Klipp Februar 2004

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Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 M Februar 2004 / 1 Bruch Zerreißprobe – Hirschmann und Estag bringen Klasnic unter Druck € 1,45 € 1,45 SOONNDDEERRTTHHEEMMA A B BAAUUEENNUUNNDDWWOOHHNNEEN N S S. . 2 28 8--4 42 2 LT-Wahlen Kärnten und Salzburg: Es spitzt sich zu Israel: Warum tun Menschen das einander an? Zerreißprobe – Hirschmann und Estag bringen Klasnic unter Druck Fotos:Philipp,Krok

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Projektentwicklung vom Profi

Immer mehr Unternehmen wollen einen neuen Firmensitz,aber keinen Ärger mit Planung und Abwicklung. Projektentwickler können in diesem Fall punkten,vor allem dann, wenn sie – wie die IMMORENT Süd – ein All-inclusive-Service anbieten.

Die Entwicklung und Realisierung von Immobilienprojekten im In- und Ausland gehört zu den Spezialgebieten der IMMORENT. Durch jahrelange Erfahrung und umfassendes Know-how verfügt sie über die nötige Kompetenz,Bauvorhaben aus ganzheitlicher Sicht zu konzipieren und umzusetzen. Der Trend geht hier ganz in Richtung Full Service. „Unternehmer aber auch Investoren wollen Bauprojekte nicht mehr selbst abwickeln,sie beauftragen mehr und mehr einen Projektentwickler und können sich in Folge auf ihr Kerngeschäft konzentrieren,“ so Bmst. Ing. Heinz J. Moser,Geschäftsführer der IMMORENT Süd GmbH.

Der Trend geht zu Full Service

Dies geschieht aber nicht nur im Bürobereich,sondern auch Wohn- und Gewerbeimmobilien werden im Auftrag Dritter errichtet. Dabei greifen Unternehmen verstärkt auf das Full Service Angebot der IMMORENT Süd zurück. Bmst. Ing. Moser ist überzeugt,dass neben Baumanagement Consulting an Bedeutung gewinnen werde: „Das geht soweit,dass unsere Spezialisten im Vorfeld ein geeignetes Grundstück suchen,ein Objekt entwickeln und errichten und auch noch für die Verwertung sorgen.“ Aber nicht alle Projekte, die die IMMORENT Süd entwickelt,werden für Dritte gemacht. Sie sichert auch auf eigenes Risiko Grundstücke mit hervorragender Infrastruktur und realisiert Immobilien von erstklassiger Qualität. Die fertigen Projekte bleiben entweder im Portfolio oder werden an Investoren verkauft.

„leasing & more“:

Gesamtkompetenz rund um die Immobilie Das Leistungsspektrum der IMMORENT Süd geht weit über die reine Leasingfinanzierung hinaus und erstreckt sich von der gesamten Planung und Umsetzung von Investitionsprojekten bis hin zur Objektverwaltung. Auf Wunsch wird auch für die Vermietung der Räumlichkeiten sowie die Verwaltung des Gebäudes gesorgt.

Ganzheitlicher Partner auch im Ausland

Derzeit unterhält die IMMORENT operative Gesellschaften in Kroatien,der Slowakei, Slowenien,Tschechien,Ungarn,Serbien und Montenegro,Bulgarien sowie Italien. Bereits knapp die Hälfte des Neugeschäftsvolumens erzielt die IMMORENT im Ausland.

Ein Unternehmen der Erste Bank-Gruppe und der Sparkassen

Ihr direkter Draht:

IMMORENT Süd Ges.m.b.H.

Baumeister Ing. Heinz J. Moser

Bmst. Ing. Heinz J. Moser,Landhausgasse 12, 8010 Graz,Telefon: 05 0100 - 27350, E-Mail: office.graz@immorent.at www.immorent.at

Entenplatz
Terminal Werndorf

FEBRUAR 2

STANDARDS COVERSTORY

Spots. 6

Polit-Ehemann klagt: „Bin kein Ehebrecher“. ...................... 6

Glücklich ist, wer vergisst. Der Moralapostel der Steirerkrone am Prüfstand. ........................... 7

Gesundheit. ........................ 56

Fische – ein Medikament der Natur. 56

Bücher. 75

SONDERTHEMA

Die Qual der Schulwahl. Richtige Entscheidung durch frühzeitige Information. ................. 43

POLITIK & WIRTSCHAFT

Lilly Lotterblume. 10

Weil Fasching ist. Von „Der Tätschelor“ bis „Klassnicht als Reserve“. Auch Polit-Journalisten lieben es deftig. ...................... 12

Es spitzt sich zu. Landtagswahlen in Kärnten und Salzburg. Kommen Wechsel? ................ 21

„Stockerlplatz“ für SFG. 1600 Unternehmen unterstützt. ...... 54

Technologie: Steirische Kompetenzzentren bündeln Kräfte und Köpfe:Das MCL als erste Adresse in der Werkstofftechnologie... 54

„Rekord“ macht keine Freude. zum 3. Mal Bestbieter,aber noch immer kein Auftrag. ...... 55

Neue Formen des Bauens und Wohnens. Sich geborgen und sicher fühlen. ............ 28-42

HINTERGRUND

Warum tun Menschen einander das an? Israel:Nicht erste Wahl als Reiseziel...............24

Hilfeschrei eines Helfers. Intensivmediziner Klaus Ratheiser rührt an einem Tabu-Thema. ..50

LEBEN&LEUTE

Auf Schneeschuhen im Tiefschnee. Ein Erlebnis.............60

LEBEN&LEUTE

Golf: Nach der Winterpause – aller Anfang ist schwer...............67

LR Wolfgang Erlitz: Messbare Erfolge für Patienten durch neue Spitalsführung.........................68

Steter Angriff auf die Sinne. Die Malerin E. Lässer-Rotter. . 70

Des Tanzens müde. 62

Eine Welt in einem Land. Namibia & Südafrikas Osten.......63

Die Widerspenstige an der Zauberföte. Premierenkritiken. Eine Zusammenfassung. ......... 71

Grazer Sprachgigant: Werner Schwabs ewiges Leben...........72

Dem Wohlbefinden verfallen. 73

Kurven mit Carvern. 66

Winter – Notzeit für Wildtiere: Kampf ums Überleben.............74

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Die Zerreißprobe. Nach Bruch:Hirschmann und ESTAG bringen Klasnic unter Druck. .............................14 Foto:

Zu diesem Heft …

Jürgen Lehner

BeimAbschied von Gerhard Hirschmann am 8.April 2003 im Steirischen Landtag gab’s noch Umarmungen und Tränen auf der ÖVP-Regierungsbank. Jetzt,nur neun Monate danach,sind die Bande zerschnitten. Hirschmanns Rauswurf aus der ESTAG führte zum Bruch mit Klasnic und wird zu einer Zerreißprobe für die bis jetzt so unantastbar gewesene steirische Volkspartei. Die Sympathie-Kundgebungen für Hirschmann im Funktionärskader und an der Basis sind unüberhörbar,bringen Waltraud Klasnic erstmals in ihrer Zeit als Landeshauptmann gewaltig unter Druck. Dem nicht genug,bringt auch die Sex-Affäre um einen hohen Landesbeamten und die Art und Weise,wie sie Klasnic zu lösen versucht,die Frau Landeshauptmann insVisier der Kritiker. Nun fordern Frauenorganisationen sogar den Rücktritt von Landesamtsdirektor Gerhart Wielinger,der mit seiner Aussage „das Bett als Aufstiegshilfe für Frauen“ mit heftigsten Reaktionen fertig werden muss. Die ÖVP-Frauen ausgenommen,wird sein Rücktritt verlangt. Wielingers Entschuldigung „keine kluge Wortwahl,er sei falsch verstanden worden“ reicht den Frauen nicht. Man muss kein Intimkenner

Turbulente Zeit

der Situation sein,um sich vorstellen zu können,dass Waltraud Klasnic über den Fehltritt ihres Landesamtsdirektors zutiefst verärgert ist. Beim Schreiben dieser Zeilen schwieg sie noch öffentlich darüber,in einemVierAugen-Gespräch habe sie bereits auch ihre Entrüstung mitgeteilt. Ob es doch noch zu einem Rücktritt mitVerzögerung kommt? Eine heißeAngelegenheit. Heiß wird es auch im ESTAG-Untersuchungsausschuss des Landes hergehen. Der mediale Wirbel wird groß sein,doch das Ergebnis klein, wie die Erfahrung aus vergangenen Untersuchungsausschüssen leider zeigt. Auch wenn falsche Zeugenaussagen nun auch gerichtlich belangt werden können,werden ÖVP,SPÖ und FPÖ ihre Proponenten schützen wollen. Der grüne Ausschuss-Vorsitzende Peter Hagenauer wird alle Mühe haben,das zu verhindern. Für die Geschichte über den Kollegen Markus Ruthardt,den Regionalchef der Steirerkrone,im ESTAG-Zusammenhang gilt nur ein wahres Sprichwort:Wer im Glashaus sitzt,soll nicht mit Steinen werfen bzw. ... zuerst vor der eigenen Tür sauber machen.

IMPRESSUM

Medieninhaber:

KLIPP Zeitschriften GmbH Nfg & Co KG, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, Tel. 0316/ 42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at

Herausgeber & Geschäftsführer: Dr. Jürgen Lehner

Sekretariat:

Isabella Hasewend

Anzeigenleitung: Georg Schottmeier

Redaktion und Mitarbeiter (Verkauf):

Mag. Helmut Bast, Bernd Hadler, Mag. Isolde Friedl, Wolfgang Helke, Karl Knas jr. (Marketing), Mag. Vera Leon, Kornelia Macher, Peter Rappold, Agnes Turza

Produktion:

M. Druschkowitsch

Lektorat:

Mag. Dr. Günter Murgg

Cover:

Herbert Maitz

Druck:

Universitäts-Druckerei Klampfer, Weiz

Abonnentenpreise:

Jahresabo € 14,53, Zweijahresabo € 26,16, Studentenabo: 2 Jahre € 18,16, 1 Jahr € 13,08

Vertrieb:

Morawa Pressevertrieb

Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at

Nächster Erscheinungstermin: Ausgabe 2/2004, KW 10

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5 Klipp Februar 2004
2004
UND WIE BEWEGLICH SIND SIE?

Mann

einer bekannten VP-Politikerin

klagt inGraz:

„Bin kein Ehebrecher!“

Der Ehemann einer bekannten österreichischen Politikerin fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und hat daher am Bezirksgericht in Graz die Klage eingereicht. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf,er habe ein intimes Verhältnis mit der NochFrau einer nicht unbekannten

Grazer Persönlichkeit gepflogen. Dieses Ehepaar durchlebt gerade einen Rosenkrieg,es geht auch um die Aufteilung des Vermögens und um die Schuldfrage überhaupt. Der beklagte Ehemann wiederum will eindeutige Beweise vorbringen,welche den Kläger,den untriebigen Aller-

Eine Rosenkrieg-Expertin

Logischerweise wird die Grazer Scheidungsspezialistin

Dr. Maria Cristina Kolar-Syrmas,38,gerade in diesen Wochen oft auf die Fendrich-Scheidung angesprochen,bezieht auch gerne allgemein zur Scheidungsthematik Stellung und gibt auch den einen oder anderen Ratschlag – so auch im KLIPPGespräch. „Ein Rosenkrieg ist immer kontraproduktiv,weil dabei zu viel auf der Strecke bleibt.“ Wichtig ist,dass man selbst dem bestzahlenden Klienten klar macht,dass man sich nicht instrumentalisieren lässt, sondern einfach die Trennung und Scheidung sachlich über die Bühne gehen soll. Da ist es erforderlich,erst einmal ein Prozessprogramm zu entwickeln,dessen Kernfrage heißt:Wie kommen wir zu einer Lösung? „Ich warne meine Klienten immer davor,zu hetzen und ungeduldig zu sein, denn da kann es zu Fehlentscheidungen kommen.“

Der Hauptwunsch der beteiligten Parteien ist meist eine konfliktfreie Scheidung; Anwältin Kolar-Syrmas:„Das ist aber leider eine Fiktion,die Wahrheit

Ein Wunsch – viele Antworten (zum Schmunzeln)

Ein Mensch fragt:„Wo geht es denn hier zum Bahnhof?“

Es antworten:

ein Sozialpädagoge:

„Ich weiß nicht,aber es ist gut, dass wir darüber reden.“

ein Sozialarbeiter:

liebsten der bekannten Politikerin,seiner Handlung überführen soll. Ein Verhandlungstermin ist noch nicht festgelegt,wird der Fall öffentlich ausgetragen, könnte das schon in nächster Zeit zu saftigen Schlagzeilen und einem kräftigen Rauschen im Blätterwald führen. ■

„KeineAhnung,aber ich fahre Sie schnell hin.“

ein Gesprächstherapeut:

„Sie möchten wissen,wo der Bahnhof ist?“

ein Tiefenpsychologe:

„Warum wollen Sie verreisen?“

ein NLP-Therapeut:

„Stellen Sie sich vor,Sie seien der Bahnhof. Welche Bilder kommen Ihnen dann - was spüren Sie?“

ein Psychoanalytiker:

„Sie meinen dieses lange,dunkle Gebäude,wo die Züge rein und raus,raus und rein fahren?“

einVerhaltenstherapeut:

sieht meistens anders aus.“ Männersinddaoftvielkonfliktscheuer,daher unvorsichtiger und in ihrer ersten Reaktion oft sehr großzügig. Bei den ersten ernsthaften Problemen,noch vor der Entscheidung zur Scheidung,sollte man auf jeden Fall einen Anwalt konsultieren. In vielen Fällen ist es so,dass die Intimsphäre auch vor der Anwältin ausgebreitet werden muss,„und da gäbe es“,so die aparteAnwältin,„schon überraschende Dinge.“ Doch oberstes Gebot und oberste Pflicht des Anwalts ist die absolute Verschwiegenheit. Sie selbst versucht,die meisten Scheidungen nach Möglichkeit im Einvernehmen über die Bühne zu bringen,sodassbeiGerichtnurnoch der Scheidungsvergleich abgeschlossen werden muss. Dazu ist es nötig,Klarheit über die finanzielle Situation zu schaffen, die Forderungen – wie Unterhaltsansprüche,Vermögensaufteilung,Obsorge – vorher zu regeln. Ein Tipp der Anwältin: „Auchwährendderschwierigen Trennungszeit sollte man trotzdem nie die Basis für ein sachliches Gespräch mit dem Noch-

Ehepartner verlieren. Frauen sollten es unterlassen,Nachteiliges über ihre Noch- oder ExPartner in der Öffentlichkeit oder unter Freunden kundzugeben,weil sie sonst ihren Anspruch auf Unterhalt verwirken könnten.“ Warum gibt es überhaupt so viele Scheidungen? Nicht ganz ernst gemeinte Antwort:„Wir waren noch nie so lange verheiratet wie in unserer Generation“,begründet Maria Christina Kolar-Syrmas,die seit 12 Jahren selbst im Ehestand steht und eine Tochter hat. Da auch ihr MannAnwalt war,wissen beide mit dem Begriff der Ehe und Scheidung sowie den Folgen richtig umzugehen. ■

„Heben Sie den rechten Fuß, schieben Sie ihn vor,setzen Sie ihn jetzt auf. Sehr gut! Hier haben Sie ein Bonbon.“

ein Gestalttherapeut:

„Du,lass das voll zu,dass du zum Bahnhof willst.“

ein Bioenergetiker:

„Machen Sie mal sch...sch...sch...!“

ein humanistischer Psychotherapeut:

„Wenn du da wirklich hinwillst, wirst du den Weg finden.“

ein Psychiater:

„Bahnhof? Zug fahren? Welche Klasse?“

ein Psychodramatiker:

„Das spielen wir jetzt mal. Such dir jemanden aus,der der Bahnhof sein wird.“

ein integrativer Therapeut: „Was empfindest du dabei,wenn du mir gerade diese Frage stellst. Spür mal genau hin! Was macht das mit dir? Woran erinnert dich das?“

ein Transaktionsanalytiker: „Und wenn Sie nun die Frage klären:Was genau soll meine Rolle dabei sein?“

ein Systemiker:

„Was glauben Sie würde Ihr Freund antworten,wenn Sie ihn fragen würden:Wo geht es denn hier zum Bahnhof?“

ein Qualitätsmanagementberater: „Bilden Sie eineArbeitsgruppe und führen Sie ein Brainstorming durch. Wir treffen uns hier wieder in einer Stunde.“

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Spots
Quelle:http://psychosomatik.at/humor2.htm
Anwältin Maria Christina Kolar-Syrmas werden mehr private Geheimnisse anvertraut als dem Beichtvater

Der große Saubermacher und Moralapostel der Steirerkrone

Als Journalist in einer Tageszeitung lebt es sich am Besten,wenn man das,was man am Vortag geschrieben hat, am nächsten Tag schon vergessen hat. Dieser

glücklichen

Methode ist

Markus Ruthardt – Leiter der Steirerkrone –verfallen. In seinen Glossen und Kommentaren trieft es vor Eigenlob,wie schonungslos die Steirerkrone für Sauberkeit und Transparenz kämpft,wie sie den Filz und die Privilegien ans Tageslicht zerrt und dass sie es ist,die als praktisch einzige Kraft über Sauberkeit und Ordnung im Lande wacht. Manche dieser Kolumnen erwecken den Eindruck,dass es sich um in Auftrag gegebene Leserbriefe aus der Siegmund-Freud-Klinik in Graz handle. Die Zeilen wirken höchst engagiert,es handelt sich dabei auch um eine Wirklichkeit,die Markus Ruthardt wiedergibt,nur die Wirklichkeit,ist nicht immer die Wahrheit,wie wir wissen.

Was man aber Chefredakteur

Markus Ruthardt nicht vorwerfen darf. Vorwerfen möchte ich ihm allerdings,dass er sich eine moralische Autorität anmaßt, die ihm nicht zusteht. Es gibt viele Gründe und Geschichten. Nur eine davon:Die Sache liegt schon Jahre zurück. Markus Ruthardtverursachtedamalsmit Alkohol im journalistischen

Blut keinen leichten Verkehrsunfall und blieb auch nicht am Unfallort (stehen),wie es das Gesetz vorsieht. Das passiert vielen Kfz-Lenkern und jeder

trägt die Konsequenzen dafür. Wenn allerdings der Moralapostel für Sauberkeit,der Kämpfer gegenFilzundPrivilegienselbst – und sei es auch Jahre zurück –, um seine berufliche Karriere zu retten, aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit bei der Exekutive massiv danach intervenierte,diese in Sachen Führerscheinentzug und Strafhöhe

beide Augen zudrückte,sich so gesehen Beamte damals sogar dem Verdacht des Amtsmissbrauchs ausgesetzt haben,dann beschreibt ihn das ausreichend und würde jede Glosse erübrigen. Er sollte lieber schweigen, anderen in seiner Redaktion den Vortritt lassen und sich als Saubermacher zu Hause nützlich machen und in den eigenen vier Wänden feiern lassen.

Viel beachteter WM-Auftritt

Es war sicher der bisher aufregendste Auftritt in der Karriere des weststeirischen Jungmusikers Martin Maier, Sohn des bekannten Startrompeters Toni Maier. Er sang persönlich den Eröffnungssong „Champions of tomorrow“ bei der WM der Körperbehinderten und Blinden in der Wildschönau in Tirol. Die Musik dazu hat das Jungtalent selbst geschrieben,auch die WM-Fanfare stammt von ihm und Vater Toni dirigierte ein 140 Mann großes Blasorchester bei der Eröffnungsfeier.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm,heißtes.Stefan,dereine Sohn,studiert in Wien Violine, Martin ist dabei,sich als Komponist und Interpret einen Namen zu machen. Seine KompositionenwähltendieVeranstalter nach Monaten der Beratung aus und Martin gewann daher den „Wettbewerb“ gegen große Konkurrenz,wie zum Beispiel Michael Tschuggnall,den Starmania-Sieger des Vorjahrs,der

noch dazu aus Tirol stammt. Maiers einfühlsamer WM-Song lässt sofort erkennen,dass es sich dabei um ein Ereignis handelt,das auch zum Nachdenken anregt. „Wenn man sieht,wie die Sportler praktisch nur mit einem Fuß oder einer Hand die Piste hinuntersausen,dann ist das schon ganz beeindruckend. Unvergesslich ist auch das Bild, wie ich gesehen hab’,dass Blin-

de hinter einem Begleiter nachfahrend praktisch nur auf Zuruf durch die Tore schwingen. Dieses Erlebnis hab’ich beim Komponieren vor mir gehabt und daher wurde daraus eine Melodie, die zumindest für mich etwas Besonderes wiedergibt.“

Bei der Landesausstellung „Mythos Pferd“ und auch beim Treffe Kohl-Gorbatschow in Graz schrieb Martin die Eröffnungsfanfaren. Und wer ihn schon auf der Bühne gesehen hat,der weiß,dass in diesem jungen Mann gewaltig viel Feuer und Könnensteckt,weilerdasMusikalische in sich hat und auch die nötige Ausbildung. Vor 35 Jahren hat Vater Toni Maier den Wettbewerb „Zeig,was du kannst“ gewonnen und wurde durchdieTV-Sendung„Dergoldene Schuss“ europaweit mit seinerTrompetebekannt,spielte auch bei den Wiener Philharmonikern und wurde erst im letzten Jahr zum Direktor des Landesmusikkonservatoriums ernannt. Und wo möchte Sohn Martin hin? „Ich will einfach gute Musikschreibenunddieauchselbst interpretieren“,sagt er. ■

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Glücklich ist, wer vergisst – „Wasser predigen, Wein saufen“
Jungtalent Martin Maier sang bei der WM-Eröffnung in Wildschönau seinen Song „Champions of tomorrow“. J.L. KLIPP & KLAR! FAKSIMILE:KRONENZEITUNG

Steiermärkische-Trio – Kassler, Hofer, Jost – hat in der Abschiedsrunde Grund zur Freude

Bank verdient so gut wie noch nie

Seit 1825 gibt’s die Steiermärkische. „Im Zuge der Konjunkturerholung und einem Aufschwung bei den Börsen erzielte die Steiermärkische ihr bestes Ergebnis in der Geschichte“,präsentierte das Führungsquartett Kassler, Hofer,Jost und Fabisch die Re-

kord-Bilanz. Es war ihr letzter Bilanz-Auftritt in ihrer Funktion. Gerhard Fabisch folgt bekanntlich Josef Kassler als Generaldirektor nach und Immorent-Vorstandsdirektor Franz Kerber wechselt in die Steiermärkische. Das Ergebnis in Zahlen:60,5 Millionen Euro – bei einer Bilanzsumme von 9,3 Milliarden Euro – blieben unterm Strich als Überschuss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit,das bedeutet

Alles fließt – nach Seiersberg

Keineswegs im Gegensatz steht das Geschäft mit den Pneus zu einem Zentrum der Ruhe und Erholung. Eines haben die beiden gemeinsam: Anfang und Ende sind fließend.

Termine,Stress,der Alltag und viele andere Dinge zehren an unseren Energiereserven. Diese zu regenerieren gilt es in den oft spärlichen Stunden der Freizeit. Mit den richtigen Methoden und unter Führung von ausgebildeten Fachkräften erfolgt dies viel schneller und zielstrebiger. Seminare zu Shiatsu,Qigong, Ayurveda,Holistic Pulsing und Bachblütentherapie gab es bisher schon in Graz. Diese wurden oft in Seminarräumen oder Turnsälen abgehalten,so dass einem das Entspannen nicht immer leicht gefallen ist. Deshalb entschlossen sich Renate und Ernest Ruhdorfer in Seiersberg ein eigenes Zentrum zu eröffnen. „In unserem Zentrum für ganzheitliches Wachstum in Graz-Seiers-

berg,das nach Feng-Shui-Richtlinien erbaut wurde,taucht der Kunde vonAnfang an in eine andere Welt ein“,erzählt Renate Ruhdorfer sichtlich stolz und fügt hinzu,„unsere Kurse gibt es sowohl mit fixem Termin als auch Seminare,die je nach eigener,freier Zeit in Anspruch genommen werden können,für Personen mit dicht gedrängtem Terminkalender ideal.“

eine Steigerung von 60 Prozent gegenüber dem Jahr 2002. Damit ist die Steiermärkische als Konzern die größte Finanzgruppe Südösterreichs. Weil öfters der Vergleich zur Raiffeisengruppe mit Georg Doppelhofer gezogen wird,die sich ebenfalls als Nummer Eins sieht:„Wir führen in unserer Bilanzsumme nur das an,was zum Konzern gehört,Raiffeisen rechnet da einfach auch alle selbstständigen Raikas dazu.“ Es habe in allen Geschäftsbereichen – bei den Krediten,auf der Einlagenseite,bei den Wertpapieren,den Versicherungen,im Bausparen,aber auch vor allem bei den Auslandsbeteiligungen in Kroatien (August Jost:„Wir sind mit

1.400 Mitarbeitern und 118 Filialen dort die Nummer Drei und verdienen sehr gut.“) und in Slowenien – eine Steigerung der Erträge gegeben und auch die kostensenkenden Maßnahmen im Aufwandsbereich haben gegriffen,erklären Kassler und Co. „Durch ein schon vor Jahren entwickeltes Modell,einer Art ,Gesundenuntersuchung von Krediten’,gelinge es“,so Kreditchef und Vizegeneral Hofer,„Problemkredite schon früh zu erkennen und damit auch zu reagieren. Dies führe dazu,dass auch die Risikovorsorge (Rückstellungen für Kreditausfälle) deutlich unter dem Branchenschnitt liege und wesentlich zum Rekordergebnis beitrage.“ ■

Es gab ein ganz großes HALLO

Die Hektik um die Weihnachtszeit war groß,darum können wir erst jetzt Danke sagen,dem Schülerhort der Schönaugasse in Graz. Es gab ein großes Hallo: Der Weihnachtsmann war da. Nicht irgendeiner,sondern der KLiPP-Weihnachtsmann in Person von Wolfgang Helke.

Anstoß für diese kleine Weihnachtsfeier war ein kreatives Geschenkeprojekt, welches von einer Gruppe unter der Leitung von Daniela Sorko umgesetzt wurde.

AusdiesemProjekt heraus entstanden kleine,handgefertigte Kunstwerke, welche dann Freunden und Partnern des KLiPP Steiermarkmagazins als kleines

Dankeschön für die gute Zusammenarbeitübergebenwurden. Zur Freude der Kinder war der Geschenkesack des Weihnachtsmannes prall gefüllt mit einigen Aufmerksamkeiten. Aufgrund der tollen Reaktionen wirdWolfgang Helke – wahrscheinlich –auchimJahr2004inseinKostüm schlüpfenundwiederKinderherzen höher schlagen lassen. ❑

Spots 8 Klipp Februar 2004
Der KLiPP-Weihnachtsmann umringt von den „Tanten“ und den Kindern Ernest und Renate Ruhdorfer bieten Erholung und Entspannung in ihrem Zentrum für ganzheitliches Wachstum an. Foto:Krok Letzte und beste Bilanz von Heinz Hofer, Josef Kassler und August Jost (rechts). Gerhard Fabisch steigt zum General auf und führt künftig die Nr. 1 im Süden Österreichs.

In seinen Filmen kommen hunderte Bösewichte durch eine Kugel oder einen Feuerstoß aus seiner Hand vom Leben zum Tode. Nun stirbt auch in Wirklichkeit ein Mensch indirekt durch Arnies Hand. In seiner Rolle als Gouverneur von Kalifornien bestätigte er zum

Nachdem der Taumel abgeklungen ist

Gouvernor Schwarzenegger: Früher gabs nur Filmtote, jetzt sind sie echt

ersten Mal ein Todesurteil im Falle eines Mörders,der nun hingerichtet wird. „Business as usual“,heißt es bei den Amerikanern,der Taumel um Arnie ist auch in Österreich abgeklungen; mit jeder weiteren Bestätigung eines Todesurteils verliert Arnold Schwarzenegger sein Image als Idol. Da klingt die Aussage aus der Steiermark „Er hat es sich sicher nicht leicht gemacht“ eher peinlich,denn wer weiß wirklich,wie’s war? Schwarzenegger steht für eine Gesetzgebung,die auch eklatant

Terminator Arnie unterschreibt Todesurteile

gegen Menschenrechte verstößt. Es handelt sich um die so genannte „Free Strike Rule“,über die KLIPP in seiner Ausgabe 1/2003 berichtet hat. Diese abartige Bestimmung und Besonderheit der kalifornischen Justiz verstößt auch in den Augen von Millionen von Amerikanern gegen die menschlichen Grundrechte. Richter verurteilen Kleinkriminelle,die in einem Supermarkt Lebensmittel, einige Flaschen Alkohol mitgehen lassen oder als Kleindealer unterwegs sind zu 25 Jahren bis

lebenslänglich. Frei nach dem Motto – „Du schlägst zwei Mal daneben und beim dritten Mal bist du out für immer“. Wenn man das erste Mal davon hört, denkt man an einen Irrtum,leider ist es bitterste Realität. In Österreich sitzen bei einer Bevölkerung von mehr als acht Millionen rund 9.000 in den Gefängnissen; in Kalifornien,nicht einmal drei Mal größer,vegetieren 200.000 in Haftanstalten –mehr als in Deutschland,der Schweiz,Frankreich,Italien und Österreich zusammen. ■

Steirerin feierte mit Prime Consulting in Wien

In Graz die Karriere begonnen

Sie hat immer eine Neigung zur Kommunikation und zum Journalismus gehabt,das zeigen die Ausbildungsschritte der gebürtigen Grazerin Sabine Duchaczek – nicht zuletzt durch das Studium der Publizistik in Wien. Da überrascht es nicht,dass sie in der Kommunikationsbranche geblieben ist und sich in Wien mit der „Prime Consulting“ im Jahr 1996 selbstständig gemacht hat. Im November kam es nun durch den Einstieg des Wirtschaftsprüfers Werner Albeseder zur Gründung „Prime Communication & Corporate Finance-Consulting GmbH“. „Gerade heute wird es immer wichtiger,Kunden projektspezifisch und individuell zu beraten,wobei der Fokus auf Spezialisierung und nachhaltiger Beratung liegt.

Mit dieser Kombination ist es möglich,Finanzierungs- und M&A-Projekte aber auch fundierte,wie im angelsächsischen Raum verstärkt angebotene hochspezialisierte Investor Relations Beratung aus einer Hand anzubieten, was die Organisation von Investoren- und Analystenmeetings ebenso einschließt wie eine gezielte Beratung hinsichtlich anderer Kommunikation mit der Financial Community. Wir betreuen dabei auch einige Unternehmen aus der Steiermark in Kommunikationsfragen u. a. EFM Versicherungsmakler AG und Werzer’s Residenzen – ein Immobilienprojekt mit Nachhaltigkeit am Wörthersee,initiiert von Hans Werner Frömmel,Bauunternehmer aus Bad Gleichenberg.“

Sabine Duchaczek „verkuppelt“ mit ihrer Arbeit gleichsam Menschen, die eine Business-Idee haben mit jenen,die eine solche auch finanzieren wollen. Acht Jahre war sie selbst in Graz im Bankhaus Krentschker tätig. „Ein kontinuierlicher Dialog mit der Öffentlichkeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein Unternehmen,weil damit auch ein glaubwürdiges Unternehmensprofil bewirkt wird.“ Diese projektspezifischen Lösungen aus einer Hand

sind das,was die Kunden wollen. „Wir betreuen österreichische und deutsche Firmen und haben auch Kooperationspartner im oberitalienischem Raum.“

9 Klipp Februar 2004
Sabine Duchaczek, guten Namen in der Kommunikationsbranche gemacht

Hallo, meine Lieben!

Für ihn sei das alles ziemlich abstoßend,macht sich mein Jüngster so seine eigenen Gedanken über dieVorfälle in den letztenWochen. Er hätte natürlich gern gesehen,wie jener Hofrat aussieht,der seine Mitarbeiterin da begrabscht hat. „Das wird wieder so ein alter Lustmolchgewesensein“,someinJüngsterganzabgeklärt.WobeidieFrage alt bei ihm sehr relativ zu nehmen ist,weil für ihn schon 30- bis 40Jährige alt sind.

Wiedemauchsei,turbulenteZeitensindesallemal,davonberichtetauch mein Allerliebster. An Hirschmann scheiden sich die Geister–wasnichtimmermitderParteizugehörigkeitzu tun hat. In der ÖVP,so hört meinAllerliebster,gibt’s nun die Devise,ihn ein wenig madig zu machen, damitseineUnterstützernichtHirschmannnoch mehrzumMärtyrermachenkönnenundso dieStimmungnochmehraufgeheiztwird.

arbeiteteundeinsehrhöflicherMenschseinsoll,dannschütztsiesichdamitauchselbst.Weildasganzeohnehinpeinlichgenugist.AlsPolitikerin kannsiedasabernichttun,sodieClaudia,eineguteFreundinvonmir,da seisieverpflichtetzumöffentlichenHandeln.UndderartigesKrisenmanagementistimmerschwierig,gibtderHerwigzu,derKlasnicsUmgebung kennt. Bei Gerhard Hirschmann und der Sex-Affäre um den GrabscherHofrat hatKlasnicsBeraterstabnichtglücklichagiert.DerOttohatberuflichmitsolchenDingenzutununderklärteunskürzlich-meinMannwar auchdabei-beieinemKaffeeseineSicht.BeideFälleseienkeinegelungenen Beispiele für Management-Bücher und einander ziemlich ähnlich. Frau Klasnic wird als Erste über den Konflikt informiert,so der Otto. Sie versucht,ihn logischerweise intern zu bereinigen. In der Folge finden die beiden Konfliktparteien aber nicht zueinander,obwohl Klasnic eindringlicheinerascheLösungeinfordert.Dazukommtesnicht.Sieselbstistunschlüssig,weilsieauchdenHofrat,einenengenMitarbeitervonihr,glaubt, schützenzumüssen,wassubjektivjaverständlichist.Dennocherfährtdie

Lilly Lotterblume

„DerGerhardisteinervonuns“,ließdieFrauLandeshauptmannüberdie Medienausrichten,dieesjaindiesenTagen,soempfindeichesalskleine Frau,wirklich schwer hat. Die Ulli,sie arbeitet in der Burg,hört da anderes. Klasnic gäbesichimmersehrmitfühlend,reagiereabereiskalt, wennsiemitDingennichtzurandekommt-ganzso,wiedasFindelkinder in ihrer Jugend eben gelernt haben. Sie redet zwar sehr oft von der FamiliederÖVP,derFamilieSteiermark,aberwirklich„familiär“geht’s bei ihr weder privat noch sonst zu. Und diese bittere Erfahrung musste auchGerhardHirschmannjetztselbstmachen.

Er hätte es sich zumindest erwartet,dass man ihm Signale über seinen bevorstehenden Hinauswurf durch einen reitenden Boten oder in einem Gespräch mit Klasnic selbst angekündigt hätte,heißt es aus der Umgebung Hirschmanns. So aber habe er noch wenige Stunden vor der alles entscheidenden Aufsichtsratssitzung am 20. Jänner 2004 von einem Vertrauten eine völlig andere Botschaft erhalten. Es sei daher wenig glaubwürdig,wenn Landeshauptfrau Waltraud Klasnic nun behauptet, sie hätte von nichts gewusst. Für Hirschmann sind das sicherlich die bittersten Stunden seines Berufslebens. Sie ließ nun zu,dass ihn ExMinister Ditz – er trägt auch den Spitznamen „Master of Desaster“ –praktisch kalt abservierte. „Es war einfach nicht so,dass Waltraud Klasnic davon nichts wusste und keine Chance hatte,einzugreifen“, kommentierten einige Mitglieder des Landtagsklubs die für sie unverständliche Vorgangsweise. Denn jeder weiß,wenn Klasnic nicht will, danngehtimLandenichts,dennwichtigePersonalentscheidungensind immerChef-Sache.

Wir kennen das aus der Familie - niemand will,dass unangenehme Sachennachaußendringen.UndbeiderSex-AffäreumeinenHofratdes Landeswarklar,dassdieFrauLandeshauptmann,someinAllerliebster, nichtwollte,dassirgendetwasandieÖffentlichkeitdringt.Dennwennsie dieBetroffenenschützt,auchdenTäter,dermitihrengstenszusammen-

ÖffentlichkeitüberundichteStellendavon.Nunwird’sbrenzlig.DieBeraterKlasnicsratenzueinerVorgangsweise,diesieerstmalsinihrerPosition alsLandeshauptmanngewaltigunterDruckbringt.SiehabedenTätergeschützt,heißt es. Ihre Argumente – sowohl im Fall des wegen der SexAffäreversetztenHofratsundimFallvonGerhardHirschmann–kommen nichtwirklichgutan,lassenerkennen,dassessichdabeinichtumdieganze und volle Wahrheit handelt. Der frisch eingesetzte Untersuchungsausschuss des Landtags wird KlasnicsAussagen genau unter die Lupe nehmen,weil man außerhalb der ÖVP überzeugt ist,dass Waltraud Klasnic mehrwusstealssiebisherzugegebenhat,dasssievielengagierterwarals sieimLandtagverkündetet.HerwigHösele,früherJosefKrainersPressestimme,unter Waltraud Klasnic vorerst kalt gestellt,schaffte es mit der Zeit,ihrVertrauenzugewinnen.MittlerweilezählterzudenengstenMitarbeitern,KlasnicmachteihnsogarzumBundesrat.Er,keinHirschmannFreund,war es,der Klasnic ganz sicher bei den Entscheidungen über HirschmannundimVorgeheninSachenESTAGberatenhat.

ErzähltauchzuKlasnicsBeraternundistoffensichtlicheinunguterTyp, so die Ulli. Sie meint Landesamtsdirektor GerhardWielinger,der sich da über Frauen und dem Bett alsAufstiegshilfe im Zusammenhang mit der Grabsch-Affäre ausgesprochen ungut äußerte,offensichtlich seinen Hofrat-Kollegen verteidigend. Mir als kleine Frau scheint dieser Mann ziemlich verhermt,hat ganz offensichtlich mit uns Frauen von seinem Mannsein her Probleme. Denn wie intelligent sind seine Artgenossen, wennsiesichdaraufeinlassen,dassdieFrauendasBettalsAufstiegshilfe nützen?DemLandesamtsdirektor,derausmeinerSichtzurücktretensollte,ins Stammbuch geschrieben:Die Anna Plochl,eine Postmeisterstocher,spätereFrauundgroßeLiebevon Erzherzog Johann,kamvonganz unten-ausdemVolk.GehörtdieauchzuderSortevonFrauen,diederHerr Hofratmeint?Daswär’s,biszumnächstenMal,

10 Klipp Februar 2004
Eure Lilly

Köpfe unterwegs

HTL Gösting setzt nun auch auf Sport

Der Erziehungs- und Lernprozess der Jugend hängt wesentlich von der Ausgeglichenheit der SchülerInnen ab. Dass Sport dazu beiträgt,motiviert und energiegeladen zu sein,hat sich immer mehr ins Bewusstsein der einzelnen Einrichtungen gerückt. Die HTL Bulme Graz Gösting setzt nun auch auf Sport. Der neueAusbildungszweig wurde in einer Pressekonferenz Mitte Jänner vorgestellt,aber nicht nur die neue „Sport-HTL“,sondern auch der innovative Zweig „HardwareSoftware CO-Design“,welcher in Kooperation mit austromicrosystems erfolgreich gestartet wurde,wird die SchülerInnen begeistern. ■

Grazer Forscher starten Forschungsprojekt

Mit Partnern aus sieben Staaten sind Joanneum Research,die TU Graz und die Medizinische Universität Graz an dem Projekt Clincip beteiligt,das erfolgreich im 6. EU-Rahmenprogramm eingereicht wurde und das mit einem Projektvolumen von 11 Millionen Euro (EU-Fördervolumen:7,5 Mio.Euro)imJänner2004startete.EntwickeltwirdeinintelligentesSystem für eine verbesserte Überwachung und Behandlung von kritisch kranken Menschen,die sich auf Intensivstationen befinden. ■

Hochzeitshaus Steinecker wurde eröffnet

Mit einer exklusiven Feier eröffnete im Jänner das Hochzeitshaus der Steinecker’s in Graz nun „offiziell“. Ist man seit vielen Jahrzehnten schon in Niederösterreich und Wien eine der erstenAdressen,wenn es um Hochzeits- und Anlassmode geht,wird nun der steirische Raum um ein Fachgeschäft mit über 1.000 m2 und hoch qualifizierten Mitarbeitern bereichert. ■

„Foa ma mit Erdgas“

Soziales Engagement zur Weihnachtszeit hat für die Steirische Gas-Wärme bereits Tradition. Im letzten Jahr unterstützte das Unternehmen gemeinsam mit der Energie Graz ein ganz besonderes Projekt:Das einzigartige Reisebüro für Menschen mit Behinderung „Foama“ der Lebenshilfe Graz und UmgebungVoitsberg erhält als Weihnachtsgeschenk einen mit Erdgas betriebenen Minivan. Im Rahmen einer kleinen Feier am Grazer Hauptplatz übergaben die Vorstände der Steirischen Gas-Wärme gemeinsam mit den Energie GrazGeschäftsführerndasFahrzeugandas„FOAMA“-TeamderLebenshilfe. ■

Der Berg ruft!

Nach den vielen Schneefällen in den vergangenen Wochen gibt es auf der Riesneralm,in Donnersbachwald weiterhin optimale Pistenverhältnisse. Bei aktuellen Schneehöhen von 80 cm im Tal und 180 cm am Berg kommt Lust aufs Schifahren auf. Über 25 km variantenreiche Pisten aller Schwierigkeitsgrade,Carving-Strecke und permanente Rennstrecke mit Zeitnehmung lassen die Herzen aller Skifans höher schlagen. Vor allem die neu errichtete Abfahrt „Die Sonnige“ präsentiert sich heuer in einem ausgezeichneten Zustand. ■

Endspurt bis zur Eröffnung

Pistenvergnügen ist auf der Riesneralm garantiert.

Bereits im Oktober 2004 soll der Probebetrieb und im November die offizielle Eröffnung der Therme NOVA in Köflach stattfinden. Bei der im Jänner abgehaltenen Gleichenfeier zeigte sich nicht nur ein sichtlich erleichterter Bürgermeister Franz Buchegger zufrieden,auch die Betreiber der Therme zeigten sich über den raschen Baufortschritt erfreut. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten,die hinlänglich bekannt sind,konnte nun ein Projekt mit Zukunft für die Region geschaffen werden. ■

10 Klipp Februar 2004
Herbert Truppe (austromicrosystems), Horst Kollingbaum, Abteilungsvorstand Josef Humer und Wolfgang Gugl präsentieren die beiden Ausbildungszweige an der HTL. VDir. DI Peter Köberl (Steirische GasWärme), Dr. Gert Heigl (Energie Graz), Ursula Vennemann (Lebenshilfe), VDir. Günter Dörflinger (Steirische Gas-Wärme) und Mag. Urs Harnik (Energie Graz) Glücklich vereint: hohe Politik, Investoren und Management bei der Gleichenfeier in Köflach. Etwa 800 Brautkleider, 300 Hochzeitsanzüge und viele andere festliche Modelle findet man bei Steinecker in Graz. Ingo Klimat (TU Graz), Sabine Herlischka (Med. Universität Graz), Hans Sünkel (TU Graz), Bernhard Pelzl, Thomas Pieber und Werner Haas (Joanneum Research) freuen sich über die gelungene Kooperation. Foto: Harry Schiffer Foto: Krok

Kurz vor Weihnachten fand das erste X-Mas-Clubbing des Business-Centers Liebenau beim Schwarzenegger Stadion statt,kurzfristig organisiert von der Agentur Raunigg & Partner.

Philipp Raunigg und sein Partner Gerhard Korpitsch konnten unter tatkräftiger Mithilfe der Steiermärkischen,der Immorent und der im BSC beheimateten Unternehmen eine tolle Party auf die Beine stellen. Andy Thalhammer sorgte mit seiner Band für Vollgas und Ferdl Burgstaller verköstigte die knapp 300 Gäste und sorgte damit für das kulinarische Highlight des Abends. Jedoch wurde nicht nur bis in die Nacht gefeiert,sondern auch für die Steirische Kinderkrebshilfe gesammelt. Dr. Otto Wusche nahm den Betrag entgegen,wobei anzumerken ist,dass sogar die Band einen namhaften Betrag beisteuerte. Alle,die diesem gelungenen Fest beiwohnen durften,stellten Philipp Raunigg und Gerhard Korpitsch nur eine Frage:„Nächstes Jahr wieder?“

Die Organisatoren Philipp Raunigg (links) und Gerhard Korpitsch (rechts) sammelten beim 1.BSC-X-Mas-Clubbing für einen guten Zweck: Dr. Otto Wusche von der Steir. Kinderkrebshilfe nahm den Scheck entgegen. Fotos:Helke & Krok

SP-Wowas als Bachelor: „Willst Du diese Nelke?“

Mit einem spektakulären Rabaukenschlag eröffnet das steirische SPÖ-Schäfchen Vranz Wowas das Polit-Jahr 2004. Bekanntlich sucht Wowas eine Frau für die Landesregierung - noch vor der Wahl will er sie inteam präsentieren. Diese Frau soll nach dem Muster der beliebten Fernsehserie „The Bachelor“ aus 30 Bewerberinnen gekürt werden.

„Wir haben schon Kandidatinnen aus dem Mürz-,Mur- und Ennstal gecastet“,freut sich SPKommunikationschef Hans Anmacher. Die Vorausscheidung im Ennstal gewann die 54-jährige SP-Jungpolitikerin Kurtisane Fleckweg. Trotz ihrer lange wallenden Haarmähne wollen aber Gerüchte nicht verstummen,dass es sich dabei um einen getarnten Mann handelt,der sein Geschlecht umwandeln ließ. Besonders auffälliges Indiz:Fleckweg reiste zum letzten Casting mit einem schweren Motorrad der Marke „Honda Gold Wing“ an.

„Willst Du die Nelke?“

Fest steht jedenfalls bereits der Auswahlmodus in der SP-Kandidatinnen-Schau:Parteichef Wowas wird persönliche Dates mit den Bewerberinnen ausmachen,wobei man sich durchaus näher kommen soll und kann. Wowas:„Ich teste jede Einzelne auf Herz und Nieren,denn auf die Tuchfühlung kommt es an.“ Auch einen eigenen Slogan hat der hoffnungsvolle angebliche Stimmenmillionär schon:„Wo-

was weiß,was Frauen wünschen.“

Schauplatz der romantischen Rendez-Vous soll das luxuriöse Anwesen der Partei auf den „Hans-Reserly-Hills“ in Graz sein. Als Moderator wollte die SPÖ den deutschen TV-Star Harald Schmidt engagieren. Nach einer peinlichen Namens-Verwechslung moderiert nun irrtümlich Ex-SPD-Kanzler Helmut Schmidt. „Hoffentlich gibt es nicht zu hohe Ausschaltquoten“,

Weil Fasching ist

hofft Presseschwächler Gernot Rhodos. Jede Woche gibt es dann eine „Nacht der Nelken“,in der Kavalier Wowas die auserwählten Damen mit dem Satz „Willst Du diese Nelke?“ in die Portierloge bittet. Dieser Plan ist allerdings nicht unumstritten. „Das waren doch immer Rosen“,empört sich der Brucker Bürgermeister Bernd Tulpenberger bei einer improvisierten Pressekonferenz in der Autobahn-RaststationVeilchenberger. Die ÖVP wiederum kritisiert,es handle sich um eine Kopie des „erfolgreichen MagnolienSchmähs unserer Frau Landeshauptstamm“,wie Zupfobmann Christopherus Holzdrechsler meint. Ob es auch Votings der TV-Zuschauer gibt,ist noch offen. „Wir sind zwar gegen die Briefwahl,nicht aber gegen

Diese völlig unzensurierten Gedanken aus der Feder von anerkannten steirischen Journalisten wurden in Form einer Kleinauflage anlässlich eines Ski-Ausflugs des SPÖ-Landtagsklubs in Schladming,zu dem auch Medienleute eingeladen waren,unter die Leute gebracht. Weil Fasching ist,erlaubten uns die Autoren und porträtierten Polit-Darsteller einen Teilabdruck ihrer preisverdächtigen Analysen und Reaktionen.

elektronischen Stimmenfang“, versichert Wahlkampfleiter Hans Dampfmacher. Fraglich ist noch,ob die Schau überhaupt im ORF übertragen wird. „Sie müsste in eines unserer Sendeformate passen“,meint der steirische ORF-Direktor Edgar Sterbens-Langweil. In Frage kämen „Die Sendung mit der Maus“, „Das Traummännlein“ oder „Frisch eingekocht ist halb verloren“.

Mauer-Plan 2005

Der scheidende SPÖ-Klubfroschmann Siegnicht Schröpfwasser freut sich in 22 Presseaussendungen über den gelungenen Coup:„Die Einigkeit und Geschlossenheit an der Spitze der steirischen SPÖ ist derzeit dermaßen groß,dass die Zeit für personelle Weichenstellungen günstig ist“,meint er. Auch Wowas ist voller Zuversicht:„Mit dem Mauer-Plan „Murcks 2005“ hab’ich ja inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Nun müssen auch PersonInnen dran glauben.“

Klassnicht als Reserve

Auch für den Fall,dass keine Kandidatin geeignet ist,hat Wowas vorgesorgt:„Ich vertraue darauf,dass die ÖVP nach der Wahl auf jeden Fall wieder Wahlbraut Klassnicht in die Regierung schickt. Damit habe ich mein Versprechen voll erfüllt. Denn ich habe ja immer nur gesagt:Ich gehe mit einer Frau in die Regierung.“

12 Klipp Februar 2004
Sonderdruck

TV-Knaller: Nach „MA 2412“ kommt nun „Der Tätschelor“

Ein bisher streng geheimes Pilotprojekt bahnt sich in der Landesverwaltung an:Um das Image der Landesbeamten zu heben,soll es ab dem Frühjahr eine Reality-Soap in den grünweißen Amtsstuben geben. „Dabei werden besonders kollegiale und bürgerinnennahe Beamte gesucht“,verrät Landesamtsschreck Gerry Schwielinger. Voraussichtlicher Titel der Serie:„Der Tätschelor“. Inhaltlich soll es darum gehen,besonders einfühlsame Führungskräfte auszuzeichnen. „Ich lege besonderenWert darauf,dass unse-

re spitzen BeamtenVerführungsqualität beweisen“,betont Schwielinger. „Ganz besonders

achten wir dabei auf die BHs.“ Wenn zum Beispiel ein Hofrat mit seinen Mitarbeiterinnen auf

Tuchfühlung gehe und ihnen die täglichen Streicheleinheiten gebe,„dann wollen wir das besonders hervorstreicheln“. Angestrebt werde eine „Private-Public Partnership“ im Rahmen des „One-Stop-Blow-Job-Sex-ShopPrinzips“. Schließlich sollten gerade verführende Beamte Hand anlegen und ihren Mitarbeiterinnen unter die Arme greifen, wenn es in der Verwaltung einmal zur Sache geht. „Der positive Bei-Spiel-Effekt ist mit Händen zu greifen“,versichert ein Hofrat der Personalverdrehung. „Außerdem entspricht dies auch dem gültigen Verleit-Bild der Landesverwaltung.“ Gesponsert wird der Serienknaller übrigens vom Familienförderungsprogramm „Kinderleben Steiermark“. Die jeweiligen Wochensieger werden mit der goldenen Büro-Klammer ausgezeichnet und erhalten einen dauernden Ehrenplatz im Landesarchiv.

Rotkreuz ehrt schwer verdienten Mitarbeiter

Feierliche Fliederstunde am Airport Graz-Thörlerhof: Das Rote Kreuz ehrte aus Anlass der 10.000sten Rettungs-Flugstunde seine schwer verdienenden Mitarbeiter.

Höhepunkt:der ehrenamtliche

SPÖ-Politiker Fliegfort Liegewieser bekam für seine Verdienste das „Goldene Ticket“ überreicht. Liegewieser bedankte sich,indem er symbolisch das politische Flug-Blatt „Charter 77“ unterzeichnete, das jedem politisch Tätigen das Menschenrecht auf Sommerurlaub garantiert. „Ich bin stolz, dieser Flugbewegung anzugehören“,betonte der Geehrte in seiner Dankesrede. „Ich möchte niemanden pauschal verbuchen,aber ich weiß,dass

wir unseren Höhenflug fortsetzen werden. In Kürze unterzeichne ich auch den Transitvertrag.“ Rotkreuz-Präsident Werner Tücke dankte Liegewieser für dessen „selbstlosen Einstieg“,der schon so vielen Menschen ein persönliches Fortkommen ermöglichte. „Dafür sage ich ehrlich Tanke schön“,so Tücke und übergab Kerosingutscheine. Liegewieser versprach spontan,die Gutscheine an der örtlichen Tombola auszuspielen und den Reinerlös an hilfsbedürftige Politiker zu spenden. Tücke seinerseits will die immer zahlreicher werdenden Rettungsflüge in den Süden in einer eigenen Fluglinie bündeln. Geplanter Name:„Red Cross Air”.

Lieber Meister Flopper!

In meinem Haushalt stören mich Flecker ganz besonders. Speziell auf meiner flecker-empfindlichen Regierungs-Bank! Früher habe ich es immer mit einer kräftigen Abreibung versucht,aber das Fett ging einfach nicht weg. Es war wirklich eine haarige Sache. Dabei habe ich es sogar mit Zeitungspapier versucht! Kurt und gut,eines Tages entdeckte ich MEISTER FLOPPER. Schon am nächsten Tag rieb ich ein Mikrofon-Fasertuch mit einem Wortschwall von MEISTER FLOPPER ein und versuchte,den Flecker einfach wegzuputzen. Und wirklich:Es funktionierte. Allerdings nur für vier Stunden,dann war Flecker wieder da. Seither wende ich MEISTER FLOPPER regelmäßig immer wieder an. Meine Hoffnung:Irgendwann wird der lästige Flecker auf meiner Bank wohl für immer verschwinden ... Hausmann Franz V.,Hans-Resel-Gasse,8020 Graz

Und jetzt neu: MEISTER FLOPPER mit Magnolien-VerDuft!!

13 Klipp Februar 2004
FaschingWeilist

Zerreißprobe

Nach Bruch: Hirschmann und ESTAG bringen Klasnic unter Druck

Beim Abschied von Gerhard Hirschmann am 8. April 2003 im Steirischen Landtag gab’s noch Umarmungen und Tränen auf der ÖVP-Regierungsbank. Jetzt – nur neun Monate danach – sind die Bande zerschnitten. Die steirische VP ist nicht in der Krise, doch die Lunte ist gezündet. Niemand wird zur

Zeit Waltraud Klasnic öffentlich herausfordern, ihr sogar die Gefolgschaft verwehren, dazu ist sie zu mächtig. Doch für etliche Funktionäre hat sie ihre „Unschuld“ in ihrem politischen Verhalten verloren, ist die Bewunderung gebrochen, der bedingungslose Einsatz und das Eintreten für sie Vergangenheit.

14 Klipp Februar 2004 Coverstory
Fotos:Philipp,Krok

Hoher ÖVP-Funktionär: „Ist ihr schwerster Fehler“

„Ich leg’nicht einmal für mich selbst die Hand ins Feuer“,stülpte Waltraud Klasnic während des Sonderlandtags ihr Innerstes nachaußen.Obüberlegtoderunbedacht,ein solcher Satz provoziert klarerweise Reaktionen. Wie soll ein Mensch,der für sich selbst nicht die Hand ins Feuer legt,offensichtlich sich selber nicht traut,einem anderen wirklich vertrauen? Ein hoher ÖVPFunktionär(NamederRedaktion bekannt) ist erschüttert über die Geschehnisse. Klasnics Aussage sei menschenabweisend und lasse eine Kälte erkennen,die er so bei ihr nicht vermutet hätte. Er: Denn welche Mutter lässt es zu, dassihr„Sohn“sokaltabserviert wird und duldet weitere Demütigungen für die Steiermark? Woran soll denn der rechtschaffende Bürger noch glauben,wenn Landeshauptmann Waltraud Klasnic eszulässt,dassderjenige,derdas höchste Risiko mit seinem Vorstoß nahm,damit eine weitere Verwilderung und einen Vermögensverfall in der ESTAG stoppte,die Dinge offen ausgesprochenhat,einfachabserviertwird. Es ist unfassbar und regt logischerweisevieleinderParteiauf. WirwolleneineParteisein,inder Anstand,Aufrichtigkeit und christlich soziale Werte gelebt werden und stürzen wir einen Menschen,der dies lebt,in eine existenzbedrohende Krise. Es ist für mich unfassbar. Blenden wir einmal zurück.

Sein Wechsel zur ESTAG bescherte Hirschmann ein Jahreseinkommen von rund 300.000,Euro. Fast doppelt so viel wie in der Politik. Warum ich das erwähne:Er hätte es sich sehr bequem machen können und sich, seiner Brigitte und den Kindern die Annehmlichkeiten zu gönnen,die der Liebe Gott bietet. Nicht so Hirschmann,er begann nach zwei Monaten in der ESTAG,Probleme aufzuzeigen.

Vorerstintern,weileralsNeuling inderBranchenichternstgenommen wurde und auf Unverständnis stieß.

In einer gezielten Notwehraktion informierte er,weil Aufsichtsrat und Eigentümervertreter nicht eingriffen,die Medien,die diese Infos gerne aufnahmen. Da wird es sicher auch formal Verstöße gegen das Aktiengesetz gegeben haben. „Wie ich aus eigener Wahrnehmung und vielen Gesprächen weiß“,so der ÖVPFunktionär,„informierte Hirschmann die gesamte ÖVP-Spitze über seine Wahrnehmungen in der ESTAG.“ Seine Warnung: WenninderESTAGsoweitergearbeitetwird,dannfährtderLeitbetriebinzweibisdreiJahrengegen dieWand. Diese Gefahr sehe erundgelteesabzuwenden.Herbert Paierl und Aufsichtsratspräsident Norbert Ertler widersprachen dem heftigst. Gerhard Hirschmann gewohnt,sich nicht gleich klein kriegen zu lassen, verwies immer wieder – gerade auch Waltraud Klasnic gegenüber – auf die drohende Konsequenz. Wie tiefgehend die ESTAG-Krise wirklich ist,werden die Prüfungen zeigen.

Doch dies steht jetzt gar nicht für mich im Mittelpunkt,sondern dasVerhaltenvonWaltraudKlasnic. Ihr wurde die gesamte ESTAG-Affäre sehr,sehr lästig. Sie hatte genug von den Männern,die mit ihren widersprüchlichen Informationen sie in ein Entscheidungsdilemma brachten. Als Norbert Ertler als Aufsichtsratspräsident seinen Hut nahm und Kanzler Schüssel ihr riet,sie müsse bald für Ordnung und Ruhe sorgen,nahm Klasnic erleichtert die Hilfe ausWien an. Schüssel und der Steirer Bartenstein präsentierten ihr Ex-Minister und Ex-Manager Johannes DitzsowiedenEx-BundesforsteGeneraldirektor Richard Ramsauer. Dieses Duo fand auch die Zustimmung ihres Beraterteams – geschickt gelenkt von Herwig

Die Realität als Utopie*

Gerhard Hirschmann, der Pragmatiker mit Grundsätzen

Als er noch studierte,aber auch später als Leiter des Afro-Asiatischen Instituts und als Redakteur der Kleinen Zeitung hielt man ihn für einen Linken. Und weil er katholisch ist,wurde er sogleich zum „Linkskatholiken“ befördert. Dieses Etikett blieb Gerhard Hirschmann auch noch am Karmeliterplatz erhalten. Aber schon als Klubobmann und geschäftsführender Parteichef irritierte er zu Beginn der Neunzigerjahre Anhänger wie Gegner mit scharfzüngiger Kritik an den „naiven Gutmenschen“ in verschiedenen katholischen Sektionen,die der SPÖ regelmäßig auf den Leim gingen. Manche nannten ihn daraufhin hinter vorgehaltener Hand einen Abweichler und Renegaten,andere ordneten den Krainer-Intimus eher ratlos in die schmale Kategorie der „Liberalen Schwarzen“ ein. Als sich schließlich der Landesrat Hirschmann für eine Zusammenarbeit mit der Haider-Partei stark machte,witterten einstige Gefährten überhaupt Verrat und Häresie. Andere begnügten sich mit der resignierenden Feststellung,dass sich der hühnenhafte Praeceptor Cognitantis Styriae in keine ideologische Schublade pressen ließ. Er wurde daher für viele einfach zum „ideenreichen Macher“ und zum „schillernden Vordenker“,der immer für eine Überraschung gut war. Auf dieser Basis konnte man sogar akzeptieren,oder besser gesagt,verzeihen,dass der „Architekt von Schwarz-Blau“ im Zuge der letzten Regierungsverhandlungen auf Bundesebene sein Herz für Schwarz-Grün entdeck-

te und kurz darauf gegen den Strom des wachsenden AntiAmerikanismus Verständnis für die Haltung der BushRegierung im Irak aufbrachte. „Ist der Ruf erst mal ruiniert ...“ Gott sei Dank gibt es Politiker wie ihn in Österreich. Sie zeigen ihre Geradlinigkeit und Prinzipientreue nicht durch stramme Parteidisziplin und ideologische Unerschütterlichkeit,sondern zunächst durch ihren Zugang zur Politik:Mit Instinkt und Überlegung die wirklichen Anliegen und Probleme der Menschen erkunden,klare Ziele für die Lösung dieser Probleme definieren und den Mut und die Beharrlichkeit für ihre Durchsetzung aufbringen.

Denn für persönliches Glück und Zufriedenheit,für Sinn und Erfüllung sind Politiker nicht zuständig. Das wäre eine Anmaßung. Und anmaßend sind Pragmatiker nicht,wohl selbstbewusst und möglicherweise auch stolz auf das,was ihnen gelungen ist. Und im Fall Hirschmann ist das nicht wenig.

Univ.-Prof. Dr. Bernd Schilcher, ein Freund und Weggenosse

* Quelle:Buch „Geht nicht gibt’s nicht – Tatkraft und Intellektualität in der Politik“,Bilanz über Gerhard Hirschmanns politische Arbeit,Herausgeber:Univ.-Prof. Dr. Franz Marhold,Graz

15 Klipp Februar 2004
Fotos:Philipp,Krok

Hösele,ihremPressesekretär,bekanntlich auch ÖVP-Bundesrat, der unauffällig aber wirksam auch schon zu Zeiten von Landeshauptmann Josef Krainer diesemmitsomanchemRatzurSeite stand,der sich in der Folge als unglücklich erwies.

Es hätten sich – und da bin ich überzeugt – qualifizierte,steirische,ÖVP-nahe Persönlichkeitenfindenlassen,diedieseFunktionen in der ESTAG wie bisher ausgefüllt hätten. Man kennt ja die Geschichten aus dem Wilden Westen,wo zwei Kopfjäger angeheuert werden von der örtlichen Führung,weil diese die Dinge nicht mehr im Griff hat. Aus meiner Sicht ist das eine Demütigung unseres Landes und man wird sehr rasch erkennen, wohin die Reise geht. Johannes Ditz soll auch nach Schüssels

Plan in zwei Jahren Alfons Haider als Verbund-Chef ablösen undwirdindieserZeitstrahlende Ergebnisse vorlegen,dem Land

Steiermark als Mehrheitseigentümer das ESTAG-Steuer aus der Hand nehmen. Ausgestattet offensichtlichmitderZusagevon Klasnic,dass er das machen

kann,was er für richtig hält. Und jetzt komme ich zum völlig unverständlichen Vorgehen für mich. Aufsichtsratspräsident Ramsauer erklärt bereits,dass es bei der ESTAG mehrereschwereBrocken gäbe,salopp formuliert „Leichen im Keller“,die den Konzern in eine schwierige Lage bringen. Sein Vize Peter Schachner (vonderSPÖnominiert) ist offensichtlich nicht mehralseinFeigenblatt,auchder zweite Vize Gerald Raidl (von der FPÖ nominiert) eine Vorgabe. Ich frag’mich nur,warum man ihn bei der Ablöse der alten Garde übersehen hat,der zwar unwichtig aber in den Jahren bei allen Beschlüssen dabei war.

Grünes Licht für Suspendierung

Waltraud Klasnic hat Johannes Ditz grünes Licht gegeben für den Abschuss von Gerhard Hirschmann – das steht für mich heute fest. Sie rechnete allerdings nicht mit der Empörung an

der Parteibasis und dem Unmut vieler wichtiger Mandatare. Spätestens dann,als Richard Ramsauer in der Öffentlichkeit bestätigte,dass es etliche große unangenehme Brocken in der ESTAG gäbe,hätte sie sich schützend vor Aufdecker GerhardHirschmannstellenmüssen, weil sich ja nun dessen Warnungen aus dem Vorjahr offensichtlich bestätigen. Unsere Landeshauptfrau hätte die Ablöse von Gerhard Hirschmann verhindern müssen und auch können,eine solche Haltung wäre zumindest innerhalb der ÖVP beklatscht worden. Aus meiner Sicht war das Waltraud Klasnics bisher schwerster politischer Fehler. Johannes Ditz und Richard Ramsauer haben Gerhard Hirschmann abserviert,dessen Aufdecker-ArbeitihnenerstdenEinstieg in diese lukrativen Jobs ermöglicht hat. Aus meiner Sicht haben sie ihn mundtot gemacht, weil er sie künftig in ihren Auftritten gestört hätte.

Es wird eng

Herbert Paierl weiß,dass es für ihn in den kommenden Monaten eng wird. Auch,wenn er – abgesehen von einigen verbalen Ausrutschern – in der ESTAG-Sache

stets beherrscht und sehr kompetent seine Position und seine Maßnahmen,sein Eintreten,sein Einschätzen der Vorfälle in der ESTAG gut über die Rampe brachte. Bis jetzt gewährt ihm Parteichefin Landeshauptmann Waltraud Klasnic Rückendeckung. Doch wie lange dauert diese noch an? Aus der Umgebung von SPÖ-Chef FranzVoves heißt es,dass Klasnic diesem schon vor Monaten angedeutet habe,sich gedanklich mit einem Umbau ihrer Regierungsmannschaft zu beschäftigen. Herbert Paierl war einer,der die Regierung verlassen und in die Privatwirtschaft wechseln sollte. GedachterAustrittsterminwarEnde 2003,dochdieimSommerlosgetretene ESTAG-Affäre machte eine solche Veränderung in der Regierung unmöglich. Auch während des UntersuchungsausschusseswirdeszukeinerVeränderung in der Regierung kommen. Daher heißt es für Klasnics Wunschkandidat Thomas Spann – er war früher WirtschaftsbundDirektor,ist mittlerweile Direktor der Wirtschaftskammer –nochweitermachen.VomTypher völlig anders Herbert Paierl,kein intellektuelles Gehabe,gleichsam ein junger Vertreter aus gestandenemWirtschaftsumfeld. ■

16 Klipp Februar 2004
Landesrat Herbert Paierl, unversöhnlicher Konflikt mit Hirschmann, Waltraud Klasnic auf seiner Linie. Ex-ESTAG-Chef Fehringer als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss, Ex-LH Josef Krainer bestürzt über HirschmannSchicksal, Klasnic-Sekretär Herwig Hösele, einflussreicher Berater, früher auch bei LH Josef Krainer Foto:Stuhlhofer

„Jetzt ist der Ball bei Dir“

Wahlniederlage, Krisengipfel, Rücktritt Josef Krainers*

Sonntag,17. Dezember 1995.

Ein Wahlsonntag zum Weinen. Schon die letzten Umfragen vor der zusammengelegten Nationalrats- und Landtagswahl hatten den Strategen der ÖVP nichts Gutes verheißen. Die Stimmung am „K6“,dem steirischen Parteihauptquartier am Grazer Karmeliterplatz war dementsprechend schlecht. Trotzdem:Mit einer derartigen Katastrophe,wie sie sich schon am frühen Nachmittag dieses düster-grauen Wahltags immer deutlicher abzuzeichnen begann, hatte niemand gerechnet.

Ich werde Dich vorschlagen

Es ist genau 15 Uhr,als das Telefon des geschäftsführenden Parteiobmannes Gerhard Hirschmann läutet. Am anderen Ende meldet sich der seit 1980 amtierende Landeshauptmann und Parteichef Josef Krainer:Hirschmann möge zu ihm in die wenige Schritte entfernte Grazer Burg kommen. In seinem Arbeitszimmer im 2. Stock eröffnet Krainer dem Jüngeren ohne Umschweife:„Du,ichtreteheuteum17Uhr als Landeshauptmann zurück.“ Und weiter:„Morgen um zehn Uhr gibt es einen Parteivorstand. Ich werde dich vorschlagen. Du musst das jetzt machen!“ HirschmannnimmtdieBotschaft,diein dieser verzwickten Lage der Übertragung eines Himmelfahrtskommandos gleichkommt, zunächst ohne erkennbare Gemütsregunghin.Der44-Jährige ist damals längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Berufung kommt zwar überraschend,aber nicht von ungefähr. Spätestens,seit er im Februar 1989 von Krainer mit der Parteigeschäftsführung betraut worden war,gilt der scharfzüngige Hir-

schmann in Journalistenkreisen als designierter Kronprinz. „Die Alterspyramide stimmt“,hatte Krainer diese Sicht der Dinge einmalindirektbestätigt.Unddie Journalisten,die der bunte Vogel immer wieder mit unkonventionellen Sprüchen versorgt,haben es brav unter die Leute getragen.

Die dramatischen Vorgänge hinter den dicken Mauern der Burg bleiben an diesem Sonntag allerdingsnochfürkurzeZeitvertraulich. Um 15:30 Uhr tagt der engste Führungskreis der LandesVP:neben Krainer Landtagspräsident Franz Hasiba,die Landesräte Pöltl,Hirschmann,Klasnic, dazu Klubobmann Hermann Schützenhöfer. Genau dieselbe Runde übrigens,die im Frühherbst nach siebenstündiger Beratung die verhängnisvolle Entscheidung getroffen hatte,die Landtagswahl um ein Jahr vorund mit der Nationalratswahl zusammenzulegen. Dass er sein Amt niederlegt,können sie an einem Tag wie diesem verstehen, gutheißen können sie es nicht: „Ich schlage den Gerhard vor. Das wird schon gut gehen“,stellt KrainernunauchindiesemKreis die Weichen. Und schreitet würdevoll in den Weißen Saal,wo er vor laufenden TV-Kameras sein Amt zur Verfügung stellt – geschlagen zwar,aber erhobenen Hauptes und in der ihm eigenen Größe.

Du, ich mach’ das nicht

Eine schlaflose Nacht des sorgenvollen Abwägens beginnt. Der Oststeirer,sonst kein Bedenkenträger,macht sich diese Entscheidung nicht leicht:„Ich habe mit niemandem darüber gesprochen,aber in dieser Nacht habe ich kein Auge zugemacht.“ Tags

Gibt es Freundschaft in der Politik? Nicht mehr und nicht weniger als bei Maurern,Angestellten oder Ärzten. Also selten. Aber es gibt sie. Gerhard Hirschmann ist mir ein Lebensfreund geworden! So etwas kann man nicht planen oder berechnen. Es ergibt sich oder es ergibt sich nicht. Lebensfreundschaften bilden sich meist in der Schuloder frühen Jugendzeit. Alles andere ist die Ausnahme der Regel. Davon ist hier die Rede. Ich betrachte es als einen Glücksfall,Gerhard kennen gelernt zu haben. Es war Mitte der 70er-Jahre,da habe ich als frischgebackener Obmann der Jungen ÖVP überlegt,wer denn ein „Entwicklungspolitisches Konzept“ schreiben könnte. Herwig Hösele meinte,ich sollte den Leiter des Afro-Asiatischen Instituts,Dr. Gerhard Hirschmann,fragen. Bei einem Essen beim Pfeiferwirt in Graz-Mariatrost und bei einem anschließenden langen Spaziergang konnte ich Gerhard dafür gewinnen. Er hat die

Ein verlässlicher Freund

Aufgabe unter der Bedingung übernommen,dass wir seine Vorschläge ohne Abstriche veröffentlichen. So geschah es auch. Er ist in seinem Denken und Reden immer mehrere Schritte voraus –das bringt viel Konflikt. Der Intellektuelle mit messerscharfer Formulierungskunst macht es sich und seiner Umwelt nicht leicht. Das ist ein Wesensmerkmal von ihm. Er will,er kann sich’s nicht bequem machen, im Gegenteil,er sucht den Widerspruch und er ist auch Widerspruch. Er hat seiner Partei und der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten,da wollten die meisten noch nicht wahrhaben,dass wir uns in einem tiefgreifenden,gesellschaftspolitischen Veränderungsprozess befinden. Er hat für Reformen,die wehtun,die Trommel gerührt,ja sich bei zunehmendem Widerstand in sie verbissen,da haben sich’s manche in ihrem Sozialpartnerbett erst gerade so richtig gemütlich gemacht. Ohne Rücksicht auf seine eigene Karriere hat er die Struktur der Volkspartei nicht nur nach Wahlnie-

derlagen hinterfragt, das verkrustete Kammersystem beim Namen genannt und gegen Benachteiligungen der Steiermark durch die Zentralstellen gekämpft. Seine internen,aber auch öffentlichen Auftritte sind oft hart,erregend,emotional und durchaus von einem Schuss Zynismus begleitet – aber seine Wortmeldungen lassen niemanden gleichgültig. Die Ereignisse nach der Niederlage 1995 waren für ihn eine Bitternis. Da haben sich viele der Einfachheit halber an ihm abgeputzt und er musste erleben,dass die Manndeckung im Team nicht mehr funktionierte, weil manche die Seiten gewechselt haben. Das hat Spuren hinterlassen. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass nicht wenige derer,die damals seinen Abgang verlangt haben,heute sein Ausscheiden bedauern. Es ist kein Widerspruch,wenn ich bekenne,dass Gerhard und ich in all den Jahren oft auch herzhaft gestritten und uns einige wenige Male auch ein paar Tage aus dem Weg gegangen sind,doch recht rasch kamen die Entzugserscheinungen und nie ist etwas Ernsthaftes zurückgeblieben. Im Gegenteil. Die Freundschaft ist gerade in schwierigen Phasen gewachsen. Wer eine Ahnung von seiner Kindheit hat und Gerhard in den Stunden seiner politischen und persönlichen Niederlagen kennt,weiß ein bisschen um seine innere Befindlichkeit:Sensibel,oft zweifelnd,verletzlich,vielleicht harte Schale,aber ganz sicher weicher Kern,er ist eine Seele von Mensch! Und er ist da, wenn man Zeit braucht,weil man ein Problem hat,das man nur mit einem besten Freund besprechen kann. Das zählt und das schmiedet. In diesem Sinne,lieber Gerhard:auf die nächsten 25 Jahre!

Landesrat Hermann Schützenhöfer* Siehe Quelle Seite 15

17 Klipp Februar 2004

Voves hofft, mit ESTAGAffäre endlich zu punkten

Er hätte genauso wie Gerhard Hirschmann gehandelt,zeigte SPÖChef Franz Voves in einem ORFInterview Verständnis für dessen Handlungsweise. Deutlicher hätte die Absetzbewegung des SPÖ-Vorsitzenden von SPÖ-nahen Handlungsträgern in der ESTAG - dem Vizeaufsichtsratschef Heinz Hofer und Vorstandsdirektor Werner Heinzl - und deren Standpunkt zu Hirschmanns Vorgehen nicht ausfallen können. Sie traten vehement für eine Ablöse Hirschmanns ein,weil er mit seinem Verhalten als Vorstandsdirektor in der Öffentlichkeit schwerste Verstöße gegen dasAktienrecht gesetzt hat. Hofer und Heinzl zählen zu den maßgeblichen Entscheidungsträgern auf SPÖSeite,die im Jahr 1997 dafür gesorgt haben,dass die Beteiligung der EDF (Electricité de France) mit 25 Prozent und einer Aktie zustande kam. Der Kaufpreis von damals 5,6 Milliarden Schilling war doppelt so hoch wie vom Land erwartet. ÖVP und FPÖ werden in den nächsten Monaten versuchen,die beiden SPÖ-nahen Manager ins Visier zu nehmen und damit auchVoves Probleme zu bereiten. Wie alle anderen spricht sich SP-Chef FranzVoves auch für eine schonungslose und lückenlose Aufklärung der erhobenen Vorwürfe und für nötige Konsequenzen aus. Wie schon in der Vergangenheit war der mediale Wirbel um die Untersuchungsausschüsse des Landes groß,aber die Ergebnisse klein.

In den letzten Monaten konnte der SPÖ-ChefmitkeinemeigenenThema in der steirischen Öffentlichkeit wirklich punkten und sich gesteigertes Gehör verschaffen. Nun hofft er,dies aufgrund der ESTAG-Affäre zu können und so in eine gute Startposition für die Landtagswahl im Herbst nächsten Jahres zu kommen. Sein groß angekündigter Power-Plan und dessen Umsetzung geht ja nur zögerlich voran. Auch sein Drängen auf einen raschen Abschied von Soziallandesrat Kurt Flecker hat ihm nicht wirklich genützt,sondern in der Partei für Irritationen gesorgt. Kritisiert wird

auch die Vorgangsweise bei der Neubesetzung des Klubobmannes. Kurt Gennaro,der altgediente Gewerkschaftsrecke und langjährige Klubobmann-Stellvertreter,bewarb sich für die Nachfolge von Siegfried Schrittwieser.Der58-jährigeGennarowollte bis zur Landtagswahl im Herbst 2005 den Klub führen und sich dann in diePension verabschieden. Werner Kröpfl,der kürzlich gekürte Klubobmann,hättealsStellvertreterbisdahin genügend Zeit gehabt,sich ein gutes Imagezuschaffen.Wernichtmitspielte,war Franz Voves. Er blockte diese gedachte Vorgangsweise ab. Obwohl es Gennaro war,der als Gewerkschafter im Dezember 2001 bei der entscheidenden Nominierungssitzung vonFranzVovesimParteivorstandvehement gegen den zweiten Kandidaten Joachim Ressel aufgetreten ist. Seine damalige Wortmeldung brachte den Umschwung zu Gunsten von FranzVoves.Esistunüberhörbar,dass die anfängliche Begeisterung und Euphorie in der steirischen SPÖ einer ganz großen Ernüchterung gewichen ist. Franz Voves sei „beratungsresistent“,verrenne sich leicht und höre kaum auf die Anmerkungen erfahrener Parteileute. Ex-Parteiobmann Peter Schachner werfen Bürgermeister auch heute noch vor,dass er mit der Nominierung von Franz VovesSchachner präsentierte ihn als „Wunderkind der Arbeiterpartei“ und Spitzenmanager - die SPÖ nicht wirklich gestärkt habe. Sie trauern Günter Dörflingernach,derjahrelangalsderlogische Kronprinz von Peter Schachner galt,den dieser aber letzten Endes nicht zum Zug kommen ließ. Dörflinger selbst hat sich ein Schweigegelübde aufgelegt seit seinem Abgang aus dem Landtag und sorgt anders als Hirschmann für keinerlei Schlagzeilen. In dessen Ablöse sieht die SPÖ nun eine große Chance,dass sie überden ESTAG-Untersuchungsausschuss politischen Boden gegenüber der ÖVP gutmachen kann. ■

daraufstehtseinEntschlussfest. Als Krainer an diesem Montag fünf Minuten vor zehn Uhr im Josef-Krainer-Haus eintrifft, wird er von Hirschmann diskret in einen Nebenraum gelotst. Die Botschaft mag er vorausgeahnt haben:„Du,ichmachedasnicht, und ich kann das auch nicht machen.“ Es ist nach 16 Jahren enger Zusammenarbeit das erste Mal,dass Hirschmann seinem Mentor und Förderer widerspricht. Eine Begründung irgendwelcherArt bringt der Landesrat nicht vor. Krainer fragt auch nicht danach. Er sagt nur mit leiser Stimme:„Du wirst dir das gut überlegt haben.Aber ich schlage niemand anderen vor. Jetzt ist der Ball bei dir.“

Ich schlag’ die Waltraud vor

Hirschmann ist darauf vorbereitet:Erhaltees„ausvielenGründen“ für das Beste,„die Waltraud“ (Klasnic) vorzuschlagen. Krainer willigt ein. Im Vorraum des Sitzungssaals kann HirschmanndieWirtschaftslandesrätin gerade noch am Ärmel packen und ihr – schon auf dem Weg in den Saal – kurz eine Vorbereitung auf das Kommende zuraunen.

Doch was für andere ein kaum verkraftbarer Schock gewesen wäre,bringt die bodenständige Wirtschaftslandesrätin so schnell nicht aus der Fassung. Ungerührt,ohnemitderWimper zu zucken,setzt sie ihren Weg fort.„SiehatmirnureinpaarSekunden tief und viel sagend in die Augen gesehen“,erinnert sichHirschmann.DerRestistan diesem Vormittag eine Formalität:Erst ergreift Krainer das Wort,dann der geschäftsführende Parteichef. Ohne lange Debatte nehmen die VP-Granden den Vorschlag an. Klasnic,die trotzihrerüberraschendenBerufung keine Sekunde schwankt, stellt im Verlauf der Vorstandssitzung nicht einmal die rhetorische Frage,ob man ihr den Job

als Landeshauptmann überhaupt zutraue. Zweifellos eine starke Frau,die in der Männerrunde schon damals keine Akzeptanzprobleme kennt.

Was aber hat Hirschmann in der dramatischen Nacht vom 17. auf den 18. Dezember 1995 dazu bewogen,die Berufung in das höchste Landesamt auszuschlagen? Er selbst führt zunächst die große Wahlniederlage ins Treffen:„IchwarinalldenJahrendavor die linke und die rechte Hand des Josef Krainer gewesen. Und ich habe gewusst:Wenn wir jetzt nicht ein völlig anderes Signal setzen,dann wird es sehr schwer.“ Eine selbstbewusste SPÖ,die damals an Mandaten und Regierungssitzen mit der ÖVP gleichzog,hätte einen Landeshauptmann Hirschmann vermutlich von Anfang an wütend bekämpft.Umgekehrtwussteder kluge Taktiker schon damals, dassKlasnicwahrscheinlichjene Variante sein würde,mit der die SPÖ überhaupt nicht zurande kommt.

Klasnic war durchaus nicht die einzige denkbare Personalreserve. Mit Agrarlandesrat Erich Pöltl,dem früheren Klubobmann und VP-„Vordenker“ Bernd Schilcher oder dem in Wien amtierenden Wirtschaftsminister Martin Bartenstein verfügte die Partei über ein beachtliches Potential an geeigneten Kandidaten. Hirschmann: „Man hätte all diese Namen nennen können. Alles war damals ein Risiko. Aber ich war überzeugt:SP-Chef Schachner wird Waltraud Klasnic maßlos unterschätzen.“ Das Signal, erstmals eine Frau in diese Position zu rufen,kam als erwünschter Nebeneffekt noch hinzu. Dass sie mit der unermesslich schwierigenAufräumarbeit in den schwer geschlagenen Reihen der Partei erstaunlich gut zurande kommt, merkt man schon in den ersten Wochen ihrer Amtszeit,die am 23. Jänner 1996 mit der feierli-

18 Klipp Februar 2004

chen Angelobung im Grazer Landhaus beginnt. Der Rest ist bekannt:Klasnic wurde zur prägenden Figur der steirischen Landespolitik und konnte das verlorene Terrain schon fünf Jahre später scheinbar mühelos für die ÖVP zurückerobern. Und längst blickt Gerhard Hirschmann,dessen Kalkül

in jeder Hinsicht aufgegangen ist,mit berechtigtem Stolz auf sein damaliges Krisenmanagement zurück. Mit der ihm eigenen Ironie lässt er den interessierten Gesprächspartner wissen:„Außergewöhnliche Situationen erfordern als Antwort erst recht außergewöhnliche Maßnahmen.“ ■

Energiepark aus dem Ruder gelaufen

Voest in Donawitz blockt Millionen-Forderung der Steweag ab

Es sollte ein Referenzprojekt werden,dass in Zeiten der Strom-Liberalisierung den Industrie-KundenVoestandieSteweagbindetund zusätzliche Erträge aus der Abwärme und dem Gichtgas der Hochöfen sowie den Gasen der LD Tiegel in Gasturbinen erbringen hätte sollen. Doch seit seinem Start im Oktober 1999 produziert der Energiepark Donawitz (EPD) nur rote Zahlen.

Es ist der größte Flop,den die Steweag unter der seinerzeitigen Führung von Oswin Kois, Hubert Zankel und deren französischen Kollegen Aumont zu verantworten hat,wettern Kritiker,drohen doch in den FolgejahrenVerluste von 55 Millionen Euro,die gewaltige Summe von 700 Millionen alten Schilling! Allein 2003 waren es rund 4 Millionen Euro. In der gegenwärtigen ESTAG-Affäre ist der EPD der größte Streitfall. Zum kolportierten Riesenverlust von 55 Millionen Euro kommt es nicht,die Steweag und Voest verhandeln über einen Rückkauf.

Zurück ins Jahr 1999:„Nach einem europaweitenAusschreibungs-undWettbewerbsverfahren hat die Steweag den Zuschlag für den Energiepark Donawitz erhalten“,frohlockte der steirische Energielieferant im März 1999. Mit 1. Oktober wurden unter den Geschäfts-

führern VDir. Dr. Hubert Zankel und Dr. Susanne Florian die bestehenden Anlagen und auchdieMitarbeiterindieneugegründeteEnergiepark Donawitz GesmbH übernommen. Aufgabe des Energieparks sollte die umweltfreundliche und wirtschaftliche Versorgung des Voest-Standortes Donawitz mit Strom, Wind,DampfundWärmesein-beigleichzeitiger Nutzung der in der Stahlproduktion anfallenden Gase undAbwärme.Als Grundlage diente ein 15-jähriger Dienstleistungsvertrag zwischenVoestAlpine und der neu gegründetenGesmbHwurdeerrichtet.

Dass die Steweag mit dem Prestigeprojekt sich enorme Kosten eingekauft hatte,war kein Geheimnis. Voest-Chef Franz Struzl damals gegenüber der „Presse“:„Mit dem Verkauf erspart sich dieVA StahlAG anstehende Investitionen in der Höhe von mehreren hundertMillionenSchilling.“DennochwarenoffenbardieAufwendungenfürdenBetrieb,die Revitalisierung (eine neue Gasturbine mit Tiegelgasabhitzekessel und Dampfturbine) und das Personal unterschätzt worden. 2001 bezifferte der Steweag-Vorstand gegenüber dem Bundesrechnungshof die Gesamtkosten für den Energiepark mit ca. 36 Millionen Euro. Betriebsstörungen und vor allem ein zu niedrig angesetzter Fixpreis für den Strom führten dazu,dass die Businesspläne nicht mehr stimmten und der Dienstleistungsvertrag aus dem Ruder lief. Ein Detail am Rande:Die Steweag-Hausexpertenhabenbei der Erstellung des Vertrages schlicht und einfach es versäumt,eine Kündigungsklausel für die Steweag einzubauen,die Steweag kann daher ihre Kooperation laut Vertrag gar nicht aufkündigen ... ■

Nachbarrecht: Bäume und Pflanzen an derGrundstücksgrenze

Bäume und Pflanzen an und in der Nähe von Grundstücksgrenzen führen immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Nachbarn. Insbesondere in Ballungszentren,in denen die Besiedlungsdichte besonders hoch ist,leiden zahlreiche Nachbarn unter den Einwirkungen fremder Bäume und Pflanzen. Angefangen bei Verschmutzungen durch über die Grundstücksgrenze fallende Nadeln und Blätter,reichen die Beeinträchtigungen bis hin zur mangelnden Belüftung und zu erheblichen Schattenbildungen am Nachbargrundstück.

Ausgangspunkt der Nachbarschaftsstreitigkeiten ist,dass in der österreichischen Rechtsordnung keinerlei Abstandsvorschriften für Büsche oder Bäume zur Grundgrenzevorgesehensind.Bislangkonntemansichlediglich gegen positive Immissionen wie Abwässer,Rauch,Gase, Wärme usw. mittels Unterlassungsklage zur Wehr setzen, gegen negative Immissionen wie den Entzug von Licht und Luft durch Bäume hingegen gab es keine rechtlichen Abwehrmöglichkeiten. Durch das Zivilrechtsänderungsgesetz 2004 werden die nachbarrechtlichen Regelungen des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches nunmehr grundlegend reformiert.

Zu erwähnen ist die Änderung des Selbsthilferechts des § 422ABGB,welches den Grundeigentümer ab 01.07.2004 berechtigen wird,auf sein Grundstück ragende Äste und Wurzeln fachgerecht und unter möglichster Schonung des Baumes zu entfernen. Darüber hinaus wird dem § 364 ABGB ein Abs. 3 hinzugefügt,welcher regelt,dass der Grundstückseigentümer einem Nachbarn die von dessen Bäumen oder anderen Pflanzen ausgehenden Einwirkungen durch den Entzug von Licht oder Luft insoweit untersagen kann,als diese das ortsübliche Maß überschreiten und zu einer unzumutbaren Beeinträchtigung der Benutzung des Grundstückes führen. Eine Beschattung durch fremde Gewächse wird ein Grundeigentümer beispielsweise umso eher hinnehmen müssen,je größer sein Grundstück ist und je weniger damit dessen Benützung insgesamt gesehen belastet wird.

Hinzuweisenistschlussendlichdarauf,dassder§364Abs. 3 ABGB dem Nachbarn kein Selbsthilferecht verschafft. Durch die Neuregelung des ABGB erhält der beeinträchtigte Grundstückseigentümer jedoch einen Anspruch auf Unterlassung,welcher gerichtlich geltend zu machen ist. Für sämtliche nachbarrechtliche Fragen im Zusammenhang mit positiven und negativen Immissionen steht Ihnen derAnwalt IhresVertrauens gerne zurVerfügung. ❑

Klipp Februar 2004 Dr. Rath & Partner Mag. Georg Dieter
Mag. Georg Dieter – Partner der Kanzlei Rath · Stingl · Dieter, Rechtsanwälte Friedhofgasse20 • 8020Graz Tel.0316/7085 • Fax-DW25 E-Mail:law-office@rath-partner.at Internet:www.rath-partner.at Foto Nina Krok
Mitglied der Treuhandrevision der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer VOEST-Werk in Donawitz

Köpfe unterwegs

HTL Gösting setzt nun auch auf Sport

Der Erziehungs- und Lernprozess der Jugend hängt wesentlich von der Ausgeglichenheit der SchülerInnen ab. Dass Sport dazu beiträgt,motiviert und energiegeladen zu sein,hat sich immer mehr ins Bewusstsein der einzelnen Einrichtungen gerückt. Die HTL Bulme Graz Gösting setzt nun auch auf Sport. Der neueAusbildungszweig wurde in einer Pressekonferenz Mitte Jänner vorgestellt,aber nicht nur die neue „Sport-HTL“,sondern auch der innovative Zweig „HardwareSoftware CO-Design“,welcher in Kooperation mit austromicrosystems erfolgreich gestartet wurde,wird die SchülerInnen begeistern. ■

Grazer Forscher starten Forschungsprojekt

Mit Partnern aus sieben Staaten sind Joanneum Research,die TU Graz und die Medizinische Universität Graz an dem Projekt Clincip beteiligt,das erfolgreich im 6. EU-Rahmenprogramm eingereicht wurde und das mit einem Projektvolumen von 11 Millionen Euro (EU-Fördervolumen:7,5 Mio.Euro)imJänner2004startete.EntwickeltwirdeinintelligentesSystem für eine verbesserte Überwachung und Behandlung von kritisch kranken Menschen,die sich auf Intensivstationen befinden. ■

Hochzeitshaus Steinecker wurde eröffnet

Mit einer exklusiven Feier eröffnete im Jänner das Hochzeitshaus der Steinecker’s in Graz nun „offiziell“. Ist man seit vielen Jahrzehnten schon in Niederösterreich und Wien eine der erstenAdressen,wenn es um Hochzeits- und Anlassmode geht,wird nun der steirische Raum um ein Fachgeschäft mit über 1.000 m2 und hoch qualifizierten Mitarbeitern bereichert. ■

„Foa ma mit Erdgas“

Soziales Engagement zur Weihnachtszeit hat für die Steirische Gas-Wärme bereits Tradition. Im letzten Jahr unterstützte das Unternehmen gemeinsam mit der Energie Graz ein ganz besonderes Projekt:Das einzigartige Reisebüro für Menschen mit Behinderung „Foama“ der Lebenshilfe Graz und UmgebungVoitsberg erhält als Weihnachtsgeschenk einen mit Erdgas betriebenen Minivan. Im Rahmen einer kleinen Feier am Grazer Hauptplatz übergaben die Vorstände der Steirischen Gas-Wärme gemeinsam mit den Energie GrazGeschäftsführerndasFahrzeugandas„FOAMA“-TeamderLebenshilfe. ■

Der Berg ruft!

Nach den vielen Schneefällen in den vergangenen Wochen gibt es auf der Riesneralm,in Donnersbachwald weiterhin optimale Pistenverhältnisse. Bei aktuellen Schneehöhen von 80 cm im Tal und 180 cm am Berg kommt Lust aufs Schifahren auf. Über 25 km variantenreiche Pisten aller Schwierigkeitsgrade,Carving-Strecke und permanente Rennstrecke mit Zeitnehmung lassen die Herzen aller Skifans höher schlagen. Vor allem die neu errichtete Abfahrt „Die Sonnige“ präsentiert sich heuer in einem ausgezeichneten Zustand. ■

Endspurt bis zur Eröffnung

Pistenvergnügen ist auf der Riesneralm garantiert.

Bereits im Oktober 2004 soll der Probebetrieb und im November die offizielle Eröffnung der Therme NOVA in Köflach stattfinden. Bei der im Jänner abgehaltenen Gleichenfeier zeigte sich nicht nur ein sichtlich erleichterter Bürgermeister Franz Buchegger zufrieden,auch die Betreiber der Therme zeigten sich über den raschen Baufortschritt erfreut. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten,die hinlänglich bekannt sind,konnte nun ein Projekt mit Zukunft für die Region geschaffen werden. ■

10 Klipp Februar 2004
Herbert Truppe (austromicrosystems), Horst Kollingbaum, Abteilungsvorstand Josef Humer und Wolfgang Gugl präsentieren die beiden Ausbildungszweige an der HTL. VDir. DI Peter Köberl (Steirische GasWärme), Dr. Gert Heigl (Energie Graz), Ursula Vennemann (Lebenshilfe), VDir. Günter Dörflinger (Steirische Gas-Wärme) und Mag. Urs Harnik (Energie Graz) Glücklich vereint: hohe Politik, Investoren und Management bei der Gleichenfeier in Köflach. Etwa 800 Brautkleider, 300 Hochzeitsanzüge und viele andere festliche Modelle findet man bei Steinecker in Graz. Ingo Klimat (TU Graz), Sabine Herlischka (Med. Universität Graz), Hans Sünkel (TU Graz), Bernhard Pelzl, Thomas Pieber und Werner Haas (Joanneum Research) freuen sich über die gelungene Kooperation. Foto: Harry Schiffer Foto: Krok

Die Nachbarbundesländer Kärnten und Salzburg wählen am 7. März: Die Umfragesieger sind bekannt, die Rennen sind jedoch offen

Der Countdown für das Superwahljahr 2005 läuft. Start ist am 7. März in Kärnten und Salzburg, wo Landtagswahlen stattfinden. Umfragen zeigen politische Wechsel an, die jedoch höchst selten sind. Umso spannender wird es in Salzburg und Kärnten, könnten doch dort die bisherigen Landeshauptmänner Jörg Haider (FPÖ, Kärnten), der jetzt zur „Wahlkampfmaschine“ mutiert, und Franz Schausberger (ÖVP, Salzburg) – er kämpft mit persönlichen Problemen –durch die roten Herausforderer Peter Ambrozy und Gabi Burgstaller abgelöst werden.

In Kärnten hat es denAnschein, als gäbe es mindestens drei Haiders,der wahlkämpfende „Jörg“ scheint überall anwesend zu sein.Auch die Homepage des Landes (www.ktn.gv.at) gleicht eher einer Haider-Wahlplattform

von Helmut Bast

als einer Seite für die Bürger des Landes:Haider,Haider,Haider!

In Salzburg kämpft ein der Misshandlung seiner Frau bezichtigterunddaherangeschlagenerLH

Franz Schausberger gegen die „rote Gabi“ Burgstaller,die nur mehr darauf zu achten scheint,

nichts falsch zu machen. Wie sieht es in den beiden Ländern vor derWahl aus?

KLIPP befragte politische Berichterstatter vor Ort zu den WahleninKärntenundSalzburg: Waltraud Dengel von der Kronenzeitung in Kärnten,Michael KuschervondenNeuenKärntner Nachrichten sowie Walter Perkounig,früher Chef der Pressestelle im Klagenfurter Rathaus, später Herausgeber des „Kärntner Blicks“,jetzt „Rosentaler Kurier“, Reinhold Dottolo, Chefredakteur der Kleinen Zeitung Kärnten (siehe Interview nachfolgende Seite). Zur Landtags-

wahl in Salzburg baten wirWolfgang Weber von der Kronenzeitung,Redaktion Salzburg,um Antworten(siehe Interview).

Dreht Haider die Umfragen auf den Kopf oder kann die SPÖ den Vorsprung retten?

DieStimmunginKärntenbeurteilen Michael Kuscher und Waltraud Dengel unterschiedlich. WährendMichaelKuschermeint, „der Wahlkampf geht den Menschen auf die Nerven“,sagt WaltraudDengel,„dieLeutesindneugierigdarauf,wiedieWahlausgehen wird“. DerAusgang in Kärnten steht und fällt mit der „Wahlkampfmaschine“ Jörg Haider: „Wenn Haider richtig loslegt,drehteresum“, ist Dengel überzeugt, für Kuscher steht da noch viel „in den Sternen“,auch,ob die SPÖ „ihren jetzigen Vorsprung noch retten

21 Klipp Februar 2004
„Schaumschläger“ gegen „Apparatschik“ –„Misshandler“ gegen die „rote Gabi“
Es spitzt sich zu Es spitzt sich zu
Gabi Burgstaller erhält auch Unterstützung von Präsidentschaftskandidat Heinz Fischer. LH Franz Schausberger mit seinem Nachfolger Wilfried Haslauer: „Ein Rücktritt wäre ehrlicher gewesen.“ Foto:ÖVP Salzburg
Foto:FPÖ Kärnten
Foto:SPÖ/Wild & Team Foto:SPÖ Kärnten

kann“. Walter Perkounig erinnert an fünf Jahre Haider’scher „Ankündigungspolitik und viel Schaumschlägerei und einen Wahlkampf,der ausschließlich zur Landeshauptmannwahl stilisiert wird“. Skeptisch betrachtet

Michael Kuscher die AnkündigungvonÖVP-Spitzenkandidatin

Elisabeth Scheucher,einen LH HaiderinkeinemFall,wederaktiv

Wahlergebnisse der Landtagswahlen 1999

ParteiWahl 1999 in %MandateUmfrage in % Salzburg

noch passiv,zu ermöglichen: „Scheucher braucht Haider gar nicht zu wählen,weil sie gar nicht imLandtagsitzt.Schwererwirdes ÖVP-Obmann Wurmitzer haben, seinVersprechen einzulösen. Dieses Versprechen ist wohl begründet zu umgehen,allein schon wegen der Auswirkungen auf die Koalition in Wien,das spielt sich nicht allein in Klagenfurt ab.“

Raues soziales Klima begünstigt Ambrozys SPÖ

Kärnten is nit „lei ans“:Die Kärntner FPÖ-Wähler haben es den Meinungsforschern schon immer schwer gemacht: Ein SPÖ-Chef,der an Format gewonnen habe,ein von Kanzler Schüssel gestützter Haider, ein Kopf-an-Kopf-Rennen von FPÖ und SPÖ. Reinhold Dottolo,Chefredakteur der Kleinen Zeitung Kärnten im Interview zu den Wahlen in Kärnten.

KLIPP: Wie ist die politische Stimmung angesichts der Wahl?

Reinhold Dottolo: Gemessen daran,dass es sich um eine wichtige Richtungswahl handelt,istdieStimmungeigentlich noch eher entspannt.Auffallend ist,dass Sachthemen kaum eine Rolle spielen und eher die Personen im Vordergrund stehen, wobei alles darauf hindeutet, dass sich eine Zuspitzung auf

Jörg Haider und Peter Ambrozy ergeben wird,die für die ÖVP und auch für die Grünen zu einem Problem werden könnte.

KLIPP: WirdJörgHaiderdenVorsprung der SPÖ einholen können?

Dottolo: Nach den letzten UmfragenliegtdieSPÖnochimmer um rund fünf Prozentpunkte vor den Freiheitlichen. Meinungsforscher erachten dies als einen Vorsprung,dernachihrenErfahrungen nur noch schwer aufgeholt werden kann. Zu beachten ist allerdings,dass in Kärnten potentielle FPÖ-Wähler Meinungsforschern das Leben immer wieder schwer gemacht haben,weil sie sich nicht offen deklarierten. Die Freiheitliche Partei ist imAufholen begriffen,die Sache kann sehr knapp werden. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen ist durchausmöglich.

Ähnlich schätzen dies auch Dengel und Perkounig ein:„Vor der Wahl wird anders geredet. Für die ÖVP hängt zudem auch ein InteresseanSalzburgdran,umdortam Ruder zu bleiben,geschweige die Bundeskoalition“,schätztDengel.

„BeidieserFestlegungvonScheucheristnochvieloffen.Abervielleicht wird der nächste Kärntner LH eine Frau sein,wenn die ÖVP zugewinntundsichSPÖundFPÖ

KLIPP: ÖVP Spitzenkandidatin Elisabeth Scheucher und Parteiobmann Wurmitzer kündigten an,Haider keinesfalls zu wählen.Was ist da dran?

Dottolo: Elisabeth Scheucher steht und fällt mit ihrer Ankündigung.Wersichsodezidierterklärt,kann nach der Wahl nicht einfach etwas anderes tun. Natürlich würde es einen starken Druck ausWien geben,weil Wolfgang Schüssel großes Interesse daran hat,Jörg Haider in Kärnten zu halten. Ob sich Scheucher mit ihrer Ansage durchsetzen kann,wird letzten Endes auch eine Frage des Wahlergebnisses sein.

KLIPP: Wie geht es der SPÖ und Spitzenkandidat Peter Ambrozy?

Dottolo: Die Chancen der SPÖ stehen gut,wobei sie eher vom Bundestrendbegünstigtwirdals durch Sachthemen,mit denen die Sozialdemokraten auf

nichteinigen,wieeinstbeiZernatto“,vermutetPerkounig.

SPÖ-Chef Peter Ambrozy scheidet nicht wirklich die Geister der Polit-Kommentatoren. Perkounig hält ihm sein Verlierer-Image vor, hat er doch bereits vor 15 Jahren gegen Haider verloren und sein „Image als eher fader Apparatschik“ nie wirklich ablegen können. Waltraud Dengel sieht wenig Einigkeit in der SPÖ und dasAus-

Kärntner Boden punkten. Das rauer gewordene soziale Klima, die Pensionsreform,auch die Harmonisierungsprobleme der Regierung werden wohl einen Teil der Arbeiterschaft und der Pensionisten,die zu den Blauen gewechselt sind,in ihr angestammtes Lager zurückbringen. PeterAmbrozyistkeineStrahlefigur,hataberindenletztenJahren an Format gewonnen.

KLIPP: Haben die Grünen eine Chance?

Dottolo: FürdieGrünenwirdes besonders schwer,weil,so wie die FPÖ alle Pro-Haider-Denkenden in ihr Lager bringen möchte,auch die SPÖ alle bei sich vereinen will,die gegen Haider sind. Die aus demokratischer Sicht bedenklich hohe Mandatshürde kann dazu führen,dass viele Grüne,die Haider weg haben wollen, gleich die SPÖ wählen,damit ihreStimmenichtverlorengeht.

22 Klipp Februar 2004
ÖVP38,81540 SPÖ32,31243 FPÖ19,678 Grüne5,429 Kärnten FPÖ42,11634 SPÖ32,11239 ÖVP20,7821 Grüne3,9–6
Gabi Burgstaller präsentiert das erste Großplakat „Weil ich ihr vertraue“. Foto:SPÖ/Neumayr

Salzburg: Resignation vor der „roten Gabi“?

scheren von Wolfsbergs Bürgermeister Gerhard Seifried und Gerhard Mock,Bürgermeister von St. Veit,die im Wahlkampf ein viel kritisiertes Tete-a-tete mit Haider pflegten,sei schon deren „Positionieren für die Ambrozy-Nachfolge“. Michael Kuscher bemerkt, dasssichAmbrozysPositiondurch „seine Auftritte und Präsenz verbessert“,zudem versuche er wenigstens noch,mit Themen zu punkten. Einen schwierigen Stand,so die Einschätzung aller drei Journalisten,haben die Kärntner Grünen. Alles hänge vomGewinneinesGrundmandates in Klagenfurt ab. Erschwerend:Die Wahl in Kärnten spitzt sich auf den großen Showdown Haider gegenAmbrozy zu. ■

Der Innen- und LokalpolitikRedakteur der Salzburger „Kronenzeitung“,Wolfgang Weber,gibt eine Einschätzung der „Salzburger Verhältnisse“ vor den Landtagswahlen.

KLIPP: Wie ist die Stimmung im Land?

Wolfgang Weber: Die VP im Land Salzburg kämpft gegen den drohendenVerlust des Landeshauptmann-Sessels. War die Stimmung gegen Jahresende 2003 noch geradezu panisch, schwanktsiejetztinderVPzwischen Resignation und aufkeimender Zuversicht. Warum der amtierende Landeshauptmann Franz Schausberger in der Wählergunst so absackte,hat wohl mehrere Gründe:Es gab

Mit Hightech in die Antike

aus seiner Sicht eine viele Monate währende Rufmord-Kampagne gegen ihn:Er misshandle seineFrau,wurdedarinbehauptet. Viel Kritik haben dem Landeshauptmann auch zwei Großbauvorhaben eingebracht – das bereits fertige Fußballstadion Wals,woderLandeshauptmann jeden Dialog mit den rund 20.000 Anrainern verweigerte. Und das im Bau befindliche, hässlicheMuseumderModerne am Mönchsberg. Dazu kommt, dass die VP große Wirtschaftsprojekte sabotierte.

KLIPP: Wird die ÖVP den prognostizierten Vorsprung der SPÖ noch einholen können?

Weber: In der VP glauben vor allem Mandatare,dass sie den

Umfrage-Rückstand gegenüber der SP noch aufholen können. Viele VP-Funktionäre hoffen nach der Nach-Nominierung Wilfried Haslauers,dass die Partei durch ihn WirtschaftsKompetenz zurückgewinnt. Die Stimmung im Wähler-Volk ist freilich anders:Wozu Schausberger wählen,wenn man Haslauer bekommt. Ein Rücktritt wäre ehrlicher gewesen.

KLIPP: Was ist das Erfolgsrezept der„rotenGabi“Burgstaller?

Weber: „Gabi“ sein allein genügt nicht,so ihre Kritiker. IhrePolitik,sosagensie,seikonturlos und darauf ausgerichtet, jeden Streit zu vermeiden. Es ist die Schwäche der VP,die Gabi Burgstallernachvornebringt.

Wertvolle Objekte, begehbare Räume und virtuelle Rekonstruktionen: Noch nie wurde man, ob als Laie oder als Wissenschafter, so aufregend in diese Zeit zurückversetzt.

RESEARCH) und Architekt

Michael Kadletz im Auftrag der Kulturabteilung des Landes Steiermarkgestaltet.

perpflege kultiviert. Denn ohne Römer wären wir Barbaren.

Am 30.April ist es so weit:„Die Römer“präsentiertsichalserste grenzüberschreitende Landes-

ausstellung mit Ausstellungen im Schloss Retzhof und Schloss Seggau,in Maribor,Ptuj und Celje und einem „Römerdorf“ in Wagna. DieLandesausstellung wird von Hon.-Prof. Dr. Bernhard Pelzl (JOANNEUM

WersichuntereinersolchenAusstellung nur Skulpturen in Vitrinen vorstellt,hat nicht mit der Kreativität der Ausstellungsmacher gerechnet. Hier spaziertman vom römischen Frisiersalon zum Speisezimmer und taucht so ein in das Lebensgefühl der Kaiserzeit. Denn die Römer haben nicht nur unsere Straßen gepflastert und uns mit Wasser und Heizung versorgt. Sie haben auch unsereEinkaufszentrenundKör-

Bernhard Pelzl hat mitdenForschern der Joanneum Research auch dafür gesorgt,dass modernste Technik beim Weg in die Vergangenheit hilft:So das Zeitrohr,welches mit Animationen und Videos in die Vergangenheit führt. Da werden Ausgrabungen am Frauenberg live übertragen und erst virtuelle Gebäude und Satellitenbilder machen,besser als karge Bodenspuren und besser als jede Landkarte,die Bedeutungund Ausdehnungdesrömischen Reiches in seiner ganzen geographischen Vielfalt verständlich.

teilweise eigens entwickelten Technologien wollen wir den Besuchern ganz neue Eindrücke vermitteln.“

Bernhard

Erste Infos gibt’s auf der Homepage http://www.dieroemer.at/

Foto:ÖVP Kärnten
Scheucher, ÖVP-Spitzenkandidatin mit Beauty-Image
Bei der heurigen Landesausstellung „Die Römer“ wird modernste Technik in die Vergangenheit führen.
Pelzl: „Mit

Jerusalem

– nicht die erste Wahl als Reiseziel

Warum tun Menschen einander das an?

Ungläubig staunende Bekannte und Verwandte, die sich logischerweise Sorgen machen bei der Ankündigung „Ich fahr nach Israel“. In jenes Land, in dem der Terror zwischen Israelis und Palästinensern gerade in den letzten Monaten praktisch täglich für Schlagzeilen sorgt. Warum breche ich zu einem Studienaufenthalt dorthin auf, jetzt, wo es doch so viele andere, weit ungefährlichere Reiseziele gibt?

Die Kontrollen am Flughafen sind erwartet umfangreich.

„Hoffentlich haben die ihren Job gut gemacht“,denke ich beim Abheben in Wien,aber auch bei der Rückreise. Die eindringlichen Instruktionen klingen mir noch im Ohr,worauf man achten soll und muss,wenn man sich in diesem Land be-

wegt. Und dennoch sitze ich jetzt hier in einem Café in Jerusalem,gestern war es in Tel Aviv,fühle mich gut und doch entspannt,bis mir die Warnung

unseres Reisebegleiters einfällt: „Steig’nur in einen Bus,wenn du unbedingt musst,weg von den Glasflächen und von der Veranda in Lokalen,die Splitter bei einer Explosion sind mörderisch,irgendwo im Hintergrund eines Lokales ist man sicherer. Doch sicherer,was heißt das überhaupt?“,schießt es mir durch den Kopf. Angesichts des Umstandes,dass mir auch in London oder auch Paris oder New York oder Tokio,selbst in Rom oder auch in Mailand in der U-Bahn angst und bang wird, weil der Strom ausfällt,weil es wieder einmal irgendeine Bom-

Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem: Millionen gingen in solche Waggons gepfercht auf ihre letzte Reise – in den Abgrund.

Im Steinbruch von Yad Vashem sind jene Städte angeführt, die vor dem 2. Weltkrieg jüdische Gemeinden hatten.

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Via Dolorosa: Der Weg des Schmerzes, den Jesus zur Kreuzigung ging. Friedlich nur unter sichDie Cafés sind voll, als gäbe es Von Martina Kaplan

bendrohung oder sonst einen Zwischenfall gegeben hat. Es ist vielleicht unvorsichtig, aber auch wirklich und Realität – ich,wir sind mittendrin und fühlen uns doch nicht bedroht. Einfach beseelt von der Überzeugung,nicht zum Zeitpunkt X an jenem Ort zu sein,wo das Blut von Gewaltopfern dann in den Medien und Fernsehbilder die Menschen erschüttern – wie in diesen Tagen.

„Wir können im Alltag gar nicht anders,denn wir würden sonst ja wahnsinnig werden und hier überhaupt nicht mehr denken, arbeiten und einfach leben können“,höre ich von unseren Gesprächspartnern immer wieder.

Egal,ob es sich um Palästinenser oder Israelis handelt. Es wäre vermessen,selbst nach einem fast dreiwöchigen Studienaufenthalt,ein Urteil darüber zu fäl-

len,wer wie viel Schuld in dieser grausamen Auseinandersetzung zwischen zwei Völkern auf sich geladen hat. Frieden zu schaffen war nie leicht,aber jetzt wird es unendlich schwerer,weil die unvorstellbaren Gräueltaten an Zivilisten zu regelmäßigen mörderischen Rachefeldzügen führen,die wiederum noch schlimmere Gräuel provozieren. Ein Ende ist leider nirgends in Sicht. Man hört beiden Seiten zu,versucht ihre Argumente zu verstehen,zu ordnen,sie abzuwägen und kommt zu keinem gültigen,befreienden Urteil.

Ein

besonderer Ort

Jerusalem ist für alle ein besonderer Ort,aber auch,so empfinde ich es,eine von allen Seiten „missbrauchte Stadt“. Hass ist dort die andere Art zu beten,Is-

raels Regierung zeigt sich unbeugsam und Fanatikern auf beiden Seiten dient der Konflikt als Vorwand für die Gewalt. Trotz wiederholter Warnungen,dass eine ungleiche Behandlung der Palästinenser in Bezug auf Bildung,Wohnungspolitik,Gesundheitsfürsorge und andere Sozialleistungen verheerende Folgen haben könnte,blieb es bis heute bei der Diskriminierung. Die Leidtragenden leben in allen Lagern. Die Arbeitslosenraten sind extrem hoch, selbst gut ausgebildete Fachkräfte brauchen mehrere Jobs, um mit ihren Familien einigermaßen gut zu überleben. Eine bizarre und groteske Situation,wenn man in Yad Vashem steht – Pfad zu einer humaneren Zukunft,als Schlüssel zu unseren Wurzeln,als Tor zu unserer Erinnerung wird diese Stätte ge-

nannt,wiewohl die Gegenwart nicht weniger grausam ist und man als Besucher das Gefühl nicht loswird,dass der Weg zum Miteinander versperrt bleibt. Die riesige Gedenkstätte als Mahnmal für Gewaltlosigkeit und für die im Holocaust zu Tode gekommenen Millionen Juden liegt am Berg der Erinnerung in Jerusalem und besteht seit dem Jahre 1953. Rund zwei Millionen Besucher zeigen sich jährlich beeindruckt von der Art und Weise,wie die Geschichte des Holocaust aufgearbeitet wird. Die Archive dort enthalten mehr als 60 Millionen Dokumente, Fotos,Filme und Bänder und dienen Studenten und Schülern aus allen möglichen Ländern der Welt zum Studium. Die Bücherei ist die größte ihrerArt auf der Welt mit über 70.000 Titeln und erschütternd sind die rund

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keine Gefahr.Diesen jungen Araberinnen sind die Sorgen ins Gesicht geschrieben.Zuversichtliches Lächeln für die Kamera: Aber was wird morgen sein? Millionen gingen in diese Waggons gepfercht auf die letzte Reise – in die Konzentrationslager. Orthodoxe Juden – ein Grund für die Unversöhnlichkeit mit den Palästinensern. Vor 2000 Jahren wurde der zweite Tempel der Juden von den Römern zerstört. Geblieben ist im Westen ein Teil des herodianischen Befestigungswalls, seit Jahrhunderten noch Klagemauer genannt. Hier beklagen die Juden den Verlust des Tempels.

50.000 aufgenommenen Augenzeugenberichte – jener,welche die Gräuel der Nazi-Ära zum Glück überlebten.

Bemühen für ein Miteinander

Es war kein Gegenstand für diese Reportage,über die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe des Landes zu befinden und diese zu analysieren,da gibt es Besserwissende und Berufenere. Viel mehr steht im Zentrum meiner Gedanken die Frage:Warum tun sich die Menschen das gegenseitig an? Selbst in den Diskussionen mit gebildeten und international erfahrenen Israelis und Palästinensern ist zu spüren,dass dieses Bemühen für ein Miteinander am 28. September 2000 mit einem Schlag zunichte gemacht worden ist. Damals schritt Ariel Sharon,wild entschlossen,Ministerpräsident von Israel zu werden,geschützt von rund tausend Polizisten,auf Jerusalems umstrittenstes Landstück zu. Es war der Besuch des erhabenen, mit geschliffenen rosa und grauen Steinen gepflasterten Plateaus,das die Juden „Tempelberg“ nennen und die Muslime „Haram Al-Sharif“ (Erhabenes Heiligtum). Außer bei den Freitagsgebeten wirkt dieser Platz oft wie ausgestorben. Später behauptete Sharon,er habe nur den freien Zugang zum Tempel prüfen wollen und ob man dort (im

Beisein von tausend bewaffneten Polizisten und Soldaten) in Ruhe beten könne. Sein wahres Motiv war jedoch,die Ultrarechten –was ihm damit auch gelang – auf seine Seite zu bringen und damit den damaligen Ministerpräsidenten Ehud Barak zu schwächen und Benjamin Netanjahus Rückkehr zur politischen Macht zu vereiteln. Es war wohl der größte Fehler Baraks,Sharon diesen Besuch zu dem äußerst sensiblen muslimischen Heiligtum zu gestatten.

Seit dessen Expedition auf den heiligen Tempelberg kommt Israel nicht mehr zu Ruhe.

Das heilige Herz des Zorns

Der Tempelberg erhebt sich im Zentrum Jerusalems,er ist Juden wie Muslimen heilig. Hier stand einst der Tempel des Herodes, hier soll der Prophet Mohammed in den Himmel aufgestiegen sein. Erbittert wird darum gestritten,wer auf dem Tempelberg die älteren Rechte hat – mit Religion,mit Gewalt und sogar mit Archäologie. Von allen Seiten umgeben Friedhöfe die Altstadt von Jerusalem,jüdische, muslimische,armenische,katholische und orthodoxe. Beinahe alles in Jerusalem ist eine Frage der Religion und die Grenzen zwischen Glaube und Wahn liegen oft beängstigend nahe. Für die Juden ist dieser Berg der zentrale Ort ihrer Reli-

Land der Juden und Palästinenser

Jude und Israeli – das sind keineswegs synonyme Namen für die Bevölkerung des Staates Israel. Das Land hat rund 5,6 Millionen Einwohner,von denen knapp 80 Prozent (etwa 4,5 Millionen Menschen) als Juden bezeichnet werden können. Weitere Bevölkerungsgruppen sind 900.000 palästinensische Muslime,160.000 palästinensische Christen und 100.000 Drusen. Sie alle besitzen einen israelischen Pass,sind also Israelis,aber ihre „Nationalität“ (Jude,Druse,Araber) ist in dem Dokument vermerkt. Inzwischen siedeln auch rund 140.000 jüdische Israelis in den seit 1967 von Israel besetzten Gebieten Gazastreifen,Golanhöhen und West Bank,der Heimat von 1,6 Millio-

gion,wo einst der erste und der zweite Tempel standen und wo die Bundeslade mit den Gesetzestafeln des Moses aufbewahrt wurde. Das rund 470 x 300 Meter große Plateau des Tempelberges überragt das alte Jerusalem nur um 20 Meter. Jüdische Fundamentalisten haben in den zurückliegenden Jahrzehnten wiederholt versucht,die Moscheen auf dem Tempelberg zu zerstören. Unter Muslimen heißt der Tempelberg „Haram AlScharif“ (Erhabenes Heiligtum). Der Felsendom ist eine Moschee und die vergoldete Kuppel prägt das Stadtbild von Jerusalem.

nen überwiegend muslimischen Palästinensern. Israel ist ein junges Land:Das Durchschnittsalter beträgt 31 Jahre,ein Drittel der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Während die jüdische Bevölkerung zu 80 Prozent in den urbanen Regionen lebt, wohnen die meisten arabischen Israelis auf dem Land.

Nahezu die Hälfte aller israelischen Juden ist nicht in Israel geboren. Seit Beginn der verstärkten Einwanderung aus Osteuropa vergrößert sich dieser Anteil. Von den neuen Immigranten heben sich voller Stolz die Sabra ab – in Israel geborene Juden,die mit diesem Begriff dokumentieren,dass ihre Familie seit mindestens einer Generation im Land lebt.

Ausgerechnet der islamische Felsendom birgt auch das Zentrum der jüdischen Glaubenswelt:„Den Felsen der Gründung,auf dem Gott JahweAdam erschaffen haben soll.“ Muslime dagegen erkennen in dem Gestein einen Fußabdruck Mohammeds als Zeugnis seiner Himmelfahrt. In einer Höhlung unter dem Heiligtum liegt nach ihrer Tradition der „Seelenbrunnen“, an dem sich die Seelen Verstorbener zum Gebet versammeln. Auf dem Tempelberg treffen die Religionen aufeinander wie nirgendwo sonst. Und seit der Besetzung von Ost-Jerusalem durch

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Ein Blick vom Ölberg auf den Tempelberg und Jerusalem.Fast stündlich wechseln die Besuchergruppen – Katholiken, Kopten, Orthodoxe, Lutheraner – in der Grabeskirche.

die Israelis im Jahr 1967 ist sein Besitz zur zentralen Forderung sowohl israelischer Nationalisten als auch aller Palästinenser geworden. Wer war zuerst auf dem Berg? Die Israeliten? Oder die Palästinenser? Wessen Rechte sind also die älteren? Wem gehört der Berg heute? Juden oder Muslimen? Schon seit Jahren vermeiden es Vermittler im Nahost-Konflikt,dieses Thema nur zu erwähnen. Selbst wenn sich Israelis und Palästinenser in allen anderen Streitpunkten einigen sollten,in der Auseinandersetzung um die heiligsten 144.000 Quadratmeter der Welt ist kein tragfähiger Kompromiss in Sicht. Dort geht es nicht um Irdisches,dort geht’s um Gott und damit um alles. Deshalb wird die Kontroverse um den

Tempelberg mit allen Mitteln geführt,mit denen der Politik,der Religion und der Gewalt.

Ein Mythos bröckelt

Der Mythos Masada – eingezwängt zwischen der judäischen Küste und dem Westufer des Toten Meeres ragt ein mit Ruinen übersätes Felsplateau empor. Jährlich besuchen Hunderttausende diesen Schauplatz,an dem vor mehr als 19 Jahrhunderten etwa 1.000 jüdische Kinder, Frauen und Männer den kollektiven Selbstmord der römischen Sklaverei vorgezogen haben sollen. Masada wurde zum Symbol israelischer Selbstbehauptung gegenüber einer feindlichen Übermacht. Entstehen und Bedeutung dieses Mythos bröckeln

allerdings langsam ab. Historische Analysen und Untersuchungen brachten eine Reihe von Widersprüchen hervor. Aber noch immer gilt bei den Israelis Masada gleichsam als eine Legitimierung des Staates Israel zur Aufrüstung und Rechtfertigung jeder nur möglichen Polizeimaßnahme gegen die Araber. Israelische Rekruten müssen ihren Eid auf dem Gipfel von Masada ablegen. Der kollektive Selbstmord gilt zunehmend als wenig ruhmreiches Kapitel der jüdischen Geschichte. Es werden in Israel Zweifel laut,ob man bei Kämpfern,die ihre Frauen und Kinder niedergemacht haben,anstatt die Waffen gegen ihre Feinde zu richten,überhaupt von Tapferkeit sprechen könne. Überdeckt der Mythos des Selbstmords

nicht in Wirklichkeit die Resignation gegenüber dem Schicksal oder sogar die Todessehnsucht? Die Menschen in Israel zeigen eine gewisse Müdigkeit gegenüber den großen Mythen der Nation.

Die politische Sackgasse verläuft parallel zum beidseitigen Mangel an Einfühlungsvermögen. Eine Karikatur in der liberalen Zeitung HA’ARETZ zeigt die Intifada (Palästinenseraufstand) als ekelhaftes Ungeziefer, das einen menschlichen Körper zerfressen will. Es gab nur einen Brief eines Lesers,der sich bei dem Herausgeber der Zeitung beschwerte und gegen die krasse Entmenschlichung der Palästinenser in jener Zeichnung,die an berüchtigte Nazikarikaturen erinnerte,protestierte. ■

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Früher bevölkerten tausende Touristen die Altstadt – heute gähnende Leere. Vor dem Österreich-Hospiz. Eine Million arabischstämmiger Israelis gibt es. Sie fühlen sich in ihren Rechten diskriminiert. Seit mehr als 1300 Jahren krönt der Felsendom nach der Kaaba in Mekka und dem Grab des Propheten in Medina die heiligste Kultstätte – den Tempelberg. Zwölf prächtige Fenster von Marc Chagall gibt es in der Hadassah-Klinik. Sie symbolisieren die zwölf Stämme Israels.

Sich geborgen und sicher fühlen

Neue Formen des Bauens

Eine angenehme Lebensumwelt zu schaffen steht trotz aller technischen Errungenschaften der letzten Zeit auch heutzutage beim Bau eines Gebäudes im Vordergrund. Dabei darf aber nicht vergessen werden, neben der Funktionalität auch „natürliche Maßnahmen“ mit einzubeziehen.

Dies wollen wir anhand einiger aktueller Bauprojekte in der Steiermark aufzeigen, die unterschiedlichste Anforderungen ans Bauen mit vielgestaltigen Ausführungen stellen und bei deren Umsetzung darauf geachtet wurde,dass sich ihre Nutzer sicher und geborgen fühlen. Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten:dass es am rechten Fleck stehe,dass es wohlgegründet,dass es vollkom-

men ausgeführt sei. (Johann Wolfgang von Goethe) Wir verbringen unsere Zeit an den verschiedensten Orten:Zuhause,am Arbeitsplatz,in öffentlichen Gebäuden und auch in Freizeiteinrichtungen. Wir erwarten uns,dass diese unterschiedlichen Bereiche des Lebens immer unseren Bedürfnissen entsprechend gestaltet sind. Beim Bau eines Gebäudes spielt daher die Nutzungsqualität eine wichtige Rolle. Um diese zu erreichen,muss auf vieles geachtet werden. Beim Wohnbau ist dies meist jedem bewusst,da wir in diesem Fall oft sowohl Gestalter als auch Nutzer sind. Das Beispiel des von uns präsentierten Einfamilienwohnhauses zeigt, wie versucht wird,die Wünsche und Vorstellungen des Bauherrn zu verwirklichen,um eine optimale Wohnqualität für alle,die dieses Gebäude nutzen und sich darin wohl fühlen wollen,zu erreichen.

Im Gegensatz dazu steht bei öffentlichen Gebäuden für alle naturgemäß die Funktionalität verknüpft mit dem Nutzungsgrund im Vordergrund. Man setzt voraus,dass alles dem heutigen Stand der Technik angepasst ist und dennoch darf nicht darauf vergessen werden,auch eine freundliche Atmosphäre zu gestalten,da wir doch häufig einen Großteil unserer Zeit dort verbringen. Natürlich kann es nicht jedem recht gemacht werden,da die Geschmäcker verschieden sind,doch eine gute Architektur berücksichtigt,dass den Nutzern der Räume sowohl die nötige Abgeschiedenheit als auch ein Höchstmaß an sozialer Kommunikation ermöglicht wird. Im Vordergrund steht also der Lebensraum für Menschen und nicht die Wirkung des Gebäudes auf andere. Das Modernisierungsprojekt des LKHs Stolzalpe ist ein gelungenes Beispiel dafür. So wurde neben dem nöti-

gen Komfort für Patienten und Personal auch auf eine Raumausstattung geachtet,die ideale Rahmenbedingungen für eine Genesung bietet. Für eine angenehmeAtmosphäre spielt der „Ausdruck des Inneren“ eines Gebäudes eine bedeutende Rolle. Wie sieht es mit der Raumaufteilung und -gewichtung aus? Welche Farben und Formen stecken in dem Gebäude,in dem wir uns aufhalten? Die Berücksichtigung dieser Faktoren hat sich gerade in den letzten Jahren entwickelt. Ein auffallendes und nicht alltägliches Beispiel dafür ist die neue Tiefgarage am Grazer Karmeliterplatz,die aufgrund extra hoher Beleuchtungsdichte und einer warmen Farbgestaltung ein hohes Maß an Sicherheit ausstrahlen soll,damit wir uns sogar dort, an einem Ort,der bei vielen eher Unbehagen ausstrahlt,so sicher wie möglich fühlen können. Beim Bau eines Gebäudes ist

28 Klipp Februar 2004

weiters der Standort entscheidend. Die einen drängen in die Stadt,mit kurzen Wegzeiten,einer ausgebauten Infrastruktur, dafür aber einer hohen Bebauungsdichte und kaum einer Naherholung,die anderen bevorzugen das Land,mit geringer Umweltbelastung,wo jedoch die Versorgung zum Teil nicht ausreichend ist. Das Büro- und Geschäftshaus der TPA (Treuhand PartnerAustria) in Graz ist vor allem dadurch hervorzuheben,dass es sich nur wenige Gehminuten

bauten ist es oft schwierig,den alten Baubestand so mit dem neuen zu verbinden,dass eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird. Bei der Generalsanierung der HBLA Schrödinger wurde auf die Eingliederung bedeutender alter Bauteile besonderes Augenmerk gelegt,indem die verbindenden Gänge durch offene Bereiche und Oberlichtglasfenster hell gestaltet wurden. Auch beim neuen Steirischen Feuerwehrmuseum in Groß St.-Florian gelang es durch

Optimismus in steirischer Bauwirtschaft

Bis zu drei Prozent Wachstum erhofft

Optimistisch,aber nicht euphorisch – so gehen die Spitzenvertreter der steirischen Bauwirtschaft ins neue Jahr. Während der Sprecher der Bauindustrie,Porr-Vorstandschef DI Stefan Gillich,eine Steigerung von „etwa zwei Prozent“ annimmt,gibt sich der Vertreter des Baugewerbes,Landesinnungsmeister Ing. Hans-Werner Frömmel,bescheidener. Er geht von einem prognostizierten Wachstum von rund einem Prozent des Bauproduktionswertes aus.

Laut Frömmel zeichne sich in allen Prognosen ab,dass die Bauwirtschaft ihren Tiefpunkt bald überwunden habe. „Wenn es heuer noch nicht so weit kommt,sollte das spätestens i nächsten Jahr der Fall sein“,zeigte er sich optimistisch. Selbst wenn im Wohnbau ein leichtes minus von 0,4 Prozent und im sonstigen Hochbau von minus 4,8 Prozent erwartet würden,müssten derVerkehrswegebau (plus 9,3 Prozent) und der Wasserbau (plus 1,3 Prozent) für eine leichte Steigerung sorgen.

vom Stadtzentrum befindet. Aufgrund dieser Nähe genießen die Mieter alle Vorteile der innenstädtischen Infrastruktur. Das Gebäude beherbergt sowohl Büros als auch Räumlichkeiten für Veranstaltungen und kann als Mittelpunkt in diesem Teil der Stadt gesehen werden,um den herum

Neues entstehen kann.

Das Zusammenleben am Land benötigt auch Treffpunkte. Mit der Realisierung der Kultur- und Veranstaltungshalle Lannach geht der lang gehegte Wunsch der Bevölkerung nach einer besseren Möglichkeit,kulturelle Veranstaltungen auch in einer ländlichen Gemeinde zu ermöglichen,in Erfüllung.

Bei Sanierungen,An- und Um-

eine schwenkbare Leiter,die als Eingangstor dient,alte Bausubstanz und moderne Elemente zu einer harmonischen und doch mehrheitlich spannenden Einheit zu verbinden,in der sich Menschen wohl fühlen können. Wir sehnen uns also nach der Sicherheit,die uns ein Gebäude geben kann. „Das Haus mit seinen schützenden Mauern und seinem bergenden Dach,mit seinen Türen und Fenstern,die als vermittelnde Glieder den Verkehr mit der Außenwelt ermöglichen, fungiert als ein geschlossener Raum der Geborgenheit (...) gegenüber der bedrohlichen Weite derAußenwelt“,stellt auch Horst Fritze in seinem lesenswerten Buch „Am richtigen Ort“ fest. ■

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Steinhalle Lannach – Ein Treffpunkt

In der Marktgemeinde Lannach wird zur Zeit eine Kultur- und Veranstaltungshalle errichtet. Dazu wurde im Herbst 2002 ein Anforderungsprofil erstellt und ein Architekturwettbewerb vorbereitet.

Die Grundstückswahl fiel auf den so genannten „Kirchenspitz“,der sich in unmittelbarer Nähe zur Lannacher Kirche und zum Lannacher Schloss befindet. Diese Positionierung ist besonders bedeutend,da das Schloss und die Kirche miteinbezogen werden und sich das Gebäude zum Ort hin orientiert. Als Bindeglied zwischen der Halle und der Kirche wird ein großzügig gestalteter „Dorfplatz“ dienen.

Das Gebäude selbst wird drei funktionale Ebenen aufweisen: neben den Veranstaltungsräumen sind ein Speiselokal und ein Geschäftslokal geplant.

Baulich gesehen kann man zwei grobe Teile unterscheiden:Den südlichen Teil,der generell zweigeschossig in Ortbetonbauweise hergestellt wird und teilweise geschosshoch in das Erdreich einschneidet,und den nördlichen Teil,der das große eingeschossige Volumen von Saal und Bühne sowie einen kleinen zweigeschossigen Bereich an der Ortsfassade umfasst und der bereichsweise unterkellert ist.

Enorme Höhenunterschiede

Auffallend ist die Höhenentwicklung der Halle. Die Traufkante reicht im Süden ca. 3,40 m über den Platz,im Norden hingegen liegt sie 14 m über dem Geländeniveau. Die Höhe des Fußbodens des höchstgelegenen Aufenthaltsraumes liegt bei 4 m genau auf dem südlich angrenzenden Niveau.

Erschlossen wird das Gebäude primär über den Haupteingang für Veranstaltungsbesucher und

den Gastronomieeingang,die platzseitig im Obergeschoss liegen. Ersterer führt in einen mehrgeschossigen Galerie- und Foyerbereich,von dem aus alle öffentlichen Bereiche erschlossen werden. Auch auf Erdgeschossniveau sind Eingänge vorhanden.

Außergewöhnliche Hülle

Das Außergewöhnlichste an der Halle ist wohl ihre Hülle. Dem im Architekturwettbewerb formulierten Ziel gemäß werden das Dach und ein Teil der Fassaden in demselben Material ausgeführt,nämlich in Naturstein. Regionaler Stainzer Gneis wird eingesetzt,jedoch nicht plattenförmig,sondern als Bruchschotter (am Dach lose geschüttet, an der Fassade zementgebunden). Auch der Platz soll dazupassend gestaltet werden. Aus diesem Grund wird das Gebäude auch „Steinhalle Lannach“ heißen.

Der Kultur- und Veranstaltungssaal wird rund 550 Sitzplätze beziehungsweise 880 Stehplätze aufweisen. Ein großzügiges Foyer,eine Galerie und Seminarräume ermöglichen auch Veranstaltungen in kleinerem Rahmen. Es wurde darauf geachtet, dass sich im Inneren des Gebäudes keine Blickbarrieren ergeben.

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für die Bewohner

Besonders sind auch die mobilen Trennwände,durch die der ganze Baukörper als ein Raum nutzbar gemacht werden kann und man vom Foyer direkt in den Saal hinunterblicken kann.

Mit einer professionellen Bühne sowie einer ausgezeichneten Akustik im Saal werden die heutigenAnforderungen an Theaterund Konzertveranstaltungen,an

Vorträge und Seminare sowie an Bälle und Ausstellungen erfüllt, wobei auch eine ständige Gastronomie und Geschäftsflächen miteingebunden werden,die das Objekt bereichern.

Die Errichtungskosten belaufen sich auf rund 5,6 Mio €,die Fertigstellung der Steinhalle in Lannach ist für Herbst 2004 geplant. ■

Bereiche „Akustik“ sowie „Statik und Konstruktion“

Das Projekt gestaltet sich für die Akustik als auch die Statik als große Herausforderung. Aufgrund der starken vertikalen und horizontalen Gliederung und der schlechten Bodenverhältnisse muss das Bauwerk zur Gänze auf Stahlbetonspornen tiefgegründet werden. Das aufsteigendeGebäude wird durch tragende Wandscheiben,Boden- und Deckenplatten aus Stahlbeton

ausgesteift.Wegen der großen Spannweite werdendas Dachtragwerk und die Außenstützen der Veranstaltungshalle als Stahlkonstruktion realisiert. Für die Auslegung der Raumakustikdes

Saales werden Computersimulationen durchgeführt,damit bei dieser anspruchsvollen und unsymmetrischen Saalgeometrie optimale Hörverhältnisse erzielt werden. ■

Bürgermeister Josef Niggas: Die Halle ist eine Investition für die Zukunft unseres Gemeindelebens

Steinhalle ist eine großartige Bereicherung

Mit dem Projekt Steinhalle Lannach ist ein lang gehegter Wunsch sowohl seitens der Gemeinde als auch seitens der Bevölkerung in Erfüllung gegangen. So wurde schon lange gefordert,in der Marktgemeinde Lannach eine bessere Möglichkeit für kulturelle Veranstaltungen zu schaffen. Bis dato war es nur möglich,den Turnsaal der Volksschule dafür zu nutzen,was jedoch häufig zu Einschränkungen des Turnbetriebes führte. Daher wurde ver-

sucht,eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden. Die Gemeinde war lange nur eine Wohnsitzgemeinde mit ländlichem Charakter,doch schon seit längerem werden neue Betriebe angesiedelt und verbesserte Einkaufsmöglichkeiten geschaffen. „Wir wollen Lannach noch bekannter machen,vor allem was Kulturveranstaltungen betrifft“,zeigt sich Bürgermeister Josef Niggas zufrieden und ist weiters überzeugt:„Der Bau der neuen Kultur- und Veranstaltungshalle ist für Lannach eine großartige Bereicherung.“ ■

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● Fläche Bauplatz:4.711 m2

● Bebaute Fläche:1.533 m2

● Gesamtkosten:ca. € 5,6 Mio.

● Zeitplan

Ideenfindung/Programmerstellung:August – Oktober 2002

Architekturwettbewerb:November 2002 – Jänner 2003

Beginn Behördenverfahren:Juni 2003

Baubeginn:September 2003

Fertigstellung:Herbst 2004

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Wir wollen Lannach durch Kultur noch bekannter machen
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• Fakten • Fakten • Fakten • Fakten • Fakten • Fakten
Fakten
Sonderthema

Wohnhaus auf starker Hangneigung

Großzügiger Ausblick auf die Stadt

Das Einfamilienwohnhaus wurde von der Nussmüller Architekten ZT GmbH geplant und befindet sich in der Nähe der Waltendorfer Hauptstraße in einem äußerst ruhig gelegenen Einfamilienhausgebiet östlich des Zentrums von Graz. Das Grundstück liegt an einem lang gezogenen Höhenrücken und entwickelt sich in seiner Länge den Hügel hinauf. Es bietet einen großzügigen Ausblick auf den südlichen Teil der Stadt und das weite Grazer Feld.

Der Baukörper staffelt sich in vier abgetreppten kubischen Geschossen der starken Hangneigung folgend in die Höhe. Diese organische topographische Einfügung entspricht dem ausdrücklichen Wunsch der Bauherren,von möglichst allen Räumen direkt auf das Gelände hinaustreten zu können.

An der Zufahrtsstraße befindet sich der Besucherparkplatz,von der aus man unter dem gemeinsamen Dach für die Autoabstellplätze und dem Zuweg durch einen Windfang das unterste Geschoß betritt.

Im zweiten Geschoß befinden sich an einem lang ge-

Aufgrund der starken Hanglage bietet sich eine „abgetreppte“ Anordnung der einzelnen Wohnelemente an, die Grundstücksgröße von 23x55m wird optimal ausgenützt.

streckten Gang die Kinderzimmer mit Bad und WC neben einem Gästezimmer mit Bad und einer großzügig gestalteten Sauna,von der aus man auch

direkter Fortsetzung zur untersten Treppe steht,führt direkt zum zentralen Wohngeschoß, in dem sich ein ausgedehnter

Das Modell des Wohnhauses verdeutlicht die Höhenunterschiede der einzelnen Module, die zusammen eine Wohnfläche von knapp 358 m2 ergeben.

32 Klipp Februar 2004

Wohnbereich,eine funktionelle Küche und ein gemütlicher Essbereich befinden. Durch eine Balkontüre und zwei hohe Falttüren tritt man auf die große Terrasse. Dort ist eine glasgedeckte Pergola anschließend an die Hauswand platziert,die über dem Glas von Wein überwachsen wird. Auffallend sind der Essbereich und die Sitzgruppe am offenen Kamin,die auf zwei Ebenen mit zwei über die gesamte Raumbreite durchlaufenden Treppen organisiert sind. Darüber befinden sich hinter einer Brüstungsmauer noch zwei weitere Treppensteigungen. Höher gelegen gibt es den Zugang zum seitlich vorspringenden Bibliotheksraum. Dieser ist sowohl

südlich als auch westlich mit einer raumhohen Verglasung ausgestattet. Schließlich erreicht man über den letzten Stiegenabschnitt das Elterngeschoß mit zwei Schlafzimmern,einem Bad und einem breiten Gang mit Möblierung. Dieser am höchsten gelegene,nach Westen ausragende Baukörper gibt dem Außenraum einen oberen Abschluss und erzeugt eine „Hofbildung“.

Die durchgehende Treppenführung gibt dem ganzen Haus ein Rückgrat und verbindet mit diversen Durchblicken alle Raumteile. Zusätzlich ist in zentraler Lage desAußenraumes ein Schwimmbad gelegen. ■

Fakten • Fakten • Fakten • Fakten • Fakten

● Planungszeitraum:Juli 2002

– Mai 2003

● Baufertigstellung:Winter

2003/2004

● Nutzfläche:357,68 m2 – auf vier Ebenen

Drei Mal schöner wohnen mit Schuster Immobilien

Gleich mit drei neuen Wohnobjekten der Extraklasse kann Schuster-Immobilientreuhand aufwarten. Jedes der exklusiven Projekte garantiert Wohnvergnügen pur. In Kaindorf an der Sulm wurden qualitativ hochwertige Eigentumswohnungen in unmittelbarer Nähe zur Leibnitzer Innen-

oder einen Carport für zwei Autoabstellplätze. Die Eigenheime mit massiven Ziegelaußenwänden sind komplett unterkellert, die Grünflächen rund um die Eigenheime sind großzügig dimensioniert.

abgetreppter Baukörper

● Grundstücksfläche: 23 x 55 m

● Planung:NussmüllerArchitekten ZT GmbH,Zinzendorfgasse 1,8010 Graz

stadt fertig gestellt. Sämtliche öffentliche Einrichtungen sind zu Fuß erreichbar. Die Autobahnauffahrt zurA9 liegt in einer Entfernung von weniger als zwei Kilometern. Alle Wohnungen verfügen über ein Kellerabteil,einenüberdachtenKFZ-AbstellplatzsowieeinenGartenanteil oder auch einen geräumigen Balkon. Weiters bietet Schuster Immobilientreuhand großzügige Einfamilienhäuser im Landschaftsschutzgebiet im Ortsteil Ragnitz der Gemeinde Kainbach. Jedes Haus besitzt eine eigene Terrasse,große Balkone sowie eine Doppelgarage

In Frohnleiten wurde im vergangenen Jahr eine neue Anlage übergeben,die sich besonders durch ihre attraktive Wohngegend und architektonisch ansprechende Optik auszeichnet. Zwei Maisonetten sind noch zu haben. Schuster Immobilientreuhand,einer der renommiertesten KomplettdienstleisterinderImmobilienbranche,beschäftigt an den Standorten Graz,Frohnleiten und Wien rund 20 Mitarbeiter. Neben

Immobilienvermittlung,-verwaltungund-veranlagungbesitztdas Unternehmen auch große Erfahrung im Organisations-,Kostenund Terminmanagement bei ökologischer Bauweise. ❑

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Sonderthema
Terrassenwohnungen in Kaindorf/Leibnitz Wohnanlage Ragnitz-Kainbach/Graz Leben über den Dächern von Frohnleiten
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Foto:Paul Ott

IKONA“,„Rot in der russischen Kunst“,„Ernst Fuchs“ etc. Anspruchsvolle Kunst in ungewohntem Umfeld der Feuerwehr ist das Erfolgsrezept des Feuerwehrmuseums Groß St. Florian. Nach dem großen Umbau im Jahr 2003 präsentiert sich das Feuerwehrmuseum Groß St. Florian heuer mit einer um 400 m2 erweiterten Fahrzeughalle. Damit ist viel Platz für das angestammte Thema Feuerwehr sowie für viel Kunst, unter anderem auch heuer wieder aus Russland.

Auf insgesamt fünf Sonderausstellungsräume können die Museumsmacher um Leiter Mag. Hannes Weinelt nun zurückgreifen,mit denen das Feuerwehrmuseum heuer noch kräftiger durchstarten will. Highlight ist die von Juli bis Ende Oktober laufende große Ausstellung „Liebe,Tod und Leidenschaft im Russland der Zaren“. „Die Ausstellung ‚Liebe, Tod und Leidenschaft im Russland der Zaren‘ knüpft an die beiden vorangegangenen Russland-Ausstellungen im FM an: gab ROT einen Überblick über die russische Volksseele,IKONA über die russische Religiosität,führt Liebe,Tod und Leidenschaft in die große russische Emotion“,erklärt Hannes Weinelt.

Gezeigt werden unter anderen Größen der russischen Malerei sechs Hauptwerke des im 19. Jahrhundert lebenden Ilja Repin, der großartige,emotionsgeladene Genre- und Historienmalerei geschaffen hat:Etwa die „Wolgatreidler“ und „Die Kosaken“,ein Bild in den formatsprengenden Ausmaßen von 2,5 mal 4 Meter (der Versicherungswert allein für dieses Bild beträgt drei Mio. Euro).

Den Beginn der Museumssaison

Der heilige Florian und die große Kunst der Emotionen im Feuerwehrmuseum Groß St. Florian

des Feuerwehrmuseums setzt die bekannte Deutschlandsberger Malerin KittyAckermann ab dem 27. Februar mit „Schranken zur Nacht“.

Ab 2. April sind unter dem Titel „Der AugenBlick des Sehens“ erstmals Farbfotografien des bisher ausschließlich mit Schwarzweißfotokunst brillierenden

Heinz Fischer (Leiter des Grazer Presseclubs) zu sehen.

Dem Ahnherrn aller Feuerwehren ist ab 1. Mai die große Ausstellung „1700 Jahre heiliger Florian“ gewidmet,dessen Märtyrertod sich am 4. Mai zum 1700. Mal jährt. Er ist nicht nur der am längsten dargestellte Heilige Österreichs,sondern der Inbegriff aller Schutzheiligen. Ne-

ben der Wirkstätte des hl. Florian in Oberösterreich beherbergt nur noch Groß St. Florian eine Reliquie des Heiligen. Mit Statuen und Bildern wird eine anschauliche Geschichte des Floriani-Themas rekonstruiert, zurück bis zur „Römerfeuerwehr“.

Vor acht Jahren begann die österreichweit einzigartige Erfolgsgeschichte des Feuerwehrmuseums Groß St. Florian,das den Schritt über das klassische „Spritzen- und Pumpenmuseum“ oder auch einer „Remise von Feuerwehrautos“ hinaus wagte. Das Wagnis heißt Kunst. Wer hätte zuvor auch erwartet, in der weststeirischen Marktgemeinde Groß St. Florian Kunst

eines Ernst Fuchs (2002),russische Ikonen (2001) oder,die bisherige Erfolgsausstellung im Feuerwehrmuseum,„Rot – ein halbes Jahrtausend russischer Kunst“ (1999),mit Werken von Chagall und Malewitsch zu sehen; eine Ausstellung,die zuvor im renommierten „Kunstforum“ in Wien gelaufen ist und von Hannes Weinelt nach Groß St. Florian gelotst werden konnte. Mit über 20.000 Besuchern in drei Monaten wurde

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Installateur Josef Painsi Marktring 10 8522 Groß St. Florian Tel. 03464/2167 Steinmetzbetrieb Oswald Delemeschnig Grazer Straße 3, 8522 Groß St. Florian Tel. 03463/2391 Feuerwehrfahrzeuge gibt’s natürlich auch!

sie regelrecht gestürmt. Mit einem Niedrigbudget von 2,5 Mio. Schilling eine organisatorische Meisterleistung,denkt man nur an die großspurigen 25 Mio.,die im selben Jahr die Joanneum-Ausstellung „Die Farbe Schwarz“ verschlang.

Jährlich 10.000 Besucher

„Wir sind das einzige kunstorientierte Feuerwehrmuseum Österreichs,wo eine derartige Besucherfrequenz zu verzeichnen ist“,freut sich Museumsleiter Mag. Hannes Weinelt.

halten. Mit dem Umbau (inklusive behindertengerechter Gestaltung) ist man nun in der Lage,je eine eigene Halle für die Oldtimer und für die alten Geräte zur Verfügung zu haben. So können nun der älteste österreichische Feuerwehroldtimer aus dem Jahr 1904 sowie der von einem Militärfahrzeug zu einem Feuerwehrauto umgerüstete Dodge aus dem Jahr 1941 entsprechend großzügig präsentiert werden. Es spricht für die Offenheit und auch den Mut der Groß St. Florianer (Nomen est Omen) Floria-

Feuerwehrmuseum Groß St. Florian: Das Werk vieler Hände

Die Firma Resch installierte im Rahmen des Umbaus die Elektrik:„Eine besondere Herausforderung war die Schaffung von Platz für den Lift und der Einbau derAlarm- und die Brandmeldeanlage. Beim Neubau brachten wir vor allem die Installationen der Beleuchtung an“,sagt FirmeninhaberAlois Resch.

Die Glaserei Helmut Zeilinger zeichnet für die Gesamtverglasung,Ganzglasfassade und Ganzglastürkonstruktionen des neuen Feuerwehrmuseums verantwortlich. Glasermeister Helmut Zeilinger:„Eswarfürunsvongroßer Bedeutung,direkt etwas für den OrtundfürdenVereinundfürdas Feuerwehrmuseum zu tun.“

(Feuerwehr-)Farbnummer,die in Groß St. Florian nunmehr sowohl von den Feuerwehrautos,dem Logo und dem Museumsbau prangt. „Es ist angenehm für uns, dass es derartige Arbeiten im Ort gibt. Insbesondere auch,da wir auch immer wieder für die Gestaltung der Ausstellungsräume engagiert werden“,erklärt das Team der Firma Hammer. Steinmetzmeister Oswald Delemeschnig kam die besondereAufgabe zu,im Feuerwehrmuseum insgesamt 150 m2 des bruchrauen Solnhofer Marmors aus dem süddeutschen Jura-Gebiet zu verle-

Aber auch das Thema Feuerwehr kommt keineswegs zu kurz. Insbesondere widmet man sich der Geschichte und Entwicklung der Steirischen Feuerwehr,mit dem Schwerpunkt der Tätigkeit der modernen Wehren:„Helme aus aller Welt“,„Mit dem Feuer spielen“ und „Unsere Feuerwehr im Bezirk Deutschlandsberg“ hießen die Sonderausstellungen zum Thema. Zusätzlich locken die sechs Feuerwehroldtimer, Landfahrspritzen und Feuerwehrgerät aus früheren Zeiten. So gelang es,einen hervorragenden jährlichen Besucherstrom von 10.000 Gästen zu

ni-Jünger,zwei Inhalte an einem Ort zu präsentieren,noch dazu in der weststeirischen „Provinz“. Dieses Konzept ist voll aufgegangen.

Initiator und die gute Seele des Feuerwehrmuseums ist dessen Obmann und Landtagspräsident Reinhold Purr,der sich auch rührig um das finanzielle Gedeihen des Hauses bemüht. Dass mit einem absoluten Niedrigbudget immer wieder derartige Museumshighlights ins weststeirische Groß St. Florian gebracht werden können,ist aber auch dem engagierten kleinen Team um Leiter Hannes Weinelt zu verdanken.

Schmiedemeister Werner Sturm ist für den Bau der Stahlbaukonstruktion der neuen Museumshalle verantwortlich. „Wir sind stolz darauf,mit dieser komplizierten Stahlbaukonstruktion den Bau des Feuerwehrmuseums unterstützt zu haben,und hoffen,dass das Feuerwehrmuseum in den neuen Räumen weiter so erfolgreiche Ausstellungen zeigen kann“,ist Werner Sturm zuversichtlich. Die Dachdeckerei Franz Inschlag führte sämtliche Dachdecker- und Flachdacharbeiten aus. „Öffentliche Bauten wie das Feuerwehrmuseum Groß St. Florian bringen immer ein Renommee für die beteiligte Firma mit sich. Das Museum bringt viel für den Ort“,wünscht sich Dachdeckermeister Franz Inschlag.

Für die markante Farbe des Feuerwehrmuseums hat der Malereibetrieb Hammer gesorgt. RAL 3000 ist die Bezeichnung der

gen. „Mit den eingeschlossenen Blasen mit Fossilien wie Schnecken,Muschelnetc.undseinembeige-braunenTonverleihter einem Geschichte vermittelnden Museumsbau einen besonderen Charakter“,freut sich Steinmetzmeister Oswald Delemeschnig noch heute über diesenAuftrag.

Josef Painsis Intallationsunternehmen hat wie schon beim ersten Bau auch im Erweiterungsbau sämtliche Wasser- und Heizungsinstallationen durchgeführt. „Es istschön,fürsolchedenOrtbereichernde Projekte zu arbeiten“, freutsichJosefPainsiüberdieBelebung. ■

35 SCHLÜSSELDIENST Helmut Zeilinger 8522 Groß St. Florian • Tel. 03464/22 55 Spiegel Bilderrahmen Geschenkartikel Bleiverglasungen Messingverglasungen Jalousien Markisen Rolläden GLASEREI • KUNSTVERGLASUNG • SONNENSCHUTZ
Ilja Repin „Die Kosaken“ Landtagspräsident und Obmann des Feuerwehrmuseums Reinhold Purr mit Mag. Hannes Weinelt und dem Team
Sonderthema

Akutversorgung und Nachsorge unter einem Dach ermöglichen höheren Genesungserfolg.

Moderne Spitalsarchitektur lässt das LKH Stolzalpe in neuem Glanz erstrahlen

In den letzten Jahren wurde im LKH Stolzalpe ein beachtliches bauliches Programm in Angriff genommen. Ein erfreulicher Etappensieg war die Eröffnung des sanierten Westtraktes am 2. Juli 2003.

Die vielfältigen Bautätigkeiten,die sensiblen Einbindungen neuer Baukörper in die gewachsenen Ensembles sind Zeugen eines gelungenen Modernisierungsschubes des steirischen Spitalswesens und wichtige Schritte in eine patientenorientierte Zukunft“,so Dir. Dipl.-Ing. Walter Raiger von der KAGes.

Hell und freundlich sind auch die Patientenzimmer der Allgemeinen Klasse. Die integrierten Sanitärzellen sind behindertengerecht ausgestattet.

Gestiegener Patienten- und Personalkomfort

Das Modernisierungsprojekt bringt eine spürbare Standardverbesserung in der Betreuung derPatientenundindertäglichen Arbeit des Personals.

So sind die vier Geschoßebenen komfortabel mit einem Panoramalift zur erreichen. In sämtlichen Patientenzimmern befinden sich behindertengerechte sanitäre Einheiten. Die Raumausstattung vermittelt eine besonders freundliche Atmosphäre. Zudem bieten die nach Süden ausgerichteten Patientenzimmer einen wunderschönen Blick auf die herrliche Gebirgswelt und unterstützt durch viel Sonne und frische Höhenluft verfügt das LKH Stolzalpe über einzigartige „naturgegebene“ Rahmenbedingungen zur Genesung.

Ein österreichisches Novum stellt die von der Klinik JudendorfStraßengelGmbHexterngeführte Rehab-Station im RehabilitationszentrumStolzalpedar.Einzigartig ist dabei,dass Akutversorgung und Nachsorge unter einem Dach (bei unterschiedlichen Betreibern) untergebracht sind. So bekommendiePatientennichtnur eine bestmögliche operative und postoperative Versorgung,son-

Generalplaner Architekten

Dipl.-Ingenieure Walter u.

Titus Pernthaler, ZT KEG

einschließlich Projektmanagement und örtliche Bauaufsicht

dernauchdieeventuellnotwendige Rehabilitation durch die Spezialisten in engster Kooperation.

Ein Bauprojekt von und für die MurauerInnen

Spitalsbauten sind stets von hohem öffentlichen Nutzen. Zum einen wird die Spitalsinfrastruktur nachhaltig verbessert,zum anderen wird die Bauwirtschaft mächtig angekurbelt. Die bekannt hohe heimische Wert-

Zahlen und Fakten zum Bau

✘ Kosten(Stichtag31.10. 2001):6,126Mio. €

✘ Gesamtbauzeit:17Monate

✘ BauzeitRehab:8Monate

✘ Bruttogeschossfläche: 3.720m2

✘ UmbauterRaum:13.400m3

✘ Auftraggeber:KAGes

✘ Projektbeauftragter:Dir. Dipl.-Ing.WalterRaiger

✘ Projektleiter:Ing.Deutschmann

✘ Generalplaner:Arch.Dipl.IngenieurePernthalerund ZTKEG

schöpfung von KAGes-Bauprojekten hat sich auch hier fortgesetzt. Projektmanagement,Planung und örtliche Bauaufsicht wurden durch die Architekten Dipl.-Ingenieure Walter und TitusPernthaler,ZTKEGdurchgeführt. In den öffentlichen Ausschreibungen konnten sich die steirischen Firmen durchsetzen und rund 85% für sich verbuchen. Nur um ein Beispiel zu nennen:Fa. Holz Bau Weiz hat alle Türen geliefert,die sowohl dem Schall-,Brand- als auch Strahlenschutz entsprechen mussten. Über 25% der Gesamtsumme gingen dabei an Firmen aus dem Bezirk Murau. ■

Mit dem Einbau des neuen Panoramaliftes wurde die Infrastruktur im Haus II deutlich verbessert.

Sonderthema 36 Klipp Februar 2004
ThyssenKrupp Aufzüge ThyssenKrupp ThyssenKruppAufzügeGmbH NiederlassungStmk.u.südl.Burgenl. A-8051,Wienerstr.331a Tel. 0316/ 687687 Fax 0316 687687–20 WirbietenIhnenfolgendes VerwaltungundWerkGratkorn Lieferprogramm: A-8101Gratkorn,Harterstraße1a Tel. 03124 23900–0 Personen-undLastenaufzüge Fax 03124/23900–299 Panoramaaufzüge info@thyssenkrupp-aufzuege.at TreppenliftefürBehinderte www.thyssenkrupp-aufzuege.at FahrtreppenundFahrsteige Wir richten ein..... S T O L Z STOLZ 8861 St.Georgen Tel.: 03537/606 Tischlerei
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Das bestehende,im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft befindliche Schulund Internatsgebäude wurde 1962 fertig gestellt. Bis 1993 führte man die Schule als „HBLA für wirtschaftliche Berufe und für Mode und Bekleidungstechnik“. Im Laufe der Jahre mussten aufgrund des großen

(BIG) befindet. Das Internat ließ man 2001 auf und am Standort Schrödingerstraße verblieb die „HBLA für wirtschaftliche Berufe“. Für die Neugestaltung und Generalsanierung wurde ein internationaler EU-weiter Wettbewerb mit vorangehenden Bewerbungsverfahren ausgeschrieben. Architekt DI Steinegger wurde

Bald die modernste Schule in Graz?

Zustromes an Schülern größere Unterrichtsbereiche wegen Raummangels im Stammgebäude disloziert untergebracht werden. Die „HBLA für Mode und Bekleidungstechnik“ wurde daher 1993 als eigenständige Schu-

aus 14 weiteren Architekturbüros ausgewählt,um das Projekt HBLA Schrödinger gemeinsam mit seinem Team,DI Christoph Kaspar und DI Katrin Böhm,zu planen.

Die wichtigsten Eckpunkte

le anerkannt und bezog 1997 das für sie generalsanierte Schulgebäude am Ortweinplatz,welches sich ebenso im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft

Der gesamte Schulgebäudekomplex wurde einer Generalsanierung unterzogen,auch die Heizung und sanitären Anlagen befinden sich nun zur Gänze auf dem heutigen Stand der Technik. Insgesamt hat man die Schule mit 2 großen Betriebsküchen und 5 Einzelplatzküchen ausgestattet. Baulich und architektonisch zu erwähnen ist die Absenkung des Hofbereiches,um einen ebenerdigen Charakter des Kellergeschosses zu gewinnen. Im Raumprogramm enthalten ist zu

Baubeginn:Juni 2002

Bauende:Juni 2004 (geplant)

Architektur:Büro Dipl.-Ing. Steinegger/Graz

Statik:Büro Dipl.-Ing. Birner/Graz

HT-Planung:Techn. Büro Grünbichler/ Kapfenberg

E-Technik Planung:Techn. Büro Samt/Gössendorf

Örtl. BauaufsichtBüro BM Leitner/Graz

Örtl. Bauaufsicht – Technik:Techn. Büro PTS/Graz

Nutzfläche – Zubau:ca. 3.500 m2

Nutzfläche mit Generalsanierung:ca. 7.700 m2

Gesamtbaukosten:ca. € 9.000.000,– netto

den bereits bestehenden Klassen die Herstellung von 8 neuen. Die neuen Klassenzimmer sind barrierefrei erreichbar und entsprechen den neuesten Standards. Bei der Anbindung des Neubaues zum Altbestand legte man auf eine großzügige Gestaltung der Verkehrs- und Erschließungsflächen besonderes Augenmerk. Die Gänge und trennenden Wände wurden durch offene Bereiche und Oberlichtglasflächen hell

und freundlich gestaltet. Das Konferenzzimmer ist als „schwebender“ Bauteil am Kopf des Zubaues situiert. Um möglichst rasche Baufortschritte zu ermöglichen und die Termine einzuhalten,sind die Planer gemeinsam mit den ausführenden Firmen mit etwa 2030 Mann täglich im Einsatz. Die HBLA Schrödinger wird man bald zu den modernsten Schulen in der Steiermark zählen dürfen.

g.
„HBLA Schrödinger“ „HBLA Schrödinger“
FAKTEN
Vorschau: HBLA Schrödinger nach dem Umbau Noch eine Baustelle, aber bald die modernste Schule in Graz Angenehme Atmosphäre durch natürlichen Lichteinfall

Behutsamkeit bestimmte den Bau der Tiefgarage am Grazer Karmeliterplatz,war doch große Rücksichtnahme auf die archäologischen Grabungen geboten. Die für den Bau verantwortliche „Erste Grazer Tiefgaragen Errichtungs- und Betriebsgesellschaft“,EGT,wird im Juni den Parkkunden eine Tiefgarage übergeben,die nicht nur drei Parkdecks mit insgesamt 824 Stellplätzen,extra hoher Beleuchtungsdichte von 150 Lux in warmer pastellfarbener Farbgestaltung und einen für die ersten fünf Jahre garantierten Parktarif von 2,– Euro je Stunde inkludiert,sondern auch einen Blick in die Geschichte der Stadt erlaubt,berichtet EGT-Chef DI Jörg Krasser in seiner Bau- und Archäologiechronologie.

Am 8. 1. 2002 wurde der zum Tiefgaragenbau gegründeten EGT die Baukonzession zur Errichtung einer dreigeschossigen Tiefgarage unter Karmeliterplatz und Pfauengarten erteilt. Die Bauzeit war mit zwei Jahren limitiert,das gesamte Risiko der Finanzierung und Errichtung lag allein bei der EGT und außerdem konnte die Stadt für das behördliche Bauverfahren keinerlei Unterstützung zusagen. Der Generalplaner Rinderer & Partner mit seinem Planungsteam stand vor der heiklen Aufgabe,ein dem Anforderungsprofil entsprechendes Großprojekt gemeinsam mit dem Generalunternehmer Arbeitsgemeinschaft Tiefgarage Pongratz-Mandlbauer im vorgegebenen Kostenrahmen umzusetzen.

Dank der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Grabungsleiter Dr. Kramer konnten die archäologischen Untersuchungen immer wieder in Einklang mit der

„Eine Garage für die Archäologie“

Bautätigkeit gebracht werden.

Ab 2. April 2002 begann die Arbeit der Bagger am Gelände des Pfauengartens. Unter den bis 4m hohen Erdschichten konnte tatsächlich die Fortsetzung eines nahezu unversehrten Hallstattzeitlichen Siedlungshorizontes (Steinpflasterungen) aufgefunden werden. Bis zum 1. Oktober wurden im bereits zum Abgraben freigegebenen Südteil des Geländes,nur 50 cm tiefer,Siedlungsreste aus der Urnenfelderzeit gefunden.

Ab 1. November konnten ein zu-

erst als Fundament interpretierter Mauerteil,der sich mit fortschreitender Freilegung als Rest der im 17. Jhdt. eingestürzten Stadtmauer entpuppte,sowie zwei Kanonenpforten freigelegt werden. Die EGT entschloss sich,diese für die Stadtgeschichte bedeutenden Bauteile für die Zukunft zu erhalten und sichtbar in die Garage zu integrieren.

Parkerlebnis der besonderen Art

Um Besuchern auch einen Überblick über die im Rahmen

der Errichtung gemachten archäologischen Funde und Erkenntnisse zu geben,wurden im Stiegenhaus 6,dem Aufgang an der Hartiggasse,neben dem Lift in drei Geschossen Ausstellungsvitrinen errichtet,in denen die Geschichte des Ortes und einige exemplarische Fundstücke gezeigt werden.

Ab Anfang Dezember begannen die Bohrarbeiten für die bis in 12m Tiefe reichenden Pfahlwände an der Südseite des Karmeliterplatzes. Schneefall machte die Arbeit der Archäologen sehr mühsam.

Ende Februar 2003 erreichte der Erdaushub im Südostbereich, bei der Burgbastei,die Endtiefe. Dort wurde der anlässlich der Verlegung der Stadtmauer im 17. Jhdt. angelegte Kanal freigelegt,der sich in so gutem Zustand befindet,dass er auch in Zukunft zur Aufnahme der Regenwässer verwendet werden kann.

Anfang August war die Arbeit der Archäologen bis auf die Un-

Die tiefste Stelle der Baugrube am Karmeliterplatz

tersuchung der Rampen abgeschlossen. Anfang September war mit 11 m die Endtiefe des Aushubs am Karmeliterplatz erreicht und waren bereits die Stahlbetonarbeiten an der zweiten Garagendecke im Südteil abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt konnte dieArbeitsgemeinschaft Tiefgarage PongratzMandlbauer ihre volle Kapazität entfalten. Bis zu 70 Mann mit vier Großkränen,die eineAusladung von jeweils 35m hatten, waren nun im Zweischichtbetrieb tätig,um die Rohbauarbei-

ten noch vor Einbruch des zweiten Winters abzuschließen. Bis Ende des Jahres 2003 waren 1500 t Baustahl und 22.000 m3 Beton verarbeitet worden,was einer Kapazität von 2.800 Mischwagen mit einem Fassungsvermögen von 8 m3 entspricht. Die Garage hat eineBruttogeschossfläche von 25.600 m2 und eine Kubatur von 80.000 m3. Die Gesamtherstellungskosten betragen netto rund 18 Millionen Euro,was bei Baubeginn noch beachtliche 247 Mio. Schilling waren.

bwohl es in Graz schwierig geworden ist, bei Tiefgaragenprojekten über Superlative zu berichten,so glaube ich doch,dass das Projekt der EGT einige bieten wird! Unsere Garage wird mit 824 Stellplätzen die größte in der Stadt sein. Volle VideoÜberwachung und eine sonst nirgendwo anzutreffende Helligkeit,in zusammenwirken mit dem Farbkonzept auf Basis heller Pastellfarben,erzeugen eine besonders freundliche Atmosphäre und bieten optimale Sicherheit“,so DI Jörg Krasser, GF der EGT.

DOie Arbeit am Karmeliterplatz in Graz brachte so manche Herausforderungen mit sich. Die archäologischen Funde,die Umstellung auf einen Zweischichtbetrieb oder die absolute Sicherung der angrenzenden,unter Denkmalschutz stehenden Objekte stellten keine leichte Aufgabe dar. Wir als Arbeitsgemeinschaft Tiefgarage Pongratz-Mandlbauer sind stolz, die geforderten Termine und Kosten bei der größten Tiefgarage in der Steiermark eingehalten zu haben“,so Bmst. Dipl.-Ing.Alexander Pongratz,GF derARGE Pongratz-Mandlbauer.

Die Bauarbeiten für die bis zu 14 m tiefe Parkgarage waren in einem höchst sensiblen Umfeld mit wertvoller historischer Bebauung und schwierigen Untergrundverhältnissen auszuführen und erforderten geotechnisches Fingerspitzengefühl. Diese Aufgabe konnte von den ausführenden Ziviltechniker-Büros Dr. K. Schippingerund Mag. E. Neubauer durch ihre jahrelange Erfahrung effizient und erfolgreich erbracht werden.

Fakten und Kontakte

Fakten:

Aushubmenge:110.000 m3

LKW-Fuhren:14.000

Aushubtiefe:bis 14 Meter

Betonmenge:22.000 m3; ent-

spricht 2.800 Mischwagen,1.500

Tonnen Baustahl,25.600 m2

Bruttogeschoßfläche,80.000 m3

umbauter Raum,4 Kräne,70

Mann Personal max.

☞ EGT – Erste Grazer Tiefgaragenerrichtungs- und betriebsgesellschaft m.b.H.,Herderergasse 12,A-8010 Graz,

EGT

Erste Grazer Tiefgaragenerrichtungs- und -betriebsgesellschaft m.b.H.

Tel.:0316/323753, E-Mail:krasser.hgi@aon.at

☞ Pongratz Bau Ges.m.b.H., Triester Straße 432,A-8055 Graz,Tel.:0316/296622-0, E-Mail:office@pongratz.at

☞ Ing. Mandlbauer Bauunternehmung GesmbH, A-8344 Bad Gleichenberg 10, Tel.:03159/23 15-0,E-Mail: zentrale@mandlbauer.at

☞ DI Dr. Kurt Schippinger,Ziviltechniker für Bauwesen,allg. beeid. u. ger. zertif. Sachverständiger,Wilhelm-Raabe-

Gasse 14,A-8010 Graz, Tel.:0316 / 68 21 44, E-Mail: office@schippinger.at

☞ Mag. Erhard Neubauer,Ziviltechniker,Ingenieurkonsulent für Erdwissenschaften, Wienerstraße 253, A-8051 Graz-Gösting, Tel.:0316/670 500-0,E-Mail: office-graz@zt-neubauer.at

ARGE

Planung Tiefgaragen Graz:

☞ Rinderer & Partner Ziviltechiker KEG,Grabenstraße 33,A-8010 Graz,Tel.: 0316/686571-0,E-Mail:

APTG

ARGE Planung Tiefgaragen Graz

Rinderer & Partner Ziviltechniker KEG

GP-Bau Generalplanungs- u. Bauträger GmbH,Kamper ZT KEG

Arch. Dipl.-Ing. Gerhard Kordon

office@rinderer-partner.at

☞ GP-Bau Generalplanungs- u. Bauträger GmbH,Aschau 52, A-8083 St. Stefan im Rosental, Tel.:03116/ 81033, E-Mail:gp-bau@aon.at

☞ Kamper ZT KEG,Hartenaugasse 39,A-8010 Graz, Tel.:0316/381095,E-Mail: zt-keg.office@aon.at

☞ Arch. Dipl.-Ing. Gerhard Kordon,Glacisstraße 35, A-8010 Graz,Tel.:0316/ 321468,E-Mail: arch.kordon@aon.at

Dipl.-Ing. Jörg Krasser Dipl.-Ing. Alexander Pongratz
ZT Diplomingenieur Dr.KurtSchippinger ZivilingenieurfürBauwesen Allg.beeideterundgerichtlich zertifizierterSachverständiger mag. erhard neubauer Ziviltechniker Ingenieurkonsulent für Erdwissenschaften Sonderthema

Österreichs Abdichtungs- und Beschichtungsspezialist auf Expansionskurs

Prophylaxe zur Wertsicherung und Erhaltung der Bausubstanz stehen heute in der Werteskala bei Errichtung und Sanierung von Objekten ganz obenauf. Die ATB-Spezialbau hat sich diesem Trend konsequent verschrieben.

Spezialisiert auf schützende Bodenbeschichtungen,Abdichtungen und Betonschutz setzt die ATB bedingungslos auf Professionalität – gepaart mit internationalem Know-how und langjährigem Erfahrungspotential.

Mit Innovation punkten

Als absolutes „Ass“ in der Sprühtechnologie hat sich dabei die neu entwickelte „HertecPolyurea-Sprühbeschichtung“ erwiesen: Dabei handelt es sich um einen spritzbaren, lösungsmittelfreien Zweikomponentenkunststoff mit hervorragenden Eigenschaften:

● Schutz von Betriebsanlagen gegen Verschleiß und Korrosion

● Abdichtung

● SchnelleAbhärtung

● Vertikale und horizontaleAnwendung

● 100-prozentige Bindung

● Höchste Witterungsbeständigkeit usw. Das sind nur einige der idealen Eigenschaften dieses Produktes.

Schichtstärke kann den jeweiligen Betriebsbedingungen individuell angepasst werden.

International präsent

DieATB Spezialbau – mit einem Marktanteil von 90 Prozent in Österreich unangefochtener Marktführer – zeigt mit Standorten in Deutschland,Tschechien und Dubai zunehmend auch international Flagge: In der Hauptstadt derVereinigtenArabischen Emirate ist es gelungen,einen international beachteten Auftrag an Land zu ziehen:Neben einem Projekt amAirport Dubai wird die ATB die Abdichtung der städtischen Kläranlagen mit dem System „Hertec-Polyurea“ übernehmen.

Auch die Bilanz in Österreich lässt sich sehen:So stehen neben dem Vorzeigeprojekt „Tiefgarage Karmeliterplatz“ auch die Park & Ride-Anlage Leopoldau und die Stadthalle Wien auf der Habenseite. ❑

ATB Spezialbau GmbH

Zillner Straße 18,A-5020 Salzburg, Tel. 0662/42 19 20

ATB Spezialbau GmbH

Gewerbepark 4,A-8564 Krottendorf-Gaisfeld,Tel. 03143/20 421

ATB Spezialbau GmbH

Löwengasse42,A-1030Wien,Tel.01/7188462

Das Anwendungsspektrum ist breit gefächert:In den Bereichen Industrie (staplerfeste Böden),Haushalt,Liftanlagen,Bergbahnbau,Garagenbau einerseits als befahrbare Bodenbeschichtung und andererseits als Flachdach,Rohre und Leitungen aller Art, Swimmingpools,als Schutzmantel für Beton- und Metalldächer lässt sich Hertec-Polyurea genauso einsetzen wie im vielfältigen maritimen Umfeld (Container-Schifffahrt, Bootsrümpfe etc.) oder im Segment „Landwirtschaft“ (Auskleidung von Silos,Schutz von Böden und Wänden in Ställen).

Die Verarbeitung durch Spritzen ermöglicht fugenfreie Beschichtungen und Auskleidungen auch auf komplizierten Geometrien – die

40 Klipp Februar 2004
Abdichtung der Oberfläche für die darunter liegende Gleisharfe der U-Bahn „TownTown Erdberg“ (37.000 m2) Fugenlose Abdichtung im Heißspritzverfahren (Erdberg, Wien) Befahrbare Abdichtung mittels Polyurethan-Beschichtung

Mitten in Graz,genauer gesagt am Standort Münzgrabenstraße,wird derzeit von der TPA (Treuhand Partner Austria) ein Büro- und Geschäftshaus mit einer Gesamtnutzfläche von ca. 6100 m2 errichtet. Davon wird die TPA 2000 m2 selbst nutzen,womit sie ihre Kapazität im Grazer Raum enorm aufstockt. „Nötig wurde dieses Gebäude, weil das Büro in der Friedrichgasse einfach zu klein geworden

TPA-Bürocenter in der Innenstadt vor der Finalisierung

Lage war große Herausforderung

ist. Wir haben uns entschlossen selbst einen Standort zu schaffen,da es nicht gerade einfach ist,ein Objekt in dieser Größe, das zusätzlich noch eine zentrale Lage besitzt,zu finden“,erklärt Mag.Walter Messner,Geschäftsführer der TPA Graz.

In fünf Obergeschossen stehen knapp 3500 m2 hochwertige Büroflächen in Einheiten ab 200 m2 zur Verfügung,wobei im Erd-

„Eine besondere Herausforderung war die innerstädtische Lage und das Bebauen bis auf die Grundgrenzen. Für die Gründungsarbeiten der drei Geschosse unter Niveau,die Sicherung der umliegenden Gebäude und die sehr kurze Bauzeit der Geschosse forderten die Poliere zusätzlich 40 Bauarbeiter an. Im Übrigen ist eine Bauorganisation mit drei Turmkränen auf engstem Raum für eine Bauleitung eine tolle Herausforderung.“

geschoß Geschäftslokale und ein Café entstehen. Die Geschäftsflächen verfügen über direkten straßenseitigen Zugang und eignen sich als Verkaufs- oder Schauräume bzw. für alle Nutzungen mit höherer Kundenfrequenz. Ein komplett ausgestatteterVeranstaltungs- oderVortragssaal und weitere 4 Seminarräume können von den Büronutzern kurzfristig angemietet werden. Zusätzlich verfügt das Objekt über repräsentative Empfangsund Erschließungszonen sowie zwei Panoramalifte. In der zweigeschossigen Tiefgarage stehen 150 Parkplätze zur Verfügung. Die architektonische Qualität des Objektes spiegelt sich in seiner Funktionalität und Wirtschaftlichkeit wider. Zwei parallele

Baukörper werden über eine mit Glas überdachte Mall erschlossen. Im Innenhof und auf Dachterrassen dominieren begrünte Flächen und sorgen für einen großzügigen Freibereich. Besonders hervorzuheben ist der Standort des TPA Centers in der Münzgrabenstraße Ecke Brockmanngasse. Durch die Nähe zum Stadtzentrum genießen die Mieter alle Vorteile der innerstädtischen Infrastruktur sowie eine günstige Verkehrsanbindung. Das Objekt ist planmäßig ab Herbst 2004 beziehbar und wird als neues,hochmodernes Dienstleistungscenter für modernes und funktionales Ambiente sorgen. Entwickelt wurde dieses jüngste TPA-Projekt gemeinsam mit der SOB Bauträger GmbH und dem

Baumeister: Lieb Bau Weiz, Birkfelderstraße 40, 8160 Weiz, 03172/24170

Schwarzdach: Balk-Dach, 8055 Graz, Am Eisbach 28, 0316/294338

Elektro: KS Ing. H. Kristl&Co, 8053 Graz, Straßgangerstr. 287, 0316/256

Schlossereiarbeiten: G. Völkl GesmbH, 8700 Leoben, Scheiterbodenstr.

16–20, 03842/81234

Trockenbau: SchreinerGesmbH, 8055 Graz, TriesterStr. 414, 0316/295156

Architekt: bkp, 8054 Graz, Am Katzelbach 5, 0316/285181

Bauaufsicht: SOB BauträgerGmbH, 8700 Leoben, Langgasse 6, 03842/46449

Architektenbüro bkp. Als Finanzierungspartner wurde die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank gefunden,die sowohl die finanzielle als auch die wirtschaftliche Seite dieses Großprojektes abdeckt. Um die noch verfügbaren Flächen kümmert sich die Humitsch Immobilien Consulting und die Dr. Rudolf Galler Immobilientreuhand GmbH. Näheres auf www.tpa-center.at ■

„Eine besondere Aufgabe waren die Akustikwandverkleidungen im Innenhof. Generell werden solche Verkleidungen an der Innenwand angebracht,in diesem Fall jedoch an der Außenwand.

Der Innenhof ist überdacht,wobei grundsätzlich sehr harte Baumaterialien verwendet wurden. Trotzdem ist es uns gelungen,die hohen Anforderungen des Bauherrn bestens zu erfüllen.“

www.balk.at balk@inode.at
Ing. Manfred Schreiner (Schreiner Trockenbau) Bauleiter Ing. Thomas Schweighofer, Lieb Bau Weiz Beeindruckende Baustelle in der Grazer Münzgrabenstraße
Sonderthema

wohn2 der Steiermärkischen erweitert Angebot:

Wohnimmobilie auchfür

Kleinanlegerinteressant

Die Sorge mit dem Mieter, ein Mietausfallsrisiko, hält bis jetzt Anleger zurück, Wohnungen in ihr Anlagevermögen aufzunehmen. Was dabei bislang „übersehen“ wurde: Dass sich Anleger bereits mit 20 Prozent an Eigenmitteln attraktive Wohnimmobilien anschaffen können. „Die Finanzierung“, so Kurt Suppan, Leiter wohn2Center, „erfolgt über einen Kredit und die Kreditrückzahlung kann aus dem Erlös der Miete oder Pacht geleistet werden.“ In der Einkommenssteuererklärung können die Kreditkosten sodann den Mieterträgen als Werbungskosten gegengerechnet werden.

Das Spektrum der Möglichkeiten für dieseAnlageform und die Erträge daraus ist mannigfaltig. So gibt es etwa Interessenten,die sich eine oder zwei Wohnungen anschaffen,diese eine Zeit lang mit der Überlegung vermieten,dass sie später einmal für den Eigenbedarf oder für die Kinder vorhanden sind. „Es gibt klarerweise ein Mietausfallrisiko, aber auch das ist beherrschbar.

Kreative Bauträger haben bereits einen Pool von Vermietern und bei einem Mietausfall verringert sich dann das Risiko entsprechend.“ Ein Beispiel:Verwaltet der Bauträger 100 Anleger-Woh-

nungen und kommt es bei einer Wohnung mit einer Monatsmiete von 500,– Euro zu einem zweimonatigen Mietausfall,so entfallen auf den einzelnen Wohnungseigentümer praktisch nur 10,–Euro im Monat anVerlust,weil es sich ja um eine Risiko-Gemeinschaft handelt.

InderVergangenheithabendieExperten des wohn2 in der Steiermärkischen die Wohnimmobilie für Kleinanleger nicht so sehr im Visier gehabt. „Das ändert sich nun“, so Direktor Kurt Suppan. „Wir bieten jetzt Anlegern auch die Finanzierung an. Besonders einfach ist es dann,wenn es sich um neue oder gebrauchte Wohnungen handelt,die unsere Tochterfirmen s Real und Schauersberg Immobilien anbieten und die der Anleger kaufen will. Hin und wieder gibt es sogar schon den Mieter der Wohnung dazu.“ Wenn gebrauchte Wohnungen vor einer Weiterver-

mietung saniert werden müssen, dann kann der Anleger für diese Sanierung einen Kredit aufnehmen und dieser wird dann ebenfalls über die Miete,sie muss natürlich marktgerecht sein,bedient.

Bei der Finanzierung gibt es eine starke Nachfrage nach Fremdwährungskrediten,aktuell hauptsächlich in Schweizer Franken, weil dort ausgesprochen niedrige Zinssätze angeboten werden.

„Von Seiten der Experten drängt man jedoch darauf,dass die Finanzierungsüberlegung so sein sollte,dass man auch mit einer Euro-Finanzierung die Bedienung des Kredits sicherstellt“, betont Kurt Suppan. Alles,was man durch Kursgewinne erlöst, macht die Finanzierung leichter. Logischerweise sind mit einer Wohn-immobilie nicht die ganz großen Renditen zu erwirtschaften,doch die Stabilität und Werthaltigkeit einer Immobilie,insbe-

sondere in guten Lagen,sichern eben eine solide Rendite. Kaufen Anleger Wohnungen von Bauträgern und werden diese dann unternehmerisch vermietet,so bietet die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs ein zusätzliches Zuckerl. Bei einer Wohnimmobilie sind in etwa 12 bis 14 Prozent Mehrwertsteuer enthalten,die sich der Anleger im Falle einer unternehmerischen Vermietung vom Finanzamt zurückholen kann. „Nach wie vor ist es aber so,dass 80 Prozent unserer Wohnungen an den Endverbraucher und Selbstnutzer gehen. Das ist das Hauptgeschäft,aber die Nachfrage für diese Form der Geldanlage hat zugenommen. Wer das nicht will und trotzdem auf Wohnungen setzt,kann ohnehin in bekannte Immobilienfonds,Immobilienaktien oder Wohnbaubankanleihen investieren“,rät Kurt Suppan. ■

DIE BESTE ADRESSE DAFÜR IST:www.wohnquadrat.at. Der Komplettservice rund um die Immobilie. Hier finden Sie nicht nur Ihre Traumwohnung, sondern auch gleich die passende Finanzierung – und das rund um die Uhr. Oder wenden Sie sich direkt an einen Kundenbetreuer in Ihrer Steiermärkischen.

In jederBeziehung zählen die Menschen

42 Klipp Februar 2004
Direktor Kurt Suppan:Bei Finanzierung gibt es starke Nachfrage.

Aufgrund der Vielzahl an Ausbildungsangeboten fällt es nicht leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Schon die Frage, welche weiterführenden Schulen man überhaupt besuchen kann, ist für Jugendliche und Eltern nicht leicht zu beantworten.

Im Februar 2004 stehen wieder rund 13.200 VolksschülerInnen und etwa 13.400 Vierzehnjährige und deren Eltern vor der Frage: „Wie geht es weiter?“ Gerade mit 10 und 14 Jahren steht man vor einer sehr wichtigen Entscheidung. Dass diese nicht leicht ist,beweisen Statistiken von Schulabbrechern. Eine OECD-Studie stellte 2001 für Österreich ein schlechtes Zeugnis aus:Jeder zehnte Jugendliche ist ohne Arbeit und Ausbildung. Jährlich durchgeführte Statistiken des Arbeitsmarktservice (AMS) zeigen,dass Personen,die nur einen Pflichtschulabschluss haben,die höchste Arbeitslosenquote aufweisen. Darunter befinden sich viele, welche aufgrund einer falschen Ausbildungs- und Berufswahl eine Schule,eine Lehre oder ein Studium abbrechen.

Fachschule

Dreijährig

Ausbildungsschwerpunkte:

● Modedesign

● Bekleidungstechnik

Abschlussprüfung

Berufsausbildung

● Mode- und Bekleidungsindustrie

● Bekleidungsgewerbe

● Handel

Die Qual der Die Qual der Schulwahl Schulwahl

Richtige Entscheidung durch frühzeitige Information

Entscheidungsgrundlage

„Die Grundlage für jede Entscheidung,wie auch immer sie ausfällt, soll das persönliche Interesse sein.

„Richtig“ ist eine Schule dann,

Hauptschule (HS)

wenn Neigungen und Fähigkeiten bestmöglich gefördert werden,egal in welchem späteren Beruf sie zum Einsatz kommen“,so Dr. Heidi Hudabiunigg von SAB. „Es ist wichtig,vor der Schulwahl rechtzeitig

Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS)

Polytechnische Schule (PTS)

Berufsbildende Mittlere Schule (BMS)

Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS)

Berufsbildende Höhere Schule (BHS)

Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP)

Berufseintritt

Kolleg

Akademie

Fachhochschule (FH)

Universitäten

Modeschule Graz

Ortweinplatz 1,A-8010 Graz

0316/82 11 92-0

ANMELDUNG:2003/2004 vom 25. Februar bis 15. März

Sprechstunde:Montag bis Freitag 8–12 Uhr

Wirtschaftliche Ausbildung

● Rechnungswesen

● Betriebswirtschaft

● Politische Bildung und Recht

Interessen auszuloten,Begabungen zu entdecken und zu fördern,um diese in geeignete Ausbildungen überzuführen“,so Dr. Josef Zollneritsch,Leiter derAbteilung Schulpsychologie/Bildungsberatung im Landesschulrat. „Um aber die richtigen Entscheidungen treffen zu können,muss man bestmöglich informiert sein“,so der Präsident des Landesschulrates Hofrat Dr. Horst Lattinger.

Eine ganz wesentliche Entscheidungshilfebeider Schulwahlbietet derVereinSAB(Schul-undAusbildungsberatung) an. Viele SchülerInnen,Eltern und MaturantInnen aus der ganzen Steiermark finden hier kostenlose Unterstützung in persönlichen Beratungsgesprächen. Bei SAB handelt es sich um eine schulexterne Einrichtung,die in enger Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat und den Schulen steht. Die kompetenten Ansprechpartne-

Schröttergasse 8/11

A-8010 Graz

Tel.:0316/68 93 10

Fax:0316/68 93 10-15

E-Mail:sab_@aon.at

www.ausbildungsberatung.at

HBLA für Mode und Bekleidungstechnik

Fünfjährig Ausbildungsschwerpunkte:

● Modedesign

● Bekleidungstechnik

Reife- und Diplomprüfung

Studienberechtigung

● Zugang zu den Universitäten und Fachhochschulen

Diplom für höherwertige Berufe für den gesamten EU-Raum:

Berufsausbildung:

● Mode- und Bekleidungsindustrie

● Bekleidungsgewerbe

● Handel

43 Klipp Februar 2004
www.modeschule.at
HS / AHS Unterstufe Volks- schule Matura 12./13. Schulstu fe Schnittstellen
SCHUL- UND AUSBILDUNGSBERATUNG

rInnen von SAB werden auch in Schulen geladen um dort bei Elternabenden oder in den Klassen selbst ihr Know how an die Schüler und Eltern weiterzugeben.

10 Jahre, was nun?

(nach der 4. Schulstufe)

Nach der 4. Klasse VS heißt die Entscheidung:Hauptschule oder AHS (Gymnasium und Realgym-

nasium). Das Angebot an Schulen mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen ist besonders in Graz sehr groß. Gerade für die 10-Jährigen ist es kaum möglich,selbst zu entscheiden,und daher ist es wichtig,die Eltern über die Möglichkeiten zu beraten. (Beispiele u.a.)

BG/BRG Pestalozzi

„Die Schüler sind das höchste Gut der Eltern – das muss der Schule

Privatschulen des Steirischen Hotelfachschulvereines

Kaiser-Franz-Josef-Straße 262

A-8344 Bad Gleichenberg

Tel.:03159/2209-0,Fax:DW 22

E-Mail:schule@tourismusschule.com · www.tourismusschule.com

TAG DER OFFENEN TÜR

Mittwoch,11. Februar 2004,von 9 bis 17 Uhr

Informieren Sie sich über unser umfangreichesAusbildungsangebot, die gemeinschaftliche Unterbringung im Internat,international anerkannte Zusatzqualifikationen,Projektarbeiten und Praxiseinsätze.

BUNDESBILDUNGSANSTALT für KINDERGARTENPÄDAGOGIK

GRAZ

Grottenhofstraße 150,A-8052 Graz

Tel.:0316/284 269,Fax:DW 32

E-Mail:office@bakip-graz.at · www.bakip-graz.at

● Fünfjährige Ausbildung nach der 8. Schulstufe mit Reife- und Diplomprüfung

● Zusatzausbildungen Hort-/Früherziehung

● 4-semestriger Lehrgang für Sonderkindergartenpädagogik

Wir bereiten unsere SchülerInnen auf die Anforderungen der Wirtschaft in Theorie und Praxis vor. Projekte mit der Wirtschaft bieten unseren SchülerInnen die Möglichkeit,die erworbenen Kompetenzen unter Beweis zu stellen.

Seit dem Schuljahr 2002/2003 wird generalsaniert. Zusätzlich wird ein moderner Erweiterungsbau hinzugefügt. Damit entspricht die Schule den neuesten pädagogischen Erforder-

und den Lehrern bewusst sein“,so Direktor Mag. Josef Hirschmann. Kooperationen mit der Wirtschaftskammer machen es möglich,eine Zusatzausbildung im EDV-Bereich, nämlich den LINUX-Netzwerkadministrator,zu absolvieren. Neu ist auch die Nachmittagsbetreuung.

BG/BRG Seebacher

Man konzentriert sich verstärkt auf Berufsorientierung in der Oberstufe. Man konzentriert sich auf Schwerpunktsetzungen wie den Europäischen Computerführerschein (ECDL),Öko-Schule mit Gesundheitsprojekt oder Suchtprävention (Steirische Pilotschule).

BG/ORG Ursulinen

Bundesgymnasium und Oberstufenrealgymnasium unter einem Dach. Eine der letzten Schulen, welche nur für Mädchen in Frage kam. Dem wird nun ein Ende gesetzt,denn mit dem Schuljahr 2004/2005 werden erstmals auch

Burschen in der ersten Klasse aufgenommen.

14 Jahre – wie geht es weiter? (nach der 8. Schulstufe)

Für SchülerInnen der 4. Klasse Hauptschule oderAHS gibt es viele Möglichkeiten,die von der 1-jährigen polytechnischen Schule über berufsbildende mittlere Schulen bis hin zu AHS und BHS reichen. Bei den höheren Schulen geht der Trend in Richtung BHS,die neben der Matura auch eine abgeschlossene Berufsausbildung anbieten. (Beispiele u.a.)

HBLA Raumberg

Das Angebot der HBLA Raumberg/Trautenfels richtet sich an künftige Führungskräfte des ländlichen Raumes und an alle umweltund ökologieinteressierten Menschen. Die Ausbildung vermittelt umfassende Kompetenzen in allen

nissen und präsentiert sich als eines der modernsten Schulgebäude in Graz.

Für unsere AbsolventInnen besteht die Möglichkeit eines Studiums an allen Universitäten,zusätzlich stehen ihnen sämtliche Berufe

in Wirtschaft,Kultur und Tourismus offen. Die in den Schulabschluss integrierte UnternehmerprüfungermöglichtihnenauchdendirektenWeg in die Selbstständigkeit.

Ausbildungszweige: Gesundheits- und Freizeitmanagement (GFM),Internationale Kommunikation in der Wirtschaft (IKW), Management und internationale Gästebetreuung (MIG),Kultur- und Kongressmanagement (KKM).

44 Klipp Februar 2004 Nicht irgendeine Höhere Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe HLW Schrödinger – die Schule für Ihr Kind! HLW Schrödinger · Schrödingerstraße 5 · A-8020 Graz · Tel.:0316/71 48 02 · Fax:DW 56 · E-Mail:office@hlw-schroedinger.at

Die steirischen Handelsakademien und Handelsschulen

■ Wir fordern und fördern Leistung

■ Wir qualifizieren zum direkten Einstieg in den Beruf,zur Gründung eines Unternehmens und für alle Studien

■ Wir gewährleisten vernetztes Denken,Flexibilität und Einsatzbereitschaft durch projektorientierten und fachübergreifenden Unterricht

■ Wir bieten modernste Unterrichtsgestaltung und Ausstattung und gewährleisten optimale Berufsvorbereitung unter besonderer Berück-

sichtigung der Informations- und Kommunikationstechnologie

■ Wir pflegen Kontakte mit der Wirtschaft und vermitteln Praxisnähe und Wirtschaftskompetenz

■ Wir agieren dynamisch und zukunftsorientiert und passen uns schnell und flexibel den Erfordernissen der Wirtschaft an

■ Wir fördern Teamarbeit,Persönlichkeitsentwicklung,Verantwortungsübernahme,Kreativität und Selbstorganisation

Unsere AbsolventInnen sind für das Europa der Zukunft durch fundierte wirtschaftliche Bildung,umfassende Allgemeinbildung und hohe Sprach- und Sozialkompetenz vorbereitet.

BHAK/BHAS Graz,Grazbachgasse

Tel.:0316/8294560,www.hak-graz.at E-Mail:bhak1@hak-graz.at

BHAK/BHAS Graz,Monsbergergasse

Tel.:0316/463868,www.bhak-graz.ac.at

E-Mail:direktion@bhak-graz.ac.at

Benko Büro- & Datenverarbeitungsschule

Tel.:0316/822172,www.benko.net

E-Mail:benko@sime.com

BHAK/BHAS Bruck/Mur

Tel.:03862/51348,www.bhak-bruck.at

E-Mail:direktion@bhak-bruck.at

BHAK/BHAS Deutschlandsberg

Tel.:03462/2682,www.bhak-dl.ac.at E-Mail:direktion@bhak-dl.ac.at

BHAK/BHAS Feldbach

Tel.:03152/3075,www.hak-feldbach.at

E-Mail:hakoffice@hak-feldbach.at

BHAK/BHAS Fürstenfeld

Tel.:03382/54650, www.bhak-fuersten-asn-graz.ac.at

E-Mail:sekretariat@bhak.at

BHAS Vorau

Tel.:03337/2590,www.bhasvorau.at E-Mail:bhas.vorau@asn.netway.at

BHAK/BHAS Hartberg

Tel.:03332/64120,www.bhak-hartberg.ac.at E-Mail:bhak.direktion@bhak-hartberg.asngraz.ac.at

BHAK/BHAS Judenburg

Tel.:03572/82813,www.hakju.at E-Mail:office@hakju.at

BHAS Knittelfeld

Tel.:03512/82841,www.bhas-knittelfeld.at E-Mail:office@bhas-knittelfeld.at

BHAK/BHAS Leibnitz

Tel.:03452/82619, www.bhakleibnitz.asn-graz.ac.at E-Mail:direktion@hak-leibnitz.at

HAS Leoben

Tel.:03842/4062300,www.has-leoben.stsnet.at E-Mail:direktion@has-leoben.stsnet.at

BHAK/BHAS Eisenerz

Tel.:03848/2858,www.bhak-eisenerz.at E-Mail:sekretariat@bhak-eisenerz.at

BHAK/BHAS Bad Aussee

Tel.:03622/528600,www.bhak-aussee.ac.at E-Mail:direktion@bhak-aussee.ac.at

BHAK/BHAS Liezen

Tel.:03612/22332,www.bhak-liezen.stsnet.at E-Mail:office@bhak-liezen.stsnet.at

HAS,AUL (Aufbaulehrgang) Schladming

Tel.:03687/23336,www.schladming.org

E-Mail:skihandelsschule@schladming.org

BHAK/BHAS Mürzzuschlag

Tel.:03852/2502,www.hak-muerz.at E-Mail:office@hak-muerz.at

BHAK/BHAS Voitsberg

Tel.:03142/23915,www.bhak-voitsberg.ac.at

E-Mail:direktion@bhak-voitsberg.ac.at

BHAK/BHAS Weiz

Tel.:03172/4745303,www.bhak-weiz.ac.at

E-Mail:sekretariat@bhak-weiz.ac.at

45 Klipp Februar 2004
www.hak-has.at
DieQualder DieQualder Schulwahl Schulwahl

Bereichen des ländlichen Raumes.

Handelsakademie oder Handelsschule

Die Handelsakademie ist eine BHS,die in 5 Jahren eine fundierteAllgemeinbildung und eine höhere kaufmännische Ausbildung vermittelt. Man setzt auf Schwerpunkte wie Wirtschaftsinformatik,Controlling

oder Marketing. Die Schule schließt mit einer Reife- und Diplomprüfung ab. Die Handelsschule hingegen ist eine BMS,die nach 3 Jahren und einer Abschlussprüfung einen direkten Einstieg in den Beruf ermöglicht. Die Schwerpunkte sind Office- und Salesmanagement mit fundierten PC-Kenntnissen.

Ausgezeichnete Einrichtung – Abendschule

„Die ersten Weichen für die Zukunft zu setzen,gerade imAlter von 10 oder 14 Jahren,ist eine große Herausforderung,die nicht immer zu bewältigen ist. Fehlentscheidungen sind keine Seltenheit,aber eine falsche Entscheidung bedeutet keinenWeltuntergang,denn dank der Abendschule (HTL Gösting,HAK Grazbachgasse,AHS Lichtenfelsgasse) ist es möglich,die Matura auch neben der Berufstätigkeit,entwedertäglichoderimFernstudium,zu erwerben. Man sollte jedoch nicht mit diesem Gedanken im Hinterkopf entscheiden,denn die Abendschule bedeutet neben dem Beruf ein hohes Maß an Willenskraft,Zielstrebigkeit und Ehrgeiz.

HBLA Schrödinger NachderGeneralsanierungunddem

Zubau wird sich die Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe Schrödinger als eines der modernsten Schulgebäude in Graz präsentieren. Das Angebot ist breit gefächert und Teamarbeit ist oberstes Prinzip. „Unsere SchülerInnen lernen von Anfang an projektorientiert zu arbeiten und präsentieren

Mein Tipp für Jugendliche und deren Eltern ist eine intensive Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit und den Interessen,um zumindest annähernd die richtige Entscheidung zu treffen, um sich später eine Menge Probleme zu ersparen. Das Riesenangebot unserer Schulen ist beachtlich und wir dürfen uns stolz schätzen,denn es ist für jeden Einzelnen etwas dabei. Kostenlose Beratung wird angeboten und sollte auch wirklich in Anspruch genommen werden. Wichtig ist,dass man sich Zeit nimmt dasAngebot zu sehen und sich zu informieren,denn es ist in Hülle und Fülle vorhanden“,so Agnes Turza,selbst Studierende am Abendgymnasium Graz Lichtenfelsgasse.

diese Projekte,die oft mit renommierten österreichischen Wirtschafts- und Kulturbetrieben erfolgen,gekonnt in der Öffentlichkeit“, so Prof. Mag.Werner Heinzel.

Innovative HTL-Ausbildung

Die BULME Graz Gösting bietet eine HTL-Ausbildung mit höchstem Niveau. Über 80 Jahre erfolgreiche Tradition der Ausbildung an der Bulme sind ein ständiger Auftrag,künftige Ingenieure so auszubilden,dass sie den aktuellen Anforderungen derWirtschaft und Gesellschaft gerecht werden.

Tourismusschulen Gleichenberg

Neben der 5-jährigen Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfung gibt es den Aufbaulehrgang für Tourismus.Hierbeihandeltessichumeine 3-jährigeAusbildungmitReife-und Diplomprüfung für Abgänger gastgewerblicher Lehren undAbsolventen von Hotel- und Tourismusfachschulen,Fachschulenfürwirtschaftliche Berufe oder Handelsschulen.

46 Klipp Februar 2004

Kindergartenpädagogik

BAKIP

5-jährigeAusbildung mit Reife- und Diplomprüfung,sowie auch 4-semestriger Lehrgang für Sonderkindergartenpädagogik. Jene,welche mit Kindern arbeiten möchten,sollten die Kindergartenpädagogik in Graz besuchen.

Höhere Bundeslehranstalt für Mode- und Bekleidungstechnik

In der einzigen Modeschule der Steiermark wird eine spezielle Fachausbildung und eine wirtschaftliche Grundausbildung vermittelt. Die schöpferischen Kräfte der SchülerInnen werden aktiviert und Ideen in professionelles Handeln umgesetzt. 5-jährige Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfung oder 3-jährigeAusbildung mit Abschlussprüfung.

Eintrittskarte für Kolleg,FH, Akademie oder Universität Manche Jugendliche wissen bereits in frühen Jahren,welchen Weg sie

später einmal einschlagen werden. Dies ist sehr beachtlich,wenn man an die „schnelllebige Zeit“ und das breit gefächerte Angebot der einzelnen Schulen denkt. „Es ist nicht richtig anzunehmen,dass man von einer AHS-Matura nicht profitiert. Ganz im Gegenteil:Mit dieser erhält man einen wichtigen „Eintrittsschein“ für eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten,die von 2-jährigen Kollegs bis hin zu Hochschulstudien reichen. Außerdem ist mit der AHS-Matura ein breites Spektrum anAllgemeinwissen garantiert“,so Dr. Hudabiunigg.

Es gibt auch Gymnasien,welche verstärkt auf Berufsausbildung setzen,wiebeispielsweisedas BORG Monsbergergasse mit dem Ausbildungsschwerpunkt InfoTEC (Informationstechnologie). Hierbei handelt es sich um international anerkannte IT-Zertifizierungen und die Prüfungen werden an der Wirtschaftskammer abgelegt. ■

Die Schule für jede Begabung

Stärken:

Ausgezeichnetes Schulklima Vermittlung von Persönlichkeitsbildung Projektbezogener Unterricht

Schwerpunkte:

„Die Kinder sind das höchste Gut der Eltern – das muss der Schule und den Lehrern stets bewusst sein.“

Informatik:Linux,ECDL-Niveau,Webdesign Sprachen:Englisch,Italienisch,Latein,Französisch,Spanisch und Chinesisch. Projektunterricht mit fremdsprachigen Lehrern (Cambridge Certificate).

Zusatzqualifikation:

Ausbildung zum LINUX-Netzwerkadministrator,LINUXWebDeveloper und LINUX Security Expert in Kooperation mit dem WIFI Steiermark; Professoren der Schule undTrainer desWIFI unterrichten gemeinsam imWahlpflichtgegenstand Informatik und in zusätzlichen Kursstunden.

Partnerschaften:

Schulpartnerschaften oder Sprachprojektwochen in England, Frankreich,USA,Italien und Prag.

BG/BRG Graz

Pestalozzistraße 5,A-8010 Graz

Tel.:0316/830387,Fax:0316/830387-6

E-Mail:office@pestalozzi.at

www.pestalozzi.at

Bundesoberstufenrealgymnasium

Monsbergergasse 16

A-8010 Graz

Tel.:0316/463501

Fax:0316/463501-33

www.borg1.at

SCHWERPUNKTE

● Instrumentalmusik

● Allgemeinsport

● Leistungssport

● Naturwissenschaften

● Bildnerisches Gestalten: Design,Farbe und Grafik

● TecMedia: ORG mit Schwerpunkt Medientechnik

● InfoTec: Die neue 5-jährige Schulform InfoTec mit IT-Zertifizierungen soll der europaweit propagierten und geförderten Initiative der EU Rechnung tragen,Ausbildungen durchzuführen, die den Schulabgängern die Möglichkeiten bieten,entweder gleich nach der Matura einen hochwertigenArbeitsplatz zu finden oder aber auch ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule zu absolvieren. Mit 10 Stunden IT-Ausbildung pro Woche soll den Schülern eine fundierte Basis für eine spätere Arbeit z.B. als Systemengineer,IT-Consultant,Systemintegrator geschaffen werden. www.infotec.at,www.sportborg.at

◆ Vertieftes agrarisches Wissen

◆ Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein

◆ Kommunikations- und Teamfähigkeit

◆ Fähigkeit zur Unternehmensführung

◆ Ökologie- und Gesundheitsbewusstsein

◆ Bewährung in der Praxis durch Pflichtpraktikum, Lehrhof, Lehrforst und Auslandsaufenthalte

Information unter:

HBLARaumbergTrautenfels Tel.: 03682/22481-0 www.raumberg.at Tag der offenen Tür 13. März 2004

◆ Fähigkeit zu Marketing und Projektmanagement

◆ Fähigkeit zu Timemanagement

◆ Hinführung zu Ganzheitlichkeit und systemischem Denken (regional und global)

◆ Zusatzqualifikationen und Aktivitäten außerhalb der Schule

Innovative HTL-Ausbildung – BULME

HTL für 14-Jährige

Ingenieur-Kollegs am Tag & Abend für MaturantInnen

Abend-HTL (ab 16 Jahren)

◆ Karriere durch bewährte EU-anerkannte Ingenieurausbildung

◆ Praxisnaher Unterricht in technischen Labors & Werkstätten

◆ Kostenfrei, kompetent,

47 Klipp Februar 2004
yourfuture www.bulme.at
zukunftsgerecht, persönlichkeitsbildend ◆ IT-Schulung & Computertechnik in allen Fachrichtungen ◆ Danach in 4 Semestern zum Dipl. Ing. (FH) ◆ Berufsreifeprüfung schon nach 4 Semestern am Abend Tel.: 0316/6081-0• Fax: 0316/684 604 • office@bulme.at
DieQualder DieQualder Schulwahl Schulwahl

Eine weißgrüne Marke

ausstrahlt. Der Gebäudekomplex liegt auf einer Anhöhe der Gemeinde Irdning,nicht so bestimmend wie das einen Steinwurf entfernte Kapuzinerkloster,auch nicht so mächtig wie der Grimming,aber doch mit dem klaren Ausdruck – unterkriegen lassen wir uns nicht. Die Geschichte von Raumberg geht bis 1956 zurück,als der damalige Landwirtschaftsminister Thoma, selbst ein Ennstaler,dieVertreter des Marschallplanes ins Ennstal einlud und diese bei der Standortsuche sagten:„That’s the right place.“ Damals hatten USRegierungsvertreter noch ein Gspür im Umgang mit Menschen,denen man helfen wollte.

Raumberg-Trautenfels bereichert die Bildungslandschaft

Hotels und Schulen sind wie Menschen – entweder man findet sofort Gefallen aneinander oder nicht. Die Höhere Bundeslehranstalt für Alpenländische Landwirtschaft Raumberg bei Irdning im Ennstal zählt zu dieser Gattung und ist ein Unikat in Österreich. Sie liegt unmittelbar gegenüber des mächtigen Gebirgsstocks Grimming und ist eine Schmiede für viele erfolgreiche Karrieren,vor allem in der Landwirtschaft.Wie sonst anders wäre es erklärbar,

dass,so wie jüngst,beim Maturaball 3.000 Besucher und Absolventen aus ganz Österreich „zurück ins Ennstal finden“. Nur,um dort,an der Stätte ihrer Ausbildung,mit alten Spezis und Lehrern zu feiern. Also eine echte Schule,offensichtlich auch fürs Leben,der jährlich Eltern ihren Nachwuchs – insgesamt 400 junge Menschen,darunter 90 Mädchen – anvertrauen. Keine Eliteschule von den Kosten her,aber sicherlich von den Botschaften,die sie verkündet

und damit der kleinen EnnstalGemeinde Irdning zu österreichweiter Bekanntheit verhilft. Schon die Auffahrt bei Irdning zeigt,dass die Schule offensichtlich eine besondere Atmosphäre

Schon früh für Europa gestimmt

Otto Habsburg war bei einem Besuch anlässlich einer Diskussion in einer kleinen Konditorei in Irdning der Auslöser,dass die Raumberger sich schon in den frühen 70erJahren mit dem Thema Europa auseinander setzten. „Daraus entwickelten sich“,so Initiator Prof. Grabenweger,„die Frauenberger Europatage und seit dem Jahr 1975 trägt die Pausenhalle in Raumberg auch den Namen Europahalle.“ Jahr für Jahr lud man junge Menschen und namhafte Vortragende ins Ennstal,um durchaus kritisch

48 Klipp Februar 2004
Umlagert: Präsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner auf Raumberg. Top-Ereignis: 3000 Gäste aus ganz Österreich pilgern zum Maturaball. Praktische Ausbildung, wie hier im

über Europa und seine Zukunft zu debattieren. „Unsere Schule war stets sehr eng verbunden mit Südtirol,weil bis zum Jahr 1980 Südtiroler in Raumberg ausgebildet wurden. Erst als in Bozen eine eigene Bildungsstätte für alpenländische Landwirtschaft gegründet wurde,konnten die jungen Leute dort ihrer Ausbildung nachkommen.“ Worauf die Raumberger besonders stolz sind:Dass sich viele ihrer Absolventen im InundAusland in höchsten Jobs und Ämtern behaupten.

400 Schüler, darunter 90 Mädchen

Der Absolventen-Verband umfasst 3.000 Mitglieder – ein funktionierendes Netzwerk,das dem Nachwuchs auch so manche Hilfestellung leistet. Egal,ob nun die jungen Leute die dreijährige Fachschule oder die Matura in Raumberg anstreben,sie tun es bei größtmöglicher persönlicher Selbstverantwortung. „Wenn sich der Mensch wohl fühlt,bringt er auch die entsprechende Leistung. Wir müssen selten mit disziplinären Maßnahmen eingreifen“,erklärt Schuldirektor Albert Sonnleitner beim KLIPP-Gespräch im Kreise der Kollegen.

„Während andere Schulen in Österreich über Schülermangel klagen,haben wir 50 Prozent unserer Bewerber sogar abweisen müssen.“ Von den 400 Schülern kommen zwei Drittel aus der Steiermark,der Rest aus den

übrigen Bundesländern und einige auch aus Deutschland. „Was dabei Außenstehende überrascht, dass die Hälfte der Schüler zu Hause kein landwirtschaftliches Umfeld hat.“ DerWertewandel in der Landwirtschaft ist auch in Raumberg deutlich geworden. Früher hieß es,dass höhere Schulbildung die jungen Menschen immer vom Hof wegtreiben würde,heute zeigt es sich, dass die Bildung eine Voraussetzung dafür ist,dass sie am Hof bleiben,diesen auch übernehmen. „Ein Drittel unserer Maturanten studiert weiter – entweder auf der Uni oder einer Fachhochschule.“

Nachhaltigkeit ist heute zu einem Modewort geworden,doch auf sie und die Kreislaufwirtschaft wurde in Raumberg bei der Ausbildung der künftigen Agraringenieure und Hof-Übernehmer schon immer Wert gelegt. „Wir versuchen,fachtheoretische Qualifikation und fundierte Allgemeinbildung zu verknüpfen und mit schulinternen Übungsfirmen können wir auch Agrarmarketing in der Praxis machen. Für die fachpraktische Ausbildung stehen uns modernste Werkstätten und Labors,eine angeschlossene Lehrwirtschaft und ein Lehrforst mit Eigenjagd zur Verfügung. Das prägt natürlich unsere Schule und bindet sie auch stark.“ Das 14-wöchige Praktikum stellt in den Augen der Pädagogen in Raumberg den

entscheidenden Einschnitt in der Ausbildung der Schüler dar. Sie gehen als Jugendliche und kommen als Männer oder Frauen zurück,weil sie in dieser Zeit in

einem Dienstverhältnis stehen, dort viel Verantwortung übernehmen und körperlich,aber auch geistig in dieser Zeit sich stark entwickeln. ■

Der Ausbildungsbetrieb in Trautenfels – Milch (-produkte), Obst und Gemüse werden dort fachgerecht „veredelt“.

49 Klipp Februar 2004
Garten, hat hohen Stellenwert.Laborarbeit nach modernsten Erkenntnissen. Musikalische Ausbildung und Auftritte tragen viel zum Zusammengehörigkeitsgefühl bei. Die Sommerakademie hat Tradition – künstlerisches Malen.

Der Hilfeschrei eines Helfers

Intensivmediziner Klaus Ratheiser rührt an einem Tabu-Thema

Wie kann derMensch seine Lebensfreude und Lebensenergie erhalten, wenn ertäglich mit dem Sterben, mit dem Trösten von Angehörigen beschäftigt ist? Wer tröstet sie – die Ärzte, Schwestern und Pflegerauf den Intensivstationen in unseren Spitälern? Seit überzehn Jahren arbeitet dergebürtige KärntnerKlaus Ratheiserin derIntensivmedizin. In seinem Buch „Die Schärfe des Augenblicks“ schildert erseine Erfahrungen und Erlebnisse, so authentisch und schlicht, dass derLeserihm vom ersten Moment an wie gebannt folgt. Seine Geschichten erzählen von Patienten und Betreuern, Verzweiflung und neuem Mut, von Zusammenbrüchen und Höhenflügen, kurz: von dem schmalen Grat, den wirLeben nennen. KLIPPbringt mit Erlaubnis derVerlages Schicksale, die tief bewegen.

Es zieht mich zurück

MancheTagesindvonüberwältigender Schönheit. Der heutige zum Beispiel,und eigentlich sollte ich ihn so intensiv wie möglich genießen. Aber ich bin schon um 11:00 Uhr unterwegs. Es zieht mich zu meiner Arbeit zurück. Die freie Autobahn verführt zum Schnellfahren,der weite,herrliche Raum,der sich endlos vor mir auszudehnen scheint. MeinWagen gleitet lautlos dahin. Beethovens Sechste Symphonie steigert mein Hochgefühl beinahe ins Euphorische. Vor meiner Wohnung angelangt, melde ich mich per Telefon bei meiner Kollegin:„In 20 Minuten bin ich auf der Station und löse

dichab!“ZweiStundenfrüherals vereinbart.Irgendwieistesschon verrückt,dassichandiesemherrlichenSonntagnichtsEiligereszu tun habe,als ins Krankenhaus zu kommen. Um 14:30 Uhr bin ich auf der Intensivstation. Doch mit einem Schlag bin ich aus der Urlaubsstimmung herausgerissen, istmeinfröhlicher,beinahemanischerSchwungwieweggeblasen. FrauGrolicsZustandhatsichdramatisch verschlechtert. Seit zwei Monatenistsiedurchwiederholte Infektionen ans Bett gefesselt. Mein Kollege Peter und unsere Assistenzärztin begrüßen mich.

„Frau Grolic stirbt?“,frage ich. „Ja,leider!“,istdieAntwort,„und der Patient mit dem Leberversagen,Herr Taikan,ringt auch mit demTod.“DerFallvonFrauGrolic ist schwierig und tragisch:43 Jahre alt,bis November immer gesund,dann versagen plötzlich die Nieren. Ihr Mann ist verzweifelt.Erkommtaufmichzu:„Herr Professor!...“–undfälltmirweinend in die Arme. Die Familie Grolic stammt aus Bosnien und lebt seit zehn Jahren inWien. Zur Familie gehört auch Doris,sie ist neunJahrealt.

15:00Uhr:Wirsetzenunszudritt ins kleine Ärztezimmer,Herr Grolic,die Assistenzärztin und ich. Wir erklären ihm,dass wir jetztbinnenein, zwei Stunden mit dem Tod seiner Frau rechnen,dass eine Phase der tiefsten Trauer auf ihn zukommen wird. (Herr Grolic:„Sie haben meiner kleinen Tochter ihre Mutter genommen!“). Wir raten ihm unbedingt,den Patientenanwalt einzuschalten,wenn er überzeugt ist,dass Ärzte bei der

Behandlung seiner Frau Versäumnisse oder Fehler begangen hätten. „Wo ist Doris jetzt?“,frage ich. „Doris ist schon mit einer Schwester unterwegs und muss jeden Augenblick hier eintreffen!“ Herr Grolic sagt es in gebrochenem Deutsch und mir schießt der Gedanke durch den Kopf:Wir müssen der kleinen Doris erklären,dass ihre Mutter stirbt. Doris lächelt uns an und zieht ihre Jacke aus. Sie kommt auf mich zu und schaut mir voll Vertrauen in dieAugen. Herrn Grolic macheichdeutlich,dass Doris mit ihren Wünschen jetzt im Mittelpunkt stehen muss und von uns auch nicht bevormundet werden darf. Frau Grolic blutet seitTagen aufgrundeinernichtmehrbehandelbarenBlutgerinnungsstörungaus Nase und Mund; die aufgelegten Tupfer sind blutgetränkt und die

Schwestern kommen mit dem Auswechseln kaum nach. Bevor wirmitDoriszuihrgehen,denke ich,müssen wir mit Doris reden und ihr erklären,wie es um ihre Mutter steht.

An der Tür läutet es. „Doris ist schon da!“,teilt mir meine Kollegin mit. Also dann. Wir gehen hinaus in die Umbettungszone, Dorisentgegen.Sielächeltunsan und zieht ihre helle Jacke aus. Sie freut sich,bekannte Gesichter zu sehen. Sie kommt auf mich zu, gibt mir die Hand und schaut mir voll Vertrauen in die Augen. Die WienerVerwandtschaftderFamilieGrolicbestehtausungefähr40 Menschen,davon sind drei FrauenundeinMannanwesend.

Im Ärztezimmer biete ich Doris den Polsterstuhl an. „Doris,du weißt,ich bin einer von den Ärzten,die sich um deine Mama kümmern. Sie hat leider eine schwere Entzündung im Bauch, deswegen ist sie vor dreiWochen operiert worden.Alle,die du hier bei uns kennen gelernt hast,haben versucht,deiner Mama zu helfen. Aber die Krankheit ist so schwer,dass die Medikamente und auch eine Operation nicht mehr helfen können.

15:40 Uhr:Sr. Margot sagt leise zu mir:„40 Systole!“ „Ja,wir kommen gleich!“ Dann fahre ich fort:„Ganz friedlich liegt deine MamainihremBettundhatkeine Schmerzen.“ Doris schaut mich an und mit einem winzigen LächelnnicktsiezumZeichenihres Einverständnisses. So gerne ich es bei dem irgendwie erleichterten Nicken der kleinen Doris belassen würde,so wenig kann und darf ich dies. Ich muss ihr auch das Entscheidende,Letzte nochsagen:„Doris,weißtdu,deine Mama ist leider so schwer krank,dasssienichtmehrgesund werden kann und sterben wird. Dein Papa wird dann für dich da sein,ja! – Wenn wir jetzt zu deiner Mama gehen,dann werden wir uns alle von ihr verabschieden. Du darfst sie streicheln und ihr sagen,dass du sie lieb hast. Dann werden wir wieder hinaus-

LESESTOFF 50 Klipp Februar 2004
Klaus Ratheiser beendete im Jahr 1983 sein Studium der Medizin, begann im Jahr 1991 an der Intensivstation der Univ.-Klinik für Innere Medizin IV zu arbeiten, übernahm 1995 deren Leitung und ist seit 1998 außerordentlicher Univ.-Prof. für Innere Medizin. Bild: Wir müssen der kleinen Doris erklären, dass ihre Mutter stirbt.

gehenunddannwirddeineMama sterben. Die kleine Doris nickt nur wortlos mit dem Kopf. Ich spüre ein Würgen im Hals und gleichzeitig fühle ich die Gewissheit,dass wir mit diesem Gespräch das einzig Richtige tun, wasindieserLagenochzutunist. FrauGrolicistbiszumHalsmiteiner weißen Decke zugedeckt. Ihr Gesicht ist geschwollen und fleckig,die Nase und der Mund wurden mit frischen Tupfern umlegt,sodass man die Blutungen nicht sehen kann. Die Tupfer sind weiß und sauber. Auf der Decke liegen fein säuberlich vier Zeichnungen und Bastelarbeiten,die DoriswährendderletztenvierWochen für ihre Mutter angefertigt hat. Ein Blatt,auf dem Doris sich selbst porträtiert hat,damit ihre Mutter sie immer ansehen kann und weiß,dass Doris an sie denkt. Ich kauere jetzt inAugenhöhe mit Doris. „Du kannst deine Mama streicheln,wenn du willst,und ihr sagen,dassdusieliebhast,dassder Papajetztfürdichdaseinwirdund deineTanten.Dannkannstdudich von deiner Mama verabschieden, sowieeswiranderenauchtun,und wenndubereitbist,danngehenwir alle wieder hinaus.“ Doris streichelt ihrer sterbendenMutter zärtlich und vorsichtig übers Gesicht. Dann schaut Doris zu ihrem Vater hoch und sagt:„Wir können schon gehen!“ Gibt es ein Wort,dasklarerist?

sagt „Du bist ein Netter!“,muss ich gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfen. Um 16:02 verstirbt Frau Grolic. Der Mann küsstseinetoteFrauaufdieStirn, er hebt ihren Kopf und umarmt sie.Erbedanktsich,reichtmirdie Hand und streicht mir übers Gesicht und tätschelt meine Wange.

„Der Papa ringt mit dem Tod“

Ungewissheit allein gelassen ist, schon seit Tagen! Also das Gleiche heute noch einmal anders.

Ich versammle alle erwachsenen Angehörigen der Familie und setze ihnen das Wesentliche auseinander:

Wir müssen Kinder genau so respektieren und für voll nehmen, wie es jeder Erwachsene für sich selbst wünscht.

Sie streichelt ihrer sterbenden Mutter zärtlich und vorsichtig übers Gesicht.

Die philippinische Familie des Patienten Tao Taikan,der ebenfalls mit dem Tod ringt,hat nun schon geduldig eine geraume ZeitverzweifeltaufAuskunftgewartet. Ich muss mich nun endlich um die Angehörigen des Patienten Taikan kümmern. Tao Taikan ist erst vor fünf Tagen bei uns aufgenommen worden,er wartetaufdieLebertransplantation.Vorgestern früh war noch von derVerlegungaufdieNormalbettenstation die Rede,dann führte die Lungenentzündung zu einer rasanten,lebensbedrohlichen Verschlechterung. Schon vorgestern mussten wir seiner Frau mitteilen,dass er seine schwere Krankheit wahrscheinlich nicht überleben wird. So stehe ich nun am Beginn der zweiten Sterbebegleitung an diesem Sonntag.Ichredezuerst mit der Frau. Ihre Augen füllen sich sofortmitTränen,währendichwiederholen muss,was sie schon weiß und spürt.

Wir dürfen den Wunsch des Kindes,seinenVater oder seine Mutter zu sehen,nicht ignorieren.

Wir müssen also Amies Wunsch respektieren und – so schwer es auch ist – ihr erklären,woran ihr Vater erkrankt ist,wieso er so schwer krank geworden ist,und wir müssen ihr auch sagen,dass ihrVater sterben wird.

Ich spüre,wie meine Worte Verständnis ernten,und ohne viel Diskussion macht sich eine der Frauen auf,Amie zu holen. Das gibt mir Zeit,noch einmal den Patienten zu untersuchen. Alles lässt auf den unmittelbar bevorstehenden Tod des Patienten Taikan schließen.

Ich bin gerade mit der Untersuchung fertig,da heißt es schon:

kann oder ob ich – aus der Warte eines Kindes – Stumpfsinn geredet habe. Ich erzähle,was ich weiß,und wir beide,Amie und ich,tauchen mit den Blicken förmlich ineinander. So begierig Amie alles aufnimmt,was ich ihr erzähle,zunächst ist hier,in der mittlerweile „vertrauten“ Umbettungszone,nur die Rede von der Ursache der Krankheit und vonderUmgebung,inderihrVater liegt. Fragen stellt die kleine Amie keine einzige,geschweige denn die befürchteten! Ich erkläre ihr,dass wir alle versucht haben ihren Papa gesund zu machen. Liebe Amie:„Ich muss dir auch sagen,die Krankheit ist bei deinem Papa so schwer,dass er sterben wird“,Amies Aufmerksamkeit ist all die Zeit über nur von kaum merklichem Kopfnicken unterbrochen,das mir bedeuten soll:„Ja,danke,ich habe verstanden.Auch bei denWorten “... dass er sterben wird“ antwortet mir nur ein kaum merkliches Kopfnicken.

Wir kehren zurück in die Umbettungszone. Mehr als zehn von Leid gezeichnete Menschen stehen wartend herum,unschlüssig, wohin sie sich wenden sollen, weil sie überall im Wege stehen. KeinOrtfürDoris,sovielistklar. Ich bitte eine von ihren Tanten, sichmitihrineinenstillerenWinkel auf der Station,den ich für sie vorbereitet habe,zurückzuziehen und dort zu warten. Wir werden Doris weiterhin eine psychologische Begleitung anbieten und ihrem Vater ebenso. Als sie mir jetzt die Hand drückt und noch

„Aber das sind ja alles unsere Kinder!“,sie macht eine schwache Handbewegung auf die fünf Jugendlichen imAlter von 12 bis 17 Jahren,so als ob sie mir sagen wollte:„Das geht doch nicht, Herr Doktor,dass ein Vater von fünfKindernstirbt!“„Ja,dassind alles seine Kinder,nur die Kleine fehlt.“ „Amie! Sie ist zehn Jahre alt. Wissen Sie,sie ist noch so klein und sie stellt uns hundert Fragen über ihren Papa und seine Krankheit.“ Da ist dieses kleine Mädchen,diejüngsteTochterdes Sterbenden,die daheim in ihrer

„Amie ist da!“ Ein kleines,pausbackiges philippinisches Mädchen,mit langem,schwarzem,gelocktem Haar,dunkler Haut und erwartungsvollen Augen tritt mir entgegen.Aus ihrem AuftretenundihrerAuraschließe ich:Sie erwartet sich von mir, dem Arzt,dass ich ihr nicht nur erkläre,warum ihr Papa so schwer krank ist,sondern,dass ichihnwiedergesundmache!Alles hier ist fremd für sie,bis auf ihre Verwandten; und sie weiß und spürt:IhrVater ist in Gefahr! Wie ein Patient aussieht,der beatmet auf einem Intensivbett liegt,wie soll sie das wissen,wie soll sie sich also zurechtfinden?

17:25 Uhr:Gemeinsam mit meiner Kollegin erkläre ichAmie alles über ihrenVater,in einfachen Worten,langsam und immer noch in der Hocke,um an ihrer Miene ablesen zu können,ob ich denn klar gewesen bin mit dem, was ich sage,ob sie mir folgen

Die Mutter legt den Arm um Amie. Eine von Christies SchwesternstecktihrenKopfzur Türe herein,sucht nach ihrer Mutter,nachHalt.Sieschautihre Tante fragend an. Sie ist zwölf Jahre alt. Es ist klar,dass ich nun für sie,was wir gerade besprochen haben,wiederholen muss. Die Stille dauert nur ein paar Sekunden,dann bricht die größere Tochter in heftiges Schluchzen aus,das binnen weiterer Sekunden in verzweifeltes Schreien übergeht. Das Schluchzen und die Verzweiflungsschreie dringen unweigerlich nach draußen zu den anderen wartenden Kindern und Verwandten. Zu dem Mädchen,das sich im Gang der Station schreiend auf dem Boden wälzt,lassen wir eine Tante hinzutreten.DieMutteristbeiAmie, eine Tante ist bei der zwölfjährigen Schwester.

Nachdem sich der erste, schlimmste Schmerz gelegt hat, schlage ich Frau Taikan vor,gemeinsam mit Amie in das Krankenzimmer zu gehen. Da stehen

51 Klipp Februar 2004

wir alle – um uns von Tao Taikan zu verabschieden,dem von Menschenhand nichts mehr gegeben werden kann. Das Kind macht ein paar Schritte auf das Bett zu und die Umstehenden hören ein leises „Papa,ich liebe dich!“.

18:30 Uhr:„Der Blutdruck ist sehrniedrig,dasHerzschonganz schwach“,muss ich Frau Taikan draußen sagen,während meine Kollegin beiAmie ist. „Wir müssendamitrechnen,dassIhrMann bald stirbt. Es kommt nicht darauf an,beim Sterben eines Menschen anwesend zu sein,es kommt darauf an,dass man einfach da gewesen ist und ihnseineLiebehatspürenlassen, dass er nicht allein gelassen ist. „Nein“,ich glaube,ich will nicht dabei sein. Amie hat noch eine Bitte:„Doktor,ich will nicht, dassmeinPapatotist!“„Ichweiß Amie. Ich will das auch nicht. Wir alle wollen das nicht. Aber oft geschieht etwas,ob wir es wollen oder nicht. Es gibt Dinge, die nur der liebe Gott bestimmt!“

Amie reicht die „Erklärung“ aus. Es ist nicht ganz sicher,ob Herr Taikan innerhalb der nächsten Minuten oder Stunden stirbt. Um 19:05 Uhr fragt mich eine Kollegin,ob ich nach Hause gehen möchte. Ein guterVorschlag.Tao Taikan stirbt – so erfahre ich am nächsten Tag – am Sonntag um 19:30 Uhr.

Ich bin dankbar,auf meinem Heimweg niemanden zu treffen, nicht reden zu müssen. Zu Hause lasse ich die Wohnungstür hinter mir zufallen,lehne mich mit dem Rücken gegen die Türe, atme tief durch. Heute ist ein Abend,an dem ich,Arzt,Betreuer,Leiter einer Intensivstation,selbst Hilfe brauchen könnte. Seit 19 Jahren habe ich mir, wie viele meiner Kollegen,die eine oder andere handgestrickte Notmaßnahme zurechtgelegt, um meine Seele zu stärken –durch Versuch und Irrtum erlernt. Systematische Angebote

dafür gibt es bei uns an der Universitätsklinik nicht. Aber ein bis zwei Krücken dafür hat sich jeder von uns wohl zugelegt im LaufederZeit.Vielleichtgelingt es mir,an diesem Sonntagabend darauf zurückzugreifen.

Ein Volk betet

Als ich heute die Intensivstation betrete,spüre ich schon – es herrscht eine unterschwellige Unruhe.DieStimmungistgelassen,keineswegs aufgewühlt, aber Schwestern,Pfleger und Ärzte befinden sich heute nicht im Aufenthaltsraum beim Frühstück. Ich höre einen Kollegen über einen Patienten sprechen,den ich noch nicht kenne. „Die Lage ist ernst, erhateinMehrorganversageninfolge einer Malaria tropica und sein Zustand hat sich während der letzten Stunden gefährlich verschlechtert!“,höre ich jetzt den Kollegen deutlicher. Seit etwa einer Stunde ist klar:Der iranische Patient hat nicht nur ein anurisches Nierenversagen erlitten,das seit einigen Stunden eine Hämofiltration erfordert, sondern auch ein schweres Lungenversagen. Beim Gesunden sind die Luftbläschen mit Sauerstoff gefüllt,bei dieser Form des Lungenversagens sind sie voller Wasser,der Patient ertrinkt förmlich! Wir kümmern uns zuallererst um die Notversorgung.

„Er ist iranischer Staatsbürger,ist Parlamentarierundwargeradeauf einer Dienstreise durch Europa unterwegs.VorvierWochenwarer in Burkina Faso in Zentralafrika auf einem Kongress,seit vier TagenleideterunterheftigenFieberschüben,seitdreiTagenweilterin Wien und gestern ist er mit Schüttelfrost und Atemnot in die Notfallabteilung eingeliefert worden.

Wir haben nicht viel Zeit,nur wenige Minuten. Wir werfen uns einen Blick zu; die Entscheidung fällt wortlos:Wir werden alles

versuchen.WirdrehendenPatienten sofort auf den Bauch. Wir haben keine andere Wahl. Wir sind gerade ein Risiko eingegangen: Die Bauchlage kann genauso gut einen ungünstigen Effekt haben. Wirkönnenjetztnichtsmehrtun, nurwartenundhoffen.Wenndiese Kinetische Therapie einen Vorteil bringt,dann sofort,wenn sienachteiligist,dannkriegtman das Ergebnis ebenso unmittelbar präsentiert. Nach ein bis zwei Minutenistessicher:DieBauchlage tut ihm gut. Wir haben eine kleinePausegeschaffen,aberwir wissen,wir haben unseren schwer kranken Patienten noch lange nicht gerettet. Sonntagvormittag teilt uns die iranische Botschaft mit,dass die FraudesPatienteninWieneingetroffenistundinihremHotelzimmer wartet,bis sie geholt wird. Während ich noch bei der GruppederIranersteheundimGeheimen alle Therapievarianten durchspiele,trifft die Frau des Patienten ein. Sie will natürlich sofort hinein zu ihm,will ihn sehen,will bei ihm sein. Ich muss sie darauf vorbereiten,wie sie ihren Mann in dieser Intensivkoje dann antreffen wird,wie er aussehen wird,welche Geräte beim Bett stehen,dass er an Kabel und Schlauchsysteme angeschlossen ist,dass er im künstlichen Tiefschlaf liegt,nicht antworten kann,sie ihn aber dennoch berühren,streicheln und mit ihm reden kann. Der Cousin dolmetscht.

Die Frau versteht nur Persisch. Sie erfährt alles,wie schon am Vortag Dr. Beksadeh und der Cousin. Frau Hosseini bleibt ungläubig vor einem Gesicht stehen,das sie kaum wiedererkennt. Dann bricht die bis dahin so beherrschte Frau in lautes,schockiertesWeinenaus.Sie, die mit diesem Mann seit langer Zeitverbundenist,sienimmtnun die Gefahr,in der er schwebt,mit all ihren Sinnen wahr. Wir haben

die Erfahrung gemacht,dass wir diesen Reaktionen auf die Schockerlebnisse und Hiobsbotschaften genügend Raum geben müssen. Es ist nicht richtig,gegen sie anzukämpfen,und noch unmenschlicher wäre es,ihnen aus dem Weg zu gehen. Das Gleichgewicht zwischen zurückhaltender Empathie und aktiver Intervention ist eine ärztliche Kunst,die nur durch Erfahrung und Vorbilder gelernt werden kann.

Ichkannundmussihrsagen,dass ihr Mann in seiner so bedrohlichen Lage hier seine adäquate Behandlung erhält. Die Frau nickt erleichtert und mir wird einmal mehr die große Verantwortung bewusst,die in meinem Hinweis „er wird auch hier adäquat betreut“ enthalten ist. Frau Hosseini bleibt während der gesamten Besuchszeit am Nachmittag bei ihrem Mann,und dies jedenTag.

AnfangderdrittenWocheaufder Intensivstation:Das abermalige Lungenversagen dauert nun schon einige Tage,die Lungenblutungen und das Nierenversagen halten an.Wieder eine Situation,in der wir darauf aufmerksam machen müssen,dass Hosseini an dieser Krankheit stirbt. „In unserer Kultur“,teilen mir Dr. Beksadeh und der Cousin des Patienten vorsichtig mit,„ist es üblich,dassmanderEhefrauund den anderen Angehörigen nicht die ganze Wahrheit sagt,man bringt sie ihnen abgeschwächt bei,man lässt immer ein bisschen Hoffnung undbetontauch das Gute.“ Kurz:Sie bitten mich, der Frau gegenüber nicht direkt vom drohenden Ableben ihres Mannes zu sprechen.

Obwohlmirdasalseineschwierige und ungewohnte Aufgabe erscheint,will ich demWunsch und den Gepflogenheiten der anderen Kulturmöglichstuneingeschränkt nachkommen.Esfälltmirschwer, der Frau gegenüber nur die mini-

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Das Schluchzen und die Verzweiflungsschreie dringen unweigerlich nach draußen …und die Umstehenden hören ein leises „Papa, ich liebe dich!

malen Hoffnungen zu erwähnen, die uns bleiben. Ich erinnere mich an meine Ausbildungszeit,und diese Erinnerung hilft mir in diesem Moment sehr:Mein ehemaliger Chef auf der Intensivstation sagte in einer ähnlichen Situation: Man darf den Angehörigen zwar nichts vormachen,aber eines darf man auf keinen Fall,ihnen die Hoffnungnehmen.

„Es sind Tausende,die wissen wollen,wie es Hosseini geht. LeuteausderBevölkerunghaben Geld gesammelt,um ihm jede nochsoteureTherapiezuermöglichen.DamitihmkeineBehandlung aus Kostengründen vorenthalten wird. Abdollam Hosseini hat enorm viel für die Menschen getan,nicht für seine politische Karriere,sondern für die Menschen! Er ist ein Mann des Volkes,erhatsovielGutesgetan, Tausende wollen es ihm jetzt zurückgeben. Alles wollen sie geben:Ihr Hab und Gut,ihre guten Gedanken und ihr Gebet.“ Ichkanndaraufnichtsantworten. Ich denke an die beinahe aussichtslose Lage,in der sich der Patient befindet.Wenn jetzt noch irgendeine Kleinigkeit passiert, ist er tot.

Am Tag danach ist der Beutel, der an der Magensonde hängt, voller Blut. Der Blutdruck sinkt, bei der Gastroskopie finden wir eine erosive Gastritis,die großflächig blutet. Zu den septischen Schockzeichen treten noch die Auswirkungen des Blutverlustes hinzu. Die Beatmung ist unverändert am Maximum,die pH-Werte werden saurer,wir müssen uns darauf einstellen. Der Patient stirbt. Unser ganzes Team ist betroffen. Ich darf den Nahestehenden nicht vorenthalten,dass er jetzt jeden Augenblick sterben kann. Das Team ist dankbar,dass ich die Aufgabe übernehme,die Angehörigendavonzuunterrichten.

Am nächsten Tag steht die Magenblutung still,das Blutbild bleibtstabil,derPatientlässtsich sogaretwasleichterbeatmen.Ein Strohhalm,einer von jenen,die

ich Frau Hosseini anbieten kann, obwohl ich davon ausgehe,dass dieser Halm brechen wird.

In der fünften Woche beginnen dieNierenwiederHarnzuproduzieren. Es gibt nach wie vor keinen Hinweis auf einen Gehirnschaden. Das ist jetzt schon ein kleines Bündel an Strohhalmen –ungefähr eine Woche nach der zweiten,unmittelbaren Todesnähe. Die Frau lächelt,wir beginnenunsmitihrzufreuen.ImLaufe der Gespräche erfahren wir, dass Herr und Frau Hosseini vier KinderimAltervon15bis21Jahren haben. Am Ende der fünften Woche wachtAbdollam Hosseini

auf. Er ist ansprechbar und orientiert.JetztistdieAnwesenheitseiner Frau und Freunde wichtiger dennje.EinpaarTagespäterkann die Trachealkanüle entfernt werden,Hosseini spricht,leise und heiser,und er lacht. Wir erleben einenpositivenWirkungskreis,in dem eine Besserung die andere nach sich zieht. Auch so etwas gibtesinderMedizin. Abdollam Hosseini will bei einer unserer Visiten ein bisschen unwirsch wissen,wann er denn nach Teheran fliegen könne. Ich kann es vor Freude kaum glauben,dass wir hier um das Datum für den Heimflug verhandeln. Er

Angebot für Betreuer fehlt

Wer tröstet die Helfer?

KLIPP: Sie berichten in Ihrem Buch als Arzt packend darüber, wie Sie Patienten an den Rand des Lebens begleiten,wo das Maß psychischer und physischer Belastungen unerträglich wird.

Ratheiser: In diesem Zustand befandichmichöftersundjeder von uns geht damit auf seineArt um.

KLIPP: Wer tröstet also die Helfer?

Ratheiser: Es gibt leider noch keine Modelle,jeder – ob Arzt, SchwesteroderPfleger–strickt sich das selbst. Ich bin auf Karenz und arbeite derzeit an einem solchen Pilotprojekt. Denn es ist ein Trugschluss,zu glauben,dass man sich mit allen Sinnen um den Patienten kümmern kann und es einen völlig kalt lässt.

KLIPP: In der Praxis besteht also keine Struktur,gibt es kein Ventil,keine Supervision.

Ratheiser: Nein,und ich will nicht,dass man auch nachkommende Berufsgenerationen in dieses Leid hineinmanövriert.

willfürdierestlicheBehandlung, biserzumindestfähigist,alsnormaler Passagier in ein Flugzeug zusteigen,beiunsbleiben,beijenenÄrzten,denenervertraut,die ihn – davon ist er überzeugt – gesund gemacht haben.

„Doktor,Sie und Ihr Team haben mich geheilt,erst wenn Sie es sagen,dann kehren wir zurück,wir alle!“Am 5. Januar ist es dann so weit. Wir freuen uns mit ihm. Hosseini fliegt heim,mit seiner Frau und seinen Vertrauten:zu seinen Kindern,seinen Freunden,zu den Parlamentariern, heim zu seinemVolk,das ihm alles gegeben hat. ■

denwerdens.LassenSieesmich aneinemVergleichdeutlichmachen. Wenn ich einem Kind ein Rasiermesser in die Hand gebe und dann verwundert bin,dass es sich verletzt,dann habe ich etwas Entscheidendes versäumt.

KLIPP: Wie meistern das die Kollegen bisher?

Ratheiser: Jeder hat so sein Ritual gefunden,wo er ausatmen und wieder Energie finden kann.Dochdasalleinisteinfach nicht ausreichend.

KLIPP: Wohin gehen Ihre Intentionen?

KLIPP: Was muss aus Ihrer Sicht geschehen?

Ratheiser: Wir müssen eine Struktur schaffen,wie sie auch andere Organisationen wie Fluggesellschaften,Polizei,RotesKreuzhaben,dieguteScores erzielen müssen und auf keinen Fallversagendürfen.Dennesist eine ganz besondere Situation, etwa im Augenblick des Todes mit jemandem den Augenkontakt auszuhalten. Man benötigt einfach das Gefühl des Verstan-

Ratheiser: Wir müssen in der Ausbildung ein Angebot bieten,wo klar erkennbar ist,was die Kollegen zu lernen haben. Dass einer nichts angreift, wenn er sich unsicher fühlt, dass man klar zum Ausdruck bringt,wenn man noch einen Kollegen als Hilfe braucht, weil man die eine oder andere Tätigkeit noch zu wenig beherrscht.AberauchdemVorgesetzten muss genau bewusst sein,was er gut weiß und was nicht. Es gibt leider auch Bluffer und das wirkt sich dann oft ganz tragisch aus. Es darf nicht sein,dass Oberärzte,weil sie eine Situation nicht selbst medizinisch beherrschen,junge Kollegen vorschicken.

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Über 1600 Unternehmen mit 80 Mio. Euro unterstützt, EU-Partner Slowenien zur Kooperation eingeladen

Stockerlplatz im Jahr 2003

„Kräfte und die K Kompetenzzentrum Leoben –

Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter, Förderung der Unternehmensgründungen (Unternehmerischer Spirit), Ausbau des starken heimischen Technologie-Segments und die Stärkung regionaler Initiativen, das sind die vier „Meilensteine“ der Steirischen Wirtschaftsförderung für das kommende Jahr. Die erfolgreiche Gründermesse und eine neue Gründungsdynamik in der Steiermark bescheren der Steiermark einen „Stockerlplatz“ für 2003.

Dreihundert positive Fälle von Qualifizierung vor allem für Fachführung und Schlüsselkräfte belegen ein großes Interesse an Qualifizierungsmaßnahmen. Heuer wollen wir gemeinsam mit dem Land Steiermark ein Programm für Lehrlinge starten“, sagt SFG-GF Mag. Patricia Theißl.

Von Helmut Bast

Die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) setzt auch für das heurige Jahr auf Dynamik. Noch vor sieben Jahren lag man österreichweit bei den Unternehmensgründungen ab-

geschlagen im Feld,letztes Jahr hat man punkto Gründungsdynamik mit 4.200 Neugründungen längst einen „Stockerlplatz“ erreicht,so SFG-GF Dr. Burghard Kaltenbeck. Die Dynamik im steirischen Stärke- und Wachstumsfeld Technologie will die SFG zur „Innovationsregion im Südosten Europas“ ausbauen,regional gewachsene Strukturen und lokale Kooperationen sollen gestärkt und zu grenzüberschreitenden Zentren ausgebaut werden (Impulszentrum Radkersburg,Technologieachse Graz-Maribor).

Eine Stärke der steirischen Wirtschaftsförderung sind auch die Kompetenzzentren:13 aller 35 österreichischen Zentren,also mehr als ein Drittel,sind in der Steiermark angesiedelt. 2004 sollen sie verstärkt gefördert werden.

Insgesamt 1.616 Projekte vor allem von Klein- und Mittelbetrieben hat die SFG im letzten Jahr mit 80 Mio. Euro unterstützt. Auch die Gründermesse mit beinahe 2.800 Besuchern ein voller Erfolg,45 Prozent mehr als im Jahr zuvor,erweist sich als das mit Abstand größte Gründerforum Österreichs.

Neue Wege will die SFG für die Gründermesse am 26. 10. 2004 beschreiten:Lädt sie doch diesmal auch Unternehmen des NeoEU-Landes Slowenien zur Messe ein:„Wir wollen Kopf,Herz und die Hand öffnen,dass viele slowenische Firmen mittun“,hofft Burghard Kaltenbeck. Vielleicht geht der steirische Technologiepreis diesmal gar schon an eine grenzüberschreitende steirisch-slowenische Kooperation. Ein erster Schritt ist die Homepage der SFG www.sfg.at,die jetzt auch in slowenischer Sprache zu besuchen ist.

13 von 35 österreichischen Kompetenzzentren sind in der Steiermark verankert. Vernetzung ist eine ihrer Hauptaufgaben. Sie bündeln auf höchstem Niveau Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten und Innovationen in den Betrieben. Als erste Adresse im Bereich der Werkstoffforschung, Prozesstechnik und Werkstoffanwendung hat sich das Kompetenzzentrum „Materials Center Leoben“ im industriellen Umfeld etabliert. In enger Kooperation mit Partnerunternehmen aus Industrie und Gewerbe erfolgt die Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Rahmen von Projekten, aus denen bereits zahlreiche wegweisende Patente angemeldet werden konnte.

Technologie,Innovation,Forschung und Entwicklung sind jene Know-how-Bereiche der Steiermark,die Wege in eine neue industrielle Zukunft weisen. Über die Vernetzung von Wissenschaft mit innovativen Unternehmen können neue Forschungserkenntnisse in die Produktentwicklung integriert werden.

Die „Werkstoffkompetenzzentrum Leoben Forschungsgesellschaft mbH“ (Materials Center Leoben,MCL) hat sich seit ihrem Start vor fünf Jahren bereits zur ersten Adresse im Bereich der Werkstoffforschung, Prozesstechnik und Werkstoffanwendung entwickelt.

„Im Zentrum der Aktivitäten des MCL stehen die Werkstofftechnologie und Prozesse als Grundlage für Innovationen. Ziel ist die Umsetzung innovativer Entwicklungen in enger Kooperation mit den Partnerunternehmen im Bereich der Werkstoffverarbeitung, des Werkzeugeinsatzes sowie der Metallurgie. Einsatzgebiete dafür sind im Maschinenbau,der Automobilindustrie und der Elektronik gegeben. Viele Unternehmen lagern aus Kostengründen ihre Forschungs- &

54 Klipp Februar 2004 Technologie
Foto:SFG
Die Steirische Wirtschaftsförderung geht heuer über Grenzen und macht sich für Kooperationen mit slowenischen Unternehmen stark.

Köpfe bündeln“ n –

die erste Adresse!

ist dazu notwendig. Beispiele dafür sind Werkzeuge für die Umform- und Gießereitechnik,welche aufgrund ausgefeilter Fertigungstechniken immer höheren Belastungen standzuhalten haben. Werkzeugtechnologie ist ein Tätigkeitsschwerpunkt des MCL. Innovative Untersuchungstechniken und neue Entwicklungsansätze ermöglichen die Optimierung der Materialien und ein multifunktionales Design neuer Werkstoffe.

Neuartige Erfolge im Werkstoffbereich

Grazer Abschlepp-Spezialist zum dritten Mal Bestbieter

Noch immer kein Auftrag

Entwicklungsarbeit aus. Das MCL kann hier gemeinsam mit interessierten Unternehmen eine Entwicklungszusammenarbeit aufbauen“,erklärt MCL-GF Univ.-Prof. Dr. Reinhold Ebner.

Immer komplexere Eigenschaftsprofile von Materialien werden vom Markt gefordert. Intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit

Zahlen und Fakten

Materials CenterLeoben: 22 Industriepartner und neun Forschungsinstitutionen arbeiten im MCL zusammen.

Projekte: 47,bei einem Investitionsvolumen seit 1999 von rund 13 Mio. Euro

Mitarbeiter: 60 (+ 70 im Rahmen der Projekte)

WissenschaftlicherOutput: 12 Dissertationen,20 Diplomarbeiten,weitere 20 Dissertationen und 9 Diplomarbeiten sind in Arbeit

Info: Materials Center Leoben,Franz-JosefStraße 13,8700 Leoben,Tel.:03842/45922,EMail:mclburo@mcl.at

Partner: Böhler,VOEST ALPINE,Rübig, MIBA,Siemens SGP,EPCOS,Anton Paar,TU Graz,MU Leoben,TU Wien u.a. Das MCL wird von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) gefördert.

Eine intensive Zusammenarbeit pflegt das MCL beispielsweise mit der Böhler Edelstahl GmbH,dem Weltmarktführer im Bereich Werkzeugstahl in Kapfenberg,aus der bereits mehrere Patente entstanden sind. „Ein Beispiel ist die Entwicklung temperaturwechselbeständigerer Werkstoffe. Unterstützt werden die Entwicklungsarbeiten durch die Temperaturwechselprüfung mittels gepulster Laserstrahlung,bei der die Reaktion eines Werkstoffes auf kurzzeitige Temperaturerhöhung untersucht wird“,wie Dr. Stefan Marsoner,Leiter des MCL-Geschäftsbereiches Werkzeugtechnik und Fertigung,erklärt. Die Problematik von temperaturwechselbeanspruchten Werkzeugen spielt vor allem im Aluminiumdruckguss aber auch in der Warmumformung eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit Böhler entwickelte neuartige Werkstoffe versprechen deutliche Erfolge in der Standzeitverbesserung dieser Werkzeuge. Auch der Deutschlandsberger Erzeuger von Elektrokeramik EPCOS konnte durch die Kooperation mit dem MCL seine Produkte wesentlich verbessern. Mit dem oberösterreichischen Sintermetallerzeuger MIBA konnte im Rahmen eines Prozessentwicklungsprojektes die Oberfläche von gesinterten Stahlzahnrädern so verbessert werden, dass sie die Eigenschaften von schmelztechnisch hergestellten Zahnrädern aufweisen. Dieses Produkt läuft bereits in Serienproduktion.

Graz ist anders“,heißt es in einem Werbeslogan der Landeshauptstadt. Das erlebt auch der Grazer Firmenchef und Kfz-Experte Franz Wuthe. „Ich bin schon gespannt,wie das jetzt weitergeht.“Am 26. Jänner 2004 kam es im Straßen- und Brückenbauamt am Bahnhofgürtel zur Anbotseröffnung der Ausschreibung für das Abschleppen von Falschparkern und nach Unfällen im Stadtgebiet von Graz. Franz Wuthe ging als Bestbieter hervor,vor seinem Mitbewerber Pirnath,der zur Zeit noch offiziellerAbschlepper der Stadt Graz ist. Die Groteske daran:Es war bereits die dritteAusschreibung,die das Straßen- und Brückenbauamt vornehmen musste. Jedes Mal war FranzWuthe der Billigstund Bestbieter. Schwerwiegende Mängel in der Ausschreibung führten zu Einsprüchen und zur Aufhebung. Nutznießer in diesem Fall – die Firma Pirnath,weil sie vom Straßen- und Brückenbauamt einfach provisorisch seit mehr als eineinhalb Jahren weiterhin mit dem Abschleppen betraut ist. Es scheint so,als ob sich einige Mitarbeiter im Straßen- und Brückenbauamt – aus welchen Gründen auch immer – nur schwer von der Firma Pirnath als Partner trennen können. Geschädigte sind allerdings tausende Kfz-Besitzer,die als Falschparker und in der Folge abgeschleppt die alten,höheren Preise dafür bezahlen müssen. „Weil unsere Preise rund ein Drittel darunter liegen“,soAbschlepp-Profi FranzWuthe,der ein 24-Stunden-Service betreibt. Spätestens in drei Monaten muss der Magistrat nun entscheiden. FranzWuthe hat bereits die auch in Vergabeverfahren renommierte Kanzlei Eisenberger & Herzog zu Rate gezogen,weil er im Fall einer weiteren Verzögerung Schadenersatzansprüche gegenüber der Stadt geltend machen will. ■

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Franz Wuthe: Ein Drittel billiger als Mitbewerber. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Ebner: „Ziel des MCL ist die Umsetzung innovativer Entwicklungen im Bereich der Werkstofftechnologie.“ Foto:MCL

Die Beliebtheit von Fisch auf den Menükarten der Gastronomie aber auch auf dem Speisezettel in Familien nimmt stark zu. Nicht zuletzt deshalb, weil jeder gesund essen will. Fischereimeister Hannes Igler aus Kalwang:„DerTrendzubewussteren Ernährung hilft uns dabei, der Konsum von frischen Forellensteigtstark.Siesindnichtnur bekömmlich,sondern enthalten kaum Fett,keine Kohlehydrate aber äußerst wertvolles Eiweiß.“ Das Familienunternehmen ist eines der größten Forellenzuchtbetriebe derAlpenrepublik.

InGraz-StatteggführtseineTante Bültenmann-Igler ebenfalls eine Forellenzucht. Wobei beide auf die Feststellung Wert legen:„Bei uns gibt es nur frische Fische und

auch unsere Kunden haben sich dem frischen Fisch verschrieben.“DieIglersmöchtensichdamit ganz klar von denAngeboten in den Supermärkten abheben. Rund 300 bis 500 Gramm bringt eine gute Forelle auf die Waage, bevor sie im Kochtopf landet.

„Etwa bei acht Euro liegt der Kilopreisundderistziemlichstabil“,sagt Igler. Und woran erkenntnunderKonsument,dasser jaeinefrischeForelleserviertbekommt? Der Fischereimeister: „DieKiemenmüssenrotsein,die Augen klar und nicht stumpf,das Fleisch selbst muss druckfest sein. Das günstige Verhältnis der mehrfach gesättigten zu den ungesättigtenFettsäurenbewirktein Absenken des Cholesterinspiegels. Das wirkt Herz- und Kreis-

lauferkrankungen gut entgegen –ein wertvoller Aspekt in unserer stressgeplagten Zeit.“ Wie lange istdieFrisch-Forellehaltbar?„Im Kühlschrank bei 3°C bleiben die Fischeca.2Tagefrisch.BeiTemperaturen unter –18°C ist eine längere Haltbarkeit gewährleistet.“ Eine Spezialität stellt auch der geräucherte Fisch dar. „Die Kunst besteht darin“,so Igler, „dass der Fisch durch sein muss und er darf aber dennoch nicht trocken sein. Wesentlich ist,dass man auch das richtige Holz – Buche – verwendet und das ganze dauert ungefähr zwei Stunden.“ Wie überhaupt Eile in der FischzuchtkeinErfolgsfaktorist.„Der Fisch soll langsam wachsen“,so Hannes Igler,„geschlechtsreif sind unsere Forellen im dritten

bzw. vierten Jahr“. Dass Ablaichen erfolgt im Betrieb selbst und es gibt bei den Iglers vor allem die Bachforelle und den Saibling,die Regenbogenforellen-Eier werden zugekauft. Seit 1890 werden in Kalwang Fische gezüchtet.Inden70ernhabendie Iglers der Landwirtschaft Ade gesagt und widmen sich seit damals hauptberuflich der Zucht. „Wichtig ist,dass man die entsprechenden Quellen und auch ein entsprechendes Bachgewässer hat,das einfach immer Frischwasser bringt,wir haben das Glück. Das Unternehmen in Kalwang verfügt über die größte Naturteichanlage Österreichs. „Wir bewirtschaften 50 Teiche mit einer Gesamtfläche von ca. 8ha“,erklärt Hannes Igler. Dazu kommteinmodernstausgestattetes Bruthaus mit reiner Quellwasserversorgung und der Möglichkeit zur Erwärmung und zusätzlichen Sauerstoffanreicherung des Wassers. „Verständlich, dass die Reinheit und die Hygiene in eine Zuchtbetrieb ganz, ganzwesentlichist“,betontHannes Igler. „Und auf diesem Standard sind wir stolz,weil wir mit eigenen LKW’s praktisch die gesamte Gastronomie – auch in unserer Region – und andere HändlerinÖsterreichmitFrisch-Fisch beliefern.“

IglersFischeschmeckenauchder Tierwelt,Dachsen,Enten,Ringelnattern und Vögel. Kein Schutz gegen die ungebetenen Gäste?„Dasgehtnichtwirklich“, so Hannes Igler,„wir versuchen es mit Netzen und auch unser Hund ist ein guter Wächter.“ ■

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Fiisscchhe e –e ein n M Meeddii-k kaammeennt t d der r N Naattuur r
Hannes Igler mit einem Prachtexemplar aus seiner Zucht. Iglers Fischzucht in Kalwang: Die größten Naturteiche Österreichs. Frischer Fisch – gesund und daher sehr beliebt.

Kalwangerhof

8775 Kalwang 47

03846/8214

kalwangerhof@gmx.at

Öffnungszeiten: MO - SO 09:00-24:00

Dienstag – Ruhetag

Küche: 11:30 - 14:00 und 18:00 - 22:00

Ihre Gastgeber

Michaela Pircher & Martin Bauernfeind

GESUNDE GENÜSSE FÜR 2004!

STEIRISCHES BACHFORELLENFILET VON HARALD HERBST

ZUTATEN FÜR

4 PERSONEN:

8 Bachforellen

Meersalz,Zitrone

Brösel

Sonnenblumenöl

300 g Dinkelmehl

1 Petersilienwurzel

5 ml Olivenöl

Wasser nach Bedarf

Gelbe Rübe

Karotte

1 Dotter

2 Eier

ZUBEREITUNG: Nudelteig verkneten und 1 Stunde rasten lassen,anschließend auswalken,in 1 cm breite Nudeln schneiden und in Salzwasser mitOlivenöl kochen,abseihen und zu den Gemüsestreifen geben.

Gemüse schälen,mitder Wurstschneidmaschine in Streifen schneiden,in Butter leicht ansoutieren.

Bachforellenfilets aus der Steiermark entgräten, Zitronensaftdarauf geben,salzen und in Bröselwendenundin Sonnenblumenöl braten.

Auf den Dinkelnudeln anrichten, mitKräuterbutter oder Petersilienpesto servieren.

Guten Appetitwünscht

Harald Herbst Obmann – Cercle Chefs Graz Küchenchef von Hotel Frohnleitnerhof und Theresienhof.

ZUBEREITUNGSZEIT: ca.2 Stunden

Ausgewogene Ernährung isteine der Voraussetzungen für körperliches Wohlbefinden.Initiiertvon Landesrat Mag.Wolfgang Erlitz,präsentiertIhnen das Gesundheitsressortdes Landes Steiermark gemeinsam mitsteirischen Köchen genussvolle und gesunde Köstlichkeiten.Weitere Rezepte und andere wertvolle Informationen zum Thema Ernährung finden Sie unter: www.gesundheit.steiermark.at

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g.

Die Grazer Lokal-Szene: … Innenstadt blüht auf!

Die Grazer Gastronomie-Szene lebt wie nie zuvor. Das Stern in der Sporgasse, das Eckstein am Mehlplatz, Jani’s am Franziskanerplatz, das neue Byro in der Raubergasse und Schmieban auch am Franziskanerplatz haben viel gemeinsam – einen starken Partner im Hintergrund, nämlich die Brauunion Österreich AG.

FixSTERN am Grazer Gastronomiehimmel

Das Szenelokal der besonderen ArtistmitSicherheitnichtmehr aus der Grazer Innenstadt wegzudenken.Angefangenvomtraditionellen Frühstück bis 17 Uhr,überdasFeinschmeckerrestaurant,wo Spitzenköche für das Wohl der Gäste verantwortlich sind,bis hin zur Cocktailbar,an der bis zu 150 verschiedene Cocktails angeboten werden,ist für das Wohl der Gäste gesorgt. Ebenso bekannt sind die nicht mehrwegzudenkenden Stern-Events:Freitag & Samstag Live DJ,int. Livemusik 2 bis 4 Mal im Monat und die traditionellen Sternstunden von 17 Uhr bis 20 Uhr ,in denen man einen Cocktail um nur vier Euro,aber auch die gepflegte Bierkultur genießt. Das Augenmerk des Stern-Teams richtet sich auf die Fertigstellung des Karmeliterplatzes im Mai. Vor dieser wird 4-jähriges Jubiläum

gefeiert,eine Woche geschlossen und dann neu eröffnet und das Stern-Team beginnt,neue Trends umzusetzen. Die Gäste dürfen sich jetzt schon freuen, denn der Schanigarten am Karmeliterplatz wird in gewohnter Stern-Manier und Stern-Qualität,aber im neuen Design erstrahlen.

„vom RauhenBerg ins Byro“

Das Café „Byro“ unter Martha Scheibreithner (auch Urbanikeller-Chefin) bietet als beschwingtes Tagescafé von 11 bis 01 Uhr einen gepflegten Treffpunkt in Wohnzimmeratmosphäre. Im ehemaligen „Rauhberg“ in der Raubergasse 11 findet man nun seit Anfang Dezember des Vorjahres alles,was das Herz begehrt. Nicht nur beste Unterhaltung mit dem größten Musikangebot von Peter Wurzinger,sondern auch feinste Schmankerln aus der stadtbekannten Küche

von „Petzi“ Bruggraber machen den Aufenthalt im Byro unvergesslich gemütlich. Mit gepflegt gezapftem Bier und erlesenen Weinen kehrt abends angenehme Barstimmung bei

Schunko den Großteil der eher rustikalen Einrichtung erhalten, hat dann allerdings aufgrund der Abnützung des Inventars doch umgebaut. „Modern statt altsteirisch“,doch die rustikale Holzdecke und das steinerne Gewölbe blieben unverändert. Der Chefkoch Christoph Widakovich brachte seine Erfahrungen aus der Nobelgaststätte Steirereck in Wien nun nach Graz und verwöhnt die Gäste im Eckstein unter dem Motto „Risotto meets Kürbis“. Die internationale Küche aus heimischen Produkten ist seither im Bermudadrei-

ausgewählter Musik ein.

Kein Glockenspiel, dafür ein Eckstein

Seit Anfang des Vorjahres heißt der ehemalige Glockenspielkeller „Eckstein“. Michael Schunko beendete seine 5-jährige Geschäftsführung im Maroni und eröffneteimApril2003dasneue Szenelokal in der Altstadt. Ursprünglich wollte Michael

eck nicht mehr wegzudenken. Michi Schunko ist überzeugt: „Mit einem starken Partner der Marke Gösser im Hintergrund stehen alle Türen offen.“

Jani’s Bar

Bier, Wein und Mee(h)r

Anfang November des vergangenen Jahres erfüllte sich Robert Jani mit seiner Sanja einen Traum,und zwar mit einer eige-

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Martha Scheibreithner freut sich über das gelungene Ambiente im Byro – zum Wohl!

nen Bar in der Grazer Innenstadt. Schon in der Bauphase des ehemaligen „Vinos Gourmets,bekannt als „der Spanier am Franziskanerplatz“,konnte man auf Janis Unterstützung zurückgreifen. Jetzt bringt er seine Erfahrung,die er auf hoher See sammelte,als jüngster Partner der BrauunionÖsterreichAGebenin diese Räumlichkeiten. „Mee(h)r Service für den Kunden“ lautet das Motto. Das Sortiment reicht von den verschiedensten Biersorten (Einzigartig:Reininghaus Jahrgangspils,Gösser und Puntigamer vom Fass) bis hin zu 50

nicht nur Jani selbst,sondern auch die neue Bar am Franziskanerplatz aus (Mo bis Sa von 12 Uhr bis „open end“,Sonn- und Feiertaggeschlossen).

Steirische Küche & mehr: Schmieban

Schmieban:Das heißt auf dem Franziskanerplatz Qualität, Originalität,Ambiente ohne aufgesetzte Dramatik. Umgeben von einer großen Bar,genießt man unverfälscht steirische Küche bzw. auch die von FranzPeierkreierteschrääääää-

und Lernen und Lernen Tagen Tagen

• Seminare

• Schulungen

• Workshops

Der Frohnleitnerhof ist prägnanter Bestandteil der historischen Murfassade. Das Restaurant bietet eine hervorragende Haubenküche, excellente Weine, ein hausgebrautes Naturbier und eine besondere Atmosphäre. Die Kombination von Komfort und reizvollem Umfeld machen ihn einzigartig.

A-8130Frohnleiten, Hauptplatz 14 A Tel. 03126/4150-0, FaxDW-555

E-Mail: info@frohnleitnerhof.at http://www.frohnleitnerhof.at

verschiedenen Weinsorten aus Österreich,Spanien,Italien, Frankreich,Südafrika etc. Die Getränke-undWeinkarteausechtem Mahagoni,die romantische Loungeatomsphäre,dasAmbiente durch abwechselnde Ausstellungen,die Spektral- und Regenbogenbeleuchtung,die Barplatte aus brasilianischem Granit,welche eine stolze Tonne auf die Waage bringt,und die Jazz/SoulMusik im Hintergrund zeichnen

ge Küche. Bei dieser finden Sie Gerichte mit eigenwilligen Namen wie Saubär (=Schweinsmedaillons mit Lebkuchengewürz,karamellisiertem Rettich und Gummibärli),Lawine,Ölscheich etc. Von Dienstag bis Samstag von 11 bis 01 Uhr und Sonntag von 11 bis 22 Uhr können Sie sich von Qualität,herausragendenIdeen,gepflegtgezapftem Bier und köstlichen Schmankerln überzeugen. ■

Heilfasten in klösterlicher Umgebung

Das 10-tägige Heilfasten (29. 2.–10. 3. und 21. 3.–31. 3. 2004) stärkt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Durch das SaftfastenwirdvorallemdieEntschlackungdesKörpersgefördert, der Gewichtsverlust ist dabei eine angenehme Begleiterscheinung. Gebotenwerden10Nächtigungeninkl.sämtlicherSäfte,kurärztlicher Betreuung,ganztägige Betreuung durch Therapeuten,Morgengymnastik,tägliche Therapien am Vormittag,Wanderungen undVorträgeamNachmittag,SaunaundDampfbad.WeitereAngebote wie Schnupperkur,Gesunde Urlaubswoche,Wohlfühlwoche, Golfwoche,NordicWalking und dreiwöchige Pauschalkuren wartenaufunsereGäste.TherapiemöglichkeitenwieMoorbehandlungen,med. Bäder,Massagen,Moorkosmetik,Sauna,Dampfbad u.v.m. stehen zurVerfügung.

Hotel Moorbad Schwanberg, 8541 Schwanberg, Tel.: 03467/ 8217-0, Fax: DW70, E-Mail: info@moorbad-schwanberg.at www.moorbad-schwanberg.at

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Bierige Stimmung im Schmieban …

Mit Schneeschuhen durch den Tiefschnee

Was soll dabei aufregend sein? Schneeschuhwandern, das kann ja nur was für Pensionisten sein. Völlig daneben, denn weil es jeder kann und man außer den Schneeschuhen, etwas Kondition und guter Winterbekleidung nichts dazu braucht, wird Schneeschuhwandern in den kommenden Jahren zunehmend mehr Anhänger finden. Davon sind nicht nur die Rangers im Nationalpark Hohe Tauern überzeugt, die uns auf einer Wanderung durch tief verschneite Winterlandschaften begleiteten. Es war ein unvergessliches Erlebnis.

Skifahren muss man lernen und auch beim Langlaufen und Snowboarden benötigt man Hilfe,um damit zurechtzukommen. Ganz anders hingegen beim Schneeschuhwandern,wo noch dazu,sieht man von den Schneeschuhen ab,die Ausrüstung praktisch nichts kostet. „Ich bin zu wenig beweglich,habe Angst und fühle mich nicht fit genug“,lautet häufig die Entschuldigung. Für diejenigen ist Schneeschuhwandern wohl die idealste Form,um eine unverspurte Winterlandschaft zu genießen.

Zurück am Ausgangspunkt unserer mehrstündigen Wanderung

schwärmten im Bus neben den sportlichen „Nackabazln“ selbst jene von einem unvergesslichen Naturerlebnis,die man als echte Wintersportprofis bezeichnen kann.Also muss an der Sache wirklich was dran sein. Nationalpark-Betreuer Hannes:„Die Leute spüren,dass es ihnen gut tut und es kommen immer mehr auf den Geschmack.“ Auch unser Bericht soll Lust darauf machen,weil keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich sind und jeder nach seinem Tempo und seinem Leistungsvermögen wandern kann. Ge-

meinsam stapften wir durch die tief verschneite Landschaft,jeder konnte seinen Gedanken nachhängen,niemand hat sich verausgabt und wir haben an diesemTag viel für unsere Gesundheit getan – das ist Schneeschuhwandern! Unsere Schneeschuhe – superleichte Aluminiumgestelle an den Füßen – kamen aus den USA,je nach Gewicht ist auch die Größe abgestimmt. Die Technik ist einfach,die ersten in der Gruppe machen die Spur,das kostet schon mehr Kraft,aber schon der Dritte bewegt sich leicht dahin

schaffenen Pfad. Unsere Tour führte uns in ein Tal bei Kaprun, wo wir in einer unvergleichlichen WinterlandschaftauchaufderSuche nach Tierspuren waren. Man spürt einfach den Zauber,aber auch die Macht des Winters. „Was für die Menschen ein glitzerndes Winterparadies ist,das bedeutet für die Tiere – die Schneehasen,Gämsen,Rehe, Hirsche – einen bitteren Überlebenskampf“,erzählt unser Nationalpark-Ranger über die Überlebensstrategien der Tiere und Pflanzen sowie über die (Lawinen-)Gefahren,die ein Bergwinter mit sich bringt.

Wir selbst hatten nicht die Zeit dazu,aber auch wahrscheinlich nicht den „Biss“,eine Nacht im Freien zu verbringen. Naturliebhaber und Outdoor-Freaks können das im Nationalpark Hohe Tauern,logischerweise nur unter fachmännischer Führung. „Wir möchten wie die Innuit (Eskimos) leben“, lautet der Wunsch der Abenteuerhungrigen. Doch dazu gehört viel Erfahrung und Wissen. Das bieten die NationalparkRanger ihren Gästen. Sie drücken ihnen die Eissäge und Schaufel in die Hand – die unverzichtbaren

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Kinderleicht: Langsam bergwärts und die Landschaft genießen. Selbst im tiefsten Schnee und auch bei Eis geben sie guten Halt.

Werkzeuge für den Bau einer vorbildlichen Unterkunft. Ferdinand Rieder,Bergführer und Nationalpark-Ranger:„Der erste Schritt zum Eskimo-Haus besteht darin, gutes Baumaterial zu finden – das heißtgefrorenenSchnee–unddie richtigen Ziegel zu schneiden.“ Was so schnell gesagt ist,bedarf aber einer ausgefeilten Technik und dauert doch mehrere Stunden. „Aber wenn der Iglu fachgemäß errichtet wird,dann gibt’s

dort eine Temperatur von rund 5 Grad und man kann auch bei extremen Minusgraden in einem Schlafsack sehr gut darin nächtigen.“ Der Gedanke an diese Art des Schlafens wird nicht wärmer, selbst wenn man den Worten des Rangers glaubt. Die einzige Möglichkeit,zu erfahren,ob’s wirklich so ist,kann man nur selbst machen. Beim nächsten Besuch im Nationalpark Hohe Tauern. ■

Auf in den Fun-Park

Das Nagelköpfel in Piesendorf – einmalig in Europa

Was tut man mit einem Schlepplift und einem Skihügel,der nicht wirklich mehr die Fans anzieht? Harry Liebmann vom Tourismusverband in Piesendorf entwarf mit Gleichgesinnten ein Konzept für einen Erlebnisberg,der in seiner Art einmalig in Europa ist und Tag für Tag die Neugierigen anlockt. Und diese FreizeitFun-Arena hat es in der Tat in sich,da werden Erwachsene wieder zu Kindern und Kinder können sich auch richtig austoben. Vor allem in den Abendstunden – alle Anlagen sind gut beleuchtet – zieht es die Urlauber zum Nagelköpfel. Drei Stunden sind gar nichts,wenn man sich dort ins Getümmel stürzt,ob man nun auf der beleuchteten Rodelbahn unter-

wegs ist,sich im Snowtubing versucht oder sich dem Bungee-Snow-Rocket anvertraut –wohl der ultimative Kick dort. Das Paragliding im Tandem vermittelt auch ein super Gefühl. Die Eisstockbahn ist für Bequeme da. Für das SnowRafting und Speed-Snow-Tubing braucht’s schon ein bischen Mut,um sich in die Tiefe zu stürzen. Eine echte Gaudi ist das Zipfelbobfahren,denn da geht’s dahin mit einer Affengeschwindigkeit und dennoch ist die Gefahr für Verletzungen gering. Versteht sich,dass die Schirmbar und die Aufwärmstubn bis spät in die Abendstunden gefüllt sind und bei der Rückfahrt nicht nur die Kinder

Einsteigen sagen:„Das machma sicha wieda.“

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beim Das Fun-Sport-Center in Piesendorf. Für besonders Mutige gibt’s das Bungee-Snow-Rocket Bequem geht’s beim Snow-Tubing mit dem Lift nach oben … … und flott nach unten Eine echte Gaudi –runter vom Berg mit dem Zipfelbob. Hängegleiten im Tandem Ein „wärmendes“ Abenteuer – Übernachten im Iglu. Foto:Ferienregion National park Hohe Tauern

Jetzt,in der Ballsaison,da tummeln sich die Paare auch wieder zu traditionellen Rhythmen und man weiß,wer mit wem auf dem Tanzparkett steht. Sonst aber,in den Diskos und Tanzschuppen schauts eher triste aus mit der Tuchfühlung beim Tanzen – sieht man von den Tangoclubs ab,wo man wie eh und je ganz dicht zur Sache geht.

Doch sonst gibt es viele Nullrunden auf dem Parkett,die Damenwelt blickt oft sehnsüchtig und im Rhythmus mitwippend in Richtung Musiker,doch die

Herren in ihrer Begleitung machen lieber in Smalltalk.

Eine Art Vorspiel fürs Bett

Die Tanzmisere trifft wohl nur ganz bestimmte Generationen, vor allem jene um die 50. Die Jungen versuchen,den Gesellschaftstanz in ihrer eigenen Welt wieder gesellschaftsfähig zu machen. Tanzschulbesitzerin Helga Kern-Theissl:„In der Disko kommen sich die jungen Leute eben über den Rhythmus näher,auch wenn das unverbindlicher wirkt, aberletztenEndesistesaucheine

Art Vorspiel. Es stimmt allerdings,früher war festgelegt – der Mann führt,die Frau folgt. Heute istdasanders.Dawirdabgewechselt.“ Die Tanzschulen verzeichnen ganz speziell für den einen oder anderen Modetanz starken Zuwachs. „Zur Zeit ist wieder Hip-Hop aktuell,ähnlich demVideo-Clip-Dancing. Nicht unbe-

nung,zum Kennenlernen und Erotik bedeutet,das zeigen die lateinamerikanischen Rhythmen. „Soll es denn gar keine Berührung beim Tanzen mehr geben?“Wie das heute in Diskos zu sehen ist,wo Außenstehende nicht mehr erkennen,wer mit wem auf der Tanzfläche steht. Wo es keinen Flirt mehr mit den

Des Tanzens müde

Eine schon länger andauernde „Führungskrise“

dingt schöne Bewegungen und es gibt da viele afrikanische Elemente,die fast ein wenig auch an das Tanzen und das Feuer erinnern. Jeder kann seinen Stil entwickeln und seine Fantasie ausleben. Aber das sind Trends. Die macht man mit und dann wendet man sich ab,beim Salsa scheint dasgegenwärtigderFallzusein.“

Männer wollen nicht mehr

Es ist nicht ganz überraschend,nur bei der Weiblichkeit scheint auch die klassische Tanzlust ungebrochen,das männliche Tanzbein humpelt allerdings nur noch so dahin, lahmt fast,müsste man sagen,so wie auch in anderen Bereichen,die Männer wollen offensichtlich nicht mehr. Exemplare die nach der guten alten Zeit sich bewegen sind selten,wie wohl sich die jungen Leute offensichtlich gerne wieder mehr miteinander auf der Tanzfläche bewegen möchten.

Berührung und Erotik

DassTanzen in den Köpfen auch noch immer Chance zur Begeg-

Fingerspitzen und unmerklich geringer werdenden Distanzen gibt. Kein erotisches Prickeln, mit dem eigenen Partner oder einem anderen,dem die Formen von Mambo,Blues und Walzer ebenso Chancen für den Ausdruck ermöglichen wie auch Grenzen setzen. Kaum ein „Wange an Wange“,auch nicht

Männer: lieber Smalltalk, wenig Lust am „Vorspiel“

die Hoffnung,dass ein Fremder kommt und dich bis zum Schwindel herumwirbelt und mit Hüften und Schenkeln langsam sanft lenkt – jeden Swing untereinander auskostend. Das alles war offensichtlich einmal. Wird aber auch sicher wieder einmal kommen. ■

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Auf der Grazer Opernredoute spürt man nichts von Tanzmüdigkeit.

Eine Welt in einem Land

Steirer auf Tour in Namibia und Namaqualand

Südafrika ist geographisch gesehen eine Welt in einem Land. Vom Meeresspiegel an den Küsten erhebt sich das Binnenland auf ein Niveau von etwa 1.700 Meter und gipfelt schließlich in der Hochgebirgslandschaft der Trakenberge mit über mehr als 3.000 Meter. Früher,zu Zeiten des strengen Apartheid-Regimes,da gehörte auch Namibia – das ehemalige Südwestafrika – politisch noch zum Staat Südafrika. Für KLIPP schildert Karl Polzhofer,Unter-

nehmer aus dem oststeirischen Pöllau,die Eindrücke seiner Tour durch Namibia.

Karl Polzhofer aus Pöllau ist einer jener Steirer,die es immer wieder in die weite Welt hinauszieht. Sein starkes berufliches Engagement führt dazu,dass er gern die Kontraste sucht – völlige Stille und unberührte Natur. Bei einer Tour durch Namibia, das ehemalige Deutsch-Südwestafrika,die er jüngst mit Freunden unternahm,wurde ihm

wieder eine Lebensweisheit vor Augen geführt:Der Mensch braucht nicht viel,um zufrieden und glücklich zu sein. Knapp dreiWochen bereiste die Gruppe unter Zurücklegung von dreieinhalbtausend Kilometern dieses unglaublich vielfältige Land. Namibia – früher völlig im politischen Einfluss Südafrikas –war die letzte Kolonie,die 1990 unabhängig wurde. Von der Fläche her ist es doppelt so groß wie Deutschland,aber es leben dort nur 1,5 Mio. Menschen.

Diese Weite macht das Land auch sehr still:„Du fährst dort 300 bis 400 Kilometer,ohne einem Menschen zu begegnen“, zeigt sich Karl Polzhofer beeindruckt. „Eine echte Erholung,

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Schmuck ist ein Zeichen des Wohlstandes. 1,5 Millionen Menschen bewohnen Namibia – doppelt so groß von der Fläche her wie Deutschland. Freundlich auch Fremden gegenüberNeugierig, was da passiert, denn schließlich sieht man nicht jeden Tag Weiße. Einmalige Tierwelt Fotos:Karl Polzhofer

weil man die Natur stets hautnah erlebt. Wir nächtigten entweder in Camps,die es vereinzelt gibt, oder in unseren Zelten irgendwo in der freien Natur.Wir waren zu acht unterwegs und zwei einheimische Führer waren die

Namibia (Südwestafrika)

Fläche:824.292 km2

Einwohner:1,772 Mio.

Hauptstadt:Windhuk

Amtssprache:Englisch

Nationalfeiertag:21.3.

Währung:1 Namibia-Dollar = 100 Cents

Zeitzone:MEZ + 1 Std.

entscheidende Stütze auf dieser Reise.“

Eine Erfahrung beschäftigt ihn auch nach der Rückkehr ganz stark:„Wir erlebten es selbst und uns wurde auch vor Augen geführt,wie wenig man im Leben wirklich braucht,um glücklich zu sein.“

Dies zeigte sich besonders bei

Mehrheitlich bewohnt von Bantuvölkern. Etwa 6 % der Bevölkerung sind Weiße,davon 30 % deutscherAbstammung.Vonder Küstenwüste Namib steigt das Land steil zur inneren Hochfläche an,die in die weiten Ebenen des Nordens,Nordostens und Ostens übergeht. In der Landwirtschaft wird vor allem Viehzucht betrieben (Rinder und Karakulschafe); im Norden ist bei künstlicher Bewässerung

den Himbas – gleichsam den Ureinwohnern –,die auch heute noch ihr Leben wie vor Jahrhunderten ausrichten und praktisch ohne die Errungenschaften unserer völlig technisierten Welt ihr Leben gestalten. „Siemachen beeindruckende Schmuckstücke und wir wollten einige kaufen. Doch mit Geld fangen die nichts an. Du machst ihnen auch keine Freude,so gaben wir dafür Salz, Zucker und Mehl.“ Karl Polzhofer:„Derartige Erlebnisse

wirken natürlich nach und ich glaub’,es trifft nicht nur für mich zu,dass man nach so einer Reise mit seinem Umfeld zu Hause wieder besser zu Rande kommt. Es relativiert sich so vieles und diese Erfahrung ist gerade für Leute wichtig,die ganz stark im Berufsleben stehen,sich die Zeit zum Reisen irgendwo abzwicken müssen, kaum wegkommen,weil die Arbeit nie ausgeht.Wenn Sie so wollen,hat eine solche Tour auch eine therapeutische Wir-

auch Ackerbau möglich. Dank der planktonreichen kalten Meeresströmung vor Namibia (Benguelastrom) ist die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftszweig. Große Bedeutung besitzt die Diamantengewinnung (vor allem von Schmuckdiamanten) in den Sanden der Namib. Geschichte: Das Gebiet wurde im 15. Jahrhundert von den Portugiesen entdeckt und 1884/85 deutsches Schutzgebiet

(Deutsch-Südwestafrika). 1920 kam es als Mandat des Völkerbunds unter südafrikanische Verwaltung. 1966 entzog die UN-Generalversammlung Südafrika das Mandat,1968 gab sie dem Land den Namen „Namibia“. Der Internationale Gerichtshof erklärte die fortgesetzte Präsenz Südafrikas in Namibia für völkerrechtlich illegal. 1990 wurde Namibia als letzte KolonieAfrikas unabhängig.

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„Reiseleiter“ Karl Polzhofer 3500 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. Nächtigen in freier Natur. Windhuk, die Hauptstadt Namibias – früher einmal DeutschSüdwestafrika. Die Wüste – so fremd und schön, dass sie fast unwirklich erscheint. Das moderne Namibia

kung.“ Solche Gedanken habe er auch in den Bergen beim Wandern bereits gehabt,wo man sich ebenfalls zurückzieht in die Natur,aber das Erlebte in Afrika war doch viel intensiver.

„Afrika hat so viel Mystisches und auch die Wüsten und Steppen,wenn man sie durchquert, lassen einen nicht los. Es drängt sich dort fast von selbst die Sinnfrage des Lebens auf –

Wer sind wir,woher kommen wir,wohin gehen wir? – wenn man mit den Menschen dort in Kontakt kommt. In unserer Welt haben wir ja viele dieser Urinstinkte verloren und des-

wegen ist es heilsam – so empfinde ich es –,sich derartigen Gedanken wieder zu öffnen, und das geschieht auf einer solchen Reise,ob man es nun will oder nicht.“ ■

Das Wunder von Namaqualand

An der Nordwestküste von SüdafrikaliegtNamaqualand–einst die Heimat des Buschmannes. Eine Region,wo alte Geschichte und moderne Technologie in Harmonie zueinander gefunden haben. Es ist ein landschaftlich vielfältiges Gebiet,fast unbewohnt,mit aufregenden Bergen und Steppen,einer atemberaubenden Vogel-,Tier- und Pflanzenwelt. Besonders nach der Regenzeit – jedes Jahr zwischen August und Oktober – findet man dort ein Stück des Him-

mels auf Erden. In dieser Zeit verwandelt sich die kargeWüste von Namaqualand in ein Kaleidoskop mit brillanten,unglaublich vielfältigen Farben. Teppiche von orangen,gelben, weißen,purpurnen Wildblumen bedeckendenBoden,soweitdas Auge sehen kann. Ausgangspunkt der Reise kann Kapstadt sein,von dort geht es an der Westküste nördlich nach Namaqua. An der Küste entlang durchfährt man eine Reihe von Fischerdörfern mit verschlafe-

nen,kleinen Häfen,die ebenfalls viel Reiz für Besucher haben. In den Lagunen an der AtlantischenKüstesiehtmanWale und Delfine. Keine Sekunde gibt es auf dieser Reise,in der man nicht neue Eindrücke – ob zu Land- oder zu Meerseite – in sich aufnimmt. Der Höhepunkt dieser Tour ist der NamaquaNationalpark. Seine spektakuläre Flora und Fauna beeindruckt jeden Besucher,aber vor allem Pflanzenliebhaber und bleibt damiteinunvergesslichesErlebnis. Ein Stück des Himmels,der Garten Gottes,so nennen die Buschmänner ihr Land.

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Eine einmalige, wunderbare Pflanzenwelt. Charmante junge Vertreter aus dem Stamm der Himbas. Diese Menschen leben noch wie vor Generationen. Beim Kochen: So geschieht das seit Jahrhunderten. Eine Robbenkolonie in Cross Bay. Giraffen sind einfach neugierig.

Niemand geringerer als Hansi Hinterseer hat vor rund 15 Jahren den ersten Carvingski belächelt und als Blödsinn abqualifiziert. Obwohl ihn – den Kneissl Ergo – jene Firma entwickelte und präsentierte, für die Hansi,der ORF-Plauderer,seine Siege heimfuhr. „Seit drei bis vier Jahren werden praktisch nur noch Carver verkauft,sogar Tourenfahrer sind mit ihm unterwegs“,wie Hans Tscherne (Intersport) bemerkt. Carvingski haben dem Schilaufen wieder Beine gemacht. Seit es sie gibt,ist die Lust zum Skifahren wieder bei Zigtausenden,vor allem mittelalterlichen und älteren Hobbysportlern wieder zurückgekommen.

Ski dreht sich von selbst

„Weil ich das Gefühl hab,dass wenn ich mit dem Kopf in die Kurve schaue,sich auch schon der Ski mitdreht,“ genießt Hofrat Dieter R. die wiedergewonnene Freude am Skilaufen. Schwer hatte die heimische Skiindustrie in den Jahren zuvor mit Absatzrückgang und gehörigen Verlusten zu kämpfen gehabt,nicht zuletzt deshalb,weil auch die Schar der funsüchtigen Snowboarder von Jahr zu Jahr mehr Anhänger gefunden hat.

Die große

Wende

Mit dem Carving gelang den Skimachern die große Wende. Heute,da heißt es einfach:mit beiden Ski um die Kurve – gegen das Rotieren ist nichts mehr einzuwenden. Im Gegenteil,lange war Skifahren Denksport. In die Knie gehen,den Talski belasten,Stockeinsatz nicht verpassen und die Hüfte drehen sowie den Oberkörper aufrecht halten. Mit dem Carver ist das alles anders,da gibt’s den spielerischen Bewegungsablauf. Der Vorteil dieser Radialtechnik,Professor Helmut Aigelsreiter,Skiexperte:

Kurven leicht gemacht

Der Siegeszug der Carver

„Nicht mehr der Körper zwingt den Ski mit komplizierten Gegendrehungen in die Kurve,der Ski fährt den Bogen selbst.“

Seit nun mehr als 30 Jahren währt Aigelsreiters Kampf („Skilaufen ist eine Gehbewegung“) gegen Legionen von engstirnigen Skiverbandsfunktionären und Lehrkommissionen. Der Kampf scheint heute gewonnen. Es gibt praktisch keine schmalen,langen Latten mehr zu kaufen,nur noch kürzere,häufig extrem taillierte Bretter – Carver eben.

Viel ist erlaubt

Das Skiestablishment vom Arlberg und auch aus Kitzbühel musste umdenken,die Abkehr vom althergebrachten Stil akzeptieren. „Die Lehrformeln ,Bergschulter vor,Hüftknick und Knieknick‘ – man nannte das die Verwindungstechnik –waren gegen jede natürliche Bewegung“,so Aigelsreiter,„weil der Hüft- und Knieknick schon anatomisch unmöglich ist,es geht da um ein Rumpf-Vorbeugen. Die anderen Ski-Nationen haben schon damals über uns

gelacht. Es gibt keinen genormten Bewegungsablauf beim Skilaufen. Jeder soll für sich die beste Möglichkeit finden.“ Auch die Rolle des Skilehrers muss sich ändern. „Er soll zur Ge-

schnittene Schwünge,die keine Rutschphase haben. Das Ganze kommt vom Snowboarden her, wo man nur auf der Kante steht, geht aber sehr auf die Bänder im Knie und führt rasch zu einer Überbelastung.“ 80 Prozent der Skifahrer heute haben das Gefühl,dass sie carven,sie tun es aber nicht. Die Freude kommt einfach daher,dass man mit den Carvern – sie sind ja auch viel kürzer – viel,viel leichter um die Kurve kommt.

Kippstangen brachten Umdenken

sundheit beitragen,also schon vorher,aber auch nachher mit seinen Schülern Gymnastik machen,dann wird viel weniger auf der Piste passieren.“ Was bedeutet nun Carven wirklich?

„Man will damit ausdrücken, dass auf der Kante gefahren wird,man wie auf Schienen fährt“,erklärt Aigelsreiter. „Beim Carven geht’s um ge-

In den 80er Jahren kam es im alpinen Rennsport zur Einführung der Kippstangen. Sie gaben schlicht und einfach nach und die Weltcupläufer konnten von da an direkter auf die Tore zufahren und sich noch dazu schräg über die Stangen in die Kurve legen. Einer der Ersten,die mit dieser Technik am besten zurande kamen,war die Skilegende Ingemar Stenmark. Der Schwede wurde zum Seriensieger und gewann mit dem neuen Brett alles,was es zu gewinnen gab. Er fuhr auf einem Ski der slowenischen Firma Elan. Ein Tüftler dort hatte herausgefunden,dass stärker taillierte Bretter einen besseren Kantengriff erzeugen. Er konstruierte den ersten Carvingski. Die veränderte Fahrtechnik setzte sich im Freizeitsport zunächst nur bei den Snowboardern durch. Vor allem die Jugend revolutionierte damit in den 90er Jahren das Pistenleben. Sie begann,mit langgezogenen Carvingschwüngen die Pisten zu dominieren und wollte das uncoole Skifahren gar nicht mehr lernen. Die Skiindustrie rutschte in die Krise und erstmals hatten 1996 auf der großen Internationalen Sportartikelmesse in München alle großen Skifirmen Carver im Programm. Professor Aigelsreiter:„Von da an war der Siegeslauf des Carvers nicht mehr zu bremsen,weil der Spaß und das Gefühl,viel besser zu fahren als früher,sehr rasch erlebt wird.“ ■

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Prof. Aigelsreiter: Vernünftige neue Technik

Die erste Golfstunde im Frühjahr

In wenigen Wochen geht es auch bei uns wieder los

Wenn Sie als Neo-Golfer schon nach derWinterpause nicht mehr wissen,wie man den Schläger schwingt,sollten Sie wenigstens noch verstehen,wovon der Pro spricht. Hier eine kleine Liste an Begriffen,die relevant sein könnten:

Divot:

Rasenstück,das man herausgeschlagen hat. Am Divot kann man auch erkennen,ob der Schlag gut oder schlecht war. Das ideale Divot sollte kurz nach der Stelle beginnen,wo der Ball lag und ganz leicht links vom Ziel sein.

Grain:

Die Richtung,in der das Gras auf

Von Head Pro Ali Rosker im Golfclub Erzherzog Johann, Maria Lankowitz Internet:www.golfschule-ali.at – E-Mail:office@golfschule-ali.at

demGrünwächst.Bälle,dieentgegen dieser Richtung rollen,haben meist einen etwas weiteren Weg zurückzulegen als Bälle,die in der Wuchsrichtung gespielt werden.

Höhenmesser im Taschenmesser

Neues aus der Schweizer Ideenschmiede von Victorinox

Wenn einem beim Bergwandern,Tourenrad- oder Mountainbikefahren der Atem stockt,dann muss das nicht unbedingt an der phantastischen Aussicht liegen. Je nach Höhe verändert sich nämlich der Sauerstoffgehalt der Luft,in höheren Lagen nimmt er ab. Das wiederum muss in den Bergen durch beschleunigtes Atmen kompensiert werden. Deshalb, aber auch zur Bestimmung der eigenen Position,ist es gut zu wissen,auf welcher Höhe man sich gerade bewegt.

Bisher musste man diese Angaben entweder der Karte entnehmen oder auf einem Höhenmes-

ser ablesen. Doch es geht auch bequemer,dank einer Innovation namens „Altimeter“. Dahinter steckt ein Taschenmesser von Victorinox,dem Hersteller der bewährten Schweizer Offiziersmesser. Neben den gewohnten Funktionen wie Flaschenöffner und Schere hat das Altimeter einen Höhenmesser mit 17 Funktionen bereits eingebaut. Der funktioniert bis zu einer Höhe von 6.000 Metern und Temperaturen von –20 bis +60 Grad Celsius. Apropos Temperatur:Die kann der kleineAlleskönner auch anzeigen. Und indirekt sogar das Wetter,was für Tourengeher besonders wichtig ist. Das funktio-

Hook: Misslungener Schlag,bei dem der Ball in einem scharfen Bogen nach links fliegt.

Pull:

Fehlschlag,bei dem der Ball gerade nach links fliegt.

Push:

Fehlschlag,bei dem der Ball gerade nach rechts fliegt.

Slice:

Misslungener Schlag,bei dem der Ball in einem scharfen Bogen nach rechts fliegt.

Socket:

Fehlschlag,bei dem der Ball mit dem Hosel getroffen wird und fast im rechten Winkel wegfliegt. So ein Schlag kommt häufiger vor als man denkt und kann gefährliche Folgen - vor allem für Mitspieler - haben,weil man meist nicht damit rechnet,dass der Ball einen solch ungewöhnlichen Winkel einschlagen kann.

Square:

Füße und Körper sollen squaredas heißt parallel zum Ziel - ausgerichtet sein. Nur dann ist auf dem Golfplatz optimales Zielen möglich.

niert so:Das „Altimeter“ misst die Höhe aufgrund des atmosphärischen Drucks,und dessen Schwankungen erlauben gewisse Aussagen über dasWetter.Verändert sich die angezeigte Höhe bei unverändertem Standort,hat sich der Luftdruck verändert. Ist die angezeigte Höhe tiefer als der aktuelle Standort,ist der Druck gestiegen und eine Wetterbesserung zu erwarten. Liegt die angezeigte Position höher,so ist der Druck gefallen und schlechtes Wetter kündigt sich an.

Für eine einwandfreie Funktion ist die aktuelle Höhe (zu Hause, am Fuße eines Berges usw.) täglich neu einzugeben. Die Bedienung ist denkbar einfach:mit einem Druck auf das KreuzSchild-Symbol wird das digitale Display aktiviert und anschließend angepasst. Keine

Angst vor unnötiger Energieverschwendung:Damit die mitgelieferte 3-Volt-Lithiumbatterie möglichst viele Touren aushält, schaltet sich das Display automatisch nach 15 Minuten aus, wenn es nicht benutzt wird.

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Golf

Gesundheitslandesrat Wolfgang Erlitz im Gespräch:

Es wird messbare Verbesserungen für Patienten geben

250.000 Steirer jährlich erfahren als Patienten am eigenen Leib, wie gut die Spitäler arbeiten. 750.000 werden ambulant behandelt. Befragungen zeigen, dass die Menschen Vertrauen in die Arbeit der Ärzte und Schwestern haben. Durch die geplant gewesene Privatisierung im Bereich des Spitzenmanagementseine Fremdfirma sollte die Spitäler führen – war deutlich Verunsicherung spürbar. Gesundheitslandesrat Wolfgang Erlitz im Gespräch.

KLIPP: Die steirische Landesregierung hat vor zwei Jahren mit Überlegungen begonnen, das Top-Management in der KAGes,der Steiermärkischen Krankenanstalten Gesellschaft, über eine Privatfirma abzuwickeln. Die ganze Sache wurde aber zu einem gehörigen Bauchfleck.

Erlitz: Ich kann nur über das sprechen und das beeinflussen, was seit dem April 2003 passiert,seit dem ich das Gesundheitsressort in der Landesregierung führe. Wir sind rasch zur Erkenntnis gekommen,dass das nicht der richtige Weg ist und von der Bevölkerung auch nicht gewollt wird. Und ab diesem Augenblick habe ich versucht, das auch zu verhindern.

KLIPP: War nicht aber auch die Tatsache maßgeblich,dass mit Geschäftsführern,dieimDienste der KAGes stehen,„leichter“ zu kooperieren ist als mit Managern einer Fremdfirma?

Erlitz: Für mich stand im Vordergrund,dass es Personen sein müssen,die mit der Problematik unserer Spitäler bestens vertraut sind. Und dieses Anforderungsprofil erfüllen die beiden neuen Geschäftsführer. Ernst Hecke – er bringt als KAGesFinanzdirektor eine jahrzehntelange Erfahrung mit – und der 38-jährige Christian Kehrer – er war vor seinem Wechsel in die Privatwirtschaft ja ebenfalls in der KAGes – sind ein gut gemischtes Duo. Hinzu kommt, dass wir einen Berater- und Konsultationsvertrag mit Christian Köck,einem wohl anerkannten Experten im Gesundheitswesen,haben. Dieser Vertrag sieht vor,dass die Geschäftsführer in einem Zeitraum von vier Jahren Beratungsleistungen in der Höhe von insgesamt einer Million Euro gleichsam abberufen können,so sie diese benötigen.

KLIPP: 250.000 Patienten werden jährlich stationär be-

treut,weitere 750.000 ambulant. Das LKH Univ.-Klinikum Graz ist ein Mega-Spital,für das Land und Bund gemeinsam verantwortlich sind. Da funktioniert die Abstimmung – wie man erkennen kann – nicht wirklich gut.

Erlitz: Das ist richtig,es gibt bisher keine befriedigende Lösung,weil sich Landes- und Bundeskompetenzen in Graz mischen. Bis hinunter in den Pflegebereich gibt es z.B. in einer Abteilung Dienstnehmer des Bundes und Dienstnehmer der KAGes.

KLIPP: Nicht neu sind Meldungen,dass manche Ärzte mehr in privaten Sanatorien operieren und anzutreffen sind als auf der Klinik.

Erlitz: Ich will das nicht näher kommentieren. Für mich ist einfach wichtig,dass die Bürger unseres Landes,also die Patienten,dadurch nicht be-

nachteiligt werden. Wir benötigen hier eine klare Lösung – in Form einer neuen Gesellschaft zwischen dem Bund und der KAGes,die die Personalhoheit dann auch wirklich ausübt. Dann wird es nicht mehr vorkommen,dass – wie mir auch gesagt wurde – Operationen in Einzelfällen einfach verschoben werden,weil der betreffende Arzt überraschenderweise nicht zur Verfügung steht.

KLIPP: Bei der Gründung der KAGes vor knapp 20 Jahren hieß es,dass die Landesspitäler in den einzelnen Regionen höhere Eigenverantwortung übernehmen sollten. Doch immer wieder hat es in den letzten Jahren Kritik wegen eines sehr dominanten Zentralismus gegeben,zu viel würde von Graz aus bestimmt.

Erlitz: Das Duo Hecke/Kehrer ist auch angetreten,um eine neue Regionalstruktur zu erarbeiten. Unser Bundesland wird in mehrere Spitalsregionen aufgeteilt und die einzelnen Häuser bekommen die größtmögliche Budgethoheit. In diesen Regionen soll es noch zu einer stärkeren Bündelung der Kompetenzen kommen,wie man sie auch schon im Spitalsverbund Judenburg/Knittelfeld vorfindet.

KLIPP: Das wird an den einzelnen Standorten und in den Gemeinden sicher Reaktionen,sogar sehr heftige,auslösen.

Erlitz: Oberstes Ziel ist für mich eine weitere Verbesserung der Patientenversorgung und wir können nicht an jedem Standort alles anbieten,der medizinische Fortschritt muss sich auch in den Häusern widerspiegeln.

KLIPP: Weil Sie von Fortschritt sprechen – die Wartezeiten für bestimmte Operationen,wie grauer Star,für manche orthopädische Eingriffe,aber auch

Gesundheit
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für Herzoperationen sind unangenehmst für Patienten.

Erlitz: Da erwarte ich mir noch im Laufe dieses JahresVerbesserungen,es wird bereits an einem neuen Zeitschema gearbeitet.

KLIPP: Die alte KAGesFührung klagte über den Umstand,dass ihr bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder die Hände gebunden waren.

Erlitz: Das hat sich geändert. Es gibt Pilotprojekte auf der Stolzalpe und in Radkersburg, wo private Betreiber eines Sanatoriums oder einer Rehabilitationseinrichtung mit uns kooperieren. Sie sind unmittelbar im Spitalsbereich angesiedelt, völlig eigenständig,und benützen unsere Infrastruktur – z.B. einen Operationsraum,der freie Kapazitäten hat oder andere Räumlichkeiten (z.B. für Rehabilitation). Damit ist vor allem den Patienten gedient,den privaten Betreibern und auch wir haben einen Nutzen davon.

KLIPP: Im Vorjahr gab es im März zum ersten Mal den steirischen Frauengesundheitstag. Es schien eine Art Abschiedsveranstaltung für Ihren Vorgänger Günter Dörflinger gewesen zu sein. War das ein Einmal-Ereignis?

Erlitz: Das Interesse war derart groß,dass dieser Frauengesundheitstag im März zu einer bleibenden Einrichtung wird. Er findet heuer am 4. März in der Arbeiterkammer in Graz statt. Das Angebot reicht von der Ernährungsberatung,über Hormonberatung,Vorträge, Diskussionen,bis hin zu Initiativen aus den Bereichen der Gesundheitsvorsorge. Frauen sind, was die Vorsorge betrifft,offensichtlich viel sensibler und gescheiter – wie wir aus der Erfahrung mit einem Männer-Projekt feststellen mussten. ■

Bio-Pionier Roman Wilfinger, mit 73 Jahren

ohne Medikamente topfit

Entsäuern und Entwässern ist wichtig

Wie gesunde Ernährung und Glyxdiät zusammenhängen, erklärt der Pionier der Bio-Vollwertnahrung Roman Wilfinger.

Seit wann befassen Sie sich mit gesunder Ernährung?

Im Jahre 1976 habe ich das RING Gesundheitszentrum in Hartberg eröffnet. Hier wurde die fleisch- und fischfreie BIONahrung nach Dr. M. O. Bruker und Bircher Benner eingeführt. Damals war dies etwas Neues und man konnte sich nicht vorstellen,dass ein Hotel mit fleischfreiemAngebot überleben kann. Unsere gesundheitsbewussten Gäste waren von derBIO-Vollwertnahrung,der schmackhaften Gesundheitsnahrung „lactovegetabile Vollwertkost“ als Fasten-,Normal- oder Aufbaudiät begeistert. Sie besteht aus Getreide,Gemüse, Obst,verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Das Haus war daher schon von Beginn an sehr gut ausgelastet.

Warum heißt diese Gesundheitsnahrung jetzt RING VollwertGlyxdiät?

Aufgrund neuer Erkenntnisse ist erwiesen,dass vollwertige Kohlehydrate mit einem niedrigen glykämischen Index den Blutzucker konstant halten und Heißhungerattacken vorbeugen. Durch einen physiologischenVorgang im Körper werden Fettmoleküle verbrannt und können daher nicht im Fettgewebe und in den Blutbahnen eingelagert werden.

Wer sollte diese RING VollwertGlyxdiätessenundwasbewirktsie?

Normal und Übergewichtige, denn sie fördert eine Entgiftung, Entschlackung,Entsäuerung und Entwässerung des Körpers

und beseitigt Darmträgheit. Sie ist ein wahrer Jungbrunnen.

Welche Rolle spielt dabei die Original RING Jungbrunnenkur?

Diese von unseren Kurärzten kreierte Kurform baut auf 6 Säulen auf. Es wird hier der ganzheitsmedizinische Aspekt berücksichtigt. Dazu gehören neben der Ernährung auch verschiedene Therapien, Kosmetikbehandlungen,Entspannung, mentales Training und Bewegung. Außerdem kommen in diesem Jungbrunnenprogramm viele biologische Heilmittel aus der Kräutermedizin zum Einsatz. Besonders erwähnenswert ist das ACIFLOVITAL Darmreinigungsprodukt,das bei Verstopfung,Divertikel etc. eingesetzt wird.

Wie leben Sie als BIO-Pionier selbst?

Selbstverständlich nütze ich die einzigartige Gelegenheit in den

Hotels täglich gesund essen zu können. Zusammen mit einem regelmäßigen Körpertraining ist dieser Lebensstil ein wahrer Jungbrunnen. Trotz fortgeschrittenem Alter (73) fühle ich mich einfach topfit und kann auf Medikamente jeder Art verzichten. ■

RING Vollwert-Glyxdiät Glücksnahrung – Glücksgefühl

Gesunde Gewichtsabnahme, Entschlackung, Entgiftung mit Vollwertnahrung und ACIFLOVITAL.

1 % bis 2 % Fastenrabatt pro kg Gewichtsverlust

Infos: RING BIO HOTELHartberg

Tel. 03332/608*0 — Fax: 03332/608*550

BIO-THERMEN-HOTELBad Waltersdorf

Tel. 03333/2981*0 — 03333/2981*550

www.jungbrunnenhotels.at

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Mit 73 Jahren ohne Medikamente topfit: Roman Wilfinger, Gesundheits-Hotelier, Ernährungsexperte und Gründer der RING Jungbrunnen Hotels in Hartberg und Bad Waltersdorf.

„Wovon ich träume, ist eine Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit und Gelassenheit“. Diese Aussage von Henri Matisse hat an Aktualität und Richtigkeit für Erika Lässer-Rotter nichts verloren –vielmehr scheint es das Credo ihrer Kunst zu sein. In ihren Arbeiten geht es nicht darum, zu erfinden, sondern zu vollenden und zu verfeinern.

Erst ein genaueres Studium ihrer Bilder ermöglicht es,jene feinen Unterschiede zu erkennen,die den Eindruck wahllos aneinander gesetzter Farbflächen korrigiert:Mit feinen Strukturen – den Pinselstrich spürbar – in oberflächlichem Ordnungsgefüge verleiht sie ihren Kompositionen eine suggestive Langzeitwirkung,holt den eiligen Betrachter an den Ort des Geschehens zurück und führt ihn durch eine Malerei,die auch auf leise Differenzierungen setzt. Reiz,auch Sinnlichkeit

Steter Angriff auf die Sinne

Die Begegnung mit ihren Bildern wird zum meditativen Ereignis. Zentrum ihrer Findungen ist der,der sie betrachtet. Man braucht Zeit für diese Bilder,genauso wie im Gespräch mit ihr – Interpretationen

ihrer Arbeit scheut sie. Erika Lässer-Rotter verkörpert den Typus der feinfühligen Künstlerin derart überzeugend,dass keine anderen Deutungen möglich sind.

beziehen die Arbeiten hauptsächlich aus der Intensität der Farbe; voller Raffinesse schwelgt sie darin,als wäre dieser Luxus das Selbstverständlichste auf der Welt. Spontan, in einer einzigen Sitzung scheinen diese stimmungsgesättigten Bilder gemalt. Sie sind lebendig und nicht ohne Kraft der Erfindung, der Schwerpunkt liegt auf der ästhetischen Aussage und der Eleganz der Erscheinung. Beeindruckt von der Weite Illinois’wählt sie die Landschaft zum Hauptmotiv ihrer Arbeiten der frühen 90er Jahre. Was für sie zählt,

ist die Natur. Die Grenzen zwischenAbstraktion und Gegenständlichkeit werden für Erika Lässer-Rotter fließend. Den Versuch konkreten Raum zu suggerieren unterlässt sie. In gestischem Pinselduktus setzt sie unterschiedliche,teils kontrastierende Farbschichten auf die Leinwand,erstellt auf ihren extrem hochformatigen Bildern die harmonische Verbindung zwischen Leere und Fülle. Hier hat der Betrachter die Chance,sich von vertrauten Sehgewohnheiten zu befreien und für Momente der Erdgebundenheit zu entkommen.

Ende der 90er Jahre nach einem Aufenthalt am Gardasee sucht sich Erika Lässer-Rotter neue Motive,wendet sich dem Gegenstand zu – künstlerische Freiheit ist für sie kein Thema,muss nicht erst mühsam erarbeitet werden – sie malt das,was sie umgibt,was ihr Auge gerade reizt. In der Darstellung toter Gegenstände findet sie ihr Wirken:Das Stillleben in seinen klaren Kompositionen,in seinen Erscheinungen wunderbar unscharf. Eingerastete Reglosigkeit zieht sich als nicht greifbare Erstarrung über die Leinwand. Sie verleiht den Früchten des Südens Magie ohne sich sentimental darin zu verlieren. Erika Lässer-Rotters Darstellungen erscheinen anwesend abwesend. Erscheinungen der Alltagskultur. Schlicht und leicht erfassbar mit gängigen Motiven und doch:So vertraut die Sujets sind,so vertraut die Motive,rätselhaft bleibt die Botschaft. Tribut an bedrohte bürgerliche Werte? Sehnsucht nach Arkadien? Antworten,die sie letztendlich dem Betrachter überlässt. ■

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Ohne Titel III, 1994, 175 x 130, Eitempera auf Molino Stillleben mit Früchten, 2000, 1,50 x 1,20, Eitempera auf Molino Erika Lässer-Rotter, Biographie von Sabine Rößl-Schögler

Jede Menge Premieren standen in den letzten Wochen wieder am Programm – und schon am nächsten Tag konnten Sie wie immer auf www.klippmagazin.at lesen,wie Bernd Hadler sie gesehen hat. Die Zusammenfassung:

„Fischwochen“: gar nicht für die Fische

Nächste erfolgreiche Kooperation zwischen Schauspielhaus und Theater im Bahnhof:Uwe Lubrichs „Fischwochen“ inszeniert von TiB-Kapo Helmut Köpping.

sonenzeichnung sowie eine perfekte Besetzung aus. Allen voran Gerti Pall,der die Hauptrolle auf den Leib geschrieben scheint,Susanne Weber als ländliche Diva, Ed. Hauswirth,Beatrix Brunschko,Rupert M. Lehofer und Ninja Reichart – es fällt jedoch schwer, jemanden an diesem vergnüglichenAbend hervorzuheben.

Versuch einer „Widerspenstigen Zähmung“

Conny Crombholz’Versuch der Inszenierung von Shakespeares umstrittenstemWerk „DerWider-

Die Widerspenstige an der Zauberflöte

Die kurzweilige und teils auch tiefgründige Geschichte rund um ein Fischessen als Höhepunkt des Landstraßenlebens ist nicht nur an Quentin Tarantino erinnernde temporeiche und hinreißende Unterhaltung,sondern zeichnet sich auch durch eine wunderbare Per-

spenstigen Zähmung“ verläuft irritierend. Ihre Schlussfolgerung, die vollständige Selbstaufgabe der Protagonistin Katharina nach einer Reihe masochistischer Demütigungen gleicht einem missverständlichen „HammerZynismus“ und ist eine vergebene

Chance. Auf Schauspielerseite hätten einige eine intensivere Rollenzeichnung(etwabeiAlexander Weise) gewünscht,Hauptdarstellerin Monique Schwitter kann dagegen größtenteils überzeugen,genauso wie der anfangs gewöhnungsbedürftige Dominik Warta als ihr Freier.

„Zauberflöte“ fern von

Märchenflair

Intendant Jörg Koßdorff bestand seine erste große Bewährungsprobe:Denn DirigentArnold Östmann, kurzfristig als Ersatz für den erkrankten Publikumsliebling Philipp Jordan engagiert, beschert dem Grazer Opernhaus einen äußerst gelungenen Mozart-Abend,der auch durch eine nicht unoriginelle Regie (Daniel Slater) besticht. Nur wer Märchenklischees erwartete,war vielleicht enttäuscht. Auf der Bühne brillieren Ann-Helen Moen als umwerfende Pamina und Alexander Puhrer als Papageno,unter den Erwartungen bleibt ausgerechnet die Königin

Musicalhits „made in America“ und holt so ein wenig Broadwaystimmung in die Murstadt. Sein Sinn für Humor (Stichwort: Cowboyhut) gefällt dem Publikum genauso wie die gesanglichen Leistungen im ungewohnten Musicalfach von Alexander Puhrer,Margareta Klobucar, Marlin Miller & Co.

„Port“: „Real World“ am Schauspielhaus

der Nacht,Camelia Stefanescu.

Neujahrskonzert: beschwingter 2004er Start

Dirigent Alastair Willis setzt auf einen bunten Blumenstrauß voller mehr oder weniger bekannter

Zwölf Jahre aus dem Leben eines englischen Geschwisterpaares als deutschsprachige Erstaufführung im Grazer Schauspielhaus entwickeln sich zu einer tollen Performance der Hauptdarsteller Julia Kreusch und Martin Bretschneider. Direktor Matthias Fontheim hält sich bei seiner Inszenierung streng an Autor Simon Stephens’Vorgaben und setzt auf karge Bilder. Die größte Schwäche des spannenden Stückes ist freilich die deutsche Übersetzung

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von Barbara Christ. ■ Ann-Helen Moen und Alexander Puhrer begeistern in einer interessanten „Zauberflöte“ im Opernhaus. Foto:Toni Muhr Starke Leistung in „Port“: Julia Kreusch, hier mit Daniel Doujenis. Foto:Peter Manninger Fischwochen: Ed. Hauswirth und Gerti Pall brillieren in einer gelungenen TiBSchauspielhaus-Kooperation.

Wie der Grazer Sprachgigant nie starb

Schwabs ewiges Leben Wie nun der Rubel rollt

Zehn Jahre nach Werner Schwabs tragischem Tod: Nicht nur Totgesagte leben länger, auch Tote … Zumindest ihre Bedeutung und ihr Werk.

Bestes Beispiel:Der Grazer Brachial-Dramatiker Werner Schwab,dessen schrecklicher Todestag sich Neujahr bereits zum zehnten Mal jährte. Denn die von ihm kreierte „Grazkunst“ als Sprachkunst ist heute lebendiger denn je,entgegen den seinerzeitigen Misstönen in den Nachrufen des (deutschen) Feuilletons längst Literatur pur und kein unverstandener „Mäusekot“.

Letzter Beweis dafür:Das Grazer

ten Gesichtern. Denn bereits eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn waren alle Zusehertickets vergeben,der kleine Saal hätte gewiss zweimal gefüllt werden können. Wenige Tage später schlug dann das Literaturhaus zu und brachte an zweiAbenden das „Reinerhof“-Tribute „Seele brennt“ mit den FM4-Stars Stermann und Grissemann – ebenfalls ein Erfolg.

Doch Schwab lockt nicht nur in seiner ehemaligen Heimatstadt das Publikum in Scharen. Bald zweihundert Mal feierten bisher seine Stücke,vom Fäkaliendrama

Schauspielhaus lud Anfang Jänner unter dem Motto „Über.Leben“ zu einer szenischen Lesung in die kleine ebene 3. Starbesetzt mit „Mariedl“ Monique Schwitter,Erik Göller,Martina Stilp und Martin Horn (aus dem Off) – und trotzdem mit einigen enttäusch-

„Die Präsidentinnen“ bis hin zur „Volksvernichtung“ Premiere –in ganz Europa. Sogar inAmsterdam und Bukarest gab’s schon Schwab zu sehen. Verwaltet wird der Nachlass des Punk-Poeten übrigens von Gerhard Melzers Franz-Nabl-Institut im Literaturhaus. Dort gab es ja auch im letzten Jahr im Rahmen von Graz 2003 als Hommage die Installation „silent:noise“ zu sehen.

Und wer verdient am meisten mit dem Erbe des ehemaligen Shooting Stars? Rund 15 Prozent des „Schwabischen“ Ein-

spielergebnisses gehen an seinen Filius Vinzenz,der in den USA Musik studiert. Verwaltet wird das Geld von Schwabs Ex-Frau Ingeborg Orthofer – sie hatte seinerzeit genug von den Exzessen des Sprachgiganten gehabt und sich scheiden gelassen. Und ja:Vielleicht gibt’s Schwab auch in Bälde auf den Kinoleinwänden zu sehen. „Schlafes Bruder“-Star André Eisermann trägt sich schon seit längerem mit Verfilmungsgedanken von „Volksvernichtung“ – der erklärte Fan des Wortrabauken arbeitet

Laute „Opas“ landen

Techno ist eine etwas eigenartige Musikrichtung. Für die einen nur ohrenbetäubender Bumm-Bumm-Krach,für die anderen die perfekte Unterlage für exzessiv durchtanzte Disconächte. Die vorrangigen Interpreten haben dagegen meistens

eines gemeinsam:So schnell wie sie in den Hitparaden auftauchen,sind sie auch schon wieder verschwunden – bumm bumm und weg. Doch Ausnahmen bestätigen (wie immer) die Regel – und die Techno-Ausnahme heißt Scooter.

noch an der Finanzierung des Streifens und hofft dafür auf Unterstützung vom Grazer Kulturstadtrat Christian Buchmann, bzw. von Bürgermeister Siegfried Nagl,der bereits vor zwei Jahren Interesse signalisiert haben soll.

Bis es soweit ist muss man noch mit Schwab auf der Bühne vorlieb nehmen – etwa bei der äußerst sehenswerten Conny Crombholz-Inszenierung vom „Reizenden Reigen“ auf der Schauspielhaus-Probebühne. ■

Nichtsdestotrotz haben die deutschen Stars heute mehr denn je einen Stammplatz in den Charts und jeder Diskothek:Egal ob die aktuelle Single „Jigga Jigga!“ oder „Maria (I like it loud)“ heißt – getanzt wird dazu immer. Und das auch am 17. Februar:Denn da kommen die Godfathers of Techno zum ersten Mal überhaupt nach Graz und werden das Orpheum in einen heißen Dancefloor verwandeln. ■

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Die Techno-Götter Scooter zum ersten Mal in Graz von Bernd Hadler Las Schwab auf der ebene 3: Schauspielhausstar Monique Schwitter. Foto:Peter Manninger

Andere streben mit aller Macht einen Firmensitz in Wien an,um ihre Geschäftsideen verwirklichen zu können. Der gebürtige 44-jährige Rottenmanner Karl Auer hingegen bastelt von seinem burgenländischen Firmensitz in Neudörfl aus an der Verwirklichung seiner Ideen. Innerhalb der letzten Jahre gelang es dem Kreativdenker, namhafte österreichische,italienische und tschechische Wellness-Hotels mit seiner PR-Agentur zu seinen Kunden zu machen.

„Ich selbst hab’immer viel für Wellness übrig gehabt,wohne und werke daher am Lande und es freut mich,dass ich diese Philosophie auch beruflich an andere weitervermitteln kann.“

Seine ersten journalistischen Sporen verdiente er sich beim „Oberösterreichischen Tagblatt“, wo er die Ausseerland-Seite betreute,dann folgte der „Der Blick“ – eine Ennstaler Zeitung –und die Mitarbeit in der „Kleinen Zeitung“ und im ORF Landesstudio Steiermark. „Selbstständig gemacht habe ich mich im Jahr 1984,mein erster Kunde war das Schlosshotel Pichlarn und mein erster Auftrag dort die Pressebetreuung bei der Eröffnung der Golfanlage.“ In der Folge zog es ihn aus dem Obersteirischen in Richtung Wien,um dort neue berufliche Ziele anzupeilen. Im Jahr 1989 gründete er einen Verlag,der für mehrere Bundesländer und Regionen Gratiszeitungen produzierte. Im Jahr 1998 schloss er dieses Kapitel ab und widmete sich wieder der Agentur-Tätigkeit.

Suche nach neuen Zielen

„Ich bin einfach einer,der nach einiger Zeit immer wieder neue Herausforderungen sucht,neue Wege geht“,begründet KarlAuer seinen jetzigen beruflichen Lebensschwerpunkt. Er erkannte vor Jahren,dass selbst namhafte Hotel- und Gastronomiebetriebe in denAlpenländern eine sehr gezielte und spezifische Pressebe-

treuung benötigen könnten,damit sie ganz konkret neue Gästegruppen ansprechen können. Denn Prospekte und Flüsterpropaganda allein reichen in unseren Zeiten nicht mehr wirklich aus. Da das Reisen für ihn Entspan-

mierte Häuser wie das Hotel Post in Lech am Arlberg,das Crystal Hotel in St. Moritz,das Hotel Pinzenau in Meran,das Relais Chateaux Hotel Hoffmeister in Prag,aber auch zum Beispiel das Pichlmayrgut bei Schladming,

Dem Wohlbefinden verfallen

Der gebürtige Rottenmanner Karl Auer hält nichts von Arbeit im ursprünglichen Sinn, aber viel von Networken

wenig. Es geht vor allem auch um die mentale Wellness.“ Zurück zu den steirischen Wurzeln entwickelt der PR-Profi nun mit zwei alten Freunden – Bruno und Uwe Seebacher von der Diözese Graz-Seckau – ein Modell, das vor allem mentale Wellness zum Ziel hat. „Die Bereitschaft ist logischerweise gerade im Urlaub am größten“,sagt Karl Auer. „Ist der Geist frei,ist es auch der Mensch.“ Im März können sich erst einmal die Hoteliers der Wellness Hotels Austria und der Symposion-Hotel-Gruppe bei einem „Open Spirit“-Seminar mit dem Ausnahme-Therapeuten Martin Weber im Hotel Pichlmayrgut von den Fähigkeiten des Energetikers und vom neuen Modell überzeugen.

Agenturen-Network aufgebaut

nung und Erholung bedeutet,legte er viele tausende Kilometer im Auto zurück und überzeugte die jeweiligen Hotel-,Gastronomieund Tourismuschefs,in den Alpenländern von seinen PR-Ideen. „Ich verstehe mich als Schiene zwischen den Medien und den Tourismusunternehmen,wo ja nicht wirklich genügend Zeit für eine persönliche Betreuung der Medienvertreter gegeben ist.“

Daher legte er seinen Schwerpunkt darauf,genau diese Lücke zu schließen,einen persönlichen Kontakt zu den einzelnen Häusern zustande zu bringen. Heute betreut Karl Auer mit seiner Agentur rund 20 Kunden in Österreich und den Nachbarländern. Darunter sind sehr renom-

das Schloss Dürnstein,derr Krallerhof in Salzburg und die Seevilla in Bad Aussee – um nur einige zu nennen.

Mentale Wellness im Visier

Pausenlos auf Achse schaffte er auf diese Weise rund 5.000 Kontakte zwischen Tourismus- und Medienvertretern auf der einen Seite und der Gastronomie auf der anderen Seite. Ständig auf der Suche nach Neuem stammen von Karl Auer die Vater-SohnReisen für Scheidungskinder, großen Anklang finden auch seine Besinn-Dich-Tage mit Literaten und Künstlern. „Ich tue selbst relativ viel für meine körperliche Fitness,aber mir ist das allein zu

Da die Menschen angeblich immer weniger Zeit haben,wollen auch die Erholungs- und Entspannungsphasen möglichst effizient genützt werden. Es versteht sich von selbst,dass Karl Auer das,was er anderen anbieten möchte,vorher selbst probiert. „Bäder und Massagen wirken mehr an der Oberfläche,wir wollen künftig auch die mentale Stärke fördern“,sagt Auer,der im Frühjahr auch gemeinsam mit seinem Partner Seebacher ein Buch zu dieser Thematik vorstellen wird. Der 44-Jährige hat Golfen zu seiner jüngsten Leidenschaft erklärt und freut sich,dass er mit seinem Beruf gleichzeitig auch seine Hobbys „ausleben“ kann. „Ich möchte nie das Gefühl haben,dass ich arbeite. Erst wenn ich dieses Gefühl habe, kann ich mich so richtig in meine Tätigkeit hineinknien.“ Dazu gehört auch der Aufbau eines Netzwerkes. Er kooperiert mit „gleichgesinnten“ PR-Profis,wie er es ist,in München,Hamburg, Prag,Zürich,Salzburg,Tirol,um so noch breiter und effizienter die Botschaften seiner renommierten Kunden in die Medienwelt zu blasen. ■

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Der Agenturchef mit seiner Frau: Ich versuche immer neue Wege zu finden.

Winter – Notzeit für Wildtiere

Kampf ums Überleben

Bis zu 80 cm Neuschnee an einem Tag,frostige Wintertage mit Temperaturen unter Null Grad und eine tragende Eisdecke auf den Seen. Wenn heimische Wintersportler endlich auf ihre Rechnung kommen, dann beginnt für manches Wildtier der Kampf ums Überleben, denn nach einer anstrengenden Tour durch den Tiefschnee gibt es für den Schneehasen hoch oben auf 2000 Meter keinen Einkehrschwung in eine warme Hütte,sondern eine lange Winternacht mit Wind und Schnee im Freien.

Wärmedämmung ist heute für jeden Häuslbauer ein Begriff, aber allein mit einer dicken

Speckschicht und einem Winterpelz ist es nicht getan,die Zauberformel für das Überleben heißt „Energiesparen“:viel Ruhe,wenig Bewegung und die kurzen Tage möglichst ausnützen,um ein wenig von der kaum noch vorhandenen Nahrung zu finden. Tiere,die im Winter flüchten müssen,kommen sehr rasch in einen Teufelskreis,und zwar ganz egal ob Vogel oder Säugetier. Fast jeder wird denken:Ein Vogel kann doch fliegen,also kann ihm der tiefe Schnee doch nicht so viel ausmachen. Doch Vögel haben ein Problem; wollen sie flugtüchtig bleiben,können sie keine großen Fettreserven anlegen,und eine

Flucht kostet immer Energie. Wird ein Birkhuhn von einem Schitourengeher aufgescheucht, so fliegt es meist bergab. Danach läuft der Vogel zu Fuß wieder den Berg hinauf,um in den verlassenen,günstigen Lebensraum zu gelangen. Damit bleibt ihm weniger Zeit zum Fressen, und er ist Feinden obendrein noch stärker ausgesetzt. Landesjägermeister DI Heinz Gach: Waldbesucher sollten jetzt im Winter besonders auch an die Wildtiere denken,sich an markierte Wege halten und die Umgebung von Wildfütterungen meiden.

Von Hirsch,Reh oder Gams weiß man heute,dass sie fast in

Wildtiere sind grundsätzlich gut an Schnee und Kälte angepasst. Durch ein ausgeklügeltes System sparen sie im Winter lebensnotwendige Energie. Menschliche Störungen wirken sich aber im Winter besonders schlimm aus.

eine Art Winterruhe verfallen können. Dabei wird die äußere Körpertemperatur manchmal weit herabgesetzt. Damit sparen die Tiere sehr viel Energie. Sie tun das aber nur,wenn sie nicht immer wieder damit rechnen müssen,dass sie aufgescheucht werden. Denn wenn die Temperatur in den äußeren Körperbereichen abgesenkt wird,werden die Beine klamm und steif. Ein Tier,das mit Störungen rechnen muss,kann sich klamme Beine aber nicht leisten,es bleibt immer bereit davon zu laufen. ■

74 Klipp Februar 2004
Dr. Hubert Zeiler,Wildökologe der Steirischen Landesjägerschaft
50 Klipp Dezember 2003

Belletristik

Elf Minuten

Paulo Coelho Diogenes € 20,50

Engelszungen

Dimitre DinevDeuticke € 24,90

Schatten des Windes

Carlos Ruiz ZavonInsel € 25,60

Liquidation

Imre KerteszSuhrkamp € 18,40

Die dunkle Stunde der Serenissima

Donna LeonDiogenes € 20,50

Sachbuch

Volle Deckung Mr. Bush

Michael MoorePiper € 13,30

Die neuen Herrscher der Welt

Jean ZieglerBertelsmann€ 23,60

So reden Sie sich zum Erfolg

IngridThurnherEcowin € 19,90

Das heitere Lexikon der Österreicher

Georg MarkusAmalthea € 24,90

Franz Klammer – Ein Leben wie ein Roman

Adi KornfeldSportWoche € 24,80

BESTSELLERLISTE Lesestoff

Alle Bücher erhältlich unter: www.webbuch.at in Graz,Liezen, Deutschlandsberg,Hartberg, Kapfenberg,Leoben und Feldbach

„Gentechnologie für Einsteiger“

3. Auflage,T. A. Brown, Spektrum Akademischer Verlag

Terry Browns „Gentechnologie für Einsteiger“ hat sich in mehreren Auflagen international als Standardeinführung in die Genklonierung und DNA-Analyse etabliert. Das Grundlagenlehr-

buch setzt nur geringe Kenntnisse in Molekularbiologie und Genetik voraus. Es erläutert sowohl die fundamentalen Prinzipien der wichtigsten gentechnologischen Methoden als auch die immer breiter werdende Palette ihrer Anwendungen.

Leicht verständlich beschreibt der Autor, wie gentechnologische Experimente ablaufen,welche Hilfsmittel die Wissenschaftler dabei verwenden und welche Fragen sie zu lösen hoffen.

„Wirths Roman – Lexikon eines Lebens“

György Sebestyén,Styria Verlag

„Einfach besser konzentrieren –Mit Crashprogramm: Steigern Sie Ihr Gedächtnis in zehn Tagen“

Eberhard Heuel,Bastei Lübbe

onzentration ist keine hohe Kunst – sondern lernbar! Ob im Beruf oder in der Freizeit –die Fähigkeit,sich zu konzentrieren,ist wichtiger denn je. Doch oftmals ist diese Fähigkeit verschüttet oder nicht im gewünschten Maß vorhanden. Dabei können Konzentrationsstörungen mit gezieltem Training überwunden werden. In diesem Ratgeber finden Sie eineVielzahl der wirksamsten Strategien,Übungen undVorschläge.

Wirths Roman“ – ein Fragment als Vermächtnis des Humanisten György Sebestyén (geb. 1930 in Budapest, gest. 1990 inWien). Der Autor,dieser Wanderer zwischen zwei Welten, zwischen der westlichen und östlichen Hemisphäre in politischer und geographischer Hinsicht,wollte in diesem Roman das humanistische Erbe des Abendlandes als Immunisierung gegen jede Ideologie beschwören.

„Selbstbestimmen – Gehirnforschung und die Frage: Was sollen wir tun?“

Manfred Spitzer,Spektrum AkademischerVerlag

DKieses Buch ist für alle,die nach Selbsterfahrung – im besten Sinne des Wortes als Selbsterkenntnis – streben und über mehr entscheiden wollen oder müssen als ihre nächste Mahlzeit“,schreibt der Autor in seinem neuen Sachbuch,das Selbstbestimmen zu einer spannenden neuen Erfahrung macht. Nach seinem Buch Lernen als Beitrag zur Bildungsdebatte ist Selbstbestimmen ein Beitrag zur Zukunftsagenda jedes Einzelnen und unserer Gesellschaft.

Madeleine K. Albright,C. Bertelsmann

as Buch blickt mit erfrischender Offenheit auf ein bewegtes Leben in turbulenten weltpolitischen Zeitläufen zurück,auf ihre Flucht erst vor den Nazis,dann vor den Kommunisten,den Neuanfang in den USA,ihr stetes Eintreten für Freiheit und Bürgerrechte und insbesondere die Rechte der Frauen,eine atemberaubende Karriere in einer von Männern dominierten Welt,Begegnungen mit charismatischen Staatsmännern wie Bill Clinton und Vaclav Havel,aber auch mit Machthabern wie Milosevic,auf ihr privates Mutterglück und das schmerzliche Scheitern ihrer Ehe.

„Das Sofa-Universum – Von klassischen Müßiggängern und modernen Couch Potatoes“

Yvonne Haubrich,Bastei Lübbe

DDas Sofa ruft! Erhören Siees!FühlenSiesich abgespannt,gestresst,urlaubsreif? Haben Sie Freizeitstress? Lieben Sie es,mal so richtig zu faulenzen? Dann nichts wie ab auf die Couch! Denn das Sofa ist der natürliche Lebensraum des Menschen. Insgeheim dienen all unsere Bestrebungen einzig dazu,uns wieder in den angenehmstenallerZuständezuversetzen:gemütlichherumzuliegen. So jedenfalls sieht esYvonne Haubrich. Und befindet sich damit in guter Gesellschaft. Schon Blaise Pascal hat gesagt:„Alles Unglück der Menschen rührt davon her,dass sie nicht in Ruhe im Zimmer bleiben können.“

51 Klipp Februar 2004
„Madam Secretary –Die Autobiographie“
Lesestoff
52 Klipp Oktober 2003

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