Klipp Dezember 2003

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Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 M Dezember 2003 / 11 Ein Präsident in Nöten Ein Präsident in Nöten Aufstand bei Sturm gegen Hannes Kartnig Aufstand bei Sturm gegen Hannes Kartnig € 1,45 € 1,45 NEEUUE E „ W WIISSSSEENNSSSSTTAADDT T“ “ INNGGRRAAZZWWEESST T S S. . 2 23--2 25 Mars-Express Steirer managt Marssonde Pränatale Diagnostik „Qualitätskontrolle“ im Mutterleib
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DEZEMBER 2003

STANDARDS COVERSTORY

Spots. 6

„Krieg“ ums Poppublikum. p.p.c. vs. Orpheum:Der Gewinner ist das steirische Publikum. ....... 6

Vielseitiger Könner. Der Künstler August Plocˇek feiert halbrunden Geburtstag. ............. 9 Köpfe. 10

Auto & Motor. 36

Die Kinder wer’ns uns danken. Der neue Toyota Prius mit Hybrid-Antrieb. .......................36

Gesundheit. 40

Suppen stärken Immunsystem. Sagt zumindest die Traditionelle Chinesische Medizin. ..... 40

Bücher. 50

POLITIK & WIRTSCHAFT

„Qualitätskontrolle“ im Mutterleib. Reizwort Pränatale Diagnostik:Ist,was machbar ist,auch wünschenswert zu wissen?. .... 17

HINTERGRUND LEBEN&LEUTE

Mr. MarsExpress macht mobil. Der Steirer Rudolf Schmidt lehrt(e) Marssonde das Fliegen.......... 28

Sri Lanka – die leuchtende Insel. Wo Maßstäbe wie „arm“ eines Besseren belehrt werden. 48

Menschen: Ein Weg in die Unabhängigkeit. Behinderte managen Tabaktrafiken. .......... 50

IMPRESSUM

Medieninhaber:

Dieselruß: Unsichtbare Gefahr Feinstaub. Graz hat neuen Titel:Feinstaubhauptstadt........ 20

Lilly Lotterblume. 22

„Wissensstadt“ für Medizin, Bio- und Humantechnologie im Grazer Westen. Ein neues Stärkefeld der Steiermark. ...... 23

Wer werfe den ersten Stein? Stille Nacht,heilige Nacht. 2000 singen im Festspielhaus. ......... 32

„Muslimische Weihnacht“ im „zweiten Nest“. Wie die muslimische Familie Avdic-Imamovic ´ Weihnachten feiert. ...... 39

Das neue Tor ins LKH. Früher Stiefkind,heute Zentrum. ....... 42

KLIPP Zeitschriften GmbH Nfg & Co KG, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, Tel. 0316/ 42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at

Herausgeber & Geschäftsführer:

Dr. Jürgen Lehner

Sekretariat:

Isabella Hasewend

Chefredakteur-Stv.:

Mag. Karl Fitzthum

Anzeigenleitung: Georg Schottmeier

Redaktion und Mitarbeiter (Verkauf): Mag. Helmut Bast, Bernd Hadler, Mag. Isolde Friedl, Wolfgang Helke, Karl Knas jr., Mag. Vera Leon, Kornelia Macher, Peter Rappold, Agnes Turza, Helmut Wagner

Zur Weihnacht

KLIPP wünscht allen Lesern und Kunden gesegnete Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

www www.klippmagazin.at .klippmagazin.at

Produktion: M. Druschkowitsch

Lektorat:

Mag. Dr. Günter Murgg

Cover:

Herbert Maitz

Marketing: Karl Knas jr.

Druck: Universitäts-Druckerei Klampfer, Weiz

Abonnentenpreise:

Jahresabo € 14,53, Zweijahresabo € 26,16,

Studentenabo: 2 Jahre € 18,16, 1 Jahr € 13,08

Vertrieb:

Morawa Pressevertrieb

Erscheinungsort:

Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at

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Nächster Erscheinungstermin: Ausgabe 1/2004, KW 4
Ein
Hannes Kartnig ..........................................................11
Präsident in Nöten. Aufstand bei Sturm gegen
Foto:esa Foto:Leodolter Foto:Big Shot

Projektentwicklung vom Profi

Immer mehr Unternehmen wollen einen neuen Firmensitz,aber keinen Ärger mit Planung und Abwicklung. Projektentwickler können in diesem Fall punkten,vor allem dann, wenn sie – wie die IMMORENT Süd – ein All-inclusive-Service anbieten.

Die Entwicklung und Realisierung von Immobilienprojekten im In- und Ausland gehört zu den Spezialgebieten der IMMORENT. Durch jahrelange Erfahrung und umfassendes Know-how verfügt sie über die nötige Kompetenz,Bauvorhaben aus ganzheitlicher Sicht zu konzipieren und umzusetzen. Der Trend geht hier ganz in Richtung Full Service. „Unternehmer aber auch Investoren wollen Bauprojekte nicht mehr selbst abwickeln,sie beauftragen mehr und mehr einen Projektentwickler und können sich in Folge auf ihr Kerngeschäft konzentrieren,“ so Bmst. Ing. Heinz J. Moser,Geschäftsführer der IMMORENT Süd GmbH.

Der Trend geht zu Full Service

Dies geschieht aber nicht nur im Bürobereich,sondern auch Wohn- und Gewerbeimmobilien werden im Auftrag Dritter errichtet. Dabei greifen Unternehmen verstärkt auf das Full Service Angebot der IMMORENT Süd zurück. Bmst. Ing. Moser ist überzeugt,dass neben Baumanagement Consulting an Bedeutung gewinnen werde: „Das geht soweit,dass unsere Spezialisten im Vorfeld ein geeignetes Grundstück suchen,ein Objekt entwickeln und errichten und auch noch für die Verwertung sorgen.“ Aber nicht alle Projekte, die die IMMORENT Süd entwickelt,werden für Dritte gemacht. Sie sichert auch auf eigenes Risiko Grundstücke mit hervorragender Infrastruktur und realisiert Immobilien von erstklassiger Qualität. Die fertigen Projekte bleiben entweder im Portfolio oder werden an Investoren verkauft.

„leasing & more“:

Gesamtkompetenz rund um die Immobilie Das Leistungsspektrum der IMMORENT Süd geht weit über die reine Leasingfinanzierung hinaus und erstreckt sich von der gesamten Planung und Umsetzung von Investitionsprojekten bis hin zur Objektverwaltung. Auf Wunsch wird auch für die Vermietung der Räumlichkeiten sowie die Verwaltung des Gebäudes gesorgt.

Ganzheitlicher Partner auch im Ausland

Derzeit unterhält die IMMORENT operative Gesellschaften in Kroatien,der Slowakei, Slowenien,Tschechien,Ungarn,Serbien und Montenegro,Bulgarien sowie Italien. Bereits knapp die Hälfte des Neugeschäftsvolumens erzielt die IMMORENT im Ausland.

Ein Unternehmen der Erste Bank-Gruppe und der Sparkassen

Ihr direkter Draht:

IMMORENT Süd Ges.m.b.H.

Baumeister Ing. Heinz J. Moser

Bmst. Ing. Heinz J. Moser,Landhausgasse 12, 8010 Graz,Telefon: 05 0100 - 27350, E-Mail: office.graz@immorent.at www.immorent.at

Entenplatz
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„Krieg“ ums

Jahrelang herrschte in der Grazer Popkonzertszene buchstäblich ein lascher Einheitsbrei. Das Orpheum,der Hauptveranstaltungsort „jugendlicher Veranstaltungen“,beließ es da-

Zumindest ein paar Traumtage in einem einzigartigen Haus!

Ich schenk Dir eine Wohlfühlwelt, die einfach nichts vermissen lässt, Traumsuiten bis zu 60m2, für Dich, für mich und die Familie. Ich schenk Dir sanfte Therapien und eine private Badelandschaft. Ich schenk Dir einfach

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■ 3 x Verwöhn-Halbpension

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bei regelmäßig Austro-Haudegen à la Steffi Werger,Wolfgang Ambros & Co auftreten zu las-

schen Vier in die Murstadt) ja auch schon fast ein „alter Hase“, hat ein feines Gespür für den Geschmack des jungen Publikums. Er buchte in den letzten Monaten Perlen wie 2Raumwohnung,Die Sterne aus Hamburg,Star-DJ Richard Dorfmeister,das Frank Popp-Ensemble und viele mehr für die Kulturhauptstadt – und plötzlich sah auch das Orpheum, das oftmals auch wegen seiner

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sen,gemischt mit Kabarettperlen rund um Alfred Dorfer oder „Stammgast“ Josef Hader. Doch dann eröffnete StefanAuer im Frühjahr dieses Jahres im RahmenvonGraz2003dasp.p.c. (project pop culture) im umgebauten Theatro und brachte frischen Wind ins Grazer Konzertgeschäft. Denn Auer,mit über zehnJahrenErfahrungalsVeranstalter (er brachte etwa als erster die damals noch jungen Fantasti-

höheren Eintrittspreise kritisiert wird,Handlungsbedarf.

Die Alteingesessenen zogen nach

Und siehe da:Plötzlich konnten auch Heimo und Vojo Radkovic Programm machen,das den Altersschnitt im Orpheum erheblich nach unten drückte. Die deutschen Newcomer Wir sind Helden geigten auf,bei Seeed

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von Bernd Hadler Die Hamburger Beginner brachten letzte Woche das Orpheum zum Brodeln – ein Zeichen für den neuen Weg im alten Haus. Foto:Orpheum
p.p.c. versus Orpheum: Der Gewinner ist das steirische Publikum

Pop-Publikum

hüpfte der Saal bis auf den letzten Platz,genauso wie beim tollen Konzert der Beginner erst letzte Woche. (Deutschsprachige) Pop- und Rockmusik hat plötzlich auch in Graz ihren Platz,besser gesagt gleich zwei Plätze. Und das Publikum hat plötzlich die Qual der Wahl –wenn dann an einem Sonntag gleichzeitig die viel gelobten Tindersticks im Orpheum und

Freilich:Ganz ohne seine „Altstars“ kann das Orpheum auch weiterhin nicht – und das ist,in Maßen genossen,auch gut so. Acts wie Kurt Ostbahns traditioneller Nikolorummel (mit Krampus,Osterhasen und den „Vier HeiligenDreiKönigen“)sindfür Grazunverzichtbarundwärenim p.p.c. natürlich fehl am Platz. So scheint jedenfalls die Popkonzert-ZukunftinderMurmetropo-

Kornberger Teppiche auch in Graz

Dass Dr. Huschang Rohani seit 1981 jeden Sommer eine große Ausstellung mit dem Titel „Orientzauber“ auf Schloss Kornberg präsentiert,ist hinlänglich bekannt. Dass die dort angebotene Auswahl an erlesenen Teppichen während der übrigen Monate des Jahres auch in Graz zu sehen sind,wissen allerdings nur wenige. Im ca. 700 m2 großen „Depot“ in der Neubaugasse 24 (Aristokrat-Kleiderfabrik,nähe Lendplatz) steht die gesamteAuswahl,wie man sie von Schloss Kornberg kennt,zur Verfügung. Dazu zählen auch die bekannten Tollu-Teppiche,die neuen südpersischen Kaschkulibaf aus dem Hause Mirzai sowie eine österreichweit einzigartige Auswahl an alten und antiken Teppichen. Die ersten Lieferungen für die kommende Ausstellung auf Schloss Kornberg (Orientzauber ’04 vom 10. Juli bis 10. Oktober 2004) sind bereits in Graz eingetroffen. Genug Gründe also,einmal in Dr. Rohanis Grazer „Depot“ vorbeizuschauen.

Erlesene Teppiche

Dr. Huschang Rohani Neubaugasse 24 A-8020 Graz Tel. 0316/723333 www.rohani.at Dr.

die deutschen Rock-Poeten Blumfeld im p.p.c. auftreten, stehen Konzertfans plötzlich vor einer Entscheidungsfrage, die sie bis dato nicht kannten. Fast zum Glück,so lässt sich resümieren,musste an diesem denkwürdigen Abend das Blumfeld-Konzert aufgrund der Erkrankung des Sängers in letzter Sekunde abgesagt werden –die „Neuaustragung“ erfolgt im Februar.

le gesichert – vor allem wenn es vielleicht auch der neuen Stadthalle in den nächsten Jahren gelingt,„echten Stars“ in größerer Zahl eine Bühne zu bieten … Übrigens:EinechterStarhatsich

heuer für die traditionelle Benefizshow „Let’s spend the Night together“ im Orpheum angesagt. Rock-Legende Patti Smith wird drei ihrer Songs zum Besten geben – und das (wie immer für einen guten Zweck). ■

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Rohanis 700-m2-„Depot“ in Graz Lend Stefan Auer (links mit Vipers-Volker Sernetz) brachte mit dem p.p.c. frischen Wind in die heimische Konzertszene. Foto:Wind

Die schnellste Kritik im Internet

www.klippmagazin.at hat den besten Service für Kulturfans. Schon am Tag nach der Premiere erfahrenSiehier,wieBerndHadler die aktuellen Aufführungen gesehen hat. EinAuszug:

„Die Möwe“ ohne Flügel Schauspielhausdirektor Matthias Fontheim setzt in seiner aktuellen Klassiker-Inszenierung auf pure Schlichtheit,bringt den

„Dogma“-StilaufdieBühne.Damit will er die Leere und Sprachlosigkeit der handelnden Personen in Tschechows Drama zur Geltung bringen – das Resultat ist jedoch leider viel zu oft Langeweile und der zwischenzeitliche Verlust von Dramatik,die dem Stück eigentlich eigen ist. Positiv hingegen ist die Besetzung:JohannesLanghatimfrustrierten Lehrer endlich eine Idealrolle gefunden,Ernst Prassel überzeugt als angeschlagene Seele haarscharf an der Grenze zur Übertreibung und Sebastian Reiß brilliert in der Hauptrolle als junger Autor zwischen Ag-

gression und Depression. Unter den Erwartungen bleiben leider Friedericke Bellstedt und Daniel Doujenis,der viel zu selten seinen Charme aufblitzen lässt.

Übrigens:In den nächsten Wochen warten wieder jede Menge Premierenberichte auf www.klippmagazin.at. Am 14.12.stehenaufderProbebühne Uwe Lubrichs „Fischwochen“ an,dann folgt am 19. Shakespeares „Widerspenstigen Zähmung“ und am 21. folgt im Opernhaus die große „Zauberflöte“-Premiere mit Arnold Östmann statt des erkrankten Philippe Jordan am Dirigentenpult. ■

Einmal Eröffnen für 50 Euro

Opernredoute 2004: Auch Polonaisepaare müssen bezahlen.

Sebastian Reiß (mit Andrea Wenzl) bietet in der „Möwe“ einen seiner besten Auftritte, seit er in Graz ist.

Tagespflege für demenzerkrankte ältere Menschen

Sozialstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl stellt ein Modell zur Mobilerhaltung älterer Menschen und zur Entlastung von pflegenden Familienangehörigen vor.

Etwa 7 bis 8 Prozent der über 60-jährigen in Graz leiden an psychischen Erkrankungen und benötigenbesondereBetreuung.

Im Auftrag der Sozialstadträtin wurde ein Gesamtkonzept erarbeitet,um diesem Problem entgegenzuwirken. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die

Spezialisierung der beiden Grazer Tageszentren. So wird sich der Standtort Theodor-KörnerStraße verstärkt der Tagespflege der geronto-psychiatrischen Tagesgäste widmen.

„Dieses Tageszentrum ist der ersteBausteinineinemUmfeld von Maßnahmen,die es braucht,um den zunehmenden Bedürfnissen älterer Menschen gerechtzuwerden.Vieleandere Bausteine werden folgen!“, fasst die Sozialstadträtin die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer politischenArbeitfüralteMenschen zusammen.

Mag. Gernot Wippel (Abteilungsvorstand des Sozialamtes), Sozialstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl, Mag. Norma Rieder (Referatsleiterin für Sozialplanung), Dr. Günther Klug (Psychiater und Chef des Psychsozialen Zentrums Graz Ost) präsentieren ein neues, zukunftsorientiertes Modell.

Nicht mehr lange dauert es,dann steht das gesellschaftliche Highlight des Landes wieder vor der Tür. Am 7. Februar 2004 laden Michael Tomec und Bernd Pür-

cher wieder zur Opernredoute –und die Vorbereitungsarbeiten sind natürlich schon längst im Gange. Im Übrigen ist nicht nur derBallansicheinteuresVergnügen,nein,selbst die Teilnahme an der Polonaise (diesmal von den Tanzschulen Nicholetti und Schweighofer) geht ins Geld. An zweiWochenendenensuitehaben die Grazer Tanzschulen hunderte tanzwütige Pärchen gecastet – um anschließend die ausgewählten Ball-Eröffner gleich mit einer 50Euro-Teilnahmegebühr zu „überraschen“. Dazu kommen noch die „normalen Ballkosten“ (Frisur, Kleid,…).Dennoch:DerAndrang auf das Ballereignis des Jahres ist schon wieder enorm. Die Logen (ab1500Euro)sindbereitsausverkauft,wie Bernd Pürcher erfreut bestätigen kann. Einzelkarten um 180 Euro das Stück sind freilich nocherhältlich–undauchdasProgramm des Abends steht schon.

Wetten, dass die Jazz Gitti, hier mit ihrem Liebsten, auch 2004 wieder ihre Runden bei der Opernredoute dreht?

„AlfonsHaiderwirddiesmalnicht nuralsConferencierzugegensein, sondernauchdieMitternachtseinlagemitStückenausseinemneuen Programm ,Sag beim Abschied’ bestreiten“,erzählt Pürcher. Statt dem Pepe-Lienhart-Orchester werden diesmal Sigi Feigls Musiker aufspielen,dazu gibt’s neben der schon traditionellen Balletteinlage von Darrel Toulons Tänzern auch eine Kinderballettvorführung. Ob die Grazer Innenstadtwirte rund um Michi Schunko und Michi Hüttler nach Jenny Elvers auch 2004 wieder einen Stargast präsentieren,ist allerdingsnochoffen. ■

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Spots
Foto:Peter Manninger Foto:Bernd Hadler

Bildbandes in den Räumlichkeiten der Landesbibliothek-Joanneum. Beeindruckend ist die Vielfalt vonAugust Plocˇek,der heuer seinen 75-jährigen Geburtstag feierte. Seit seiner Studienzeit auf der Kunstgewerbe-Schule am Ortweinplatz lebt August Plocˇek in Graz und hat sich in mehr als 150 Ausstellungen auch einen Namen als Ausstellungsarchitekt gemacht. Christoph Heinrich Binder:„Mit Gustl gearbeitet zu haben zählt für mich zu den schönen Erfahrungen meines beruflichen Lebens. Plocˇek ist von einem hohen beruflichen Ethos getragen,er stellt sich in den Dienst der Sache,verzichtet auf marktschreierische Selbstdarstellung, auf überbordende grafische Selbstverwirklichung und auf modische Torheiten.“ Er ist ein virtuoser Zeichner und ein Ästhet – beides wird in seinen Akten

Der Künstler August Plocˇek feiert einen halbrunden Geburtstag

Vielseitiger Könner

Ich gebe zu,dass der Name August Plocˇek für mich kein Begriff war. Bis zu jenem Augenblick,als ich in der kürzlich erschienenen Monografie seine grafischen Arbeiten für die Werbebranche sah – ob das nun ein Weihnachtssujet für Kastner & Öhler,für Humanic,für die En-

gelhofer-Bonbons,für die Technova war. Die bekanntesten heute noch gültigen Werbesujets sind das Grüne Herz Steiermarks und die Kulturstadt-Schilder an den Einfahrtsstraßen zu Graz. In der kürzlich erschienenen 250 Seiten starken mit Kunstdruck-Illustrationen gestalteten Monografie –Herausgeber sind Christoph Heinrich Binder und Heinz-Peter Platzer – wird nun das 40-Jährige Schaffen dieses steirischen Künstlers präsentiert. Mehr 150 Festgäste feierten den Künstler anlässlich der Präsentation des

undAquarellen sichtbar. Geboren wurde er in Stainach im Ennstal und stammt aus kleinen Verhältnissen. Aber August Plocˇek gehört einer Generation an,die, relativ reich an starken Begabungen,noch die Zähigkeit besaß, ohne große Förderungen und Subventionen sich hochzuarbeiten,sich durchzusetzen gegen alle Unbill der Zeit und manchmal gegen die Zeit selber. Er hatte allerdings auch das Glück – so heißt es in seiner Monografie –, auf Lehrer zu stoßen,die die Kraft besaßen,den Schülern ihren Stempel aufzuprägen,ohne deren Eigenart zu zerstören. Plocˇek selbst nennt Wilhelm Gösser,Hanns Wagula,Fritz Silberbauer,Rudolf Szyszkowitz, Peter Richard Oberhuber,Otto Alois Schmidt,Erna Pamberger und Heinz Ludwig unter denen, die für seine künstlerische Entwicklung bedeutend waren.

„Viele seiner Arbeiten haben einen Touch des Modänen,einer

dezenten,eleganten Erotik,ohne dass sie deshalb ins Plakathafte einerNacktenodergarschlüpfrigen Reklame abglitten. Er zeigt guten Geschmack und denkt auch bei seinen intimsten Bildern nicht an sich,sondern an den Betrachter“,urteilt der bekannte,leider inder Zwischenzeit verstorbene Kulturjournalist Wolfgang Arnold in seinem Beitrag. ■

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Die Herausgeber Christoph Heinrich Binder und Heinz-Peter Platzer mit dem „75-Jährigen Original“ August Plocˇek. Foto:privat

Köpfe unterwegs

Cablecar von Ableitner

Die Schmuckmanufaktur Ableitner fertigt seit dem Jahr 1977 eigene Kreationen,wobei der Juniorchef,Andreas Ableitner,sich bereits durch erste Plätze bei einigen Wettbewerben einen sehr guten Namen machen konnte.ImJahr1998gelangendurchdieErfindung des mittlerweile patentierten „Cablecars“,eines längenverstellbaren,seilbahnähnlichen Colliers,durchaus achtbare Erfolge. Nach Ausreifung dieses Prinzips wurde dieses vier Jahre später am österreichischen Markt eingeführt und begeistert von den Kunden angenommen. Die Vielfalt,von klassisch bis modern, liegt allerdings immer diesem genialen Konzept zu Grunde,wobei durchwegs Eigenkreationen realisiert werden. ■

Raubkatze auf Grazer Straßen!

Das neue Jaguar & Land Rover-Center Graz (in Bau bei Ford Gaberszik neben dem Citypark) konnte dieser Tage einen nagelneuen Jaguar XType Diesel an seinen stolzen Besitzer Shokri BEN NASR ausliefern. Der Jaguar wird fortan als exklusives Taxi seinen Dienst in Graz versehen. Und das zum Normalpreis! ■

Der achte Mayer

Intercoiffeur Gerhard Mayer eröffnet nunmehr schon seine achte Filiale,davon die vierte in Graz. Im neuen LKH-Eingangszentrum in St. Leonhard setzt er jetzt mit seinem neuen Geschäftsführer,Jürgen Stürzer,neue Trends im Hairstyling. Gegründet wurde das Unternehmen 1955 von Aloisia Mayer in Kapfenberg,weltmeisterlich zeigte sich Gerhard Mayer 1972 mit dem diesbezüglichen Gewinn der WM. Die eine oder andere Filiale wird in Zukunft sicherlich noch dazukommen … ■

Best to start – Fahrschule Smart

Neben der Fahrschule Clever am Bahnhof wurde auch eine weitere unter der Geschäftsführung von Ing. Andreas Pepelnik gegründet. Er hat sich mit der Fahrschule Smart im Herzen von Leonhard angesiedelt und zeigt sich mit dem neuen Standort LKH-Eingangszentrum,welches am 28. November 2003 offiziell eröffnet wurde, sehr zufrieden. „Die Infrastruktur ist äußerst günstig,da uns auch jene ohne Führerschein problemlos erreichen können“,so Pepelnik. Unter dem Motto „Wenn schon lernen,dann mit Freunden“ startet Ing. Pepelnik mit seinen insgesamt 8 Mitarbeitern auch in Leonhard durch. Der Weihnachtskurs beginnt am 22. Dezember 2003. Also:Best to start – Fahrschule Smart. ■

Martin Auer auf „goldenem“ Erfolgskurs

Die aktuellste Nielsen-Studie zeigt es ganz deutlich:Martin Auer hat bei echten Imagekriterien wie Qualität und Geschmack klar die Nase vorn. Die Traditionsbäckerei ist die klare Nummer 1 – teilweise mit Respektabstand zur Konkurrenz. Neben den rund 250 gebackenen Köstlichkeiten

bietet MartinAuer seit kurzem auch feine Konditoreiprodukte in seinen 30 Filialen,davon 28 in der Steiermark,an. Übrigens,die höchsteAuszeichnung für hervorragende unternehmerische Leistungen im Handel –die Goldene Waage – bekam MartinAuer Brot ebenso verliehen. ■

Hilfe für die Kinder

Es war am 25. November 2003 bereits das dritte gemütliche Rösselmühle-Vorweihnachts-Frühstück in der Kinderkrebsstation des Grazer LKH,das sich geradewegs zur liebenswerten Tradition entwickelt hat. „Heuer war der Andrang erfreulicherweise besonders groß“,wie Rösselmühle-Geschäftsführer Johann Spreitzer und Assistent Günther Amesbauer berichteten. Für ein perfektes Service garantierten die beiden Initiatoren höchstpersönlich,die kulinarischen Schmankerln wurden zum größten Teil von J. Hornig gespendet. Die Aktion wird von der Kinderkrebshilfe unterstützt. ■

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Modernes Designstück in Cablecar-Technik von der Schmuckmanufaktur Ableitner. V.l.n.r.: Dr. Stephan Moser, Rösselmühle-GF Johann Spreitzer und Assistent Günther Amesbauer sowie Helfried Benedikt. Martin Auer jr.: Bei Qualität und Geschmack die Nase vorn Intercoiffeur Gerhard Mayer mit seinem Geschäftsführer Jürgen Stürzer bei der Eröffnung in Leonhard Foto:Philipp Maria Gaberszik mit Shokri BEN NASR und Sonja Gaberszik freuen sich über das erste „Raubkatzen“-Taxi in Graz.

Ein Präsident in Nöten, beginnender Aufstand gegen Hannes Kartnig

Vor Sturm bei Sturm

Das Damoklesschwert: Finanz fordert

3,7 Millionen Euro Nachzahlung

Der einstmalige Paradeklub Sturm ist in Abstiegsgefahr und in Geldnöten. Es geht um Provisionen, den Verbleib, Verbrauch, die Verwendung von Klubvermögen in Höhe mehrerer Millionen Euro, über die Hannes Kartnig als Präsident selbst Vorstandsmitgliedern die Auskunft verweigert. Offene Fragen und Kritik werden mit dem Vereinsausschluss sanktioniert. Wie im Fall des für die Jugendarbeit verantwortlichen Mag. Erich Fuchs, Prokurist beim Cargo Center Graz, der im Namen von rund 70 Mitgliedern Einschau in die Bilanzen forderte. Die Nerven der Klubführung liegen blank. Der in der Vergangenheit erfolgsverwöhnte Präsident aufbrausend: „Ich hab’ nie einen Schilling genommen, nur reingesteckt. Bei uns läuft alles korrekt. Ich hab’ keinen Dreck am Stecken.“

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Coverstory
Ein blaues Auge für Hannes Kartnig. Es läuft zur Zeit gar nicht für Sturm. Fotos:Leodolter (auch Titelfoto)

Starke Worte,doch zu den sportlichen Sorgen kommt auch noch ein Verfahren der Finanzhinzu.EshängtwieeinDamoklesschwert über dem SK Sturm,droht doch die Nachzahlung von 3,7 Millionen Euro Lohnsteuer,die aufgrund einer Betriebsprüfung des Finanzamtes Graz im Raum steht. Präsident Hannes Kartnig und Versicherungsexperte Adolf Klementschitsch,Mitglied der Vereinsführung,wiegeln ab,alles sei im grünen Bereich und auch der übrigeVorstandgeiztnichtmitSolidaritätskundgebungen. Worum geht es:SturmhataufAnratenvonKlementschitscheinenTeilderGagen in ein Pensionsmodell eingebracht. Die Grazer Finanz verlangt,weil es sich um SpielerGehälter handelt und nicht um Beiträge des Arbeitgebers,die Lohnsteuer dafür. Die Berufung von SK Sturm liegt im Finanzministerium,dort heißt es:Das Verfahren läuft noch. Präsident Hannes Kartnig:„Ich bin zuversichtlich,dass die Berufung durchgeht, wenn nicht,dann trete ich zurück, müssen wir einen Kredit aufnehmen und das in Raten zurückzahlen.“ Bei einem solchen Ausgang wäre nur Adolf Klementschitsch der Nutznießer,weil er als Makler für die Vorsorgeverträge - insgesamtinHöhevonvielenMillionen Euro - die ihm zustehenden Provisionen kassiert hat. „Die stehen demKlementschitschzu“,soHannes Kartnig,dessen Leben in der Vergangenheit einige Parallelen zu Kartnigs bitteren Erfahrungen aufweist.

Wie in Vereinsdiktaturen mit selbst ernannten Alleinherrschern üblich,habenKritikernatürlicheinen schweren Stand. Der für die Jugendarbeit verantwortliche Mag. Erich Fuchs,studierter BetriebswirtundProkuristbeimCargoCenterGraz,verlangte-wiebereits erwähnt - als gewähltes Vorstandsmitglied eine umfassende Einschau in das budgetäre Zahlenmenü des Klubs. Hannes Kartnig verweigerte ihm dies mit dem

Hinweis,dass damit die Vertraulichkeit gebrochen werde. „Seit fast zwei Jahren habe ich inner-

Präsident,alsFuchsineinemBrief an die Mitglieder des SK PuntigamerSturmGrazumUnterstützung für folgendeAnträge ersucht:

Die Überprüfung aller Finanzgeschäfte durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer. DieFestlegungderVorgangsweise beiTransfers.

DieStellenbeschreibungfürKlubManager Heinz Schilcher (er bezieht,von Kartnig nicht dementiert,ein Nettogehalt von 7.000,–Euro im Monat).

halb des Vorstandes versucht,die AbläufeimProfibereichzuhinterfragen und Verbesserungsvorschläge einzubringen“,schildert Fuchs. „Als Vorstandsverantwortlicher für die Jugendarbeit versuchte ich,Voraussetzungen zu schaffen,unter denen vermehrt Nachwuchsspieler eine Chance für die erste Mannschaft bekommen sollen.“ Kartnig rüde:„Warumnehmt’sihrdenFuchssowichtig? Der hat nix zusammengebracht.“ Völlig ausgerastet ist der

Wer Kartnigs Stil kennt,der weiß, dass er mit dem Begriff Mitbestimmung wenig anzufangen weiß. Seine Begründung:Er habe Sturm groß gemacht,finanzielle Risken übernommen und könne daher auch die Regeln im Verein bestimmen. Noch ist der ausgeschlossene Erich Fuchs der Einzige,der offen gegen den allmächtigen,aber gehörig unter Druck stehenden Präsidenten Stellung bezieht.WasKartnignichtgeltenlassenwill:DassimmermehrSturmKnoflerhintervorgehaltenerHand Kritik amVereinsgeschehen üben. Und dort setzt Fuchs auch im Namen jener 70 Mitglieder,die ihn

offen unterstützen,an. „Aufgrund der dramatischen VerschlechterungderFinanzlageseitderletzten Jahreshauptversammlung kommt natürlich dem aktuellen Jahresabschluss zum 30. Juni 2003 besondere Bedeutung zu“,schreibt Fuchs an die Mitglieder. Es wurde ihm aber von Präsident Kartnig seitOktober2003dieEinsichtnahme in diesen Jahresabschluss verwehrt. Weil Fuchs damit gleichsam in die Öffentlichkeit ging, schlossen ihn Kartnig und der Vorstand einfach aus. „Das ist in keinem Fall ein vereinsschädigendes Verhalten von Fuchs gewesen“,sagt ein anerkannter Jurist. So heißt es im § 6 Ziffer 4 des Vereinsstatuts (Zitat):„Der Ausschluss eines Mitgliedes aus dem Verein kann vomVorstand wegen groberVerletzung und wegen unehrenhaften Verhaltens verfügt werden.“ „Wozu die Geheimniskrämerei,wenn alles in Ordnung und nachvollziehbar ist?“,fragen sich Kritiker. Schon beim ersten Hinsehen sei zu erkennen,dass es sich dabei weder um eine „grobe Verletzung der Mitgliedspflichten“ und schon gar nicht um „unehrenhaftes Verhalten“ handeln kann.

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Kartnig umarmt Vastic – da war noch alles in Ordnung Erich Fuchs, Ex-Vorstand von Sturm

Der große Bruch im Jahr 2001

„Wie gewonnen,so zerronnen“, lautet heute das Resümee aus Sturms großartigen Erfolgen in der Champions League; von den 23bis25MillionenEuroistnichts geblieben. So gigantisch wie die Einnahmen ist auch die Zahl der eingesetztenProfis.61(!)warenes alleinindenJahren2000bis2003:

Sidorczuk,Schicklgruber,Baruwa,Knezevic; Foda,Neukirchner,Hlinka,Milanic,Popovic,Strafner,Feldhofer, Schopp,Mählich,Mamedow, Schupp,Fleurquin,Reinmayr,Prilasnig,Minavand,Korsos,Ibertsberger,Martens,Angibeaud,Vastic,Kocijan,Yuran,Szabics, Haas,Amoah,Koutsoupias,Hoffmann,Panadic,Bosnar,Fernandez,Badia,Masudi,Heldt,Wetl, Rojas,Pregelj,Mujiri,Rauter, Krammer,Dag,Heinz Weber, Gratzei,Anto Petrovic,Golemac, Angan,Brzeczek,Kienzl,Salmutter,Säumel,Rabihou,De Wilde, Silvestre,Dmitrovic,Hasek, Zechner,Filipovic,Brunmayr.

Jeder Einzelne von diesen Profis bezieht (oder bezog) pro Jahr zumindest 2 Millionen ÖsterreichischeSchillingGage,dieStarsdarunter das Zwei- und Dreifache, ManagerundVermittlerkassierten zusätzlich Provisionen. Diese Dimension macht klar,wie gewaltig die Gehaltszahlungen Sturms Budget belasten.

Enorme Fluktuation

DasScheiterninderMeisterschaft 2000/2001–nachdemgroßenTriumphzwischenOktober2000und März 2001 (Champions-LeagueZwischenrunde,in den Jahren zuvor stets Meister oder knappVizemeister) schaffte man nur Rang vier und damit keinen internationalen Bewerb. Dies führte zu einem Kader-Kahlschlag,die Vereinsführung war unter Zugzwang, es kam zu zahlreichen Transfers, es gab aber keine „gewachsene Mannschaft“. Der Transfer von

Privates Glück: Seit wenigen Monaten ist Hannes Kartnig mit seiner Claudia verheiratet. Wenns nur sportlich auch so glücklich liefe.

Spielern ist bekanntlich nach dem Bosman-Urteil kein Problem mehr. Dieser belgische FußballProfi bekam vor dem EU-Gericht Recht,demzufolge bei auslaufendenVerträgenjederSpielerfreiist, sich seinenVerein zu suchen.VereinekönnendaherbeiAb-undZugängen keineAblöse mehr kassieren.MitdemVerkaufvonSpielern hatte Sturm wenig Glück:Man kassierte nur bei Mario Haas,später bei Fleurquin,ging aber sonst leer aus. Etwa auch bei Imre Szabics,der mit knapp 18 zu Sturm kam,vierJahrelang„ausgebildet“ wurde,keinen Vertrag bekam und schließlichzuStuttgartging,woer jetzt groß aufspielt. Ähnlich lief’s bei Wallner,Feldhofer,Pogatetz. Inzwischen hat man gelernt. Die neueSturm-Akademieermöglicht bessere Ausbildungs-Entschädigungen,mit Talenten (Säumel, Salmutter und Co) wurden hiebund stichfeste langfristige Verträge abgeschlossen,was die sportliche Führung mit Manager Schilcher bei Wallner,Feldhofer,Tormann Almer,aber auch bei Szabics versäumt hatte.

Fünf Phasen der Ära Kartnig

In den Jahren 1993-1994 gelang die Rettung vor dem Abstieg und der finanziellen Pleite durch eine totale Verjüngung und einen Neuanfang:Kartnig übernahm den Klub im Dezember 1992 mit ca. 40 Millionen Schilling Schulden,

man spielte im mittleren Play-off, befand sich in Abstiegsgefahr,die Mannschaft war verunsichert und zumTeilüberaltert.Erstimletzten Moment gelang im Mai 1992 die Rettung vor demAbstieg. Danach folgte die totale Verjüngung unter Trainer Djuricic und „jungen unbekannten Löwen“.

DerWegzumTitel.Dieswarendie Jahre 1994 bis 1998. Ivica Osim wird Trainer,das Duo Kartnig/Schilcher beweist eine glückliche Hand bei Verstärkungen und im Marketing. Die „guten“ Zugänge überwiegen die „Nieten“ bei weitem. Positiv z.B. Goriupp,Tschernischow,Milanic, Posch,Vastic,Hörtnagl ab 1994/95,dann Tormann Gill, Swierczewski,Reinmayr,Mählich,MichaelGruberab1995.Kasimir Sidorczuk,Martin Hiden, Jens Dowe,Pürk 1996. Die einzigeEnttäuschungdamalsdergroße Star Giuseppe Giannini und der zweite Italiener Enzo Gambaro, die in Graz 1996/97 nicht Fuß fassen können. Zu dieser Zeit geht auch Arnold Wetl zu Porto,Markus Schopp vorübergehend zum Hamburger SV und Walter Hörmann zu Salzburg.Was nach zwei Vizemeistertiteln 1995 und 1996 im Jahr 1997 „nur“ Rang drei bringt. In der Saison 1997 gelingen dann die nächsten positiven Verstärkungen:FrancoFoda,Markus Schupp,Ranko Popovic,Tomislav Kocijan,Jan Pieter Mar-

tens,letztlich auch der Australier Joseph Spiteri spielen für Sturm. Damit waren dieVoraussetzungen für die Supertruppe 1997 bis 2000 gegeben. Einzig der Stuttgarter Verteidiger Bochtler konnte die Erwartungen nie erfüllen.

Höhenflugvon1998bis2001:Der erste Meistertitel und die erste Champions-League-Qualifikation veranlassen Kartnig bei der WM 1998 in Frankreich fündig zu werden:Mit Angibeaud und dem Iraner Minavand kamen zwei WMSpieler.Angibeaud hat tatsächlich große Klasse,war aber am Knie kaputt.Minavandwarausheutiger Sicht ein starker Spieler,doch so richtigbegeistertwarendieGrazer von ihm nie. Im Laufe des Herbstes und der Champions-LeaguebedingtenAusfällekamesnochzu zwei Einkäufen,die sich als Nieten erwiesen haben:Tormann Baruwa und Verteidiger Babalade. Sturm wird im Sommer 1999 wieder Meister,zieht zum zweiten MalindieChampionsLeagueein, hat keine Schulden mehr und schreibt satte Gewinne. Es erfolgen weitere Verstärkungen:Tormann Schicklgruber kommt aus Linz,Andres Fleurquin aus Uruguay,der 18-jährige Ungar Imre Szabics und Gyorgi Korsos,der Russe Yuran. Seine Verpflichtung bestätigtermitwertvollenTorenin der Champions League. Für den nach Straßburg um viel Geld verkauften Mario Haas kommt Gerry

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Strafner aus Ried. Er erfüllt die Goalgetter-Erwartungen nicht. Eine Niete - der griechische Verteidiger Koutsoupias. Den Meistertitel holen sich die mit Millionen um sich werfenden Tiroler, Sturm schafft knapp dahinter den Vizemeistertitel,aber im GegensatzzuTirolauchdiedritteChampions-League-Qualifikation in Folge.

Diese dritte Champions-LeagueQuali bringt den großen Triumph, SturmistdieSensationundschafft im November 2000 den nicht erwarteten Einzug in die Champions-League-Zwischenrunde. Doch dieser Triumph 2000 trägt den Keim der Krise in sich. Im Winter 2000/2001 will Präsident Kartnig mit prall gefüllten Kassen noch höher hinaus. Der St. Gallener Goalgetter Charles Amoah (Schweizer Torschützenkönig) wird um kolportierte 50 Millionen Schilling gekauft,dazu Mario Haas von Straßburg,wo er sich nicht durchsetzen konnte,für 20 Millionen Schilling nach Graz zurückgeholt.AuchderjungeSlowake Hlinka steht auf der SturmLohnliste. Dafür opfert Kartnig PublikumslieblingRankoPopovic aufgrunddesAusländerlimits.Die Folgen:EineGruppenbildungund viel Ärger im Kader. Mamedow, der seine portugiesische Staats-

bürgerschaft vorgetäuscht hat, taucht nach Russland ab. Noch mehr Sand kommt im Frühjahr 2001 ins Sturm-Getriebe. Das Ende in der Champions-LeagueZwischenrunde kommt nicht überraschend,doch in der entscheidendenPhaseläuftesauchin der Meisterschaft nicht. Stürmer Yuran ist verletzt,Amoah ist nach wie vor - ausgegrenzt von Vastic und Co – ein Fremdkörper,Mario Haas findet nicht zur alten Form. TirolmitTrainerKurtJaraistnicht einzuholen und im entscheidendenMomentverliertmanauchdas Stadtderby durch ein Tor von Amerhauser zum 1:0-Sieg für den GAK knapp vor Ende. Die bitterste Pille ist aber zum Abschluss das 1:1-Remis gegen Rapid in Graz. Statt Rang 1 oder 2 und der Champions-League-Qualifikation nurRangvierunddamitkeininternationaler Klub-Wettbewerb. Die Fans reagieren enttäuscht,Kartnig ist wütend auf die Stars,bei denen vieleVerträge auslaufen.

Dauerkrise von 2001 bis 2003: Der Ärger des Präsidenten und eine von den Medien geforderte notwendigeVerjüngungführenim Sommer 2001 zu einem nie da gewesenen Kaderkahlschlag: Schicklgruber,Baruwa,Foda,Milanic,Popovic,Schopp,Schupp, Fleurquin,Reinmayr,Prilasnig,

Minavand,Ibertsberger,Martens, Angibeaud,Kocijan,Yuran und Koutsoupias gehen oder werden gegangen. Dazu verliert man auch Supertalent Wallner an Rapid,bekommt aber keinen Euro für ihn, obwohl Wallner gut und gern schon damals eine Million Euro Marktwert hat. Diesem allzu brutalen Kahlschlag begegnet das Duo Kartnig/Schilcher – die Sturm-Kassen sind voll –,indem es zahlreiche neue Spieler holt. Hannes Kartnig spricht später –mitVorwurfgegenManagerSchilcher – vom Einkauf nach dem Quellekatalog.Trainer Ivica Osim hält sich wie auch in der Vergangenheitkomplettraus.DieNeuzugänge 2001:Tormann Hoffmann, Bosnar,Fernandez,Badia,Horst Heldt,ArnoldWetl,Rojas,Pregelj, Mujiri,im August Alain Masudi. Im Winter kommt von Hamburg noch der kroatische Verteidiger Panadic. Trainer Osim hat im Herbst 2001 große Probleme,die neue und bunt zusammengewürfelte Truppe zu formen. Im Frühjahr läuft es dank Panadic in der Abwehr und der Goalgetter- und Regisseurleistung von Vastic dennoch eigentlich sensationell gut. SturmwirdvordemGAKZweiter und kommt ins Pokalfinale. Zum vierten Mal steht man in der Champions-League-Quali. Doch dann der Schock im Sommer 2002:Vastic verabschiedet sich nach Japan,ebenfalls sein Freund Panadic. Damit fehlt der Abwehrchef und Regisseur. Horst Heldt –in Stuttgart jetzt wieder top – kann unter Osim nie die Erwartungen erfüllen. Masudi,ein Enfant terrible,der neue,französische Libero Angan dauerverletzt. Der neue Spielmacher Jerzy Brzeczek aus Tirol bleibt bei Sturm farblos und ein Fremdkörper. Golemac,in Bregenz die Abwehrstütze,wirkt in Graz unsicher. Der KroateAnto Petrovic ist technisch zu schwach, Sturm geht ohne einen KlasseTorhüter in die Champions-League-Quali und scheidet gegen Maccabi Haifa unnötig aus. Die Fans erinnern sich mit Schaudern andas0:2beimGeisterspielinSo-

fia und das 3:3 in Graz nach 3:1Führung durch Tormannfehler. DasEndederÄraOsimistgekommen. Zu einem Aufflackern kommt es unter Jungtrainer Franco Foda,dem mit der Mannschaft im UEFA-Cup derAufstieg gegen Livingston,Lewski Sofia und ein 1:0-Sieg bei Lazio Rom gelingt. Doch im Frühjahr 2003 dann der große Einbruch,ein 0:5 im Derby und schließlich vergibt man die UEFA-Cup-Chance durch ein 2:2 gegen Salzburg (Gegentor in der 89. Minute) und ein 1:2 gegen GAK (Adu-Tutu-Tor in der 90. Minute). Jungstar Imre Szabics, der im Herbst 2002 groß herauskommt,bekam von Sturm im Sommer 2002 keinen neuen Vertrag,und als er endlich ganz stark war,wollte er nicht mehr und ging im Sommer 2003 zu Stuttgart.

Sturms Problem

Der Verein muss einen 30-MannKader aus Zeiten der Champions League und des UEFA-Cups durchfüttern,wo man neben 36 Meisterschafts- und einigen Cuprunden noch 8 bis 16 schwere internationale Spiele pro Jahr plus Nationalteam-Einsätze zu bestehen hatte. Und jetzt gibt es keine internationalen Spiele. Etliche Talente – Wallner,Almer,Feldhofer, Pogatetz – gingen ab in Zeiten,als sie wegen der vielen Stars kein Licht sahen. Bei den Einkäufen setztemanzusehraufwahlloseinternationaleSpielerundverzichtete auf heimische Verstärkungen. Rätselhaft bleibt:Spieler,die bei anderen Klubs echte Stützen waren – wie Brzeczek,Golemac, Heldt,BrunmayrundCo–können sich bei Sturm nicht entwickeln.

Versuchter Neuanfang 2003 in zweiAnläufen:MitAlttrainer Gilbert Gress wollte man 2003 – nun mit leerer Brieftasche – den Neubeginn.„EigenejungeSpielerplus einige Routiniers“,lautet die Botschaft von Kartnig und Schilcher. De Wilde,Silvestre,Dmitrovic, Brunmayr,Hasek,Zechner und Filipovic kamen für Hoffmann,

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Sportdirektor Heinz Schilcher – auch Zielscheibe der Kritik

Weber,AntoPetrovic,Angan,Masudi,Heldt,Pregelj. Doch Gress fand nie den „Draht“ zu den Spielern,wollte sein autoritäres Konzepteiserndurchziehenundscheiterte. Mischa Petrovic soll nun Sturm vor dem Abstieg retten mit jungen,bereits international gefragten Rohdiamanten – wie Salmutter (Schalke),Gercaliu (Inter), Säumel,Rabihou,Dag,Krammer, Karner,Lindschinger,Gercaliu, Knezevic,Gratzei und Co. Gemeinsam mit den Routiniers (De Wilde,Neukirchner,Silvestre, Dmitrovic,Filipovic,Haas und Co) sollen sie Sturm in eine neue, wieder hoffnungsvolle Zukunft führen.

Nur aufgrund seines Handelns, seiner Strategie und seiner wirtschaftlichenKontakteseiesgelungen,eine Mannschaft zu formen, die derartig große internationale Erfolge verbuchen konnte. Und daher habe er kein Verständnis, wenn ihn Leute kritisierten und „kriminalisieren“ wollen,die kaum etwas zu dieser beispiellosen Erfolgsstory beigetragen haben. „Ich hab’keine Verpflichtung,da mit Zahlen und Daten an dieÖffentlichkeitzugehen“,nährt Präsident Kartnig weitere Fragen und Spekulationen. Wie zum Beispiel:

Womit kann Kartnig beweisen, dass Sturm schuldenfrei ist?

Wie sieht die Budget-Planung für die kommenden zwei Jahre aus (mit und ohne internationale Spiele in einem Europacup-Wettbewerb)?

Sind sämtliche Prozess-Risken (Ex-Trainer Osim,Ex-Trainer Gress,Ex-Spieler Martens,usw.) durch Rückstellungen im Jahresabschluss berücksichtigt?

In welcher Höhe bezieht Adolf Klementschitsch als Mitglied der Geschäftsführung Provisionen? GibtesauchVergleichsanbotevon anderen Versicherungsunternehmen?

Was dann,wenn es zur Nachzahlung von 3,7 Millionen Euro bei der Finanz kommt?

Welche Provisionen hat Sturm an wen bei welchen Transfers zahlen müssen?

Warum Kartnig es,dass SturmManager Schilcher und Versicherungsmann Klementschitsch im Ausland gemeinsam wirtschaftlicheAktivitäten in Sachen Fußball abwickeln? Nützen diese auch Sturm oder nur dem Duo Schilcher/Klementschitsch?

Inwieweit ist es richtig,dass künftige Transfererlöse von jungen Spielern (Salmutter usw.) bereits anFinanzgeber„abgetreten“sind?

Wodurch ist der Fortbestand der Sturm-Akademie abgesichert?

Hannes Kartnig verweist bei solchenFragenstetsdarauf,dassder Jahresabschluss zum 30. Juni 2003 – durchgeführt von der Liezener Buchprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Dipl.Kfm. Helmut Schreiner GmbH –klar bestätige,dass Sturm nicht gegen die gesetzlichenVorschriften verstoßen habe und eine ordnungsgemäße Buchführung aufweise,sowie ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage des Vereins wiedergebe. Was richtig ist, aber es muss auch hinzugefügt werden,dass die Aufstellung über die Vermögenswerte in der Verantwortung des Vereins lie-

gen. Experten weisen auch bei anderen Bilanzen immer wieder darauf hin,dass mit einigem Geschick Jahresabschlüsse auch „geschönt“ werden können. Sturm werde dies nicht unterstellt,doch eine wirkliche Beurteilung kann erst dann erfolgen, wenn die Sturm-Karten und das zugehörende Zahlenwerk wirklich auf dem Tisch liegen.

„Tops“ und „Flops“ der Ära Osim

Seit zwei Jahren kann keine solide Abwehrbzw.Defensiveaufgebaut werden. In Summe überwiegen natürlich die Tops der Ära Osim bei weitem. Es gibt in Österreich wohl keinen Trainer,der fast neun Jahre bei einem Klub aushält und in dieser Zeit derart viele Erfolge einfährt. Noch dazu bei einem „Provinzklub“ einer relativ kleinen Stadt.

1994/95

„Top“:

Mit junger Mannschaft – verstärkt mitIvicaVastic(25),AliHörtnagl, MarioPoschundabJännermitLibero Tschernischow – nach Rang 7 1993/94 unter Milan Djuricic –RangzweiundVizemeister,punktegleich mit Meister Salzburg.

Im Frühjahr 95 18 Spiele ohne Niederlage.

„Flop“:

Niederlage im ÖFB-Cup,1. Runde,2:3 gegen HerthaWels.

1995/96

„Top“:

Abermals Vizemeister mit Sturm. Erstmals in der Klubgeschichte Pokalsieger – Finale 3:1 über Admira,Semifinale 3:1 gegen GAK. Supercup-SiegimJuli96,1:0über Meister Rapid in Kapfenberg.

„Flop“: 0:2 im alles entscheidenden Spiel um den Meistertitel – 36. Runde vor46.000(!)ZusehernimHanappi-Stadion gegen Rapid. Aus in der UEFA-Cup-Vorrunde gegenSlaviaPrag(0:1inGraz,1:1 in Prag).

1996/97

„Top“: Rang drei hinter Salzburg und Rapid und damit UEFA-Cup-Platz. Zum zweiten Mal in Serie ÖFBPokalsieger – Finale 2:1 über Vienna.

„Flop“: Nach den Abgängen von Schopp (Hamburg) und Wetl (Porto) kann Star Giuseppe Giannini nicht integriert werden bzw. harmoniert mit Vastic nicht. Aus in der ersten Runde des Europacups der Cupsieger gegen Sparta Prag,2:2 in Graz,1:1 in Prag,nachdem Sturm bis knapp vor Schluss in Führung lag.

1997/98

„Top“:

Mitsensationellen81Punktenund Rekordvorsprung erster Meistertitel für einen steirischen Klub,wobei der Titel bereits 8 Runden vor Schluss (5:1 gegen Austria) feststand.

Sensationelle Spiele des „Wunderteams“ Sidorczuk; Foda; Milanic,Popovic (Posch); Schopp

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Ivica Osim – seinen Abgang von Sturm hätte er sich schöner vorgestellt. Streit um ausstehendes Honorar in Millionenhöhe.

(Hopfer),Mählich,Reinmayr, Schupp,Prilasnig (Neukirchner); Vastic,Haas (Kocijan). Supercup-Sieg1998gegenRiedin Klagenfurt,4:0.

„Flop“:

Aus in der 2. Runde des Europacups der Cupsieger:0:2 bei AEK Athen durch zwei dumme Tore,in Graz trotz Überlegenheit nur 1:0. Niederlage im ÖFB-Pokalfinale gegen Ried,1:3 (Hanappi-Stadion)

(Dieses Spiel fand zweiTage nach der Meisterfeier statt,bei der eine Nacht durchgefeiert wurde):

1998/99:

„Top“: Zweiter Meistertitel en suite.

5:0-Derbysieg über den GAK. Qualifikation für die Champions League – 4:0 und 3:2 gegen Ujpest Budapest. Dritter ÖFB-Pokalsieg – Finale gegen LASK 1:1,Elfer 4:2. Supercup-Sieg gegen LASK in Graz – 1:1,Elfer 5:4 – das ist nach dem „Double“ der Triple-Sieg.

„Flop“: Lehrgeld in der Champions League,nur ein Punkt bei Spartak Moskau. 0:1 in Mailand in der 90. Minute.

1999/2000: „Top“: Dritter Vizemeistertitel unter Osim.

Zum zweiten Mal Qualifikation

für die Champions League – 2:1 und 2:2 gegen Servette Genf. In der Champions League sensationelle Heimsiege gegen Dinamo Zagreb (1:0) und Marseille 3:2, ehrenvolles 1:2 bei Manchester. Damit Rang drei und Quali für den UEFA-Cup. Derby-Kantersiege über den GAK mit 5:0,6:1 und 4:2.

„Flop“:

Dritter Meistertitel wird mit 0:1 in Bregenz (Tor 89. Minute) in der 30. Runde verspielt,da helfen auch fünf darauf folgende Siege nichts. Sturm hinter Tirol. In der dritten UEFA-Cuprunde unglückliches Ausscheiden gegen Parma (auswärts 1:2,in Graz 3:3 nach 3:1-Führung – Schicklgruber fängt Ball hinter Linie).

2000/01

„Top“:

Dritte Champions-League-Qualifikation en suite,2. Quali-Runde 3:0 und 2:1 über Hapoel Tel Aviv und sensationell die 3. Quali-Runde – 2:1 und 1:1 gegen Feyenoord Rotterdam.

Erstmals in der österr. Geschichte Einzug eines Klubs in die CLZwischenrunde nach sensationellen Heimsiegen gegen Galatasaray 3:0,Monaco 2:0,Glasgow 2:0 und tolles 2:2 in Istanbul. In der Zwischenrunde immerhin 2:0 und 2:1 gegen Panathinaikos Athen.

„Flops“:

Im Endspurt wird Rang drei und damit der UEFA-Pokalplatz an den GAK verspielt. Mit Rang vier bisher schlechteste Platzierung.

2001/02:

KLIPP sprach mit einem heftig und erbost reagierenden Präsidenten Hannes Kartnig

Die wörtlichen Äußerungen über Mag. Erich Fuchs gibt KLIPP nicht wieder,weil sie in den meisten Passagen ehrenbeleidigend waren.Nursoviel:HerrFuchsist nicht berechtigt,Informationen des Klubs weiterzugeben. Er ist ein unbedeutender Mensch,der so viel Schwachsinn erzählt und nix kann.

Zur finanziellen Situation des Klubs:

„Wir haben keine Schulden,sind also schuldenfrei,was im nächsten Jahr sein wird,weiß ich nicht.JederösterreichischeKlub, außer Austria,schreibt rote Zahlen.“

ZurGeheimhaltungderBilanz:

„Ich will nicht in der ÖffentlichkeitüberunsereZahlensprechen, aber auch unsere Sponsoren wollenlogischerweisenicht,dassdie

Summen bekannt werden. Aber seienSieberuhigt,beiunsistkein Geld verschoben worden.“

Zur Millionen-Euro-„Schuld“ beiderFinanz:

„Die Frau Dr. Ostermann in Graz –ichwarbeiihr–siehtdasfalsch. Das Ministerium – ich hab’die Vorausinformation,ich weiß das bereits–wirddaandersentscheiden. Ich hafte selbst für dieses Geld bei der Finanz. Es ist ein Himmelfahrtskommando,aber ich bin deswegen nicht in Panik. Wenn es zum Zahlen wäre,dann trete ich als Präsident sofort zurück und muss einen Kredit aufnehmen,um das abzustottern. Wir haben das aber vorher durch Gutachten prüfen lassen,von der KPMGundDr.Schrank–eshandelt sich um anerkannte Experten.Washättenwirmehrtunkönnen? Unser Modell soll künftig

sogar für die ganze Bundesliga gelten. Also kann es nicht schlecht sein.“

Zu Ex-Trainer Osim und seiner ForderungeinerAbfertigung:

„Er hat selbst gekündigt und hat bei uns gut verdient. Warum soll ich dann ihm noch etwas zahlen? Ich weiß aber,dass ich auch früher anders darüber gesprochen habe.“

Zu Frank Stronach und einem möglichen finanziellen Engagement:

„Das mache ich mit dem Frank selbst aus und das geht nur uns beide was an.“

ZumSpieler-Einkauf:

„Wir wollten Sturm noch besser machen. Unsere Absichten sind nicht aufgegangen,wir haben leider in die Scheiße gegriffen.“

„Tops“:

Mit gänzlich neu formierter Mannschaft – 13 Mann weg,14 Neue–aufAnhiebRangzweihinterMeisterTirolundvorGAK,damit für die CL-Qualifikation berechtigt.

Dazu im ÖFB-Cup bis ins Finale vorgedrungen.

„Flops“:

Im ÖFB-Cupfinale 2:3 gegen den GAK verloren.

Im Supercup mit wieder neu zusammengestellter Mannschaft 0:3 gegen GAK.

2002/03

„Tops“:

Neu formierte Mannschaft holt von der 2. bis zur 5. Runde 12 Punkte.

„Flops“:

Aus in der CL-Quali gegen Maccabi Haifi durch zwei Selbstfaller.

Dritte Derby-Niederlage en suite.

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Sturm ist schuldenfrei und „da wurde nichts gedreht“

Pränatale Diagnostik heißt das Reizwort,hinter dem für betroffene Eltern ein oft unlösbarer Gewissenskonflikt steht. Es geht um kindliche Fehlbildungen,die,so verspricht uns die moderne Medizin,bereits in der Schwangerschaft zu erkennen sind. Und wer will heute,wo behinderte Kinder zum Schadensfall erklärt werden,nicht jedes Risiko vermeiden? Beson-

ders bei später oder problematischer Schwangerschaft. Doch echte Sicherheit bringen die meisten dieser Tests nicht, und viele sind nicht ohne Risiko fürs Baby. Das Gewissens-Dilemma wird noch verschärft durch den Umstand,dass viele

der Fehlbildungen ebenso wenig behandelbar sind wie dass sich ihr weiterer Verlauf vorhersagen ließe. Sicher scheint nur eins: Von der „guten Hoffnung“ bleibt bei jenen,die in die Spirale von Angst und Schuldgefühlen geraten,nicht viel übrig. Ich möchte diesen Bericht nicht schreiben,ohne auch von eigenen Erfahrungen zu erzählen. Schon aus Dankbarkeit gegenüber dem Schicksal,das uns drei gesunde Buben geschenkt hatzuletzt Zwillinge. Wenn ich daran denke,was ich von bekannten Paaren weiß,ein purer Zufall. Gesund oder behindert? Für unsere Eltern war das erst nach der Geburt klar,heute suggerieren moderne Untersuchungsmethoden eine Mach- und Vermeidbarkeit. Schwangerschaft ist ein

Roulette,bei dem die Hoffnung lebt,solange die Kugel rollt. Doch irgendwo bleibt sie liegen: Eine unserer Bekannten hatte ihr Baby ausgetragen,obwohl es nach Meinung der Ärzte nicht überlebensfähig war. Beim Ultraschall war eine „Auffälligkeit“ entdeckt worden,wie sich später herausstellte,eine OrganAnomalie. Die werdende Mutter hoffte,diese Fehlbildung würde sich nach der Geburt ausgleichen und war überglücklich über das Baby,das sie trotz allem zur Welt brachte. Doch das Kind sollte nur wenige Tage leben. Was eine derartige,monatelange Berg- und Talfahrt zwischen Freude und Verzweiflung bedeutet,an deren Ende der Tod des Kindes steht,kann „man“ gar nicht ermessen.

„Die Beschwörungsformel“

Alle werdenden Eltern klammern sich an die abgenutzte Beschwörungsformel „Wenn’s nur gesund ist“; schon aus Selbstschutz. Und der fällt schnell in sich zusammen:Wenn etwa Zweifel beim Ultraschall auftreten oder der behandelnde Arzt eine zusätzlich „Abklärung“ wünscht,wie bei unserem ersten Sohn. Konkret mit dem so genannten „Tripletest“. Dabei werden zwei Hormone und ein Eiweißstoff im Mutterblut untersucht. Als dieser Test entwickelt wurde,herrschte eine gewisse Euphorie. Viele dachten,den Stein derWeisen gefunden zu haben,zumal er kein Risiko fürs Kind darstellt. In Wahrheit steckt dahinter viel Rechnerei:Das

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von Benjamin Schwarz
„Wenn’s nur g’sund ist… „Wenn’s nur g’sund ist…
„Qualitätskontrolle“ im Mutterleib
Ist, was machbar ist, auch wünschenswert zu wissen?
Foto:Big Shot

Wirtschaftsstandort Steiermark

Im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung (Ressort für Wirtschaft, Finanzen und Europa) führte die Österreichische Gesellschaft für Marketing (OGM) auch in diesem Jahr wieder eine Studie zur Lage der steirischen Wirtschaft durch.

Befragt wurden 300 steirische Betriebe sowie 50 Opinion-Leader aus den Bereichen Wissenschaft,Kultur und Medien. Ihrer Meinung zufolge hat sich die Entwicklung der steirischen Wirtschaft 2003 sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern leicht verbessert. Die Zukunftserwartungen sind mehrheitlich positiv. Als Hauptursache für eine schwächere Entwicklung wird eindeutig die allgemeine konjunkturelle Lage angeführt. Die Unternehmen und Meinungsbildner sehen vor allem die Wirtschaftscluster und Netzwerke, die High-TechIndustrie und die Erschließung neuer Märkte im Süden und Osten als Stärke und Vorteil für die Steiermark. Schwächen und Handlungsbedarf sind vor allem auf den Gebieten Fremdsprachenkenntnisse,Verkehrsinfrastruktur und Verfügbarkeit von Risikokapital vorhanden. „Mit den Aussagen der befragten Unternehmen wollen wir Sicherheit gewinnen,um das bereits vorhandene Wissen zu untermauern. Die vorliegenden Daten beweisen,dass sich die Steiermark auf dem richtigen Weg befindet“,zeigt sich LR Herbert Paierl mit den Ergebnissen großteils zufrieden. ❑

Was die Untersuchungen können

Ultraschall: liefert bereits ab der 5. Woche sichere Ergebnisse:Entwicklungskontrolle, Feststellung des Schwangerschaftsalters und Geburtstermins,Lage des Babys und derPlazenta.ObesdemBabygutgeht,kann mit Hilfe des Doppler-Ultraschalls beurteilt werden.

Nackendickemessung: liefert den frühestmöglichen Hinweis auf eine eventuelle Chromosomenstörung. Dabei wird der schmaleAbstand zwischen Muskulatur und Haut am Nacken des ungeborenen Babys per Ultraschall gemessen. Ist dieser verbreitert,deutet das auf die Möglichkeit einer ChromosomenstörungodereinesOrganfehlers hin.

Combined Test: derzeit die sicherste Methode zur Früheinschätzung des Risikos auf

einen Chromosomenfehler (für Zwillingsschwangerschaften jedoch nicht geeignet).

Triple Test: (hatebenfallsbeiZwilingenkeine Aussagekraft) Blutanalyse,bei der die Kombination von zwei Hormonen und einer vomFetusproduziertenSubstanz(AFP)ausgewertet wird. Eine bestimmte Relation dieser dreiWerte kann auf ein bestehendes Risiko einer Chromosomenstörung hinweisen. Amniozentese: Fruchtwasseruntersuchung. Mit einer Hohlnadel wird durch die BauchdeckeausderFruchtblaseFruchtwasser entnommen. Die darin enthaltenen Zellen werden im Labor gezüchtet und analysiert.

Chorionzottenbiopsie: Entnahme von Zellen aus dem Mutterkuchen ebenfall durch die Bauchdecke.

Test-Ergebnis wird mit der Krankengeschichte und dem Alter der Frau hochgerechnet. Auf dieserBasisergibtsichdann ein Risikowert,ein Kind mit Chromosomenschaden (etwa Down-Syndrom) zu bekommen. Doch mehr als Wahrscheinlichkeit gibt es für die bangenden Eltern nicht. Der Bluttest ist auch wegen seiner Fehlerquote umstritten. Bei unserem Sohn fiel das Risiko niedrig aus,wenn auch mit einem Fragezeichen. Es war für uns nicht groß genug, um etwa eine Nackendickemessung machen zulassen.Behindertenverbändelaufenbesonders gegen diese Untersuchung Sturm. Sie sei eine „Rasterfahndung nach behindertem Leben“,zumal sie direkt auf die Trisomie 21 (Down-Syndrom) abzielt (Was nicht ganz stimmt,denn es können damit auch frühzeitig Herzfehler erkannt werden). Dennoch:bei positiver Diagnose entscheiden sich heute die Mehrzahl der Eltern zum Abbruch. Gegen diese sicher zweifelhafte Praxis wird mit der Einstellung „Down Syndrom,na und?“ mobil gemacht:Aber ist sie die Lösung? Dazu zwei Beispiele (Quelle:netdoktor.de):„Bis auf sein etwas exotisches Aussehen und seinen Sehfehler ist Thomas total fit“,versichert

Anita über ihren Sohn,der am Downsyndrom leidet. Bei Yvonnes Sohn war das anders: „ThomashatteeinDown-Syndrom,warquerschnittsgelähmt und durch einen Herzfehler schwer beeinträchtigt. Inzwischen ist er gestorben.“AlsYvonne ihr zweites Kind erwartete,ließ sie eine Furchtwasseruntersuchung machen:„Bei einem positiven Ergebnis hätte ich mich für einenAbbruch entschieden.“

Ich habe geträumt, ich kann laufen

„Menschenrecht auf Geborenwerden?“,das war unlängst Thema der Mariazeller Gespräche,veranstaltet vom Johanneum Research und dem zuständigen politischenVerantwortlichen LH-Stv. Leopold Schöggl. Experten aus den Disziplinen Recht,Medizin,

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Klipp
LR Herbert Paierl Foto:Krok

Ethik,aber auch Betroffene diskutieren die Chancen und Risiken pränataler Diagnostik. Unter anderem machte sich die „Mosaik GmbH“ (einer der Träger der steirischen Behindertenhilfe) für die Streichung eines Halbsatzes im § 97 im österreichischen StGB stark. Er stellt den Schwangerschaftsabbruch biszurGeburtstraffrei,„wenneineernsteGefahr besteht,dass das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt sein werde ...“. Außerdem fordert der Verein ein Recht auf Nichtwissen während der Schwangerschaft. Aber ist Nicht-Wissen die menschlichere Lösung? Davon hat etwa die DeutscheAmelie S. Gebrauch (siehe www.netdoktor.de) gemacht. Ameliewarjungundgesundundhatteaneine mögliche Behinderung ihres Kindes überhaupt nicht gedacht. „Ich habe geträumt, Mama,ich kann laufen“,sagt heute ihr Sohn Christian. Sechs Jahre ist er alt und er wird nie krabbeln lernen. Während andere Buben in seinem Alter Fußball spielen,trainiert er

seine Muskeln täglich in einem Stützgestell – um wenigstens den letzten Rest an Muskulatur zu erhalten. Christian leidet an einer seltenen Form von Muskelschwund (SMS), die erblich bedingt ist. Das Muskelgewebe bildet sich langsam zurück und kann schließlich vollkommen verschwinden. Zeit für sich hat seine Mutter kaum. Christian braucht Betreuung undTraining rund um die Uhr,damit sein körperlicher Zustand sich nicht verschlechtert. Und das heißt:täglich massieren,Atemtraining,Lunge abklopfen, drei verschiedene Therapien pro Woche und ihn nachts alle dreißig Minuten im Bett drehen. Amelie hätte den Gesundheitszustand ihres Sohnes mittels einer Fruchtwasseruntersuchung schon vor der Geburt überprüfen lassen können. – Allerdings mit einem „Restrisiko“. Offiziell ist von 0,5 bis 1 Prozent die Rede,dass der Embryo mit der Nadel verletzt wird und die Frau eine Fehlgeburt erleidet. ■

Alleinerzieherin mit einem behinderten Kind

„Warum die Kichererbse weint“ (erschienen im Eigenverlag),nennt Hermine Trost ihren berührenden Erfahrungsbericht über ihr Leben mit ihrer heute 23-jährigenTochter Monika:„Monika wurde an einem Sonntag,den 13.August 1978 geboren. Bei der Geburt hatte sie drei Kilo,war 47 cm groß,hatte viele dunkle Haare und war sehr verschlafen. Als sie drei Tage alt war, machte mich der Kinderarzt auf eine mögliche Behinderung aufmerksam. ‚Was hat denn mein Kind?’,fragte ich. ‚Es wird viel krank und nie schlimm sein’,antwortete mir eine Schwester. Nach zwei Monaten stand die Diagnose fest:Down Syndrom. ‚Die Leute werden sich auf der Straße umdrehen,daran werden Sie sich gewöhnen müssen‘,erklärte Hermine Trost der behandelnde Professor beinhart. Die junge Mutter hatte bereits zwei Kinder mit 12 und 14 Jahren:„Trotz der vielen Arbeit im Haushalt,den großen Kindern und der Buchhaltung für unser Geschäft habe ich mit Monika viel gespielt und gesungen,ihr vorgelesen und sie vor allem spüren lassen, wie sehr sie geliebt wird.“ Wöchentlich musste Trost zum Sprachunterricht auf die HNO,sorgt für die stundenweise Integration in den Kindergarten und für eine 14-tägige Musiktherapie. Erst der Anfang eines beschwerlichen,immer aber auch be-

glückenden Weges mit Monika. Beschwerlich nicht zuletzt wegen der Scheidung. Sie machte die frühere Unternehmersgattin zur Bittstellerin am Arbeitsamt. Als die Firma in den Konkurs schlitterte,setzte sich der Ehemann nach Kanada ab und ließ die Frau mit drei Kindern allein.Auch Monika blieb das natürlich nicht verborgen:„Ich musste miterleben,wie dieses kleine hilflose Mädchen verzweifelt versuchte,mir mit ‚Papa,Papa‘ eine für sie positive Antwort zu entlocken.“ Doch der Papa kam nicht mehr,um Monika zu besuchen. Zwar wieder in Österreich,lebte er bereits mit einer jungen Frau zusammen. Als Dankeschön musste Hermine Trost sogar noch Schulden aus dem Konkurs übernehmen. Bei der Bank ersuchte Frau Trost um Stundung. Die Reaktion des Bankdirektors:„Sie haben die Kinder in die Welt gesetzt. Wenn Sie nicht zahlen,setzen wir Sie auf die Straße.“ Dazu kam der Kampf um den Unterhalt,den ihr Exmann nicht oder unregelmäßig zahlte. Er sollte 20 Jahre dauern. Heute hat Hermine Trost das alles überwunden,aber nicht vergessen. Auch nicht die Blicke in der Straßenbahn:„Die Leute haben sich angestoßen und laut ‚Schau!’ gerufen. Heute bin ich so stark,dass ich darauf laut sage:‚Schauen Sie nur,Sie sehen richtig,sie ist etwas Besonderes.’“

Konkurrenzklauseln und Konventionalstrafe

In der heutigen schnelllebigen Zeit kommt es immer öfter vor, dassaufgrunddesenormenWettbewerbs der Unternehmen in einerBranchediemitdenMitarbeitern abgeschlossenenArbeitsverträge eine Konkurrenzklausel enthalten. Bei einem Verstoß gegen diese Vereinbarung wird der Arbeitnehmer verpflichtet,eine Konventionalstrafe zu bezahlen.

Die jeweiligen Unternehmen wollen daher durchVereinbarungderartigerKonkurrenzklauselnverhindern,dasseigene Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, direktzuKonkurrenzunternehmenwechseln.

ZumSchutzderArbeitnehmer,insbesondereumausufernde undunverhältnismäßigeKonkurrenzklauselnzuvermeiden, unterliegen derartige Vereinbarungen den allgemeinen Beschränkungen des § 879 ABGB,sowie insbesondere auch arbeitsrechtlichen Sonderbestimmungen (zB § 36 AngG). GanzallgemeinmusseineKonkurrenzklauselunddiedarin enthaltene Beschränkung für den Arbeitnehmer immer in sachlicher,zeitlicher und örtlicher Hinsicht überprüft werden.NebendiesenBeschränkungenunterliegteinederartige Klausel auch dem richterlichen Mäßigungsrecht. Als wesentlicherGrundsatzfürdieBeurteilungderartigerKlauseln giltjedoch,dassimmereineAbwägungzwischendenInteressen desArbeitgebers und jenen desArbeitnehmers vorzunehmenist.EsdarfdaherdurcheineentsprechendeKonkurrenzklausel das berufliche Fortkommen eines Arbeitnehmersnichtunverhältnismäßigeingeschränktwerden. Abschließend ist festzuhalten,dass eine Konkurrenzklausel besonders beachtet werden sollte. Für den Arbeitgeber bestehtnämlichdieGefahr,dassdieKonkurrenzklauselunverhältnismäßig ist und daher teilweise,oder sogar zur Gänze ungültig ist. DerArbeitnehmer wiederum sollte besonderes Augenmerk auf die Konkurrenzklausel legen,zumal diese eine Einschränkung für sein berufliches Fortkommen darstellt.UmdiesenGefahrenvorzubeugenundbereitsimVorfeld dieTragweite bzw. Gültigkeit einer Konkurrenzklausel abzuklären,ist es jedenfalls empfehlenswert vorAbschluss des jeweiligen Arbeitsvertrages,den Rechtsanwalt des jeweiligenVertrauenszukonsultieren.

Dezember 2003
Klipp
Dr. Rath & Partner Dr. Manfred Rath Mitglied der Treuhandrevision der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer Foto Nina Krok
Dr. Manfred Rath, Rechtsanwalt undPartnerderRechtsanwaltskanzlei Dr.Rath&Partner Friedhofgasse20 • 8020Graz Tel.0316/7085 • Fax-DW25 E-Mail:law-office@rath-partner.at Internet:www.rath-partner.at

Dieselruß Unsichtbare Gefahr Feinstaub – tödliche Folgen

Der Dieselruß-Feinstaub kann lebensgefährliche Folgen haben:Atemwegsinfektionen,Herzerkrankungen und im schlimmsten Fall Lungenkrebs. Graz hat das Zeug zur unrühmlichen Hauptstadt des Feinstaubs. Die Emotionen gehen hoch. Mit einer geplanten Hackschnitzelheizung für die Landwirtschaftsschule Haidegg heizte das Land die Diskussion zusätzlich an. Argumente,wie das Problem Feinstaub zu lösen ist,weisen in die Zukunft. Der Mensch ist den Rußpartikeln hilflos ausgeliefert. Die ultrafeinen Partikel können von denAtemwegen nicht gefiltert werden,gelangen in die Lunge,schädigen die Lungenbläschen und verursachen Atemwegsinfektionen, Herzerkrankungen und im schlimmsten Fall Lungenkrebs.

Besonders betroffen sind Kinder (atmen auf Auspuffhöhe ein),ältere Menschen und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zwar ist die Feinstaubmasse im Vergleich zum übrigen Staub gering,doch die Feinheit des Staubs ist umso gefährlicher. Einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO zu-

Viele Untersuchungen haben gezeigt: Sehrfeine Schwebteilchen schädigen die Gesundheit. Besonders gefährlich sind Partikel,dieeinenDurchmesservonwenigerals 10 Mikrometer(10 µm = 1 Hundertstel Millimeter, PM10 = „Particulate Matter< 10 µm“ aufweisen.

folge sind Rußpartikel in Österreich pro Jahr für mehr als 2.400 Todesfälle verantwortlich. Als Feinstaub-Hauptverursacher gilt derAusstoß von modernen Diesel-PKWs. Die Dieselfahrzeuge überrollen uns. Gab es im Jahr 1990 in Österreich rund 400.000 Diesel-Pkw, waren es im Jahr 2002 bereits 1,7 Millionen, die über elf Milliarden Kilometer mehr mit dem PkWs zurücklegten als im Jahr 1990!

In Graz ist die Feinstaub-Situation besonders schlimm:Schreibt das Immissionsschutzgesetz seit 2001 (davor gab es keinen Feinstaubgrenzwert) einen Grenzwert des Tagesmittelwertes von 50 mg/m2 vor,gab es allein bis Ende November 2003 an der Messstation GrazMittebereits108Überschreitungen,104 in Don Bosco,Graz Ost 69,Graz Nord 57.

20 Klipp Dezember 2003 statt

Auch an anderen steirischen Messstellen gab es zahlreiche Überschreitungen:So in Köflach (80),Hartberg (65) und Peggau (57). Dabei kommen die feinstaubträchtigen Wintermonate erst.

Welche Rolle derAufwirbelungsfaktor spielt, ist von Experten noch nicht geklärt. Untersuchungen laufen. Welche Rolle spielen andere Faktoren wie die berüchtigten Inversionswetterlagen bei fehlendem Wind in Graz?

Was also tun? Ein modernes S-Bahn-System, der Einbau von Partikelfiltern usw.,wie von den Grazer Grünen gefordert,sind mittel- bis langfristige Ansätze. Tempolimits sind aktuell so gut wie nicht durchführbar und würden das Problem an die Umlandgemeinden verlagern.

Die Fakten dazu hat der Luftexperte des Grazer Umweltamtes,Dr. Werner Prutsch:Eine Studie aus dem Jahr 2001,verfasst von Prof. Peter-Johann Sturm vom Inst. für Verbrennungskraftmaschinen,hat errechnet,dassAutos pro Tag in Graz 116 kg Staub emittieren. „Abhilfemaßnahmen“,so Werner Prutsch, „lassen sich nur durch den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs erreichen.“ Derzeit würde ein (theoretischer) Umstieg auf den ÖV,was die Belastung unter den Grenzwert fallen lassen würde,eine dreifache Kapazität

der GVB nötig machen. Nicht machbar! Es bräuchte einen „Verkehrsmarschallplan“. Davon ist man noch meilenweit – wie finanzieren? – entfernt.

Die Stimmung aufgeheizt hat zusätzlich die Absicht des Landes Steiermark die in der Frischluftschneise Ragnitz gelegene Landwirtschaftsschule Haidegg auf eine „Feinstaubschleuder“,d.h. eine Hackschnitzelheizung umzurüsten. Fernwärme-EnergieGraz-GF Urs Harnik ist erbost:„700 Wohnungen sind dort neu angeschlossen,mit der Landwirtschaftsschule hatten wir seit Wochen verhandelt. Ich verstehe die Ent-

scheidung nicht.“ Landesrat Hans Seitinger beschwichtigt:„Diese Pilotanlage in Haidegg ist mit einer modernen Filteranlage versehen. Sie gibt am Tag gerade so viel Feinstaubpartikel ab wie sechs KleinLKWs.“

Werner Prutsch vom Grazer Umweltamt meldet für diese Rechnung jedoch starke Bedenken an. In Volllast würde die Hackschnitzelheizung Haidegg etwa 9 kg (= 7 Prozent der PKW-Emissionen)FeinstaubproTagemittieren,dasentsprichtca.30LKWs.„Wirmüssen unsbemühen,anallenEckenundEnden.Haidegg ist sicher das falsche Signal“,ist der Luftexperte überzeugt. ■

Unsere Antwort auf den Feinstaub: Frische Luft.

Feinstaub-Europameister-Titel

– Graz spielt

mit Nur weit im Nordosten gibt es eine Stadt die eine größere Feinstaub-Schleuder (siehe Tabelle) ist als Graz. Verkehrsreiche Großstädte wie London,Berlin oder Madrid liegen weit zurück.Auch bei den höchsten Monatswerten wird Graz nur durch zwei wesentlich größere Städte übertroffen. Sicherlich spielt der geringe LuftaustauschbeiInversionswetterlageneinRolle. StadtFeinstaub-Jahreswert

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21 Klipp Dezember 2003
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Hallo, meine Lieben!

Letztes Jahr am HeiligenAbend haben wir uns,meinAllerliebster und unser Nachwuchs,geschworen,dass die nächsten Weihnachten völlig ruhig,ohne Hektik gefeiert werden und alles rechtzeitig erledigt wird. Und was ist draus geworden? Heuer bin ich zwei Wochen vor Weihnachtenschongenausoerschöpftundweißnicht,womirderKopfsteht. WiemeinJüngstersagt:DenmegacoolenStress,denbringtmaneinfach nichtweg.VorgesternhabeichmiraberdochZeitgenommen,michmit der Ursula zu treffen,die bekanntlich in der Burg in einem Regierungsbüro arbeitet. Und was sie mir über den Stress dort erzählt hat,den es derzeit bei SPÖ-Chef Franz Voves und den Seinen gibt, der ist auch nicht ohne. Die SPÖ läuft gegen die geschickt angelegte Strategie von Klasnic und Co. Sturm,so die Ursula,dass von der SPÖ nominierte Bewerber für Spitzenpositionen kaum noch zum Zug kommen. Die Führungsebenen da und dort werden schlanker,so mein

Siegfried Schrittwieser wird neuer Bürgermeister in Thörl bei Aflenz. Er legt damit seine Obmann-Funktion im SPÖ-Landtagsklub zurück. Ursprünglich hatte Schrittwieser beides unter einen Hut bringen wollen,doch Franz Voves zeigte sich davon nicht begeistert – im Klartext wollte er dies nicht. Da Schrittwieser vor Jahren dem scheidenden Bürgermeister in die Hand versprochen hat,sein Nachfolger zu werden,fühlte er sich an das Versprechen gebunden. Künftig wird der „Siegi“ daher als einfacher Abgeordneter im Landtag sitzen,so wie er das vor seinemAufstieg in der Partei bereits getan hat.

Zum Jahresende gibt’s immer wieder die Diskussionen um die Besetzung von neuen Posten,in der ESTAG läuft diese Diskussion ja schon seit einem halben Jahr. Johann Dietz,Ex-Staatssekretär,soll als neuer Aufsichtsrat-Chef dafür sorgen,dass die ESTAG zur Ruhe kommt. Ob das allerdings gelingt,fragt sich skeptisch mein Allerliebster,der auch gleich mit einem interessanten Gerücht aufwartet. In der ersten

Lilly Lotterblume

Mannerklärend,undesisthaltso,dassdiealsrotdeklariertenBewerber aufderStreckebleiben.WieetwainderSteiermärkischen,diejafürviele Schlagzeilen gesorgt hat. Aufgrund eines politisch abgesprochenen Nominierungsrechtssitzendortmit Heinz Hofer und August Jost zwei SPÖ-nahe Vorstandsdirektoren. Die restlichen zwei – Josef Kassler und Gerhard Fabisch – standen sozusagen auf dem Ticket der ÖVP. Nun scheiden bekanntlich sowohl Kassler,Hofer und auch Jost Mitte 2004 aus – eineVerlängerung wurde ihnen verwehrt – und verabschieden sich in die Pension. Nicht überraschend:Gerhard Fabisch heißt der neue General – eine gute Entscheidung – und mit Franz Kerber,bisher alsPendlerimImmorent-VorstandinWienundGraztätig,rückteinsehr kreativerunddynamischerManagernach,derseineKarriereinderSteiermärkischen begann. Die dritte Vorstandsposition besetzt die Erste –sie ist Gesellschafter der Steiermärkischen und entsendet Mag. Buchner.Ja,aberdassindjanurdrei,sageichzurUrsula.Undsiedarauf:Genau,das ist ja das Problem,denn die SPÖ hat praktisch ihr Nominierungsrecht verloren. Franz Voves hat hier offensichtlich nicht sehr erfolgreichagiert,sodieUrsula,weildamitvorallemeinInformationsnetzwerksichauflöst,Einfluss-undGestaltungsmöglichkeitenverloren gehen,dieSpitzenpositionenebenbieten.NachAnsichtderUrsulasind vieleenttäuschtvonVoves,weilsehrwohldieChancendawaren,diesen Besitzstand zu verteidigen. Im Zuge der Budgetverhandlungen –Voves hat ja den Budgets für die nächsten zwei Jahre zugestimmt – hätte die Möglichkeitbestanden,auchweiterhindasNominierungsrechtfürSpitzenpositionen zu halten. Mittelfristig hätten dann auch neue von ihm forcierteBewerbereineChancebekommen.InnerhalbderSPÖplädierte man dafür,dassVoves wenigstens bis zum Jahr 2005 eineVereinbarung treffen hätte können. Dann gibt es Neuwahlen im Land undVoves hofftaufeingutesErgebnis,würdedamitwiedermitbesserenKartenin die Regierungsverhandlungen gehen,sprich:auch was die Nominierung von Spitzenpositionen im Lande betrifft.

Hälfte des Jahres 2004 wird sich das Posten-Karussell in der ESTAG neuerlich drehen. Werner Heinzl und Gerhard Hirschmann,so hört man,wollennichtmehr.Heinzl,dannfast60,verabschiedetsichindie Pension,über Hirschmanns Zukunft gibt’s noch keine seriöse Spekulation. Künftig sollen auch in der ESTAG nur noch zwei Vorstände agieren,einenstellendieFranzosen(siehaltenbekanntlich25Prozent der ESTAG-Aktien) und der zweite wird vom Mehrheitseigentümer, dem Land Steiermark,nominiert. Da Johann Dietz zur Zeit keinem wirklichen Brotberuf nachgeht,könnte er,so heißt es,vomAufsichtsrat in denVorstand wechseln.

Auchinder steirischen Finanz bleibtpraktischkeinSteinaufdemanderen. Die Finanzlandesdirektion und dasAmt des Präsidenten gibt es ja bereits seit knapp zwei Jahren nicht mehr,nun wird die Hierarchie noch einmal schlanker gemacht,etliche Vorstände verlieren ihre Abteilungen,weil diese aufgelöst werden. Ziemlich unbemerkt von der Öffentlichkeit kommt es auch dort,so der Hugo,ein langjähriger Kenner der Finanzdirektion,zu starken Umfärbelungsaktionen im Rahmen der Reform.Wie in Österreich üblich,betrifft es aufgrund der politischen Machtverhältnisse vor allem Beamte,die politisch nicht der blauschwarzen Regierungskoalition nahe stehen. Doch keine Sorge, sollte es bei den nächsten Parlamentswahlen eine andere Mehrheit geben,dann kann man sicher sein,dass es eine weitere Reform und damit neuerlich eine Umfärbelungsaktion – da allerdings in die andere Richtung – geben wird.

Die einzig bleibende Farbe scheint die desWeihnachtsbaums zu sein –deristauchheuerwiedergrünundererfreutMillionenvonMenschen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen:Kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie mir treu und gewogen,eine Eigenschaft,die heute wertvoller denn je ist.eure Lilly

22 Klipp Dezember 2003

In unmittelbarer Nähe zweier Großer der Pharmabranche, La Roche und Fresenius Kabi, baut die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) eine neue „Wissensstadt“ für Medizin-, Bio- und Humantechnologie. Dynamisch zeigen sich bereits jetzt auf diesem Gebiet die Forschungs- und Ausbildungsstrukturen in Graz: Die FH Joanneum, die Medizinische Universität, die TU Graz und die Karl-Franzens-Universität liefern international anerkanntes Forschungs-Know-how. Eine ideale Zusammensetzung, um hier mit der neuen „Wissensstadt“ Netzwerk-Synergien zu generieren. CNSystems, Staatspreisträger für Innovation 2002, wird eines der fünf ersten Unternehmen in diesem neuen steirischen Impulszentrum sein.

Im Grazer Westen haben sich bereits mit „Fresenius Kabi“ und 2001 mit „La Roche Diagnostics“ zwei Große der Pharmaindustrie angesiedelt. La Roche Diagnostics hat vor zwei Jahren die AVL-Medizintechnik übernommen. Die 270 Mitarbeiter am Standort Graz beschäftigen sich mit dem „Near Patient Testing“,d.h. Diagnostiklösun-

gen für die Blutgasanalyse,die Gerinnung,die Urinanalyse,die klinische Chemie und die Immunologie. Fresenius Kabi mit 377 Mitarbeitern in Graz ist größter Lieferant pharmazeutischer Produkte zur chemischen Ernährungstherapie sowie Infusionslösungen. Beide wirken schon jetzt als starke Multiplikatoren für kleinere Unternehmen.

es steirisches Stärkefeld heranzuwächst. – Die Entwicklung eines Clusters scheint nicht ausgeschlossen.

Die neue „Wissensstadt“ –ökonomisch-flexibles Raumkonzept für Wachstumsmöglichkeiten

In dem neuen Impulszentrum wird der Begriff „Wissensstadt“ auf kräftige Beine gestellt,helle, dynamische Köpfe werden sie bevölkern. Eine perfekte Infrastruktur sowie ein flexibles Raumkonzept bietet FirmengründerInnen und innovativen Wachstumsunternehmen optimale Entfaltungsmöglichkeiten vor Ort. Zukunftsweisend dabei auch die energietechnische und ökologische Rücksichtnahme. Auf 4,300 m2 bietet das dreigeschossige Gebäude – Fertigstellung Herbst 2004 – einen innovativen Holzbau im Bürobereich und Massivbau im Labor- und Werkstättenbereich. Die Labors

für Medizin-, Biound Humantechnologie in Graz West

Mit der Etablierung der „Wissensstadt“ für Medizin-,Biound Humantechnologie werden sich die Bedingungen für innovative Klein- und Mittelbetriebe wesentlich verbessern. Bereits jetzt entspringt die Dynamik auf diesem Gebiet in Graz einer kongenialen Kombination von hervorragenden Forschungsund Ausbildungsstrukturen:Die Fachhochschule Joanneum,die neue medizinische Universität, die Technische Universität und die Karl-Franzens-Universität werden mit den Unternehmen der biomedizinisch und medizintechnisch orientierten „Wissensstadt“ Forschungs- und Ent-

wicklungspotential in Richtung neuer Produkte umsetzen können. Auch die EU hat das Potential,das in Graz vorhanden ist, erkannt und stellt neben der Steirischen Wirtschaftsförderung und in Kooperation mit der Stadt Graz die finanziellen Mittel für diese Initiative zur Verfügung. Insgesamt wird in den ersten Teil des Projektes ein Volumen von 8 Mio. Euro investiert. Bei der Steirischen Wirtschaftsförderung hofft man,dass mit dem Vorstoß in zielgerichtete Infrastruktur und die Entwicklung themenspezifischer Netzwerke im Bereich der Medizin-,Biound Humantechnologie ein neu-

werden Einheiten von 50m2 umfassen,je nach Bedarf teil- oder erweiterbar sein,ebenso der Bürobereich,dem teil- und erweiterbare Einheiten von 80 m2 zu Grunde liegen; dazu ein 80 m2 großer Seminarraum,Besprechungsräume und eine Cafeteria. Auch die Ausstattung spielt alle Stücke moderner Unternehmensinfrastruktur. Niedrigenergieelemente erlauben ein sparsames Betriebskonzept,das die Kühllast auf lediglich 100 W pro m2 reduziert,eine zusätzliche Klimaanlage ist nicht nötig,das hält auch die Betriebskosten gering. Eine Tiefgarage mit 112 Abstellplätzen sowie eine Kellerebene

23 Klipp Dezember 2003
„Wissensstadt“
Foto:SFG

schaffeneinenfreundlichenPlatz im oberirdischen Bereich. Konkret geplant ist bereits eine spiegelgleiche Erweiterung. Die Nachfrage interessierter Unternehmen ist jetzt schon groß und ist Bestätigung für den richtigen Weg.

Ab Herbst 2004 werden die ersten fünf innovativen Unternehmen aus dem Medizin-,Biooder Humantechnologiebereich die „Wissensstadt“ mit Leben erfüllen und die Möglichkeiten für Wissensnetzwerke und Synergieeffekte einer ersten Prüfung unterziehen können. Wie stark

der Konnex zwischen universitärer Forschung und unternehmerischer Innovation sich hierorts bündeln kann,zeigt die Grazer Firma „CNSystems“,eines der ersten vier Unternehmen,die die Wissensstadt besiedeln werden und Staatspreisträger für Innovation 2003 geworden ist.

CNSystems – Von der Garage zum High-Tech-Unternehmen

Von Prof. Skrabal vom Institut fürBiomedizinischeTechnikAnfang der 1990er Jahre erdacht, nahm der Prototyp „Task Force® Monitor“,zusammengestellt aus alten Hardwareteilen,damals noch die Ausmaße eines kühlschrankgroßen „Messturms”an. Jürgen Fortin, heute Geschäftsführer der „CNSystems Medizintechnik GmbH“, wollte damals mit seiner Doktorarbeit und interessierten Firmen darangehen, mit modernen Komponenten ein praktikables und kleineres Gerät zu entwickeln. „Unternehmen,die dies angehen wollten,waren aber nicht zu finden,Forschungsför-

derungsgeld ist nur für Firmen vorgesehen”,so Jürgen Fortin. So entschloss sich Jürgen Fortin, sein unternehmerischer Impuls war erwacht,das Gerät selbst zu bauen. Er macht eine Marktanalyse,das Konzept für den „Task Force®Monitor“ steht seit 1996 längst fest. Hilfe kommt von der SFG und innovationsorientierten Geldgebern. Die Erfolgsgeschichte von CNSystems als Spinoff-Unternehmen aus Graz nimmt ihren Lauf. Der von CNSystems entwickelte Task Force®Monitor ist ein innovativer Quantensprung in der Untersuchung des Herz-Kreislaufsystems:In Echtzeit und Herzschlag für Herzschlag (also ca. 70mal pro Minute),können das Schlagvolumen des Herzens (= die Blutmenge,die das Herz pro Herzschlag auswirft),der Gefäßwiderstand,die millisekundengenaue Dauer des Herz-

schlages bzw. die Herzfrequenz sowie der Blutdruck und dessen VerlaufwährendderHerzperiode völlig unblutig und schmerzfrei (nicht-invasiv) gemessen werden. Dabei werden mehrere Messmethoden kombiniert. So gut wie jeder relevante Parameter istmitdemGerätmessbar.Bisher war für derartige Messungen ein Herzkatheter notwendig. Anwendungsgebiete sind u.a. Kardiologie,Innere Medizin und Neurologie. Das Gerät erfasst nicht nur das Herz-KreislaufSystem,sondern auch dessen Steuerung durch das Gehirn. Auch wichtige Funktionen des vegetativen Nervensystems werden mit ihm bestimmbar.

Der Task Force®Monitor findet als Echtzeit-Überwachungsmonitor in der Intensivstation genauso sein Einsatzgebiet wie für die Einstellung von Herzschrittmachern oder zur Abklärung plötzlicher Bewusstlosigkeitszustände,oder auch in der Dialyseüberwachung,der Erforschung kreislaufwirksamer Pharmaka ... „Unser Gerät ist ein Vorsorgeund Überwachungstool,für das es am Markt ein breites Anwendungsspektrum gibt:Über den Herzschlag können wir in Echtzeit messen,wie eine Zigarette wirkt,ein Schlag auf den Fuß ,einfährt’. Auch in der Stressforschung ist es einsetzbar“,sagt Nichtmehrraucher Jürgen Fortin. 1998 wird die „CNSystems Medizintechnik GmbH”gegründet, im selben Jahr lässt man das „Task Force®Monitor”-Gesamtkonzept patentieren. „Den-

Türan Türmit CNSystems werden noch weitere vierinnovative Unternehmen die „Wissensstadt“ unternehmerisch beleben: „AGLYCON Spreitz und SprengerOEG“, ein Spezialist für biologisch aktive Substanzen auf Kohlehydratbasis; „MEDS Micro Electronics Design KEG“, das Programmlogik und Mikroprozessortechnik anbietet; „PICHEM research & development“ stellt mittels Synthese natürliche und modifizierte Peptide her; „ARC Seibersdorf“, eine Tochterdergrößten außeruniversitären Forschungseinrichtung Österreichs, beschäftigt sich mit Biosignalverarbeitung und GesundheitsdatenManagement.

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Die „Wissensstadt“ für Medizin, Bio- und Humantechnologie, Fertigstellung im Herbst 2004: Flexibles Raumkonzept für innovative Firmen
Foto:SFG
Foto:CNSystems

noch ein breiter Weg,den Kühlschrank auf das jetzige CD-Player-Format zu bringen“,erinnert sich Jürgen Fortin. Die ersten Schritte der jungen Firma sind beengt,drei Jahre lang von 1996 bis1998drängensichachtMitarbeiter in dem 15m2 großen Forschungslabor.

„Houston, we don’t have a problem“

Als die beiden ersten Geräte im Jahr 1999 von keinem geringeren Unternehmen als der US-amerikanischen NASA mit Sitz im texanischen Houston bestellt werden,lautet die Grazer Antwort auf die Email-Anfrage ausAmerika in Anlehnung an den Funkspruch der Apollo „Houston,we don’t have a problem“. Die NASA-Anfrage war die Bestätigung für Jürgen Fortin,am Markt richtig zu liegen. Die NASA setzt das Gerät übrigens zur Erforschung des Herz-Kreislaufzustandes während und nach sogenannten Parabolflügen ein,bei

denen der Zustand der Schwerelosigkeit simuliert wird. Bereits im folgenden Jahr kann man20Task-Force®Monitorein Europa platzieren. Auch 2001 bringt eine besondere Bestätigung für das Unternehmen. Es ist dazu auserkoren,einen TaskForce®Monitor für die Internationale Raumstation (ISS) zu fertigen. „Der Grazer Monitor wird das Herzstück des ,Healthlab‘ sein,einem mobilen medizinischen Messsystem und Nachfolgeprodukt des Systems ,Neurolab-B‘,das zuletzt auf der MIR zum Einsatz kam“,ist Jürgen Fortin stolz auf die Beteiligung. ,Healthlab‘ läuft unter renommierter internationaler Forschungsbeteiligung. Die HerzKreislaufmessungen werden vom Task-Force®Monitor aus Graz geliefert. Momentan wird ein Prototyp angefertigt,um den handelsüblichen Task-Force® Monitor Raumstation-tauglich zu machen:Die Platine etwa muss stoß- und rüttelfest aufgebaut,die Spannungsversorgung

muss auf 24-29 Volt umgebaut werden und natürlich müssen viele Tests gemacht werden. Marketing- und Vertriebsanstrengungen wurden intensiviert,zuerst in Deutschland und Europa,seit knapp zwei Jahren ist man auch für den amerikanischen Markt zugelassen. Derzeit rangiert man bei 135 verkauften Geräten. Jürgen Fortin, der ein Studium irregulare aus Telematik und Elektro- und Biomedizintechnik absolviert hat,betont,dass zwar der Export rund 80 Prozent beträgt,jedoch 95 Prozent der Komponenten aus heimischer Produktion resultieren,weiterhin wird viel Forschungs-Know-how,das Studenten über Diplomarbeiten beisteuern,in die Weiterentwicklung des Geräts gesteckt. Jürgen Fortin:„Die Liste der Einsatzgebiete ist lang und täglich kommen neue Anregungen hinzu.“

Preise und Anerkennungen für CNSystems bleiben nicht aus. 2002 erhält CNSystems den steirischen Technologiepreis Fast Forward Award. Im selben Jahr

folgt der Österreichische Staatspreis für Innovation. CNSystems kann damit 396 österreichische Unternehmen des Feldes verweisen. Ein weiterer schöner Erfolg und Bestätigung großer Leistungen.

Gegenwärtig hat man eher mit Raumproblemen zu kämpfen, platzen die Büro- und Laborräume angesichts der ständig steigenden Produktionszahlen des Task-Force®Monitors doch aus allen Nähten.

Daher sind GF Jürgen Fortin und seine 35 Mitarbeiter schon in freudiger Erwartung der 600 m2 umfassenden neuen Räumlichkeiten in der „Wissensstadt“. Die Option auf weitere 300 m2 steht schon im Vertrag. Wie es aussieht,wird das Unternehmen diese wohl auch benötigen.

Von den Möglichkeiten eines Medizin-Bio-Humantechnologiestärkefelds ist Fortin überzeugt:„Wenn eine kritische Masse kluger Köpfe und junger Firmen zustande kommt,kann das explodieren wie der Autocluster.“ ■

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Task-Force® Monitor mit Kipptisch. Vom kühlschrankgroßen „Messturm“ auf CD-Player-Größe entwickelt. Foto:CNSystems Foto:CNSystems Jürgen Fortin, Geschäftsführer von CNSystems, Staatspreisträger für Innovation 2002, mit dem TaskForce® Monitor: „Houston, we don´t have a problem.“

Mancher war skeptisch, als im Oktober 2001 die deutsche Schäfer-Gruppe, ein Gobal Player in Sachen Logistik, den insolventen Grazer Förderanlagenhersteller Peem übernahm. Nicht zuletzt die 350 Mitarbeiter, die ein klassisches Übernahmeszenario befürchteten. Heute, zwei Jahre später, ist die Eingliederung des Grazer Traditionsbetriebs ein Musterbeispiel weitsichtiger Unternehmenspolitik und technologischer Innovation. 5 Mio. Euro flossen in den Standort Graz, der Mitarbeiterstand wurde um 100 auf 450 aufgestockt.

Logistik Logistik in Höchstform

SSI Schäfer Peem macht dem Warenlager Beine

Wer,der mit Büroartikeln zu tun hat, kennt nicht den Schäfer-Katalog und sein überreiches Sortiment? Für Logistiker hat der Begriff „Schäfer“ freilich andere Dimensionen:Neben dem Stammhaus in Neunkirchen bei Frankfurt (gegründet 1937) ist Schäfer heute eine internationale Unternehmensgruppe,die vom Plastikbehälter bis zu vollautomatischen Regal- und Fördersystemen mit integrierter Gesamtlagerverwaltung einfach alles rund ums Lager bietet – und das im globalen 24Stunden-Service. SSI Schäfer steht für 53 Niederlassungen weltweit und 7.500 Mitarbeiter. Zu den Referenzen zählen die Kosmetik- und Hygiene-Riesen Avon bzw. Procter & Gamble,der Distributor Danzas, der Pharmagroßhandel Gehe oder der britische Versandgroßhandel THE. Überall dort,wo eine Bestellung aus einem großen

Warensortiment kommissioniert (bestückt) und versandfertig gemacht werden muss. All das vollautomatisch und möglichst sofort. Denn das Zeitfenster für die Lagerlogistik ist klein. Zum Beispiel im PharmaBereich:„Der Endkunde fordert hier einen sehr hohen Service-Grad,der für die einzelne Apotheke vom Pharma-Großhandel realisiert werden muss“,erklärt August Plank,Großkundenbetreuer von SSI Schäfer Peem. „Im Pharma-Bereich geht es hier um ca. 60.000 – 70.000 Artikel des Großhandels,die nach Bestellungen der Apotheken sowohl abends,mittags und auch on demand – auch bei Kühlprodukten oder Opiaten – abrufbar sein müssen. Ohne vollautomatisierte Lager-,Förder- und Kommissioniertechnik wäre das unmöglich. Sie ist die Servicebrücke zwischen dem Großhandel und der Apotheke,die ja

wegen hoher Raumkosten ihr Kontingent möglichst klein hält.“

Dynamik mit Schäfer Peem eingezogen

Dass Zeit und Raum Geld kosten,ist klar,nur in viele Warenlager hat es sich noch nicht durchgesprochen. Kostenbringer Nr. 1 sind nach wie vor die Wegezeiten. Sie haben sich auch im „Zeitalter der Logistik“ nicht verringert,sondernerhöht.„Von55auf62Prozent“, erklärt August Plank. Nicht zu reden vom deutlich geringeren Warendurchsatz. Kein Wunder,dass Logistik einer der letzten Bereiche ist,wo noch großes Einsparungspotenzial für Firmen besteht. Das war auch das Hauptthema auf dem Fachkongress Logistica 03, die dank Schäfer Peem erstmals in Graz ausgerichtet wurde. 140 Kunden und Topmanager aus 18 Nationen tauschten im hauseige-

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nen Kompetenz-Zentrum (übrigens mit dem steirischen Holzpreis ausgezeichnet) neueste Trends aus. Was der Gastgeber an Know-how zu bieten hat,war dabei quasi vom Bankett aus zu bestauen:Die eigens für Schulungen errichtete Vorführanlage ist dank Schäfer Peem „zur Gänze made by Schäfer“,erklärt August Plank stolz. Bis zum September 2001 musste nämlich die Gruppe die dynamischen Leistungen,also die Förder- und Kommissioniersysteme,zukaufen. Das Bindeglied im Konzern zwischen der Fritz Schäfer GmbH, dem Anbieter von Lager- und Abfallsystemen,und dem Generalunternehmer für Komplettanlagen,der SSI Schäfer Noell,fehlte. Seit der Eingliederung der Peem Fördertechnik ist die Lücke geschlossen,mit beidseitigem Gewinn. „Der Konzern profitiert von der indiesemBereicheinzigartigenvertikalenIntegration; und die SSI Schäfer Peem kann mit ihren Innovationen auf das enorme Potenzial der Gruppe mit zugreifen. August Plank: „Nicht nur,dass in den Filialen unsere Schienen oder Regalprofile gefertigt werden; die 53 Niederlassungen sind vor allem ein einzigartiges Vertriebsnetz.“ Die Exportquote von 99 Prozent spricht für sich. August Plank: „MitSSISchäferPeemkannderKonzernnun alles in eigener Hand anbieten,wobei die unabhängige Kompetenz des Generalplaners Schäfer Noell bestehen bleibt.“ Angst vor dem Mitbewerb haben die Grazer nicht. Nicht weniger als 5 Mio. Euro flossen in zwei Jahren in den Standort,ein Gutteil davon in Forschung und Entwicklung. Eines der Ergebnisse ist eine Fördertechnik der neuen Generati-

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Lagerstand: 160.000Artikel auf Lager; Lagergröße: 250.000 sq.ft.

Entstehungsgeschichte: Nach dem Management-Buy-out 2002 investierten Warren Mason und Dennis Ashton (die beiden Geschäftsführer) primär in die Bereiche

on:SodieextremleisenAntriebsrollenmitinnenliegendem Motor,die Niederflurstrecken mit bester Raumnutzung möglich machen. Oder die Roller-Weiche,die auch 50-kgTransporte problemlos im 45-Grad-Winkel auslenkt – und das bei einem Durchsatz von bis zu 6.000 Behältern/Stunde. Plank:„Was wir technologisch bieten,ist state-of-the-art mit überzeugendem Kundennutzen.“

Warenballett ohne Stehzeiten

Schäfer sorgt für alles,nur die Warenbeschaffung ist noch Sache des Großhandels:Von der Planung,den Lagersystemen,der Förder- und Kommissioniertechnik bis zu Logistiksoftware und Support. Das Gesamtergebnis ist eine auf Wunsch vollautomatischeAnlage,an derenEndedieversandfertigeLieferungsteht. Wegezeiten gibt es darin so gut wie keine. Ware zum Mann heißt die Philosophie,denn „laufen“könnenMaschinen nunwirklichbesser:Die Kommissionierautomaten sammeln punktgenau dem bestellten Warenmix auf das

Maschinen,Logistik und Mitarbeiter. Das Verteilerzentrum in Newcastle-under-Lyme wurde neu organisiert:die Lagerabläufe wurdennachhaltig durch intelligente Automatisierungssysteme verbessert.

Besonderheiten des Projekts: –Perfekt abgestimmter Warenfluss derBestellungen von Endkonsumenten und Großhändlern

–Nahezu 100%ige Lieferzuverlässigkeit –Nach den Adaptierungen und dem Ausbau des bestehenden Lagers Verdoppelung der Durchsätze –Zusammenfassen von Kleinbestellungen (um die Behälter im Lager auf ein Minimum zu reduzieren)

–Zeitrahmen:6 Monate vom1. Projektgesprächbis zur Realisierung (April –Oktober 2002)

vorbeifahrende Förderband und kommissionieren anschließend direkt in den Kundenbehälter. Dirigiert wird das Warenballett von der Lagersteuerung Convey 2005,die nach Kundenanforderungen konfiguriert werden kann. Bei nicht maschinenfähigen Waren,die händisch zugeteilt werden,sorgt „Pick-bylight“ (auch eine Eigenentwicklung von Schäfer Peem) für einen optimalen Kommissioniervorgang. Ein Display zeigt dem MitarbeiterdieZahlderzuentnehmendenProduktegenau an. Mangelhaft zusammengestellte Aufträge sind dadurch nahezu ausgeschlossen, und das,obwohl die gesamteAbwicklung beleglos funktioniert. Apropos Beleg,sämtliche Daten der Bestückung werden vom Softwaresystem Convey 2005 an das Lagerverwaltungssystem zurückgemeldet:damit ist eine laufende Inventur gewährleistet. Und die Zuverlässigkeit des Systems? August Plank: „Beiden450Anlagen,diewirweltweiterrichtet haben,erreichen wir eine beinahe 100-prozientige Zuverlässigkeit“

❑ 27 Klipp Dezember 2003
Prämiertes Seminar- und Präsentationszentrum SSI Schäfer Peem als Komplettanbieter von wirtschaftlichen Gesamtlösungen weltweit – von der Logistikkonzeption bis hin zur Umsetzung, Inbetriebnahme und Kundenschulungen. zuverlässige Automatisierungssysteme sorgen für eine rasche Auftragsabwicklung

Der Steirer Rudolf Schmidt ist dafür verantwortlich, dass die erste europäische Sonde erfolgreich auf die Bahn zum Mars gebracht werden konnte. Am 25. Dezember um exakt 3.43 Uhr MEZ wird der „Mars-Express“ am Mars ankommen. Inzwischen beschäftigt sich

Champagnerfan Rudolf Schmidt jedoch bereits mit dem nächsten Projekt: Eine Venus-Sonde wird 2005 auf die Reise zu unserem unmittelbaren Nachbarplaneten gehen. Für Österreichs Forscher wünscht er sich bessere finanzielle Absicherung ihres Enthusiasmus.

Mr. Mars-Express macht mobil

Seit mehr als 20 Jahren ist der Physiker Rudolf Schmidt an der ESTEC,der holländischen Niederlassung der europäischen Weltraumfahrt ESA,beschäftigt, seit 1998 leitet er das Projekt,das in der Nacht zum 25. Dezember sein Ziel erreichen wird. „Bei der Mars-Sonde müssen wir jetzt noch,sozusagen im Flug,die ganzen Kinderkrankheiten beheben. Wir haben an die 50 Computer an Bord,und jeder macht so seine Mätzchen. Tauchen Schwierigkeiten auf, wird das genau protokolliert. Die Daten bekommt dann die Industrie zurück,die die Software geschrieben hat. Entsprechend der Fehlerbeschreibung müssen sie eine Lösung finden. Seit Mitte September laufen die Vorbereitungen für die Ankunft auf dem Mars auf Hochtouren. Am 25. Dezember um 3.43 Uhr MEZ ist es dann so weit.“ Mit der Leitung des 300-Millionen-Euro-Projekts habe er jedenfalls unter seine Wissenschaftskarriere einen „Schlussstrich“ gezogen,es verlangt einfach einen Manager. Mars-Express soll klären,ob es Leben auf dem Mars gibt. Da es auf dem Mars Strukturen gibt,die wie ausgetrocknete Flussbetten

oder trockene Meeresküsten aussehen und auf Wasser schließen lassen, könnte es auch Leben geben. Erster Mensch auf dem Mars will Schmidt nicht sein. Drei Tage in einem Weltraumhotel verbringen,ja,aber „ab dem 4. Tag wird es langweilig,weil da würde ich immer das Gleiche tun und das Gleiche sehen“.

Physik als „Kurzschlussreaktion“

Zur Physik ist Rudolf Schmidt,der noch Vorlesungen als Univ.-Doz. auf der TU (Weltraumtechnik) hält und dessen Kinder gerne die Omas in Graz besuchen kommen,eigentlich durch „eine Art von ‚Kurzschlussreaktion’“ gekommen,Medizin oder BWL hätte den in Hartmannsdorf/Weiz geborenen und in Graz aufgewachsenen Rudolf Schmidt genauso interessiert. Warum dennoch Physik? „Vielleicht auch

Bild:

Der Physiker Rudolf Schmidt managt den Flug der Marssonde „Mars-Express“, die herausfinden soll, ob es Leben auf dem Mars gibt.

deshalb weil die Physik mir in der Schule immer Probleme gemacht hat. Eigentlich wollte ich immer,und will es noch heute, Jumbo-Jet-Pilot werden“,gesteht Rudolf Schmidt seinen Traum.

InseinerStudienzeitin den 70er Jahren war Geld auf der Uni knapp. Rudolf Schmidt hat schon mal mit eigenem Geld Komponenten oder andere Kleinteile gekauft,um bei seiner Dissertationnichtaufgehaltenzuwerden.Schoninseiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Messung biologischer Magnetfelder. „Das war auch der Grund,warum ich während meiner 5jährigen Tätigkeit am Institut für Weltraumforschung die Magnetometrie eingeführt habe. Wir haben damals Sensoren gebaut,die mit dem Space Shuttle geflogen sind. Nach 5 Jahren (1982) wollte ich eine neue Herausforderung und bin nach Holland zur ESA übersiedelt“,erinnert sich Schmidt.

28 Klipp Dezember 2003
Die Marsoberfläche: Schwarze Flecken in der Nähe des Südpols: Sind es Zeichen von Leben auf dem Mars?

Wo liegt der Grazer Beitrag zu dem Mars-Projekt,was sind daran die besonderen Leistungen?

Rudolf Schmidt: Das Grazer Institut für digitale Bildverarbeitung (Joanneum) verarbeitet StereoBilder vom Landefahrzeug Beagle 2 und stellt ein 3D-Panorama der Umgebung her. Dieses Panorama ist wichtig um den ‘Maulwurf’so zu steuern,dass er die besten Bodenproben in möglichst kurzer

Zeit einsammelt. Weiters ist das Geländemodell wichtig um die exakte Landestelle von Beagle 2 (Landefahrzeug) zu eruieren. Das Institut fürWeltraumforschung arbeitet an Marssimulationen um die Datenauswertung vom Orbit zu erleichtern. Zur Datenauswertung benötigt man aber vergleichende Messungen zur besseren Deutung. Die Simulationen in Graz sind da ein ganz wichtiger Beitrag.

Den Enthusiasmus der Forscher auch finanziell absichern

Was fällt Ihnen zum Wissenschaftsund Technologiestandort Österreich und Steiermark ein?

Rudolf Schmidt: Man hat sehr viel erreicht mit zu wenig Geld aus der (Forschungs-)Förderung. Auf die Dauer lässt sich das aber nicht so aufrechterhalten. Der Enthusiasmus der Forscher auf der Uni und in der Industrie muss besser finanziell abgesi-

chert werden. Nur so kann man Innovation und industrielle Wettbewerbsfähigkeitlangfristigaufrechterhalten.

Was müsste da geschehen?

Rudolf Schmidt: Die Frage kann ich nicht allgemein beantworten,da ich schon 21 Jahre aus Österreich weg bin. Aber aus den Kontakten, die ich immer noch mit der TU und der Weltraumforschung in Graz habe,ist eines ganz klar:Die Qualität der Forschung hält leicht einem internationalen Vergleich stand. Man muss ein Umfeld schaffen,das die Motivation der Leute auf Dauer hoch hält,ihnen Ziele vorgibt und auch eine Karriere ermöglicht.

Welchem Wissenschaftler würden Sie gerne begegnet sein?

Rudolf Schmidt: Dagibteszuviele davon. Abseits der Wissenschaft würde ich sehr gerne mit einem der Mönche sprechen,die 1695 den Champagner erfunden haben. Da ich gerne Champagner trinke,fasziniert mich die Frage,warum ausgerechnet dem Dom Perignon,einem Schatzmeister seines Klosters,die Erfindung zugeschrieben wird. Ist der Champagner möglicherweise gar ein Nebenprodukt klösterlicher Sparsamkeit? Das würde die Welt auf den Kopf stellen! ■

29 Klipp Dezember 2003
Das Landefahrzeug Beagle 2 mit Instrumenten an Bord, die Leben auf dem Mars aufspüren sollen. Grazer Beiträge: Verarbeitung der Stereo-Bilder, damit Beagle 2 richtig gesteuert werden kann, und Datenauswertung zur Marssimulation.

Es weihnachtet

Wie in jedem Jahr stellt sich Graz im Advent als eine Stadt mit märchenhaftem Zauber dar. Eindrucksvoll sind sowohl die lebensgroße Eiskrippe, die spektakulären Lichtprojektionen, Europas größter Adventkalender und die vielen Weihnachtsmärkte. Das Angebot an Christkindlmärkten liegt in der malerischen Altstadt in bequemer Fußdistanz. Seit dem letzten Jahr gibt es auf dem neu

gestalteten Hauptplatz vor der stimmungsvollenKulissedesRathauses als Adventkalender einen Weihnachtsmarkt.Auch das Franziskanerviertelbesinntsichimmer mehraufseineUrsprüngeundbietet einen echt steirischen Christkindlmarkt mit einer „lebenden“

ES ISTVIELLOS

Christkindlmarkt vordem Rathaus bis 23. 12. täglich 10–20 Uhr, 24. 12. 10–15 Uhr

AltgrazerChristkindlmarkt im Franziskanerviertel bis 23. 12. täglich 10–19 Uhr,24. 12. 10–15 Uhr

WeihnachtsmarktamMariahilferplatz bis 23. 12. täglich 10–19 Uhr, 24. 12. 10–15 Uhr

Kunsthandwerksmarkt am Färberplatz 12./13. 12.,18./19./ 20. 12., 22./23. 12. 10–18 Uhr Advent-Treff am Eisernen Tor bis 23. 12. täglich 12–19 Uhr

Krippe,Kinderbetreuung und weiteren Programmpunkten. Der Mariahilferplatz punktet ebenfalls mit einem traditionellen Weihnachtsmarkt und der KunsthandwerksmarktamFärberplatzistder Geheimtipp für Liebhaber von echtem Kunsthandwerk aus der ganzen Steiermark. Grazer und Graz-Besuchertreffensichbesondersgernewährendodernachdem Shopping zu einem gemütlichen Umtrunk beim Advent-Treff am EisernenTor.

Weihnachtsausstellung „Weihnachten ist überall – Darstellung der ChristgeburtinAlltagundLiturgie“ bis 11. 1. 2004 Di–So 10–17 Uhr,Do 10–21 Uhr,Diözesanmuseum,Mariahilferplatz 3.

Weihnachtsausstellung „Kunsthandwerk Meierhof“ bis 31. 12. Mo–Fr 9–18 Uhr,Sa 9–17 Uhr,Adventsamstage bis 18 Uhr,24. 12. und 31.12.bis13Uhr,Hans-Sachs-Gasse6 Weihnachtsausstellung „Steirisches Heimatwerk“ bis 24. 12. Mo–Fr 9–18 Uhr,Adventsamstage 9–18 Uhr,24. 12. bis 13 Uhr,Herrengasse 10

30 Klipp Dezember 2003 ฀ ฀ ฀฀ ฀ ฀
„Stille Nacht, heilige Nacht…“ erklang zum ersten Mal in Obersdorf bei Salzburg

Schenken Sie einen Tanzgutschein zu Weihnachten Schenken Sie einen Tanzgutschein zu Weihnachten

dietanzschule – Dr. Klaus Höllbacher

– alles aus einer Hand

Die im Jahr 2000 gegründete dietanzschule – Dr. Höllbacher in Graz zeichnet sich nicht nur dadurch aus,die größte Tanzschule Steiermarks zu sein,

wieder etwas Neues einfallen um wirklich für jede Altersgruppe etwas anzubieten. Dieses Angebot wird auch dankend angenommen. Sei es nun für die ganz

Kleinen (ab 3 Jahren),die sich an Hip-Hop- und BreakdanceKursen erfreuen,oder für die Erwachsenen,für die es auch genügend Möglichkeiten in Single- und Paarkursen gibt.

„Für mich ist es wichtig, flexibel zu sein, um für jeden etwas dabei zu haben. Tanzen ist lebendig und bereitet Spaß. Das sollte jeder auch spüren können. Es ist keine Frage des Alters. Das Tanzen wartet auch auf Sie – also machen Sie den ersten Schritt.“

sondern hebt sich auch durch ihr breit gefächertes Angebot hervor. Auf einer Fläche von 1000 m2 wird Tanzen gelehrt. Das entspricht fünf topausgestatteten Sälen,die sich alle in einem Gebäude befinden. Mit Freude an der Arbeit lässt sich Dr. Klaus Höllbacher mit seinen insgesamt mehr als 20 Mitarbeitern immer

Hip Hop und Breakdance

Weltmeisterschaften 2005

Erstmalig in Österreich

Eishalle Liebenau

16.–19. Juni 2005

Organisation dietanzschule

– Dr. Klaus Höllbacher

Kooperationsmöglichkeiten

Tel.: 0676/721 25 72

Tanzen verbreitet ein Gefühl von Freiheit und verbindet. dietanzschule–Dr.Höllbacherbietetdie Möglichkeit die ganze Woche über zu lernen oder zu trainieren.

dietanzschule – Dr. Klaus Höllbacher

Peter-Rosegger-Straße 24

A-8053 Graz

E-Mail:doc.dance@aon.at

Tel.:0316/5 72 444

Fax:0316/5 72 445

Mobil:0676/72 125

Auszug aus dem Sortiment

•Streetdance (Hip Hop, Breakdance etc.)

•PerformingArts (Ballett,Musical etc.)

•Kindertanzen (ab 3 Jahren)

•Walzer

•Discofox,Hustle

•Polka

•ChaChaCha,Rumba, Samba,Quickstep, Boogie,Mambo

•Go Go Dancing

•Flamenco

•OrientalischeTänze

•TangoArgentino

•Steptanz

www.dietanzschule.at 31 Klipp Dezember 2003
Foto:Krok

Wer werfe den ersten Stein

Stille Nacht, heilige Nacht in Salzburg

Wenn am Ende im Festspielhaus in Salzburg mehr als 2000 Menschen stehend mit den 200 Mitwirkenden auf der Bühne gemeinsam den Andachtsjodler mitsingen,dann hat jeder von ihnen schon einmal den Heiligen Abend – „Das Fest der Liebe“ – gleichsam vorgefeiert. Kaum jemand,der sich im Festspielhaus dieser Stimmung entziehen kann. Im Dezember 1946

im kleinen Kreis von Tobi Reiser, einer Salzburger VolksmusikerLegende,gegründet,übersiedelte das Salzburger Adventsingen bereits 1960 ins große Festspielhaus und die harmonische Darstellung der Weihnachtsgeschichte mit Wort,Spiel,Tanz,Gesang und bodenständiger Musik begeistert Jahr für Jahr zigtausende Besucher. Legendär ist der Auftritt von Karl Heinrich Waggerl,

dessen Herbergsuche bereits in den 50er-Jahren in das Programm aufgenommen wurde und die bis heute ein zentrales Element des Adventsingens darstellt.

Jene Liebe, die man vermisst, steht im Mittelpunkt

Im heurigen SalzburgerAdventsingen dreht sich alles um die

Liebe,sagt Schauspielregisseur Charly Rabanser:„Und zwar jene Liebe,die man heute sehr oft vermisst – die Liebe zum Nächsten,zum Ausgestoßenen, die Liebe zum Fehlgeleiteten,ja aber auch die Liebe zum Partner.“ Das habe er gemeinsam mit Theater- und Fernsehautor Uli Brée versucht im Textbuch herauszuarbeiten. Uli Brée war

32 Klipp Dezember 2003
Salzburger Adventsingen – Jede Vorstellung im Festspielhaus ausverkauft. Die biblische Geschichte der Herbergsuche, zeitgemäß inszeniert. Hirtenkinder begeistern das Publikum.

bis jetzt nur Zuschauer beim SalzburgerAdventsingen und bringt heuer erstmals seine handwerkliche Erfahrung und sein dramaturgisches Talent ein. Bereits seit 14 Jahren arbeitet er mit Charly Rabanser zusammen und die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft. „Charly ist mir nicht nur einer meiner allerliebsten Bühnenkollegen,sondern er und seine Familie sind mir auch Heimat geworden“,sagt der gebürtige Dinslakener (BRD). Beim diesjährigen Adventsingen bringen die beiden ihren gemeinsamen Sinn für Freundschaft und Familie auch künstlerisch in Einklang.

Faszinierend ist auch in der heurigen Neuinszenierung die inzwischen für das Salzburger Adventsingen bereits charakteristischeArt und Weise,wie ein Bezug zwischen der biblischen Geschichte und dem heutigenAlltag hergestellt wird. Charly Rabanser und Uli Brée werfen folgende Frage auf:Haben wir von der biblischen Geschichte etwas gelernt,oder steckt nicht in jedem von uns ein abweisender Wirt wie in der Herbergsuche? Uli Brée:„Wie leicht nehmen wir einen Stein in die Hand und sind bereit ihn zu werfen? Auch wenn man heute den Begriff ,Werfe den ersten Stein’ durch das Wort ,Mobbing’ersetzen würde, so sind doch die Schmerzen und dieVerhaltensmuster die gleichen.“ Linderung und Heilung aller Schmerzen erfährt man durch die Liebe. ■

33 Klipp Dezember 2003
Die Großmutter führt als Erzählerin der Geschichte von Maria und Josef durch den Abend und stellt den Bezug zwischen der biblischen Geschichte und dem Alltag her.

In Betla seiWeihnocht

Kolt is und neblig, die Leit san so schäbig, geh’n ochtlos vorüber, san olle obn drüber. Ka Münzn im Huat, mir geht’s heit net guat. Huck am Bodn vur da Kirch’n, kaun de Leit net mehr riachn, wauns so scheinhalig tuan, meine Finga san gfrurn und heit Halige Nocht, hob an früha gedocht wia daham Weihnocht woar, dos woar wunderboar.

Is ols schun laung her, grod dos i net rear, waun i drauf denk, jo es schmerzt holt a weng, waunst a Betla bist wurn, gaunz allan und varlurn und vor lauta Hunga bin i aufgsprungan, renn auf und nieda, ganz starr san die Glieda. Do kimbt plötzli a Maun, tuat mi freindli aunschaun, mocht holt vor mein Huat, i denk,vielleicht is des guat. Greift eini in d’Toschn, tät am liabstn schun posch’n, haut an 20-Euro-Schein rein, ma,dos find i fein und sogg „wünsch a gesegnetes Fest“, dos gibt ma den Rest. I ruaf noch „Gott sults ina vargöltn“, jetzt hob i gnua vun da Költn –wor des Christkindl do, darum ziag i jetzt o.

Im Jahre 1984 hat Max Taucher das erste Heft verfasst – damals mit einer Auflage von 100 Stück – heuer hat die Auflage bereits 1.000 Stück erreicht und ist daher mit beachtlichen finanziellen Opfern verbunden. Auslöser für die Herausgabe der Weihnachtshefte war,dass ihm dasVerschicken von vorgedrucktenWeihnachtskarten und Billets als zu einfallslos erschien. Er wollte mit eigenen Texten durchaus auch kritische Anmerkungen zur Advent- und Weihnachtszeit machen.

Im ganzen Land haben die weihnachtlichen Impressionen von

Max Taucher Aufmerksamkeit erregt und Anerkennung gefunden. Er wollte und will mit seinen Gedichten und Prosatexten in der weihnachtlichen Zeit ein wenig zum Nachdenken anregen,mit dem Hinweis auf den christlichen Ursprung des Weihnachtsfestes. Rundum ist es zu laut,zu hektisch und zu oberflächlich geworden. Mit seinen Texten möchte er hinführen zu einer besinnlichen AdventundWeihnachtszeit.

Klipp Dezember 2003
„Feine W

Im Jahr 2000 hat Max Taucher auf vielfachen Wunsch alle Gedichte und Texte in dem Buch „Immer wenn es Weihnacht wird“ zusammengefasst, von dem man noch einige Exemplare bei ihm anfordern kann. BeimAdventabend und der Buchpräsentation im Dezember 2000 im Heimatsaal haben BürgermeisterAlfred Stingl,Landtagspräsident Reinhold Purr sowie seine Freunde Bgm. Johann Pirer aus St. Lambrecht und Direktor Mag. Klaus Brunner vom Leykam Verlag die Herausgabe der

Gertraude Schachner,Irmgard Thonhauser,Maria Tscharf KNEIPP Verlag

Lebkuchen,Weihnachtsstollen, Vanillekipferln und Kokosbusserln sind für ein gelungenes Weihnachtsfest einfach unverzichtbar. Bereits während der Adventzeit duftet es in vielen Küchen nach den typischen ZutatenwieZimt,Nelkenoderauch Ingwer. Neben traditionellen Weihnachtskeksen laden auch viele andere Köstlichkeiten,die zum wahren Gaumenschmaus werden,zum Nachbacken ein. Indiesem Buch ist für jeden etwas dabei:für Ernährungsbewusste (Bäckereien mit Vollwertmehl),für Diabetiker (fettarme Bäckereien mit Fruchtzucker),für Gestresste (zeitsparende Zubereitung) und für all jene,die etwas Besonderes (Bäckereien mit Pfiff) suchen. Egal,für welche Kekse Sie sich entscheiden,es schmecken alle wunderbar.Alle Bäckereien sind Nährwert-berechnet und die Rezepte sind bezüglich des Fettund Cholesterinwertes farbig gekennzeichnet. ■

Matura – und dann? Studium oder Beruf?

PEP-Mentoring

Entscheidungen:Welche Ausbildung,welcher Beruf? – zu treffen ist eine schwierige Angelegenheit bei der Vielfältigkeit an Richtungen in der heutigen Zeit. Es fängt schon damit an,sich seiner persönlichen Vorstellungen nicht genau bewusst zu sein. Genau hier knüpft der Verein BEN mit PEP-Mentoring zur Unterstützung für MaturantInnen an. Persönliche Voraussetzungen und Vorstellungen werden durch spezifische Fragestellungen eruiert,um damit den ersten Schritt zur gut vorbereiteten Entscheidung zu setzen. Die richtige Bildungs- und Berufswahl ist nicht nur richtungsweisend für junge Menschen,sondern auch Grundstein für Spaß und Erfolg im Berufsleben. PEP-Mentoring ist somit eine professionelle Begleitung junger Menschen zur Vorbereitung der richtigen Entscheidung für die weitere berufliche Zukunft.

Zur erfolgreichen Bildungs- und Berufswahl mit PEP-Mentoring

1. Auseinandersetzung mit sich selbst: Die Entscheidung „Welches Studium oder welcher Beruf“ sollen Sie auf Basis der eigenen Stärken,Interessen,Ziel- und Wertvorstellungen treffen. Im 1. Schritt werden daher Ihre persönlichen VoraussetzungenundkonkretenVorstellungenausgearbeitet.

2. Information: In einem 2. Schritt suchen wir gemeinsam nach Ausbildungen und Berufsfeldern,derenAnforderungen,Inhalte und Perspektiven zu Ihrer PersönlichkeitpassenundberücksichtigenzugleichkünftigeArbeitschancen.

3. Planung & Umsetzung: ProfessionelleVorbereitung und Planung der Berufslaufbahn als Schlüssel zum Erfolg. Nach der Entscheidung bereitenwirSieaufdieoptimaleBewerbungbzw.einenreibungslosen Studienstart vor.

Weihnachtshefte gewürdigt und Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic hat in ihrer Laudatio im Weißen Saal der Grazer Burg bei der Verleihung des Berufstitels Professor an ihn besonders auf den großen Leserkreis der Weihnachtshefte,zu dem auch Frau Landeshauptmann Klasnic zählen darf,hingewiesen.

Auchdiejährlichen,anerkennenden Zeilen von Kardinal Dr. Franz König sind für ihn Ansporn,weiterhin zeitbezogene Weihnachtsgedanken zu veröffentlichen.

Anbei eine Kostprobe aus dem diesjährigen Jubiläumsheft – ein Gedicht,das Max Taucher erst vor kurzem verfasst hat,mit dem Titel:„In Betla seiWeihnocht“.■

PEP-Mentoring begleitet Sie in insgesamt 3 Modulen zu je 3 Stunden jetztalsAktionumE185,–inkleinenGruppeninIhrerNähe.Einevergleichbar günstige Investition mit hohem Wert,da „falsche“ Studienoder Berufsentscheidungen Geld,Frust und Zeit kosten und mit guter Vorbereitung leichter erspart werden können.

Verein BEN

Luthergasse 4/3

A-8010 Graz

Hotline: 0316/81-32-45/14

pep@team-i.at

Sie suchen ein sinnvolles Präsent füreinen jungen Menschen vorderStudien- und Berufswahl? Schenken Sie PEP-Mentoring zu Weihnachten!

GUTSCHEIN für 1 Person

Gültig für Buchungen bis 29.02.2004

IhrVorteil: Sie zahlen € 185,– statt € 275,–Ausschneiden und einsenden. Der Start-Termin für den Kurs in Ihrer Nähe wird bekannt gegeben.

Klipp Dezember 2003
PEP PEP
90,–
e Weihnachtsbäckerei“

Die Kinder wer’ns uns danken …

Der neue Toyota Prius mit Hybrid-Antrieb

Die Automobilindustrie hat daher keine andere Möglichkeit,als sich diesem Problem zu stellen,wobei hier eine Reihe von verschiedenen Lösungsansätzen mehr oder weniger weit gediehen ist. Elektroauto, alternative Energien,Wasserstoffantrieb etc. sind Schlagworte,die uns täglich umschwirren,nur alltagstaugliches Gerät dieser Art ist weit und breit kaum zu finden. Einer der Gründe ist sicher,dass nach wie vor Benzin und Diesel relativ billig sind,aber auch,dass enormes wissenschaftliches Potential und (hauptsächlich) Geld in die Erforschung und Verbesserung der Dieseltechnologie geflossen sind.

Langfristig,und darin sind sich die meisten Experten einig,wird aber wohl der Wasserstoffmotor die einzige wirkliche Alternative zudenheutigenAntriebensein.BisdieseMo-

Auto Motor

Kurz zu den Fakten: Heute gibt es weltweit rund 700 Millionen Fahrzeuge (!) und im Jahre 2020 werden es ca. 1,2 Milliarden (1.200 Millionen) sein. Der Großteil dieser Fahrzeuge erzeugt Abgase, über deren Wirkung – „und unerwünschte Nebenwirkungen“ – die Experten streiten. Unzweifelhaft ist aber, dass diese Abermillionen an Tonnen von Stickoxyden, Kohlenwasserstoffen, Ruß-Partikeln usw. irgendwelche (Wechsel-)Wirkungen auf unserer Erde erzeugen.

toren jedoch fertig entwickelt sind und die Herstellung,Lagerung,Sicherheit oder auch die ganze Infrastruktur rund um den hochexplosiven Wasserstoff ausgebaut sind,werden bestimmt noch Jahrzehnte ins Land gehen. Daher,und das ist natürlich als „langfristige Übergangslösung“ zu sehen,sind HybridFahrzeuge eine äußerst gescheite technische Lösung,an der auch fast alle Autohersteller der Welt arbeiten.

Toyotas Antwort auf die immer drängenderen Fragen nach einer Schadstoff-Reduktion ist nun ein politisches Statement,denn mit einer geplanten Stückzahl von einigen hunderttausend Wagen wird das weltweite Abgasproblem natürlich nicht in den Griff zu kriegen sein. Der Prius,nunmehr in seiner zweiten Generation,zeigt aber deutlich auf,dass Hybridautos weder im Hinblick auf Komfort,Alltagstauglichkeit oder auch beim Preis den Wettbewerb scheuen müssen.

Was ist nun ein Hybrid-Antrieb? Kurz gesagt: ein aus mehreren Kraftquellen kombinierter Vortriebsmechanismus,dessen einzelne Komponenten zeitgleich oder zeitversetzt arbeiten.Anfangs waren es Kombinationen von Gasturbine und Elektromotor,später verschiedene Gefüge von Verbrennungs- mit Elektromotoren. Wenn es um das Kapitel Höchstleistungen ging,stand bisher immer der Benzinmotor im Vordergrund,während der Elektromotor eher als Hilfsaggregat funktionierte. Toyota hat dieses Verhältnis nun umgedreht,denn hier spielt der E-Motor die erste Geige.

36 Klipp Dezember 2003
von Richard Kaan

Ohne nun allzu tief in die Details der Prius-Technik eindringen zu wollen,seinursovielgesagt,dass hier ein Benzinmotor mit 57kw/78 PS und ein Elektromotor mit 50kw/68 PS kombiniert sind,wobei ein weiterer EMotor zur Stromerzeugung dient. Welche Energie wird nun wann herangezogen:Beim Anfahren und Beschleunigen wird anfangs ausschließlich der Elektromotor verwendet,erstbeigrößeremLeistungsbedarf schaltet sich der Verbrennungsmotor automatisch dazu. Die dort erzeugte Leistung kommt einerseits über ein Getriebe dem Vortrieb zugute,andrerseits dem Generator zur Erzeugung von Strom,der dem Akku zugeführt wird. BeimAbbremsen arbeitet der Vortriebs-Elektromotor auch als Generator und speist damit die Batterie.Wird der Prius angehalten,stelltsichderBenzinmotor ab.

Daten & Werte

Toyota Prius 1,5 VVT-i Hybrid

Das klingt ein wenig verwirrend, wird die meisten Käufer auch nicht so besonders interessieren, denn was diese genau wissen wollen,ist:wie fährt er sich nun?

Ganz normal. Sehr zügig,in rund 10 Sekunden,hat der Prius 100 km/h erreicht. Die serienmäßige Automatik mit kleinem Schalthebelchen auf dem Armaturenbrett lässt jeden Wunsch nach einer manuellen Schaltung schnell vergessen,und die Bremsen sind vom Feinsten. Ein Beschreiben der vielen Helferlein wie elektrische Servolenkung,ABS,EBD, Bremsassistent,computergesteuerte Anfahrhilfen und Fahrwerkssteuerungen usw. würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen,aber seien Sie versichert,es gibt fast nix,was es hier nicht auch gibt. Kurz:„Schauen Sie sich das an“,denn den neuen Prius muss man selber „erfahren“. ■

Motoren+Antrieb: Benzinmotor,4-Zylinder-Reihe,mit 16Ventilen, Hubraum 1497 ccm,57 kw (78 PS) bei 5000 U/min,maximales Drehmoment 115 Nm bei 4000 U/min,Elektromotor wassergekühlt,Nennspannung 500 V,mit 50 kw (68PS),max. Drehmoment 400 Nm von 0-1200 U/min.,Kontinuierlich variables Automatikgetriebe mit Frontantrieb.

Fahrleistung+Verbrauch: Beschleunigung 0–100 km/h 10,9 sek., Spitze 170 km/h,Verbrauch (lt. Werksangabe) Stadt/Land/Gesamt 5,0/4,2/4.3 l/100 km

Ausstattung + Preise: Klimaautomatik,ABS und EBD,acht Airbags,Fahrzeugstabilitäts- und Traktionskontrolle,Multifunktionsanzeige u.v.a.m. Basispreis: € 26.326,80; Komfort-Paket: € 1.545

Notfallübung am Grazer Flughafen

Die Einsatzkräfte am Flughafen Graz-Thalerhof probten vor kurzem für den Ernstfall in Form eines Flugzeugabsturzes. „In einem Notfall ist es für uns das Allerwichtigste,dass unsere Mitarbeiter einen kühlen Kopf behalten und jeder Einzelne genau weiß,was er zu tun hat. Den kühlen Kopf kann niemand versprechen,aber durch Schulung und weiterführende Übungen geht jedem Mitarbeiter seine ganz spezifische Aufgabe in Fleisch und Blut über“,versichert Flughafendirektor Mag. Gerhard Widmann. Etwa 160 Personen des Flughafens Graz,der Feuerwehr,des Roten Kreuzes und anderer Organisationen nahmen an der Flugnotfallübung teil. Simuliert wurde der Absturz und der anschließende Brand eines Kurzstreckenflugzeuges mit 20 Passagieren und 4 Crewmitgliedern. Angenommen wurde,dass sich neben einigen Toten auch MenschenmitverschiedenenVerletzungen an Bord befanden. Je nach Art und Schwere der Verletzung mussten diese Personen verschieden behandelt werden.

Aufgeteilt war die Übung in einzelne Module,wobei jedes davon

von einem „Beobachter“ begleitet wurde. Im Anschluss daran wurden diese Beobachtungen kritisch analysiert,um eine Optimierung des Systems zu erreichen.

Damit solche Flugnotfallübungen Sinn machen,müssen viele interne und externe Stellen eingebunden werden. Dazu ist eine lange und intensive Vorbereitungszeit notwendig. Doch dieser Einsatz lohnt sich,denn neben der Übungsmöglichkeit hilft eine derartige Simulation auch mögliche Planungsfehler aufzudecken,damit im Fall des Falles alles möglichst reibungslos funktioniert.

Auch die Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung beteiligtesichanderÜbung.HofratDDr. Burkhart Thierrichter,Bezirkshauptmann,begrüßte es außerordentlich,dass der Flughafen Graz nicht nur die technischen Voraussetzungen (neues Notfallbetriebszentrum),sondern auch die „Software“ für einen allfälligen Katastrophenfall vorbereitet:„Die Kooperation zwischen Behörde und Flughafengeschäftsführung kann auf dem Gebiet der Katastrophenschutzvorbereitung durchaus als vorbildlich bezeichnet werden.“

37 Klipp Dezember 2003
Hofrat DDr. Burkhart Thierrichter, Bezirkshauptmann Graz/Umg., Flughafendirektor Mag. Gerhard Widmann (Mitte) und eine ORF-Reporterin im Gespräch über den Ablauf der Übung.
ATSW Service Wuthe Rund um die Uhr Telefon: 0316/ 72 11 11
Auch die Feuerwehr des Bundesheeres war bei dieser Übung vor Ort.

„Wir haben nun genügend Platz, um sämtliche Audi-Modelle entsprechend zu präsentieren“, erklärten Franz Kuss senior und Sohn Dieter, zuständig für den Neuwagen-Verkauf, vor 500 geladenen Gästen anlässlich der Eröffnung des größten AudiSchauraums Österreichs. Das 170 Mitarbeiter starke Familienunternehmen in GrazAndritz ist Österreichs größter privater VW-, Audi- und Skoda-Händler. Nur an drei Standorten gibt es größere Autohäuser, die aber alle der Porsche-Holding aus Salzburg gehören.

Die auf 300 Meter angewachsene Firmenfront – nahezu so lang wie die Grazer Herrengasse – in Graz-Andritz ist die „sichtbare Bilanz“ des erfolgreichen Familienunternehmens.

„Bei unserem Start im Jahre 1987 waren wir mit 27 Mitarbeitern der kleinste VW-Audi-Betrieb“,so Firmenchef Ing. Franz Kuss. Verständlich,dass auch Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl die Leistungsbereitschaft und die positive Entwicklung hervorhob,insbesondere auch die Lehrlingsausbildung,sind es doch bereits 170 im Laufe der 17-jährigen Firmengeschichte,die zu einem großen Teil auch noch im Unternehmen ihre weitere Berufslaufbahn absolvierten. Die Begründung von Firmenchef Ing. Franz Kuss:„Unser ziel-

Autohaus Kuss in Graz eröffnete größten Schauraum Österreichs So

viel Audi gab’s noch nie

strebiger Kundendienst bewirkt ordentliche Wachstumsraten im Unternehmen. Das ist alles nur möglich mit gut geschultem eigenen Personal. Daher haben wir von Anfang an viel Wert auf die Lehrlingsausbildung gelegt.“ Gegenwärtig bildet man 25 Lehrlinge aus. Diese sind in der Phase der Ausbildung für einen Betrieb eine Kostenlast. Kuss:„Für die Expansion benötigen wir Fachkräfte und da sind die von uns ausgebildeten Lehrlinge die beste Investition.“

Im Jahr 1994 wurde die Marke Skoda dazugenommen. Anfangs lächelte man leicht darüber,weil Skeptikermeinten,derRufwürde darunter leiden. Heute sieht man, dass die Entscheidung richtig war. 2000 kam es zum Bau der neuen Skoda-Halle. Kuss wurde zum größten Skoda-Händler Österreichs. Nächstes Jahr feiert man 10 Jahre Skoda Kuss. Nicht zuletzt basiert die hervorragendePositionierungaufdemumfangreichen Serviceangebot der Firma Kuss:So können täglich

von 6:00 bis 20:00 Uhr Ersatzteile bezogenwerden,auchdieReparaturannahmestehtindieserZeitzur Verfügung. Kleinere Reparaturen werden sofort erledigt. Sollte der Zeitaufwand sich doch ein wenig erhöhen,so können sich die Kunden die Wartezeit bei einem Espresso und jeder Menge Informationen im Schauraum verkürzen. Modernste Prüf- und Diagnosegeräte gewährleisten Audi-Besitzern den perfekten Service.

Kuss-Statement:

„Der Neuwagenverkauf selbst ist von der Ertragsseite her gerade kostendeckend,aber ein wichtiger ZubringerfürdenService-Bereich im Unternehmen. Wobei Service immer entscheidender wird. Auf-

grundderkompaktenundkomplexen Elektronik in den Autos wird es immer weniger Service-Betriebe geben,die das Know-how und auchdieAusstattungfürdieReparatur haben werden.“

Und zur Zukunft:

„Wir wollen technisch und fachlich stets am neuesten Stand sein und haben durch unsere Betriebsgröße auch einen entsprechenden Erfahrungswert bei Reparaturen. Dies alles geschieht mit modernsten Geräten und auch einer Online-Verbindung zum Hersteller. VorentscheidendfüreineguteReparatur ist eine fachgerechte und von der Zeit her rasche Diagnose – wir sind in der Lage,diesenAnsprüchen gerecht zu werden.“

•Eröffnung 1988 mit 27 Mitarbeitern – kleinsterVW-Audi-Betrieb in Graz

•2003: 170 Mitarbeiter– größterVW-Audi-Skoda-Familienbetrieb Österreichs

•170 Lehrlinge ausgebildet

•Autoverkauf pro Jahr: 600 VWund Audi (Neuwagen), 400 Skoda (Neuwagen), 350 Gebrauchtautos

•Werkstatt: 30.000 Kundendienstaufträge pro Jahr

•5000 Garnituren Kundenreifen werden gelagert

•Kuss-Besonderheit: geöffnet von Montag bis Freitag 6.00 bis 20.00 Uhr, Samstag bis 12.00 UhrfürReparaturen und Ersatzteilverkauf

❑ 38 Klipp Dezember 2003 Auto & Motor
500 Gäste zeigten sich beeindruckt vom neuen Audi-Schauraum. Mag. Pommer (Geschäftsführer Porsche Austria), Ing. Franz Kuss mit Frau und Landesrat Herbert Paierl (v.l.n.r.).

Seit Ende Oktober Fikreta Imamovic´ und ihre Kinder Jasmin und Dˇzeneta frisch gebackene Neosteirer. Vor 10 Jahren entflohen sie dem Bürgerkrieg in Bosnien und leben seitdem in Österreich. Die Eingliederung in diesem Land erweist sich als (not-

Die ganze Familie: Muhamed Avdic, Sohn Jasmin, Nesthäkchen Dˇzeneta und Fikreta Imamovic´ sind voll integriert.

wird am Heiligen Abend ein Weihnachtsbaumaufgestellt.Die Geschenke bringt allerdings nicht das hier traditionelle Christkind,sondern der auch bei uns immer heimischer werdende Weihnachtsmann. „Unser Sohn Jasmin konnte es letztes Jahr

„Muslimische Weihnacht“ im „zweiten Nest“

wendige) Kunst des Anpassens, die die Imamovic´s gut beherrschen. Auch Weihnachten, im Islam wird das christliche Fest nicht begangen, beschert den Kindern der Imamovic´s Geschenke.

Seit Ende Oktober sind Fikreta Imamovic´ und die Kinder Jasmin und Dˇzeneta Österreicher. Fikretas Mann Muhamed hat noch nicht beantragt,er tut sich noch schwerer mit der Entscheidung,dann nicht mehr Bosnier zu sein. Da ist auch Rücksichtnahme auf die herzkranke Mutter ... er will aber nun auch bald den Antrag auf Einbürgerung stellen.

Hier in der Steiermark,in Werndorf,fühlt sich die Familie wohl,

bestehe ihr „zweites Nest für die Zukunft,für das Leben. Ich liebe mein Volk,meine heimatlichen Wurzeln,auch wenn mich die Menschen und die Kultur hier stark beeinflussen“,so Fikreta Imamovic´.JetztistÖsterreichihre neue Heimat geworden,in Bosnien fühlt sie sich als Ausländerin. Und in Österreich? „Man muss sich schon Mühe geben,vermeiden sich erniedrigt zu fühlen,daher muss man sich auch wehren und zeigen,wer man ist,dann schämtsichjeder,dergleichvorab seine Vorurteile gegenüber uns ‚Ausländern‘ anbringen wollte.“

Das Kopftuch als Krone der Dankbarkeit für Gott

Wichtig ist Fikreta Imamovic ´ ihreReligion.Esschmerztsiedie immer wieder aufkeimende Kopftuchdebatte:„Wir tragen

das Kopftuch für Gott,nicht gegen die Menschen. Wir wollen keinemMenschendamitschaden und uns auch nicht darunter verstecken. Religionen haben nun mal bestimmte Gesetze. Für michalsmuslimischeFrauistdas TuchdieKronemeinerDankbarkeitfürGott,fürdieReligion,die wir tragen. Die Menschen sollen besser und reiner schauen,was gut ist für sie“,fordert Fikreta Imamovic´. Wird bei den Avdic-Imamovic´s eigentlichWeihnachten gefeiert? „Für die Kinder,ja. Wir leben hier,KindersollendieStimmung mitbekommen“,sagt Fikreta Imamovic´. Für Sohn Jasmin,er geht inzwischen in die dritte Klasse Volksschule in Werndorf, spricht fließend Deutsch,ist in die Klassengemeinschaft voll integriert,und Tochter und Nesthäkchen Dˇzeneta,13 Monate alt,

kaum erwarten,dass er vom Weihnachtsmann etwas bekommt. Über die Jacke und die Schuhe letztes Jahr hat er sich sehrgefreut“,erinnertsichFikreta Imamovic´. So werden auch heuer wieder Süßigkeiten und Geschenke unterm Christbaum liegen. Zwar wird bei denAvdicImamovic´s nicht gebetet,aber Advent- und Weihnachtslieder werden dennoch gesungen. DasgroßeislamischeFestistdas „Beiram“,es beendete heuer den Fastenmonat Ramadan am 25. November mit dem „Fest des Fastenbrechens“ (= „Beiram“), das drei Tage lang gefeiert wurde. Kinder erhalten Geschenke und Süßigkeiten. Daher wird es auch „Zuckerfest“ genannt. Die Familie Avdic-Imamovic ´ hat also ihre Form desWeihnachtenFeierns einfach etwas abgewandelt. ■

39 Klipp Dezember 2003 Gesundheit
Foto:Wagner

Die wichtigsten Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind die Lehre von Yin und Yang – bereits ca. 100 v. Chr. belegt, jedoch sicherlich älter –, die Lehre vom Qi, der alles bestimmenden Lebenskraft, die im Kosmos und im menschlichen Organismus zirkuliert, und die Lehre von den 5 Wandlungsphasen, in westlicher Literatur oft als 5Elemente-Lehre bezeichnet.

Herbst und Winter,nach der TCM dem Metallelement –und Wasserelement zugeordnet,sind Zeiten des Rückzugs,der fallenden Blätter,der Trockenheit. Und wie in der Natur spüren viele Menschen sehr deutlich,dass sie sich in der

A guats Supperl

kühlen Jahreszeit nicht mehr so viel zumuten können. Die Tatsache,dass dann die Erkältungskrankheiten einsetzen,ist ein deutliches Zeichen dafür,dass

die Menschen auf das vermehrte Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf zu wenig Rücksicht nehmen.

DerWandlungsphaseMetallsind die Funktionskreise Lunge und

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Dickdarmzugeordnet.Wieinder Natur ist die Lunge in Bezug auf Trockenheit,Feuchtigkeit und Kälte – wie auch die Niere und Blase,demWasserelement zugeordnet – am empfindlichsten.

Im uralten Wissen der chines. Kräutertherapie kennt man zahlreiche Rezepturen,um virale Infekte und Erkältungskrankheiten zu behandeln.

Der scharfe Geschmack,ebenfalls dem Metallelement zugeordnet,fördert die Zirkulation von Qi und Blut,deshalb wird er eingesetzt,umz.B.Stagnationen zu lösen.Aber auch übergewichtige und stark verschleimte Personen,Menschen mit einem Mangel an Energie (Yang) und Vegetarier sollten regelmäßig wärmende Speisen mit kleinen Mengen von bestimmten scharfen Kräutern und Gewürzen zu sich nehmen.

Wie immer kommt es auf die richtige Menge an,bei Kindern alsovorsichtigsein,ebenfallsbei einemÜberschussvonYang(Hitze),damit die Körpersäfte nicht austrocknen.

Wenn es draußen feucht und kalt ist,beginnt die richtige Zeit für kraftvolle Suppen und Eintopfgerichte,es werden Hafer,Grünkern,Roggen,Mais,Vollkornreis u. a. Getreide mit frisch geriebenem Ingwer oder Lauch empfohlen. Vertreter der scharfen warmenGewürzeundKräuterwären u. a. Basilikum,Bohnenkraut, Dill,Estragon,Chili,Muskat, Nelken,Zimt,Fenchel,Kardamom,Oregano,Rosmarin. SalbeiundPfefferminzesindscharf, aber kühlend,den scharfen Geschmack vertreten auch Zwiebel, Knoblauch,Lauch,Kohlrabi, Kresse,Rucola.

Bei Bronchitis mit viel Schleim sollten Sie auf süße beruhigende Nachspeisen verzichten,auch Milch und Milchprodukte können verschleimen. Würzen Sie mit Thymian,der die Lunge stärkt,oder verwenden Sie die schleimumwandelnde Pfefferminze (kühlend) oder Salbei. DieLungeistnachderTCMauch für die Hautoberfläche verantwortlich,beibeginnendemInfekt

40 Klipp Dezember
Gesundheit
2003
und Eintopfgerichte stärken im Winter
Kraftbühen
das Immunsystem

können heiße,porenöffnende Tees (Gewürztees,Jogitees) getrunkenwerden,wennderPatient aber bereits fiebert,ist davon dringend abzuraten.

Nährende, wärmende Suppen helfen in der Herbst- und Winterzeit, das Immunsystem zu stärken.

Suppen sind einfach zu kochen, können ein guter Einstieg für eine gesündere Ernährung sein und haben viele Gesichter,bestehend aus den verschiedensten Zutaten. In China werden den Kraftsuppen viele Heilkräuter beigegeben.

„Essen ist Medizin,die nicht bitter schmeckt“ – Harmonie und AusgeglichenheitinderZubereitung Ihrer Speisen bringt Ihnen Lebenssaft und Lebenskraft und schützt Sie vor äußeren Einflüssen.

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Gertraud Heschgl

Dipl. Ernährungsberaterin nach derTrad. Chines. Medizin 8010 Graz,Winkelgasse 2,Tel. 0316/838377,0664-2565181, E–Mail:gertraud.heschgl@utanet.at

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41 Klipp Dezember 2003
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Viele verschiedene Wege führen nach Rom – dieser Grundsatz galt in der Vergangenheit auch für das LKH. In nunmehr acht Monaten wurde ein jahrelanges Stiefkind mit Glanz und Glorie Ende November feierlich seiner Bestimmung übergeben. Die Rede ist vom LKH-Eingangszentrum, wo auf die Mitarbeiter, die Anrainer und die

Das neue Tor ins LKH Graz

tausenden Besucher ein multifunktionales Handels-, Dienstleistungs- und Bürozentrum wartet. „Generalplanung, Finanzierung und Errichtung eines Projekts dieser Größenordnung erfordern ein hohes Maß an Planungsund Abwicklungs-Knowhow“, erklärt Dr. Peter Schmid, Geschäftsführer der LKH-Eingangszentrum Errichtungs- und Betreiber GmbH, einer Tochter der HYPO Steiermark.

In dem Gebäude befinden sich neben Geschäfts- und Dienstleistungseinrichtungen sowohl Ordinationen und klinische Einrichtungen als auch zwei Tiefgaragengeschosse,die 200Abstellplätze für Kunden und Besucher bieten.

42 Klipp Dezember 2003
Früher Stiefkind, heute Zentrum Das neue Tor ins LKH Graz

lich. ImAnschluss daran wurden fürdenHochbaurund1.300TonnenStahlund35.000TonnenBeton verbaut. Insgesamt waren täglich bis zu 65 Bauarbeiter bei zumTeilwidrigen,strengwinterlichen Bedingungen beschäftigt.

„Bei einem Bauvorhaben dieser Größe sind sämtliche Abläufe nach einem straffen Schema auszurichten,zu koordinieren und natürlich auch zu kontrollieren. Nur so kann ein reibungsloser Ablauf und damit die erforderli-

che Kundenzufriedenheit sichergestelltwerden“,soDIChristoph Herrmann,Projektleiter von HYPO Bauträger.

Dr. Schmid äußert sich stolz über den 17.800 m2 großen Bau,dessen Gesamtkosten rund 17 MillionenEurobetragen:„Durchdie konzentrierte Kompetenz der Teams unserer HYPO Steiermark-Töchter sind wir in der Lage,derartige Vorhaben zur vollsten Zufriedenheit unserer Auftraggeber durchzuführen!“ ■

Der Branchenmix scheint gelungen zu sein:Neben einem Lebensmittelmarkt,dem Frisör Mayer,der Fahrschule Clever oder einem Café-Restaurant gibt es auch eine Raiffeisenbank und ein Postamt. Im neuen Büro des Reisebüros Gruber Touristik kann man beispielsweise schon heute mit einem Frühbucherrabatt den Urlaub von morgen buchen. Nachdem im August 1997 mit der öffentlichen Erkundung

des Bewerberkreises durch die KAGes begonnen und imAugust 1998 das Architekturbüro Croce & Klug zur Erstellung der Wettbewerbsunterlagen beauftragt wurde,erteilte die KAGes am 20.Mai1999denZuschlagandie Bietergemeinschaft HYPO Leasing / HYPO Bauträger. ImApril 2002 wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Für den Aushub der Baugrube benötigte man mehr als 100 LKW-Fuhren täg-

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im neuen

Seine Art,Käse zu machen, deckt sich mit seiner Lebensphilosophie:„Ich bin nicht gegen die Globalisierung,aber gegen die Vereinheitlichung, dass wir letztlich alle ,ein Brei‘ werden und Kulturen verloren gehen. Das trifft auch für die Produktion von Käse zu,die ungemein vielfältig ist und erhalten werden muss. Und dafür kämpfe ich.“ So bescheiden,aber doch bestimmt und klar,nicht trendig, aber doch voll auf der Höhe der Zeit ist Gunther Naynar. Fast dankbar nehmen die Gäste an diesem Sonntagnachmittag bei einem Besuch in der Mini-Käserei auf dem Hirsenhof in Göriach im Lungau den Gedanken des Bauern auf. Ein Glück,dass es solche Menschen gibt,lautet der Tenor in der Gruppe. Weil der Getreide-Speicher,ein kleiner Schuppen am Bauernhof,seine Funktion verloren hatte,baute der gebürtige Steirer („ich komm’aus der Gegend von Gröbming“) diesen zu einer Mini-Käserei um. 3000 kg Rohkäse

sind es im Jahr,die er mit höchster Qualität jährlich verkauft. „Unsere 13 Kühe und die 16 Ziegen liefern die Grundprodukte.“

In vielen Jahren hat sich Gunther Naynar – geboren 1954 –,der Kunstgeschichte studiert hat, viele Sommer als Hirte auf Almen gelebt hat,später auch Lehrer in Tamsweg an der Mittelschule war,selbst beigebracht, wie man Käse macht. „Ich hab’ viel aus Fehlern gelernt“,beschreibt er den Umstand,dass heute die Kunden ihm seine Pro-

dukte – bis zu 22,– Euro pro kg –förmlich aus der Hand reißen. Die Gebrüder Obauer in Werfen servieren und verarbeiten seinen Käse in ihrem 4-Hauben-Restaurant,auch am Markt in Tamsweg läuft der Verkauf gut. Dennoch: „Salzburg ist eingenäht“,bemerkt er,dass viele seiner Kun-

und auch als kleine Galerie,weil das Künstlerische,der Umgang mit Farben und Ton,ein Hobby ist,wo auch die vier Kinder begeistert mit dabei sind. Die Verkostung selbst hält dann auch das,was Gunther Naynar versprochen hat – der angebotene Käse und Wein (da muss man

Ein Käsekünstler mit steirischen Wurzeln

den außerhalb des Bundeslandes, da vor allem in Wien,seinen Käse wirklich suchen. Der erste Stock des Troatkastens,ein einziger Raum,dient zumVerkosten

sehr aufpassen,weil der Geschmack des Käses sonst verloren geht) sind bestens abgestimmt. „Klein und überschaubar will er mit seiner Käserei bleiben und damit auch weiterhin Freude an seinem Tun haben“,steckt der Anhänger der Slow-Food-Bewegung seinen Rahmen ab. Auch Besucher sind willkommen,aber es soll nicht zur Routine werden, sondern der Gedankenaustausch soll etwas Besonderes sein. Daher führt er seine Gäste auch nicht in den kleinen Käsekeller, wo die Sorten zum Reifen lagern. „Denn dort könnt’ein Fremder wirklich schaden,weil er die Harmonie des Reifens stört.“ ■

44 Klipp Dezember 2003
Gunther Naynar aus Göriach erzeugt RohkäseSorten mit TopQualität. „Gut in der Qualität und klein und überschaubar bleiben“, lautet sein Motto.
„Hab’ auch viel Lehrgeld bezahlt.“
Seine Frau und die vier Kinder tun begeistert mit. Zum Ausgleich wird gemalt und mit Ton gearbeitet.

Kulinarische Hochburg

Heute ist Gerhard Gugg als 2Hauben-Koch nicht nur im Lungau,sondern auch in Salzburg bekannt. Vor 7 Jahren war der gebürtige Murauer ein Niemand in der Restaurant-Szene. Gerhard Gugg ist mit dem Restaurant und Bistro Mesnerhaus in Mauterndorf ein Beispiel dafür,wie stark sich die Kulinarik im Bundesland Salzburg entwickelt und wie vielfältig sie geworden ist. Mehr als 60 Haubenlokale gibt es,Johanna Maier aus Filzmoos ist sogar die einzige 4-Hauben-Köchin der Welt, auch die Gebrüder Obauer mit ihrem Restaurant in Werfen halten bei 4 Hauben und vielen anderen Auszeichnungen. Doch egal,ob mit oder ohne Haube –die Salzburger verstehen es,ihre Gäste einfach gut zu bekochen. Ein KLIPP-Lokalaugenschein im Lungau,nur knappe 50 km westlich von Murau.

„500 Stück von meinem ersten KochbuchhabeichalleinanmeineGästeverkauftundmitdiesem GelderstdieKostenfürdasBuch inderKnittelfelderDruckereibezahlen können“,sagt der 33jährige Gerhard Gugg und macht

Rahmkoch

(Lungauer Marzipan)

Zutaten: 500 g Butter; 500 g glattes Mehl; 1/4 l Obers; 200 bis 250g Zucker; Weinbeeren (kleine dunkle Rosinen); Zimt; Anis; Rum Vorbereitung: Butter zerlassen.

Zubereitung: Mehl mit dem Obers abbröseln und langsam in die zerlassene Butter einrühren. Ca.

damit klar,dass er einiges riskiert,EinfallsreichtumundKreativität zu seinen Triebfedern gehören. Als Pächter des knapp 700 Jahre alten renovierten Blockbaus Mesnerhaus in Mauterndorf hat er sich 2 Hauben erkocht („a dritte wär’klass“) und auch die sonst eher skeptischen Lungauer überzeugt. „Weil mittlerweile rund ein Drittel der Gäste aus der Region kommt.“Auch ihnensagtdieKüchezu,nichtzuletzt,weil Gugg,wie die meisten seiner Kollegen,ganz stark auch die Produkte der heimischen Bauernschaft einsetzt.Wobei der Steirer mittlerweile sogar eigene von ihm gemachte Teigwaren (Trottole) und alle möglichen Saucen dazu zumVerkauf anbietet und in seinem Bistro auch für jugendliche Geldtaschen Gutes serviert. Die Besonderheit seiner Kreation:Die Nudeln sind nach nur 2 Minuten Kochzeit (!) essfertig. Durch eine Rinne,die sich spiralförmig um die Nudel windet,bleibt die Sauce an den Nudeln haften und geht mit ihnen einegeschmacklichhervorragendeVerbindungein.2000Packungen hoffte er an den Mann zu bringen,8000warenesbereitsim

Gerhard Gugg: „Ein Drittel unserer Gäste kommt aus der Region und wir verkochen viele Produkte der heimischen Bauernschaft.“

1/2 bis 1 Stunde auf kleiner Stufe kochen lassen. Zucker einrühren, 15 Minuten unter ständigem Umrühren kochen lassen. Mit Zimt, Anis und Rum würzen und Weinbeeren dazugeben. In eine Rehrückenform geben und abkühlen lassen.

erstenJahr.UnweitvomMesnerhaus betreibt der Haubenkoch mit Walter Trausner das Delikatessen-Geschäft Isidor,eine Fundgrube für Feinschmecker. Sein Catering Mesnerhaus „on tour“–„wirsindbiszumArlberg unterwegs“ – für Film- und TVCrews,Firmenpräsentationen –er kocht auch für Privat-Feste, macht Kinder-Kochseminare –bringt nicht nur Image,sondern ist auch einträglich. Beseelt davon,seinevielenIdeenmöglichst rasch umzusetzen,gibt’s öfters auch einen 16-Stunden-Tag: „Aber es macht mir einfach Spaß.“

Hasenöhrl

Zutaten: 500 g Mehl, 1/4 l heiße Milch, 70 g zerlassene Butter, Salz, 1 Ei, Fett zum Ausbacken (Butterschmalz)

Egal ob Winter- oder SommerUrlaub,das Wichtigste ist,gut undpreiswertzuessen.„Unddas kann man im Lungau in vielen Lokalen“,streut Gugg auch den Kollegen Blumen. Wobei vor allem regionale Schmankerln – im Lungau sind es die Hasenöhrl, die Eachtlingsuppe und auch die Kaspressknödel – auf keiner Speisekarte fehlen. Davon profitieren auch die Bauern des Landes,die sich zu 40 Prozent der Bio-Welt verschrieben haben. „Traditionelle Gerichte nach überliefertenRezepten,dasistes, was viele Gäste erwarten. Und sie werden nicht enttäuscht.“ ■

Zubereitung: Die heiße Milch, Fett und Salz werden versprudelt und heiß mit dem Mehl und Ei zu einem Teig vermengt. Den Teig zusammenkneten und mit dem Nudelwalker 3–4 mm dick auswalken. Mit dem Teigrad radelt man 7–8 cm große Quadrate aus, die im heißen Fett herausgebacken werden. Man gibt Sauerkraut darauf, faltet sie zusammen und isst sie mit der Hand.

45 Klipp Dezember 2003
Im Lungau kann man nicht nur gut Schi fahren, sondern auch gut essen.

Winterfreuden im Lungau

Bis auf 2.400 Meter geht’s hinauf,mit vielen Beschneiungsanlagen ist der Lungau auch schneesicher. Die Skigebiete Aineck,Katschberg,Fanningberg,Großeck-Speiereck, Schönfeld-Karneralm und die Kleinliftanlagen in Lessach,St. Michael-Petersbründl und Zederhaus sorgen für Skivergnügen. Mehr als 200 km Pisten und 36 Liftanlagen stehen den Skifahrern und Snowboardern zur Verfügung. Traumhafte Tiefschneehänge und bestens präparierteAbfahrten in allen Schwie-

schneesichere

rigkeitsgraden bieten Fahrspaß fürAnfänger und Profis. Die 8erKabinen-Bahn mit einer 4,5 km langen Talabfahrt im Skigebiet Großeck-Speiereck und ein Boarder-Park für Snowboarder amAinecksowieKinderliftemachendasGebietzueinererstklassigen Skiregion. Wer’s anders mag,der kann auch Langlaufen, sich bei Skitouren jeder Schwierigkeitsstufe entspannen,Eisstock-Schießen oder auch auf einer Pferdekutsche unterwegs die winterliche Landschaft genießen.

Bergdorf Donnersbachwald: 19. und 20. Dezember 2003

Ski-Weltelite auf der Riesneralm

In der Bergdorfgemeinde Donnersbachwald bei Irdning in der Obersteiermark kämpfen die Slalom-Asse am 19. und 20. Dezember 2003 in zwei Europacup-Rennen um den Sieg.

Bekannte Namen waren bei den Europacup-Rennen in Donnersbachwald bereits am Start,darunter Olympiasieger Hans-Peter Buraas,Weltmeister Kalle Palander,Mario Matt,Rainer Schönfelder,Manfred Pranger, Florian Seer,Kilian Albrecht, Martin Marinac,Akira Sasaki, Benjamin Raich (er signiert demnächst die Europacup-Hin-

weistafel am Ortsbeginn von Donnersbachwald). Der Europacuphang auf der Riesneralm ist eine der anspruchsvollsten Strecken und aus diesem Grund hofft der Veranstalter,der Skiklub Donnersbachwald,wieder auf ein starkes internationales Teilnehmerfeld zu den diesjährigen Bewerben.

Start zum 1. Durchgang ist um 10.30 Uhr.Am Skistar-Wochenende gibt es günstigste Pauschalangebote und ermäßigte Tagesskipässe,Kinder fahren überhaupt frei. ❑

Der Geheimtipp für Genießer Riesneralm/Donnersbachwald

Genuss-Carven. Powder-Boarden. Gemütlich Ansitzen. Fast scheint die Uhr still zu stehen. Eilig hat es auf der Riesneralm nur die komfortable RobinHood-4er Sesselbahn, um die Gäste ins Schneevergnügen zu bringen. Das ist der Unterschied … und deshalb zählen unsere Gäste auch zu den Genießern! Ski-Riesneralm/Donnersbachwald … mhh guat!

Über 25 km variantenreiche, schneesichere Pisten, Tourenabfahrten, CarvingStrecke & permanente Rennstrecke lassen die Herzen aller Skifans höher schlagen. Heuer Neu: Top-Schneeanlage sorgt für höchste Schneesicherheit auf allen Pisten.

Top-Termine 2003/2004

5.-8.12.Schneetreiben auf der Riesneralm

information

Information und Buchung

Riesneralm Bergbahnen

A-8953 Donnersbachwald 89

Tel.: 03680/606, Fax: 03680/606-6

E-Mail: info@riesneralm.at

Internet: www.riesneralm.at

Klassifizierung Familie

Pistenkilometer 25km

15 km • 5,5 km • 2,5 km •

Liftanlagen Sessellift: 2, Schlepplift: 1

Kosten für 1-Tages-Skipass

Erw. € 26,50 Kinder: € 14,–

Skiverbund Schneebärenland

Specials Gratis-Skibus, permanente Rennstrecke, Carving-Strecke, Winterwanderwege, Rodelbahn

Skischulen 1

Das Package-Angebot der Saison im Berghof Riesneralm

2 Nächtigungen mit HP +

Der „Hochsitz“, die 360°-PanoramaSonnenterrasse, das Wahrzeichen der Riesneralm, macht Lust auf Einkehrschwung & Hüttengaudi.

19.-20.12.2 Europa Cup Slaloms & EC Party

5.1. & 6.2.La Luna Vollmond Fackelabfahrten

17.-18.1.Gratis Ski & Board Test

12.4.5. Schneefleckerl – Triathlon

2 Tages-Skipass ab € 124,–

Unsere Après-Ski-Highlights

Après Ski Pub, Rossstallbar, Kegelbahn

46 Klipp Dezember 2003

Putten – Geheimnis oder Kunst

Von Head Pro Ali Rosker im Golfclub Erzherzog Johann, Maria Lankowitz

Internet:www.golfschule-ali.at – E-Mail:office@golfschule-ali.at

Teil III: Die Technik

Über die Putttechnik lässt sich streiten.MeineMeinungist,dass es fünf primäre Putttechniken gibt,die alle erfolgreich umgesetzt werden.

● (1) Eine Hebeltechnik aus der Verbindung Schaft und linker Arm (Spieler:Ben Crewshaw).

● (2)ReverseEinhebel-Technik aus der Verbindung von Schaft und linkemArm. Mit der rechten Hand am Putt und der linken

Hand tief entlang des Schaftes (Spieler:Bernhard Langer).

● (3)PendeltechnikausderVerbindung von Armen,Schulter und den Händen als feste Einheit (Spieler:MartinWiegele).

● (4)PendeltechnikausderVerbindung von beiden Armen, SchulterunddenHändenalsfreies Gelenk (Spieler:Colin Montgomerie).

● (5) Einhebeltechnik mit dem Broomstick-Putter (Spieler:Sam Torrance).

Wie erfolgreich diese eingesetzt werden,hängt vom Geschick des Spielers und davon ab,wie er alle Balleinflussfaktoren in Einklang bringt.

Je länger ein Putt,desto geringer ist der Prozentsatz für Fehler.

1,6 Meter

20 % 6 Meter – 10 %

9 Meter – 7 %

12 Meter – 5 %

Nirgendwo wird es offensichtlicher als bei Golfreisen,dass die Menschen auch in sportlicher Hinsicht länger aktiv sein wollen. In der Nachsaison sind es vorwiegend die 50-Plus-Freizeithungrigen, die die Flieger zu den wärmeren Reisezielen füllen. Die klassischen Golf-Länder waren bisher Spanien,Portugal und bei Fernreisen Südafrika. Doch nun entwickelt sich auch die Türkei –und da vor allem die Region um Antalya – zu einem begehrten Urlaubsziel. TGR-Reisen-Chefin Mag. Evelyn Gruber:„Auf die Türkei gibt’s einen Run,weil auch das Preis-Leistungs-Ver-

hältnis passt. Wie jüngst auch für eine 40-köpfige steirische Golfer-Gruppe,die den Vorteil des Direktflugs von Graz in die Süd-Türkei nützte.“

Golfen ist eine willkommene Erweiterung geworden,selbst für jene,die schon irgendwelche Wehwehchen plagen,aber dennoch die Bewegung in der Natur suchen. „Wir haben zum Teil schonimSommerdieStartzeiten buchen müssen“,macht Evelyn Gruber die Nachfrage deutlich. Die sechs Plätze in der Region Belek sind so stark gebucht,dass die ersten Flights schon früh auf dieRundemüssen.Wemaberdas Üben auf der Driving Range

wichtiger ist und wer sich mit einer 9-LochRunde an dem einen oder anderen Tag begnügt,der findet dann auch genügend Zeit, sich am Pool oder am Strand von der Sonne wärmen zu lassen. Die Grazer Gruppe zeigte sich beeindruckt von den Leistungen im Hotel,aber auch vom hohen Standard der (sechs) Golfplätze um Belek. Wobei die Hotels,in 4und5-Stern-Hotel-Qualität,auch ausgesprochengünstigeAngebote für Verlängerungswochen haben. Da die Golfer stets auf der Suche nach neuen Plätzen sind, die sie kennen lernen wollen, sollten sie sich vormerken,dass Italien im Frühjahr speziell von

Graz aus stark gefragt sein wird. „Weil es Direktflüge nach Rom undFlorenzgebenwirdundauch da im Package die Preise sehr attraktiv sein werden“,prophezeit TGR-Golfreisen-Chefin Evelyn Gruber. Für Kurzentschlossene, diezuSilvesterindieSonnewollen,bietet sich Zypern an. ❑

47 Klipp Dezember 2003
Golf
Fotos:Helmut Wagner
– 35 % 3 Meter
5 4 3
1
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Türkei und Italien bei Golfern gefragt Wo das Alter kaum eine Rolle spielt
Bestens gepflegte Golfplätze in der Region Belek.

Sri Lanka –die leuchtende Insel

Mag sein, dass nach unseren Maßstäben die Menschen in Sri Lanka größtenteils arm sind. Meine Reise dorthin hat mich jedoch eines Besseren belehrt.

In Begleitung eines deutschen Mitglieds des Lions-Club Bersenbrücker Land,welcher enge Verbindungen zum Lions-Club Sri Lanka pflegt und Hilfsmittel für Waisenund Altenheime mit sich führt,betrete ich den Flughafen Colombo. Es ist schwülwarm,die Luft gefüllt mit dem Duft von Orchideen.Auf der zweistündigen,holprigen

Fahrt zum Hotel lerne ich erstmals die abenteuerlichen Verkehrsverhältnisse kennen –Kühe und Hunde queren die Fahrbahn,Autos kommen frontal entgegen – doch das schnelle Ausweichen funktioniert offenbar perfekt:Nirgends sehe ich Leichen herumliegen,nur hin und wieder Menschen,die am Straßenrand schlafen.

Die Straßen und Gassen machen im ersten Moment einen schmutzigen,verwahrlosten Eindruck – aber vermutlich nur aus meiner

europäischen Sicht. Einige Meter hinter den Häusern sieht man bereits das üppige Grün, das die Insel prägt. Wir sind im vom bekannten Architekten Geoffrey Bawa erbauten Hotel „The Blue Water“ einquartiert,einer wunderschönen Anlage mit gigantischem Pool und Palmengarten. Wie ich von unserem Meerblickzimmer aus beobachten kann,wird hier nachts gefischt. Im Morgengrauen sehe ich,wie sich ca. 30 Männer in einem völlig überladenen Einbaum durch die Brandung kämpfen,wobei einer immer wieder Wasser mittels Eimer aus dem Boot kippt.Alle helfen dann zusammen,das Boot aus demWasser zu ziehen und die Netze einzubringen. Was für eineAnstrengung – für die Menschen dort jedoch der ganz normaleAlltag. Nur in der Gemeinschaft kann man überleben. Mit den dort ansässigen Lions-Club-Mitgliedern werden zwei Waisenhäuser besucht,eines davon dient auch als Altenheim. Ich habe dieTasche voller Gummibärchen und erwarte

eigentlich hungernde und seelisch leidende Kinder. Bereits das erste „Home for Boys“ überrascht mich jedoch sehr:So einfach die Anlage ist – die Kinder sehen glücklich aus. Sie betreiben selbst einfache Pflanzenzucht, haben eine Tanzklasse,sind gut ernährt. Und das Wichtigste:Sie sind offenbar eine große Familie. Ich habe nicht das Gefühl,dass sie arm sind – auch sie haben bereits diese SriLanka-typische Freundlichkeit,ein Lächeln, das von innen kommt. Auch das zweite Waisenhaus,das auch als Altenheim dient,vermittelt den gleichen Eindruck. Als die zwei aus Deutschland mitgebrachten Rollatoren (Gehhilfen) überreicht werden,huscht ein Strahlen über das Gesicht zweier älterer Ladies – und auf einmal kurven sie mit Lichtgeschwindigkeit durch den Saal,eine sehr berührende Szene.

Mr. Wimalasiri,Inhaber der größten Keksfabrik Sri Lankas „Maliban“,stellt uns auch für den nächsten Tag einAuto zur Verfügung und

Angewiesen

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Eine Idylle – beste Erholung garantiert Selbst in den Waisenhäusern: Kinder haben wenig, sind aber dennoch fröhlich. auf Hilfsorganisationen und ihre Großzügigkeit. Auch für die Alten wird gesorgt.

ich kann die einzig öffentliche Dagoba (Tempel)desLandesbesichtigen.DasLebenBuddhas ist in zahlreichen Bildern an der Innenseite der Kuppel verewigt,die Menschen bringen duftend-leuchtendeBlumenzurEhrerbietung. Hier hat man barfuß zu gehen und auf denToiletten kann es passieren,dass ein Gecco frech aus der Muschel blickt. Frauen scheinen hier auf den ersten Blick gleichgestellt zu sein,mir fällt jedoch auf,dass bei allen geschäftlichen Dingen eigentlich nur mein Freund gefragt wird. Vermutlich ist das eben doch noch „Männersache“. Wir besichtigen eines der alten Kolonial-Hotels,„Mount Lavinia“,ich spüre einen zarten Hauch britisch-versnobten Flairs:RiesigeBallsäle(„EmpireRoom“),antike Kutschen im Gang und Diener in Livree. Welcher Luxus angesichts der Tatsache,dass der durchschnittliche Verdienst eines einheimischen Dienstnehmers bei ca. 75 Euro liegt. Da ich mir in den Kopf gesetzt habe,den letzten Dschungel der Insel,„Sinharaja Forest“, zu besuchen,bestellen wir auch für den nächstenTag einAuto. Die Überwindung von kurzenDistanzenistindiesemLandaufgrund der Straßenverhältnisse sehr mühsam und so brauchen wir für eine Fahrt von 90 km zweieinhalb Stunden. Mutig engagieren wir einen Führer und los geht’s in den Regenwald. AlsderersteBlutegelbegeistertmeineWaden kostet,verlässtmichderMutjedochschlagartig. Da diese Tour aber meine Idee war,kann ich nicht gut einen Rückzieher machen und so marschiere ich entschlossen weiter,denke mir,das soll ja gesund sein. Wohl ist mir aber nicht und alle paar Meter kann ich diese Tierchen entfernen. Der Führer erklärt uns jede PflanzeundjedesTieraufeineWeise,dieeine tief von Herzen kommende Verbundenheit mit dieser ursprünglichen Natur fühlen lässt. Ein Rascheln geht durch die Büsche – wie reife Pflaumen lassen sich ein paarAffen herabfallen und kreuzen kreischend den Weg. Neonleuchtende Schlangen,Leguane und Geccos,Lianen,Orchideen,Fleischfressende

Pflanzen – unbeschreibliche Schönheit lässt Blutegel und steinig-steilen Weg vergessen. Dies sind bleibende Erinnerungen,die auch die Müdigkeit nach vier Stunden Marsch nicht weglöschen kann.

Im Hotel hören wir via deutsches Fernsehen von Unruhen in Colombo. Präsidentin Kumaratunga hat den Ausnahmezustand ausgerufen und das gesamte Kabinett entlassen. Es handelt sich aber,wie ich erfahre,um einen politisch-taktischen Schachzug der First Lady,die den Auslandsaufenthalt ihres Gegners,MinisterpräsidentWickremesinghi,ausgenutzt hat. In Colombo ist bis auf verschärfte Straßenkontrollen nichts zu merken. Man hat ohnehin in den letzten Jahren gelernt,mit Bombenattentaten und schweren Kämpfen im Norden zu leben – aber auch das konnte das innere Leuchten der Bewohner nicht zum Erlöschen bringen.

Die Menschen verrichten ihre mühsame Arbeit mit Lächeln auf dem Gesicht. Für uns schwer verständlich – doch wer im Herzen reich ist … ■

Sri Lanka

Fläche:65610 km2. Staatsform:seit 1978 präsidiale Republik. Flughafen:Colombo, Flugzeit von Frankfurt ca.10 Stunden Bevölkerung:ca.18,8 Millionen Einwohner,davon 83% Singhalesen,9 %Tamilen, 7 % Moors,0,8 % Burghers Religion:78 % Buddhisten,7 % Hindus, 7,6 % Muslime,7,5 % Christen Wirtschaft:49 % Dienstleistung,26 % Industrie,25 % Landwirtschaft

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Beeindruckender Dschungel. Beeindruckender Dschungel.
Ein Elefantenritt bleibt unvergesslich.

Ein Weg in die Unabhängigkeit

2003 ist nicht nur das Jahr der Kulturhauptstadt Graz,sondern gleichzeitig auch das von der EU ausgerufene „Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung“. Ein Berufsstand,der ganz besonders mit dieser Thematik in Zusammenhang zu bringen ist,ist der desTrafikanten. Nach dem 2.Weltkrieg bekamen fast ausschließlich Kriegsversehrte die Möglichkeit,eine Trafik in Österreich zu führen. Mittlerweile wird diese Tradition, eine Tabaktrafik an Behinderte zu vergeben, von der Monopolverwaltung GmbH (MVG) weiter fortgesetzt. Wer in Österreich Trafikant werden will,sollte zumindest eine Be-

hinderung von mindestens 50 Prozent aufweisen,welche durch das Bundessozialamt bestätigt werden muss. „Das ist leider ein nötiges Prozedere,das teilweise recht unangenehm für die Betroffenen ist,da manchmal bis zu zehn Ärzte aufgesucht werden müssen“,so der Obmann der Steirischen Trafikanten Alois Kögl. Prinzipiell kann zwar jede Person um die Vergabe einer Tabaktrafik ansuchen,es gilt jedoch das Vorzugsrecht für behinderte Menschen. Einer,der von diesem Vorrecht profitierte,war unter anderem der Grazer Trafikant Franz Wiedner. Wiedner,der 24 Jahre lang Dialysepatient war,ist zu 100 Prozent Invalide. Inzwischen muss Wiedner nicht mehr zur Dialyse,da er ein Nierentransplantat erhalten hat. „Mir bedeutet das Geschäft sehr viel. Es ist

für mich eine Existenzgrundlage. Ich bin sehr stolz auf diese Tätigkeit,durch die es mir ermöglicht wird,mein Leben für mich und meine Familie zu bestreiten,ohne irgendwelchen anderen zur Last zu fallen“,erzählt Franz Wiedner,der auch gleichzeitig Obmann des Steirischen Dialyseverbandes ist,voller Stolz. Mittlerweile führtWiedner seineTrafik seit über 14 Jahren mit Erfolg und Begeisterung. Ebenfalls sehr stolz und glücklich mit seiner Tabaktrafik in Graz ist Günther Ihly. „Ich bin durch einen Fehler der Ärzte bei der Geburt zu 80 Prozent behindert“,berichtet Ihly. Bei seiner Geburt wurde auf einen Kaiserschnitt verzichtet,die Geburt zog sich über 33 Stunden in die Länge,Ihly kam mit einem Atemstillstand zurWelt und ist seitdem behindert. „Eigentlich wollte ich die Firma meines Vaters übernehmen,kam aber per Zufall ins Gespräch mit einem Trafikanten und entschloss mich diesen Weg zu gehen“,so Ihly. Auch er besitzt seine Trafik nun seit rund 13 Jahren. In Österreich bestreiten rund 10.000 Menschen und ihre Familien ihre Existenz durch Innehabung eines Tabakfachgeschäftes oder durch die Beschäftigung in einem solchen. Für ca. 4000 Nahversorger mit Gütern des täglichen Bedarfs ist der Tabakwarenverkauf oft ein wichtiger Zusatzertrag zur wirtschaftlichenAbsicherung. Derzeit gibt es steiermarkweit 1299 Trafiken,davon 482 Tabakfachgeschäfte. 197 davon werden von Menschen mit Behinderung geführt. Im Schnitt erhält alle 4 Tage ein Behinderter die Chance, sich mit einer Tabaktrafik in Österreich selbständig zu machen. „Uns von der MVG ist ganz besonders wichtig,dass den Leuten auch einmaldieserAspektunseresBerufsstandesnäher gebracht wird“,so Kögl abschließend. ■

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Franz Wiedner nutzte ebenfalls die Möglichkeit in die Selbständigkeit. Günther Ihly ist von Geburt an zu 80% behindert. Foto:Wagner Foto:Wagner Foto:Wagner

BESTSELLERLISTE

Belletristik

Elf Minuten

Paulo Coelho Diogenes € 20,50

Vor dem Frost

Henning Mankell Zsolnay € 25,60

Die dunkle Stunde der Serenissima

Donna Leon Diogenes € 20,50

Tristan da Cunha

Raoul Schrott Hanser € 26,70

Tod auf der Warteliste

Veit Heinichen Zsolnay € 20,50

Sachbuch

Stupid White Men

Michael Moore Piper € 12,40

jamie’s kitchen

Jamie Oliver DorlingKindersley € 30,80

Gutes Gedächtnis leicht gemacht

Luise M. Sommer Krenn € 16,90

So reden Sie sich zum Erfolg

Ingrid Thurnher Ecowin € 19,90

Querschüsse ,Downsize This’

Michael Moore Piper € 13,90

Lesestoff

Alle Bücher erhältlich unter:

in Graz,Liezen, Deutschlandsberg,Hartberg, Kapfenberg,Leoben und Feldbach

„Warum die Kichererbse weint“

HermineTrost/Eigenverlag

„Wie oft hast du geweint?“ – „Vier

Mal.“ – „Und gelacht?“

– „Viel öfter.“ Dann hat es sich gelohnt,dieses Buch zu schreiben. DavonhandeltdiesesBuch:

Von der Dummheit und Ignoranz der Menschen,aber auch von Verständnis,FreundschaftundErfüllungbeiallenSchwierigkeiten. Niemand,der Gefühle hat,bleibt unberührt,wennerdieseGeschichtengelesenhat.

Althergebrachte Märchen in steirischer Mundart lyrisch erzählt.

EDITION ROESNER,Maria Enzersdorf www.edition-roesner.at Jannes Krinner,geboren 1972 in der Steiermark,lebt und arbeitet zumBroterwerbinWien und schreibt überall. Durch seinen besonderen Wortwitz und die überraschenden Pointen werden die Märchengedichte zu einem originellen Lesevergnügen. Er war schon immer von Lyrik als literarische Ausdrucksform fasziniert und so verfasste er bereits als Jugendlicher seine ersten Gedichte und Reime. Die Illustrationen des steirisches Künstlers Hans-Jörg Fürpaß erhellen zudem den imaginativen Raum des Buches und laden die Leser ein,darin auch zu verweilen.

„Der Korrespondenz-Profi“

Walburg Ernst,Anna Willomitzer / LINDE Populär

Die Gefahr in jedem Büro:Unter einem Wust von kompliziert verfassten und unübersichtlich gestalteten Informationen bleibt die Kommunikation auf der Strecke. Der Korrespondenz-Profi schafft Abhilfe:Ob Geschäftsbrief,Fax,E-Mail,ProtokolloderBericht–Walburg Ernst und Anna Willomitzer zeigen fachkundig,wie Sie auf den Punkt kommen, Ihrem schriftlichen Auftritt ein modernes und klares Outfit verpassen und gleichzeitig Corporate Identity wahren.

Unschlagbares Duett

Brockhaus Musik mit CDROM,69,95 Euro Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG

Der Wohlklang zweier großer Stimmen –diesen Genuss übertrifft nur ein einzigartiges lexikalisches Duett,das Musikfreunden Weihnachtsfreudepurschenkt.Dennderneue„BrockhausMusikmitCD-ROM“istdurchdenMixvon Print- und elektronischem Medium unschlagbar in Sachen Musik. Ob Sachbegriff,Epoche,Werk, KomponistoderInterpret:DasLexikonbietetmit

7.000 Stichwörtern,Sonderartikeln sowie reichem Bild- und Grafikmaterial Informationen aus allen Bereichen der Musik. Und dank CDROM wird die Entdeckungsreise zum Klangerlebnis. Sie enthält nämlich nicht nur alle Stichwörter des Lexikons,viele Abbildungen und Sonderbeiträge,sondern 300Audioelemente mit einer Gesamtspieldauer von ca. 5 Stunden.

Oper à la „Card“

Preis 49,95 Euro

Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG

Ein Geschenk für Opernfreunde?

Natürlich Karten für eine Aufführung oder eine CD. Doch wie wäre es,stattdessen einmal die ganze Welt der Oper plus Operngenuss à la „Card“ auf den Gabentisch zu legen? Beides schenkt man mit dem neuen „Brockhaus Oper“. Das aktuelle Lexikon vermittelt Opernliebhabern und Profis mit 2.200 Stichwörtern,mit Fotos,Grafiken, Notenbeispielen,Tafeln,Sonderartikeln,Infound Porträtkästen nämlich nicht nur alles Wissenswerte zum Thema. Als Bonbon gibt es dazu noch 100 „OpernCards“ zum Mitnehmen in die Oper. Die enthalten so viele Informationen zu Handlung,Personen,Rollen,Singstimmen,Geschichte und Wirkung der populärsten Werke,dass man vom ersten bis zum letzten Akt stets im Bilde ist.

„Das Buch des Vaters“

Urs Widmer / Diogenes A

n seinem 12. Geburtstag erhält Karl ein Buch,voll leerer Seiten,und Tag für Tag wird er daran schreiben, ein Leben lang. Doch nach seinem Tod verschwindet es,bevor es sein Sohn hätte lesen können. Also schreibt es der Sohn,der Ich-Erzähler,ein zweites Mal: das Buch desVaters. Es ist dieAufzeichnung eines reichen Lebens,von der Liebe zum Leben und der Leidenschaft zu den Büchern bestimmt. Aber es ist auch die Geschichte der politischen Hoffnungen und Enttäuschungen des 20. Jahrhunderts.

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„Roathauberl, da Tatschgakini und ihre Freind“
Lesestoff
www.webbuch.at

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

www.steiermaerkische.at

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