












Aber: Wie viele bleiben zu Hause?
Unsere Kinder und Enkelkinder, leben uns das ganz stark vor. Sie warten ungeduldig auf den n‰chsten Geburtstag. So alt und erwachsen zu werden, wie die grofle Schwester, der grofle Bruder. 14 zu sein, um l‰nger aufbleiben zu d¸rfen, 16 f¸r die erste Disco, 17 f¸r den F¸hrerschein und 18, um endlich vollj‰hrig zu sein und als erwachsen zu gelten. Jedes Jahr verspricht neue Mˆglichkeiten und Errungenschaften.
Zukunft bedeutet f¸r sie eine Chance,
die Dinge besser zu machen und die Hoffnung auf ein grˆfleres St¸ck Gl¸ck. Ich denke, die Erwachsenenwelt in unseren Breiten hat da noch einiges aufzuholen. Unser Nachwuchs ist dieser Hoffnung. Dessen Zuversicht ist das grˆflte Geschenk in unsicheren Zeiten. NICHT zu handeln, WEIL man sicher ist, dass es gut ausgeht, SONDERN mit der ‹berzeugung, dass es SINN macht, was man tut.
Es braucht also Zuversicht in unsicheren
Zeiten. Davon zeigen auch unsere vielen Beispiele in vergangenen Ausgaben unseres Magazins. Diesmal stehen die Wirtschaftskammerwahlen und die Gemeinderatswahlen vor der T¸r. Nicht zu Hause bleiben! Sondern das von den Altvorderen erk‰mpfte Wahlrecht wahrnehmen. Nur dann hat unsere liberale Demokratie eine ‹berlebenschance. Ohne aktive B¸rger verlieren wir sie.
J¸rgen Lehner
Starkoch Wolfgang Puck serviert White Panther
Gebirgsgarnelen aus Rottenmann
Klingt schon schr‰g: Blaue Shrimps aus Rottenmann als Delikatesse bei der Oscar Gala am Tisch. Milliardärin Ingrid Flick ließ ihre Gebirgsgarnelen von Star-Koch Wolfgang Puck zubereiten. Denn der Kärntner ist ein Fan der frischen Garnelen seiner Landsfrau. Im August letzten Jahres war Wolfgang Puck mit seinem Team als Koch im exklusiven Gaumenrestaurant Ikarus von Red Bull in Salzburg im Hangar 7. Dort zeigte ihm Executive Chef Martin Klein die frischen Garnelen von White Panther aus der Steiermark. Sofort war er begeistert vom frischen Produkt und wurde zum Fan der steirischen Garnele. Puck´s langjähriger Wegbegleiter ist der österreichische Spitzenkoch Mike Köberl. Mike stellte den Kontakt zur Geschäftsführerin von White Panther her und gemeinsam wurde die Organisation, die frische Gebirgsgarnele nach Amerika zu bringen, begonnen.
Sie, Eva Keferböck, wiederum war nun begeistert bei ihrem Besuch in Los Angeles. „Es ist eine Freude dem Team von Wolfgang und Byron Puck bei der Arbeit über die Schul-
ter schauen zu dürfen“, so Eva Keferböck, Geschäftsführerin von White Panther, die sehr beeindruckt von der 300 Personen K¸chenmannschaft und der Organisation ist.
Das tat Wolfgang Puck für die Ehrengäste in einer Koch-Show. Er bereitet die steirische Gebirgsgarnele als Pad Thai im Wok zu. Das thailändisch-österreichische Rezept entstammt einer Kreation von Wolfgang Puck und seinem Sohn Byron, in dem mit Champagner abgelöscht wird und eine Sauce, mit geheimer Rezeptur zugegeben wird. „Wir sind sehr stolz, dass unsere steirischen Gebirgsgarnelen von Wolfgang Puck als erstes frisches österreichisches Produkt ausgewählt wurden“, so Firmengründerin Ingrid Flick. Der Flick‘schen Privatstiftung gehört das Unternehmen.
Die Steirer sind wegen der aufwendigen und heiklen Produktion das
Z
um „Tschardasch“ tanzen war die Bühne in der Kulturhalle Eggersdorf beim Gastspiel der Musik-Universität Graz von „Die Csárdásfürstin“ zu klein. Apropos klein. „Mit mehr als 7.000
einzige Unternehmen in Europa mit eigener Zucht. Vergleichbare Unternehmen bestellen die Larven in den USA, z¸chten die Garnelen nicht selbst. Es sei ein heikler Prozess, so die Verantwortlichen. Auch die Namen der zwei Arten, die White Panther verkauft, klingen nach besonderer M¸he: Stylirostris und Vannamei. Das Quellwasser in Edlach bei Rottenmann wird mit Meerwasser-Salz angereichert, kommt also direkt „aus Flick‘schem Haus“. So sie in Rottenmann weilt, tut sie das im gut gesch¸tzten und abgesicherten, luxuriˆsen Jagdhaus im nahegelegenen Oppenberg. Seinerzeit ließ das noch ihr Mann erbauen. Ganz versteckt am Talschluss. Wer allerdings die Gebirgsshrimps bei sich zu Hause probieren möchte, der kann diese im Shop in Edlach 15 persönlich
Beim Braten verlieren sie ihre blaue F‰rbung
tun oder auch online bestellen. Mit rund 30 Euro ist man dabei.
guten Appetit.
Einwohnern sind wir sicher das größte Dorf in Österreich“, rückt Bürgermeister Reinhard Pichler das Bild vom Dorf im Kopf zurecht. Speziell Gastspiele mit großen Ensembles verlangen auch große Budgets. Und da findet Johann Zaunschirm, der Kulturreferent der Gemeinde, bei seinem Eggersdorfer Mitbürger Franz Wuthe, dem Grazer Unternehmer, seit Jahren nicht nur ein offenes Ohr, sondern dieser greift auch tief in seine Geldtasche. Bis zur Aufführung gibt’s da und dort auch Kopfweh. Aber wenn das Publikum im voll besetzten Saal mit „Standing Ovations“ die Künstler und Verantwortlichen für das Projekt feiert und sie sich bei Champagner zuprosten, dann ist an diesem Abend alles andere vergessen. „Das gehört einfach dazu“, so das Resümee von Sponsor Franz Wuthe.
Bgm. Reinhard Pichler, Projektleiter G¸nther Fruhmann, Johann Zaunschirm und Franz Wuthe
LEE, Chanhong JEOUNG und GF Jˆrg Ehtreiber
Die FRida & freD-Ausstellung
ÑRitsch Ratschì wird ab dem Fr¸hjahr 2026 in S¸dkoreas Hauptstadt Seoul zu sehen sein. FRida & freD Mastermind und Gesch‰ftsf¸hrer Jˆrg Ehtreiber unterzeichnete gemeinsam mit Kulturstadtrat G¸nter Riegler den Kooperationsvertrag mit den Vertreterinnen Jae Kyung LEE und Chanhong JEOUNG des Seoul Museum of History.
Erste zarte Bande zwischen dem Grazer- und dem s¸dkoreanischen Museum wurden im Vorjahr gekn¸pft, als Jˆrg Ehtreiber von ÑHands on! ñ Int. Association of Children in Museumsì zu einem Vortrag nach Seoul eingeladen wurde. Neben zahlreichen Museen in Europa waren FRida & freD Ausstellungen bereits in Trinidad und S¸dafrika zu sehen. In Asien ist dies die erste Station f¸r eine Ausstellung, die vom Grazer Kindermuseum entwickelt wurde.
ÑGeprobt haben wir da schon, aber gespielt noch nichtì, reagiert ORF-Landesdirektor Gerhard Koch schlagfertig, als er von KLIPP zu seinem Auftritt beim 125. Steirerball in der Hofburg in Wien angesprochen wird. Ausverkauft, vor 3.500 Besuchern ñ klingt gut.
Der ORF-Landesstudio-Steiermark-Direktor ist in seinem Ñanderen Lebenì in der Freizeit Bassist der Band ÑBeat Club Grazì. ÑHeuer war es bereits das sechste Mal. Von 22 Uhr mit Pausen bis viertel Vier in der Fr¸h
ñ und dann noch die Zugabenì, verweist der Hobby-Musiker auf die tolle Stimmung und die vielen Fans. Zur Gage in der ex-kaiserlichen Hofburg nur so viel: Selbst bei sparsamstem Lebensaufwand kˆnnte er nicht das ganze Jahr davon leben.
Nicht viel anders d¸rfte es dem noch weit prominenteren Steirer Beppo Muchitsch gehen ñ ÷GB-Fraktionschef, Sozialsprecher und Nationalratsabgeordneter. Sein hauptberuflicher Arbeitsplatz liegt ja nur unweit der Hofburg im Parlament am Ring. Er
W
enn Sharareh (ÑScheriì)
Ghohnajad zu Hause in Graz-Mariatrost mit feinstem Strich eines Kohlestifts ein Detail in ihr Werk einarbeitet, dann sp¸rt auch ihr stiller Beobachter Benschi, ein Husky, dass auch er Ruhe geben muss. Seit 2011 lebt die aus dem Iran stammende K¸nstlerin mit Mann und Sohn in ÷sterreich. Dort wuchs sie in Teheran auf, erz‰hlt sie von sich. ÑUnd ich habí in Graz an der Ortweinschule die zweij‰hrige Meisterklasse f¸r Malerei absolviert.ì Und dass sie eine Meisterin ihres Fachs ist, zeigt sie mit ihren Arbeiten in ihrer ersten Ausstellung in der Galerie am Flughafen Graz. Diese l‰uft unter dem Titel ÑFacesì
(Gesichter). Wer den vor Jahrhunderten gemalten, weltber¸hmten Hasen Albrecht D¸rers kennt, mit seinen unglaublichen Details, bis
tritt auch schon ¸ber mehrere Jahre hinweg mit seiner ÑBeppoës Dance Bandì beim Steirerball auf. Tanzmusik macht er schon seit seinem 14. Lebensjahr mit Unterbrechungen. Zur Tuba greift er eher selten. Das Keyboard und die Gitarre sind da ˆfters im Einsatz. Manche seiner Freunde behaupten, dass es im Parlament sogar irgendwo in den Kellerr‰umlichkeiten einen Proberaum f¸r Beppo g‰be. Da er auch die Tuba bl‰st und diese nicht im Parlament hˆrbar sein soll. Denn wer von den politischen Mitbewerbern will schon, dass es dann heiflen kˆnnte: ÑDer Muchitsch bl‰st wieder mal den anderen den Marsch.ì
ins letzte kleine Haar, der f¸hlt sich zum Beispiel beim Gesicht eines Straflenh‰ndlers aus Teheran (Foto links) unwillk¸rlich daran erinnert. So detailgetreu sind die kleinsten Barthaare nachgezeichnet. In ihren Portr‰t-Serien zeigt Sharareh Ghohnajad mit ihrer Grafik und Malerei
die Schwere des Alltags, die auf ber¸hrende, nachdenkliche Weise detailgetreu soziale Themen in den Fokus r¸ckt. Die Serien erz‰hlen vom Leben im Iran und schaffen eine beeindruckende Spannung zwischen Realit‰t und Fantasie.
Richtig gelesen. ÑEs ist dies ein komplett neuer Zugang zur Kernenergieì, so Mario M¸ller, bei Emerald Horizon f¸r Forschung und Entwicklung zust‰ndig. Mit der vˆllig neuartigen Energiequelle, die sozusagen Denkbarrieren ¸berschreitet, ¸berzeugte das Grazer Unternehmen die Fachjury und beim Online-Voting f¸r den diesj‰hrigen ÑSPIRIT Start-up Awardì in der Kategorie Green. Mario M¸ller erkl‰rt, worum es geht: ÑMan nehme einen Teilchenbeschleuniger. Der erlaubt uns, Neutronen zu produzieren, wie wir sie brauchen. Neutronen sind auch das Werkzeug in klassischen Atomkraftwerken, nur dort hat man eine l‰stige Kettenreaktion, die das Gefahrenpotenzial enorm grofl macht. Mit unserem Teilchenbeschleuniger kˆnnen wir bewusst ein- und ausschalten. Und nur dann, wenn der Teilchenbeschleuniger die Neutronen liefert, kˆnnen wir aus dem Material Thorium Energie freisetzen. Damit wollen wir Kernenergie auf ein ganz anderes Niveau heben. Zumal diese durch Zwentendorf und Tschernobyl ein negatives Image hat. Doch Kernenergie birgt ein riesiges Lˆsungspotential. Da braucht es einfach neue Physik f¸r neue Technologien, um die Energie der Zukunft zu sichern.ì
Grazer J‰gerball ñ ein neues Highlight f¸r J‰ger, Naturliebhaber und Ballg‰ste. Aber erst am 26. April
Jetzt haben auch die J‰ger ihren eigenen Ball. Am 26. April erwartet die G‰ste unter dem Motto ÑWild & Walzerì eine rauschende Ballnacht mit exklusiven Programmpunkten, die weit ¸ber das klassische Ballgeschehen hinausgehen ñ der Grazer J‰gerball feiert seine Premiere in der Seifenfabrik.
ÑUnser Ziel ist es, ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen ñ nicht nur f¸r J‰ger, sondern f¸r alle, die Natur, Kultur und gehobene Unterhaltung sch‰tzenì, so Veranstalterin Karin Marg von der Comitas Management GmbH. Man wolle ein innovatives Ballformat etablieren. So gibtís einen VIP-Bereich mit Tischen und Gourmet-Catering von Toni Legenstein, exquisite Kulinarik von Spitzenkoch Christof Widako-
vich und der W¸den Kuchl, eine moderierte B¸hne mit Journalist Lucas Palm & Tanzmusik von Livewire, die festliche Erˆffnung durch die renommierte Tanzschule Eichler Graz, Ehrungen herausragender Persˆnlichkeiten der steirischen Jagd, eine Mitternachtseinlage mit Special Guest Gernot Pachernigg (Star Mania, Austro Swing), Disco & Aftershowparty f¸r alle Jungj‰ger in exklusivem Grazer Club, eine Tombola mit attraktiven Preisen, den Jagakirtag mit regionalen Produkten. Mit 90 Euro ist man Gast, mit dem Jagdschein kommtës g¸nstiger.
Er ist von seiner famili‰ren Tradition her ein gestandener Christlich-Sozialer ñ Prof. Max Taucher.
Innerhalb seines Umfeldes gilt er als kritischer Zeitgenosse. Er ‰uflert seine Gedanken zu vielen Maflnahmen und Entscheidungen in der katholischen Kirche (Corona-Pandemie) oder bei Vorg‰ngen in der ÷VP (so beim Landtagswahl-Debakel 2024). Wie sichës gehˆrt, gab es am
Junge Mode f¸r SIE und IHN. Klassiker von morgen.
beim Schlossbergplatz, Sackstrafle 22, Graz
Die maflgefertigten Schuhe gibtës bei
Beginn der Feier zu seinem 80. Geburtstag einen Dankgottesdienst in seiner Heimatkirche in Sankt Leonhard in Graz. Diesen zelebrierten Pfarrer Hans Schrei und Pater Prior Gerwig Romirer vom Stift Sankt Lambrecht. Max Taucher: ÑIch wollte mit diesem Gottesdienst dem Lieben Gott f¸r die Bew‰ltigung meiner Krebserkrankungen in den letzten 20 Jahren danken.ì Diese waren gepr‰gt von einem Auf und Ab. Im benachbarten Pfarrsaal lieflen dann rund 100 G‰ste bei einer Agape den Jubilar hochleben. Seit ¸ber 30 Jahren ist Max Taucher die Stimme des Gemeindeforums Steiermark. Daf¸r gab es ein Dankeschˆn von den Alt-B¸rgermeistern Josef Hauptmann (Bad Blumau), Otmar Hiebaum (Markt
Hartmannsdorf), Hans Pirer (Sankt Lambrecht) und Bgm. Wolfgang Schlick (Stadl-Predlitz). Der langj‰hrige Landesj‰germeister Heinz Gach w¸rdigte Taucher als Waidmann, Jagdnachbarn und Freund. Seit vier Jahrzehnten verˆffentlicht Taucher zum Jahresende seine Impressionen in Form von (Mundart-) Gedichten und Kurzgeschichten. Die Jagdhornbl‰ser von Seiersberg, der Feuerwehrchor Baierdorf aus dem Murtal, der in der Kirche die von Taucher getextete Mariatrostermesse sang und Sohn Christian, Kommunikationschef der Caritas, sorgten mit Freunden f¸r die musikalische Umrahmung des Festes. Mit so viel Freunden gibtës fast so etwas wie eine 24-StundenBetreuung.
Josef Hartmann, dessen Outing als Missbrauchsopfer im Jahr 1995 den Skandal um Kardinal GroÎr ins Rollen brachte, ist tot. Die Amtskirche mit Kardinal Schˆnborn ñ er feierte erst k¸rzlich seinen 80er ñ versagte ihm bis zuletzt eine Geste des Respekts und der Versˆhnung.
÷sterreichs bekanntestes Polit-Magazin, das „Profil“, löste mit seiner Exklusiv-Story im Jahr 1995 in der Katholischen Kirche Ersch¸tterungswellen aus. War es doch damals ein totaler Tabubruch f¸r ein Medium, einen Kardinal als Kindersch‰nder zu outen, so Josef Votzi heute. Er, als Chefredakteur, und Herausgeber Hubertus Czernin riskierten mit ihrer Skandal-Story Kopf und Kragen. Die Katholische Kirche und die ÷VP machten gegen sie mobil. Eigent¸mer-Vertreter Christian Konrad damals: ÑWan des net hoit, fliegt’s olle drei raus.“ Doch die gr¸ndlich recherchierte Story hielt.
Die damals ¸beraus popul‰re ÷3Moderatorin Nora Frey holte Josef Hartmann in ihre Sendung. Es war der Durchbruch f¸r Hartmanns Outing. Das Echo war enorm. Anrufende Hˆrer meldeten weitere Missbrauchsopfer von Geistlichen. Erst nach und nach wagten es andere Medien, die „Profil“-Story und die Vorw¸rfe daraus zu ¸bernehmen.
kircheninterne
In ÷sterreich folgte auf den weltoffenen Kardinal Kˆnig 1986 der Marien-fromm-schrullige Hans Hermann GroÎr (1919 bis 2003). Dieser stand mit anderen neu ernannten Bischˆfen ñ wie etwa Bischof Kurt Krenn ñ f¸r einen Kirchenkurs zur¸ck in die Vergangenheit. Aber nicht der Retro-Konservatismus wurde Kardinal GroÎr zum Verh‰ngnis, sondern die Missbrauchsvorw¸rfe, die „Profil“ im Frühling 1995 öffentlich machte. GroÎr habe als Lehrer im Knabenseminar Hollabrunn junge M‰nner sexuell missbraucht. Der Papst in Rom liefl nie eine Untersuchung einleiten und GroÎr bestritt die Vorw¸rfe zeitlebens.
Erstmals kam in dieser Zeit auch der Name Christoph Schˆnborn ñ er war Weihbischof ñ ins Rampenlicht. Er wurde dem Kardinal als sogenannter Co-Adjutor, Stellvertreter, beigestellt. Schˆnborn entschuldigend damals in einem TV-Interview, das
der ORF nur ein Mal in einer Nachmittagssendung brachte und es dann in den Archiven verschwinden ließ: „Ja, schaun’s, er ist heut‘ schon ein alter Mann ñ da kann so was schon passieren.“
Als GroÎr unter Druck im Herbst 1995 zur¸cktrat, folgte ihm Christoph Schˆnborn als Erzbischof von Wien nach. Es kam ob des Missbrauchsskandals zu Austrittswellen in der Katholischen Kirche. Das Kirchenvolk tobte. Erst im Jahr 1998 erkl‰rten Schˆnborn und drei andere Bischˆfe, sie seien zur moralischen ÑGewissheit gelangt, dass die gegen Kardinal GroÎr erhobenen Vorw¸rfe im Wesentlichen zutreffen.“ Da der Papst in Rom die Causa weiterhin ungeahndet liefl und in ÷sterreich die Taten verj‰hrt waren, blieb dies die klarste Stellungnahme zu den Anschuldigungen gegen GroÎr.
500.000 Menschen unterschreiben sp‰ter dann das Kirchenvolksbegehren, das unter anderem ein Ende des Zwangszˆlibats forderte. Votzi: Es verl‰uft im Sande. 15 Jahre danach und weitere Miss-
brauchsskandale sp‰ter, so schildert Josef Votzi, beginnt im Jahre 2010 die Klasnic-Kommission im Auftrag von GroÎr-Nachfolger Kardinal Schˆnborn die Aufarbeitung von Missbrauchsf‰llen und der Entsch‰digung von Opfern. Mehrere tausend wurden bisher anerkannt.
Der Fall GroÎr war das erste Spotlight, das die Finsternis um kirchliche Missbrauchsf‰lle auszuleuchten suchte. Die Causa selbst ist bis heute weder im Vatikan noch in ÷sterreich untersucht und aufgearbeitet worden. Offen bleibt auch die Schl¸sselfrage: Wie gelang es, den „Mord an Kinderseelen“ so lange zu vertuschen?
Selbst die Mutter von Josef Hartmann lehnte die Gespr‰che f¸r die ÷ffentlichkeit anfangs ab. Votzi: ÑSie hat mir erst viel sp‰ter in einem bewegenden groflen Interview ihr Mitwissen preisgegeben.“ Der Josef sei weinend aufgewacht und habe ihr alles erz‰hlt. Die ‹bergriffe lagen zu diesem Zeitpunkt erst kurze Zeit zur¸ck. Die Mutter: ÑWer h‰tte uns denn geglaubt? Und was h‰tten wir machen kˆnnen? Der Herr GroÎr war damals schon ein wichtiger Mann …“
Am 5. J‰nner 2025 verstarb Josef Hartmann im 68. Lebensjahr. Auf die Parte lieflen seine Angehˆrigen
Oben: Quelle ÑFalterì-Archiv 5/2005, Seite 15
Unten: Quelle ÑFalterì-Archiv, Christian Konrad (Raiffeisen, li.), beim Gespr‰ch f¸r den ÑFalterì im Jahr 2019 (ÑFalterì 18/2019) mit Josef Votzi (1995 ÑProfil“-Chefredakteur und Aufdecker des Skandals)
links: Quelle Cover Groer profil.at
schreiben: ÑDu bist nicht mehr da, wo Du warst. Aber Du bist ¸berall, wo wir sind.“
Sein Outing sah Hartmann als Versuch, sich aus der bleiernen Ohnmacht und dem jahrelangen Machtmissbrauch so zu befreien, dass er danach endlich ein Leben ohne diesen Ballast f¸hren kann.
Josef Votzi, der wie Hartmann auch in Hollabrunn zur Schule ging und im Internat war, traf diesen ein Jahr vor der Pandemie. Auslˆser war eine Initiative des ORF-Magazins „Thema“. Hartmann suchte Groërs Nachfolger Christoph Schˆnborn im Erzbischöflichen Palais auf. Josef Votzi: ÑDie Idee dahinter war, in der Karwoche eine ˆsterlich-versˆhnli-
einem
So bedr¸ckend die Weltlage, so erfreulich ist es, dass der M‰rz begonnen hat, es geht nach dem kalten Winter wieder aufw‰rts. Pfeifen wir auf Trump, Putin & Co, denn am ersten M‰rztag hat der meteorologische Fr¸hling begonnen: Zarte Bl‰tter sprieflen jetzt zu unserer Freude, Veilchen, Schl¸ssel- blumen und Buschwindrˆschen bl¸hen, und die Zugvˆgel keh- ren singend zur¸ck. Ringsum hat das pralle Leben begonnen, und wir wollen unbedingt bei diesem groflen Fest mitmischen. Gratulation bei dieser Gelegenheit an die 750 Millionen Men- schen weltweit, die im M‰rz ihren Geburtstag feiern, sie mˆgen hochleben.
Es ist jetzt die Zeit f¸r den Garten, und die Gartler bevˆlkern mit Schaufel und Zange bewaffnet das Grün, im Ohr die Come- dian Harmonists mit ihrem zeitlosen ÑVeronika der Lenz ist daì. Andere zieht es bei milder werdenden Temperaturen hinaus auf Spazierwege oder in die Berge. Der M‰rz bringt die Fr¸hlingsta- gundnachtgleiche, den echten Fr¸hlingsbeginn (beides am 20. M‰rz) und die R¸ckkehr der Sommerzeit. Wir stehen mit einem Sehnsuchtsbein schon im Sommer, tr‰umen von Meer, Strand und Wassermelonen. Es ist aber auch der Monat der Frauen- geschichte, in dem die Rolle der Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft wie Politik, Musik, Kunst und Wissenschaft gefeiert wird. Geben wir Männer es ruhig zu: Ohne Frauen wäre das Da- sein eine traurige M‰nnergeschichte, das Leben kein Leben und das Bier auch kein Ersatz.
Schˆnborn hat-
Als Schlussbild schwebte
che Story zu zeigen. Schˆnborn hatte zugesagt, brachte es dann aber nicht ¸ber sich, sich gemeinsam mit Hartmann vor der TV-Kamera zu zeigen. Als Schlussbild schwebte ,Thema’ das gemeinsame Entzünden einer Kerze von zumindest uns beiden im Stephansdom vor. Ich entzog mich diesem Wunsch, denn ich war verstimmt ¸ber Schˆnborns hasenfüßige Weigerung.“ Es war dann nur Josef Hartmann, der vor laufender TV-Kamera als Geste der Versˆhnung eine Kerze anz¸ndete.
Josef Votzi schreibt dazu in seinem Bericht in der Wochenzeitung „Falter“ im Jänner dieses Jahres am Schluss: Sie mˆge ihm noch lange leuchten.
Der M‰rz f‰llt auch in die ÑSaison der Gewaltlosigkeitì, die ein Enkel von Mahatma Gandhi ins Leben gerufen hat. Es beginnt mit dem Jahrestag der Ermordung Mahatma Gandhis am 30. Januar und endet am 4. April, dem Jahrestag der Ermordung Martin Luther Kings. Allen Kriegs- und Okkupationslüsternen sollte man die Idee der Gewaltlosigkeit so lange unter die Nase reiben, bis sie vor lauter Schnackerlstoflen eine Kehrtwende machen m¸ssen.
Zu Fr¸hlingsbeginn wird auf alle F‰lle alles leichter, luftiger, optimistischer. In der warmen Sonne sind wir f¸r Ver‰nderungen und Neues offen. Der Frühling ist der eigentliche Jahresbeginn, wir hoffen, dass am Ende die positiven Utopien siegen werden, und dass die Verfehlungen und Schandtaten diverser M‰chtiger bald der Vergangenheit angehˆren. F¸r die eigene Geschichte ver- trauen wir am besten auf positive Ideen und Gef¸hle, trotz oder gerade wegen der zahlreichen Bad News. Es trˆstet, dass auch die Bösen irgendwann im Orkus verschwinden werden, und dass Veilchen und Schl¸sselblumen bleiben.
Reinhard Schuch
Überraschend hat ja auch Barbara Muhr, der zweite Vorstand in der Grazer Messe, ihre Bewerbung zurückgezogen. Offensichtlich hat auch sie keine Chance mehr für einen Verbleib in der Messe gesehen. Das Hearing hat es nun bereits gegeben. Die Verträge der beiden laufen noch bis zum Sommer. Aber sie werden mit sofortiger Wirkung von ihrer Funktion als Vorstandsmitglieder abberufen. Der Neue Messe-Chef heißt Martin Ullrich und ist seit 17 Jahren im Unternehmen.
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Und auch noch eine andere Personalie, wie es im Beamten-Jargon heißt, löst Kopfschütteln aus, wie der Heribert, ein Freund, der in der Landwirtschaftskammer aktiv ist, erst jüngst erzählt hat. Ein halbwegs glaubwürdiger Grund für die Öffentlichkeit findet sich immer, kommentiert er den doch überraschenden Rückzug von Bauernbund-Obmann und Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher aus dem Ennstal. Dieser galt in seiner Doppelfunktion als das politische Schwergewicht auf Seiten der Bauernschaft. Mit Hermann Schützenhöfer als Landeshauptmann bildete er eine gut funktionierende Achse. Man vertraute einander. Daher sprach er sich auch in den Chaos-Tagen, um Beruhigung bemüht, für den Verbleib Drexlers in der Regierung und an der Parteispitze aus. Wie man heute weiß, war das Bemühen aber vergeblich, führt doch jetzt Manuela Khom die Partei. Titschenbachers Rückendeckung für das Duo Drexler/Schützenhöfer brachte Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Vize-Präsidentin der Landwirtschaftskammer Maria Pein auf den Plan. Das weibliche Duo hatte kein Verständnis für Titschenbachers Solidarität und drängte diesen daher zum Rücktritt. Offiziell begründet Titschenbacher diesen selbst mit seiner persönlichen Überlegung – „ich hab‘ die schon einige Zeit gehabt“ –, dass es nach zehn Jahren an der Zeit gewesen sei, die Verantwortung weiter zu geben. Bei seinem Abschiedsauftritt vor Journalisten wirkte er allerdings nicht entspannt über seinen Entschluss, sondern es gab auch die eine oder andere Träne.
seclub in Graz über die Vorgänge in der steirischen ÖVP. Bis vor wenigen Monaten, als noch seine Du-Freunde das Sagen hatten, hat man vom Herrn Chefredakteur nie derartige Worte gehört. Und die haben ja das ganze Chaos letztlich zu verantworten. Ich höre da ein bisschen auch das Macho-Gehabe meines Allerliebsten heraus. Nur weil plötzlich keine mächtigen Männer mehr an der Spitze fuhrwerken, frage ich mich als einfache Frau. *
Im ORF Steiermark wird es interessant, wenn es um die Nachfolge von Landesdirektor Gerhard Koch geht. Er verabschiedet sich Ende 2026 in die Pension und widmet sich einer seiner Leidenschaften – „Golfen mit Herz“. Das Anhörungsrecht des Landeshauptmannes bei der Bestellung hat die neue Zuckerl-Koalition ja aufgehoben. Sie ist an der Seite von Tarek Leitner das bekannteste Frauengesicht in der ZIB – Nadja Bernhard, die heuer ihren halbrunden Geburtstag feiert, allerdings weitaus jünger aussieht. Die ZIB-Moderatorin möchte wieder zurück in ihre Heimat Steiermark. Und da gibt es um sie herum doch einflussreiche Unterstützer, die ihr dabei helfen möchten. Denn wer weiß, was da alles noch am Küniglberg, im ORFZentrum dort, passiert. Es geht oft schnell. Ein weiblicher Landesdirektor an der Spitze des ORF Steiermark wäre mal was Neues, so der Hupsi, ein ORF-Insider. Ob dieses Vorhaben weiter verfolgt wird, auch vom blauen Landeshauptmann Mario Kunasek, wird man sehen. Mir als einfache Frau wäre die ganz sympathisch oder finden Sie nicht auch?
Das wär’s, also tschüss, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly
Unsere neue
Die einzige Währung für einen Politiker oder eine Politikerin ist die Glaubwürdigkeit. Weil man nur damit auch das Bauchgefühl der Österreicher erreicht. Als dreifache Mutter hat sie mit ihren klaren Aussagen über die Politik in der Vergangenheit sich gut geschlagen. Beate Meinl-Reisinger erwarb sich daher als Neos-Chefin Pluspunkte bei den Wählern. Sie wirkte glaubwürdig. Mit zwei Videos auf den sozialen Plattformen ist ihre Glaubwürdigkeit, das Vertrauen in sie allerdings dramatisch gesunken.
Wie sie das ihren Kindern erklärt?
Servus TV brachte in Form der zweiteiligen Reportage „Die Corona-Bilanz – Geimpft, Getäuscht, Vergessen!“ einen Rückblick auf die letzten fünf Jahre.
Mit dem ersten Lockdown im März 2020 nahm das Corona-Drama in Österreich seinen Anfang. Dabei gab es auch eine Kurz-Passage aus dem OE24TV-Sommergespräch mit der Neos-Vorsitzenden. Der gezeigte Ausschnitt im
Typisch Mann, könnte man zu seiner Wortmeldung anmerken. Vor einer „Verzwergung“ der steirischen Volkspartei sprach in der Runde der Chefredakteure Hubert Patterer von der „Kleinen Zeitung“ im Pres-
Barbara Eibinger-Miedl, die bisherige Finanzlandesrätin, ist einen Stock höher gestiegen. Bekanntlich ist sie vor wenigen Tagen als Staatssekretärin im Finanzministerium angelobt worden. Weil Manuela Khom, die neue Parteichefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin von der großen Wirtschaftspolitik – wie die meisten Landsleute – nicht viel versteht, muss die Budgetsanierung – rund 900 Millionen gilt es einzusparen – vom Eibinger-Miedl-Ersatz Willibald Ehrenhöfer bewältigt werden. Der neue Finanzlandesrat sollte ein Experte mit Manager-
Foto: STVP/Lorber
Qualitäten werden, hatte Manuela Khom am Wochenende das Profil geschärft. Es sollte keiner aus der Partei nachrücken, sondern ein klassischer Quereinsteiger.
Zusammenhang mit Corona und Putin lautet im Original-Ton: „Das sind ja Volksverräter meiner Meinung nach.“
In einem Video mit der Angabe „Quelle: krone.at 17.8.2022“, das aus dem aktuellen Anlass der Corona-Bilanz nunmehr über die sozialen Medien verbreitet wird, verteidigt sich Beate Meinl-Reisinger – Original-Zitat – mit: „Ich würde niemals in meinem Leben einen Menschen Volksverräter nennen.“ Mehr Vergessen und Blamage geht ja nicht mehr. Viel mehr wäre von der Spitzenpolitikerin und künftigen Ministerin eine Entschuldigung für diesen verbalen Ausrutscher zu erwarten gewesen.
Überzeugen Sie sich selbst:
Die Parteichefin kontaktierte die Manager mehrerer prominenter Unternehmen – und blitzte aber ab. Bei Ehrenhöfer, der als Geschäftsführer im Mayr-MelnhofKonzern und als Consulter reichhaltige berufliche Führungserfahrung vorweisen kann, hat es dann geklappt. Der 52-Jährige hat keine politisch-aktive „Sündenliste“. Er ist Mitglied im Wirtschaftsbund und nun auch Parteimitglied. Ein Tag Bedenkzeit reichte – darunter natürlich Rücksprache mit seiner Frau und seinem bisherigen Chef Franz Mayr-MelnhofSaurau. Willibald Ehrenhöfer, in Feldbach geboren, studierte an der BOKU Wien und sammelte auch Erfahrung in der Landwirtschaftskammer.
Dass in Graz viel Rad gefahren wird, ist gut. Nicht zuletzt f¸rs Klima. Vˆllig inakzeptabel ist aber, wie in vielen, vielen F‰llen die Radfahrer unterwegs sind. Sie setzen sich ¸ber ‹BER-LEBENS-WICHTIGE Regeln der Straflenverkehrsordnung einfach hinweg. Mit dem Auto w¸rden sie sich das nicht erlauben.
Fahrradfahrer auf Fuflg‰ngerwegen, bei Rot ¸ber Kreuzungen und den Zebrastreifen, viel zu schnell im dichten Verkehr. Die mobilen Polizeistreifen auf R‰dern ñ noch immer zu wenig ñ sind chancenlos. Da wird auf Fuflg‰nger¸berg‰ngen (ohne Radspur) einfach dr¸ber gebolzt, werden Sperrlinien ¸berfahren, bei Kreuzungsabschnitten rein geschnitten, andere Verkehrsteilnehmer, aber auch Fuflg‰nger, gef‰hrdet. Jenen, die sich aufregen, der Stinkefinger gezeigt, mit dem Wissen Ñmich kann niemand erwischenì. Das gehˆrt ge‰ndert, will Graz wirklich zu einer Fahrrad-Stadt werden.
FAKTEN ZUM DRAHTESEL
Beweggr¸nde zum Radfahren:
Ist Graz eine Fahrradstadt? Nicht, was die Verkehrsdisziplin angeht
Zwei Besucher aus D‰nemark, genauer gesagt aus Kopenhagen, zeigen sich doch eher geschockt, wie sie in einem Mail an ihre Freunde in der Steiermark berichten. W¸rden wir in unserer Heimatstadt so Rad fahren, wie wir das in Graz erlebt und gesehen haben, w‰ren wir Radfahrer schnell von der Polizei verhaftet. In Kopenhagen werde viel, gern und schnell Fahrrad gefahren, aber eben auch regelkonform. Sonst wirdís teuer. Ein paar Meter ¸ber den Gehweg und du bist 100 Euro los. Und beschimpft wirst du ganz sicher auch.
Dass Verkehrsregeln in Graz nicht besonders ernst genommen werden ñ weder von Radfahrern noch von Autofahrern, die sich
60% nutzen das Fahrrad zur Erholung und Entspannung
43% f¸r Sport, 33% f¸r Einkaufsfahrten, 26% f¸r Erledigungen und t‰gliche Fahrten in der n‰heren Umgebung
20% f¸r Training und 19% f¸r den Arbeitsweg
56% sagen Radfahren macht gl¸cklich
39% schwingen sich im Fr¸hling und Sommer mehrmals pro Woche in den Sattel
Auf Grazer Straflen sind im Jahr 2023 sieben Personen getˆtet worden ñ darunter drei Radfahrer. Insgesamt waren es 1545 Zwischenf‰lle mit Personensch‰den in Graz.
fahrradfeindlich verhalten ñ, erkl‰rt aber nicht allein den Umstand, dass Autofahrer die Radfahrer anschreien, Radfahrer wiederum auf Autod‰cher schlagen. Vielen Menschen ist das Fahrrad l‰ngst das wichtigste Verkehrsmittel. Es ist umweltfreundlich, gut f¸r die Fitness und auf kurzen Strecken schneller als das Auto.
Was passiert, wenn man sich ¸ber wichtige Verkehrsregeln hinwegsetzt, zeigen die Unfallzahlen. Die deutsche Hauptstadt Berlin ist ein ganz besonders gefährliches Pflaster. Erst k¸rzlich ist ein junger Mann aus der Verwandtschaft dort tˆdlich verungl¸ckt. 574 Schwerverletzte und 12 getˆtete Radfahrer im Jahr 2023 sind eine erschreckende Bilanz.
32% tragen immer einen Helm
Fast jeder Vierte besitzt ein E-Bike. Mehr als 1,1 Millionen ÷sterreicher wollen sich in den n‰chsten drei Jahren ein E-Bike kaufen.
4% nutzen bereits ein Dienstrad, das über den Arbeitgeber finanziert wurde.
Rund 68 Prozent der ˆsterreichischen Bevˆlkerung gaben im Jahr 2021 an, ein Fahrrad zu besitzen. 63 Prozent nutzten das Fahrrad 2022 (fast) t‰glich, ein F¸nftel mehrmals wˆchentlich.
÷sterreich ist ein Land der Fahrr‰der.
Mit rund 6,5 Millionen funktionst¸chtigen Fahrr‰dern (2019) gibt es um rund 1,5 Millionen mehr Fahrr‰der als Autos. Fast f¸nf Millionen ÷sterreicherinnen und ÷sterreicher nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel.
Klar, Graz kann man nicht mit Berlin vergleichen. Aber mit immensen Fortschritten im ˆffentlichen Nahverkehr und der Fahrrad-Infastruktur zeigen St‰dte wie Hamburg, Oslo, Basel, Barcelona und selbst Paris, was mˆglich ist. In Kopenhagen, so die D‰nen, der weltbesten Fahrrad-Stadt, gibt es ein super Fahrradstreckennetz kreuz und quer durch die Stadt. Fast 50 Prozent aller Strecken zur Arbeit oder zur Ausbildung werden mit dem Rad zur¸ckgelegt. Und, was das Wichtigste ist: Mehr als 90 Prozent der radfahrenden Kopenhagener f¸hlen sich auf dem Rad sicher.
Es scheint bei uns nicht vorstellbar, was in Kopenhagen schon l‰ngst Realit‰t ist: Dass Fahrradfahren ein Eckpfeiler des Transportsystems wird. Die unverzichtbare Bedingung dabei, will sich Graz in eine ‰hnliche Richtung entwickeln, heiflt aber: Mehr Platz f¸r Fahrr‰der.
Laut Statistik Austria tritt jeder dritte ¸ber 15-J‰hrige zumindest mehrmals die Woche in die Pedale, um beispielsweise zur Arbeit, zur Uni, zum Einkaufen oder ins Kino zu fahren.
Fahrradfahren kostet erstaunlich wenig Energie.
Ein Fahrradfahrer benˆtigt f¸r einen Kilometer rund 0,33 Wattstunden (oder 22 Kilokalorien). Ein Auto ohne Beifahrer braucht (in Form von Benzin) mehr als 50 Mal so viel ñ und schadet der Umwelt.
Arm- und Beinbrecher bei Unf‰llen: 37% Arme und H‰nde; 30% H¸fte, Beine und F¸fle: 26%; Kopf 7% Brustkorb und Bauch: Quelle: Intersport Bikereport 2023
Test your next
MichaelFriesenbichlersuchtimmerneue Wege.Testyournextistdiej¸ngsteIdee: ÑErlebedieneustenBikesunddaspassendeZubehˆrhautnah.Beiunskannst dudieneuestenModelleganzeinfach undohneUmst‰ndetestenñunddas ganzindeinerN‰he.UnddasBeste:Die Leihgeb¸hrenwerdendiralsGutschein f¸rdeinenn‰chstenKaufgutgeschrieben. Also,woraufwartestdu?ì
Aber damit ist nicht nur gemeint, dass Radwege ausgebaut werden. Man muss auch das gesamte Umfeld daf¸r schaffen ñ Fahrr‰der im Bus, in der Straflenbahn mitnehmen usw. Und vor allem auch Platz f¸r das Lastenradfahren schaffen ñ bei uns vielfach noch abgelehnt und bel‰chelt. Man muss nicht gr¸n oder rot sein, um Fahrrad zu fahren und die
Fahrradkultur zu fˆrdern. Eigentlich sind alle Parteien f¸rs Fahrradfahren ñ auch wenn vielleicht in unterschiedlichem Ausmafl. Radfahren lˆst eben so viele Probleme, vor denen die Politik steht ñ vom Klima, ¸ber Stadtplanung, bis zur Verkehrsdichte. Und gesund ist es auch noch. Da leistet man sich dann auch keine parteipolitischen Grabenk‰mpfe.ì
Radfahrenistnichtungef‰hrlich,dennim Jahr2022warenmehralszehnProzent allerVerkehrstotenRadfahrer.Exaktdie H‰lftederinsgesamt40Fahrradtoten entf‰lltaufE-Bikes.In÷sterreichfahren 680.000Personenab6JahrenwˆchentlichmitdemE-BikeñTendenzsteigend. UnterdenVerletztendervergangenen JahrewarfastjederDritte65Jahrealt odernoch‰lter,beidenGetˆtetensogar zweiDrittel.
DiegrˆfltenSchwierigkeitenbeimUm-
Grazer Messe / Halle A
stiegaufE-Bikes:hˆhereGeschwindigkeit,unterschiedlichesBremsverhalten, BedienungdesDisplays,Losfahren, geringereWendigkeit,Beschleunigung.
Hauptunfallursachen:Vorrangverletzung/ Rotlichtmissachtung,Unachtsamkeit/ AblenkungundMissachtungvonGeoderVerboten.ImJahr2022warenlaut StatistikAustriabereits33%allerverletztenRadfahrendenmiteinemE-Bike unterwegs.
Volkshochschule Steiermark
Freitag, 21. März & Samstag, 22. März
Verkauf dein altes Rad
Zufahrt Fröhlichgasse / Einfahrt 2
(Abgabe am 21.3. von 10 – 20Uhr) oderkaufdireinneues! (22.3. von 10 – 17 Uhr)
Eingang A2/ Fröhlichgasse
Es dürfen nur Fahrräder von Privatpersonen (ohne kommerziellen Zweck) angenommen werden. Pro Person werden maximal 3 Fahrräder angenommen.
Spannung bei Wirtschaftskammerwahl 11. bis 13. M‰rz: Opposition fordert den Pr‰sidenten heraus
Die Wirtschaftskammerwahl geht alle f¸nf Jahre ¸ber die B¸hne. Diesmal w‰hlt im Vorfeld, wie bei den j¸ngsten anderen Wahlg‰ngen ñ Nationalrat und Landtag ñ ein besonders rauer Wind. Alle gegen den Wirtschaftsbund mit WKO-Pr‰sident Josef Herk, lautet unausgesprochen das Motto der Opposition. Die kleinen Fraktionen Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband (SWV), Gr¸ne Wirtschaft, Freiheitliche Wirtschaft und Unos hoffen, dass sie diesmal die Zwei-Drittel-Mehrheit brechen kˆnnen.
Der Wirtschaftsbund verf¸gt in der Vergangenheit ¸ber eine Mehrheit von 71 Prozent, die vier Oppositionsfraktionen halten gemeinsam bei 29 Prozent. Nicht zuletzt die Unos hoffen mit dem fr¸heren Wirt-
schaftsbund-Bezirksobmann von Weiz Vinzenz Harrer als Spitzenkandidaten auf einen deutlichen Stimmenzuwachs. Er wechselte bezüglich des Konflikts um Präsident Josef Herk vor drei Jahren zu den Unos, wie sich die Neos in der Wirtschaftskammer nennen.
Insgesamt wird in sieben Sparten gew‰hlt, es sind 317 Wahlvorschl‰ge vorgelegt worden, sagt Eva Mˆstl, die Vorsitzende der Hauptwahlkommission der Wirtschaftskammer Steiermark. Laut Wirtschaftskammer erwarte man dadurch eine Verschiebung der Sitze. Bei der letzten Wahl in der Steiermark erreichte der ÷VP-nahe Wirtschaftsbund mit Josef Herk
an der Spitze 71 Prozent. Bei der heurigen Wahl sind laut Eva Mˆstl um fast 8.000 Personen mehr wahlberechtigt als noch vor f¸nf Jahren: ÑIm heurigen Jahr haben wir 86.300 Wahlberechtigte, mit 110.300 Stimmrechten. Wenn man Mitgliedschaften in mehreren Fachorganisationen hat, hat man als Unternehmer auch in jeder Fachorganisation ein Stimmrecht.ì
Die Wahlkarten sind verschickt. Diese m¸ssen Gewerbetreibende
bis 7. M‰rz an die Wirtschaftskammer retournieren.
Die Wahllokale sind ñ je nach Bezirk bzw. Wahlsprengel ñ zwischen 11. und 13. M‰rz zur Stimmabgabe geˆffnet. Insgesamt stehen 176 Wahllokale zur Verf¸gung, das endg¸ltige Ergebnis wird am Freitag, 14. M‰rz feststehen, wenn
Selbstverständlich wählen
wir unsere eigene Vertretung.
Thomas
alle Stimmen und Wahlkarten ausgez‰hlt sind.
Die Wirtschaftskammerwahlen finden übrigens zur selben Zeit in
Karlheinz Winkler Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband
ganz ÷sterreich statt. Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Wahl vor f¸nf Jahren ˆsterreichweit bei 33,7 Prozent.
Wahlberechtigte: 97.805 ï Wahlbeteiligung 38 % (37.194 Stimmen)
Wirtschaftsbund 71% (25.526 Stimmen)
Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband (SWV) 10,9 % (3.600 Stimmen)
Gr¸ne Wirtschaft 9,1 %(3.285 Stimmen)
Freiheitliche Wirtschaft (FW) 7,1 % (2.538 Stimmen)
Unos 1,9 % (696 Stimmen)
„Ich gehe selbstverständlich wählen, weil‘s nix hilft, wenn alle nur jammern und keiner selbst mitbestimmt.“
Eveline Wild Konditormeisterin & Patissière St. Kathrein a. O. Wirtschaftskammerwahl 11.-13. März 2025 WÄHLEN HEISST MITBESTIMMEN!
ÑHoch vom Krachstein an, woís dem Aarnoch graustì titelten Die Grazb¸rsten ihr erstes Kabarettprogramm in gr¸n/beifl mit der Persiflage auf die Landeshymne vor mittlerweile 41 Jahren. Alle Steirer und Steirerinnen kennen die Melodie der Landeshymne, aber nur wenige wissen, wer der ÑAARNOCHì ist. Gemeint ist der Adler, der da Ñnoch haustì.
Heimatpflege durch die Bewahrung landestypischer Bräuche und Traditionen. In die Landesverfassung soll demnach die Landeshymne, das Dachsteinlied, aufgenommen werden.ì
Das löst schärfste Kritik aus. Das offizielle Slowenien ist damit nicht einverstanden. Aber auch die Oppositionsparteien im Landtag sind dagegen. Eine ƒnderung ist aber nur mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit mˆglich. Der blauschwarzen Koalition fehlen dafür zwei Mandate.
Die Blau-Schwarze Regierung mit Landeshauptmann Mario Kunasek und seiner Vize Manuela Khom will Steirische Landeshymne nun in der Verfassung verankern. So steht im Regierungsprogramm: ÑDas Land Steiermark bekennt sich zur
KLIPP hat sich bereits im Jahr 2018 anl‰sslich 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg damit befasst und dar¸ber geschrieben: ÑHoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust, bis zum Wendenland am Bett der Savë.ì Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass in der steirischen Landeshymne noch heute ein Landesteil besungen wird, der seit 110 Jahren nicht mehr zur Steier-
mark und damit auch nicht mehr zu ÷sterreich gehˆrt. Diese Region gehˆrt heute zum Staat Slowenien. Kein Ausdruck von politischer Korrektheit, aber offensichtlich stört das niemanden. Damals haben wir
im Jahr 2004 anl‰sslich des damals bevorstehenden EU-Beitritts von Slowenien unternommen.
auch weitergehende Recherchen hinsichtlich der Steirischen Hymne im Land angestellt. Die Reaktionen waren aber eher sp‰rlich. So hiefl es etwa vom B¸ro Klubobmann Hannes Schwarz damals: ÑÖ eine Aktualisierung des Textes in der Landeshymne ist in Zukunft sicher ¸berlegenswert Öì Passiert ist in der Folge nichts.
ÑÖ bis zum H¸gelland an W‰ldern reich ...ì
Den letzten Versuch einer entsprechenden Text‰nderung der Landeshymne hatte Landeshaupt-
Der verstorbene Baldur Heckel (S‰ngerbund-Obmann) hatte diese Initiative unterst¸tzt und manche Chˆre sangen dann auch die ge‰nderte Textzeile, die da lautet: Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust, bis zum H¸gelland an W‰ldern reich. Und vom Alptal an, das die M¸rz durchbraust, bis ins Rebenland, was kommt dem gleich?ì
Diese Initiative hat sich jedoch nicht durchgesetzt und man habe daher die Bem¸hungen hinsichtlich des neuen Textes für die steirische Landeshymne fallengelassen, heißt es heute von Seiten des Chorverband Steiermark (vormals S‰ngerbund).
Trotz Widerstand zur offiziellen Landeshymne
Kritik an der Hymne begann bereits im 19. Jahrhundert, insbesondere
wegen ihres deutschnationalen Tenors und der idealisierten Darstellung des Grenzverlaufs, der nach dem Vertrag von Saint-Germain l‰ngst ¸berholt war. Sozialdemokraten und slowenische Stimmen wiesen auf die nationalistische und antislowenische Ausrichtung hin. Dennoch wurde das Lied 1929 –am 3. Juli vom Steierm‰rkischen Landtag beschlossen – gegen die Stimmen der Sozialdemokraten zur offiziellen Hymne der Steiermark.
Im Buch ÑO du mein ÷sterreichì (Anton Pustet Verlag) widmet sich Evelyn Schalk der Steirischen Landeshymne. Sie schreibt: Mit der steirischen Landeshymne ist es so eine Sache. Sie laboriert seit dem ersten Tag ihres Daseins ganz faktisch an Realit‰tsverweigerung, was die gleichzeitig monarchie-
nostalgischen und deutscht¸mmelnden Strophen ñ in ihrer Festschreibung der eigenen Identit‰tskrise als Dauerzustand ñ wiederum zu einer allzu ˆsterreichischen Hymne macht. Das allerdings dürfte ihr Verfasser, der Grazer Buchh‰ndler und Verleger Jakob Franz Dirnbˆck, nur teilweise intendiert haben, als er den zehnstrophigen Liedtext 1844 zu Papier brachte. Vom Domorganisten Ludwig Carl Seydler vertont, wird das Stück erstmals anl‰sslich des 25-j‰hrigen Bestehens der Steierm‰rkischen Landwirtschaftsgesellschaft von einem vierstimmigen M‰nnerEine kurzweilige, spannende Reise durch die Hymnenlandschaft ÷sterreichs voller Abgr¸nde und Flachstellen.
chor vorgetragen. Aus diesem Anlass veröffentlicht Dirnböck zudem eine Lithographie mit Tondruck, die den Text ausgerechnet auf eine lange Fahne gesetzt zeigt, die vom Giebeldach eines Wirtshauses wallt, das Ganze umgeben von idyllisierten ländlichen Szenarien, ¸berblickt von den Portr‰ts Erzherzog Johanns, des Reichsgrafen von Wickenburg sowie des Grafen von Attems.
Während der Nazi-Herrschaft „passte“ die Hymne wieder, da ja das Hitler-Regime die Untersteiermark besetzt hatte. Dennoch blieb die Hymne auch nach dem Zweiten Weltkrieg unangetastet, wiewohl sie durch deutschnationale Propaganda belastet war. Der Versuch zur bereits angesprochenen ÑModernisierungì im Jahr 2004, um veraltete geografische Passagen zu ändern, scheiterte. Nicht zuletzt auch am Widerstand der FP÷, die dies als Angriff auf „traditionelle Werte“ sah. Bis heute spiegelt die Hymne historische und kulturelle Konflikte wider und bleibt ein Symbol für politische und gesellschaftliche Spannungen.
https://www.klippmagazin.at/kultur-1-1/woran-denken-sie-bei-hoamatland-und-land-der-berge
ï Weil die FP÷ 2020 fast die H‰lfte ihrer Stimmen - 40.000 - verlor, kommt es diesmal zu einem „Pflichtsieg“ für die FP÷.
WAHLBETEILIGUNG62,65%
• Noch dazu erstmals mit einem blauen Landeshauptmann als Tüpfelchen auf dem i und begleitet vom plakativen Slogan: „Was gut ist für das Land, ist auch gut für die Gemeinden.“
• Weil im Jahr 2020 nach dem Ibiza Skandal die ÖVP im Sog von Sebastian Kurz das zweitbeste Wahlergebnis einfuhr (47,18 %), wird sie diesmal zum Verlierer
• Weil es der FPÖ in etlichen Gemeinden an der Parteistruktur fehlt: Trotz ihrer 40-Prozent-Stimmenanteile wird die Anzahl der künftigen blauen Bürgermeister überschaubar bleiben. Bis jetzt gab es nur einen Halbzeit-Bürgermeister in den 284 Gemeinden.
Der klare Sieger bei den letzten drei Wahlen in der Steiermark war im vergangenen Jahr erstmals jeweils die steirische FPÖ.
Bei der EU-Wahl im Juni schaffte sie 27,77 % (145.557 Stimmen), bei der Nationalratswahl 32,19 % (238.267 Stimmen) und bei der Landtagswahl 34,76 % (230.282 Stimmen).
Der Erfolg von Blau spiegelt sich auch in den Bezirken wider: Ausgenommen die Stadt Graz und der Bezirk Südoststeiermark schaffte sie bei der Nationalratswahl in allen restlichen steirischen Regionen die Mehrheit. Und nicht zuletzt auch bei der Landtagswahl im November 2024, wo sie ausgenommen von Graz und vom Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in allen restlichen steirischen Regionen die Mehrheit schaffte.
Am 17. Februar 2020 brachte die FP÷-Fraktion im Landtag einen Antrag zur Direktwahl der B¸rgermeister in den steirischen Gemeinden ein. Die Steierm‰rkische Landesregierung wird aufgefordert, dem Landtag Steiermark eine Gesetzesnovelle vorzulegen, mit der die Direktwahl des B¸rgermeisters in der Steierm‰rkischen Gemeindeordnung 1967 verankert wird.
Die ÖVP sicherte sich bei den Gemeinderatswahlen 2020 im Sog des Erfolgs von Sebastian Kurz in 199 von 284 Gemeinden den Bürgermeister.
SPÖ-Bürgermeister gibt es 73 und zwölf jeweils mit einer eigenen Bürgerliste. Der Kunasek-FPÖ gelang kein Bürgermeister-Erfolg. Der
letzte FPÖ-Bürgermeister Willibald Ebner (Breitenau am Hochlantsch) stellte sich 2020 nicht mehr der Wahl. Nicht gewählt wird am 23. M‰rz in der Stadt Graz.
Die Landeshauptstadt entscheidet aufgrund ihres Statuts und damit über den Gemeinderatswahltermin selbst. Die nächste Gemeinderatswahl in Graz gibt es daher erst voraussichtlich im September 2026.
Die blau-schwarze Koalition ist nun dabei, eine Reformgruppe einzusetzen. Erster Landtagspr‰sident Gerald Deutschmann: Diese werde in der aktuellen Gesetzesperiode die Voraussetzungen und Grundlagen f¸r die B¸rgermeister-Direktwahl erarbeiten. ÑEs handelt sich dabei um eine sehr umfangreiche Gesetzesnovelle. Ich gehe davon aus, dass wir das im Landtag noch in der aktuellen Periode beschlieflen werden.ì
In den Bundesl‰ndern Salzburg,Tirol, Vorarlberg, Oberˆsterreich, K‰rnten und dem Burgenland gehˆrt die B¸rgermeisterDirektwahl zur politischen Selbstverst‰ndlichkeit und brachte positive Impulse f¸r die Gemeindepolitik mit sich. B¸rger haben oft mehr Vertrauen in einzelne Personen, als in politische Parteien. Gerade angesichts einer stetig sinkenden Wahlbeteiligung ist die Einf¸hrung einer B¸rgermeisterdirektwahl eine notwendige und sinnvolle Maflnahme.
Durch die Direktwahl des B¸rgermeisters wird die politische und tats‰chliche Position des Gemeindeoberhauptes gest‰rkt. Nicht nur gegen¸ber seiner eigenen politischen Fraktion, sondern auch gegen¸ber dem Gemeinderat, sowohl bei klaren als auch bei wechselnden Mehrheiten.
Die Vorteile der Direktwahl liegen in der demokratiepolitischen Belebung der kommunalen Wahlgänge durch Personifizierung und in der St‰rkung des Interesses von angeblich demokratiem¸den B¸rgern an der Gemeindepolitik. Die positiven praktischen Erfahrungen mit der Direktwahl des B¸rgermeisters sind in sechs von neun ˆsterreichischen Bundesl‰ndern vorhanden.
Wahlberechtigte Personen (davon aus anderen EU-Mitgliedsstaaten)
Deutschlandsberg: 51.962 (2.260)
Graz-Umgebung: 133.826 (10.382)
Leibnitz: 73.204 (5.533)
Leoben: 48.358 (3.881)
Liezen: 66.616 (6.256)
Murau:
81.496 (6.867)
Hartberg-F¸rstenfeld: 76.541 (2.982)
S¸doststeiermark: 70.631 (3.173)
Steiermarkgesamt: 805.173 (52.830)
Anmerkung: Graz w‰hlt nicht
Kandidaturen inden 20Gemeinden
20 SP÷ 20 FP÷ 18
Wahlberechtigte:
59.527
davon 4.272 andere EU-B¸rger
Gr¸ne 1 KP÷ 5
Neos 1 Sonstige 4
Wahl/Stimmen
GR2020NR2024LT2024
÷VP 13.60110.9769.122
SP÷ 16.5869.73910.693 FP÷ 2.51814.84713.887
Gr¸ne 9011.7311.055
KP÷ 1.4041.3271.680
Neos 2432.8931.714
Wohnbevˆlkerung 71.580
Frauen 36.274
Ausl‰nder 8.007
Geburten 528
Verstorben 1.026
Zuzug 2.334
Abwanderung 1.899
KinderinKindertagesheimen 1.948
Schulen 53
Sch¸ler 8.468
Arbeitslose(Jahresdurchschnitt) 1.867
M‰nner 1.037
SteuernundAbgaben (in 1.000 Euro) 107.358
Tourismus(N‰chtigungen) 620.790
15-bisunter60-J‰hrige 39.081
60-J‰hrigeundƒltere 41.029
Pflichtschule 23.6%
Lehrabschluss 39,8%
BerufsbildendemittlereSchule 16,4%
Akademikerquote 10,6%
Familienstandverheiratet48,4%
Einpendler 19.165
Auspendler22.138
UnserMorgen brauchtdeine Ideen.
Als Fan bei einem der zahlreichen Motorsport-Events mitfiebern – das tun innerhalb der letzten 15 Jahre bis heute gesch‰tzte 7 Millionen
Motor-Begeisterte am Red Bull Ring in Spielberg. Didi Mateschitz war damit verantwortlich, die Region weltweit zu einer anerkannten und begehrten Adresse im Motorsport gemacht zu haben.
Begonnen hat alles in den 1960erJahren als Flugplatz-Rennen in Zeltweg. Es folgte der Bau des Steiermark Ring als Formel-1-Rennstrecke. Bis sp‰ter daraus der A1Ring wurde und Anfang der 2000erJahre der aus St. Marein im M¸rztal geb¸rtige Steirer mit dem Kauf, Um- und Ausbau der Rennstrecke der Region getreu seinem Markenslogan dem Murtal ÑFl¸gel verleihtì. Nicht nur in den St‰dten Knittelfeld, Judenburg, Fohnsdorf, Zeltweg sorgt er damit f¸r einen neuen Spirit. F¸r die Bevˆlkerung r¸ckt der Niedergang der Verstaatlichten-In-
Bezirkshauptstadt: Judenburg
Stadt: KnittelfeldïSpielbergïZeltweg
Marktgemeinden: KobenzïObdach ïPˆls-OberkurzheimïPˆlstalïSeckau ïUnzmarkt-FrauenburgïWeiflkirchen inSteiermark
Gemeinden: FohnsdorfïGaalï HohentauernïLobmingtalïPusterwaldïSanktGeorgenobJudenburgï SanktMarein-FeistritzïSanktMargarethenbeiKnittelfeldïSanktPeterob Judenburg
dustrie in den Hintergrund. Neues Selbstbewusstsein macht sich breit. ÑKraft:dasMurtalì ist eine der Initiativen, die den wirtschaftlichen Aufschwung in den 20 Gemeinden auch nach auflen hin dokumentiert. Hage Sondermaschinenbau, Stahl Judenburg, SKF, Zellstoff Pˆls, Pabst Holz, die Obersteirische Molkerei, AL-KO, Sandvik, die Aqualux Therme, Fritz Mayer Spedition oder das Holzinnovationszentrum bilden das wirtschaftliche Fundament daf¸r.
In den Gemeinden des Bezirks teilen sich bis jetzt 12 ÷VP-B¸rgermeister und 8 SP÷-B¸rgermeister die politische Macht. Bei Landtagswahl im November 2024 schaffte die FP÷ in der kleinen Gemeinde Hohentauern 47,43 Prozent. Es wird nicht nur dort spannend, wie viel politischen Einfluss die erfolgsverwˆhnte blaue Partei k¸nftig in der Region haben wird.
am 22. Oktober 2022
Dass Leoben nach Graz die zweitgrˆflte Stadt der Steiermark ist, gehˆrt seit Generationen zum Schulwissen in unserem Land. Es gibt aber auch historische Gr¸nde, dass der Bezirk mit seiner Hauptstadt eine starke Stimme in der Steiermark hat. Ein wichtiger Aspekt daf¸r ist das Stahlwerk Donawitz, das bereits vor dem Zweiten Weltkrieg und bis heute das Geschehen in der Stadt mitpr‰gt. Nicht zuletzt deshalb gilt die Region mit ihren Besch‰ftigten auch heute noch als Hochburg der sozialdemokratischen W‰hlerschaft. Auch wenn bei den Landtagswahlen im November 2024 der W‰hleranteil der FP÷ in der H‰lfte der 16 Gemeinden des Bezirks sogar die 40-Prozent-Marke erreicht hat, gab es in der Vergangenheit keinen blauen B¸rgermeister. Derzeit bestimmen in 11 Gemeinden SP÷-B¸rgermeister das Geschehen. Es gibt Prognosen, dass da und dort mit einer Koalition nach dem 23. M‰rz es auch im Gemeinderat zur Wahl eines FP÷-B¸rgermeisters kommen kann.
Abseits von der Kommunalpolitik ist die Montanuniversit‰t mit ihrer jahrhundertelangen Tradition sogar ein Garant f¸r internationale Aufmerksamkeit und Ansehen in den Bereichen Bergbau, Materialtechnik und Maschinenbau. Durch Roland Pomberger in j¸ngerer Vergangenheit auch in Sachen Abfall. Im Jahr 2011 ¸bernahm Pomberger, 59, den Lehrstuhl f¸r Abfallverwertung und Abfallwirtschaft an der Montanuni Leoben. Seit 2023 ber‰t er die ˆsterreichische Regierung in der Taskforce Kreislaufwirtschaft und weil seit Anfang des Jahres in ÷sterreich das Pfand auf PET-Flaschen gilt, auch ein gefragter Experte in den Medien. Roland Pomberger („jedes Produkt ist Abfall – es ist nur eine Frage der Zeitì) kennt sich aus mit dem M¸ll. Ihr Kaffeebecher bei McDonalds nach ein paar Sekunden. Ihr Handy nach vier Jahren. Ihr Haus nach 100 Jahren. Abfallvermeidung, das gibt es also gar nicht. Man kann Dinge nur l‰nger nutzen oder reparieren.
Sein Wissen eignete sich Roland
Pomberger im Konzern Saubermacher an. Seit 1992 dort t‰tig, bis 2012 zu einem der Top-Manager aufgestiegen, kennt sich keiner besser aus mit ÷sterreichs Abfall. Roland Pomberger sitzt als einer der Experten in der Jury des Hans Roth Umweltpreises. Und der gelernte Bergbauingenieur (das hatte keine Zukunft) erkl‰rt zum Beispiel, dazu befragt, warum E-Zigaretten im Mistk¸bel schlimmer sind als tote Rehe. Er selbst hat in seiner Laufbahn am Band acht Stunden lang am Tag PET-Flaschen sortiert. ÑDanach wissen Sie, dass Einstein recht hatte: Zeit ist relativ.ì
Nur wenige Kilometer von der Montanuni entfernt liegt Ñhinter dem Berg“ – in Hinterberg – das Headquarter von AT&S. Einem der in den letzten zwei Jahrzehnten international erfolgreichsten Chip-Hersteller (Leiterplatten). Durch die rasante Entwicklung der KI auf einem der schwierigsten Märkte – mit vielen Auf und Abs – weltweit erfolgreich. Mit derzeit rund 13.000 Mitarbeitern.
Bezirkshauptstadt: Leoben St‰dte: EisenerzïTrofaiach Marktgemeinden: Kalwangï KraubathanderMurïMautern inSteiermarkïNiklasdorfï SanktMichaelinObersteiermarkïSanktPeter-Freiensteinï Vordernberg
Gemeinden:Kammernim LiesingtalïProlebïRadmer ïSanktStefanobLeobenï TrabochïWaldamSchoberpafl
s regnet auf der Passhöhe des Präbichls ganz stark, als wir mit demAutodieseerreichen.DieSichtist trüb. Auf der steilen Abfahrt zeigt sich ganz weit unten Eisenerz mit einem Zeltlager, ähnlich wie in historischen Filmen, wo viel los ist. Knapp dahinter erhebt sich der mächtige eiserne Gigant – der Erzberg.
Bald darauf stehen wir am Gelände, rundherum hunderte Offroader und ihre Geräte. Eines ist sofort spürbar, weil das Gelände durch den Regen stark aufgeweicht ist und man durch viel Schlamm watet: Das wird heute kein Familienausflug, wo man zwischendurch oder nachher gemütlich
zum Essen geht. Das ist Hardcore. Denn weiter oben stehen nicht nur die Zuschauer im schlammigen Gelände, sondern noch mehr zu schaffen macht dieser unbezwingbare Berg den Gladiatoren von heute. Nicht überraschend, dass bei derartigem miesen Wetter weniger Fans unterwegs sind. Umso mehr sind Mechaniker, Betreuer und Fahrer selbst gefordert, die zum Infight mit dem „Eisernen Brotlaib“ antreten. So wird der Erzberg in GeschichtsbüchernbeschriebenmitdemAusspruch „Eisen und Brot für immer da“. Eine Wahrheit, die brüchig geworden ist. Waren es vor wenigen Jahrzehnten bis zu 6.000 Beschäftigte am Berg, sind es jetzt nur noch einige hundert. Doch
mit dem Erzbergrodeo – es gibt sonst in Europa nichts Vergleichbares –kommen jährlich zigtausende Fans in das schmale Tal und bringen irgendwieauchdasFlairderweitenWeltmit.
Beim legendären „Generali Iron Road Prolog“ nehmen 1.800 Fahrer aus 39 Nationen das Rennen auf die knapp 14 Kilometer lange Schulterstrecke zum Gipfel auf sich.
was willst du mehr?
Den ersten Felspokal beim spektakulären Auftakt am ersten Rodeo-Tag holtesichderÖsterreicherSeppiFally.
Der Steirer Mario Hirschmugl bot mit
dem 3. Platz ebenfalls eine überzeugende Leistung. Am zweiten Renntag zwang der Regen zum Abbruch. Es waren keinen fairen Bedingungen mehr gegeben. Soweit es bei diesem „Auffi muss i“ durch diese Schlammund Felspiste überhaupt so etwas gibt.
Und alles fieberte dem Sonntag entgegen, dem berüchtigten „Red Bull Hare Scramble“. Die Besten der Besten des „X-Treme-Enduro-Sports“ fanden sich an der Spitze des 500-köpfigen Startefeldes, das gegen den unbamherzigen Berg aus Eisen und eine extrem selektive Strecke antreten ist.
Dauerregen machte die knapp 35 Kilometer lange Rennstrecke zu einem Bullenritt.
Der heute 101-J‰hrige besuchte in den 30er-Jahren die Volksschule in St. Stefan ob Stainz. Das Zuhause war die kleine Landwirtschaft seiner Eltern. Johann Aichhofer zeigt im KLIPP-Gespr‰ch seine niedergeschriebenen Erinnerungen.
ÑDie Zeit war sehr schlecht. Man war ja froh, wenn man Schuhe anzuziehen hatte. Zeitweise sind 20 bis 30 ,Nochthiablerë (Bettler) durchs Dorf gezogen, die um ein St¸ckerl Brot oder ein Ei gebeten haben, um der Familie zu Hause etwas abgeben zu kˆnnen oder selber wenigstens nicht hungern zu m¸ssen.
Der B¸rgermeister hat jedem einen Zettel gegeben, mit dem sie ¸bernachten haben d¸rfen. Wer einen grˆfleren Besitz hatte, wie der Temmel bei uns, der h‰tte ˆfter einen ¸bernachten lassen m¸ssen. Aber zu ihm sind sie nicht gern gegangen, weil sie dort am Abend alle arbeiten h‰tten m¸ssen ñ Mist ausradeln, Stall arbeiten, usw. Weil der hatte ja sehr viel Vieh.
Als diese Ereignisse stattfanden, sind wir Kinder in die Schule gegangen. Und der Lehrer hat zu uns gesagt: ,Buam, ihr m¸sst jetzt aufpassen, weil es herrscht Kriegszustand in ÷sterreich!ë Und da hat es noch geheiflen, wir sollten nicht zu viel nach Stainz gehen, es werde dort schon herum geschossen.ì
Sie kamen auch zu uns zum Gulner, wo sie alle gern geblieben sind. Die Groflmutter hat immer was gegeben, aber sie wurden nicht zur Arbeit gedr‰ngt. Beim Fortgehen sagte der Vater: ,Lasstës euch wieder einmal anschauen.ë Die Groflmutter: ,Das brauchst ihnen aber net sagen. Weil da kommen eh genug von selber wieder.ëì
ÑDie 30er-Jahre waren f¸r uns keine ruhigen Jahre. Vor allem das Jahr 1934 war ein furchtbares Jahr mit dem Feber- und Juli-Putsch.
cht-
Bahn frei! Am 14. Dezember 2025 wird es soweit sein, f‰hrt der erste planm‰flige Zug von Graz durch den knapp 33 Kilometer langen Koralmtunnel nach Klagenfurt (oder auch umgekehrt, denn der Fahrplan steht noch nicht fest). Nach 26 Jahren Bauzeit werden die Arbeiten an der 130 Kilometer langen Strecke Ende November 2024 fertiggestellt. W‰hrend der neue Bahnhof Weststeiermark noch seinen Feinschliff erh‰lt, ist die Bahn-Strecke selbst bereit f¸r die so genannte Inbetriebnahme-Phase. Sie erfordert ñ wie der Bau selbst ñ viel Vorbereitung und Know-how. Es ist der letzte Zielsprint in einem jahrzehntelangen Marathon, der allen Beteiligten noch einmal besondere Konzentration und Koordination abverlangt.
Bevor jedoch die ersten Z¸ge unterwegs sein d¸rfen, heiflt es noch mehrere Monate lang testen, messen, ¸ben, proben und einschulen. Insgesamt stehen in
diesem Jahr mehr als 70 Testfahrten und rund 15.000 Testkilometer am Programm. Mit so genannten Hochtastfahrten geht es mit bis zu 250 km/h ¸ber die neue Strecke. Bei ÑAkzeptanzfahrtenì wird dann jedes Detail unter die Lupe genommen. Gleichzeitig wird das Zugsicherheitssystem getestet und alle Objekte entlang der Strecke auf Einflüsse überprüft.
Aber nicht nur die Technik wird hochgefahren. Auch die Menschen hinter dem Betrieb bereiten sich bestmˆglich vor. Lokf¸hrer:innen lernen die neue Strecke vorab im Simulator kennen. Und auch reale Schulungsfahrten werden absolviert. Rettungskr‰fte und Feuerwehren ¸ben verschiedenste Eins‰tze. Zus‰tzlich stehen Begehungen mit Fahrdienstleiter:innen, Signalmeister:innen, Einsatzleiter:innen und Sachverst‰ndigen auf der Checkliste.
ÑDie neue Verbindung wird konkurrenzlos gut, konkurrenzlos schnellì,
so Verkehrsministerin Leonore Gewessler bei einem kleinen Festakt. Nur noch 45 Minuten Fahrzeit trennen k¸nftig die beiden Landeshauptst‰dte Graz und Klagenfurt. Das d¸rfte wohl auch die Fans des SK Sturm Graz freuen, ‰hnlich wie K‰rntner Studierende. Steiermark und K‰rnten werden nun enger zusammenr¸cken, bekr‰ftigt die K‰rntner Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig: ÑZu einem Wirtschaftsraum S¸d mit 1,1 Millionen Einwohner:innen, die mit der Koralmbahn ein klimafreundliches und unschlagbar schnelles Mobilit‰tsangebot erhalten. Die Teilinbetriebnahme in K‰rnten vor einem Jahr hat bereits einen ersten tollen Vorgeschmack geliefert auf das, was noch kommt.ì Der Baltisch-Adriatische Korridor in Europa wird damit zu einem der groflen Eisenbahn-Player und/aber auch vor allem f¸r die Region GrazDeutschlandsberg.
Bezirkshauptstadt: Deutschlandsberg Marktgemeinden: BadSchwanbergïEibiswaldïFrauentalanderLaflnitzïGroflSankt Florian • Lannach • Pölfing-Brunn • Preding • Stainz • Wettmannstätten • Wies Gemeinden: SanktJosef(Weststeiermark)ïSankt MartinimSulmtalïSanktPeterimSulmtalïSanktStefanobStainz
Gesch‰tzte Lannacherinnen und Lannacher, liebe Jugend!
Im April 1995 wurde ich zum ersten Mal B¸rgermeister unserer Marktgemeinde gew‰hlt. In K¸rze sind es nun 30 Jahre, dass ich dieses ehrenvolle Amt ausf¸hren darf. So mancher wird sich fragen, warum kandidiert er noch einmal, anstatt dass er seine Pension genieflt? Die Antwort darauf lautet: Gerade in schwierigen Zeiten, die wir vor uns haben, braucht es einen erfahrenen B¸rgermeister an der Spitze unserer Marktgemeinde. Lannach z‰hlt mittlerweile 3.700 Einwohnerinnen und
Einwohner und unsere Betriebe bieten f¸r uns und unsere Region circa 4.500 Arbeitspl‰tze. Wir haben uns in diesen Jahren zu einer der erfolgreichsten Gemeinden ÷sterreichs entwickelt. Durch das resultierende Kommunalsteueraufkommen war es mˆglich, eine hervorragende Infrastruktur aufzubauen, die eine hohe Lebensqualit‰t f¸r alle Lannacherinnen und Lannacher schafft.
Mit herzlichen Gr¸flen Ihr ÷kR Josef Niggas B¸rgermeister
WER REGIERT IN DEN GEMEINDEN 10x÷VP,4xSP÷,1xB¸rgerliste
Die Steirer w‰ren f¸r das Jahrhundertprojekt allein zu schwach gewesen
ÑDie zwei TunnelArbeiter der ersten Stundeì
Der schwarze Manfred Kainz (li.) und der rote Walter Kröpfl: „Auch wenn sonst die politischen Fetzen flogen –bei der Koralmbahn zogen alle an einem Strang.ì
ÑJetzt spinnen die ganz, das ist Grˆflenwahn.ì So dachte in den 1980er-Jahren Walter Kröpfl, damals junger Gemeinderat in Wettmannst‰tten, als er in einer SP÷-Bezirksparteisitzung das erste Mal davon hˆrte, dass durch die Koralm ein 33 Kilometer langer Tunnel kommen soll. Diese Anekdote gibt er beim KLIPP-Fotoshooting am in einem Jahr fertigen, beeindruckenden neuen Bahnhof Weststeiermark zum besten. Und heute steht er genau dort. Nur
wenig mehr als 100 Meter vor der Einfahrt in den eben besagten Tunnel. Diese liegt auf dem Gemeindegebiet von Grofl St. Florian.
Dann lässt Walter Kröpfl aber mit einem Politik-Lob aufhorchen ñ er war von 2004 bis 2014 Klubobmann der SP÷ im steirischen Landtag: ÑIch muss eines heute aber offen zugeben: Wenn damals in K‰rnten nicht der Jˆrg Haider der Landeshauptmann gewesen w‰re, wir Steirer allein w‰ren zu schwach
Im Dezember 2025: Bahn frei! In 45 Minuten Graz–Klagenfurt.
Alt-LH Waltraud Klasnic ñ Pakt mit Jˆrg Haider Ende 2004. Beide waren ¸berzeugt, dass schon 2016 die Strecke in Betrieb geht.
gewesen. Der Haider wollte den Tunnel und die Koralmbahn unbedingt.ì Es folgte die Zeit der Sch¸ssel-Haider-Koalition (1999 bis 2006) und durch Haiders politischen Druck und Einfluss in Wien kam es zur endg¸ltigen Weichenstellung. Aus der Landeskasse K‰rnten und Steiermark daf¸r: 280 Mio. Euro.
Offiziell besiegelten diesen Pakt bei einem medienwirksamen Ereignis im Dezember 2004 die beiden Landeshauptleute Waltraud
Klasnic und Jˆrg Haider gemeinsam mit Vizekanzler Verkehrsminister Hubert Gorbach, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und dem ÷BB-Vorstand in Wien. Nur wenige Monate sp‰ter, im Oktober, war Waltraud Klasnic durch ihr WahlDebakel Ñoutì. Franz Voves kam.
ÑKeiner wurde ¸ber den Tisch gezogenì
Auf steirischer Seite wurden die beiden Landtagsabgeordneten Walter Kröpfl und Manfred Kainz (÷VP) von ihren politischen Chefs beauftragt, die Region auf das Jahrhundertprojekt vorzubereiten. Das Duo Kröpfl/Kainz, heute bereits in Pension: ÑAuch wenn im Landtag politisch die Fetzen geflogen sind, es viel, viel Streit gab ñ bei der Koralmbahn zogen wir alle in eine Richtung.ì Nachsatz: ÑIm fr¸heren Haider-Land war das nicht so. Wo bis heute wichtige Entscheidungen, so zum Beispiel Grundank‰ufe, noch ausstehen. Obwohl die Koralmbahn im Dezember 2025 ihren Betrieb aufnehmen wird.ì Haider verstarb bekanntlich 2009. Ihm gelang kein Schulterschluss zwischen den mehrheitlich roten Gemeinden, den blauen und schwarzen Vertretern im Lavanttal. Sichtlich stolz macht uns der ehe-
malige Landtagsabgeordnete Manfred Kainz ñ bis heute selbst erfolgreicher Unternehmer mit seiner Firmengruppe TCM ñ beim Lokalaugenschein am Bahnhof Weststeiermark auf eines aufmerksam: ÑDie Grundst¸cke rund um den Bahnhof, es sind so an die zehn Hektar, gehˆren alle der Laflnitztal Entwicklungsgesellschaft. Die wiederum ist im Besitz der Gemeinden in der Region. Urspr¸nglich waren das landwirtschaftliche Vorrangzonen, also die besten Fl‰chen f¸r die Bauern.ì Nach intensivsten, monatelangen Vorarbeiten und zahllosen Versammlungen, Gespr‰chsrunden sei es Walter Kröpfl und ihm (Ñnat¸rlich mit R¸ckendeckung aus Grazì) gelungen, am selben Tag in allen betroffenen Gemeinden die f¸r die Umwidmung und den Grundankauf nˆtigen Beschl¸sse durchzusetzen.
Das Duo Kainz/Kröpfl: Es habe da vˆllige Transparenz gegeben. Jeder Bauer habe denselben Quadratmeterpreis bekommen. ÑDas war eine der ganz wichtigen Voraussetzungen f¸r die Gr¸ndung der Entwicklungsgesellschaft. Keiner wurde ¸ber den Tisch gezogen. Damit war es dann mit dem ¸b-
lichen Kirchturmdenken in den Gemeinden ñ nur bei mir, nur bei mir ñ vorbeiì, so Manfred Kainz. Die wichtigste Spielregel der Laflnitztal Gesellschaft: Es gibt eine regionale (Ñinterkommunaleì) Aufteilung der f¸r die Gemeinden lebenswichtigen Kommunalsteuer. Die Grˆfle der in die Gesellschaft von der Gemeinde eingebrachten Grundst¸cke bestimmt k¸nftig den Anteil dieser Steuer, die der jeweiligen Gemeinde zufließt.
Zuvor hatten Kröpfl und Kainz im Auftrag ihrer Regierung in Graz aber noch eine Hausaufgabe zu lˆsen. Bei der Planung der Koralmbahn hatten die ÷sterreichischen Bundesbahnen f¸r den weststeirischen Abschnitt nur die eine oder andere Haltestelle vorgesehen. Abgesehen von einer technischen Zentrale in der N‰he der Tunneleinfahrt h‰tte es nichts gegeben. ÑF¸r unsere Region in der Weststeiermark h‰tte das wenig gebracht.ì Mit einer Studie, vom Land Steiermark in Auftrag gegeben, lˆste man politischen Druck aus. Darin hiefl es: Mit Bahnknotenpunkten in der Weststeiermark und in St. Paul im Lavanttal kˆnne der Abwanderungstrend gestoppt und die beiden Gebiete zu einem Wachstumsraum entwickelt werden.
ÑOhne ein entsprechendes wirtschaftliches Umfeld h‰ltst du die jungen Leute nicht in den Dˆrfern und bringst auch keine neuen herì, so Manfred Kainz. 50 Prozent der Besch‰ftigten in der Weststeiermark ñ Ñfr¸her waren wir ein Agrarbezirkì ñ arbeiten im Industrie- und
Es war ein stilles Zugest‰ndnis der Steirer an Jˆrg Haider. Mit einer Haltestelle der Koralmbahn direkt beim Flughafen Thalerhof f¸rchtete er um den Bestand des Flughafens Klagenfurt. Graz war schon Anfang der 2000er-Jahre international bestens angebunden. Also, wozu braucht es dann noch Klagenfurt, wenn man in knapp 40 Minuten Fahrzeit von Graz abfliegen kann? Die ÖBB nahm daher eine Haltestelle Thalerhof f¸r die Schnellz¸ge nicht in die Planung auf. Dieses ÑVers‰umnisì lˆste erst jetzt in der letzten Bauphase ungl‰ubiges Kopfsch¸tteln aus. Jˆrg Haider ist Geschichte und der Flughafen Klagenfurt ebenfalls.
Gewerbebereich. ÑGute Anbindungen an die Bahn bringen Leben und Wohlstandì, so Manfred Kainz. Als Anschauungsbeispiel ñ Ñwir waren mehrmals dortì ñ f¸hrt er die Stadt Montabaur (ca. 12.000 Einwohner) in Rheinland-Pfalz an, zwischen Kˆln und Frankfurt gelegen. Diese wurde laut Landesplanung zu einem Mittelzentrum ausgebaut mit Anschluss an den internationalen Bahnverkehr.
Ein Preis f¸r alle
Bereits im kommenden Jahr wird es die ersten Bauz‰une geben, ist doch die Inbetriebnahme der Koralmbahn bereits f¸r Dezember 2025 angesetzt. Die Grundst¸ckspreise in der Gegend steigen sp¸rbar, heiflt es aus der Immobilienbranche. Kröpfl und Kainz verweisen aber darauf, dass Spekulanten nur wenig Chancen haben. ÑJeder Bewerber, der dort ein Grundst¸ck f¸r sein Unternehmen kaufen will, muss innerhalb von zwei Jahren mit dem Bau beginnen, ansonsten muss er das wieder an die Laflnitztal Entwicklungsgesellschaft zur¸ckgeben.ì Gesch‰ftsf¸hrer Moritz Purr zur gegenw‰rtigen Situation: ÑEs kommen st‰ndig Anfragen.ì
Auf K‰rntnerseite in St. Paul im Lavanttal ist man bei weitem noch nicht so weit. ÑDort laufen gerade erstì, so B¸rgermeister Stefan Salzmann, Ñmit dem Stift St. Paul als grˆflten Grundeigent¸mer die Verkaufsgespr‰che.ì Wer Kirche kennt ñ ein schwieriges Unterfangen. Was aber bis jetzt fix ist, wie in der Steiermark: Alle Gemeinden haben
Stefan Salzmann (St. Paul im Lavanttal): „Noch viel Arbeit vor uns.“
sich auf eine interkommunale Aufteilung der Steuern geeinigt.
Eine ÑGroflbaustelleì bleibt aber der Wˆrthersee. Mit der Fertigstellung des Semmering-Basis-Tunnels Ende der 2020er-Jahre erwartet man auf der Strecke ¸ber Wien, die S¸dbahn, bis nach Triest eine gewaltige Zunahme des G¸terverkehrs. 80 Prozent zu 20 Prozent Personenverkehr, so die Prognosen von Experten. Das Nadelˆhr wird dann auf K‰rntner Seite der Wˆrthersee sein.
Die Gemeinden am Nordufer haben bereits prinzipiell einer Trassenf¸hrung zugestimmt. Zum Leidwesen der K‰rntner, so die Information aus dem B¸ro von Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig: Die ÷BB halten eine eigene G¸terverkehrstrasse f¸r nicht zwingend nˆtig. Nur: Eine noch st‰rkere (L‰rm-)Belastung auf der Wˆrthersee-nahen Trasse ist ein absolutes No-Go f¸r die Landesregierung in Klagenfurt.
Kandidaturen inden 29Gemeinden ÷VP 29
SP÷ 26
FP÷ 27
Gr¸ne 10
Wahlberechtigte:
73.204
davon 5.533 andere EU-B¸rger
KP÷ 0
Neos 2
Sonstige 18
Wahl/Stimmen
GR2020NR2024LT2024
÷VP 22.60515.60814.628
SP÷ 12.5697.7138.288
FP÷ 3.50820.61619.501
Gr¸ne 1.6332.5951.782
KP÷ -8941.118
Neos 1333.2572.139
WER REGIERT IN DEN GEMEINDEN 24x÷VP,4xSP÷,1xB¸rgerliste
Geburten 718
Verstorben 952
Zuzug 3.597
Abwanderung 2.648
KinderinKindertagesheimen 2.731
Schulen 65
Sch¸ler 10.086
Arbeitslose(Jahresdurchschnitt) 2.505
M‰nner 1.395
SteuernundAbgaben (in 1.000 Euro) 122.408
Tourismus(N‰chtigungen) 611.031 15-bisunter60-J‰hrige 50.494 60-J‰hrigeundƒltere 42.077
Pflichtschule 25,2%
Lehrabschluss 40,1%
BerufsbildendemittlereSchule 14,1%
Akademikerquote 10,6%
Familienstandverheiratet48,9%
Einpendler 21.692
Auspendler33.155
ÑWo man singt, da lassí dich ruhig nieder, nur bˆse Menschen haben keine Lieder.ì Zu dieser Volksweisheit kann man auch die zweite Wahrheit ÑWein, Weib und Gesangì dazu stellen. Die S¸dsteiermark mit ihrer Bevˆlkerung von 87.701 Menschen ist nachweislich seit Jahrtausenden auch Kulturland. Als Zeugnis daf¸r sind die rˆmischen Ausgrabungen in Wagna ein unleugbarer Beweis. Das Municipium Flavia Solva z‰hlte zu den kultiviertesten St‰dten der rˆmischen Provinz Noricum und ist der bedeutendste rˆmerzeitliche Fundplatz des Landes.
Und weil Musik die Kultur eines Landes mit pr‰gt: Leibnitz hat viel davon. Stichworte daf¸r sind das Jazz Festival und die zahlreichen Musikgruppen, ohne die der Wein der Region mit ihren Buschen-
schanken und der Gastronomie nur halb so gut schmecken w¸rde. Und offensichtlich haben die Menschen ¸ber die Jahrhunderte hinweg auch dem Lieben Herrgott ihre Referenz erwiesen. Gibt es doch ein halbes Dutzend von Gemeinden, die ihrem Namen die Beif¸gung ÑSanktì vorangesetzt haben oder sich gleich direkt ÑHeiligenkreuzì nennen. Mehr Christlichkeit geht nicht.
Bezirkshauptstadt:Leibnitz
Marktgemeinden: ArnfelsïEhrenhausenan derWeinstrafleïGamlitzïGleinst‰ttenïGrallaï GroflkleinïHeiligenkreuzamWaasenïLebringSanktMargarethenïLeutschachanderWeinstraße • Sankt Georgen an der Stiefing • Sankt Nikolai imSausalïSanktVeitinderS¸dsteiermarkï SchwarzautalïStraflinSteiermarkïWagnaï Wildon
Gemeinden: AllerheiligenbeiWildonïEmpersdorfïGabersdorfïHeimschuhïHengsbergï KitzeckimSausalïLangïOberhaagïRagnitzï SanktAndr‰-HˆchïSanktJohannimSaggautalï Tillmitsch
Jeden Herbst zur Weinlese setzen sich tausende Landsleute in Richtung S¸dsteirische Weinstrafle in Bewegung und genieflen dort die Kulinarik und entspannen bei zumindest mehreren Glaserln Wein. Die Winzer der Region haben nach dem Weinskandal im letzten Jahrhundert daf¸r gesorgt, dass das s¸dsteirische Weinland heute zu den anerkanntesten Anbaugebieten in ÷sterreich z‰hlt. Auch der bis heute wohl bekannteste Leibnitzer, Thomas Muster, 57 ñ zu seiner aktiven Zeit sogar zwischendurch die Nummer 1 der Tennis-Welt ñ kaufte sich an seinem Karriereende in die Welt der Winzer ein und ist daher ein Werbebotschafter f¸r seine Heimat geblieben.
Der Bezirk ist von der Bevˆlkerung her der grˆflte in der Steiermark. Der Wermutstropfen: Als einziger hat Graz-Umgebung keine ÑHauptstadtì.
Wie ein Ring, flapsig ausgedrückt ÑSpeckg¸rtelì, umschlieflen die 36 Gemeinden die Landeshauptstadt Graz. Sie tragen maflgeblich zur Dynamik des grˆflten Wirtschaftsraums in der Steiermark bei.
Die bekannteste und die grˆflte ist vom Norden her kommend die Stadt Frohnleiten ñ seit Generationen mit dem Namen Mayr-Melnhof verbunden. Der Unternehmerfamilie gehˆrt mit dem Murhof auch einer der ‰ltesten und traditionsreichsten Golfpl‰tze ÷sterreichs. Jahr f¸r Jahr gibt es dort interna-
tionale Turniere am Fufl der Burg Rabenstein.
Weiter in Richtung S¸den liegt Peggau mit seiner Kalkstein-Produktion, der Lurgrotte als Ziel f¸r Touristen und Ausflügler. Und mit Sappi und seiner Papier- und Zellulose-Fabrik einen der groflen Arbeitgeber in der Region hat man in Gratkorn. Weiter, wenn man Graz hinter sich l‰sst und durch den neun Kilometer langen Plabutschtunnel f‰hrt, liegt im S¸den Seiersberg-Pirka mit dem grˆflten steirischen Einkaufszentrum. In der Nachbargemeinde Feldkirchen ist der Flughafen Graz das Tor zur Welt, haben sich die Unternehmen Saubermacher und Legero (Schuhproduzent) angesiedelt, um nur einige der bekannten Namen zu nennen. Diese und weitere
Firmen sorgen f¸r viel Zuwachs im groflen Wirtschaftsraum im S¸den von Graz und machen diesen attraktiv f¸r stete Ausdehnung.
18.500 ausl‰ndische B¸rger haben ihr Zuhause in den 36 Gemeinden des Bezirks. Mehr als 8.000 ziehen im Schnitt j‰hrlich zu und rund 6.000 wandern ab. Keine ‹berraschung: Der Akademiker-Anteil, also Personen mit Universit‰ts- oder Hochschulausbildung, erreicht den Spitzenwert von 20 Prozent. Insgesamt gibt es im Bezirk mehr als 80.000 Erwerbst‰tige (83.000 im Schnitt). Die Zahl der weiblichen Arbeitskr‰fte liegt bei 40.000. Von den knapp 68.000 Privathaushalten sind 30 Prozent sogenannte SingleHaushalte.
Verwaltungssitz (BH): Graz Stadt: Frohnleiten Marktgemeinden: DeutschfeistritzïDobl-ZwaringïEggersdorfbeiGrazï FeldkirchenbeiGrazïGˆssendorfïGratkornïGratwein-StraflengelïHausmannst‰ttenïHitzendorfïKalsdorfbeiGrazïKumberg ïLaflnitzhˆheïLiebochïPeggauïPremst‰ttenïRaaba-GrambachïSanktMareinbeiGrazïSemriachïThalï‹belbachï Vasoldsberg Gemeinden: Fernitz-MellachïHartbeiGrazïHaselsdorf-TobelbadïKainbachbeiGrazïNestelbachbeiGrazïSankt Bartholom‰ïSanktOswaldbeiPlankenwarthïSanktRadegundbeiGrazïSeiersberg-PirkaïStatteggïStiwollïWeinitzenï WerndorfïWundschuh
UnserMorgen brauchtdeine Ideen.
WER REGIERT IN DEN GEMEINDEN 24x÷VP,9xSP÷,3xB¸rgerliste
Unverdächtig: Martin Sprengers Befund über schwere Maßnahmen-Fehler in der Corona-Zeit
Der an der Grazer Universität lehrende Mediziner und Experte für Public Health ist kein „Wahrsager der Vergangenheit“. Seine Haltung und Ratschläge zu Corona waren stets klar. Diese hätten uns in Österreich viele Corona Milliarden erspart und – die tiefen Gräben in der Gesellschaft.
„Der bestmögliche Schutz der vulnerablen Gruppen, Bewohner von Heimen, hätte von Anfang an höchste Priorität haben müssen“, so Martin Sprenger. Gelang aber nicht. Diese Position nahm er bereits im Frühjahr 2020 ein, auch im KLIPP-Gespräch. In Interviews, TV-Auftritten, Diskussionen drängte er vehement darauf. Jüngst erinnert er in der Zeitschrift Pragmaticus an seine Appelle.
Mit wenig Erfolg. Mächtige Bilder, wie Leichentransporte in Bergamo, aus Spitälern und Heimen wurden zur Argumentationsgrundlage für „alternativlose, gesellschaftliche Eingriffe, wie sie kaum jemand für möglich gehalten hatte“, so Sprenger.
Obwohl es in Österreich, der Schweiz, aber auch in Deutschland zu keinem Zeitpunkt einen präzisen Blick auf das Infektions-, Erkrankungs- und Sterbegeschehen gab. Man arbeitete mit ungenauen Parametern und Modellen. Ohne ausreichende Faktenbasis wurden einzigartige Maßnahmen verordnet, Grundrechte eingeschränkt, ethische Prinzipien verletzt und öffentliche Mittel verschwendet. Genau definierte und erhobene Parameter wären aber die Grundvoraussetzung für eine präzise Risikobewertung, ein korrektes Risikomanagement und eine korrekte Risikokommunikation gewesen.
Vieles lief falsch, nur manches richtig
Vergleichbar sei, so Sprenger, das alles mit einem Flugzeug-Cockpit, in dem alle notwendigen Instrumente nicht nur vorhanden sind, sonder auch zuverlässig korrekte Daten liefern. Was nützt ein Höhenoder Geschwindigkeitsmesser, der
nicht funktioniert, eine Treibstoffanzeige, die falsche Werte anzeigt? Österreich, die Schweiz und auch Deutschland hatten zu keinem Zeitpunkt der Pandemie ein Cockpit mit präzisen Instrumenten, sondern waren immer mehr oder weniger im Blindflug unterwegs.
Vieles lief falsch, nur Manches richtig. Zero Covid war und ist eine Illusion. Wie viele Menschen daran oder mit Covid gestorben oder wirklich erkrankt waren, wissen wir bis heute nicht. Was aber schon im März 2020 klar war: Dass Covid 19 einen enormen Altersgradienten aufweist und Kinder und Jugendliche und gesunde Erwachsene im Gegensatz zu chronisch kranken, hochbetagten und immunschwachen Menschen kaum bedroht sind. Daher hätte der bestmögliche Schutz der gut abgrenzbaren Risikogruppen, insbesondere der Bewohner von Pflegeheimen, von Anfang an höchste Priorität haben müssen. Für die restliche Bevölkerung hätten Empfehlungen und ein Minimum an Maßnahmen, wie beispielsweise in Schweden, ausgereicht.
Sieben Monate nach der ersten Welle passierte zu wenig und praktisch oft nichts. Selbst wenn man 200.000 Euro pro Pflegeeinrichtung für Schutz- und Folgenminderungsstrategien aufgewendet hätte, hätte das genauso viel gekostet wie die
Folgen von einem Tag Lockdown. Mit einem Bruchteil dessen, was für Massentests von gesunden Personen oder wirtschaftliche Entschädigungszahlungen ausgegeben wurde, hätte die kritische Zeit von ein paar Monaten bis zur Verfügbarkeit einer wirksamen Impfung überbrückt werden können. Stattdessen wurde der Pflegebereich vernachlässigt.
Im Winter 2020/21 kam fast die Hälfte der Covid-Toten aus Pflegeheimen, wo nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung lebt. Was daraus sichtbar wird: Die eingeschlagene Schutzstrategie der Regierung kann nur als gescheitert bezeichnet werden.
Die Zeit war geprägt von Maßnahmen, die ohne Wissen über die damit verbundenen, erwünschten und unerwünschten gesundheitlichen, psychosozialen und wirtschaftlichen Effekte verordnet wurden. Statt die Pandemie als gesamtgesellschaftliches und soziales Ereignis zu verstehen, dominierte der medizinisch-virologische Tunnelblick, der nur auf ein Virus, eine Erkrankung, starrte. Plötzlich spielte die Unterund Fehlversorgung anderer akuter und chronischer Erkrankungen keine Rolle mehr. Die dramatischen Folgen daraus blieben weitgehend unbeachtet. Viele Maßnahmen waren unverhältnismäßig, haben deutlich mehr geschadet als genutzt und die soziale und gesundheitliche Ungleichheit enorm vergrößert.
„Bei viel zu vielen jungen Menschen werden die Folgen von Bildungsdefiziten, Bewegungsmangel, Essstörungen, Suchtproblemen, Depressionen und anderen Nebenwirkungen ein Leben lang anhalten“, so Martin Sprengers nüchterne Feststellung. Es wird Zeit, abzuschätzen, wie viele gesunde Lebensjahre der eindimensionale Tunnelblick unsere Gesellschaft nun gekostet hat. Der Grundsatz in der Medizin und Pflege, jener der Verhältnismäßigkeit – er gilt auch in der Politik – wurde verlassen: Maßnahmen sollten nur dann ergriffen werden, wenn die erwünschten Wirkungen hinreichend sicher eintreten und mögliche unerwünschte Wirkungen eindeutig übertreffen.
Wissen durch Glauben ersetzt
Wenn es um Lockdowns, Kindergarten- und Schulschließungen geht, um Masken im öffentlichen Bereich, Ausgehverbote, das massenhafte Testen von gesunden Menschen, 2G, 3G, Hände-Desinfektion, Grenzkontrollen oder Abriegelung von Regionen und anderen Maßnahmen ging, wurde Wissen durch Glauben, wissenschaftliche Debatte durch Glaubenskriege ersetzt.
Darf sich nicht wiederholen
Die Schweiz hat im Frühjahr 2022, ein Jahr früher als Deutschland und Österreich, sämtliche Corona-Maßnahmen beendet. Rückblickend hätte diese Entscheidung schon im Sommer 2021 erfolgen müssen. Auch in Österreich. Ein einziges Gesundheitsrisiko – „koste es, was es wolle“ – zu bekämpfen und alle anderen Determinanten von Gesundheit zu vernachlässigen, ist eine gesellschaftliche Entgleisung, die sich nie mehr wiederholen darf. Eine offene, kritische und konstruktive Aufarbeitung, an der auch die Bürger beteiligt werden müssen, wird Jahre dauern, ist aber unablässig. „Schwamm drüber, ist mit Sicherheit keine Option.“
Das, obwohl diese Funktion nicht in seiner Lebensplanung vorgesehen war, so Niggas beim KLIPP-Gespräch anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatswahl. „Wenn ich aufhören hätte wollen, hätte ich vor zwei Jahren aufhören müssen, damit der Neue eine Chance hat, sich gut einzuarbeiten.“ Es gab einen Ortsparteitag und dort die Entscheidung. „Und deswegen mache ich das noch einmal. In schwieriger Zeit soll man nicht davon laufen.“
Wie schwer wird das Loslassen? „Ganz sicher ist es eine Umstellung. Vor allem, wenn man gesund und fit ist. Aber ich habe ja daheim auch was zu tun – eine Landwirtschaft mit Wald und Maschinen. Ganz sicher werde ich nicht zu Hause sitzen und jeden Tag Handerlhalten mit meiner Lebensgefährtin, warten, bis Mittag kommt und dann Nacht ist. Wenn es mir Gott schenkt, möchte ich mobil bleiben.“
Josef Niggas ist seit 1995 in Lan-
Der abgeschlossene Finanzausgleich benachteiligt seit Jahrzehnten unter anderem auch die Steiermark.
nach Bürgermeister. Das sind bereits sechs Perioden. „Das war, wie bereits gesagt, nicht vorgesehen, sondern hat sich einfach ergeben. Ich war Bauernbund-Obmann und in der ÖVP Lannach hat‘s nie viel Harmonie gegeben. Alle zwei, drei Jahre daher einen neuen Ortsparteiobmann.“ Auch er wurde seinerzeit nur mit 55 Prozent gewählt, obwohl es keinen Gegenkandidaten gab. Sein Entschluss: Er verstand sich damit auch als Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl. Seine Kandidaten-Liste brachte er ohne Sitzung ein. Er hoffte, mit der ÖVP die zweitstärkste Fraktion hinter der SPÖ zu werden. „Dann wäre ich Gemeindekassier und das ist nicht schlecht.“
Bis zu dem Zeitpunkt habe er nebenbei immer noch gearbeitet –selbstständig am Bau und daheim in der Landwirtschaft. Er war damals schon im Molkerei-Vorstand und Obmann-Stellvertreter – mit Chancen auf den Kammerobmann
Wien:
€ 3.967,Steiermark:
€ 3.278,Burgenland:
€ 3.148,Ertragsanteile pro Einwohner (2022)
Dieser ist überaus kompliziert und unübersichtlich und nur für ganz wenige Experten verständlich.
für den Bezirk Deutschlandsberg. Aber es kam anders. „Wir haben bei der Wahl 1995 nicht 4, sondern 5 Mandate gemacht. Die SPÖ schaffte nicht 7, sondern nur 6. Mit seinem Geschick holte er die Bürgerliste ins Boot und die FPÖ. Der damalige Bürgermeister war sich seiner Wiederwahl sicher, scheiterte aber. Niggas wurde mit 8 zu 7 erstmals Bürgermeister. Fünf Jahre später gewann er drei Mandate dazu und hatte damit bereits die absolute Mehrheit. „Es ist seitdem immer aufi gegangen – die letzten zehn Jahre sogar die Zwei-Drittel-Mehrheit.“
„Du musst es gern machen und musst den Menschen auch zuhören können – aber für Disziplin sorgen, damit in der Gemeinde alles funktioniert. Dann schätzen dich die Bürger. Und ich hoffe, jetzt beim letzten Mal auch noch.“
Die akute Finanznot der steirischen Gemeinden und deren Hilferuf an Bund, an Land, liegt im Wesentlichen darin begründet, dass in den letzten Jahren die Aufgabenfülle der Gemeinden, veranlasst durch die EU, den Bund und das Land, immer größer wurde. Leider wurde es von den Verursachern verabsäumt, für diese zusätzlichen Aufgaben auch entsprechend finanziell vorzusorgen und den Gemeinden die notwendigen Mittel hiefür zur Verfügung zu stellen. Weiters ist festzustellen, dass die Sozialkosten in den Gemeinden exorbitant aus dem Ruder gelaufen sind.
Der abgeschlossene Finanzausgleich 2023 mit einem Anteil für die Gemeinden von 12% und den Ländern von 20%, war nur eine Fortschreibung des Bisherigen - hat aber die aktuelle budgetäre Situation insbesondere der Gemeinden nicht abgebildet. Das Gemeindeforum hat im März 2023 deshalb folgerichtig eine Erhöhung des Gemeindeanteils am Gesamtsteuerkuchen von 12% auf 18% gefordert. Diese Forderung wurde aber nicht erhört! Der Finanzausgleich wurde mit dem gleichen Verteilungsschlüssel wie bisher bis zum Jahr 2028 abgeschlossen und wird aller Voraussicht nach aufgrund der budgetären Lage
des Bundes, auch von einer neuen Bundesregierung nicht neu verhandelt werden.
Aufgrund der prekären Situation der Gemeinden, nicht nur in der Steiermark, hat der Bund mittlerweile mehrere Gemeindepakte beschlossen, die aber nur Einmaleffekte haben und nicht nachhaltig wirken!
Angesehene Juristen und auch das Gemeindeforum haben in einer Resolution bereits im Vorjahr darauf hingewiesen, dass allenfalls die Verteilung im FAG beim Fixschlüssel verfassungswidrig ist. Neben dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel ist der Fixschlüssel – er wird durch das Steueraufkommen der einzelnen Bundesländer berechnet, eine weitere Verteilungskomponente. Dieser Fixschlüssel ist mit knapp 25 % in der vertikalen Verteilung bewertet. Hier ist das Ungleichgewicht aus Sicht der Steirer besonders deutlich, zumal die Steiermark nur 9,3 % der Steueranteile erhält, obwohl wir 14,4 % der Bevölkerung stellen. In der tatsächlichen Verteilung erhält Wien vergleichsweise aber 31 % - nach der Volkszahl würde Wien
aber nur 20,4 % zustehen.
Der burgenländlische LH Doskozil hat im Juni des Vorjahres bezüglich der Benachteiligung seines Bundeslandes beim Finanzausgleich den Gang zum Verfassungsgerichtshof angekündigt. Sollte Doskozil dieses Vorhaben realisieren, dann wäre es sinnvoll, dass sich die Steiermark dieser Verfassungsbeschwerde anschließt.
Die Ungleichbehandlung der Bundesländer bei der Verteilung der Ertragsanteile ist historisch gewachsen und nicht mehr vertretbar. Dass ein Gemeindebürger in einem anderen Bundesland mehr Wert ist als beispielsweise in der Steiermark, ist nicht einzusehen und entspricht auch nicht den Grundsätzen unserer Bundesverfassung, dass alle Bürger gleich sind.
Deshalb wäre es sinnvoll, wenn das Land Steiermark den Gang zum Verfassungsgerichtshof wagt, um diese Ungleichheit und Benachteiligung der Steiermark zu bekämpfen.
Kandidaturen inden 29Gemeinden
27
27
24
Gr¸ne 6
Wahlberechtigte:
66.616
davon 6.256 andere EU-B¸rger
2
Neos 4 Sonstige 6
Wahl/Stimmen
GR2020NR2024LT2024 ÷VP 18.62213.1909.539
14.8828.8498.495
2.45916.47918.106
1.4512.4381.984
2671.1191.670
4133.8072.842
WER REGIERT IN DEN GEMEINDEN 15x÷VP,11xSP÷,3xB¸rgerliste
Ausl‰nder 9.833
Geburten 680
Verstorben 923
Zuzug 2.256
Abwanderung 2.163
KinderinKindertagesheimen 2.295
Schulen 72
Sch¸ler 8.355
Arbeitslose(Jahresdurchschnitt) 1.501
M‰nner 844
SteuernundAbgaben (in 1.000 Euro) 123.700
Tourismus(N‰chtigungen) 5.371.355
15-bisunter60-J‰hrige 43.916 60-J‰hrigeundƒltere 45.566
Pflichtschule 21,7%
Lehrabschluss 41,0%
BerufsbildendemittlereSchule 16,2%
Akademikerquote 11,3%
Familienstandverheiratet48,5% Einpendler 18.992
Auspendler22.224
Bezirkshauptstadt: Liezen
Nach der Gemeinderatswahl im Juni 2020 lehnten sich die Funktion‰re der ÷VP und SP÷ entspannt zur¸ck. Das Projekt um ein Leitspital in Stainach-Trautenfels lag bereits am Tisch. Doch die B¸rger reagierten darauf negativ.
Nur der FP÷ verpassten sie eine gewaltige Abreibung. Zur¸ckgehend auf die Ibiza-Aff‰re. Sie schafft im Bezirk nur noch 2.459 Stimmen (5,72 %) und verliert mehr als die H‰lfte ñ das waren 2.731 W‰hler. Die SP÷ und ÷VP konnten ihren Besitzstand mit 43,29 % und 34,59 % halten.
Im letzten Jahr, bei der Nationalratswahl im September 2024, nahm das Debakel seinen Anfang. Die ÷VP verlor ein Drittel ihrer Stimmen. Es verblieben ihr nur 13.190. Und noch schlimmer kam es dann bei der Landtagswahl im November 2024 ñ da waren es gar nur noch 9.539.
ƒhnlich erging es der SP÷. Sie sackte von ihren knapp 15.000
Stadt: Bereich Liezen: BadAusseeïRottenmannïTriebenPol. Exp. Grˆbming: Schladming
Marktgemeinden: Bereich Liezen: AdmontïAltenmarktbeiSankt GallenïBadMitterndorfïGaishornamSeeïIrdning-DonnersbachtalïSanktGallenïStainach-P¸rgg Pol. Exp. Grˆbming: GrˆbmingïHausï÷blarn Gemeinden: Bereich Liezen: AigenimEnnstalïAltausseeïArdning • Gams bei Hieflau • Grundlsee • Hall bei Admont • Johnsbach • LandlïLassingïPalfauïSelzthalïWeiflenbachbeiLiezenïWeng imGes‰useïWildalpenïWˆrschach Pol. Exp. Grˆbming: Aichï GˆssenbergïSˆlkïMichaelerberg-PruggernïMitterberg-Sankt MartinïRamsauamDachstein
Stimmen bei der Gemeinderatswahl 2020 auf jeweils rund 8.500 bei der Nationalratswahl und Landtagswahl 2024 ab. Und daf¸r ging es f¸r die FP÷ ganz steil nach oben. Sie wurde bereits bei der Nationalratswahl mit rund 16.500 Stimmen zur Nummer 1 und damit st‰rksten Partei in Liezen und legte im November 2024 mit 18.106 Stimmen noch eine Schippe drauf.
Zwischen dem Tief und dem Hoch liegen also nur f¸nf Jahre. Nun macht sich die FP÷ mit ihrem gewaltigen Stimmenzuwachs sogar Hoffnungen da und dort auf den B¸rgermeister-Sessel. Oder zumindest mit einem Partner in einer Koalition ihre Mandatsst‰rke auf den Boden zu bringen.
Rottenmann damit
Die Stadt w‰re mit dem nun abgesagten Neubau des Leitspitals in Stainach dem Verfall preisgegeben worden. 500 Besch‰ftigte arbeiten im LKH Rottenmann ñ f¸r die
2024 ñ Ranking der FP÷ in den Bezirken Liezen42,47 % Leibnitz41,09 % Voitsberg41,06 % Deutschlandsberg40,48 % S¸doststeiermark39,12 % Murau38,52 % Hartberg-F¸rstenfeld37,53 % (knapp 2. hinter ÷VP) Leoben37,20 % Murtal36,40 % Weiz36,04 % Bruck-M¸rzzuschlag35,55 % Graz-Umgebung35,07 %
Kaufkraft der Stadt eine wichtige Lebensader. Weil die Bef¸rworter Stainachs st‰ndig die schlechte Spitalslage f¸r den Bezirk betonten: Traditionell zieht es die Ausseer f¸r Spitalsaufenthalte nach Bad Ischl und die Schladminger, sprich auch die Ennstaler, ins Salzburgische.
Ein Plus f¸r die Rottenmanner in der heiflen Debatte um medizinisches Personal in den Spit‰lern: Aus dem Groflraum Graz erreicht man Rottenmann in einer Stunde ñ da ist Pendeln noch ¸berlegenswert. Nicht jedoch nach Stainach im Ennstal.
Bei der Gemeinderatswahl wird es in Rottenmann einen politischen Knall geben. Christopher Drexler prophezeite seinerzeit in einem KLIPP-Gespr‰ch: Die Erˆffnung des Leitspitals werde zum grˆflten Tag in seinem politischen Leben werden. Diesen Wunsch haben ihm die B¸rger des Bezirks Liezen nicht mehr erf¸llt. Sondern im Gegenteil.
S¸doststeiermark: der Boden darunter ist heifl
Noch gibt es keinen wissenschaftlichen Befund daf¸r ñ aber irgendwann wird es einen solchen geben ñ, der das aktuelle politische Geschehen im Vulkanland untermauert und best‰tigt. Die S¸doststeirer leben auf heiflem Thermalwasser unter ihren F¸flen. Und dieses beeinflusst offensichtlich ihr Verhalten und Denken. In den letzten sieben Jahrzehnten war das politische Zuhause der groflteils b‰uerlichen Bevˆlkerung die steirische ÷VP. Sie sorgte daf¸r, dass die Bewohner des Grenzlandes ñ so nannte man die Region bis zum Fall des Eiser-
nen Vorhangs im Jahre 1989 ñ sich nicht verlassen und abgeh‰ngt f¸hlten. Viel wurde in den Ausbau von Straflen, Schulen, und, und investiert. Mit dem Bau von Thermen hat sich zunehmend Wohlstand breit gemacht. Als Dank daf¸r haben die Vulkan-Steirer bei den Wahlen ihr Kreuzerl zum Groflteil bei der ÷VP gemacht und ihr die Mehrheiten in den 25 s¸doststeirischen Kommunen gesichert.
Nun aber sind die Vulkan-Steirer dabei, fahnenflüchtig zu werden. Schon bei den Nationalratswahlen
im September 2024 blieb die ÷VP (36,51 %) nur noch knapp vor der FP÷ (36,35 %). Erstmals gelingt es dann im November 2024 bei der Landtagswahl der FP÷ (39,12 %) den Platzhirsch ÷VP (37,18 %) in die Schranken zu weisen. Das Gl¸ck im Ungl¸ck f¸r die steirische ÷VP: die Kunasek-FP÷ verf¸gt im Vulkanland noch nicht ¸ber das ausreichend geformte ÑBodenpersonalì in den Gemeinden, sodass die 23 schwarzen B¸rgermeister in den 25 Gemeinden dennoch gute Chancen haben Ñzu ¸berlebenì.
Bad Radkserburg: 1991 Grenzbr¸cke ñ heute Freundschaftsbr¸cke. nikoli vec vojne ñ kein Krieg mehr.
Riegersburg: wurde nie eingenommen
23x÷VP,1xSP÷,1xB¸rgerliste
Bezirkshauptstadt: Feldbach St‰dte: BadRadkersburgïFehringï Mureck
Marktgemeinden: GnasïHalbenrainï JagerbergïKirchbach-ZerlachïKlˆchï MettersdorfamSaflbachïPaldauïRiegersburgïSanktAnnaamAigenïSanktPeter amOttersbachïSanktStefanimRosentalï StradenïTieschen
Gemeinden: BadGleichenbergïDeutsch GoritzïEdelsbachbeiFeldbachïEichkˆgl ïKapfensteinïKirchberganderRaabï PirchingamTraubenbergïUnterlamm
Weststeiermark: Als die Ñverstaubtenì Gesichter der Bergleute noch ein Symbol f¸r den Wohlstand der Region waren
KinderinKindertagesheimen 1.400
Schulen 38
Sch¸ler 5.530
Arbeitslose(Jahresdurchschnitt) 1.255
M‰nner 743
SteuernundAbgaben (in 1.000 Euro) 66.729
Tourismus(N‰chtigungen) 155.511 15-bisunter60-J‰hrige 28.304 60-J‰hrigeundƒltere 28.909 Pflichtschule 23,2%
Lehrabschluss 38,1%
BerufsbildendemittlereSchule 17,0%
Akademikerquote 11,2%
Familienstandverheiratet47,7% Einpendler 11.673
Auspendler18.034
ach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Kohlebergbau in der Steiermark f¸r den Wiederaufbau ÷sterreichs lebensnotwendig. Waren die von der Kohle verstaubten Gesichter der Bergknappen ein Symbol f¸r die Region. Seine Bl¸te erreichte der Kohleabbau im 19. Jahrhundert. Scheibchenweise verlor er an Bedeutung, bis Anfang der 2000er-Jahre die ƒra zu Ende ging. Seit damals sind die 15 weststeirischen Gemeinden – darunter Köflach, Bärnbach, Maria Lankowitz, Rosental, Voitsberg ñ auf der Suche nach einer neuen ÑSpangeì f¸r das Zusammenleben. Die Auspendler-Quote in Richtung Graz ist hoch.
Beim Bau der A2 in den 1970er-Jahren gelang es nicht, f¸r die St‰dte Voitsberg und Köflach eine wirklich gute Anbindung zu erreichen. An dieser kr‰nkelt der Bezirk bis heute. Mittlerweile ist aus Sicht der Voitsberger auch die Qualit‰t der Gesundheitsversorgung stark gesunken. Das jahr-
zehntelang f¸r die Region wichtige, selbstst‰ndige Spital wurde mit Anfang dieses Jahres sogar in das LKH Graz II integriert.
Die einzelnen groflen Gemeinden des Bezirks sind einander nicht n‰her ger¸ckt. Jede kocht mehr oder minder ihr Ñeigenes S¸ppchenì. Das spiegelt sich auch in der politischen Landschaft in den Kr‰fteverh‰ltnissen wider. Galt die Weststeiermark zu Zeiten des Kohleabbaus noch als Ñrote Regionì, regiert die SP÷ heute nur noch in f¸nf Kommunen,
in zehn stellte bisher die ÷VP den B¸rgermeister.
Bei den Landtagswahlen im November 2024 stimmten 12.008 B¸rger f¸r die FP÷ ñ das entspricht 41,06 %! Bei den Landtagswahlen 2019 waren es bereits 21,14 %. Bei den letzten Gemeinderatswahlen im Juni 2020 entfielen auf die heute siegesbewusste FP÷ nur 7,42 %.
Einig sind sich die Weststeirer nur bei einer Sache: den Lipizzanern als touristisches Aush‰ngeschild f¸r ihre Region. Das Gest¸t in Piber, die ÑKinderstubeì der edlen weiflen Pferde, lockt j‰hrlich tausende Pferdeliebhaber und Familien an. Es ist die traditionsreichste Institution in der Weststeiermark. Bereits 1798 wurde beim Schloss Piber ein Gest¸t zur Zucht von milit‰rischen Pferde eingerichtet. Und die edlen weiflen Pferden werden auch noch die n‰chsten Generationen erfreuen.
Bezirkshauptstadt: Voitsberg Stadt: Bärnbach • Köflach Marktgemeinden: EdelschrottïLigistïMariaLankowitzïMooskirchenïStallhofen Gemeinden: Geistthal-SˆdingbergïHirschegg-Packï KainachbeiVoitsbergïKrottendorf-GaisfeldïRosentalan derKainachïSanktMartinam WˆllmiflbergïSˆding-Sankt Johann
Es gibt in Murau aber auch ganz prominente ÑEinwandererì: VolksRockënëRoller Andreas Gabalier und sein Musiker-Kollege Nik P. Die beiden sind keine Abwanderer, aber mittlerweile die bekanntesten Pendler in der Region: ÷VP-LH-Stv. Manuela Khom und der neue SP÷Landeschef Max Lercher.
Wer auf der S6, der Schnellstrafle im Murtal, in Richtung K‰rnten unterwegs ist und dessen Fahrziel die Region Murau ist, der muss in Scheifling dorthin abbiegen. Ein Bezirk, eine Region, der als Freizeit- und Urlaubsziel in den letzten Jahren ein gewaltiger Aufschwung gelungen ist. So konnte man die Zahl der N‰chtigungen innerhalb von drei Jahren von knapp 600.000 auf insgesamt 1,2 Millionen erhˆhen. Das ist die gute Nachricht.
Weniger erfreulich: Keinem anderen Bezirk haben im letzten Jahrzehnt mehr Menschen den R¸cken gekehrt. 5,6 Prozent der Murauer verabschiedeten
sich im vergangenen Jahrzehnt von ihrem Heimatbezirk. Von der Bevˆlkerung her ist Murau mit 27.000 Bewohnern der kleinste Bezirk in der Steiermark. Mit nur 202 Geburten im Jahr 2023 setzt sich die Negativbilanz seit Jahren weiter fort. Damit auch in der Abwanderung. Auch der Anteil der Unter-20-J‰hrigen geht zur¸ck. Zunehmen tut der Anteil der ausl‰ndischen B¸rger. Der Grund hierf¸r ist der wachsende Bedarf an Arbeitskr‰ften in der Tourismusbranche. Mit dem Skigebiet Kreischberg und dem Lachtal verf¸gen die Murauer ¸ber zwei attraktive Destinationen. Dennoch ist die Zahl der Auspendler mit 60 Prozent ein Alarmzeichen.
Der grˆflte Arbeitgeber ist das LKH Murtal-Stolzalpe mit 500 Besch‰ftigten. Insgesamt z‰hlt der Bezirk rund 13.000 Ein- und Auspendler. Vor ziemlich genau 100 Jahren auf einem Plateau oberhalb der Stadt Murau als Sonnen- und Lungenheilst‰tte erbaut, hat das Landeskrankenhaus sich in den letzten drei
Bezirkshauptstadt:
Murau Stadt: Oberwˆlz
Marktgemeinden: M¸hlenïNeumarktin derSteiermarkïSankt LambrechtïSt.Peter amKammersbergï Scheifling
Gemeinden: Krakau
ïNiederwˆlzïRanten
ïSanktGeorgenam
KreischbergïSchˆderï
Stadl-PredlitzïTeufenbach-Katsch
Jahrzehnten einen Namen bei Operationen und anschlieflenden Heilverfahren f¸r den Bewegungsapparat erarbeitet. Es bildet mit den Spit‰lern in Judenburg und Knittelfeld den Spitalverbund Murtal.
ÑDort, wo andere urlauben, arbeiten und leben wirì, wollen die Murauer k¸nftig noch st‰rker mit der intakten Natur die Tourismusschiene ausbauen und damit auch attraktive Arbeitspl‰tze f¸r die junge Generation schaffen. Erste Zeichen des Erfolgs zeigen sich in einer ¸ber die letzten Jahre sinkenden Arbeitslosenquote. Diese bewegt sich um die 2,5 Prozent. Mit dem Unternehmen KLH Massivholz und der Unternehmensgruppe IBS Kunststoffwerke von Klaus Bartelmuss in Teufenbach verf¸gen die Murauer auch ¸ber zwei internationale Player. Letzterer, selbst Musik-affin, entdeckte Andreas Gabalier und machte ihn zum erfolgreichsten heimischen Schlagerstar. Zuvor machte er schon den geb¸rtigen K‰rntner Nik P. (ÑEin Stern, der ...ì) zum Hitparadenst¸rmer.
Kandidaturen inden 19Gemeinden ÷VP 19
SP÷ 19
FP÷ 19
Gr¸ne 3
Wahlberechtigte:
81.496
davon 6.867 andere EU-B¸rger
KP÷ 6
Neos 3
Sonstige 10
Wahl/Stimmen
GR2020NR2024LT2024
÷VP 15.12913.35210.452
SP÷ 21.66914.88916.938 FP÷ 4.81819.22418.484
Gr¸ne 9542.7911.729
KP÷ 1.8921.7061.973
Neos 3894.1322.424
WER REGIERT IN DEN GEMEINDEN 9x÷VP,8xSP÷,2xB¸rgerliste
Geburten 683
Verstorben 1.189
Zuzug 5.054
Abwanderung 5.046
KinderinKindertagesheimen 2.730
Schulen 65
Sch¸ler 10.972
Arbeitslose(Jahresdurchschnitt) 2.216 M‰nner 1.271
SteuernundAbgaben (in 1.000 Euro) 158.847
Tourismus(N‰chtigungen) 526.497 15-bisunter60-J‰hrige 53.241 60-J‰hrigeundƒltere 58.464
Pflichtschule 23,6%
Lehrabschluss 39,4%
BerufsbildendemittlereSchule 15,2%
Akademikerquote 11,3%
Familienstandverheiratet50,5% Einpendler 24.144
Auspendler26.684
Pilgergruppen aus ˆstlichen Nachbarl‰ndern.
Nein, nicht die Fahrzeit durch den k¸nftigen 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnel ñ das geht sogar schneller ñ, sondern die Fahrzeit mit dem Zug von Bruck an der Mur bis Spital am Semmering. Die Gemeinde bildet die nordˆstliche Grenze des Bezirks und damit auch zu Niederˆsterreich. Mit der Gemeindefusion im Jahr 2015 wurden aus den beiden Traditionsbezirken Bruck und M¸rzzuschlag die politische Konstruktion BruckM¸rzzuschlag mit der Bezirkshauptmannschaft in Bruck. Ob sich die knapp 100.000 Kopf grofle Bevˆlkerung je zusammengehˆrig f¸hlen wird ñ daf¸r ist der Doppelname der Region nicht wirklich eine g¸nstige Voraussetzung. Das, was die 19 Gemeinden gemeinsam haben und n¸tzen, ist
die M¸rz. Ab dem Jahr 2028 wird mit der Erˆffnung des 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnels der Wiener Raum und Niederˆsterreich n‰her r¸cken. Dann w‰re eine Bahnfahrt des Bundespr‰sidenten zu seinem Sommersitz in Neuberg an der M¸rz noch wesentlich komfortabler. Dieser geht auf Kaiser Franz Josef zur¸ck, der 1869 das Jagdschloss M¸rzsteg (Bild unten) bauen liefl. Seit 1947 dient es als Sommersitz des jeweiligen amtie-
renden Bundespr‰sidenten. Der Bezirk hat aber noch weit mehr zu bieten. Mit Mariazell liegt im Bezirk der ber¸hmteste Wallfahrtsort Österreichs. In Aflenz liegt die einzige Erdfunkstelle ÷sterreichs mit ihren riesigen Satellitensch¸sseln als ÑOhrenì f¸r den Weltraum. In M¸rzzuschlag liegt die Wiege des
der sozialistischen Arbeiterschaft. Also eine Region mit starkem Eigenleben und bekannten historischen ÑLeuchtt¸rmenì.
Bezirkshauptstadt: BruckanderMur St‰dte: KapfenbergïKindbergïMariazellïM¸rzzuschlag Marktgemeinden: Aflenz • Breitenau am Hochlantsch • Krieglach ïLangenwangïNeuberganderM¸rzïSankt BarbaraimM¸rztalïSanktLorenzenimM¸rztalïSanktMareinimM¸rztalïThˆrlïTurnau Gemeinden: PernegganderMurïSpitalamSemmeringï StanzimM¸rztalïTragˆfl-SanktKatharein
STS sagt‘s klar. Fusion war keine Liebes-Heirat. Unsichtbare Grenze zwischen fr¸heren Bezirken.
Konkurrenz belebt das Geschäft im
Allein die Entfernung zwischen den beiden Bezirkshauptst‰dten Hartberg (noch heute) und F¸rstenfeld (nicht mehr) betr‰gt 38 Kilometer. Damit ist auch schon alles ¸ber eine k¸nftige gemeinsame Zukunft ausgesagt. Die Fusion der beiden Bezirke war ein reines Polit-Gesch‰ft, das keiner zwingenden Logik folgte. In den Gemeinden aber f¸r viele Diskussionen und Unruhe sorgte. Bei einer Volksbefragung h‰tten sich die F¸rstenfelder eher f¸r eine Zusammengehen mit Feldbach ausgesprochen. Aber das war von der damaligen Koalition Voves/ Sch¸tzenhˆfer nicht gew¸nscht. Die notwendig gewordenen neuen Kfz-Kennzeichen HF f¸r HartbergF¸rstenfeld und SO f¸r S¸doststeiermark (Feldbach und Radkersburg) dr¸cken eine Gemeinsamkeit aus, die es so nicht gibt. So h‰tte sich der Bezirk Radkersburg lieber mit Leibnitz fusioniert ñ was aber die Landesregierung vˆllig anders
sah. Das, was die B¸rger von der Bezirkshauptmannschaft ˆfters in Anspruch nehmen, ist die Ausstellung von F¸hrerscheinen, Reisep‰ssen und ‰hnlichen Dokumenten.
Daf¸r gibt es zum Beispiel sowohl in Hartberg, wie in F¸rstenfeld eigene B¸rgerserviceb¸ros. Nur das Bezirksgericht wurde von Hartberg nach F¸rstenfeld umgesiedelt.
Mit Anfang des heurigen Jahres erfolgte die Fusion zwischen der Gemeinde Sˆchau und F¸rstenfeld. Damit springt F¸rstenfeld bewohnerm‰flig ¸ber die 10.000er-Grenze, erh‰lt damit hˆhere Bedarfszuweisungen und ist die grˆflte Stadt in der S¸doststeiermark.
Der Stimmenanteil der FP÷ ist bei der Landtagswahl 2024 in den 35 Gemeinden des Bezirks auf 37,53 % geschnellt. ÑWas gut ist f¸r das Land, ist auch gut f¸r die Gemeindeì, wirbt die FP÷ f¸r die bevor-
Bezirkshauptstadt: Hartberg
Stadt: FriedbergïF¸rstenfeld
stehende Gemeinderatswahl. Zum Teil verf¸gt die Kunasek-FP÷ aber noch nicht ¸ber die entsprechend gut organisierten Ortsgruppen. Es fehlt in den Gemeinden an gut ausgebildetem ÑBodenpersonalì. Daher wird die FP÷ ihr Ergebnis von der Landtagswahl 2024 kaum erreichen kˆnnen. Derzeit stellt die ÷VP im Bezirk 29 B¸rgermeister, die SP÷ f¸nf und einen stellt eine B¸rgerliste.
Ehrung für die „Söhne Fürstenfelds“
Marktgemeinden: BadWaltersdorfïBurgau ïGrafendorfïIlzïKaindorfïNeudauïPinggauïPˆllauïVorau
Gemeinden: BadBlumauïBadLoipersdorfï Buch-St.MagdalenaïDechantskirchenïEbersdorfïFeistritztalïGreinbachïGroflsteinbachï Großwilfersdorf • Hartberg Umgebung • Hartl • LafnitzïOttendorfanderRittscheinïPˆllauberg • Rohr bei Hartberg • Rohrbach an der LafnitzïSanktJakobimWaldeïSanktJohann in der Haide • Sankt Lorenzen am Wechsel • Sch‰ffernïSˆchauïStubenbergïWaldbachMˆnichwaldïWenigzell
M‰zen und Ehrenb¸rger Frank Stronach, 92, vor 20 Jahren bei der Erˆffnung des Weizer Kunsthauses
92.000 Bewohner ñ 31 Gemeinden ñ 32.000 Pendler
Arbeitslose(Jahresdurchschnitt) 1.605
M‰nner 911
SteuernundAbgaben (in 1.000 Euro) 142.516
Tourismus(N‰chtigungen) 421.848 15-bisunter60-J‰hrige 52.808 60-J‰hrigeundƒltere 44.428 Pflichtschule 22,9%
Lehrabschluss 39,3%
BerufsbildendemittlereSchule 15,3%
Akademikerquote 12,1%
Familienstandverheiratet51,3%
Einpendler 27.858
Auspendler32.352
Gleisdorf war erste Solarstadt ÷sterreichs
Und diese Energie wird sichtbar auf mehreren Ebenen. Ein wahres B¸ndel an Energie ist der wohl weltweit bekannteste Weizer ñ Franz Strohsack, der ñ 1932 geboren ñ mit 22 Jahren nach Kanada auswanderte. Er legte sich dort den Namen Frank Stronach zu, weil sein ˆsterreichischer Familienname im englischsprachigen Kanada unaussprechlich war. Als Gr¸nder von Magna hat er das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte zu einem Konzern mit 135.000 Mitarbeitern weltweit entwickelt. Etliche tausend davon gibt es auch in ÷sterreich. Das grˆflte Magna-Werk ist jenes in Graz-Thondorf. Neben Arnold Schwarzenegger ist Frank Stronach der bekannteste Auslandsˆsterreicher. Frank Stronach hat in seiner Heimatregion Weiz ñ er selbst kommt aus Passail – vieles beeinflusst, in der Stadt selbst durch seine Groflz¸gigkeit als Sponsor Kultureinrichtungen gefˆrdert und Firmen gegr¸ndet.
Mit knapp 12.000 Bewohnern ist Weiz die grˆflte Stadt in der Oststeiermark und ein bedeutender Industriestandort mit viel Tradition. Aus den 1892 gegr¸ndeten F.
Bezirkshauptstadt: Weiz
Stadt: Gleisdorf
Pichler Werken ging sp‰ter die Elin Aktiengesellschaft f¸r elektrische Industrie hervor, welche seit 2005 als Bestandteil der VA Tech Elin zur Siemens AG gehˆrt. Das Werk in Weiz, welches auch heute noch besteht und rund 1000 Personen besch‰ftigt, gehˆrt jedoch zur Sparte f¸r Wasserkraftwerksbau, welche Siemens aus kartellrechtlichen Gr¸nden weiterverkaufen musste. Besitzer des Werkes in Weiz ist seit 2006 die Andritz AG. Im Rahmen der Arbeitsst‰ttenz‰hlung der Landesstatistik Steiermark im Jahre 2022 waren in den Weizer Unternehmen 12.235 Personen besch‰ftigt. Also gibt es in der Stadt Weiz etwas mehr Besch‰ftigte als Einwohner. Was die Bedeutung der Stadt als Wirtschaftsstandort sogar unterstreicht.
Weiz gehˆrt zu den 24 Gemeinden in ÷sterreich (Stand M‰rz 2019), die mit der hˆchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene
Marktgemeinden: Anger ï Birkfeld ï Markt Hartmannsdorf ï Passail ï Pischelsdorf am Kulm ï Sankt Ruprecht an der Raab ï Sinabelkirchen
Gemeinden: Albersdorf-Prebuch ï Fischbach ï Fladnitz an der Teichalm ï Floing ï Gasen ï Gersdorf an der Feistritz ï Gutenberg-Stenzengreith ï Hofst‰tten an der Raab ï Ilztal ï Ludersdorf-Wilfersdorf ï Miesenbach bei Birkfeld ï Mitterdorf an der Raab ï Mortantsch ï Naas ï Puch bei Weiz ï Ratten ï Rettenegg ï St. Kathrein am Hauenstein ï Sankt Kathrein am Offenegg ï St. Margarethen an der Raab ï Strallegg ï Thannhausen
fˆrdern. Die wichtigsten Unternehmen von Weiz sind Andritz Hydro, Siemens Transformers Austria, Elin Motoren, Weitzer Parkett, die Lieb-unternehmensgruppe, Magna Auteca, Blau Automobiltechnik, die Knill-Gruppe, Strobl-Bau und TekoPlastik.
Neben der Bezirkshauptstadt Weiz regiert die SP÷ nur in drei weiteren Gemeinden. In Weiz h‰lt sie allerdings mit einem Stimmenanteil von 67,64 Prozent den hˆchsten Anteil an SP÷-Stimmen in einer steirischen Gemeinde. Die FP÷ schaffte bei den Landtagswahlen 2024 im gesamten Bezirk 36,04 Prozent. Die grˆflte Chance bei den kommenden Gemeinderatswahlen hat die FP÷ in Sinabelkirchen. Dort erreichte sie bei der Landtagswahl im November 2024 die absolute Stimmenmehrheit mit 50,79 Prozent. Ein Detail am Rande: Die freiheitliche Partei setzt bekanntlich auf das Thema Asylanten und Zuwanderung. In Sinabelkirchen ist kein einziger Asylant untergebracht.
Die Gradieranlage ñ ein cooles Gesundheitsprojekt
Mit freiem Blick auf den Hausberg der Grazer, den Schˆckl, und seiner Lage wegen ist der Markt Eggersdorf eine Zuzugsgemeinde. Die durch ehrgeizige Projekte auf sich aufmerksam macht.
Vorbei am Schwimmbad liegt dahinter ein ganz spezieller Bereich ñ am Beginn des angrenzenden Waldes. Es handelt sich hierbei um eine Gradieranlage, ganz im Sinne Sebastian Kneipps. Eggersdorf tr‰gt das G¸tesiegel der ÑGesunden Gemeindeì und tut daher viel daf¸r. Die Gradieranlage ist ein neuer Kraftort zur Regeneration ñ f¸r jeden frei zug‰nglich, barrierefrei ñ und wird in wenigen Wochen erˆffnet.
Und wie funktioniert sie?
Wie ein Freiluft-Inhalatorium. ‹ber geb¸ndelten Schlehdorn pl‰tschert mit Meersalz angereichertes Wasser hinunter. Dadurch zerst‰ubt dieses ÑMeerwasserì in feinste Wasserpartikel. Aufgenommen werden sie durch die Lunge und helfen und wirken bei Erk‰ltung, aber auch vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Sole-angereicherte Luft schafft Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf den gesamten Organismus aus. Nach Sebastian Kneipps Philosophie: Wohlbefinden in und mit der Natur.
Im Innenbereich der Gradieranlage kann man sitzen und sich entspannen. Es besteht auch die Mˆglichkeit f¸r Spiele. Auflerhalb gibtís Wassertreten mit Kneipp, ein Armbad nach Kneipp und man kann auch im Bach ñ der Glantschn ñ barfufl im Wasser gehen. Die Gradieranlage ist von April bis Oktober geöffnet und der vorläufige ÑSchluss und Hˆhepunktì f¸r den Gesunden Freizeitpark.
Covid-Opfer verzweifeln an ÷sterreichs Gesundheitssystem
Das ist der Befund von Melitta B. (Name ge‰ndert): ÑH‰tte ich nicht mein famili‰res Umfeld, ich weifl nicht, wie ich ¸berleben soll.ì Ende September vorigen Jahres erkrankt die Kindergartenp‰dagogin an Corona. Sie bekommt Fieber, massive Kopfschmerzen. ÑHabe es nur im abgedunkelten Zimmer ausgehalten.ì Nach einer Woche wurde es besser. ÑAh, jetzt gehtís vorbeiì, dachte sie. Doch es war ein grofler Irrtum.
In der darauffolgenden Woche wurde es wieder schlechter. ÑIch konnte mich kaum duschen, weil ich 140 Puls hatte, mir war die ganze Zeit schlecht. Ich habe kaum noch gehen kˆnnen, viel doppelt gesehen.ì Und das Schlimmste: ÑAllein habe ich gar nicht mehr aufler Haus kˆnnen.ì Ihr Kopf f¸hlte sich an, als w‰re er in einen Schraubstock eingeklemmt. Vernünftig und ausreichend essen ñ das ging kaum noch. ÑIch war kˆrperlich ganz schwach.ì Dazu kam dann noch ein Darmvirus.
Mitte Dezember vorigen Jahres versuchte sie, in der Covid-Ambulanz des Landes in Hˆrgas einen Termin zu bekommen. Der war dann Ende J‰nner. Weil es ihr schlecht ging, musste sie dazwischen ins Krankenhaus. Dort f¸hlte sie sich aber nicht ernst genommen. ÑIn meinem ƒrztebrief stand: Ich sei im guten Allgemeinzustand entlassen worden, obwohl ich schwach war und ziemlich verzweifelt.ì
Erst zur Jahreswende fand sie in einer TCMƒrztin die erste Hilfestellung. Diese: ÑIch habí schon mehrere Patienten mit Long-Covid betreut.“ Die Vitamin-Infusionen und Aminos‰uren f¸r den Zellenaufbau, das Enzym Q10 und andere Mittel halfen. ÑIch f¸hlte mich dann tats‰chlich besser.ì Den Tipp hatte sie von einer Bekannten erhalten, der es nach dreimonatiger Behandlung dort besser ging.
Die n‰chsten zweieinhalb Monate waren ein Horror. ÑDa bin ich ganz viel im Bett gelegen. Sobald ich aufzustehen versucht habe, kamen die Kopfschmerzen, der Schwindel, das Herzrasen.ì Auch ihre Haus‰rztin konnte ihr keine Tipps geben, die geholfen haben. ÑMeine Mama hat mir geholfen, so gut sie konnte. Allein h‰tte ich kaum eine Chance gehabt.ì Alle ƒrzte, die sie kontaktiert hat, konnten nicht helfen. Melitta B. war zur Untersuchung beim HNO-Arzt, liefl eine Gastroskopie ¸ber sich ergehen, es folgte eine MRT-Untersuchung. ÑAber man konnte mir nicht sagen, was ich tun soll.ì
Mit der Gesundheitskasse und ihren Besuchen dort kam eine schwere Depression. ÑMan gab mir dort das Gef¸hl, dass ich simulieren w¸rde und schrieb mich einfach gesund.ì Der Befund der Long-Covid-Ambulanz war zu wenig. Sie habe nicht mehr gewusst, was sie tun und wohin sie gehen kˆnne. ÑIch war verzweifelt und bin es noch. Wenn du als Long-Covid-Kranker nicht Familie, Freunde und Bekannte hast, die dir helfen, schaffst du es nicht einmal zu einem Pflichttermin in der Gesundheitskasse.ì Und weil man keine Diagnosen f¸r Long-Covid von den ƒrzten bekommt, l‰uft man praktisch immer im Kreis. Wie viele Long-Covid Patienten ÷sterreich hat ñ dazu gibtës keine Information.
Wenn ihre Mutter
NICHT einschl‰ft, ist das ein sicheres Qualit‰tsmerkmal f¸r ihre Kriminalgeschichten
Wir sitzen im Grazer CafÈ Kaiserfeld. Dort, wo Mirella Kuchling aus ihrem neuesten Werk ÑDie Engelmacherin von Grazì lesen wird. ÑDas Grauen nahtì, steht zum Buch auf ihrer Website. ÑDachte mir, hier in der Innenstadt ist der passende Ort f¸r die Buchpr‰sentation. Ist ja auch die Polizei gleich in der N‰he, falls sich jemand f¸rchtet und Angst kriegtì, scherzt die Grazer Autorin zu Beginn unseres Gespr‰chs.
Vom viktorianischen
England in die Grazer Gr¸nderzeit
Es ist ihr erster zusammenh‰ngender Kriminalroman: ÑJa, weil ich mir bei der Recherche f¸r meine Sammlung von True-Crime-Geschichten ,Mˆrderische Frauenzimmerí, erschienen im Jahr 2023, eine Geschichte aufbewahrt habe. Die kam nicht in die Sammlung, denn ich fand sie so spannend und beschloss, dar¸ber ein eigenes Buch zu schreiben.ì
Geworden ist daraus der erste Grazer Bezirkskrimi. ÑWobei sich die urspr¸ngliche Geschichte im viktorianischen England ereignet hatì, verr‰t sie. ÑDort hat es die Pflegemutter Amelia Dyer gegeben ñ eine bˆse Frau, die 200 bis 400 S‰uglinge um die Ecke gebracht hat: in Papier eingewickelt, mit einem Bindfaden herum und mit einem Stein beschwert in die Themse geworfen.ì Eine Serienmˆrderin par excellence. Geschnappt wurde sie ¸brigens, nachdem ihre Adresse auf einem nach oben getriebenen Paket noch leicht zu lesen gewesen war. ÑSie hat das Packpapier immer wieder verwendet. Und so hat Recycling quasi zur Hinrichtung gef¸hrtì, schmunzelt Mirella Kuchling.
Diese Ñwilde Geschichteì hat sie dann auf Graz herunter gebrochen, zumal regionale Geschichten ja sehr beliebt sind. Darum gehtís in ÑDie Engelmacherin von Grazì: W‰hrend das Zentrum von Graz in der Gr¸nderzeit aufbl¸ht, ist auf der rechten Seite der Mur wenig davon zu sp¸ren. Hier hausen die ÑEngelmacherinnenì und Verbrechen stehen an der Tagesordnung. Unerw¸nschte Schwangerschaften treiben ungl¸ckliche junge Frauen zu M¸tterlein Schreiner, die daf¸r bekannt ist, solche Probleme kurzerhand und herzlos aus dem Weg zu r‰umen Ö
Und so Ñmordet sichì Mirella Kuchling nun also durch die Grazer Bezirke. ÑDas Morden ist mir schon ein bisschen auch in die Wiege gelegt
Die 28. Diagonale in Graz wird zwar erst am 27. M‰rz 2025 erˆffnet, eine Preistr‰gerin steht jedoch bereits fest: Der Grofle Diagonale-Schauspielpreis geht 2025 an Inge Maux. F¸r sie bereits
die zweite grofle Auszeichnung ihrer Karriere, nachdem sie im Jahr 2019 f¸r ihre Rolle in ÑMurer - Anatomie eines Prozessesì mit dem ÷sterreichischen Filmpreis geehrt wurde. Im Wettbewerb, soviel sei schon verraten, erwarten die Besucher dieses Jahr besonders viele Premieren und Debütfilme. So auch „Altweibersommer“ – ein kluger und warmherziger Roadtrip, mit dem Pia Hierzegger ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin gibt – oder „Happyland“, ein intensives Frauenportrait von Evi Romen. Mit ÑAlarmì von Judith Zdesar blickt man auf die Herausforderungen im
worden. Aber nicht, weil wir einen Mˆrder in der Familie h‰ttenì, lacht sie, Ñsondern: ich bin in einem Haus aufgewachsen, das der Schwester des Brieftr‰ger-Mˆrders Hans Hold gehˆrte. Er hat in den 70er-Jahren Brieftr‰ger ermordet.ì
Eine der ersten Stationen in der schreiberischen Laufbahn von Mirella Kuchling ñ noch w‰hrend sie studierte ñ war ¸brigens Klipp. Der Journalismus ist dann zu ihrem Brotberuf geworden. 1998 schaffte sie den Sprung in die ÑKleine Zeitungì, dann war sie beim ÑGrazerì. Mittlerweile hat sie aber dem Medienwesen den R¸cken zugekehrt und ist seit 2023 beim Bildungsnetzwerk Steiermark, einem vom Land Steiermark gefˆrderten Verein f¸r Erwachsenenbildung.
Das Schreiben und ÑMordenì ist also zu ihrem Hobby geworden. ÑJa, ich schreibe eher am Wochenende oder auch in der Nacht.ì
Die ersten ÑTestleserinnenì ihrer B¸cher sind ihre Mutter und eine Nachbarin ÑDa gibt es einen eigenen Gradmesser: Wenn meine Mutter, die beim Lesen meist einnickt, bei meinem Buch dann eben nicht eingeschlafen ist, ist das f¸r mich das ‰uflerste Qualit‰tsmerkmalì, l‰chelt Kuchling.
Mittlerweile ist die Autorin so etwas wie das Ñweibliche Zugpferdì der edition keiper. Zu Beginn war die Chefin Anita Keiper unsicher, ob Frauenromane sich ¸berhaupt verkaufen lassen. Mit ÑMˆrderische Frauenzimmerì war Kuchling dann aber einer der vier Verlagsbestseller, die anderen drei B¸cher sind von M‰nnern geschrieben, wie sie stolz erz‰hlt.
Die Autorin: ÑIch bin auch offen f¸r Ideen.ì Also, liebe Leser:innen, wenn Sie einen Mˆrder in der Familie hatten oder haben Ö
Alltag der Freiwilligen Feuerwehr – ohne Voyeurismus und dennoch eindringlich-spannend. Alle drei Filme haben im Rahmen des Wettbewerbs ihre Weltpremieren in Graz. Den Diagonale-Trailer gestaltet Simona Obholzer mit ÑThe Lawn is the Most Pleasant Sight in the Scenery“ – eine Weiterführung ihres Films DIN 18035, f¸r den die K¸nstlerin bei der vergangenen Festivalausgabe mit dem Preis f¸r Innovatives Kino der Stadt Graz ausgezeichnet wurde. Das Festival des österreichischen Films findet vom 27. März bis 1. April 2025 statt. Weitere Infos: www.diagonale.at
Jacques Baud
Westend V
Die Niederlage des Siegers Westend Verlag
Was geschah am 7. Oktober genau auf dem Schlachtfeld? Warum konnte die Operation „Al-Aqsa Sintflut“ überhaupt stattfinden und welche Ziele verfolgte die Hamas? Welche Lehren lassen sich aus den Operationen ziehen, die beide Seiten in den letzten Monaten durchgeführt haben? Um diese und viele andere Fragen zu beantworten, analysiert Jacques Baud den israelisch-palästinensischen Konflikt angefangen bei seinen Urspr¸ngen. Warum bis heute keine Lˆsung gefunden wurde und welche Auswirkungen dieser Konflikt auf unsere Sicherheit haben kann, wird in diesem Buch detailliert dargestellt und analysiert. Auch mögliche Lösungsoptionen für die Zukunft von Israel und Pal‰stina werden aufgezeigt. Der Schweizer Ex-Geheimdienstler Jacques Baud blickt unvoreingenommen auf den Konflikt, liefert eine weitsichtige Analyse und plädiert für eine faktenbasierte Sicht auf die Lage sowie f¸r eine aufrichtige Vermittlung.
Lehr und viele ander
Roger de Weck
Das Prinzip Trotzdem Suhrkamp Verlag
Autorit‰re Populisten trumpfen auf. Desinformation und Fake News grassieren. Und der Journalismus, der dem wehren sollte? Er kommt aus der Krise nicht heraus. Es gibt zwar mehr Medien, aber immer weniger Mittel f¸r den Journalismus. Verlage wollen ihre Einbuflen wettmachen, indem sie noch mehr laute Meinungen und Soft-Themen bringen. Doch die ÑBoulevarddigitalisierungì n¸tzt just den Populisten, die sich derselben Stilmittel bedienen: Zuspitzung, Skandalisierung, Aufregung.
Nicole Stranzl
Galgenwald
Steiermark-Krimi
Gmeiner Verlag
Journalistin Elisa will herausfinden, wer ihre Mutter Gabi getˆtet und im Thannhausener Galgenwald aufgeh‰ngt hat. Die Liste der Verd‰chtigen ist lang: Kurz vor ihrem Tod hatte Gabi Streit mit ihrem Chef und Ex-Lebensgefährten, dem Bordellbesitzer des „STARSHIP“. Influencer und Buchautor Flo weist eine Verbindung zum Galgenwald auf und selbst die LKA-Ermittler geraten in Elisas Visier, denn beide bergen ein Geheimnis. Als eine weitere Tote gefunden wird, l‰uft Elisa die Zeit davon. Schafft sie es, den Mörder zu finden, ehe das nächste Opfer am Galgen baumelt?
Sevim Dagdelen
Die NATO Westend Verlag 75 Jahre nach ihrer Gr¸ndung scheint die NATO auf dem Hˆhepunkt ihrer Macht. Eine blutige Spur sowie drei große Mythen ziehen sich durch die Geschichte des ÑWerteb¸ndnissesì von seiner Gr¸ndung bis in die Gegenwart. Heute fordern der Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine, soziale Verwerfungen durch exzessives Hochr¸sten sowie die Einkreisung Chinas in Asien den Milit‰rpakt in nie da gewesener Form heraus. Die NATO setzt auf Eskalation. Was mit der Lieferung von Helmen an die Ukraine begann, ist nun der Ruf nach Soldaten. Mit ihrer expansiven Geopolitik treibt die NATO die Welt n‰her an den Rand eines Dritten Weltkrieges als jemals zuvor. Es ist Zeit f¸r eine Abrechnung, fordert Sevim Dagdelen.
Oliver Schulz
Neue Weltmacht Indien
Westend Verlag
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An Indien scheiden sich die Geister. Obwohl oder gerade weil kaum jemand im Westen dieses widerspr¸chliche Land versteht. Zwischen Slums und Prunk, zwischen Yoga und Hightech, zwischen Bollywoodkultur und Kastenwesen ist uns das Land, dessen Bedeutung f¸r die Weltgemeinschaft immer grˆfler wird, ein R‰tsel geblieben. Oliver Schulz liefert einen tiefen Einblick in die verschiedenen Facetten der indischen Gesellschaft und Kultur und gibt uns einen ‹berblick ¸ber die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsperspektiven der neuen Supermacht, die immer deutlicher ihre Anspr¸che auf eine F¸hrungsrolle in der Welt erhebt. Wie tickt dieses Land wirklich? Was hält es zusammen? Wie verlässlich ist es als Partner? Und wie bedrohlich könnte sein Aufstieg für die Weltgemeinschaft werden?
Elisabeth Reichart
Komm ¸ber den See Otto M¸ller Verlag
Im Gedenken an das 80. Jubil‰um des Endes des Zweiten Weltkriegs erscheint der Roman von 1988 in einer überarbeiteten Neuauflage, ergänzt durch ein Nachwort von Hans Hˆller. Darin wird die Verdr‰ngung und Aufarbeitung von NS-Verbrechen im l‰ndlichen Raum thematisiert und generations¸bergreifendes Schweigen, Sprachlosigkeit, die Marginalisierung weiblicher Stimmen und vor allem die politische Geschichte der Frauen im Widerstand gegen die NS-Diktatur in den Blick genommen ñ Themenkreise, die Elisabeth Reicharts Werk von Beginn an gepr‰gt haben und deren gesellschaftliche Relevanz bis heute ungebrochen ist.
Irene Hanappi, Gai Jeger
Nova Gorica
Styria
Noch nie gab es in Europa eine Kulturhauptstadt, die sich ¸ber zwei L‰nder erstreckte. Das italienische Gorizia und das slowenische Nova Gorica r¸cken nun als ÑEurop‰ische Kulturhauptstadt 2025ì gemeinsam in den Fokus. Zu diesem besonderen Anlass taucht Reisejournalistin Irene Hanappi in die Geschichte der beiden St‰dte ein und unterliegt ihrer Faszination. In ihrem neuen Buch skizziert sie die unverwechselbaren Profile der Ñalten Dameì Gorizia mit ihrem reichen Erbe, ihrer stattlichen Burg und ihren beschaulichen Piazzas und dem ÑMillenialì Nova Gorica, in dem sich Popkultur und Street Art etabliert haben.
Johannes Plagemann, Henrik Maihack
Wir sind nicht alle C. H. Beck Verlag
Der Westen ist nicht mehr der Nabel der Welt. Stattdessen treten die Staaten des Globalen S¸dens mit neuem Selbstbewusstsein auf. Was sind ihre Interessen, Motive und Sichtweisen? Warum teilen sie die Sichtweise des Westens nicht, zum Beispiel gegen¸ber Russland? Dieses Buch zeigt die Unterschiede der Wahrnehmung internationaler Politik im Westen und im Globalen S¸den auf. Ein besseres Verst‰ndnis dieser Unterschiede wird immer dr‰ngender, je mehr die USA und Europa an ihrer einstigen Dominanz verlieren. Das Buch diskutiert, warum die Staaten des Globalen S¸dens so handeln, wie sie es tun, warum deren Skepsis gegen¸ber dem Westen so tief sitzt ñ und warum in der neuen Vielfalt auch Chancen liegen.
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