eines Buches, noch dazu mit einem komplizierten Handlungsverlauf, wie in Krimis, ist ein gemeinsames Werk noch einmal was anderes. „Bei uns funktioniert es gut“, übernimmt Hannelore Mezei die Stimmführung. Auslöser für das KLIPP-Gespräch ist der neue Krimi der beiden Autorinnen „Glück im Weinland“.

Beide haben steirische Wurzeln. Christine Grän wurde in Graz geboren, lebte in Berlin, Bonn, Botswana und Hongkong und ist heute wieder in Graz zu Hause. Die gelernte Journalistin wurde durch ihre Anna-Marx-Krimis bekannt. Hannelore Mezei kommt auch aus Graz und studierte hier Germanistik und Anglistik. Sie arbeitete viele Jahre als Redakteurin in Graz und Wien und lebte längere Zeit (mit ihrem Mann) in Zimbabwe und Südkorea. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten sowie Sachbücher und pendelt zwischen Wien und Velden am Wörthersee.

„Dort besucht mich Christine öfters und ich hab’ ihr immer wieder auch von den Geschichten und dem Tratsch um den Wörthersee erzählt.“ Ihre Freundin: „Machen wir gemeinsam daraus einen Krimi.“ Sie zögernd: „Hab’ das noch nie ge-

macht. Ich weiß nicht.“ Aber schon bald darauf kam es zum ersten Brainstorming. Die Hauptperson als Chefinspektor, ein mittelalterlicher, fescher Mann, Mitte 40, angelehnt an reale TV-Vorbilder, mit dem Namen Glück, Vorname Martin, war bald „geboren“. Und seinen ersten Mordfall löste er natürlich am Wörthersee (2016).

„Glück im Weinland“ ist die achte gemeinsame Produktion von Grän und Mezei. „Die Morde spielen an Orten und Plätzen in Österreich“, so Hannelore Mezei, an denen die beiden vorher recherchieren, so sie diese nicht schon kennen. Beim gemeinsamen Kochen, Golfen oder bei Spaziergängen entwickeln die beiden die Handlung – bis zur Lösung. „Jede von uns schreibt abwechselnd ein Kapitel. Die Texte werden ausgetauscht, gegenseitig stimmt man einander ab und wenn’s nötig ist, lassen wir auch die eine oder andere neue Idee einfließen.“

Dem Verlag hat es von Anfang an gefallen, er war zufrieden, auch mit den Verkaufszahlen. Und daher gab es bisher fast jedes Jahr eine Fortsetzung mit Martin Glück –irgendwo in Österreich. „Und von manchen Lesern wissen wir“, so das Duo, „dass sie sogar nur deshalb zu den Tatorten reisen, um die Gegend, aber auch die Gasthäuser und Restaurants kennenzulernen.“

Geschenksideen

VÖRÖSMARTY

EsSackstraße 21, 8010 Graz

ist ein vertrautes Gefühl – man betritt die Boutique Vörösmarty der Familie Prassl in der Sackstraße und ist überzeugt, das Passende zu finden. Von Accessoires, wie Gürteln, Geldbörsen, über Reisetaschen, bis hin zu Schuhen, Stiefeln, „Bags“ für alle Anlässe – in den aktuellen Formen und Farben dieses Sommers – wird alles gezeigt. Beige, Weiß, Eierschale, Cappuccini-Töne, Schwarz und Blau, Rot und Cognac sowieso sind stark vertreten. Moccasins und Sandalen in dazu passenden Farben. Ausblick auf den Herbst: wieder mehr klassisch, Schwarz und Grau. Und dunkles Bordeaux-Rot. Was sich der Kunde wünscht, bekommt er.

„Unsere Devise ist qualitätsvolle, aber leistbare Produkte namhafter internationaler Designer“, legt die Familie Prassl großen Wert auf die persönliche Beratung.

Es muss nicht immer

Paris

oder Mailand sein Wir sind in Ihrer Nähe!

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