KLIPP November/Dezember 2014

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Eurotransline-Chef Viktor Wratschko: 2004 als Solist begonnen

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enn ich nicht so gut slowenisch gelernt hätte, gäbe es heute die Firma in dieser Form nicht“, beweist Viktor Wratschko, dass auch „kleine Entscheidungen“ große Entwicklungen möglich machen. Als Slowenien im Mai 2004 zur EU kam, war das auch ein historisches Datum für Viktor Wratschko. Der gebürtige Ehrenhausner – er hatte den Beruf des Speditionskaufmanns in Graz beim Frächter Herbst gelernt – gründete im Mai 2004 die Eurotransline GmbH. Heute zählt das Unternehmen bereits 52 Mitarbeiter. Seine Erfahrung holte sich Viktor Wratschko in seinem Job an der Grenze in Spielfeld. Auf diese Zeit blickt er allerdings mit gemischten

Mitarbeiter kostenlos zwei Mal die Woche aufsuchen können. Es wird seit 2012 von ihm als Privatambulatorium geführt – mit zwei Ärzten und acht Therapeutinnen. „Schon eine große Herausforderung“, so der Eurotransline-Chef. Er gibt aber offen zu, dass er mit seinem einmaligen Angebot schon alle Höhen und Tiefen durchlebt hat. „Manche lehnen es einfach ab, doch das Thema Gesundheit fängt ja schon mit dem respektvollen Umgang untereinander an.“ Darauf legt Wratschko viel wert, weil damit auch der geschäftliche Erfolg zusammenhängt. Und dieser ist re-

Fotos: Heimo Ruschitz

Viktor Wratschko lernte Speditionskaufmann und machte sich 2004 selbstständig.

Gefühlen zurück: „Es gab Zeiten, da arbeitete ich am Tag 20 Stunden. Das ging aber auch nicht lange gut.“ Ein schwerer Verkehrsunfall führte dazu, dass er völlig umdachte. „Ich habe zwei Lichter gesehen, die auf mich zukamen und das war’s.“ Die Genesung dauerte, seine Partnerschaft ging in die Brüche und er sagte sich: „So geht’s nicht mehr weiter.“ Im KLIPP-Gespräch in seinem Büro in Leibnitz wird sehr rasch klar, welch großes Augenmerk Viktor Wratschko heute auf die Gesundheit legt. Tür an Tür gibt es ein firmeneigenes Gesundheitszentrum „forum energetix“, das die

Kerstin Suppan-Eibinger, Leitung Unternehmensentwicklung: „In meiner Funktion gilt es, die Stärken von Mitarbeitern erkennen zu können und diese sinnstiftend und gewinnbringend einzusetzen.“

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Petra Obernberger, Leitung Controlling/Rechnungswesen, seit 2006 bei Eurotransline: „Damit wir unsere Ziele erreichen, müssen wir Verbesserungspotential rasch erkennen und umsetzen.“

kordverdächtig. Denn innerhalb weniger Jahre ist Eurotransline zum Schüttgut-Transport-Spezialisten geworden. Bis zu einer Million Tonnen werden pro Jahr bewegt. Davon sind 95 Prozent Schüttgut – wie zum Beispiel Getreide, Mais, Futter, Holzpelletts oder Hackschnitzel. „Unser Einsatzgebiete sind Österreich, Deutschland, Italien und praktisch alle Länder in Südosteuropa mit den Häfen Triest, Ravenna, Koper.“ Was macht Eurotransline in der brutal preisumkämpften Transport-Branche dennoch so erfolgreich? „Es ist unsere ausgeklügelte Transportlogistik und das Expertenwissen unserer Mitarbeiter, das dem Kunden das Vertrauen gibt, dass er bei uns optimal betreut wird. Wir haben ja keine eigenen Fahrzeuge, sondern greifen auf einen Pool von 2.000 Transportfirmen zu.“ Für die nächsten Jahre hat Eurotransline weitere ehrgeizige Wachstumsschritte geplant: 2019 will Wratschko eine eigene Firmenzentrale für 200 Mitarbeiter errichten, 2025 soll dieser Personalstand dann erreicht sein. „Daher werden wir uns auch künftig stärker auch auf Bahn, Container und Schiff konzentrieren. Damit wird eine Expansion nach Deutschland verbunden sein. Mit unserer positiven Entwicklung können wir uns das auch leisten. Denn von nix kommt nix.“ KLIPP November/Dezember 2014


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